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bebe INVESTORINVESTORBÖRSE EXPRESS

NR. 3145/11

BE100 Experten (Sujetbild) bleiben verhalten optimistisch für die Wiener Börse im vierten Quartal: Ein bisserl was geht immer, meintdie Mehrheit der Befragten und setzt auf einen Anstieg des ATX bis Jahresschluss. Fotos: BE/beigestellt

FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

NEWS MIX

»Verbund platziert 500Mio. Euro-Bond. Der Ver-bund platziert eine Anleihe

mit einem Volumen von 500 Mio.Euro. Der Kupon liegt bei 1,5 Pro-zent, wie man auf cbonds.comerfährt. Die Laufzeit beträgt zehnJahre. Bookrunner sind Com-merzbank AG, JP Morgan, RBIGroup, Societe Generale und dieUniCredit Group. Der Emissions-erlös der Anleihe dient zur Fi-nanzierung und Refinanzierungvon Energieeffizienzmaßnahmenin heimischenWasserkraftwer-ken sowie von Erneuerbare-Energie-Projekten in Österreichund Deutschland im BereichWindkraft, erklärte der Verbundam Freitag.

»WEB Windenergie stei-gert Umsatz und Er-gebnis. Die WEB

Windenergie AG, mit ca. 3600großteils privaten Aktionären -

eigenen Angaben zufolge -Österreichs größte Bürgerbeteili-gungsgesellschaft, hat ihre Er-gebnisse zum 3. Quartal 2014vorgelegt. So erreichte der Um-satz der ersten drei Quartale deslaufenden Geschäftsjahres 38,9Mio. Euro, eine Steigerung um15% gegenüber dem Vergleichs-zeitraums des Vorjahres. Möglichwurde das laut Unternehmentrotz der schwachenWindsitua-tion, durch die Inbetriebnahmemehrerer neuer Windparks. DasEBIT erreichte mit 11,7 Mio. Euroebenso eine Steigerung gegen-über dem Vorjahreswert vonEUR 10,3 Mio.

»Analysen des Tages.Heute stehen die Aktienvon Zumtobel, voestalpine,

Vienna Insurance Group, Schoel-ler-Bleckmann, Raiffeisen, Mayr-Melnhof, Lenzing, Rosenbauerund Semperit im Fokus der Ana-lysten. Mehr unter �http://goo.gl/pax7dZ

»Österreich-Inflationauch im Oktober bei1,6 Prozent. Angetrieben

von einem 4,6-prozentigen An-stieg der Wohnungsmieten in-nerhalb eines Jahres ist dieTeuerungsrate in Österreich imOktober nicht gesunken, son-dern bei 1,6 Prozent geblieben.Selbst die mehr als 3-prozentigeSprit-Verbilligung sorgte fürkeine Entspannung bei der Infla-tionsrate. Mehr unter �http://goo.gl/SvFJuN

»Ölpreis mit der längs-ten Talfahrt seit fast 30Jahren. Bei den Ölpreisen

zeichnet sich die längste Talfahrtseit fast 30 Jahren ab. Am Frei-

tag zeigten sich die Notierungenzwar uneinheitlich. In der Frühkostete ein Barrel (159 Liter) derNordseesorte Brent zur Liefe-rung im Jänner 77,56 US-Dollar(62,3 Euro). Das waren siebenCent mehr als am Vortag. BeimPreis für ein Fass der amerikani-schen Sorte WTI mit Lieferdatumim Dezember ging es dagegenweiter abwärts. Er fiel um 39Cent auf 73,82 Dollar. Mehrunter � http://goo.gl/KtIliY

»Wirtschaft der Euro-zone wuchs unerwar-tet stark. Die Wirtschaft

in der Eurozone ist im drittenQuartal dank der Erholung vonKrisenstaaten wie Spanienetwas kräftiger als erwartet ge-wachsen. Das Bruttoinlandspro-dukt (BIP) legte von Juli bisSeptember um 0,2 Prozent zumVorquartal zu, wie das Statisti-kamt Eurostat in einer ersten

Schätzung mitteilte. Ökonomenwaren davon ausgegangen, dasses wie schon im Frühjahr nur zueinem Plus von 0,1 Prozentreicht. Angeschoben wurde dieKonjunktur von Frankreich. Diezweitgrößte Volkswirtschaft derWährungsunion legte um 0,3Prozent zu und wuchs damitnach der Flaute im ersten Halb-jahr erstmals wieder. Spanienschaffte mit 0,5 Prozent eben-

falls ein überdurchschnittlichesPlus. Ebenso Griechenland, dassmit 0,7 Prozent den kräftigstenZuwachs aller Euro-Länder mel-dete. Mehr unter �http://goo.gl/Mbhl21

»Deutschlandschrammt an Rezes-sion vorbei. Die deut-

scheWirtschaft ist im Sommerwieder leicht gewachsen. DasBruttoinlandsprodukt (BIP) stiegim dritten Quartal 2014 im Ver-gleich zum Vorquartal preis-, sai-son- und kalenderbereinigt um0,1 Prozent, wie das StatistischeBundesamt am Freitag in Wies-baden mitteilte. Damit istDeutschland knapp an einer Re-zession vorbeigeschrammt: ImFrühjahr war die Wirtschaftsleis-tung nach korrigierten Zahlengeringfügig um 0,1 (statt bisherangenommen: 0,2) Prozent ge-schrumpft, auch weil die zahlrei-chen Krisenherde rund um denGlobus Unternehmer verunsi-cherten. Mehr unter �http://goo.gl/w1csY5

»Frankreich wieder aufWachstumskurs. DiefranzösischeWirtschaft

wächst wieder. Das Bruttoin-landsprodukt (BIP) legte von Julibis September um 0,3 Prozentim Vergleich zum Vorquartal zu,wie das Statistikamt Insee amFreitag in Paris mitteilte. Das istdas erste Plus in diesem Jahr: ZuJahresbeginn hatte es eine Sta-gnation gegeben, im Frühjahr einMinus von 0,1 Prozent. Ökono-men hatten für die Sommermo-nate lediglich mit einemWachstum von 0,2 Prozent ge-rechnet. Mehr unter �http://goo.gl/8oSO2s

Meldungenin KürzeDie wichtigsten Meldungenzu Börse, Unternehmen, Kon-junktur und von der Zunftder Analysten.

Verbund Foto: beigestellt

Eurozone Foto: dpa

Die News des Tages von ... (einfach den entsprechenden Wochentag anklicken)

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag

2FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

RÜCKBLICK WOCHE 46

Mühsam nährt sich das Eichhörnchen - zumindest ander Wiener Börse. Der Start in die 46.te Kalender-woche des diesjährigen Handelsjahres verlief ja

durchaus ansprechend. Gleich am Montag zeigten die Bul-len, dass doch noch Kraft in ihnen steckt und hievten denLeitindex ATX um 0,71% nach oben. Am Dienstag gab’s dannnoch eines drauf und der Index schloss wieder über seinemOktoberschlusskurs - wenn auch hauchdünn. Doch dannkam Sand ins Getriebe und seither läuft es eher unrund. Amletzten Tag der Handelswoche liegt der ATX gegen Mittagzwar im Plus, doch der Zuwachs ist so hauchdünn, dass hart-gesottene Börsianer maximal von einer Seitwärtstendenzsprechen würden (aktuelles Plus am Freitag gegen 12.00 Uhr:0,08%). Stärkster Wert im ATX ist derzeit die RHI, die 2,53%zulegen kann, vor der VIG, die sich mit ihrem heutigen Zu-wachs von 1,31% auch in die Liste der Top-10-Performer aufWochensicht schieben kann (siehe Tabelle rechts).Angeführt wird diese Liste von der Zumtobel Group, die

in der zu Ende gehenden Woche als einziger ATXPrime-Titel zweistellig zulegen konnte. Auch am Freitag gibt’s bisMittag ein kleines Plus. Abwärts sowohl auf Wochensicht,als auch am Freitag geht’s hingegen für den Verbund, dermit einem Minus von 2,72% aktuell die Verliererliste desATX anführt. Auch die Konkurrenz von der EVN büßt heuteein und fällt bis Freitagmittag um 2,52%, was auf Sichteiner Woche derzeit ein Minus von 3,72% bedeutet unddamit den drittletzten Platz in der Performanceranglistedes ATXPrime Index. Wenig auffällig verhielten sich dieseWoche die beiden Banken-Titel Raiffeisen Bank Internatio-nal und Erste Group. Auf der Gewinner- bzw. Verliererlistesucht man ihre Namen in dieser Woche vergeblich, was füreine gewisse Beruhigung spricht, denn in den vergangenWochenwertungen tauchten die Beiden allzu oft auf. Selbstdie Sanktionen gegen Russland, die Österreichs Bankenlaut einem Experten besonders hart treffen könnten (siehehier: http://bit.ly/1xDSSdO), scheinen mittlerweile schoneingepreist. <

Nach gutem Start kommtwieder Sand ins Getriebe

WIENER MARKT

Harald Fercher [email protected]

Bergauf, bergab und dann geht’s seitwärtsdahin. Der Wiener ATX kommt nicht sorecht in Fahrt, die Banken verhalten sich un-auffällig. Dafür setzt sich Zumtobel - aufWo-chensicht - und die RHI am Freitag in Szene.

ATX-Performance seit einem Jahr (Schluss: 14.11.’14)

Name Performance in %

Zumtobel + 13,84

FACC + 4,64

conwert + 3,05

voestalpine + 2,84

S Immo + 2,35

VIG + 1,83

Mayr-Melnhof + 1,80

Strabag + 1,54

CA Immo + 1,17

Wienerberger + 0,86

AT&S - 1,53

Immofinanz - 1,91

Valneva - 2,00

SBO - 2,59

OMV - 2,95

Kapsch TraffiCom - 3,02

Polytec - 3,09

EVN - 3,72

Verbund - 4,35

Uniqa - 4,43

Quelle: Bloomberg; Stand 14.11.2014, 11:55 Uht;

ATXPrime Index: Tops und Flops der Woche07.11. bis 14.11.2014

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BÖRSE EXPRESS

UMFRAGE

Wien wird noch einmal aufzeigen - das glaubt dieMehrheit der, vom Börse Express in einer Umfragebefragten BE100 Experten. 50 Prozent der Befrag-

ten rechnen damit, dass der Wiener ATX in Summe des vier-ten Quartals noch einmal zulegen kann und oberhalb des

Septemberschlusses das Jahrbeendet. 25 Prozent rechnenmit einer Seitwärtstendenz (+/-1,5% gegenüber dem Septem-ber) und ein weiteres Viertelrechnet für das vierte Quartalgar mit einem Rückgang des In-dexstandes.Warum er an ein Revival des

ATX glaubt begründet HeinrichTraumüller, Kapitalmarktex-perte aus dem Finanzministe-rium, so: „Die vonMario Draghisignalisierte, weitere Lockerungder EZB-Geldpolitik und dasdauerhaft niedrige Zinsniveauwerden der Asset-Klasse Aktienweiterhin positive Impulse ver-leihen - allen Konjunktursorgenzum Trotz.“ Günther Artner,Head of CEE Sector Research

Erste Group, assistiert: „DieWiener Börse ist fundamental zugünstig bewertet, im Schnitt ca. 10% unter dem Buchwert.November und Dezember sind zusätzlich traditionell guteBörsenmonate. Auch sollten mit Blick auf 2015 die Verlusteim Bankensektor aus dem Blickfeld rücken und generell dieBewertung der Unternehmen auf Basis der geschätzten Er-gebnisse 2015 erfolgen.“Einer der Skeptiker, der maximal mit einer Seitwärtsten-

denz rechnet, kontert damit, dass die politischen Risiken

(Ukraine, Syrien / IS /Terrorge-fahr, …) weiter bestehen blei-ben und deshalb wohl nichtmehr drinnen sein wird.Was nun die konkrete Prog-

nose für den Jahresschlussstandbetrifft, so pendelt er sich in derMitte bei rund 2270 Punktenein. Gegenüber dem aktuellenStand vom Freitag wäre dies einPlus von rund 3,8%. Die Band-breite der Schätzungen reichtvon 2100 bis 2500 Punkte. Nocheinmal Günther Artner: „Ichwürde den ATX in einer Rangevon 2250 bis 2400 Punkte er-warten, also höher als heute.Die Obergrenze wird wohl die 200-Tageslinie bilden, die ak-tuell bei etwas über 2400 Punkten abwärts tendiert.“Wir wollten von den BE100-Experten aber auch noch wis-

sen, welchen Wiener ATXPrime-Werten sie im vierten Quar-tal die besten Chancen einräumen. Als Top-Favorit mit denmeisten Nennungen hat sich dabei die Aktie der Immofinanzetabliert (weitere Namen, die genannt wurden, finden Sieoben in der Liste: Favoriten in Wien.) <

BE100 EXPERTEN

Immofinanz ist der Topfavorit -Stimmung verhalten optimistisch

„Die WienerBörse istfundamental zugünstig bewer-tet, im Schnittca. 10% unterdem Buchwert.“Günther Artner

ZITIERT

Harald Fercher [email protected]

Ein bisserl was geht immer, meint die Mehr-heit der BE100 Experten und rechnet imvierten Quartal mit einem leichten Zuge-winn für den ATX. Außerdem nennen sie unsihre Top-Aktien mit Blick aufs Jahresende.

BE100: Womit die Experten rechnen ...

Mehrheit der BE100-Experten gibt sich optimistisch

Immofinanz

Andritz

Erste Bank

Do&Co

Flughafen Wien

OMV

voestalpine

AT&S

Buwog

RBI

SBO

StrabagQuelle:Börse Express, BE 100 Umfrage

Favoriten in Wien

Teil 2: Was die BE 100 Experten von der Steuerreform erwartenund welche Noten Sie den Parteien geben.

LESEN SIE NÄCHSTE WOCHE

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BÖRSE EXPRESS

beigestellt(3),dpa

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5FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

CROSSOVER

In der Schweiz tut sich etwas. Je näher der Tag des Refe-rendums (30. November) über die Gold-Initiative rückt,desto mehr Kommentare erscheinen. Fast alle sind ein

Aufruf zur Nein-Stimme.Von Wirtschaftsexperten wird dabei vor allem vor dem

Klumpenrisiko in Gold gewarnt. Dies entstehe, so der Öko-nom Ernst Baltensperger in der Neuen Zürcher Zeitung,durch die „gefährliche Mixtur” aus zwei Initiativ-Forderun-gen an die Schweizer Nationalbank (SNB): dem Aufbau einesMindestanteils von 20 Prozent Gold an den Aktiven der SNBund dem gleichzeitigen Verbot des einmal erworbenen Gol-des. Diese Kombination könne leicht zu Konstellationenführen, in denen die Bilanz der SNB zum größten Teil ausGold besteht. Dies könnte nach geldpolitischen Lockerungs-eingriffen geschehen, die die SNB-Bilanz vorübergehend -und möglicherweise stark - über den Normalzustand hinausausdehnen. Denn, gemäß der Initiative, müsste dann derGoldbestand der SNB entsprechend zunehmen. „Eine Rück-führung der Bilanz auf normale Dimensionen... müsste um-gekehrt aber gänzlich über den Abbau anderer Aktivaerfolgen, da Gold nicht mehr verkauft werden darf. DerGoldanteil an den gesamten Aktiva würde dadurch zwangs-läufig wachsen und möglicherweise weit über den vorge-schriebenen Anteil von 20 Prozent hinaussteigen”, erklärtBaltensperger weiter. Das Goldverkaufsverbot würde also,auch im Falle von notwendigen restriktiven geldpolitischen

Maßnahmen, die SNB zur lahmen Ente machen. „Aufmerk-same Marktbeobachter und Investoren nähmen diese verän-derten Bedingungen der schweizerischen Geldpolitik raschzur Kenntnis. Eine Schwächung der Glaubwürdigkeit undStabilität der SNB als Hüterin unserer Währung wäre dieFolge. Es wird das Geheimnis der Initianten bleiben, warumnach ihrer Meinung das Gegenteil der Fall sein soll.”Goldexperte und Initiativ-Befürworter Egon von Greyerz

ruft derweil zu internationalen Spenden auf, wie Blick.chberichtete. Zwar würden dabei Gebühren anfallen aber derGründer von Matterhorn Asset Management ist optimis-tisch. „Trotzdem hoffe ich, dass wir über 100.000 Frankenzusammenkriegen, um die Pro-Kampagne zu unterstützen.”Greyerz erwartet das meiste Geld aus den USA.Der Goldhändler bestreitet auch nicht, dass er von einem

Ja profitieren könnte. Denn der Goldmarkt könnte dadurcherheblich gestützt wer-den, so das Ergebniseiner Analyse der Com-merzbank: „Derzeit be-tragen dieGoldreserven 1040t,was einemWert von

aktuell 38 Mrd. CHF entspricht.Die SNB müsste demzufolgeihre Goldbestände um 66,5Mrd. CHF auf 104,5 Mrd. CHFaufstocken. Bei unverändertemGoldpreis und unveränderterBilanzsumme müsste die SNB1820t Gold kaufen – 364t proJahr. Das wären insgesamt 60%der Minenproduktion einesJahres und mehr als der derzei-

tige Bestand aller Gold-ETFs.” Noch dürfte der Markt aller-dings nicht mit einer Annahme der Initiative rechnen, wieder weiterhin um die 1150 US-Dollar je Unze dümpelndeGoldpreis verrät.

Gold-Initiative, heiße Phase:Über fatale Denkfehler undmögliche Gold-Steighilfen

Zins Express web 2.0 newsletterjeden Mittwoch

VON CHRISTA GRÜ[email protected]

http://www.boerse-express.com/nl

web 2.0 newsletterjeden FreitagZertifikate Express

„... hoffe, dass wirüber 100.000 Frankenzusammenkriegen,um die Pro-Kampagnezu unterstützen.”

