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Bachelor Thesis 2011 - Curaglia ANALYSE CURAGLIA Das Dorf Curaglia liegt auf einer Terasse gegen Süden. Das Dorf hat einen historischen und erhaltenswerten Kern, welcher um die Kirche herum angeordnet ist, mit Schwergewicht im Osten. Der Dorfkern zeichnet sich durch die Reihenbauweise aus, welche durch natürliche Querstrassen erschlossen sind. Zwischen den einzelnen Häusern führen nur schmale Fusswege vorbei. Als eine Besonderheit sticht der sattgrüne Rasen heraus, welcher in die- sen Querverbindungen gedeiht. Die Häuser sind in traditioneller Bauweise erstellt und sind meist ein Ensemble von Wohn- und Gewerbebau (Stall). Unter der Kantonsstrasse ist der neue Teil des Dorfes klar zu erkennen. Oberhalb des Dorfkerns ist diese Grenze schwieriger zu erkennenden. Diese beiden am Dorfkern angren- zenden Quartiere unterscheiden sich durch ihre Grünflächen und die moderne Bauweisevom eng verschachtelten Dorfkern. DER BAUPLATZ Die Parzelle befindet sich oberhalb des Dorfkerns und kann als Abschluss des Dorfes betrachtet werden. Die Erschliessung er- folgt über eine süd-/westlich gelegene Verbindungsstrasse auch verschiedene Fusswege, teilweise nur als Trampelpfad erkennbar, erschliessen die Parzelle vom Dorf her. Ein leicht ansteigendes Terrain und die nord-/östlich gelegene Klippe (Abhang) sind die zentralen Merkmale. Die Nachbargebäude grenzen sich vom Kern ab und besitzen einen imitierten Chalet Charakter. Auf dem Bau- platz selbst steht ein Altersheim aus dem Jahre 1979. Dieses Ge- bäude wird nicht mehr benötigt, weil in Disentis ein gesammtheitli- ches Altersheim entsteht, welches auch den Bürgern von Curaglia genügend Platz für den Lebensabend bietet. Das Gebäude ist ein Massivbau mit einem tragenden Zweischalenmauerwerk und wurde mit einer Holzverkleidungen ans Dorfbild angepasst. In den oberen Stockwerken befinden sich die Bewohnerzimmer und im Erdgeschoss befindet sich eine Grossküche mit dazugehöri- gem Esssaal, sowie eine Kapelle und ein Aufbahrungsraum. Das Gebäude entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen an Konstruktionsart und Nutzungsweise. Ein Umbau birgt immer das Risiko von unvorhergesehenen Probleme, welche Kosten verursa- chen. Mit dem Abbruch des Gebäudes wird auch mehr gestalter- ische Freiheit gewährt und der Architekt ist nicht an bestehende Technik und Funktionen gebunden. HTW Chur “Vom Ort zum Detail” Begleitperson: Sandra Bühler Student: Benjamin Bärtsch SOZIALE UND WIRTSCHAFTLICHE GEDANKEN In Curaglia Leben knapp 300 Menschen und im ganzen Tal Val Me- del sind es 440 Personen. Die letzten 20 Jahre ist die Population in etwa gleich geblieben. Eine Überalterung der Bevölkerung zeich- net sich je länger je mehr ab, dies wird auch durch die niedrige Ge- burtenrate von 1 Kind pro Jahr unterstützt. Ein grosses Problem des Tales ist die Abwanderung der Jungen, welche meist ihre Ar- beitsplätze ausserhalb des Tales finden. Die, die dennoch bleiben möchten finden nur ganze Gebäude oder grössere Wohnungen zum wohnen, was meist nicht ihren Bedürfnissen entspricht. Im Lebenskreislauf der Familien ist es üblich, das der Sohn oder die Tochter den landwirtschaftlichen Familienbetrieb übernimmt. Bei dieser Übernahme benötigt er meistens auch das Elternhaus für seine Famile. Die älteren Bürger sind auch teilweise mit dem Un- terhalt eines ganzen Gebäude überfordet. Das Dorf Curaglia benötigt Kleinwohnungen für ältere und junge Menschen. Dies in einem Gebäude zu vereinen ist normalerweise nicht unbedingt anzustreben. Doch der soziale Zusammenhalt der Bevölkerung in Curaglia ist enorm gross und wird durch die vielen verschieden Vereine unterstützt, auch in der Dorfbeiz sitzen Jung und Alt an einem Tisch und erzählen sich die Erlebnisse des Tages. Diese Überlegungen führen zum Schluss Kleinwohnungen (2.5Zi-WHG) für Jung und Alt unter einem Dach zu vereinen. PRIVATSPHÄRE PLUS GEMEINSCHAFT Mein Entwurf bietet 5 grosszügige 2.5ZI-WHG und als Beson- derheit ist ein Teil der Wohnfläche für das gemeinschaftliche Zusammenleben bestimmt. Die Übergänge von privat und gemin- schaftlich sind fliessend. Dem Treppenhaus vorgelagert befinden- sich gemeinschaftliche Aufenthaltsbereiche, Kanthölzer dienen als transparente Wand zu den Wohngstüren. Diese widerum haben einen Klarglas-Schlitz. Wohnungslicht das so durchscheint, schafft eine vertraute Atmossphere, durchbricht die Anonymität grosser Wohnhäuser. Die geräumigen teilmöblierten Korridore wirken als Verlängerung des privaten Raums. OBERALPPASS ITALIEN CHUR / ZÜRICH DISENTIS ILANZ CURAGLIA VRIN VALS SURSELVA VAL MEDEL VAL LUMNEZIA VALSERTAL SITUATION CURAGLIA MST 1:2500 SITUATION MST 1:200

