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be be INVESTOR INVESTOR BÖRSE EXPRESS NR. 3188/20 Schwerpunkt Griechenland: Dem Mutterland der Demokratie steht eine schicksalhafte Wahl ins Haus. Kein anderes Land der EU hat für Fehler so gebüßt wie Griechenland. Doch es gibt erste Zeichen, die Hoffnung machen. Foto:APA/EPA/SIMELA PANTZARTZI Tragödie Tragödie Die griechische Die griechische )5(,7$* -$18$5

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be Investor 20 - das Wochenmagazin des Börse Express

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bebe INVESTORINVESTORBÖRSE EXPRESS

NR. 3188/20

Schwerpunkt Griechenland: Dem Mutterland der Demokratie steht eine schicksalhafte Wahl ins Haus. Kein anderes Land der EUhat für Fehler so gebüßt wie Griechenland. Doch es gibt erste Zeichen, die Hoffnung machen. Foto: APA/EPA/SIMELA PANTZARTZI

TragödieTragödieDie griechischeDie griechische

FREITAG, 23. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

NEWS MIX

Mitweltweit 158.760 verkauften Motorrädern der bei-den Konzernmarken KTM und Husqvarna im Ge-schäftsjahr 2014 konnte der Absatz bei KTM im

Vergleich zum Vorjahr um 28,2% gesteigert werden. DerUmsatz erhöhte sich im selben Zeitraum um 20,7% auf864,6 Mio. Euro. Das 4. Rekordjahr en suite.Neben Umsatz und Absatz konnte KTM auch das Ergebnis

deutlich steigern. Mit einem erwarteten EBIT von mehr als75 Mio. Euro (plus 37 Prozent) wurde ein Rekordergebnis er-wirtschaftet. Der Vorstand erwartet für das Geschäftsjahr2015 eine neuerliche Steigerung sowohl bei Umsatz als auchAbsatz.). <

Das nächste Rekordjahrwird abgeliefert

KTM

Der RHI Konzern wird das Geschäftsjahr 2014 gemäßvorläufiger, ungeprüfter Zahlen mit einem Umsatzin Höhe von rund 1720 Mio. Euro sowie einem über

den Erwartungen liegenden operativen Ergebnis von über140 Mio. Euro abschließen. Die operative Ergebnismarge be-trägt somit mehr als 8% nach 7,2% im Vorjahr. Im 4. Quartal2014 konnten ein Umsatz von rund 465 Mio. Euro und einoperatives Ergebnis von über 40 Mio. Euro erreicht werden.Das 4. Quartal übertrifft umsatzmäßig somit das 3. Quartal2014 um rund 12% und das 4. Quartal 2013 um rund 2%.Im Geschäftsbereich Glas lassen die schwierigen Markt-

bedingungen sowie weltweite Überkapazitäten bei schmelz-gegossenen Produkten in den kommenden Jahren keinedeutliche Verbesserung der Ergebnisse erwarten. Aus die-sem Grund hat das Management im Jahr 2014 nachhaltigeKosteneinsparungen in Höhe von 3,5 Mio. Euro eingeleitet.Zusätzlich werden zur Verbesserung der Kapazitätsnutzungbisher zugekaufte Rohstoffe für Anwendungen im Industri-algeschäft bereits im Jahr 2015 am amerikanischen Standortselbst produziert werden. Trotz dieser bereits laufendenMaßnahmen ist zum Jahresende 2014 eine Wertberichti-gung bestehender Vermögenswerte in Höhe von rund 12Mio. Euro erforderlich.). Mehr unter � http://goo.gl/gneh5z

Zahlen besser als erwartet- deshalb vorab bekannt

RHI

»Analysen des Tages.Heute stehen die Aktienvon Buwog, Flughafen

Wien, Atrium, voestalpine,Vienna Insurance Group, Ver-bund, Telekom Austria, Schoel-ler-Bleckmann, RHI, Raiffeisen,Erste Group und Amag imFokus der Analysten. Mehrunter � http://goo.gl/J50Tue

»Teak Holz spricht mitGläubigern. Die Gesell-schaft analysiert derzeit

Alternativen zum Plantagenver-kauf. In diesem Zusammenhangwird derzeit mit Aktionären ge-sprochen. Mehr unter �http://goo.gl/MlsrDc

»Raiffeisen-Strukturwie „Domino-Steine“.Raiffeisen Bank Interna-

tional könnte einen “Domino-Ef-fekt” auslösen, sollte diese zueiner verwässernden Kapitaler-höhung gezwungen werden.Das geht aus einer Analyse vonJPMorgan Chase hervor: Ein Ak-tienverkauf, bei dem die Beteili-gung des 61%-Eigners RZBunter 50% fallen würde, könntediese dazu veranlassen, die Be-teiligung zu dekonsolidieren;dadurch wiederum könnte dieCore-Tier-1-Kapitalquote vonRZB und die ihres größten An-

teilseigners Raiffeisenlandes-bank Niederösterreich-Wien un-terhalb des Niveaus fallen, dasvon der Aufsicht gefordert wird;„Im Grunde ist die Unterneh-mensstruktur wie eine Reihevon Domino-Steinen“, meintJPM-Analyst Axel Finsterbusch.

»S Immo mit Wiener 35-Mio.-Euro-Deal. S Immostartet mit einer erfolgrei-

chen Veräußerung ins Jahr2015. Für einen Transaktions-preis von rund 35 Mio. Euro ver-kaufte die Gesellschaft dasHotel im Wiener „Viertel Zwei“an die deutsche Deka Immobi-lien GmbH. Ernst Vejdovszky,Vorstandsvorsitzender der SImmo, kommentiert: „Das ,HotelZwei‘ ist ein gutes Projekt. Ichbin mir sicher, dass der neueBesitzer sehr viel Freude mitder Immobilie haben wird. Wirbleiben mit dem OMV-Head-quarter ,Hoch Zwei‘ und ,PlusZwei‘ weiterhin an diesemStandort investiert.“ Mehrunter � http://goo.gl/lHWtFn

»Nowotny: „Haben Pul-ver mehr oder weni-ger verschossen“.

Nationalbank-GouverneurEwald Nowotny sieht nach dem1,14 Billionen Euro schwerenAnleihenkaufprogramm kaummehr Spielraum für geldpoliti-sche Maßnahmen der EZB. "Wirhaben jetzt mehr oder wenigerunser letztes Pulver verschos-sen. Wir sollten sehr vorsichtigsein", sagte Nowotny am Don-nerstagabend in der "ZiB2". Erpersönlich hätte mit dem Startdieses Programmes lieber nochetwas zugewartet. Mehr unter� http://goo.gl/eUKjOR

Meldungenin KürzeDie wichtigsten Meldungenzu Börse, Unternehmen, Kon-junktur und von der Zunftder Analysten.

Die News des Tages von ... (einfach den entsprechenden Wochentag anklicken)

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag

2FREITAG, 23. JANUAR 2015

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*Der endgültige Wert wird am Festlegungstag (30.01.2015) nach billigem Ermessen der Berechnungsstelle unter Berücksichtigung der Marktentwicklung bis zum Festlegungstag innerhalb der Bandbreite festgelegt und bekannt gemacht.

Dieses Produkt bietet keinen Kapitalschutz. Anleger tragen das Risiko des Geldverlustes bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten (Emittentenrisiko). Um ausführliche Informationen, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition in das Produkt verbundenen Risiken, zu erhalten, sollten potentielle Anleger den Basisprospekt lesen, der nebst den Endgültigen Angebots-bedingungen und etwaigen Nachträgen zu dem Basisprospekt auf der Internetseite www.vontobel-zertifikate.de veröffentlicht ist und beim Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten wird.

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BÖRSE EXPRESS

EDITORIAL

Stellen Sie sich vor, Sie leben in einem Land, in dem dieChance, dass Ihr Kind keine Arbeit findet bei 50 Pro-zent liegt. Stellen Sie sich vor, Sie leben in einem Land,

in dem die Chance, dass Sie selbst zur Zahl der Arbeitslosenzählen bei mehr als 25 Prozent liegt. Was würden sie tun?Auswandern wäre eine Möglichkeit, zumindest für einige.Zumindest für jene, deren Ausbildung im Rest der Weltnachgefragt wird.Aber keine Angst in denWohlfahrtsstaaten Europas ist so

etwas nicht möglich. Speziell in der Europäischen Union istdas denkunmöglich. Dachten wir, bis uns vor einigen Jah-ren die harte Realität der Finanzkrise aus unserem sanft da-hingleitenden Leben riss. “Der europäische Traum”, wie inder US-Autor Jeremy Riffkin im Jahr 2004 beschrieb, ist aus-geträumt. Die brutalsten Wunden hat dieser ausgeträumteTraum wohl in einem der schönsten Länder Europas geris-sen: Griechenland, das Mutterland der Demokratie, jenesLand, in dem einst Denker wie Aristoteles und Plato lebtenund mit ihren Ideen die abendländische Kultur wie wir sieheute kennen, prägten, dieses Griechenland stand und stehtzum Teil wohl noch immer am Abgrund.Sicher. die Tricks der griechischen Regierung mit der sich

die Staatslenker in der Vergangenheit durchlavierten sindzu einem nicht unbeträchtlichen Teil mit Schuld an der Ent-wicklung. Aber mal ganz ehrlich - tricksen sich nicht auchunsere Politiker durch die Zeit und erklären uns etwa, dasssie eine, um die 300 Millionen Euro gestiegene Schuldenlastnicht weiter belaste, weil man ja ohnehin einen neuen Kre-dit aufnehmen kann (siehe dazu auch meinen Kommentarweiter hinten in dieser Ausgabe des be INVESTOR).Fakt jedenfalls ist, dass die griechische Bevölkerung teuer

für diese Tricks zahlen musste - sehr teuer. Allein die Wirt-schaftsdaten deuten schön langsam auf eine - wenngleichnoch zarte - Erholung hin. Das BIP wächst wieder, wenn-

gleich von einer niedrigen Basis aus, die Arbeitslosigkeitgeht langsam, sehr langsam, zurück und erstmals seit 2001verzeichnete das Land in den vergangenen beiden Jahreneinen Leistungsbilanzüberschuss. Trotzdem werden die Grie-chen von vielen noch immer als die “Parias Europas” ange-sehen. So mach deutscher Politiker droht angesichts deswahrscheinlichen Wahlsieges des Linksbündnisses Syriza(siehe dazu weiter hinten) wieder mit einem GrEXIT. Und

auch andere europäische Politi-ker würden die Griechen gerneaus dem Euro, ja manche sogaraus der Union entfernen. Wasdas für Folgen hätte, kann aller-dings kaum einer der GrEXIT-Fanatiker auch nur annähernderläutern. Solange Griechen-land Teil der Union ist, bestehtzumindest eine Chance, dassein Teil jener Gelder, die dem

Land als Darlehen zur Verfügung gestellt wurden, zurück-fließt. Selbst wenn es zu einem neuerlichen Schuldenschnittkommen sollte. Bei jenen Steuermilliarden, die wir in dieKärntner Hypo gepumpt haben ist die Wahrscheinlichkeitungleich geringer. Diese Geld ist verloren. Apropos Schul-denschnitt: Einen solchen hat ja auch die österreichische Re-gierung den Hypogläubigern verordnet, oder?Nun denn der langen Schreibe kurzer Sinn: Bevor wir den

Griechen das nächste Mal ihre Fehler aus der Vergangenheitvorwerfen, sollten wir uns den Preis, denn sie dafür zahlenmussten, vor Augen halten. Und vor allem sollten wir unsereigenes Haus in Ordnung bringen, bevor wir anderen etwasvorwerfen. In diesem Sinne meine ich - in Beantwortungmeiner anfangs gestellten Frage: Ja, wir tun den GriechenUnrecht. Und wir sollten uns vielleicht ab und zu einmal aufdas besinnen, was der eigentliche Grundgedanke hinter derEuropäischen Union war: Solidarität und Frieden in Europa.Im Jahr 2015, in dem sich das Ende des 2. Weltkrieges zum70mal jährt, ein durchaus angebrachter Gedanke, wie ichmeine ... <

Tun wir den GriechenUnrecht?

VON [email protected]

„Die brutalstenWunden hat derausgeträumteTraum in einemder schönstenLänder Europasgerissen.“

Fonds Expressweb 2.0 newsletter jeden Montag

http://www.boerse-express.com/nl

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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT GRIECHENLAND

Griechenland schrumpft. Noch 2009, dembisherigenHö-hepunkt der Bevölkerungsentwicklung lebten 11,19Millionen Menschen in dem Land - 2014 waren es nur

mehr 10,99 Millionen. Was Wunder, in einem Land, in demdie Zahl der Arbeitslosen in der letzten Dekade um sage undschreibe 150 Prozent explodiert ist und jeder zweite Jugendli-che unter 24 keine Arbeit hat.Das sind nur zwei einer Vielzahl von Zahlen die vor Augen

führen, welch dramatische Folgen die Finanz- und Schulden-krise sowie das darauffolgende radikale Sparprogramm imMutterland der Demokratie in Europa zeitigten. Dass man imFalle Griechenlands tatsächlich von einem verlorenen Jahr-zehnt sprechen kann, führt allein die Entwicklung des BIP vorAugen. 2004 lag das BIP Griechenlands bei 185,26 Milliardenund stieg bis 2008 auf 233,2 Milliarden. 2013 war das Brutto-inlandsprodukt wieder unter denWert von 2004 zurückgefal-len (siehe Tabelle). Bei einem solch brutalen Einbruch derWirtschaftsleistung, darf man sich nicht weiter wundern,wenn die Staatsschuldenquote, die ja in Prozent des BIP aus-gedrückt wird, geradezu explodiert (schrumpft die Basis, steigtdie Quote). Und doch gibt gerade die jüngste Entwicklung derStaatsschuldenquote ein Zeichen der Hoffnung. Erstmals sankdiese im dritten Quartal 2014 gegenüber dem Vorquartal(siehe hier: http://bit.ly/1Cj0hlt). Dass sich auch die griechischeWirtschaft wieder empor arbeitet zeigt die jüngsten Entwick-lung des BIP, welches im 3. Quartal (YoY) um 1,9% wuchs. ImGesamtjahr sollen es 0,6% sein, für 2015 ging die EU-Kommis-sion zuletzt von einem Wachstum um die drei Prozent aus,was deutlich über jenem der Eurozone liegt. Eine erste Besse-rung der Lage zeichnet sich auch bei der Arbeitslosenquote(siehe Grafik rechts) ab und last but least hat Griechenland inden vergangenen zwei Jahren etwas geschafft, was seit 2001nie gelungen ist: Die Leistungsbilanz fiel positiv aus. <

Harald Fercher [email protected]

Explodierende Arbeitslosenzahlen, diehöchste Staatsschuldenquote,... Hiobsbot-schaften aus Griechenland dominieren denAlltag. Und doch gibt es Lichtblicke. So er-zielte das Land in den letzten beiden Jahrenerstmals seit 2001 einen Leistungsbilanz-überschuss.

WIRTSCHAFTSDATEN

Finanzkrise bescherte den Griechenzehn verlorene Jahre

Das kulturelle Erbe der Vergangenheit prägt vielfach dasStraßenbild in Griechenland. Foto: Bloomberg, Grafiken unten: Datenquelle Bloomberg

BIP-Entwicklung: Q1 2010 bis Q3 2014 (YoY)

Im 3. Quartal wuchs das BIP um 1,9% im Vergleich zum VJ.

Arbeitslosenrate: Q1 2010 bis Q3 2014 (YoY)

Arbeitslosenrate sank zuletzt wieder leicht.

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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT GRIECHENLAND

Beschäftigte 4.389,53 4.443,55 4.527,50 4.564,05 4.610,50 4.556,00 4.389,75 4.054,35 3.694,98 3.513,20 3.539,10

Groß- und Einzelh.2 755,13 777,10 787,73 799,55 828,05 815,93 795,43 755,76 673,66 648,34 624,50

Landwirtschaft3 530,95 527,80 518,80 503,93 516,85 536,55 549,80 507,40 489,98 494,61 475,92

Produktion 563,30 561,35 561,60 560,55 538,93 513,38 469,77 416,20 360,44 336,34 318,45

Öff. Verw. und Vert.4 353,38 347,68 380,53 385,30 377,50 375,28 371,90 359,95 334,72 335,62 314,31

Bildung 310,95 311,33 329,00 322,18 321,18 325,38 321,36 307,29 295,45 281,54 293,26

Beherbung, Bewirtung 274,23 297,80 298,93 311,45 315,08 314,00 305,10 295,06 272,91 261,06 302,24

Arbeitslose 518,83 494,08 446,50 417,67 388,92 484,75 638,67 882,42 1.200,42 1.330,33 1.298,67

Griechenland in Zahlen

BESCHÄFTIGUNG UND ARBEITSLOSE IN TAUSEND

SPARTE 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 20141

Wirtschaftliche Kennzahlen

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

BIP in Mio. Euro5 185.266 193.050 208.622 223.160 233.198 231.081 222.152 208.532 193.347 182.054 k.A.

