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be be INVESTOR INVESTOR BÖRSE EXPRESS NR. 3100/2 Bilder des Lebens aufgenommen in dieser Woche: Flutkatastrophe in Pakistan und Indien zwingt zwei Millionen Menschen zur Flucht, Präsentation der Wintermode des niederländischen Designers Ronald Kolk in Noordwijk. Foto: APA/EPA/OMER SALEEM; APA/EPA/OLAF KRAAK

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be INVESTOR 2 - das Wochenmagazin des Börse Express

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bebe INVESTORINVESTORBÖRSE EXPRESS

NR. 3100/2

Bilder des Lebens aufgenommen in dieser Woche: Flutkatastrophe in Pakistan und Indien zwingt zwei Millionen Menschen zurFlucht, Präsentation der Wintermode des niederländischen Designers Ronald Kolk in Noordwijk. Foto: APA/EPA/OMER SALEEM; APA/EPA/OLAF KRAAK

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BÖRSE EXPRESS

EDITORIAL

Können Sie sich noch an Alan Greenspan erinnern? Frü-her hieß er auch Magier der Märkte, doch diesen Ranghat ihmMario Draghi längst abgelaufen. Denn Draghi

musste noch nie wirklich etwas tun. Es reichte wenn er an-kündigte, dass er etwas tun werde, wenn’s drauf ankommt.Im Vergleich zu den USA oder Japan hat Draghi/die EZB abereigentlich nur die Hände in den Schoß gelegt. Auch diesmalreichte die Ankündigung ein ABS-Aufkaufprogramm zu über-legen, die verunsicherten Märkte zu beruhigen. Obwohlmanch' Europäer sich angesichts der Ukraine-Krise ein wenigan die Zeiten des kalten Kriegs zurück erinnert fühlt. Obwohlsich Israelis und Palästinenser die Köpfe einschlagen. Obwohlder erdölreiche Nahe und Mittlere Osten einem Pulverfassgleicht. Afghanistan gibt’s in den Augen derWeltöffentlich-keit gar nicht mehr. In Pakistan und Indien gibt’s Jahrhun-dert-Fluten, keinen juckt’s - um in die Randspalten derGazetten zu kommen, können in Nigeria gar nicht mehrgenug Kinder entführt werden - Ebola schafft’s gerade noch,wenn in der Heimat selbst ein Fall befürchtet wird ....Diesmal kann es Draghi aber nicht mehr beim einfachen-

Wirken lassen seiner Worte belassen. Die Märkte fordern ve-hement, dass die Super-Bazocka ausgepackt wird. Wennnicht, wird das Geheul groß sein. Und vor allem an riskyMärkten wird das Gezeter besonders groß sein. Denn Aktienpreisen ja immer die Zukunft ein, heißt es. Und eingepreistist die Super-Bazocka. Nur so ist zu erklären, dass sowohlAktien wie auch Anleihen jeweils Rekordniveaus erklom-men haben. Seit ewig geltende Korrelationen sind aufgeho-ben – eigentlich müsste man Harry Markowitz denNobelpreis wieder aberkennen.Warum Super-Bazocka?Weil Draghi und Co nichts anderes

mehr übrig bleibt. Mit Daten belegt ist die ungünstigeWachs-tumsdynamik: Die Eurozone stagnierte im Q2. InklusiveDeutschland verzeichneten rund zwei Drittel der EurozonenegativeWachstumsraten. Gleichzeitig sank die Inflations-rate auf den neuen Tiefpunkt von 0,4%, weit entfernt von derangestrebten Zielgröße von knapp 2% - bei Draghi schrillenalle Alarmglocken. Ein Blick auf Japan und seine verlorenenJahrzehnte scheint ihm auch Recht zu geben.Die Inflationsrate mittels Zinspolitik anzufachen ist für

Draghi jedenfalls ein aussichtsloses Unterfangen. Dazu reichtein Blick auf den VPI und seine zinssensitiven Komponenten.Nahrungsmittel und Getränke etwa haben eine Gewichtungvon mehr als 15% – Cola-Kauf auf Pump?Wenn dem einmalso ist, erleben wir gerade eine neue Große Depression.Bleibt eigentlich nur der Bereich Wohnen mit einer Ge-

wichtung von etwas mehr als 20 Prozent. Aber auch dortwerden weitere Zinssenkungen – wohin auch noch bei 0,05Prozent? – nicht den erwünschten Turbo-Effekt zeigen. Sinddie Hypothekarzinsen in Österreich bereits niedrig – aberwerfen Sie einmal einen Blick nach Deutschland – unter 2%auf zehn Jahre fix sind dort bereits möglich. Politisch er-

wünscht wäre ein Erfolg an dieser Front auch nicht: Miet-preisbremse ist das geflügelte Wort, das in Deutschland bei-nahe bereits Gesetzesstatus hat.Darum die Super-Bazocka – den Markt mit Geld über-

schwemmen, indem einfach vorhandene Verbindlichkeitenaufgekauft werden. Und da der Geldfluss durch immer straf-fere Regularien nicht so richtig in die Gänge kommen kann,muss die Super-Bazocka alles bisher gesehene in den Schatten

stellen. Diesem Szenario wirdan den Märkten eine hoheWahrscheinlichkeit zugebilligt –und ist somit auch zu einemguten Teil eingepreist.

Doch was wenn sich Draghi gegen den deutschen Stabili-tätsgedanken nicht durchsetzen kann? Die Enttäuschung anden Märkten wäre groß. Das heißt jetzt nicht, dass Sie sofortdemMarkt den Rücken kehren müssen. Denn erstenskommt es immer anders, zweitens soll man sich nicht gegenden Markt - vor allem Notenbanken - stellen, drittens Trendsmöglichst lange reiten und viertens gibt es auch in denmeis-ten Marktphasen den einen und anderen Gewinner. Fix istnur eines: Wer sein Geld nicht veranlagt, nimmt sich jedeChance es zu vermehren.Relativ klar ist, dass diese Gewinner eher am Aktien-,

denn am Anleihenmarkt zu finden sind. Womit ich wiederzu Japan und seinen verlorenen Jahrzehnten komme. Wirerinnern uns an ‘Abenomics’, das massive Quantitative Ea-sing, das wir uns nun so sehr von Draghi wünschen? Nun,Japans Inflationsrate scheint aus dem Deflationskeller ent-kommen. Doch wohin? Japan verzeichnet zuletzt mit 3,4%die höchste Inflationsrate der G10 - das bei einem BIP-Rück-gang im Q2 von 1,7%. Und die Anleiherenditen sind tief wiein den besten Deflationszeiten: 0,5% für zehnjährige Bonds.Sieht so ein Erfolgsmodell aus? Aus Sicht einiger Marktak-teure schon: Staatsschulden werden Richtung Anleger ver-schoben. Woher aber in Europa Inflation kommen sollte,wenn doch die Einflussmöglichkeiten der Notenbank perZinspolitik begrenzt ist? Nun, was für Japan Öl, ist fürEuropa Gas. Wen wollen wir klagen, wenn Putin den Gas-preis z.B. einfach verdoppelt – Lieferung gegen Vorauskasse?Die billigen Chinesen, die jahrelang imWesten für preis-dämpfende Effekte durch Billigproduktion sorgten, gibt esauch nicht mehr in diesem Maße. Je mehr auch dort der Le-bensstandard steigt, desto teurer wird für uns der Einkauf.Auch das könnte/sollte die EZB davon abhalten, die Bazockazu sehr aufzuladen – auch wenn die Märkte damit ent-täuscht werden - wie auch der Blick gen Japan.Und wäre das wirklich schlecht? Die EZB hat sich Preissta-

bilität als oberstes Gebot aufgelegt. Hand aufs Herz: Klingt0,4 nicht viel stabiler als 2,0%? Sollen wir uns also wirklichfreuen, wenn das Experiment Super-Bazocka gestartet wird,oder eher fürchten, dass Wolfgang Goethe und sein Zauber-lehrling Mario Draghis Magier-Künste demaskieren: „Die ichrief, die Geister werd ich nun nicht los.“

Freuen wir uns nicht zu früh

VON ROBERT [email protected]

Draghi hat nochnie gehandelt.Diesmal?

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NEWS MIX

»Wolford dreht im Q1ins Plus.Wolford kehrteim ersten Quartal des lau-

fenden Geschäftsjahres (Mai bisJuli) in die Gewinnzone zurück.Bei einem leichten Umsatzrück-gang um 1,1% auf 31,91 Mio.Euro konnte sowohl das EBITvon minus 5,18 Mio. auf plus3,02 Mio. als auch das um nichtwiederkehrende Aufwendungenund Erträge bereinigte EBIT vonminus 5,18 Mio. auf minus 0,17Mio. Euro jeweils signifikant ver-bessert werden. Zusätzlich hatdas Unternehmen erstmals inden saisonal bedingt eherschwachen Monaten Mai bis Julieinen Nettogewinn von 1,49 Mio.Euro erwirtschaftet (Q1 2013/14:minus 4,35 Mio. Euro). Derleichte Umsatzrückgang ist imWesentlichen auf die bereits um-gesetzte Schließung unprofitab-ler Vertriebsstandorte und dieerwartungsgemäß vom Marktnur verhalten angenommene

Trendkollektion Frühjahr-Som-mer 2014 zurückzuführen. Diedeutlichen Ergebnissteigerungenresultieren aus konsequentenOptimierungsmaßnahmen undSondereffekten. Oberstes ZielvonWolford im laufenden Ge-schäftsjahr 2014/15 ist der ope-rative Turnaround mit einempositiven EBIT. "Unser Wachstummuss nachhaltig profitabel sein.Darauf sind unsere Refokussie-rungsmaßnahmen ausgerichtet,mit denen wir gut vorankom-men, wie das erste Quartalzeigt", sagt Wolford Vorstands-sprecher Axel Dreher. Mehrunter � http://goo.gl/RHs1BV

»UBM nimmt Fahrt auf.Ein EBIT von jedenfallsmehr als 35 Millionen bei

einer Gesamtleistung von 400Millionen Euro. UBM-Chef KarlBier ist bereits guter Dinge, diebisherige Rekordmarke aus demJahr 2008 übertreffen zu können.Was dann nicht dann wohl nurein Rekordjahr von mehreren fol-genden ist. Denn Bier ist auchguter Dinge in Sachen PIAG, denImmobilienarm seines Großak-tionärs Porr, der erst abgespal-ten und dann mit der UBMfusioniert werden soll. Damit hatdie UBM dann zusätzlich Flächenzur Verfügung, die auf ihre Ent-wicklung warten, wie er im Ge-spräch mit dem Börse Expresserklärt. Mehr unter �http://goo.gl/8Ztexe

»Immofinanz hat „ein-fach gute Deals ge-macht“. Im Interview für

den aktuellen Geschäftsbericht2013/14 spricht Marco Kohla, Di-rector Transactions der Immofi-nanz Group, über dieUnterschiede am Transaktions-

markt in West- und Osteuropa,neue Käufer und erklärt, warumOsteuropa für Investoren zuneh-mend zur Alternative wird.Mehr unter �http://goo.gl/TJq33L

»Analysen des Tages.Heute stehen die Aktienvon ams, voestalpine, Tele-

kom Austria, Raiffeisen und ErsteGroup im Fokus der Analysten.Mehr unter �http://goo.gl/ohCSUw

»Finanzminister Schel-ling will „große Lö-sung“ für

Finanztransaktionssteuer.Finanzminister Hans-Jörg Schel-ling will eine "Modell-Lösung" fürdie zuletzt wieder aus demBlickwinkel gerückte Finanz-transaktionssteuer auf europäi-scher Ebene bis Jahresendehaben. „Wir brauchen einen

straffen Zeitplan“, aber es seiennoch viele Gespräche offen.Schelling leitete gleich vor sei-nem ersten Auftritt in der Euro-gruppe in Mailand am Freitag dieSitzung der Steuerbefürworter.„Wir wollen eine große Lösunghaben. Daher versuchen wirjetzt nochmal einen Anlauf zunehmen, und ich gehe davonaus, dass wir noch eine Chancehaben.“ Angesprochen darauf,dass eine große Lösung sich

nicht gerade abzeichne, sagteSchelling, „Österreich hat sichimmer für eine große Lösung be-kannt. Natürlich sind bereitsviele nationale Alleingänge ein-geleitet worden. Heute versu-chen wir aufgrund derwirtschaftlichen Entwicklungund der Lage der Konjunktureinen neuen Lösungsansatz“.Die Frage, wie hoch die Steuersein werde, „wird davon abhän-gen, welche einzelnen Finanze-lemente man einbindet“. Mehrunter �http://goo.gl/4Y8W9n

»Ist die Finanztransakti-onssteuer light einTrugschluss? Die Deut-

sche Kreditwirtschaft (DK) warntvor den Plänen einer schrittwei-sen Einführung einer Finanz-transaktionsteuer. Die Erwartungder Politik, eine "Finanztransakti-onsteuer light", die zunächst nurauf Aktien und einige Derivatebegrenzt sein soll, könnte ohneNachteile für Bürger undWirt-schaft umgesetzt werden und zuhohen zusätzlichen Haushalts-einnahmen führen, sei ein Trug-schluss, so die DK. Mehr unter� http://goo.gl/7aHQ0q

»Draghi fordert mehr In-vestitionen um Krisezu beenden. EZB-Präsi-

dent Mario Draghi fordert zu-sätzliche politischeAnstrengungen und mehr Inves-titionen im Kampf gegen die eu-ropäischeWirtschaftskrise.Während die Wirtschaft der USAinzwischen wieder ihr Vorkrisen-niveau erreicht habe, sehe dieLage in der Euro-Zone weit weni-ger gut aus, sagte Draghi amDonnerstag in Mailand. Mehrunter � http://goo.gl/6dYY0b

Meldungenin KürzeDie wichtigsten Meldungenzu Börse, Unternehmen, Kon-junktur und von der Zunftder Analysten.

Wolford Foto:beigestellt

HJ Schelling Foto: be24.at / FJG

Die News des Tages von ... (einfach den Wochentag anklicken)

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag

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www.ubm.at

UBM Realitätenentwicklung AGseit 1873

Mehr als 140 Jahre Erfahrung im ImmobiliengeschäftUBM Realitätenentwicklung AG errichtet, vermietet und verkauft Wohnungen, Büros, Hotels und Gewerbeimmobilien in ganz Europa. Die Gesellschaft notiert seit ihrer Gründung vor 141 Jahren an der Wiener Börse. Kaum ein Unternehmen in Europa kann auf eine so umfangreiche Historie zurückblicken, schon gar nicht in der Immobilienbranche. Sorgfalt und Nachhaltigkeit bestim-men ebenso wie Architekturqualität und hochwertiges Bauhandwerk die einzigartige Geschichte des Traditionsunternehmens. Wirtschaftlich ist der UBM-Konzern grundsolide. Das Business-

2003 - Intercont Warschau 1874

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1990 - Boku Wien 1927 - Villensiedlung Calais

2012 - Poleczki Business Park Warschau

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RÜCKBLICK WOCHE 37

Das „Hakerl“ zeigt nach unten, der Markt hat sich ge-dreht. Konnte der Wiener Leitindex in der vergange-nenWoche noch verlorenes Terrain wett machen, so

blieb diese Woche wieder einmal kein Stein auf dem ande-ren. Zwar hielten sich die täglichen Verluste des ATX inGrenzen - sprich unter der ein Prozent-Marke - aber fünfTage in Rot (heute verliert der Index aktuell 0,65%) hinter-lassen ihre Spuren (siehe Chart). Der Leitindex der WienerBörse notiert derzeit auf jenem Niveau, auf dem er in denSeptember gestartet ist. In Summe hat der ATX in dieserWoche 2,43% eingebüßt, während etwa der deutsche DAX0,84% und der EuroStoxx 50 1,26% verloren haben.Und doch ist die Lage weit weniger trist, als sie auf den

ersten Blick scheinen mag. Denn es hat sich - vor allem inder zweiten Reihe - einiges zum Positiven entwickelt. BestesBeispiel Kapsch TrafficCom, die zuletzt eine beinahe schonunheimliche Serie fortsetzen konnte. Fünf Tage hinterei-nander konnte sich die Aktie im Plus halten (lediglich heutegibt’s ein kleines Minus) und holt sich damit mit einem sat-ten Zuwachs von mehr als sieben Prozent den Wochensieg.Um die Plätze dahinter wird noch hart gekämpft, gegen11.00 Uhr lag Palfinger vor Wolford, Century Casinos undAT&S.

