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2 | Baselbiet Volksstimme Nr. 105 | Dienstag, 19. September 2017 Hauptstrasse 31–33, Postfach, 4450 Sissach Tel. 061 976 10 30, Fax 061 976 10 13 www.volksstimme.ch Erscheint: Dienstag, Donnerstag, Freitag Nächste Grossauflagen: 21. September und 19. Oktober 2017 Redaktion: [email protected] Chefredaktor: Jürg Gohl Redaktion: Jan Amsler, Michèle Degen, Lisa Groelly, Sebastian Schanzer, Sebastian Wirz, Yvonne Zollinger Herausgeberin/Verlag: Schaub Medien AG, Tel. 061 976 10 10, Fax 061 976 10 11, [email protected] www.schaubmedien.ch Abo-Service: Tel. 061 976 10 70, Fax 061 976 10 11, [email protected] Abonnementspreise: 196 Franken jährlich, 99 Franken halbjährlich (inklusive E-Paper) Probeabonnement: 3 Monate für 33 Franken (einmalig) Normalauflage: 7800 Exemplare (7562 Wemf verbreitete Auflage 2015/16) Grossauflage: Über 31 000 Exemplare in 50 Gemeinden (31 129 Wemf 2015/16) Inserateannahme: Im Haus der «Volksstimme» Tel. 061 976 10 77, Fax 061 976 10 78 [email protected] Inserate mm-Preis: Normalauflage 75 Rp./Spalte, schwarz-weiss Grossauflage 120 Rp./Spalte, schwarz-weiss plus Allmedia, plus 8 Prozent MwSt. Inserateschluss: Zwei Tage vor Erscheinen um 15 Uhr (spätere Termine auf Anfrage). Todesanzeigen: Vortag 15 Uhr (bitte reservieren), Tel. 061 976 10 30 Inseratekombinationen: Regio-Kombi: deckt das Oberbaselbiet und das Fricktal ab; Normalauflage circa 15 000 Exemplare, Grossauflage circa 69 000 Exemplare. Jegliche Verwertung von in diesem Zeitungstitel abgedruckten Texten, Bildern, Inseraten oder Teilen davon durch dazu nicht autorisierte Dritte ist unter- sagt. Ausgeschlossen ist insbesondere auch die Ein- speisung auf Online-Dienste. Jeder Verstoss gegen dieses Verbot wird vom Verlag rechtlich verfolgt. IMPRESSUM Mit einer Muschel von hier in die ganze Welt Pratteln/Itingen | Yves Prodorutti startet mit seiner Erfindung durch Um das andauernde Berühren von Türfallen zu verhindern, hat der gebürtige Itinger Yves Prodorutti eine muschelförmige Schale er- funden, durch die sich Türen ein- fach und bequem mit dem Fuss öffnen lassen. Das Geschäft hat er mit einem Kollegen in Buckten gegründet. Nun ist das Produkt marktreif. Tobias Gfeller Nach dem Gang auf die Toilette wäscht man sich für gewöhnlich die Hände. Doch leider halten sich nicht alle da- ran. Die Folge davon ist eklig:Türfallen werden zu Bakterienherden und so zum Überträger von Krankheiten. Und dies ist nicht nur auf den Toi- letten der Fall, weiss Yves Prodorutti. «Diverse Studien zeigen, dass Bakte- rien auf Türfallen lange Zeit überleben und so Krankheiten übertragen kön- nen.» Gerade in öffentlichen Toiletten ist zu beobachten, wie Besucher mit Papier oder dem Ellbogen die Tür- falle betätigen, um den Griff nicht mit der Hand berühren zu müssen. Vor vier Jahren kam Yves Pro- dorutti auf die Idee, mit einer Art Mu- schel, die unten an der Türe befestigt wird, zu ermöglichen, die Türe mit den Füssen aufzuziehen. Nach zwei Jah- ren erster Entwicklungsarbeit stieg Studienkollege Batu Yilmazer mit ein. Die beiden tüftelten und entwickelten – und dies alles in ihrer Freizeit. Sie gründeten das Unternehmen Hygie- nics.ch GmbH. Nach einer Testphase im Bruderholzspital haben sie die po- sitiven und negativen Rückmeldun- gen der Toilettenbesucher gesammelt, analysiert und in der Verbesserung des Produkts umgesetzt. Nach Jahren der intensiven Ent- wicklungsarbeit ist das Produkt un- ter dem Namen «hyShell» marktreif. Alle Bestandteile stammen aus der Region. «‹Hy› steht dabei für Hygiene, ‹Shell› für die muschelförmige Schale», erklärt Yves Prodorutti. Bereits sind weitere Unternehmen und Instituti- onen auf den neuartigen