BIP in %6 5,0 0,9 5,8 3,6 -0,4 -4,5 -5,3 -8,9 -6,6 -3,9 0,6

Leistungsbilanz7 893,1 -1.228,6 -1.979,9 -2.716,8 2.899,8 -2.151,6 -1.875,5 -1.719,5 -384,6 90,7 229,7

Industrieprodukt. in %8 0,6 -1,5 0,8 2,3 -4,2 -9,1 -6,5 -5,8 -2 -3,2 -2,5

Einzelhandelsumsätze 9 4,3 4,7 9 1,5 -11,4 -5,9 -10 -12,2 -7,8 3,8

Wirtschaftsstimmung10 105,8 99,5 106 109,2 99,2 82,3 82,3 81 80,3 90,8 99,4

Geschäftskredite11 61.549 66.455 72.665 80.265 96.456 95.275 110.429 116.224 107.424 100.491 96.332

Harm. VPI in %12 3 3,5 3,3 3 4,2 1,3 4,7 3,1 1,1 -0,9 -1,4

Staatsverschuldung

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

in Millionen Euro13 - - 219.124 234.369 252.616 290.794 219.077 346.102 296.302 314.667 315.509

in % BIP13 - - 103,4 103,1 109,3 126,8 146,0 171,3 156,9 174,9 176,00

Bevölkerung, Arbeitslosigkeit und Armutsgefährdung

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Bevölkerung in tsd 11.037,8 11.073,7 11.112,1 11.143,8 11.182,2 11.190,7 11.183,5 11.123,4 11.123,0 11.062,5 10.992,6

Armutsg.-Quote in % 19,9 19,6 20,5 20,3 20,1 19,7 20,1 21,4 23,1 23,1 -

Arbeitslosenquote in %14 10,4 9,7 9 8,1 8,7 10,7 14,8 21,7 26,4 27,3 25,8

Jugendarbeitsl. in %15 26,1 25,8 25,0 22,7 21,9 25,7 33,0 44,7 55,3 58,3 49,5

Quelle: Bloomberg, Nationaler Statistikdienst Griechenlands (Beschäftigung, bei den Einzelsparten wurden nur die sechs wichtigsten Sparten ausgewiesen), Eurostat,EZB, Zentralbank Griechenland, Europäische Kommission;1: Stand 2. Quartal 2014; 2: Groß- und Einzelhandel sowie Reparatur KFZ; 3: Land- und Forstwirtschaft, Fi-

scherei; 4: Öffentliche Verwaltung und Heer; 5: BIP und Hauptkomponenten - Jeweilige Preise; 6: Reales BIP nach Ausgaben %; 7: in Mio Euro, Durchschnitt; 8:2010=100jährlich Durchschnitt, 9; YoY in %, 2010=100, 2014 ist Okt.2014; 10: langfristiger Durchschnitt = 100; 11: in Millionen Euro, Durchschnitt jährlich; 12: 2005 =100: 13: Schnitt 2014 Ende Q3: 14: Zahl 2014 vom Oktober 2014; 15: Arbeitslosenquote Jugend (15-24),2014 ist 3. Quartal

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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT GRIECHENLAND

Fix ist nix - doch wenn man den Umfragen glauben darf,so steht Griechenland möglicherweise vor einer histori-schen Wende. Erstmals könnte eine Linksregierung an

dieMacht kommen. Die Konservativenwollen dies verhindern- die Sozialisten kämpfen ums politische Überleben.Das Linksbündnis führt in allen Umfragen mit einem Vor-

sprung von rund drei Prozentpunkten vor der Nea Dimo-kratia (ND) von Regierungschef Samaras. Ein Sieg der Linkengilt daher als so gut wie sicher. Die Frage, die sich viele Be-obachter stellen, lautet: Bekommt Syriza-SpitzenkandidatAlexis Tsipras die absolute Mehrheit oder wird er auf einenKoalitionspartner angewiesen sein - und seine Politik mäßi-gen müssen?Tsipras wirft Samaras politischen "Verrat" vor, weil er das

Spardiktat aus Brüssel und Berlin ohne Bedenken in die Tatumgesetzt und damit das Volk in die Verelendung geführthabe. Samaras kontert, Tsipras und seine Partei seien politi-sche "Hooligans", die eine geheime Agenda hätten und dieMittelklasse auslöschen wollten. Tsipras verspricht den Grie-chen Entlastung: Renten sollen erhöht, Privatisierungen ge-stoppt werden. Entlassene Staatsbedienstete sollen in ihrenalten Job zurückkehren. Fast zwölf Milliarden Euro will Tsi-pras dafür ausgeben. Sein wichtigstes Ziel aber ist ein Schul-denschnitt, der nach seiner Vorstellung von einerinternationalen Konferenz abgesegnet werden soll. Zudemwill Tsipras eine Allianz der Südländer Europas schmieden,um der Sparpolitik der Union ein Ende zu bereiten.Samaras meint hingegen, Frontalzusammenstöße mit der

EU könne sich Griechenland nicht leisten. Athen könne sichnicht Geld leihen und dann den Gläubigern sagen: „Ichzahle nicht.“ So gehe man in Europa nicht miteinander um,sagt der konservative Regierungschef immer wieder. Deramtierende Regierungschef weiß aber auch, dass die Geduldder Griechen längst eine Grenze überschritten hat. Jederzweite junge Mensch ist ohne Job. Die Arbeitslosigkeit über-steigt die 25 Prozent. Manche Familien leben allein von derRente der Oma. Samaras verspricht, dass der Gürtel nichtnoch enger geschnallt werden soll. „Weitere Kürzungen von

Das Linksbündnis Syriza steht vor dem TorzurMacht - sagen dieMeinungsumfragen. Fürden Sieger hält das griechische Wahlrechteine Besonderheit bereit, die ihm die Bildungeiner starken Regierung ermöglichen soll.

WAHLEN

Tag der Entscheidung - kommt es zueiner historischen Wende?

Griechenland entscheidet - die Ausgangslage:

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SCHWERPUNKT GRIECHENLAND

Löhnen und Renten wird es nicht geben“, sagt er. In denkommenden Jahren sollen mehr als 700.000 neue Arbeits-plätze geschaffen werden.

Explosive Stimmung. Die Stimmung in den ärmeren Re-gionen im Westen der Hauptstadt Athen ist explosiv. Dro-hungen mit einem Grexit, einem Austritt Griechenlands ausdem Euroland, machen diesen Menschen keine Angst mehr."Die Verelendung erleben wir seit langem", sagt Mitsos Sa-rantis, ein seit zwei Jahren arbeitsloser Schuhverkäufer ausder dicht besiedelten Athener Vorstadt Peristeri. Sein Sohnist bereits ins Golfscheichtum Katar ausgewandert.Gleich mehrere Parteien in Griechenland kämpfen um

den dritten Platz - und damit die Möglichkeit, zusammenmit dem Wahlgewinner zu regieren. Allen voran die To Po-tami (Der Fluss) - eine neue pro-europäische Partei der poli-tischen Mitte. Die ehemals allmächtigen Sozialisten müssensich hingegen anstrengen, die Drei-Prozent-Hürde für denEinzug ins Parlament zu überspringen.

Bonus für den Sieger. In Griechenland hält das Wahlrechteinen besonderen Bonus für den Sieger bei Parlamentswah-len bereit. 250 der 300 Sitze werden in einfacher Verhält-niswahl vergeben. Die stärkste Partei erhält einen Zuschlagvon 50 Sitzen. Damit sollen die Möglichkeiten für die Bil-dung einer starken Regierung erhöht werden.Sollte dennoch keine Partei die absolute Mehrheit errei-

chen, ist ein mehrtägiges Verfahren zur Bildung einer Ko-alitionsregierung vorgesehen. Der Staatspräsidentbeauftragt den Chef der stärksten Partei damit, die Bildungeiner Koalitionsregierung auszuloten. <APA/dpa>

Syriza: Alexis Tsipras greift den Umfragen zufolge nach derMacht in Griechenland. Foto alle: APA/EPA

Regierungschef Antonis Samaras warnt vor einem Schulden-schnitt, der die EU verärgern könnte. Foto alle: APA/EPA

Wer Griechenland Geld geliehen hat

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SCHWERPUNKT GRIECHENLAND

Wir schreiben den Jänner 2014: Mit einem Blitzstartschießt der ASE General, der die wichtigsten grie-chischen Aktien zusammenfasst binnen zwei Wo-

chen um 12 Prozent die Höhe. Ein ähnlich guter Start gelangim Vorjahr auch dem Wiener ATX, der etwas mehr als sechsProzent zulegen konnte. So schnell wie sie kam, war die Rallyaber auch schon wieder vorbei. Am Ende ging die AthenerBörse mit einem Abschlag von fast 29 Prozent aus dem Jahr2014. Jene Börsekenner, die im Vorfeld des Börsejahres 2014den Euro-Peripheriemärkten die größten Chancen gegebenhatten, behielten Unrecht. Zumindest im Fall Griechenlandsschlug sich die Erholung der Wirtschaft (siehe Story auf denvorhergehenden Seiten) nicht in einem steigenden Gesamt-markt nieder. Einer der Gründe, warum sich die Athener Börseauch heuer noch nicht aus ihrer Minusperformance lösenkonnte, der ASE liegt YTD bei einemAbschlag von 5,31%, liegtnicht zuletzt in den am kommenden Sonntag anstehendenWahlen, die wie ein Damoklesschwert über griechischen Ak-tien hängen.Unter solchen Bedingungen braucht man schoneiniges an Risikobereitschaft, wennman sichmit griechischenAktien eindecken will. Politische Börsen haben allerdingskurze Beine, heißt es. Christos Arbaras, Mitinhaber der Nürn-berger Anodos Asset Management, die einen eigenen Grie-chenland-Fonds managt, meint jedenfalls: „Befürchtungen,dass es etwa Enteignungen bei privaten Unternehmen nacheinem Wahlerfolg der Syriza geben könnte oder der AustrittGriechenlands aus der Eurozone bevorstünde, sind absolutüberzogen.“ Seiner Ansicht nach sind die negativen Meldun-gen größtenteils eingepreist. Tatsächlich notiert ein nichtunbeachtlicher Teil der Unternehmen unter seinem Kurs-Buchwert. Der größte Titel an der Athener Börse ist übrigensder Getränkeabfüllkonzern Coca-Cola HBC, der auch inÖsterreich eine Tochter hat. Die Hauptnotiz ist mittlerweileallerdings in London und das Rating der Analysten lädt der-zeit nicht zum Kauf ein.<

Harald Fercher [email protected]

Politische Börsen haben kurze Beine - heißtes. Wenn das zutrifft, könnte die AthenerBörse nach den Wahlen noch für so mancheÜberraschung sorgen. Analysten jedenfallssehen einige verborgene Schönheiten.

ANALYSTEN-CHECK ATHENER BÖRSE

Kommt die Ruhe - kommt die Rally?Wo Analysten Chancen wittern

An der griechischen Börse findet sich so manche Schönheit,meinen Analysten. Foto: APA/EPA/Miss Universe Organization, Quelle: Bloomberg

ASE General Index (31.12.2012 bis 22.01.2015)

9FREITAG, 23. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT GRIECHENLAND

Name Analysten- Anzahl der Kurs- Marktkapitali- Kurs- Kurs- Kurs- KGV (e) Perform. KursRating1 Analysten potenzial2 sierung3 Buch Umsatz Cashflow akt. Jahr YTD in %

Mytilineos Hold. 5,00 9,00 75,05 581,07 0,64 0,45 2,56 9,56 7,11 4,97

Aegean Airlines 5,00 6,00 27,40 521,34 2,25 0,59 2,04 7,29 5,80 7,30

Sarantis 5,00 4,00 18,92 257,31 1,66 1,03 13,52 17,83 -2,63 7,40

Athens Water Supp. 5,00 3,00 101,92 553,80 0,58 1,74 2,54 7,70 -16,80 5,20

GEK Terna Holding RE 5,00 3,00 94,44 170,03 0,39 0,19 0,43 — -4,76 1,80

Thessaloniki Port Auth. 5,00 1,00 - 195,55 1,65 3,55 7,33 10,72 -24,51 19,40

Elval - Hellenic Alum. 5,00 1,00 8,11 139,37 0,25 0,14 1,81 111,00 4,72 1,11

Autohellas 5,00 1,00 7,82 114,66 0,64 0,84 — 7,22 1,94 9,46

Ellaktor 4,67 6,00 136,26 322,14 0,35 0,22 4,19 — -14,55 1,82

Public Power 4,64 11,00 93,80 1.197,12 0,22 0,21 3,01 8,11 -4,44 5,16

JUMBO 4,58 12,00 55,75 1.183,72 1,55 2,13 8,65 10,75 2,72 8,70

Hellenic Telecom. 4,33 21,00 49,42 4.215,29 2,03 1,09 4,77 13,75 -5,49 8,60

Metka 4,33 9,00 34,30 446,78 0,92 0,67 2,22 5,07 1,78 8,60

Intralot Lottery Sys- 4,33 3,00 29,77 208,24 0,87 0,12 2,04 — 20,18 1,31

Terna Energy 4,33 3,00 101,61 203,32 0,60 1,45 4,70 34,88 -1,06 1,86

National Bank o. G. 4,25 20,00 114,81 4.769,75 0,45 0,61 — 7,72 -8,16 1,35

Motor Oil Hellas C. Ref. 4,17 12,00 46,67 664,70 1,32 0,07 3,93 10,59 -7,69 6,00

Alpha Bank 4,00 23,00 59,45 5.605,62 0,66 1,47 — — -6,20 0,44

Hellenic Exchanges 4,00 9,00 53,28 309,19 1,66 6,25 20,36 12,26 1,72 4,73

Grivalia Properties 4,00 4,00 13,81 791,85 0,94 15,24 16,63 17,57 3,30 7,82

Piraeus Port Authority 4,00 2,00 166,06 249,00 1,45 2,30 11,14 31,13 -5,14 9,96

Thessaloniki Water Sup. 4,00 2,00 96,15 94,38 0,66 1,28 4,83 5,00 -0,38 2,60

OPAP 3,87 15,00 41,18 2.711,50 2,33 0,86 10,16 14,66 -4,49 8,50

FF Group 3,83 12,00 28,54 1.770,78 1,53 1,89 215,29 13,05 0,19 26,45

Eurobank Ergasias 3,78 18,00 109,38 2.353,26 0,44 0,12 — — -14,44 0,16

Hellenic Petroleum 3,77 13,00 74,09 1.097,23 0,56 0,12 1,63 — -5,53 3,59

Fourlis Holdings 3,57 7,00 110,17 150,43 0,94 0,37 — — -8,39 2,95

Frigoglass 3,33 6,00 121,62 93,60 2,08 0,19 2,60 — 10,78 1,85

Piraeus Bank 3,05 20,00 55,33 5.204,99 0,69 1,11 — — -6,26 0,85

Corinth Pipeworks 3,00 3,00 110,34 103,31 0,68 0,61 6,58 23,77 3,48 0,83

Marfin Invest. 3,00 1,00 1.745,24 157,44 0,26 0,11 — — -11,58 0,17

Intracom Holdings 3,00 1,00 944,39 50,95 0,22 0,10 1,23 — -10,93 0,38

Attica Bank SA 3,00 1,00 9.067,22 44,97 0,14 0,24 — — -6,52 0,04

Diagnostic & Therap. Cent. 3,00 1,00 1.104,82 50,75 0,31 0,26 3,09 — -8,79 0,17

Titan Cement 2,82 11,00 2,67 1.565,53 1,11 1,37 9,23 56,55 1,62 19,48

Coca-Cola HBC4 2,71 12 5279,78 1,79 0,80 7,82 18,01 -7,59 14,49

Sidenor Holdings 2,33 3,00 100,00 57,75 0,22 0,07 1,65 — 17,65 0,60

LAMDA Development 1,00 1,00 37,83 231,15 0,48 2,86 — — -13,69 2,90

Iaso 1,00 1,00 200,00 39,87 0,41 0,28 7,85 — -5,66 0,75

Athens Medical Center 1,00 1,00 82,93 71,12 0,74 0,32 18,50 — 2,50 0,82

J&P-Avax 1,00 1,00 400,00 40,38 0,18 0,11 1,09 — -6,14 0,52

Technical Olympic 1,00 1,00 865,68 30,48 0,12 0,58 — — -8,00 0,92

Halcor 1,00 1,00 233,33 30,38 0,84 0,02 6,81 — 0,00 0,30

FG Europe 1,00 1,00 217,65 22,44 1,14 0,30 191,79 — -12,91 0,43

Quelle: Bloomberg; Stand: 22.01.2015, Schlus; 1: von 1 bis 5 - je höher desto besser ; 1: Stand jeweils 01.12.2014 Schluss; 2: in Prozent; 3: in Millionen Euro; 4: Hauptnotiz in London

Börse Athen: Auf welche Aktien die Analysten setzen

10FREITAG, 23. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

GRAFIK DER WOCHE

In einer ersten Reaktion hat der Internationale Wäh-rungsfonds (IWF) das milliardenschwere Programm derEZB zum Anleihenkauf begrüßt. Die geldpolitische Maß-

nahme werde die Finanzierungskosten für Staaten im Eu-roraum senken und das "Risiko eines langwierigenZeitraums niedriger Inflation" verringern, erklärte IWF-Che-fin Christine Lagarde.Andere, wie Peter Brezinschek Chefanalyst der RBI, gehen

mit dem Programm hart ins Gericht. Mehr zu seiner Kritiklesen Sie hier: http://bit.ly/1Bk16Zt

ANLEIHENKAUF

EZB flutet die Märkte mit Geld wienie zuvor in der GeschichteHarald Fercher [email protected]

Die Mega-Geldwelle, mit der die EZB die In-flation in Europa wieder anheizen will,sorgt für Zustimmung und Schelte. DieGrafik der Woche zeigt, welch historischesAusmaß der Beschluss hat.

EZB spielt ihren letzten Trumpf aus und wird Anleihen in niegekanntem Ausmass kaufen. Foto: APA/EPA/BORIS¦ROESSLER

Das Anleihenkaufprogramm der EZBDie Prognosen des IWF

11FREITAG, 23. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Die EZB hat die Märkte überrascht. Das Volumendes angekündigten Anleihekaufprogrammes – dereuropäischen Variante des von der Fed vorexer-

zierten Quantitative Easing (QE) - ist mit 1,1 BillionenEuro deutlich höher ausgefallen als erwartet. Ob es ge-lingt, die Inflationserwartungen zu steigern, die Risiko-Spreads in der europäischen Peripherie zu senken sowieein rascheres Kreditwachstum und damit das Wirt-schaftswachstum in der Eurozone zu stärken, muss sichnoch weisen. Aber jedenfalls sind die angekündigtenMaßnahmen von einer Dimension, dass sie jedenfallsdeutliche Spuren auf den internationalen Kapitalmärk-ten – inner- und außerhalb der Eurozone – hinterlassenwerden.Für die Märkte in Zentral- und Osteuropa sind folgendeAspekte wichtig:- Die Abschwächung des Euro als Folge des EZB-Pro-gramms verschlechtert die Wettbewerbsbedingungen

der Exporteure, für die dieEurozone der wichtigste Ab-satzmarkt ist. Um dem entge-genzuwirken ist in derRegion mit weiteren Zinssen-kungen im Laufe des Jahreszu rechnen, insbesondere inPolen und der Türkei.- Umgekehrt wird die EZB-Po-litik, falls erfolgreich, dasWirtschaftswachstum in derEurozone stärken, wovon dieHandelspartner in Zentral-und Osteuropa profitieren.- Der Nettoeffekt aus Wech-selkurs- und Wachstumsfol-

gen lässt sich schwer abschätzen, weil a) das Ausmaß derEuroabschwächung unsicher ist, und b) die wirtschafts-politischen Reaktionen in den betroffenen Ländern Zen-tral- und Osteuropas die Entwicklung beeinflussen. InSumme dürfte die Wirkung des angekündigten QE aufdie Realwirtschaften (auf Außenhandel und Wachstum)in Zentral- und Osteuropa gering sein – solange sich derEuroabsturz in Grenzen hält (also etwa 1,05 zum Dollarnicht unterschreitet).Wie zuvor im Zuge des QE der Fed ist zu erwarten,

dass die massive Liquiditätszufuhr die Kurse von riskan-

teren Anlageklassen nach oben treibt. Aktienkurse inder Eurozone, aber auch Anlagen – Aktien wie Anleihenin Lokalwährung - in Schwellenländern sollten davonprofitieren.Eine destabilisierende Kapitalschwemme in Richtung

Schwellenländer wie im Zusammenhang mit dem US-amerikanischen QE ist jedoch unwahrscheinlich, da sichinzwischen die Rahmenbedingungen in den Schwellen-ländern insofern geändert haben, als politische undWachstumsrisiken gestiegen sind.Im Zusammenhang mit dem QE der Fed – zumindest

in dessen ersten Phase – sind die Rohstoffpreise deutlichgestiegen. Eine Wiederholung ist aus drei Gründen nichtzu erwarten. Erstens war der Boom von 2009 bis zumersten Quartal 2011 lediglich die Reaktion auf den star-ken Einbruch im Zuge der vorherigen Finanzkrise. Zwei-tens fällt der neben der internationalenLiquiditätssituation damals wichtigste Treiber der Roh-stoffpreise – eine boomende chinesische Nachfrage –

weg. Und drittens: Ein stärke-rer Dollar geht üblicherweisemit einem Druck auf Roh-stoffpreise einher.

