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Baltikum2018-Teil 3-neu / Seite 1 von 12 www.zickensegeln.de S. Y. Vinur
Baltikum 2018 –Teil 3 (Hel bis Danzig und Kalmar)
Hel – Danzig (Mittwoch, der 20.06.2018; 17,4 sm alles Motor)
Um 9.00 Uhr haben wir keine Lust mehr auf das Geschaukel. Obwohl der Wind nachgelassen hat steht
immer noch ein wenig alter Schwell im Hafen. Also den üblichen Gassigang zu dem wenige Grün am Ha-
fen, dann ein Frühstück und Leinen los. Unsere Nachbarn, ein niederländisches Ehepaar mit eine X 312
winkt uns zu und wir gehen davon aus, dass wir uns in Danzig wiedersehen. Da der Wind eher gegenan
steht und dann noch zwei Verkehrstrennungsgebiete (eines nach Gedingen, eines nach Danzig) zu que-
ren sind und zudem viel militärischer Verkehr unterwegs ist machen wir die Strecke unter Motor. Wir um-
fahren zwei Ankerlieger, lassen eine Fähre vorbei und laufen vor einem Frachter durch die Hafenmolen
von Danzig. Hurra – wir haben es geschafft.
Wir sind in Danzig – der Beweis: Taja auf dem „G“
Danzig war ebenso wie Bergen in Norwegen schon lange unser Ziel in der Sammlung der Hansestädte.
Und nun haben wir es geschafft. Wir sind gespannt. Vorbei geht es an der Westerplatte, wo wir zum Ge-
denken der auf See gebliebenen die Deutschlandfahne dippen, dann durch Hafenbereiche im Bau und
Hafenbereiche im Zerfall. Vorbei an Werften und Verladestationen für Zement, Kohle und wer weiß was
noch so stark stauben kann. Wir machen die Luken dicht und durch. Endlich wird es städtischer, wobei
wir dank Kartenplotter leicht die Übersicht in den Hafenbecken und Fahrwassern behalten. Dann endlich
auf der Backbordseite der erste Hafen und – eine Tankstelle. Ach was - die sollte eigentlich ein Stück wei-
ter oben und auf der anderen Fahrwasserseite sein. Schon kommt die neue Fußgängerbrücke in Sicht,
deren Öffnungszeiten auch den aktuellen Seekarten nicht zu entnehmen ist. Egal: Wir haben Glück, denn
sie ist offen und eine Digitalanzeige gestattet sogar das Passieren in beide Richtungen. Wir schießen nun
Foto um Foto: Das Krantor, die historischen Fassaden, im Hintergrund die Kirchen und alles auf eigenem
Kiel! Phantastisch.
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Einfahrt nach Danzig und das imposante Krantor
Auf der linken Seite dann der Danziger Yachthafen. Eine junge Dame steht am ersten Steg und winkt uns
zu ihr zu folgen. Machen wir und mit ihrer Hilfe sind wir im hinteren Hafenteil zwischen einem Steg und ei-
nem Finger fest. Zu unserer Überraschung treffen wir hier nicht nur die Turandot wieder, sondern auch
die Amica, mit der wir vor zwei Jahren eine Woche lang in Visby eingeweht waren und die wir dann in un-
serem Heimatrevier wiedergetroffen haben. Was für ein Zufall. Es gibt natürlich ein großes Hallo.
Auch die Amica nimmt an der Fahrt nach Kaliningrad teil, die eine Art von Promotionsaktion für das Revier
ist, d. h. die Teilnahme ist kostenlos und beinhaltet auch die Zollformalitäten, die Liegegebühren und wei-
tere Aktionen. Na das ist doch mal was. Grundsätzlich würde es allerdings förderlicher für den Tourismus
sein, wenn dieser winzig kleine Teil von Russland einfach rfei befahrbar wäre.
Sobald die Leinen fest sind machen wir uns auf den Weg zum Hafenbüro und buchen uns bis Samstag
ein. Pro Nacht bezahlen wir 72 Zloty, incl. Strom, Wasser und Toiletten, nur Duschen ist extra. Da kann
man nichts sagen, denn für umgerechnet unter 20 Euro findet mein kein Hotelzimmer in derart zentraler
Lage. Unser erstes Ziel ist ein Restaurant, oben an der Kaimauer des Hafens mit Blick auf das Boot und
in Richtung Altstadt. Natürlich belohnen wir uns mit einem Anlegerbier.
