58
BÖRSE EXPRESS be INVESTOR NR. 3251/32 Das Investmentvolumen Nachhaltiger Fonds steigt stetig, Österreichs erste Bank für Gemeinwohl steht in den Startlöchern - doch ist unser Land wirklich reif für ethische Investmentlösungen? Foto: „Earthdefenders“ - Lavazza Kalender 2015/Steve McCurry Ethische Investments Schwerpunkt FREITAG, 24. APRIL 2015

be INVESTOR 32

Embed Size (px)

DESCRIPTION

be INVESTOR 32 - das Wochenmagazin des Börse Express

Citation preview

Page 1: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

be INVESTORNR. 3251/32

Das Investmentvolumen Nachhaltiger Fonds steigt stetig, Österreichs erste Bank für Gemeinwohl steht in den Startlöchern -doch ist unser Land wirklich reif für ethische Investmentlösungen? Foto: „Earthdefenders“ - Lavazza Kalender 2015/Steve McCurry

Ethische InvestmentsSchwerpunkt

FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 2: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

NEWS MIX

»Analysen des Tages.Heute stehen die Aktienvon bwin.party, OMV, Tele-

kom Austria, ams, Vienna Insu-rance Group, RHI und Andritz imFokus der Analysten. Mehrunter �http://goo.gl/PMHKEe

»Atrium hat die neueAnleihe gepreist.Atrium European Real

Estate Limited hat laut einer ak-tuellen ad hoc-Mitteilung dasPricing für eine weitere 100 Mio.Euro 3,625% Anleihe, fällig im

Oktober 2022, die mit der vonAtrium im Oktober 2014 bege-benen 350 Mio. 3,625% Anleihe,fällig im Oktober 2022, konsoli-diert und mit dieser eine einheit-liche Serie bilden wird,abgeschlossen.

»Wiener Städtischewuchs schneller alsder Markt. Die Wiener

Städtische ist im Jahr 2014 deut-lich über dem österreichischenGesamtmarkt gewachsen. DasPrämienvolumen stieg um 4,1Prozent auf insgesamt 2,34 Mrd.Euro. „Wir können auf ein sehrerfolgreiches Jahr zurückblicken– und das in einem Jahr, in demwir unseren 190. Geburtstag fei-ern durften.Was mich beson-ders freut, ist, dass wir in allenSparten, also in der Lebensversi-cherung, in der Kranken- undSchaden/Unfallversicherung zu-legen konnten“, sagt Generaldi-rektor Robert Lasshofer. Mehrunter � http://goo.gl/s108he

Meldungenin KürzeDie wichtigsten Meldungenzu Börse, Unternehmen, Kon-junktur und von der Zunftder Analysten.

Bene gibt eine erste Einschätzung zum Ergebnis des am31. Jänner 2015 zu Ende gegangenen Geschäftsjahres2014/15. Demnach erzielte der Büromöbelhersteller

im abgelaufenen Geschäftsjahr nach voraussichtlichen, un-geprüften Zahlen einen Konzernumsatz in Höhe von 158,9Mio. Euro nach 163,1 Mio. im Vorjahr. Deutlich verbesserteProzesse, eine erhöhte Profitabilität sowie die angepassteKostenstruktur spiegelten sich in Verbesserungen beiEBITDA und EBIT wider. Mit einem EBITDA in Höhe von 1,9Mio. Euro (GJ 2013/14: -12,5 Mio.), einem EBIT in Höhe von-9,5 Mio. Euro (GJ 2013/14: EUR -24,2 Mio.) und einem Jah-resfehlbetrag in Höhe von -13,4 Mio. (GJ 2013/14: -28,6 Mio.)lagen die Ertragskennzahlen nach vorläufigen, ungeprüftenZahlen im erwarteten Bereich. Insbesondere aufgrund deranhaltenden Verlustsituation der Gruppe reduzierte sich dasEigenkapital des Konzerns nach vorläufigen, ungeprüftenZahlen im Geschäftsjahr 2014/15 auf -38,9 Mio. Euro (GJ2013/14: -21,9 Mio.). Entsprechend erhöhte sich die Netto-verschuldung zum Stichtag 31.01.2015 auf 74,6 Mio. Euro(GJ 2013/14: EUR 64,6 Mio.). Die endgültigen Ergebnisse desGeschäftsjahres 2014/15 werden gemäß Finanzkalender am1. Juli .2015 publiziert.Im Zuge des geplanten Investoreneinstiegs ändert Bene

den Finanzkalender für das laufende Geschäftsjahr 2015/16.Demnach findet am 8. Juni 2015 eine außerordentlicheHauptversammlung in Waidhofen an der Ybbs statt. Mehrunter � http://goo.gl/HPM49l <

Vorab-Zahlen: DerVerlust wurde halbiert

BENE

Ihr letztes Bilanzjahr in der bisherigen Form hat die teil-staatliche Volksbanken AG (ÖVAG) mit einem Jahresver-lust von 887,9 Mio. Euro beendet. Im Jahr davor waren

im Einzelabschluss 223 Millionen Euro Verlust gestanden.Wegen der bevorstehenden Abwicklung mussten drastischeAbwertungen vorgenommen werden.Zählt man noch einen Verlustvortrag aus Vorjahren dazu,

summiert sich der Bilanzverlust der ÖVAG im Einzelab-schluss 2014 auf 1,29 Mrd. Euro. Das geht aus dem Jahres-bericht hervor, der am Freitag auf der Internetseite der Bankveröffentlicht wurde.Die alte ÖVAG ist ab Sommer eine Bad Bank. Sie heißt "Im-

migon Portfolioabbau AG".Mehr unter � http://goo.gl/lQSM2R <

ÖVAG wird Bad Bankimmigon portfolioabbau

UMBENENNUNG IM SOMMER

Bene veröffentlicht erste Einblicke. Foto: beigestellt

Die News des Tages von ... (einfach den entsprechenden Wochentag anklicken)

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag

2FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 3: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

MA

RK

&M

AR

K

@simmoag

Wir investieren ausschließlich in Standorte und Nutzungsarten, die wir sehr gut kennen. Das ist die Basis unseres Erfolgs. Nähere Informationen unter www.simmoag.at

Die Guten ins Töpfchen.

S IMMO AG

Anzeig

e

3FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 4: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT ETHISCHES INVESTMENT

Das weltweite Geldvermögender Privathaushalte stieg2014 auf 118 Billionen Euro.Die Zahl der weltweit Hun-gernden lag im selben Jahrbei 805 Millionen.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

4FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 5: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT

CAFE BE: Die erste österreichische, aus der Mitte der Zivilgesell-schaft entstehende, ethische Bank braucht 15 Millionen Euro Ei-genkapital. Das Projekt Bank für Gemeinwohl befindet sich derzeitin der Phase der Kampagne zur Kapitalsammlung - für die Grün-dung der Bank. Wie ist denn dabei der aktuelle Stand?Robert Moser:Wir als Genossenschaft haben innerhalb un-seres Private Placements gerade 149 Personen angespro-chen, davon haben 120 Personen Anteile - für mindestens200 und höchstens 100.000 Euro - gezeichnet. Im Schnittwaren es pro Person Anteile zu 3500 Euro, was unseren Er-wartungen entspricht. In einem zweiten Schritt werden wirab Mai die 600 Mitglieder des Vereins zur Gründung und

Förderung einer demokratischen Bank zur Zeichnung vonGenossenschaftsanteilen einladen, dann die etwa 7000 Emp-fänger unseres Newsletters und erst danach an die breite Öf-fentlichkeit gehen. Im April wird außerdem derKapitalmarktprospekt fertiggestellt und es erfolgt ein in-formatives Gespräch mit der Finanzmarktaufsicht.

Bevor wir die Diskussion beginnen, eine Frage zu den Begrifflich-keiten. Wie stehen Sie zur Vielzahl vonBezeichnungen - angefangen von Nach-haltigkeitsbanken bis zu Sozial- undÖkobanken und wo sehen Sie ihre Bank?Norbert Wolf: Der Begriff Nachhal-tigkeit ist schon sehr facettenreich.Die einen konzentrieren sich dabeieher auf Ökologie, die anderen aufEthik und Moral. Aber eigentlich ge-hört alles zusammen. Es gehtimmer um den Menschen, um dieBewahrung der Schöpfung. Dazu gehört eine moralische Di-mension mit einer Langzeitbetrachtung, wozu Artenvielfalt,ressourcenschonende Nutzung, Klima, Wasserqualität undNahrungsmittel passen.

CAFE BE TEIL 1

Ethik-Banken lassen ursprünglicheSparkassen-Idee wieder aufleben

Im Cafe BE (v. li.): Norbert Wolf (Steyler Ethik-Bank), Robert Moser (Projekt Bank für Gemeinwohl), Günter Benischek (ZweiteSparkasse) Foto: BE/Martina Draper

Diskussionsleitung: Christa GrünbergFotos: Martina Draper

„Wir sind nicht da um Geld zu verlieren,sondern um damit etwas Gutes zu tun“,meint Norbert Wolf von der Steyler Ethik-Bank. Ein Cafe BE über die Frage, ob die Zeitund Österreich reif für Ethik-Banken sind.

5FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 6: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT

Was ist mit ethischem Verhalten?Norbert Wolf: Das gehört natürlich auch zur moralischenDimension aber nicht unbedingt unter langfristigen Ge-sichtspunkten. Wir wollen weder Korruption noch Preisab-sprachen. Ins Gesamtpaket kommt dann noch eine ideelleDimension, Stichworte Nächstenliebe und Solidarität. Dasbedeutet, dass Unternehmenmehr machen als das wozu siegesetzlich verpflichtet sind. Nachhaltigkeit hat für michalso eine ethische, soziale und ökologische Dimension undeine ideelle Form mit dazu. Der Begriff Ethik-Bank, wie wirunsere Bank nennen, schließt das alles mit ein.Günter Benischek: Ich komme von einer reinen sozialenBank, der Zweiten Sparkasse. In der Erste Bank mache ichzwar auch Social Banking, aber da ist es eher das Ziel, dassman mit Bankdienstleistungen Hilfe zur Selbsthilfe gibt.Das ist auch ein Zweck der Zweiten Sparkasse. Aber wir sind2006 - zwar aus der allgemeinen Sparkassenidee - aber vorallem mit dem Ziel gegründet worden, ein Problem zulösen, dass uns damals von NGOs ans Herz gelegt wordenist: Menschen mit Girokonten zu versorgen, die keinen Zu-gang dazu haben. Ethik war also gar keine Frage und Nach-haltigkeit ist nicht die vordergründige Zielsetzung, auchwenn wir uns bemühen, dass die von uns betreuten Men-schen nachhaltig ihre Situation im Griff haben.

Nehmen Sie auch auf aktuelle Entwicklungen Rücksicht?Günter Benischek: Ja, wir haben z.B. begonnen, den BegriffSchuldenfalle auch mit jüngeren Menschen zu thematisie-ren und das Thema Finanzbildung in unserer Klientel stär-ker zu verankern. Die Leute sollen gewohnt sein, mit Geldumzugehen.Robert Moser: Ich sehe unsere Bank ähnlich wie Sie, HerrWolf. Wir haben Ethik, Transparenz und Nachhaltigkeitaber unter dem Titel Gemeinwohl subsummiert. Wir wol-len eine Ethikbank werden, das Wichtigste ist uns aber dasGemeinwohl.

Günther Benischek: Ich habe einmal ein Interview mitdem inzwischen verstorbenen Michael Ende, dem Autor derunendlichen Geschichte, gehört und da sprach er von derweissen Magie des Geldes als nächstes Buchprojekt. Erwollte genau das näher betrachten, weil die schwarze Magie- Spekulation, Korruption, Ausbeutung - sowieso so präsentist. Ich würde sagen, ethische Banken bemühen sich umdiese weisse Magie. Sie kümmern sich mehr darum, was mitdem Geld gemacht wird und weniger darum, wie viel Ertrages bringt. Bei uns z.B. ist sind die Maßnahmen-Ziele Exis-tenzgründung und Wohnraumschaffung.Norbert Wolf: Ich denke, das meiste was man unter ethi-schem Banking versteht, sollte auch eine konventionelleBank leisten. Jedes Finanzprodukt sollte das leisten. Aber espassiert leider zu wenig. Daran muss man arbeiten, dass diekonventionellen Leistungen unter moralischen, sozialenund ökologischen Gesichtspunkten besser werden. Dasschafft man nur, wenn man transparent ist und Rechen-schaft ablegt, wo man investiert. Im Grunde genommenkann das jede Bank leisten, insbesondere Sparkassen undGenossenschaftsbanken.Günter Benischek: Ja, wir sind aus diesem Gedanken he-raus gegründet worden. Ich denke, gerade Ihr könnt viel ausden Gründungsurkunden der Sparkasse herauslesen. Ist jakein Zufall, dass der designierte Vorstand aus dem Sparkas-senbereich kommt.Robert Moser: Der ursprüngliche Gedanke hat sich imLaufe der Zeit verändert. Begonnen hat es damit, dass da-mals manche Sparkassen mit der Veranlagung in Gold mehrGewinne gemacht haben als andere. Diejenigen, die solcheSpekulationen nicht getätigt haben, wurden damals als blödbezeichnet - bis immer mehr diesen Weg gegangen sind.Günter Benischek: Naja, das Kreditgeschäft war den Spar-kassen zu Beginn untersagt.Robert Moser: Ja, aber wären die Sparkassen bei ihren ur-sprünglichen Geschäften geblieben, wären sie vielleicht

„Das meiste, wasman unterethischem Bankingversteht, sollte aucheine konventionelleBank leisten.“

Norbert Wolf(Steyler Ethik-Bank)

„Wären Sparkassenbei ihren ursprüng-lichen Geschäftengeblieben, wärensie heute vielleichtnicht so groß aberauf dem Weg, denwir gehen wollen.“

Robert Moser(Projekt Bank für Gemeinwohl)

6FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 7: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT

heute nicht so groß, aber auf demWeg, den wir gehen wol-len, nämlich für das Gemeinwohl in der Region etwas zutun.Norbert Wolf: Ja, das sehe ich ähnlich. Der Mensch mussimmer einen Nutzen spüren. Bei Finanzprodukten ist derHauptnutzen sicherlich, dass das Geld noch da ist und dassman sogar noch ein bisschen mehr am Konto hat. Aber esgibt ja auch noch einen anderen Nutzen und dazu gehört,dass man die Region unterstützt oder Unternehmen, dienachhaltiger wirtschaften. Und das muss man natürlichauch herausstellen, denn das Geldgeschäft ist abstrakt. Beiuns ist das zum Beispiel der solidarische Zweck, der nochdahinter steht. Wir haben jetzt einen Aktienfonds lanciert,der auch die CO2-Belastung der Unternehmen mitberück-sichtigt und in Vergleich setzt zu anderen Investitionen. Umzu zeigen, wie arbeitet mein Geld unter diesem Gesichts-punkt.Günter Benischek: Im Bankgeschäft gibt es keine greifba-ren Produkte. Wir ermöglichen erst Träume oder Perspek-tiven, die die Kunden haben. Deshalb ist die Verantwortungder Banken eine sehr große. Aber daher ist es auch soschwierig, diese Verbindung zum Nutzen und zur Regionherzustellen.

