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128 TOURENFAHRER 5/2014 5/2014 TOURENFAHRER 129 LESER-REPORTAGE SERBIEN / MONTENEGRO es auf gemütlichen, langen Kurven nach Novi Pazar, wo es fantastische Ćevap gibt. Dann zwingt mich ein sintflutartiger Regenschauer in die Regenkluft. Schade, denn die Kurven in Richtung montene- grinischer Grenze haben es in sich und lassen sonst immer die Gashand zucken. Der Grenzübertritt ist schnell erledigt und hoch über dem Ibar-Tal führt die Straße durch eine schroffe Landschaft mit Fels- schluchten und Almen. Ich biege in den Tara-Canyon ein, wo ich mich in der Eko Oaza in einer Blockhütte einmiete. Die typische montenegrinische Küche der Wirtin ist absolut empfehlenswert. Nach einem kräftigen Frühstück folge ich dem Kurvenparcours aus dem wunderschönen Mosaiken beeindruckt er mich immer wieder. Für die Rückfahrt wähle ich die Nebenstraße über Dobro Polje. Wie so oft wechselt tolle Fahrbahn mit Schlaglochabschnitten. Von Knjaže- vac hält dann aber die E 771 über Svrljig massenhaft flotte Kurven parat, die mich zurück nach Niš bringen. Nach vier Tagen in Südostserbien geht es los zur mehrtägigen Tour ins Land der schwarzen Berge. Westwärts nach Prokuplje und über Brus vorbei an bunten Blumenwiesen erreiche ich den Nationalpark Kopaonik. Die Passstraße nach Kopaonik ist ein Vorgeschmack auf die Bergstrecken der folgenden Tage. Wärmende Sonnenstrahlen und ein traumhafter Ausblick begleiten mich nach Kopaonik, dem größten Skigebiet am Zentralbalkan. Dort, wo sich im Winter die Skifahrer tummeln, grasen jetzt friedlich Schafe und Kühe. Von Jošanićka Banja bis zur Hauptstraße sind dann 10 km feinste Schräglagen angesagt. Auf der Hauptstraße 22 geht nördlich verlasse ich die E 80 und folge einer schmalen Straße entlang des Temška- Flusses in eine wei- tere Schlucht, die von den Einwohnern liebevoll »Klein-Co- lorado« genannt wird. Die Straße ist gut im Schuss, nur nicht von einer kurzen Schot- terpassage abhalten lassen! Bei Topli Do am Fuße des Sta- ra-Planina-Gebirges ist dann Ende in einem kleinen Dorf. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die meist aus Lehm errichteten Häuser geben Einblick in die frühere Bauweise der Bauerndör- fern. Topli Do ist auch Ausgangspunkt für Wanderungen zu vier Wasserfällen im Gebirge und ein Geheimtipp für Naturfreunde. Zurück geht es auf der E 80 durch den Sićevačka-Canyon im Flusstal der Nišava. Nach den Schluchten führt der nächste Trip zu einem römischen Kaiserpalast. Nach dem italienischen Kernland wur- den die meisten römischen Kaiser auf serbischem Gebiet geboren und so fin- den sich Spuren der Römer im ganzen Land. Von Niš wähle ich dieses Jahr eine Nebenroute über das Hügelland und den Ozren-Pass nach Sokobanja. So schön die Landschaft ist, die Straße bietet schlechten Asphalt und Schotter- passagen, aber das hatte ich erwartet. Nicht unbedingt ein Supermoto-Par- cours! Über den Rašinac-Pass führt eine wieder viel bessere Straße durch eine Almlandschaft nach Norden und weiter auf der breiten E 761 gelange ich zügig nach Gamzigrad ins alte Felix Romuli- ana. Der römische Kaiser Gaius Galerius Valerius Maximianus ließ den Palast im späten 3. und frühen 4. Jahrhundert errichten. Mit seinen Skulpturen und E s ist der besondere Reiz der Freiheit auf zwei Rädern abseits der Motorradka- rawanen der Alpen, der mich immer wieder nach Serbien und Montenegro lockt. Eindrucksvolle Naturerlebnisse, geschichtsträchtige Kultur und überwältigende Gastfreund- schaft sind Garanten für unvergessliche Abenteuer. Nach der zugegeben langen Anreise begehe ich den ersten Tag ganz gemütlich und fahre ins Zentrum der südserbischen Stadt Niš, wo die von den Türken am Ufer der Nišava errichtete Festungsanlage samt dem bunten Markt entlang der Festungsmauer unbedingt eine Besichtigung wert ist. Eine kurze Runde nördlich der Stadt führt mich noch zum Čegar-Monument, das an den ersten Aufstand der Serben gegen die türkische Besatzung erinnert. Den Rest des Tages widme ich der Tourplanung. Balkan-Mix-Menü Imposante Canyons, malerische Buchten und liebliche Dörfer, gewürzt mit herzlicher Gastfreundschaft, verbinden sich in den Balkanrepubliken Serbien und Montenegro zu einem Menü, das höchsten (Fahr-)Genuss verspricht, wie Andreas Nendwich (Text und Fotos) zu berichten weiß. Eindrucksvoll: die Trasse hoch über dem Kanjon Nevidio. Erst 1965 erstbegangen, ist er der letzte eroberte Canyon Europas. Gegrilltes Lamm am Spieß ist die Delikatesse im Zlatibor-Gebiet und wird am schmackhaftesten bei Dako- vića Konaci in Ljubiš zubereitet. Die Eko Oaza im idyllischen Tara- Canyon ist der perfekte Ausgangs- punkt für Touren rund um Europas längste und tiefste Schlucht. Rund um die Ballungsgebiete ist jeder Hightech-cop mit einer Radarpistole ausgerüstet Der Schädelturm in Niš wurde von den Osmanen auch aus Knochen erbaut. Am nächsten Morgen breche ich zur Teufelsstadt auf. Auf der E 80 in Rich- tung Kosovo erreiche ich Kuršumlija und von dort die Abzweigung nach Ðjavolja Varoš. Die Teufelsstadt, eine unter Naturschutz stehende Gruppe von Erdpyramiden, stellt der Sage nach eine wegen ihrer Sünden versteinerte Hoch- zeitsgesellschaft dar. Die zahlreichen Erdsäulen tragen einen Stein auf ihrer Spitze, der sie vor der Korrosion schützt, wodurch dieses Naturdenkmal entstand. Auf dem Rückweg lädt unweit der Teu- felsstadt ein Etno kuća, ein traditionel- les Gasthaus, mit schattigem Garten zu Ćevap und Šopska salata ein, bevor es wieder zurück nach Niš geht. Am nächsten Tag nehme ich die Schluchten Südostserbiens unter die Räder. Vom Kurort Niška Banja geht es zuerst in die Jelašnička Klisura. Die schmale Schlucht mit steilen Flanken ist ein lohnenswerter Abstecher. Parallel zur E 80 führt meine Route dann auf einer netten Nebenstraße in Richtung Bela Palanka. Reichlich Kurven – das bringt mein Bikerherz zum Lächeln. Die weitere Alternative zur eher lang- weiligen Hauptstraße bringt mich nach Babušnica. Leider ist die Fahrbahn stark renovierungsbedürftig, aber die abwechslungsreiche Natur und der liebliche Duft von Bagrem (Akazien) entschädigen. Vor mir breitet sich der Jerme-Canyon mit seinen schroffen und imposanten Felswänden aus. Nach dem ersten Teil der Schlucht öffnet sich eine kleine Ebene mit einem Kloster. Durch den zweiten Schluchtabschnitt gelange ich nach Pirot. Wenige Kilometer Tara-Canyon in Richtung Mojkovac. Die E 65 durch den Moraćka-Canyon ist ein absoluter Genuss, auch wenn der leichte Regen den Kurvenrhyth- mus etwas stört. Gegen Ende des Canyons weichen die Wolken dann endlich den Son- nenstrahlen. Trotzdem drossle ich mein Tempo, als ich mich Podgorica nähere. Rund um die Ballungsgebiete ist die Präsenz der Polizei einfach zu stark und jeder Hightech-Cop ist mit einer Radarpis- tole ausgestattet! Die