Türöffner aufmerksam geworden. Bis anhin ha- ben sie 100 Sets davon verkauft. Dazu gehört auch eine kleine Metallplatte, die das Einrasten der Schliesszunge verhindert. Der 29-Jährige bewirbt seine Er- findung in persönlichen Kontakten mit möglichen Abnehmern. «Ich habe mich nie als Verkäufer gesehen. Aber mit dem eigenen Produkt, das man selber entwickelt hat und in das man derart viel Zeit investiert hat, geht dies bestens und es macht auch wirklich Spass.» Authentisch und geschickt rückt er «hyShell» ins beste Licht. Auch fürs Foto. «Das gehört halt dazu», sagt er und schmunzelt. Am 19. Oktober im Fernsehen Yves Prodorutti verfolgt eine Vision. «Wir möchten die Gesundheit mög- lichst vieler Menschen auf eine kre- ative Art fördern und Krankheits- übertragungen reduzieren.» Er gibt unumwunden zu, ein bisschen ein «Träumer» zu sein. «Es wäre gross- artig, irgendwann unser Produkt über- all anzutreffen.Am besten auf der gan- zen Welt.» Da hilft natürlich die Anfrage des Fernsehsenders Sat.1 Schweiz. Der Sender porträtiert in einer Sende- reihe kreative Jungunternehmer. Am 19. Oktober wird die Folge mit Yves Prodorutti und Batu Yilmazer ausge- strahlt. Drei Tage zuvor startet ihre Crowdfunding-Kampagne (erreichbar über www.hyShell.ch). «Wir haben bis anhin alles aus der eigenen Tasche finanziert. Die Mittel dafür sind auf- gebraucht. Um die Entwicklung und den Verkauf voranzutreiben, brauchen wir neues Kapital.» Das Zuhause als Firmensitz Seit zwei Jahren wohnt Yves Pro- dorutti mit seiner Verlobten in Prat- teln. Das Zuhause ist gleichzeitig auch der Geschäftssitz. Das Lager der ers- ten Kleinserie türmt sich im Keller. Auf dem Küchentisch stehen noch die Prototypen. «HyShell» und somit auch die Hygienics.ch GmbH sind bis- her nur ein Hobby. Ein Hobby, in das der 29-Jährige viele Stunden inves- tiert. Daneben arbeitet er als Revisor im Vollpensum bei einem Basler KMU. Prodorutti hatte schon als Jugend- licher den Traum, ein eigenes Geschäft zu führen. Der gebürtige Itinger ist nun auf dem besten Weg, das Türöffnen zu revolutionieren. Yves Prodorutti will das Türöffnen revolutionieren – von zu Hause aus. Bild Tobias Gfeller Damit die Hände sauber bleiben: Türmuschel «hyShell». Bild zvg Punktlandung in Sachen Baukosten Waldenburg | Das Projekt Werkhof ist seit Freitag offiziell abgeschlossen lg. Mehr als ein Jahr nach der Ein- weihung des neuen Werkhofs in Wal- denburg kann das Projekt offiziell ab- geschlossen werden. Die nun vorlie- gende Baukostenabrechnung zeigt, dass die veranschlagten 1,4 Millionen Franken just eingehalten werden konnten. «In Sachen Kosten haben wir geradezu eine Punktlandung er- reicht», sagt Adrian Regenass, Ge- schäftsleitungsmitglied des Architek- turbüros Werkpol AG, das mit dem Projekt beauftragt worden war. Das Unternehmen sponserte dem Werkhof anlässlich des Projektab- schlusses einen Baum. Ausserdem wurde der neue Werkhof am Freitag feierlich getauft. Der offizielle Name «Sunneblick», der im vergangenen Herbst aus einem Wettbewerb hervor- gegangen ist, prangt nun an einem Schild neben dem Eingang. Damit kann das Projekt, das von vielen Höhen und Tiefen geprägt war, nun doch noch zufriedenstellend ab- geschlossen werden. Bereits 2008 wurde ein erstes Modell für einen neuen Werkhof vorgelegt, das aber aufgrund zu hoher Kosten auf Ableh- nung stiess. Im Juni 2014 segneten Einwohner- und Bürgergemeinde ein neues Projekt ab. Dieses entkam ei- nem Volksentscheid nur, weil das Re- ferendum vom Kanton aufgrund Formfehler abgelehnt wurde. Nach einer achtmonatigen Bauzeit wurde der Werkhof im Juni 2016 schliess- lich in Betrieb genommen. Der Walden- burger Werkhof trägt nun offiziell den Namen «Sunneblick». Bild zvg