Was hat den Ausschlag gegeben, dass die bereits 1964 gegründete- und damit älteste Ethik-Bank in Deutschland - Steyler Ethik-Bank2002 ihre Niederlassung in Österreich eröffnet hat?Norbert Wolf: Dass die österreichische Zweigniederlassungder deutschen Steyler Ethik-Bank in Maria Enzersdorf ge-gründet wurde, hatte natürlich etwas mit den hiesigen Stey-ler Missionaren zu tun, die in St.Gabriel bei Mödling ihrMissionshaus haben. Der Orden hat dort viele Freunde undFörderer, die auch durchaus bereit sind, für Projekte Geldzu spenden. Wir - ich bin jetzt 22 Jahre für die Steyler Ethik-Bank tätig - haben damals überlegt, wohin können wir ex-pandieren, wo können wir unsere Idee noch präsentieren.

Ich war neben Mödling auch in Tirol und an anderen Missi-onsstandorten wie Polen, Portugal oder Spanien. Aus-schlaggebend für Österreich war dann 2002 die einheitlicheWährung, der Euro, die Niederlassungsfreiheit innerhalbder EU und das Verständnis für den Märkt. Im Gegensatz zuPortugal oder Spanien, bekommt man in Österreich sehrrasch das Gefühl, ob man hier mit seinem Geschäft erfolg-reich sein kann. Denn das ist letztendlich immer noch not-wendig. Wir sind ein Business, in dem solide gewirtschaftetwerden muss. Wir sind nicht da, um Geld zu verlieren, son-dern um damit etwas Gutes zu tun.

Wie sieht Ihre Erfolgsbilanz in Österreich aus?Norbert Wolf: Wir sind hier mit einem Teilproduktspek-trum, dem reinen Einlagengeschäft, unterwegs und sind bis2011 an die 42 Millionen Euro-Grenze im Einlagenvolumenherangekommen, konnten bis heute rund 3700 Kunden ge-winnen. Seit 2011 stagnieren wir aber, weil wir nicht mitden Produkten nachziehen. Wir müssten das Girokonto an-bieten und das Wertpapiergeschäft, haben dies aber nochnicht getan.

Warum nicht?Norbert Wolf: Das sind Fragender Ressourcen und wo mansie einsetzt.Günter Benischek: Das Aktiv-geschäft ist derzeit schwierig.

Norbert Wolf: Wir müssen die derzeitige Wirtschaftssitua-tion bedenken, haben noch den deutschen Markt zu bedie-nen und verstärkte Regulatorik, die uns viel Geld kostet. Damuss man schauen, wie man behutsam das Geschäft vo-rantreibt. Aber wir wollen nachziehen, weil wir wissen, dasswir hier mit Girokonto und Wertpapiergeschäft Erfolghaben werden. <Teil 2 lesen Sie auf den Folgeseiten.>

„Im Bankgeschäftgibt es keinegreifbarenProdukte. Wirermöglichen erstTräume oderPerspektiven, diedie Kunden haben.“

Günter Benischek(Zweite Sparkasse)

„Wir sind einBusiness, in demsolide gewirtschaf-tet werden muss.Wir sind nicht da,um Geld zuverlieren, sondernum damit etwasGutes zu tun.“Norbert Wolf(Steyler Ethik-Bank)

http://www.boerse-express.com/cat/diashow/slidepage/697630#3slideShow1

WEITERE FOTOS

7FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 8: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT

Seit 2009 ist das Volumen, das in nachhaltige Investment-fonds fließt, stetig gewachsen und liegt mittlerweile beimehr als 50 Milliarden Euro. Das zeigen Daten von soft-

ware-systems.at Finanzdatenservice, demKärntner Dienstleis-ter mit bester Expertise im Bereich nachhaltiger Investments.In seiner FIAP (Fonds Invest Analyse Programm) Fondsdaten-bank fast das Unternehmenmehr als 30.000 in- und ausländi-sche Fondsanteilsklassen zusammen. Immer mehr privateAnleger und Institutionelle wollen nachhaltig investieren, indem sie verstärkt Einfluss auf Inhalte in ihren Wertpapierbe-ständen nehmen. Der erste Weg führt oft über als nachhaltigdefinierte Finanzprodukte, in erster Linie über Fonds.Was bei nachhaltigen Investments zählt, ist meist auch die

Performance im Vergleich zu konventionellen. Und hier zeigtsich: Nachhaltigkeit bringtmehr Ertrag. Die als nachhaltig de-klarierten Anleihen-, Misch- und Aktienfonds erreichten, überein Jahr betrachtet, im Schnitt ein deutlich besseres Perfor-manceergebnis als der konventionelle Bereich (siehe Grafiken5 bis 7). Beim Performanceranking der Nachhaltigkeitsfonds-arten liegen „Ethik/Ökologie“ Fondsmit durchschnittlich 19,6Prozent Zuwachs und einemneuen Performancerekord voran,während „Neue Energie Fonds“ einen Performancegewinn vonknapp über neun Prozent aufweisen (Grafik 8).Die langfristige Outperformance zeigt sich noch klarer (siehe

Chart 2 rechts), wenn sich Anleger intensiver mit nachhalti-gen Inhalten nach ihren Präferenzen beschäftigen. Dafür hatFinance & Ethics Research (FER), die Analyseabteilung von soft-ware-systems.at, eine Kennzahl entwickelt. EDA steht für„Ethisch Dynamischer Anteil“ und dient, laut software-sys-tems.at, dem objektivierten Screening von Finanzproduktennach eigens definierten Kriterien oder zur Überprüfung vonPortfolioinhalten. Mit EDA Let’s go kann der Anleger zum Bei-spiel auf Knopfdruck jene Fonds ausfindigmachen, die seinenVorgaben entsprechen. Dabei stehen vier Positivkriterien wieetwa Transparenz oder Erneuerbare Energien und sechs Ne-

Christa Grünberg [email protected]

Die Performance nachhaltig definierterFonds im Vergleich zu konventionellen kannsich sehen lassen. Wie steht es aber um ihreEignung für die Diversifikation im Anleger-Portfolio unter ethischen Gesichtspunkten?

NACHHALTIGE FONDS

Die Nachfrage steigt, das Angebothat manchmal einen Haken

Edward Mukiibi (Slow Food International) ist ein Verfechternachhaltiger Landwirtschaft. „Earthdefenders“ - mehr Bilderhier: http://bit.ly/1zQTVFQ Foto: Lavazza Kalender 2015/Steve McCurry

1. Entwicklung des Volumens Nachhaltiger Fonds

2. Nachhaltige Aktien (EDA) vs. Aktien Welt

Volumen nachhaltiger Fonds stieg deutlich - nachhaltige Ak-tien performten besser. Mehr hier: http://bit.ly/1QoMJLJQuelle:FER Nachhaltigkeitsreport 01/04/2015 - software-systems.at

8FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 9: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT

Name FER Fonds Rating Performance Outperf. TER durchs. Vola Treynor Zufluss FRKFER Fonds Rat. EDA 3 Jahre 3 J. EUR 1 Jahr 5 Jahre 3 Jahre KGV 36 Mon. 36 Mon. 1 J. Mio.

Lyxor UCITS ETF World Water ������ 96 83,47 83,47 28,18 131,56 27,99 0,30 22,59 9,78 0,20 51,31 3,84

Erste WWF Stock Climate Change ������ 91 73,28 73,28 10,35 49,41 21,42 1,82 23,01 15,76 0,13 -0,31 3,69

SUPERIOR 6 - Global Challenges ������ 86 73,69 73,69 29,77 89,70 11,18 1,62 14,10 7,61 0,22 0,19 3,55

KEPLER Ethik Aktienfonds (R) ������ 82 65,66 65,66 29,46 83,28 3,15 1,86 16,03 8,75 0,17 45,52 3,72

JSS Sustainable Equity USA ������ 80 65,07 97,42 15,94 * 2,56 4,05 21,27 15,90 0,13 4,92 3,76

Jul.Baer M.Par.Rob.SAM S.Hea. Liv. ������ 79 82,06 82,06 33,37 109,71 19,55 2,12 21,00 8,61 0,26 10,18 3,78

Vontobel Clean Technology ������ 79 73,21 73,21 24,70 87,74 10,70 2,10 18,98 8,73 0,22 1,01 3,77

terrAssisi Aktien I AMI ������ 77 86,95 86,95 32,62 113,12 24,44 1,63 17,69 8,20 0,23 10,47 3,64

LGT Sustainable Eq. F. Global(EUR) ������ 76 57,46 57,46 34,91 90,00 -5,06 1,77 20,84 9,65 0,16 34,19 3,87

LO Funds Generation Global ������ 76 84,86 84,86 34,67 111,49 28,51 1,78 25,04 7,68 0,29 31,93 3,58

KBC Eco Fund World ������ 67 73,11 73,11 31,00 98,06 10,60 1,86 19,40 8,03 0,20 21,87 3,75

CSF(Lux)Gl.Responsible Eq. ������ 65 60,44 60,44 30,30 84,09 19,23 0,70 17,76 7,04 0,20 -16,10 3,70

Erste WWF Stock Umwelt ������ 96 72,81 72,81 20,52 66,20 10,30 1,78 22,22 10,56 0,16 -2,37 3,73

Jupiter Global Ecology Growth ������ 94 54,30 54,30 18,51 74,69 2,43 2,00 22,79 8,23 0,18 0,40 3,62

Ökoworld Klima ������ 91 64,70 64,70 16,02 70,17 12,83 2,69 25,41 12,62 0,14 -0,84 3,87

Variopartner SICAV Tareno Waterf. ������ 87 74,95 74,95 22,49 97,01 19,48 2,36 22,22 9,23 0,20 18,53 3,95

Jul.Baer M.Par.Rob.SAM Sm.Energ. ������ 86 28,51 28,51 21,00 19,98 -1,66 2,20 25,49 10,15 0,09 -13,13 3,80

PRIMA - Global Challenges ������ 86 60,24 60,24 33,47 77,47 -2,27 2,33 17,96 8,59 0,16 0,24 3,68

KBC Eco Fund Water ������ 84 71,39 71,39 20,01 105,19 15,92 1,83 22,30 9,81 0,17 -7,36 3,92

Swisscanto (LU) Eq. F. Water Inv. ������ 84 68,55 68,55 21,77 114,48 13,07 2,04 22,88 8,84 0,19 16,48 3,75

DKB Zukunftsfonds ������ 83 68,37 68,37 16,48 67,98 5,86 2,48 17,93 11,43 0,14 2,27 3,58

First State Asia Pacific Sustain. ������ 81 59,92 85,44 29,96 103,37 -2,59 1,73 22,67 9,37 0,24 4,06 4,43

Erste Responsible Stock Global ������ 80 58,12 58,12 27,34 83,30 -4,40 1,75 18,04 7,99 0,17 -52,86 3,69

Quelle: FER Nachhaltigkeitsreport 01/04/2015 - software-systems.at; * keine Berechnung aufgrund Auflagedatums; in Fondswährung

Nachhaltige Aktienfonds

gativkriterien wie z.B. Gentechnik, Rüstung und Menschen-rechtsverletzungen zur Auswahl. Je höher die EDA, desto bes-ser entspricht der Fonds den vorgegebenen Kriterien.Dass man die Inhalte der Fonds näher beäugen sollte, dafür

sprechen auch die im letzten Jahr gemessenen Mittelabflüssebei nachhaltigen Aktienfonds. Das Minus von 400 MillionenEuro trotz guter Performance lässt sich laut Michael Tschaasvon software-systems.at nur so erklären: „Der Grund liegt nichtdaran, dass Investoren weniger in Nachhaltigkeit investieren,sondern darin, dass immer mehr Wert auf Diversifikation imPortfolio unter nachhaltigen Gesichtspunkten gelegt wird.

Dazu sind die als ‘nachhaltig’ definierten Fonds aber nichtimmer geeignet.“Tatsächlich stellt sich die Frage, was Einzeltitel wie die Phar-

mariesen Novartis und Roche oder der Nahrungsmittelkon-zern Nestle in nachhaltigen Fonds zu suchen haben? Dafür istder weit verbreitete Best-in-Class-Ansatz für die Auswahl derFondstitel verantwortlich. Man sucht dabei zwar nach Unter-nehmen, die innerhalb ihrer Branche top in Sachen Nachhal-tigkeit sind. Weil aber Ausschlusskriterien fehlen, kann derTitel im Extremfall schonmal ruhig der Rüstungsindustrie an-gehören. Mehr zu EDA hier: http://bit.ly/1DGDzAd<

4. Mittelzu- und Abflüsse: Art der Fonds 04/14 - 03/15

Ethik/Ökologiefonds gewinnen neue Mittel. Quelle:software-systems.at

3. Mittelzu- und Abflüsse: Nachh. Fonds 04/14 - 03/15

Geld fließt in Mischfonds. Quelle:software-systems.at

9FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 10: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT

Name FER Fonds Rating Performance Outperf. TER durchs. Vola Sharpe Treynor ZuflussFER Fonds Rat. EDA 3 Jahre 3 J. EUR 1 Jahr 5 Jahre 3 Jahre Bonität 36 Mon. 36 Mon. 36 Mon. 1 J. Mio.