NEWS FÜR ANLEGER

Weitere Fondsanalysen undTrends finden Sie auf� www.foonds.com

6FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

boerse-express.com/zertifikatdesmonats

Zertifikat des Monats Hier sehen Sie alleSieger

Die BayernLB definiert das Zertifikat in der Produktin-formation folgendermaßen: „Diese Anleihe ist einWertpapier, das einen festen, von der Laufzeit ab-

hängigen, Zinsertrag bietet. Die Mindestlaufzeit beträgt einJahr. Die maximale Laufzeit beläuft sich auf sieben Jahre,sofern die BayernLB ihr jährliches Kündigungsrecht nichtwahrnimmt. Zum Laufzeitende erfolgt die Rückzahlung zu100 Prozent des Nennbetrags durch die BayernLB (Kapital-schutz). Im Falle einer Kündigung bis zu einem der Kündi-

gungstage wird die Laufzeit derAnleihe vorzeitig beendet, waszur Rückzahlung des Nennbe-trags führt. Es erfolgt die Zins-zahlung am dazugehörigenZinstermin. Erfolgt keine Kün-digung, läuft die Anleihe auto-matisch ein Jahr weiter.

Für Anleger geeignet, die ...Die Anleihe richtet sich laut

BayernLB „an Anleger, die festgelegte Zinszahlungen unddie Rückzahlung des vollen Nennbetrags durch die Emit-

tentin zum Laufzeitende wünschen. Diese Anleihe ist fürAnleger geeignet, die mit einem gleichbleibenden Zinsni-veau rechnen.“

Marktpreisbestimmende Faktoren.Während der Laufzeitkann der Kurs der Anleihe sowohl über als auch unter demErwerbspreis liegen. Insbesondere folgende Faktoren kön-nen – bei isolierter Betrachtung – den Kurs der Anleihe be-einflussen. Die einzelnen Faktoren können jeder für sichwirken, sich gegenseitig verstärken oder aufheben.

Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000BLB26M8. DieZeichnungsfrist läuft noch bis zum 21. November 2014. DerNominalbetrag liegt bei 1000 Euro, der Emissionspreis liegtbei 100 Prozent, hinzu kommen Erwerbskosten von bis zu1 Prozent. Der Issuer Estimated Value liegt bei 98,79 Pro-zent. Das Listing erfolgt in Stuttgart (Freiverkehr). <

Die Laufzeit beträgt bis zu sieben Jahre. Sie kann aber auchfrüher enden - das bestimmt die BayernLB. Foto: spa

Wenn der Emittentjährlich kündigen kann

WELTSPARTAGS-ANLEIHE 4/2014

Michael J. Plos [email protected]

Die BayernLB bietet derzeit die „Weltspar-tags-Anleihe 4/2014“ zur Zeichnung an.Während der siebenjährigen Laufzeit stei-gen die Zinsen in kleinen Schritten von 0,7auf 0,8 Prozent pro Jahr.

VERZINSUNG

0,80%Ab dem fünften Laufzeitjahrhat die Verzinsung diemaximale Höhe von 0,8Prozent pro Jahr erreicht.

7FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Vor einigen Tagen stockte die Société Générale ihreProduktpalette an Memory Express-Zertifikaten um36 zusätzliche Produkte auf. Neben Zertifikaten auf

zahlreiche DAX-Werte können Anleger nun auch mit einemZertifikat auf die Nordex-Aktie (ISIN: DE000SG6B9M2), dasüber einen Zinskupon von 9 Prozent pro Jahr verfügt, unddie Air France KLM-Aktie (ISIN: DE000SG6B834), das sogareine jährliche Renditechance von 10 Prozent ermöglicht, zuüberproportional hohen Erträgen kommen.Die neuen Memory Express-Zertifikate laufen fünf Jahre

lang und sind mit unterschiedlich hohen Barrieren ausge-stattet. Wer beispielsweise nach den durchaus interessanten

Geschäftszahlen von Siemensfür die nächsten Jahre voneinem stabilen Kursverlauf derAktie des Technologiekonzernsausgeht, könnte nun das neueMemory Express-Zertifikat mit30-prozentigem Sicherheitspuf-fer in sein Depot aufnehmen.

6,5% Zinsen, 30% Sicherheitspuffer. Am 30. Oktober2014 wurde bei 87 Euro der Basispreis für das Memory Ex-press-Zertifikat auf die Siemens-Aktie mit ISIN:DE000SG6B9U5, fixiert. Der für die vorzeitige Rückzahlungdes Zertifikates relevante Auszahlungslevel ist mit dem Ba-sispreis identisch. Bei 70 Prozent des Basispreises, bei 60,9Euro, befindet sich die Memory Barriere.Notiert die Siemens-Aktie nach dem ersten Laufzeitjahr

des Zertifikates (28. Oktober 2015), auf oder oberhalb desAuszahlungslevels, wird das Zertifikat mit dem Nennwertvon 100 Euro und der Zinszahlung in Höhe von 6,5 Prozentzurückbezahlt. Befindet sich der Aktienkurs an diesem Tagunterhalb des Basispreises, aber oberhalb der Memory Bar-

riere, dann gelangt nur der Zinskupon zur Auszahlung unddie Laufzeit des Zertifikates verlängert sich zumindest umein weiteres Jahr.An den nächsten, ebenfalls im Jahresabstand angesetzten

Bewertungstagen, wird die gleiche Vorgangsweise angewen-det. Befindet sich der Aktienkurs an einem der Bewertungs-tage unterhalb der Memory Barriere, fällt die Zinszahlungfür das vorangegangene Laufzeitjahr vorerst einmal aus.Überwindet der Aktienkurs an einem der folgenden Bewer-

tungstage die Memory Bar-riere, wird der entfalleneZinskupon nachbezahlt. Wirddas Zertifikat nicht vorzeitiggetilgt, erhalten Anleger auchdann ihren vollständigen Kapi-taleinsatz und – sofern erfor-derlich – die ausständigenZinszahlungen gutgeschrieben,wenn der Aktienkurs am 28.

Oktober 2019 auf oder oberhalb der Barriere notiert.

Bereits handelbar. Die neuen SG-Memory Express-Zertifi-kate auf die europäischen Aktien können bereits – unter an-derem auch an der Euwax in Stuttgart - gehandelt werden.

ZertifikateReport-Fazit:Mit den neuen Memory Express-Zertifikaten auf europäische Aktien können Anleger in dennächsten fünf Jahren mit unterschiedlich hohen Sicherheits-puffern gemäß den individuellen Risikobereitschaften zuunterschiedlich hohe Erträgen gelangen. <

„Wer bei Siemensfür die nächstenJahre von einemstabilenKursverlaufausgeht ... “

BElogs ÖsterreichsBörsetagebücher

Siemens-Zertifikat bietet6,5 Prozent Zinsen und30 Prozent Sicherheit

VON WALTER KOZUBEKZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT

Insgesamt gibt es 36 neue Produkte. Foto: Bloomberg

„ ... könnte nundas Memory Ex-press-Zertifikatmit 30%igem Si-cherheitspufferin sein Depotaufnehmen.“

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Der US-Dollar hat sich zuletzt in Top-Form gezeigtund gegen eine Reihe von Währungen, u. a. denEuro und auch den Yen, aufgewertet. Erklärungen

dafür gibt es viele, so wird zum Beispiel immer wiederdie Tatsache genannt, dass die USA unter den Industrie-staaten die stärkste Wirtschaft haben und daher zuerstdie Zinsen anheben werden.

Der erstarkte Dollar hat aberauch Auswirkungen auf andereAnlageklassen. Vor allem derÖl- und Goldpreis kamen zu-letzt unter Druck, weil der Dol-lar Zähne zeigte. Der Ölpreishat seit dem Sommer rund 30Prozent verloren, das ist u. a.auch deshalb erstaunlich, weildie geopolitischen Krisen welt-weit dem Preisdruck eigentlich

entgegenwirken und zumindest für seitwärts tendie-rende Kurse sorgen sollten.Bei Gold ist die Abwärtstendenz zwar weniger drama-

tisch, aber vielleicht eher verständlich. Einerseits ist inden Industriestaaten von Inflation weit und breit nichtszu bemerken, und auch die Krisenstimmung ist aktuellnicht sehr ausgeprägt. Damit fallen wesentliche Treiberfür den Goldpreis im Moment weg. Bleibt die Frage, obder Dollar weiter zulegen oder vielleicht doch einmaleine Pause einlegen wird. An sich sollten sich die Erfolgeder Europäer bei der Konsolidierung ihrer Staatsfinan-zen sehr wohl in ihrem Wechselkurs niederschlagen,was die Dollar Rallye mittelfristig vielleicht etwas ein-bremsen könnte. <

Der Autorin auf Twitter folgen: @Monika_Rosen

„Vor allem derÖl- und Gold-preis kamenzuletzt unterDruck, weil derDollar Zähnezeigte.“

US-Dollar in Top-Form

VON MONIKA ROSENVICE PRESIDENT UND CHEFANALYSTIN BANK AUSTRIA PRIVATEBANKING & BELOGGER AUF BE24.AT

Foto: apa/dpa

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9FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

AUSSTELLUNG

Gleichstrom“ - so nennt

Friedrich Erhart seine ak-tuelle Ausstellung. Ausstel-

lung? Ja der Fondsmanager fürÖsterreich-Aktien von Pioneer In-vestments Austria, hat seine ‘Ju-gendliebe’ wieder entdeckt: dieFotografie. Hier heißt Erhart dannFRiZZ.Das Konzept hinter Gleichstrom

erlärt Erhart/FRiZZ wie folgt: „Woimmer sich Menschen in größeren Gruppen bewegen - wäh-rend der Rushhour, im Massensport oder beim Besuch vonGroßveranstaltungen - kommt es regelmäßig zu synchronenBewegungsabläufen, die einemSchwarmverhalten imTierreichstark ähneln.“Das Prinzip der Wiederholung setzt Erhart bewusst als Stil-

mittel ein, um durch Reihung und Variation desselben Ele-mentes (viele Personen mit simultaner Tätigkeit) eineästhetischeWirkung zu erzielen.Einzelne dargestellte Personen entwickeln sich zu stilisier-

ten, abstraktenGestalten und in derMenge zu komplexenMus-tern/Strukturen. Das Spannungsverhältnis zwischen EinzelnemundVielen oder zwischen IndividuumundGesellschaft steigertdie Ausdruckskraft der Bilder.In seiner persönlichen Interpretation des Themas greift Er-

hart auf Mittel der experimentellen Fotografie zurück. Derkreative Gebrauch seiner Kamera lässt abstrahierte, traumhaft(im Sinne von unwirklich) anmutende Bilder entstehen. DasElement derUnschärfe, das auchmit der Flüchtigkeit derWahr-nehmung korrespondiert und die Flächigkeit der Farben er-wecken den Eindruck von abstrakter Malerei. >red<

Friedrich Erhart/FRiZZ unddas Schwarmverhalten

NUR NOCH BIS MORGEN

PAARweise, 2014, 60x90cm Foto: beigestellt

Bunt in der Menge, 2014, 60x90cm Foto: beigestellt

Reflexion, 2014, 90x90cm Foto: beigestellt

FRiZZ (Friedrich Erhart)

Geboren 1963, lebt und arbeitetin Wien.

Seit 1983 Arbeiten im Bereichder künstlerischen Fotografie.

Diverse Auszeichnungen bei

nationalen und internationalenFoto-Wettbewerben.

VÖAV-Ehrung für besondere fo-tografische Leistungen (goldeneEhrennadel).

Kontakt: [email protected]

ZUR PERSON

Ort: Galerie am Park, Linien-gasse 2A, 1060 Wien

Datum: Bis 15. November

Öffnungszeiten: Dienstag bisFreitag, 16-20 Uhr, Samstag 10-18Uhr

Finissage: 15. November, 18 Uhr

DIE AUSSTELLUNG

10FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

PREMIERE

Berufs-unfähigkeit kann jeden

SorgenSie vor!

Rainer Schönfelder in FondsformSCA UND RAINER SCHÖNFELDER GEHEN HAND IN HAND

Schiketanz Capital AdvisorsGmbH (SCA) startete in Zusam-menarbeit mit der You Will Like

It Investments GmbH (YWLI) undderen Gesellschafter Ski-As RainerSchönfelder den Fonds „Alpin GlobalBasic“ (ISIN: AT0000A1A430). Und er-öffnet damit privaten Anlegern dieMöglichkeit, an der Anlagestrategieprofessioneller Investoren zu partizi-pieren. Diese suchen im Umfeld histo-risch niedriger Zinsen gezielt nachdem Ausgleich der Inflationsrate pluseinem moderaten, risiko-adjustiertenWertzuwachs.„Professionelle Anleger suchen ver-

mehrt nach Investments, die den Wertdes investierten Geldes, also dessenreale Kaufkraft, langfristig sichern.“,so Fondsmanager und geschäftsfüh-render Gesellschafter der SCA, Wolf-gang Schiketanz. Der Ausgleich derjährlichen Inflationsrate ist also das

primäre Anlageziel. Darüber hinaussoll ein moderater Wertzuwachs dieSubstanz der investierten Vermögens-werte steigern. „Damit Anleger in Zu-kunft, beispielsweise im Ruhestand,ihren Lebensstandard erhalten kön-nen, muss ihr Geld in zehn, zwanzigoder noch mehr Jahren zumindestdenselben Wert darstellen wie heute.Mit traditionellen Sparformen rücktdieses Ziel jedoch in weite Ferne“ sagtRainer Schönfelder von YWLI.Der Fonds kann bis zu 100% in An-

leihen sowie in den Geldmarkt inves-tieren. Für den Substanzaufbau kannder Aktienanteil bis zu 60% betragen.Schicketamz: „Jeder Anleger möchteseinen Lebensstandard auch in Zu-kunft halten und idealer Weise erhö-hen. Dies bedingt aber eine Abkehrvon traditionellen Sparformen ebensowie das Akzeptieren eines ausgewoge-nen Anlagerisikos.“ >red<

Krimi-Charity zugunstenkranker Kinder

ERSTE GROUP UND SAMARITER BUND

Essoll ein ganz besonderer Krimi-

abendwerden. Vier beliebte Krimi-AutorInnen werden am 25.

November zugunsten der Samariter-bund-Wohlfahrtsstiftung "Fürs Leben" inder Erste Bank am Petersplatz aus ihrenKriminalromanen lesen. Die Stiftunghilft Eltern, die sich medizinische odertherapeutische Maßnahmen für ihreKinder nicht leisten können und derenKosten von der Krankenkasse oder öf-fentlichen Leistungsträgern nicht über-nommen werden.Vorsitzender des Stiftungsrates ist der

ehemalige Sozialminister Erwin Buchin-ger, der prominente Gäste aus Kunst,Sport und Politik begrüßen wird. Dievier SchriftstellerInnen Alfred Komarek,Eva Rossmann, Petra Hartlieb und Man-fred Rebhandl haben sich nicht nur zueiner Lesung bereit erklärt, sondern stel-len auch persönliche Gegenstände zurVerfügung, die vonModerator Alex Jokelzwischen den Lesungen versteigert wer-den. Unterstützt wird die Veranstaltungvon der Erste Stiftung und der ErsteBank, die auch die Räumlichkeiten zurVerfügung stellt. >red<

Lesung mit Alfred Komarek, Eva Rossmann,Petra Hartlieb und Manfred Rebhandl zu-gunsten der Stiftung "Fürs Leben"

Datum: 25.11.2014, um 18:30 Uhr

Ort: Erste Bank, Petersplatz 7, 1010 Wien

Karten können unter [email protected] oder unter 01/ 89 145-142 reser-viert werden

CHARITY-LESUNG ‘OHNE KRIMI GEHT DIE MIMI NICHT ... ZUR THERAPIE’

11FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 13: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

WIENER BÖRSE

DerGeldhunger bei Österreichs börsenotierten Unter-nehmen wächst wieder. Um diesen Geldhunger zustillen setzen die Austrounternehmen zunehmend

auf die Wiener Börse als Eigenkapitalquelle. Wie eine BörseExpress-Auswertung auf Basis von Daten der Wiener Börsezeigt, wird 2014 die höchste Kapitalsumme seit dem Aus-bruch der Krise einspielen. Das steht bereits jetzt - noch vordem endgültigen Ergebnis der Telekom Austria Kapitaler-höhung - fest (siehe Grafik unten.) Rechnet man die voraus-

sichtliche Milliarde für die Telekom dazu (Aufteilung sieheGrafik oben), so wird 2014 die vierthöchste Summe seit 1997einspielen. Nach zwei Jahren ohne Börsegänge gab es 2014mit dem Börsedebüt der FACC erstmals auch wieder ein IPOamWiener Markt. <

KAPITALERHÖHUNGEN

Hunger wächst: Börsenotierte mithöchstem Kapitalzufluss seit 2007Harald Fercher [email protected]

Nach sechs eher mageren Jahren entdeckenAustrofirmen die Wiener Börse wieder alsEigenkapitalquelle. 2013 bringt den höchs-ten Kapitalzufluss seit dem Ausbruch derKrise.

In Summe flossen seit 1997 53,91 Milliarden Euro in Wiener Werte (2014 noch ohne Telekom). Quelle: Wiener Börse

Wiener Börse: Kapitalerhöhungen, IPO’s und SPO’s 1997 bis Mitte November 2014

Wer die Telekom-Milliarde stemmen soll

13FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 14: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

BÖRSE EXPRESS: Herr Gasselsberger, die Banken befinden sichderzeit in einer besonders schwierigen Lage. Warum?FRANZ GASSELSBERGER: Die heimischen Banken verzeich-nen seit einigen Jahren deutliche Ergebnisrückgänge. Zuletztbrach im 1. Halbjahr 2014 das gemeinsame Betriebsergebnisaller österreichischen Banken um 42,4 % auf 2,85 Mrd. Euroein. Der gemeinsame Überschuss nach Steuern war mitminus 600 Mio. Euro sogar negativ, nach einem Gewinn von1,06 Mrd. Euro in den ersten sechs Monaten 2013. DieGründe dafür sind:* Die Kreditnachfrage ist schwach, weil sich die Konjunkturnicht deutlich erholt und die Unternehmen bei Investitio-

nen sehr zurückhaltend sind.* Das starke Engagement inMittel- und Osteuropa hat dazugeführt, dass sich die Risikosi-tuation der Banken zuletztdeutlich verschlechtert hat.* Im Privatkundengeschäfthaben viele Banken ein Kosten-

problem, ebenso aufgrund der zu hohen Filialdichte.Zusätzlich zu diesen Herausforderungen droht den Bankeneine enorme Belastungswelle. Verschärfte Eigenkapitalbe-stimmungen („Basel III“), die europäische Bankenunion (ge-meinsame Bankenaufsicht, Bankenabwicklung undEinlagensicherung) und die einzigartige österreichische Ban-kenabgabe belasten den Sektor enorm, obwohl, wie gesagt,das Ergebnis der Banken zuletzt deutlich negativ war!