Balkan-Mix-Menü - Tourenfahrer 05/2014 (Serbien & Montenegro)

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Eine Reportage über Serbien und Montenegro aus dem Tourenfahrer-Zeitschrift

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  • 128 TOURENFAHRER 5/2014 5/2014 TOURENFAHRER 129

    LESER-REPORTAGE Serbien / Montenegro

    es auf gemtlichen, langen Kurven nach Novi Pazar, wo es fantastische evap gibt. Dann zwingt mich ein sintflutartiger Regenschauer in die Regenkluft. Schade, denn die Kurven in Richtung montene-grinischer Grenze haben es in sich und lassen sonst immer die Gashand zucken. Der Grenzbertritt ist schnell erledigt und hoch ber dem Ibar-Tal fhrt die Strae durch eine schroffe Landschaft mit Fels-schluchten und Almen. Ich biege in den Tara-Canyon ein, wo ich mich in der Eko Oaza in einer Blockhtte einmiete. Die typische montenegrinische Kche der Wirtin ist absolut empfehlenswert.

    Nach einem krftigen Frhstck folge ich dem Kurvenparcours aus dem

    wunderschnen Mosaiken beeindruckt er mich immer wieder. Fr die Rckfahrt whle ich die Nebenstrae ber Dobro Polje. Wie so oft wechselt tolle Fahrbahn mit Schlaglochabschnitten. Von Knjae-vac hlt dann aber die E 771 ber Svrljig massenhaft flotte Kurven parat, die mich zurck nach Ni bringen.