Bachelorthesis in Architecture

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Thesis at HTW Chur 2011

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  • Bachelor Thesis 2011 - Curaglia

    ANALYSE CURAGLIA

    Das Dorf Curaglia liegt auf einer Terasse gegen Sden. Das Dorf hat einen historischen und erhaltenswerten Kern, welcher um die Kirche herum angeordnet ist, mit Schwergewicht im Osten. Der Dorfkern zeichnet sich durch die Reihenbauweise aus, welche durch natrliche Querstrassen erschlossen sind. Zwischen den einzelnen Husern fhren nur schmale Fusswege vorbei. Als eine Besonderheit sticht der sattgrne Rasen heraus, welcher in die-sen Querverbindungen gedeiht. Die Huser sind in traditioneller Bauweise erstellt und sind meist ein Ensemble von Wohn- und Gewerbebau (Stall). Unter der Kantonsstrasse ist der neue Teil des Dorfes klar zu erkennen. Oberhalb des Dorfkerns ist diese Grenze schwieriger zu erkennenden. Diese beiden am Dorfkern angren-zenden Quartiere unterscheiden sich durch ihre Grnfl chen und die moderne Bauweisevom eng verschachtelten Dorfkern.

    DER BAUPLATZ

    Die Parzelle befi ndet sich oberhalb des Dorfkerns und kann als Abschluss des Dorfes betrachtet werden. Die Erschliessung er-folgt ber eine sd-/westlich gelegene Verbindungsstrasse auch verschiedene Fusswege, teilweise nur als Trampelpfad erkennbar, erschliessen die Parzelle vom Dorf her. Ein leicht ansteigendes Terrain und die nord-/stlich gelegene Klippe (Abhang) sind die zentralen Merkmale. Die Nachbargebude grenzen sich vom Kern ab und besitzen einen imitierten Chalet Charakter. Auf dem Bau-platz selbst steht ein Altersheim aus dem Jahre 1979. Dieses Ge-bude wird nicht mehr bentigt, weil in Disentis ein gesammtheitli-ches Altersheim entsteht, welches auch den Brgern von Curaglia gengend Platz fr den Lebensabend bietet. Das Gebude ist ein Massivbau mit einem tragenden Zweischalenmauerwerk und wurde mit einer Holzverkleidungen ans Dorfbild angepasst. In den oberen Stockwerken befi nden sich die Bewohnerzimmer und im Erdgeschoss befi ndet sich eine Grosskche mit dazugehri-gem Esssaal, sowie eine Kapelle und ein Aufbahrungsraum. Das Gebude entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen an Konstruktionsart und Nutzungsweise. Ein Umbau birgt immer das Risiko von unvorhergesehenen Probleme, welche Kosten verursa-chen. Mit dem Abbruch des Gebudes wird auch mehr gestalter-ische Freiheit gewhrt und der Architekt ist nicht an bestehende Technik und Funktionen gebunden.