Bankentitel wieder unter Druck. Eine schwere Wochehaben hingegen die Bankentitel hinter sich. Konnten siesich in der ersten Septemberwoche noch ganz vorne unterden Top-Ten Aktien platzieren, so ging es diese Woche inRichtung Süden. So stark, dass die Wertpapiere von RBI undErste Group die Flop-Liste der Woche anführen (siehe Ta-belle). Und auch heute geht es weiter bergab. Am stärkstenunter Druck stand am Freitag bis gegen Mittag allerdingsdie Uniqa, deren Aktie 1,60% verlor. Ebenfalls deutlich(mehr als ein Prozent) im Minus zu diesem Zeitpunkt: RHI,OMV, Lenzing und Zumtobel. Zu diesen ATXlern gesellensich bis heute Mittag aus dem ATXPrime noch Warimpex,Amag, Palfinger und die Strabag.

Banken müssen Haarelassen, Kapsch überrascht

WIENER MARKT

Harald Fercher [email protected]

Banker haben’s auch nicht leicht. Vergan-gene Woche noch top, war diese Woche einechter Flop. Auch für den ATX, der rot zuseiner Lieblingsfarbe erklärt. Nicht soKapschTrafficCom, die einen Run hat.

ATX-Performance YTD

Name Performance in %

Kapsch TrafficCom + 7,29

Palfinger + 2,91

Wolford + 2,27

Century Casinos + 2,17

AT&S + 1,89

Österreichische Post + 1,44

Lenzing + 0,79

Frauenthal + 0,75

Mayr-Melnhof + 0,71

Buwog + 0,33

Flughafen Wien - 3,71

SBO - 3,88

OMV - 3,92

Amag - 4,06

Semperit - 4,51

Polytec - 4,73

Warimpex - 4,84

Valneva - 5,12

RBI - 5,66

Erste Group - 7,66

Quelle: Bloomberg; Stand 12.09.2014, 11.00 Uht;

ATXPrime Index: Tops und Flops der Woche06.09. bis 12.09.2014

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INTERVIEW I

2013 war für die RLB NÖ-Wien das Jahr der strategischenNeuausrichtung. „Unsere Doppelstrategie, nämlich denFokus gleichermaßen auf Wachstum und auf Konsolidie-rung zu legen, hat sich bewährt“, sagt GeneraldirektorKlaus Buchleitner. Die RLB NÖ-Wien konnte sich 2013 imKerngeschäft erfolgreich behaupten und ihre Marktposi-tion ausbauen. Dies zeigt u. a. das Kreditwachstum vonrund 5,2 % auf elf Milliarden Euro. Mit circa 5000 neuenKunden verzeichnete die RLB NÖ-Wien 2013 erstmals mehrals 270.000 Kunden.So wurden z. B. neben der umfassenden Reorganisation dergesamten Bank das Filialnetz optimiert, die Abwicklungs-prozesse im Kreditgeschäft neu konzipiert und das Wert-papierportfolio durch den Verkauf von mehr als einer

Milliarde Euro an Wertpapie-ren gestrafft. Der Konzernjah-resüberschuss vor Steuernerreichte mit 125,1 Mio. Euronach 16,8 Mio. im Jahr 2012wieder ein gewohntes Niveau.Dazu haben insbesondere dasat equity bilanzierte Ergebnisder Raiffeisen ZentralbankÖsterreich, die gute Geschäfts-

entwicklung der RLB NÖ-Wien selbst sowie erste Effekteaus den eingeleiteten Konsolidierungsmaßnahmen beige-tragen.Das erste Quartal 2014 verlief sowohl für die Raiffeisen-Holding als auch für die RLB NÖ-Wien positiv und plange-mäß. Damit liegt der Fokus der RLB NÖ-Wien – trotz derZusatzbelastungen aus dem strengen regulatorischen Um-feld und der Notwendigkeit zur weiteren kostenmäßigenKonsolidierung – sowohl im Privat- als auch im Kommerz-kundengeschäft auf weiterem Wachstum. „In der Raiffei-sen-Holding NÖ-Wien wollen wir heuer die Desinvestitionder RENERGIE, unserer 100-%-Tochter im Bereich der er-neuerbaren Energien, abschließen. Im Geschäftsfeld Im-

mobilien werden wir 2014 bestehende Projekte erfolgreichweiterführen, Neuinvestitionen sind aus Gründen der Ka-pitalbindung für heuer nicht geplant“, erklärt Buchleitner.

BÖRSE EXPRESS: Ist die Krise damit definitiv vorbei?KLAUS BUCHLEITNER: Die Bankenbranche zählt zu denspannendsten Bereichen, in denen man derzeit als Mana-ger tätig sein kann. Die Banken sind momentan von meh-reren Diskontinuitäten gleichzeitig betroffen, denken Sienur an die Regulierungswelle, das niedrige Zinsniveau, dieCommoditisierung des Bankgeschäfts, das angeschlageneImage in der Öffentlichkeit oder die Digitalisierung desBankwesens. Das alles ist für die Menschen, die in den Ban-ken arbeiten, eine große Herausforderung.Auch wenn die heiße Phase der Wirtschaftskrise vorbei ist,so werden wir die direkten und indirekten Auswirkungennoch lange spüren. Das macht sich etwa auch in der höhe-ren Verschuldungsquote der öffentlichen Haushalte oder inder flauen Konjunktur bemerkbar.Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien ist nicht nur im Bankwe-sen tätig, sondern auch in den Geschäftsfeldern Industrie,Immobilien und Medien. Da gibt es natürlich erheblicheUnterschiede zwischen den einzelnen Branchen. Vor gro-ßen Herausforderungen steht beispielsweise auch die Me-dienbranche.

Und wie geht es konkret der Raiffeisen-Holding und der RLB NÖ-Wien?

KLAUS BUCHLEITNER

„Der Neid sieht nur das Blumenbeetund nicht den Spaten“

Klaus Buchleitner Foto: Raiffeisenzeitung Pia Morpurgo

Paul Jezek [email protected]

Klaus Buchleitner, Generaldirektor der RLBNÖ-Wien und der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, spricht im Interview über Manager-gehälter, die Doppelstrategie der RLB undwarum es gefährlich ist, Performance zueindimensional zu messen.

„Die Bankensind momentanvon mehrerenDiskontinuitä-ten gleichzeitigbetroffen.“

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BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW I

Wir haben rechtzeitig auf die genannten Herausforde-rungen reagiert, entsprechende Veränderungsprogrammegestartet und Maßnahmen ergriffen. So haben wir uns etwavon verlustbringenden Beteiligungen, die für uns strate-gisch nicht relevant waren, getrennt, oder wir erfüllen be-reits jetzt alle Anforderungen und Kapitalquoten nachBasel III vorbildlich. Und wir sehen bereits erste Zeichendafür, dass wir diese schwierige Phase erfolgreich bewältigt

haben.

Setzen Sie dabei auf eine spezielleFirmenkultur?Unsere Firmenkultur, würde

ich sagen, ist in vielerlei Hin-sicht eine typische Bankkultur.Ganz besonders herausragendist die Kundenorientierung derRLB NÖ-Wien. Das wollen wirauch weiterhin fördern undausbauen. Dazu kommt dieVerankerung der RLB NÖ-Wienin einer traditionell genossen-schaftlichen Wertewelt, dieauf Regionalität, Sicherheitund Verantwortung basiert.Der aktuelle Change-Prozess

hinterlässt natürlich auch in der Unternehmenskulturseine Spuren. Das heißt vor allem: Wir müssen unterneh-merischer handeln und schneller entscheiden. Insgesamtmuss die Organisation flexibler und ganzheitlicher funk-tionieren.Für mich von ganz besonderer Bedeutung sind immer die

für jedes Unternehmen charakteristischen Subkulturen,die eine Firmenkultur prägen. Bei uns zeigt sich das sehrstark, da wir auch im Geschäft diversifiziert aufgestelltsind. Es wäre ein großer Fehler, auf diese produktiven Sub-kulturen zu verzichten. Für mich hat es große Bedeutung,eine optimale Performance der Subkulturen zuzulassen.Ein gutes Beispiel ist das Risikomanagement, das innerhalbder Bank eine ganz spezielle Organisationseinheit darstelltund eine ausgeprägte Wertebasis im Risikomanagementhat.

Was bieten Sie Ihren Mitarbeitern an Aus- und Weiterbildung?Darauf legen wir großen Wert: Die Aus- und Weiterbil-

dung für unsere Mitarbeiter orientiert sich ganz konkretan den einzelnen Berufsbildern. Im vergangenen Jahr wid-mete sich jeder Mitarbeiter durchschnittlich 5,5 Tage derFortbildung. Zusätzlich bieten wir Traineeprogramme fürJungakademiker an und starten jedes Jahr einen neuenLehrlingsjahrgang. Derzeit bilden wir in der RLB und denniederösterreichischen Raiffeisenbanken rund 60 Lehrlingeaus.

Wie beurteilen Sie die Leistungen Ihrer Mitarbeiter?In einem diversifizierten Unternehmen wie der Raiffei-

sen-Holding NÖ-Wien ist es gefährlich, bei der Performanceder Mitarbeiter zu eindimensional zu messen. Diese hängtstark von der Branche, vom Lebenszyklus, der Situationund der Strategie des Unternehmens ab. Performancevor-gaben müssen ganzheitlich gesehen werden. Wenn mandie Beurteilung der Performance bei uns an einer wesent-lichen Kennzahl festmachen will, dann steht natürlich dieRentabilität auf das eingesetzte Kapital im Vordergrund.Auf strategischer Ebene arbeite ich mit kurzen, prägnan-

ten Schwerpunktprogrammen – keine lang ausgeführtenVisionen. Auch strategische Vorgaben versuche ich opera-tionalisierbar, vor allem aber klar, konkret und konsequentzu geben.

Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten werden die Gehälterder Führungskräfte und Manager oft infrage gestellt. Ihre Meinungdazu?Übertrieben hohe Gehälter hat es immer schon gegeben,

auch lange vor der aktuell öffentlich geführten Diskussionzu diesem Thema. Bei Raiffeisen gibt es diese Übertreibun-gen so gut wie gar nicht. Ich empfehle jedem, der sich anhöheren Gehältern für Manager stört, an die Entbehrun-gen, die Verantwortung und die Risiken zu denken, die dieAufgabe mit sich bringt – ganz im Sinne des Aphorismus:„Der Neid sieht nur das Blumenbeet und nicht den Spaten.“

Oft liest man dieser Tage, die „Chefetage“ befinde sich allgemein inder Krise – wie lautet Ihre Meinung dazu?Managen ist in derart volatilen und veränderungsreichen

Zeiten, wie wir sie heute erleben, natürlich äußerst an-spruchsvoll. Daher wird auch die Performance der Mana-ger kritisch beurteilt. Der tatsächliche Erfolg einesManagers ist aber niemals ein Selbstläufer, sondern das Pro-dukt harter, konsequenter und überlegter Arbeit.

Und wie würden Sie sich selbst beschreiben?Ich charakterisiere mich nur ungern selbst. Man sagt,

dass ich analytisch recht gut bin und ich glaube, dass ichmich gut in andere Menschen hineinfühlen kann. Ich ent-scheide rasch, versuche sehr umsetzungsorientiert zu agie-ren und kommuniziere offen und direkt. Ich verstehe michals ewig Lernender und glaube, dass es für einen Top-Ma-nager wichtig ist, auch durch Selbstreflexion seine Ent-scheidungen immer wieder zu hinterfragen und dadurchimmer am Boden der Realität zu bleiben. <

Mehr zur Person und zum Unternehmen finden Sie unterhttp://goo.gl/626gZe

„Wenn man dieBeurteilung derPerformance beiuns an einerwesentlichenKennzahlfestmachen will,dann stehtnatürlich dieRentabilität aufdas eingesetzteKapital imVordergrund.“

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KENNZAHLEN ANALYSE

Die Aktie fällt - das Interesse steigt: Die Rede ist vomösterreichischen Zulieferer für die Erdölindustrie,SBO, der im Forum des Börse Express derzeit zu den

heiß diskutierten Aktien zählt. Auslöser für den Diskurs istder drastische Rückgang des Aktienkurses seit dem SBO-Hoch vom Juli dieses Jahres. Lag das Papier damals mehr als20% im Plus (seit Jahresbeginn), so hält es derzeit bei einemMinus von 3,67% (Kursverlust, der Gesamtertrag liegt bei -2,15%). Im Gegensatz dazu hat der Branchenprimus Schlum-berger zuletzt zwar ebenfalls Haare lassen müssen, doch seit

J a h r e s b e g i nnkann die Aktiedes US-Riesen einsattes Kursplusvon mehr als 17%aufweisen.Grund genug,

die beiden Zulie-ferer für die Erd-ö l i n d u s t r i eeinmal gegenei-nander ins Ren-nen zu schickenum sie anhandverschiedenerKriterien zu be-urteilen (sieheTabelle).Und wie bei-

nahe immer inunseren bisheri-gen MatchesDavid gegen Goli-ath geht Zweite-rer von Beginnan in Führung.Dort wo die

schiere Größehilfreich seinkann (Umsatzbzw. EBITDA jeM i t a r b e i t e r )schießen dieAmis ihre erstenzwei Tore. DochSBO kann kon-tern und mit derbesseren EBITDA-Marge gelingtder Anschluss-treffer. Noch ein-mal gehen dieAmerikaner inFührung (Ge-samtkapitalren-tabilität), dochdann geht esSchlag auf Schlagund am Endegehen die Öster-reicher miteinem verdien-ten 8 zu 4-Siegvom Feld. <

SBO im Duell mit demUS-Riesen Schlumberger

DAVID GEGEN GOLIATH

Harald Fercher [email protected]

Segelboot oder Supertanker - Zweitere geltenals unsinkbar, doch die Wirtschaftsge-schichte zeigt, dass Ersteremitunter deutlichwendiger agieren. Angesichts des „billigen“Öls kann dies mitunter ein Vorteil sein.