    Nach vier Tagen in Sdostserbien geht es los zur mehrtgigen Tour ins Land der schwarzen Berge. Westwrts nach Prokuplje und ber Brus vorbei an

    bunten Blumenwiesen erreiche ich den Nationalpark Kopaonik. Die Passstrae nach Kopaonik ist ein Vorgeschmack auf die Bergstrecken der folgenden Tage. Wrmende Sonnenstrahlen und ein traumhafter Ausblick begleiten mich nach Kopaonik, dem grten Skigebiet am Zentralbalkan. Dort, wo sich im Winter die Skifahrer tummeln, grasen jetzt friedlich Schafe und Khe. Von Joanika Banja bis zur Hauptstrae sind dann 10 km feinste Schrglagen angesagt. Auf der Hauptstrae 22 geht

    nrdlich verlasse ich die E 80 und folge einer schmalen Strae entlang des Temka- Flusses in eine wei-tere Schlucht, die von den Einwohnern liebevoll Klein-Co-lorado genannt wird. Die Strae ist gut im Schuss, nur nicht von einer kurzen Schot-terpassage abhalten lassen! Bei Topli Do am Fue des Sta-ra-Planina-Gebirges ist dann Ende in einem kleinen Dorf. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die meist aus Lehm errichteten Huser geben Einblick in die frhere Bauweise der Bauerndr-fern. Topli Do ist auch Ausgangspunkt fr Wanderungen zu vier Wasserfllen im Gebirge und ein Geheimtipp fr Naturfreunde. Zurck geht es auf der E 80 durch den Sievaka-Canyon im Flusstal der Niava.

    Nach den Schluchten fhrt der nchste Trip zu einem rmischen Kaiserpalast. Nach dem italienischen Kernland wur-den die meisten rmischen Kaiser auf serbischem Gebiet geboren und so fin-den sich Spuren der Rmer im ganzen Land. Von Ni whle ich dieses Jahr eine Nebenroute ber das Hgelland und den Ozren-Pass nach Sokobanja. So schn die Landschaft ist, die Strae bietet schlechten Asphalt und Schotter-passagen, aber das hatte ich erwartet. Nicht unbedingt ein Supermoto-Par-cours! ber den Rainac-Pass fhrt eine wieder viel bessere Strae durch eine Almlandschaft nach Norden und weiter auf der breiten E 761 gelange ich zgig nach Gamzigrad ins alte Felix Romuli-ana. Der rmische Kaiser Gaius Galerius Valerius Maximianus lie den Palast im spten 3. und frhen 4. Jahrhundert errichten. Mit seinen Skulpturen und

    E s ist der besondere Reiz der Freiheit auf zwei Rdern abseits der Motorradka-rawanen der Alpen, der mich immer wieder nach Serbien und Montenegro lockt. Eindrucksvolle Naturerlebnisse, geschichtstrchtige Kultur und berwltigende Gastfreund-schaft sind Garanten fr unvergessliche Abenteuer. Nach der zugegeben langen Anreise begehe ich den ersten Tag ganz gemtlich und fahre ins Zentrum der sdserbischen Stadt Ni, wo die von den Trken am Ufer der Niava errichtete Festungsanlage samt dem bunten Markt entlang der Festungsmauer unbedingt eine Besichtigung wert ist. Eine kurze Runde nrdlich der Stadt fhrt mich noch zum egar-Monument, das an den ersten Aufstand der Serben gegen die trkische Besatzung erinnert. Den Rest des Tages widme ich der Tourplanung.

    Balkan-Mix-MenImposante Canyons, malerische Buchten und liebliche

    Drfer, gewrzt mit herzlicher Gastfreundschaft, verbinden sich in den Balkanrepubliken Serbien und Montenegro zu einem Men, das hchsten (Fahr-)Genuss verspricht, wie

    Andreas Nendwich (Text und Fotos) zu berichten wei.

    Eindrucksvoll: die Trasse hoch ber dem Kanjon Nevidio. Erst 1965 erstbegangen, ist er der letzte eroberte Canyon Europas.

    Gegrilltes Lamm am Spie ist die Delikatesse im Zlatibor-Gebiet und wird am schmackhaftesten bei Dako-via Konaci in Ljubi zubereitet.

    Die Eko Oaza im idyllischen Tara- Canyon ist der perfekte Ausgangs-

    punkt fr Touren rund um Europas lngste und tiefste Schlucht.

    Rund um die Ballungsgebiete ist jeder Hightech-cop mit einer

    Radarpistole ausgerstet

    Der Schdelturm in Ni wurde von den Osmanen auch aus Knochen erbaut.Am nchsten Morgen breche ich zur Teufelsstadt auf. Auf der E 80 in Rich-tung Kosovo erreiche ich Kurumlija und von dort die Abzweigung nach javolja Varo. Die Teufelsstadt, eine unter Naturschutz stehende Gruppe von Erdpyramiden, stellt der Sage nach eine wegen ihrer Snden versteinerte Hoch-zeitsgesellschaft dar. Die zahlreichen Erdsulen tragen einen Stein auf ihrer Spitze, der sie vor der Korrosion schtzt, wodurch dieses Naturdenkmal entstand. Auf dem Rckweg ldt unweit der Teu-felsstadt ein Etno kua, ein traditionel-les Gasthaus, mit schattigem Garten zu evap und opska salata ein, bevor es wieder zurck nach Ni geht.

