Banken Und Banditen_Karl Steinhauser_1992

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    Grundsatzerklrung:

    Autor und Verlag respektieren alle Menschen und Religionen und lehnen des-

    halb jede Art von rassistischen Voreingenommenheiten und Propaganda ab,

    komme diese von konfessioneller, politischer oder ideologischer Seite.

    Autor und Verlag lehnen jede Verantwortung gegenber Miverstndnissen

    bzw. Anklagen ab, die aus oberflchlicher, unvollstndiger oder voreingenom-

    mener Lektre dieses Buches entstehen knnten.

    Tatsachenbericht

    ber die wahren Ausbeuterder Menschheit von heute

    und ihre prominentesten

    Komplizen in Regierungen,

    Parteien, Gewerksch aften,

    Interessenverbnden,

    Kirchen und Medien.

    Das Werk einschlielich aller seiner Teile ist urheberrechtlieh geschtzt. Jede

    Verwertung auerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustim-

    mung des Verlags unzulssig und strafbar. Das gilt insbesondere fr Verviel-

    fltigungen, bersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeieherung und

    Verarbeitung in elektronischen Systemen.

    2. Auflage 2003

    Genehmigte Lizenzausgabe fr Freier Falke Verlag, Andreas Kstermnann,

    Aufdem Platze 6,31097 HarbarnsenTel.: +49 (0) 5183 - 501100, Fax: +49 (0) 5183 - 501868

    Email: [email protected], Internet: http://www.freier-falke.de

    Copyright (g by Extrem Verlag Europe Ud.

    Covergestaltung:

    Satz und Gestaltung:

    Textbearbeitung:

    Freier Falke VerIag,Harbarnsen

    Susan Elaine Gildersleeve

    Freier Falke Verlag,Harbarnsen

    ISBN 3-935054-09-2

    mailto:[email protected],http://www.freier-falke.de/http://www.freier-falke.de/mailto:[email protected],
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    Inhaltsverzeichnis

    1. Kapitel:

    Die Hintermnner der Ennorderunglohn F. Kennedys Seite 9

    2. Kapitel:Die Bevlkerung hat keine Ahnung Seite 233. Kapitel

    Das Nonplusultra der Geldvermehrung Seite 374. Kapitel:

    Der grte Raubzug aller Zeiten Seite 515. Kapitel:

    Karl Marx, der Schutzpatron der Banken Seite 656. Kapitel:

    Die Staatsschulden von heute sind diedoppelten Steuern von morgen Seite 797. Kapitel:

    Das beste Geld der Welt Seite 918. Kapitel:Und die Politiker stehen Schmiere Seite 1079. Kapitel:

    Die Zinsen der Banken zerstren Wasser,Luft und Erde Seite 12310. Kapitel:

    Deshalb buckeln alle vor den Banken Seite 13711. Kapitel:Das Banken-Ungeheuer der EU Seite 15112. Kapitel:

    Im Teufelsreich der Rothschilds und Konsorten Seite 16913. Kapitel:Die wahren Bosse aller Banken Seite 185

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    Anmerkung zum Buch:

    Die Erstauflage des Buches war vor der Einfhrung des Euros, des-

    halb werden hierin noch die alten Whrungen, wie Schilling und DMverwendet. Das spielt aber fr den Inhalt des Werkes keine Rolle, dasich an den vom Autor geschilderten Aussagen und Ablufen nichtsgendert hat. Der Betrug an den Brgern durch das Banksystem und

    dessen Hintermnnern ist eher noch schlimmer geworden.

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    An alle Vlker Europas gewidmet

    Ich bernehmedie volle rechtliche Verantwortung

    fr den Inhalt dieses Buches,

    welches ich nach bestem Wissen und Gewissen

    geschrieben habe.

    Dr. Karl Steinhauser

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    1. KAPITEL

    Die

    Hintermnner

    der

    Ermordung

    John F. Kennedys

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    Am 22. November 1963 wurde der Prsident der VereinigtenStaaten von Amerika John F. Kennedy in der texanischenStadt Dallas bei hel lichtem Tage auf offener Strae in einerfahrenden Limousine von tdlichen Kugeln getroffen.

    Obwohl dieses tragische Ereignis vor den Augen unzhliger

    Zeugen stattfand, sind alle bisherigen Versuche der Aufkl-rung des Verbrechens mehr oder weniger im Sand verlau-fen.

    Nicht nur im Sand ffentlicher Ermittlungen, sondern auchim Sand privater Nachforschungen. Denn das einzige, wasbei diesen Untersuchungen, deren Berichte bereits ganzeBcher und Bnde fllen, konkret herausgekommen ist, sindunterschiedliche Versionen ber die Tterschaft.

    Zum Beispiel die These: Der vermutliche Tter Lee Harvey

    Oswald habe den Mordanschlag auf den Prsidenten im Al-leingang sowohl geplant als auch ausgefhrt.

    Diese Einzeltat-Theorie ist jedoch allein schon durch dieTatsache leicht widerlegbar, da die Schsse, welche vonweitem auf John F.Kennedy abgefeuert wurden, zur gleichenZeit aus entgegengesetzten Richtungen kamen.

    Oswald mu daher - falls er berhaupt der Todesschtzegewesen ist - zumindest ein Mordkomplize zur Seite

    gestanden sein. Mehr noch: Nach allem, was bisherbekannt geworden ist, mssen die Attentter einflureicheHelfershelfer sogar in den Reihen der Polizei von Dallasgehabt haben.

    Anders sind nmlich die haarstrubenden Fahrlssigkeitennicht zu erklren, die sich diese Behrde zuschuldenkommen lie und die allesamt offenkundig nur einem

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    Zweck dienten: Die Spuren, die zu den Hintermnnern derAttentter htten fhren knnen, bis zur Unkenntlichkeit zuverwischen.

    So wurden verschiedene Verdchtige, welche die Polizeibereits festgenommen hatte, wieder auf freien Fu

    gesetzt, ohne da deren Namen und Adressen fr sptereEinvernahmen notiert worden sind.

    Wie wenig wert die Mordkommission von Dallas darauflegte, das personelle Umfeld des tatverdchtigen Oswaldausfindig zu machen, lt sich besonders deutlich an ihrervlligen Nichtbeachtung einer Aussage des Deputy-SheriffsRoger Craig erkennen, die fr die Ausforschung eventuellerMittter von grter Wichtigkeit gewesen wre. Craighatte nmlich beobachtet, wie ein Nash-Rambler-KombiLee Harvey Oswald von dem Gebude in aufflliger Eilewegbrachte, aus dem die Schsse kamen.

    Auch bei der Sicherstellung der mglichen Tatwaffen lie diePolizei von Dallas jegliche Sorgfalt vermissen. So ging ihrdas Gewehr- ein Mauser vom Kaliber 7,65 -, aus dem mithoher Wahrscheinlichkeit auf den Prsidenten geschossenwurde, schon unmittelbar nach dessen Auffindung ausunerfindlichen Grnden verloren.

    Darber hinaus versumte es die Mordkommission von

    Dallas, das zwlfstndige Verhr, welches sie mit Oswaldgefhrt hatte, auf Tonband aufzunehmen oder wenigstensschriftlich festzuhalten, so da niemand mehr berprfenkonnte, was er wirklich zu den Anschuldigungen sagte undvor allem, ob er Mittter oder gar Auftraggeber preisgab.Die mit Abstand wirksamste Beihilfe zur Verwischung derSpuren leistete die Polizei von Dallas jedoch dadurch, dasie praktisch unttig zuschaute, wie im Erdgescho ihres

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    Prsidiums ihr prominentester Hftling, der mutmalichePrsidenten-Mrder Oswald, vor ihren eigenen Augen vondem angeblich verrckten Jack Ruby erschossen wurde.

    Die Bezeichnung "unttig zuschaute" ist fr die jmmerlichePassivitt, die das zum Schutze Oswalds abgestellte

    Groaufgebot von Polizisten in dieser Situation an den Taglegte, sogar noch eine arge Untertreibung.

    Denn jeder, der diese Szene im Fernsehen sah, konntesich des Eindrucks nicht erwehren, da die polizeilicheLeibgarde Oswalds nicht den Auftrag hatte, diesen voreiner Erschieung zu bewahren, sondern ihn zum Abschugeradezu freizugeben.

    Damit war der vermutlich wichtigste Zeuge des Attentatszum Schweigen gebracht, noch bevor er in der ffentlichkeit

    den Mund aufgemacht hatte. Einen greren Dienst httedie Polizei von Dallas den Saboteuren der Aufdeckung derHintergrnde des tdlichen Anschlags auf John F. Kennedygar nicht machen knnen.

    Um eine ganze Mordkommission zum heimlichen Komplizender Mrder des Prsidenten der Vereinigten Staatenvon Amerika zu pervertieren, wie das offensichtlich inDallas geschehen ist, bedarf es sicherlich mehr als einerverschworenen Crew von Attenttern.

    Ein solches kriminelles Husarenstck setzt vielmehr eineOrganisation voraus, die nicht nur imstande ist, den einenoder anderen Polizisten zu bestechen, sondern den gesamten

    Apparat einer Polizeibehrde in den Griff verbrecherischerDienstbarkeit zu bekommen.

    Eine Fhigkeit, die vor allem fr eine Organisation geradezu

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    typisch ist: Die Mafia. Der Mafia, in diesem Fall deramerikanischen Mafia, ist durchaus die organisatorischeInfiltrationskapazitt zuzutrauen, die notwendig gewesensein mu, um die Mordkommission in Dallas zur grndlichenVerwischung aller Tterspuren einsetzen zu knnen.

    Die Ermordung des Prsidenten steht auch deshalboffenkundig in einem kausalen Zusammenhang mit derMafia, weil diese Organisation zum Zeitpunkt der Tat dashatte, was vor allem bei dieser Kategorie von Verbrechenvon ganz wesentlicher Bedeutung ist: Ein Tatmotiv, also einInteresse am Tod von John F. Kennedy.

    Dieser fhrte nmlich, als er Prsident wurde, gemeinsammit seinem Bruder Robert, der Justizminister war, einengnadenlosen Kampf gegen das organisierte Verbrechen,wobei ihm vor allem drei mchtige Vertreter der

    amerikanischen Mafia in die Quere kamen:

    Die Mafia-Bosse von New Orleans und Tampas, CarlosMarcello und Santos Trafficante, sowie der berchtigteGewerkschaftsfhrer der Transportarbeiter James Hoffa.Die Wut dieser Leute auf den Prsidenten drfte nichtzuletzt auch deshalb nicht gerade gering gewesen sein,weil ihm die Mafia bei der Wahl zum ersten Brger der USAinsofern behilflich war, da sie die Stimmen von IIIinois frseine Wahlliste organisierte.

    Darber hinaus soll die Mafia in der Anfangszeit seinerPrsidentschaft sogar dafr gesorgt haben, da John F.Kennedys keineswegs unerheblicher Bedarf an attraktivenGeliebten im Weien Haus in ausreichendem Maebefriedigtwurde.

    Es ist daher durchaus nicht von der Hand zu weisen, da die

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    vergeltungsgierige Mafia nur auf eine gnstige Gelegenheitwartete, um an dem in jeder Hinsicht undankbarenPrsidenten grausame Rache nehmen zu knnen.

    Trotzdem weist auch die Version, die Mafia sei der eigentlicheDrahtzieher und Vollstrecker des Attentats auf John F

    .Kennedy gewesen, einige und keinesfalls unwesentlicheUngereimtheiten auf.

    Da ist zunchst das Fehlen einer plausiblen Erklrung fr dievllig unmotiviert erfolgte Umdisposition der Fahrtroute, diein letzter Minute so abgendert wurde, da die Wagenkolonnemit der Prsidentenlimousine auf das fr Attentate gnstigeLangsamtempo von 15 Stundenkilometern drosseln muteund genau in die Gegend fuhr, wo die Scharfschtzen JohnF. Kennedy bereits auflauerten.

    Das heit: Die Mafia mte, wenn sie der Initiatorund Organisator des spektakulren Anschlags auf denPrsidenten tatschlich gewesen ist, von der erst in letzterMinute vorgenommenen nderung der Fahrtroute entwedergewut oder diese selbst inszeniert haben.

    Beide Varianten sind wohl denkbar, in Anbetracht derstrengen Sicherheitsvorschriften, denen die persnlicheBewachungsmannschaft des amerikanischen Prsidenten,das Secret Service, unterworfen ist, jedoch eher

    unwahrscheinlich.

    hnlich unwahrscheinlich ist es auch, da die Mafia diefeinsuberliche Spurenbeseitigung zu bewerkstelligenimstande war, die im Zusammenhang mit der Autopsie desLeichnams des Prsidenten unmittelbar nach dem Attentaterfolgte.