Kennzahl (kursive nur zur Info nicht bewertet) 2013

ISIN AN8068571086

Kurs in USD 104,49

Dividende 2013 in USD 1,20

Umsatz in Mio. USD 45.266

EBITDA in Mio. USD 12.011

Mitarbeiter 123.000

Cashflow oper. Tätigk. in Mio. USD 9.788

Umsatz/Mit. in Euro 368.016

EBITDA/Mitarbeiter in Euro 97.650

EBITDA-Marge in % 26,53

Gesamtkapitalrentabilität in % 14,26

Cashflow-Marge 21,62

Gearing1 12,13

Dividendenrendite in % 1,15

Kurs/Umsatz-Verhältnis2 2,92

Kurs/Buch 3,34

Kurs/Cashflow 12,90

KGV aktuell2 20,06

KGV(e)3 18,43Quelle:Boomberg, Stand 09.09.2014 (10.00 Uhr); 1: Gearing Ratio= Netto-schulden/Eigenkapital; 2: KUV und KGV bezogen auf die zurückliegenden 12Monate (trailing 12 month); 3: KGVe für aktuelles GJ

Schlumberger

Ölzulieferer im Duell: SBO tritt gegen den US-Riesen Schlum-berger an und schlägt sich wacker. Foto: dpa/C3754 Sebastian Widmann

Kennzahl (kursive nur zur Info nicht bewertet) 2013/14

ISIN AT0000946652

Kurs in Euro 77,4

Dividende 2013 in Euro1 1,50

Umsatz in Mio. Euro 458,57

EBITDA in Mio. Euro 151,99

Mitarbeiter 1564

Cashflow oper. Tätigk. in Mio. Euro 109,47

Umsatz/Mit. in Euro 293.205

EBITDA/Mitarbeiter in Euro 97.183

EBITDA-Marge in % 33,14

Gesamtkapitalrentabilität in % 13,18

Cashflow-Marge 23,87

Gearing2 4,35

Dividendenrendite in % 1,94

Kurs/Umsatz-Verhältnis3 2,72

Kurs/Buch 3,14

Kurs/Cashflow 17,57

KGV aktuell3 19,50

KGV(e)4 18,39Quelle:Boomberg, Stand 26.08.2014 (10.00 Uhr); 1: inkl Sonderbardiv. 2: Ge-aring Ratio= Nettoschulden/Eigenkapital; 3: KUV und KGV bezogen auf diezurückliegenden 12 Monate (trailing 12 month); 4: KGVe für aktuelles GJ

SBO

Die bisherigen Duelle finden Sie hierCAT oil gegen Schlumberger � http://bit.ly/1lWjcuAOMV gegen Royal Dutch Shell � http://bit.ly/1p4OWPaÖst. Post gegen Deutsche Post � http://bit.ly/1l3cRJRAmag vs. Alcoa � http://bit.ly/VBCgDMvoestalpine gegen ArcelorMittal � http://bit.ly/1sujVn9ams vs. Texas Instruments � http://bit.ly/1Aty5b6

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BRANCHE I

Tim Cook hat sich die Latte selbst hoch gelegt, sehrhoch: Dienstagabend lädt der Apple-CEO ins FlintTheater des Firmensitzes in Cupertino. In jenes Flint

Theater, wo anno dazumal die Apple-Legende Steve Jobs denersten Mac-Computer vorstellte, der Beginn des Durch-bruchs von grafischen Bedienoberflächen und der Compu-termaussteuerung. Nicht das Ende des Weges soll dabei dasnunmehrige iPhone 6 sein, technologisch natürlich auf demallerletzten Stand. Und natürlich das bestens gehütete Ge-heimnis rund um die iWatch, oder welch’ Name den Mar-ketingstrategen zur erwarteten allerneuestenApple-Errungenschaft auch immer eingefallen ist. ZweiÖsterreicher werden die Präsentationen besonders genauverfolgen. Denn je technisch anspruchsvoller, je mehr dabeitrotzdem auf den Energieverbrauch geschaut werden muss,ams sowie AT&S sind umso mehr mit von der Partie.Die analogen Halbleiter von ams führten die Aktie bereits

in den vergangenen Wochen auf Rekordkurs - Analystenwerden hier zusehends kritischer, was die weiteren Aus-sichten betrifft: Zuletzt erhöhten sich die Verkaufs- zu Las-ten der (noch immer überwiegenden) Kaufempfehlungen,das weitere Kurspotenzial liegt laut Bloomberg-Konsens beiweniger als fünf Prozent. Die Aktie des Leiterplattenher-steller AT&S liegt hingegen bei knapp der Hälfte ihres Re-kords, weist dafür keinerlei Verlaufsempfehlung auf undhat laut Konsens ein Kurspotenzial von etwas mehr als 20Prozent. <

AT&S wird deutlich mehrzugetraut als ams

TECHNOLOGIE

Robert Gillinger [email protected]

Die beiden Apple-Zulieferer AT&S sowieams sind in hoffnungsvoller Erwartung, wasdenn Apple heute alles Neues vorstellt - undwas die Beiden dazu liefern können ...

ams seit 2013 AT&S seit 2013

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BÖRSE EXPRESS

BRANCHE II

Die lahmende europäische Konjunktur (Charts sieheFolgeseite) ruft mittlerweile Notenbank plus Politikauf den Plan. Erstere versucht es mit immer tiefe-

ren Zinsen und wahrscheinlich einem ABS-Aufkaufpro-gramm um die Kreditvergabe anzukurbeln, zweite Gruppewill der Wirtschaft auch helfen, das aber mehr über denklassischen Weg der Infrastruktur-Investitionen.Vergangene Woche gab es dazu nicht nur die entspre-

chende Zinssitzung der EZB, es redete etwa auch Polens Fi-nanzminister Mateusz Szczurek auf einer Veranstaltungder wirtschaftswissenschaftlichen Denkfabrik Bruegel.Seine Forderung dort: Die EU-Länder sollen einen gemein-samen Fonds einrichten, der in große Infrastrukturpro-jekte investiert und ähnlich finanziert sein soll wie der 500Milliarden Euro schwere Rettungsfonds der Eurozone.Szczurek warnte, der EU drohe nicht nur ein verlorenesJahrzehnt in ihrer Wachstumsentwicklung, sondern aucheine verlorene Generation junger Männer und Frauen, diekeine Arbeit finden. „Als Kontinent stehen wir schlechterda als Japan nach dem finanziellen Niedergang der 80er-Jahre und schlechter als während der Großen Depressionin den 30er-Jahren“, sagte Szczurek. Interessant ist Szczu-reks Vorschlag allemal, nicht zuletzt, da der polnische Mi-nisterpräsident Donald Tusk erst kürzlich zum nächstenPräsidenten des Europäischen Rates ernannt wurde …Und egal ob gleich auf europäischer Gesamtebene, oder

weiter einzelstaatlich. Die Idee zusätzlicher Infrastruktur-milliarden steht auch in Deutschland vor dem Durch-bruch. Trafen sich doch laut Gerüchten zu WochenschlussVerkehrsminister Alexander Dobrindt und FinanzministerWolfgang Schäuble zu entsprechenden Gesprächen. Auf-grund der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentral-bank sei derzeit sehr viel ungebundenes Kapitalunterwegs, sagte dazu eine Sprecherin des Bundesver-kehrsministeriums am Freitag in Berlin. „Das würden wirgerne dazu verwenden, um es in die Verkehrsinfrastruk-

tur zu investieren.“ Derzeit wird geprüft, wie das möglichgemacht werden kann.Egal in welcher Form so eine Infrastruktur-Investitions-

offensive kommt, die beiden Österreicher Porr und Stra-bag wären wohl jedenfalls mit von der Partie. Auch beimZulieferer Wienerberger würde wohl der eine oder andereAuftrag hängen bleiben.In exakt dieser Reihenfolge beurteilen Analysten derzeit

auch die aktuellen Chancen der drei Aktien: Der Bloom-berg-Kurszielkonsens gibt der Porr-Aktie noch ein Poten-zial von etwas mehr als 15 Prozent. Bei Strabag sind esetwas mehr als zehn, bei Wienerberger fünf Prozent. Stra-bag scheint im Branchenindex mit einem Kurs-/Buchwert-Verhältnis von 0,81 auf Platz vier auf. Wienerberge liegt inseinem Branchenindex mit einem Wert von 0,79 hinterItalcementi auf Platz zwei der günstigsten Werte.Ähnlich günstig bewertet sind die Österreich-Banken im

Branchenvergleich, wo das angekündigte ABS-Aufkaufpro-gramm der EZB zuletzt für gute Stimmung sorgte : DieRaiffeisen Bank International findet sich mit einem Kurs-/Buchwert-Verhältnis von 0,6 auf Platz sechs, die ErsteGroup kommt mit 0,83 auf Platz 15 des 45 Mitglieder um-fassenden europäischen Branchenindex. Der Raiffeisen-Aktie gesteht der Bloomberg-Konsens dabei einKurspotenzial von knapp 25 Prozent zu, knapp zehn sindes bei der Erste Group. (Weiter auf der Folgeseite)

KONJUNKTURFLAUTE

Bau und Banken erwarten vollerFreude die Milliardengaben

Foto: Bloomberg

Robert Gillinger [email protected]

Egal ob EZB oder die Politik, jeweils ver-stärken sich die Überlegungen, die Füllhör-ner zu füllen und über der Wirtschaftherabregnen zu lassen. Zwei Branchen pro-fitieren davon besonders: Bau & Banken.

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BÖRSE EXPRESS

BRANCHE II

Bau-Indizes vs. Porr vs. Strabag vs. Wienerberger

BIP-Entwicklung Eurozone QoQ seit 2005

BE Bauindustrie-Branchenindex seit 2011

BE Bauzulieferer-Branchenindex seit 2011

BE Banken-Branchenindex seit 2011

BE Banken vs. Erste Group vs. Raiffeisen Bank seit ‘11

O,O Prozent

BranchenindexBranchenindexin %in %

Baumaterialienindex

Baubranchenindex

Strabag

Wienerberger

Erste Group

Raiffeisen Bank International

UBM auf Kurs WachstumGESPRÄCH MIT CEO KARL BIER

Ein EBIT von jedenfalls mehr als 35 Millionen bei einer Ge-samtleistung von 400 Millionen Euro. UBM-Chef Karl Bierist bereits guter Dinge, die bisherige Rekordmarke aus demJahr 2008 übertreffen zu können. Was dann wohl nicht nurein Rekordjahr von mehreren folgenden ist. Denn Bier istauch guter Dinge in Sachen PIAG, den Immobilienarm sei-nes Großaktionärs Porr, der erst abgespalten und dann mitder UBM fusioniert werden soll. Damit hat die UBM dannzusätzlich Flächen zur Verfügung, die auf ihre Entwicklungwarten, wie er im Gespräch mit dem Börse Express erklärt.Diese Entwicklung führt die UBM dann auch wieder ver-

stärkt in die Heimat, nachdem zuletzt eher Deutschland imFokus stand. In Österreich will sich Bier stark des Themashochwertiger Wohnbau annehmen, nachdem das Unter-nehmen damit wie zuletzt in Salzburg (die ehemalige Stern-brauerei) gute Erfahrungen machte. Auf Deutschland wirdallerdings ebenfalls nicht vergessen, in Hamburg ist dieUBM nun auch vertreten. Auf einem kürzlich erworbenenGrundstück entsteht der erste UBM-Wohnbau in der Han-sestadt.Apropos Deutschland. Hier betrat die UBM kürzlich Neu-

land und verkaufte als erstes österreichisches Unternehmenan einen Investor aus Singapur: Der in Singapur sitzendeSingapur Fonds IREIT Global (der sich auf seiner Homepageerster Immobilienfonds aus Singapur, der in Europa inves-tiert, nennt - http://www.ireitglobal.com/) kauft das rund 60Millionen Euro teure - der Preis liegt laut Bier über demBuchwert - und rund 25.000 m² große Bürohaus Concornahe der Münchner Messe, nachdem die UBM das 70er-Jahre-Bürohaus revitalisierte. Das Objekt ist voll vermietetund war das erste Revitalisierungsprojekt, das eine Silber-zertifizierung (Green Building) bekam. Bier ist überzeugt,dass das Sanierungs-Know-how der UBM künftig noch öftersgebraucht wird. Denn Flächen für Neubau gibt es in attrak-tiven Lagen heute kaum mehr, damit ist fast jedes span-nende neue Projekt ein Um- oder Zubau, sagt er.Neubauflächen bringt dann nicht zuletzt die PIAGmit in dieEhe ein. Und damit einen Wachstumsturbo. Mehr dazuunter http://goo.gl/QEHVLM >gill<

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BÖRSE EXPRESS

GASTBEITRAG

Aktien gehören meiner Ansicht nach in jedes Portfolio.Mit dem Sparbuch oder der Lebensversicherung kannman heutzutage nicht einmal ausreichend Ertrag er-

wirtschaften um der Inflation zu entkommen. Das so ange-legte Geld wird real immer weniger wert.Wie kann man also sein Vermögen sinnvoll schützen, bzw.

für die Altersvorsorge aufbauen? Das Hauptargument sindimmer wieder Sachwerte wie Immobilien oder Gold. Natür-lich “entkommt” man durch die Investition in Sachwerte derInflation ganz gut.Was viele aber nicht glaubenwollen: Auch Aktien sind Sach-

werte! Es sind Beteiligungen an Unternehmen,mit allen damitverbundenen Rechten. Einem Aktionär gehört ein Teil derFirma. Er ist beteiligt am Gewinn und hat auch ein Stimm-recht.

Zu gefährlich? Natürlich gibt es gute und schlechte Firmen,undwennman nun einfach “blind” irgendwelche Aktien oderIndex-Zertifikate kauft wird man wohl sehr oft daneben grei-fen und schlechte Erfahrungen sind vorprogrammiert. Darausresultieren dann die typischen Abwehr-Argumente gegen einAktieninvestment: Zu gefährlich, viel zu unsicher, nur Zockermachen das, etc.Es ist also erforderlich, sich mit der Materie ein wenig zu

beschäftigen. Das sollte selbstverständlich sein, da es ja umdas eigene – hart erarbeitete – Geld geht.

Dazu ein Beispiel: Die Aktionärsquote – also die Anzahl derLeute in der Bevölkerung die direkt oder indirekt (über Fonds)Aktien besitzen – macht in Österreich und Deutschland nurca. ein Drittel dessen aus wie in den USA oder der Schweiz. (InÖsterreich halten etwa 8% der Bevölkerung Aktien, in denSchweiz und den USA sind es über 25%.)In der Schweiz habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Be-

völkerung dort sehr gut aufgeklärt ist überWirtschaftsthemen– und auch sehr interessiert. Man muss sich nur einmal dasFernsehprogramm des Schweizer Rundfunks ansehen: Sehr

viele SendungenmitWirtschaftsthemen, sehr viele Interviewsmit CEOs von börsennotierten Firmen, etc. während bei uns“Dancing Stars” oder “Teenager werden Mütter” läuft.Ich möchte mit diesem Artikel eine Serie von Beiträgen be-

ginnen, in denen ich die fundamentalen Fakten näher bringe,die jeder wissen sollte bevor er sich für oder gegen ein Ak-tieninvestment entscheidet.

Los gehts! Wie ich schon erwähnt habe gibt es gute undschlechte Firmen an der Börse.Wir wollen natürlich nur die Guten in unserem Portfolio

haben – und zu teuer dürfen sie auch nicht sein.Also ist es die erste Aufgabe – und das zuerst einmal völlig

unabhängig vom aktuellen Aktienkurs des Unternehmens –die wirklich guten Unternehmen herauszupicken.Ich untersuche bei meinen Investments die Unternehmen

immer nach folgenden drei Kriterien:1. Marktstellung2. Ertragskraft3. Wachstumschancen

Markstellung. Die Kriterien im Detail: Bezüglich Marktstel-lung sollte man sich folgende Fragen stellen:Ist das Unternehmen bekannt?Haben die Menschen täglich damit zu tun?Ist das Unternehmen durch starke Marken präsent?Wie hart ist der Wettbewerb?Eine starke Marke und ein Produkt, dass möglichst viele

Menschen haben möchten sind eine ideale Kombination, wiez.B. Coca-Cola, Pampers, Nespresso, Gilette, etc.. Oft kommt

Michael Gredenberg* [email protected]

„Aktien sind kein Teufelswerk“, meinte einstder ehemalige CEO der OMVRichard Schenz.In weiten Teilen der Bevölkerung herrschtdennoch die Meinung, dass Aktien nur fürZocker sind. Grund ist mitunter Nichtwissen.Teil 1 unserer Serie widmet sich den Grund-lagen des Investments in Aktien.

SERIE

In Aktien investieren für Anfänger

In der Schweiz laufen sehr viele Sendungen mit Wirtschafts-themen - bei uns gibt’s „Dancing Stars“. Foto: dpa/Boris Roessler

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BÖRSE EXPRESS

GASTBEITRAGman auf gute Investment-Ideen wennman schaut, was in denSupermarkt-Regalen steht bzw. wasman selbst oft kauft. Auchdie TV-Werbung kann unter dieser Betrachtungsweise sehr in-teressant sein.Eine starke Marke ist wie eine Festung. Es ist nicht einfach

sie anzugreifen. Die Mehrzahl der Kunden wird für ein Mar-kenprodukt mehr ausgeben als für eine billige Kopie, sodassdas Unternehmen welches die Marke besitzt quasi die Preisefestlegen kann. Das ist auch ein guter Inflationsschutz.