Fazit. In Summe wird sichdurch die monetäre Expan-sion in der Eurozone die In-vestment Story in Zentral-und Osteuropa nicht nach-haltig ändern, aber mit Ne-benwirkungen positiver undnegativer Natur ist zu rech-nen. <

Der lange Schatten der EZB:QE-Folgen für CEE

VON PETER SZOPOSPEZIALIST FÜR ZENTRAL- UND OSTEUROPÄISCHE AKTIEN,ERSTE ASSET MANAGEMENT & BELOGGER AUF BE24.AT

Foto: Bloomberg

„Wie zuvor imZuge des QE derFed ist zu erwar-ten, dass diemassive Liquidi-tätszufuhr dieKurse vonriskanterenAnlageklassennach obentreibt.“ „Im Zusammen-

hang mit demQE der Fed ...sind dieRohstoffpreisedeutlichgestiegen. EineWiederholungist ... nicht zuerwarten.“

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

DDas Börsenjahr 2015 ist noch jung, aber dennochhatte es bereits jede Menge Überraschungen aufLager: angefangen mit der Schweizer Notenbank,

die den Franken vom Euro entkoppelt hat, bis zum Anlei-hekaufprogramm der EZB, das in seinen Dimensionendann doch überrascht hat. Aber während manche Exper-ten über die Implikationen dieser Maßnahmen nochnachdenken, hat sich der Markt bereits sein Urteil gebil-det, und das fällt in Summe eigentlich positiv aus. Diegroßen Börsen sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen,seit Jahresbeginn 2015 solide im Plus, und auch an den

Rentenmärkten haben die jüngsten Ereignisse die Nach-frage nach Anleihen geschürt, was die Kurse steigen unddie Renditen fallen ließ. Auch der Goldpreis konnte sichheuer besser in Szene setzen und zeigt eine steigendeTendenz. Am höchsten fällt die Volatilität wahrschein-lich an den Währungsmärkten aus, dort zeigten dieSchritte der Notenbanken wohl die unmittelbarste Wir-kung. Der eigentliche Härtetest für die Börsen kommtnatürlich spätestens dann, wenn die US Notenbank (wievon vielen erwartet) Mitte des Jahres eine erste Zinsanhe-bung durchführt. Für den Moment aber konzentrierensich die Marktteilnehmer eher auf die weiter reichlichsprudelnde Liquidität. Wir sehen daher – bei aller gebo-tenen Vorsicht - Aktien derzeit weiter als bevorzugte An-lageklasse. <

Der Autorin auf Twitter folgen: @Monika_Rosen

Monika Rosen gab’s diese Woche bereits zu Gold un dem Schwei-zer Franken siehe http://goo.gl/rdOx1S

Notenbanken imMittelpunkt

VON MONIKA ROSENVICE PRESIDENT UND CHEFANALYSTIN BANK AUSTRIA PRIVATEBANKING & BELOGGER AUF BE24.AT

DDie Europäische Zentralbank hat am 22. Jänner einerweitertes Kaufprogramm von Anleihen bekanntgegeben. Beginnend mit März 2015 bis mindestens

Ende 2016 sollen monatlich Anleihen im Umfang von 60Milliarden Euro gekauft werden. Die Käufe umfassen nebenden bisherigen Programmen (Hypothekaranleihen und ABS)auch StaatsanleihenDer Hintergrund für diesen Schritt ist die schwächelnde

Wirtschaft. Obwohl die Leitzinsen auf quasi null Prozent ge-senkt worden sind, kommt der Wirtschaftsmotor nicht inSchwung. Die gesamte Wirtschaftsleistung in der Eurozone(das Bruttoinlandsprodukt) befindet sich lediglich knapp 5%über dem Niveau vom 1. Quartal 2008. Berücksichtigt mandie niedrige Inflation (durchschnittlich nur 1,1% seit 2008),zeigt sich, dass das reale Bruttoinlandsprodukt nach wie vor2,2% unter dem Niveau von 2008 liegt.Wenn Zinsen von null Prozent am Geldmarkt nicht aus-

reichen um die Wirtschaft zu unterstützen, bleibt als Alter-native die Verzinsung über den gesamten Laufzeitbereichvon Anleihen nach unten zu drücken. Das funktioniert, indem die Zentralbank verspricht, auf absehbare Zeit die Leit-zinsen bei null Prozent zu belassen und indem sie direktAnleihen kauft. Der Effekt wird dadurch verstärkt, dassnicht nur der Preis des Geldes (der Zinssatz) sinkt, sondernauch die Menge des Geldes (Zentralbankgeld M0) massiv

ausgeweitet wird. Das führt dazu, dass Staatsanleiherendi-ten immer unattraktiver werden. Die Investoren werdendadurch in Segmente gedrängt, die eine höhere Renditeversprechen (Anleihen mit einer längeren Laufzeit, Anlei-hen mit Kreditrisiko, Aktien, aber auch Anleihen in einerfremden Währung wie dem US-Dollar).Schlussendlich sinken die Renditen in vielen Teilen des

Finanzmarktes. Auf den Punkt gebracht: Sparen wird unat-traktiver, investieren dafür attraktiver. Das gilt für alle Seg-mente der Volkswirtschaft. Die Konsumenten geben mehrvon ihrem Ersparten aus, die Unternehmen erhöhen ihre(aktuell schwache) Investitionstätigkeit. Für die Bankenwird die Kreditvergabe interessanter. Staaten könnten beiteilweise negativen (!) Renditen lohnende Infrastrukturin-vestitionen finden.Ein positiver Punkt ist besonders hervorzuheben: Das An-

leihenankaufsprogrammwird solange weitergehen, bis dassErreichen des Inflationsziels (mittelfristig knapp unter 2%)absehbar ist. Damit wird eine mächtiges Instrument ausdemWerkzeugkasten geholt: Das Versprechen nötigenfallssehr viel Geld zu „drucken“. Negativ ist, dass nur 20% des hy-pothetischen Verlustrisikos vom Zentralbankensystem (dieEZB und die nationalen Zentralbanken) gemeinsam getragenwird. Der „Rest“ wird auf den Bilanzen der nationalen Zen-tralbanken verbucht. Anscheinend wäre ohne dieses Zuge-ständnis das Kaufprogramm nicht zustande gekommen.Zusammenfassung: Das umfassende Anleihekaufpro-

gramm übt einen Druck für anhaltend niedrige bzw. nochniedrigere Zinsen und Renditen aus. Das erhöht den Ab-schwächungsdruck auf den Euro. Insgesamt ist der Schrittder EZB positiv für alle Wertpapierklassen in der Eurozone,insbesondere für Aktien. <

Sparen wird unattraktiver,Investieren attraktiver

VON GERHARD WINZERCHEFVOLKSWIRT DER ERSTE SPARINVEST & BELOGGER AUFBE24.AT

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BÖRSE EXPRESS

CROSSOVER

Grundsätzlich wären bei nicht wenigen der Fremdwäh-rungskrediten Schadenersatzansprüche gegenüber derBank oder/und den Vermittlern zu prüfen, so Peter

Kolba vom Verein für Konsumenteninformation (VKI). In denmeisten Fällen würde dann aber von den Banken die Verjäh-rung entgegengehalten. Kolba rät daher: „Man sollte sich zu-erst bei einer Verbraucherorganisation oder - noch besser - beieinem versierten Rechtsanwalt kundigmachen. Letzterer solldie Chancen eines Gesprächs mit der Bank ausloten. Wennman sich mit der Bank nicht einigt, gibt es derzeit eine guteMöglichkeit, relativ kostengünstig den Fall bei der Verbrau-cherschlichtung weiter zu betreiben.“

Mediator. Die „Österreichische Verbraucherschlichtung”wurde im Rahmen eines Pilotprojekts vom Konsumenten-schutzministerium übernommen und ab Mai 2013 in einemProbetrieb geführt - zunächst für neun Monate. „Neben der

bereits bestehenden ge-meinsamen Schlich-tungsstelle derÖsterreichischen Kredit-wirtschaft im RahmenderWirtschaftskammerÖsterreich (WKÖ) istdiese auch für Verbrau-chergeschäfte im Ban-

kenbereich zuständig, wobei im Fokus vorrangigFremdwährungskredite standen“, steht dazu im Jahresbericht2013 des Bankenverbandes.

Konfliktlösung. Seit September 2014 wird der Probebetriebdank der Förderungen des Sozialministeriums, der Arbeiter-kammer und der WKÖ (Sektion Banken) weitergeführt undwerden neue Schlichtungs-Anträge entgegengenommen. DerBankenverband hatte das Projekt übrigens seit Beginn unter-stützt - im Rahmen einer Empfehlung an alle österreichischenKreditinstitute, sich im Falle der Einbringung von Beschwer-

den über einen Fremdwährungskredit auf ein Schlichtungs-verfahren der „Österreichischen Verbraucherschlichtung“ ein-zulassen. „Das ist eine gute Chance, zu einer Einigung zukommen. Der Vorteil ist, es kostet nichts und es unterbrichtdie Verjährung“, spricht auch Kolba aus Erfahrung - wobei derRechtsanwalt, von dem man sich vertreten lassen kann, na-türlich aus eigener Tasche bezahlt werden muss.

Stop-Loss. Die Fragen und Anrufe besorgter Frankenkredit-nehmer beim VKI häufen sich in den letzten Tagen, genauergesagt seit 15. Jänner 2015. Denn seither ist sicher, dass zwi-schen Schuldnern und Banken vereinbarte Stop-Loss-Aufträge, die von den Bankkunden eigentlich zurVerlustbegrenzung getroffen wurden, ganz und gar ihre Wir-kung verfehlten. Seit der im September 2011 überraschendenEinführung der Euro/Franken-Mindestgrenze von 1,20 durchdie Schweizer Nationalbank (SNB), die die schon bestehendenWährungsverluste aus dem Frankenanstieg zumindest ein-dämmte, wollte man gewappnet sein - für den Fall, dass dieSNB diese Grenze genauso überraschend wieder fallen ließ.

Überraschung.Und genau dieser Überraschungseffekt ist am15. Jänner eingetreten und hat den Mechanismus dieser spe-ziellen Stop-Loss-Order - man vereinbart einen Euro/Franken-Kurs unmittelbar unterhalb der 1,20, bei dem dieKonvertierung des Kredites in Euro ausgelöst wird umweitereVerluste zu vermeiden - ausgehebelt. Für „derartige Ereignisse,die eine Kurszacke auslösen“, so Kolba, ist das Instrument un-tauglich. <

Grundsätzlichwären bei zahlreichen FremdwährungskreditenSchadenersatzansprüche zu prüfen,erklärt Peter Kolba. Foto: Bloomberg

Ein Fall fürVerbraucherschlichtung?

FRANKENKREDITE (TEIL1)

Christa Grünberg [email protected]

Heimische Kreditnehmer ächzen ohnehinschon unter ihrer Frankenkreditlast. Nunhaben Stop-Loss-Aufträge dieses Gewichtnoch erhöht. Die Beschwerden häufen sich.Eine Institution könnte vielleicht helfen.

„Derzeit gibt es guteMöglichkeit, relativkostengünstig denFall bei der Verbrau-cherschlichtungweiter zu betreiben.”

14FREITAG, 23. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Dasich der S&P GSCI Crude Oil Official Close ER-Indexaus Öl-Futures-Kontrakten zusammensetzt, ist seineKorrelation zur Entwicklung des Ölpreises logischer-

weise sehr hoch. Genau wie Brent Crude Oil und West TexasIntermediate (WTI) büßte auch der Index in den vergange-nen sechs Monaten mehr als die Hälfte seines Wertes ein.Für Anleger mit der Markteinschätzung, dass sich die in

den vergangenen Tagen bereits deutlich abgeflachte Talfahrtdes Ölpreises nicht wieder massiv beschleunigen wird,könnte die Investition in ein Memory Express-Zertifikat derSociété Générale auf den S&P GSCI Crude Oil Official CloseER-Index interessant sein, das in maximal vier Jahren eineNettorendite von 21,7 Prozent in Aussicht stellt.

6,1% Zinsen,35% Schutz. Der Indexstand des S&P GSCICrude Oil Official Close ER-Index des 30. Jänner 2015 wird

als Basispreis für das Zertifikatfestgelegt. Bei 65 Prozent desStartwertes wird die Barriereangesiedelt sein. Die Einlö-sungsschwelle wird bei 100Prozent des Basispreises liegen.Notiert der Index bereits amersten Bewertungstag (1. Feb-ruar 2016) auf oder oberhalbder Einlösungsschwelle, wirddas Zertifikat mit seinemNennwert und einer Bonuszah-lung in Höhe von 6,1 Prozentzurückbezahlt.

Wenn sich der Index an diesem Tag unterhalb der Einlö-sungsschwelle, aber oberhalb der Barriere von 65 Prozentaufhält, gelangt nur die Bonuszahlung zur Auszahlung unddie Laufzeit des Zertifikates verlängert sich zumindest umein weiteres Jahr. Am nächsten Bewertungstag wiederholtsich die gleiche Vorgangsweise wie nach dem ersten Lauf-zeitjahr.Wenn der S&P GSCI Crude Oil Official Close ER-Index an

einem der Bewertungstage unterhalb der Barriere notiert,

entfällt die Bonuszahlung für das vorangegangene Laufzeit-jahr. Die entfallene Bonuszahlung wird allerdings nachge-reicht, wenn sich der Index an einem der nächstenBewertungstage wieder oberhalb der Barriere befindet. Wirddas Zertifikat nicht vorzeitig getilgt, erhalten Anleger auchdann ihren vollständigen Kapitaleinsatz und - sofern erfor-derlich - die ausständigen Bonuszahlungen ausbezahlt,wenn der Index am 30. Jänner 2019 oberhalb der Barrierevon 65 Prozent notiert. Liegt der Indexstand an diesem Tag

mit mehr als 35 Prozent imMinus, erfolgt die Rückzahlungdes Zertifikates gemäß der ne-gativen prozentuellen Index-entwicklung.

In der Zeichnung. Das SG-Me-mory Express-Zertifikat mitISIN: DE000SG65HS4, maxima-ler Laufzeit bis 6. Februar 2019,kann noch bis 31. Jänner 2015mit 100 Euro plus1,5 ProzentAusgabeaufschlag gezeichnetwerden.

ZertifikateReport-Fazit: Dieses Memory Express-Zertifikatspricht Anleger mit der Marktmeinung an, dass der Ölpreisan einem der im Jahresabstand festgesetzten Bewertungs-tage oberhalb des aktuellen Niveaus notiert, und/oder invier Jahren im Vergleich zum aktuellen Stand nicht mitmehr als 35 Prozent im Minus liegt. <

„Wenn der Indexan einem derBewertungstageunterhalb derBarriere notiet,entfällt dieBonuszahlungfür dasvorangegangeneLaufzeitjahr.“

Memory Express Zertifikatauf GSCI Crude Oil-Index

VON WALTER KOZUBEKZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT

Der Ölpreis steht im Fokus. Foto: Bloomberg

„Die entfalleneBonuszahlungwird allerdingsnachgereicht,wenn sich derIndex an einemder nächstenBewertungstagewieder oberhalbder Barrierebefindet.“

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BÖRSE EXPRESS in Kooperation mit KUNST.INVESTOR

KUNST

Die Märzauktion für Zeitgenössische Kunst kann mitzwei bedeutenden Sammlungen aufwarten: demNachlass von Helmut Leherb und einem Konvolut

von 289 Karikaturen des österreichischen Meisterzeich-ners Paul Flora. Helmut Leherb (1933-1997) war ein unge-wöhnlicher, vielseitiger Künstler, ein präziser Zeichnerund Maler, aber auch einer der ersten, surrealistischen In-stallationskünstler. Eine besondere Auswahl dieser Grup-pen präsentiert der Nachlass mit Graphiken, Ölbildernund, als kleine Sensation, mit Skulpturen, bestehend ausmit Vögeln und Perlen bestickten Modellpuppen, Blu-mentöpfen aus Keramikköpfen oder Tische auf Händenund Füßen. Dieses umfangreiche Konvolut wird nun erst-mals zum Verkauf angeboten und bringt das Werk dieserschillernden Künstlerpersönlichkeit seit langem wiederauf dem Markt. Die Preise rangieren zwischen 3000 und27000 Euro.

Paris war der Anfang. Leherb gehörte zu den Grün-dungsmitgliedern der Phantastischen Realisten, löste sichaber davon und sah sich selbst als einzigen SurrealistenÖsterreichs. Seine Karriere begann in Paris, wo er mit sei-ner Frau, der Malerin Lotte Profohs in den 1960er und1970er Jahren lebte und die skurril, surrealistische Kunst-avantgarde kennenlernte. Früh war er international er-folgreich, in Österreich sorgte er u.a. für einen der erstenKunstskandale, nachdem seine Einladung zur Biennale inVenedig 1964 kurzfristig abgesagt wurde. Nach seinerRückkehr nach Österreich sorgte er vor allem mit monu-mentalen Wandkeramiken, wie jene in der ehemaligenWirtschaftsuniversität in Wien, für Aufsehen.

Mit spitzem Bleistift und noch schärferer Pointe verstandes Paul Flora (1922 – 2009) wie kein anderer, das allzuMenschliche und die politischen Untiefen im Besonderenzu Papier zu bringen. Legendär sind seine Karikaturen, dieer zwischen 1957 und 1964 für die Hamburger ZEIT undfür die Tiroler Tageszeitung wöchentlich veröffentlichthatte. Die Originalzeichnungen in Bleistift und teilweiseTusche für die Redaktion der Tiroler Tageszeitung aus denJahren 1958 – 1964 werden nun aus einer Sammlung an-geboten und in Positionen von je rund 15 Stück zumSchätzpreis ab € 3.000 bzw. 5.000 angeboten. Die Themenrufen die politisch spannenden Zeiten des Kalten Kriegeshervor, mit den Auseinandersetzungen vor der TeilungBerlins, den Nahostkonflikt und als bis heute bleibendeKonstante die Querelen der rot-schwarzen Koalition. Die

originalen Zeichnungen werden erstmals am Kunstmarktangeboten und ergänzen mit ihren humorvollen wie geist-reichen statements das Werk dieses bedeutenden Zeich-ners.