Und in diesem schwierigen Umfeld geht es der Oberbank trotzdemgut?Ja. Wir haben eine sehr gute Ertragslage, wir erzielen über-

durchschnittliche Zuwächse bei Einlagen und Krediten, wirversorgen unsere Kunden auch in schwierigen Zeitenmit Kre-diten und wir haben selbstverständlich immer Steuern ge-

zahlt und keinen Euro Staatshilfe benötigt.Unser guter Ruf wird uns auch immer wieder von den Kun-

den bestätigt: 2014 sind wir zum wiederholten Mal mit dembegehrten „Recommender-Award“ ausgezeichnet worden, wirsind also Österreichs meistempfohlene Regionalbank.Trotz aller Herausforderungen ist es uns in den schwierigen

letzten Jahren gelungen, zu expandieren, Marktanteile beiKrediten und Einlagen zu gewinnen und unsere Erträge zusteigern.

Können Sie dies unseren Lesern im Detail erläutern?Unser Kreditvolumen ist zuletzt um 3,6 % auf 12,1 Mrd.

Euro gestiegen, während die Kredite im österreichischen Ge-samtmarkt mit - 0,3 % praktisch stagnieren und europaweitsogar um 3,7 % rückläufig sind.Unser günstiges Kreditrisiko unterscheidet uns massiv von

den Mitbewerbern: Unsere Wertberichtigungsquote – alsoder Anteil der Wertberichtigungen am Kreditvolumen - istmit 0,6 % wesentlich besser als der Marktdurchschnitt von3,5 %.Darüber hinaus bedeutet Kostenbewusstsein für uns eine

gelebte Selbstverständlichkeit und sozusagen einen „Dauer-auftrag“. Damit ist unsere Produktivität, gemessen an derCost-Income-Ratio, ausgezeichnet: Wir wenden rund 49 Centauf, um einen Euro zu verdienen, der Markt braucht dafür 66Cent.

OBERBANK

Ran an den Kunden: Oberbank willFilialnetz weiter ausbauen

„Wir wenden rund 49 Cent auf um einen Euro zu verdie-nen, der Markt braucht dafür 66 Cent.“ Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Paul Jezek [email protected]

Andere Banken mögen auf Online- undVideo-Banking bauen, die Oberbank baut -dem Trend entgegen - ihr Filialnetz sukzes-sive aus. Warum sie das tut, erklärt General-direktor Franz Gasselsberger im Interview.

„Unser günstigesKreditrisiko un-terscheidet unsmassiv von denMitbewerbern.“

14FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 15: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

Auch die Expansion der Oberbank ist ja nicht unbedingt branchen-üblich?

Ja, das organische Wachs-tum durch Filialgründungenist ein wichtiger Erfolgsfaktor.Aktuell führen wir 152 Filia-len, davon wurden vier imheurigen Jahr gegründet. VierGründungen sind 2014 nochgeplant, damit kommen wirEnde des Jahres auf 156 Filia-len. Außerdem erweitern wirunser Einzugsgebiet inDeutschland und eröffnen Fi-lialen in Thüringen undBaden Württemberg.Mit dieser Expansion bewe-

gen wir uns gegen den Trendin der Bankenwelt: Denn vieleBanken wollen durch Filial-schließungen und Mitarbei-terabbau ihre Bilanzensanieren und glauben, dass siequalifizierte Kundenbedürf-nisse überwiegend über On-line-Banking oderVideoberatung erfüllen kön-nen. Sie bedenken dabei abernicht, dass sie sich damit vonden Kunden entfernen und

ihr Risiko erhöhen! Bei der Oberbank ist und bleibt die Fi-liale die zentrale Vertriebsschiene, deshalb werden wir un-sere Filialexpansion konsequent fortsetzen.

Gibt es denn eine spezielle Oberbank-Firmenkultur?Werte wie Verlässlichkeit, Stabilität und Solidität sind das

Fundament unseres Handelns und die Basis für unsere seitJahren überdurchschnittlich gute Entwicklung. Die Kulturder Oberbank, der „Oberbank-Geist“, kommt in typischenVerhaltensweisen zum Ausdruck:1. Unabhängigkeit: Wir wollen unsere Selbständigkeit

und Unabhängigkeit bewahren, kooperieren aber in ausge-wählten Bereichen mit Partnern.Wir wachsen nur so schnell, wie wir es aus eigener Kraft

bewältigen können, und gehen keine Risiken ein, die un-sere Unabhängigkeit gefährden könnten.Wir sind uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung

bewusst, lassen uns aber nicht politisch binden.2. Nähe zu den Kunden: Wir sind persönlich und räum-

lich nahe bei den Kunden und achten auf kurze Wege undflache Strukturen.Wir gehen auf die individuelle Situation der Kunden ein

und stehen auch in schwierigen Situationen zu ihnen.

3. Wertschätzung Kunden und Mitarbeitern gegenüber:Wir begegnen einander mit Respekt: Wir sehen nicht zu-erst die Funktion, sondern die Person: Wer seine Rolle er-füllt, wird auch geschätzt.Wir vertrauen in die Fähigkeiten unserer Mitarbeiter, er-

öffnen Entscheidungsspielräume und übertragen Verant-wortung.Wir gehen mit den Kunden auf gleicher Augenhöhe um

und bemühen uns um ein ausgeglichenes Beziehungsgefügemit allen unseren Stakeholdern.4. Engagement, unternehmerische Verantwortung und

Führung: Wir gehen lösungsorientiert vor, zeigen hohenpersönlichen Einsatz und leisten immer „ein bisschenmehr“.5. Gegenseitige Loyalität: Das Gesamtinteresse steht bei

uns vor dem Eigeninteresse.Loyalität beruht auf Gegenseitigkeit: Bei Neubesetzungen

werden auf allen Ebenen eigene Mitarbeiter gegenüber Ex-ternen vorgezogen.6. Berechenbarkeit und die Nachvollziehbarkeit unseres

Verhaltens: Unsere Entscheidungen und unser Verhaltensind klar nachvollziehbar. Wir sind in unserem Verhalten

gegenüber externen und in-ternen PartnerInnen zuverläs-sig und berechenbar.

Und wie beurteilen Sie die Perfor-mance Ihrer Mitarbeiter – überUmsatz, EBIT, Gewinn, über an-dere Faktoren?Diesbezüglich setzenwir we-

niger auf kurzfristige, in Zah-len messbare Erfolge, sondernvielmehr auf eine nachhaltigeEntwicklung und auf das Errei-chen langfristiger Ziele. Wirhaben auf allen Ebenen unse-res Hauses ein MbO-Systemverankert, wir führen alsoüber Zielvereinbarungen.

Unter anderem an der Erreichung dieser Ziele wird die Leis-tung der Mitarbeiter gemessen. Darüber hinaus haben wirschriftlich formulierte Leistungsstandards für unsere Füh-rungskräfte, deren Erreichung jährlich bewertet wird. UmdenMitarbeitern und Führungskräften dabei zu helfen, die ge-meinsam vereinbarten Ziele zu erreichen, setzen wir auf um-fangreiche Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen und eineeigene „Führungskräfte-Akademie“.Wir beurteilen aber nichtnur unsere Mitarbeiter, wir lassen uns auch von ihnen beur-teilen. Deshalb werden bei der Oberbank regelmäßige Mitar-beiterbefragungen durchgeführt, die uns immer einebesondere Attraktivität als Arbeitgeber bestätigen.Das komplette Interview finden Sie hier: http://bit.ly/1zjhlnT

„Mit dieser Ex-pansion wendenwir uns gegenden Trend in derBankenwelt:Denn viele Ban-ken wollen durchFilialschließun-gen und Mitarbei-terabbau ihreBilanzen sanierenund glauben,dass sie qualifi-zierte Kundenbe-dürfnisseüberwiegendüber Online-Ban-king oder Video-beratung erfüllenkönnen.“

Performance derMitarbeiter:„Diesbezüglichsetzen wir weni-ger auf kurzfris-tige, in Zahlenmessbare Erfolge,sondern vielmehrauf eine nachhal-tige Entwicklungund auf das Er-reichen langfristi-ger Ziele.“

15FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 16: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

IMMOBILIEN-AKTIEN

Immofinanz on Tour -der Sieger on Hold

DIE TOPS UND FLOPS DER LETZTEN 5 BÖRSETAGE

Wienerberger erfreut sich derzeit an seinem briti-schen Geschäft (http://goo.gl/Fxe7pq). Der Woh-nungsbau ist dank öffentlicher Unterstützung im

anhaltenden Aufwind. Aber auch der gewerbliche Marktmacht von sich reden. Es ist das berühmte Bankenviertel Ca-naryWharf, auf das institutionelle Anleger ein Auge geworfenhaben. Der Staatsfonds Qatars will zusammen mit dem NewYorker Investor Brookfield jene Immobiliengesellschaft kau-fen, welcher der Großteil von Canary Wharf gehört. Womitwir bei der zuletzt besten Immobilien-Aktie sind: Songbird,Haupteigentümer von CanaryWharf. Das Angebot der Qatarisbewertet Songbird mit fast drei Milliarden Euro, doch Vertre-ter der Aktionäre und desManagements wiesen die Offerte als

zu gering zurück - der Kurs stiegjedenfalls schon einmal kräftigan (siehe Tabelle). Qatar ist übri-gens seit 2009 mit 29% an Song-bird beteiligt.Zu den Gewinnern gehörte

auch die Deutsche Annington.Das Unternehmen hat etwa 450 Mio. Euro per Kapitalerhö-hung eingenommen, welche zur Finanzierung von Akquisi-tionen und zum Schuldenabbau verwendet werden sollen.Den anderen Deutschen erging es nicht so gut: Angefangenvon DeutscheWohnen über Gagfah bis hin zu TAG, LEG, GSWund Patrizia-Immobilien, in Deutschland wurden Gewinneeinmal mitgenommen.Nicht so gut verlief es in den vergangenen Tagen auch bei der

Immofinanz, wohlmit der Rubelkursentwicklung und der sichwieder verschärfenden Situation imUkraine/Russland-Konfliktgeschuldet. Hier gab es zuletzt ein Investoren-Updatemit StandNovember - siehe http://goo.gl/dRNu4p. Mit diesem ist das Ma-nagement auch auf Roadshow-Tour (Nomura, Wood & Co ...).Mit der bestätigten Aussicht, die Dividendenausschüttung in2014/15 wieder aufzunehmen, wobei die angestrebte Dividen-denrendite mit 6,1 bis 8,2% angegeben wird. Beim Investoren-Update wird auch explizit darauf angesprochen, dass es sichmit der Umtauschanleihe auf Buwog-Aktie nur umeinen erstenSchritt der „Monetarisierung der Buwog-Assets“ handelt. >gill<

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Flop-Werte 1 WocheÄnderung (%)

Songbird Estates 26,3

Barwa Real Estate 14,3

Testa Inmuebles 7,8

Resilant Property 7,4

Inmobiliare Colonial 5,3Quelle: Bloomberg, Basis BEUREAL

Top-Werte 1 Woche

PERFORMANCE

1,14%legte der BEUREAL-Index zu

16FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 17: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

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17FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 18: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

BÖRSE EXPRESS: Was ist denn der Unterschied zwischen islami-schem und westlichem Finanzwesen?ZAID EL-MOGADDEDI:Wesentlicher Unterschied ist, dass An-lagegrundsätze im Bereich Islamic Finance natürlich eineganz klar religiöse Motivation haben. Der entscheidendePunkt ist, dass im Rahmen dieser religiösen Vorgaben be-stimmte Investmentsektoren, bestimmte Verhaltensweisen,bestimmte Vertragsarten nicht gewünscht werden.

Könnten Sie uns dazu bitte ein konkretes Beispiel nennen?Einer der Eckpfeiler ist das klassische Geldzins-Verbot. Dies

führt dazu, dass ein Kunde - beispielsweise im Falle einer Pkw-Finanzierung - zu einer islamischen Bank hingeht, sagt, dasser ein Auto kaufen will und nach einem Angebot der Bankfragt. Die Bank wird anbieten, das Auto am Markt für denKunden zu erwerben und auch die mit dem Kauf verbunde-nen Risiken zu übernehmen. Dann verkauft sie das Auto anden Kunden zu einem höheren Preis weiter, den er auch inRaten bezahlen kann.

Nun könnten aber Kritiker sagen, dass die Differenz zwischen den bei-den Preisen doch nichts anderes istals der Zins bei einem klassischenDarlehensvertrag imwestlichen Fi-nanzwesen.Wie begegnet man sol-cher Kritik?Nun, wir haben es bei die-

sem islamisch-konformenRechtsgeschäft mit drei ver-schiedenen Verträgen zu tun.

Erstens beauftragt der Kunde die Bank, in seinemNamen undauf eigene Rechnung das Auto zu kaufen und verpflichtet sichseinerseits, das Auto von der Bank abzunehmen. Die Bankkauft ihrerseits das Auto, nimmt es in die eigenen Bücher underwirbt damit de jure Eigentum amAuto. Sie verkauft es dem

Kunden dann mit einem kalkulierten Gewinnaufschlag, dermathematisch sicherlich eine Zinskomponente hat. Aber esist kein Darlehensvertrag sondern ein reiner real basierterVerkauf entstanden. Das ist islamisch konform, denn derKoran erlaubt den Handel, verbietet aber riba (arabischer Ter-minus für Geldzins).

Wie sieht es mit dem Risikoverständnis der islamischen Banken aus?Wenn die Bank bei solchen Transaktionen als Partner (kein

Gewinn ohne Risikoübernahme)mit einsteigt, dann heißt dasautomatisch, dass sie sich die Kunden genau anschaut. Das isteine Lehre, die wir aus der Finanzmarktkrise gewonnenhaben. Die islamischen Banken sind da nämlich alle besserdurchgekommen als die konventionellen.

Durch mangelndes Wissen auf Anbieter- und Nachfragerseite ist selbstin der mehrheitlich islamisch dominierten Welt nur ein geringer Teilder Muslime islamisch konform investiert. Welche Rolle spielt dann Is-lamic Finance in der westlichen Welt?In Europa, Stichwort Österreich oder Deutschland, spielt es

- nachvollziehbar - eine noch geringere Rolle. Erstens sindMuslime hier in der Minderheit und zweitens artikulieren sienicht zwingend sofort den Wunsch nach islamisch-konfor-men Investments.

ALTERNATIVES FINANZWESEN

„Islamic Finance-Konzepte sindnicht nur in der Krise gut“

„Einer der Eckpfeiler von Islamic Finance ist das klassischeGeldzins-Verbot.“ Foto: Zaid el-Mogaddedi

Christa Grünberg [email protected]

Zaid el-Mogaddedi, Gründer des Institute forIslamic Banking & Finance (IFIBAF) in Frank-furt, über ethisch-nachhaltige Grundzügeeines Finanzwesens mit strikten Prinzipienund hohem Marktpotenzial.

„Die islamischenBanken sind inder Finanzmarkt-krise besser durch-gekommen als diekonventionellen.“

18FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 19: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

Welche sind denn im deutschsprachigen Raum die großen Fragen, dienoch geklärt werden müssen, damit Islamic Finance-Produkte Fuß fas-sen können?Erstens, sind solche Produkte regulierungspflichtig oder

nicht?Wir vom IFIBAFmeinen, dass jedes islamisch-konformeProdukt zwingend dem - auf Deutschland bezogen - Kredit-

wesengesetz entsprechenmuss, weil man sonst imgrauen unregulierten Ka-pitalmarkt agierenwürde und dadurch dienotwendige Akzeptanz

verliert. In Österreich gibt es das Islamische Informations- undDokumentationszentrum (IIDZ-Austria), das bereits eine Normfür Produkte nach islamischem Recht erarbeitet hat, an wel-cher sich lokale Finanzdienstleister bei der islamisch-konfor-men Produktentwicklung orientieren können.

Hinsichtlich der produktanbietenden Bankinstitute, gibt es da nichtmehrere Möglichkeiten?Ja, das betrifft die Frage, obman gleich eine islamische Bank

gründen muss oder ob es nicht auch denkbar ist - wie in an-gelsächsischen Ländern durchaus üblich -, dass eine konven-tionelle Bank ein so genanntes Islamic Window mit solchenProdukten anbietet. Letztere Variante wäre für den Anfangaus meiner Sicht, hinsichtlich der Akzeptanz, erfolgreicher.

Muss nicht jedes sharia-konforme Produkt erst durch eine Ethikkom-mission (Sharia Beirat) - bestehend aus islamischen Gelehrten - geprüftund zertifiziert werden?Ja, diese Ethikkommission ist eine zwingende Notwendig-

keit im Rahmen der Entwicklung bei islamisch-konformenProdukten. Die bekannten ausländischen Gelehrten, wie z.B. der saudische Prof. Sheikh Elgari, sind wahrscheinlich aufder österreichischen Privatkundenebene vollkommen unbe-kannt. Wichtig wäre also zu klären, ob es in Österreich Ge-lehrte gibt, die in der Community allgemein bekannt sind undnicht nur das spezifisch islamologische sondern auch das öko-nomische Fachwissen haben.

Welche Produktbereiche wären denn für Muslime im deutschsprachi-gen Raum interessant?Dazu haben wir 2009 in Deutschland eine Analyse unter

rund 1200Muslimen gemacht. Das Hauptinteresse galt der is-lamischen Hausfinanzierung. Ich glaube, dass das bei einerUmfrage auch in Österreich eine Top-Position einnehmenwürde. Nummer Zwei war die Finanzierung der Ausbildungder Kinder. Erst an dritter Stelle kamen Produkte zur Alters-vorsorge. Im übrigen gibt es bei konventionellen Banken be-reits derzeit islamisch-konforme Produkte für Privatkunden,die werden allerdings nicht aktiv beworben - zwischenzeitlichauch bereits eine islamische fondsgebundene Versicherungeines luxemburgischen Versicherers.