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    Zum Beispiel das nie aufgeklrte Verschwinden des aus demKopf des Prsidenten herausoperierten Gehirns, dessenVerletzungen przise Aufschlsse darber ergeben httenknnen, aus welchen Richtungen tatschlich auf John F.Kennedy geschossen wurde.

    Oder die unglaublichen Schnitzer, die sich der ChefpathologeCommander James Humes leistete, der die Autopsie nichtnur unter irregulren Verhltnissen leitete, sondern darberhinaus auch noch das Original seines Berichts zu Hause inseinem Kamin verbrannte.

    Obwohl man sich nur schwer vorzustellen vermag, wie esdie Mafia zuwege gebracht haben knnte, diese geradezusystematische Vernichtung wichtiger Beweismittel zuveranlassen, ist eine solche Mglichkeit natrlich nichtgnzlich auszuschlieen.

    Ja, es ist nicht einmal auszuschlieen, da dieserOrganisation, deren mchtige Polypenarme bis in diehchsten Regierungsstellen reichen, ein noch um vielesschwierigeres Bravourstck der Ablenkung von ihrerTterschaft gelungen ist.

    Und zwar die schier unglaubliche Leistung, die Mitgliederder Warren-Kommission, die schon bald nach dem Todedes Prsidenten von dessen Nachfolger Lyndon B. Johnson

    zur Aufklrung der Hintergrnde des Attentats eingesetztwurde, zur Verffentlichung eines Untersuchungsberichteszu motivieren, der fr die Mrder kaum gnstiger htteausfallen knnen, wenn er von diesen selbst verfat wordenwre.In ihrem 26 Bnde umfassenden Bericht kam nmlichdiese Kommission unter gnzlicher Auerachtlassung allerZeugen und Fakten, die genau das Gegenteil bekundeten,

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    zu der gleichen absurden Schlufolgerung, zu der rundneun Monate vorher schon die untersuchungsscheueMordkommission von Dallas gekommen ist: Lee HarveyOswald war der alleinige Tter!

    Es ist sogar denkbar, da es die Mafia nicht einmal ntig

    hatte, die Mitglieder der Warren-Kommission durchdramatische Morddrohungen massiv unter Druck zu setzen,um diesen manipulierten Bericht zu erwirken.

    Denn jeder, der in dieser Kommission sa, konnte sich selbstausrechnen, da eine Organisation, die nicht einmal davorzurckschreckte, das Staatsoberhaupt des mchtigstenLandes der Erde in aller ffentlichkeit zu ermorden,sicherlich noch weniger Skrupel und Schwierigkeiten htte,einem lstig werdenden Untersuchungsausschumitgliedohne viel Aufhebens das Lebenslicht auszublasen.

    Es steht daher auer Zweifel, da es fr die Mafiakein unlsbares Problem gewesen sein konnte, sichdie staatlichen Schnffler, die auf der Suche nach dentatschlichen Kennedy-Mrdern waren, auf weite Distanzvom Hals zu halten. Um mit einer an Sicherheit grenzendenWahrscheinlichkeit davon ausgehen zu knnen, da es dieMafia war, die John F. Kennedy ermordete und danach mitErfolg die behrdliche Vertuschung der wahren Tterschaftveranlate, bedarf es jedoch auch noch der Erklrung eines

    anderen Phnomens.

    Des Phnomens, da ausgerechnet die glhendstenVerfechter und rcksichtslosesten Vollstrecker des

    Aufdeckungsjournalismus, die amerikanischen Massen-medien, in ihrer Berichterstattung ber die Hintergrndedes Attentats sich einer ihnen sonst vllig fremdenZurckhaltung bedienten.

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    Mehr noch: Diesen eindringlichsten und hartnckigstenRecherchieren unter den Journalisten versuchten denwahrscheinlich sensationellsten Mordfall dieses Jahrhundertsnicht einmal dann aufzurollen, als ihn die behrdlichenUntersucher offenkundig unerledigt zu den Akten legten.

    Dabei wre es fr einen Reporter, der das Handwerk dergrndlichen journalistischen Nachforschung auch nureinigermaen beherrscht, berhaupt kein Problem gewesen,den Mrdern des Prsidenten auf die Spur zu kommen.

    Denn sein Interesse htte zunchst nur dem Mann zugelten brauchen, dem es zuzuschreiben war, da derangebliche Allein-Attentter Lee Harvey Oswald statt auf die

    Anklagebank ins Jenseits befrdert wurde: Jack Ruby.

    Dieser hatte nmlich die Erschieung Oswalds im Erdgeschodes Polizeiprsidiums in Dallas mit der fadenscheinigen

    Ausrede begrndet, er wollte damit lediglich derPrsidentenwitwe Jackie Kennedy die Peinlichkeit ersparen,am Mordproze teilnehmen zu mssen.

    In Wirklichkeit war der Oswald-Mrder jedoch offensichtlichmit von der Attentter-Partie, wofr die Zeugenaussageeine Person spricht, die ber jeden Zweifel erhaben ist:Die Frau des frheren republikanischen Mitglieds des

    Reprsentantenhauses Mercer.

    Diese Dame hatte nmlich Jack Ruby eindeutig als denMann identifiziert, den sie etwa eine Stunde vor Eintreffender Wagenkolonne des Prsidenten aus unmittelbarerNhe dabei beobachten konnte, wie er aus einem von ihmgesteuerten Klein-Lkw einen jungen Mann mit einem nur,sprlich umhllten Gewehr in der Hand aussteigen lie, der

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    genau zu dem Grashgel hinaufstieg, welcher zu den Stellengehrte, aus deren Richtung die Schsse gekommen seinmssen, die auf John F. Kennedy abgefeuert worden sind.

    Statt sich auf diese heie Spur zu strzen und unterAufbietung aller journalistischen Mglichkeiten ein

    Medienspektakel zu inszenieren, wie es das Land nochnicht erlebt hatte, zogen es praktisch alle magebendenMedien Amerikas vor, um die Aufdeckung des Attentatseinen groen Bogen zu machen und es mehr oder wenigerbei der offiziellen Version der alleinigen Tterschaft Oswaldsbewenden zu lassen.

    Fr diese in jeder Hinsicht unfabar paradoxe Situation gibtes nur eine logische Erklrung: Amerikas Medienmachthabermssen dazu gezwungen worden sein. Die Frage ist nur:Wer hat sie dazu gezwungen? Oder indirekt gefragt: Wer

    hat beziehungsweise hatte in den USA soviel Macht, umdie angeblich freie Presse dieses Landes geschlossendazu zu bringen, auf die mediale Ausschlachtung einesaufsehenerregenden Ereignisses von der Superdimensiondieses hchstmysterisen Prsidentenmordes zuverzichten?

    Welche Flle an Einflumglichkeiten dazu notwendiggewesen wre, kann man sich am besten vorstellen,wenn man sich die ungemein groe Zahl amerikanischer

    Presseagentu ren, Tageszeitu ngen, Nachrichten magazi ne,Zeitschriften, Illustrierten, Radiosenderund Fernsehstationenvor Augen hlt, die rund um die Uhr auf der Jagd nachaufregenden Neuigkeiten sind.Eine derartige Meute sensationslsterner Medienleute httesicherlich auch die fast schon allgegenwrtige Mafia aufDauer nicht lckenlos in Schach zu halten vermocht, denndie obersten Bosse dieser Organisation konnten unmglich

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    allen Chefredakteuren im Lande den Revolver ansetzen,die sich anschickten, die Aufdeckung des Kennedy-Mordesselbst in die Hand zu nehmen.

    Es gibt jedoch eine Macht in den USA, der auch einsolcher ungeheurer Kraftakt durchaus zuzutrauen ist: Die

    Central Intellegence Agency, besser bekannt unter derKurzbezeichnung CIA.

    Als Geheimdienst, dem der Schutz der nationalen Sicherheitobliegt, ist die CIA nmlich im Besitz von Waffen, diewesentlich zweckdienlicher sind als smtliche Revolver,Pistolen und Gewehre, welche die Hinrichtungskommandosder Mafia bentigen, um einen unbestechlichen

    Aufdeckungsjournalisten zum Schweigen zu bringen. Mannennt diese Wunderwaffen Dossiers und versteht darunter

    jene geheimgehaltenen Daten, die imstande sind, einen

    Menschen in den Ruin zu treiben, wenn sie publik gemachtwerden.

    Fr die CIA ist es berhaupt kein Problem an ein solcheshochexplosives Informationsmaterial heranzukommen,denn es steht ihr dazu ein Heer von bestens geschultenGeheimagenten zur Verfgung, die in verschiedensterVerkleidung berall im Lande auf und untertauchen, um ihreSpitzel- und Schnfflerttigkeiten unverdchtig ausbenzu knnen. Entweder als getarnte Handelsreisende oder

    unter dem Organisationsdeckmantel einer Scheinfirmabeziehungsweise eines Vereins, der soziale oder religiseZielsetzungen vortuscht.

    Bei einer derartigen Bandbreite von Mglichkeiten,ber ihre gefhrlichsten Gegner brisante Informationenauszukundschaften, wre die CIA sicherlich in der Lagegewesen, selbst die neugierigsten Artgenossen unter

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    den Medienleuten zu der Einsicht zu bringen, zielfhrendeNachforschungen im Zusammenhang mit der Aufdeckungdes Kennedy-Mordes lieber bleiben zu lassen.

    Ein entsprechendes Dossier in den erpresserischen HndenderCIA htte seine Wirkung als tickende Bombe, diejederzeit

    zur Explosion gebracht werden kann, bei journalistischenSherlock Holmes allein schon deshalb nicht verfehlt, weildiese Organisation auch ber einen Geheimgang zur breitenffentlichkeit verfgt und daher die Drohung, jemandenhochgehen zu lassen, problemlos wahrzumachen imstandeist.

    Esgibt nmlich im ganzen Land nicht nur unzhlige Autorenvon Bchern, sondern auch viele Journalisten, die von derCIA dafr bezahlt werden, da sie jeden zur Sau machen,der eine ernste Gefahr fr die Central Intellegence Agency

    ist.

    Systematischer Rufmord ist jedoch keineswegs das einzigeMittel, dessen sich die CIA zur Ausschaltung der Personenzu bedienen vermag, die auf ihrer Abschuliste stehen.Denn dieser Geheimdienst beherrscht auch das Handwerkder physischen Vernichtung von Menschen perfekt.

    Zu welcher Brutalgewalt die Central Intellegence Agencyfhig ist, zeigt am besten der Bericht des Senatsausschusses,

    der sich 1975 unter dem Vorsitz von Frank Church mitder Beteiligung der CIA an Attentaten auf auslndischeStaatsfhrer befat hat und in diesem Zusammenhang einegrausame Entdeckung machen mute.Die geradezu unglaubliche Entdeckung, da dieseramerikanische Geheimdienst zur Erreichungseiner strategischen Ziele nicht nur das gesamteTtungsinstrumentarium vom Gift bis zum

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    Maschinengewehr - zum Einsatz bringt, sondern auchin der Fhigkeit, rcksichtslos ber Leichen zu gehen,professionellen Killern um nichts nachsteht.

    Dem Geheimdienst CIA ist daher durchaus sowohl dieUngeheuerlichkeit als auch das Vernichtungspotentialzuzutrauen, das erforderlich war, um den Prsidenten derVereinigten Staaten von Amerika in aller ffentlichkeit zuermorden und danach die Aufklrung dieses Verbrechenstotal zu vereiteln.

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    2. KAPITEL

    Die

    Bevlkerung

    hat

    keine Ahnung

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    Falls die ClA wirklich der Tter war, erhebt sich allerdingszwangslufig die Frage: Was um Himmels Willen hat dieCentral lntellegence Agency dazu veranlat, ausgerechneteinen der populrsten Prsidenten der USA zu tten?

    Zum Unterschied von der Mafia stand nmlich dieClA nichtauf Kriegsfu mit diesem Prsidenten. Zumindest hatte esnicht den Anschein. Das einzige, das dieser GeheimdienstJohn F. Kennedy bel genommen haben drfte, war dessenneuer Kurs in der Auenpolitik, welcher auf eine Aussh-nung mit der Sowjetunion hinauslief.

    Vor allem die militrische Zurckhaltung Kennedys imKonflikt der USA mit Kuba pate ganz und gar nicht insKonzept der kalten Krieger im ClA, die damals noch dem

    Antikommunismus das Wort redeten und das gesamte Fi-del-Castro-Reqime am liebsten zum Teufel gejagt htten.

    Wie sehr dieser Meinungsstreit die ClA und den Prsidentenauch auseinander gebracht haben mag, ein plausibles Tat-motiv ist darin bei allem kriminalistischen Scharfblick nichtzu erkennen.