Aus dem internationalem Spektrum ragen Mischtechni-ken von Franz West (je € 10.000 – 20.000), ein in leuch-tendes Blau getränkte Bildskulptur auf Gummibasis vonRudolf Stingel (€ 25.000 – 50.000), sowie ein hervorra-gende Arbeit von 1974 des erst 2012 verstorbenen, abs-trakten Expressionisten Paul Jenkins („PhenomenaSaladin’s Robe; € 15.000 – 30.000) hervor. Noch nie amMarkt war bisher der Entwurf für „Figur II“ aus dem Jahr1961 von Fritz Wotruba. Angeboten wird noch dazu eineder nur zweimal ausgeführten Künstlergüsse (€ 25.000 –50.000). (Foto: Auktionshaus im Kinsky)

Den Online Katalog zum Download gibt’s hier:http://goo.gl/qq8kyQ <

Surreale Welten undpolitische Karikatur

AUKTION

Helmut Leherb (1933-1997), Le roi c’est moi, Öl auf Lein-wand, 101 x 75 cm, SP € 20.000 – 40.000 Foto: Auktionshaus im Kinsky

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Der Blick auf die Nachbarnmacht sicher: voestalpine und RHIsind nicht umsonst in der Wochenperformanceliste der Wie-ner Börse im Spitzenfeld zu finden - die Branche ist unter An-legern en vogue, wie ein Blick auf die europäische Konkurrenz(siehe Tabelle) zeigt. RHI war diese Woche bei uns am Mitt-woch Thema. Plus Zahlen aus der Zementindustrie und dieAuswirkungen auf den Bau - siehe http://goo.gl/WCVu4T. Ges-tern war es Lenzing, wo sich ein Höhenflug zeigt, dasWarumsich aber noch nicht so ganz erschließt - siehehttp://goo.gl/lDbJo1. DieWochewiederum begannenwir ganz

einfachmit ‘nutzlosem’Wissenüber den Wiener Markt. Etwawer in Wien die niedrigsteMarktkapitalisierung aufweist -und wieviel das ist -http://goo.gl/PIUnA0. DiesemZahlensalat folgte am Dienstagein Blick auf dieWelt der Leuch-ten: Philips wird seine wohlbald los, Osram punktet beiLEDs und Zumtobel ... -http://goo.gl/k9aYjr <

BÖRSE EXPRESS

DEPOT

BE-Real-Money-DepotPerformance: seit Kontoeröffnung inkl. Spesen Depotinhaber: Styria Börse Express GmbH | Depotnummer: 3325 - 1

Marktwert Cash Gesamtwert Performance seit Start ATXPrime seit BE-Start

62.030,51, 10.888,65 72.919,16 +629,19% +69,21%

DEPOTAUSRICHTUNG: SPEKULATIV. KEINESFALLS EIN ERSATZ FUR INDIVIDUELLE,ANLEGER- UND OBJEKTGERECHTE BERATUNG. START MUSTERDEPOT: 4. 4. 2002

MARKTKONSTELLATION VON ROBERT [email protected]

Stahl feiert ein ComebackTop/Flop 4 1W YTD

Metal&Mining 8,2 1,3

Steel 8,1 -0,7

industr. Prod. 7,5 18,4

Auto Parts 7,3 12,3

Food 0,3 13,0

Pharma 0,0 8,2

Hard&Software -0,1 0,6

Comp.Serv -0,4 -0,6Quelle: Bloomberg - Basis BE 500-Index

Branchen-Performance

17FREITAG, 23. JANUAR 2015

Page 18: be INVESTOR 20

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Page 19: be INVESTOR 20

BÖRSE EXPRESS

AKTIEN WIEN

Neues Jahr, altes Glück? Im Vorjahr bewiesen die vierAnalyseteams von Baader Helvea, Erste Group, KeplerCheuvreux sowie RCB zumwiederholtenmal, dass sie

mit ihren Aktienempfehlungen den Wiener Gesamtmarktklar schlagen. Es sich also auszahlt, ihren Empfehlungen zufolgen. In Zahlen: Thomas Neuhold und das Team von KeplerCheuvreux verteidigten den Titel in der Teamwertung aus2013. Dies mit einem Plus der Aktienempfehlungen von18,28 Prozent. Zum Vergleich: Der Wiener Leitindex ATX lag16,67 Prozent im Minus (Stichtag war der letzte Verfallstagdes Jahres). Welche Titel Thomas Neuhold gerade im Portfo-lio hat, sehen Sie immer aktuell unter http://goo.gl/N5nkuB.Das Team Raiffeisen rund um Stefan Maxian lag (sogar exkl.Dividenden) 14,6 Prozentpunkte besser als der ATX (aktuelles

Depot unter http://goo.gl/huUJJF), Team Erste Group umGün-ther Artner (aktuelles Depot unter http://goo.gl/c1IwgN) lag17,71 Prozentpunkte voran und Team Baader Helvea rundum Christine Reitsamer mit 28,99 Prozentpunkten (aktuel-les Depot unter http://goo.gl/PbNmGe).Mitte jedes Monats ‘kontrollieren’ wir also auch künftig,

wie sehr die Empfehlungen ins Schwarze getroffen haben.Und weiter werden wir die jeweiligen Kaufempfehlungen‘bündeln’ und gegen den ATX laufen lassen. Da es zuletztdurchaus einige Rücknahmen von Kaufempfehlungen gab(zuletzt etwa bei der RCB für Immofinanz und SBO) ergebensich auch Änderungen bei diesem ‘Depot’ - es bleiben aberdrei Werte an der Zahl, die mehrheitlich in den Analysten-depots vorkommen: Andritz und Porr bleiben, Zumtobel(Baader Helvea brachte neben RCB und Kepler Cheuvreuxdie dritte Kaufempfehlung) ersetzt Immofinanz (Erste undKepler halten ihr Kaufen aufrecht). YTD liegen diese Titelim Schnitt 0,81 Prozent im Minus, der ATX liegt bei minus0,77 Prozent. Elf Titel stehen übrigens bei exakt der Hälfteder Analyseteams zum Kauf: AT&S, Buwog, FACC, Immofi-nanz, Raiffeisen Bank, RHI, S Immo, Telekom Austria, ams,voestalpine sowie CA Immobilien. <

Mehr zum Bewerb � http://bit.ly/19zgZ3W

ANALYST WATCH 2015 - JÄNNER-ZWISCHENBERICHT

Immofinanz fällt raus - im Topf sindAndritz, Porr und Zumtobel

Stefan Maxian und Team liegen mit ihrenEmpfehlungen YTD mit 1,36 Prozent im Plus. Foto: BE/Draper

Thomas Neuhold und Team liegen mit ihren EmpfehlungenYTD mit 1,99 Prozent im Plus. Foto: BE/Draper

Robert Gillinger [email protected]

Vier Analyseteams stellen sich dem Bewerbzum AnalystAward 2015 (Analyst Watch).Eine erste Zwischenbilanz: Dabei kam es imkumulierten Depot zu einem Rauswurf - Im-mofinanz muss weichen.

19FREITAG, 23. JANUAR 2015

Page 20: be INVESTOR 20

BÖRSE EXPRESS

AKTIEN WIEN

Ein knapp zweistelliger Kursverlust (in Prozent) amAktienmarkt nach Quartalszahlen deutet in der Regelauf

- eine enttäuschte Erwartungshaltung,- oder eine nach unten revidierte Unternehmensguidance,

wenn der Blick des Manage-ments in die Zukunft gewor-fen wird.Oder auf Beides, wie im Fall

von FACC: Ja, wir sehen Zu-wächse gegenüber dem Vor-jahres-Q3, bis unter den Strich(Überschuss) reicht dies aller-dings nicht - und die von Ana-lysten eigentlich erwarteteHöhe der Zuwächse wurdeebenfalls bei Weitem nicht er-reicht (siehe Tabelle: Soll undIst). Aber es ging ja noch wei-ter: „Beim operativen Ergebnis(EBIT) geht das Managementgegenüber bisherige Annah-men davon aus, dass laufendeKundenverhandlungen imweiteren Verlauf des Ge-schäftsjahres 2014/15 nichtvollständig abgeschlossen wer-den können und es dadurch zu

einer deutlichen Ergebnisunterschreitung gegenüber demVorjahr kommen kann.“ Im Vorjahr waren es 42,5 Millio-nen (wenn auch schwer vergleichbare aus der Vorbörsen-zeit) - da haben Analysten noch einen Zuwachs auf derRechnung stehen.Womit sich vielleicht auch erklärt, warum FACC im Peer-

groupvergleich dermaßen günstig abschneidet, und ei-gentlich ein Kurspotenzial von mehr als 100 Prozentaufweisen würde: Die Börse hat bereits in die Zukunft ge-blickt und begonnen, niedrigere als gedachte Gewinne ein-zupreisen.Prinzipiell ist FACC mit dem Marktumfeld aber nicht un-

glücklich, heißt es doch auch: Aus jüngsten Veröffentli-chungen der großen Flugzeugherstellern geht hervor, dass2014 wieder ein Rekordjahr war. Auslieferungen haben wie-der um mehr als 6 Prozent zugenommen, unsere Kundenhaben weitere Produktionsratensteigerungen angekündigt.Auch neue Flugzeugbestellungen bleiben auf Rekordniveau

FACC enttäuscht auf allen Linien - Aktie desFlugzeugzulieferers kommt schwer unter Druck

BERICHTSSAISON

in Mio. Euro

Q3 ‘13/14 Q3 ‘14/15e Q3 ‘14/15

Umsatz 136,6 145,0 145,9

EBITDA 9,9 18,1 11,0

EBIT 4,7 12,0 5,5

Überschuss 1,6 6,7 -4,3Quelle: Bloomberg, FACC

FACC: Q3 ‘14/15 - Soll und Ist

in Mio. Euro

2014/15e 2015/16e 2016/17e

Umsatz 582,2 642,8 722,6

EBITDA 64,9 85,3 102,9

EBIT 43,0 58,0 69,4

Überschuss 25,8 37,7 46,1Quelle: Bloomberg

FACC - Blick in die Zukunft„... kann esdadurch zueiner deutlichenErgebnisunter-schreitunggegenüber demVorjahrkommen.“Walter A. Stephan, CEO

ZIELE 2014/15

und sorgen dafür, dass der Auftragsstand von Airbus undBoeing signifikant zunimmt. (Book-to-Bill für beide zusam-men ist größer als 2 – das heißt, es wurden zweimal so vieleFlugzeuge bestellt, als die beiden Flugzeughersteller aus-geliefert haben.) Damit vergrößert sich auch der Auftrags-stand der FACC AG wieder signifikant und damit ist einesichere Grundlage für die künftige Geschäftsentwicklunggelegt.“ Was vielleicht für Aktionäre wichtiger ist:„Kurzum: Die Weichen für steigende Profitabilität sind ge-stellt“, meint CEO Walter Stephan. >gill<

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 5 1 0

Konsensrating*: 4,67

Kursziel 9,8 Euro Kurspotenzial 27 %

Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je höher desto besser

Das sagen die Analysten

Umsatz-Rendite ‘14e EV/Umsatz ‘14e

Peergroup* 6,3% 2,1

FACC 5,8% 0,9

FACC „fairer Wert“* 2,0

Potenzial 130%Quelle: Bloomberg, Median aus FACC, United Tech, BAE, Zodiac, Avic, GKN, IHI, Meggitt, Avichina, Jiangxi, Triumph, Se-nior, Jamco, Megallan, OHB, Ducommun ** Bloomberg-Analystenkonsens

FACC im Peergroupvergleich

20FREITAG, 23. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

IMMOBILIEN-(AKTIEN)-WOCHE

Der Franken spuckte derCA Immo in die Suppe

DIE TOPS UND FLOPS DER LETZTEN 5 BÖRSETAGE

Werdamit gerechnet hat, konnte richtig gut verdie-nen. Denn mit der Aufhebung der Frankenbin-dung an den Euro ging die eidgenössische

Währung in den Höhenflug über; gut für all jene, die Aktienin Franken hielten. So sieht dann auch die Performance-Ta-belle der letzten Börsenwoche aus: Schweizer Werte habendie Führung fest in Händen. Was das Nachfragebild verzerrt.Denn die Gewinne sind eben zumeist beinahe ausschließlichauf die FX-Seite zurückzuführen, die Kursverluste in derAktie mehr als ausglichen. In lokaler Währung gerechnethätten sich mehr breiter aufgestellte Unternehmen wie TAGImmobilien, Patrizia Immobilien aber auch CA Immobilienauf den vorderen Performanceplätzen breit gemacht. Denenfehlte aber der FX-Effekt ...Operativ machte nicht zuletzt das Vermietungsgeschäft

von sich reden. Die Immofinanz fand in Budapest neue Mie-ter im Bürobereich und schloss dabei auch einen Zehnjah-resvertrag ab - http://goo.gl/UQ3VUx, die CA Immo füllte einNeubauprojekt in Berlin - http://goo.gl/qx1qOX; die S Immohat mit der Baader Bank einen neuen Market Maker -http://goo.gl/WxZkAD -; Buwog wurde als bester (Wiener)Börseneuling 2014 ausgezeichnet - http://goo.gl/1KDfCm -und stellte ein Wiener Wohnprojekt fertig -http://goo.gl/Uygpng. Und last but not least gab es wohl nurein weiteres Kapitel in den Querelen zwischen dem con-wert-Management und unzufriedenen Aktionären -http://goo.gl/o1arUh. >gill<

in Prozent; Quelle: Bloomberg (Stand 7. Jänner, 24.00 Uhr)Name ISIN Perf. 1Mo Perf. 1a Kostenquote AA*

EII PROP WORLD INVEST EX-US IE0030794618 5,95 11,12 1,62 3,00

PRIVATE BAN M PROM RE EST-A AT0000A07YH5 5,46 17,81 N.A. 5,00

UBS D 3 SEC REAL ESTATE EUR DE0009772681 4,62 -2,59 0,94 5,00

DWS SACHWERTE-INC DE000DWS0W32 4,05 10,19 1,41 5,00

RP GLOBAL REAL ESTATE DE000A0KEYG6 1,65 -8,45 2,49 5,00

SEMPERREAL ESTATE - A AT0000622980 0,32 2,58 N.A. 3,00

AXA IMMOSELECT DE0009846451 0,23 -10,73 0,62 5,00

IMMOFONDS 1 AT0000632195 0,21 2,82 N.A. 3,25

REAL INVEST AUSTRIA-A AT0000634357 0,18 2,75 N.A. 3,00

WESTINVEST INTERSELECT DE0009801423 0,15 2,31 0,57 5,50

RAIFFEISEN-IMMOBILIENFONDS-A AT0000633409 0,03 -2,02 1,19 3,50

REAL INVEST E 2006-A AT0000A001N3 0,02 -7,88 N.A. 3,50

REAL INVEST EUROPE AT0000A04KN9 0,00 -7,90 N.A. 3,50

CS EUROREAL-A EUR DE0009805002 -0,06 -4,69 0,80 5,00

UBS D EUROINVEST IMMOBILIEN DE0009772616 -1,54 -20,89 0,93 N.A.

Die besten Immobilienfonds (ein Monat retour)

Änderung (%)

Intershop 23,6 26,2

Mobimo 21,3 24,0

Swiss Prime Site 19,4 23,5

Allreal 17,6 21,6

PSP Swiss Property 15,9 19,1Quelle: Bloomberg, BEUREAL (in Euro) - Stand 7. Jänner, 24.00 Uhr

Top-Werte 1 Woche YTD

Änderung (%)

Echo Investment -5,0 -6,0

Immofinanz -5,6 -2,6

Testa Inmuebles -5,9 -1,9

LSR Group -8,5 -9,3

Douja Prom -20,6 -15,9Quelle: Bloomberg, BEUREAL (in Euro) - Stand 7. Jänner, 24.00 Uhr

Flop-Werte 1 Woche YTD

Änderung (%)

CA Immobilien 7,3 12,3

Warimpex 2,4 16,9

Buwog 1,6 3,2

conwert 1,3 1,6

S Immo 0,3 5,0

Immofinanz -5,6 -2,6

... zum Vergleich

IATX 1,2 4,0

BEUREAL (in Euro) 4,3 6,2

Euro Stoxx 50 5,4 1,8

... die Österreicher 1 Woche YTD

21FREITAG, 23. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

H A N D S O N S U C C E S S

Allgemeiner Risikohinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Der Wert der Fondsanteile sowie die Einnahmen daraus können sowohl fallen als auch steigen. Herkunftsland der Teilfonds ist Luxemburg. Hinweise zu Chancen, Risiken sowie den Gebühren entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Die Lacuna AG veröffentlicht ausschließlich Produktinformationen und gibt keine Anlageempfehlung. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Rechenschaftsberichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Lacuna AG, Ziegetsdorfer Straße 109, D-93051 Regensburg, sowie bei Banken und Finanzberatern. Zahlstelle in der Schweiz ist Notenstein Privatbank AG, Am Bohl 17, CH-9004 St. Gallen. Vertreter in der Schweiz ist 1741 Asset Management AG, Bahnhofstraße 8, CH-9001 St. Gallen. Die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt des Fonds erhalten Sie in der Schweiz kostenlos beim Vertreter sowie auch bei der Zahlstelle.

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22FREITAG, 23. JANUAR 2015

Page 23: be INVESTOR 20

BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Normalerweise haben Schweizer eher einen gelasse-nen, geradezu stoischen Ruf; mit einer derGründe, wieso unsere westlichen Nachbarn als

einer der wichtigsten „Safe Havens“ gesehen wird (nebendem strikten Bankgeheimnis und Tresoren die unter tau-senden Meter hohen Bergen liegen). Dieses Image dürftenach dieser Woche jedoch stark angekratzt sein. Dieüberraschende Entscheidung der Schweizer Notenbank,die bisherige Obergrenze für den EURCHF-Kurs von 1,20fallen zu lassen, führte zu starken Verwerfungen an denMärkten: Der Schweizer Franken gewann sprungartig ge-

genüber allen großenWährungen an Wert, imVergleich zum Euro pen-delte er sich gegen Ta-gesende bei 1 ein (beieinem stärkeren CHF be-kommt man weniger fürjeden EUR, daher sinktder EUR/CHF-Kurs).Der Aktienmarkt unse-

rer Nachbarn reagiertedarauf mit Abschlägenvon über 10%, was je-doch nur die halbeWahrheit ist. Aufgrund

des CHF-Anstiegs, von dem eurobasierte Investoren profi-tieren, gewannen die in Euro notierten Schweizer Groß-unternehmen stark, der Konsumriese Nestlé konnte inFrankfurt um über 7% zulegen.Auch am heimischen Markt machte sich kurz Verunsi-

cherung breit, vor allem die Bankaktien litten in einerersten Reaktion, da einige Investoren fürchteten, dass dieAusfallsraten für Fremdwährungskredite steigen könnten(immerhin war die Kreditsumme gerade deutlich höhergeworden!). Dies erwies sich jedoch nur als Strohfeuer,gerade die Erste Group, deren Kunden in Österreich undUngarn verstärkt in CHF-Krediten engagiert waren,konnte sich erholen, nachdem sie einige Details zu ihrenEngagements preisgaben. Die RBI konnte an diesemeinen Tag sogar im Plus schließen, kurzfristig überwogdie positive Nachricht, dass das polnische Geschäft baldan die Börse gebracht werden solle.Vielleicht könnte dies ja ein Schritt sein, um die Gie-

belkreuzaktie aus dem Tal der Tränen zu holen, im Wo-chenverlauf steht nämlich ein Minus von über 8% zu

Buche, aufgrund der üblichen Verdächtigen: niedrigereÖlpreise, fallender Rubel und die Angst vor Zahlungsaus-fällen. Der fallende Preis für „schwarzes Gold“ machteauch dem Ölfeldausrüster SBO zu schaffen, der trotzguter vorläufiger Ergebnisse um über 7% tiefer notierteim Wochenverlauf. Investoren befürchten hier für die Zu-kunft einen Rückgang der Aufträge und ein Ende des„Shale Booms“, der die Firma noch im Sommer zu neuenHöchstständen katapultierte.Bevor jetzt jedoch die Winterdepression ausbricht: Es

gab auch durchaus positive Nachrichten diese Woche. Sokonnten beispielsweise Titel, die von Investoren für ihregute Dividendenausschüttung gesucht werden - wie Postund Buwog - auf neuen Höchstständen notieren. Auch beiunseren deutschen Nachbarn sah die Welt freundlicheraus: Der DAX konnte um knapp 2% zulegen, auch hierwaren vor allem die defensiven Werte gefragt. In denUSA verlief der Beginn der Berichtssaison eher enttäu-schend, vor allem die Großbanken kämpfen mit höherenRechtskosten und dem Niedrigzinsumfeld. Ein Großteilder Quartalszahlen steht jedoch noch aus, insofern darfman hier nicht zu vorschnell urteilen.Insgesamt sieht man jedoch, dass die Schwankungen

an den Börsen deutlich zugenommen haben. DieseWoche wird richtungsweisend: Neben den Berichten derUS-Großkonzerne werden die EZB-Sitzung am Donners-tag sowie die griechischen Wahlen am Sonntag im Fokusstehen. Während die Erwartungen an die europäischeZentralbank in Punkto Unterstützungsmaßnahmen(Stichwort Quantitative Easing) hoch sind, dürften viele

Investoren bei zweite-rem einfach darauf hof-fen, dass diesegriechische Tragödiebald ein Ende findet. <

„Vor allem dieBankaktien littenin einer erstenReaktion, da einigeInvestorenfürchteten, dass dieAusfallsraten fürFremdwährungs-kredite steigenkönnten.“

„Dies erwies sichjedoch nur alsStrohfeuer.“

VON BERNHARD HAASANALYST WIENER PRIVATBANKSOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Schweizer Käse

Foto: APA/EPA

23FREITAG, 23. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Gefallen ist er noch nicht oder besser gesagt, nochnicht alle die zuletzt geworfen wurden.

Der gute alte Cäsar hatte mit seinem Spruch zwar dieÜberschreitung des Rubikons gemeint gehabt, aber in Zei-ten wie diesen steht wohl auch so mancher Rubikon den Ka-pitalmärkten imWege. Ob dies die Aufgabe fixierterWährungsrelationen ist, die Veränderung von Regularienoder ein kleines Bondkaufprogramm der EZB. Die digitalenRisiken nehmen zu.