Apropos Versicherungen, gibt es auch islamische Prinzipien hinsichtlichTransparenz?Ja, bei Islamic Finance-Konzepten müssen alle Kosten of-

fengelegt werden. Von den Gelehrten, die Produkt und Ver-träge zertifizieren, wird auch geprüft, ob offenkundiggemacht wird, wer da wie viel und woran verdient. Also ver-deckte Kick-back-Zahlung ist ein No-Go.

Das würde aber auch Nicht-Muslime als Kunden ansprechen, oder?Natürlich. Eine Roland Berger-Studie hat gezeigt, dass das

Marktpotenzial in Deutschland für ethisch basiertes Invest-ment, dessen Grundzüge auch islamisches Finanzwesen insich trägt, bei knapp 13 Mio. Kunden liegt. Das geht also weitüber die 4,4 Mio. Muslime in Deutschland hinaus. Und die Si-tuation wird in Österreich mit seinen knapp 600.000 Musli-men ähnlich sein.

Sie sehen also Potenzial sowohl bei Muslimen als auch bei Nicht-Musli-men im Privatkundenbereich im deutschsprachigen Raum - auch inÖsterreich?Ja, denn ein Islamic Finance-Konzept ist nicht nur gut in der

Krise. Da gibt es ein Investment-Konzept religiöser Prägungmit Produkten, die imWettbewerb mit konventionellen Pro-dukten bestehenmüssen, Ich gehe davon aus, dass es auch inÖsterreich viele Interessierte gibt.

Glauben Sie, dass Islamic Finance - beispielsweise über Sukuk (islamischeInvestment-Zertifikate, die Miteigentum an einem oder mehreren kon-kret spezifizierten Vermögensgegenständen verkörpern) - auch bei in-stitutionellen Investoren im deutschsprachigen Raum ankommt?Ja. Zum Beispiel könnte ein Energieversorger im Rahmen

seiner Finanzierungsüberlegung Corporate Sukuk auflegen.Die Zielgruppe wären dabei institutionelle Investoren, derenErträge sich aus dem zugrundeliegenden Asset ableiten. DasAsset oder die Rechte werden separiert in ein so genanntesSpecial Purpose Vehikel (SPV) eingebracht werden, damit dieInvestoren in einer Krisensituation direkten Zugang dazu er-halten. Mit den Sukuk würden zum einen neue Investoren-gruppen angesprochen, die an einem Corporate Bondaufgrund des Zinsverbots nicht interessiert aber auf der Suchenach Anlagen sind. Zum anderen stellen Sukuk Asset-basierteFinanzierungsmöglichkeiten für ein Unternehmen dar, womites klar kalkulieren kann. Und für die Investoren ist das Risikoaufgrund der eigenkapital-basierten Assets geringer, bei al-lerdings auch geringeren Returns im Vergleich zu Bonds. <

Zaid el-Mogaddedi ist auch einer der Referenten des Business CircleWertpapierforum am 27. und 28. November 2014 in Wien.

„Bei Islamic Finance-Konzepten müssenalle Kosten offen-gelegt werden.“

19FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 20: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

GRAFIK DES TAGES

Täglich fällig und sofort verfügbar - Österreichs Haus-halte haben’s gern flexibel. Vor allem seit die Zinsen aufrekordtiefen Niveaus verharren, fällt die Gesamtsumme

jener Gelder, die für gebundene Einlagen zur Verfügung ste-hen kontinuierlich. Im ersten Quartal 2012 waren noch 144,2Milliarden Euro des Vermögens von Herrn und Frau Öster-reicher in gebundenen Einlagen veranlagt. Im zweiten Quar-tal 2014 lagen nur mehr 130 Milliarden Euro auf denentsprechenden Konten (siehe auch Grafik rechts) - ein Minusvon 9,84%. Das ergibt eine Auswertung der jüngst von derOeNB vorgelegten Zahlen zur Vermögensbildung der priva-ten Haushalte in Österreich (eine umfangreiche Tabelle mitden entsprechenden Zahlen finden Sie hier:http://bit.ly/1wkgIqL). Im selben Zeitraum - also zwischendem ersten Quartal 2012 und dem zweiten 2014 - stieg dieSumme der Gelder, die auf täglich fälligen Konten, Sparbü-chern etc. gebunkert wurde um satte 27,12% auf 85,3 Milli-arden Euro. Zusätzlich bunkern Herr und Frau Österreicherimmer mehr Geld zu Hause. Lagen im ersten Quartal 2012noch 17,9 Milliarden Euro unter Kopfpolstern, Matratzenoder in ähnlichen Geldverstecken - so stieg diese Summe biszur jüngsten Erhebung auf satte 20,1 Milliarden Euro - einPlus von 12,3%. Gemeinsammit den täglich fälligen Einlagenbei Banken hätten Herr und Frau Österreicher etwas mehrals ein Fünftel ihres Geldes sofort zur Verfügung um damit -theoretisch - den Konsum und vielleicht auch die Wirtschaftanzuheizen.Die österreichischen Privathaushalte horten ihr Geld aber

nicht nur zu Hause sondern greifen vermehrt auch wiederzu Aktien als Möglichkeit der Geldveranlagung. Seit dem vier-ten Quartal 2011 stieg das in Aktien veranlagte Vermögen umstolze 31,5% auf 18,8 Milliarden Euro. Auch die Beliebtheitvon Investmentzertifikaten (Fonds etc.) steigt wieder: Wur-den Ende 2011 37,1 Milliarden veranlagt, so lag die Summezuletzt bei 45,2 Milliarden.<

GELDVERMÖGEN

Österreicher horten Bargeld undsetzen wieder auf AktienHarald Fercher [email protected]

Österreichs Privathaushalte legen mehr als20 Milliarden Euro unter Kopfpolster, Mat-ratzen oder in ähnliche Geldverstecke zuHause. Rasch verfügbares Geld ist mittler-weile Trumpf bei den Österreichern.

Österreicher horten bereits mehr als 20 Milliarden Euro inden eigenen vier Wänden. Foto: APA/EPA

Wie sich unser Vermögen entwickelt und verteilt

20FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 21: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

GRAFIK DES TAGES

Eile mit Weile lautet derzeit die Devise in punkto Steu-erreform. Bis März nächsten Jahres sollen die Detailszwischen den Großkoalitionären ausverhandelt sein.

Bis dahin fließt noch viel Wasser die Donau hinunter bzw.Steuergeld in den klammen Staatssäckel, der sich trotz sta-gnierenderWirtschaftslage im heurigen Jahr deutlicher pral-ler präsentiert als noch im Vorjahr. Zwischen Jänner undSeptember 2014 stiegen die Steuereinnahmen um 3,9 Pro-zent (siehe Grafik 2 unten). Das österreichische BIP soll hin-gegen - laut der EU-Herbstprognose - im heurigen Jahrlediglich um 0,7% zulegen. Vater Staat kann’s egal, seine Ein-nahmen fließen kräftig weiter. Einer der Gründe liegt unteranderem in dem Paradoxon, dass die Einnahmen aus derLohnsteuer prozentuell deutlich stärker steigen als dieBrutto-Bezüge der Arbeitnehmer, wie aus einer jüngst vorge-legten Auswertung der Statistik Austria hervorgeht. Auch2013 war das der Fall (siehe dazu Grafik 1 oben.) Die Brutto-bezüge wuchsen um 2,9 Prozent, während die Steuer-Ein-nahmen um satte 4,8 Prozent anstiegen. Das Phänomen istnicht neu. Beim Lohnsteueraufkommen lagen die Verände-rungsraten seit 2000 fast immer über jenen der Bruttobezügeund bewegten sich zwischen plus 3,9 (2010) und 8,4 Prozent(2008). Ausnahmen sind Jahre mit Steuerreformen. Mehrzum Thema finden Sie hier: http://bit.ly/1pUpjnz.Auch im heurigen Jahr darf sich der Staat über einen kräf-

tigen Anstieg beim Lohnsteueraufkommen freuen. Um satte5,7% stiegen die Einnahmen aus der Lohnsteuer in den erstenneun Monaten. Mit 18,9 Milliarden liegen sie nur mehr mi-nimalst hinter der Umsatzsteuer (siehe Grafik 2). Die hoheSteuerlast zerrt nicht nur an den Nerven von Unternehmenund Arbeitnehmern, sondern wird zunehmend auch zur Be-lastung für denWirtschaftsstandort. Dementsprechend auchdie Kritik von Experten: „Österreich ist nicht mehr wettbe-werbsfähig“, meinte erst jüngst Peter Brezinschek in einemWirtschaftsBlatt-Interview (hier: http://bit.ly/111EmzY). <

STEUEREINNAHMEN

Die Wirtschaft stagniert, dieSteuereinnahmen florierenHarald Fercher [email protected]

Es geht voran - zumindest was die Steuer-einnahmen betrifft. Während die Wirt-schaft in Lethargie versinkt, steigen dieStaatseinnahmen weiter an. Ein Grund istunter anderem das Lohnsteueraufkommen.

2. Keine Stagnation bei den Steuereinnahmen

1. Staat profitiert von Lohnerhöhungen

21FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

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Page 23: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

ANALYST-WATCH

Henkel stellt alle in den Schatten: Zumindest am Diens-tagmacht die Aktie des Konsumgüterkonzerns, dessenOsteuropa-Zentrale von Wien aus geleitet wird, von

sich reden. Im dritten Quartal steigerte der Konzern, zu demunter anderem die Marken Pritt und Persil gehören, seinenUmsatz um 1,2% auf 4,2 Milliarden Euro, das bereinigte EBITstieg um 3,1% auf 693 Millionen Euro, die bereinigte Umsatz-rendite legte um 0,9 Prozentpunkte auf 16,8% zu. Jetzt soll dieProfitabilität im Gesamtjahr 2014 noch stärker wachsen alsursprünglich angekündigt. Henkel-Chef Kasper Rorsted hobdie Prognose für die bereinigte EBIT-Marge an. Er rechnet nunmit einem Anstieg auf „leicht unter 16,0 Prozent“ nach zuvorrund 15,5%. Das reichte um der Aktie, die erst kürzlich in dieBörse Express-Liste der zehn interessantesten Konsumgüter-aktien Aufnahme fand (siehe hier: http://bit.ly/1wOvrOH)einen Schub zu verpassen. Bis Dienstagmittag konnte dasWertpapier ummehr als vier Prozent zulegen.Was die Meinungen der Analysten betrifft, hat Henkel aus

derzeitiger Sicht aber wohl keinen Chance auf den Titel „Su-perstar“. Mit einem aktuellen Rating von 3,795 Punkten liegtder Konsumgütertitel im Mittelfeld der 110 Aktien umfas-senden HDAX-Liste. Angeführt wird die „Superstar“-Liste mitden besten Analystenratings derzeit vonWirecard vor Kronesund demWerkzeugmaschinenhersteller DMGMori Seiki (frü-her Gildemeister) (siehe Tabelle rechts).Noch einmal zurück zu Henkel. Dessen Rating hat sich

zwar seit Jahresbeginn etwas verbessert und die Aktie weistlaut Analysten auch noch ein wenig Potenzial auf, aber derAufsteiger des Jahres ist, was das Rating betrifft, die Aktie derBaufirma Hochtief: Deren Rating hat sich seit Jahresbeginnvon 2,696 auf aktuell 4,045 Punkte verbessert (siehe Listenauf den folgenden zwei Seiten). Das höchste Kurspotenzialauf Sicht von zwölf Monaten geben die deutschen Aktien-Ex-perten derzeit der RIB Software (51,21%) zu. Im Schnitt kom-men die HDAX-Aktien auf ein Potenzial von 9,73%. <

Harald Fercher [email protected]

Henkel zeigt auf, doch die besten Chancenbei den Analysten haben andere. Welchedeutschen Aktien den besten Ruf genießenund bei welchen Aktien sich im Jahresverlaufdie Aussichten deutlich verbessert haben.

VERGLEICH

DSDS: Die Quotenhits derAnalysten an der deutschen Börse

Deutschland sucht den Superstar (DSDS): Aneta Sablikgewann den Bewerb 2014. Foto: APA/DPA/Henning Kaiser

Name Analysten-Rating Potenzial bis Performanceaktuell zum Kursziel YTD in %

Wirecard AG 4,714 25,00 2,77

Krones AG 4,632 2,30 21,52

DMG MORI SEIKI AG 4,529 27,54 -11,62

Jenoptik AG 4,5 16,34 -22,19

ProSiebenSat.1 Media AG 4,433 15,84 -9,64

TUI AG 4,353 15,96 6,16

GEA Group AG 4,323 9,88 4,97

United Internet AG 4,32 16,92 3,65

Drillisch AG 4,273 12,70 33,00

KION Group AG 4,267 25,84 -3,34

Aurubis AG 4,217 13,66 -4,63

Daimler AG 4,214 19,39 -0,19

Volkswagen AG 4,2 21,76 -15,90

Fresenius SE & Co KGaA 4,188 7,23 10,77

Leoni AG 4,174 21,85 -12,46

Manz AG 4,143 25,98 -0,09

Allianz SE 4,116 8,74 1,72

Sartorius AG 4,111 13,42 1,92

Norma Group SE 4,111 10,92 4,59

Dialog Semiconductor PLC 4,1 3,46 77,67

HDAX: Die 20 aktuellen Lieblinge der Analysten

23FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

ANALYST-WATCH

Name Veränder. Rating1 akt. Rating2 Rating Rating Anzahl Potenzial akt. Kurs- Kursziel akt Perform.seit 31.12.’13 vor 1. Monat2 Ende 20132 d. A.3 bis Kursziel4 ziel 31.12.’13 Kurs YTD in %

Hochtief AG 1,349 4,045 4 2,696 22 20,97 72,00 64,50 59,52 -6,13

ElringKlinger AG 1,011 3,238 3,095 2,227 21 0,90 27,00 28,00 26,76 -10,26

Nordex SE 0,977 4,077 3,833 3,1 13 19,89 17,30 10,00 14,43 50,39

STRATEC Biomedical AG 0,944 3,5 3,444 2,556 8 -6,86 43,00 30,50 46,17 50,91

Wincor Nixdorf AG 0,905 4,095 4,45 3,19 21 32,53 46,00 53,00 34,71 -25,91

SMA Solar Technology AG 0,881 3,167 3,5 2,286 12 21,92 23,00 25,00 18,87 -17,52

Aixtron SE 0,816 3,483 3,276 2,667 29 16,01 11,00 10,00 9,48 -9,97

Jenoptik AG 0,808 4,5 4,688 3,692 16 16,34 11,25 13,20 9,67 -22,19

United Internet AG 0,737 4,32 4,25 3,583 25 16,92 38,00 29,50 32,50 3,65

Kontron AG 0,737 3,308 3,308 2,571 13 13,15 5,25 4,00 4,64 -11,21

DMG MORI SEIKI AG 0,717 4,529 4,176 3,812 17 27,54 26,00 24,00 20,39 -11,62

Wirecard AG 0,714 4,714 4,714 4 21 25,00 37,00 29,00 29,60 2,77

OSRAM Licht AG 0,696 3,696 3,696 3 23 11,65 34,75 N.A. 31,13 -24,00

Norma Group SE 0,69 4,111 4,333 3,421 18 10,92 42,00 N.A. 37,87 4,59

Wacker Chemie AG 0,644 3,227 3,273 2,583 22 6,39 104,00 70,00 97,75 19,72

ProSiebenSat.1 Media AG 0,605 4,433 4,323 3,828 30 15,84 38,00 35,00 32,81 -9,64

K+S AG 0,595 3,081 2,842 2,486 37 6,50 24,00 17,00 22,54 1,14

Fielmann AG 0,586 3,286 3,095 2,7 21 1,09 53,00 37,00 52,43 22,15

Krones AG 0,584 4,632 4,45 4,048 19 2,30 78,00 72,00 76,25 21,52

Salzgitter AG 0,557 2,969 2,969 2,412 32 30,39 29,50 28,00 22,63 -26,25

RWE AG 0,556 2,973 2,861 2,417 37 4,90 29,75 24,00 28,36 5,60

Aurubis AG 0,517 4,217 4,13 3,7 23 13,66 48,00 48,00 42,23 -4,63

ThyssenKrupp AG 0,496 3,378 3,361 2,882 37 14,49 22,00 17,00 19,22 8,63

Leoni AG 0,478 4,174 4,087 3,696 23 21,85 56,00 53,00 45,96 -12,46

Carl Zeiss Meditec AG 0,462 3,533 3,533 3,071 15 14,57 25,00 26,50 21,82 -10,63

Sartorius AG 0,444 4,111 4,111 3,667 9 13,42 100,00 92,00 88,17 1,92

E.ON SE 0,438 3,132 3,108 2,694 38 7,21 14,50 12,75 13,53 0,42

LANXESS AG 0,394 3,853 3,824 3,459 34 21,44 46,50 52,50 38,29 -20,30

Daimler AG 0,389 4,214 4,07 3,825 42 19,39 75,00 65,00 62,82 -0,19

Evonik Industries AG 0,364 3,864 3,652 3,5 22 19,30 30,50 N.A. 25,57 -14,10

METRO AG 0,357 3,541 3,622 3,184 37 13,40 28,60 35,50 25,22 -28,90

Pfeiffer Vacuum Techn. AG 0,327 3,438 3,312 3,111 16 13,78 70,00 93,00 61,52 -38,14