    HTW ChurVom Ort zum DetailBegleitperson: Sandra BhlerStudent: Benjamin Brtsch

    SOZIALE UND WIRTSCHAFTLICHE GEDANKEN

    In Curaglia Leben knapp 300 Menschen und im ganzen Tal Val Me-del sind es 440 Personen. Die letzten 20 Jahre ist die Population in etwa gleich geblieben. Eine beralterung der Bevlkerung zeich-net sich je lnger je mehr ab, dies wird auch durch die niedrige Ge-burtenrate von 1 Kind pro Jahr untersttzt. Ein grosses Problem des Tales ist die Abwanderung der Jungen, welche meist ihre Ar-beitspltze ausserhalb des Tales fi nden. Die, die dennoch bleiben mchten fi nden nur ganze Gebude oder grssere Wohnungen zum wohnen, was meist nicht ihren Bedrfnissen entspricht. Im Lebenskreislauf der Familien ist es blich, das der Sohn oder die Tochter den landwirtschaftlichen Familienbetrieb bernimmt. Bei dieser bernahme bentigt er meistens auch das Elternhaus fr seine Famile. Die lteren Brger sind auch teilweise mit dem Un-terhalt eines ganzen Gebude berfordet.

    Das Dorf Curaglia bentigt Kleinwohnungen fr ltere und junge Menschen. Dies in einem Gebude zu vereinen ist normalerweise nicht unbedingt anzustreben. Doch der soziale Zusammenhalt der Bevlkerung in Curaglia ist enorm gross und wird durch die vielen verschieden Vereine untersttzt, auch in der Dorfbeiz sitzen Jung und Alt an einem Tisch und erzhlen sich die Erlebnisse des Tages. Diese berlegungen fhren zum Schluss Kleinwohnungen (2.5Zi-WHG) fr Jung und Alt unter einem Dach zu vereinen.

    PRIVATSPHRE PLUS GEMEINSCHAFT

    Mein Entwurf bietet 5 grosszgige 2.5ZI-WHG und als Beson-derheit ist ein Teil der Wohnfl che fr das gemeinschaftliche Zusammenleben bestimmt. Die bergnge von privat und gemin-schaftlich sind fl iessend. Dem Treppenhaus vorgelagert befi nden-sich gemeinschaftliche Aufenthaltsbereiche, Kanthlzer dienen als transparente Wand zu den Wohngstren. Diese widerum haben einen Klarglas-Schlitz. Wohnungslicht das so durchscheint, schafft eine vertraute Atmossphere, durchbricht die Anonymitt grosser Wohnhuser. Die gerumigen teilmblierten Korridore wirken als Verlngerung des privaten Raums.