SNB setzte einen klärenden Cut. Doch der Reihe nach: dieEntscheidung der Schweizer Notenbank, den CHF-Euro Kursfreizugeben war für die Eidgenossen schmerzhaft und in Er-kenntnis des kommenden Anleihekaufprogramms der EZBeigentlich unumgänglich. Warum, ist klar, denn dieses Pro-gramm wird durch frischgedruckte Euros finanziert, sollte

damit den Euro schwächenund den Druck auf die SNB inlinearer Funktion erhöhen.Die SNB müsste Euros kaufenum die Relationen zum Fran-ken zu stabilisieren. Ein Bond-kaufprogramm der EZB, dasdie Schweiz teilweise finan-ziert. Auch so bekommt manseine Steuermilliarden zu-rück, mag mancher gedachthaben. Aber eben nur ge-dacht. So setzt die SNB einenklärenden Cut, bucht schät-zungsweise 60-80 Mrd. CHFals Verlust der bisherigenStützungskäufe, stürzt dieheimischen Banken und etli-

che Industrien in einen unerwarteten Wettbewerb und zau-bert das Grinsen auf Europas Franken-Besitzer. Diekurzfristigen Folgen sind bereits erkannt, etliche Devisen-broker bekamen teilweise empfindliche Probleme, die Wäh-rungsarbitrage ließ Schweizer Wertpapierkurse fallen,Analysten und Volkswirte im Stress und etliche Franken-Kreditnehmer in Europa hatten eine schlaflose Nacht.Was bleibt ist der mittelfristige Blick der erkennt, dass ei-

nige Industrien in der Schweiz plötzlich ihre Konkurrenz in

Europa bevorteilt sehen, der Schweizer Konsument der alsEuro-Konsument viel wichtiger geworden ist und EurolandsAktienmärkte, die nun viel wahrscheinlicher als QE-Profi-teure wirken. Doch auch für die EZB haben sich die Wei-chen inzwischen verändert …Die inzwischen als wahrscheinlichst geltende QE-Variante

stellt den Kauf von Bonds direkt den jeweiligen Notenban-ken ins Nest, zwar mit ein paar Spielregeln, aber doch aufeigenständiger Basis. Irritierend. War QE doch immer einThema das Mario Draghi explizit in Verantwortung der EZBgesehen hatte. Selbst die rechtlichen Bedenken wurdenexakt auf die EZB gemünzt bevor sie als unbedenklich verar-beitet wurden. Und jetzt kauft jede lokale Notenbank imGeiste einer Generalamnesie der EZB quasi was sie „will“?Eine Zerreißprobe der EU wäre dadurch vorprogrammiert.Denn wer sagt, dass die Deutsche Bundesbank ihren Kauf-rahmen wirklich ausschöpft, wogegen jene der Peripherie-staaten sicher zummaximal Erlaubten greifen würden? Werwill das? Wohl keiner. Und weil alle am gedeihlichen Mitei-nander interessiert sind, wird wohl entweder nichts passie-ren, oder ein Programm unter stärkerer Führung der EZBpräsentiert werden. Sollte den Kapitalmärkten Eurolandsgrundsätzlich helfen.

Unnatürliche Eingriffe. Trotz aller Währungsturbulenzen,Regularien und notenbanklicher Markteingriffe bleibt diegroße Hauptaufgabe aber ganz Oben auf der Euroland-Agenda: Unseren Kontinent durch Reformen und Wirt-schaftsprogramme in eine Phase eigenständigen Wachstumsund Stärke zu führen damit ENDLICH die unnatürlichenEingriffe in Wirtschafts- und Investitionskreisläufe endenkönnen und auch unsere Kapitalmärkte wieder „normal“werden dürfen.Am Donnerstag werden wir sehen, ob die Brücke über den

Rubikon hält. <

„Ein Bondkauf-programm derEZB, das dieSchweiz teilweisefinanziert. Auchso bekommt manseine Steuermilli-arden zurück,mag manchergedacht haben.Aber eben nurgedacht. “

Alea iacta est … derWürfel ist geworfen

VON WOLFGANG MATEJKAGRÜNDER DER MATEJKA & PARTNER ASSETMANAGEMENT GMBH & BELOGGER AUF BE24.AT

Cäsars Ermordung: Fotoprobe zu „Julius Cäsar“ imBurgtheater (2007). Foto: APA/HANS KLAUS TECHT

24FREITAG, 23. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

BÖRSE EXPRESS: Herr Marchart, die VC-/PE-Branche liefertefür das Jahr 2013 alarmierende Zahlen. Kann es Ihrer Meinungnach nur noch besser werden? Oder muss man sich auf eine län-gere Durststrecke einstellen?JÜRGEN MARCHART: Die Erhebung für das Berichtsjahr2014 läuft zurzeit und wir warten mit Spannung auf dieneuen Kennzahlen. Man muss jedoch realistischer Weisesehen, dass die aktuellen Rahmenbedingungen, Invest-ments von institutionellen Investoren leider noch immernicht begünstigen. Ganz im Gegenteil: Durch die besondersrestriktive nationale Auslegung der AIFM und dem Fehlenvon nationalen rechtlichen Rahmenbedingungen liegennoch immer Hürden vor, die sich neben anderen Faktenwohl auch weiterhin negativ auf die Entwicklung der Pri-vate Equity und Venture Capital-Industrie auswirken wer-

den.

Sie haben AIFM angesprochen: DasAIFM-Gesetz ist nun mehr als einhalbes Jahr in Kraft: Eine erste Ein-schätzung Ihrerseits?Mit dem AIFM-G ist die Private

Equity und Venture Capital-In-dustrie erstmals mit einer ge-setzlichen Regulierungkonfrontiert, die neben denbranchenüblichen Transparenz-

Regeln anzuwenden ist. AIFM-G ist damit zu einem Com-pliance-Thema geworden. Nach wie vor stellt das Regelwerkund dessen nationale Implementierung die kleinen öster-reichischen Fonds vor Herausforderungen, auch wenn kurzvor Inkrafttreten erfreulicherweise noch eine Novellierungdurchgesetzt werden konnte. Durch die Novellierung wer-den zwar Private als Investoren zugelassen, aber nur unterstarken Einschränkungen. Dies stellt zwar eine Verbesse-rung gegenüber der Situation vor der Novelle dar, wo Pri-

vatanlegern gänzlich untersagt wurde in VC/PE zu investie-ren, ist aber noch eine Diskriminierung gegenüber anderenAsset Klassen, die dringend bereinigt gehört. Insbesondereunter Berücksichtigung der aktuellen Engpässe beim Fun-draising.

Sie haben vor kurzem, gemeinsam mit Vertretern der VC-/PE-Szene,einen Forderungskatalog an Staatssekretär Mahrer übergeben. Gibtes hinsichtlich Umsetzung bereits Signale?Der Charme dieser Vorschläge besteht darin, dass sie ohne

großen Aufwand umsetzbar wären und damit dem aktuel-len Kapitalhunger der heimischen KMU signifikant gehol-fen wäre. Einige Punkte haben schon im aktuellenRegierungsprogramm Niederschlag gefunden und eine ra-sche Umsetzung wäre nach wie vor sehr zu begrüßen.Durch die jüngsten Entwicklungen im Startup-Bereich, aberauch beim Crowd Investing, wo sich Österreich, insbeson-dere Wien, als internationaler Hub entwickelt, wird aucheindrucksvoll belegt, welche Bedeutung das Thema hat.

Welche weiteren Schwerpunkte setzen Sie mit der AVCO?Die AVCO wird sich auch weiterhin für die Verbesserung

der Rahmenbedingungen für die österreichische PrivateEquity und Venture Capital-Industrie einsetzen. Weiterswird die AVCO heuer verstärkt in den Bundesländern aktivsein, um breites Bewusstsein dafür zu schaffen, dass pro-fessionell strukturierte, privatwirtschaftliche Wachstumsfi-nanzierung ein Turbo für die Wirtschafts- undStandort-Entwicklung ist. Dabei kann, ohne Einsatz öffent-licher Mittel, der lokale Standort und die Konjunktur belebtund Arbeitsplätze und Wohlstand geschaffen und gesichertwerden. <

AVCO-Geschäftsführer Jürgen Marchart geht auf Bundeslän-der-Tour, um Bewusstsein für VC/PE zu schaffen. Foto: AVCO

„Wachstumsfinanzierungist Turbo für dieWirtschaftsentwicklung“

VC/PE

Christine Petzwinkler [email protected]

Die Austrian Private Equity and Venture Ca-pital Organisation (AVCO) kämpft weiter fürbessere Bedingungen. Geschäftsführer Jür-gen Marchart erklärt im Interview den Sta-tus Quo und seine Vorhaben.

„Es liegen wei-terhin Hürdenvor, die sich ne-gativ auf dieEntwicklungder VC-/PE-In-dustrie auswir-ken“

25FREITAG, 23. JANUAR 2015

Page 27: be INVESTOR 20

BÖRSE EXPRESS

ANLAGE

BlackRock hat vier iShares Faktor-ETFs mit Fokus aufEuropa aufgelegt. Jeder der Fonds bietet Zugang zueinem bestimmten Investment-Ansatz: Value, Mo-

mentum, Größe und Qualität.Faktor-ETFs bieten einen alternativen Ansatz gegenüber

Fonds, deren zugrunde liegende Indizes auf dem Konzeptder Marktkapitalisie-rung beruhen. Sie eröff-nen Zugang zuspeziellen Faktorenoder Treibern von Ri-siko und Rendite undermöglichen es, Rendi-tequellen zu erschlie-ßen. Dabei beruhen sieauf Indizes, sind effi-zient und transparent.

Die vier neuen iShares Faktor-ETFs bieten je nach ProduktZugang zu Value-Unternehmen, zu Werten mit geringererMarktkapitalisierung, zu Qualitätstiteln oder zu Momen-tum-Aktien. Die Fonds bilden ihre Basisindizes physisch ab,indem sie die entsprechenden Aktien kaufen. Die jährlicheGesamtkostenquote (TER) beträgt 0,25%. Die Indizes, aufdenen die ETFs beruhen, basieren auf einer transparentenMethodologie, die zusammen mit MSCI entwickelt wurde.Mehr unter http://goo.gl/FZh53L.

FERI EuroRating Services hat für das halbjährlich er-scheinende Rating der Assetklasse Offene Immobilien-fonds zwölf Fonds bewertet. Das quantitative Rating

basiert auf öffentlich verfügbaren Informationen. Der Fonds

„grundbesitz europa“ der RREEF Investment GmbH kehrtzurück an die Spitze des von FERI erstellten League Tableund erhält erstmals einRating von A+. Diesliegt insbesondere ander besten Bewertungdes Immobilienportfo-lios, welches bei der Ge-samtbewertung mit 50Prozent gewichtet wird(siehe Tabelle). DerFonds investiert über-wiegend in Büroimmo-bilien in Deutschland, Großbritannien und Frankreich.Ein Österreicher ist auch dabei - die Semper Constantia

mit dem SemperReal Estate VT. Dieser konzentriert sich aufden österreichischen und deutschen Immobilienmarkt. DieSchwerpunkte sind renditestarke Immobiliensegmente wieEinzelhandels- und Logistikimmobilien sowie vollvermie-tete Bürohäuser mit Mietverträgen mit langfristigem Kün-digungsverzicht. Laut Morningstar ist dabei ein Objekt imniederösterreichischen Leopoldsdorf der größte Depotbe-standteil (rund 7%). 15,4 Mio. Euro stehen als Kaufpreis inden Büchern: Dahinter steckt das neue Distributions- undServicecenter der Schweizer Hilti, das im Oktober 2013 fer-tiggestellt und an den Mieter übergeben wurde. Von dortbeliefert Hilti den osteuropäischen Markt. <

FONDS UND CO

Offene Immobilienfonds unter der Lupe -und BlackRock dividiert Europas Aktien neu auf

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in PunktenName ISIN Perf.* Immobilien**Finanz*** Summe Rating

grundbesitz europa RC DE0009807008 77 63 73 69 A+

UniImmo: Europa DE0009805515 82 59 71 68 A

UniImmo: Deutschland DE0009805515 82 60 66 67 A

WERTGRUND WohnSelect D DE000A1CUAY0 76 60 70 67 A

SemperReal Estate VT AT0000A0B5Z9 79 59 66 66 A

Deka-ImmobilienEuropa DE0009809566 80 57 68 66 A

grundbesitz global RC DE0009807057 77 59 66 65 A

hausInvest DE0009807016 83 56 65 65 A

Deka-ImmobilienGlobal DE0007483612 71 57 73 64 A-

WestInvest InterSelect DE0009801423 72 52 65 60 B+

UniImmo: Global DE0009805556 72 57 56 60 B+

Quelle: Feri EuroRating Services, *Performance (25% Gewichtung), **Immobilienportfolio (50% Gewichtung), Finanzstrukturen (25%),

Offene Immobilienfonds im Vergleich

27FREITAG, 23. JANUAR 2015

Page 28: be INVESTOR 20

BÖRSE EXPRESS

ANLAGE

BlackRock hat den ersten ETF aufgelegt, der eine effek-tive Alternative zu Direktinvestitionen in Immobiliendarstellt: den iShares MSCI Target US Real Estate

UCITS ETF. Traditionell verschaffen Investoren sich über denprivaten Markt oder gelistete Immobiliengesellschaften wieReal Estate Investment Trusts (REITs) Zugang zu Immobilien.

Der neue Fonds ist sokonzipiert, dass er einähnliches Risiko-Ren-dite-Profil wie Direktin-vestitionen bietet undgleichzeitig die Liquidi-tät und einen ebensoeinfachen Zugang wieein REIT. Der zugrunde-liegende Index ist so-wohl regional

innerhalb der USA als auch im Hinblick auf die Branchenbreit diversifiziert. Er beruht auf einem dreistufigen Aus-wahlprozess: Um die Volatilität zu reduzieren, erhaltenWerte mit geringerer Schwankungsbreite ein höheres Ge-wicht. Der Fremdkapitalhebel, den REITs normalerweise mitsich bringen, wird durch einen Deleveraging-Ansatz gema-nagt. Zudem enthält der Index kurzlaufende, inflationsin-dexierte Staatsanleihen, um einen Inflationsschutz zubieten. Der Fonds bildet den Index physisch ab. Die Ge-samtkostenquote beträgt 0,4%.

Die Deutsche Asset & Wealth Management (DeutscheAWM) hat den weltweit ersten ETF für europäischeHochzins-Unternehmensanleihen mit kürzeren Lauf-

zeiten zwischen ein bis drei Jahren an der Deutschen Börsegelistet. Der db x-trackers II iBoxx EUR High Yield Bond 1-3UCITS ETF (ISIN LU1109939865 ) stellt im derzeitigen Nied-rigzinsumfeld für anleiheorientierte Investoren eine Anla-gemöglichkeit dar. Er hat eine jährliche Pauschalgebühr von0,35 Prozent. Hochzinsanleihen zeichnen sich dadurch aus,dass sie eine höhere Rendite im Vergleich zu Bonds mit derhöchsten Bonität tragen. Die höhere Rendite ist der Aus-gleich für das höhere Ausfallrisiko und damit das niedrigereRating der entsprechenden Anleihen. Die Rendite der imunterliegenden Markit iBoxx Liquid EUR High Yield 1-3-Index enthaltenen Anleihen beträgt aktuell 3,86 Prozentbzw. 4,24 Prozent für den Markit iBoxx EUR Liquid HighYield Index, der den Gesamtmarkt abdeckt.Zudem legt die Deutsche AWM zwei weitere Renten-ETFs

neu auf. Der db x-trackers II iBoxx EUR High Yield BondUCITS ETF (LU1109942653 ) zielt ebenfalls auf das Segment

europäischer Hochzins-Unternehmensanleihen ab. Mit 436Anleihen aus 33 Ländern umfasst der zugrunde liegendeIndex jedoch einwesentlich breiteresSpektrum als der ent-sprechende Index, dervon dem ETF auf kurz-laufende europäischeH i g h - Y i e l d -Unternehmensanlei-hen abgebildet wird. Imeuropäischen Marktver-gleich zeichnet sich derdb x-trackers II iBoxx EUR High Yield Bond UCITS ETF aktu-ell durch die geringste jährliche Pauschalgebühr von 0,35Prozent aus. Das dritte neu gelistete Produkt gibt die auf täg-licher Basis umgekehrte Entwicklung dieses Index wider.Der db x-trackers II iBoxx EUR High Yield Bond Short DailyUCITS ETF (LU1109944352) richtet sich dabei ausschließlichan professionelle Investoren. Auch dieses inverse Produktauf den Gesamtmarkt europäischer Hochzins-Unterneh-mensanleihen ist bisher einzigartig. Gerade wenn dieMärkte drehen, können solche Produkte ihre Stärken aus-spielen. Mehr unter http://goo.gl/Rtw7dT <

FONDS UND CO

BlackRock erfindet das Immobilieninvestment neu,Deutsche Bank bündelt kurzlaufende Corporates

http://www.rendezvousmitharry.de

Rendezvousmit HarryDie Sendung „Rendezvous mit Harry“ findetjeden Montag live um 19 Uhr statt. EineStunde lang treffen sich Top-Trader HaraldWeygand, Grégoire Toublanc und Volker Mei-nel um über Kurse, Charts, Produkte, Progno-sen zu reden. Dabei können Sie während derLive-Sendung Fragen stellen, die das Teamaufgreifen und beantworten wird.

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28FREITAG, 23. JANUAR 2015

Page 29: be INVESTOR 20

Auf Sicht eines Monats hat sich ein Österreicher an dieSpitze der Performancelisten unter den hier zu Landezum Vertrieb zugelassenen Anleihenfonds gesetzt:

Fondsberater ist die ZZ Vermögensverwaltung, den Rest erle-digt die Semper Constantia - folglich geht es um den CPB ZZ1Fund: ein High Yield-Anleihefonds der darauf ausgerichtet ist,einen kontinuierlichen laufenden Ertrag zu erzielen, hohe Er-tragschancen zu nutzen und dabei hohe Kursschwankungenin Kauf nimmt. Pech hatte der Mi-Fonds InterBond. Zwar liegtdessen Schwergewicht bei europäischen Anleihen und dort inden hohen Bonitätsklassen AAA bis A - doch der Fonds notiertauch in Schweizer Franken ...Apropos Schweizer Franken: Ein interessanter Gedanke von

Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA IM: Die Entscheidungder SchweizerischenNationalbank (SNB), denWechselkurs desSchweizer Franken nicht mehr an den Euro zu koppeln, seiauch deshalb wegweisend, weil sie zeigt, wie strapaziert dieBilanzen der globalen Notenbanken inzwischen bereits sind.„Die bisherige Politik der SNB war zwar kein Quantitative Ea-

sing im herkömmlichen Sinne, wie es die Fed oder die Bank ofJapan angewendet haben. Die massiven Interventionen derSNB an den Devisenmärkten haben aber dennoch dazu ge-führt, dass die Bilanzsumme der Notenbank auf fast 85 Pro-zent des Schweizer Bruttoinlandsproduktes angewachsen ist.“Die Entkopplung des Franken vomEuro dürfe daher nicht nurvor dem Hintergrund möglicher Auswirkungen auf den Fran-ken selbst betrachtet werden. Auch die Entwicklung der No-tenbankbilanz und der Geldmenge in der Schweiz haben dazubeigetragen. Dies habe auch Implikationen für Notenbankenanderswo auf derWelt: „Wenn es Bedenken dagegen gibt, No-tenbankbilanzen so stark auszuweiten, dass sie einen wesent-lichen Teil des Bruttoinlandsproduktes repräsentieren, könntedies auch für die Fed oder die Bank of England den Neustarteines Quantitative Easing erschweren, falls dies irgendwannnötig werden sollte“, so Iggo - siehe auch http://goo.gl/ajPmlB.Zeit zumGelddrucken bliebe damit genug: Die Fed-Bilanz liegtderzeit bei unter 30% des US-BIPs, die EZB kommt in der Eu-rozone auf knapp über 15 Prozent. >gill<

BÖRSE EXPRESS

FONDS (ANLEIHEN)

SNB zeigt, wo für Fed und EZB die Grenzen liegenPERFORMANCE

in ProzentName Anlagefokus ISIN Perf. 1Mo Perf. YTD Kosten AA*

CPB ZZ1 FUND Emerging Markets AT0000989090 13,43 6,37 N.A. N.A.

