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www.pwc.de/bdi-pwc-mittelstandspanel2015 Aktuelle Ergebnisse der Frühjahrsbefragung 2015 – eine Online- Mittelstandsbefragung unter 914 Unternehmen. Ausgabe 1/2015 BDI/PwC-Mittelstandspanel Die Digitalisierung im Mittelstand

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www.pwc.de/bdi-pwc-mittelstandspanel2015

Aktuelle Ergebnisse der Frühjahrs befragung 2015 – eine Online-Mittelstands befragung unter 914 Unternehmen.

Ausgabe 1/2015

BDI/PwC-Mittelstandspanel Die Digitalisierung im Mittelstand

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BDI/PwC-Mittelstandspanel Die Digitalisierung im Mittelstand

Aktuelle Ergebnisse der Frühjahrs befragung 2015 – eine Online-Mittelstands befragung unter 914 Unternehmen.

Ausgabe 1/2015

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BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand

Herausgegeben von der PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC)

Juli 2015, 40 Seiten, 15 Abbildungen, Softcover

Untersuchung im Auftrag von:Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI)Breite Straße 2910178 Berlinwww.bdi.eu

PricewaterhouseCoopers AG WirtschaftsprüfungsgesellschaftPotsdamer Platz 1110785 Berlinwww.pwc.de

Wissenschaftliche Bearbeitung:Institut für Mittelstandsforschung (IfM) BonnMaximilianstraße 2053111 BonnProjektdurchführung: Siegrun Brink, Susanne Schlepphorst unter Mitarbeit von Teita Bijedić

Technische Durchführung:TNS EmnidStieghorster Straße 9033605 BielefeldProjektdurchführung: Oliver Krieg, Jörg Erren

Der vorliegende Ergebnisbericht steht als Download unter www.bdi-panel.emnid.de zur Verfügung.

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigungen, Mikroverfilmung, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien sind ohne Zustimmung des Herausgebers nicht gestattet.

Die Inhalte dieser Publikation sind zur Information unserer Mandanten bestimmt. Sie entsprechen dem Kenntnisstand der Autoren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Für die Lösung einschlägiger Probleme greifen Sie bitte auf die in der Publikation angegebenen Quellen zurück oder wenden sich an die genannten Ansprechpartner. Meinungsbeiträge geben die Auffassung der einzelnen Autoren wieder. In den Grafiken kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

© Juli 2015 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten. „PwC“ bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.

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BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand 5

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis .............................................................................................6

Das Anliegen ............................................................................................................7

A DiezentralenErgebnisseder21. Befragungswelle ............................................8

B WirtschaftspolitischeRahmenbedingungenundWirtschaftslage der deutschen Industrie ...................................................................................10

1 WirtschaftspolitischeRahmenbedingungen:Unzufriedenheitnimmtzu ........102 WirtschaftlicheSituation:industriellemMittelstandgehtesgut .....................123 Ausblick:zukünftigeRisikenfürdiewirtschaftlicheEntwicklung ..................16

C WiedigitalisiertistderindustrielleMittelstand? .............................................191 Digitalisierung:bereitsinderdeutschenIndustrieverankert ..........................192 NutzenundHerausforderungenderDigitalisierung ........................................253 Zukunftsthema„Digitalisierung“:WiegehtesfürdieIndustrieweiter? ..........28

D Der Mittelstand in Zahlen ...............................................................................321 UmsatzundBeschäftigung ..............................................................................322 Investitionstätigkeit ........................................................................................35

E AnmerkungenzurZielgruppeundMethode ....................................................37

Ihre Ansprechpartner .............................................................................................38

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6 BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand

Abbildungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb.1 EinschätzungderwirtschaftspolitischenRahmenbedingungen imZeitverlauf ........................................................................................11

Abb.2 EinschätzungdereigenenWirtschaftslageimZeitverlauf ......................13

Abb.3 StandortfaktoreninDeutschlandausSichtderIndustrie .......................15

Abb.4 KonjunkturrisikendernächstenzwölfMonate .......................................16

Abb.5 AuseinanderfallenderEurozone–Auswirkungenauf dieUnternehmensentwicklungausSichtderIndustrie ..........................17

Abb. 6 Digitalisierungsgrad der deutschen Industrie .........................................20

Abb.7 BedeutungderAnalyseundNutzungvonBigData–heuteund infünfJahren ........................................................................................22

Abb.8 DigitalisierungderdeutschenIndustrieunternehmen: BedeutungvonKooperationspartnern ...................................................23

Abb.9 NutzenderDigitalisierungausSichtdermittelständischenIndustrieunternehmen ...........................................................................25

Abb.10 HerausforderungenderDigitalisierungausSicht dermittelständischenIndustrieunternehmen ........................................27

Abb.11 BedeutungderDigitalisierungfürdieWettbewerbsfähigkeit dermittelständischenIndustrieunternehmeninfünf Jahren .................29

Abb.12 InvestitionindieDigitalisierung:Anteilderinvestierenden Unternehmen .........................................................................................30

Abb.13 EntwicklungdesGesamtumsatzesimZeitverlauf ..................................32

Abb.14 Für2015erwarteteEntwicklungzentraler Unternehmenskennzahlen .....................................................................34

Abb.15 EntwicklungderUnternehmensinvestitionenimZeitverlauf .................35

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BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand 7

Das Anliegen

Das Anliegen

DiedeutschenIndustrieunternehmenagierenineinemUmfeld,dasvonderweiterhinschwelendenSchuldenkrisewichtigereuropäischerHandelspartnerundgeopolitischenSpannungenaufdereinenSeite,eineranhaltendenNiedrigzins­phase,einemniedrigenWechselkursundeinergünstigenÖlpreisentwicklungaufderanderenSeitegeprägtist.VordiesemHintergrundverliefdieEntwicklungderdeutschenIndustrieunternehmendurchauspositiv.UmindiesemSpannungsfeldweiterhindierichtigenEntscheidungentreffenzukönnen,benötigtderindustrielleMittelstandhinreichendeUnterstützungdurchPolitik,VerbändeundWissenschaft.NurmithilfegesicherterDatenausersterHandkönnendieUnternehmenundspeziellderMittelstandstrategischundpolitischhinreichendbeiderErfüllungihrerunternehmerischenAufgabenunterstütztwerden.

ImAuftragdesBundesverbandsderDeutschenIndustriee.V.(BDI)undseitdemFrühjahr2014inKooperationmitderPricewaterhouseCoopersAGWirtschafts­prüfungsgesellschafthatdasInstitutfürMittelstandsforschung(IfM)BonnunterMitwirkungvonTNSEmnideineOnline­Erhebungentwickelt.Dieinhalb­jährlichemTurnusstattfindendeundalsBDI/PwC-Mittelstandspanel bezeichnete BefragungdeutscherIndustrieunternehmenliefertimnunmehrzehntenJahraktuelleInformationenüberspeziellfürdenindustriellenMittelstandrelevantebetriebswirtschaftlicheundwirtschaftspolitischeFragestellungen.HierzugehörtnebenderBetrachtungwichtigerbetrieblicherKennzahlendieAnalysederMarktaktivitätenund­bedingungensowiederStrategienzurErfüllungderunternehmerischenKernaufgaben.DarüberhinausdientdasBDI/PwC­MittelstandspanelauchderBeurteilungdesZustandsundderEntwicklungderökonomisch­gesellschaftlichenRahmenbedingungen.DasBDI/PwC­Mittelstands­panelbildetsomiteineverlässlicheempirischeBasis,dieUnternehmenund UmfeldakteurenEntscheidungshilfebietet.DieDatenwerdenonlineunter www.bdi-panel.emnid.deerhoben;dortsindzudemdieErgebnisseallerbisherigenErhebungswellendokumentiert.

DervorliegendeBerichtfasstdieErgebnisseder21.BefragungswelledesBDI/PwC­Mittelstandspanelszusammen.SchwerpunktederFrühjahrsbefragung2015bildendieBeurteilungderwirtschaftspolitischenRahmenbedingungenunddieEinschätzungderaktuellenundzukünftigenWirtschaftslage.NachderHerbstbefragung2013wurdeerneutderWirtschaftsstandortDeutschlandanhandverschiedenerStandortfaktorennäherbeleuchtet.AngesichtsderviertenindustriellenRevolutionstehtdieDigitalisierungdesindustriellenMittelstandsimMittelpunktdieserBefragungswelle.ChancenundHerausforderungeneinerzunehmendenDigitalisierungwerdenuntersuchtundmöglicheKooperations­partnerimDigitalisierungsprozessidentifiziert.

Zwischendem17.Märzunddem15.Juni2015beteiligtensich914UnternehmenanderErhebung.AllenTeilnehmerndankenwirrechtherzlichfürihreUnterstützung.

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8 BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand

Die zentralen Ergebnisse der 21. Befragungswelle

A Die zentralen Ergebnisse der 21. Befragungswelle

Zufriedenheit mit den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sinkt weiterDerüberwiegendeTeilderindustriellenMittelständlerstelltdenRahmen­bedingungeninDeutschlandweiterhinlediglichdieNote„befriedigend“aus–Tendenzfallend:MehrUnternehmenalsimHerbst2014empfindendenvonderWirtschaftspolitikgeschaffenenRahmeninzwischenals(sehr)schlecht;daruntervorallemMittelständlermitwenigerals100MitarbeiternsowiebesondersexportaktiveUnternehmen.

Zweigleisigkeit zahlt sich für die eigene Geschäftslage ausDiemittelständischenIndustrieunternehmen,diesowohlaufdemBinnenmarktalsauchimAuslandaktivsind,bewertenihrewirtschaftlicheEntwicklungdeutlichbesseralsreinbinnenmarktorientierte.InsgesamterzieltendieUnternehmenimVergleichzumVorjahreinUmsatzwachstumvon0,7%.ImHinblickaufdiekommendensechsMonatezeigensichdieUnternehmenderInvestitions­undVorleistungsgüterindustrieoptimistischeralsdieHerstellervonKonsumgütern.

„Made in Germany“ hilft – hohe Energie- und Rohstoffkosten schadenPrinzipiellsinddieindustriellenMittelständlerweiterhinmitdemWirtschafts­standortDeutschlandzufrieden–auchvomLabel„MadeinGermany“profitierensie.NegativwirkensichhingegendiehohenEnergie­undRohstoffkostenaus.AberauchdieTelekommunikationsinfrastruktursowiederFachkräftemangelwerdeninzwischensehrvielkritischergesehenalsinderVergangenheit.

Konjunkturrisiko Nummer eins: die Schuldenkrise in EuropaNichtnurdieZinspolitikderEuropäischenZentralbank(EZB)wirdzunehmendalseinKonjunkturrisikobewertet,sondernauchdieEntwicklungdesEurowechsel­kurses:Rund38%derbefragtenIndustrieunternehmenmisstrauenzunehmenddemVorgehenderEZB,26,8%dersinkendenEntwicklungdesEuros.DasgrößteKonjunkturrisikobleibtinsgesamtdieSchuldenkriseinEuropa.AllerdingsempfindendeutlichwenigerindustrielleMittelständlerdenZerfallderEurozonealsbedrohlichfürdieeigenenGeschäftealsnochvoreinigenJahren.