    Am nchsten Tag nehme ich die Schluchten Sdostserbiens unter die Rder. Vom Kurort Nika Banja geht es zuerst in die Jelanika Klisura. Die schmale Schlucht mit steilen Flanken

    ist ein lohnenswerter Abstecher. Parallel zur E 80 fhrt meine Route dann auf einer netten Nebenstrae in Richtung Bela Palanka. Reichlich Kurven das bringt mein Bikerherz zum Lcheln. Die weitere Alternative zur eher lang-weiligen Hauptstrae bringt mich nach Babunica. Leider ist die Fahrbahn stark renovierungsbedrftig, aber die abwechslungsreiche Natur und der liebliche Duft von Bagrem (Akazien) entschdigen. Vor mir breitet sich der Jerme-Canyon mit seinen schroffen und imposanten Felswnden aus. Nach dem ersten Teil der Schlucht ffnet sich eine kleine Ebene mit einem Kloster. Durch den zweiten Schluchtabschnitt gelange ich nach Pirot. Wenige Kilometer

    Tara- Canyon in Richtung Mojkovac. Die E 65 durch den Moraka-Canyon ist ein absoluter Genuss, auch wenn der leichte

    Regen den Kurvenrhyth-mus etwas strt. Gegen Ende des Canyons weichen die Wolken dann endlich den Son-nenstrahlen. Trotzdem drossle ich mein Tempo, als ich mich Podgorica nhere. Rund um die Ballungsgebiete ist die Prsenz der Polizei einfach zu stark und jeder Hightech-Cop ist mit einer Radarpis-tole ausgestattet! Die

  • 130 TOURENFAHRER 5/2014 5/2014 TOURENFAHRER 131

    LESER-REPORTAGE Serbien / Montenegro

    Zahlreiche Aussichtspunkte wie auf die Bucht von Kotor und viele, viele Kurven lo- cken in den Loven-Natio-nalpark.

    montenegrinische Hauptstadt passiere ich auf der Umgehungsstrae und errei-che einige Kilometer weiter die ersten Auslufer der einzigartigen Naturland-schaft des Skutari-Sees. Inzwischen hat auch der Himmel die Schleusen geschlossen und die Wolken weichen zunehmend den Sonnenstrahlen. Es geht vorbei an Buchten mit blhenden Seero-sen, weiter ber den Damm beim Fort Lesendro und dann erreiche ich Virpa-zar am anderen See ufer. Jetzt steht eine Entscheidung an. Am sdlichen Seeufer entlang fhrt eine schmale Strae bis knapp vor die albanische Grenze, wo ein Aussichtspunkt ein unbertreffliches Panorama bietet der Skutari-See zu Fen, im Norden die Silhouette der schneebedeckten Gipfel des Prokleti-je-Gebirges und im Sden die Adria. Dieses Jahr whle ich aber eine kleine Passstrae ber das Rumija-Gebirge nach Bar. Die Strae ist nicht allzu breit, ohne Verkehr aber teilweise durch Verwerfungen und Erdrutsch arg ldiert. Ich erreiche die Passhhe und da liegt sie vor mir im gleienden Licht der Sonne: die Adria. Auf der kurvenreichen Abfahrt erreiche ich die Altstadt Stari Bar mit ihrer mchten Befestigungsanlage. Obwohl der Groteil der Huser durch Explosionen und Erdbeben zerstrt wurde, kann ich mir das einstige bunte

    Leben in den alten Gassen gut vorstellen. Durch einen Olivenhain fhrt der Weg durch die Zitadelle steil nach oben. Die Kirchen, den bischflichen Palast und das Aqudukt an der Nordseite sollte sich kein Besucher entgehen lassen.

    Ich verlasse die Ruinen, schwinge mich in den Sattel und folge der Jad-ranska Magistrala nach Budva. Dort werde ich bereits von Kristo erwartet, der in Budva das wohl bekannteste Restaurant betreibt. Im Jadran ist jeder bestens aufgehoben, egal ob beim Dinner am Strand, unter der schattigen Laube oder im Harley Bike & Beer Club Budva. Kristo, selbst begeisterter Motor-radfahrer, hat mit dem Club einen per-fekten Treffpunkt fr Biker geschaffen.

    Nach einer etwas zu kurzen Nacht geht es am nchsten Tag weiter zur Bucht von Kotor, die sich wie ein skandinavischer Fjord in die dalmatinische Kste schnei-det. Das schmale Asphaltband entlang des Meeres fhrt durch liebliche kleine Drfer Urlaubsstimmung total! Vor den Festungstoren von Kotor parke ich mein Motorrad. Die Altstadt mit den Kir-chen, Kathedralen und Palsten ist ein Anziehungspunkt fr Touristen aus aller Welt. Die gigantische Festungsanlage hoch oberhalb der Stadt zieht sich ber eine Lnge von fast fnf Kilometern und gibt ein beredtes Zeugnis ber die

    strategische Bedeutung ab, die Kotor in der Ver-gangenheit hatte.