Ertragskraft. Jetzt zur Ertragskraft: Wie wir gesehen haben,kann eine starke Marke sehr zur Ertragskraft beitragen, aberwichtig ist natürlich auch die Umsetzung.Hier ist ein gutes Management gefragt sowie schlanke und

effiziente Strukturen. Das schlägt sich dann auf die Zahlen nie-der.Die wichtigste Kennzahl um die Ertragskraft eines Unter-

nehmens zu ermitteln ist die Gesamtkapitalrendite. Sie gibtan wieviel mit dem vorhandenem Kapital (also alle Anlagen,Maschinen, Fabriken sowie Lagerstand und Cash-Bestand –quasi die Aktiv-Seite der Bilanz) an Gewinn erwirtschaftet wer-den kann.Sie errechnet sich so: Summe aller Aktiva (bzw. =Bilanz-

summe) geteilt durch EGT (Ergebnis vor Steuern) mal ein-hundert.Als Ergebnis bekommt man eine Prozentzahl. Das Kapital

ist in der Berichtsperiode dann um diesen Prozentsatz ge-wachsen.Es ist meiner Ansicht nach DIE Kennzahl schlechthin um

Unternehmen zu vergleichen. Genauso interessiert man sichja auch für die “Rendite” wennman andere Anlagen tätigt z.B.beim Kauf einer Vorsorgewohnung.Ich werde in den weiterführenden Artikeln natürlich noch

genauer darauf eingehen.Nur soviel sei hier noch erwähnt: Ichwürde einemAnfänger

unter keinen Umständen empfehlen in ein Unternehmen zuinvestieren, welches eine sehr geringe (kleiner als 5%) oder gareine negative Gesamtkapitalrendite hat. Also Finger weg vonUnternehmen die keine Gewinne machen.Eine weitere Kennzahl für die Ertragskraft ist die Umsatz-

rendite. Sie zeigt an, wie hoch die Spannen (Margen) sind diedas Unternehmen verdient. Die Umsatzrendite wird folgen-dermassen errechnet: EGT (Ergebnis vor Steuern) geteilt durchUmsatzmal einhundert. Als Resultat bekommtman ebenfallseine Prozentzahl.Die oben genannten Kriterien hängen natürlich zusammen,

da ein Unternehmen mit guter Marktstellung die Preise dik-tieren kann und deshalb wahrscheinlich auch gute Erträgeeinfahren wird.

Wachstum. Zu guter Letzt müssen wir noch die Wachstums-chancen betrachten. Hier stellen wir folgende Fragen:Wiewar dasWachstum in der Vergangenheit? (Umsatz, EGT,

Cashflow und Eigenkapital) – wie wir das heraus finden zeige

ich ebenfalls in weiterführenden Artikeln. Daman aber nichtin die Vergangenheit sondern in die Zukunft investiert ist esbesonders wichtig zu beurteilen, wie das Wachstum in Zu-kunft aussehen könnte.- Gibt es Wettbewerb der härter werden könnte?- Ist der Markt gesättigt?- Gibt es andere Produkte die das Produkt des Unternehmens

substituieren (ersetzen) könnten?Das war z.B. bei den Digitalkameras der Fall, welche die ana-

loge Fotografie mit Filmrollen etc. komplett verdrängt habenwas letzlich zur Pleite von Kodak geführt hat. (InteressantesDetail am Rande: Die Digitalkamera wurde von Kodak erfun-den – so kannman sich auch unwissentlich sein eigenes Grabschaufeln ;-).)Die Frage muss auch anders herum gestellt werden: Ist das

Produkt geeignet andere Produkte zu substituieren und somitneue Wachstumspotentiale zu erschließen? Das kann sehrgroße Chancen bringen wie z.B. in Zukunft eventuell kon-ventionelle Autos durch Elektro-Autos ersetzt werden könn-ten.Wir haben also gesehen: Es gibt “hard-facts” und “soft-facts”

bei der Beurteilung eines Unternehmens. Für die hard-factsbenötigen wir einen Blick in die Geschäftsberichte und müs-sen Kennzahlen ausrechnen. Die Soft-Facts können wir ein-fach durch Beobachten und Nachdenken ermitteln.In Teil 2 u.a:Was man aus Berichten herauslesen kann?

Entwicklung des Zinssatzes im Euro-Raum ‘99-2014

Niedrigstzinsen machen Sparen sinnlos. Quelle: Bloomberg

INFO ÜBER DEN AUTOR

Michael Gredenberg hat ge-meinsam mit seinem PartnerPeter Augustin den 1996 ge-gründeten Service-Provider„Inode“ zum zweitgrößten An-bieter von Breitband-Internet inÖsterreich geführt. Nach demVerkauf an UPC (2006) sam-melte er seine ersten Erfahrun-gen am Finanzmarkt bei derVeranlagung des Verkaufserlö-ses. Durch die Finanzkrise er-kannte er, dass man seinVermögen niemals anderen

Leuten anvertrauen soll ohnesich selbst damit zu beschäfti-gen und die Dinge zu verstehen.Er bekennt freimütig, dass aucher jene typischen Fehler ge-macht hat, die einem passierenwenn man plötzlich größereGeldsummen veranlagen muss.

Seit kurzem betreibt MichaelGredenberg einen Finanzblog,den sie hier abrufen können:

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BÖRSE EXPRESS

Lehrgang: Börsehändler – Kassamarkt6. und 11. Oktober 2014 in Wien

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BÖRSE EXPRESS

BRANCHE III

Dieimmerwieder auftauchendeDiskussionumeineAus-weitung staatlicher Infrastrukturausgaben, zur Ankur-belung der zuletztwieder eher darbenden europäischen

Konjunktur, hat neben der Baubranche - siehe auchhttp://goo.gl/NTf7Qt - auch den Stahlsektor erfasst, der davonebenso profitieren würde. Mit ein Grund dafür, dass es zuletztreihenweise Hochstufungen für europäische Stahlaktien gab.Heute erst stufte Barclays den Marktführer ArcelorMittal vonUnter- auf Übergewichtenund gab der voestalpine in einer Erst-studie die Empfehlung Übergewichten, das Kursziel wird mit39,5 Euro angegeben.Dazukommt eine Entlastung auf der Kos-tenseite: Eisenerz - fürmehr als ein Drittel der Produktionskos-ten von Stahl verantwortlich - fiel zuletzt deutlich, der für Stahlhingegen legte weiter zu (siehe Chart). Stahloptimisten verwei-sen auf die zuletzt von Rio Tinto und Co massiv ausgebautenEiesenerzkapazitäten, denen eine immer geringere Nachfrage-steigerung gegenüber steht, da die ‘Überkapazitätsbegrenzungs-Bemühungen’ der chinesischen Regierung in SachenStahlproduktionmehrundmehr greifen. Stahlpessimistenwer-den darauf verweisen, dass dessen Preis in der Regel ganz auto-matisch dem des Vorprodukts Eisenerz folgt. Zeigen wird dasdie Zukunft. Bis dahin ist die voestalpine für Analysten der Top-Pick ameuropäischenStahlhimmel (in FormdesBESteel-Index),kein Wert hat einen höheren Zustimmungswert (Bloomberg-Konsens liegt bei 3,92 Punkte). Ab 37 Euro (siehe Chart) wäreder Abwärtstrend gebrochenunddas eben vollzogene ‘GoldeneKreuz’ könnte seine bullisheWirkung entfalten ...<

Entzweite Gemüter -bei der voestalpine nicht

STAHL

Robert Gillinger [email protected]

Stahl entzieht sich dem Tiefgang des wich-tigen Vorprodukts Eisenerz. Mit ein Grundist die Hoffnung auf kommende Infrastruk-turmilliarden.

Eisen- vs. Eisenerzpreis (US-Dollar je Tonne) YTD voestalpine seit 2009

voestalpine vs BE Steel-Index seit 2009 (in %)

Eisen

200-Tagelinie

Goldenes Kreuz

voestalpine: +111%

BE Steel: -12,2%

50-Tagelinie

Eisenerz

Foto: World Steel Association

voestalpine im Peergroupvergleich

voestalpine

SSAB

Rautaruukki

Eramet

Salzgitter

ThyssenKrupp US Steel

ArcelorMittal

Severstal

Nippon Steel

TAV

Peergroup teuer

günstig

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BEWERTUNGS-CHECK

Was für ein Sommer. Schlechtes Wetter und cras-hende Kurse sorgten für schlechte Laune - nichtnur bei den Börsianern. Noch im Juni war Opti-

mismus angesagt, der Stoxx Europe 600 erreichte sein Jah-reshoch und lag schon rund 10% im Plus, doch dann kam derJuli und mit ihm die Furcht: Der Optimismus auf eine wirt-schaftliche Erholung in Europa schwand und die Kurse gin-gen auf Tauchstation. Was die Hoffnung auf eine ErholungderWirtschaft betrifft hat sich die Stimmung zwar nicht ver-bessert, doch der Sommerschlussverkauf hat die Bullen an-gelockt. Ab Mitte August stiegen die Kurse wieder underhielten durch die neuerliche Zinssenkung der EZB nocheinmal einen Push (siehe Chart unten).Grund genug einmal nachzuforschen, ob Europas Börsen

noch „Schnäppchen“ bergen. Schnäppchen, die gemessenan vier Kriterien (siehe Tabelle) im Vergleich noch günstigzu haben sind. Um diese Titel zu finden haben wir dieBloomberg-Datenbank durchforstet. Als Basis unserer Suchediente der marktbreite Index Europe Stoxx 600 aus dem wir50 Aktien herausgefiltert haben. Diese Aktien präsentierenwir Ihnen auf der nächsten Seite. Angeführt wird die Listevon dem norwegischen Versicherungskonzern Storebrand,der zuletzt (2013) einen Erlös von umgerechnet 6,77 Milliar-den Euro erzielte. Der Nettogewinn stieg von 134,5 auf 252,8Millionen Euro. Für heuer gehen Analysten - laut Bloom-bergdaten - allerdings von einem rückläufigen Gewinn aus.Zum Vergleich die Zahlen der VIG, die ebenfalls in der Listeaufscheint (Rang 29), aus 2013: Der Erlös lag bei 9,87 Milli-arden, der Nettogewinn fiel auf Grund von Abschreibungenvon 425,5 auf 234,8 Millionen Euro, soll aber heuer wiedersteigen. Neben der VIG finden sich noch die OMV (Platz 17),die RBI (27) und voestalpine (Platz 30) unter den aktuell güns-tigsten Titeln im Stoxx Europe 600. Auch die drei großendeutschen Automarken VW, Daimler und BMW zieren un-sere Schnäppchenliste (siehe nächste Seite). <

Harald Fercher [email protected]

Die Blätter fallen, die Kurse steigen, derHerbst steht vor der Tür. Nach dem Sommer-schlussverkauf ziehen die Indizes wiedernach oben. Trotzdem gibt es an Europas Bör-sen noch einige Schnäppchen, auch inWien.

EUROPA-AKTIEN

Schnäppchenjagd nach Ausverkauf:Europas 50 günstigste Aktien

Stoxx Europe 600 vs ATX seit Jahresbeginn in %

Nach dem Ausverkauf im Juli und August geht es wiederbergan, ATX (orange) hinkt nach. Foto oben: dpa-Zentralbild

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BÖRSE EXPRESS

BEWERTUNGS-CHECK

Name ISIN Punkte1 Kurs-Umsatz Kurs-Buch KGV2 KGV(e) Analysten Kurs Kurs- PotenzialRating3 ziel in %4

Storebrand NO0003053605 18,50 0,26 0,69 7,68 7,33 3,71 35,63 38,00 6,66

CNP Assurances FR0000120222 30,25 0,24 0,78 9,76 9,83 3,21 15,28 15,43 0,97

Swiss Life Holding CH0014852781 31,25 0,37 0,67 9,21 9,28 3,39 228,60 228,25 -0,15

J Sainsbury GB00B019KW72 32,25 0,23 0,92 7,69 9,87 2,96 290,10 316,94 9,25

UnipolSai IT0004827447 34,50 0,23 1,08 6,29 9,54 4,00 2,38 2,56 7,56

SCOR FR0010411983 36,00 0,43 0,86 7,07 9,02 3,96 23,45 26,67 13,78

Muenchener Rueck. DE0008430026 41,25 0,42 0,97 7,77 8,79 3,28 154,00 158,24 2,75

Volkswagen DE0007664039 41,50 0,44 0,93 8,80 8,16 4,15 175,75 217,03 23,49

AXA FR0000120628 41,75 0,39 0,89 9,87 9,33 4,37 19,43 21,55 10,90

Renault FR0000131906 47,50 0,41 0,76 12,67 9,01 4,00 60,31 79,20 31,32

Delta Lloyd NL0009294552 48,00 0,33 1,27 6,17 7,87 3,94 18,30 20,63 12,74

Subsea 7 LU0075646355 51,75 0,74 0,73 8,10 7,59 4,03 95,05 124,92 31,43

Catlin Group BMG196F11004 54,00 0,68 0,88 5,41 8,75 3,48 510,50 546,33 7,02

Aegon NL0000303709 55,25 0,34 0,56 14,77 9,99 3,91 6,40 7,05 10,26

Mapfre ES0124244E34 58,25 0,42 1,04 11,09 9,82 3,24 2,88 3,09 7,33

Swiss Re CH0126881561 59,00 0,75 0,90 6,46 8,84 3,32 76,05 82,21 8,10

OMV AT0000743059 59,25 0,23 0,80 16,14 8,29 3,39 28,74 33,41 16,26

Helvetia Holding CH0012271687 61,25 0,48 0,99 10,57 10,75 4,11 464,00 475,33 2,44

BP GB0007980591 63,75 0,38 1,08 12,54 9,70 3,80 475,30 522,67 9,97

Baloise Holding CH0012410517 64,75 0,56 1,08 10,24 8,54 2,57 121,70 121,40 -0,25

Tesco GB0008847096 65,50 0,30 1,29 9,86 10,79 2,96 234,25 246,90 5,40

Hannover Rueck DE0008402215 68,50 0,58 1,19 8,17 8,66 3,20 63,18 65,20 3,20

Afren GB00B0672758 74,50 1,20 0,87 2,95 6,84 3,88 95,75 145,53 51,99

Allianz DE0008404005 76,00 0,63 1,11 10,13 9,66 4,20 133,90 140,73 5,10

Deutsche Lufthansa DE0008232125 78,75 0,21 1,29 14,49 9,93 3,42 13,77 15,84 15,07

UPM-Kymmene FI0009005987 82,25 0,61 0,84 12,45 11,96 2,80 11,59 12,00 3,54

Raiffeisen Bank Int.AT0000606306 82,75 0,56 0,59 11,87 13,47 3,66 20,91 26,14 25,06

Petroleum Geo-Serv. NO0010199151 86,75 1,17 0,80 11,45 7,89 3,44 46,86 64,48 37,61

Vienna Ins. G. AT0000908504 88,50 0,48 0,96 15,17 10,91 3,33 36,47 39,78 9,10

voestalpine AT0000937503 89,50 0,53 1,10 12,76 11,38 4,04 34,19 37,72 10,34

Zurich Insurance G. CH0011075394 90,75 0,61 1,31 10,31 10,72 3,61 280,10 282,96 1,02