Symrise AG 0,307 3,714 3,741 3,407 28 -7,34 43,00 35,50 46,41 37,38

Gerry Weber Intern. AG 0,304 4,087 4 3,783 23 18,45 34,00 38,00 28,71 -5,98

TUI AG 0,303 4,353 4,235 4,05 17 15,96 15,00 12,50 12,94 6,16

Aareal Bank AG 0,302 4,071 4,071 3,769 14 3,80 36,50 28,00 35,17 19,61

CANCOM SE 0,3 3,8 3,5 3,5 5 24,62 43,00 N.A. 34,51 12,24

GEA Group AG 0,293 4,323 4,29 4,03 31 9,88 40,00 36,00 36,41 4,97

Deutsche Börse AG 0,291 3,429 3,286 3,138 28 3,47 58,15 55,50 56,20 -7,91

Manz AG 0,286 4,143 4,143 3,857 7 25,98 78,50 62,50 62,31 -0,09

HUGO BOSS AG 0,281 3,75 3,516 3,469 32 5,70 108,50 101,00 102,65 -0,95

FUCHS PETROLUB SE 0,279 3,529 3,647 3,25 17 -3,64 31,00 32,50 32,17 -9,61

Drillisch AG 0,273 4,273 4,091 4 11 12,70 32,00 22,00 28,40 33,00

Axel Springer SE 0,264 3,55 3,429 3,286 20 9,18 49,00 46,30 44,88 -4,31

BMW AG 0,262 3,952 4,045 3,69 42 18,12 99,80 85,00 84,49 -1,82

Sky Deutschland AG 0,248 3,462 3,385 3,214 26 13,82 7,00 7,55 6,15 -23,44

Beiersdorf AG 0,245 3,35 3,4 3,105 40 8,57 73,00 77,00 67,24 -8,50

QIAGEN NV 0,235 3,472 3,472 3,237 36 2,89 19,83 16,91 19,27 12,75

LPKF Laser & Electronics AG 0,2 3,2 3,9 3 10 -11,83 11,25 N.A. 12,76 -32,61

Merck KGaA 0,193 3,3 3,226 3,107 30 0,97 73,00 63,25 72,30 10,21

Klöckner & Co SE 0,183 3,75 3,821 3,567 28 26,93 11,50 11,70 9,06 -9,21

Brenntag AG 0,156 3,6 3,7 3,444 20 0,74 42,00 43,33 41,69 -7,71

Dürr AG 0,153 4,053 4,111 3,9 19 4,15 64,00 64,00 61,45 -5,45

Siemens AG 0,152 4,027 3,868 3,875 37 13,52 101,00 102,00 88,97 -10,80

Deutsche Euroshop AG 0,143 3,476 3,476 3,333 21 2,74 36,50 34,00 35,53 10,80

HDAX: Die Auf- und Absteieger bei den Analysten-Ratings

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Page 25: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

ANALYST-WATCH

Name Veränder. Rating1 akt. Rating2 Rating Rating Anzahl Potenzial akt. Kurs- Kursziel akt Perform.seit 31.12.’13 vor 1. Monat2 Ende 20132 d. A.3 bis Kursziel4 ziel 31.12.’13 Kurs YTD in %

Deutsche Telekom AG 0,131 3,512 3,439 3,381 43 0,12 12,50 11,45 12,49 -1,85

Drägerwerk AG & Co. KGaA 0,125 3,75 3,25 3,625 16 1,57 81,00 100,00 79,75 -16,66

Rhön-Klinikum AG 0,098 3,765 3,941 3,667 17 -0,25 24,68 20,79 24,75 21,34

Talanx AG 0,091 4,043 4,043 3,952 23 6,91 28,00 N.A. 26,19 5,46

BASF SE 0,09 3,537 3,463 3,447 41 10,30 77,50 78,00 70,26 -9,28

Fraport AG 0,081 3,214 3,214 3,133 28 16,58 56,00 57,50 48,04 -12,11

MTU Aero Engines Holding AG 0,062 3,241 3,069 3,179 29 1,60 71,00 70,00 69,88 -2,62

Commerzbank AG 0,056 2,973 2,921 2,917 37 5,71 12,50 10,40 11,83 0,15

Henkel AG & Co KGaA 0,038 3,795 3,897 3,757 39 7,55 89,00 87,00 82,75 -5,50

Fresenius Medical Care AG 0,012 3,706 3,771 3,694 34 2,11 60,00 55,00 58,76 12,91

HeidelbergCement AG 0,01 3,805 3,634 3,795 41 12,24 65,00 62,50 57,91 4,62

Rheinmetall AG 0,01 3,64 3,875 3,63 25 12,27 36,00 47,75 32,07 -28,83

Continental AG 0,004 3,943 3,972 3,939 35 18,23 186,50 155,50 157,75 -1,21

Evotec AG 0 3,75 3,75 3,75 8 22,58 3,80 4,00 3,10 -17,98

Fresenius SE & Co KGaA -0,045 4,188 4,188 4,233 32 7,23 44,00 38,67 41,04 10,77

Bechtle AG -0,076 3,833 3,833 3,909 12 12,81 70,00 50,50 62,05 25,23

Bayer AG -0,08 3,974 3,861 4,054 38 8,16 122,00 98,00 112,80 9,97

Dialog Semiconductor PLC -0,09 4,1 4 4,19 20 3,46 29,00 17,79 28,03 77,67

Deutsche Post AG -0,098 3,816 3,838 3,914 38 2,91 26,00 26,50 25,27 -5,55

Deutsche Annington Imm. -0,108 4,059 3,941 4,167 17 6,06 26,50 N.A. 24,99 38,56

XING AG -0,111 3,333 3,167 3,444 12 5,66 96,00 68,00 90,86 20,47

Deutsche Bank AG -0,13 3,614 3,733 3,744 44 28,10 31,00 38,15 24,20 -27,08

Allianz SE -0,159 4,116 4,116 4,275 43 8,74 145,00 137,40 133,35 1,72

KUKA AG -0,167 3 3,08 3,167 24 -14,42 47,00 36,00 54,92 61,89

Volkswagen AG -0,175 4,2 4,146 4,375 40 21,76 209,00 216,50 171,65 -15,90

KION Group AG -0,188 4,267 4,462 4,455 15 25,84 36,50 N.A. 29,01 -3,34

Deutsche Wohnen AG -0,21 3,19 3,19 3,4 21 0,95 18,00 15,20 17,83 26,12

Kabel Deutschland Hold. -0,241 2,455 2,455 2,696 11 -15,53 92,50 87,00 109,50 16,19

MorphoSys AG -0,242 4,091 3,909 4,333 11 4,22 84,00 64,00 80,60 40,69

MAN SE -0,256 2,077 2,286 2,333 13 -12,19 80,89 80,89 92,12 2,80

SAP SE -0,267 4,089 4,022 4,356 45 17,60 64,00 65,00 54,42 -13,24

Münchener Rück. -0,298 3,317 3,317 3,615 41 1,05 158,50 160,00 156,85 -3,02

Linde AG -0,298 3,75 3,829 4,048 40 11,98 164,50 160,00 146,90 -3,93

Infineon Technologies AG -0,303 3,611 3,778 3,914 36 17,19 9,00 7,70 7,68 -1,11

Südzucker AG -0,382 2,062 1,938 2,444 16 -16,39 10,00 18,00 11,96 -39,09

Stada Arzneimittel AG -0,395 3,125 3,304 3,52 24 16,03 33,65 40,00 29,00 -19,92

Freenet AG -0,398 3,824 3,824 4,222 17 -2,92 21,60 22,00 22,25 0,10

RIB Software AG -0,429 4 4 4,429 6 51,21 15,05 N.A. 9,95 38,47

Hannover Rückversicherung AG -0,44 3,171 3,306 3,611 35 -1,75 67,00 64,00 68,19 8,83

Software AG -0,463 3,192 2,962 3,655 26 1,99 22,00 31,00 21,57 -15,86

Telefonica Deutschland H. -0,514 3,536 3,773 4,05 28 12,64 4,50 N.A. 4,00 -17,56

TAG Immobilien AG -0,534 3,133 3,267 3,667 15 10,19 10,00 9,50 9,08 2,90

CompuGroup Medical AG -0,556 3,444 3,444 4 9 10,79 21,00 N.A. 18,96 2,36

Gerresheimer AG -0,613 3,737 3,684 4,35 19 6,85 49,00 50,00 45,86 -11,25

QSC AG -0,616 2,846 3,308 3,462 13 20,24 1,80 4,50 1,50 -65,47

Celesio AG -0,65 2 1,867 2,65 15 -13,08 23,00 23,00 26,46 13,53

GAGFAH SA -0,706 3,706 3,824 4,412 17 4,90 15,85 12,00 15,11 40,28

Deutsche Lufthansa AG -0,786 3,188 3,258 3,974 32 -0,88 12,90 17,95 13,02 -15,63

LEG Immobilien AG -0,823 3,444 3,556 4,267 18 3,22 58,00 N.A. 56,19 29,12

Nemetschek AG -0,857 3 3,286 3,857 7 -3,86 77,50 N.A. 80,61 58,52

Bilfinger SE -0,96 3 2,87 3,96 23 10,00 51,00 90,00 46,37 -44,19

adidas AG -1,101 3,209 3,302 4,31 43 6,76 64,00 97,00 59,95 -35,63

Quelle: Bloomberg, Auswertung Börse Express; Stand 11.11.2014 10.30 Uhr; Nicht in der Wertung: BBBiotech, RTL Group und Airbus. 1: Veränderung des Ratings zwischen Ende 2013 und aktuell

in Punkten; 2: Rating von 1 bis 5, je höher desto besser; 3: Anzahl der Analysten, die das Wertpapier untersuchen; 4: theoretisches Potenzial bis zum Erreichen des Kursziels;

HDAX: Die Auf- und Absteieger bei den Analysten-Ratings

25FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

GRAFIK DES TAGES

25 Jahre nach Ende des Kommunismus: Kehrt CEE zu-rück zum Wachstumspfad? Diese Frage stellt dieErste Group. An die Beantwortung macht sich auch

die Erste, diesfalls in Form von Juraj Kotian, Head of CEEMacro/Fixed Income Research. Ein erstes Fazit: „Für dieCEE-Länder wird es auch in Zukunft nicht einfach. Seit derKrise sind die Ressourcen knapper und der Wettbewerbhärter geworden. Alte, auf dem Vorteil niedriger Kostenbasierende Wachstumsmodelle werden zunehmend obso-let, während neue Bedrohungen, wie etwa der Rückgangder Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, aufkommen.Unsere Vorstellungen für CEE stellen die traditionelleSicht einer ausschließlich auf der Sachgütererzeugung ba-

sierenden Konvergenz in Frage. Unserer Meinung nachsollten sich Regierungen darauf konzentrieren, für dyna-mische Sektoren mit hoher Wertschöpfung ein bessereswirtschaftliches Umfeld zu schaffen. Die CEE-Länderhaben eine echte Chance, ihre Wettbewerbsvorteile beiDienstleistungen und im Informations- und Kommunika-tionstechnologiesektor weiter auszubauen. Letzten Endesist hier auch die Verbesserung der Qualität der Institutio-nen von zentraler Bedeutung, da der institutionelle Rah-men die Grundlage für soziale Stabilität bietet, Korruptionverhindert und den Wohlstand fördert. Seine Qualitätkann den Konvergenzprozess entscheidend unterstützenoder verlangsamen.“ >red<

Die Entwicklung in CEE im Zeitverlauf (hier geht’s zur Studie http://goo.gl/WqOuOG)

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26FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 27: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzmarktinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarkt-gesetz entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergän-zender Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: November 2014

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BÖRSE EXPRESS

PRIMÄRMARKT

Dasheimische Unternehmen Autonom Health Gesund-heitsbildungsGmbH hat eine Lösung gefunden, übereine Messung des Herzschlags zu erkennen, was man

für die Verbesserung seiner Gesundheit tun kann. Nun willdas Unternehmen offenbar auf das gesunde Wachstum ach-ten und holt sich frisches Kapital von der Crowd. Demnächstsoll eine Finanzierungskampagne auf der Crowdinvesting-plattform conda.at starten.Lebensfeuer misst die Gesundheit und schafft durch die ent-wickelte Analysesoftware eine neue Leistungs- und Regenera-tionsdiagnostik. Die rund 100.000 Herzschläge undzigtausende Atemzüge ergeben ein riesiges Datenvolumen,das von der AutonomHealth Software analysiert wird. Das so-genannte Lebensfeuer stellt - im Unterschied zum herkömm-lichen EKG - ein leicht erfassbares Abbild der Gesundheit unddes Gesamtzustandes eines Menschen dar.

Was wird gemessen? Bei gesunden Menschen reagiert dasHerz ununterbrochen auf äußere und innere Signale mit feinabgestimmten Veränderungen der Herzschlagfolge. DiesesPhänomen nenntman Herzratenvariabilität, abgekürzt HRV -einer auch in der klinischen Forschung etablierten Methode,

bei dermit geringstemAufwandmittelsMikro-Rekordern Ver-änderungen auf funktioneller Ebene erfasst werden können.Auf Basis des HRV Phänomens hat die Autonom Health Ge-sundheitsbildungsGmbH eine Plattform und Software entwi-ckelt, welche mehr Daten auswertet als ein herkömmlichesEKG. Die Software liefert unter anderem Informationen zurSchlafqualität im eigenen Bett, zum Allgemeinzustands, zumLeistungspotenzial, zum Burnout-Risiko, zum aktuellen bio-logischen Alter oder zu anderen wesentlichen Gesundheits-parametern. Dabei wird über die Dauer von 24h jeder einzelneHerzschlag gemessen, wodurch die Aussagen über das auto-nomeNervensystem einesMenschen den Angaben zufolge ob-jektiv und valide sind.

Die weitere Strategie. Mit den Erfahrungen aus einem Ex-perten-Portal, der sogenannten Lebensfeuer-Community, wirdnun eine einfache Lösung für Endkunden angeboten. Die be-stehende Plattform für Experten soll zur Verbesserung derNutzerfreundlichkeit für den Endkunden weiter angepasstundmit einer Lösung fürmobile Endgeräte erweitert werden.Das Unternehmen will damit frühzeitig in aktuelle Trends(Wearables, Mobile Health) einsteigen und wendet sich daheran die Crowd, um die Finanzierung dafür zu sichern.

Erneuerbare Energie. Bereits investieren kann man aufconda.at derzeit in zwei Projekte rund um das Thema Photo-voltaik und erneuerbare Energie. Der Projektentwickler CleanCapitalmit der Photovoltaik-Anlage Lärchenholz und die High-Tech Firma crystalsol mit ihren flexiblen Photovoltaikfolienbuhlen um die Gunst der Crowdinvestoren. „Die Crowd fi-nanziert damit nicht nur zwei Unternehmen, sondern unter-stützt auch wichtige Themen wie erneuerbare Energien,Nachhaltigkeit und Energieeffizienz“, meint Conda-Ge-schäftsführer Daniel Horak.

Mehr News zu Venture Capital und Privat Equity finden Sie unterhttp://www.boerse-express.com/venture

Die Autonom Health GesundheitsbildungsGmbH misst das Lebensfeuer.Autonom Health® G H Foto: Autonom Health

Gesundheitssoftware fürCrowd-Investoren

VENTURE CAPITAL

Christine Petzwinkler [email protected]

Für Crowd-Investoren gibt es derzeit wiedereinige Projekte, in die investiert werdenkann. Die Branchenvielfalt ist groß: Von derGesundheitssoftware bis zu erneuerbareEnergien ...

28FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Deflation ist ein immer öfter geflüstertes Wort inEuropa geworden. Das Preisniveau könnte auchunter Null sinken. Negative Inflation. Ein möglicher

Vorbote der Depression. Überall hört man es. Zuerst ganzleise, mittlerweile aber immer selbstbewusster, nahezu ent-rüstet. Und immer öfter im Zusammenhang mit den volks-wirtschaftlichen Irrfahrten Japans während der letzten 20Jahre als mahnendes Beispiel. Was ist da dran? Sind wir inder Japan-Falle? Einige der historischen Parameter unseresfernöstlichen Partners sind sehr wohl im Stande das „D-Wort“ auch in Europa zum täglichen Fakt werden zu lassen,aber ein offener Blick aufs historische Detail relativiert dannschon wieder.Lassen wir die augenscheinlichen Gleichheiten wie ultra-

tiefe Zinsen und Bankenstress einmal beiseite und konzen-trieren wir uns auf die Unterschiede. Während die Deflationin Japan jahrelang vor sich hin “werken“ durfte, wurde sie

in Europa sofort zum Ge-spenst geadelt. Im Rauschvielfacher Untergangsszena-rien, von Subprime, überEuro mit Peripherieübeln, zuBankenschieflagen und Nega-tivzinsen samt begleitendenKonjunktursorgen bei inSumme tiefer Inflation, wardie Feststellung von Deflationblitzschnell zur Hand. AberPauschalurteile sind beides:schnell zur Hand und ebenpauschal. Kann uns Japan alsDeflationsbeispiel überhauptnutzen?

Ganz kurz: wenig. Denn als die Bank of Japan begann flei-ßig Geld zu drucken, um der fallenden Preisspirale Herr zuwerden, waren bereits sieben Jahre Deflation ins Land gezo-gen. Gleichzeitig war der lokale Bankenapparat noch kaumadressiert worden. Die Überkapitalisierung der Bankenstürzte plötzlich zusammen und musste danach mühsamerst wieder aufgefangen werden. Das Bankenthema wurdedagegen in Europa sofort und bereits bevor man noch „D“schreiben konnte angegangen. Bis hin zum Stresstest.Manchmal sogar über das regulatorische Ziel hinaus.Ebenso war und ist das japanische Arbeitsmodell enorm

unflexibel. In Europa ist der Markt selbst in angestammtenSozialburgen weit flexibler als im Land der aufgehendenSonne. Was Japan daher machte um Kündigungen zu ver-meiden, war die Löhne massiv zu kürzen um trotzdemeinen ähnlichen Effekt zu erzeugen. Damit war aber eineSpirale in Gang gesetzt, die aufzuhalten nicht mehr gelang.Die Menschen konnten sich nichts mehr leisten, Sparenwurde zum (Über)Lebenszweck und der Preisdruck ließ dieInflation ins Minus rutschen. Während dessen stiegen inEuropa sogar die Löhne um rd. 1,5% und „halfen“ somitsogar in Gegenteil der (offiziellen) Inflation. Ebenso warenvor Ausbruch der Krise Japans Immobilienpreise auf enormhohen Niveaus. Die begannen deutlich zu fallen und dies insämtlichen Lebenslagen, vom Eigentum bis zur Untermiete.Bis zu 80% tiefer liegt heute das Preisniveau. Europas Immo-bilienpreise hingegen sind hier in angenehm komfortablerSituation und genießen sogar noch ein Image als Alternativezu den mittlerweile enorm tiefen Bondrenditen.Die Parameter der gesunkenen Inflation in Europa sind

daher mit jenen Japans wenig vergleichbar. Unser Inflations-korb „leidet“ (angeblich) unter gesunkenen Energiekosten,Lebensmittelkosten und sonstigen Aufwendungen wie zumBeispiel Urlaub. Dagegen wird der öffentliche Verkehr,Miete und das Beisl ums Eck teuer genug, um die Inflations-daten im Plus zu belassen. Ein völlig anderer Mix als in Fern-ost. Und auch ein völlig anderes Maßnahmenkorsett seitensEZB und EU. Dieses gilt es einzuhalten und wohlweislich, inErkenntnis lokaler Politikerneigungen Wahlversprechen zumachen, um erhöhte volkswirtschaftliche Disziplin einzu-fordern, was ja nicht zwangsweise Sparen bedeutet.Die Japaner werden uns auf unseren Straßen als Touristen

und Autohersteller (der tiefe Yen schiebt hier so richtig an)immer mehr begegnen. In der europäischen Volkswirtschafthaben sie maximal die Rolle eines mahnenden Beispiels.Aber in Erkenntnis der wichtigen und mehr als notwendi-gen konjunkturfördernden Maßnahmen ist jedes Mahnmalwillkommen.