    In unzhligen Serpenti-nen geht es anschlieend hoch zum Loven-Nati-onalpark, begleitet von einer unbeschreiblich schnen Aussicht auf die Bucht. Ich mache Halt bei Luca, der am Straenrand Schinken und den bekann-ten Vranac-Wein verkauft. Einige Kilometer weiter auf der spektakulren Trasse fahrend, erreiche ich den Loven-National-park. Leider haben sich zwischenzeitlich dichte Wolken und Nebel auf der Hochebene breitgemacht. Ich whle zuerst die sdli-

    che Route und besuche das Mausoleum Petars II., des groen montenegrinischen Dichters. Nach dem Mausoleum fahre ich die wenigen Kilometer zurck und nehme die nrdliche Route durch den Nationalpark. Die kurvenreiche Weiter-fahrt ist dann wieder ein Highlight fr jeden Biker und bald bin ich in Cetinje, der einstigen Hauptstadt Montenegros, wo ich rechts in Richtung Rijeka Crnoje-via abbiege und bald wieder den Skuta-ri-See erreiche. ber die alte Passstrae geht es retour nach Budva. Die Altstadt steht auf dem Abendprogramm.

    Am nchsten Tag nehme ich Abschied vom Meer. ber Kotor und Risan geht es dann auf einer top ausgebauten Strae mit flotten Kurven in Richtung Norden. Schnell liegt der Trubel der Kstengebiete hinter mir. Bei Niki nehme ich die E 762 und erreiche nach knapp 20 Kilometern die Abzweigung nach avnik, wo ich nach gepflegten Schrglagen in Richtung Kanjon Nevi-dio fahre. Hoch oberhalb des Canyons fhrt die Trasse der schmalen Strae und bietet eine unvergessliche Kulisse auf dieses versteckte Juwel. Auf dem Rckweg entdecke ich noch einen tol-len Wasserfall, der mir bei der Hinfahrt verborgen geblieben ist. Zurck zur E 762 setze ich meine Route nach Nor-den zum Piva-Canyon fort. Kurz vor

    Pluine erreiche ich das Etno Selo Izla-zak, wo ich mir eine gemtliche Holz-htte miete.

    Beim Frhstck am nchsten Morgen leuchten die schneebedeckten Gipfel des Durmitor-Gebirges bereits in der Sonne. Eines der absoluten Highlights des Bal-kans wartet auf mich. Steil fhrt die Strae durch mehrere Kehrtunnel nach

    Trsa. Ich stelle mir vor, welche Fahr-zeugkarawanen sich hier wlzen wrden, wre diese Traumstrae in den Alpen. Bei Trsa geht es dann rechts ber eine Hochebene in Richtung abljak. Wh-rend des Anstieges zur ersten Passhhe auf 1884 Meter beschleicht mich ein ungutes Gefhl. Die Schneewnde links und rechts der Strae werden immer hher, teils bis zu vier Meter! Ich komme mir vor wie in einem Tiefkhlschrank, solche Schneemassen habe ich hier noch nie erlebt. Aber ich habe Glck und die Strae ist so weit gerumt, dass ein Passieren mglich ist. Wenige Tage fr-her htte ich wieder umkehren mssen. ber den 1902 Meter hohen Sedlo-Pass erreiche ich abljak und beschliee, zur Abwechslung einige Schritte zu Fu zum Crno jezero zu gehen. Das Durmitor-Ge-birge mit unzhligen kleinen Seen, die die Augen des Durmitor genannt wer-den, ist ein Paradies fr Wanderer.

    Wieder im Sattel durchquere ich eine Hochebene, bevor sich die Strae in vielen Kurven zum Tara-Canyon hin-unterschraubt. Die imposante urevica- Tara-Brcke, die die beiden Talseiten

    des Canyons verbindet, ist natrlich ein Pflichtstopp. Weiter durch den Tara-Can-yon, die lngste und tiefste Schlucht Europas, fhrt die Strae talwrts und voller Eindrcke erreiche ich die Eko Oaza. Am nchsten Tag ist es an der Zeit, mich von der montenegrinischen Bergwelt zu verabschieden und nach Westserbien aufzubrechen. ber Mojko-