SBM Offshore NL0000360618 96,75 0,58 1,45 13,14 7,23 3,43 11,60 13,79 18,91

Carillion GB0007365546 96,75 0,43 1,48 13,96 9,70 3,80 328,00 375,27 14,41

Amlin GB00B2988H17 99,50 0,95 1,32 7,39 9,72 2,87 436,40 457,87 4,92

Daimler DE0007100000 100,75 0,55 1,62 10,30 10,57 4,09 63,66 74,93 17,71

Bilfinger DE0005909006 103,25 0,27 1,08 16,04 12,87 2,91 50,53 57,80 14,39

Enel IT0003128367 104,25 0,54 1,10 12,14 13,24 3,45 4,22 4,39 3,97

Royal Mail GB00BDVZYZ77 105,00 0,46 1,81 3,39 13,02 2,94 433,50 474,23 9,40

Leoni DE0005408884 107,25 0,39 1,80 12,71 11,13 4,09 47,01 62,17 32,24

Electricite de France FR0010242511 109,00 0,66 1,19 12,07 12,40 3,30 25,63 26,42 3,08

Total FR0000120271 110,00 0,65 1,50 11,96 10,71 4,00 50,21 54,26 8,07

Royal Dutch Shell GB00B03MLX29 111,75 0,55 1,35 15,10 10,21 3,97 30,27 32,98 8,98

BMW DE0005190003 112,00 0,77 1,63 10,11 10,06 3,96 90,05 101,84 13,09

Assicurazioni Generali IT0000062072 112,25 0,30 1,15 18,02 11,74 3,23 16,40 17,12 4,37

Barratt Develop. GB0000811801 112,50 1,17 1,11 12,13 8,89 4,56 378,60 467,09 23,37

Neste Oil FI0009013296 118,50 0,23 1,42 8,70 15,94 2,77 15,43 14,67 -4,90

Aviva GB0002162385 119,50 0,39 1,82 14,64 11,13 3,56 528,50 546,84 3,47

Statoil NO0010096985 121,25 0,90 1,54 8,67 11,40 3,08 176,20 185,43 5,24

Cie Gen. d. E. Michelin FR0000121261 126,75 0,77 1,63 12,33 10,92 4,00 82,58 99,59 20,60

Vinci FR0000125486 130,75 0,64 1,83 10,19 12,64 4,13 46,48 56,42 21,38Quelle: Bloomberg; Stand 11.09.2014 10.00 Uhr; 1: Punkte ermitteln sich aus dem vier Kriterien KUV, KBV, KGV sowie dem geschätzten KGV (jeweils fett); 2: KGV ermit-

telt auf Basis des Gewinns je Aktie in den vergangenen 12 Monaten; 3: Rating = von 1 bis 5 je höher, desto besser: 4: Potenzial bis zum Erreichen des Kurszieles.

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Page 19: be INVESTOR 2

BÖRSE EXPRESS

GRAFIK DER WOCHE I

Die jüngste Senkung des Leitzinssatzes im Euro-Raumhat für Europas Staaten einen positiven Nebeneffekt:So günstig wie jetzt konnten sie ihre Schulden noch

nie finanzieren. Eine Aufschlüsselung der aktuellen Rendi-ten zweijähriger Staatsanleihen von Bloomberg zeigt, dassneben dem Nicht-EU-Land Schweiz mittlerweile schon neunEU-Staaten im zweijährigen Bereich eine negative Renditeausweisen. Angeführt wird diese Liste von Deutschland (ak-tuelle Rendite für Zweijährige: -0,077%, gefolgt von den Nie-derlanden und der Slowakei (jeweils -0,063%). Zu denEU-Staaten, die ebenfalls negative Zinsen auf ihre zweijäh-rigen Anleihen vorweisen zählt neben Finnland, Belgien,

Dänemark, Frankreich und Österreich mittlerweile auch Ir-land, dessen Rendite vor gar nicht allzu langer Zeit jenseitsder 20 Prozent lag (siehe dazu Grafik). Auch italienischeStaatsanleihen aus dem zweijährigen Bereich sind deutlichzurückgekommen und rentieren mit 0,290 nur mehr knappüber spanischen (+ 0,289) und schwedischen (+0,151). DieGrafiken des Tages zeigen die Entwicklung der Renditensowie des Leitzinssatzes im Euro-Raum. <

ANLEIHEN

Europas Staatsanleihen werdenimmer mehr zum VerlustgeschäftHarald Fercher [email protected]

Schuldenmachen war - zumindest fürEuropas Staaten - noch nie so billig wie jetzt.Selbst die Rendite (zweijähriger) irischer An-leihen, 2011 noch jenseits der 20 Prozent,sanken zuletzt unter Null.

Rendite zweijähriger Staatsanleihen:Schweiz vs Deutschland 1999 bis 9/2014

Deutsche unter Schweizer Anleihen rentieren unter Null.

Leitzinssatz im Euro-Raum: 1999 bis 09/2014

4,75% war das Hoch im Jahr 2000 Quelle alle Grafiken: Bloomberg

5%

3%

1%

Rendite zweijähriger Staatsanleihen:Italien seit 1999

Italiens Anleihenrenditen kamen zuletzt deutlich zurück.

8%

4%

1%

Rendite zweijähriger Staatsanleihen:Österreich seit 1999

Österreichs zweijährige liegen ebenfalls unter Null.

5%

3%

1%

Rendite zweijähriger Staatsanleihen:Irland seit 2004

Irische Rendite sank von über 20 auf unter Null.

20%

10%

1%

Page 20: be INVESTOR 2

BÖRSE EXPRESS

HINTERGRUND

Inden vergangenen Tagenwar immerwieder zu lesen, dassÖsterreichs Banken im Vergleich überproportional zurKasse gebenwerden. In Summe ist davon auszugehen, dass

Österreichs Banken im Zuge der Bankenabgabe 640MillionenEuro aufbringenmüssen. Das klingt relativ viel, aber es drängtsich die Frage auf, ob Österreichs Banken jetzt wirklich über-proportional geschröpft werden? In diesem Zusammenhangbietet sich ein Vergleich mit Deutschland an.Deutschlands Banken müssen im Vergleich zu ihren öster-

reichischen Pendants „lediglich“ 520 Millionen Euro aufbrin-gen. Das ist um 120 Millionen weniger - und das, obwohl dieFinanzwirtschaft deutlich größer ist als die österreichische.Die Mehrbelastung wirkt sich in weiterer Folge auch auf dasKreditverhalten der Institute aus. Um das zu untermauern,habe ich den Instituten eine erforderliche Eigenmittelquotevon 8% unterstellt und dementsprechend die Bankenabgabemit dem Faktor 12,5 hochgerechnet. Unterstelltman also, dassdie Banken durch die Abgaben geringere Eigenmittel haben,verringert sich unter diesen Annahmen das theoretische Kre-ditvolumen um 8Milliarden in Österreich bzw. 6,5 Milliarden

in Deutschland. Um das auch in Relation zur Größe des Wirt-schaftsraumes zu stellen, habe ich die verringerte Kreditver-gabemöglichkeit in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP)gestellt. Auch hier wird ersichtlich, dass die verringerte Kre-ditvergabemöglichkeit der Banken in Österreichmit 2,56% un-gleich höher zu Buche schlägt als in Deutschland (0,24%).Die Bilanzsumme der 10 größten Institute beträgt in

Deutschland rund 4.372,4Milliarden – imVergleich dazuwei-sen die größten 10 Banken Österreichs eine Bilanzsumme von841,6 Milliarden Euro auf. Durch das Osteuropa-Engagementunserer größten Institute ist die Bilanzsumme der Top-10 Ban-ken in Österreich imVergleich zu Deutschland relativ hoch. InRelation zumBIP beträgt die Bilanzsumme der Top-10 Bankenrund 268% für Österreich bzw. 160% für Deutschland.Unter der Annahme, dass die Bankenabgabe nun von den

größten Instituten gestemmtwerdenmuss, fällt die Belastungfür Österreichs Banken ebenfalls deutlich stärker aus als jenedeutscher Mitbewerber. In Österreich beträgt die Bankenab-gabe 0,076% der Bilanzsumme der Top-10 Banken, wohinge-gen deutsche Banken mit 0,012% vergleichsweise billigdavonkommen.Fazit.Die Kritik, dass die Banken in Österreich im Vergleich

zu deutschen Kreditinstituten viel stärker zur Kasse gebetenwerden und damit der Finanzplatz in Österreich an Attrakti-vität verliert, ist aus meiner Sicht durchaus gerechtfertigt.

Josef Obergantschnig* [email protected]

Österreichs Kreditinstitute müssen inSumme an die 640 Millionen Euro an zusätz-licher Bankenabgabe zahlen, deutlich mehrals ihre deutsche Konkurrenz. Das belastetauch die Kreditvergabemöglichkeiten.

WETTBEWERBSVERZERRUNG

Bankensteuer lastet wie einMühlstein auf der Kreditvergabe

in Mio. € Bankenabgabe theoret. verminderte BIP in % desKreditvergabemöglichkeit BIP

Österreich 640 8.000 313.070 2,56%

Deutschland 520 6.500 2.737.600 0,24%Quelle: IHS, Süddeutsche, Eurostat, Eigene Berechnungen, Foto: dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Wie die Bankenabgabe die Kreditgabe beeinflusstBeispielhafte Rechnung

Deutschland in Mrd. Euro

Deutsche Bank 1.611,4

Commerzbank 549,7

KfW-Konzern 464,8

DZ Bank 387,0

UniCredit Bank 290,0

LBBW 273,5

Bayr. Landesbank 255,6

Nord/LB 200,8

LB Hessen-Thüringen

Girozentrale 178,1

Postbank 161,5

Bilanzsumme der Top-10 Banken im VergleichÖsterreich in Mrd. Euro

Erste Group 199,9

UniCredit Bank Austria 196,2

RZB 147,3

RBI 130,6

RLB OÖ 37,4

Bawag P.S.K. 36,4

RLB NÖ-Wien 29,1

Hypo-Alpe A. Int. 26,2

ÖVAG 20,9

Oberbank 17,6Quelle: Statistica, Trend

Josef Obergantschnig ist seit2008 in der Security KAG be-schäftigt. Nachdem er jahrelangden Aktienbereich geleitet hat,

bekleidet er seit Oktober 2011die Funktion des Chief Invest-ment Officers der Kapitalanla-gegesellschaft.

*INFO ÜBER DEN GASTAUTOR

Page 21: be INVESTOR 2

BÖRSE EXPRESS

GRAFIK DER WOCHE II

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be INVESTORjeden Freitag

neu

Mitder Veröffentlichung im EU-Amtsblatt ist die neueBankkonten-Richtlinie in Kraft getreten. Sie bringtfür Kunden zahlreiche Verbesserungen, darunter

den Rechtsanspruch auf ein Girokonto. Die Richtlinie mussnun binnen zwei Jahren in österreichisches Recht umge-

Trotz Niedrigstzinsen istKonto überziehen teuer

EU-KONTORICHTLINIE setzt werden. Die AK mokiert, dass die Richtlinie keine Be-schränkung für Überziehungszinsen aufweist. Diese seientrotz gesunkener Leitzinsen und niedrigerer Zinsen bei Kon-sumkrediten seit Jahren auf hohem Niveau geblieben (sieheGrafik). Laut AK-Bankenrechner liegt die Bandbreite der Zin-sen für eine Kontoüberziehung zwischen 4,8 und 13,5 Pro-zent. Im Schnitt (Median) kostet die Überziehung des Kontosrund 11 Prozent. Kritisiert wird auch, dass es an Transpa-renz mangelt.Mehr dazu finden Sie hier: http://bit.ly/1wgYMPE

Page 22: be INVESTOR 2

BÖRSE EXPRESS

MEINUNG

schende Erwartungshaltung, dass die EZB in Form von MarioDraghi etwas für die Märkte tun wird: Zinssenkung und ABS-Aufkaufprogramm folgten, und werden wohl in der kom-menden Umfrage ihren Niederschlag finden. Dass Bonds dannaber nicht trotzdem den 60. Monat en suite imMinus verhar-ren, ist bei dem erreichten Ultratiefzinsniveau aber eigentlichauszuschließen.Zur Umfrage: Seit Juni 2007 führen wir in Kooperation mit mindtake(http://www.mindtake.at) Umfragen zum "Klima" für Aktien und An-leihen durch. Befragt werden ca. 200 Entscheidungsträger aus demWiener Börseumfeld sowie Heavy-BE-User. >red<

Mario Draghi auf Besuchbei der Keller-Party

UMFRAGE

Der Abwärtstrend ist gestoppt, auch wenn die Stim-mungweiter in Keller liegt. Minus 0,5 Punkte, sagt dasStimmungsbarometer für den Wiener Aktienmarkt.

Und für Wiener Anleihen geht’s auf ein Jahreshoch - auchwenn sich dieses tief unten im Keller befindet. Hier zeigt sichwohl eindeutig die im Erhebungszeitraum am Markt herr-

Börse-Stimmungsbaromter für September

Aktien

Anleihen

SPORTSTUFF VON PETER RIETZLERCHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

Auch am Tag nach dem 1:1 gegen die Schwedenfällt es Fans und Experten schwer, das Ergebnisrichtig einzuordnen. Der Großteil der acht Millio-

nen Teamchefs spricht von einer gefühlten Niederlage.Ein verlässlicher Goalgetter wird vermisst und auch dieSchonfrist für Marcel Koller ist vorbei. Rechtzeitig mitdem Qualifikationsstart für die EURO 2016 formierensich die Kritiker.

Dem Schweizer wird u.a. eine falsche Kaderzusammen-stellung, das Festhalten an formschwachen Spielern, einZaudern bei notwendigen Wechseln während einer Par-tie vorgeworfen bzw. stört den einen oder anderen, dasses Koller an einem Plan B fehle, um auf die veränderte

Taktik des Gegners schnell zu reagieren. Schön, wennÖsterreich nach einem 1:1 gegen Schweden keine grö-ßeren Sorgen plagen. Die Entwicklung der Mannschaftschreitet voran. Ein selbstbewusster Torjäger könnteden Prozess beschleunigen.

Koller wird von seinem eingeschlagenen Weg nicht ab-weichen und der stets unaufgeregte und sachlicheSchweizer Teamchef tut gut daran seine Spieler zu stär-ken und ihnen das Vertrauen auszusprechen. Sie habensich mit der Punkteteilung gegen die Skandinavier sel-ber unter Druck gesetzt und müssen in den kommen-den beiden Partien in Moldawien und gegenMontenegro unter Beweis stellen, dass sie auch mit derFavoritenrolle gut umgehen können. In diesen beidenSpielen wird sich zeigen, ob die Reise Richtung Frank-reich Fahrt aufnimmt oder von der ÖFB-Auswahl Pan-nen, Staus und Umwege in Kauf genommen werdenmüssen. <

Frankreich wir kommen -oder auch nicht

Page 23: be INVESTOR 2

BÖRSE EXPRESS

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Page 24: be INVESTOR 2

BÖRSE EXPRESS

PRIMÄRMARKT

In Deutschland wurde Ende Juli ein Entwurf für ein Klein-anlegerschutzgesetz vorgelegt, das speziell auch den Be-reich des Crowdfunding/-investing abdecken soll. In

Österreich regen ‘Die Grünen’ immer wieder dazu an, einenRechtsrahmen für Crowdinvesting zu schaffen und auf euro-päischer Ebene gibt es so und so schon Pläne, eine einheitlicheRegulierung für Crowdinvesting zu schaffen. So führte die EU-Kommission Ende letzten Jahres eine öffentliche Konsultationdurch, um zu prüfen, ob eine EU-weite Regulierung vonCrowdfunding notwendig ist. Ergebnis: Zwei Drittel der Ant-wortenden sprechen sich dafür aus, dass die Aufklärung derInvestoren über mögliche Risiken EU-weit und einheitlich ge-regelt werden sollte. Die EU beabsichtigt daher, ab 2015 Se-minare mit den Regulatoren der Mitgliedsländer abzuhalten,um eine möglichst einheitliche Regulierung zu erreichen.Man kann es also als beinahe fix betrachten, dass sich auchdie österreichische Crowdinvesting-Szene in absehbarer ZeitGesetzen unterwerfenwirdmüssen. Zu hoffen ist, dass ein po-tenzielles EU-Gesetz hierzulande nicht in dem selben schar-fen Ton umgesetzt wird, wie das Alternative InvestmentfundManager Gesetz (AIFM-G), das gleich einer ganzen VC-Sub-branche die Geschäftsgrundlage entzogen hat.