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Der zentrale Yachthafen von Danzig
Dann machen wir uns aber auch umgehend auf den Weg in die Stadt. Wir müssen nur zwei Brücken que-
ren, die wie in Bremen über eine kleine Insel in der Mottlau führen und schon stehen wir vor dem ersten
Stadttor. Nach wenigen Schritten sind wir auf dem Langen Markt und in der historischen Altstadt. Absolut
beeindruckend! Wir kommen aus dem Schauen und Staunen nicht mehr heraus, ebenso wie die Besu-
cher eines Kreuzfahrtschiffes, die gruppenweise durch die Stadt ziehen. Alles was es zu sehen gibt kann
man nicht beschreiben, da einfach unbeschreiblich. Wir halten inne und genießen in einem Restaurant,
essen Pizza und beobachten das Treiben – genießen einfach das Ambiente.
Satt und zufrieden buchen wir bei der Touristinformation für morgen 14.00 Uhr eine zweistündige Führung
auf Deutsch. Dann laufen wir quer durch die Stadt, bis wir ans Ende der Altstadt kommen und sehen zu
unserem Erstaunen ein neues großes Einkaufszentrum über 4 Stockwerke und erfahren auch, dass es
erst vor wenigen Tagen eröffnet wurde. Hier finden wir einen Supermarkt, kaufen Kleinigkeiten ein und
beschließen morgen noch mal vorbei zu schauen. Am Ufer der Mottlau pilgern wir auf dem Rückweg
durch die Bernsteinläden und Gaby findet einen schönen Ring mit Bernsteineinlegearbeiten. Für umge-
rechnet € 100 durchaus angemessen, wenn man unsere Preise aus Deutschland kennt. Für Polen aber
schon im oberen Bereich.
Dann geht es zurück zum Schiff – wir sind erschöpft und froh sitzen zu können. Die Sonne lacht ins
Cockpit und wir spannen sogar das große Sonnensegel auf, um wenigstens etwas Schutz zu finden.
Leider handelt es sich bei der Insel, die zwischen unserem Hafenbecken und der Altstadt liegt um eine
einzige große Baustelle. Dementsprechend ist es laut und staubig bis in die Nacht hinein. Zusätzlich ist
die Pier des Hafenbeckens Anziehungspunkt für viele Jugendliche, die sich abends auf ein zwei Bier hier
treffen – und dann auch von der Polizei kontrolliert werden. Gaby und ich wissen jetzt schon, dass wir die-
se Art des Liegeplatzes nie lange aushalten.
Am Donnerstag, den 21.06. geht es gleich nach dem Frühstück los. Wir machen Shopping für uns und für
die Kinder, dann müssen wir uns aber auch schon sputen, denn wir müssen mit den Sachen quer durch
die Stadt zurück und dann wieder halbe Strecke zum Rathaus zurück, da dort die Führung losgeht. Am
Hafen angekommen lesen wir die ausgehängten Warnungen: Sturmböen mit bis zu 90 km/h und Starkre-
gen ab 13.00 Uhr. Na toll! Wir verstauen die Sachen, bauen die große Persenning wieder ab und bringen
noch eine weitere Spring aus. Zudem bitte ich den Skipper der Amica ein Auge auf das Boot zu haben,
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falls wir nicht da sind. Er ist überrascht, dass das Unwetter bereits für jetzt angesagt ist und nicht erst
abends. Wir schaffen es gerade noch eine Tasse Kaffee zu trinken, den Rucksack mit Regenjacken und
Tajas Tragegurt vollzustopfen, dann müssen wir auch schon wieder los. Wir schaffen es rechtzeitig und
sind schon jetzt „bierreif“. Pünktlich um 14.00 Uhr geht es los. Mit uns noch drei weitere Deutsche also ei-
ne überschaubare Gruppe. Taja hängt in ihrem Gurt und so geht es der Führerin hinterher quer über den
Langen Markt, zum Thermometer als Erinnerung an Fahrenheit, einen Sohne der Stadt, dann zum Artus-
haus, dem ehemaligen Sitz der Kaufleute seit der Hanse, dann zum Rathaus, zum im Rokoko-Stiel errich-
teten Kaufmannshaus, durch die weiteren Stadttore, dann zum Zeughaus, durch die Bierstraße, die Frau-
enstraße, zur Marienkirche, zum Ufer der Mottlau, zum Krantor, daran vorbei zum übernächsten Tor, dann
zu einer weiteren Kirche – und alles unter ständigen Erklärungen zur Geschichte der Stadt, den jeweiligen
Orten und überhaupt. Uns raucht der Kopf, es reicht. Zum Glück ist die Führung auch hier zu Ende und so
verabschieden wir uns mit einem Trinkgeld und entscheiden angesichts der Wetterlage schleunigst zu-
rück zum Schiff zu gehen. Schon vor einer halben Stunde haben die dunkel aufgetürmten schwarzen
Wolken Windböen gesandt, die den Sand aufgewirbelt und durch die Straßen geschossen haben. Trotz-
dem es immer dunkler wird haben wir die Sonnenbrillen auf und aufgrund der einzelnen Tropfen auch die
Regenjacken an. Noch vor dem Starkregen schaffen wir es zurück zum Schiff. Zeit auszuruhen und sich
über das Gesehene zu unterhalten. Wir machen es uns einfach mal gemütlich.