    Denn es bedurfte keineswegs der Ermordung Kennedys, umeine radikale Abkehr vom kompromilosen Kurs der ame-rikanischen Auenpolitik gegenber den kommunistischenOstblockstaaten zu verhindern. So htte es die ClA sicher-lich zuwege gebracht, die Beziehungen zwischen den USA

    und der UdSSR durch gezielte Zndelaktionen dermaenzu belasten, da Prsident Kennedy unter dem Druck derffentlichen Meinung im eigenen Lande gar nichts anderesmehr brig geblieben wre, als seine in Richtung Sowjetuni-on ausgestreckten Friedensfhler wieder einzuziehen.

    Es steht daher eines fest: Wenn die ClA am gewaltsamenTod von John F. Kennedy beteiligt gewesen ist, dann nicht

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    als eigentlicher Drahtzieher, sondern - aus welchen Grndenauch immer - blo als Vollstreckungsorgan irgendwelcher

    Auftraggeber. Also lediglich als Mittter. Als Haupttter istdie Central Intellegence Agency aber auch noch aus einemanderen Grund auer Betracht zu ziehen.

    Es gibt nmlich eine ungemein mchtige Organisation inden USA, die an einer Ttung Kennedys nicht nur brennendinteressiert war, sondern sogar brennend interessiert seinmute. Und zwar deshalb, weil dieser Prsident der Verei-nigten Staaten von Amerika sich das Recht nahm, ihr einPrivileg streitig zu machen, das ihr der Gesetzgeber derUSA 1913 verliehen hat und das ohne bertreibung als dieergiebigste Geldquelle der Welt bezeichnet werden kann:Das schier unglaubliche Vorrecht, als PrivatunternehmenDollar-Banknoten in beliebiger Menge drucken und an denamerikanischen Staat zu einem nach eigenen Gutdnken

    festgesetzten Zinssatz verleihen zu knnen.

    Ein Privileg also, von dem jede Banknotenflscherbandenur trumen kann. Welchen unermelichen Reichtum dieinternationalen Privatbankiers, denen diese Organisationgehrt, unter der staatliche Autoritt vortuschenden Fir-menbezeichnung .Federal Reserve Banks" aus diesem ein-zigartigen Privileg seither herausgeholt haben, lt sich imvollen Ausma nur erkennen, wenn man das Produkt, wei-ches dieses Unternehmen herstellt und zu einem nicht un-erheblichen Zinssatz an die US-Regierung verleiht, einmalkritisch - also frei von jeglichem Geldfetischismus - unterdie Lupe nimmt.

    Zum Beispiel eine der Banknoten, die zweifelsfrei aus die-sem Bankhaus kommen. Nehmen wir einfachheitshalberden kleinsten aller dieser Geldscheine. Also eine I-Dollar-Banknote. Ich habe mir vorsorglich ein Exemplar davon

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    beschafft. Es liegt vor mir auf dem Schreibtisch. Und ichfrage mich:

    Was ist das besondere an diesem Stck Papier? Wodurchunterscheidet es sich von einem anderen Papierstck glei-cher Gre und gleicher Qualitt?

    Zunchst einmal augenfllig durch den Aufdruck. Da stehtauf der Vorderseite innerhalb einer mit vier Einsern ver-sehene Randverzierung zu oberst: Federal Reserve Note.Darunter: This note is legal tender for all depts, public andprivate.

    In der Mitte ist ein Bild vom ersten Prsidenten der Verei-nigten Staaten von Amerika General George Washington.Rechts davon ein Randsymbol mit der Inschrift FederalReserve New York, Bank of New York. Mit einem B in der

    Mitte.

    Darunter ganz deutlich die Seriennummer B17266427K undweniger deutlich die Unterschrift des Treasurer of the Uni-ted States. Rechtsseitig scheint nochmals die Seriennum-mer auf sowie die Distriktsbezeichnung Washington D.C.Unterhalb findet sich eine symboltrchtige Stampiglie desTreasury und die Unterschrift des Secretary of the Treasu-ry. Und ganz unten steht: One Dollar.

    In einem Satz zusammengefat heit das: Diesem bedruck-ten Stck Papier wird von den Zeichnungsberechtigten derFederal Reserve Banks der Wert von einem amerikanischenDollar besttigt. Jedes Papier ist bekanntlich geduldig. Esist daher die Frage nicht unberechtigt, ob diese Wertangabeauch tatschlich stimmt. Oder ohne Umschweife gefragt:Wieviel ist dieser 1-Dollar-Geldschein wirklich wert? Umdarauf eine ebenso przise Antwort geben zu knnen, be-

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    darf es allerdings der Kenntnis, was unter dem Begriff Wertberhaupt zu verstehen ist. Was ist also ein Wert?

    Die wohl treffendste Definition lautet: Ein Wert ist der Nut-zen, den ein Gut stiftet. Und was ist ein Gut? Ein Gut ist einder Bedrfnisbefriedigung dienendes Etwas. Dieses Etwasmu nicht nur materieller Art, sondern es kann selbstver-stndlich auch immaterieller Natur sein. Also sowohl derBefriedigung krperlicher Bedrfnisse als auch der Befriedi-gung geistiger Bedrfnisse dienen.

    Schauen wir uns daher in diesem Sinne das bedruckte Pa-pier unserer I-Dollar-Banknote etwas genauer an. Verglei-chen wir es beispielsweise mit einem anderen bedrucktenPapierstck. Konkret: Mit einem Blatt Papier, auf dem einGedicht von Johann Wolfgang von Goethe abgedruckt ist.

    Wenn wir uns nun die Frage stellen, welches der beidenbedruckten Papiere als Gut mehr wert ist, also mehr derBefriedigung eines Bedrfnisses dient, dann besteht wohlkein Zweifel darber, da dies nur der Abdruck der geisti-gen Ergsse des grten aller deutschen Dichterfrstensein kann.

    Denn es ist kaum anzunehmen, da es - von Analphabetenund Kulturbanausen abgesehen - viele Menschen gibt, diebei der Lektre einer l-Dollar-Banknote einen hheren Grad

    an literarischer Bedrfnisbefriedigung erleben als beim gei-stigen Genu eines Gedichtes von Johann Wolfgang vonGoethe.

    Nicht viel anders fllt das Ergebnis aus, wenn man das StckPapier unserer Banknote mit einem Papierstck vergleicht,das weit weniger wertvoll als die lesbare Wiedergabe einesGedichtes ist. Zum Beispiel ein Stck Papier, welches der

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    Verpackung von kleinen Gegenstnden dient.

    Auch dieses Packpapier ist im Sinne einer ntzlichen Ver-wendung eines Gutes zweifelsohne mehr wert als unserGeldschein, und zwar deshalb, weil es sich entschiedenbesser dazu eignet. Dasselbe gilt auch fr andere kleinere

    Papierstcke. Etwa fr eine Serviette oder fr ein Papier-Taschentuch.

    Ja, es ist selbst die Behauptung keineswegs bertrieben,da das Stck Papier unserer Banknote einen Wertvergleichnicht einmal mit einem Stck Papier aushlt, das von allenPapierstcken, die es gibt, in der allgemeinen Beurteilungam meisten geringgeschtzt wird: Ein Stck Klo-Papier.

    Und zwar deshalb, weil eine Banknote zur Erreichung desangestrebten Reinigungszieles schon allein wegen ihrer zu

    glatten Oberflche weniger praktikabel ist als der eigens zudiesem Zweck erzeugte Toiletten-Artikel.

    Das heit: Vom Standpunkt der Konsumierbarkeit eines Gu-tes aus gesehen hat die I-Dollar-Banknote nicht einmal denWert eines Stck Klo-Papiers. Mehr noch: Das Stck Papier,dem dieser Geldschein seine Existenz verdankt, hat nichteinmal den Wert eines brauchbaren Papiers gleicher Gre,weil es durch den Aufdruck fr jede andere Papierverwen-dung unbrauchbar wurde und somit nur noch als Altpapier

    anzusehen ist.Von einer mglichen Wiederverwertung abgesehen, istdiese Banknote als Gut daher genauso wenig wert wie dieverknitterten und verdreckten Papierfetzen, die ungetrenntvon anderen Abfllen auf Mllablagerungssttten zuhaufherumliegen. Nmlich nichts.

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    Es steht daher eines fest: Als Gut ist das Stck Papier mitdem Aufdruck frOne Dollar" berhaupt nichts wert. Es ist alsGut nichts wert, weil es kein Gut ist. Und es ist kein Gut,weil es keiner Befriedigung eines krperlichen oder geisti-gen Bedrfnisses dient.

    Eine solche Feststellung wirft zwangslufig die Frage auf:Wenn eine Banknote kein Gut ist, was ist sie dann? Sie istdoch zweifelsohne kein Nichts, sondern eindeutig ein Etwas.Und wenn dieses Etwas auch kein menschliches Bedrfniszu stillen vermag, irgend einem Zweck mu dieses bedruck-te Papier doch dienen.

    Und es steht auer Zweifel, da eine Banknote dies in derTat auch tut. Die Zweckdienlichkeit eines solchen StckPapiers ist sogar um vieles hher als die ntzliche Verwen-dungsmglichkeit eines jeden anderen Papierstckes, das

    die Qualifikation eines Gutes hat. Um das zu berprfen,bedarf es keiner wissenschaftlichen Untersuchung. Dazugengt die einfachste Methode einer Meinungsumfrage.Zum Beispiel folgender Spontan-Test: Man bietet jeman-dem die Mglichkeit, zwischen zwei Stck Papieren whlenzu knnen. Das eine ist eine Banknote und das andere einunbentztes Stck Klopapier. Es erbrigt sich wohl jeglicheSpekulation darber, wofr sich die oder der Befragte ent-schiede.

    Denn diese Testperson wrde, wer immer es auch wre, miteiner an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit ohne vielzu berlegen auch dann nach dem Geldschein greifen, wennsie es eilig htte, ins nchste WC zu kommen und nichtwte, ob sie dort das Stck Papier vorfnde, dessen manin solchen Rumlichkeiten am dringlichsten bedarf. Worindie Zweckdienlichkeit einer Banknote liegt, wird am deut-lichsten offenkundig, wenn man sich zum Beispiel gedank-

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    lieh in die Lage eines Fabrikanten zu versetzen versucht,der solche Toilettenpapiere in Massen erzeugt.

    Als Hersteller dieser Art Gter steht er nmlich nach derProduktion vor der nicht unerheblichen Schwierigkeit, frdiese Unmengen von Klopapier, dessen Eigenbedarf sich

    naturbedingt in Grenzen hielte, Gter zu bekommen, dieseinen Bedrfnissen entsprechen.

    Im Wege eines Direkttausches liee sich dieses Problemwohl kaum zufriedenstellend lsen, denn dazu bruchte erGeschftspartner, die zwei Voraussetzungen erfllen m-ten, die hchst unrealistisch sind: Erstens, da sie genaumit den Gtern Handel trieben, die seinem Bedarf gerechtwrden. Und zweitens, da sie selbst in einer Grenord-nung Bedarf an Klopapier haben mten, die ber jede Di-mension eines Normalverbrauches weit hinausginge.

    Dieser Fabrikant bruchte sich jedoch der ungemein zeit-und kostenaufwendigen Mhe, dermaen ausgefalleneGeschftsleute ausfindig zu machen, erst gar nicht zu un-terziehen, wenn ihm ein oder mehrere Grohndler seineErzeugnisse abnehmen und dafr entsprechend viele Bank-noten geben wrden, die er dazu verwenden knnte, dieGter seines Bedarfs - wann und wo immer er wollte - zuerwerben.

    Allein aus diesem Beispiel ist klar erkennbar, welchen Zweckeine Banknote erfllt. Beziehungsweise, was ein solchesStck bedruckten Papiers tatschlich ist: Ein allgemeingltiger Schein, den der jeweilige Inhaber gegen kuflicheGter aller Art jederzeit eintauschen kann.

    Das heit: Eine Banknote ist kein der Bedrfnisbefriedigungdienendes Etwas, sondern ein Etwas, das den Rechtsan-

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    spruch auf Bedrfnisbefriedigung blo bescheinigt. Miteinem Wort: Eine Banknote ist kein Gut, sondern ein Gut-schein.

    Dies zu wissen ist deshalb wichtig, weil man nur so zu er-kennen vermag, was die privilegierten Privateigentmer derFederal Reserve Banks, die hausgemachte Dollar-Bankno-ten an die amerikanische Regierung in gewnschter Mengeliefern, in Wahrheit sind: Erzeuger von Banknoten, alsonichts anderes als Hersteller von Gutscheinen. Eine Ttig-keit, mit der man sich normalerweise keine goldenen Nasenverdienen kann. Ganz im Gegenteil. Wer auf die sprlichen

    Auftrge angewiesen ist, die in diesem von Kunden nurhchst selten in Anspruch genommenen Teilbereich desgraphischen Gewerbes zu holen sind, mu sich schon ge-hrig ins Zeug legen, um wenigstens halbwegs auf seineRechnung zu kommen.