KBC Renta Decarenta ������ 94 15,77 15,30 13,10 34,62 6,30 0,87 FER-A1 5,80 0,77 0,03 -5,92

ESPA Bond Euro Mündelrent ������ 94 22,73 22,73 12,04 34,71 12,06 0,46 FER-A2 3,62 1,77 0,04 -40,08

Petercam L Bds.Gov.Sustainable ������ 87 17,23 17,23 10,37 30,78 6,57 0,76 FER-A1 3,79 1,28 0,03 11,53

Candriam Bds.Su. Euro Govern. ������ 87 17,92 17,92 11,57 24,18 7,25 0,79 FER-A2 3,86 1,31 0,03 12,55

Erste Responsible Bond ������ 86 20,90 20,90 9,20 25,37 10,23 0,76 FER-A3 2,71 2,18 0,05 9,58

KBC Renta AUD Renta ������ 85 19,14 3,01 10,62 37,77 8,44 1,36 FER-A1 3,79 1,43 0,07 -10,38

BAWAG P.S.K. Öko Sozial Rent ������ 84 16,95 16,95 6,99 25,81 6,28 0,69 FER-A2 2,47 1,94 0,05 29,68

s Ethik Bond ������ 84 19,05 19,05 12,46 27,58 8,39 1,08 FER-A3 3,96 1,36 0,03 5,12

KEPLER Ethik Rentenfonds ������ 83 22,29 22,29 9,45 35,00 11,63 0,73 FER-A2 3,12 2,01 0,05 57,30

Candriam Bonds Sustainable Euro ������ 81 17,00 17,00 9,85 23,45 6,33 0,80 FER-A2 3,17 1,51 0,04 13,50

Candriam Sustainable Euro Bonds ������ 81 17,18 17,18 9,85 23,18 6,51 0,88 FER-A2 3,21 1,51 0,04 -3,02

Quelle: FER Nachhaltigkeitsreport 01/04/2015 - software-systems.at; in Fondswährung

Nachhaltige Anleihenfonds

Name FER Fonds Rating Performance Outperf. TER Vola Sharpe Treynor Zufluss FRKFER Fonds Rat. EDA 3 Jahre 3 J. EUR 1 Jahr 5 Jahre 3 Jahre 36 Mon. 36 Mon. 36 Mon. 1 J. Mio.

ÖkoWorld ÖkoTrust ������ 87 28,84 28,84 11,72 22,66 18,85 2,96 6,62 1,21 0,07 0,39 3,45

PIA - Ethik Fonds ������ 85 32,05 32,05 14,83 42,25 12,24 1,00 3,44 2,56 0,10 22,01 2,47

Swissc. (LU)Pf.Fd.Gr.Inv.Yield EUR ������ 83 21,66 21,66 11,55 33,60 1,84 1,15 3,69 1,65 0,09 2,38 2,85

Swissc.(LU)Pf.Fd.Green Inv.(EUR)Bal.������ 83 35,75 35,75 14,17 41,35 10,15 1,54 4,61 2,11 0,13 1,24 3,13

Schoellerbank Ethik Vorsorge ������ 80 39,30 39,30 17,77 53,57 13,71 1,37 4,97 2,14 0,11 1,97 2,98

Raiffeisen-Nachhaltigkeitsf.-Mix ������ 78 33,09 33,09 19,61 52,02 7,50 1,11 5,51 1,65 0,10 20,16 3,14

Warburg Zukunft Strategie ������ 77 34,43 34,43 14,36 34,56 11,99 1,92 9,14 1,03 0,10 -5,56 3,61

Candriam Sustainable Low ������ 75 24,40 24,40 14,36 34,45 3,66 1,42 3,94 1,74 0,07 0,58 2,91

Candriam Sustainable Medium ������ 73 30,79 30,79 17,68 42,30 3,89 1,65 5,55 1,53 0,09 -8,50 3,13

Quelle: FER Nachhaltigkeitsreport 01/04/2015 - software-systems.at; in Fondswährung

Nachhaltige Mischfonds

6. Performance Nachhaltige Mischfonds 04/14 - 03/15

8. Performance Nachh. Fonds nach Thema 04/14 - 03/15

Ethik/Ökologie als Klassenbeste. Quelle:software-systems.at

5. Performance Nachhaltige Aktienfonds 04/14 - 03/15

7. Performance Nachh. Anleihenfonds 04/14 - 03/15

Nachhaltige Fonds besser als Markt. Quelle:software-systems.at

10FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 11: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT

CAFE BE: Wie muss man sich das Geschäft in der Zweiten Spar-kasse vorstellen?Günter Benischek: Wir können nur ausgeglichen bilanzie-ren, weil wir unser Eigenkapital veranlagen und weil wirmit 400 Freiwilligen die Bank darstellen und daher keinePersonalkosten haben. Wir zahlen zwar für die Leistungen,die wir konsumieren, z.B. in der EDV, das geht sich aber mitder Eigenkapitalveranlagung halbwegs aus. Wir haben auchkeine Gewinnabsichten sondern versuchen nur unseremZweck gerecht zu werden.

Wieso wurde die Zweite Sparkasse ausgerechnet 2006 gegründet?

Günter Benischek: Das hat mit der Erste Stiftung zu tun,die 2003 aus der Ersten Österreichischen Spar-Casse her-vorgegangen ist und mit deren Mitteln wir gegründet wur-den. Die Stiftung - Hauptaktionär der Erste Group - hat essich zum Ziel gemacht, die Dividenden und Erträge aus derErste Group in kulturelle, soziale und den Europagedankenstärkende Projekte zu stecken, in den Ländern wo wir ver-treten sind. In Österreich haben wir uns damals mit großenNGOs und der Schuldnerberatungzusammengesetzt und derenWunsch war ein Girokontoangebotfür Menschen, die keines bekom-men.

Das war ja ehemals der Zweck der Spar-kassen, oder?Günter Benischek: Ja, die Ideen-finder haben sich viel mit denGründungsurkunden der Sparkas-sen befasst. Denn 1819 als in Wien die erste Bank für sol-che Menschen eröffnet wurde, war Österreich schon einmalreif für eine ethische Bank. Im ländlichen Bereich entstan-den dann - mit demselben Zweck - die Raiffeisenbanken.

CAFE BE TEIL 2

Die Zeit ist reif für eine Ethik-Bank -Regulatorik bleibt ein Stolperstein

Im Cafe BE (v. li.): Christa Grünberg (Moderation, Börse Express), Robert Moser (Projekt Bank für Gemeinwohl), Norbert Wolf(Steyler Ethik-Bank), Günter Benischek (Zweite Sparkasse). Foto: BE/Martina Draper

Diskussionsleitung: Christa GrünbergFotos: Martina Draper

Trotz des positiven Resümees, die Disku-tanten im Cafe BE sind sich einig: Zinsum-feld, Regulatorik und Kosten sind Steine aufdemWeg der neu zu gründenden Bank fürGemeinwohl. Optimismus ist gefragt.

11FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 12: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT

Und wie entwickelte sich bei der Zweiten Sparkasse das Geschäft?Günter Benischek: Nun, zu Beginn, haben wir mal ge-schaut, wie viele Ehrenamtliche wir für die Arbeit gewin-nen werden, 30 bis 40 haben wir gedacht. 400 waren esdann und erst da ist es möglich geworden, die Bank ohnehauptamtliche Mitarbeiter zu führen. Die 400 sind uns auchbis heute nicht davongelaufen. Wenn es um die Kundengeht, so haben wir seit 2006 rund 13.000 betreut, derzeithaben wir noch 8500.

Dieser Rückgang ist ja gewollt.Günter Benischek: Ja. Unsere Kunden sollten nach drei Jah-ren mit ihren Finanzen so weit sein, dass sie von einer nor-malen Bank gerne genommen werden. 2000 bis 2500Kunden haben wir so schon in das normale Bankwesenübergeleitet. Der Rest hat uns aus anderen Gründen verlas-sen. Die Konten werden übrigens mit den Kosten, die einGirokonto üblicherweise hat, belastet, aber als Kaution de-poniert und der Kunde kann sie - quasi als Belohnung - indie normale Bank mitnehmen.Robert Moser: So wie Sie, leben auch wir derzeit von denvielen Ehrenamtlichen oder den pro bono-Mitarbeitern wieRechtsanwälten oder Steuerberatern. Diese enorme Bereit-schaft fasziniert mich.Günter Benischek: Ja, mich auch. Von unseren 400 Ehren-amtlichen sind ungefähr die Hälfte ehemalige Sparkassen-Mitarbeiter, also Pensionisten, und die andere Hälfte sindnoch aktive Mitarbeiter. Ich bewundere das.Robert Moser: Ich denke, das ist die Sinnsuche. Sinn findeich, wenn ich bei etwas dabei bin, was neu entsteht oder beietwas Sozialem, was anderen Menschen weiterhilft. VieleMenschen wollen sich so ein zweites Standbein aufbauen,können es es aber nicht, weil sie Geld verdienen müssen.

Hat sich nicht die Öffentlichkeit von den Bankern ein ganz anderesBild gemacht?

Norbert Wolf: Ja, in der Bewertungsskala ist der Beruf desBankers bei den Menschen derzeit ganz unten angesiedelt.Aber diese vielen Freiwilligen sind positive Signale. Auchdas muss man herausstellen.Günter Benischek: Nur mittlerweile hat unser Image so ge-litten, dass auch die guten Taten verdächtig sind. Wir müs-sen uns auf die Wirkung konzentrieren. Auch ich bin beidiesen vielen CSR (Corporate Social Responsibility)-Aktivi-täten - nicht nur in der Bankenbranche - skeptisch, weil Vie-les nur getan wird, um Anderes, was die Aktionäre aufregt,zu übertünchen.Norbert Wolf: Das ist auch etwas, was ich generell kriti-siere, auch was die Finanzprodukte angeht. Auf Tagungenzum Thema Nachhaltigkeitsprodukte höre ich immer: Ja,wir machen das um Reputationsrisiken zu vermeiden. Dasist komplett der falsche Ansatz. Es geht auch nicht darum,die Risiken im Portfolio niedriger zu halten. Das sind aller-dings derzeit in Deutschland die Motivationstreiber, die dasnachhaltige Investment fördern. Ich halte das aber nicht fürdie Obermotivation in nachhaltige Fonds anzulegen oder zueiner Ethik-Bank zu gehen.Günter Benischek: Ich habe die gleiche Beobachtung ge-macht. Bei dem ganzen Spektrum der Nachhaltigkeitsfondsder Erste Group sind die Kriterien wirklich überzeugend.Zum Beispiel ist Apple nicht im Portfolio drinnen, weil diebei ihren Zulieferfirmen große personelle Probleme haben.Bei den Privatanlegern landen die Fonds aber selten, dafüraber bei den institutionellen Kunden, die eben dieses Re-putationsrisiko vermeiden wollen.

Kehren wir zur Grundfrage zurück. Sind Zeit und Österreich nun -wieder - reif für eine Ethik-Bank?Günter Benischek: Ich glaube schon. Es gibt immer mehrKunden, denen es nicht egal ist, was mit ihrem gespartenoder investierten Geld passiert. Bei den angesprochenenNachhaltigkeitsfonds steigt die Nachfrage, insbesondere,

„1819, als in Wiendie erste Bank fürMenschen ohneZugang zum Giro-konto eröffnetwurde, warÖsterreich schoneinmal reif für eineethische Bank.“

Günter Benischek(Zweite Sparkasse)

„Die Hürden füreine neue Bankliegen in derAntwort auf dieFrage, wo manüberhaupt nochGeld verdienenkann.“

Norbert Wolf(Steyler Ethik-Bank)

12FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 13: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT

weil man auch nachweisen kann, dass kein zinsenmäßigerNachteil entsteht. Daher scheint mir die Zeit reif für eineEthik-Bank in Österreich.

Warum gibt es dann noch keine?Günter Benischek: Weil der Markt zu klein ist. Ich habezum Beispiel die deutsche GLS Bank kennengelernt, diehaben einen viel größeren Markt. Die bekommen auch eineindirekte hohe Förderung von Seiten der öffentlichen Hand.Außerdem sind sie sehr langsam und aus einem anderenZweck heraus gewachsen. Jetzt eine Bank zu gründen istkeine leichte Übung. Das wird noch eine Herausforderung.Ich kann mir bei den regulatorischen Auflagen ein selbst-ständiges Geschäftsmodell kaum vorstellen. Wir als ErsteGroup sind ja schon lange in Kontakt mit der Idee der Bankfür Gemeinwohl und sehen mit hoher Sympathie zu. Aberes wird schwierig.Robert Moser: Ja, wir bekommen viel Unterstützung vonden Banken. Es haben auch schon welche Genossenschafts-anteile gekauft. Ich sehe das aber ähnlich. Es ist nicht leicht,eine Bank zu gründen. Auf die Kosten muss man ganz be-sonders aufpassen.

Wie werden Sie damit umgehen?Robert Moser: Wir werden nicht die Gehälter zahlen kön-nen, die in Banken üblicherweise gezahlt werden. Damitund mit der kostengünstigen Übernahme vieler adminis-trativer Tätigkeiten im Hintergrund durch unseren Soft-ware-Anbieter müsste es aber funktionieren.

Wie sieht Ihr Business Plan aus?Robert Moser: Dem Plan nach sollten wir im vierten, spä-testens im fünften Jahr in die Gewinnzone kommen. Aberalles hängt von den Personal- und den EDV-Kosten ab. Dasswir genügend Kunden bekommen, davon bin ich überzeugt.Wenn wir das Eigenkapital aufbringen, dann erreichen wir

auch eine Kundenanzahl, die die Bank lebensfähig macht.

Können Sie das unterschreiben?Norbert Wolf: Ja. Die Menschen sind hier viel bodenständi-ger und offener als in Deutschland. Und auch die meistenFachleute, die sich mit nachhaltigem Investment auseinan-dersetzen, kommen aus Österreich. Einige große Kapital-anlagegesellschaften haben sich in diesem Bereich schonseit vielen Jahren gut etabliert, in einer Form, wie wir das inDeutschland nicht erleben. Allerdings sind die Treiber dieInstitutionellen. Daher, denke ich, wäre es gut, wenn es hiereine Leuchtturm-Bank gibt, die das Ganze vorantreibt.