Das Thema „Digitalisierung“ ist in den Unternehmen angekommenDreivonzehnindustrielleUnternehmensind(sehr)starkdigitalisiert–allerdingsmehrMittelständlerindenwestlichenBundesländernalsinOst­oderSüd­deutschland.FürdieZukunfterwarten36%derIndustrieunternehmen,dassdieDigitalisierungeine(sehr)hoheBedeutungfürihreWettbewerbsfähigkeithabenwird.Daherinvestierensieaktuellbereits4,3%ihresInvestitionsvolumensindiesenBereich–undplanen,dieszukünftignochauszuweiten.

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BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand 9

Die zentralen Ergebnisse der 21. Befragungswelle

Ziel der Digitalisierung: Vereinfachung von ArbeitsabläufenAchtvonzehnUnternehmenerwartensichvomverstärktenEinsatzmodernerdigitalerTechnologieneinenschnellerenAustauschvonInformationenundeinebessereAbstimmungvonArbeits­undProduktionsschritten.KundenundZulieferersinddabeidiewichtigstenKooperationspartner–wobeidieVernetzungderkleinenUnternehmen(biszu100Mitarbeiter)mitexternenPartnerndeutlichstärkeristalsdiedergrößerenUnternehmen.

Herausforderung „Datensicherheit“DerSchutzdereigenenDatenstelltfürdreivonvierUnternehmendiegrößteHerausforderungbeiderDigitalisierungdar.Zudemrechnen53%derbefragtenindustriellenMittelständlerdamit,dassdieDigitalisierungzueinerverändertenUnternehmenskulturundzueineranderenArbeitsorganisationführenwird.

Digitale Technologien: vorrangiger Einsatz im Vertrieb, Nachholbedarf im ProduktionsbereichWährendjedesdritteIndustrieunternehmenseinenAbsatzundVertriebdigitalisierthat,verfügtnurjedesfünfteübereinen(sehr)hochdigitalisiertenProduktionsbereich.Dabeigilt:JegrößerdasUnternehmenist,destomehrdigitaleTechnologienkommeninderProduktionzumEinsatz.

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10 BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand

Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und Wirtschaftslage der deutschen Industrie

B Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und Wirtschaftslage der deutschen Industrie

DieaktuelleFrühjahrsbefragungdesBDI/PwC­Mittelstandspanelszeigt,dasssichdiewirtschaftspolitischenRahmenbedingungendesindustriellenMittelstandszunehmendverschlechtern.DerüberwiegendeTeilderUnternehmenbeurteiltdenvonderWirtschaftspolitikgeschaffenenRahmenlediglichalsbefriedigend.VoneinerVerbesserungderRahmenbedingungenistihrerAnsichtnachauchinnaherZukunftnichtauszugehen.PositivfällthingegendasUrteilderIndustrie­unternehmenüberihreaktuelleGeschäftslageaus–allerdingsverhalteneralsvoreinemhalbenJahr.IndieZukunftblickendieIndustrieunternehmenjedochwiedermit mehr Zuversicht.

1WirtschaftspolitischeRahmenbedingungen:Unzufriedenheitnimmtzu

BereitszumdrittenMalinFolgeäußernsichdieindustriellenUnternehmenzunehmendunzufriedenmitdengegebenenwirtschaftspolitischenRahmen­bedingungeninDeutschland.KnappdieMehrheitderUnternehmenistderMeinung,dieBedingungenseienlediglichbefriedigend(48,4%;vgl.Abbildung 1);jedessiebtebeurteiltsiesogarals(sehr)schlecht–dassindmehralsvorsechsMonaten.NahezuunverändertistderAnteilderUnternehmen,derdieSituationals(sehr)gutbezeichnet(37,2%).

DieUnzufriedenheitderdeutschenIndustrieunternehmen,dieseitHerbst2013stetigzunimmt,spiegeltsichineinemweiterenRückgangdesBeurteilungssaldos1 wider.InnerhalbdervergangenensechsMonateistderSaldoauspositivenundnegativenVotenum2,9Prozentpunktezurückgegangenundliegtderzeitbei+22,8 Prozentpunkten.

1 Der Beurteilungssaldo ergibt sich aus dem Anteil der Positiv-Meldungen abzüglich des Anteils der Negativ-Meldungen in Prozentpunkten.

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BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand 11

Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und Wirtschaftslage der deutschen Industrie

Größere Unzufriedenheit bei kleineren und exportstarken IndustrieunternehmenEinedifferenzierteBetrachtunginAbhängigkeitvonUnternehmensgrößeundExportorientierungzeigt,dassdieBeurteilungderwirtschaftspolitischenGegebenheitenwesentlichvondiesenCharakteristikabeeinflusstwird.InsbesonderedieUnternehmenmitwenigerals100Beschäftigtenurteilenkritischer:EtwajedessiebtegibteinenegativeBewertungab,imVergleichzujedemzehntenIndustrieunternehmenmit100undmehrBeschäftigten.

HinsichtlichderExportaktivitätenwirddeutlich:JemehrProdukteundDienstleistungenIndustrieunternehmenausführen,destonegativerfälltihrUrteilaus.40%derreinbinnenmarktorientiertenUnternehmenbewertendieRahmen­bedingungenmit„gut“bis„sehrgut“.UnterdenUnternehmen,dieeinenhohenAnteilihresUmsatzesimAuslanderwirtschaften,isteslediglicheinDrittel.DamitsteigtderAnteilderUnternehmenmitnegativemVotummitzunehmenderExport­tätigkeit.

Pessimismus hinsichtlich der künftigen wirtschaftspolitischen RahmenbedingungenMitBlickaufdiekommendenzwölfMonateerwartendiemittelständischenIndustrieunternehmenkeineBesserung.LediglichjedesdritteUnternehmengehtaufJahressichtvon„guten“bis„sehrguten“wirtschaftspolitischenBedingungenaus(32,4%).DergrößteTeilderIndustrieunternehmenerwartethingegenbefriedigendeBedingungen,währendknappjedesfünftevon(sehr)schlechtenGegebenheitenausgeht(19,8%).DiePrognosenmündenineinemBeurteilungs­saldoinHöhevon+12,6Prozentpunkten.DieswäreeinneuerTiefstandseitderHerbstbefragung2010.

Industrieunternehmen zunehmend unzufriedenWerte hochgerechnet, in %, n = 875–889

Abb. 1 Einschätzung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen im Zeitverlauf

sehr gut/gut

befriedigend

schlecht/sehr schlecht

Beurteilungssaldo (Anteil der Positiv-Meldungen minus Anteil der Negativ-Meldungen in Prozentpunkten)

Herbst2008

Früh-jahr2012

Früh-jahr

2009

Herbst2012

Herbst2009

Früh-jahr2013

Herbst2010

Früh-jahr2014

Herbst2014

Früh-jahr

2008

Herbst2011

Früh-jahr2010

Herbst2013

Früh-jahr2011

Früh-jahr2015

Aus-sicht

12 Mon.

100 %

80 %

60 %

40 %

–20 %

20 %

–40 %

–60 %

0 %

31,8

41,6

26,6

28,1

43,9

28,0

10,9

33,9

55,2

15,4

40,2

44,4

11,0

48,3

40,7

32,4

46,0

21,6

50,5

34,1

15,4

40,7

46,4

12,9

43,2

49,8

7,0

38,1

47,4

14,5

34,1

57,6

8,3

51,9

39,7

8,5

45,1

44,9

9,9

37,1

51,5

11,4

48,4

14,4

32,4

47,8

19,8

5,2 0,1

–44,3

–29,0 –29,7

10,8

35,127,8

36,223,6 25,8

43,435,2

25,7 22,8

12,6

37,2

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12 BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand

Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und Wirtschaftslage der deutschen Industrie

DieZurückhaltungdermittelständischenIndustrieunternehmendürftedasResultateinerVielzahlvoninnen­undaußenpolitischenGegebenheitensein.DieEinführungderabschlagsfreienRentemit63beispielsweisebetrifftvieleindustrielleMittelständlerunmittelbar.DieFolgendieserarbeitsmarktpolitischenEntscheidung–wieetwaeinemöglicheVerknappungdesFachkräfteangebots –erschwerendieunternehmerischeTätigkeit.AuchdieDiskussionumdieErbschaft­steuerreformverunsichertvieleMittelständler:FamiliengeführteUnternehmenkönntenimErbfallzukünftigstärkerfinanziellbelastetwerden.

DeutlichpositiverblickenUnternehmenmit100undmehrBeschäftigtensowiereinbinnenmarktorientierteUnternehmenaufdaskommendeJahr.DenstarkexportierendenUnternehmendürftehingegendieweiterhinschwelendeSchuldenkriseeinigerEuroländerunddieungelösteRussland­Ukraine­Krisezuschaffenmachen.RundjedesdritteauslandsaktiveIndustrieunternehmenstehtingeschäftlicherBeziehungmitRussland,2sodasssichdiegegenüberRusslandverhängtenWirtschaftssanktionenbzw.dievonRusslandergriffenenGegen­maßnahmennegativaufdiewirtschaftspolitischenRahmenbedingungendieserUnternehmenauswirken.

2WirtschaftlicheSituation:industriellemMittelstand geht es gut

VonderderzeitgutenwirtschaftlichenEntwicklunginDeutschlandkannderindustrielleMittelstandnacheigenenAngabennurbegrenztprofitieren:Zwarschätztmit44,2%dergrößteTeilderUnternehmenseinemomentanewirtschaftlicheLageals„gut“bis„sehrgut“ein,imVergleichzurHerbstbefragung2014istdieserAnteiljedochspürbargesunken(vgl.Abbildung2).

GleichzeitigsteigtderAnteilderUnternehmen,diesichnacheigenemBekundenineiner„schlechten“bis„sehrschlechten“Lagebefinden,merklich(17,4%).ZwarkannsichderAufwärtstrendderletztenJahredamitnichtfortsetzen,deraktuelleBeurteilungssaldobleibtjedochmit+26,8ProzentpunktendeutlichimpositivenBereichundliegtknappüberdemWertausdemFrühjahr2014.

2 Vgl. Brink, S.; Wallau, F.; Bijedić, T. (2013): „BDI-Mittelstandspanel: Ergebnisse der Online-Mittelstands befragung – Herbst 2013“, Untersuchung im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Industrie e. V. (BDI), der Ernst & Young GmbH Wirtschafts prüfungsgesellschaft und der IKB Deutsche Industriebank AG, Berlin, Düsseldorf und Bonn, S. 20 f.

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BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand 13

Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und Wirtschaftslage der deutschen Industrie

Größeren und exportierenden Industrieunternehmen geht es besserEsgilt:MitderUnternehmensgrößesteigtauchderAnteilderUnternehmen,dievoneiner(sehr)gutenGeschäftslageberichten.DeutlicheUnterschiedeindereigenenwirtschaftlichenVerfassungzeigensichinAbhängigkeitvomindustriellenWirtschaftszweig:MehralssechsvonzehnUnternehmenausderInvestitions­güterindustriebezeichnenihrewirtschaftlicheSituationderzeitals„gut“bis„sehrgut“.EinsolchesUrteiltreffenhingegennurrundviervonzehnUnternehmenderVorleistungsgüterindustrie(42,2%)undnurdreivonzehnKonsumgüterherstellern(30,1%).