Da in den meisten polnischen Häfen die Frage nach Wifi mit Zugangsdaten beantwortet wird, das Netz
dann aber in der Regel gar nicht bis zu den Schiffen reicht, oder man sich zwar im Netz einloggen kann,
das dann aber keine Verbindung zum Internet hat, nutzen wir unser eigenes, um ein wenig fern zu sehen.
Eigentlich hätten wir zumindest in diesem Stadthafen ein richtig gutes Netz erwartet.
Der heutige Freitag (22.06.) beginnt mit einem Bootsputz, allerdings nur innen. Wir saugen und wischen
und sind dann endlich zufrieden. Vom nahen Supermarkt habe ich Brötchen geholt, die nach der äußeren
Haptik schon Tage alt sein müssen. Sind sie aber nicht, sie sind halt hier so. Nach dem Frühstück be-
sprechen wir, wo wir als nächstes hin wollen. Weiter nach Klaipeda? Nach Schweden? Nach Dänemark?
Da alles vom Wetter abhängig ist, entscheiden wir als vorläufige Entscheidung Klaipeda anzusteuern und
die abschließende Entscheidung in Hel zu treffen. Dann machen wir uns auf, noch eine weitere Kirche zu
besuchen, die während des 2. Weltkrieges kaum zerstört wurde und daher noch die älteste Innenausstat-
tung hat. Wir schlendern zur Markthalle, kaufen ein extrem süßes Sahneeis (wir essen nur die Hälfte) und
genießen einfach noch mal die Stadt. Am späten Nachmittag suchen wir uns ein Lokal am Ufer der Mott-
lau und essen lecker Barbecue Rippchen und Schweinesteaks. Wie wir am Abend feststellen werden, al-
les mit viel Knoblauch gewürzt. Trotzdem extrem lecker. Unser Entschluss, am Samstag Danzig zu ver-
lassen bleibt bestehen – es reicht an Stadt. Zudem ist am Sonntag die Danziger Bucht wegen einer Flot-
tenparade nur stark einschränkt zu befahren, also fahren wir morgen. Abends machen wir noch einen
langen Spaziergang entlang der Mottlau, zusammen mit vielen Touristen und Einheimischen, da ja Wo-
chenende ist. Dementsprechend laut wird auch die Nacht. Noch weit bis nach Mitternacht ziehen Gruppen
von grölenden Polen an der Pier entlang und sorgen für einen schlechten Schlaf.
Danzig – Hel (Samstag, den 23.06.208; 17,2 sm, Segel: 8,5, Motor: 8,7 sm)
Wir schlafen aus, ich spüle noch den Dreck vom Schiff und bunkere Wasser und um 11.00 Uhr passieren
wir die Klappbrücke. Damit verabschieden wir uns von der Danziger Altstadt. Unser nächstes Ziel ist die
Tankstelle, um für was da auch kommen mag einen vollen Tank zu haben. Leider müssen wir etwas war-
ten, werden dann aber mit einem super netten Tankstellen-Team belohnt. Endlich mal freundliche Gesich-
ter und nette spaßige Worte. Anschließen tuckern wir eine Stunde flussabwärts und sind schließlich in der
Danziger Bucht. Dunkle Wolkenberge stehen über Land, vereinzelt regnet es dort auch schon. Wir rollen
die Genua aus und je nach Windbö machen wir flotte Fahrt Richtung Hel. Vorbei geht es an Fahrwasser-
tonnen und Ankerliegern, durch das Verkehrstrennungsgebiet und schließlich machen wir um 15.15 Uhr
wieder in Hel fest. Es wird immer windiger, Böen fegen über die Kaimauer und Regen steht an. Wir verzu-
rren alles und legen gleich Leinen mit Ruckdämpfern aus, dann geht es auch schon los. Während wir auf
das Ende des Regens warten telefonieren wir mit Sylke, der die morgige Seebestattung von Achim vor
dem Kopf steht. Alles sehr traurig.