AVI INV-EMG MKT LOC CY-A€ Emerging Markets LU0273494806 13,31 6,39 N.A. 5,00

FIDELITY-EMER MKTS DBT-AA EU Emerging Markets LU0238205289 12,78 4,66 1,68 N.A.

PIONEER FUNDS-US H/Y-E€ Hochverzinsliche Anleihe LU0111926373 11,27 4,74 N.A. 5,00

FIDELITY-EM MKT IFL LK B-AA€ Emerging Markets LU0699195888 11,06 5,38 1,31 N.A.

LGT BOND FUND EMMA LC-EUR B Emerging Markets LI0133634662 10,95 5,53 1,47 N.A.

PIONEER-GLB HI YLD-E ND € Hochverzinsliche Anleihe LU0190658715 10,49 4,20 N.A. 2,50

ING (L) RENTA-GLO BD OPP-XCE Aggregat, ausländische Anleihe LU0546921882 10,20 6,50 1,01 5,00

CANDR BDS EMER DEBT LOC C-I Emerging Markets LU0616945878 9,47 5,04 N.A. 0,00

LYXOR-EMERG MRKT LOC CY B-SE Emerging Markets LU0579169664 9,31 5,36 N.A. 0,00

Die besten Anleihenfonds (ein Monat retour)

Name Anlagefokus ISIN Perf. 1Mo Perf. YTD Kosten AA*

MI-FONDS INTERBOND-A Aggregat, ausländische Anleihe LU0261663578 -14,67 -8,74 1,14 5,00

M&G3-GL GOV BD FD-CHFAA Ausländische Staatsanleihe GB00BMP3S360 -8,72 N.A. N.A. 0,00

LLB OBLI EURO ALTERNAT S_ Aggregat, Anleihe LI0006745264 -6,25 -3,81 0,55 0,70

SWISSCANTO LU BOND INV INT A ausländische Anleihe LU0081697723 -5,78 1,38 1,00 0,00

UBS ASIAN H/Y USD-USD-P-ACC Hochverzinsliche Anleihe LU0626906662 -4,87 0,71 1,44 1,50

SPARINVEST-ETH HI YLD BND-€I Hochverzinsliche Anleihe LU0473785169 -4,61 -18,21 0,92 0,00

SPARINVEST-HIGH YLD VA BDS-R Hochverzinsliche Anleihe LU0232765429 -4,59 -18,97 1,55 N.A.

THREADNEEDLE EUR CP-1-£-RNA Europäische Region GB0032133448 -3,69 -1,87 1,21 5,00

TOWER FUND-LOC CUR EMRG MKTS Emerging Markets LU0085519790 -2,80 -9,55 2,38 N.A.

THREADNEEDLE TARGET RET-£RNA ausländische Anleihe GB00B0ZSJT03 -2,63 -8,79 1,37 3,00

Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag

Die schlechtesten Anleihenfonds (ein Jahr retour)

29FREITAG, 23. JANUAR 2015

Page 31: be INVESTOR 20

BÖRSE EXPRESS

EXPRESSLETTER

Schon erstaunlich, was dieser Tage aus dem Munde derwichtigsten Finanzpolitiker dieses Landes an unser Ohrdringt. Während tausende von österreichischen Häusel-

bauern, ob der Freigabe des Franken und dem darauf folgen-dem dramatischen Anstieg ihrer in Franken bestehendenSchuldenlast um ihre finanzielle Zukunft zittern, bereitetder Wiener Finanzstadträtin Brauner die um satte 300 Mil-lionen Euro gestiegen Schuldenlast der Stadt Wien keineschlaflosen Nächte. Nur zum Vergleich: 300 Millionen Euro,die an dem vergangenen – denkwürdigen – Donnerstag bin-nen Minuten verpufften, entsprechen ungefähr dem, wasdas Land Wien im Jahr 2013 an Kulturförderung ausgegebenhat und sind das Dreifache dessen, was in die Wirtschaftsför-derung investiert wurde (siehe hier: http://bit.ly/1E1hDVy).Warum die Finanzstadträtin ob des Millionenverlustes, als

solcher würde sich nämlich das Frankenspekulationsge-schäft, vulgo „Frankenkredit“, in den Büchern eines ordent-lich geführten österreichischen Unternehmensniederschlagen – keinen Grund zur Sorge sieht, erklärt dieführende Finanzpolitikerin des größten österreichischenBundeslandes ganz einfach mit den Worten, dass man ja dieMöglichkeit habe, die Darlehen stets zu erneuern. Manwerde eben den Kredit durch einen neuen ersetzen. Da dieKredite rolliert – also erneuert - werden, mache eine zwi-schenzeitliche Neubewertung wenig Sinn. Ähnlich wie dieHerrin über ein Budget von 12,47 Milliarden Euro argumen-tiert man auch im – unter schwarzer Flagge segelnden –„Bruderstaat“ Niederösterreich. Auch dort wird die Franken-schuld von (zuletzt) 900 Millionen Euro „rolliert“. Ja in die-sem Fall existiert sogar ein Landtagsbeschluss, dass dieSchulden solange mittels neuen Krediten bedient werden,bis der Frankenkurs wieder dort steht wo man einstmalsden Kredit aufgenommen hat: ein echtes Schulden Perpe-tuum Mobile. – By the way: Bei einer Diskussion zwischendem niederösterreichischen Finanzlandesrat und einem Un-ternehmer aus demWirtschaftsbund, dem ob seiner explo-

dierten Frankenschulden gerade von seiner Hausbank derKredit fällig gestellt wurde, würde ich gerne Mäuslein spie-len. –Warum die obersten Finanzpolitiker auf Teufel komm

raus mit dem Franken spekulieren dürfen und von nichtschlagend werdenden Verlusten reden können, ist einfacherklärt. Der Grund liegt in der Kameralistik. Vereinfacht ge-sagt entspricht diese Darstellung der Finanzen eines öffentli-

chen Haushaltes einer simplenEin- und Ausnahmenrechnung,wie sie hierzulande tausendeEPU’s vornehmen müssen. Beiihrer Einführung war die Kame-ralistik ein modernes Instru-ment der Buchführung fürStaaten. Das ist allerdings

schon mehr als 250 Jahre her und geschah noch unter MariaTheresia. Seither verwenden die österreichischen „Staatsver-weser“ die Kameralistik um ihre Finanzgebarung darzustel-len. (Der Bund und einige Bundesländer haben mittlerweiledas Prinzip der doppelten Buchhaltung eingeführt, die bei-den größten Bundesländer aber anscheinend nicht.)Das schöne an der Kameralistik ist unter anderem – so

wurde mir erklärt – dass die Aufnahme eines neuen Kreditesals Einnahme verbucht wird. Erst die Zinsen werden in denspäteren Jahren dann ausgabenseitig verbucht. Über Wert-veränderungen bei den Krediten braucht man sich ja ohne-hin keine Sorgen machen, denn diese werden – wie es dieFinanzpolitiker so schön sagen – „rolliert“. Sprich späterenSteuerzahler- und Politikergenerationen zugeschoben.Wenn’s geht am besten bis zum Sankt Nimmerleinstag.Die einzige Frage, die sich mir als – zugegeben – Laie stellt

ist jene, wie man mit solchen Buchhaltungsmethoden denwahren Schuldenstand eines Landes gemäß den Maastricht-kriterien ermitteln kann? Oder sind unsere Zahlen genausogeschönt, wie jene Griechenlands vor einigen Jahren?Seltsam aber war: Vor gar nicht allzu langer Zeit führten

Spekulationen ähnlicher Art in Salzburg zum Rücktritt desFinanzlandesrates und kosteten der damaligen Landeshaupt-frau ihren Posten. Aber wie heißt’s so schön: Wien ist an-ders … – Niederösterreich übrigens auch. <

Wiener Franken-Fiasko:Salzburg lässt grüßen ...

VON [email protected]

„Sind unsereZahlen genausogeschönt wiejene Griechen-lands?“

http://www.boerse-express.com/nl

Anleihen Expressweb 2.0 newsletter jeden Dienstag

31FREITAG, 23. JANUAR 2015

Page 32: be INVESTOR 20

BÖRSE EXPRESS

CHARTS DER WOCHE

Im November 2014 lag die Summe der in Österreich aus-haftenden Fremdwährungskredite bei 36,89 MilliardenEuro. Ein Minus von mehr als 40% gegenüber dem

Höchst vom Juli 2011 (lt. verfügbaren Daten). Während dieFremdwährungskredite von privaten Haushalten gegenüberMai 2011 um 34,85% zurückgingen, jene von Unternehmensich nahezu halbiert haben (-49,3% - siehe Grafik 3 und 5).sank die Summe der aushaftenden Fremdwährungskreditevon Zentralregierung und öffentlicher Hand lediglich um3,6 Prozent. Laut Bloombergdaten (Quelle OeNB) stiegen dieaushaftenden Fremdwährungskredite der öffentlichenHand zuletzt sogar wieder an (siehe Grafik 4).Wie hoch die Verschuldung der öffentlichen Hand in

Schweizer Franken ist, lässt sich an Hand der Bloomberg-daten nicht genau eruieren. Legt man allerdings den Anteilder Frankenkredite an den gesamten in Österreich ausste-henden Fremdwährungskrediten (rd. 90%) um, so entsprä-che dies einem Volumen von 2,46 Milliarden Euro, beiHaushalten waren es 24,99 bei Firmen 4,6 Milliarden. <

FREMDWÄHRUNGSKREDITE

Franken-Fiasko: Öffentliche Handmuss zitternHarald Fercher [email protected]

1. Kredite in Schweizer Franken: Haushalte in Mio.

Frankenkredite gingen deutlich zurück. Quelle: Bloomberg

3. FX-Kredite: Gesamt und Haushalte in Mio. Euro

Summe nahm zuletzt deutlich ab. Quelle f. alle: Bloomberg/OeNB

2. Kredite in Franken: Unternehmen in Mio.

Unternehmen fuhren Frankenkredite zurück. Quelle: Bloomberg

4. Fremdwährungskredite: Öffentliche Hand in Mio.

Zuletzt wieder steigend: Regierung und öffentl. Hand.

5. Fremdwährungskredite: Unternehmen in Mio.

Firmen haben Schulden in fremder Währung halbiert.

32FREITAG, 23. JANUAR 2015

Page 33: be INVESTOR 20

BÖRSE EXPRESS

FX CROSS

Nach Ansicht von Steen Blaafalk, Finanzvorstand beiSaxo, war die Entscheidung der Schweizerischen Na-tionalbank (SNB), den Mindestkurs des Franken zum

Euro aufzugeben, nur eines in einer Reihe von Ereignissen,die die Märkte zu destabilisieren drohen.

Volatilität. Saxo Bank, derselbe dänische Devisenhändler, dernoch die Schweizer Franken-Verluste verdauen muss und inden nächstenWochen Treffenmit Kunden veranstalten wird,rechnetmit weiteren Verwerfungen. „Die außergewöhnlichenEreignisse der letzten Tage haben gezeigt, dass der Markt zuextremer Volatilität zurückkehrt”, so Blaafalk, der bei Saxofür das Risiko-Management zuständig ist. Beweis dafür ist derGlobal FX Volatility Index von JPMorgan Chase. Nach einem

Rekordtief im Juli2014 ist er vorigenDonnerstag auf einEineinhalb-Jahres-Hoch von 11,52 Pro-zent gestiegen. Bis

gestern fiel er zwar wieder zurück, liegt aber immer nochüber dem Zehnjahresdurchschnit von 10,3 Prozent.

Verlierer. Neben privaten und öffentlichen Frankenkredit-nehmern außerhalb der Schweiz, in weiterer Folge auchderen Banken sowie einigen Hedgefonds und geschlossenenFonds weltweit hat es nun auch den ersten Devisenbroker inGroßbritannien getroffen. Der Broker Alparimeldete amMon-tag Insolvenz an, nachdem ein Verkauf nicht zustande ge-kommen war. Außerdem soll die britische AufsichtsbehördeFinancial Conduct Authority (FCA) rund 90 Broker aufgefor-dert haben, über den Einfluss der Frankenaufwertung auf ihreBilanzen zu berichten.

EZB-Schwemme. Im Vorfeld der heutigen Sitzung erwarte-ten Analysten, dass die EZB eine Monster-Euro-Welle über dieFinanzmärkte brechen lässt. Wie hoch sich dieseWelle effek-

tiv auftürmen wird, blieb vorerst unklar. Laut einer Umfragevon Bloomberg liegt die durchschnittliche Erwartung ober-halb von 500 Milliarden Euro. Zwei Zentralbank-Mitgliederaus dem Euroraum erklärtenwiederum, das EZB-Direktoriumhabe eine quantitative Lockerung imVolumen vonmonatlich50 Mrd. Euro bis Ende 2016 vorgeschlagen. (Details zum tat-sächlichen Beschluss finden Sie auf boerse-express.com.)

Franken. Abhängig vom tatsächlichen Volumen und der Aus-gestaltung des Anleihenkaufprogrammswerden auch die Fol-gen für den Franken unterschiedlich ausfallen. „Sollten dieDetails zu den Anleihekäufen den Euro stark belasten, dannsteigt der Aufwertungsdruck auf den Franken”, meinte ges-tern ein Händler. Es sei fraglich, ob die Schweizer National-bank in diesem Fall weiter versuchen werde, den Frankenzum Euro an der Parität zu halten.

Eingepreist. „Die zusätzliche halbe Billion ist im aktuellenEuro-Franken-Kurs bereits eingepreist”, erklärt Währungs-spezialist Thomas Suter von Quaesta Capital. Trifft diese Er-wartung somit ein, muss nicht von einer weiterenEuro-Abschwächung ausgegangen werden. Für den Momentbleibe aber vieles unklar, sowohl die Höhe der Aufkäufe alsauch die effektive Umsetzung durch die EZB, so Suter.

Mittelfristig. „Die Franken-Volatilität dürfte in den nächstenWochen hoch bleiben. Die Notenbank dürfte laufend inter-venieren...”, wobei Lydia Kranner von Raiffeisen Research letz-teres für „ungleich schwieriger” hält. Sie glaubt mittelfristigan einen EUR/CHF-Gleichgewichtskurs zwischen 1,0 -1,10.<

Franken dürfte um1,0 Euro pendeln, kurzfristigweiter aufwerten -analysiert Lydia Kranner von Raiffeisen Research. Foto: APA/dpa/Oliver Berg

Nach der SNB-Bombe:Franken bleibt stark (Teil 2)

SPECIAL ZUM SNB-ENTSCHEID

Christa Grünberg [email protected]

Die Börsen werden derzeit durchgerütteltund sind volatiler als sonst. Der Kreis der Ver-lierer des SNB-Entscheids wird immer größer.Nun ist die EZB am Ball. Und wohin bewegtsich der Franken?

„Die zusätzliche halbeBillion Euro ist im aktu-ellen Euro-Franken-Kursbereits eingepreist.”

33FREITAG, 23. JANUAR 2015

Page 34: be INVESTOR 20

BÖRSE EXPRESS

ÖKO-INVESTMENT

DieEuropäische Kommission definierte 2011 CorporateSocial Responsibility (CSR) als „die Verantwortung vonUnternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesell-

schaft”. Dabei sollten sie auf ein Verfahren zurückgreifen kön-nen,mit dem soziale, ökologische, ethische, Menschenrechts-und Verbraucherbelange in enger Zusammenarbeit mit denStakeholdern in die Betriebsführung und in ihre Kernstrategieintegriert werden. Große Worte und vor allem hehre Ziele,die schwierig zu erreichen sind, so scheint es.

Textilbranche. Und trotzdem gibt es selbst in verrufenenBranchen positive Außenseiter. oekom research hat erst kürz-lich 52 Unternehmen der Branche Textiles & Apparel darauf-hin untersucht, inwiefern sie sich ihrer sozialen undökologischen Verantwortung und den damit verbundenenHe-rausforderungen stellen. Im Fokus stehen in der Branche ausNachhaltigkeitssicht unter anderem die Themen Arbeitsstan-

dards in der Zulieferkette,Gefahrstoffmanagement,nachhaltige Wassernut-zung und der verantwor-tungsvolle Bezug vonRohstoffen.

Best practice. Und oekom research, eine der weltweit füh-renden Rating-Agenturen im nachhaltigen Anlagesegment,wurde tatsächlich fündig. Die beste Gesamtwertung auf einerSkala von A+ (beste Note) bis D- erzielte mit einem B- GildanActivewear aus Kanada. Auf einer eigens dafür kreiertenHomepage (www.genuinegildan.com) kannman sich von denverantwortlichen Zielen und Handlungen des Unternehmens- seit zwei Jahren sind seine Aktien Bestandteil im Dow JonesSustainability World Index - überzeugen.

Noten. Sowollte Gildan beispielsweise die bei der Produktionausgestoßenen Treibhausgase um 20 Prozent gegenüber 2010reduzieren und sich damit bis 2015 Zeit geben. Erfreulicher-

weise konnten die Gase bereits jetzt um 32 Prozent gesenktwerden. Allerdings gibt es darüber auf der Homepage keineAngaben in absoluten Zahlen. Auf den Plätzen zwei und dreider oekom research Untersuchung folgten übrigens H&M(Schweden) und Nike (USA), beide mit der Note C+.

Engagement. Ein Hauptmotiv für ethisches Investment istdie Ermöglichung und Unterstützung bestimmter Wirt-schaftsweisen. „Sei es, dass sich die Unternehmen leichteroder günstiger finanzieren können oder dass verantwortlichund nachhaltig wirtschaftende Unternehmen andere Vorteile,z.B. ein positives Image, genießen”, erklärt Klaus Gabriel vonCRIC (Corporate Responsibility Interface Center), einem Ver-ein zur Förderung von Ethik und Nachhaltigkeit bei der Geld-anlage. Seiner Meinung nach erfolge dieses „Fördern“zunehmend über Engagement-Aktivitäten, zum Beispiel überStimmrechtsausübungen oder den Dialog mit Unternehmen.

OMV. CRIC betreibt selbst Engagement, die letzte Ausübungvon Aktionärsrechten liegt allerdings schon einige Zeit zu-rück. Sie betraf eine Anfrage zur Intensivierung erneuerbarerEnergieformen und zu Nachhaltigkeitsaspekten im Invest-ment anlässlich der ordentlichen Hauptversammlung derOMV am 10. Mai 2012. Auch weil neben demGeschäftsführervon CRIC noch zwei andere namhafte Mitglieder anwesendwaren und Fragen stellten, hatteman den Eindruck, etwas be-wirkt zu haben: „ ... hat allen Anwesenden deutlich vor Augengeführt, dass Soziales und Ökologie in den Kernbereich einesUnternehmens gehören”, heißt es auf der CRIC-Homepage. <

Im Rahmen seines Engagement-Konzepts sucht CRIC immerwiederden konstruktivenDialogmit Unternehmen. Foto: flickr/Miachael Heiss

CSR, Engagement: Jederkann handeln (Teil 3)

ETHISCHE GELDANLAGE

Christa Grünberg [email protected]

Verantwortlich agieren - das können beide,Unternehmen und Investoren. Noch liegtzwar vieles im Argen, aber es gibt immermehr positive Beispiele für CSR und Engage-ment.