    Zum groen Unterschied von den Federal Reserve Banks,deren Privatbesitzer kaum einen Finger zu rhren brauchen,um mit der Herstellung von Gutscheinen nicht nur beschei-dene Einknfte, sondern sogar Riesengewinne erzielen zuknnen.

    Als Monopolproduzent von Gutscheinen, die als Dollar-Banknoten dienen, sind diese privilegierten Privatbankiersnmlich in der Lage, fr ihre Papiererzeugnisse Preise fest-

    zusetzen, die weder mit den von ihnen erbrachten Leistun-gen noch mit den Unkosten, die sie dabei haben, auch nurim geringsten im Einklang stehen.

    So mu die amerikanische Regierung fr den Bezug solcherDollar-Gutscheine nicht die Herstellungskosten, sondernden Dollarbetrag entrichten, den die Federal Reserve Banksauf die einzelnen Papierscheine blo aufzudrucken brau-

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    chen.

    Das bedeutet konkret: Wenn die Federal Reserve Banksfr die Vereinigten Staaten von Amerika beispielsweise100.000 Stck Gutscheine mit dem Aufdruck ,,1000 Dollar"herstellen, dann hat die US-Regierung dafr nicht blo den

    Bagatellaufwand der Papier- und Druckkosten zu beglei-chen, sondern - sage und schreibe - 100 Millionen Dollar zubezahlen.

    Mehr noch: Da solche Papierstcke nicht kuflich erwerbbar,sondern nur leihweise erhltlich sind, mu die amerikani-sche Regierung fr die zeitweilige berlassung solcher Dol-lar-Gutscheine auch noch Zinsen entrichten, die ebenfallsnicht von den geringen Produktionskosten, sondern vomblo aufgedruckten Nominalwert berechnet werden.

    Das heit: Die Federal Reserve Banks brauchen die Papier-scheine, die sie lediglich bedrucken, an die US-Regierungnicht einmal zu verkaufen, sondern blo zu verleihen, umvom amerikanischen Staat vllig legal Unsummen von Dol-lars kassieren zu knnen.

    In welchem gewaltigen Umfang die Federal Reserve Banksnichts als bedrucktes Papier zu solchen Phantasiepreisen andie US-Regierung bisher verliehen haben und nach wie vorverleihen, veranschaulicht am deutlichsten der horrende

    Betrag, den das amerikanische Volk den privaten Herstel-lern der staatlich anerkannten Dollar-Gutscheine aus diesenunverschmten Wucherleihgeschften noch schuldet.

    Dieser Schuldenberg hat nmlich inzwischen die atembe-raubende Hhe von einer Billion - das sind 1000 mal 1000Millionen - Dollar lngst berschritten und 1994 die schierunvorstellbare Grenordnung von fast 3.500.000,000.000

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    Dollar erreicht.

    Und es besteht nicht die geringste Aussicht, da diese gi-gantische Verschuldung in absehbarer Zeit auf ein ertrg-liches Ma herabgesetzt werden kann. Ganz im Gegenteil.Der Schuldenstand nimmt immer mehr zu. Er nimmt schondeshalb immer mehr zu, weil sich der amerikanische Staatvon den Federal Reserve Banks stndig noch mehr Papier-scheine mit entsprechendem Dollar-Aufdruck ausleihenmu, damit der Finanzminister der USAwenigstens die Zinsen zahlen kann, die jhrlich fllig sindund 1994 bereits Budgetmittel im unglaublichen Ausmavon 200.000,000.000 - also 200 Milliarden - Dollar erforder-lich machen.

    Die amerikanische Regierung zahlt somit Jahr fr Jahr Mil-liarden und Abermilliarden Dollar an die Federal Reserve

    Banks lediglich fr das leihweise berlassen von bedrucktenPapierscheinen. Allein daraus ist der Wahnsinn erkennbar,der diesen absurdesten und noch dazu teuersten aller Leih-geschften zugrunde liegt.

    Die gesamte Dimension der absoluten Sinnlosigkeit dieser anEinseitigkeit nicht mehr zu bertreffenden Geldflsse wirdaber erst zur Gnze evident, wenn man sich der Tatsachebewut wird, da der amerikanische Staat bei der Herstel-lung von Banknoten auf eine private Notenpresse berhaupt

    nicht angewiesen ist. Denn die US-Regierung knnte sichdie Geldscheine, die sie dringend braucht, ebensogut selberdrucken.

    Das heit: Die Regierung der USA knnte sich die Unsum-men von Dollars, welche die Federal Reserve Banks von ihrfr eine Leistung kassieren, die sie ohneweiters selbst zuerbringen in der Lage ist, zur Gnze ersparen. Oder noch

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    deutlicher gesagt: Die Regierung der Vereinigten Staatenvon Amerika wirft nicht nur Millionen und Milliarden, son-dern Billionen Dollar einer superreichen Privatbank in denRachen, der sie genaugenommen keinen einzigen Cent zah-len mte.

    Diese systematische Plnderung der amerikanischen Staats-kassa durch die Federal Reserve Banks ist, auch wenn sieformell gegen kein Gesetz verstt, der Inbegriff an steu-ergeldverschwenderischer Unverfrorenheit. Eine Ungeheu-erlichkeit, welche die Volksseele zur Weiglut bringen undselbst fr die friedlichen Brger der USA Anla genug seinmte, auf die Barrikaden zu steigen.

    Ein solcher Volksaufstand ist jedoch bislang gnzlich aus-geblieben. Und zwar deshalb, weil die Bevlkerung von die-sem Billionen-Skandal nicht die geringste Ahnung hat, und

    die wenigen, die darber Bescheid wissen, es vorziehen, zuschweigen.

    Allen voran die Politiker, deren Wort in der ffentlichkeit Ge-wicht hat, behalten dieses Wissen lieber fr sich. Der Grundhiefr besteht aus einem Wort: Abhngigkeit. Sie sind ab-hngig von Organisationen, die allesamt ihre Existenz demGeldregen der mit Abstand vermgendsten Institution imLande verdanken: Den Federal Reserve Banks.

    Die eigentlichen Drahtzieher und Nutznieer dieser priva-ten Notenbank sind dermaen reich, da sie sich praktischjeden Politiker kaufen knnen. Beziehungsweise durch ihregeballte Finanzkraft die Macht haben, dafr zu sorgen, dain den USA ausschlielich Politiker nach oben und nachganz oben kommen, die ihnen aus der Hand fressen oderzumindest nichts tun, was den Federal Reserve Banks einenvorhersehbaren Schaden zufgen knnte.

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    Trotzdem hat es in den USA sogar in der hchsten politi-schen Position einen Mann gegeben, der sich seine Unab-hngigkeit auch gegenber dieser mchtigen Organisationzu bewahren wute: John Fitzgerald Kennedy.

    Dieser amerikanische Prsident nahm sich nmlich die Frei-heit, dem Banknotenmonopol der Federal Reserve Banksden Kampf anzusagen. Nicht durch rhetorische Attacken inaller ffentlichkeit, sondern mit der lautlosen Waffe legisti-scher Manahmen.

    Konkret mit der Prsidial-Weisung Nr. 11110 vom 4. Juni1963, die ihm die rechtliche Handhabe bot, staatseigeneDollar-Banknoten zu drucken und in Umlauf zu setzen.

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    3. KAPITEL

    Das

    Nonplusultra

    der

    Geldvermehrung

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    Wie ernst es Prsident Kennedy gewesen ist, von diesemihm zustehenden Recht auch Gebrauch zu machen, bewieser dadurch, da er eine Milliarde 5-Dollar-Banknoten mitdem Aufdruck .Untted States Note" tatschlich herstellen

    lie.

    Mit der Unterzeichnung der Prsidial-Weisung Nr. 11110 hatJohn F. Kennedy daher genau das getan, was die Regierun-gen, die vor ihm im Amt waren, schon lngst htten tunsollen: Die Federal Reserve Notes, fr deren Beschaffungder amerikanische Staat Dollar-Betrge von astronomischerZahlendimension ausgab, durch eigene Banknoten zu er-setzen, die der US-Regierung nicht mehr als die minimalen

    Aufwendungen fr Papier und Druck kosteten.

    Die amerikanischen Steuerzahler konnten sich daher nichtsbesseres wnschen als diese einschneidende whrungspo-

    litische Tat des Prsidenten. Aus der Sicht der Federal Re-serve Banks war die Prsidial-Weisung Nr. 11110 hingegender Anfang vom Ende ihrer Supergeldquelle: Des ungeheu-erlichen Privilegs, als Privatunternehmen nicht wie alle an-deren Betriebe im Lande an die staatlichen Finanzbehrdenzunehmend hhere Steuern abfhren zu mssen, sondern_ genau umgekehrt - ohne Unterla Unsummen von Steuer-geldern aus der Staatskasse herausnehmen zu knnen.

    Es bedarf wohl kaum einer besonderen Phantasie, um sich

    vorstellen zu knnen, da die eigentlichen Macher der Fe-deral Reserve Banks in realistischer Befrchtung der be-vorstehenden berflssigkeit ihrer Institution den festenEntschlu faten, den Mann beizeiten aus dem Weg zurumen, der ihnen das grte Geschft des Jahrhundertskaputt zu machen drohte.Es ist daher offenkundig, da John F. Kennedy mit der Un-terzeichnung der Prsidial-Weisung Nr. 11110 nicht nur ein

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    Dokument von hchster gesellschaftspolitischer Brisanz,sondern auch sein eigenes Todesurteil unterschrieb.

    Die Kausalitt zwischen diesem historischen Dokument mitdem Datum 4. Juni 1963 und den tdlichen Schssen, dieam 22. November 1963 in Dallas fielen, ist auch deshalb au-genfllig, weil nach der Ermordung des Urhebers der Prsi-dial-Weisung Nr. 11110 mit der gleichen Grndlichkeit auchdieses Schriftstck aus dem Weg gerumt wurde.

    Und zwar durch einen Erla, den der Nachfolger Kennedysim Weien Haus, Lyndon B. Johnson, als neuer Prsidentder USA herausgegeben hatte. Nicht erst irgendwann imLaufe seiner PrSidentschaft, sondern gleich am Anfang sei-ner Amtszeit. Sogar nur einen Tag nach seiner Angelobung,die unmittelbar nach dem unfreiwilligen Ableben seinesVorgngers erfolgte. Also lediglich 24 Stunden nach dem

    physischen Tod Kennedys.

    Deutlicher htte das brennende Interesse der Federal Re-serve Banks an einer sofortigen Auerkraftsetzung der frsie hchst gefhrlichen Prsidial-Weisung Nr. 11110 wohlkaum noch zum Vorschein kommen knnen.

    Deutlicher als mit diesem Erla Johnsons, der offensichtlichnur ein verlngerter Arm der Federal Reserve Banks gewe-sen ist, konnte aber auch der urschliche Zusammenhangzwischen der Ermordung des amerikanischen Prsidentenund seinem Generalangriff auf das private Banknoten-monopol dieser Leute nicht unter Beweis gestellt werden.

    Trotz dieses eindeutigen Zusammenhangs wurden die Fe-deral Reserve Banks jedoch bis zum heutigen Tage in keinewie immer geartete Verbindung mit dem Kennedy-Mord ge-bracht. Diese Tatsache ist natrlich kein Beweis dafr, da

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    alle Medienleute Amerikas bei der Ausforschung mglicherHintermnner des Attentates auf den Prsidenten blind wa-ren beziehungsweise sich blind stellten.

    Denn es ist uerst unwahrscheinlich, da es unter denvielen sensationshungrigen Medienleuten der USA keinen

    einzigen Journalisten gab, der nicht locker lie, bis er de~wahren Mrdern Kennedys auf der Spur war und dabeizwangslufig auch auf die dubiose Institution der FederalReserve Banks stie.

    Und es ist anzunehmen, da ein solcher Journalist seinehchstinteressante Entdeckung nicht fr sich behielt, son-dern vielmehr einen Tatsachenbericht in der naheliegenden

    Absicht schrieb, mit einer Verffentlichung eine Menge Geldzu verdienen.

    Eine durchaus realistische berlegung, denn ein solcherTatsachenbericht mu allein schon wegen seines Inhaltsgenau das gewesen sein, was man unter einem echtenKnller versteht. Der Mordfall Kennedy ist nmlich sowohlin Bezug auf die Tterschaft als auch vom Tatmotiv her ei~Skandal, der alle bisher bekanntgewordenen Skandale weitin den Schatten stellt.