AndersalsinderBefragungimHerbst2014zeigendieaktuellenErgebnisse,dassUnternehmen,dieihreProdukteundDienstleistungen(auch)aufausländischenMärkteabsetzen,ihrederzeitigewirtschaftlicheSituationpositiverbewertenalsreinbinnenmarktorientierteIndustrieunternehmen(47,6%gegenüber39,3%).Dabeigilt:MitzunehmendemExportanteilwirddieaktuellewirtschaftlicheSituationpositiverbeurteilt.

Industrie blickt zuversichtlich in die nahe ZukunftWerte hochgerechnet, in %, n = 645–914

Abb. 2 Einschätzung der eigenen Wirtschaftslage im Zeitverlauf

sehr gut/gut

befriedigend

schlecht/sehr schlecht

Beurteilungssaldo (Anteil der Positiv-Meldungen minus Anteil der Negativ-Meldungen in Prozentpunkten)

Früh-jahr

2009

Herbst2012

Herbst2009

Früh-jahr2013

Früh-jahr2010

Herbst2013

Früh-jahr2011

Herbst2014

Früh-jahr2015

Herbst2008

Früh-jahr2012

Herbst2010

Früh-jahr2014

Herbst2011

Aus-sicht

6 Mon.

Aus-sicht

12 Mon.

100 %

80 %

60 %

40 %

–20 %

20 %

–40 %

–60 %

0 %

18,544,8 39,4 33,4

16,2 16,7 10,8 8,5 16,9 18,4 16,4 20,1 11,1 17,4 10,3 12,4

29,6

27,0 33,9 38,3

33,3 29,024,8 38,8

36,7 42,0 37,0 33,4 35,338,4

38,7 43,7

28,2 26,7 28,3 50,554,3 64,4

52,746,4

39,646,6 46,5

53,644,2

51,1 43,951,9

33,4

–16,6 –12,7–5,1

34,3 37,6

53,644,2

29,521,2

30,2 26,4

42,5

26,840,8

31,5

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14 BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand

Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und Wirtschaftslage der deutschen Industrie

Zukünftige Geschäftsaussichten: optimistischDieindustriellenUnternehmenblickenüberwiegendoptimistischindieZukunft –trotzzunehmenderUnzufriedenheitmitdenwirtschaftspolitischenRahmen­bedingungen,dergeopolitischenAuseinandersetzungen,derFinanzkrisesowiedernochimmergebremstenwirtschaftlichenEntwicklungdesEuroraums.UnabhängigvonUnternehmensgrößeundExporttätigkeitzeigtsicheinüberwiegendeinhelligesBild:JedeszweiteUnternehmenrechnetmiteiner(sehr)gutenWirtschaftslage.DerBeurteilungssaldosteigtauf+40,8Prozentpunkte.UnternehmenderInvestitions­undVorleistungsgüterindustrienschätzenihreLageindennächstensechsMonatenoptimistischereinalsdieHerstellervonKonsumgütern.

RückenwinderhaltendiedeutschenIndustrieunternehmenvonderstarkenBinnennachfrage,diesichindenvergangenenJahrenalsStützederdeutschenWirtschafterwiesenhat.IndenJahren2015und2016wirddasdeutscheBrutto­inlandsproduktPrognosenzufolgeumjeweilsrund1,8%wachsen.3ZurgünstigenBeurteilungderaktuellenundzukünftigenWirtschaftslageträgtauchderniedrigeÖlpreisbei,derUnternehmenallerWirtschaftszweigeundGrößespürbarentlastet.ZwarverteuertderanhaltendniedrigeEuro­Dollar­WechselkursImportprodukteausLändernaußerhalbderWährungsunion,dieexportierendenIndustrie­unternehmenprofitierenjedochdavon.InaußereuropäischeLänderausgeführteWarenundDienstleistungenwerdengünstigerundsorgenfüreinenweiterenNachfrageschubaufdiesenMärkten.

AufJahressichttrübensichdieinsgesamtpositivenEinschätzungennurleichtein,undeszeichnetsichinsgesamteinähnlich(positives)Bildab.DerBeurteilungs­saldosinktauf+31,5Prozentpunkte.EtwaszurückhaltenderblickendieexportierendenUnternehmenaufihreGeschäftslageimFrühjahr2016,ebensowiedieInvestitionsgüterindustrie.LetzteresisteinAusdruckeinerauflängereSichtschwachenInvestitionsbereitschaftimB2B­Bereich.

„Made in Germany“ ist und bleibt klarer StandortvorteilInvielerleiHinsichtbietetderWirtschaftsstandortDeutschlandguteVoraus­setzungenfürunternehmerischeTätigkeiten.SeinezentraleLageinmittenderEuropäischenUnion,dieguteInfrastruktur,ausgezeichnetausgebildeteFachkräfteunddiehoheLebensqualitätbegründenseineAttraktivität.RegelmäßigbelegtDeutschlandeinendervorderenRängeinweltweitenStandortvergleichen.4VordiesemHintergrundwidmetsichdievorliegendeStudienachderHerbstbefragung2013erneutdiesemThema.

AlsStandortvorteilparexcellencegilt–wieschoninderHerbstbefragung2013 –dieHerkunftsbezeichnung„MadeinGermany“(vgl.Abbildung3).DiesesLabelstehtfürqualitativhochwertige,innovativeundzuverlässigeProdukteundhatsichdamitinternationalalseinentscheidendesKaufargumentdurchgesetzt.DiejüngsteEntscheidungdesBundesgerichtshofs,dassProduktenurdanndasQualitätssiegelerhaltendürfen,wennsieimWesentlicheninDeutschlandgefertigtwerden,stütztdiesesVertrauen.

3 Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2015): Frühjahrsprojektion der Bundes-regierung, http://www.bmwi.de/DE/Themen/Wirtschaft/Konjunktur-und-Statistiken/projektionen,did=385026.html, (Stand: 2. Juni 2015).

4 Vgl. Schwab, K. (2014): „The Global Competitiveness Report 2014–2015“, Geneva, S. 190 f.

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BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand 15

Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und Wirtschaftslage der deutschen Industrie

Telekommunikationsinfrastruktur: nicht den Anschluss verlierenAuchdieTransport­bzw.Telekommunikationsinfrastrukturwirdüberwiegendals„gut“eingestuft,wobeiLetztereimVergleichzurHerbstbefragung2013schlechterbewertetwird.DieseEntwicklunggibtAnlasszurSorge,dennmoderneundleistungsfähigeTelekommunikationsanwendungensindeinegrundlegendeVoraussetzung,umUnternehmendieTeilnahmeanderviertenindustriellenRevolutionbzw.derDigitalisierungderGeschäftsbereichezuermöglichen.Unternehmen,dienichtandiesemdigitalenFortschrittteilhaben(können),weiletwadieVersorgungmitleistungsfähigenTelekommunikationswegenunzureichendist,drohenimWettbewerbdenAnschlusszuverlieren.

DiegrößteSchwächedesWirtschaftsstandortsDeutschlandsindundbleibenausSichtderIndustrieunternehmendieKostenfürEnergieundRohstoffe.ZwarhabendieseStandortfaktorengegenüberderBefragungimHerbst2013dankdesÖlpreis­verfallsanBrisanzverloren.DennochbelastensieinsbesondereausSichtderexportorientiertenIndustrieweiterhindenStandortDeutschland.VerschärfthatsichhingegendieBelastungdurchPersonal­undArbeitskosten,wasangesichtsdesimeuropäischenVergleichhohenLohnniveaus–verstärktdurchdieEinführungdesMindestlohns–nichtüberrascht.ZudemwirddasAngebotanqualifiziertenFachkräften–vorallemvonexportorientiertenUnternehmen–alszunehmendproblematischeingestuft.

Abb. 3 Standortfaktoren in Deutschland aus Sicht der Industrie

Marke „Made in Germany“ bleibt Aushängeschild des WirtschaftsstandortsDeutschland – fehlende Fachkräfte belasten heimischen StandortMittelwerte: Werte hochgerechnet, n = 785–831Skala von 1 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut)

4,02Image „Made in Germany“

3,74Transport infrastruktur

3,49Telekommunikations-

infrastruktur

3,39Innovations klima

3,23rechtliche Rahmen-

bedingungen

2,83Angebot an qualifizierten

Fachkräften

2,82Personal-/Arbeitskosten

2,80Energie-/Rohstoff kosten

Vergleich zum Herbst

2013

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16 BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand

Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und Wirtschaftslage der deutschen Industrie

Bekannte Probleme bleiben ungelöstInsgesamtstelltderindustrielleMittelstanddemWirtschaftsstandortDeutschlandeingutesZeugnisaus.DiesesErgebnisdarfjedochnichtdarüberhinwegtäuschen,dasseinzelneStandortfaktoren(nochimmer)nichtdenBedürfnissendermittelständischenIndustriegerechtwerden.MitanderenWorten:DiebereitsinderHerbstbefragung2013alsbelastendeingestuftenFaktorenwerdenauchaktuellnochalsbelastendempfunden.DievonderWirtschaftspolitikergriffenenMaßnahmen,beispielsweisedemFachkräftemangeldurcheineverbesserteVereinbarkeitvonFamilieundBerufoderdurchqualifizierteZuwanderungzubegegnen,zeigen(noch)nichtdieerwünschteWirkung.

3Ausblick:zukünftigeRisikenfürdiewirtschaftlicheEntwicklung

WennesumdieEntwicklungdereigenenGeschäftegeht,blicktderindustrielleMittelstandzwarüberwiegendpositivindienaheZukunft,aberRisikenbleiben.ZudengrößtenSorgenkinderndernächstenzwölfMonatezählenfürdenindustriellenMittelstand–wieauchschonindenvergangenenBefragungen–nebendenhohenEnergie­undRohstoffpreisenauchdiezunehmendschwierigerwerdendeSuchenachgeeignetenFachkräften(vgl.Abbildung4).IndieserHinsichtzeigensichsowohldiekleinerenalsauchdiegrößerenIndustrieunternehmenmitmehrals100 Beschäftigenbesorgt(43,6%,39,4%).

Abb. 4 Konjunkturrisiken der nächsten zwölf Monate

Zentrale Risikofaktoren: Schuldenkrise und fehlende FachkräfteWerte hochgerechnet, n = 901 (2.654 Antworten)Mehrfachnennungen waren möglich

Vergleich zum Herbst

2014

+ 5,1

– 5,2

– 5,0

+ 14,9

– 2,1

– 7,3

+ 17,6

– 2,8

58,0 %Schuldenkrise in Europa

49,7 %hohe Energie-/Rohstoff-

preise

43,1 %Fachkräfte mangel

38,4 %Zinspolitik der EZB

36,6 %nachlassende

Exportdynamik

32,6 %Ukrainekrise

26,8 %Wechselkurs entwicklung

9,6 %Rohstoff verfügbarkeit

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BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand 17

Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und Wirtschaftslage der deutschen Industrie

AngesichtsderhohenSchuldeneinigerEU­Länderistnichtverwunderlich,dassdieeuropäischeSchuldenkrisedieListedergrößtenKonjunkturrisikenanführtundseitderimHerbst2014durchgeführtenBefragungnochanBedeutunggewonnenhat.FastsechsvonzehndeutschenIndustrieunternehmensehenindereuropäischenSchuldenkrisedasgrößteRisikofürdieEntwicklungdereigenenGeschäfts­aussichten.AufgrundderhohenBedeutungdeseuropäischenAbsatzmarktesfürdeutscheExportwarensehendieexportierendenUnternehmenhiereinegrößereGefahralsdieUnternehmen,diealleindenheimischenMarktbedienen.