Entwurf abgelehnt In Deutschland gibt es zum vorgelegtenEntwurf bereits kontroverse Diskussionen. Das GermanCrowdfunding Network (GCN), das auchMitglieder aus Öster-reich hat, hält etwa den vorliegenden Entwurf für nicht trag-bar und erwartet sowohl von der Exekutive als auch derLegislative Änderungen des Entwurfs, um die Crowdfunding-Branche nicht zu gefährden. Dazu gehört besonders die Erhö-hung der Schwelle für die Ausnahme von derVermögensanlagenprospektpflicht auf mindestens fünf Mil-lionen Euro, die Abschaffung der Obergrenze von 10.000 Europro Anleger bzw. deutliche Erhöhung dieser Grenze für na-türliche Personen und Einführung von Öffnungsklauseln fürnicht-natürliche Personen und für besonders finanzstarke und

risikotragfähige Investoren, ein kompletter Verzicht auf dasWerbeverbot außerhalb von Wirtschaftsmedien, kein manu-elles Unterzeichnen des Vermögensanlage-Informationsblattsund kein Einsenden per Post sowie längere Übergangsfristennach dem Inkrafttreten des Gesetzes. Auch das Business An-gels Netzwerk Deutschland (BAND) spart nichtmit Kritik: „Umden unterschiedlichen Finanzierungszielen und den unter-schiedlichen Unternehmens- und Investoreninteressen ge-recht werden zu können, ist eine praxis- und bedarfsgerechteAusgestaltung des Crowdfunding-Privilegs erforderlich.Wederdie im Entwurf des Kleinanlegerschutzgesetzes angelegte Be-grenzung der Gesamthöhe des Investments auf eine MillionEuro noch die Beschränkung der Investitionsinstrumente aufpartiarische Darlehen undNachrangdarlehenwird Bedürfnis-sen der Praxis gerecht“. Auch die Höchstsumme von 10.000Euro entspreche „nicht den Bedürfnissen desMarktes und derInvestoren“, so das BAND. Ins selbe Horn bläst der Bundes-verband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK),demu.a. ebenfalls die Betragsgrenzen zu niedrig sind. Generellkritisiert der BVK: „Der im Referentenentwurf vorgeseheneAnlegerschutz berücksichtigt die Besonderheiten desCrowdfunding nicht ausreichend“.

Schnell einreichen Hierzulande gibt es aktuell noch keinenGesetzesentwurf. Es ist also anzuraten, so bald wie möglichInvestitionsprojekte bei den heimischen Plattformen einzu-reichen, um möglichen strengeren Regeln zuvorzukommen.Wie an dieser Stelle bereits berichtet, gibt es derzeit interes-sante Kampagnen und neue kündigen sich schon an. Die Platt-form conda stellt etwa für Herbst vier neue Aktionen inAussicht. So wirdman in ein Projekt aus demMedizinbereich,in ein Technologieprojekt sowie in zwei Projekte aus dem Be-reich der erneuerbaren Energie, investieren können.

Mehr News zum Thema Venture Capital und Private Equity finden Sieunter http://www.boerse-express.com/venture

Es ist absehbar, dass sich der Gesetzgeber schon bald demThema Crowdinvesting annehmen wird. Foto: BEX/Gutbrunner

Crowdfunding: Es stehteine Regulierung an

VENTURE CAPITAL

Christine Petzwinkler [email protected]

In Deutschland gibt es bereits einen konkre-ten Gesetzesentwurf und auch die EU arbei-tet an einem einheitlichen Rahmen. DieCrowdinvesting-Szene kommt um eine Re-gulierungwohl nicht herum. Tipp: So schnellwie möglich Kampagnen starten.

Page 25: be INVESTOR 2

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW II

BÖRSE EXPRESS: Ihre These lautet, dass Minenaktien einschlechtes Investment sind, weil der Metallgehalt der Erze expo-nentiell abnimmt, während die Förderkosten exponentiell zuneh-men. Können Sie das konkret erläutern?JÜRGEN MÜLLER: Ich denke in der Tat, dass die Förderkos-ten den Minengesellschaften davon laufen werden, und dassdiese aufgrund der nachgewiesenen Marktmanipulationenvon den Preisen der Edelmetalle nicht wird aufgefangenwerden können. Die Minenbetreiber umgehen dieses Pro-blem derzeit damit, dass in den sogenannten „Cash-Kosten“nicht alle wirklichen Kosten enthalten sind. Vornehmlichnicht die Kosten, abgebaute Unzen zu ersetzen. Da an denBörsen bekanntlich nicht die Gegenwart, sondern die Zu-kunft gehandelt wird, denke ich daher, dass es ungemein

sicherer für Anleger ist, die Me-talle direkt zu kaufen. Ichkann definitiv keinen positi-ven Hebel sehen, den Minen-aktien darstellen sollen. Ichdarf hinzufügen, dass diesmeine langfristige Prognose

ist, kurzfristig können einzelne Minentitel natürlich gigan-tische Gewinne generieren. Nur das Chance/Risiko-Verhält-nis ist so schlecht, dass private Kleinanleger die Händedavon lassen sollten. Wie ich in einem Artikel auf goldsei-ten.de auch bereits nachgewiesen habe, gibt es zudem kei-nen einzigen Edelmetall-Fonds, der es in den letzten Jahrenschaffte, die Metallpreise zu übertreffen. Nimmt man zu-sätzlich die Kosten dieser Instrumente in Betracht, ist diesein weiteres gewichtiges Argument, die Metalle direkt inForm von Münzen und Barren zu kaufen.Gilt dies nur für Gold/Silber oder auch für Platinmetalle und Indus-triemetalle?Tendenziell ja. Dass die Kosten der Minenbetreiber davon-

laufen werden, gilt für jeglichen Bergbau. Es ist bekannte Tat-sache, dass z.B. die Erzgehalte aller Minen beständigabnehmen. Dies gilt für alle Metalle.

Ihrer Meinung bieten Gold/Silberaktien daher keinen Hebel, zumin-dest keinen positiven. Soll man generell nicht in Gold/Silberminen in-vestieren, oder nach starken Kursrückschlägen doch, und wenn ja inForm von Minen-ETFs? Die aktiv gemanagten Fonds weisen ja teilseine sehr schlechte Performance auf, weil häufig auf ausgefallene Ak-tien gesetzt wird, die im Abschwung extrem fallen ...Ich denke, dass alle Märkte heutzutage manipuliert sind.

Inmeinem Buch führe ich zu dieser zugegebenermaßen sehrpauschalen Aussage auch einige Belege an. Die Haltedauereiner Aktie beträgt heute im Schnitt nur wenige Sekunden.Währungen, Metalle, alle Märkte unterliegen heute auffal-lenden Anomalien, die nur durch gezielte Eingriffe erklärtwerden können. Wie soll ich als Kleinanleger diesem Sturmtrotzen? Ich empfehle daher nur Investitionen in reale Sach-werte, die nicht dem allgemeinen Marktgeschehen unter-worfen sind. Je weiter eine Anlage vom Börsengeschehenwegist, umso besser.

Sind überraschende neue und ergiebige Lagerstätten wirklich auszu-schließen?Nicht auszuschließen, aber unwahrscheinlich. Zwar hin-

ken die Metall-Explorer den Ölsuchern um einige Jahre tech-nisch und wissenschaftlich hinterher, doch sind großeGoldfunde wie z.B. in Südafrika extrem unwahrscheinlich,da unser gesamter Planet im Prinzip bereits geologisch un-tersucht und kartographiert wurde.

Bisher stiegen die Gold- und Silbermengen jedes Jahr deutlich an. Es

JÜRGEN MÜLLER

„Den Gold- und Silberminen laufen dieFörderkosten davon“

Jürgen Müller Foto: beigestellt

Christoph Rohrmoser [email protected]

Buchautor Jürgen Müller über Portfolio-Mo-delle á la Markowitz, warum er im Roh-stoffbereich die Direktanlage gegenüberetwa Aktien präferiert und was es mit dendrei Speichen Immobilien, Metalle undWertpapiere auf sich hat.

„Ich denke, dassalle Märkteheutzutage ma-nipuliert sind.“

Page 26: be INVESTOR 2

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW II

wird inzwischen ungleich mehr gefördert als in den 70er Jahren.Wannsehen Sie hier den Wendepunkt?In meiner Dissertation habe ich genau diesen Punkt ver-

sucht theoretisch zu bearbeiten, indem ich die Hubbert-Theo-rie auf das Edelmetall Goldmathematisch angewendet habe.Als mathematisches Ergebnis kam heraus, dass das Peak-Goldder Förderkurve zwischen 2027 und 2044 stattfinden sollte,bei einer jährlichen Fördermenge um die 3000 Tonnen. In

der Realität sollte sich jedocheine Art Förderplateau um denaktuellen Förderwert entwi-ckeln, von dem aus dann einAbfall eintreten wird. Die heu-tigen Zahlen und Modelle zei-gen sehr genau, dass wir vondiesem Punkt nicht mehr weitentfernt sind. Meine gesamtenErgebnisse wurden im Buch„Modellierung der globalenGoldproduktion durch Anwen-dung der Hubbert’schen Peak-Oil Methodik“ in 2012veröffentlicht.

Die Silberförderung ist ja weitge-hend unabhängig vom Silberpreis,

weil 80 Prozent des Silbers als Beiprodukt kommt. Ist hier ein Produk-tionsrückgang auf absehbare Zeit zu erwarten? Denn wenn die Ergie-bigkeit der Kupfer-, Blei-, Zinn- und Zinkminen auch immer weitersinkt, muss immer mehr Erz verarbeitet werden und damit wird auchmehr oder zumindest gleichviel Silber gefördert......Ich kann nicht sehen, warum sich die Förderkurve für Sil-

ber substantiell anders entwickeln sollte, als die von Gold.Das Problem ist und bleibt, dass Minen aus Rentabilitäts-gründen immer zuerst die guten Erze abbauen und dannmehr und mehr zu den mageren Erzen übergehen. Immermehr Erz zu prozessieren ist leider auch keine Lösung, weilwie gesagt die Metallpreise dies nicht zulassen. Eine Zwick-mühle, aus der die Minenbetreiber nicht rauskommen.

Kann man einen Gold- und Silberpreis benennen, wo das Minenange-bot um – sagen wir – 20 Prozent zurückgehen würde, weil die teuers-ten Minen aus dem Markt genommen würden?a die Edelmetallmärkte, wie bereits erwähnt, leider keine

freien Märkte sind, kann eine solche Prognose seriös nichtabgegeben werden

Noch zu Palladium: Was halten Sie davon?Kurzfristig zeigen die CoT-Daten (Anm.: Commitment of

Traders, Positionierung der Marktteilnehmer an den US-Bör-sen) in der Tat eine Überhitzung des Palladiumpreises an.Vielleicht wissen jedoch bestimmteMarktteilnehmer immermehr als andere. Das Palladium war schon in 2013 mit Ab-

stand das stabilste Metall. Will heißen, dass wenn z.B. dieBrennstoffzellen-Technologie sich langfristig doch durchset-zen wird, wir dadurch alles Platin und Palladium benötigenwerden, was auf diesem Globus verfügbar ist. Zur Diversifi-zierung halte ich Platin und Palladium für sehr geeignet.

Ihr Buch: "Drei-Speichen-Regel: Das 1600 Jahre alte Geheimnis der er-tragreichen und sicheren Geldanlage" ist kürzlich erschienen. KönnenSie kurz erläutern, was den Leser darin erwartet?Ich möchte mit diesem Buch zeigen, dass die Finanzindus-

trie mit ihren Markowitz-Portfolios mehr oder minder aufdem völligen Holzweg ist. Markowitz selbst legt sein Geldnicht nach seiner ach so bahnbrechenden Theorie an, son-dern kauft nach eigenen Aussagen 50% Anleihen und 50% Ak-tien für sein Depot, was ich allerdings auch nicht für guthalte. Warum soll ich als Bankkunde nach Markowitz inves-tieren, wenn er selbst es nicht 'mal tut? Zudem gibt es empi-rische wissenschaftliche Studien, die belegen, dass die alteDrei-Speichen-Regel keine schlechteren Ergebnisse liefert, alsein „optimiertes Portfolio“ nach Markowitz, jedoch unge-mein viel Kosten, Gebühren und letztlich Nerven spart.Ich belege diese Thesen ausführlich in den ersten Kapiteln

meines Buches. Anschließend versuche ich aufzuzeigen, wiesich die langfristigen globalen Trends auf die Anlageklassensehr vermutlich auswirken werden. Dabei fällt auf, dassmeine These der Sachwert-Anlage durch diese langfristigenTrends, allen voran der demographischerWandel, absolut ge-stützt werden. Die folgenden drei Kapitel befassen sich mitden drei Speichen Immobilien, Metalle undWertpapiere. Fürdie Immobilien zeige ich auf, dass Forstimmobilien weitausertragreicher und sicherer sind, alsWohnimmobilien. Für dieMetallspeiche fasse ich meine Erkenntnisse aus meiner Dok-torarbeit zusammen, sowiemeine Erfahrung aus demHandelmit den Technologiemetallen, z.B. Indium, Gallium, Germa-nium, Seltene Erden. Im Kapitel über dieWertpapiere, die ineinem normalen wirtschaftlichen Umfeld ein Drittel einesPortfolios ausmachen sollten, gehe ich kritisch mit der aktu-ellen Lage um und beschreibe die wissenschaftlichen Stu-dien, die leider klar zeigen, dass private Kleininvestorenzuallermeist mit ihren Spielereien verlieren. Die Kardinal-fehler sind: Unterschätzung der Transaktionskosten, Beach-tung der Prognosen der sogenannten „Profis“, Begrenzungder Gewinne, laufen lassen der Verluste, schlechte Diversifi-kation des Portfolios, usw … All diese Fehler - und mehr -wurden empirisch in unzähligen Studien wissenschaftlichnachgewiesen. Spricht man mit Mitarbeitern von Direktbro-kern auf den Messen, erfährt man z.B. unter der Hand, dassin der Tat 90 Prozent der Kunden nur rote Zahlen im Depothaben. Das klassische Pareto-Prinzip. Die einzig sinnvolle Al-ternative aus all diesen Erkenntnissen sind günstige Index-ETFs, die lediglich einen Markt abbilden. Insgesamt habe ichversucht, einen sinnvollen, verständlichen und vor allem an-wendbaren Ratgeber für Privatinvestoren zu verfassen. <

„Kurzfristigkönnen einzelneMinentitelnatürlich gigan-tische Gewinnegenerieren. Nurdas Chance/Ri-siko-Verhältnisist so schlecht,dass privateKleinanleger dieHände davonlassen sollten.“

Page 27: be INVESTOR 2

BÖRSE EXPRESS

FONDS(-RANKINGS)

Die vorderen Plätze scheinen einzementiert, im Mit-telfeld tauschen der Vienna Stock (Erste Group) undder Raiffeisen Österreich-Aktienfonds die Plätze.