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Als es aufgeklart hat gehen wir durch den Ort, essen am Hafen und zurück an Bord besprechen wir, wo-
hin es nun endgültig gehen soll. Der Wettergott sorgt nun dafür, dass wir nicht Klaipeda anlaufen, da für
die nächsten Tage nördliche Winde und teilweise als Starkwind angesagt sind. Damit würden wir dann an
einer offenen Küste mit Wind auf die Nase hängen und auch Nida könnten wir auf eigenem Kiel nicht bzw.
nur mit größerem Risiko anlaufen. Unter dem Strich sehnen wir uns zudem beide nach Ankerbuchten ab-
seits von Menschen, schöner Gegend und zum Wohle von Taja nach kürzeren Etappen. Die Entschei-
dung fällt daher nach Wladyslawowo und dann nach Leba zu laufen, um mit dem Nord bzw. Nordostdre-
her schließlich Öland anzusteuern. Da aufgrund der Flottenparade die Schießgebiete 10 und 11 erst ab
13.00 Uhr zu passieren sein werden, können wir in Ruhe ausschlafen.
Hel – Wladyslawowo (Sonntag, der 24.06.2018; 21,9 sm, Segel: 2,5 sm, Motor: 19,4 sm)
Es ist sonnig, der Wind hat nachgelassen und die Welle auch. Wir frühstücken, machen eine lange Hun-
derunde, entdecken die Seehundzuchtstation und auch ein Wal-Informationszentrum, das über gestran-
dete Wale berichtet. Schon erstaunlich, wie häufig in der Danziger Bucht und an der Halbinsel Hel Wale
gestrandet sind. Ob es am Militär und Übungen mit dem Echolot geht bleibt offen. In der Ferne sehen wir
erstaunlicherweise just in dem Moment ein U-Boot von Gedingen in Richtung See fahren. Am Ufer eine
Walskulptur aus Plastikflaschen – eine tolle Idee, gerade in Zeiten, wo die Plastikverschmutzung der Mee-
re ein aktuelles Thema ist. Umso erstaunlicher, dass in Polen auf PET-Flaschen kein Pfand zu zahlen ist
und dementsprechend überall Flaschen herumschwimmen und -liegen.
Bei einem Bernsteinstand kaufen wir für umgerechnet € 20 noch zwei Ringe und um 12.40 Uhr legen wir
ab. Noch im Hafen setzen wir das Groß, nach der Mole das Vorsegel dazu und rauschen zügig davon.
Nach einem kurzen Segelglück endet dieses nach der erforderlichen Kursänderung mit Wind auf die Na-
se. Also Motor an, Segel runter. Es wird ein nerviges Geschaukel, zumal der Wind entgegen der Vorher-
sage zulegt und damit auch die Wellen. Endlich sind wir um 17.45 Uhr fest. Der Hafen diesmal deutlich
gefüllt, wir bekommen den vorletzten freien Platz zwischen zwei polnischen Booten. Gleich nach dem
Festmachen trinken wir einen Tost auf Achim, der um 17.00 Uhr auf See beigesetzt wurde. Nachrichten
mit den Freunden gehen hin und her, jeder ist betroffen und unterschiedlich, ganz auf die eigene Weise
berührt.
In diesem Hafen lernen wir, dass es nicht nur normale Eu-Stecker gibt, sondern in Polen diese noch ein
Loch im oberen Drittel mitten im Stecker haben müssen. Haben wir aber nicht im Angebot. Als Verlänge-
rung raus und direkt an die Steckplätze für die großen Boote. Geht doch! Für 43 Zloty, also € 10, liegen
wir hier gut.
Der Eigner der neben uns liegenden großen Stahlsegelyacht findet unser Boot prima, wir seins und net-
terweise lobt der dann noch den guten Pflegezustand. Der andere Nachbar lobt mich für das Anlegema-
növer – war ja auch nicht schwierig mit Wind auf die Nase und rechts und links zwei Stege. Na denn. Das
nur zwei Frauen mit dem Boot unterwegs sind wird hier doch noch sehr argwöhnisch von der Männerwelt
beäugt. Wir gehen in Richtung Strand, trinken ein Bier und beschließen zu kochen, zumal es ruckzuck
auch 20.00 Uhr ist. Wie die Zeit vergeht…
Noch ein letzter Check des Wetters. Das Ergebnis: Wir bleiben morgen hier, da der Wind erst am Diens-
tag auf Nordost drehen wird, morgen noch bei West verbleibt und damit gegenan stehen würde. Passt al-
so nicht.
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Der Fischereihafen von Wladyslawowo
Es ist Montag, der 25.06. und wir haben den ganzen Vormittag vertrödelt. Gegen Mittag machen wir uns
dann auf den Weg in den Ort. Wir suchen und finden wieder eine typische polnische Innenstadt mit klei-
nen Ständen und Zelten, die Spielsachen, Klamotten und alle erdenkliche Art von Andenken anbieten. Wir
erliegen der Versuchung und kaufen uns zwei schöne Fotografien auf schwerer Pappe, die in rotbraunen
Tönen die Wanderdünen von Leba abbilden. Pro Stück für 10 Zloty, also nicht mal € 2,5. Dann finden wir
noch einen größeren Supermarkt in einer Art Einkaufszentrum und ich kaufe noch Grundnahrungsmittel.
Wir müssen schließlich unser restliches polnisches Geld unter die Leute bringen.