Wo liegen dann eher die Hürden für eine neue Bank?Norbert Wolf: In der aktuellen Situation im Bankgeschäftund der Antwort auf die Frage, wo man überhaupt nochGeld verdienen kann. Bei dem Zinsniveau ist mit Förder-krediten nichts mehr zu machen. Also als Gemeinwohl-Bank finde ich es sehr schwierig. Und am Kapitalmarktmuss man hohe Risiken eingehen um überhaupt noch Zin-sen zu erhalten und die sind nicht ausreichend.

Wie sehen Sie also Ihre Zukunft?Norbert Wolf: Wir als Steyler Ethik-Bank werden in dennächsten fünf Jahren ungefähr 30 bis 40 Prozent unseresZinsertrages verlieren und damit werden wir 2020 nochknapp im Positiven liegen. Verantwortlich dafür, dass wirhier noch kein Girokonto und kein Wertpapiergeschäft an-bieten, sind auch die, im Vergleich zum kleinen Markt, re-lativ hohen Kosten etwa für EDV, Prüfungen, Regulatorik,Beraterprotokolle und Compliance.Robert Moser: Apropos Kosten. Beim Kreditgeschäft wirdunsere Gemeinwohl-Prüfung ein wichtiger Punkt sein. DieGLS Bank hat zum Beispiel ganz geringe Kreditausfallsra-ten, weil die Kreditnehmer deutlich gründlicher geprüftwerden. Allerdings heißt das noch nicht, das man dadurch

„Nach unseremBusiness Plansollten wir imvierten, spätestensim fünften Jahr indie Gewinnzonekommen.“

Robert Moser(Projekt Bank für Gemeinwohl)

„Wir werden in dennächsten fünfJahren ca. 30 bis 40Prozent unseresZinsertragsverlieren und damit2020 noch knappim Positivenliegen.“

Norbert Wolf(Steyler Ethik-Bank)

13FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 14: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT

auch etwas verdient.

Ist das auch Ihre Meinung?Günter Benischek: Ja, ich glaube auch, dass in der Vermei-dung von Risikokosten der Schlüssel zum Erfolg liegenkönnte. Weil bei Ihrer Bank die anzunehmende Kunden-bindung vielleicht mit einer höheren moralischen Rück-zahlungsverpflichtung gegenüber der Bank verbunden ist.

Das Geheimnis der klassi-schen Mikrokreditban-ken ist letztendlich, dasssie kein Risiko haben, ob-wohl sie sehr hohe Auf-schläge bei derVerzinsung verlangen.Aber durch die morali-sche Verpflichtung derKunden wird vermieden,dass Risiko entsteht. Beieiner ethischen Bank, dieauf eine höhere Moralihrer Kunden trifft, kanndas funktionieren.Robert Moser: Auchunser geplantes langsa-mes Wachstum könntehilfreich sein.

Günter Benischek: Darum bin ich bezüglich Ihres BusinessPlans skeptisch, dass Sie bereits in vier Jahren in die Ge-winnzone kommen. Für eine neu gegründete Bank ist dassehr schnell. Auch die GLS Bank hat viel länger gebraucht,bis das eigentliche Bankgeschäft etwas einbrachte.

Kommen wir zum Zinsverzicht, den die Bank für Gemeinwohl Spar-kunden anbieten wird. Wie hilfreich ist da das aktuelle Umfeld?Robert Moser: Ja, in der jetzigen Niedrigzinsphase fällt esKunden relativ leicht, auf Zinsen zu verzichten. Wir habenin Umfragen unter unseren Verbandsmitgliedern festge-stellt, dass rund 20 Prozent auf Zinsen verzichten wollen,wenn sie die Mittelverwendung beeinflussen können. Es istaber fraglich, ob das hält, wenn wir die breite Öffentlichkeitfragen.Norbert Wolf: Das traue ich Ihren Kunden ohne Weitereszu. Bei uns verzichtet ein Drittel der Kunden auf Sparzin-sen. Und diese Zahl ist auch seit Jahren konstant, war aberdavor höher. Das hat damit zu tun, dass wir auch in Deutsch-land früher nur das Einlagengeschäft betrieben haben. Mitmehr Kreditgeschäft, mit den Girokonten und demWertpa-piergeschäft hat sich das etwas verwässert. Absolut ist dasVolumen in der Niedrigzinsphase noch mal angestiegen,aber dabei kommt unter dem Strich nicht mehr raus. Alsodie Bereitschaft zum Zinsverzicht ist derzeit höher, das Er-gebnis ist deswegen aber nicht besser.

Zum Schluss noch zum Thema Regulatorik. Sie sehen das nicht so alsgroße Hürde?Robert Moser: Mit unserem Konzept des normalen Bank-geschäfts ohne Spekulationen kann das keine Hürde sein.Eine Bank wie unsere ist auch für die Finanzmarktaufsichtleichter zu prüfen.Günter Benischek: Ich glaube schon, dass die regulatori-schen Vorgaben kleine Institute massiv unter Druck brin-gen. Zwar wird Regionalität gewünscht, aber dann verlangtman von der Sparkasse Egg das gleiche wie von der ErsteBank. Da stimmt was nicht.

Welche konkreten Vorgaben sind das, die große Banken begünsti-gen?Günter Benischek: Zum Beispiel die große Anzahl der fixenPersonen, die man im Risikomanagement vorsehen muss.

Wie wird das die Bank für Gemeinwohl lösen?Robert Moser: Derzeit erstellen pro bono-Mitarbeiter, diein anderen Banken tätig sind, für uns das Risikomanage-ment-Konzept. Wenn wir es schaffen, dass diese Mitabeiterauch in der Bank für Gemeinwohl weiterhin ehrenamtlichtätig sind, müsste es gehen. Oder wir werden die Aufgabenausgliedern. Unser Business Plan entwickelt sich jedenfallsständig weiter.

Noch eine letzte Frage: Wie werden Sie die Mittelverwendung an-gehen?Robert Moser: Wir werden versuchen, das Geschäft mit

Krediten und Einlagen inBalance zu halten. Aberjeder Banker weiss, dassdas schwierig ist.Günter Benischek: Eswird bei den Einlagenschneller gehen als beiden Krediten und dannist die Frage, wie man dieGelder ethisch investiert.Robert Moser: Da ist un-sere Überlegung, die Gel-der auch Sparkassen zurVerfügung zu stellen, diesich einer Gemeinwohl-prüfung unterzogenhaben. Da gibt es schonzwei Institute in Öster-

reich und weitere haben Interesse dafür bekundet. Die ver-geben dann Kredite nach den gleichen Kriterien wie wir und,können etwas für die Region tun.

Ich bedanke mich für die Teilnahme an der Diskussion und wünscheviel Erfolg bei der Gründung der Bank für Gemeinwohl!

„Ich glaube auch,dass in der Vermei-dung von Risikokos-ten der Schlüsselzum Erfolg liegenkönnte.“

Günter Benischek(Zweite Sparkasse)

„Mit unserem Kon-zept des normalenBankgeschäfts ohneSpekulationen kannRegulatorik keinedie Hürde sein.“

Robert Moser(Projekt Bank für Gemeinwohl)

14FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 15: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

ÖKO-INVESTMENT

Sozial- und Umweltstandards von Konzernen sind lautNichtregierungsorganisationen (NGOs) oft unzureichendoder nicht durchgesetzt. Dominant bleibe der Billig-

preisdruck auf Zulieferer - Ausbeutung sei die Folge. DerartigeReputationsrisiken erfassen spezialisierte Datenbanken wiebeispielsweise RepRisk aus Zürich.

Beispiel Apple. Die Produkte des US-Konzerns werden nochimmer von vielen Menschen als „Religion“ gesehen. 2010bekam das Image der Marke Apple dann einen Kratzer. EineSelbstmordserie beim weltgrößten ElektronikteileherstellerFoxconn in Taiwan erschütterte die Gemüter. Gründe für dieVerzweiflungstaten waren die unerträglichen Arbeitsbedin-gungen für Produkte von Weltkonzernen wie Hewlett-Pack-

ard, Dell, Motorola,Nokia und eben auchApple.

Fakten. Ein Film vonCNN Money online do-

kumentierte im Januar 2011 die harten ArbeitsbedingungenundGesundheitsgefahren bei Foxconn, bei denen auch Kinderunter 14 Jahren zwölf Stunden täglich arbeiteten. 2013 gab esweitere Selbstmorde von Mitarbeitern dieses Zulieferers. Er-mittlungen in zehn verschiedenen Apple-Fabriken in Chinahaben laut der Organisation China Labor Watch im Juli 2013ergeben, dass schädliche Arbeitsbedingungen in der Liefer-kette weit verbreitet sind.

Methode 1. Laut RepRisk war das Reputationsrisiko vonApple Anfang 2012mit 65 Prozent außerordentlich hoch,mit60 Prozent (März 2015) gehört das Unternehmen auch heutenoch zu den kontroversesten im RepRisk Index (RRI). Der täg-lich aktualisierte Index hebt Unternehmen hervor, die vorkurzem negative Schlagzeilenmachten. Unternehmen, die inder Vergangenheit starker Kritik ausgesetzt waren, reagierenweniger sensibel auf neue Vorwürfe.Werden keine neuen Kri-

tiken erfasst, sinkt der RRI eines Unternehmens über einenZeitraum vonmaximal zwei Jahren auf Null. Von der Reihen-folge der Nachrichten wird der Index nicht beeinflusst.

Methode 2. Die Nachrichten werden mithilfe komplexerSuchalgorithmen ermittelt, auf ihre Relevanz analysiert undanschließend mit Verknüpfungen zu den betreffenden Un-ternehmen und verbundenen Organisationen in die Daten-bank eingegeben. Diese Bewertung wird von Risikoanalystennach vorgegebenen internationalen Standards vorgenommen.

Aspekte. Als Quellen dienen RepRisk unabhängige Drittin-formanten wie Printmedien, NGOs, Newsletter, Newsüber-sichten, staatliche Stellen und Blogs. Auf diese Weise wirdtäglich die soziale und ökologische Risikoexposition eines Un-ternehmens überwacht. Zu den beleuchteten Aspekten zäh-len Umweltbelastung und Klimawandel, Menschenrechte undnegative Folgen der Geschäftstätigkeit auf die Gesellschaft, Ar-beitsbedingungen und Arbeitnehmerbeziehungen sowie kon-troverse Produkte, Korruption und Geldwäsche.

Idee. „Wir sehen uns als Ergänzung zur Fundamentalda-tenanalyse und nicht als Ersatz. Wir können auf einen Blickzeigen, wie kontrovers eine Firma beurteilt wird. Doch dasist in der Unternehmensbeurteilung bloß ein Aspekt.”, er-läuterte einmal Philipp Aebey, CEO von RepRisk. Die Ideedes 2006 eingeführten RepRisk-Tools kam übrigens ur-sprünglich von einem Kunden des früher unter Ecofact fir-mierenden Unternehmens, einer Investmentbank.(Nächstes Mal mehr zum Reputationsrisiko von Banken) <

Die RepRisk-Datenbank umfasst über 51.000Unternehmen und be-wertet unter anderemNews vonmehr als 9000NGOs. Foto: Apple Inc

Unternehmen: Wo Lichtist, ist auch Schatten

REPRISK-INDEX (TEIL 4)

Christa Grünberg [email protected]

Um nachhaltig zu investieren, genügt esnicht, die Unternehmen nach Umwelt-, So-zial- und Governance-Aspekten (ESG) zu be-urteilen. Ihre Reputationsrisiken zu kennen,gehört auch dazu.

„Wir sehen uns alsErgänzung zur Funda-mentaldatenanalyseund nicht als Ersatz.”

15FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 16: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

Raiffeisen Centrobank AG

ISIN AT0000A1DSP2

Weitere Informationen unter www.rcb.at oder unserer Produkt-Hotline, T: +43 (0)1 515 20 - 484

EURO STOXX 50® INDEX ALS BASISWERT 4 JAHRE LAUFZEITPARTIZIPATION AN KURSANSTIEGEN BIS ZUR VERFÜNFFACHUNG

KURSRÜCKGÄNGE BIS ZUR BARRIERE WERDEN ZU ERTRAG BARRIERE BEI 59 % DES INDEX 41 % SICHERHEITSPUFFER

EMITTENTENRISIKO KEIN VERWALTUNGSENTGELT

ZEICHNUNG BIS 27.04.2015

EUROPATWIN WIN 5

ANLAGEPRODUKT OHNE KAPITALSCHUTZ – BONUS-ZERTIFIKAT

PARTIZIPATION AM KURSANSTIEG UND MINUS WIRD PLUS: ERTRÄGE BEI STEIGENDEN UND MODERAT FALLENDEN KURSEN MÖGLICH

50 UNTERNEHMEN EUROPAS IN EINEM INDEX ALS BASISWERT

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarktgesetz entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergänzender Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: April 2015

Anzeig

e

16FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 17: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Die Bedeutung von China für das weltweite Wirt-schafts- und Finanzsystem nimmt weiter rasantzu. Im vergangenen Jahr wurde ein weiterer Mei-

lenstein gesetzt. China ist die größte Volkswirtschaft derWelt. Die in einem Jahr produzierten Güter und Dienst-leistungen sind größer als jene in den Vereinigten Staa-ten. Damit liefert China mit 30 Prozent den größtenBeitrag zum Wachstum der weltweiten Wirtschaft.

Transformation. Das Ziel fürdas reale Wirtschaftswachs-tum liegt für 2015 bei 7 Pro-zent. Die jüngsten,enttäuschend schwachenWirtschaftsindikatoren deu-ten auf einen Wert darunterhin. Tatsächlich befindet sichdie chinesische Volkswirt-schaft in einem langfristigenTransformationsprozess. Dasvon Exporten und vor allemInvestitionen getriebene undvon einem sehr hohen Kredit-wachstum finanzierte Wachs-

tum wird auf nachhaltige Beine gestellt. Langfristigsollen, wie in einer modernen Volkswirtschaft üblich, so-wohl der Konsum als auch der Servicesektor einen domi-nanten Anteil an der Wirtschaftsleistung haben. Nur sokann eine Stagnation auf einem mittleren Einkommens-niveau abgewehrt werden. Dazu gehört ein Liberalisie-rungsprozess. Die Planwirtschaft wird zugunsten einesmarktwirtschaftlichen Systems zurückgedrängt. Flan-kiert wird dieser Prozess durch Maßnahmen zur Bekämp-fung der Korruption.