Baselbiet Volksstimme Nr. 105 Dienstag, 19. September 2017 ......Sep 19, 2017  · letten der Fall, weiss Yves Prodorutti. «Diverse Studien zeigen, dass Bakte rien auf Türfallen

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Page 1: Baselbiet Volksstimme Nr. 105 Dienstag, 19. September 2017 ......Sep 19, 2017  · letten der Fall, weiss Yves Prodorutti. «Diverse Studien zeigen, dass Bakte rien auf Türfallen

2 | Baselbiet Volksstimme Nr. 105 | Dienstag, 19. September 2017

Hauptstrasse 31–33, Postfach, 4450 Sissach Tel. 061 976 10 30, Fax 061 976 10 13 www.volksstimme.ch

Erscheint: Dienstag, Donnerstag, Freitag

Nächste Grossauflagen: 21. September und 19. Oktober 2017

Redaktion: [email protected] Chefredaktor: Jürg Gohl Redaktion: Jan Amsler, Michèle Degen, Lisa Groelly, Sebastian Schanzer, Sebastian Wirz, Yvonne Zollinger

Herausgeberin/Verlag: Schaub Medien AG, Tel. 061 976 10 10, Fax 061 976 10 11, [email protected] www.schaubmedien.ch

Abo-Service: Tel. 061 976 10 70, Fax 061 976 10 11, [email protected]

Abonnementspreise: 196 Franken jährlich, 99 Franken halbjährlich (inklusive E-Paper)

Probeabonnement: 3 Monate für 33 Franken (einmalig)

Normalauflage: 7800 Exemplare (7562 Wemf verbreitete Auflage 2015/16)

Grossauflage: Über 31 000 Exemplare in 50 Gemeinden (31 129 Wemf 2015/16)

Inserateannahme: Im Haus der «Volksstimme» Tel. 061 976 10 77, Fax 061 976 10 78 [email protected]

Inserate mm-Preis: Normalauflage 75 Rp./Spalte, schwarz-weiss Gross auflage 120 Rp./Spalte, schwarz-weiss plus Allmedia, plus 8 Prozent MwSt.

Inserateschluss: Zwei Tage vor Erscheinen um 15 Uhr (spätere Termine auf Anfrage). Todesanzeigen: Vortag 15 Uhr (bitte reservieren), Tel. 061 976 10 30

Inseratekombinationen: Regio-Kombi: deckt das Oberbaselbiet und das Fricktal ab; Normalauflage circa 15 000 Exemplare, Grossauflage circa 69 000 Exemplare.

Jegliche Verwertung von in diesem Zeitungs titel abgedruckten Texten, Bildern, Inseraten oder Teilen davon durch dazu nicht autorisierte Dritte ist unter-sagt. Ausgeschlossen ist insbesondere auch die Ein-speisung auf Online-Dienste. Jeder Verstoss gegen dieses Verbot wird vom Verlag rechtlich verfolgt.

ImPRESSum

Mit einer Muschel von hier in die ganze WeltPratteln/Itingen | Yves Prodorutti startet mit seiner Erfindung durchUm das andauernde Berühren von Türfallen zu verhindern, hat der gebürtige Itinger Yves Prodorutti eine muschelförmige Schale er-funden, durch die sich Türen ein-fach und bequem mit dem Fuss öffnen lassen. Das Geschäft hat er mit einem Kollegen in Buckten gegründet. Nun ist das Produkt marktreif.

Tobias Gfeller

Nach dem Gang auf die Toilette wäscht man sich für gewöhnlich die Hände. Doch leider halten sich nicht alle da­ran. Die Folge davon ist eklig: Türfallen werden zu Bakterienherden und so zum Überträger von Krankheiten.

Und dies ist nicht nur auf den Toi­letten der Fall, weiss Yves Prodorutti. «Diverse Studien zeigen, dass Bakte­rien auf Türfallen lange Zeit überleben und so Krankheiten übertragen kön­nen.» Gerade in öffentlichen Toiletten ist zu beobachten, wie Besucher mit Papier oder dem Ellbogen die Tür­falle betätigen, um den Griff nicht mit der Hand berühren zu müssen.

Vor vier Jahren kam Yves Pro­dorutti auf die Idee, mit einer Art Mu­schel, die unten an der Türe befestigt wird, zu ermöglichen, die Türe mit den Füssen aufzuziehen. Nach zwei Jah­ren erster Entwicklungsarbeit stieg Studienkollege Batu Yilmazer mit ein. Die beiden tüftelten und entwickelten – und dies alles in ihrer Freizeit. Sie gründeten das Unternehmen Hygie­nics.ch GmbH. Nach einer Testphase im Bruderholzspital haben sie die po­sitiven und negativen Rückmeldun­gen der Toilettenbesucher gesammelt, analysiert und in der Verbesserung des Produkts umgesetzt.