Einkaufen in Polen hat irgendwie etwas von Nahkampf mit Mitteln der Bewegungslosigkeit. Es geht schon
damit los, dass es keine Einkaufskörbe am Eingang gibt. Also wieder zurück aus der Gemüseabteilung,
gegen den Strom derjenigen, die auch einen Korb suchen und mit denen, die ebenfalls wieder raus wol-
len, um sich einen aus den Stapeln an der Kassenzone zu holen. Dann wieder retour, wobei ein Schieben
oder Ziehen des großen Korbes schier unmöglich ist, da die Gänge wieder eng und voll mit Menschen,
Körben und dann noch Kinderwagen sind. Es geht auch niemand aus dem Weg, der sieht, dass man vor-
bei möchte. Man bleibt einfach stehen. Frauen mit Kinderwagen verstellen die Gänge, ebenso Familien-
gruppen, die diskutieren, ob sie diese oder jene Chips kaufen wollen – oder auch nicht. Ich bin genervt,
erkenne aber, dass Anpassung in solchen Situationen die beste Gegenmaßnahme ist. Ich bleibe mit mei-
nem Korb also ebenso genau da stehen, wo ich erst weiterkomme, wenn sich irgendjemand anders be-
wegt. Das hilft, denn so geht gar nichts mehr weiter und das schafft Bewegung. Aber es dauert halt auch
so seine Zeit.
An der Kasse dann das gleiche Spiel. Quälend langsam baut sich die Schlange ab in der ich stehe. Der
Mann hinter mit schubst mit seinem Schienbein meinen Einkaufskorb weiter, auch wenn es nicht weiter
geht. Dann Querverkehr von gut gebauten Damen auf dem Weg zum Spirituosenregal, welches leider
genau neben dieser Kasse ist. Ich überlege, ob ich auf das nächste Regal krabble, oder mich besser in
meinen Einkaufskorb setze. Letzteres scheidet leider aus, da der Man hinter mir den Luftraum meines
Korbes für seinen Bauch benötigt. Endlich geht es weiter, nun habe ich seinen Bauch an meinem Ellen-
bogen und seine Sachen auf dem Band gehen ohne Unterbrechung in meine über. Hinter uns eine Frau
mit kreischend nörgelndem Jungen im Kinderwagen, der entweder seinen Schnuller verliert, oder Ein-
kaufssachen aus dem Wagen wirft. Nur ruhig bleiben… Endlich kann ich die einzige Abstandshalterstan-
ge greifen, lege sie zwischen unsere Waren und bin dran. Mit Schweißperlen auf der Stirn packe ich
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Rucksack und Taschen, dann nichts wie raus. Als ich Gaby sehe fragt sie sich gerade, wie viele Stunden
sie schon vor Supermärkten mit dem Warten verbracht hat. Keine Ahnung, aber auf jeden Fall zu viele
stellen wir fest.
Wir gehen zurück und gönnen uns erst mal einen Kaffee und eine Siesta. Gaby liest, ich schreibe Tage-
buch und denke so über Polen und die polnische Mentalität nach. Man will ja keinem zu nahe treten, aber
so wie sich die Polen selbst im wahrsten Sinne des Wortes „im Weg stehen“ kann das Land gar nicht wei-
ter kommen. Ich stelle immer mehr fest, dass ich mich hier mehr Un- als Wohlfühle. Es macht mich auch
ganz kribbelig, dass die Sprache so fern von dem ist, was ich verstehe. Weder in Spanien, Frankreich,
Italien oder den nordischen Ländern geht es mir so. Zuletzt in Ägypten. Aber das ist ja auch weiter weg.
Und dann kaum Polen, die auch nur ansatzweise Englisch sprechen. Wie froh ist man da in Häfen mit den
anderen – nicht polnischen Booten – sich auf Deutsch oder Englisch zu unterhalten. Auf dem Stahlsegler
neben uns spricht nur ein Mann ein wenig Englisch, der Rest grüßt nicht mal am Morgen. Einer sitzt dazu
den ganzen Tag im Schneidersitz an Deck, raucht, trinkt Bier und starrt auf unser Boot oder in der Ge-
gend herum. Alles sehr komisch. Ein Wohlfühlgefühl kommt da nicht auf. Ähnliche Gedanken hatte ich
schon, als wir während des Studiums „damals“ auf Exkursion in Finnland waren. Auch diese Mentalität
entsprach nicht meiner und leider hat sich das Gefühl auf der Reise bestätigt. Der Abschied fällt uns da-
her nicht schwer, wir freuen uns vielmehr auf Schweden.
Randnotiz: Wir haben in den von uns besuchten Supermärkten keine Haribo Colorado-Mischung gefun-
den. Nur Gummibärchen. Die erste Droge benötigen wir eigentlich immer für nächtliche Überfahrten. Nun
schauen wir mal, ob Gummibärchen auch ausreichen.