Zerfall der Eurozone: industrieller Mittelstand sieht mehrheitlich keine Gefahr für die eigenen GeschäfteDieDiskussionumeinenVerbleibGriechenlandsinderEurozonebeschäftigtdieeuropäischenPartnerunddiebreiteÖffentlichkeitbereitsseit2010.WurdeindenvergangenenJahrendersogenannteGrexitkategorischabgelehntundRettungspaketezurUnterstützungGriechenlandsgeschnürt,wirderderzeitnichtmehrgänzlichausgeschlossen.ZwarbedeutetderAustrittGriechenlandsnichtzwangsläufigeinvollständigesAuseinanderbrechenderEurozone,könnteskeptischenStimmenzufolgejedochdiegesamteEurozonemassivunterDrucksetzen.

DerindustrielleMittelstandsiehtdenFolgeneinesmöglichenZerfallsderEurozoneheutedeutlichgelassenerentgegenalsnochimJahr2011.Befürchtete2011nochjedeszweiteIndustrieunternehmen(sehr)negativewirtschaftlicheKonsequenzenfürdaseigeneUnternehmen,teiltdieseEinschätzungheutenochjedesdritte(vgl.Abbildung5).

Abb. 5 Auseinanderfallen der Eurozone – Auswirkungen auf die Unternehmens-entwicklung aus Sicht der Industrie

Industrieller Mittelstand sieht mehrheitlich keine Gefahr für die eigenen GeschäfteWerte hochgerechnet, n = 914–1.034

2015 2011

(sehr) negativ keine Auswirkung (eher) positiv weiß nicht

11,2 %11,0 %

3,7 %3,2 %

35,1 %

53,3 %50,0 %

32,4 %

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18 BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand

Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und Wirtschaftslage der deutschen Industrie

Eszeigtsichjedoch,dasssichUnternehmenumsomehrbedrohtfühlen,jegrößersiesindundjemehrWarenundDienstleistungensieexportieren.DiezunehmendeGelassenheitkanndaraufhindeuten,dasssichdiedeutschenIndustrieunternehmenbereitsaufdenErnstfallvorbereitethaben.Auszuschließenistjedochnicht,dassdieAllgegenwärtigkeitdieserThematikeinezunehmendeUnempfindlichkeitderUnternehmenmitsichbringt–unddieGefahrenunterUmständenunterschätztwerden.

Mittelständische Industrieunternehmen sehen Zinspolitik der EZB zunehmend kritischerAlseinzunehmendesKonjunkturrisikostuftderindustrielleMittelstanddieZins­politikderEuropäischenZentralbank(EZB)ein(38,4%).DiesehatinfolgederFinanzkrisedenLeitzinsaufeinnunmehrhistorischesTiefgesenkt,umdurchgünstigeKreditzinsendieNachfrage,KreditvergabeundInvestitionstätigkeitimEuroraumanzukurbeln.NichtzuletztaufgrunddernurzögerlichenErholungderKrisenländertrotzdauerhaftniedrigerZinsenwirddasVorgehenderEZBinDeutschlandkontroversdiskutiert.

AuffallendistdiemerklichbesorgtereHaltungderIndustrieunternehmengegenüberderEntwicklungdesEuro­Dollar­Wechselkurses:BetrachtetevorsechsMonatennochknappjedeszehnteIndustrieunternehmendessenEntwicklungalseinkonjunkturellesRisiko,teiltheutemehralsjedesviertedieseEinschätzung(26,8%).DieAbwärtsdynamikdesEuroshatzwardurchauspositiveAuswirkungenaufdasExportgeschäft.AllerdingsschwindetoffensichtlichdasVertrauenindieStabilitätdesEurosystems–nichtüberraschendinAnbetrachtderanhaltendenDiskussionenumeinenGrexit.

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BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand 19

Wie digitalisiert ist der industrielle Mittelstand?

C Wie digitalisiert ist der industrielle Mittelstand?

DievierteindustrielleRevolutionistallgegenwärtigundauchindenmittel­ständischenIndustrieunternehmenangekommen:InsgesamtrunddreivonzehnIndustrieunternehmenweiseneinen(sehr)hohenDigitalisierungsgradauf,währendsichderüberwiegendeTeilderUnternehmenalsmittelmäßigdigitalisierteinschätzt.InsbesondereEffizienzsteigerungundWachstumzählenzudenvorrangigenZielenderDigitalisierung.DieDatensicherheitistdasSorgenkind.Insgesamtgesehen,hatderindustrielleMittelstanddiezunehmendeDigitalisierungalsZukunftsaufgabeerkannt,wobeidieneuenHerausforderungennichtunbedingtalleinebewältigtwerdenmüssen:Bereitsheutearbeiten(sehr)starkdigitalisierteUnternehmenhäufigermitPartnernzusammen.UndauchzukünftigdürftenKooperationenmitanderenUnternehmenhilfreichsein,umdieDigitalisierungvoranzutreiben.

1Digitalisierung:bereitsinderdeutschenIndustrieverankert

ObCloudComputing,SocialMedia,3D­DruckeroderBigData–esbestehtkeinZweifel,dieDigitalisierungschreitetunaufhaltsamvoranundwirddieArbeitsweltnachhaltigprägen.AuchfürdieindustrielleProduktionbedeutetdiezunehmendeDigitalisierungweitreichendeVeränderungen–besitzendochinsbesonderetechnischeNeuentwicklungenoftmalsunerwarteteundgroßeGestaltungs­kraft.DieaktuelleBefragungdesBDI/PwC­MittelstandspanelsistderFragenachgegangen,wiestarkdigitalisiertderindustrielleMittelstandbereitsheuteist,undwelcheAuswirkungendiezunehmendeDigitalisierungaufdieGestaltungvonGeschäftsprozessenund­modellenhat.MitwemarbeitetdieIndustriezusammen,umdieHerausforderungenvonIndustrie4.0zubewältigen?

Digitalisierung: Industrie sieht sich im MittelfeldGefragtnachdemDigitalisierungsgradihresUnternehmens,verortetsichdiedeutscheIndustrieaufeinerSkalavoneins(„sehrgering“)bisfünf(„sehrhoch“)insgesamtinderMittebei3,00.AllerdingsbestehengroßeUnterschiede:RunddreivonzehnUnternehmenverfügennacheigenenAngabenübereinen(sehr)hohenDigitalisierungsgrad.In27,5%derindustriellenUnternehmenscheintdasdigitaleZeitalterhingegennochnichtangekommenzusein,siehabennacheigenenAngabeneinen(sehr)geringenDigitalisierungsgrad.

ImRegionenvergleichwirddeutlich:DigitalisierteUnternehmenhabenihrenStandortvorallemimWestenDeutschlands.DerdurchschnittlicheDigitalisierungs­gradliegthierbei3,09.Mit36,8%findetsichdergrößteAnteilvonIndustrie­unternehmenmit(sehr)hohemDigitalisierungsgradinNordrhein­Westfalen,Rheinland­Pfalz,HessenoderdemSaarland(vgl.Abbildung6).

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20 BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand

Wie digitalisiert ist der industrielle Mittelstand?

InOstdeutschlandisthingegenlediglichrundjedesvierteIndustrieunternehmen(sehr)starkdigitalisiert.DementsprechendweistdieseRegioneinenunter­durchschnittlichenDigitalisierungsgradinHöhevon2,77auf.AuchinBayernundBaden­Württemberggebenlediglich20,9%derUnternehmenan,einen(sehr)hohenDigitalisierungsgradzuhaben.DaallerdingsindiesenBundesländernderAnteilderkaumdigitalisiertenUnternehmenmit22,8%sehrniedrigist,rangiertSüddeutschlandmiteinemdurchschnittlichenDigitalisierungsgradvon2,98aufdemdrittenPlatzhinterdennorddeutschenBundesländern(3,02).

Abb. 6 Digitalisierungsgrad der deutschen Industrie

Digitalisierte Industrieunternehmen haben ihre Standorte vor allem im Westen des LandesWerte hochgerechnet, n = 894

Norddeutschland

27,1 %

42,9 %

30,0 %

Westdeutschland

26,0 %

37,2 %

36,8 %

Ostdeutschland

41,7 %

35,3 %

23,0 %

Süddeutschland

22,8 %

56,3 %

20,9 %

(sehr) hoch mittel (sehr) gering

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BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand 21

Wie digitalisiert ist der industrielle Mittelstand?

Erst die Pflicht, dann die Kür: große Unterschiede bei der Digitalisierung der Funktionsbereiche IndustrieunternehmendigitalisierenvorallemihrenVertriebundAbsatz:JedesdritteUnternehmenweistindiesemBereicheinen(sehr)hohenDigitalisierungs­gradauf.NurrundjedesfünfteIndustrieunternehmenverfügthingegenübereinen(sehr)starkdigitalisiertenProduktionsbereich(20,1%).DiesesErgebnisdeutetdaraufhin,dassUnternehmen,dieamAnfangdesDigitalisierungsprozessesstehen,zunächstüberdenEinsatzmodernerdigitalerTechnologiendieOptimierungihrerAbsatzchancenanstreben.DieDigitalisierungdesProduktionsprozessesisthingegenzeit­undressourcenintensiver,sodassdieserBereicherstindenFokusrückt,wenndieübrigeDigitalisierungdesUnternehmensbereitsweitervorangeschrittenist.

Dafürsprichtauch,dassderDigitalisierungsgradderProduktionbeigrößerenUnternehmenmitmehrals250BeschäftigtennacheigenenAngabenhöheristalsbeikleineren.WährendvonLetzterennur19,9%übereine(sehr)starkdigitalisierteProduktionverfügen,istdiesbeieinemVierteldergrößerenUnternehmenderFall(24,4%).DieseUnternehmenverfügeninderRegelübereinebessereIT­Infra­struktur,mehrPersonalunddiebesserenfinanziellenMöglichkeiten,umihreProduktionsprozesseumzustellen.DieDigitalisierungvonProduktionsprozessenist–insbesonderezuBeginn–mithohenKostenverbunden,diesichbeigrößerenUnternehmenaufgrundgrößererProduktions­undAbsatzmengenschnelleramortisieren.DieseUnternehmendürftennichtzuletztaufgrundhöhererEinspar­potenzialeundgrößererEffizienzsteigerungenauchmehrVorteiledurcheinedigitalisierteProduktionhaben.

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22 BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand

Wie digitalisiert ist der industrielle Mittelstand?