Nicht weil das Erste-Produkt bei der Performance voranliegt, aber dem Raiffeisen-Pendant wurde von Feri EuroRa-

ting Services das Rating von B auf C downgegradet. Ge-schuldet ist das einer erhöhten Volatilität im Betrachtungs-zeitraum (über fünf Jahre).Auffallend ist eine gewisse Zurückhaltung der Anleger bei

Investments in Österreich-Aktienfonds, was aber vielleichtvor allem der Urlaubszeit geschuldet ist, und dass da nichtalle ihre Positionen unbeobachtet haben wollen. Jedenfallssank das investierte Volumen in Summe um knapp fünf Pro-zent auf nun unter zwei Milliarden Euro - der ATX als Per-formancebenchmark verlor im Berichtsmonat August ‘nur’einen Prozent >gill<

Anleger bringen ihreSchäfchen ins Trockene

AKTIEN ÖSTERREICH

Von Platz 1 auf 5 - so ging es zuletzt dem lange Zeitan der Spitze liegenden MainFirst-Fonds - Top Euro-pean Ideas. Hier wurde die starke Gewichtung Öster-

reichs ein bisserl zum Verhängnis, da sich der WienerMarkt mit zuspitzender Ukraine-Krise schlechter als derRest Europas entwickelte. Neu an der Spitze liegt somitJPMorgan, wo Österreich nur einen Minianteil des Portfo-liovolumens inne hat.Neu bzw. Rückkehrer in die Top-Liste ist Spängler IQAM

mit dem Quality Equity Europe, wo zuletzt ganz stark aufKonsumgüterwerte gesetzt wurde (mehr als 40 Prozent desPortfolios) >gill<

Mit Österreich insidelief’s nicht so gut

AKTIEN EUROPA

Die besten Aktienfonds mit Schwerpunkt Österreich

Die besten Fonds mit Schwerpunkt Euro-Aktien

Page 28: be INVESTOR 2

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BÖRSE EXPRESS

ÖKO-INVESTMENT

WEB Windenergie ist zwar Pionier am österrei-

chischen Windmarkt, nicht aber am Markt für Hy-bridanleihen. Der durchläuft gerade eine

Renaissance. „Seit Anfang 2013 hat sich der Markt weltweitvon 40 auf 80 Milliarden US-Dollar verdoppelt. Ein vorteilhaf-tes Marktumfeld sowie die Suche der Investoren nach Renditeangesichts historisch niedriger Zinsen haben allein 2013 zuEmissionen in Höhe von 30 Milliarden Dollar geführt”, soDierk Brandenburg von Fidelity Worldwide Investment. InÖsterreich strömten im Vorjahr so namhafte Emittenten wiedie börsennotierteWienerberger aber auch gleichgeartete wieWEB Windenergie, nämlich nicht börsennotierte wie der Ti-roler Spanplattenhersteller Egger, auf den Hybridanleihen-Markt.

Risiken. Von strukturellem Eigenkapital ist die Rede, wasnichts anderes bedeutet als „tief nachrangig“. So steht es auchin den jetzigen Anleihebedingungen der WEB Windenergie.

Heißt im Klartext: Im Kon-kursfall werden die Inha-ber von Hybridanleihenerst nach den anderenGläubigern bedient – auchnach jenen, die „normale“Anleihen besitzen. Außer-dem kann der Emittent

Zinsen und Tilgungen aufschieben oder ganz annullieren,womit die Laufzeit theoretisch unbegrenzt sein kann. Bei derGreen Power Anleihe von WEB Windenergie trifft das auchpraktisch zu. Und das Unternehmen darf in Jahren, in denenfür das vorangegangene Geschäftsjahr keine Dividende an dieAktionäre ausgeschüttet wird, Tilgungen und jährliche Zins-zahlungen aussetzen.

Renditen.Umden Investor für diese Risiken zu entschädigen,gibt es Zinsen - im Schnitt 200 Basispunkte mehr als bei tra-ditionellen Unternehmensanleihen, so Brandenburg. Im Fall

der Green Power Anleihe sind das 6,5 Prozent, wohlgemerktnur in Jahren, wo die Hauptversammlung für das Jahr davoreine Dividende beschließt. Dann wird auch getilgt - jeweilsein Zehntel des Nominale.

Solide. Hybridanleihen sind also etwas für Anleger, die dasUnternehmen kennen und dem Geschäftsmodell vertrauen.BeiWEBWindenergie scheint das Modell bisher zu stimmen,nicht zuletzt wegen der nach wie vor funktionierenden För-dertarifsicherheit. Einst aus einer Bürgerinitiative in Nieder-österreich heraus entstanden, ist der Windparkbetreiberheute nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland,Frankreich, Tschechien und zuletzt auch in Kanada vertre-ten. „Nach fast 20 Jahren Unternehmensgeschichte sehenwir, dass uns diese breite internationale Aufstellung gut tut.Ist in Österreich ein schwachesWindjahr, ist sicher in einemder anderen Länder ein gutes.“ Von so geglätteten Produkti-onszahlen spricht Vorstandsvorsitzender Andreas Dangl undvon einem „Ankommen in solider Unternehmensphase“.„Was man anhand unserer Kernkennzahlen ganz gut sieht:Wir erfüllen die Ansprüche unserer Eigentümer und verbin-den stabile Ergebnissemit einem angemessenenWachstum”,verdeutlicht Finanzvorstand Michael Trcka die angespro-chene Solidität. Das Ergebnis von heuer, glaubt er, wird -wenn der Wind nach Plan weht - das vom Vorjahr (6,1 Mio.Euro) erreichen. Trcka nennt als Unternehmensziel hohe ein-stellige Eigenkapitalrenditen: „Wir wollen für unsere Aktio-näre Geld verdienen und in verdaubaren Schritten wachsen.“Letzteres bedeutet ca. 80 Megawatt Zubau in Österreich,Deutschland, Kanada und Frankreich bzw. ein Leistungsplusvon 25 Prozent in 2015. <

WEBWindenergie braucht zur Finanzierung ihrer Anlagen risiko-freudigeres Kapital und begibt eine Hybridanleihe. Foto: beigestellt

WEBWindenergie holtsich wieder Kapital (Teil 1)

ERNEUERBARE ENERGIEN

Christa Grünberg [email protected]

... und betritt Neuland. Das Unternehmenwagt sich anHybridanleihen. Ob sich auch derInvestor an die Risiko-Mischform zwischenAktien und Anleihen wagt, entscheidet sichnach tiefem Einblick in das Unternehmen.

„Wir wollen fürunsere AktionäreGeld verdienenund in verdaubarenSchritten wachsen.”

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BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

Montag - Dienstag - Mittwoch - Donnerstag

Zertifikatebeiträge der Woche

Wieman das von Aktienanleihen kennt, erfolgt dieZinszahlung (bzw. in diesem Fall die Zinszahlun-gen) völlig unabhängig von der Entwicklung des

Basiswerts. Das ist hier die BMW-Aktie. Dennoch wird derSchlusskurs der BMW-Aktie am 19. September 2014 ganzgenau festgehalten. Dies ist der „Startkurs“. Nun kennt manauch den „Basispreis“. Dieser entspricht 85 Prozent desStartkurses.Die Laufzeit beträgt ziemlich genau zwei Jahre. Es gibt

zwei Zinszahlungen. Die erste erfolgt am 24. September2015 in Höhe von 35 Euro je1000 Euro Nennbetrag. Diezweite erfolgt am 7. Oktober2016 in Höhe von 36,25 Euro je1000 Euro Nennbetrag. Die Dif-ferenz der Zinszahlung ergibtsich aus der rund zwei Wochenlängeren Laufzeit.

Die Rückzahlung. Dass die Zinszahlungen bei Aktienanlei-hen der fixe Bestandteil sind, ist bekannt. Ebenso ist be-kannt, dass die „Art der Rückzahlung“ zum Laufzeitende

den variablen Bestandteil darstellen. Der Basispreis dientdabei als „Bezugsgröße für die Ermittlung von Art und Höheder Rückzahlung“. So formuliert es die Bayern LB. Was daskonkret bedeutet, schauen wir uns an.1) Schließt die Aktie am 30. September 2016 („Feststel-

lungstag) auf oder über dem Basispreis, erfolgt die Rück-zahlung zum vollen Nominalbetrag.2) Schließt die Aktie am Feststellungstag unterhalb des Ba-

sispreises, erfolgt die Rückzahlung durch die Lieferungeiner vorab festgelegten Anzahl von Aktien des Basiswerts.Die Anzahl wird durch das Bezugsverhältnis definiert. DieRechnung lautet Nominalbetrag geteilt durch Basispreis.Das ist wichtig. Denn durch die Division durch den Basis-

preis (der ja deutlich kleiner als der Startwert ist), ergibt sicheine höhere Anzahl an gelieferten Aktien (und damit ein hö-herer Gegenwert) als wenn man den Startwert zur Berech-nung heranziehen würde.

Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000BLB2WG8. DieZeichnungsfrist läuft noch bis zum 19. September 2014. DerNominalbetrag liegt bei 1000 Euro, der Emissionspreis liegtbei 100 Prozent. Das Listing erfolgt in Stuttgart. <

Die BMW-Aktie gibt „lediglich“ Aufschluss über die Art undHöhe der Rückzahlung, nicht über die Zinshöhe. Foto: Bloomberg

Mit der BMW-Aktie zu3,5 Prozent pro Jahr

AKTIENANLEIHE

Michael J. Plos [email protected]

Die Bayerische Landesbank bietet derzeitdie Aktienanleihe mit Basiswert BMW-Aktiezur Zeichnung an. Die Laufzeit beträgt zweiJahre. Die Verzinsung erfolgt in Höhe von3,5 Prozent pro Jahr.

VERZINSUNG

3,50%Pro Jahr erhalten Anleger 3,5Prozent Zinsen. Es gibt zweiZinszahlungen.

Einfach den Wochentag anklicken und direkt zur Geschichte springen.

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Langfristig agierende Anleger konnten in den vergange-nen Jahren mit der Continental-Aktie hohe Kursge-winne erzielen. Seit dem September 2011 erhöhte sich

der Aktienkurs des Autozulieferers ummehr als 300 Pro-zent. Nachdem die Aktie im März 2014 oberhalb von 183Euro den Jahreshöchststand verzeichnete, kam die Haussein den folgenden Monaten ins Stocken und der Aktienkurstrat in sein Seitwärtsbewegung ein.Obwohl die Anfang August veröffentlichten Quartalszah-

len des Konzerns die Erwartungen der Analysten nicht ganzerfüllten und der Aktienkurs im allgemein schwachen Bör-senumfeld unter Druck geriet, erscheint eine Veranlagungin den DAX-Wert auf dem aktuell reduzierten Niveau nach

wie vor als solides Investment.Für Anleger mit der Marktein-schätzung, dass das Abwärtspo-tenzial der Continental-Aktiein den nächsten 1,5 Jahrennicht mehr sehr hoch seinwird, könnte die derzeit zurZeichnung aufliegende HSBC-Protect Aktienanleihe auf dieReifenhersteller-Aktie interes-sant sein.

30 Prozent Sicherheitspuffer.Der am 26. September 2014 festgestellte Schlusskurs derContinental-Aktie wird als Basispreis für die Anleihe fixiert.Wird der Basispreis beispielsweise bei 165 Euro festgeschrie-ben, wird sich ein Nominalwert von 1000 Euro auf (1000 :165 =) 6,06061 Continental-Aktien beziehen. Unabhängigvom Kursverlauf der Anleihe erhalten Anleger im Halbjah-resabstand, letztmals am 6. April 2016 einen Zinskupon inHöhe von 4,2 Prozent pro Jahr ausbezahlt.

Die Barriere. Bei 70 Prozent des Basiswertes wird sich dieBarriere der Anleihe befinden. Diese Barriere wird aus-schließlich in den letzten drei Laufzeitmonaten der Anleihe,und zwar vom 30. Dezember 2015 bis zum 30. März 2016,aktiviert sein. Notiert die Continental-Aktie während diesesBeobachtungszeitraumes immer oberhalb der Barriere, wirddie Anleihe am 6. April 2016 mit ihrem Ausgabepreis von

100 Prozent zurückbezahlt. Be-rührt oder unterschreitet derAktienkurs in diesen drei Mo-naten die Barriere, wird die An-leihe mittels der Lieferung von6 Continental-Aktien und derBezahlung des Bruchstückan-teiles von 0,06061 Aktien ge-tilgt. Tritt der

unwahrscheinliche Fall ein, dass die Continental-Aktie nachder Barriereberührung wieder oberhalb des Basispreises no-tiert, wird die Anleihe mit ihrem Ausgabepreis zurückbe-zahlt.

In der Zeichnung. Die HSBC-Protect Aktienanleihe auf Con-tinental, ISIN: DE000TD1FW96, fällig am 6. April 2016, kannnoch bis 26. September 2014 in einer Stückelung von 1000Euro mit 100,50 Prozent gezeichnet werden.

ZertifikateReport-Fazit: Diese Anleihe mit der nur in denletzten drei Laufzeitmonaten aktivierten Barriere wird danndie Maximalrendite abwerfen, wenn der Kurs der Continen-tal-Aktie in den ersten drei Monaten des Jahres 2016 niemals30 Prozent oder mehr des am 26. September 2014 fixiertenBasispreises verliert. <

„Für Anleger mitder Markterwar-tung, dass dasAbwärtspoten-zial der Aktie inden nächsten1,5 Jahren nichtmehr sehr hochsein wird ...“

BElogs ÖsterreichsBörsetagebücher

Continental-Anleihe bietet4,2 Prozent Zinsen und30 Prozent Sicherheit

VON WALTER KOZUBEKZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT

Die Continental-Aktie dient als Basiswert. Foto: Bloomberg

„ ... könnte dieProtect Aktien-anleihe auf dieReifenhersteller-Aktie interes-sant sein.“

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BÖRSE EXPRESS

ANDERS ANLEGEN

Indie Zeit alsWerbungnochReklamehieß entführt dasWie-ner Dorotheum am 22. September bei der ersten Auktiondieses Jahres mit Reklameschildern, Plakaten, Reklameob-

jekten, Blechdosen, Comics sowie Film-, Bühnen- und Fotohis-torika.Eine umfangreiche Sammlungmit Email- undBlechschildern

aus Österreich, Deutschland, Frankreich und Großbritannienbildet den Schwerpunkt der Auktion. Aus dem Jahr 1912stammt das wertvollste Lot: Ein Kakadu preist „Thé de Chine“eindrucksvoll an. Der Entwurf stammt von dem berühmten ja-panischenMaler undHolzschnittmeisterOhara Shoson (Kozon).Mit einemRufpreis von 10.000 Eurowartet dieses weltweit ein-zig bekannte Emailschild auf seinen neuen Besitzer. Für „Bibe-ron Robert“, Frankreich um 1900/1910, erwartet sich dasDorotheum mindestens 360 Euro. Aus der gleichen Zeit wird„Le Naturel Citron“ um 260 Euro versteigert. Besonders verfüh-rerischwirbt eine blonde Schönheit für „Boule d’Or“-Zigaretten(Belgien 1951, 400 Euro). Eine Rarität ist auch das Emailschildder süddeutschen Bienengerätefabrik (Chr. Graze, Endersbachbei Stuttgart) für 200 Euro. Der Topzustand des Schildes „LEPUITS - SAVONEXTRADEMARSEILLE“ aus Frankreich um1900wirdmit 400 EuroRufpreis honoriert. Umfangreich ist auch dasAngebot an historischer Bier-Reklame,wie z. B. fürWiener Bür-ger Bräu aus der Zeit um 1905/1910 (500 Euro).Walter Hoffmann gilt als einer der renommiertesten öster-

reichischenPlakatkünstler. Aus seinemAtelierwird eine Samm-lung von über 30 Plakaten und Originalentwürfen aus denBereichen Tourismus, Politik und Produktwerbung zu attrakti-venRufpreisen versteigert (100 - 300 Euro). Eine Besonderheit istdas Plakat „Kitzbüheler Ski“ aus den 1930er Jahren. Niemandgeringerer als Alfons Walde hat den Entwurf diese Rarität ge-liefert (500Euro). StrahlendweißeZähne verspricht „Pepsodent“(100 Euro). „Pez-Box Figuren, es gibt 40 verschiedene“, ein Pla-kat aus der Zeit um 1960 wirdmit 200 Euro ausgerufen.Für Eisenbahn-Freaks bietet die Versteigerung verschiedene

Plakate, Lok-Schilder und Aquarelle von Hans Peter Pawlik, derdurch zahlreiche Publikationenund IllustrationenBekanntheiterlangte. Micky Maus-Hefte, u. a. die Nr. 1 aus dem Jahr 1951,und frühe Fix und Foxi-Hefte werden ebenso versteigert wieFilm-, Bühnen- und Fotohistorika, darunter Original-Auto-grammevonAudreyundKatharineHepburnoder SammyDavisJr. Interessant ist auch die Broschüre des American Journal Exa-miner aus dem Jahr 1905. Es enthält die Geschichten der be-rühmten „Katzenjammer Kids“, die zwischen 1901 und 1904publiziert wurden. >red<Auktionsdatum: Monatag, 22. September, 14:00 UhrBesichtigung ab 17. September

Micky Maus Nr. 1 untermHammer - und noch mehr

AUKTION

Thé de Chine, gewölbtes Emailschild, 25 x 37 cm, Frankreichum 1912, nach einem Entwurf des berühmten japanischen Ma-lers und Holzschnittmeisters Ohara Shoson, Rufpreis € 10.000

Wiener Bürger Bräu, geprägtes Blechschild, 52 x 36,5 cm,Österreich, um 1905/1910 Rufpreis € 500 . Foto: beigestellt 2x

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BÖRSE EXPRESS

STEUERN

Ein Stifter widmete zu Lebzeiten sein gesamtes Ver-

mögen einer Privatstiftung. Mangels Vorliegen vonsonstigen Vermögen, stellten nach dem Tod des Stif-

ters die pflichtteils-berechtigten Angehörigen Ansprüchegegen die Privatstiftung. Zur Vermeidung eines jahrelangenRechtsstreits einigte sich der Vorstand der Privatstiftungmit den Pflichtteilsberechtigten auf einen Pflichtteilsver-gleich. Der Gerichtshof hatte nun über die steuerlichenAuswirkungen der Vermögenswidmungen der Privatstif-tung an die Angehörigen anlässlich des Pflichtteilsver-gleichs zu entscheiden.