„ ... Soziales undÖkologie gehören inden Kernbereicheines Unternehmens.”

34FREITAG, 23. JANUAR 2015

Page 35: be INVESTOR 20

BÖRSE EXPRESS

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Wir erkennen Potenziale, nützen Marktchancen und setzen Projekte erfolgreich um. Unser aktueller Fokus liegt auf dem aussichtsreichen Berliner Immobilienmarkt: www.simmoag.at

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35FREITAG, 23. JANUAR 2015

Page 36: be INVESTOR 20

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

BÖRSE EXPRESS: Herr Weimer, wie haben sich die Preise derSeltenen Erden im letzten Jahr entwickelt?HELMUT WEIMER: Die Preise haben sich unterschiedlichentwickelt. Während bei den schweren Seltenen Erden Ter-bium und Dysprosium zwischen ca. 9% und 15% korrigier-ten, fiel der Preis von Yttrium und Europium um knapp 40%bzw. 35%. Diese letzten Preisrückgänge hatten ihre Ursachezum einen in der veränderten Nachfragesituation derLeuchtmittelindustrie und zum anderen waren hohe ille-gale Exporte verantwortlich. Bei den leichten bzw. magne-tisierenden Metallen Praseodym und Neodym lag diePreiskorrektur bei ca. 28% bzw. 5%.

Hat der Markt für SE aufgrund der vor ein paar Jahren völlig uto-pischen Preisvorstellungen einen nachhaltigen Vertrauensverlust

bei den Anlegern erlitten?Einen nachhaltigen Vertrau-ensverlust bei den Anlegernsehen wir nicht. Eher einegroße Enttäuschung über diePreisentwicklung bzw. das Aus-maß der Preiskorrekturen. DieBegeisterung vor drei bis vierJahren hat sich in eine realisti-sche Betrachtungsweise ge-wandelt.

Hat sich die Nachfrage nach SEverringert, indem sparsamere Pro-duktionsmethoden entwickelt wur-

den? Warum wurde in den letzten Jahren nicht mal die zulässigeExportquote bei Chinas SE-Exporten erreicht?Eine Verringerung der globalen Nachfrage nach Seltenen

Erden aufgrund sparsamerer Produktionsmethoden kannman nicht feststellen. Bei den sogenannten Magnetmetal-

len Neodym, Praseodym, Dysprosium und Terbium hat manz.B. in der Magnetindustrie versucht, diese SEE-Rohstoffeteilweise zu substituieren. Da dies zu Lasten der Effizienzgeschah, nahm man davon wieder Abstand.Was sich geändert hat bzw. vereinzelt zu einer Nachfra-

geverringerung führte, ist z.B. der mengenmäßige Bedarfvon Seltenen Erden in einzelnen Anwendungsgebieten. Inder Leuchtmittelindustrie hat z.B. schneller als erwarteteine Verschiebung von der Energiesparlampe hin zur LEDstattgefunden. Dies führt dazu, dass in Zukunft bei der LED-Fertigung weniger Yttrium und Europium in der Produktionbenötigt wird und sich dort natürlich auch die Nachfrageverringert. Andererseits finden diese "freiwerdenden Men-gen durch die rasanten, industriellen Neuentwicklungen,insbesondere auch im Bereich der "grünen Technologien",tagtäglich neue Anwendungsgebiete.Das Nichtausschöpfen der Exportquoten hat einen Haupt-

grund: Es steht außer Frage, dass die immensen "Schwarz-exporte" mit geschätzten 25.000 bis 40.000 Tonnen dieNachfrage bedient haben. Das sind ca. 30% der weltweitenNachfrage, wenn man bei den SEE von einem Weltver-brauch zwischen 115.000 bis 125.000 Tonnen pro Jahr aus-geht.

SELTENE ERDEN

Aufhebung der Exportqoute bringtkaum Auswirkung auf Preise

Helmut Weimer von der Emuro GmbH zu den jüngsten Ent-wicklungen bei den Seltenen Erden. Foto: beigestellt

Christoph Rohrmoser [email protected]

HelmutWeimer, Chef der Emuro GmbH, zuden jüngsten Preisentwicklungen bei Selte-nen Erden und zu Nachfrageverschiebun-gen innerhalb der Seltenen Erden durchneue Technologien.

„In der Leucht-mittelindustriehat z.B. schnel-ler als erwarteteine Verschie-bung von derEnergiespar-lampe hin zurLED stattgefun-den.“

36FREITAG, 23. JANUAR 2015

Page 37: be INVESTOR 20

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

Wie schreiten die Maßnahmen voran, SE wieder verstärkt auch au-ßerhalb Chinas abzubauen? Der Aktienkurs von Lynas, aber auchMolycorp, hat sich ja praktisch in Luft aufgelöst (-90% und schlim-mer). Gibt es angesichts dieser Misere überhaupt noch Finanzie-rungen für SE-Explorateure oder sind alle Projekte mehr oder

weniger gescheitert?Wir hatten schon 2014 die Mei-nung vertreten, dass von denmehreren Hundert Explorati-onsgesellschaften nur etwaeine Handvoll überleben wird.Daran hat sich nichts geändert.Solange die Preise für die Sel-tenen Erden nicht erheblichsteigen werden, rückt eineökonomisch sinnvolle Explora-tion bzw. Produktion immermehr in die ferne Zukunft. Diemeisten Firmen können sichgerade noch mit "privaten Ka-pitalerhöhungen" am Leben

halten. Und das endgültige Aus ist lediglich eine Frage derZeit. In der jetzigen Situation finden sich einfach keine gro-ßen institutionellen Anleger. Auch die entsprechenden Staa-ten, bis auf ganz wenige Ausnahmen, konzentrieren sichlieber auf die "Wiederbeatmung" von Nachbarstaaten oderBanken statt auf eine strategische Rohstoffplanung.

Überraschend hat nun China die Exportrestriktionen für SelteneErden aufgehoben. Was heißt das für die Preise der SE?Durch die Aufhebung der Exportquoten ist keine nen-

nenswerte Auswirkung auf die Entwicklung der Preise zuerwarten. Sehen wir einmal von Cer und Lanthan ab, dieauch hauptsächlich von Molycorp und Lynas produziertwerden, und schauen uns die wichtigeren SEE, beispiels-weise für die Erstellung von Hochleistungsmagneten, an.Bei den dort benötigten SEE wie Neodym, Praseodym oderDysprosium steht der gesteigerten Nachfrage eine knappeProduktion gegenüber. Die chinesischen Produktionsfir-men, die meist als Staatsbetriebe firmieren, wollen natür-lich auch Geld verdienen. China wird und muss die dafürnotwendigen Voraussetzungen umsetzen: D.h. eine um-weltgerechte Produktion und die konsequente Eindäm-mung des "Schwarzmarktes".Dem Umweltschutz wird in China mittlerweile eine hohe

Priorität beigemessen. In der Konsequenz werden die klei-neren Betriebe diese Umweltauflagen kaum erfüllen kön-nen. Dies wird im Ergebnis die staatliche Kontrolle erhöhensowie die umweltschädliche Produktion verringern. Beglei-tet werden diese Umweltauflagen von Sonderabgaben, diechinesische Betriebe für Umweltschutz aufwenden müssen.Vor allem die mittleren und schweren SEE (Seltene ErdenElemente) werden davon betroffen sein, und es wird zu

einer Veränderung der Angebotsstruktur kommen. Diesführt bei den wichtigen SEE zwangsläufig eher zu steigen-den statt zu fallenden Preisen.Außer Acht lassen darf man natürlich nicht die Bekämp-

fung des Schwarzhandels. Der seit 2013 regierende Staats-präsident XI Jinping greift hier offensichtlich im Rahmenseiner Anti-Korruptions-Kampagne auch bei hohen Staats-und Parteivertretern konsequent durch. Und dies nehmenauch ranghohe Provinzpolitiker zur Kenntnis, die bisher dieillegale Produktion und den Schwarzexport von SEE gedul-det bzw. davon profitiert haben. Das allmähliche Austrock-nen der Schwarzexporte sollte ebenso für steigende statt fürfallende Preise sprechen.

Wäre nicht denkbar, dass China die Welt mit SE überschwemmtwie Saudiarabien mit Öl, um die Konkurrenz auszuschalten?China könnte jetzt natürlich (im Sinne der Chinesischen

Strategie) die westliche Konkurrenz noch schneller vomMarkt fegen, wenn durch weiteres Überangebot die Preisenoch mehr fallen würden. Ebenso könnte das Ganze nochbeschleunigt werden, wenn China auf die Erhebung der Ex-portsteuern (ganz im Sinne von derWTO) verzichten würde.Damit würde China sich jedoch die Chance verbauen,wegen der um ca. 30% niedrigeren innerchinesischen SEE-

Preise westliche Technologiezum Produktionsaufbau insLand zu holen. Der Todesstoßfür alle westlichen SEE-Firmenwäre andererseits natürlichziemlich sicher. Wir hättendann eine ähnliche Situationwie 2007, 2008, und die Hyper-preisentwicklung würde sichwiederholen.

Wie sehen sie die künftige Preis-entwicklung?Wir denken eher, dass China

den Weg über den "Umwelt-schutz", Bekämpfung des ille-galen Abbaus sowie gezielte"Quersubventionen" gehenwird. Diese Maßnahmen dürf-ten mittelfristig wieder zu stei-genden Preisen führen. Diejetzigen Preise bedeuten fürAnleger ein interessantes Ein-stiegsniveau.

Wir danken für das Interview.Mehr zum Unternehmen bzw. zur Person finden Sie

hier: http://bit.ly/1E78vMk

„Wir hattenschon 2014 dieMeinung vertre-ten, dass vonden mehrerenHundert Explo-rationsgesell-schaften nuretwa eine Hand-voll überlebenwird.“

„ Vor allem diemittleren undschweren SEE(Seltene ErdenElemente) wer-den davon be-troffen sein, undes wird zu einerVeränderungder Angebots-struktur kom-men. Dies führtbei den wichti-gen SEE zwangs-läufig eher zusteigenden stattzu fallendenPreisen.“

37FREITAG, 23. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

ROHSTOFFE

Chinas BIP-Zuwachs - 7,4 Prozent in 2014 - hat sich zwarauf das niedrigste Niveau seit 24 Jahren abgeschwächt,gleichzeitig aber wurden die offiziellen Vorgaben er-

füllt: Die Regierung hatte einWachstum von rund 7,5 Prozentoder knapp darunter angepeilt. Außerdem fiel dasWachstumim Schlussquartal 2014 sogar etwas stärker aus, als von Volks-wirten erwartet. Auf den Kupferpreis hat’s gewirkt.

Positiv. Insgesamt wurden die chinesischen Daten von denMärkten gut aufgenommen. Und weil China einer der bedeu-tendsten Abnehmer von Kupfer ist, konnte dies den weiterenPreiseinbruch des Industriemetalls zumindest einmal stop-pen, so meinen manche. Der Drei-Monats-Kontraktpreis fürKupfer an der Londoner Metallbörse (LME) erreichte gestern5671 US-Dollar jemetrischer Tonne, gegenüber der Vorwochewar dies bereits ein Anstieg von fast sechs Prozent.

Einbruch. Immerhin ist der Kupferpreis bisher in 2015 bereitsum zehn Prozent gefallen. AmMittwoch vergangenerWoche

fiel er im asiatisch do-minierten Handelsogar auf den tiefstenStand seit über fünfJahren. Der Future-preis verbilligte sichzeitweise um 8,6 Pro-

zent auf 5353,25 US-Dollar - den tiefsten Stand seit Juli 2009.

Weltbank. „Der Kupferpreis wird zerschmettert.”, konsta-tierten die Analysten des britischen Brokerhauses Numis Se-curities daher. Wieder waren Wirtschaftsdaten bekanntgegeben worden. So hatte die Weltbank verlautbart, dass siefür 2015 zwar immer nochmit einem schnellerenWachstumderWeltwirtschaft rechnet, die Prognose aber von 3,4 auf dreiProzent gesenkt. Das Erstarken der US-Wirtschaft und der Po-sitiveffekt des gefallenen Ölpreises würden demnach nichtausreichen, die wachsenden Probleme der Eurozone und der

Schwellenländer aufzufangen, glaubt die in Washington an-sässige Institution.

Korrelation.Die Numis-Analysten führen allerdings den Preis-einbruch bei Kupfer neben den gesenkten Wachstumsprog-nosen der Weltbank vor allem auf schlechte Nachrichten ausChina zurück. Dort gebe es Medienberichte, denen zufolgeChina die Unterstützung kleiner undmittlerer Unternehmenzurückfahren könnte. Damit würde das Risiko von Pleiten improduzierenden Sektor steigen.

Importe. Dass China gemäß den jüngsten Handelsbilanzda-ten im vergangenen Jahr eine Rekordmenge an Kupfer im-portiert hat, geht unter, obwohl Analysten denRohstoffhunger der Volksrepublik eher noch größer sehenwerden. China dürfte den Preisverfall genutzt haben, um sichmit Kupfer einzudecken, vermutet die Commerzbank (CoBa).Daher dürfte das Land in den kommenden Monaten nochmehr Kupfer einführen.

Deleveraging. Es gibt aber auch Stimmen, die im Einbruchder Kupferpreise keinen Konjunkturindikator sehen. „Derwahre Grund für den Preisverfall ist seit Sommer letzten Jah-res allein das Deleveraging der Fonds an den Rohstoffmärk-ten”, so ein Beobachter. Fonds würden Vermögenswerteabbauen, um Liquidität zur Rückzahlung von Krediten zu ge-nerieren. So würden sie ihre Fremdkapitalhebel vermindern,seitdem der Ausstieg der US-Notenbank aus ihrer ultralocke-ren Geldpolitik klar geworden sei, heißt es.<

Im Fokus der Analysten: Kupfer - wegen seiner breiten Verwen-dung in der Industrie gilt es als Konjunkturindikator. Foto: dpa

Kupferpreis: Spiegel derWelt-Konjunktur, oder?

BASISMETALLE

Christa Grünberg [email protected]

Sie sind sich nicht einig, die Rohstoffanalys-ten. Ist Kupfer nun ein Konjunkturindikatorund spiegelt den Zustand derWirtschaft, vorallem der in China, wider? Oder gibt es fürdie Preisbewegungen andere Gründe?

„Der wahre Grund fürden Preisverfall ist seitSommer 2014 das Dele-veraging der Fonds anden Rohstoffmärkten.”

38FREITAG, 23. JANUAR 2015

Page 39: be INVESTOR 20

BÖRSE EXPRESS

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39FREITAG, 23. JANUAR 2015

Page 40: be INVESTOR 20

BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Die Art und Weise, in der sich Anleger dem ThemaFinanzen nähern, ist mitunter bemerkenswert.Mit beinah’ schon spielerisch anmutende Tools

und Apps machen Banken und Finanzdienstleister ihrenKunden mittlerweile die Möglichkeiten der Finanzanlageschmackhaft. Hier gibt es beispielsweise bereits Bezahl-funktionen über das Smartphone oder auch Trading-Möglichkeiten mit nur wenigen Klicks. Das alles istspannend und mit großer Wahrscheinlichkeit auch dieZukunft.Doch ebenso spannend sind die Wahrnehmung und

die Vorsicht, die Anleger in Deutschland walten lassen,wenn es um die Anlageihres Geldes geht. Die Fin-tech-Diskussionen trügenüber die Tatsache hinweg,dass deutsche Anleger ver-gleichsweise vorsichtigsind. Das hängt ganz sichermit schlechten Erfahrungenaus den Krisen der zurück-liegenden Jahre zusammen.Worauf also achten denn

nun Käufer von Zertifikatenganz besonders, wenn sie sich ein Produkt aussuchen?Das wollte der Deutsche Derivate Verband in seinerTrend-Umfrage im Januar 2015 wissen, und hat auf dengroßen und relevanten Finanzplattformen nachgefragt.Teilgenommen haben immerhin knapp 1600 Personen,

die in der Regel zu den eher gut informierten Selbstent-scheidern gezählt werden können. Und eben dieseSelbstentscheider zeigen sich nach wie vor sehr konser-vativ. Die meisten Privatanleger achten nämlich beimZertifikatekauf vor allem auf die Bonität des Anbieters.Während fast jeder Dritte die Kreditwürdigkeit des

Emittenten für das wichtigste Auswahlkriterium hält, istdie fortlaufende Handelbarkeit für 24 Prozent der Be-fragten das kaufrelevante Merkmal. Für jeden Fünftensind gute Erfahrungen in der Vergangenheit bei der An-bieterauswahl ausschlaggebend. Für 19 Prozent kommtes auf eine enge Geld-Brief-Spanne an, wenn sie sich füreinen Emittenten entscheiden. Nur für 5 Prozent ist dasInformations- und Serviceangebot am wichtigsten.Unter dem Strich geht es also, wie in den zurücklie-

genden Jahren auch, um das Vertrauen des Kunden indie Nachhaltigkeit des einzelnen Emittenten. Erfreulichdaran ist übrigens auch die Tatsache, dass sich Privatan-

leger heute viel intensiver mit ihren Finanzproduktenauseinandersetzen als das früher der Fall war. Für die In-vestoren ist längst klar, dass beim Kauf eines Zertifikatsdie Bonität des jeweiligen Emittenten eine wichtigeRolle spielt.Die Kreditwürdigkeit ist jedoch lediglich ein Informa-

tionsbaustein, den Anleger berücksichtigen sollten undsollte nicht als alleinige Entscheidungsgrundlage dienen.Die persönliche Risikoneigung, die Markterwartung, derRenditewunsch, der Anlagehorizont und nicht zuletztdie persönliche Situation des Anlegers müssen berück-sichtigt werden.

Mehr von Lars Brandau gibt’s unterhttp://www.be24.at/blog/author/lars_brandau

„Unter demStrich geht es ...um dasVertrauen desKunden in dieNachhaltigkeitdes einzelnenEmittenten.“

VON LARS BRANDAUGESCHÄFTSFÜHRER DEUTSCHER DERIVATE VERBAND SOWIEBELOGGER AUF BE24.AT

Vertrauen ist ( fast) alles

Rendezvousmit HarryEs mangelte mal wieder nicht an Themen inder Sendung von Rendezvous mit Harry: DAX,SMI, der Franken, China, Gold, überall gibt esderzeit Spannendes zu berichten, zu analysie-ren. Während der Franken wenig Möglichkei-ten zu einer charttechnischen Analyse bietet,zeigen einge DAX-Werte deutliche Zeichen.Besonders die Autobauer. So ging Chart-ProfiHarald Weygand auf BMW und auf Volkswa-gen ein. Kemal Bagci von BNP Paribas erklärtedas Desaster rund um den Franken und dieFolgen für Anleger. Und am Ende ging es umChina. Der CSI 300, also der Index für die 300größten Festlandaktien Chinas, brach amMorgen ein und jener Rückgang könnte nunder Einstieg in den Index bedeuten. BNP Pari-bas bietet dazu ein passendes Zertifikat(WKN: AA1DEW) an. Für Gold bleibt Harry op-timistisch.Die nächste Sendung findet am Montag, 26.Jänner um 19 Uhr statt. Wer die Sendungnoch einmal sehen und hören möchte, klickteinfach hier https://bnp.godmode-trader.de/ca-tegory/sendungen/

Sendung vom 19. Jänner im Rückblick

40FREITAG, 23. JANUAR 2015

Page 41: be INVESTOR 20

BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

Das Zertifikate Forum Austria fasst zusammen: „DieEntwicklung des Marktes zeigt eine Zunahme beiZinsprodukten und einen Rückgang bei Anlagepro-

dukten sowie bei Hebelprodukten. Negative Preiseffekte tra-gen zur Verringerung des Volumens bei. DasHandelsvolumen – die Summe der Umsätze in Zertifikaten –sinkt um 14,9 Prozent auf 107 Millionen Euro.“

Der Open Interest exkl. Zinsprodukte der fünf ZFA-Mit-glieder. Der Open Interest der Zertifikate exkl. Zinsprodukte(also Garantie-Zertifikate, Teilschutz- Produkte und Hebel-produkte) sinkt im Dezember um 2,3 Prozent bzw. 105 Mil-

lionen Euro. NegativePreiseffekte tragen mit 0,7 Pro-zent zum Rückgang bei. Die Re-duktion des Volumens betrifftalle Produkte: Anlageprodukteverlieren 2,2 Prozent, Hebel-produkte 14,1 Prozent. Die Ver-

teilung verändert sich dadurch auf 99,6 zu 0,4. DasGesamtvolumen der Zertifikate exkl. Zinsprodukte beträgtper Ende Dezember 4,5 Milliarden Euro.