Feinsteuerung. Damit die langfristig angelegte Abschwä-chung des Wirtschaftswachstums auf ein nachhaltigesNiveau und das Vermächtnis des Kredit- und Investitions-booms – notleidende Kredite und unrentable Projekte –nicht zu einer „harten“ Landung führen, lenkt die chine-sische Wirtschaftspolitik im Fall von enttäuschendenWirtschaftsdaten entgegen. So sind in den vergangenenMonaten die Leitzinsen und die Mindestreservesätze ge-

senkt und das Budgetdefizit ausgeweitet worden. Auchdie Eigenkapitalerfordernisse für Immobilienkäufe wur-den gelockert.

Internationalisierung. Der Aufstieg Chinas kann auchanhand der Gründung einer eigenen multilateralen Ent-wicklungsbank abgelesen werden, an der sich auch vielewestliche Staaten beteiligen.Damit im Einklang schreiten der Abbau der Kapitalver-

kehrsrichtlinien und die Internationalisierung der chine-sischen Währung weiter voran. Der Renminbi könntebald den Status als konvertierbare Währung zuerkanntbekommen. Ob der Renminbi in weiterer Folge auch inden Währungskorb für die Buchwährung des Internatio-nalen Währungsfonds, das Sonderziehungsrecht, aufge-nommen wird, hängt dann nur noch von politischenArgumenten ab.

Finanzmärkte. Die Internationalisierung des Renminbiimpliziert, dass es nicht im Interesse von China ist, sicham globalen Abwertungswettlauf zu beteiligen. Zudemwird der Anteil von chinesischen Aktien und Anleihenin globalen Indizes zunehmen. Das wird für Aktien eineUnterstützung bieten, auch wenn aktuell die Gewinnent-wicklung Richtung Süden zeigt. Darüber hinaus benötigteine Reservewährung einen großen, liquiden Renten-

markt. Da die Renditen inChina deutlich über demNiveau der anderen Reserve-währungen liegen, dürfte einzunehmendes Emissionsvolu-men von chinesischenAnleihen kein Problem dar-stellen. <

Mehr von Gerhard Winterunter http://goo.gl/NldnkF

„Die Internatio-nalisierung desRenminbiimpliziert, dasses nicht imInteresse vonChina ist, sicham globalenAbwertungswettlauf zubeteiligen.“

„Zudem wirdder Anteil vonchinesischenAktien undAnleihen inglobalen Indizeszunehmen.“

China – Die größteVolkswirtschaft der Welt

VON GERHARD WINZERCHEFVOLKSWIRT DER ERSTE SPARINVEST & BELOGGER AUFBE24.AT

Foto: Bloomberg

BELOG VON BE24.AT17

FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 18: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Der Kurs der Daimler-Aktie geriet mit dem Rückfalldes DAX-Index unter die 12.000 Punkte-Marke deut-lich unter Druck. Dennoch konnten Anleger mit

der Wertentwicklung der Daimler-Aktie in den vergange-nen Monaten mehr als zufrieden sein. Allein zwischenMitte Oktober 2014 und Mitte März 2015 legte der Daim-ler-Aktienkurs um mehr als 70 Prozent von 55 auf bis zu96 Euro zu. Bei der Erstellung dieses Beitrages hielt sichder Kurs der Daimler-Aktie bei 85,69 Euro auf.Die Mehrheit der Analysten geht wegen der Neuausrich-

tung des Konzerns, die sich bereits sehr guten Zahlen aus-drückt und den positiven Zukunftsperspektiven vonweiteren Kursanstiegen des Daimler-Aktienkurses aus. FürAnleger, die sich den Expertenmeinungen zwar grundsätz-

lich anschließen, die abernach dem massiven Kursan-stieg der vergangenen Monateauch bei einem stagnierendenoder leicht nachgebenden Ak-tienkurs positive Rendite er-zielen wollen, könnte dieInvestition in die derzeit zur

Zeichnung angebotene Morgan Stanley-3 Jahres 5% p.a.Festzins Express-Schuldverschreibung bezogen auf dieDaimler-Aktie interessant sein.

5% Zinsen, mindestens 30% Schutz. Der am 5. Mai 2015ermittelte Schlusskurs der Daimler-Aktie wird als Start-wert für die Anleihe fixiert. Bei 65 bis 70 Prozent des Start-wertes wird sich die Barriere befinden. Bei 100 Prozent desStartwertes wird die für die vorzeitige Tilgung der An-leihe relevante Einlösungsschwelle angesiedelt sein.Unabhängig vom Kursverlauf der Daimler-Aktie erhalten

Anleger nach jedem Laufzeitjahr (erstmals am 10. Mai2016) einen Zinskupon in Höhe von 5 Prozent gutge-schrieben. Notiert die Aktie an einem der im Jahresab-

stand angesiedelten Bewertungstage oberhalb der Einlö-sungsschwelle von 100 Prozent des Startwertes, dann wirddie Anleihe inklusive der fälligen Zinszahlung mit ihremAusgabepreis zurückgezahlt.

Der finale Bewertungstag. Läuft die Schuldverschrei-bung bis zum finalen Bewertungstag (8. Mai 2018), so er-halten Anleger ihren vollständigen Kapitaleinsatz

zuzüglich der anstehendenZinszahlung gutgeschrieben,wenn der offizielle Schluss-kurs der Aktie an diesem Tagauf oder oberhalb der Barrieregebildet wird. Erst bei einemfinalen Daimler-Kurs unter-halb der Barriere wird die An-leihe mittels der Lieferung

einer am 5. Mai 2015 ermittelten Anzahl von Daimler-Ak-tien getilgt.

In der Zeichnung. Die Morgan Stanley-3 Jahres 5 % p.a.Festzins Express-Schuldverschreibung auf die Daimler-Aktie, maximale Laufzeit bis 10. Mai 2018, ISIN:DE000MS8KH03, kann noch bis 5. Mai 2015 in einer Stü-ckelung von 1000 Euro mit 100 Prozent plus 0,5 ProzentAusgabeaufschlag gezeichnet werden.

ZertifikateReport-Fazit: Diese Express-Schuldverschrei-bung wird Anlegern in den nächsten Jahren eine Brutto-rendite von 5 Prozent pro Jahr ermöglichen, wenn sievorzeitig getilgt wird, oder, wenn die Daimler-Aktie amLaufzeitende auf oder oberhalb der Barriere notiert. <

„Unabhängigvom Kursverlaufder Daimler-Aktie erhaltenAnleger ... “

5 Prozent Zinsen mitDaimler FestzinsExpress-Anleihe

VON WALTER KOZUBEKZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT

Die Entwicklung der Daimler-Aktie steht im Fokus. Foto: Bloomberg

„ ... nach jedemLaufzeitjahreinenZinskupon inHöhe von5 Prozent.“

18FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 19: be INVESTOR 32

Morgen vor zehn Jahren erfolgte das Listing der Raiffeisen Bank In-ternational an der Wiener Börse - hoffen wir, dass die nächstenzehn Jahre besser verlaufen. Aus einer Preisspanne zwischen 27und 33 Euro gab’s einen IPO-Preis von 32,5 Euro - dazu im Jännerdes Vorjahres die Möglichkeit, sich um 28,5 Euro (Bezugsverhältnis2:1) neue RBI-Aktien in Depot zu legen.Wer diese Aktien nichtgleich verkaufte, hatte dann aber keine Chance mehr, diese mit Ge-winn zu verkaufen - heute stehen wir bei rund 15 Euro - Rekord-hoch war bei heute schier unglaublichen 118,65 Euro im Juli 2007.Punkto Performance gibt es im ATX jedenfalls kein Unternehmen,

das seit dem RBI-IPO schlechter performte - was auch für denATXPrime gilt. Hoffen wir, dass das nur ein verunglücktes Aufwärm-jahrzehnt war, dem nun bessere folgen.Zum Rückblick: Porr beschäftigte uns hier gestern - ein Vergleichder Erwartungshaltung und des effektiven Ergebnisses 2014 -http://goo.gl/DqjPHU. Gleiches passierte Tags zuvor mit der TelekomAustria - http://goo.gl/bEx4cD -, wobei wir einen Ausblick auf dieZahlen zu Wochenbeginn brachten. Dazwischen wurde erklärt,warum wir bei der laufenden UBM-Kapitalerhöhung nicht mitziehen- http://goo.gl/B3C9wB. Übrigens: YTD liegt unser Echtgeld-Depotmit 21,9 Prozent im Plus, der Wiener Gesamtmarkt liegt bei 17,9Prozent. <

BÖRSE EXPRESS

DEPOT

BE-Real-Money-DepotPerformance: seit Kontoeröffnung inkl. Spesen Depotinhaber: Styria Börse Express GmbH | Depotnummer: 3325 - 1

Marktwert Cash Gesamtwert Performance seit Start ATXPrime seit BE-Start

85.712,68 290,29 86.002,97 +760,03% +96,88%

DEPOTAUSRICHTUNG: SPEKULATIV. KEINESFALLS EIN ERSATZ FUR INDIVIDUELLE,ANLEGER- UND OBJEKTGERECHTE BERATUNG. START MUSTERDEPOT: 4. 4. 2002

MARKTKONSTELLATION VON ROBERT [email protected]

Die Hoffnung stirbt zuletzt

19FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 20: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

Schneller ans Renditeziel:Erste Group EURO STOXX 50®

Express- Anleihe VIII (AT0000A1DTW6)

• Chance auf festen Ertrag

• kurze Laufzeit möglich

• Kapitalverlust möglich • Emittentenrisiko der Erste Group Bank AG

Dies ist eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung oder Empfehlung, noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf bzw. Verkauf von Wertpapieren dar. Die vollständigen Informationen zu den Wertpapieren, insbesondere zu den Bedingungen sowie Angaben zur Emittentin sind den jeweiligen Endgültigen Bedingungen in Verbindung mit dem Basisprospekt nebst allfälligen Nachträgen zu entnehmen, die am Sitz der Emittentin Erste Group Bank AG, Graben 21, 1010 Wien, während der üblichen Geschäftszeiten kostenlos aufliegen bzw. auf der Internetseite www.erstegroup.com abrufbar sind. Zusätzlich ist die jeweilige WAG 2007 Kundeninformation zu beachten. Eine Veranlagung in Wertpapieren birgt neben den geschilderten Chancen auch Risiken. Stand: April 2015

Mehr

erfahren!

produkte.erstegroup.com

Anzeig

e

20FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 21: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

ANLAGE

Die Zuflüsse auf den europäischen ETF-Markt hieltenauch im März 2015 an. Die Nettomittelzuflüsse be-trugen insgesamt 8,1 Milliarden Euro und lagen

damit fast 48% über dem 1-Jahres-Durchschnitt. Das nuninsgesamt in ETFs verwaltete Vermögen ist im Vergleichzum Jahresende 2014 um 22 Prozent gestiegen und liegtbei 441 Milliarden Euro, inklusive eines deutlich positivenMarkteinflusses in Höhe von 15,3 Prozent. Dabei konntenvor allem ETFs auf europäische und asiatische Aktienindi-zes sowie der Anleihebereich von einem freundlichenMarktumfeld profitieren.Die Nettomittelzuflüsse in ETFs, die Aktienindizes abbil-

den, erreichten 3,8 Milliarden Euro und lagen damit 15Prozent über dem 1-Jahres-Durchschnitt. Investoren be-vorzugten dabei europäische und asiatische Aktien-ETFs,die weiterhin von der aktuellen Geldpolitik profitieren. Eu-ropäische Aktien-ETFs erreichten Nettomittelzuflüsse inHöhe von 5,5 Milliarden Euro und lagen damit nur um 3%unter dem 5,7 Milliarden Rekordhoch aus dem Januar2015. Asiatische Aktien-ETFs erreichten mit Nettomittel-zuflüssen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro einen 1-Jahres-Rekord. Im Gegensatz dazu kam es bei Aktien-ETFs aufUS-amerikanische Indizes im zweiten Monat in Folge zuRückflüssen, diese lagen nun auf einem Rekordlevel inHöhe von 1,6 Milliarden Euro. Vor dem Hintergrund mög-licher Zinssteigerungen in den USA kam es bei ETFs aufAktienindizes der Schwellenländer zu Rückflüssen in Höhevon 593 Millionen Euro.Die Nettomitteltzuflüsse in ETFs auf Anleiheindizes blie-

ben mit 4,2 Milliarden hoch und lagen damit um 83% überdem 1-Jahresdurchschnitt. Von der für die Kreditmärktezusätzlich bereitgestellten Liquidität der EZB konnten vorallem ETFs auf Unternehmensanleihen profitieren. ETFsauf Hochzinsanleihen profitieren von der Jagd vieler In-vestoren nach Renditequellen in einem Umfeld sehr nied-riger bzw. negativer Zinsen und verzeichneten daher hoheNettomittelzuflüsse.

BlackRock hat den iShares MSCI China A UCITS ETFbei der Deutschen Börse in Frankfurt gelistet. DieserETF ermöglicht institutionellen und privaten inter-

nationalen Investoren direkten Zugang zu A-Aktien überBlackRocks Quote für Renminbi Qualified Foreign Institu-tional Investors (RQFII). Der ETF ist der einzige Fonds imRahmen der europäischen Fondsrichtlinie UCITS, der denMSCI China A International Index abbildet. Dieser Indexumfasst einen breit diversifizierten Korb von 300 Unter-nehmen hoher und mittlerer Marktkapitalisierung. Der

ETF bildet den zugrunde liegenden Index physisch ab. Dasheißt, er kauft und hält die entsprechenden Indexpapiereim Portfolio.