    Dieser Skandal ist vor allem deshalb einzigartig, weil ernicht nur aus einer Riesensensation besteht, sondern ein

    ganzes Bndel sensationeller Tatsachen enthlt, die ihrer-seits Supersensationen sind. Und zwar:Die Supersensation, da die Reprsentanten der reichstenPrivatnotenbank der Welt im hchsten Mae verdchtigsind, die Ermordung des Prsidenten der Vereinigten Staa-ten von Amerika John F. Kennedy veranlat zu haben.Die Supersensation, da stinkreiche Bankleute nicht nurmutmaliche Mrder, sondern auch tatschliche Ruber

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    sind, die seit Jahrzehnten hinter dem Rcken des amerika-nischen Volkes sagenhafte Summen von Steuergeldern ausdem Staatshaushalt der USA plndern.

    Die Supersensation, da John F. Kennedy deshalb sterbenmute, weil er diesen gesetzlich gedeckten Banditenban-

    kiers bei ihren legalisierten Raubberfllen auf die amerika-nische Staatskasse im Wege stand.

    Also lauter Supersensationen, die nach einer Verffentli-chung geradezu schreien. Man sollte daher meinen, da einderart skandalgespickter Tatsachenbericht dem Verfasser- wer immer er auch gewesen sein mag - von Presse, Radiound Fernsehen frmlich aus der Hand gerissen htte wer-den mssen.

    Die Realitt mu jedoch wesentlich anders ausgesehen

    haben. Denn in Wirklichkeit erschien in ganz Amerika keineinziger Tatsachenbericht, der im Zusammenhang mit demKennedy-Attentat die des Mordes dringend verdchtigenBosse der Federal Reserve Banks auch nur mit einem Worterwhnt htte.

    Das heit: Die Privateigentmer dieser amerikanischenGeldmacherzentrale wren auch dann von der kritischenffentlichkeit vllig unbehelligt geblieben, wenn der eineoder andere Reporter ihr offenkundiges Interesse an der

    Ermordung Kennedys entdeckt und ber diese seine Ent-deckung die Massenmedien umfassend informiert htte.

    Und zwar deshalb, weil zwischen der Entdeckung einesSkandals und der ffentlichen Aufdeckung dieses Skandalsnicht selten ganze Welten liegen. Vor allem dann, wenn essich um einen besonders spektakulren Skandal handelt, indem einflureiche Persnlichkeiten oder mchtige Organi-

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    sationen nachweisbar involviert sind.

    Die Entscheidung darber, ob und wie ber einen Skandaldieses Kalibers berichtet werden soll, treffen nmlich nichtdie Chefredaktion beziehungsweise der Herausgeber, alsoLeute, die sich nur um die Zufriedenstellung ihrer Leser,

    Hrer oder Seher zu kmmern brauchen, sondern der Ei-gentmer des jeweiligen Mediums, der vor allem darauf zuachten hat, da auch die Kasse stimmt.

    Denn was hat ein solcher Medieninhaber davon, wenn bei-spielsweise die verkauften Auflagen vorbergehend Re-kordhhen erreichen, die dabei erzielten Einnahmen jedochlangfristig nicht einmal dazu ausreichen, den Rattenschwanzvon Prozekosten zu decken, den eine mit Millionen und

    Abermillionen Dollar bezifferte Schadenersatzklage der vonder Verffentlichung betroffenen Organisation zwangslufig

    mit sich bringt.

    Und genau das wre dem Eigentmer einer Zeitung, einesRadiosenders oder einer Fernsehstation passiert, der sichauf die Verffentlichung eines Tatsachenberichts eingelas-sen htte, in dem den Federal Reserve Banks die Maskevom Gesicht gerissen worden wre.

    Ein solcher Rechtsstreit htte nach unvermeidlich vielenund langen Gerichtsverhandlungen in jedem Fall nur mit

    einem finanziellen Fiasko des Beklagten enden knnen,denn im Vergleich zur Geldsupermacht der Federal ReserveBanks sind selbst die kapitalkrftigsten Medien-Eigentmer

    Amerikas blo pekunire Zwerge.

    Davon abgesehen bestand fr keinen dieser Medienunter-nehmer eine Veranlassung dazu, das extrem hohe Risikoder Verffentlichung eines derart brisanten Tatsachenbe-

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    richts einzugehen, zumal er mit einer Nichtverffentlichungein garantiert besseres Geschft machen htte knnen.

    Und zwar allein schon deshalb, weil die Federal Reserve~anks grtes Interesse daran gehabt haben muten, dieOffentlichkeit unter allen Umstnden von sich fernzuhaltenund daher sicherlich sogar dazu bereit gewesen wren, alsPreis dafr mehr oder weniger jeden verlangten Dollar-Be-trag auf den Tisch zu legen.

    Es ist jedoch durchaus denkbar, da diese Organisationgar nicht gentigt war, sich das Schweigen eines Mediumsauf diese Weise zu erkaufen. Denn bei der unversiegbarenGeldquelle, die sie nach Belieben anzapfen konnte, httenes sich die Federal Reserve Banks ohneweiters leisten kn-nen, selbst Eigentmer oder Miteigentmer von Massenme-dien zu werden.

    Zum Beispiel durch Strohmnner, die fr sie Besitzanteilean Zeitungsverlagen und Rundfunkanstalten mit der Ziel-setzung erwerben htten knnen, diese Presseorgane im-mer mehr unter ihre Kontrolle zu bringen.

    Den Inhabern der Federal Reserve Banks ist es durchauszuzutrauen, da sie diesen Einstieg in die Medienbranchesogar im groen Stil vorgenommen haben. Zumindest stehtauer Zweifel, da sie auch in dieser gewaltigen Gren-ordnung Ausgaben ttigen konnten, ohne dabei Gefahr zulaufen, sich finanziell zu bernehmen.

    Mehr noch: Es ist berhaupt unvorstellbar, da diesen su-perreichen Finanzleuten jemals das Geld ausgehen knnte.Und zwar deshalb, weil die ungeheuren Gewinne der Feder-al Reserve Banks keineswegs ihre einzige Einnahmequellensind. Als internationale Bankiers haben sie nmlich ihre

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    Geldfinger auch in vielen anderen lukrativen Bankgeschf-

    ten stecken.

    Nicht nur in den Notenbanken anderer Lnder, wie der Bankvon England, der Bank von Frankreich oder der Deuts~henBundesbank, sondern auch in den sogenannten Geschafts-

    banken, worunter man alle Banken versteht, die fr dennormalen Geldverkehr zustndig sind. Also nicht das Rechtder Notenbanken haben, Geldscheine, die sie verleihen,auch selbst herzustellen.

    Trotzdem sind auch diese Banken fr deren Inhaber imNormalfall ein Riesengeschft. Ein Riesengeschft in einem

    Ausma von dem der Normalbrger nicht die Spur einerrealistis~hen Vorstellung hat. Diese Ahnungslosigkeit istnicht zuletzt auf das fehlende Wissen ber die tatschlichenVerdienstspannen dieser Geldinstitute zurckzufhren.

    Die meisten Menschen sind nmlich der Meinung, da einesolche Bank nur die Gelder verleihen kann, welche die Spa-rer ihr geliehen haben. Wre dem so, dann bliebe der Bankals gewinnbringende Einnahme logischerweise lediglich dieDifferenz zwischen den Zinsen, die sie fr die Weiterverlei-hung der Spareinlage bekommt, und dem Betrag, den siefr die Verzinsung dieser Einlage dem Sparer bezahlt.

    In Wirklichkeit ist jedoch auch eine Geschftsbank in der

    Lage, Gelder zu verleihen, die sie weder von einem Sparernoch von sonst jemandem bekommen hat. Wie das in derPraxis zugeht, erklre ich Ihnen am besten an Hand eines

    Beispiels.

    Nehmen wir an, irgendwo in meinem Heimatland sterreichkommt ein Gewerbetreibender zu seiner Hausbank mit der

    Anfrage, ob sie ihm ein Darlehen von 1,000.000 Schilling

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    geben knnte. Was wird die Bank in dieser Situation tun?Wird sie etwa nachschauen, ob von den Geldern, welche dieSparer bei ihr eingelegt haben, wenigstens noch eine MillionSchilling vorhanden ist?

    Sicherlich nicht. Das einzige, das sie prfen wird, sogar sehrgrndlich prfen wird, ist die Frage, ob der Kreditantrag-steller, also der Gewerbetreibende, eine Sicher-heit dafrgeben kann, da die Bank um ihr Geld nicht umfllt.

    Falls dies zutrifft, steht einer Gewhrung des Kredits nichtsmehr im Wege, und die Bank braucht nur noch folgendes zutun: Ein auf den Namen des Gewerbetreibenden lautendesKontoblatt anzulegen, auf dem sie in der Guthabenspalteden Betrag von 1,000.000 Schilling eintrgt.

    Das ist alles. Denn nach der Erffnung dieses Kontos steht

    dem Gewerbetreibenden genau das zur Verfgung, was erfinanziell bentigt: Die Mglichkeit, von diesem Konto biszur Ausschpfung des Kreditrahmens Geldbetrge abhebenzu knnen oder auf andere Konten berweisen zu lassen.

    Die Bank kommt dabei auch dann nicht in Zahlungsschwie-rigkeiten, wenn sich der Kreditnehmer dieses Guthaben zurGnze und sofort bar auszahlen lt. Und zwar deshalb,weil durch die laufenden Einzahlungen auf die Konten ihrersonstigen Kunden in der Regel ohnehin genug Geld in ihrer

    Kasse vorhanden ist, und sie sich darber hinaus von derNotenbank zu einem wesentlichniedrigeren Zinssatz den erforderlichen Finanzbedarf jeder-zeit vorstrecken lassen kann.

    Das heit: Diese Bank kann dem Gewerbetreibenden gegenZinsen ein Geld borgen, das sie sich nicht erst verdienenmu, sondern selbst schaffen darf. Noch dazu mit einem

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    minimalen Aufwand von Material und Arbeit, wie er minima-ler wohl kaum noch sein kann.

    Die Herstellung eines Buchgeldes, wie dieses selbstge-machte Geld der Bank genannt wird, kommt nmlich nochwesentlich billiger als der Druck einer Banknote, die - wie

    wir inzwischen wissen - nichts anderes als ein Gutscheinist.

    Denn das Geldguthaben am Konto, ber welches derKreditnehmer verfgen kann, mu nicht die hohen Quali-ttskriterien des Gutscheins einer Banknote erfllen, alsoflschungssicher gedruckt sein. Es gengt vielmehr voll-kommen, wenn es in irgend einer form schriftlich festge-

    halten ist.

    Das Geld welches die Bank durch kontomige Eintragung

    selbst er~eugt, bevor sie es verleiht, ist daher nicht einmalein Gutschein, sondern lediglich eine Gutschrift. Und seitsich auch Banken des Computers bedienen, ist das Eigen-produkt eines solchen Leihgeldes nicht einmal mehr eineGutschrift, sondern nur noch eine elektronische Zeile.

    Ich habe mich in einer Bank erkundigt, welche Leistungdazu erforderlich ist, um dem Computer eine solche Zeileeinzugeben, und bin dabei zu dem Ergebnis gekommen: Beieinem Betrag von 1,000.000 Schilling sind genau 20 Tasten

    zu drcken.

    Ich bin leider nur ein sogenannter Ein-finger-Tipper, somitein ziemlich langsamer Tastendrcker, aber ich habe michselbst getestet und dabei festgestellt, da sogar ein Tipp-Dilettant, wie ich es bin, zu einer beschleunigten Bettigungvon 20 Drucktasten kaum lnger als 10 Sekunden braucht.Eine auch nur einigermaen routinierte Schreibkraft schafft

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    das garantiert in der halben Zeit, also in nur 5 Sekunden.

    Man kann daher sicherlich vorwegnehmen, da die Bankdie in unserem Fallbeispiel einen Gewerbetreibenden ei~Darlehen von einer Million Schilling gewhrt, auch nur 5Sekunden Arbeitszeit aufwenden mu, um nahezu aus demNichts das Geld hervorzubringen, welches sie braucht, umden Kredit flssig machen zu knnen.

    Wieviel diese Bank allein aus der leihweisen berlassung ei-nes solchen Geldbetrages, der ihr selbst praktisch kostenloszur Verfgung steht, herauszuschlagen imstande ist, ltsich relativ leicht ausrechnen. Man mu dazu allerdings ei-nige Daten unbedingt kennen.

    Zum Beispiel den bei Abschlu des Kreditvertrages gel-tenden Zinssatz, der je nach allgemeiner Wirtschaftslage

    erfahrungsgem zwischen der Bandbreite von 6 bis 12Prozent liegt. Es entspricht deshalb durchaus der Realitt,wenn wir bei unseren fiktiven Kreditfall den Mittelwert von9 Prozent ins Kalkl ziehen.