Abb. 7 Bedeutung der Analyse und Nutzung von Big Data – heute und in fünf Jahren

Big Data wird in Zukunft an Bedeutung gewinnenWerte hochgerechnet, n = 870–894

Digitalisierungsgrad der Unternehmen

Die Analyse und Nutzung von Big Date wird heute bzw. in 5 Jahren (sehr) wichtig sein.

heute in fünf Jahren

Vertrieb/Absatz Produktionsprozess insgesamt

64,2 %

77,3 %

42,3 %

58,5 % 60,3 %

73,3 %

(sehr) gering27,5 %

mittel44,1 %

(sehr) hoch28,6 %

BigDatainderIndustrie–aktuelleBedeutungund einBlickindieZukunftBigData–dieBezeichnungfürimmenseDatenmengen,dieimZeitalterdesWorldWideWebgeschaffenundgesammeltwerden–nimmteineSchlüsselrolleimdigitalenZeitalterein.SchonheutewerdentäglichmehrDatengeneriertalsimJahr2004proMonat–unddaszuverarbeitendeDaten­volumenwächstunaufhörlichexponentiellweiter.GelingtesUnternehmen,dieseFülleanDatenzuanalysierenundfürihreZweckenutzbarzumachen–beispielsweisefürdieProdukt­undProzessoptimierung,dieEntwicklungneuerProdukteunddieMarkenwahrnehmung–,könnensieeinenenormenWettbewerbsvorteilgenerieren.VerpassendieUnternehmenhingegendieMöglichkeiten,dieBigDatabietet,verlierensieimdigitalenZeitalterwomöglichdenAnschlussandieinternationaleKonkurrenz.

Industrieunternehmen,dieaktuelleinenmittlerenbissehrhohenDigitalisierungsgradaufweisen,habendieBedeutungvonBigDataerkannt.SechsvonzehndieserUnternehmenstufendieAnalyseundNutzunggroßerDatenmengenbereitsheuteals(sehr)wichtigein–vorallemzurOptimierungihrerAbsatzchancen(vgl.Abbildung7).

IhrerEinschätzungzufolgewirddieNutzungdieserDaten­vielfaltinZukunftbereichsübergreifendnochanBedeutunggewinnen.DengrößtenBedeutungs zuwachsdürfteBigDataindennächstenfünfJahrenimProduktionsprozesserfahren(+16,2Prozentpunkte).Dasdeutetdaraufhin,dasssichdieUnternehmenzukünftignichtnuraufdieOptimierungvonAbsatzchancenbeschränken,sonderndiezunehmendeDigitalisierungauchverstärktdieGeschäftsmodellederUnternehmenbeeinflussenwird.

5 Vgl. Bunte, S; Krohn-Grimberghe, A. (2014): „Was bringt Big Data?“ In: ZfO, 83 (6), S. 372–378.

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BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand 23

Wie digitalisiert ist der industrielle Mittelstand?

Digitalisierung: Es geht nicht alleineEinesmachendieaktuellenErgebnissedesBDI/PwC­Mittelstandspanelsauchdeutlich:DigitalisierunggehtnurzusammenmitPartnern.UnabhängigvomDigitalisierungsgradderUnternehmenzählenKundenundZuliefererzudenwichtigstenKooperationspartnerndermittelständischenIndustrie.DasGrosderindustriellenUnternehmenbenenntdievor­bzw.nachgelagerteStufederWertschöpfungskettealswichtigstenPartner.DieKooperationmitHochschulen/Forschungseinrichtungen,anderenbranchenfremdenPartnernundauchmitdigitalenStart­upsistderzeitnochfürwenigeUnternehmenvonBedeutung.

Abb. 8 Digitalisierung der deutschen Industrieunternehmen: Bedeutung von Kooperationspartnern

Digitalisierung geht nur zusammen mit PartnernMittelwerte: Werte hochgerechnet, n = 821–881Skala von 1 (nicht wichtig) bis 4 (sehr wichtig) nach Digitalisierungsgrad

Unternehmen mit (sehr) geringem Digitalisierungsgrad

insgesamt

Unternehmen mit (sehr) hohem Digitalisierungsgrad

Kunden/Abnehmer3,90

3,753,77

Zulieferer3,35

3,163,26

Unternehmen gleicher Branche/Wert schöpfungs stufen

2,772,29

2,51

IT-/Software anbieter2,70

1,972,30

branchenfremde Kooperations-partner

2,191,69

1,93

Hochschulen/Forschungs-einrichtungen

2,221,71

2,00

digitale Start-ups2,00

1,641,64

Unternehmenmiteinem(sehr)hohenDigitalisierungsgradmessenPartnerschafteneinenmerklichhöherenStellenwertbeialsUnternehmen,derenDigitalisierungwenigervorangeschrittenist.FürsieistdieZusammenarbeitmitPartnern,dienichtTeildereigenenWertschöpfungskettesind(z.B.IT­SoftwareanbieteroderbranchenfremdeUnternehmen),aberauchmitHochschulenbzw.Forschungs­einrichtungenoderdigitalenStart­upsdeutlichwichtiger.DiesebreiteStreuunganKooperationspartnernausverschiedenenFachgebietenbirgteinengroßenVorteil:SieerhöhtdieChancenfür(innovative)Geschäftsideen.

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24 BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand

Wie digitalisiert ist der industrielle Mittelstand?

Vier von zehn Unternehmen fehlt eine DigitalisierungsstrategieDiegrößtenPotenzialefürzukünftigeKooperationenbeiderDigitalisierungsiehtderindustrielleMittelstandvoralleminzweiBereichen:demAbsatzundderBeschaffung.BeideUnternehmensbereichesindbereitsheuteverhältnismäßigstarkdigitalisiert.AllerdingsistdieSuchenachgeeignetenPartnernnichtimmereinfach.DasgrößteHindernisistausSichtderUnternehmendiefehlendeunternehmens-strategischeVerankerungdesDigitalisierungsprozesses(42,8%).Dabeigilt:JehöherderDigitalisierungsgrad,destogrößeristderAnteilderUnternehmen,diedieDigitalisierungbeiderstrategischenAusrichtungihresUnternehmensberücksichtigen.DieseUnternehmenwissenbereits,wohindiedigitaleReisegehtundkönnenentsprechenddieZusammenarbeitmitanderenUnternehmenvoran­treiben,umihreZieleindiesemBereichzuerreichen.

TrotzderMöglichkeiten,dieeinezunehmendeDigitalisierunginZusammenarbeitmitanderenUnternehmenbietet,birgtdieVernetzungmitexternenPartnernauchRisiken:DieKomplexitätundGeschwindigkeittechnologischerEntwicklungensowiedieunsicherenErfolgsaussichtenneuerTechnologienstelltdieUnternehmenvorgroßeHerausforderungen.EntsprechendhindertdasRisikovonFehl­investitionendieUnternehmenmaßgeblichdaran,nachgeeignetenPartnernAusschauzuhalten,umdieDigitalisierungihresUnternehmensvoranzutreiben(41,9%).

Mehrheitlich (sehr) hohe Vernetzung innerhalb der UnternehmenDasZielderDigitalisierungistdieVernetzungunterschiedlicherFunktions­bereicheundzwarnichtnurinnerhalbdesUnternehmens,sondernentlangdergesamtenWertschöpfungskette.Alszukunftsweisendgilthierdie„intelligenteFabrik“,diesichdurcheineweitreichende,unternehmensübergreifendeVernetzungintelligenterProduktionssystemeselbstorganisiert.NurmitgeringerUnterstützungdesMenschentauschenMaschinenuntereinanderInformationenaus.DieVorteileliegenaufderHand:Produktivitätssteigerung,geringererRessourceneinsatz,geringereFehleranfälligkeit,individualisierteProdukteetc.DieErgebnissederaktuellenFrühjahrsbefragungzeigen,dassdieVernetzungdervertikalenundhorizontalenWertschöpfungsketteninderIndustriebereitsdeutlichvorangeschrittenist.AktuellgibtmehralsdieHälftederUnternehmenan,innerhalbdeseigenenUnternehmens(sehr)hochvernetztzusein.LediglichjedessiebtestuftdaseigeneUnternehmenals(sehr)geringvernetztein.

ImHinblickaufdiehorizontaleWertschöpfungsketteschätzenjeweilsrundviervonzehnUnternehmendieVernetzungmitLieferantenundKundenals(sehr)hochein.DieVernetzungmitKooperationspartnernscheinthingegennochausbaufähigzusein:WenigeralszweivonfünfUnternehmensehendieseals(sehr)hochan,dreivonzehnals(sehr)gering.DiesistvordemHintergrundzusehen,dassderAufbauvondigitalenNetzwerkenimmerauchmitdemAustauschvon(sensiblen)Datenverbunden ist.

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BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand 25

Wie digitalisiert ist der industrielle Mittelstand?

Kleinere Unternehmen besser mit externen Partnern vernetztUnterschiedebeiderVernetzungentlangderWertschöpfungskettezeigensichinAbhängigkeitvonderUnternehmensgröße:WährendgrößereUnternehmen(100 undmehrBeschäftigte)stärkerinnerhalbdesUnternehmensvernetztsind,istdieVernetzungderkleinerenUnternehmenmitihrenPartnern–seienesKunden,LieferantenoderandereexterneKooperationspartner–deutlichhöher.HierdürftennichtzuletztdieunterschiedlichenpersonellenundfinanziellenMöglichkeitenderUnternehmenzumTragenkommen.GrößereUnternehmensindhierimVorteilundkönnendieDigitalisierungundVernetzunginnerhalbderUnternehmenbesserundschnellervorantreibenalskleinere.LetzteresindstärkeraufdieZusammenarbeitunddieVernetzungmitexternenPartnernangewiesen,um–auchbeiderDigitalisierung–nichtdenAnschlusszurKonkurrenzzuverlieren.

2NutzenundHerausforderungenderDigitalisierung

DieErgebnissezeigen,dassdieDigitalisierungunzweifelhaftzueinemBestandteilderunternehmerischenTätigkeitgewordenist.AberinwelchenBereichenversprechensichdieIndustrieunternehmeneinenkonkretenMehrwertdurchdieDigitalisierungfürihrUnternehmen?UndwelcheRisikenundHerausforderungensehensiemitderDigitalisierungverbunden?DieaktuelleBefragungdesBDI/PwC­MittelstandspanelsgibtAntwortenaufdieseFragen.

Abb. 9 Nutzen der Digitalisierung aus Sicht der mittelständischen Industrieunternehmen

Digitalisierung hilft bei der Optimierung von GeschäftsprozessenWerte hochgerechnet, n = 648 (1.574 Antworten)Mehrfachnennungen waren möglich

83,4 %Vereinfachung von

Arbeitsabläufen

48,2 %Umsatzwachstum

43,7 %Produkt- und Dienst-

leistungs innovationen

38,8 %Erschließung neuer

Märkte

28,6 %neue

Geschäftsmodelle

23,9 %Digitalisierung ist

nicht relevant

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26 BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand

Wie digitalisiert ist der industrielle Mittelstand?