Wladyslawowo – Grönhögen auf Öland (Dienstag, der 26.06. bis Mittwoch der 27.06.2018; 115,0 sm;
Segel: 70,0, Motor: 45,0)
Noch in der Koje checke ich die Wetterdaten - hurra, es passt. Ein Blick zum Verklickerer auf der Mast-
spitze zeigt, dass der Wind auch schon gedreht hat. Ich mache Wasser für Kaffee heiß, während neben
uns die Stahljacht ablegt. Sie ist so breit, dass sie knapp zwischen die beiden Ausleger passt, was zur
Folge hat, dass beim Rückwärtsfahren die Fender hoch rutschen. Dies versucht ein Crewmitglied dadurch
zu beheben, dass er sich mit alle Kraft von unserer Reling abschubst - wie blöd ist das denn: Damit wer-
den wir in unserer Box nur nach rechts gedrückt. Zu breit ist einfach zu breit. Als er meinen böse grimmi-
gen Blick sieht nimmt er dankenswerter Weise die Finger weg und ein anderer zieht den Fender raus.
Nun passt es. Geht doch. Ohne einen weiteren Gruß legen sie ab. Endlich.
Wir genießen die Sonne und trinken einen Kaffee im Cockpit, dann machen wir einen langen Hundespa-
ziergang am Strand lang und durch einen Kiefernwald. Wir kaufen uns für € 5 einen Selfiestick – wenn
nicht jetzt, wann dann – und beschließen gegen Mittag hier etwas zu essen. Um 14.00 Uhr wollen wir los,
um dann bei 20 Stunden Fahrzeit gegen 10.00 Uhr anzukommen.
Als wir Wasser bunkern stelle ich fest, dass unser Baum-Kicker irgendwie „komisch“ aussieht. Stimmt.
Wir haben ihn falsch in Ustka angebaut. Eigentlich sieht er richtig herum aus, also man kann die Schrift
lesen. Dies bedeutet für uns aber falsch. Also bauen wir ihn um, bunkern Wasser und gehen dann noch
eine letzte Dosis Fast Food essen. Giros Pita und ein 40 cm langes Baguette belegt mit Salami. Dann
kaufen wir noch ein Brathuhn, um für morgen Frühstück zu haben. Um 13.50 Uhr legen wir ab und setzen
noch im Hafen das Groß im 2. Reff. Dann melden wir uns bei Wladyslawowo Port Control auf VHF 10 und
fragen, ob wir auslaufen dürfen. Wir dürfen, lassen aber noch die Kogge vorfahren. Draußen stehen gut
1,5 m Welle, wir rollen die Genua aus und es wird angenehmer. Zwar schauklig, aber mit 6,5 Knoten auch
eine gute Geschwindigkeit. Wir gehen auf Kurs und sind unterwegs; d. h. ungefähr 18 Stunden gerade-
aus. Wir wechseln uns wie gewohnt alle 2 Stunden mit dem Steuern ab, der der nicht steuert bietet dem
Hund einen sicheren Halt, eingeklemmt zwischen Cockpitwand und Po oder Bauch.
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Blick auf den Kartenplotter; Noch 63 sm vor uns, 11:53 Stunden zu fahren und Ankunftszeit (ETA) um 10:30 Uhr; Halbzeit
Es ist 22.00 Uhr und so langsam wird es dämmerig. Inzwischen begleitet uns ein „Dreiviertel-Mond“ und
im Westen zeigt sich ein spektakulärer Sonnenuntergang. Wir filmen und fotografieren, derweil wir mit
Sausefahrt durch die Wellen rauschen. Zum Glück stimmt die Vorhersage und wir segeln mit 60 Grad
zum Wind den schnellsten Kurs.
Sonnenuntergang auf See
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Gegen Mitternacht fahren wir über die Grenze nach Schweden, um 01.30 Uhr verlässt uns der Wind. Er
hatte zwar kontinuierlich nachgelassen, so dass wir vor der Nacht das Groß ausgerefft hatten, aber nun
laufen wir unter 4 Knoten, was angesichts der Strecke und dem „der Hund muss mal Gassi“ zu wenig ist.
5 Knoten sind das muss. Also Motor an, Genua eingerollt und weiter unter Motor. Zum Glück hat der an-
gesagte Seenebel sich gegen ein Erscheinen entschieden, und wir laufen bei guter Sicht in Richtung
Tiefwasserweg. Da es draußen abgekühlt hat, haben wir uns inzwischen nach drinnen verkrümelt und
wechseln uns ab mit Wache gehen und auf dem Sofa dösen. Draußen verrichtet unser alter Pinnenpilot
seinen Dienst, da er deutlich weniger Strom verbraucht, als unser neuer eingebauter. Nichts geht über re-
dundante Systeme.