    vac erreiche ich den Biogradska-Gora- Nationalpark. Die am See errichteten Blockhtten merke ich mir gleich mal fr eine der nchsten Touren vor. Der Kurvenreigen nach Serbien bis Novi Pazar ist diesmal auf trockener Fahrbahn ein Hochgenuss. Ein Zwi-schenhalt bei der Klosterkirche urevi Stupovi, die im 12. Jahrhundert auf einer kegelfrmigen Anhhe errichtet worden ist, und schon geht es weiter auf der Hauptstrae 8 bis zur Abzweigung nach Ivanjica. Das Verkehrsaufkommen ist gering und so ist mchtig Kurvenspa angesagt. Von Ivanjica nehme ich die Abzweigung nach Sjenica ber die Hochebene Peter. Die reizvolle Mittel-gebirgslandschaft fhrt mich schlielich zum Uvac, der sich vor Sjenica tief in den Fels geschnitten hat. Weiter in Rich-tung Zlatibor nimmt der Kurvenrausch noch zu! Ich passiere den Zlatarsko

    ich komme mir vor wie in einem Tief-khlschrank, solche Schneemassen

    habe ich hier noch nie erlebt

    Die kleine Adria-Insel Sveti Stefan wandelte sich vom malerischen Fischerdorf zur exklusiven Hotelinsel.

    Das Frhstck auf der Terrasse des Etno Selo Izlazak ist durch den spektakulren

    Ausblick ein doppelter Genuss.

    Eigentlich verkauft Luca am Straenrand Spezialitten, aber er spielt auch Gusle!

    jezero und nach gut 20 km in Schrg-lage gelange ich zur Abzweigung nach Ljubi. Ich freue mich schon sehr auf das Wiedersehen mit meinen Freunden von Dakovica Konaci. Alexandra hat hier mit ihren Eltern in liebevoller Kleinar-beit einige Holzbungalows errichtet. Als ich vor zwei Jahren das erste Mal hierher kam, wurde ich gleich mit der typisch serbischen Gastfreundschaft empfangen. Rasch ist das Motorrad in der Garage geparkt und das Gepck im Holzbunga-low verstaut. Der Abend klingt dann am Kamin gemtlich aus.

    Die Strahlen der Morgensonne rei-en mich am nchsten Tag aus dem

    Schlaf. Als Erstes ist ein krftiges Biker frhstck angesagt Speck, Eier, Kajmak, Joghurt, Marmelade und Honig, alles aus eigener Produktion. Trotzdem

  • 3/2013 TOURENFAHRER 133132 TOURENFAHRER 5/2014

    LESER-REPORTAGE Serbien / Montenegro

    Allgemein: In den beiden Balkanrepubliken Serbien und Montenegro erwartet den Besu-cher eine vielfltige Landschaft. Das Flachland Nordserbiens wird durch die Save-Donau-Linie vom Hgel- und Bergland im Sden abgegrenzt. Vor allem Westserbien, aber auch der Sdos-ten mit Schluchten und Hochebenen sind fr Motorradtouren prdestiniert. Fnf National- und 20 Naturparks lohnen entdeckt zu werden. Mindestens genauso reizvoll prsentiert sich Montenegro. Beinahe 300 km Kste mit fjord-artigen Meeresarmen stehen den Hochgebirgs-landschaften gegenber. Im Sdosten um den Skutari-See, dem grten und fischreichsten See des Balkans, trifft der Besucher auf die wenigen nicht gebirgigen Landesteile mit einer einzigartigen Flora und Fauna. Sechs National-parks reprsentieren die landschaftliche Vielfalt. Die klimatischen Bedingungen reichen vom mediterranen Kstenstreifen ber die submedi-terrane Zone landeinwrts und das gemigte Kontinentalklima mit kalten, schneereichen Wintern. Beste Reisezeiten fr Motorradtouren sind Mai, Juni und September, whrend es in den Sommermonaten unertrglich hei werden kann.

    Einreise: Gltiger Reisepass (bis zur Ausreise) bis zu einer Aufenthaltsdauer von 90 Tagen.

    Kfz-Dokumente: Fhrerschein, Fahrzeug-schein, die grne Versicherungskarte fr alle Fahrzeuge wird empfohlen. Bei Leihfahrzeugen Vollmacht mitfhren!

    Geld/Kreditkarten: Die Whrung in Serbien ist der Dinar (1 Dinar = 100 Para, derzeit 110 Dinar fr 1 Euro). Die Bezahlung mit EC- oder Kreditkarten ist in Tankstellen und in Grostd-ten mglich. In Montenegro gilt der Euro.

    nica, das im ausgehenden 12. Jahrhundert in einem waldreichen Gebirgs-kessel erbaut wurde, gilt als Wiege des serbischen Knigreiches und wurde 1986 zum UNESCO- Weltkulturerbe erklrt. Whrend seiner Bltezeit umfasste es rund ein Dut-zend Kirchen und Palste innerhalb seiner Mauern.