Amundi legt folgende vier von Amundi Smith Bree-den gemanagte Teilfonds des Luxemburger AmundiFunds SICAV] neu auf und ebnet Anlegern damit den

Zugang zur Expertise des renommierten US-Fixed-IncomeManagers.Amundi Funds Bond US Aggregate: Der Fonds investiert

in liquide US-Schuldtitel, inklusive Staats- und Unterneh-mensanleihen sowie verbriefte Kreditpapiere. Das Fonds-management konzentriert sich vor allem auf dieBranchenallokationund die Titelauswahlauf Basis eines Value-Ansatzes.Amundi Funds Bond

US Corporate: Anlegerkönnen mit diesemFonds auf einem dergrößten Märkte für Un-ternehmensanleiheninvestieren, wobei Emittenten in Fokus sehen, die über einInvestment-Grade-Rating verfügen. Das Fondsmanagementverfolgt unter Berücksichtigung von Diversifikations- undLiquiditätsaspekten einen aktiven und flexiblen Invest-mentansatz, um Renditechancen entlang des gesamtenKreditzyklus zu nutzen.Amundi Funds Absolute US Corporate: Der Fonds strebt

eine marktunabhängige Rendite an und orientiert sich ankeinem Vergleichsindex. Grundlage dafür ist ein aktiverund flexibler Ansatz im gesamten US-Staatsanleihen- undKreditmarkt, wobei sowohl Long- als auch Short-Positio-nen eingegangen werden können]. Die Strategie kannkomplementär zu traditionellen Long-Only-Investmentseingesetzt werden.Amundi Funds Bond Global High Yield: Der Fonds inves-

tiert schwerpunktmäßig in Hochzinsanleihen und strebtattraktive Renditen durch die Kombination von Zinserträ-gen und Kurssteigerungen an. Der globale Markt für High-Yield-Anleihen bietet ergänzend zu Papieren mit einemInvestment-Grade-Rating ein breites Anlageuniversum. <

FONDS UND CO

ETF-Anleger scheuen US-Aktien - Chinas A-Aktien nuninvestierbar - Anleihen haben nicht ausgedient

Jeden Dienstag in Ihrer Mailbox - der Anleihen-Newsletter desBörse Express - Anmeldung zum kostenlosen Bezug unterhttp://goo.gl/r9OgYN

GRATIS- NEWSLETTER

21FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 22: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

ANLAGE

Im aktuellen Marktumfeld sind mit Unternehmensan-leihen höhere Renditen zu erzielen als mit Euro-Staats-anleihen vergleichbarer Laufzeit. Der seit 20. April bei

Erste Bank und Sparkassen zur Zeichnung aufliegendeFonds ESPA CORPORATE BASKET 2020 (ISINAT0000A1DD97) der ERSTE-SPARINVEST hat eine fixe Lauf-zeit von fünf Jahren und bietet eine Anlagemöglichkeit ineinen ausgewogenen Anleihen-Mix mit Schwerpunkt inden Schwellenländern. Mindestens die Hälfte des veran-lagten Volumens wird bei Fondsstart in Anleihen sehrguter bis mittlerer Bonität („Investment Grade“) investiert,der Rest in Hoch-Zins-Anleihen („High Yield“). Durch dieVeranlagung in 70-80 unterschiedliche Anleihen wird dasAusfallsrisiko breit gestreut. Fremdwährungsrisiken wer-den gegenüber dem Euro abgesichert. Anleger im ESPACORPORATE BASKET 2020 erhalten eine jährliche Aus-schüttung von voraussichtlich brutto 2,5%). Der ESPA COR-PORATE BASKET 2020 ist nur während der Zeichnungsfristbis 8.5.2015 erhältlich.

Die Wiener Privatbank bietet Anlegern ab sofort Alt-bau-Wohnungen in parifizierten Wiener Zinshäu-sern als Anlagemodell an. Die Wohnungen sind

unbefristet zu einem marktüblichen Preis vermietet undzeichnen sich durch günstige Einstiegspreise sowie hohesWertsteigerungspotenzial aus. „Die Vorsorgewohnung+eignet sich in Zeiten von Negativzinsen als sicheres sowierenditestarkes Investment“, sagt Wiener Privatbank-Vor-stand Helmut Hardt. Der Einstieg ist bereits ab einem Ei-genmitteleinsatz von rund 35.000 Euro möglich.Die starken fundamentalen Rahmenbedingungen am

Wiener Immobilienmarkt sowie das Niedrigzinsumfeldbieten optimale Voraussetzungen für Vorsorgewohnungs-Investments. Geeignete Grundstücke in guten Lagen sindinzwischen jedoch schwierig zu attraktiven Preisen zu be-kommen. „Altbau-Vorsorgewohnungen sind deshalb einegefragte Alternative zu den klassischen Vorsorgewohnun-gen im Neubau. Wir haben mit unserem Modell Alt-Wie-ner Vorsorgewohnung bereits gute Erfahrungen gemacht“,so Hardt. Dabei handle es sich um Wohnungen, die unbe-fristet an einen Altmieter zu einem historisch gedeckeltenMietzins vermietet sind. Im Gegensatz dazu seien die Woh-nungen bei der Vorsorgewohnung+ zu marktüblichen Prei-sen vermietet. „Das Plus beim neuen Anlagemodell sinddie regelmäßigen, hohen Mieterträge sowie der Inflati-onsschutz. Das macht die Vorsorgewohnung+ zu einer in-teressanten Alternative für Anleger , erläutert Hardt. DieWohnungen sind zum Zeitpunkt des Erwerbs auf hohem

Niveau – zwischen 7,00 bis 10,70 Euro pro Quadratmeter –vermietet. Der Kaufpreis ist im Vergleich zu Neubau-Vor-sorgewohnungen dennoch günstig. So werden die Vorsor-gewohnungen+ zu Preisen von rund 2.500 bis 3.500 Europro Quadratmeter angeboten, während Neubauwohnun-gen in vergleichbar guten Lagen derzeit bei rund 3.000 bis4.500 Euro pro Quadratmeter liegen. Nach Auszug desMieters kann die Wohnung weiterverkauft oder selbst ge-nutzt werden. Mehr dazu gibt’s unter http://goo.gl/c2P2HU.

Ab sofort bietet die Helvetia Versicherung das neueHelvetia Sicherungskonto an, ein am Markt in die-ser Form neuartiges Feature innerhalb der fondsge-

b u n d e n e nLebensversicherung.Mit dem Helvetia Si-cherungskonto kön-nen beispielsweiseErträge abgesichertund Zuzahlungen fürein späteres Invest-ment sicher geparktwerden:- Anlage im Deckungsstock der Helvetia- Schutz des Vermögens vor Kursschwankungen- Flexibel einsetzbar wie ein Fonds- Gestaffelte Gewinnbeteiligung – sofort, ab dem erstenMonat- Individuell kombinierbar mit Anlagestrategien und Ein-zelfonds.Das Helvetia Sicherungskonto ist eine Veranlagungs-

möglichkeit innerhalb der fondsbegundenen Lebensversi-cherung. Es kann als flexibler Sicherheitsbaustein in denProdukten CleVesto Platinum, Fondssparplan und CleVes-tino ausgewählt werden. Helvetia bietet mit dem Siche-rungskonto seinen Kunden eine Investition in den HelvetiaDeckungsstock mit gestaffelter Gewinnbeteiligung ab demersten Monat – bei gleichzeitiger Flexibilität eines Fonds.Die Kunden müssen sich nicht bei Vertragsbeginn ent-scheiden, ob sie klassisch oder fondsgebunden vorsorgenmöchten. Mit dem Sicherungskonto haben sie währendder gesamten Laufzeit die Möglichkeit, ihre Veranlagungan individuelle Vorsorgebedürfnisse anzupassen – Mehrdazu gibt’s unter http://goo.gl/g33tNV. <

FONDS UND CO

Corporates für den Mehrertrag, Sicherung für dieLebensversicherung und Immodirektinvestments

Jeden Montag in Ihrer Mailbox - der Fonds-Newsletter des Börse Ex-press - Anmeldung zum kostenlosen Bezug unterhttp://goo.gl/r9OgYN

GRATIS- NEWSLETTER

22FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 23: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

RANKINGS - FONDS - AKTIEN

Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)Name Anlagefokus ISIN Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

ALLIANZ CHINA FUND-A USD Emerging Markets - Aktien IE0002817751 50,83 92,33 2,25 5,00

PARVEST EQUITY RUSSIA-CC-EU Russland LU0823431720 49,86 18,95 N.A. N.A.

CS LUX RUSSIA EQUITY-B USD Russland LU0348403774 48,74 17,37 N.A. 5,00

PICTET-RUSSIAN EQUITIES-IUSD Russland LU0338482002 47,88 16,91 1,43 N.A.

HSBC GIF-RUSSIA EQ-AUSD Russland LU0329931090 47,46 16,38 2,15 5,54

UBS L EQ-CHINA OPP USD-P China LU0067412154 47,13 71,83 2,38 2,00

NESTOR CHINA FONDS-B Mehrere Länder LU0656651824 46,93 63,29 4,20 3,00

EDMOND DE ROTHSCHILD CHINA-A China FR0010479923 46,89 87,65 N.A. 3,00

EQUITY RUSSIA OPPORTUNIT-CC Russland LU0265268689 46,30 18,93 0,00 0,00

LUXEMBOURG SEL-AS SOL&WIN-A1 Thematischer Sektor LU0405846410 46,11 31,41 N.A. N.A.

UBAM-RUSSIAN EQUITY-ACAPUSD Russland LU0541091996 45,96 12,04 2,43 N.A.

STABILITAS PAC GOLD+METALS P Edelmetallsektor LU0290140358 45,75 18,86 3,30 5,00

UBS L E-GRT CHINA USD-P Großchina LU0072913022 44,69 72,59 2,39 2,00

AB CHINA OPP PORT-A USD Großchina LU0084234409 44,23 83,30 2,57 N.A.

UBS LX EQ S-RUSSIA USD-PA Russland LU0246274897 44,10 18,24 2,38 2,00

JPMORGAN JPM RUSSIA-AUSD-DIS Russland LU0215049551 43,89 17,38 1,90 5,00

EAST CAPITAL RUSSIAN FUND Russland SE0000777708 43,78 -1,61 2,50 0,00

ALLIANZ CHINA EQUITY-A Emerging Markets - Aktien LU0348825331 43,55 88,17 2,28 5,00

HSBC GIF-CHINESE EQUITY-AD China LU0039217434 43,41 96,63 1,90 5,54

PICTET-RUSSIA INDEX-P USD Russland LU0625741946 43,31 12,64 0,67 N.A.

Die besten Aktienfonds 2015 (YTD)

Name Anlagefokus ISIN Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

CPB HELLENIC EQUITY Wachstum - Mid Cap N.A. -18,75 -48,06 2,42 0,80

ARSAGO BRAZIL EQUITY VAL-BS_ Brasilien LU0514681393 -9,92 -19,82 4,62 0,00

PARVEST EQUITY TURKEY-C Einzelnes Land LU0265293521 -6,84 15,11 1,89 N.A.

JPMORGAN F-TURKEY EQUITY-A€ Einzelnes Land LU0117839455 -3,29 18,52 1,95 5,00

HSBC GIF-HGIF TURK EQ-AC Einzelnes Land LU0213961682 -3,20 22,74 N.A. 5,54

UBAM-TURKISH EQUITY-IC Einzelnes Land LU0500236640 -2,81 30,65 1,62 N.A.

ESPA ALTER GLOBAL MARKETS-A Ausländischer Wert AT0000A012G4 -2,59 -1,43 N.A. 3,50

ESPA STOCK ISTANBUL-A Einzelnes Land AT0000704333 -2,37 17,33 N.A. 4,00

EAST CAPITAL TURKISH FUND Mehrere Regionen SE0001621327 -2,01 19,80 2,50 0,00

ADVANCE INVEST MUTUAL-INC Osteuropäische Region BG9000014134 -1,85 -4,53 N.A. 1,50

S ZUKUNFT AKTIEN 2 Euro-Zone AT0000657838 -1,59 -4,58 N.A. N.A.

S-ZUKUNFT AKTIEN 1 Ausländische Mischung AT0000649967 -1,38 -3,62 N.A. 5,00

OP AKTIEN MARKTNEUTRAL-R Marktneutral DE000A1JBZ51 -1,03 -0,29 0,86 3,00

MLIS-ENHAN VOL PREM-A ACC Ausländisches Wachstum LU0994402526 -0,34 0,03 N.A. 0,00

FONDMAPFRE GARANTIZADO 1104 Aufnahmefähiger Markt ES0138599032 -0,31 -0,74 N.A. 5,00

FIRST PRIVATE ALPHA EUROPA-B Marktneutral DE000A0KFUW8 -0,25 -3,63 1,10 0,00

KUTXABANK HOR 2015 II FI Gemischt - aufnahmefähiger MarktES0156977037 0,07 0,22 N.A. 2,00

GF 100 (GROSSANLERFONDS) Ausländisches Wachstum AT0000846746 0,09 0,38 N.A. 5,00

GF67 Ausländisches Wachstum AT0000783675 0,20 0,70 N.A. N.A.

C 40 Ausländisches Wachstum AT0000629142 0,21 -0,06 N.A. N.A.

Die schlechtesten Aktienfonds 2015 (YTD)

23FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 24: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

RANKINGS - FONDS - ANLEIHEN

Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)Name Anlagefokus ISIN Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

SCHRODER-ASIA CONV BND-AUSDA Wandelbare LU0351440481 26,99 43,77 1,69 3,09

MAN CONVERTIBLES GLOBAL-CHFI Wandelbare LU0346428005 25,77 29,94 0,93 5,00

FISCH CB-HYBRID INTL-A Wandelbare LU0162832405 23,97 26,99 1,77 3,00

SWISSCANTO LU GL CONV HCHF B Wandelbare LU0556183134 23,96 28,82 1,36 N.A.

CSIF BD CL CORP X CHF-ZH ausländische Anleihe CH0189956813 23,80 30,56 N.A. 0,40

KBC RENTA SWISSRENTA-DIS ausländische Anleihe LU0068455509 23,21 33,57 N.A. 2,50

FISCH BOND FUND CHF-B Anleihe LU0102602561 22,86 32,54 0,78 3,00

PARVEST CONV BONDASIA-CLAS C Wandelbare LU0095613583 22,53 37,78 1,60 0,00

LO FUNDS-CNV BD AS USD-PA Wandelbare LU0394778582 22,40 39,80 1,82 0,00

SWISSCANTO BD IN GCO-H CHF P Hochverzinsliche Anleihe LU0957594327 20,86 N.A. N.A. 0,00

NEU BERG EM MKT CRP DEBT-IAC Emerging Markets - Anleihen IE00B97C6C50 20,72 24,34 N.A. 0,00

UBS EMER MKT BD 2018 CHF-K1A Emerging Markets - Anleihen LU1029157390 20,55 21,95 0,59 1,50

NEUBERGER BRM EM DB HC-CHFAAEmerging Markets - Anleihen IE00B986FD06 20,25 24,40 N.A. 5,00

SWISSCANTO LU GL CORP HCHF BAusländ. Unternehmensanleihe LU0489326578 20,24 26,93 1,05 N.A.