Gut geleitet vom Kartenlotter und dem ASI durchlaufen wir den Tiefwasserweg und anschließend das
Verkehrstrennungsgebiet, wobei wir einer Fähre und einem Frachter ausweichen, die Vorfahrt haben. Be-
reits ab 3.00 Uhr wird es langsam hell und so erwachen auch unsere Lebensgeister. Um 7.00 Uhr will
Taja spielen und etwas zu fressen haben sowie gekrault werden. Öland ist noch nicht in Sicht – zu flach,
um gesehen zu werden. Schließlich sehen wir doch einen Leuchtturm, dann zwei Untiefentonnen in der
Ferne - Land in Sicht.
Ein neuer Tag und Taja fordert Aufmerksamkeit
Kurz vor 10.00 Uhr bergen wir das Groß und laufen in den Hafen von Grönhögen auf Öland ein, der bis
auf einen schwedischen und einen deutschen Segler leer ist. Wir machen längsseits an der Pier fest, ich
schnappe mir Taja und machen einen Gang.
Endlich Schweden: Der Hafen schön ruhig, die Sonne scheint, nett freundliche Menschen – schwedischer
Sommer. Wir frühstücken das Hähnchen – natürlich bekommt auch Taja ihre Portion ab – und trinken ein
Anlegerbier dazu. Gaby ist müde und legt sich zusammen mit Taja in die Koje. Das Ergebnis: der Hund
hat geschlafen und so intensiv laut geträumt, dass Gaby nicht schlafen konnte. Auch ich kann nicht schla-
fen und gehe daher zu dem nahegelegenen Supermarkt und kaufe etwas zu grillen ein - und natürlich un-
ser absolutes Lieblings Knäckebrot. An der Kasse muss ich leider feststellen, dass unsere 500 Kronen-
Papiergeldnoten seit Mitte letzten Jahres veraltet und damit wertlos sind. Na toll! Ich bezahle also mit Kar-
te, was – in Europa!!!! – bedeutet, dass ich pro Buchung noch zusätzliche Kosten haben. Da frage ich
mich jedes Mal, was man uns mit der Einführung des Euro eigentlich so alles einreden wollte. Nützt
nichts. Zurück am Hafen schaue ich nach, wann dort jemand ist – erst Abends. Also keinen Toilettencode,
dafür ist der Waschmaschine Raum auf. Eine Liste liegt aus – ich trage mich für 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr
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ein. Scheint auch nichts zu kosten – na denn. Zurück am Boot lese ich etwas im Cockpit und ruhe mich
aus. Für 12.50 Uhr habe ich mir den Wecker gestellt und frage mich, wie ich Gaby und Taja aus der Koje
bekomme, denn wir wollen die Bettwäsche waschen. Der Wecker klingelt, ich räume im Boot herum, Ga-
by meldet sich aus der Eignerkammer und beschwert sich, dass sie dank Taja nicht schlafen konnte. Ich
berichte und im Nu haben wir die Betten abgezogen.
Der Gästehafen in Grönhögen auf Öland
Das Waschen wir dann Dank der nicht feststellbaren Waschzeit zu einem hin und her mit Schauen, wie
weit die Wäsche ist, Wartezeiten im Waschhaus, Vermisstenmeldungen wo ich denn bleibe und am Ende
zwei gewaschener und getrockneter Maschinen Wäsche. Toll. Wir grillen auf der Pier, essen im Cockpit
und sind rundherum zufrieden, aber auch todmüde. Morgen ist ein neuer Tag.
P.S.: Da war ja noch was mit unserer Seeetoilette. Da der Hafenmeister erst am Abend gekommen ist,
habe ich unsere Bordtoilette benutzt. Während des Spülens dann ein merkwürdiges „Gefühl“ in der Pum-
pe. Sehr schwergängig, ich ziehe also kräftiger, dann ein komisches Geräusch und plötzlich pumpt gar
nichts mehr. Noch nicht einmal der Kolben geht in seine Endstellung zurück. Wasser raus geht auch nicht
mehr. Ich ziehe Gaby hinzu, sie pumpt, besser versucht es – geht auch nicht. Wir starren auf die Toilette
und denken “nicht das heute auch noch“. Wir denken darüber nach, wie lange wir die Toilette haben, ohne
dass sie uns mit Wartung gefordert hat und sind zufrieden. Trotzdem: „Warum jetzt“. Nützt nichts. Wir
müssen die Pumpe zerlegen. Also Schrauben los und – trotz geschlossener Seeventile – „Wasser
marsch“. Schnell Lappen und Schwämme, dann ist der Deckel der Pumpe ab. Eigentlich sieht es ganz in
Ordnung aus, nur am oberen Rand eines Gummiventils ist eine helle wurstartige Masse zu sehen. Auf
Gabys Frage „Gehört das da hin“, weiß ich leider auch keine Antwort. Wir bauen den Deckel ganz ab, le-
gen ihn zur Seite und als ich das Dichtungsgummi herausnehme löst sich das Rätsel. Die „Masse“ ist der
hintere Teil eines kleinen Fisches, der vordere Teil hängt noch unterhalb des Ventils. Wir haben ihn leider
angesogen und die Ventile haben ihn dann zerteilt, so dass er auf halbem Wege stecken geblieben ist
und die Pumpe blockiert hat. Armer kleiner Fisch…
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Grönhögen – Kalmar (Donnerstag, der 28.06.2018; 26,7 sm, Segel: 26,0sm, Motor: 0,7 sm)
Die Sonne lacht! Wir frühstücken im Cockpit, schauen Wetter und müssen obwohl es uns hier gut gefällt
ade sagen Heute können wir noch mit einem schwachen Westwind nach Norden, morgen dreht er bei zu-
nehmendem Wind auf Nord, um dann schwachwindiger zu werden, aber auch Nord zu bleiben. An der
Küste von Lettland und Littauen, dort wo wir jetzt eigentlich sein wollten ist die Vorhersage für die nächs-
ten Tage verherrend. Wind mit 6 bis 7 und mehr Beaufort aus Nord, das Ende nicht absehbar. Unsere
Entscheidung war also richtig.