Nach Jahren der intensiven Ent­wicklungsarbeit ist das Produkt un­ter dem Namen «hyShell» marktreif. Alle Bestandteile stammen aus der Region. «‹Hy› steht dabei für Hygiene, ‹Shell› für die muschelförmige Schale», erklärt Yves Prodorutti. Bereits sind weitere Unternehmen und Instituti­onen auf den neuartigen Türöffner aufmerksam geworden. Bis anhin ha­ben sie 100 Sets davon verkauft. Dazu gehört auch eine kleine Metallplatte, die das Einrasten der Schliesszunge verhindert.

Der 29­Jährige bewirbt seine Er­findung in persönlichen Kontakten mit möglichen Abnehmern. «Ich habe

mich nie als Verkäufer gesehen. Aber mit dem eigenen Produkt, das man selber entwickelt hat und in das man derart viel Zeit investiert hat, geht dies bestens und es macht auch wirklich Spass.» Authentisch und geschickt rückt er «hyShell» ins beste Licht. Auch fürs Foto. «Das gehört halt dazu», sagt er und schmunzelt.

Am 19. Oktober im FernsehenYves Prodorutti verfolgt eine Vision. «Wir möchten die Gesundheit mög­lichst vieler Menschen auf eine kre­ative Art fördern und Krankheits­übertragungen reduzieren.» Er gibt unumwunden zu, ein bisschen ein

«Träumer» zu sein. «Es wäre gross­artig, irgendwann unser Produkt über­all anzutreffen. Am besten auf der gan­zen Welt.»

Da hilft natürlich die Anfrage des Fernsehsenders Sat.1 Schweiz. Der Sender porträtiert in einer Sende­reihe kreative Jungunternehmer. Am 19. Oktober wird die Folge mit Yves Prodorutti und Batu Yilmazer ausge­strahlt. Drei Tage zuvor startet ihre Crowdfunding­Kampagne (erreichbar über www.hyShell.ch). «Wir haben bis anhin alles aus der eigenen Tasche finanziert. Die Mittel dafür sind auf­gebraucht. Um die Entwicklung und den Verkauf voranzutreiben, brauchen wir neues Kapital.»

Das Zuhause als FirmensitzSeit zwei Jahren wohnt Yves Pro­dorutti mit seiner Verlobten in Prat­teln. Das Zuhause ist gleichzeitig auch der Geschäftssitz. Das Lager der ers­ten Kleinserie türmt sich im Keller. Auf dem Küchentisch stehen noch die Prototypen. «HyShell» und somit auch die Hygienics.ch GmbH sind bis­her nur ein Hobby. Ein Hobby, in das der 29­Jährige viele Stunden inves­tiert. Daneben arbeitet er als Revisor im Vollpensum bei einem Basler KMU.

Prodorutti hatte schon als Jugend­licher den Traum, ein eigenes Geschäft zu führen. Der gebürtige Itinger ist nun auf dem besten Weg, das Türöffnen zu revolutionieren.

Yves Prodorutti will das Türöffnen revolutionieren – von zu Hause aus. Bild Tobias Gfeller

Damit die Hände sauber

bleiben: Türmuschel «hyShell».

Bild zvg

Punktlandung in Sachen BaukostenWaldenburg | Das Projekt Werkhof ist seit Freitag offiziell abgeschlossen

lg. Mehr als ein Jahr nach der Ein­weihung des neuen Werkhofs in Wal­denburg kann das Projekt offiziell ab­geschlossen werden. Die nun vorlie­gende Baukostenabrechnung zeigt, dass die veranschlagten 1,4 Millionen Franken just eingehalten werden konnten. «In Sachen Kosten haben wir geradezu eine Punktlandung er­reicht», sagt Adrian Regenass, Ge­schäftsleitungsmitglied des Architek­turbüros Werkpol AG, das mit dem Projekt beauftragt worden war.

Das Unternehmen sponserte dem Werkhof anlässlich des Projektab­schlusses einen Baum. Ausserdem wurde der neue Werkhof am Freitag feierlich getauft. Der offizielle Name «Sunneblick», der im vergangenen

Herbst aus einem Wettbewerb hervor­gegangen ist, prangt nun an einem Schild neben dem Eingang.

Damit kann das Projekt, das von vielen Höhen und Tiefen geprägt war, nun doch noch zufriedenstellend ab­geschlossen werden. Bereits 2008 wurde ein erstes Modell für einen neuen Werkhof vorgelegt, das aber aufgrund zu hoher Kosten auf Ableh­nung stiess. Im Juni 2014 segneten Einwohner­ und Bürgergemeinde ein neues Projekt ab. Dieses entkam ei­nem Volksentscheid nur, weil das Re­ferendum vom Kanton aufgrund Formfehler abgelehnt wurde. Nach einer achtmonatigen Bauzeit wurde der Werkhof im Juni 2016 schliess­lich in Betrieb genommen.

Der Walden-burger Werkhof trägt nun offiziell den Namen «Sunneblick».

Bild zvg