JB EMERGING MKTS CORP B S_-A Emerging Markets - Anleihen LU0784393430 20,04 24,04 1,47 0,00

OLD MUT MO INC HY BD-AUSDA Hochverzinsliche Anleihe IE00BPBFLJ48 20,01 N.A. N.A. 6,25

SWISSCANTO SECURED HY-HCHFA Hochverzinsliche Anleihe LU1057798362 19,91 N.A. N.A. N.A.

MORGAN ST-GLOBAL CONV BOND-A Wandelbare LU0149084633 19,87 37,13 1,30 4,00

SISF-GLBL CONVERT BOND-AUSDA Wandelbare LU0351442180 19,82 39,58 1,65 3,09

JB EMERGING MRK I/G BD-AS_ Emerging Markets - Anleihen LU0854727129 19,82 25,22 1,19 N.A.

Die besten Anleihenfonds 2015 (YTD)

Name Anlagefokus ISIN Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

BLUEBAY-EM MKT INFL LNKED-R Emerging Markets - Anleihen LU0627758153 -6,50 -10,22 N.A. 0,00

NOMURA EURO CONVERTIBLE FD Wandelbare DE0008484098 -6,24 -6,87 1,68 3,00

LFAM-PROTECTAUX-B CAP ausländische Anleihe LU0970533757 -6,10 -16,10 N.A. N.A.

DANSKE INVEST GLOB VERKSOBLAusländ. Unternehmensanleihe DK0016075294 -5,74 -0,69 0,89 1,55

KBC RENTA TRY-RENTA-C ausländische Anleihe LU0218855848 -4,30 11,21 N.A. 2,50

ANTECEDO INDEPENDENT INV-A ausländische Anleihe DE000A0RAD42 -3,08 -0,90 1,57 3,00

EVLI EUR INVESTMENT GRADE-A Europäische Region FI0008803937 -2,03 2,22 0,75 0,00

EVLI CORPORATE BOND-A Europäische Region FI0008801089 -2,00 0,68 0,85 0,00

SPARINVEST-HIGH YLD VA BDS-R Hochverzinsliche Anleihe LU0232765429 -1,91 -20,16 1,55 N.A.

RAIFF 336 GTAA OVERLAY-T Anleihe - Euro-fokussiert AT0000A07YN3 -1,90 2,60 1,05 5,00

SPARINVEST-ETH HI YLD BND-€I Hochverzinsliche Anleihe LU0473785169 -1,75 -19,50 0,92 0,00

XAIA CREDIT DEBT CAPITAL-P ausländische Anleihe LU0644385733 -1,65 -6,65 N.A. 3,00

WARBURG-BUND TREND ACT SH-RAnleihe - kurzfristig DE000A0RHEJ0 -1,56 -5,05 1,31 3,00

TIBERIUS EUROBOND OP-R Europäische Region LU0272317057 -1,53 -4,72 0,76 3,00

FEDERAL OBLIGATION M/T IR-P Euro-Zone FR0007394846 -1,44 -2,05 N.A. 2,00

UNOFI-RENDEMENT 2-D Euro-Zone FR0007460472 -1,43 -0,83 N.A. 0,50

NESTOR OSTEUROPA BND FONDS-B Osteuropäische Region LU0182187632 -1,17 -9,83 1,50 3,00

EVLI EURO GOVERNMENT BOND-A Euro-Zone FI0008800487 -1,09 5,21 0,65 0,00

EVLI SHORT CORP BOND-A Europäische Region FI0008800503 -0,98 0,29 0,55 0,00

ESPA-BOND GLOBAL ALPHA-T Aggregat, Anleihe AT0000A05F50 -0,81 -3,41 N.A. 5,00

ALLIANZ INVEST SOLID-A Europäische Union AT0000824693 -0,56 -0,72 0,29 1,50

Die schlechtesten Anleihenfonds 2015 (YTD)

24FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 25: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

RANKINGS - FONDS - IMMOBILIEN

Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)Name ISIN Anlagefokus Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

UBS LUX KEY-G REAL EUSD-P AC LU0574507207 Sachwerte und Wertpapiere 19,59 54,55 2,11 2,00

EII PROP WORLD INVEST EX-US IE0030794618 Sachwerte und Wertpapiere 19,51 33,04 1,62 3,00

PRIVATE BAN M PROM RE EST-A AT0000A07YH5 Sachwerte und Wertpapiere 13,58 27,26 N.A. 5,00

DWS SACHWERTE-INC DE000DWS0W32 Sachwerte und Wertpapiere 8,76 16,69 1,41 5,00

UBS D 3 SEC REAL ESTATE EUR DE0009772681 Sachwerte 3,57 -3,41 0,94 5,00

SEMPERREAL ESTATE - A AT0000622980 Sachwerte 1,06 2,24 N.A. 3,00

IMMOFONDS 1 AT0000632195 Sachwerte 0,67 2,60 N.A. 3,25

REAL INVEST AUSTRIA-A AT0000634357 Sachwerte 0,63 2,46 N.A. 3,00

WESTINVEST INTERSELECT DE0009801423 Sachwerte 0,28 2,07 0,57 5,50

RAIFFEISEN-IMMOBILIENFONDS-A AT0000633409 Sachwerte 0,02 -1,36 1,19 3,50

REAL INVEST EUROPE AT0000A04KN9 Sachwerte -0,40 -7,98 N.A. 3,50

REAL INVEST E 2006-A AT0000A001N3 Sachwerte -0,41 -7,97 N.A. 3,50

UBS D EUROINVEST IMMOBILIEN DE0009772616 Sachwerte -1,47 -18,75 0,93 N.A.

CS EUROREAL-A EUR DE0009805002 Sachwerte -1,50 -4,44 0,80 5,00

AXA IMMOSELECT DE0009846451 Sachwerte -5,90 -9,32 0,62 5,00

Die besten Immobilienfonds 2015 (YTD)

Name ISIN Anlagefokus Perf. YTD Kosten AA*

R OPAL GLOBAL EQUITY-C EUR FR0010239657 Aktien-Hedge (FOHF) 23,15 N.A. 3,00

TRIAS L/S FUND LI0183864052 Long/Short 19,88 N.A. N.A.

SUPERFUND GREEN GCT EUR LU0138077283 Verwaltete Futures - Systematisch 19,76 N.A. 0,00

SUPERFUND GREEN GCT USD LU0067494376 Verwaltete Futures - Systematisch 19,46 N.A. 4,50

R OPAL EUROPE EQUITY-C EUR FR0010241703 Multi-Strategie (FOHF) 18,22 N.A. 2,50

LAMARTINE PERFORMANCE FR0007045281 Long/Short 17,29 N.A. 3,00

NN L ALTR BETA-PC-PC LU0370038167 Makro, systematisch - Diversifiziert 16,17 1,34 N.A.

WELLINGTON DURABLE COS-SUNH IE00BQV17N57 Multi-Strategie 16,16 N.A. 0,00

SUPERFUND GRN C-GENUSSSCHEIN AT0000641188 Verwaltete Futures - Systematisch 16,01 N.A. 3,00

SUPERFUND GRN B GENUSSSCHEIN AT0000641170 Verwaltete Futures - Systematisch 12,88 N.A. 0,00

LYXOR EPSILON GLOBAL TR-I€ IE00B643RZ01 Verwaltete Futures - Systematisch 12,35 N.A. 5,00

CAN DIVERSIFIED FUTURES-C FR0010794792 Verwaltete Futures - Systematisch 11,95 1,50 1,00

MLIS GRAHAM CAP SYS MACRO-B LU0556497740 Makro, systematisch - Diversifiziert 11,88 N.A. 0,00

MAN AHL TREND EUR D LU0424370004 Verwaltete Futures - Discretionary 11,83 3,42 5,00

OLYMPIA STRATEGIES ALPHA FND FR0007456561 Multi-Strategie (FOHF) 11,64 N.A. 5,69

CARAVELA-GLOBAL DEFENSIVE LU0124810986 Multi-Strategie (FOHF) 11,02 N.A. 3,00

CARAVELA-GLOBAL BALANCED LU0124811018 Multi-Strategie (FOHF) 9,62 N.A. 3,00

LO FUNDS-ALT RISK PR-USDIA LU1081212463 Makro, systematisch - Diversifiziert 9,56 N.A. 0,00

AQUANTUM - GLOBAL SYS-AK I LU0821053443 Verwaltete Futures - Systematisch 9,39 N.A. 0,00

MLIS YORK ASN EVENT-DRV-USDA LU0532509980 Ereignisgesteuert - Sondersituation 9,14 N.A. 0,00

SMN DIVERSIFIED FUTURES-1996 LU0070804173 Verwaltete Futures - Systematisch 9,09 N.A. 0,00

HI VB GLOBAL TREND-A DE0005321418 Verwaltete Futures/CTA (FOHF) 8,98 4,86 5,00

SUPERFUND GRN A GENUSSSCHEIN AT0000641162 Verwaltete Futures - Systematisch 8,01 N.A. 0,00

MLIS THEOREMA EURO EQ LS- BA LU0517905021 Long/Short 7,73 2,41 0,00

WILLIAM B SICAV-DYNM DV AL-I LU0874269805 Makro - Diversifiziert 7,32 1,25 N.A.

Die besten Alternative Investment Fonds 2015 (YTD)

25FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 26: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

Protect Pro Aktienanleihen

Auch an ruhigen Passagen kannman Freude haben.

Dieses Produkt bietet keinen Kapitalschutz. Anleger tragen das Risiko des Geldverlustes bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten (Emittentenrisiko). Um ausführliche Informationen, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition in das Produkt verbundenen Risiken, zu erhalten, sollten potentielle Anleger den Basisprospekt lesen, der nebst den Endgültigen Angebots-bedingungen und etwaigen Nachträgen zu dem Basisprospekt auf der Internetseite www.vontobel-zertifikate.de veröffentlicht ist und beim Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten wird.

Haben Sie Fragen zu diesem Produkt?Sie erreichen uns unter der kostenlosen Kunden-Hotline 00800 93 00 93 00 oderinformieren Sie sich unter www.vontobel-zertifikate.de Bank Vontobel Europe AG, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main

Multi Aktienanleihe auf Deutsche Bank AG,Daimler AG, Deutsche Post AG, Commerzbank AG,Deutsche Lufthansa AG, K+S AG

Leistung schafft Vertrauen

Jetzt zeichnen

bis 28.04.2015 bei allen

Sparkassen und Banken

Kupon 3,00% p.a.

Basiswert Deutsche Bank AG, Daimler AG, Deutsche Post AG, Commerzbank AG, Deutsche Lufthansa AG, K+S AG

WKN/ISIN VZ9834/DE000VZ98343

Nennbetrag EUR 1.000,00

Basispreis 55% des Schlusskurses des Basiswertes am 28.04.2015

Festlegungstag 28.04.2015

Bewertungstag 20.04.2018

Ausgabepreis 100% des Nennbetrages (EUR 1.000,00)

Anzeig

e

26FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 27: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS

Internationalisierung - basierend auf einem Technologie-vorsprung gegenüber der Konkurrenz. Das ist in etwa dieStrategie von Palfinger (siehe zur Geschichte nächste Seite).

Erstmals wurde damit im Vorjahr die Schallmauer beim Um-satz von 1,0 Milliarden überboten. Zuletzt lagen die Schwer-punkte der Expansionspolitik in Russland und China. InRussland, mittlerweile einer der wichtigsten Märkte Palfin-gers, ist die Gruppe mit der Mehrheitsbeteiligung an PM-Group Lifting Machines, den zwei Joint Ventures mit KAMAZund der Erweiterung der Produktion bei INMAN jetzt auch inBezug auf lokale Wertschöpfung und breite Marktdurchdrin-gung fest verankert - und ist damit sogar ein Profiteur derSanktionspolitik gegen Russland. Und in China wurde bereitsmit dem Partner SANY ein signifikanter Marktanteil erobertundmit der Fertigstellung der Kranproduktion in Rudong dieBasis für das weiteres Wachstum gelegt. „Hohe Flexibilitätund Kompetenz in der Produktion sowie ein weltweites Ver-triebs- und Servicenetzwerk sichern uns den entscheidendenWettbewerbsvorteil“, ist CEO Herbert Ortner überzeugt. Unddass Palfinger heute,mit seiner regional immer breiteren Auf-stellung „besser auf die Volatilität der Märkte vorbereitet ist,als noch vor wenigen Jahren.“Übrigens: So wie das Unternehmen an Land mit einer mög-

lichst länderübergreifenden Präsenz Schwächephasen einzel-ner Regionen auszugleichen versucht, soll neben diesem‘Land-Standbein’, der maritime Bereich zu einem gleichwerti-gen zweiten Standbein als Ergänzung zum aktuellen Kernge-schäft ausgebaut werden. Hier wurde Anfang des JahresNorwegian Deck Machinery übernommen, ein Hersteller vonspeziellenWinden und Ladesystemen. Durch diese Beteiligungerhält Palfinger auch Zugang zu Kundengruppen, die bishernicht angesprochen wurden. Die Palfinger-Gruppe umfasstderzeit 67 Gesellschaften in 25 Ländern mit insgesamt 8893Mitarbeitern. Die Produktion erfolgt in 35 Fertigungs- undMontagewerken - dazu kommt ein Vertriebs- und Servicenetz-werk mit mehr als 200 unabhängigen Generalimporteurenund rund 5000 Stützpunkten in mehr als 130 Ländern.<

PALFINGER

(Regionale) Diversifizierung alsBasis für den globalen Erfolg

CEO Herbert Ortner Foto: beigestellt

Robert Gillinger [email protected]

Nun hat Palfinger auch die RiesenmärkteRussland und China geknackt, womitWachstum garantiert scheint. Danebenwird der maritime Bereich als zweitesStandbein ausgebaut.

in Mio. Euro

2015e 2016e 2017e

Umsatz 1124 1182 1248

EBITDA 122 134 145

EBIT 84,8 99,0 106,0

Überschuss 51,5 60,5 68,7

Gewinn/Aktie 1,38 1,63 1,83

Div./Aktie 0,46 0,53 0,60Quelle: Bloomberg, Unternehmensangaben

... und Zukunft

in Mio. Euro

2012 2013 2014

Umsatz 935 981 1063

EBITDA 98 105 105

EBIT 68,5 74,1 66,5

Überschuss 40,4 44,0 38,4

Gewinn/Aktie 1,14 1,24 1,05

Div./Aktie 0,38 0,41 0,34

Palfinger: Vergangenheit ...