Blick auf die Windvorhersage für die nächsten Tage vom 29.06.2018 (Farben = Windstärken in Beaufort, Skala ganz oben)
In aller Ruhe legen wir kurz vor 11.00 Uhr ab und motoren aus dem Hafen. Wir setzen bei West 2 das
Groß, dann die Genua dazu und stellen den Motor ab. Nach Kalmar sind es ca. 25 Seemeilen, also 5
Stunden – wir haben Zeit. Nach einer halben Stunde tauschen wir die Genua gegen den Genacker und
sind statt mit 2,1 sm nun mit knappen 3 sm unterwegs. Wir können zwar nicht den Kurs halten – dafür se-
geln wir wieder. In der Mitte des Kalmarsundes nimmt der Wind beständig zu und damit auch wir an Ge-
schwindigkeit. Schließlich bergen wir den Genacker, rollen die Genua wieder aus und fahren „Schmetter-
ling“. Aufgrund des zunehmenden Windes machen wir mit 5,5 bis 6,0 Knoten gute Fahrt. Als wir den Kurs
ändern müssen wollen wir die Genua wegrollen und wieder haben wir einen Leinenwickler. Es ist zum
Verzweifeln. Anscheinend haben wir eine autistische Rollanlage, denn immer wenn Gaby und ich die Rol-
len an den Leinen tauschen haben wir einen Wickler. Also muss Gaby aufs Vorschiff und die Leine klarie-
ren, dann Genua rein und nur unter Groß weiter.
Um 17.15 Uhr segeln wir in den Hafen von Kalmar, bergen das Groß, klarieren die Leinen für das Anle-
gemanöver und diskutieren, ob eigentlich unser Bojenhaken groß genug war für diese Megaheckbojen.
Wir sind der Meinung, dass unser großer Haken passt und machen ihn klar. Der Wind hat inzwischen auf
5 Beaufort zugelegt, als uns der Harbour-Master im Schlauchboot entgegen komm und uns mögliche Lie-
geplätze mitteilt. Wir entscheiden uns für den inneren, weil geschützteren Hafenbereich. Dort angekom-
men entscheiden wir uns für eine Boje, steuern an und: stellen fest, dass der Bojenhaken zu klein ist. Also
die Leine doppelt hindurch. Seitliche Wind drück uns nach rechts, ich fahre Voraus, Gaby will springen
und ich stelle fest: wir haben keine Heckleine mehr. Die ist aus der Boje heraus geflutscht. Also Dreher
zwischen den Bojen, vorwärts wieder raus, umgedreht, alles neu klariert und wieder zurück. Dann Boje
geschnappt, Leine durch, an die Pier und fest: Geht doch!!!
Wir sind hier in Kalmar
Und das ist die Küste mit Klaipeda,
dort wollten wir nach Norden in Rich-
tung Finland
Baltikum2018-Teil 3-neu / Seite 12 von 12 www.zickensegeln.de S. Y. Vinur
Den Abend lassen wir ein- und ausklingen mit einem Anlegerbier, lecker Kochen, Taja-Parkspaziergang
mit Blick auf das Schloß, Tagebuch schreiben und dann ab in die Koje. Natürlich haben wir vorher unsere
Rollanlage klariert und ein paar ernste Worte an sie gerichtet. Ob das wohl hilft?
Ab jetzt werden wir uns in die Schärenwelt verlieren und langsam aber beständig Richtung Norden tru-
deln. Nun sind wir in unserer Wunschwelt und machen entspannten Urlaub.
Kalmar, den 29.06.2018