PPfflliicchhtttteeiillssaannsspprruucchh uunndd PPfflliicchhtttteeiillssvveerrgglleeiicchh.. Der An-spruch der Pflichtteilsberechtigten richtet sich grundsätz-lich gegen den Nachlass bzw. die Erben. Der Pflichtteil istzunächst bis zur Höhe des Wertes des reinen Nachlassesvom Erben zu berichtigen. Reicht jedoch der Nachlass zurDeckung des Pflichtteils nicht aus, ist fraglich, ob der Fehl-betrag von der beschenkten Privatstiftung eingefordertwerden kann.Im vorliegenden Fall machten die Pflichtteilsberechtig-

ten Ansprüche mangels ausreichenden Vermögens imNachlass gegen die Privatstiftung geltend.Um das Risiko eines jahrelangen Rechtsstreites zu ver-

meiden, hat die Privatstiftung daraufhin mit den Pflicht-teilsberechtigten einen Vergleich abgeschlossen, inwelchem unter anderem auch ein Nutzungsrecht an einerLiegenschaft der Privatstiftung eingeräumt wurde.

BBeesscchhwweerrddee.. Im Rahmen einer abgabenbehördlichen Prü-fung wurden diese Nutzungsüberlassungen als kapitaler-tragsteuerpflichtige Zuwendungen der Privatstiftungangesehen und entsprechende Haftungsbescheide erlassen.Gegen diese Bescheide wurde Berufung eingebracht. Das

BFG hat nun zur Frage, ob diese Rechtseinräumung kapi-talertragsteuerpflichtige Zuwendungen iSd § 27 Abs. 1 Z 7EStG darstellen oder nicht, Folgendes entschieden:- Das Gesetz sieht keine Legaldefinition des Begriffs der Zu-

wendung einer Privatstiftung vor. Eine Zuwendung kannjede unentgeltliche Vorteilsgewährung von einer Privat-stiftung an Begünstigte oder Letztbegünstigte sein.- Eine Zuwendung iSd § 27 Abs. 1 Z 7 EStG setzt neben einerBereichung des Begünstigten auch die subjektive Bereiche-rungsabsicht der Privatstiftung voraus.- Wird eine Privatstiftung zu einer Vermögensübertragungaufgrund einer gesetzlichen Anordnung gezwungen, soliegt eine Zuwendung von der Privatstiftung nicht vor.- Die Einräumung des Nutzungsrechtes erfolgte nicht auf-grund einer Beschlussfassung der Organe der Stiftung, son-dern in Erfüllung einer gesetzlichen Verpflichtung.- Weiters fehlt es diesfalls auch an dem für eine Zuwendungnotwendigen Bereicherungswillen.Durch das Nutzungsrecht wurde der Pflichtteilsanspruchteilweise abgegolten und somit eine gesetzliche Verpflich-tung erfüllt.Die Nutzungsüberlassungen anlässlich eines Pflichtteils-

vergleiches stellen daher nach Rechtsansicht des BFG keineZuwendung iSd § 27 Abs. 1 Z 7 EStG dar. Zuwendungen sol-cherart unterliegen daher auch nicht der Kapitalertrag-steuer.Abschließend hat der BFG noch entschieden, dass eine

Revision an den VwGH nicht zulässig sei. Damit ist diesesUrteil rechtskräftig und hat die Frage der Kapitalertrag-steuerpflicht für Zuwendungen zur Abgeltung von Pflicht-teilen zugunsten der steuerpflichtigen Privatstiftungentschieden. Die Reaktion des Gesetzgebers bleibt abzu-warten.<

Aus dem Tax-Newsletter - siehe http://goo.gl/l6bNxa

Keine KESt bei Zuwendungvon Privatstiftung

TIPP

Richard Prendinger* [email protected]

Das Bundesfinanzgericht (BFG) hat am 6.Juni anlässslich einer Beschwerde einer ei-gennützigen Privatstiftung (GZ.RV/6100579/2008) über folgenden Sachver-halt entschieden:

Richard Prendinger ist SeniorConsultant im Bereich Private

Wealth bei PwC Österreich [email protected]

*INFO ÜBER DEN GASTAUTOR

Foto: APA

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Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzmarktinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarkt-gesetz entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergän-zender Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: September 2014

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Gestern wurde ich auf der Straße angesprochen: „Müssteder Kauf von 16,8% an der CA Immo, verbundenmit viergoldenen Aktien, die den Zugriff auf vier von sechs Auf-

sichtsräten garantieren, nicht für Privatanleger ein Übernahme-angebot auslösen?“ Ich war mir schlussendlich doch nicht zu100% sicher - und fragte einfach an ein paar Stellen nach (nochdazu, da dieUniCredit in denAusschreibungsunterlagen explizitso ein Übernahmeangebot begrüßen würde). Doch die einfacheAntwort ist einNein. Vor 2006hätte dieÜbernahmekommissionwohl zumindest geprüft, derzeit gilt alles unter 30 Prozent ganz

einfach als „kontrollfreier“ Raum. Einschub: Gestern fanden Siehier eine charttechnische Betrachtung von ATX und der HälfteseinerMitglieder - siehehttp://goo.gl/Ryn0Ib - heutegibt’s auf denFolgeseiten die zweite Hälfte. Schönes Wochenende Ihnen. <

BÖRSE EXPRESS

DEPOT

BE-Real-Money-DepotPerformance: seit Kontoeröffnung inkl. Spesen Depotinhaber: Styria Börse Express GmbH | Depotnummer: 3325 - 1

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CA Immo: Keine ÜbernahmeCA Immo: +59,3%

BEUREAL: +31,8%

IATX: +12,6%

CA Immo vs. IATX vs. BEUREAL-INDEX seit 2013 (in %)

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CHARTWATCH WIEN

Österreichische Post seit März

Rückschlägebis zu denDurchschnit-ten warengute Kaufge-legenheiten -muss alsonicht jetztsein.

Berufs-unfähigkeit kann jeden

SorgenSie vor!

200-Tagelinie

50-Tagelinie

RHI seit März

Der 50er-Schnittscheint un-überwindbar.Kaufen erstab 24 Euro.

200-Tagelinie

50-Tagelinie

SBO seit März

Von obennaht das To-deskreuz -bei Gegenbe-wegungeneine Positi-onsverringe-rungandenken.

200-Tagelinie

50-Tagelinie

Telekom Austria seit März

Angesichtsvon CarlosSlims Ange-botspreiswundert derKursverlaufnicht.

200-Tagelinie

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Uniqa seit März

Von obennaht das To-deskreuz -bei Gegenbe-wegungeneine Positi-onsverringe-rungandenken.

200-Tagelinie

50-Tagelinie

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BÖRSE EXPRESS

CHARTWATCH WIEN

Verbund und MACD seit März

Der MACDliefert ein er-stes Ver-kaufssignal -beobachten,ob dieDurch-schnitte hal-ten.

Berufs-unfähigkeit kann jeden

SorgenSie vor!

200-Tagelinie

50-Tagelinie

MACD

Vienna Insurance Group seit März

Von obennaht das To-deskreuz -bei Gegenbe-wegungeneine Positi-onsverringe-rungandenken.

200-Tagelinie

50-Tagelinie

voestalpine seit März

Im wahrstenSinn desSpruchs denKopf aus derSchlinge ge-zogen. BeiRückschlägenAufstockungüberlegen.

200-Tagelinie

50-Tagelinie

Wienerberger seit März

Der Wegnach obenbliebe einmühsamer -für Gewinn-mitnahmennutzen.

200-Tagelinie

50-Tagelinie

Zumtobel seit März

Im wahrstenSinn desSpruchs denKopf aus derSchlinge ge-zogen. Auf-stockentrotzdemnicht vor 17 €

200-Tagelinie

50-Tagelinie

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Immer top informiert:Erste Group Investment News

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Erste Group Investment News

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Die Fußball Weltmeisterschaft ist entschieden. Mit Deutschland gelang es erstmals einer europäischen Mannschaft auf amerikanischen Boden die Weltmeisterschaft für sich zu entscheiden.Das Wachstum der Eurozone (+0,2%) im 1.Quartal hat sich sehr unterschiedlich entwickelt und um nochmals die Fußball Weltmeisterschaft zu bemühen, Deutschland hat sich überdurchschnittlich entwickelt während Frankreich und Italien hingegen das Wachstum belastet haben. Die Deutsche Wirtschaft wird jedoch im 2. Quartal an Dynamik verlieren. Somit sind Frankreich und Italien stärker gefragt und werden sich steigern müssen.Frühindikatoren deuten darauf hin, dass Italien diese Steigerung, sprich ein zufriedenstellendes Ergebnis / Wachstum, schaffen wird. Frankreich bleibt jedoch der Risikopatient der Eurozone. Im 3. Quartal sollte sich die Situation in Deutschland wieder stabilisieren. Die Konjunkturentwicklung gilt es sehr genau im Auge zu behalten, hat der Markt doch in der Vergangenheit sehr sensibel auf enttäuschende Konjunkturdaten reagiert.

Wie in jeder Ausgabe unseres Investment Newsletters zeigen wir Ihnen auf den Folgeseiten wieder interessante Produktideen.Dieses Mal unsere ATX Express- und Euro Stoxx 50® 80% Garant Anleihen.

Viel Erfolg bei Ihren Investments. Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer und natürlich auch erholsame Urlaubstage.

Liebe GrüßeThomas Schaufler

15. Jul 2014

Erste Group Bank AG - Investment News Ausgabe Nr. 12/2014

Editorial Marktüberblick Im Fokus I Im Fokus II Länderberichte Chartkommentar Know-How

Thomas SchauflerLeiter Group Retail Sales

Seitewww.produkte.erstegroup.com

Die internationalen Aktienmärkte tendierten vergangene Woche mehrheitlich schwächer. Der Stoxx 600 Index verlor -3,6%, der S&P 500 hingegen nur -1,1%. Relative Schwächen zeigten in Europa der IBEX, der CAC 40 und der ATX. Der russische RTX und der türkische ISE 30 Index konnten sich in diesem Marktumfeld hingegen gut behaupten und wiesen deutliche Outperformances auf. Die Schwäche der europäischen Aktien zeigte sich auch am Faktum, dass sämtliche Sektorenindizes im Stoxx 600Verluste aufwiesen. Die Abschwächung war am stärksten ausgeprägt beim Bankenindex (-5,5%) und am geringsten bei den Immobilienaktien (-2%).Die relative Stärke der Immobilienaktien vs. dem breiten Aktienmarkt wurde begünstigt von den anhaltend niedrigen bzw. fallenden Renditen von deutschen Staatsanleihen (zuletzt erzielten diese nur mehr 1,2% Rendite bei Laufzeiten von 10 Jahren).

Der Immobilienaktien-Sektor ist in Europa seit Jahresbeginn jener mit der besten Performance aller Sektorenindizes (ytd:+12%). Auch in den USA zählen Aktien dieser Branche sowohl in der letzten Woche als auch im Verlauf dieses Jahres zu den stärksten Performern (+15%).Diese positive Tendenz sollte sich aufgrund der Erwartung anhaltend niedriger Renditeniveaus weiter fortsetzen.

Sowohl in den USA als auch in Europa überwiegen derzeit die negativen Überraschungen der Wirtschaftsdaten. Nur in der CEE-Region und in China sind die Konjunkturdaten besser als die Erwartungen der Ökonomen.

Erste Erfolge in der Eurozone (EZ) sichtbar – Die Schuldenkrise ist im Verlauf des 1. Halbjahres, angesichts deutlich abgesunkener Renditen für Anleihen der Peripherie in den Hintergrund gerückt. Trotz aller Erfolge stellt allerdings die relativ hohe Staatsverschuldung in vielen Ländern in Verbindung mit einem unverändert schwierigen Umfeld, gekennzeichnet durch hohe Arbeitslosenraten und einer nur langsamen wirtschaftlichen Erholung, Abwärtsrisiken dar.

Auch die Länder der CEE-Region sind noch immer mit fiskalen Herausforderungen konfrontiert. In den USA weisen nach einem schwachen ersten Quartal monatliche Indikatoren auf eine Belebung der Konjunktur im zweiten Quartal hin. Für das dritte Quartal und darüber hinaus erwarten wir anhaltendes Wachstum der US-Wirtschaft, wenn auch auf moderatem Niveau.

15. Juli 2014Erste Group Bank AG - Investment News Ausgabe Nr. 12/2014 2

MarktüberblickInvestmentwetter 1 Woche

Erste Research TV

YTD = seit Jahresbeginn 2014 Quelle: Erste Group Bank AG

ATX YTD -4,86% DAX YTD +2,42% DOW JONES YTD +2,89% NIKKEI YTD -5,50%

Marktüberblick Im Fokus I Im Fokus II Länderberichte Chartkommentar Know-HowEditorial

www.produkte.erstegroup.com

Thomas SchauflerLeiter Group Retail

gekennzeichnet durch hohe Arbeitslosenraten und einer nur langsamen wirtschaftlichen Erholung, Abwärtsrisiken dar.

Region sind noch immer mit Herausforderungen konfrontiert. In den USA weisen

nach einem schwachen ersten Quartal monatliche Indikatoren auf eine Belebung der Konjunktur im zweiten Quartal hin. Für das dritte Quartal und darüber hinaus erwarten wir

Wirtschaft, wenn auch auf

YTD = seit Jahresbeginn 2014 Quelle: Erste Group Bank AG

5,50%

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KALENDER (CLICK FOR MORE)Uhrzeit Event Freitag, 12. September Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Samstag, 13. September Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Montag, 15. September Tatsächlich Konsens Zuletzt

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KALENDER (CLICK FOR MORE)

Uhrzeit Event Mittwoch, 17. September Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Dienstag, 16. September Tatsächlich Konsens Zuletzt

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KALENDER (CLICK FOR MORE)Uhrzeit Event Mittwoch, 17. September (Fortsetzung) Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Donnerstag, 18. September Tatsächlich Konsens Zuletzt

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