„Als die Bank ofJapan begannfleißig Geld zudrucken, um derfallenden Preis-spirale Herr zuwerden, warenbereits siebenJahre Deflationins Land gezo-gen.“

Sollten wir „Japanisch“lernen?

VON WOLFGANG MATEJKAGRÜNDER DER MATEJKA & PARTNER ASSETMANAGEMENT GMBH & BELOGGER AUF BE24.AT

Deflation als Schreckgespenst: Der Vergleich mit demSchicksal Japans hinkt. Foto: APA/EPA/CHRISTOPHER JUE

29FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

BÖRSE EXPRESS: ETFs fristen gerade in Österreich eher ein Ni-schendasein. Warum starten Sie dann eine Aktion mit und rund umETFs? Worin besteht diese Aktion genau?BEATRIX SCHLAFFER: Das Modell funktioniert: ETFs bietensich hervorragend als Einzelinvestment aber auch als De-potbeimischung an. Sie decken die Bedürfnisse von Tradernals auch Anlegernmit längerem Anlagehorizont ab, sind ein-fach, kostengünstig und können sowohl short als auch longgehandelt werden. In den USA sind sie bereits eine beliebteAnlageklasse und bei uns gewinnen sie zunehmend an Po-pularität. Wir möchten unseren Tradern ermöglichen, auch

ETFs unkompliziert zu handeln- deshalb auch unser Fokus aufdiese Produktklasse. Wir star-ten in Kürzemit einer Free-buy-Aktion in Kooperation mitLyxor – weitere Angebotehaben wir noch in der Schub-lade. Zusätzlich bieten wir in-

formative Webinare rund um das Thema „ETF“ an.

Worin sehen Sie im Produkt ETF für Anleger Vorteile? Und ist das fürSie voraussichtlich eine neue Zielgruppe? ETFs werden in der Regeleher als Basisinvestment denn als Trading-Papiere gesehen...Die Vorteile von ETFs liegen auf der Hand: Sie bieten einen

einfachen Zugang zu komplexen Märkten, eine breite Di-versifikation, sind jederzeit handelbar und transparent. Dieniedrigen Kosten und die effiziente und genaue Indexnach-bildung sprechen ebenfalls klar für dieses Produkt. Viele un-serer Topkunden haben ETFs auch im Portfolio – einerseitszur Diversifizierung und andererseits zum Trading. Ein gro-ßer Anteil unserer Kunden sucht auch gezielt, nach neuenTrading-Ideen. Wir haben heuer bereits mit den Trade Ideasauf diesen Wunsch Bezug genommen und wollen ab Jännermit Black Rock auch eine Free-buy-Aktion für automatisierteMuster-Portfolios machen. Unsere Kunden erhalten dann proQuartal eine Update-Information als Idee, mit der sie je nacheigener Risikoklasse in andere ETFs switchen können. Bei

unserem ETF-Informationsabend mit dem Börsenprofi Mar-kus Koch habe ich mit vielen unserer Kunden gesprochen,diese haben ein großes Interesse an automatisierten Portfo-lios. In den USA sind ETFs bereits gang und gäbe und inDeutschland kam der Trend auch schon an. Österreich hinktnoch hinterher.

Bleiben wir kurz bei den Kunden.Wie entwickelte sich das Geschäft beiBrokerjet im Zuge der doch volatileren Entwicklung an den Märkten,speziell in Wien?Das Geschäft hat sich seit Jänner positiv entwickelt und der

volatile Markt wirkte sich darauf speziell im Frühjahr gut aus.Die Monate Jänner bis April sowie Juli und auch der Oktoberwaren sehr stark. Aktuell verzeichnen wir einen Anstieg beiden Trades von insgesamt 10% ytd. Seit Jänner haben wir ver-stärkt auf den Servicegedanken gesetzt. Diese Entscheidungist gut aufgegangen, denn die Anleger wünschen sich ver-mehrt Unterstützung, sprich Ideen fürs Trading oder Aus-tausch mit anderen Tradern. Wir haben deshalbCoaching-Seminare eingeführt, bei denen uns die Türen ein-gerannt werden. Auchmit denmobilen Anwendungen punk-ten wir. Neben dem Android-App haben wir ein in Europaeinzigartiges Dividenden-App gelauncht, woman schnell undeinfach die dividendenstärksten Unternehmen heraussuchenkann. Sieht man sich die Zinsentwicklung am aktuellenMarkt an versus den Dividenausschüttungen – sind dividen-

denstarke Aktien derzeit sichereine sehr gute Wahl.

Können Sie sagen, was heuer bisherder meistgehandelte Basiswert war– bzw. gibt es unter den Produkt-gruppen im bisherigen Jahresverlaufgrößere Verschiebungen?

Beatrix Schlaffer, Brokerjet Foto: beigestellt

„Die Vorteile von ETFsliegen auf der Hand“

BEATRIX SCHLAFFER

Robert Gillinger [email protected]

Brokerjet-CMO Beatrix Schlaffer im Inter-view über die Gründe für den neuen ETF-Schwerpunkt des Online-Brokers, was dermeistgehandelte Basiswert ist - und überwieder wissenshungrigere Anleger.

„Derzeit sind 30Prozent unseresFondsumsatzesin ETFs ... “

„ ..., mein Zielwäre es, dieseZahl bis Ende2015 zuverdoppeln.“

31FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 32: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

Der Anteil zwischen Aktien und Zertifikate ist prozentu-ell gleich geblieben, anhand der Anzahl der Trades habenwir ca. 50 Prozent in Zertifikate und 40 Prozent in Aktien.Aus Volumensicht betrachtet, lässt es sich umdrehen, d.h.wir haben 50 Prozent in Aktien und 40 Prozent in Zertifi-

kate, der Rest sind Fonds undBonds. Meist gehandelter Ba-siswert ist der DAX.

Sie erwähnten unter den Gründenfür ETFs u.a. die geringen Kostenfür Anleger. Mit welchen Orderkos-ten muss ich rechnen? Und variie-ren die dann nach Börseplatz?Denn wenn ich mir das Angebot anETFs an der Wiener Börse ansehe,ist das nicht viel mehr als zweiHände voll. Wie wird sich das kauf-

bare Angebot zusammensetzen?Wir denken voraus: Seit Anfang November haben wir eine

Free-Buy-Aktion mit einem ETF auf Lyxor. Grundsätzlich hatein ETF die gleichen Gebühren wie eine Aktie und ist dem-entsprechend vom Börseplatz abhängig. Die Gebühren inXetra Wien und Frankfurt sind bei uns die gleichen. Wirhaben Pauschalpreise, diese starten ab 9,99 Euro. An derWiener Börse ist die Anzahl der zu handelnden ETFs gering,aber das Angebot ist dennoch vorhanden - am Gesamtmarktgibt es rund 4000 dieser Fonds. Frankfurt hat derzeit knapp1100 ETFs im Angebot.

Apropos Angebot: Seit der verstärkten Verschränkung mit der ErsteBank habe ich das Gefühl, dass das Seminar- bzw. Webinarangebotmit Spezialisten als Frontrunner zugenommen hat. Täuscht der Ein-druck und was ist da noch zu erwarten?Wir wollen die Vorteile der Integration für unsere Kun-

den spürbar machen, z.B. das Arsenal an ausgezeichnetenAnalysten der Erste Group, die uns nun zur Verfügung ste-hen. Wir werden quartalsweise einen Marktausblick vonGünther Artner im Angebot haben, Hans Engel hat unserenKundinnen und Kunden bereits einen Ausblick auf den in-ternationalen Aktienmarkt gegeben. Wichtig ist mir, Bro-kerjet nicht nur als günstige und schnelle Trading-Plattformfür Selbstentscheider publik zu machen, sondern auch miteinem starken Servicecharakter. Nur so kann sich Broker-jet im Markt positionieren.

Und wie beurteilen Sie das derzeitige Interesse der Anleger am Ka-pitalmarkt. Wieder steigend? Und sind es eher die Basisseminare fürEinsteiger die besucht werden – womit die Hoffnung auf neue GelderamMarkt leben würde. Oder sind es die Spezialseminare, die bereitserfahrene Kunden besuchen, um noch an dem einen oder anderenRädchen in der Veranlagungsstrategie zu drehen?Das Interesse am Kapitalmarkt spricht eine deutliche

Sprache. Wir haben bei unseren Seminaren einen Zulaufvon über 50 Prozent an Teilnehmern im Vergleich zum letz-ten Jahr. Sowohl Einsteiger als auch Profis besuchen unsereAus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Bei den Profis hatvor allem unsere Coaching-Reihe eingeschlagen. Handels-strategien mittels Newstrading stehen im Fokus. Aktuellhaben wir mit der Presse und demWirtschaftsblatt ein Bör-sespiel mit rund 6000 Teilnehmer laufen. Es zeigt, dassnoch Potenzial am Markt ist. Auch hier haben wir unserCoaching involviert und bieten 100 Teilnehmern paralleleines an. Dadurch können wir nachvollziehen, ob diese imSchnitt eine bessere Performance durch das Coaching be-kommen.

Nachdem 2015 doch schon vor der Türe steht. Können Sie bereitssagen, wohin die Brokerjet-Reise gehen wird? Oder bleiben Sie vorersteinmal beim Thema Bildung durch etwa Seminare?Die Zeiten erfordern von uns mehr Flexibilität und ein of-

fenes Ohr für Anliegen. Vor 20 Jahren war eine stabile,schnelle und günstige Plattform das Wichtigste, das alleinereicht nicht mehr. Unsere Kunden wollen mehr und das bie-ten wir ihnen mit unserer Academy. Service ist für uns keintriviales Schlagwort, ein weitreichendes Angebot an detail-fokussierten Seminaren wird weiterhin Teil unserer Strate-gie bleiben.Auch wollen wir uns noch mehr auf Vieltrader fokussie-

ren und einen live-daytrading-Event organisieren. Eine Tra-dermesse ist auch ein geeignetes Instrument, umKundenwünsche zu erfüllen.Ein Produktschwerpunkt werden definitiv ETFs darstel-

len. Wie erwähnt, wollen wir hier in den automatisiertePortfoliobereich gehen. Im Jänner starten wir vorerst mitBlack Rock. Black Rock hat ein professionelles Angebot undist mit 60 Prozent der Marktführer.

Ich bleibe beim nahenden Jahresende. Da gibt es für viele Anleger si-cher wieder offene Fragen rund um die Kursgewinnsteuer – wird eseinen Infoschwerpunkt geben?Wie letztes Jahr werden wir wieder eine Seminar- undWe-

binarereihe dazu anbieten. Ich bin überzeugt davon, dassdiese auch diesmal total überbucht sein werden.

Wieder zurück zum Beginn – zu ETFs. Was sind Ihre Erwartungen indiese Kategorie? Wieviel setzt Brokerjet derzeit in ETFs um – und abwann würden Sie nach der jetzigen Aktion von einem Erfolg spre-chen?Meine Erwartungen sind hier sehr hoch. ETFs sind flexi-

bel, leicht zu handeln und vor allem schnell wieder verfüg-bar. Deshalb glaube ich, dass viele Kunden schnell denWunsch haben werden, ETFs in ihr Portfolio zu geben – so-wohl mittel- als auch kurzfristig.Derzeit sind 30 Prozent unseres Fondsumsatzes in ETFs,

mein Ziel wäre es, diese Zahl bis Ende 2015 zu verdoppeln. <

„Vor 20 Jahrenwar eine stabile,schnelle undgünstigePlattform dasWichtigste, dasalleine reichtnicht mehr.“

32FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 33: be INVESTOR 11

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33FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 34: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

FONDS / MARKT

Wer ist der größte Anbieter am ETF-Markt? Werbildet die Indizes mit Swaps ab, wer wendet dieTechnik des statistischen Samplings an? Wie si-

chern die Anbieter das Swap-Exposure gegen Kontrahen-ten-Risiken ab? Wer schreibt den Anlegern bzw. ihrenFonds den höchsten Anteil an den Wertpapierleiheerträ-gen gut? Wer hat die Gebühren bei welchen Produkten ge-senkt? Morningstar ist diesen Dingen in der Studie „AGuided Tour of the European ETF-Marketplace“ auf denGrund gegangen. Einige Highlights für Sie:

RRaassaanntteess VVoolluummeennwwaacchhssttuumm –– iinn ddeerr NNiisscchhee.. Einerseitshat sich das Wachstum der ETF-Branche in Europa in denvergangenen fünf Jahren verdoppelt. Per 30. Septemberstand das verwaltete Vermögen der in Europa aufgelegtenETFs bei 362 Milliarden Euro. Andererseits fristen ETFs inEuropa nach wie vor ein Nischendasein: nur 5,5% des inFonds investierten Vermögens steckt in den börsenkotier-ten Indexfonds. Zum Vergleich: In den USA stecken 12% desFondsmarkts in ETFs. Hinzu kommen nicht-börsennotierteIndexfonds, die den Passivanteil des US-Fondsmarkts sogarauf insgesamt knapp 25% bringen. Interessant ist, dass der europäische ETF-Markt ungeachtetdes Wirbels um Renten- und Alternatives-ETFs der vergan-genen Jahre – gemessen am verwalteten Vermögen - nachwie vor ein stark aktienlastiger Markt ist. Betrachtet mandagegen die organische Wachstumsrate, also das um dieMarktperformance bereinigte Wachstum, zeigen Renten-ETFs eine starke Wachstumsdynamik. Mit anderen Worten:In den vergangenen Jahren trug das Marktwachstum über-proportional zur Festigung des Aktien-ETF-Marktanteils bei,das die dynamischen Mittelzuflüsse bei Bond-ETFs in denSchatten stellte.

DDiiee ggrrooßßeenn DDrreeii ddoommiinniieerreenn ddeenn eeuurrooppääiisscchheenn EETTFF--MMaarrkktt.. Auf den ersten Blick hat sich in den vergangenenJahren nicht viel Neues getan. Nach wie vor ist der europäi-scher ETF-Markt ein sehr konzentrierter: iShares, db X-tra-ckers und Lyxor vereinen 2/3 des Marktes auf sich.Allerdings haben die beiden letzteren seit 2011 kräftig Fe-dern gelassen. Das lag zum einen an der Eurokrise und derRisikoaversion der Anleger, die sich bei den Töchtern derDeutschen Bank und der Société Générale, die Swap-ba-sierte-Produkte anboten, offenkundig unwohler fühlten alsbei der BlackRock-Tochter iShares, die vorwiegend physischreplizierende Produkte im Sortiment führt. Zum anderen

konnte iShares seinen Marktanteil auch aufgrund der Über-nahme der ETF-Sparte von Credit Suisse deutlich steigern.

…… aabbeerr uunntteerr ddeemm TTrriiuummvviirraatt ffiinnddeett LLeebbeenn ssttaatttt.. Bewegtman sich von der Vogelperspektive hin zur Mikrosicht, gibtes in Europa durchaus Neues zu berichten: Neben iShareskonnten seit 2011 vor allem die kleineren Anbieter punk-ten: UBS, Source und SPDR gewannen deutlich hinzu. Dage-gen litt ZKB seit 2011 unter dem Verfall des Goldpreises undden Abflüssen aus Edelmetall-Produkten. Zu den prominen-testen Newcomern am europäischen Markt zählt Vanguard,der seit 2012 in Europa vertreten ist und heute einen Markt-anteil von 2,4% inne hält. Wer das rasante Wachstum vonVanguard in den USA vor Augen hat, dürfte von einer sub-stantiellen Steigerung dieses bescheidenen Volumens nichtüberrascht sein. Bisher beschränkt sich Vanguard vor allemauf die Bearbeitung des britischen Marktes. Der europäischeMarkt lockt auch weitere globale Anbieter an, vor allem ausden USA. Warburg Pincus hat Anfang des Jahres die Mehr-heit an dem von mehreren Investmentbanken getragenenETF-Anbieter Source erworben, und Wisdom Tree erwarb dieMehrheit an Boost ETP. Weitere Amerikaner stehen in denStartlöchern. Guggenheim, ProShares, Charles Schwab undFidelity, die bereits in den USA mit ETFs aktiv sind, wird In-teresse an Europa nachgesagt. Hinzu kommen einige euro-päische Asset Manager, wie die nordischen FinEx, Nordeaund Landsbref, die seit 2013 am ETF-Markt aktiv sind. ABNAmro dagegen stampfte bereits wenige Monate nach seinemMarkteintritt 2014 seine ETF-Einheit wieder ein. Insgesamtdürften die Newcomer am Markt bei allen Chancen, dieEuropa bietet, auch mit der fragmentierten Natur des hiesi-gen ETF-Markts zu kämpfen haben. >red<

Zur Studie (inklusive aller Grafiken) gelangen Sie unterhttp://goo.gl/BlD1mV.