    Nehmen wir weiteres an, da sich der Gewerbetreibendeverpflichtet, den Kredit in Teilbetrgen von 120.000 Schil-ling zurckzuzahlen, die jeweils am Ende eines jeden Jahresgeleistet werden mssen.

    Unter Bercksichtigung dieser Bedingungen mu der Ge-werbetreibende zur restlosen Tilgung der Darlehensschuldber 16 Jahre lang den Betrag von 120.000 Schilling jhr-lich an die Bank abliefern. Das sind insgesamt beinahe zweiMillionen Schilling. Also das Doppelte des erhaltenen Darle-hensbetrages von einer MillionSchilling.

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    Die Bank bekommt demnach fr jeden Schilling, den siedem Kreditnehmer gibt, fast zwei Schilling zurck. Ein Re-sultat das keineswegs eine Ausnahme darstellt, denn in derPraxi~ fhren lngerfristige Darlehen in hnlich gelagertenFllen mehr oder weniger zum gleichen Ergebnis.

    Man kann daher davon ausgehen, da die Banken bei jedemlngerzeitlichen Kreditgeschft die Mglichkeit h~ben~ ~rdie Zahlung von jedem Schilling alles in allem zwei Schillingkassieren zu knnen. Also praktisch einen Schilling um zweiSchilling verkaufen.

    Und das keineswegs nur in sterreich, sondern - selbst-verstndlich auf die jeweilige Whrung bezogen - berallin der Welt. So verkaufen die Banken zum Beispiel in denVereinigten Staaten von Amerika ihren Kreditkunden einenDollar fr insgesamt zwei Dollar, in England ein Pfund um

    zwei Pfund, in Frankreich einen Franc um zwei Franc und inDeutschland eine Mark um zwei Mark.

    Das heit: Auch ein Gewerbetreibender, der beispielsweisein Deutschland auf Kreditbasis von einer Bank zu den glei-chen Bedingungen eine Million DM kauft, zahlt dafr insge-samt zwei Millionen DM.

    Das ist eine Tatsache, die allerdings nur von den wenigstenKufern eines solchen Kreditgeldes bemerkt, geschweige

    denn bewut zur Kenntnis genommen wird. Und zwar des-halb, weil dieser doppelte Preis nicht auf einmal, sondern_ wie in unserem Fallbeispiel - in Teilbetrgen zu entrichten

    ist.

    In der PraxiSerfolgt die Rckzahlung sogar statt in wenigengreren Jahresbetrgen in vielen kleineren Monatsraten,so da der Kreditnehmer bei der lngeren Laufzeit des

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    Darlehens das gesamte Ausma seiner Zahlungsverpflich-tungen gegenber der Bank zwangslufig aus den Augenverliert.

    Bei einer Rckzahlung, die erst nach Auslaufen des Kreditsaktuell wre, bliebe es diesem Bankkunden hingegen nicht

    verborgen, wieviel ihm das Darlehen von einer Million DMbei einer jhrlichen Verzinsung von 9 Prozent alles in allemwirklich gekostet hat. Denn in diesem Fall wrde ein Konto-auszug bereits nach acht Jahren folgenden Schuldenstandergeben:

    Darlehensbetrag: 1,000.000,- DM. Plus 90.000,- DM Zin-sen fr das 1. Jahr. Ergibt einen Rckstand von 1,090.000,-DM. Plus 98.100,-DM Zinsen fr das 2. Jahr. Ergibt einenRckstand von 1,188.100,-DM. Plus 106.929,- DM Zinsenfr das 3. Jahr. Ergibt einen Rckstand von 1,295.029,-

    DM. Plus 116.552,61 DM Zinsen fr das 4. Jahr. Ergibt einenRckstand von 1,411.581,61 DM. Plus 127.042,34 DM Zinsenfr das 5. Jahr. Ergibt einen Rckstand von 1,538.623,95DM. Plus 138.476,16 DM Zinsen fr das 6. Jahr. Ergibt einenRckstand von 1,677.100,11 DM. Plus160.939,01 DM Zinsen fr das 7. Jahr. Ergibt einen Rck-stand von 1,838.039,12 DM. Plus 165.423,22 DM Zinsen frdas 8. Jahr. Das ergibt einen flligen Rckstand von insge-samt 2,003.462,34 DM.

    Man mte in Mathematik schon eine ausgesprochene Nietesein, um bei diesem eindeutigen Zahlenmaterial die Tatsa-che zu bersehen, da die Bank hier die Unverfrorenheitbesa, eine Million DM erzeugt um zwei Millionen DM zuverkaufen.

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    4. KAPITEL

    Der

    grte

    Raubzug

    aller

    Zeiten

    51

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    Es liegt daher auf der Hand, da die Banken nicht das ge-ringste Interesse daran haben, die wahren Kosten d~s G.el-des, das sie als Kredit zum Verkauf anbieten, auf hnlichklare Weise transparent zu machen.

    Denn eine solche Aufklrung ihrer Kunden wrde die Unbe-kmmertheit, mit der heutzutage wahnwitzige Kreditver-trge abgeschlossen werden, sicherlich gehrig dmpfen.Davon abzuleiten da die Kreditgeschfte der Banken ge-waltig zurckgingen, wenn deren wucherische Preispolitikallgemein durchschaubar werden wrde, wage ich hingegenzu bezweifeln.

    Die meisten Bankkunden lieen sich nmlich aller Wahr-scheinlichkeit nach auch dann von der Aufnahme solcherKredite nicht abhalten, wenn sie schon vorher die schockie-rende Gesamtsumme der Kosten wten. Und zwar deshalb,

    weil sie das Geld der Bank dermaen dringend bentigen,da sie es quasi nach dem Motto "Koste es, was es wolle"geradezu kaufen mssen.

    Dazu gehren vor allem die Arbeitssttten der Wirtschaft,die Betriebe. Um sich eine Vorstellung davon machen zuknnen wie sehr ein Betrieb auf das Geld der Banken an-gewies~n ist, mu man allerdings um das Proble.m N~. 1 inder Wirtschaft zumindest einigermaen Bescheid wissen:Die Investitionen.

    Man versteht darunter die Anschaffung von Langzeitgtern,wie Gebuden, Maschinen und Geschftseinrichtungen ver-schiedenster Art, die zum Unterschied von gngigen Warennicht so schnell in Geld umsetzbar sind, sondern sich erstim Laufe von Jahren bezahlt machen.

    Wegen ihrer hohen Kosten knnen Investitionen nur in sel-

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    tenen Fllen aus den laufenden Betriebseinnahmen finan-ziert werden. Es ist auch vollkommen unrealistisch, daraufzu spekulieren, da die Firmen, die solche Investitionsgterliefern, auf die Bezahlung solange warten, bis ihre Kundendie dafr gettigten Ausgaben in klingender Mnze wiederhereingebracht haben.

    In Ermangelung anderer Finanzquellen bleibt einem Unter-nehmen, das vor einer greren Investition steht, daher garnichts anderes brig, als die Dienste einer Bank in Anspruchzu nehmen. Und zwar deshalb, weil eine Bank die einzige In-stitution ist, die ein Geld verkauft, das man nicht sofort zah-len mu, sondern eine lngere Zeit schuldig bleiben kann.

    Mit diesem Kreditgeld der Bank sind die Finanzierungspro-bleme des investierenden Unternehmens jedoch nur aufge-schoben, aber keineswegs aufgehoben. Ganz im Gegenteil.

    Die Geldschwierigkeiten fangen fr diesen Kreditnehmererst richtig an. Denn die Bank holt sich ja nicht nur das Geldzurck, das die Bezahlung der Investitionsgter ermglichthat, sondern die doppelte Menge davon.

    Das heit, da diese Investition das Unternehmen alles inallem das Doppelte von dem kostet, was die einzelnen lie-ferfirmen bekommen haben. Das bedeutet aber auch, dadieses Unternehmen gegenber jener Konkurrenz zwangs-lufig ins Hintertreffen gert, die auf keine Bankkredite an-

    gewiesen ist und daher eine solche Doppelkostenbelastungnicht zu verkraften braucht.

    Um diesen Wettbewerbsnachteil zu kompensieren, ist dasUnternehmen gentigt, in anderen Bereichen Kosten ein-zusparen. Eine wirksame Herabsetzung von Kosten ist abernur durch eine Rationalisierung der Arbeitsweise des Be-triebes zu bewerkstelligen. Etwa dadurch, da Arbeitskrfte

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    weitgehend durch leistungsadquate Maschinen ersetztwerden.

    Die Anschaffung von Maschinen ist jedoch eine Investition,deren lngerfristige Finanzierung nur auf Kreditbasis mg-lich ist. Das Unternehmen kommt daher nicht umhin, diedazu notwendigen Geldmittel von der Bank zum doppeltenPreis zu kaufen.

    Damit erhhen sich aber auch die Kosten dieser Investitionum 100 Prozent, was das Unternehmen ber kurz oder langwieder vor die Notwendigkeit stellt, sich neuerlich auf Inve-stitionen einlassen zu mssen, deren Finanzierung der Bankabermals Gelegenheit dazu gibt, dieser Firma die zweifacheMenge des Geldes abzunehmen, das sie ihr gegeben hat.

    Ein Teufelskreis, aus dem ein Unternehmen nur heraus-

    kommt beziehungsweise nie hineingert, wenn es Investi-tionen ttigt, die trotz der doppelten Geldpreise der Bankenin summa mehr einbringen als sie kosten. Somit Einnahmenbewirken mssen, die insgesamt wenigstens soviel ausma-chen wie die dafr aufgewendeten Ausgaben.

    Ein solcher Erfolg setzt jedoch voraus, da die angeschaff-ten Investitionsgter in Bezug auf Ergiebigkeit den Kre-ditgeldern der Banken um nichts nachstehen. Also eineRendite von mindestens 100 Prozent abwerfen.

    Es gibt sicherlich viele Betriebe, die imstande sind, ihrenInvestitionen eine derartige Produktivitt zu verleihen, daauch eine Rentabilitt in diesem Ausma erreichbar ist. Wasmachen jedoch die Betriebe, die aus welchen Grnden auchimmer dazu nicht in der Lage sind?

    Die Inhaber und die Belegschaft solcher Betriebe mssen

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    sich logischerweise mit dem konomischen Schicksal abfin-den, da sie von dem, was sie erwirtschaften, immer mehran die Bank abzuliefern haben. Also immer weniger fr sichund immer mehr fr die Bank arbeiten.

    Es gibt sogar nicht wenige Unternehmen, die bereits nurnoch fr die Bank arbeiten. Manche sind selbst dazu nichtme.hr in der Lage. Und zwar deshalb, weil sie den stndigsteigenden Bankverpflichtungen nicht mehr nachkommenkonnten und deshalb gezwungen waren, den ganzen Be-trieb fr immer zu schlieen.

    Die Inhaber einer solchen Betriebsleiche muten sogarnoch froh sein, wenn sie aus ihrer unternehmerischen T-tigkeit wenigstens schuldenfrei aussteigen konnten. Dennes kommt nur sehr selten vor, da bei einer betrieblichenInsolvenz die verbliebenen Vermgenswerte ausreichen,

    um alle Bankschulden zu begleichen.

    Und eine Bank kennt kein Erbarmen. Nicht einmal fr ihreOpfer. So lt sie ihre Schuldner nicht einmal dann in Ruhewenn diese durch sie Bankrott geworden sind. Das einzige:wozu sich Banken in solchen Fllen eventuell herbeilassenist, da sie die sogenannte Zinsen-Uhr abstellen. Also damitaufhren, den noch offenen Schuldenstand zu verzinsenund fr die dabei anfallenden Zinsen auch noch Zinseszin-sen zu verrechnen.

    Ein solches Aussetzen der Verzinsung ist aber sicherlichkein Akt des Mitleids der Bank fr den Schuldner, den letzt-lich sie auf dem Gewissen hat, sondern allein darauf zurck-zufhren, da es ihr mehr schaden als ntzen wrde, wennsie es nicht tte.

    Man braucht sich nmlich nur vorzustellen, wie sich der

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    Rckstand auf dem Kreditkonto eines zahlungsunfhigenSchuldners dramatisch erhhen wrde, wenn die Zinsen-Uhr weiterliefe. Das ergbe nmlich auf der Basis des Dar-lehens von einer Million DM, das wir als Fallbeispiel gewhlthaben, bei einer Verzinsung von 9 Prozent und dem errech-neten Rckstand im 8. Jahr von 2,003.462,34 DM folgendegeradezu schaurige Schuldenentwicklung :

    Darlehensbetrag : 1,000.000,- DM. Plus 1,003.462,34 DMZinsen und Zinseszinsen fr 8 Jahre. Ergibt einen Rck-stand von 2,003.462,34 DM. Plus 180.311,61 DM Zinsenfr das 9. Jahr. Ergibt einen Rckstand von 2,183.773,95DM. Plus 196.539,66 DM Zinsen fr das 10. Jahr. Ergibteinen Rckstand von 2,380.313,61 DM. Plus 214.228,22DM Zinsen fr das 11. Jahr. Ergibt einen Rckstand von2,594.541,83 DM. Plus 233.508,76 DM Zinsen fr das 12.Jahr. Ergibt einen Rckstand von 2,828,050,59 DM. Plus

    254.524,55 DM Zinsen fr das 13. Jahr. Ergibt einen Rck-stand von 3,082.575,14 DM.