    Weiter in Richtung Ibar-Tal verfhrt die Strae zum Spiel mit den

    Essen & Trinken: Neben Fleisch- und Grill-gerichten wie evapii, Ranjii, Pljeskavica, Spanferkel und Lamm finden sich viele andere Spezialitten wie etwa Sarma (gefllte Wein- oder Kohlbltter), Pita (Strudelvariationen), Burek (Teiggericht mit Fleisch oder Schafskse gefllt) und Kajmak (Milchprodukt). An der Kste Montenegros steht natrlich auch Fisch ganz oben auf der Speisekarte. Anreise: Entweder die Fahrt mit Pkw und Motorradtransport auf dem Anhnger oder eine lngere Anfahrt mit dem Motorrad und tollen Routen durch Slowenien, Kroatien und Bosnien. In Serbien sind auf der Autobahn Mautgebhren zu entrichten (www.putevi-srbije.rs), Bezahlung in Dinar, Euro oder mit Kreditkarten.

    Unterkunft: Besonders in Westserbien und Montenegro finden sich leicht bernachtungs-mglichkeiten, Preise von 10 bis ca. 30 Euro F; in internationalen Hotels sind europische Preise blich. Tipp: Etno Selos, gnstig und urig.Dacovia Konaci in Ljubi: www.zlatibor.com/dacovicakonaci, T.: +381/(0)69/2202010;Motel Radoelo in Studenica: www.radocelo.com, T.: +381/(0)36/438-252;Tara-Canyon: [email protected];Etno selo Izlazak in Pluine, Durmitor: www.etno-selo-izlazak.me, T.: +381/(0)69/476-277

    Wichtige Adressen: Serbischer Tourismus-verband: www.serbia.travel;Sehenswrdigkeiten nach Regionen:www.discoverserbia.org;Botschaften Serbien: www.travelserbia.info/embassies.php;Motorradwerkstatt: Moto Garage, Dragan Zelenovi: [email protected], +381/(0) 63/420962;Tourismusverband Montenegro:www.montenegro.travel/en/;Infos Montenegro: www.visit-montenegro.com;Botschaften Montenegro: http://myembassy.net;Beer & Bike Club Budva, Restaurant Jadran: www.beerbikeclub.com

    TF-Leser-ReportagenWenn Sie Ihre Erlebnisse auf dem Mo tor-rad im TOURENFAHRER schildern mchten, dann reichen Sie doch Ihre Bild-auswahl (Dia oder digital, mind. 4 MB) sowie das Manuskript bei uns ein. So kann Ihre Reise auch auf dem Papier zu einer bleibenden Er inne rung werden.

    TOURENFAHREREifel ring 28, 53879 Eus kir chenoder [email protected]

    Serbien / Montenegro DOKUMENTATION

    Motorrad fahren in Serbien & Montenegro Die Hauptstraen sind meist in recht gutem Zustand mit griffigem Asphalt. Abseits der Hauptverkehrswege reicht die Palette allerdings von berraschend gutem Belag bis zum Mosaik aus Flicken, teils auch Schotterstraen. Im Zweifelsfall Einheimische fragen. Endurostre-cken sind viele vorhanden und legal befahrbar. Das Verkehrsaufkommen abseits der Ballungs-gebiete ist gering. Mit Pferdefuhrwerken, ex trem langsamen oder mangelhaft beleuchte-ten Fahrzeugen ist berall zu rechnen. Die Poli-zeiprsenz in beiden Lndern konzentriert sich vor allem auf Ortsgebiete und Transitrouten. In Montenegro entsteht allerdings der Eindruck, dass ein riesiger Restposten von Radarpistolen aufgekauft wurde! Vorsicht die Strafen sind hher und drastischer als in sterreich oder Deutschland.

    Highlights: Serbien: javolja Varo (Teu-felsstadt), Kanjon Jerme, Naturpark Zlatibor mit Hhlen, Wasserfllen und Ethno-Museum, Uvac-Nationalpark mit der Gnsegeierkolonie.Montenegro: Skutari-See, Kstenstrae Jad-ranska Magistrala und Kotor, Loven-Natio-nalpark, Durmitor-Nationalpark mit der Hoch-gebirgsstrae, Tara-Canyon die tiefste und lngste Schlucht Europas.

    Reisefhrer und Landkarten: B. G. H. Moser: Serbien, Trescher Verlag, 19,95 Euro, ISBN 978-3-89794-208-0;M. Plenik: Montenegro, Trescher Verlag, 14,95 Euro, ISBN 978-3-89794-236-3;Freytag & Berndt: Straenkarte Serbien Nord und Serbien, 1:200.000, 9,99 Euro, ISBN: 978-3-7079-1277-7 und Straenkarte Montenegro, 1:150.000, 9,99 Euro, ISBN 978-3-7079-1059-9