ETF-Markt in der HandWeniger - aber dieKleinen holen auf

ETF

Anbieter AuM* (Mrd. €) Marktanteil (%)

iShares 166,4 46,0

db-X-trackers 42,6 11,8

Lyxor 38,0 10,5

UBS ETF 16,8 4,6

Source 15,1 4,2

Amundi ETF 14,3 3,9

ETF Securites 11,5 3,2

Vanguard 8,8 2,4

SPDR ETF 8,2 2,3

Deka ETFs 6,5 1,8

...

Summe 362,1

Quelle: Morningstar, AuM Assets under Management

Europas ETF-Markt - die Topanbieter

34FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 35: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

FONDS / BAUSPAREN

Threadneedle Investments hat Herbert Kronaus zumCountry Head Österreich ernannt. In dieser Funktionverantwortet Kronaus sämtliche Aktivitäten im insti-

tutionellen und Retail-Be-reich in Österreich. Kronausübernimmt die Funktion vonWerner Kolitsch, der nach 13Jahren bei Threadneedle –zuletzt als Country HeadDeutschland und Österreich– eine neue berufliche He-rausforderung außerhalb desUnternehmens gesucht hat.Die Position als Country

Head Deutschland wird Hartwig Rosipal interimsweiseübernehmen.

Die österreichischen Bausparkassen ziehen nachneun Geschäftsmonaten 2014 eine erfolgreicheerste Bilanz. In einigen Geschäftsfeldern kam es zu

einem spürbaren Anstieg, andere Bereiche entwickeltensich stabil auf dem Vorjahresniveau. Eine weiterhin stei-gende Nachfrage im Finanzierungsbereich führte zu einerErhöhung der Finanzierungsleistung von rund 6 Prozentauf 1,78 Milliarden Euro im Vorjahresvergleich.Bausparen ist nach wie vor die am stärksten nachge-

fragte Sparform. Das zeigen auch die 616.027 neu abge-schlossenen Bausparverträge von Jänner bis September2014. Diese Entwicklung ist sowohl im Vorjahres- als auchin dem für das Bausparen besonders wichtigen 6-Jahres-Vergleich äußerst solide. Die Anzahl der Sparverträge bliebmit 5,04 Millionen Sparverträgen per Stichtag 30. Septem-ber 2014 im Vergleich zu 5,1 Millionen aus dem Vorjahrebenfalls konstant. Ende September verwalteten die vierBausparkassen Einlagen in einer Gesamthöhe von 20,68Milliarden Euro (plus 1,34 Prozent im Vorjahresvergleich)und Gesamtausleihungen in Höhe von 19,05 MilliardenEuro (minus 0,15 Prozent im Vorjahresvergleich). Mehrunter http://goo.gl/66VT8D

Anleihenfonds sind die Gewinner im Oktober 2014.Obwohl Fixed-Income-Produkte im September welt-weit noch Abflüsse hinnehmen mussten, liegen An-

leihenfonds derzeit in der Volumensentwicklung vorAktienfonds. Die Mittelzuflüsse sind in Relation zu Aktiensogar sehr hoch. Vor allem der Anleihen-ETF-Markt trug zudieser Entwicklung wesentlich bei. Kurzfristig scheinen dieMaßnahmen der EZB zu wirken. Die von Fondsgesellschaf-ten als nachhaltig definierten Anleihenfonds erzielen einebessere Performance als konventionelle Anleihenfonds. Dasist mit ein Fazit von Michael Tschas und dem neuen FER-An-leihenreport.Beim Ein-Jahres-Performanceranking nach Wertpapierka-

tegorien befinden sich Immobilienfonds (+9,3 Prozent) vorAktienfonds (+7,2 Prozent), Mischfonds (+4,7 Prozent) undAnleihenfonds (+4,5 Prozent). Geldmarktfonds befinden sichnur mehr knapp im Plus. >red<Zum BElog von Michael Tschas (inklusive aller Grafiken) gelangen Sieunter http://goo.gl/gluoxj.

Nachhaltige Anleihenpunkten, Bausparen auch- und Kronaus übernimmt

MARKT

Performance: Gesamtmarkt nach Kategorien Performance: Anleihenfonds nach Kategorien (je11/’13 - 10/’14)

Herbert Kronaus Foto: Threadneedle

35FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 36: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

WÄHRUNGEN/ZINSEN

Gestern sank der Euro zwischenzeitlich auf 1,2016Franken, aktuell steht er wieder etwas höher bei1,2022 Franken. Damit befindet sich das Währungs-

paar ganz nahe an der, 2011 von der Schweizer National-bank (SNB) eingeführten, Mindestgrenze - und zwar so nahewie seit September 2012 nicht mehr. Damals verkaufte dieSNB letztmals Franken, um die Währung zu verteidigen, wiedie UBS in einer E-Mail ihren Kunden am vergangenen Mon-tag aufzeigte: „Der Präzedenzfall aus 2012 lässt vermuten,dass die SNB bei etwa 1,2010 intervenieren und Euro kaufenkönnte”, schrieb Devisenstratege Beat Siegenthaler. Auchandere Währungsexperten vermuten solches von der SNB.„In der Regel haben sie zwischen 1,2005 und 1,2010 interve-niert”, meint Jonathan Webb von Jefferies International.Gut, seitens der SNB könnte also wieder interveniert wer-den, oder vielleicht wurde dies bereits getan - das ist nichtsNeues, Weltbewegendes oder gar Beunruhigendes. Beunru-higend sind allerdings die Spekulationen um die Gründe fürdie Frankenstärke. Sie ranken sich vor allem um das am 30.November abzuhaltende Schweizer Referendum über dieGold-Initiative und die möglichen Folgen einer Annahme(dazu mehr im morgigen e-Paper).Im Kommentar von Peter A. Fischer in der renommiertenNeuen Zürcher Zeitung heißt es dazu: „Derzeit wird derFranken stärker gehandelt, als rational wäre, wenn alle An-leger davon überzeugt wären, dass die Kursuntergrenze fix

ist und Kursbewegungen nur in Richtung schwächerer Fran-ken gehen können. Offensichtlich spekulieren Marktteil-nehmer darauf, dass die SNB ihren Mindestkurs nichtunbedingt halten wird. Nüchtern betrachtet gibt es derzeitaber praktisch keinen Grund, weshalb dies so sein sollte....Verständliche Unsicherheit verbreitet derzeit allerdings dieGoldinitiative.” Laut Bloomberg zahlen Optionenhändlerderzeit immerhin die höchsten Prämien seit 2012 - für Kon-trakte, die gegen eine Franken-Aufwertung absichern.Andere - für hiesige Frankenkreditnehmer weit wenigerverunsichernde - Gründe für die Frankenstärke vermutetABN Amro-Analystin Georgette Boele. Sie glaubt, dass dafürnicht das Referendum allein verantwortlich ist. Dazu kom-men Investoren, die wegen der von der EZB in Aussicht ge-stellten - konventionellen und vielleicht auchunkonventionellen - Maßnahmen aus dem Euro flüchten

würden.Aufhorchen lässt abervor allem der Schweizercash Insider: „Vermutlichist die jüngste Franken-stärke allerdings eher das

Ergebnis einer Umwandlung von Fremdwährungshypothe-ken durch die ungarische No-tenbank.” Gestern soll sieihren Geschäftsbanken umge-rechnet knapp acht Mrd. Eurozur Verfügung gestellt haben,damit diese in Euro und Fran-ken aufgenommene Kredite indie Heimwährung Forint über-führen können, so die Online-Zeitung cash. „Es liegt deshalbnahe, dass sie selber oder die

Geschäftsbanken Franken in Milliardenhöhe kaufen muss-ten. Und das erst noch in einem dem Euro gegenüber feind-lich eingestellten Marktumfeld.”

Wieso diese Frankenstärke?Fakten, Vermutungen undSpekulationen

Zins Express web 2.0 newsletterjeden Mittwoch

VON CHRISTA GRÜ[email protected]

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web 2.0 newsletterjeden FreitagZertifikate Express

„In der Regel habensie (SNB) zwischen1,2005 und 1,2010interveniert.”

NEWS FÜR ANLEGER

Weitere Fondsanalysen undTrends finden Sie auf� www.foonds.com

36FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 37: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

ÖKO-INVESTMENT

Die Anlagemotive von Impact-Investoren haben einensozialen oder ökologischen Hintergrund, aber sie wol-len dennoch Profite erzielen. Im angelsächsischen

Raum bezeichnet man diese Gruppe als „Impact Investors“,im deutschsprachigen Raum hatte man bis vor einigen Jah-ren für sie noch keine eigene Bezeichnung. Das hat sich ge-ändert, denn laut der letzten Studie vom europäischenDachverband für Nachhaltige Geldanlagen (Eurosif = Euro-pean Forum for Sustainable Investment) ist Impact Invest-ment die am schnellsten wachsende Anlagestrategie inEuropa.

Trend. Um die drängendsten Probleme der Gegenwart aufeiner globalen Skala zu lösen, steht schon länger nicht mehrgenug Kapital von Philantropen in Form von Spenden undMitteln von Stiftungen oder Entwicklungshilfe von Regierun-gen zur Verfügung. Dazu ist auch wirtschaftlich orientiertes

Kapital nötig. Einaus dieser Überle-gung heraus ent-standene Trend imAnlageumfeld vonStiftungen und

philanthropisch interessierten Personen macht sich bemerk-bar. „Ich hoffe, dass die Idee nicht dadurch entwertet wird,dass jeder, der vorher irgendwas gemacht hat, nun versucht,rein begrifflich auf diesen Zug aufzuspringen“,meinte einmalPeter Heller, einer der frühen Impact-Investoren Deutsch-lands und Direktor der privaten gemeinnützigen CanopusStiftung.

Wachstum. Die Angst Peter Hellers vor einer Modewellescheint allerdings unbegründet. Zwar greift die Eurosif-Studiedas Wachstum bei Impact Investment erstmals auf, was diehohe Rate etwas relativiert, weil nur zwei Jahre überschautwerden. Trotzdem, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Im-merhinwaren es von 2011 bis 2013 stattliche 132 Prozent und

der entsprechendeMarkt wuchs von 8,75 auf geschätzte 20,27Mrd. Euro.

Details. Wie Eurosif weiter zeigt, repräsentieren die Nieder-lande und die Schweiz zusammen geschätzte zwei Drittel dereuropäischen Assets, gefolgt von Italien, dem Vereinigten Kö-nigreich und Deutschland. Mikrofinanzierung umfasst etwa50 Prozent der europäischen Impact Investment-Assets.

Profit. „Mit Impact Investments sind seriös drei bis vier Pro-zent Ertrag erzielbar; Venture-Capital-Returns kannman nichterwarten, obwohl die Projekte häufig Venture-Capital-Risikoprofile aufweisen. Schließlich investieren wir in unsi-chere Länder, in unsichere Projekte, in unsicherenWährungen“, bezifferte Heller das Potenzial eines Impact In-vestments.

Einfluss. Ein Impact Investor stellt aber nicht nur die Fragenach den wirtschaftlichen Aussichten seiner Investition, son-dern will auch wissen, welchen Einfluss („Impact“) sein Enga-gement auf Gesellschaft und Umwelt hat. Ob beispielsweisedurch Mikrokredite die soziale Integration der so „Geförder-ten” erreicht werden kann, im finanziellen Bereich aber wasGesundheits- oder Bildungseinrichtungen betrifft. Ein zweitesgroßes Ziel von Impact Investment sind Projekte, mit denenZugang zu erneuerbaren Energien, Nahrungsmitteln, Wasserund nachhaltiger Landwirtschaft ermöglicht wird, vor allemin Entwicklungsländern. (Teil 3 am Montag, 24. November,dringt tiefer in die Anlagestrategie Impact Investing ein) <

Seit 2007 hat der Begriff Impact Investment auf beiden Seiten desAtlantiks anAkzeptanz gewonnen. Foto: BE

Der Impact macht’smöglich! (Teil 2)

NACHHALTIGE ANLAGEN

Christa Grünberg [email protected]

Eine Brücke schlagen zwischen Spenden undStiften auf der einen sowie gewinnmaximie-renden Investitionen auf der anderen Seite -so definiert Berenberg Impact Investment.Eine Anlagestrategie auf der Überholspur.

„Wir investieren inunsichere Länder, inunsichere Projekte, inunsicheren Währungen.”

37FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 38: be INVESTOR 11

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38FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 39: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

BÖRSE EXPRESS: : Herr Siegel, wieviel Silber kann noch zu Kostenvon 15 US-Dollar ohne Verlust für die primären Minen gefördert wer-den (als Anteil der Fördermenge von Silber aus primären Minen), bzw.um wieviel Prozent würde das Gesamtangebot an gefördertem Silberzurückgehen, wenn der Preis bei 15 US-Dollar bleibt?MARTIN SIEGEL: Das ist natürlich sehr schwer zu sagen, dadie Produktionskosten stark schwanken und zur Zeit mit denniedrigeren Energiepreisen zum Teil zweistellig rückläufigsind. Auf der anderen Seite gibt es Minen, die mit dem Abbauvon besonders hochgradigem Erz versuchen die Kosten zusenken, was die Produktion aber vorübergehend erhöht. Ichdenke, dass die Produktion in den nächsten zwei Jahren umetwa 10% und über 5 Jahre etwa 25% rückläufig sein wird.

Würde es bei 15 US-Dollar zu Fördereinschränkungen kommen oderwürden die primärenMinen trotz Verlusten weiter fördern, in der Hoff-nung, dass der Preis wieder steigt und sie durchtauchen können?Solange der Cashflow positiv ist, wird üblicherweise wei-

terproduziert, auch wenn hohe Verluste anfallen. Dennochstehen erste Minen auf der Kippe und sind von Schließun-gen bedroht.

Bei den Goldminen wurden in den letzten Jahren im Vergleich zu frü-her kaum neue Lagerstätten erschlossen. Sieht es bei Silber ähnlich aus?Ist ein Silber-Peak in Sicht oder kommt aus den Sekundärminen immernoch mehr Silber, auf Jahre.Auch im Silberbereich gibt es seit vielen Jahren keine grö-

ßeren Funde mehr, so dass sich auch bei Silber ein Peak ab-zeichnet.

Wie sehen Sie das Angebot an Recycling-Silber bei einem Preis von 15USD?Im Vergleich zum Gold spielt Recycling beim Silber eine

kleinere Rolle, da die Aufbereitung im Verhältnis zum Erlösviel höhere Kosten verursacht. Sicherlich ist es beim aktuellen

Preis deutlich rückläufig, aber für die Preisentwicklung ins-gesamt zu vernachlässigen.

Wie sehen Sie den Absatz an Gold- und Silbermünzen und -barren inDeutschland im laufenden Jahr, verglichen mit den letzten Jahren?Der Umsatz ist bei den Goldhändlern bislang rückläufig.

Nach dem letzten Preisrückgang ist die Nachfrage jedoch sosprunghaft angestiegen, so dass sich bereits nach wenigenTagen höherer Nachfrage Lieferverzögerungen abzeichnen.

Ist der Silberphilharmoniker in Deutschland gestorben, weil er nicht mitder günstigeren Differenzbesteuerung angeboten werden kann? Wel-chen Anteil hatte diese Münze in den Vorjahren bei den Silbermünzen?Ja, der Anteil ist von etwa 50 % auf weniger als 5 % zusam-

mengebrochen. Genauere Absatzzahlen erhalten Sie sicher-lich von der Münze Österreich.

Im Gegensatz zumGold-ETF (GLD) hat der größte Silber-ETF (SLV) vommaximalen Volumen weg betrachtet praktisch keine Abflüsse erlebt.Gibt es irgendeine Erklärung, warum die Anleger eher im Silber bleibenals im Gold?Eine Erklärung haben wir nicht. Das Phänomen ist jedoch

auch im physischen Bereich zu beobachten. Einmal verkauf-tes Silber kommt nicht mehr zurück.

PREISVERFALL

Die ersten Silberminen stehen aufder Kippe - Schließungen drohen

Im Vergleich zu Gold spielt das Recycling bei Silber einekleinere Rolle. Foto: dpa/Roland Weihrauch

Christoph Rohrmoser [email protected]

Silberexperte Martin Siegel geht von einerrückläufigen Produktion der Silberminenaus. Nach dem Preisverfall bei Gold gab eseinen sprunghaften Anstieg der Nachfrage,erklärt Siegel im Interview.

Martin Siegel ist Gründer undGeschäftsführer des Goldhan-delsunternehmens Westgold(www.westgold.de) und Mana-

ger der mehrfach ausgezeich-neten Stabilitas PacificGold+Metals sowie sowie Stabi-litas Silber+Weissmetalle Fonds.

INFO ZUR PERSON

39FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

ROHSTOFFE

Der Zuckerpreisindex der Nahrungsorganisation derVereinten Nationen (FAO) stieg imOktober um 4,2 Pro-zent. Zur Begründung verweist die FAO auf die Tro-

ckenheit in Teilen Brasiliens, die zu einer kleinerenZuckerrohrernte führen sollte. Trotz des Anstiegs liegen dieZuckerpreise aber immer noch ummehr als 10 Prozent unterdemVorjahresniveau. Dass die Zuckerpreise weiter fallen unddie brasilianischen Ethanolproduzenten in Bedrängnis brin-gen könnten, hat mit einem ganz anderen Rohstoffpreis zutun: mit dem Ölpreis.

Ethanol. Brasilien ist der weltweit größte Ethanolproduzentauf Basis von Zuckerrohr. Die Verarbeiter haben ihre Produk-tionskapazitäten für den Biokraftstoff ausgebaut, um in Zeitensinkender Zuckerpreise steigende Umsatzerlöse zu generie-

ren. Doch diese Al-ternative könnteinfolge sinkenderBenzinpreise - imUmfeld des tiefs-ten Rohölpreisesseit Jahren - ihrenReiz verlieren und

noch mehr Zucker auf den Markt fließen lassen. „Sollte Ben-zin billiger werden, ist dieWettbewerbsfähigkeit von Ethanolbei der Beimischung gefährdet”, sagt Jack Scoville vom Bro-kerhaus Price Futures Group.