    Wie Sie daraus ersehen, betrgt der Schuldenstand - wenndie Zinsen-Uhr von der Bank nicht abgestellt wird - nach 13Jahren bereits ber drei Millionen DM. Das ist das Dreifacheder Darlehenssumme von einer Million DM.

    Er steigt um das Vierfache nach 16Jahren, um das Sechsfa-che nach 21Jahren und um das Zehnfache nach 28Jahren.Das mu man sich einmal vorstellen: Da bleibt jemand einerBank eine Million DM schuldig und mu ihr nach 28 Jahrenzehn Millionen DM zurckzahlen. Das ist eine Verzinsung

    von tausend Prozent.

    In welchem rasanten Tempo die Zinsen und Zinseszinsenwachsen, sieht man besonders deutlich im 29.Jahr unseresSchuldenmodells. Da machen nmlich diese Kosten allein in

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    einem Jahr 1,013.309,86 DM aus. Das ist ein Jahreszinssatzvon 101Prozent. Das heit: Die Bank wrde allein fr diesesJahr einen Zinsenbetrag einnehmen, der hher ist als dieganze Darlehenssumme von einer Million DM.

    Man kann sich daher unschwer vorstellen, welche ungeheu-re Zinsenwucht auf den Unternehmen lastet, die an eineBank verschuldet sind. Diesen massiven Kostendruck hltauf Dauer selbst der produktivste Betrieb nicht aus.

    Es ist daher kein Wunder, wenn immer mehr Unternehmen,die sich von Banken zum Aufbau oder Ausbau ihrer Betrie-be Kredite geben lassen, an den horrenden Zinsen dieserGeldgeber zugrunde gehen.

    Die Banken braucht ein solcher Niedergang von Unterneh-men auch dann nicht sonderlich zu stren, wenn er in ein

    Massensterben von Betrieben ausartet. Ganz im Gegenteil.So etwas kann ihnen nur recht sein. Denn sie bekommendann sogar mehr als die jhrlichen Zinsen. Nmlich denganzen Betrieb.

    Und zwar deshalb, weil sie meist der Hauptglubiger desUnternehmens sind, der unter ihrer mrderischen Zinsen-belastung zusammengebrochen ist. Sie brauchen daherinsgesamt nicht viel auszugeben, um eine solche Firma ausder Konkursmasse erwerben zu knnen.

    Als neuer Eigentmer ist es fr sie berhaupt kein Problem,den abgewirtschafteten Betrieb wieder halbwegs flott zumachen. Denn sie haben Geld genug, um das gekaufte Un-ternehmen mit soviel Kapital auszustatten, da es auf dieverhngnisvolle Finanzhilfe einer Bank erst gar nicht ange-wiesen ist.

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    Der Besitz eines solchen Unternehmens kann fr eine Ban~auch deshalb nie zu einer unertrglichen Brde werden, weilsie jederzeit die Mglichkeit hat, den Betrieb wieder abzu-stoen. Womglich an einen Kufer, der zur Bezahlung desKaufpreises einen Kredit bei ihr aufnimmt, durch den. er alsSchuldner Zeit seines Lebens an die Bank gebunden Ist.

    Wie Sie daraus sehen, haben die Banken mit den Zinsenein Instrument in Hnden, das ihnen die Mglichkeit bietet,Betriebe nicht nur restlos auszunehmen, sondern auch zurGnze fr sich in Beschlag zu nehmen. Darber hinaus ste-hen den Banken als Glubiger auch noch andere hchst ef-fiziente Mittel zur Verfgung, um sich ohne nennenswertenKostenaufwand die Unternehmen einzuverleiben, die sichmit ihnen auf lngerfristige Kredite eingelassen haben.

    Zum Beispiel die erprobte Methode einer einsei~i~en Auf-

    kndigung eines Kredits, die auf Grund der raffin.lert ve~-klausulierten Geschftsbedingungen der Banken Jederzeit_ also im wahrsten Sinn des Wortes auch ber Nacht - vor-

    genommen werden kann.

    Eine solche Manahme verfehlt erfahrungsgem ihreWirkung vor allem dann nicht, wenn das davon betroffeneUnternehmen an akutem Geldmangel leidet und womglichmit einem Fu bereits in der Zahlungsunfhigkeit steht.

    In einem solchen Fall braucht die Bank nmlich nichts ande-res mehr zu tun, als blo darauf zu warten, bis ihr diese Fir-ma nach Exekution des flligen Kredits wie eine reife Frucht

    in den Scho fllt.Eine Bank kann es sich aber auch ohneweiters leisten, dieFhrung eines Unternehmens, das an ihrer Schuldenkettehngt, schon zu einem Zeit~unkt eigenmch~ig an. sich ~ureien, in dem die Gefahr einer Insolvenz nicht einmal m

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    Anstzen zu erkennen ist.

    Denn es bereitet einer Bank keine besonderen Schwierig-keiten, einen Betrieb, dem sie jederzeit den Geldhahn abzu-drehen vermag, dermaen unter Druck zu setzen, da demFirmeninhaber gar nichts anderes mehr brig bleibt, alsresignierend zuzusehen, wie ihm von seinen Kreditgebernimmer mehr die Zgel aus der Hand genommen werden.

    In der Funktion des eigentlichen Anschaffers in einem sol-chen Betrieb ist eine Bank sogar in der Lage, sich zu er-lauben, das Unternehmen mit voller Absicht so bergab zufhren, da es nicht mehr lange am Leben bleibt und da-nach zu einem Spottpreis von ihr gekauft werden kann.

    Zu den bewhrten Praktiken der Banken gehrt auch dieStrategie, ber den Aktienmarkt mageblichen Einflu auf

    Unternehmen zu gewinnen. Einerseits dadurch, da sie sichvon den Kunden, die Aktien bei ihnen kaufen, aber nicht dientige Erfahrung auf diesem Gebiet haben, das Stimmrechtgeben lassen.

    Und andererseits dadurch, da sie selbst zum gnstigstenZeitpunkt, den niemand so gut kennt wie sie, Aktien kaufenund verkaufen, um mit einem ausgewogenen Streubesitzvon solchen Anteilscheinen in mglichst vielen Aktiengesell-schaften Mehrheitseigentmer beziehungsweise Mitinhaberzu werden.

    Wie sehr die Banken von all diesen Mglichkeiten schon Ge-brauch gemacht haben, lt sich am besten an der Tatsacheerkennen, da es heute in bezug auf die Eigentmerstruk-tur nur noch zwei Typen von Unternehmen gibt:

    Die einen, die den Banken bereits gehren, und die ande-

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    ren, die an die Banken schon in einem derartigen Ausmaverschuldet sind, da es nur noch eine Frage der Zeit ist,bis auch diese den Banken gehren. Mit einem Wort: Mehroder weniger zappeln bereits alle Unternehmen im Fang-netz der Banken. Sie sind jedoch keineswegs deren einzigeBeute. Denn zu den Opfern der Banken gehren auch dieKonsumenten. Die Kufer von Waren und Dienstleistungenwerden von den Banken sogar noch mehr geschrpft als dieErzeuger dieser Gter.

    Die Banken knnen nmlich von den Produzenten nur dannZinsen abkassieren, wenn diese bei ihnen Schulden ma-chen. Hingegen mssen die Konsumenten Zinsen auch dannzahlen, wenn sie keinerlei Schuldverpflichtungen einer Bankgegenber eingegangen sind.

    Denn die Bezahlung dieser Zinsen erfolgt bei jedem Kauf

    automatisch. Und zwar deshalb, weil in jedem Preis der Teilvon den Bankzinsen steckt, welche die Unternehmen durchinnerbetriebliche Kosteneinsparungen nicht wettmachenkonnten.

    Das heit: Was immer jemand kauft, ob eine Semmel, einKilo Fleisch, eine Flasche Bier, ein Paar Schuhe, einen Man-tel oder ein Auto, er mu auch die im Preis inbegriffenenZinsen der Banken mitbezahlen.

    In welchem Ausma die Konsumenten auf diese Weise vonden Banken als Kunden vereinnahmt und zur Kasse gebetenwerden, lt sich nur eruieren, wenn man Nachforschungendarber anstellt, wieviele Zinsen in den Preisen bereits ent-halten sind.

    Es gibt dafr keine exakten Zahlen, sondern lediglich seri-se Schtzungen, die zu dem Ergebnis kommen, da der

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    Zinsanteil an Preisen der Gter des tglichen Bedarfs be-reits 30 bis 50 Prozent betrgt. Am Wohnungsmarkt sogarmehr als 70 Prozent.

    Man kann daher davon ausgehen, da mindestens 30 Pro-zent aller Lebenshaltungskosten auf die Zinsengefrigkeitder Banken zurckzufhren sind. Also etwa ein Drittelsmtlicher Gelder, welche die Massen von Millionen und

    Abermillionen von Menschen bei ihren Einkufen in einersonder Zahl von Geschften auf der ganzen Welt Tag fr Tagausgeben, in die Kassen der Banken flieen.

    Das sind Unmassen von Unsummen von Geld. Man knntedaher meinen: Das ist der absolute Hhepunkt der Maxi-mierung eines Profits. Das Nonplusultra der Geldvermeh-rung. Das Geschft aller Geschfte sozusagen.

    Es gibt jedoch ein Geschft, das auch diese Fundgrube desReichtums noch bertrifft. Und zwar das Geschft, welchesdie Banken mit dem Staat machen. Richtiger gesagt, mitden Personen, die den Staat reprsentieren: Die Politiker.

    Die Politiker haben nmlich eine Eigenschaft, die sie zumidealen Kunden der Banken macht: Sie tun nichts lieber alsGeld in Massen auszugeben. Nicht ihr Geld, sondern dasGeld des Staates natrlich. Und auch nicht unbedingt frsich, sondern fr die Whler, deren Stimmen sie brauchen.

    In ihrer berschumenden Ausgabefreudigkeit haben Poli-tiker auch keine Hemmungen, das Geld des Staates auchdann noch mit beiden Hnden in Wohlttermanier in der Be-vlkerung zu verteilen, wenn es gar nicht mehr vorhandenist. Also durch Bankkredite beschafft werden mu.

    Denn niemand strt die Verschuldung auch des eigenen

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    Staates so wenig wie die Politiker. Und zwar aus zwei Grn-den. Erstens mssen nicht sie, sondern alle steuerzahlen-den Brger fr diese Schulden aufkommen.

    Und zweitens sind die meisten Politiker zu der Zeit, in derdie von ihnen verursachten Schulden der Bevlkerung mitvoller Wucht auf den Kopf fallen, lngst nicht mehr in Amtund Wrden sondern nur in einer Position anzutreffen, wosie nicht me'hr abgewhlt werden knnen: In Pension oderam Friedhof.

    Es ist daher fr aktive Politiker, ganz gleich in welcher Parteisie sind, berhaupt kein Problem, nach dem Motto "Hinteruns die Zinsenflut!" Auf Rechnung des Staates und zu La-sten knftiger Generationen von Jahr zu Jahr noch mehrSchulden zu machen.

    Nicht zuletzt auch deshalb, weil Politiker - selbst wenn siekeine begnadeten Rhetoriker sind - niemals Schwierigkeitenhaben die stndig steigende Staatsverschuldung dadurchzu rehabilitieren, da sie fr jeden Mehrbedarf an ffentli-chen Mitteln eine einleuchtende Begrndung finden. Etwanach folgendem Schema:

    Bei einer Erhhung der Ausgaben fr die Parteienfrderungbrauchen die Politiker nur zu sagen: "Das mu uns dochbitte die Demokratie noch wert sein!" Bei einer Erhhungder Ausgaben fr die Pressefrderung brauchen die Politikernur zu sagen: "Das mu uns doch bitte die Meinungsvielfaltnoch wert sein!"

    Bei einer Erhhung der Ausgaben fr Reprsentation brau-chen die Politiker nur zu sagen: "Das mu uns doch bittedas Ansehen der Republik im Ausland noch wert sein!" Beieiner Erhhung der Ausgaben fr die Sanierung der Spitler

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    brauchen die Politiker nur zu sagen: "Das mu uns dochbitte die Volksgesundheit noch wert sein!"