    5/2014 TOURENFAHRER 133

    50 km

    Babunica

    BelaPalanka

    Brus

    Budva

    Cetinje

    javoljaVaro

    Dobro Polje

    Gamzigrad

    Ivanjica Knjaevac

    Kurumlija

    Podgorica

    Ljubi

    Mojkovac

    Niki

    Nova Varo

    NoviPazar

    PirotProkuplje

    avnik

    Sjenica

    Sokobanja

    Topli Do

    Temka

    Virpazar

    abljak

    KOSOVO

    ALBANIEN

    BOSNIEN-HERZEGOWINA

    MONTE-NEGRO

    Nationalpark

    Crno jezero

    National-park

    Babunicabunica

    BelaaPalankaa

    BrusBruuss

    Budvaa

    njeinjeCetinjCet ee

    oljajavoloVaro

    DoDobro Poljebro Polje

    mzigradGam

    icavanjicaIva KnjaevacKnjaevajaea

    lijaumlijKurum

    PoPoPPodPodgdgoricaPoPodPod

    ubiLjubiL ubub

    ovacMojkov

    Nikiki

    VaroNova VaroNo

    ovviNoviNNoarPazarPPaPazPaz

    PiPiupljeProkuproro

    avnikavnav

    Sjenica

    SokkkobanjanjaaSoSoSo

    opli Topli

    TeTem

    Virpazarar

    abljak

    KOSOVOKOSOVOK VOVO

    ALBAALBALBANINIENIE

    OSNIEN-BOSNIEN-BBGOWINAHERZEG WINRZEGOWINAZEGO NA

    ONTMONTEM NTE-M E-OOGROEGROEGRONE ON GRGR

    pppNationalparklti l kkNNationalpark

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    Durmitor-Gebirge

    Zlatibor

    muss ich frh aufbrechen, denn ich mchte zur Weikopfgeierkolonie im Uvac-Nationalpark. Kurz vor Nova Varo biegt eine kleine Nebenstrae nach Osten ab und als ich mich dem Stausee nhere, sehe ich die riesigen Vgel schon von Weitem ber den Felsen kreisen. Es ist jedes Mal wieder ein erhabener Anblick, wie die Geier majesttisch durch die Lfte schweben. Am spten Vormittag reie ich mich von der Geierkolonie los und fahre zur Stopia-Hhle nrd-lich von Ljubi. Durch ein schattiges, kleines Waldstck geht es hinunter zum Hhlenschlund. Die Hhle ist gut erschlossen, allerdings steht leider nur ein relativ kurzes Stck zur Begehung zur Verfgung. Freunde der Unterwelt sollten sich auch die Potpeka-Hhle weiter nrdlich in der Nhe von Uice nicht entgehen lassen! Einige Kilome-ter weiter sdlich besuche ich das Eth- no-Museum Sirogojno, das Einblicke in das einstige buerliche Leben der Region bietet. Auf halbem Weg nach Ljubi ist das letzte Ziel der Tagesetappe

    Die Passstrae ber das Durmitor-Gebirge ist ein absolutes Highlight. Selbst im Juni beherrschen die Schneemassen des letzten Winters die Passhhen.

    Die Strae verfhrt zum Spiel mit den grenzen der Physik, doch die Pirellis

    kleben wie Kaugummi am Asphalt

    Nrdlich von Ljubi erffnen zwei Hhlen Ausflge in die serbische Unterwelt!

    Grenzen der Physik, doch die Pirellis kleben wie Kaugummi am Asphalt. Tol-ler Grip und viele, viele Schrglagen, so macht das Motorradfahren Spa. In Ue angekommen, lasse ich die letzten 50 km Revue passieren ein glattes Tri-ple-K wrde ich vergeben Kulinarik, Kultur und Kurven! Gemtlich cruise ich dann im Ibar-Tal nach Sden und whle die Strae nrdlich des National-parks Kopaonik eine beraus attraktive Strecke, sowohl landschaftlich, als auch fahrerisch. Ich lasse die Berge hinter mir und erreiche Ni. Fr dieses Jahr heit es Abschied nehmen. Doch wie immer habe ich mir whrend der Touren schon viele Ziele fr das nchste Mal vorgemerkt!

    erreicht, der Wasserfall bei Gostilje. Als ich nach Ljubi komme, begegnet mir Alexandra mit einem breiten Grinsen. Heute gibt es gegrilltes Lamm am Spie, eine Delikatesse im Zlatibor-Gebiet.

    Der folgende Tag bringt dann leider den Abschied von Westserbien und von den Menschen, die mir von Beginn an mit so viel Herzenswrme begegnet waren. Die Strae nach Jasenovo ist beinahe fertig asphaltiert, die kurze Schotterpassage aber gut zu fahren. Eine kurvenreiche Strae ber Almen und Hochebenen mit Ausblick auf den Uvac fhrt nach Ivanjica, wo ich am sdlichen Ortsende in Richtung Use abbiege. Die Strae schraubt sich kurvenreich nach oben, teils durch Waldgebiete, teils als Aussichtsstrae. Immer wieder passiere ich rauchende Khleriglus, wo Holz-kohle hergestellt wird. In Radoelo halte ich an. Das Gasthaus dort ist sehr zu emp-fehlen. Gutbrgerliche Kche und nette Zimmer bei extrem gnstigen Preisen. Nach dem kulinarischen Hhepunkt ist jetzt Kultur angesagt. Das Kloster Stude-