    OBERALPPASS

    ITALIEN

    CHUR / ZRICH

    DISENTIS

    ILANZ

    CURAGLIA VRIN

    VALS

    SURSEL

    VA

    VAL MEDEL

    VAL LUMNEZIA

    VALSERTAL

    SITUATION CURAGLIA MST 1:2500 SITUATION MST 1:200

    VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

    VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

  • 2.5Zi-WHG64.7m2

    2.5Zi-WHG64.7m2

    ksgs

    bo

    ksgs

    bo

    Luftraum

    2.5Zi-WHG64.7m2

    Waschkche17.8m2

    Technik15.8m2

    Keller40.2m2

    ksgs

    bo

    3

    4

    5

    1

    2

    GARTENGESCHOSS

    WESTFASSADE

    ERDGESCHOSS

    SDFASSADE

    VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

    VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

  • ksgs

    bo

    ksgs

    bo

    2.5Zi-WHG64.7m2

    2.5Zi-WHG64.7m2

    Lftungszentrale

    Estrich83m2

    OBERGESCHOSS

    NORDFASSADE

    ERDGESCHOSS

    OSTFASSADE

    VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

    VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

  • SCHNITT BETONRIEGEL

    SCHNITT WOHNUNGEN

    SCHNITT TREPPENHAUSVISUALISIERUNG

    MODELLFOTO

    VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

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  • GIS-Stnder

    LIFT

    ks

    gs

    bo

    2.5Zi-WHG64.7m2

    Brstung +1.00

    Schlaf- undArbeitszimmerBF: 16m2FF: 4.6m2B: ParkettW: OSB-PlatteD: OSB-Platte

    Schlaf- undArbeitszimmerBF: 20.8m2FF: 9.8m2B: ParkettW: OSB-PlatteD: OSB-Platte

    Bad/WCBF: 6.6m2B: KeramikplattenW: KeramikplattenD: OSB-Platte

    Schlaf- undArbeitszimmerBF: 16.6m2FF: 5.7m2B: ParkettW: OSB-PlatteD: OSB-Platte

    EntreeBF: 4.3m2B: UB geschliffenW: OSB-PlatteD: OSB-Platte

    BalkonBF: 8.1m2

    Briefkasten

    GIS-Stnder

    LUFTRAUM

    ks

    gs

    bo

    2.5Zi-WHG64.7m2

    Schlaf- undArbeitszimmerBF: 16m2FF: 4.6m2B: ParkettW: OSB-PlatteD: OSB-Platte

    Schlaf- undArbeitszimmerBF: 20.8m2FF: 9.8m2B: ParkettW: OSB-PlatteD: OSB-Platte

    Bad/WCBF: 6.6m2B: KeramikplattenW: KeramikplattenD: OSB-Platte

    Schlaf- undArbeitszimmerBF: 16.6m2FF: 5.7m2B: ParkettW: OSB-PlatteD: OSB-Platte

    EntreeBF: 4.3m2B: UB geschliffenW: OSB-PlatteD: OSB-Platte

    BalkonBF: 8.1m2

    Treppenhaus ObergeschossBF: 17.3m2B: UB geschliffenW: SichtbetonD: Sichtbeton

    Treppenhaus ErdgeschossBF: 17.3m2B: UB geschliffenW: SichtbetonD: Sichtbeton

    Eingang ErdgeschossBF: 12.2m2B: Holzboden sgerohW: Sichtbeton/HolzD: Sichtbeton/Holz

    DETAILPLAN GRUNDRISS MST 1-20

    VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

    VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

  • Geflle

    Dachaufbau:1. Kieseindeckung 50-70 mm2. Bitumenabdichtung 2-fach3. Wrmedmmung im Geflle 2x 100 mm

    Sarnatherm-Polystyrolhartschaumplatten4. Dampfsperre5. Beton 200 mm

    22

    Dachwasserrinnebeheizt

    GARTENGESCHOSS

    1.OBERGESCHOSS

    ERDGESCHOSS

    Dachrand:1. Abdeckung Uginox-Blech2. Abdichtung bitumins3. Mauerkronebrett4. Dampfsperre5. Betonkrone

    Notberlauf

    Wandaufbau:

    1. Isolations-Beton 600 mmBeton mit eingemischten Blhtonkugeln(Liapor)

    Bodenaufbau:1. Bodenbelag Parkett 10mm2. Zement-UB 70mm3. Wrme- und Schalldmmung 15mm

    PS8; Fa. Isover4. Dreischichtplatte 24mm5. Wrmedmmung 100mm

    Isophen-Uniroll; Fa. IsoverBalkenlage 160/80mm

    6. Unterkonstruktion Lattung7. OSB-Platte sichtbar

    Bodenaufbau:1. Bodenbelag Parkett 10mm2. Zement-UB 70mm3. Wrme- und Schalldmmung 15mm

    PS8; Fa. Isover4. Blindboden 25mm5. Beton 200mm6. Magerbeton 100mm

    Dachaufbau:1. Blechdeckung 40mm2. Spannplatte 24mm2. Konterlattung 50/60mm3. Unterdachfolie

    Stamisol DW4. Weichfaserplatte 35mm5. Dachsparren 180mm

    HohlraumdmmungCellulosefaser

    7. Dampfbremse 8. Sichtplatte 20mm

    Wandaufbau:1. Dreischichtplatte 19mm

    sichtbar2. Installationsebene 40mm3. Dampfbremse4. Wrmedmmung 200mm

    160mm Pavatherm60mm Pavatherm Plus+

    5. Hinterlftung 40mm6. Holzschindeln 40mm

    3-lagig

    Wandaufbau:

    1. XPS-Wrmedmmung 100mm2. Beton 200mm

    2020

    +7.08

    20

    +5.28

    1020

    1412

    +5.60

    +2.48

    12

    +2.80

    12

    +-0.00

    2.48

    2.48

    2.48

    10

    -0.56

    2021

    20

    +5.28

    146

    12

    +-0.00

    5.28

    10

    -0.56

    +5.95

    20

    SickerplatteOberste umgedreht versetzen

    Bitumenanstrich zweifach

    Holzfensterz.B. Ego Kiefer AG

    Metallfensterbank

    Holzrahmendecke,Randbohle 80x160mm

    Fussschwelle, 60x120mm

    Lamellen-Storen

    Holzfensterz.B. Ego Kiefer AG

    Metallfensterbank

    Fussschwelle, 60x120mm

    Lamellen-Storen

    Holzfensterz.B. Ego Kiefer AG

    Metallfensterbank

    Fussschwelle, 60x120mm

    Lamellen-Storen

    DETAILPLAN SCHNITT MST 1-20

    VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

    VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

    11_curaglia_bl1_benjaminbaertsch.pdf11_curaglia_bl2_benjaminbaertsch.pdf11_curaglia_bl3_benjaminbaertsch.pdf11_curaglia_bl4_benjaminbaertsch.pdf11_curaglia_bl5_benjaminbaertsch.pdf11_curaglia_bl6_benjaminbaertsch.pdf