Der Open Interest strukturierter Zinsprodukte der fünfZFA-Mitglieder. Strukturierte Zinsprodukte erhöhen ihrMarktvolumen im Vergleich zum Vormonat um 48MillionenEuro, das sind 1,3 Prozent. Der Open Interest beträgt perEnde Dezember 3,8 Milliarden Euro.

Rückläufiges Handelsvolumen. Im Dezember reduziert sichnochmals die Handelstätigkeit. Insgesamt werden 107 Mil-lionen Euro in Zertifikaten umgesetzt, ein Rückgang um 14,9

Prozent. Die schwächere Handelstätigkeit ist ausschließlichauf Anlageprodukte zurückzuführen. Hebelprodukte werdenim Volumen von 24 Millionen Euro gehandelt, das ist eineSteigerung des Umsatzes um 40,3 Prozent. <

Der Open Interest geht zurück. Foto: Screenshot ZFA

Dezember: Minus beiOpen Interest und Umsatz

ZERTIFIKATEMARKT ÖSTERREICH

Michael J. Plos [email protected]

Der österreichische Zertifikatemarkt warper Ende Dezember 11,9 Milliarden Euroschwer. Das ist ein Minus von 0,7 Prozent(bzw. 82 Millionen Euro) im Vergleich zumNovember.

RÜCKGANG

-0,7%Um 82 Millionen Euroschrumpfte der Markt.

Volumen des österreichische Zertifikatemarktes

Aufteilung Open Interest nach Produktgruppen

Aufteilung des Marktes

Kapitalschutzprodukte sind dominant. Foto: Screenshot ZFA

So setzt sich der Markt zusammen. Foto: Screenshot ZFA

41FREITAG, 23. JANUAR 2015

Page 42: be INVESTOR 20

BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

boerse-express.com/zertifikatdesmonats

Zertifikat des Monats Hier sehen Sie alleSieger

Barclays umschreibt denMechanismus folgendermaßen:„Bei diesem Express-Zertifikat bezogen auf die Aktie derDeutsche Post AG erhalten Anleger an jedem Zinszah-

lungstag eine feste Zinszahlung. Eine mögliche vorzeitigeRückzahlung und die Rückzahlung am Rückzahlungsterminhängen hingegen vom Kurs der Aktie ab.“Der erwähnte Rückzahlungstermin findet am 30. Jänner

2018 statt. Die Laufzeit kann allerdings schon deutlich frü-her enden. Erstmals im April 2015. Am 23. April 2015 findetder erste vorzeitige Bewertungstag statt. Schließt die Aktie

an diesem Tag (bzw. an einemder darauf folgenden vorzeiti-gen Bewertungstage, die quar-talsweise stattfinden) oberhalbder Autocall-Barriere (das ist derStartpreis, also der Schlusskursder Deutschen Post Aktie am23. Jänner 2015), erfolgt am 30.April 2015 die Rückzahlung

(bzw. jeweils eine Woche nach dem entsprechenden vorzei-tigen Bewertungstag) zum vollen Nominalbetrag. Hinzukommt die Verzinsung für das abgelaufene Quartal.

Die volle Laufzeit. Schließt der Basiswert an keinem einzi-gen der vorzeitigen Bewertungstage oberhalb der Autocall-Barriere, entscheidet der finale Bewertungstag. Das ist der 23.Jänner 2018. Eine Woche später erfolgt die Rückzahlung. Esergeben sich nun drei denkbare Szenarien.1) Wenn die Aktie der Deutschen Post während der gesam-

ten Laufzeit niemals unter die Barriere von 60 Prozent desStartpreises gefallen ist, erfolgt die Rückzahlung zum vollenNominalbetrag.2) Wurde die Barriere zwar verletzt, der Schlusskurs der

Aktie liegt am 23. Jänner 2015 aber oberhalb der Autocall-Barriere, erfolgt die Rückzahlung ebenfalls zum Nominalbe-trag.3)Wurde die Barriere verletzt und die Aktie schließt am 23.

Jänner 2015 unterhalb der Autocall-Barriere, erhalten Anle-ger Aktien. Die Anzahl ergibt sich aus dem Bezugsverhältnis(Nennwert / Startpreis).

Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000BC5LUN1. DieZeichnungsfrist läuft noch bis zum 23. Jänner 2015. Der No-minalbetrag liegt bei 1000 Euro. Das Listing erfolgt in Frank-furt. <

Die Aktie der Deutschen Post dient bei diesemExpress-Zertifikat als Basiswert. Foto: Bloomberg

Mit der Deutschen Postzu 6,6 Prozent Zinsen

EXPRESS-ZERTIFIKAT

Michael J. Plos [email protected]

Barclays bietet beim „Express-Zertifikat mitfixem Kupon“ bezogen auf die Aktie derDeutschen Post einen quartalsweise Verzin-sung von 1,65 Prozent. Pro Jahr sind ent-sprechend 6,6 Prozent zu lukrieren.

VERZINSUNG

1,65%Pro Quartal wartet auf Anle-ger eine Zahlung in Höhe von1,65% des Nominalbetrags.

42FREITAG, 23. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

Die Laufzeiten erstrecken sich von Juni 2015 bis De-zember 2020. Bei den 239 neuen Call-Optionsschei-nen werden folgende Unternehmenabgedeckt: ABB

Ltd., Actelion Ltd., Adecco SA, Compagnie Financiere Ri-chemont SA, Clariant AG, Credit Suisse Group, Geberit AG,Julius Bär Group Ltd., Lonza Group AG, Nestlé SA, Nobel Bio-care Holding AG, Novartis AG, OC Oerlikon Corporation AG,Roche Holding AG, Sonova Holding AG, Swatch Group AG,Swiss Re AG, Swisscom, Syngenta AG, Transocean Ltd., UBSGroup AG, Zurich Insurance Group AG.Bei den 70 neuen Put-Optionsscheinen sind es folgende

Unternehmen: ABB Ltd., Acte-lion Ltd., Adecco SA, Compa-gnie Financiere Richemont SA,Clariant AG, Credit SuisseGroup, Geberit AG, Julius BärGroup Ltd., Lonza Group AG,Nestlé SA, Nobel Biocare Hol-ding AG, Novartis AG, OC Oer-likon Corporation AG, RocheHolding AG, Sonova HoldingAG, Swatch Group AG, Swiss-comSyngenta AG, TransoceanLtd. sowie UBS Group AG.

Peter Bösenberg erklärt. „Die Anleger haben mit den Call-und Put-Optionsscheinen die Chance, von möglichen Wert-veränderungen der zugrunde liegenden Basiswerte über-proportional zu profitieren“, erklärt Peter Bösenberg,Director und Head of Public Distribution Germany & Aus-tria bei der Société Générale, „dazu reicht es aus, dass dieAktien dieser Unternehmen kurz- bis mittelfristig steigen

bzw. fallen. Die Gewinnchancen ergeben sich über die großeHebelwirkung aus dem geringen Kapitaleinsatz für den Kaufdieser Scheine“.

Ein Beispiel verdeutlicht die Funktionsweise. Der Call-Optionsschein auf die Nestlé SA mit der WKN SG7ATF kos-tet 0,49 Euro (Emissionspreis) bei einem Bezugsverhältnisvon 0,1 und einem Referenzpreis von 69,55 Schweizer Fran-ken bei einem EUR/CHF-Wechselkurs von 1,01103.„Für einen vergleichsweise günstigen Ausgabepreis eröff-

net der Call-Optionsschein somit hohe Gewinnchancen. Al-lerdings sollten Anleger beachten, dass bei einer negativenEntwicklung der Nestlé-Aktie auch die Verluste gehebeltwerden“, so Bösenberg weiter.Liegt der Referenzpreis, also der Schlusskurs der Nestlé-

Aktie am finalen Bewertungstag (16. Dezember 2016) überdem Basispreis von 70,00 Schweizer Franken, entsteht demAnleger dann ein Verlust, wenn der Auszahlungsbetrag ge-ringer ist als der vom Anleger entrichtete Kaufpreis für denCall-Optionsschein. Der Auszahlungsbetrag errechnet sichaus der Differenz von Referenzpreis und Basispreis, berei-nigt um das Bezugsverhältnis und den dann gültigenEUR/CHF-Wechselkurs. Liegt der Referenzpreis auf oderunter dem Basispreis, erleidet der Anleger einen Totalver-lust. Der mittelfristig laufende Call-Optionsschein auf dieAktie der Nestlé SA eignet sich deshalb für risikofreudigeInvestoren, die von einem steigenden Kurs der Nestlé-Aktieausgehen und davon mit einem Hebeleffekt profitierenmöchten. <

Peter Bösenberg sieht Chancen und Risiken bei den neuenOptionsscheinen auf Schweizer Aktien. Foto: Börse Express

Neue Calls und Puts aufSchweizer Unternehmen

OPTIONSSCHEINE

Michael J. Plos [email protected]

Die Société Générale baut ihr Angebot ankurz- bismittelfristig laufenden Call- und Put-Optionsscheinen auf ausgewählte SchweizerUnternehmen aus. Insgesamt 309 neue Pa-piere stehen zur Auswahl.

„Die Gewinn-chancen ergebensich über diegroße Hebelwir-kung aus demgeringenKapitaleinsatzfür den Kaufdieser Scheine.“

43FREITAG, 23. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

boerse-express.com/zertifikatdesmonats

Zertifikat des Monats Hier sehen Sie alleSieger

Emittentenmögen dasWort „Wette“ im Zusammenhangmit Zertifikaten nicht sehr gerne. Christian-HendrikKnappe von der Deutschen Bank sagt in diesem Zu-

sammenhang einmal, dass die Geldanlage nichts mit einemSpiel zu tun hat. Er hat recht. Dennoch ist das Konzept vonOneStep-Zertifikaten so einfach gehalten, dass es jeder ver-stehen kann, der schon einmal eine Wette platziert hat.Im konkreten Fall geht es um ein OneStep-Zertifikat mit

Basiswert Facebook-Aktie. Am 30. Jänner 2015 wird derSchlusskurs der Facebook-Aktie angeschaut und festgehalten.

Die Aktie notiert in US-Dol-lar. Und auch das Zertifikatnotiert in US-Dollar. Dasheißt, dass Anleger dasWährungsrisiko tragen. Dasheißt aber wiederum auch,dass man bei einer fortge-setzten positiven Entwick-lung des US-Dollarsgegenüber dem Euro an

ebendieser partizipiert. Kurz: Wird der US-Dollar gegenüberdem Euro stärker, ist das für Anleger gut. Ist das Gegenteilder Fall, ist das für Anleger schlecht.

Der Vergleich. Am 21. August 2015 muss der am 30. Jänner2015 festgehaltene Kurs einem Vergleich standhalten.Schließt die Facebook-Aktie an diesem Tag nämlich oberhalbder „OneStep-Schwelle“ (also dem erwähnten Schlusskursvom 30. Jänner 2015), erhalten Anleger 116,5 Prozent des„Anfänglichen Emissionspreises“. Das heißt sie bekommen116,5 Prozent des Schlusskurses der Facebook-Aktie vom 30.Jänner 2015.Ist das nicht der Fall, erhalten Anleger Facebook-Aktien. Die

Deutsche Bank erklärt: „Das Bezugsverhältnis entspricht demErgebnis aus Anfänglichen Emissionspreis geteilt durch An-fangsreferenzpreis. Dementsprechend erhält der Anleger diedaraus resultierende 1 Aktie. In diesem Fall wird der Gegen-wert der Aktien unter dem Anfänglichen Emissionspreis lie-gen.“ Das heißt, dass man direkt an der negativenPerformance partizipiert. Für die Chance auf den OneStep-Betrag gehen Anleger also der Risiko ein, dass die Aktie anWert verliert. Hinzu kommt das Währungsrisiko.

Daten und Fakten.Die ISIN lautet DE000DB99P66. Die Zeich-nungsfrist läuft noch bis zum 30. Jänner 2015. Der Ausgabe-aufschlag liegt bei 1 Prozent des AnfänglichenEmissionspreises. Das Listing erfolgt in Luxemburg. <

Die Facebook-Aktie dient als Basiswert. Im best case wartetauf Anleger eine Rückzahlung von 116,5 Prozent. Foto:spa

Sieben Monate aufFacebook setzen

ONESTEP-ZERTIFIKAT

Michael J. Plos [email protected]

Anleger setzen beim „OneStep-Zertifikatauf Facebook“ von Deutsche Asset &WealthManagement nicht nur auf die Aktie des So-cial Media Giganten, sondern auch auf denUS-Dollar.

EINLÖSUNGSBETRAG

116,5%Der OneStep Betrag liegt bei116,5 Prozent. Höher kann dieRückzahlung in keinem Fallausfallen.

44FREITAG, 23. JANUAR 2015

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DieBauspareinlagen stiegen in Österreich im Vorjahrum 1,6 Prozent auf den Rekordwert von 20,7 Mrd.Euro. Die Zahl der Neuabschlüsse sank allerdings

um 3,1 Prozent auf 907.503 Verträge. Der Bestand bei denSparverträgen lag bei5,033 MillionenStück, um 1,1 Prozentweniger als 2013. DieAusleihungen belie-fen sich auf 19 Mrd.Euro (minus 0,4 Pro-zent). Bei den Auszah-lungen gab es einPlus von 1,1 Prozentauf 2,4 Mrd. Euro.

Setzt man diese 2,4 Milliarden in Relation zur staatlicheBausparprämie von im Vorjahr stabilen 53 Mio. Euro,zeige sich, dass die finanziellen Mittel, die die Bauspar-kassen zur Verfügung stellen, das 45-fache der vom Staateingesetzten Prämie betrage, sagt Manfred Url, General-direktor der Raiffeisen Bausparkasse und derzeit Vorsit-zender des Arbeitsforums österreichischer Bausparkassen. Damit sei Bausparen wohl die effizienteste Form derWohnbauförderung. >apa<

„Die effizienteste Formder Wohnbauförderung“

BAUSPAREN

Bausparen in Österreich (Quelle: APA)

45FREITAG, 23. JANUAR 2015

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BÖRSE EXPRESS

JOB

Für den vierten Deloitte Millennial Survey wurden welt-weit rund 8000 gut ausgebildete, berufstätige Vertrete-rinnen und Vertreter der Generation Y – die auch als

„Millennials“ bezeichneten Jahrgänge ab 1982 – zu ihren Er-wartungen an Regierung, Wirtschaft und potenzielle Ar-beitgeber befragt. Der Sukkus daraus: TraditionelleUnternehmensziele wie Gewinnmaximierung und das Stre-ben nach Marktführerschaft werden verstärkt hinterfragt.

Die Befragten – sowohl in denentwickelten Märkten als auchSchwellenländern – sehen Un-ternehmen zwar nach wie vorals wichtigste Treiber für denWohlstand, Handlungsbedarfsehen die Millennials aller-dings beim Willen der Unter-nehmen, aktiv an der Lösunggesellschaftlicher Probleme zuarbeiten. 75 Prozent geben an,Unternehmen hätten haupt-sächlich die eigene Agenda imFokus. „Es scheint, als ob dieMillennials zum sozialen Ge-wissen der Unternehmen vonmorgen werden. Genau hierliegt das Risiko, aber auch dieChance für Unternehmen alspotenzielle Arbeitgeber“,

warnt Bernhard Gröhs, Managing Partner bei Deloitte Öster-reich. „Diese Ergebnisse sollten von der Wirtschaftswelt alsWeckruf verstanden werden, um sich dringend mit Fragender Wirtschaftsethik und ihrer Rolle in der Gesellschaft aus-einanderzusetzen. Wer das verpasst, läuft Gefahr, an eineganze Generation von Talenten gar nicht erst heranzukom-men.“

Nur 28 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ihrepersönlichen Fähigkeiten und Kompetenzen bei ihrem der-zeitigen Arbeitgeber richtig eingesetzt werden. TraditionelleFührungsmerkmale verlieren gegenüber zeitgemäßen Lead-ership-Kompetenzen zunehmend an Boden: So werden Füh-rungskräfte immer weniger danach beurteilt, wie bekanntbzw. sichtbar (19%), gut vernetzt (17%) oder fachlich versiert(17%) sie sind. Vielmehr können Vorgesetzte bei Millennialsverstärkt mit strategischen Zugängen (39%) sowie einem in-spirierenden (37%), authentischen (34%) und wertschätzen-den (34%) Verhalten punkten. Deutliche regionaleUnterschiede zeigen sich beim Thema Karriereplanung.Während in den Schwellenländern 65 Prozent der Befrag-ten eine Führungsposition anstreben, gilt dies in den ent-wickelten Märkten nur für 38 Prozent.

TMT-Branche: Wunsch-Arbeitgeber Nr. 1. Bereits sechsvon zehn Befragten geben an, dass der Unternehmenszweckgroßen Einfluss auf ihre Entscheidung für einen Arbeitge-ber hat. Eine noch größere Rolle spielt dies vor allem beiden „super-connected Millennials“, also jenen Nachwuchs-kräften, die sich selbst als starke Nutzer sozialer Netzwerkeklassifizieren. In dieser Gruppe nannten sogar 77 Prozentden Unternehmenszweck als Hauptgrund für ihre Ent-scheidung, für ein bestimmtes Unternehmen zu arbeiten.Wie die Ergebnisse der aktuellen Deloitte-Studie zeigen,fühlen sich Nachwuchstalente am ehesten von der TMT-Branche (Technology, Media and Telecommunications) an-gesprochen. Sie sehen in diesem Sektor auch das meisteEntwicklungspotenzial für sich selbst sowie deutliche Lead-ership-Qualitäten auf Seiten der Führungskräfte.Die Ausbildung in höheren Bildungseinrichtungen

scheint der Umfrage zufolge die Absolventen nur bedingtauf die Erfordernisse moderner Arbeitswelten vorzuberei-ten. Hier zeigt sich eine deutliche Lücke zwischen den Fer-tigkeiten, die im Hochschulbereich vermittelt werden, undjenen Fähigkeiten, die Nachwuchskräfte in Unternehmenbenötigen. „Die Ergebnisse der Studie decken sich mit un-seren Beobachtungen in der Beratungspraxis und bei der Re-krutierung der Generation Y“, ergänzt Gundi Wentner,Human Capital-Expertin und Partner Deloitte Österreich,undmeint abschließend, dass es „einen Schulterschluss zwi-schen Wirtschaft und Bildungsbereich braucht, um diehohen Erwartungen dieser Generation zu erfüllen“. <

Die komplette Studie gibt’s unter http://goo.gl/n8VGaR

STUDIE

In der Generation Y zählt derEinsatz für die Gesellschaft

„Diese Ergeb-nisse sollten vonder Wirtschafts-welt als Weckrufverstandenwerden“Bernhard Gröhs, Deloitte

ZITIERT

Redaktion [email protected]

Unternehmen stehen bei den Führungs-kräften von morgen dann hoch im Kurs,wenn sie gesellschaftliche Verantwortungübernehmen und ihr Business nach ethi-schen Prinzipien ausrichten.

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