Einhelliges Bild: Der größte Vorteil der Digitalisierung ist die Vereinfachung von ArbeitsabläufenDigitalisierteProzesseermöglichensowohlunternehmensinternalsauch­externeinenschnellerenAustauschvonInformationenundeinebessereAbstimmungvonArbeits­undProduktionsschritten,inderenKonsequenzAbläuferationalisiert,RessourceneingespartundKostenreduziertwerdenkönnen.MitanderenWorten:DieAnwendungdigitalisierterProzessemündetinsgesamtineinereffizienterenGestaltungvonWertschöpfungsprozessen.DieseVorteileerkenntauchderindustrielleMittelstand:RundachtvonzehnIndustrieunternehmensehendenNutzenderDigitalisierunginderVereinfachungvonArbeitsabläufen(83,4%) –insbesonderegrößereUnternehmenmit100undmehrBeschäftigten.NahezujedeszweiteUnternehmen–daruntervorallemdiekleineren–erhofftsichvonderDigitalisierungUmsatzsteigerungen(vgl.Abbildung9).

MithilfederDigitalisierungneueMärkteerschließenzukönnen,erwartenvergleichsweisewenigeUnternehmen.NuretwaviervonzehnIndustrie­unternehmensehenhierChancen–insbesondereexportierendeUnternehmen.AndersherumverhältessichinBezugaufdieMöglichkeit,mithilfedigitalisierterProzesseneueGeschäftsmodellezuentwickeln.BinnenmarktorientierteIndustrie­unternehmensehendeutlichhäufigeralsexportierendeUnternehmendieMöglichkeit,traditionelleGeschäftsmodellezuüberdenkenundneueModellezuentwickeln–möglicherweisehabensieimVergleichzuden(größeren)exportierendenUnternehmenhierNachholbedarf.

Jedes achte Industrieunternehmen ist nicht für die Digitalisierungswelle sensibilisiertInsgesamtistsichdiemittelständischeIndustriedesNutzensderDigitalisierungbewusst–unddiedamitverbundenenErwartungensindhoch.GleichwohlstuftimmerhinjedesvierteUnternehmendesindustriellenMittelstandsdieDigitalisierungalsfürsichnichtrelevantein(23,9%).InsbesondereinZeitenvonBigDataundneudefinierter(digitaler)StandardswirdderErhaltderWettbewerbs­fähigkeitmaßgeblichvoneinerschnellenMarktanpassungbestimmt.Hiergiltes,dasBewusstseinzuschärfen,dassderdigitaleWandelauchinternationalzumWettbewerbsfaktorgewordenist.

Größte Herausforderung der Digitalisierung: DatensicherheitDiemittelständischenIndustrieunternehmenzeigeneinausgeprägtesBewusstseinfürdieHerausforderungen,diemitderDigitalisierungeinhergehen.DieRanglistedergrößtenHerausforderungenführtmitdeutlichemAbstanddieGewährleistungderDatensicherheitan–sieumfasstnichtnurdenSchutzunternehmensinternerDaten,auchKundensindvondemsicherenUmgangmitihrenDatenzuüberzeugen.DreivonvierIndustrieunternehmenthematisierendiesenAspekt(vgl.Abbildung 10).Nichtüberraschendist,dassUnternehmen,diebereitsheuteeinenmittlerenbis(sehr)hohenDigitalisierungsgradaufweisen,sichdeutlichhäufigermitThemenwieInternetspionageoderDatendiebstahlauseinandersetzenalsUnternehmenmiteinemniedrigenDigitalisierungsgrad.NichtzuletztaufgrundihrerstärkereninternationalenVerflechtungengreifenauchexportierendeUnternehmendasThema„Datensicherheit“merklichhäufigeraufalsreinbinnen­marktorientierteUnternehmen.

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BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand 27

Wie digitalisiert ist der industrielle Mittelstand?

Abb. 10 Herausforderungen der Digitalisierung aus Sicht der mittelständischen Industrieunternehmen

Sorgen um die Datensicherheit hemmen DigitalisierungsprozessWerte hochgerechnet, n = 727 (2.159 Antworten)Mehrfachnennungen waren möglich

73,4 %Daten sicherheit

55,3 %Veränderung der

Unternehmens kultur/Arbeits organisation

49,6 %Verfügbarkeit der digitalen

Infrastruktur

45,0 %fehlendes Know-how

der Mitarbeiter

29,4 %wachsender

Investitions druck

22,2 %grundlegende

Veränderung des Geschäfts modells

22,0 %wachsender

Innovations druck

17,6 %Digitalisierung ist nicht

relevant

MehralsjedeszweiteIndustrieunternehmenbetrachtetdieausderDigitalisierungresultierendenVeränderungeninderUnternehmenskulturundArbeitsorganisationalsHerausforderung(55,3%).Daszeigt:DerindustrielleMittelstandDeutschlandshataufderAgenda,dassdiezunehmendevirtuelleArbeitsplatzgestaltung,sichveränderndeKommunikationsstrukturenoderdiestärkerebereichsübergreifendeEinbindungderITauchAuswirkungenaufdieOrganisationsstrukturundUnternehmenskulturhaben.VorallemdiegrößerenUnternehmenmitmehrals100 BeschäftigensehensichmitdieserAufgabekonfrontiert.

EtwadieHälftedermittelständischenIndustrieunternehmentreibtdieSorgeumdieVerfügbarkeitderdigitalenInfrastrukturum(49,6%).Hierwirddeutlich:DerAusbaudesBreitbandinternetsistfürdieUnternehmenmitentscheidend,umdendigitalenWandelbewältigenzukönnen.UnzulänglichkeitenindiesemBereichgefährdenihreWettbewerbsfähigkeitunddiedesWirtschaftsstandortsDeutschland.6

6 Siehe auch Kapitel B 3.

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28 BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand

Wie digitalisiert ist der industrielle Mittelstand?

Für größere Unternehmen: Kompetenz der Belegschaft ist Hindernis für den digitalen WandelDiefehlendeQualifikationderBelegschaftbenennen45%derUnternehmenalsHerausforderungimDigitalisierungsprozess.ImGroßenundGanzenscheinendieUnternehmenalsoüberausreichendkompetenteMitarbeiterzuverfügen.AllerdingszeigtsichinAbhängigkeitvonderUnternehmensgrößeeindifferenzierteresBild:Industrieunternehmenmit100undmehrBeschäftigtensehenimfehlendenKnow­howderMitarbeiterdeutlichhäufigerSchwierigkeitenalskleinereUnternehmen.MiteinerstärkerenvertikalenVernetzungderverschiedenenFunktionsbereicheinnerhalbeinesUnternehmens,wiesieinsbesonderebeigrößerenUnternehmenzufindenist,steigennichtzuletztauchdieAnforderungenandieMitarbeiter,wasdenUmgangmitneuendigitalenTechnologienbetrifft.

Insgesamtlässtsichkonstatieren,dassderindustrielleMittelstanddurchausfürdieHerausforderungendesdigitalenWandelssensibilisiertist.WiesiemitderpermanentenErreichbarkeitderMitarbeiter,Homeoffice­RegelungenoderdemausreichendenSchutzvorDatendiebstahlumgehen,liegtinderHandderUnternehmen.AberauchdiePolitikistgefragt:UmiminternationalenWettbewerbbestehenzukönnen,brauchtDeutschlandeinegutausgebautedigitaleInfra­struktur.Ohne(ortsunabhängig)schnelleLeitungenkönnenUnternehmenanderdigitalen„Aufrüstung“nichtteilnehmen.Auchaktuelle(internationale)DebattenumdasgezielteAusspähenvonUnternehmenerhöhendasMisstrauenindigitalisierteProzesseundsolltendahereinschnellesEndefinden.

3Zukunftsthema„Digitalisierung“:WiegehtesfürdieIndustrieweiter?

DasThema„Digitalisierung“istimindustriellenMittelstandangekommenundwirdauchmittelfristigeinmaßgeblicherTreiberfürdieWettbewerbsfähigkeitderIndustrieunternehmensein.MehralsjedesdritteIndustrieunternehmen(36,0%)gehtdavonaus,dassdieDigitalisierunginfünfJahreneine(sehr)hoheBedeutungfürihreWettbewerbsfähigkeithabenwird.VorallemgrößereUnternehmensindsichdessenbewusst:MitzunehmenderUnternehmensgrößewirddieseAussagehäufigergetroffen.AuchUnternehmenausderInvestitionsgüterindustriesehengroßesPotenzialinderintelligentenVernetzungvonMensch,MaschineundProzess.SieschätzendieDigitalisierungüberdurchschnittlichhäufigalsbedeutendfürdiezukünftigeWettbewerbsfähigkeitihresUnternehmensein.

Digitalisierung: den Anschluss nicht verpassenAusSichtvon37,1%derIndustrieunternehmenübtdieDigitalisierungaufmittlereSichteinenmittelmäßigenEinflussaufdieeigeneWettbewerbsfähigkeitaus.AllerdingszeigendieErgebnisseauch,dassrundjedessechsteUnternehmendemzunehmendenTrendzurDigitalisierungnureine(sehr)geringeBedeutungfürdieWettbewerbsfähigkeitdeseigenenUnternehmensindennächstenfünfJahrenzuspricht–jedeszehnteschätztdieDigitalisierungsogaralsbedeutungslosein.ZudiesemUrteilgelangenüberdurchschnittlichhäufigUnternehmen,dieaktuelleinen(sehr)geringenDigitalisierungsgradaufweisen.DieseUnternehmenlaufenGefahr,dendigitalenWandelunddessenPotenzialzuverpassenundunterUmständendenAnschlussandie(internationale)Konkurrenzzuverlieren.

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BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand 29

Wie digitalisiert ist der industrielle Mittelstand?

Der Süden Deutschlands erkennt NachholbedarfDerRegionenvergleichzeigt:InsbesondereindenRegionenDeutschlands,indenenschonheutediemeistenindustriellenUnternehmenmiteinem(sehr)hohenDigitalisierungsgradzufindensind,habendieUnternehmendieRelevanzdesdigitalenWandelserkanntundindieDigitalisierunginvestiert.ViervonzehnUnternehmenimWestenundNordendesLandesschätzendieDigitalisierungihresUnternehmensals(sehr)bedeutendfürihreWettbewerbsfähigkeitindennächstenfünfJahrenein(vgl.Abbildung11).

SeinenNachholbedarfhatoffensichtlicheinTeilderUnternehmenimSüdenDeutschlandserkannt:JedesdritteUnternehmenindieserRegionmisstderDigitalisierungeine(sehr)hoheBedeutungfürdiezukünftigeWettbewerbs­fähigkeitzu.GegenwärtigweistjedochnurjedesfünfteUnternehmeneinen(sehr)hohenDigitalisierungsgradauf.IndustrieunternehmenmitStandortinOstdeutschlanderkennendagegenseltenerHandlungsbedarf.

Abb. 11 Bedeutung der Digitalisierung für die Wettbewerbsfähigkeit der mittelständischen Industrie unternehmen in fünf Jahren

Industrie hat Digitalisierung als Zukunftsaufgabe erkanntWerte hochgerechnet, n = 855

(sehr) hoch mittel (sehr) gering keine

Westdeutschland

13,0 %

11,9 %

33,4 %

41,6 %

Ostdeutschland

22,1 %

28,7 %

23,5 %

25,7 %

Süddeutschland

11,8 %

6,4 %

48,8 %

33,0 %

Norddeutschland

20,2 %

6,2 %

33,3 %

40,3 %

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30 BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand

Wie digitalisiert ist der industrielle Mittelstand?