    Bei einer Erhhung der Ausgaben fr die Anschaffung vonPOlizeifahrzeugen brauchen die Politiker nur zu sagen: "Dasmu uns doch bitte die ffentliche Sicherheit noch wert

    sein!" Bei einer Erhhung der Ausgaben fr den Ausbau vonMtterberatungsstellen brauchen die Politiker nur zu sagen:"Das mu uns doch bitte die Familie noch wert sein!"

    Bei einer Erhhung der Ausgaben fr Festspiele brauchendie Politiker nur zu sagen: "Das mu uns doch bitte dieKultur noch wert sein!" Bei einer Erhhung der Ausgabenfr Agrarsubventionen brauchen die Politiker nur zu sagen:"Das mu uns doch bitte der Bauernstand noch wert sein!"

    Bei einer Erhhung der Ausgaben fr den Ankauf von Ab-

    fangjgern brauchen die Politiker nur zu sagen: "Das muuns doch bitte die Landesverteidigung noch wert sein!" Beieiner Erhhung der Ausgaben fr die Strukturverbesserungder Betriebe brauchen die Politiker nur zu sagen: "Das muuns doch bitte die Wirtschaft noch wert sein!"

    Bei einer Erhhung der Ausgaben fr die Bekmpfung desWaldsterbens brauchen die Politiker nur zu sagen: "Dasmu uns doch bitte der Umweltschutz noch wert sein!" Undbei der Erhhung der Ausgaben fr die Errichtung eines in-

    ternationalen Konferenzzentrums brauchen die Politiker nurzu sagen: "Das mu uns doch bitte der Weltfrieden nochwert sein!"

    Wie Sie sehen, ist es fr die Politiker geradezu ein Kinder-spiel, ihrem jeweiligen Bedarf an zustzlichen Budgetmittelnden beeindruckenden Stempel der unbedingten Vordring-lichkeit und absoluten Notwendigkeit aufzudrcken.

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    Die Politiker mssen sich aber auch nicht sonderlich an-strengen, um das viele Geld aufzubringen, das fr all diese

    Ausgabenerhhungen in immer greren Mengen erforder-lich ist. Denn sie brauchen ja dazu nur eines zu machen:Schulden. Eine Ttigkeit, die fr einen politiker alles anderedenn aufreibend ist. Zum Unterschied von jedem anderenSchuldner mssen nmlich diejenigen, die im Namen desStaates Kredite aufnehmen, nicht - wie man so sagt - vonPontius zu Pilatus rennen und noch und noch Unterlagenber Brgschaften oder andere Rckzahlungsgarantien er-

    bringen.

    Und zwar deshalb, weil der Staat den Banken diesbezglichSicherheit genug ist. Mehr noch: Den Banken kann sogarnichts besseres passieren, als da dieser Schuldner die ihrgegenber eingegangenen Verpflichtungen nicht mehr er-

    fllen kann, also zahlungsunfhig wird.

    Denn in einem solchen Fall knnen die Banken anstatt dernichtbezahlten Zinsen gleich den ganzen Staat bernehmenund die Staatsbrger in Bankbrger umfunktionieren, diedann nicht nur fr sie arbeiten, sondern auch nach ihrer

    Pfeife tanzen mssen.

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    5. KAPITEL

    Karl Marx,

    der Schutzpatron

    der Banken

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    Die Banken legen deshalb den Politikern, die bereit sind,ihr Land zu verschulden, nicht das geringste Hindernis inden Weg. Sie begngen sich sogar auf ein Minimum an For-malitten. Das einzige, was Politiker dabei zu tun haben,erschpft sich nmlich darin, da sie sich im Parlament imrichtigen Moment, also bei der Abstimmung, von ihren Sit-zen erheben. Das ist alles.

    Das heit: Die im Parlament vertretenen Politiker erhebensich von ihren Sitzen, und schon haben der Staat und sei-ne Brger wieder um eine, zwei oder mehrere MilliardenSchilling, Mark, Kronen oder was immer mehr Schulden amBuckel.

    Wie Sie sehen, geht das ruckzuck. Genauso ruckzuck wiedie Zeugung des Geldes, das die Banken bei der Erffnungeines Kreditkontos ihren Schuldnern zur Verfgung stellen,

    was - wie Sie inzwischen wissen - lediglich 5 Sekunden inAnspruch nimmt.

    Um sich eine realistische Vorstellung davon machen zuknnen wie unwahrscheinlich einfach es ist, einen Staat an

    , .die Schuldenkette der Banken zu legen, braucht man Sichdaher nur folgendes Bild plastisch vor Augen zu fhren: Aufder einen Seite die Politiker im Parlament, die sich von ihrenSitzen nur einen Moment zu erheben brauchen, um bei Ban-ken unbegrenzt Schulden machen zu knnen, die sie selbstnicht zurckzahlen mssen.

    Auf der anderen Seite die Bankleute, die lediglich auf einpaar Computertasten zu drcken brauchen, um vom Staatmit dem Rechtstitel dieser Schulden Jahr fr Jahr horrendeZinsen abkassieren zu knnen. Das ist wesentlich mehr alseine Traumkonstellation fr eine beschleunigte Aufnahmevon staatlichen Krediten. Denn das ist bereits eine Staats-

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    verSChuldung in Massenproduktion. Eine Ausplnderung derStaatSkasse am Flieband sozusagen.

    Mit welcher geradezu spielerischen Leichtigkeit sich die Po-litiker und die Banken in vlliger bereinstimmung ihrer In-teressen in immer hhere Staatsschulden hineinzusteigern

    vermgen, hat in der Praxis paradoxerweise ausgerechnetjener Mann anschaulich unter Beweis gestellt, der mit un-geheurer Vehemenz dafr eintrat, die ffentliche Hand aufstrengste Dit zu setzen: Der Prsident der VereinigtenStaaten von Amerika Ronald Reagan.

    Sein Zusammenspiel mit der Zentralnotenbank dieses Lan-des, den Federal Reserve Banks, mit deren Machinationenwir uns ja bereits eingehend beschftigt haben, funktionier-te nmlich von allen Anfang an im wahrsten Sinn des Wor-tes wie geschmiert. Und zwar in folgender Weise: Ronald

    Reagan senkte die Steuern radikal um etwa 30 Prozent. Derdamalige Prsident der Federal Reserve Banks Paul Volckererhhte unter dem Vorwand der Inflationsbekmpfung dieZinsen fr Geldeinlagen auf sagenhafte 14 Prozent.

    Diese beiden Manahmen muten bei gleichzeitiger Anwen-dung unweigerlich bewirken, da unzhlige Unter-nehmerin den USA das Geld, welches ihnen nach der erheblichenSteuersenkung der Reagan-Administration blieb nicht in-

    .. ,

    vestierten, sondern in der Uberlegung auf die Bank trugen,

    da ihnen die exorbitant hohe Verzinsung ihrer Spareinla-gen mit groer Wahrscheinlichkeit mehr bringt als eine be-triebliche Kapitalanlage.

    Diese Reaktion fhrte unvermeidlich zu einer finanziellenAuszehrung und in der FOlgezu einem Massenzusammen-bruch von Unternehmen im katastrophalen Ausma vonmitunter mehr als tausend Insolvenzen tglich und damit

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    automatisch zu einem sprunghaften Anstieg der Arbeitslo-sigkeit, die ihrerseits den Sozialaufwand der ffentlichenHand ganz gewaltig in die Hhe trieb. Zur steuersenkung~-bedingten Extremverminderung der Einnahmen kam SO~ltauch noch eine dramatische Vermehrung der Ausgaben ImBudget der amerikanischen Regierung hinzu.

    Darber hinaus wurde der US-Staat zustzlich dadurch fi-nanziell total berfordert, da Prsident Reagan in konse-quenter Verfolgung einer antikommunistischen Politik auchnoch massiv gegen die Sowjetunion und ihre Warschauer-Pakt-Verbndeten militrisch aufrstete.

    Damit war das Fiasko der Staatsfinanzen perfekt, und esblieb als einziger Ausweg nur noch eine gigantische Neuver-schuldung, die allein im Jahr 1984 die Defizitrekord-su~mevon 200 Milliarden Dollar ausmachte. Nur zum Vergleich:

    Der Prsident der Vereinigten Staaten von Amerika JimmyCarter dessen hemmungslose Verschuldungspolitik RonaldReaga~ im Wahlkampf vollkommen zu Recht heftigst unt~rBeschu nahm, machte whrend seiner gesamten AmtszeitStaatsschulden in der Hhe von 196 Milliarden Dollar.

    In Anbetracht dieser mhelosen Massenproduzierbarkeitvon Staatsschulden nimmt es nicht Wunder, da heutebereits die ganze Welt an die Banken verschuldet ist. Alsonicht nur der eine oder andere Staat, sondern mehr oderweniger alle Lnder der Erde.

    Das sind Milliarden von Menschen, die ber die Besteuerungihrer Lhne, Gehlter, Bezge, Gewinne, Pensionen, Erspar-nisse oder der Preise, die sie bei ihren Einkufen bezahlen,Zinsentribute in einem unvorstellbaren Gesamt-ausma andiese Geldmacht unablssig entrichten mssen.Das ist der mit Abstand gewaltigste Raubzug, den es in der

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    GeschiChte der Menschheit jemals gegeben hat. Trotzdemist nirgendwo in der Welt auch nur der leiseste Widerstand,geschweige denn Aufstand gegen diese grten Ruber al-ler Zeiten zu bemerken. Das ist doch erstaunlich. Sogar imhchsten Mae erstaunlich.

    Das ist allein schon deshalb im hchsten Mae erstaunlich,weil die Menschen von heute - zum Unterschied von frhe-ren Zeiten - sich gegenber jeglicher Art von Unrecht zuwehren wissen. Allen voran die Aktivisten der internatio-nalen Organisationen, die sich der Wahrung der Menschen-rechte verschrieben haben.

    Mit welchem ungeheuren Einsatz und vor allem mit wei-chem Groaufgebot an medialer Untersttzung solche Or-ganisationen gegen Menschenrechtsverletzungen kmpfen,konnte man besonders deutlich bei der kolossalen Kampa-

    gne erleben, die gegen das Apartheid-Regime der Weienin Sdafrika zur Emanzipation der schwarzen Bevlkerungweltweit inszeniert wurde.

    Da verging kein Tag, an dem ber das gesamte Informati-onsnetz der Erde nicht pausenlos Meldungen durchgegebenwurden, die im Zusammenhang mit der wirtschaftlichenund politischen Diskriminierung standen, der die schwarzeMehrheit in diesem Lande ausgesetzt war.

    Und an manchen Tagen verging nicht einmal eine Stunde,ohne da im Radio oder Fernsehen irgendwer irgendwo derWeltffentlichkeit prsentiert wurde, der die Verletzung derMenschenrechte in Sdafrika aufs schrfste verurteilte.

    Warum erfolgt ein hnliches Trommelfeuer nicht auch ge-genber den Banken, bei denen eine solche Verurteilungsogar noch gerechtfertigter wre, als es die internationale

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  • 5/21/2018 Banken Und Banditen_Karl Steinhauser_1992

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    chtung des Apartheid- Regimes gewesen ist. Denn di~,Ban-ken ntzen die Schwarzen noch wesentlich unver-schamteraus, als es die weien Rassisten jemals getan haben. Nichtnur in Sdafrika, sondern in ganz Afrika.

    Und zwar deshalb weil auch dieser Erdteil an die interna-tionalen Banken d~rmaen verschuldet ist, da er nicht die

    geringste Chance hat, aus diesen ~ahlungs-ve:pflichtungenje wieder herauszukommen. Ganz Im Gegenteil.

    Die Schulden steigen allein schon dadurch unaufhrlich,da die wachsenden Zinsen zunehmend mehr das ohnehinkarge Einkommen dieser Menschen auffressen, wes~alb dieafrikanischen Vlker immer wieder zustzliche Kredite auf-nehmen mssen, um wenigstens leben zu knnen.

    Allein die Zinsen, welche dieser Kontinent auf Grund seiner

    Schulden an die Banken jhrlich abzuliefern hat, machenbereits ein Drittel aller Exporte aus. Das bedeutet: Die su-perreichen Banken nehmen diesen armen Me,nsc~en vO,ndem was sie sich mhsam erarbeiten und zu Nledriqstprel-sen ~ns Ausland verkaufen mssen, auch noch ein Drittelnur fr Zinsen weg. Und das nicht nur einmal, sondern Jahrfr Jahr.

    Eine Ungerechtigkeit, die bereits zum Himmel schreit, in derWeltffentlichkeit jedoch nicht die geringsten Emotionenauszulsen vermag. Es ist daher offensichtlich, da diesesUnrecht niemand wirklich bewegt.

    Und dieses himmelschreiende Unrecht regt die