Folgen. Werde der Biokraftstoff in Zeiten billiger Benzin-preise weniger attraktiv, könnte dies auch die Zuckerpreiseweiter drücken, da die Mühlen dann anstatt Ethanol wiederverstärkt Zucker produzierten. Dies würde das weltweite An-gebot weiter erhöhen,meint Arnaldo Luiz Corrêa, Analyst beiArcher Consulting in Brasilien.

EU-Zuckerpreise. In der EU haben die Preise in den letztenMonaten kräftig nachgegeben. Eugen Weinberg von der

Commerzbank sieht als Grund die entspanntere Versor-gungslage auf dem Markt der 28 EU-Länder: „Zum einenwaren die Importe aus den über Präferenzabkommen ver-bundenen Ländern deutlich stärker als im Vorjahr bei ins-gesamt geringerem Importbedarf. Gleichzeitig waren dieLagerbestände höher.”

EU-Zuckerernte. Größte Bedeutung dürfte aber der Aus-blick auf eine hohe EU-Ernte 2014/15 haben. Gute Witte-rungsbedingungen und eine etwa um drei Prozent größereFläche als im Vorjahr dürften nach Schätzung der EU-Kom-mission eine Produktion von 19 Mio. Tonnen Weißzuckerä-quivalent ermöglichen. Das ist mehr als die 16,8 Mio.Tonnen aus dem Vorjahr (EU-28) und als die 17,4 Mio. Ton-nen von 2012/13 (EU-27). Ein mittelfristiger weiterer Preis-rückgang ist wahrscheinlich, auch bevor im Jahr 2017 mitdemWegfall der Produktionsquoten der große Umbruch aufdem EU-Zuckermarkt stattfindet.

Chancen. „Hinzu kommt, dass sich die Marktteilnehmerbereits mit Verschlankungsmaßnahmen und Effizienzstei-gerungen eine gute Ausgangsposition für Marktanteilsge-winne nach dem Wegfall der Zuckerquoten im Jahr 2017suchen, was ebenfalls preisdämpfend wirkt”, merkt Wein-berg an. Manche Unternehmer, wie Johann Marihart vomheimischen Zucker-, Stärke- und Fruchtkonzern Agrana,wünschen sich 2017 herbei und rechnen sich Chancen aus- durch die dann wegfallenden Produktions- und Marktbe-schränkungen und - im Agrana-Fall - die Nähe zu den Defi-zitmärkten Ungarn und Rumänien. <

GutesWetter, höhere Anbauflächen - die EU-Zuckerernte wirdbesser als zuletzt. Das drückt auf die Preise. Foto: Agrana

Zucker: Eine Branche vorHerausforderungen (Teil 3)

AGRARROHSTOFFE

Christa Grünberg [email protected]

Nicht nurmit Blick auf 2017wird das Umfeldder Zuckerproduzenten und -verarbeiterschwieriger. Auch bis dahin könnten weiterfallende Zuckerpreise für einen hartenVerdrängungswettbewerb sorgen.

„Marktteilnehmer suchensich mit Verschlankungs-maßnahmen und Effi-zienzsteigerungen einegute Ausgangsposition...”

40FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

Das Handelsvolumen der Anlagezertifikate und Hebel-produkte in Stuttgart und Frankfurt hat im Oktoberkräftig zugelegt und betrug 4,5 Mrd. Euro. Damit lag

es um 36,6 Prozent über demNiveau des Vormonats. Die Zahlder ausgeführten Kundenorders stieg um 35,7 Prozent auf507.903.Die Börsen in Stuttgart und Frankfurt verzeichneten bei

den Anlageprodukten einen Umsatzanstieg von 26,7 Prozentauf 2,1 Mrd. Euro. Ihr Anteil am Gesamtvolumen lag dadurchbei 46,1 Prozent. Der Handel mit Hebelprodukten belebtesich im Oktober sehr deutlich. Der Umsatz mit Hebelpapie-ren wie Knock-Out Produkten, Optionsscheinen und Faktor-Zertifikaten steigerte sich um 46,4 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro.Der Anteil am Gesamtvolumen lag bei 53,9 Prozent.Die Banken legten im Oktober 64.871 Anlagezertifikate

und 199.647 Hebelprodukte neu auf. Das Produktangebot anden Börsen in Frankfurt und Stuttgart zählte somit Ende Ok-tober 499.514 Anlagezertifikate und 668.613 Hebelprodukte.

Extrem starke Hebelprodukte. Knock-Out Produkte ver-zeichneten einen Umsatzanstieg von 44,2 Prozent auf 1,4Mrd. Euro. Das Handelsvolumen bei den Optionsscheinen lagbei 666,1 Mio. Euro, was einen Anstieg von 37,2 Prozent ge-genüber dem Vormonat bedeutete. Sehr lebhaft war auch derHandel bei den Faktor-Zertifikaten. Ihre Börsenumsätze leg-ten um 75,4 Prozent auf 400 Mio. Euro zu.

Deutsche Bank vor Commerzbank.Die Deutsche Bank unddie Commerzbank führten im Oktober erneut die Emitten-tenrangliste an. Die Deutsche Bank nahmmit einem Kunde-nordervolumen von 1,2 Mrd. Euro und einenMarktanteil von27,3 Prozent die führende Position ein. Die Commerzbank si-

cherte sich mit einem Volumen von 913,8 Mio. Euro undeinemMarktanteil von 20,2 Prozent den zweiten Rang. Dankeines Kundenordervolumens von 344,6 Mio. Euro sowieeinem Marktanteil von 7,6 Prozent folgte die DZ Bank aufdem dritten Platz. <

Oben: Die Börsenumsätze seit Oktober 2012.Unten: Die Anteile am Gesamtvolumen. Foto: Screenshot DDV

Oktober brachtekräftigen Umsatzanstieg

BÖRSENUMSÄTZE

Michael J. Plos [email protected]

Der Deutsche Derivate Verband berichtetüber ein Handelsvolumen von 4,5 Milliar-den Euro im Oktober an den Zertifikate-börsen in Stuttgart und in Frankfurt. Das istein Anstieg um satte 36,6 Prozent.

41FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 42: be INVESTOR 11

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42FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 43: be INVESTOR 11

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ZERTIFIKATE

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ZertifikateExpress Jeden Freitagneu

Der DDV kommt zu folgendem Fazit: „Drei von vierPrivatanlegern in Deutschland beobachten täglichdie Wertentwicklung ihrer Zertifikate. Das zeigen

die Ergebnisse der aktuellen Trend-Umfrage des DeutschenDerivate Verbands. 12,2 Prozent der Befragten verfolgenwöchentlich die Gewinne oder Verluste ihrer strukturier-ten Wertpapiere. 4,4 Prozent werfen monatlich einen Blickin ihr Depot. 2,3 Prozent überprüfen ihr Zertifikateportfo-lio jährlich und 5,9 Prozent kontrollieren es erst am Lauf-

zeitende.“An der Umfrage, die ge-

meinsam mit mehreren gro-ßen Finanzportalendurchgeführt wurde, beteilig-ten sich insgesamt 4163 Per-sonen. Dabei handelt es sichin der Regel um gut infor-mierte Anleger, die als Selbst-entscheider ohne Beraterinvestieren.

Lars Brandau mit einem Rat an langfristige Anleger. „Jelangfristiger der Anlagehorizont eines Privatanlegers ist,

desto seltener sollte er seinDepot beobachten und sichstattdessen an seine Anlage-strategie halten. Wer geradebei Langfristanlagen sehr häu-fig sein Depot überprüft, dersollte sich des psychologi-

schen Drucks bewusst sein,den er sich dadurch selbstmacht. In jedem gut diversi-fizierten Depot wird esimmer einzelne Anlagengeben, die zurückbleibenoder sogar im Wert fallen“,so Lars Brandau, Geschäfts-führer des DDV. <

Der DDV fragte: Wie häufig überprüfen Sie dieWertentwicklung Ihres Zertifikats? Foto: Grafik BE

Das Depot wird von fastAllen im Auge behalten

DDV-UMRAGE

Michael J. Plos [email protected]

Der Deutsche Derivate Verband führt regel-mäßig Online-Umfrage durch. Diesmal ginges um die „Überwachung“ des eigenen De-pots bzw. der eigenen Zertifikate. Das Er-gebnis überrascht nicht.

ANTEIL

75,2%Gut drei Viertel der Befragtenmacht sich auf täglicherBasis über das eigeneZertifikat schlau

„Je langfristigerderAnlagehorizonteinesPrivatanlagersist, ...“ „ ... desto

seltener sollte ersein Depotbeobachten undsich stattdessenan seineAnlagestrategiehalten.“

43FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

Esliegt in der Natur der Express-Zertifikate. Die Laufzeitist nicht von Anfang an bekannt. Man kennt lediglichden spätestmöglichen Zeitpunkt für die Tilgung. So ist

es auch bei diesem Produkt. Die maximale Laufzeit erstrecktsich über fünf Jahre.Wie lange die Laufzeit tatsächlich dauert, hängt vom Basis-

wert ab. Das ist in diesem Fall der Euro Stoxx Banks (die ISINlautet EU0009658426). Der Indexstand zum Laufzeitstart undspäter an den bis zu fünf Bewertungstagen gibt Aufschluss da-rüber, wann und vor allem in welcher Höhe getilgt wird.

Anfangsreferenzpreis. Am 18.November 2014 wird derSchlusskurs des Basiswerts fest-gehalten. Das ist der Anfangsre-ferenzpreis. Dieser Indexstandan allen (bis zu fünf) Bewer-tungstagen relevant. Er stelltnämlich die „Einlösungs-schwelle“ dar. Diese Schwellegibt Aufschluss darüber, ob die

Laufzeit endet oder ob sich die Laufzeit um ein weiteres Jahrverlängert. Schließt der Euro Stoxx Banks beispielsweise am20. November 2015 über seinemAnfangsreferenzpreis, endet

die Laufzeit und Anleger erhalten den „Einlösungsbetrag“ von109,9 Euro. Schließt er unterhalb, läuft das Zertifikat vorerstein Jahr weiter. Am 18. November 2016 wird wieder vergli-chen. Diesmal steht ein Einlösungsbetrag von 117,8 Euro inAussicht. Dieses Prozedere kann sich bis zum fünften und letz-ten Bewertungstag wiederholen.

Der letzte Bewertungstag. Am 15. November 2019 wird einletztes Mal verglichen. Die Laufzeit endet jetzt. Es gibt dreidenkbare Szenarien.1) Schließt der Index über der Einlösungsschwelle wartet

auf Anleger eine Zahlung von 144,5 Euro.2) Schließt der Index unterhalb der Schwelle aber über der

Barriere von 65 Prozent der Schwelle, erhalten Anleger eineZahlung von 100 Euro.3) Schließt der Index unterhalb der Barriere, erhalten Anle-

ger 100 Euro abzüglich der negativen prozentualen Wertent-wicklung des Basiswerts seit der Emission.

Daten und Fakten.Die ISIN lautet DE000DB91727. Die Zeich-nungsfrist läuft noch bis zum 18. November 2014. Der Nomi-nalbetrag liegt bei 100 Euro, der anfängliche Emissionspreisliegt - inklusive Ausgabeaufschlag - bei 101,5 Euro. Das Listingerfolgt Frankfurt und Stuttgart (Euwax). <

Als Basiswert dient der Euro Stoxx Banks Index, der alsPreisindex berechnet wird. Foto: Bloomberg

Der Euro Stoxx Bankssoll die Rendite bringen

EXPRESS-ZERTIFIKAT

Michael J. Plos [email protected]

Bis zu fünf Jahre dauert die Laufzeit des der-zeit von Deutsche Asset & Wealth Manage-ment zur Zeichnung angebotenenExpress-Zertifikats mit Basiswert EuroStoxx Banks Index.

VERZINSUNG

8,9%Pro Jahr erhöht sich die inAussicht gestellte Express-Zahlung um 8,9 Euro je 100Euro Nominalbetrag.

44FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 45: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

boerse-express.com/zertifikatdesmonats

Zertifikat des Monats Hier sehen Sie alleSieger

Als Basiswert dient der beliebte Euro Stoxx 50. Am 24.November ist der „Anfängliche Bewertungstag“. Andiesem Tag wird der Schlusskurs ermittelt. Dieser

Schlusskurs wird als „Anfangswert“ bezeichnet. Gleichzeitigwird die „Barriere“ berechnet. Sie entspricht 69 Prozent desAnfangswerts. Derzeit notiert der Euro Stoxx bei rund 3084Indexpunkten. Das heißt, dass die Barriere bei ca. 2128Punkten liegen würde. Ein Niveau, das zuletzt im Juni 2012erreicht wurde.

Der Endwert. Der 9. Dezember 2014 ist der „AbschließendeBewertungstag“. An diesem Tag wird der „Endwert“ festge-

halten. Das ist der Schlusskursder Benchmark an diesem Tag.Der relevante Bewertungs-

zeitraum erstreckt sich nunvom „Anfänglichen“ bis zum„Abschließenden“ Bewertungs-tag. Die Kurse werden dabeikontinuierlich beobachtet.Heißt: Auch das Unterschrei-

ten der Barriere auf Intraday-Basis führt dazu, dass derSchutzmechanismus seine Wirksamkeit verliert.

Die Szenarien. Grundsätzlich sind drei Szenarien denkbar.Schließt der Euro Stoxx am 9. Dezember 2015 über seinemAnfangswert, erhalten Anleger neben der Verzinsung von 3Prozent pro Jahr auch den vollen Nominalbetrag zurück.Das ist auch dann der Fall, wenn die Barriere während der

gesamten Laufzeit zu keinem Zeitpunkt verletzt wurde.Wurde die Barriere jedoch verletzt und schließt der Euro

Stoxx 50 am 9. Dezember 2015 unterhalb seines Anfangs-werts, müssen Anleger Verluste befürchten. Dann partizi-pieren diese nämlich 1:1 an der Indexperformance währendder Laufzeit. Die Zinszahlung erhalten Anleger in allen Sze-narien. Im worst-case wirkt die Zinszahlung jedoch ledig-lich verlustmindernd.

Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000HSH4VM5. DieZeichnungsfrist läuft noch bis zum 24. November 2014. DerNominalbetrag liegt bei 1000 Euro, was gleichzeitig der Min-destzeichnung entspricht. Es gibt keinen Ausgabeaufschlag.Das Listing erfolgt in Hamburg (regulierter Markt). <

Als Basiswert dient der Euro Stoxx 50. Dieser sollte währendder Laufzeit nicht um mehr als 31 Prozent fallen. Foto: Bloomberg

Mit 31 Prozent Puffer zu3 Prozent Rendite p.a.

NORDIC SKY EUROPAKUPON ANLEIHE

Michael J. Plos [email protected]

Die HSH Nordbank bietet derzeit die„Nordic Sky EuropaKupon 12/2015 Anleihe“zur Zeichnung an. Das Zertifikat versprichtbei 13-monatiger Laufzeit eine Verzinsungvon 3 Prozent.

VERZINSUNG

3,00%Die Verzinsung liegt bei 3Prozent pro Jahr. Die Laufzeitbeträgt 13 Monate.

45FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

H A N D S O N S U C C E S S

Allgemeiner Risikohinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Der Wert der Fondsanteile sowie die Einnahmen daraus können sowohl fallen als auch steigen. Herkunftsland der Teilfonds ist Luxemburg. Hinweise zu Chancen, Risiken sowie den Gebühren entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Die Lacuna AG veröffentlicht ausschließlich Produktinformationen und gibt keine Anlageempfehlung. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Rechenschaftsberichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Lacuna AG, Ziegetsdorfer Straße 109, D-93051 Regensburg, sowie bei Banken und Finanzberatern. Zahlstelle in der Schweiz ist Notenstein Privatbank AG, Am Bohl 17, CH-9004 St. Gallen. Vertreter in der Schweiz ist 1741 Asset Management AG, Bahnhofstraße 8, CH-9001 St. Gallen. Die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt des Fonds erhalten Sie in der Schweiz kostenlos beim Vertreter sowie auch bei der Zahlstelle.

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46FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 47: be INVESTOR 11

Wieder liegt eineWoche hinter uns. Beschäftigt haben uns Öl,Immobilienaktien und natürlich die Berichtssaison. Öl gab’sgleich doppelt. ZuWochenbeginn als Aufhänger für FACC, wosich das Umfeld in hervorragender Form zu präsentierenscheint - auch wegen des tiefen Ölpreises - siehehttp://goo.gl/hUuTdb. Wo Sieger, da auch Verlierer - in diesemFall war es die OMV, einer der schlechtesten Titel der WienerBörse YTD. Im Vergleichmit den Branchenkollegenweisen dieÖsterreicher aber nun positiven Kurspotenzial auf - siehehttp://goo.gl/ZKhD5i. Zwischen diese beiden drängten sich am

Dienstag Immobilienaktien, nachdemder IATX Tags darauf einTodes-Kreuz ausbildete - siehe http://goo.gl/pWGfHD.Gestern ging’s umdie bis dato erfolgreiche Berichtssaison, hat-ten wir mit Lenzing und Mayr-Melnhof doch zwei besonders‘erfolgreiche’ Zahlenleger am Start... - http://goo.gl/ld2LbM <

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Umsatz 22.005 20.521 20.207

EBITDA 2831 2099 2326

Überschuss 741,3 44,5 258Quelle: Bloomberg, Unternehmensangaben, (nach Amag, Andritz, AT&S, Erste Group, Lenzing, Mayr-Melnhof, OMV,

Palfinger, Polytec, RHI, Telekom Austria, Verbund, voestalpine)

Austro-Berichtssaison - kumuliert (in Mio. Euro)

47FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 48: be INVESTOR 11

BÖRSE EXPRESS

KALENDER (CLICK FOR MORE)Uhrzeit Event Sonntag, 16. November Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Montag, 17. November Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Dienstag, 18. November Tatsächlich Konsens Zuletzt

48FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

KALENDER (CLICK FOR MORE)Uhrzeit Event Dienstag, 18. November (Fortsetzung) Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Donnerstag, 20. November Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Mittwoch, 19. November Tatsächlich Konsens Zuletzt

49FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

KALENDER (CLICK FOR MORE)Uhrzeit Event Donnerstag, 20. November (Fortsetzung) Tatsächlich Konsens Zuletzt

50FREITAG, 14. NOVEMBER 2014

Page 51: be INVESTOR 11

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