Industrie investiert mehrheitlich in die Digitalisierung ihrer UnternehmenNeueundkomplexeTechnologienhabennichtzuletztauchihrenPreis,sodasseinezunehmendeDigitalisierung,insbesonderedesProduktionsprozesses,mithohenInvestitionenfürdieUnternehmenverbundenist.ImJahr2014investiertendiemittelständischenIndustrieunternehmendurchschnittlich4,3%ihresInvestitions­volumensindieDigitalisierungihrerUnternehmen.Insgesamtverwendeten52,9%derUnternehmenTeileihresInvestitionsbudgets,umdieDigitalisierunginihremUnternehmenvoranzutreiben.Dabeigilt:MitderGrößederUnternehmenundderExportorientierungsteigtderAnteilderUnternehmen,die2014indieDigitalisierungihresUnternehmensinvestierthaben,sukzessivean.

DerRegionenvergleichzeigt,dassderAnteilderUnternehmen,diederzeitindieDigitalisierungihresUnternehmensinvestieren,inSüd­undWestdeutschlandamhöchstenist(60,9%bzw.54,1%;vgl.Abbildung12).DiesesErgebnisverwundertnicht,istdochimWestendesLandesderAnteilderUnternehmenmit(sehr)hohemDigitalisierungsgradamhöchsten,währendinBayernundBaden­WürttembergderAnteilderUnternehmenmit(sehr)geringemDigitalisierungsgradamgeringstenist.ImOstendesLandesistnichtnurderAnteilder(sehr)hochdigitalisiertenUnternehmenderzeitamniedrigsten,imJahr2014investiertenauchlediglich44,2%derostdeutschenUnternehmenindieDigitalisierung.

Abb. 12 Investition in die Digitalisierung: Anteil der investierenden Unternehmen

Unternehmen im Süden und Westen investieren besonders häufig in die DigitalisierungHat Ihr Unternehmen im Jahr 2014 in die Digitalisierung investiert?Werte hochgerechnet, n = 828

Norddeutschland

nein56,5 %

ja43,5 %

Ostdeutschland

nein55,8 %

ja44,2 %

Westdeutschland

nein45,9 %

ja54,1 %

Süddeutschland

nein39,1 %

ja60,9 %

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BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand 31

Wie digitalisiert ist der industrielle Mittelstand?

Zukünftig wird mehr Geld in die Digitalisierung fließenDiedeutschenIndustrieunternehmenwerdenzukünftigmehrGeldindieDigitalisierungihrerUnternehmenstecken.VondenUnternehmen,diebereits2014inDigitalisierunginvestierten,planeninsgesamtsechsvonzehnUnternehmenihreInvestitionenindennächstenfünfJahrenauszuweiten.Dabeigilt:DerAnteilderUnternehmen,diemehrindieDigitalisierunginvestierenwollen,steigtmitdemDigitalisierungsgradderUnternehmen.EntsprechendsindesinsbesonderedieUnternehmenimWestendesLandes,diemehrInvestitionenindiesemBereichplanen,währenddieUnternehmenausdemOstendesLandeshierzurückhaltendersind.Insgesamtwollenlediglich4,8%allerIndustrieunternehmenihreAusgabenindiesemBereichzurückfahrenoderplanenkeineweiterenInvestitionen.

HeutewieinfünfJahrenwerdenesvorallemdiegroßenunddieexportierendenUnternehmensein,dieüberdurchschnittlichhäufigindieDigitalisierunginvestieren.AberauchmehralsdieHälftederkleinerenUnternehmenmitwenigerals100Beschäftigtengehtdavonaus,dasszukünftigmehrMittelindiesenBereichfließen.Unddas,obwohldieseUnternehmensichmitderInvestitionsplanungerfahrungsgemäßschwertun,eherkurzfristigundinAbhängigkeitvonihrerwirtschaftlichenLageinvestieren.

Vertrieb und Absatz: Digitalisierung schreitet voranDabeiwerdendieInvestitionenzukünftigvorallemindieweitereDigitalisierungdesVertriebsundAbsatzesfließen–hierplantmehralsdieHälftederUnternehmen,dieimvergangenenJahrindieDigitalisierunginvestierthaben,ihrEngagementauszuweiten.ViervonzehnUnternehmengehennocheinenSchrittweiterundwollenmehrindieDigitalisierungdesProduktionsprozessesinvestieren.VorallemgrößereundexportorientierteUnternehmenhabenderartigePläne.DieseUnternehmenverfügennichtnurübermehrfinanzielleundpersonelleRessourcen,umdiehohenKostenderDigitalisierungindiesemBereichzutragen.AufgrundihrerinternationalenVerflechtungenmüssensiesichstärkermitinternationalenKonkurrentenmessenundwettbewerbsfähigbleiben.

DieErgebnissedesBDI/PwC­Mittelstandspanelszeigen,dassderMegatrend„Digitalisierung“auchindermittelständischenIndustrieangekommenist.FürdieZukunftsiehtderindustrielleMittelstandnichtnurgroßeChancen,wieenormeKostenvorteileundgroßeProduktivitätsfortschritte.DieUnternehmenhabenauchdurchausRespektvordendamitverbundenenVeränderungenundHerausforderungen.IndennächstenJahrengiltesalso,sichdiesenHerausforderungenzustellen,umdenAnschlussandieinternationaleKonkurrenznicht zu verlieren.

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32 BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand

Der Mittelstand in Zahlen

D Der Mittelstand in Zahlen

DiedeutschenIndustrieunternehmenkonntenimJahr2014einUmsatzplusverbuchen–insbesonderediebinnenmarktorientiertenUnternehmen.EinegeringereDynamikwieshingegendieBeschäftigungsentwicklungauf.ZusätzlichesPersonalstelltenvorallemUnternehmenderoberenGrößenklassen(100undmehrBeschäftigte)sowieexportorientierteUnternehmenein.DiePrognosenfürdaslaufendeJahrlauten:gleichbleibendeUmsätzeundkaumVeränderungenbeimPersonalbestand.ImHinblickaufdieInvestitionstätigkeitdermittelständischenIndustrieunternehmenzeigendieErgebnissedesBDI/PwC­Mittelstandspanels,dassdieIndustrieihreInvestitionszurückhaltungüberwundenhat.ImabgelaufenenJahrstiegnichtnurderAnteilderinvestierendenUnternehmendeutlichan,auchdasInvestitionsvolumenerhöhtesich.FürdaslaufendeJahrdürftesichdieserTrendweiterfortsetzenunddieZahlderUnternehmen,die2015inSachanlageninvestieren,weitersteigen.

1UmsatzundBeschäftigung

TrotzderkonjunkturellenSchwächephaseMittedesvergangenenJahreshatsichdiedeutscheWirtschaft2014insgesamtalsstabilerwiesen.NichtzuletztaufgrundeinerstarkenBinnennachfragewuchsdasBruttoinlandsprodukt2014mit1,6%deutlichstärkeralsindenbeidenVorjahren.DieGesamtumsätzederdeutschenIndustrieunternehmenlagenmiteinemWachstumvon1,2%überdemVorjahresniveau(+0,7%).EinenkräftigenAnstiegihrerUmsätzeverzeichnetenvorallemdieausschließlichaufdemheimischenMarktagierendenUnternehmen,währendmitzunehmenderExporttätigkeitdieUmsätzederUnternehmenwenigerdeutlich gestiegen sind.

Das Gros des industriellen Mittelstands berichtet von steigenden Umsätzen im Geschäftsjahr 2014Werte hochgerechnet, in %, n = 545–1.129

Abb. 13 Entwicklung des Gesamtumsatzes im Zeitverlauf

Der Gesamtumsatz ist im Vergleich zum Vorjahr …

… gestiegen

… gesunken

… gleich geblieben

Entwicklung des Gesamtumsatzes

2010 2011 2012 20142009 2013

100 %

80 %

60 %

40 %

–20 %

20 %

–40 %

0 %

60,1

–18,2

8,4 6,9 3,0 0,7 1,2

25,6 29,2 36,4 41,5 35,5

14,4

16,3 11,215,1

15,012,4

25,5

59,1 59,648,5 43,5 52,1

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BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand 33

Der Mittelstand in Zahlen

InsgesamtkonnterunddieHälftederdeutschenIndustrieunternehmenihreUmsätzeimGeschäftsjahr2014steigern–deutlichmehralsimVorjahresvergleich.2013gelangdiesnurrundviervonzehnUnternehmen.GleichzeitigmusstendeutlichwenigerUnternehmenalsimVorjahrUmsatzeinbußenhinnehmen(35,5%;vgl.Abbildung13).

WieindenvergangenenzweiJahrengelangesauchimGeschäftsjahr2014vorallemdengrößerenIndustrieunternehmen(250undmehrBeschäftigte),ihreUmsätzezusteigern.FastzweiDritteldieserUnternehmenerzieltenhöhereUmsätzealsimGeschäftsjahr2013.VondenUnternehmenmitwenigerals250BeschäftigtenverbuchterunddieHälfteeinepositiveUmsatzentwicklung.AllerdingslagderAnteilderUnternehmenmitUmsatzsteigerungenindenkleinerenGrößenklasseninsgesamtdeutlichhöheralsindenbeidenJahrenzuvor.

Exportumsätze 2014: Geschäfte mit ausländischen Abnehmern nehmen deutlich zuTrotzderwirtschaftlichweiterhinschwierigenLageeinigerwichtigereuropäischerHandelspartnererzieltedieMehrheitderexportierendenIndustrieunternehmenimJahr2014einExportplus.Insgesamtsteigerten53,0%derUnternehmen,dieWarenundDienstleistungeninsAuslandverkaufen,ihreAuslandsumsätze,wobeiderZuwachsbeidenUmsätzenausdemExportvonWarenundDienstleistungenmit3,8%wesentlichdeutlicherausfielalsimVorjahr(1,9%).InfolgedessenstiegdieExportquotealsAnteildesExportumsatzesamGesamtumsatzallerIndustrie­unternehmenimJahr2014auf40,0%.

Umsatzrendite: kleinere Mittelständler besonders renditestarkDieguteVerfassungdesindustriellenMittelstandszeigtaucheinBlickaufdieUmsatzrenditevorSteuern,einMaßfürdieProfitabilitäteinesUnternehmens.NacheigenenAngabenerwirtschaftendiedeutschenIndustrieunternehmeneinedurchschnittlicheUmsatzrenditevon5,2%,wobeisichinsbesonderediereinbinnenmarktorientiertenIndustrieunternehmenimGeschäftsjahr2014alsbesondersrenditestarkerwiesen.InsgesamterzieltenrundsechsvonzehnUnternehmeneineUmsatzrenditevon5%odermehr,währendlediglichjedesachteeinenegativeRenditeaufwies.

Beschäftigung: insgesamt geringe DynamikLautamtlicherStatistikschufendiedeutschenIndustrieunternehmenauchimabgelaufenenGeschäftsjahrneueArbeitsplätze.MiteinemBeschäftigungsplusimVerarbeitendenGewerbevon1,0%imJahr2014lagderWertknappüberderVorjahresmarkevon0,7%.7DieaktuellenErgebnissedesBDI/PwC­Mittelstands­panelszeigen,dassinsgesamt31,9%dermittelständischenIndustrieunternehmen2014neueMitarbeitereingestellthaben,währendfastebensovieledenPersonal­bestandreduzierenmussten(33,4%).

7 Vgl. Statistisches Bundesamt (2015): „Dezember 2014: 1,1 % mehr Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe“, Presse mitteilung 51/15 vom 17. Februar 2015, URL: https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2015/02/PD15_051_421.html (Stand: 2. Juni 2015).

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34 BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand

Der Mittelstand in Zahlen

AllerdingszeigensichinAbhängigkeitvonderUnternehmensgrößeundderExporttätigkeitderUnternehmendeutlicheUnterschiedebeiderBeschäftigungs­entwicklung:SosteigtderAnteilderUnternehmen,dieimJahr2014einBeschäftigungsplusverzeichneten,sukzessivemitderGrößederUnternehmen.Währendnur27,8%derkleinenUnternehmen(wenigerals20Beschäftigte)Personaleinstellte,wiesenvondenGroßunternehmen(500undmehrBeschäftigte)mehralsdieHälfteeinenhöherenPersonalbestandaufalsimJahr2013(56,3%).AuchdieexportierendenUnternehmenverzeichnetenimVergleichzudenreinbinnenmarktorientiertenUnternehmenüberdurchschnittlichhäufigeinBeschäftigungsplus.

Ausblick 2015: gleichbleibende Umsätze, kaum Veränderung des PersonalbestandsWasdieEntwicklungderzentralenUnternehmenskennzahlenimlaufendenJahrbetrifft,istdiedeutscheIndustriedurchauspositivgestimmt.DiewirtschaftlichenAussichtenfürDeutschlandsindmiteinemprognostiziertenWachstumdesBrutto­inlandsproduktsvon1,8%für2015gut.EntsprechendgehtrundeinDrittelderUnternehmenvonsteigendenInlandsumsätzenimlaufendenGeschäftsjahraus –insbesondereHerstellervonInvestitionsgütern;lediglichjedesfünfteblicktpessimistischindieZukunft.

Abb. 14 Für 2015 erwartete Entwicklung zentraler Unternehmenskennzahlen

Die Unternehmen gehen überwiegend von gleichbleibenden Umsätzen aus – ein Drittel erwartet jedoch UmsatzsteigerungenWerte hochgerechnet, n = 421–871

wird steigen bleibt unverändert wird sinken

1 nur Unternehmen mit Export im Jahr 2014.

Gesamt umsatz 33,2 % 47,0 % 19,9 %

Inlands umsatz 31,5 % 45,7 % 22,8 %

Auslands umsatz1 36,8 % 50,7 % 12,5 %

Umsatz rendite 50,6 %26,1 % 23,3 %

Inlands-beschäftigung

65,9 %16,2 % 17,9 %

ImHinblickaufdenAuslandsumsatzerwartetdieMehrheitderUnternehmen,die2014WarenundDienstleistungenexportierthaben,gleichbleibendeUmsätze.36,8%gehenvoneinemUmsatzwachstumaus.DabeidürftedieauchaufabsehbareZeitschwierigeLagewichtigereuropäischerHandelspartnerdasExportgeschäftweiterhindämpfen.DerExportvonWarenundDienstleistungenüberdieGrenzenEuropashinauswirdhingegennichtzuletztdurchdenschwachenEurobeflügelt.DiesbetrifftinsbesondereExporteindieUSA,derenWirtschaftderzeitkräftigwächst.WasdiewirtschaftlicheEffizienzdesindustriellenMittelstandsbetrifft,rechnetdieMehrheitderUnternehmenmiteinergleichbleibendenUmsatzrendite.Miteinersteigendenbzw.sinkendenRentabilitätrechnen26,1%bzw.23,3%(vgl.Abbildung14).

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BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand 35

Der Mittelstand in Zahlen

ImHinblickaufdenPersonalbestandplantdiegroßeMehrheitderIndustrie­unternehmenkeineVeränderungenimlaufendenGeschäftsjahr:InsgesamtwollenfastzweiDrittelihrePersonalkapazitätenimInlandkonstanthalten.ImpulsefürdenArbeitsmarktsindvondengrößerenMittelständlernzuerwarten.VondenUnternehmenmitmehrals100BeschäftigtenplantknappeinViertelimlaufendenJahrNeueinstellungen.

2Investitionstätigkeit

DieErgebnissedesBDI/PwC­Mittelstandspanelshabengezeigt,dasssichdiemittelständischenIndustrieunternehmenindenletztenJahrenmitInvestitionenzurückgehaltenhaben.OffensichtlichhabeneinungünstigesweltwirtschaftlichesUmfeldunddieSchwächewichtigerHandelspartnerdieUnternehmeninderVergangenheitinihreminvestivenEngagement–trotzguterEntwicklungderheimischenWirtschaft–gebremst.ImzurückliegendenGeschäftsjahrscheinendieIndustrieunternehmenihreZurückhaltungzunehmendüberwundenzuhaben.ImVergleichzumVorjahristdieInvestitionsbereitschaftderIndustrieunternehmendeutlichgestiegen.Während2013rundzweiDrittelderindustriellenUnternehmeninvestierten,setztenimJahr2014dreiViertelderUnternehmenInvestitions­vorhabenindieTatum(73,6%;vgl.Abbildung15).Dabeigilt:DerAnteilderinvestierendenUnternehmensteigtmitGrößeundExportorientierung.

Industrielle Unternehmen haben 2014 mehr investiertWerte hochgerechnet, in %, n = 398–788

Abb. 15 Entwicklung der Unternehmensinvestitionen im Zeitverlauf

Die Unternehmensinvestitionen sind im Vergleich zum Vorjahr …

… gestiegen

… gesunken

… gleich geblieben

Anteil der investierenden Unternehmen

2012 2013 20142011 2015(geplant)

100 %

90 %

80 %

60 %

10 %

40 %

0 %

20 %

30 %

50 %

70 %

33,2 33,5 32,7 35,3 28,9

33,8 34,3 34,2 27,8 37,0

33,0 32,2 33,1 37,0 34,1

65,4 64,5 65,973,6 74,9

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36 BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand

Der Mittelstand in Zahlen

Unternehmen investieren mehr als geplantImVergleichzu2013istjedochnichtnurdieInvestitionsbereitschaftderUnternehmengestiegen,sondernauchdasInvestitionsvolumen.InsgesamterhöhtenrundviervonzehnUnternehmenihreInvestitionssumme–deutlichmehralsimJahr2013,alsdiesnureinemDrittelderUnternehmengelang.Während2013vorallemdieausschließlichaufdemBinnenmarktaktivenUnternehmenmehrinvestierten,erhöhtenimGeschäftsjahr2014insbesonderedieexportierendenUnternehmenihrInvestitionsvolumenüberdurchschnittlichhäufig.

SchwierigbleibtnachwievordieInvestitionsplanung–insbesonderefürdieexportierendenIndustrieunternehmen:InsgesamtsetztenlediglichdreivonzehnUnternehmenihrePlanungerwartungsgemäßum;beidenexportierendenUnternehmendecktesichnurinrundjedemviertenUnternehmenVorausschauundVollzug.DabeiwarendieUnternehmeninsgesamtzupessimistisch.SoübersteigtderAnteilderUnternehmen,diemehrinvestierthabenalsgeplant,denAnteilderjenigenmitzuhohenInvestitionsplanungen.

Aussichten 2015: mehr Unternehmen wollen investierenDiepositiveEntwicklungderInvestitionstätigkeitderdeutschenIndustrie­unternehmendürftesichauchimweiterenJahresverlauffortsetzen.NacheigenenAngabenwollen2015dreiViertelderIndustrieunternehmeninSachanlageninvestieren.Besonderserfreulich:AuchunterdenkleinerenMittelständlern(wenigerals20Beschäftigte)wirddieInvestitionsbereitschaftdenPrognosenzufolgedeutlichsteigen.FürdieseUnternehmenhängtdieInvestitionsbereitschaftstärkeralsfürgrößereUnternehmenvonihrerwirtschaftlichenVerfassungabundistnichtzuletzteinGradmesserfürihrewirtschaftlicheEntwicklung.

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BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand 37

Anmerkungen zur Zielgruppe und Methode

E Anmerkungen zur Zielgruppe und Methode

DieGrundgesamtheitdesBDI/PwC­Mittelstandspanelssetztsichausallendeutschen Industrie unternehmenderWirtschaftsabschnitte„VerarbeitendesGewerbe“,„Baugewerbe“,„Energie­undWasserversorgung“sowie„BergbauundGewinnungvonSteinenundErden“zusammen.BeidererstenErhebungimFrühjahr2005beteiligtensichrund2.600UnternehmenauseinerrepräsentativenStichprobederGrundgesamtheitanderBefragung.DieseUnternehmenwurdenindennachfolgendenErhebungenregelmäßigbefragt.NachdemimRahmenderFrühjahrs befragung2008zusätzlichgut14.000UnternehmenzurTeilnahmeaufgefordertwordenwaren,vondenenrund1.250UnternehmenderEinladungfolgten,wurdenimRahmenderaktuellenHerbstbefragtung2014nochmals12.000 UnternehmenzurBefragungeingeladen.UnterBerücksichtigungderlaufendstattfindendenAdressbereinigungbetrugdieBruttostichprobedernunmehr21.Welle14.460 Unternehmen.VondenangeschriebenenUnternehmenliegenauswertbareRückläufevon914Unternehmenvor(Rücklaufquoteca.6,3%).

DieGesamtzahlderdeutschenIndustrieunternehmenistaufdieeinzelnenWirtschaftsbereicheundBeschäftigtengrößenklassenungleichverteilt.DaherwurdedieBruttostichprobedesBDI/PwC­MittelstandspanelsumgekehrtproportionalnachBeschäftigtengrößenklassengeschichtet,umsicherzustellen,dassindenverschiedenenUnternehmensgrößenklassenausreichendvieleAntwortenerzieltwerden.ImSegmentderUnternehmenmit200undmehrMitarbeiternwurdeeineVollerhebungdurchgeführt;indenunterenGrößenklassenerfolgteeineZufallsauswahl.

UmvonderStichprobeaufdieGrundgesamtheitschließenzukönnen,wurdendieBefragungsergebnissegewichtetbzw.hochgerechnet.AnhandderSchätzungderUnternehmensanzahlundderBeschäftigtenzahldeutscherIndustrieunternehmenjeBeschäftigtengrößenklassegemäßamtlicherStatistikenwurdedieStichprobenachdemVerfahren„SolldurchIst“derGrundgesamtheitangepasst.ImRahmenderAuffüllungderStichprobemitneuenUnternehmenimFrühjahr2008wurdedieKonzeptionderHochrechnungleichtmodifiziert:AnstattwiebislangquantitativeAngabenmitdreiverschiedenenFaktoren(Umsatz,Investitionen,Beschäftigte)hochzurechnen,werdennunallequantitativenGrößenausschließlichanhandderBeschäftigungszahlenhochgerechnet.Diesführtdazu,dassdieaktuellpubliziertenErgebnissenichtmehrzwingendmitdenenfrühererPublikationenvergleichbarsind.

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38 BDI/PwC-Mittelstandspanel – Die Digitalisierung im Mittelstand

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