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 2 4 2

Konsensrating*: 3,00

Kursziel 25,14 Euro Kurspotenzial 8%

Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je höher desto besser - Unternehmensangaben

Das sagen die Analysten

27FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 28: be INVESTOR 32

Man schrieb das Jahr 1932, als Richard Palfinger eineSchlosserei und Reparaturwerkstatt für landwirt-schaftliche Anhänger, Kipper und Fahrzeugaufbau-

ten gründete. Und es dauertemehr als ein Vierteljahrhundert– bis 1959 – bis nach verschiedenen Spezialgeräten für dieLandwirtschaft der allererste Kran die Palfinger-Werkstatt ver-ließ. Im Olympiajahr 1964 schließlich legte Hubert Palfinger- der älteste Sohn - mit der Spezialisierung auf hydraulischeLKW-Ladekrane den Grundstein für eine neue Ära. Vier Jahrespäter lief bereits der erste in Serie produzierte Kran vomBand. Und schon sehr bald wurde man jenseits der Grenzenauf die Palfinger-Produkte aufmerksam: Die Schweiz undFrankreich waren die ersten Exportländer.1973 erhielt man das Patent für Mastensetzgreifer. Bereits

jetzt sprach (bzw. schrieb) Palfinger vom „Kran als multifunk-tionale Arbeitsmaschine“. 1978 wurde das Patent für die Zy-linderanordnung amAusschubsystem aufmehrere Schubarmeausgeweitet - noch heute handelt es sich dabei um den „Stateof the art“-Standard in der Ladekrantechnik.Ab 1980 baute Palfinger für Bohrinseln Unterwasserkrane

für die Verlegung von Rohrleitungen. 1984wurde dasWerk inLengau eröffnet. Ab den frühen 90er Jahren lag die Export-quote konstant jenseits der 90-Prozent-Marke. Palfinger war inmehr als 70 Ländern präsent - Tendenz steigend. 1992 kamenerstmals Speziallösungen von Palfinger Railway bei Eisen-bahnunternehmen zum Einsatz. Ein weiterer Meilenstein inder Unternehmensgeschichte kam im Juni 1999mit dem Bör-sengang. Weiters übernahm Palfinger das französische Unter-

nehmenGuima S.A., denweltweit zweitgrößtenHersteller vonAbrollkippern. Es war ein ereignisreiches Jahr mit u. a. auchdem Patent für hydraulische Überlastsicherung und der Aus-lieferung des 100.000sten Krans. Weiters wurde das neue Ep-silon-Werk in Elsbethen eröffnet. 2001wurde Power Link Plus,ein von Palfinger entwickelter, nach oben überstreckbarerKnickarm, der schwierigste Kranarbeiten auf beschränktemRaum ermöglicht, in denMarkt gebracht. Erfinder-Ehre, wemdieselbe gebührt: 2003 erhielt das Unternehmen den Innova-tionspreis des Landes Salzburg für die Realisierung des inno-vativen Umschlagterminals (IUT) und PalfingerMobiler-Produkte. Ein Jahr später wurde Bison, der deutscheMarktführer für LKW-montierte Hubarbeitsbühnen, über-nommen. Die bereits bestehenden Access-Produktewurden indie Produktpalette der neuenMarke Bison Palfinger integriert.2005 folgte die Akquisition von Ratcliff: Damit übernahm Pal-finger den britischenMarktführer im Bereich Ladebordwändeund Einstiegsysteme. Eine neue Lösung zur Standsicherheits-Überwachung (ISC) wurde entwickelt, 2008 präsentierte Pal-finger mit dem PK 50002-EH den ersten Vertreter der neuenHigh Performance Großkrane.2010 erwarb Palfinger 80 Prozent des Hubarbeitsbühnen-

herstellers ETI, eines Top-Players am nordamerikanischenMarkt. Ein bedeutender Schritt: Der Konzern war zuvor inNordamerikamit Hubarbeitsbühnen noch nicht vertreten. EinJahr später übernahmPalfinger nach Genehmigung durch dierussische Wettbewerbsbehörde den führenden russischenKranhersteller Inman. Dann kamderMarkt in Südamerika insVisier und es wurde die Übernahme von Tercek vereinbart:Dieses Unternehmen entwickelt unter der Marke Líbero elek-trisch angetriebene Buseinstiegshilfen – ein Wachstumsseg-ment in einem vielversprechenden Markt. 2013 wurde dergrößte Auftrag in der Unternehmensgeschichte für den Be-reichMarine imWert von umgerechnet rund 90Mio. Euro ein-gefahren. Im Vorjahr kam das Umsatzwachstum dann zurAbwechslung wieder vor allem aus Europa – und für das Jahr2017 sieht Palfinger das Potenzial, den Umsatz auf 1,8 Mrd.Euro zu steigern - zum größten Einzelmarkt soll übrigensChina werden ... <

BÖRSE EXPRESS

SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS

Palfinger

Adresse: F.-W.-Scherer-Straße 24, 5020 Salzburg

Tel.: +43 662 4684 – 0

IPO: 4. Juni 1999

Vorstand: Herbert Ortner (Vorstandsvorsitzender), Christoph Kaml(Finanzvorstand), Martin Zehnder (Vorstand für Produktion),Wolfgang Pilz (Vorstand für Marketing und Vertrieb)

Aktionäre dzt.: Familie Palfinger (59%), Sany-Gruppe (10%),Palfinger AG (1%), Streubesitz (30%)

IR-Sprecher: Hannes RoitherE-Mail: [email protected].: +43 662 4684-82260

Internet: https://www.palfinger.agIR-Seite: https://www.palfinger.ag/de/investor-relations

E-Mail: [email protected]

INFO ZUM UNTERNEHMEN

Paul Jezek [email protected]

1932 gegründet und seit Jahren internatio-nal führend bei innovativen hydraulischenHebesystemen – so lautet in einem Satz dieErfolgsstory von Palfinger. 2015 sind dieKranhersteller ein „Konzern von Welt“.

Die globale Kran-StoryTECHNOLOGIE-FÜHRERSCHAFT

28FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 29: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

AKTIEN WIEN

LED Inside, die ‘Leuchtenabteilung’ des MarktforschersTrendForce hat sich die Aussichten des LED-Marktes imgewerblichen Beleuchtungssegment angesehen. Eines,

bei dem der Wandel gen LED schneller voran geht, da in Su-permarkt und Co die Beleuchtung intensiver genutzt wird alsin Privathaushalten, womit das Kostenargument hier ein grö-ßeres ist. LED Inside prognostiziert jedenfalls, dass der ge-werbliche Leuchtenmarkt allein von 2015 auf 2016 um zweiDrittel auf knapp vier Milliarden US-Dollar anwachsen wird.Eine interessante Grafik zum Gesamtmarkt gibt es übrigensbei statista: „Prognose zur Umsatzverteilung auf dem globa-len Beleuchtungsmarkt nach Technologie bis zum Jahr 2020“- der LED-Siegeszug scheint unumkehrbar -http://goo.gl/D1MFfk.Übrigens. Nur weil LED den Markt mehr und mehr domi-

niert, heißt das noch lange nicht, dass sich die Hersteller des-halb eine goldene Nase verdienen. Denn dieser Siegeszugwurde durch Preise erkauft, die inWahrheit alte Planungsda-ten über den Haufenwerfen. Dennmit als Entscheidungshilfefür die EU-Komission, ob diese bei der vollständigen Umstel-lung des Marktes von Halogen- auf LED-Lampen ab Septem-ber 2016 bleibt, kamen CLASP, die dänische Energiebehördeund Energy Piano nach einer Analyse des europäischen Be-leuchtungsmarktes zum Schluss, dass in Europa bereits qua-litativ hochwertige LED-Lampen mit Preispunkten erhältlichsind, die in den Geschäften erst 2025 erwartet wurden, unddie sämtliche vomKonsumenten erwarteten Funktionen undMerkmale haben“, sagt CLASP-CEO Christine Egan. Übrigens:

Die EU entschied am Freitag, dass Halogenleuchten der Effi-zienzklasse D bis September 2018 erhältlich sind. >gill<

Mehr zu Zumtobel gibt es unter http://goo.gl/5ukVHt

Schnellerer, aber unlukrativerer LED-SiegeszugPEERGROUP-VERGLEICH: ZUMTOBEL

in Mio. Euro - Stand 15. April

2014/15e 2015/16e 2016/17e

Umsatz 1289 1344 1403

EBITDA 114 147 176

EBIT 52 90 117

Überschuss 26,2 63,3 90,4

Gewinn/Aktie 0,54 1,49 2,03

KGV 30,2 16,2 11,7

Div./Aktie 0,24 0,50 0,73

Div.Rendite 1,0 2,1 3,1

Kurs/Buchwert 3,1 2,7 2,3

Zumtobel: Blick in die Zukunft

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 8 3 0

Konsensrating*: 4,45

Kursziel 26,3 Euro Kurspotenzial 10%

Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser

Das sagen die Analysten

Umsatzrendite e EV/Umsatz e

Peergroup* 6,6% 1,7

Zumtobel 4,7% 0,9

„fairer Wert“* (=-1,7+0,52*Rendite) 0,73

Potenzial -18%Quelle: Bloomberg/BE, Median aus Iwasaki, LG innotec, Everlight, Osram, Endo Lighting, Jenoptik, Revolution Lighting,Fagerhult, Hubbell, Cree Acuity Brands Ocean’s King Lighting

Zumtobel im Peergroupvergleich (Regressionsanalyse)

29FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 30: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

AKTIE DES TAGES MAYR-MELNHOF

SPORTSTUFF VON PETER RIETZLERCHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

Angst spielt Fußball! Die Sky Go Erste Liga ist wohldie spannendste Liga Europas. Und mit Sicherheiteine der kuriosesten. Zwei Vereine steigen aus der

Zehnerliga ab, sieben Mannschaften tummeln sich quasiam Tabellenende. Die viertplatzierten Kapfenberger sindsieben Spiele vor dem Ende der Punktejagd gerade ein-mal sechs Zähler von Schlusslicht Hartberg sowie vommöglichen Abstieg entfernt.Der Meister steht mit dem FC Liefering so gut wie fest,

darf aber nicht in die höchste Klasse aufsteigen. Das wie-derum ist das Ergebnis eines Deals zwischen Red BullSalzburg und der Bundesliga. Der Satelliten-Verein derBullen spielt in der „Horror-Liga“ quasi außer Konkur-renz mit. Der größte Wert wird auf die Ausbildung undEntwicklung der Talente gelegt. Statt des Jubels über Ta-

bellenführung und Meistertitel werden jene LieferingerSpieler, die den Sprung in den Kader von RB Salzburgschaffen, quasi als Erfolg gefeiert.

Wettbewerbsverzerrung? Viele sehen das „Bullen“-Mo-dell als eine Art Wettbewerbsverzerrung, dabei ent-spricht es exakt jener Vorgabe, welche sich die Liga einstselber gegeben hat. Die Erste Liga sollte eine Brutstättefür Talente sein und Nachschub für die höchste Spiel-klasse „produzieren“. Aktuell sieht es ganz anders aus.Im Wochen-Rhythmus werden Trainer gefeuert. Talentefüllen zwar den Kader auf, kommen im beinharten Ab-stiegskampf aber kaum zum Einsatz, da es um die Exis-tenz der Vereine geht und Routiniers gefragt sind. Werzwei Mal in Serie verliert, der findet sich im Tabellenkel-ler wieder und muss sich Ende Mai möglicherweise ausdem Profifußball verabschieden. Die Nerven liegenblank. Kein Wunder, dass die Kritik am Ligaformatwächst und die Beteiligten nach einer grundlegenden Än-derung schreien.<

Von einem Meister, dernicht aufsteigen darf

ImDunkeln ist gut munkeln - heißt es. Oder umgelegt aufden Wiener Markt: „Wenn keiner hinsieht, steigt es sicham schönsten.“ Bestes Beispiel dafür ist die Aktie des Kar-

tonspezialisten Mayr-Melnhof, die am Mittwochmorgen,kurz nach neun Uhr, zum dritten Mal in zwei Tagen intraday

auf ein neues Allzeithoch von105 Euro geklettert ist. Im weite-ren Tagesverlauf rutschte dieAktie zwar, schloss aber dann aufdem Allzeithoch von 105 Euro.Auf Sicht eines Jahres hat dasWertpapier, das am Mittwochauf den Tag genau vor 21 Jahrensein Debüt an der Börse gefeiert

hat, inklusive Dividenden seinen Anlegern einen Ertrag von21,87% eingebracht. Zum Vergleich der ATX Total Return hatim selben Abstand ein Plus von 6,99% erzielt.Für Zocker, die ihr Heil in schnellen Gewinnen suchen,

zählt Mayr-Melnhof wohl zu den „fadesten“ Aktien die Wienzu bieten hat. Für Anleger, die Kostolanys alten Spruch vonden Aktien und den Schlaftabletten beherzigen hat sich einEngagement in der Aktie bisher ausgezahlt. Seit Ende des Jah-

res 1999 hat die Aktie ein sattes Plus von 452% aufs Parkettgelegt, umgelegt war dies eine Performance von etwas mehrals 28% pro Jahr - ohne Dividende wohlgemerkt. Dagegensieht die Rendite von jedem Sparbuch älter als alt aus.

Sechsmal Kaufen.Wennman den Analysten glauben schen-ken darf, so sollte es in dieser Tonart weitergehen. Sechs vonneun sagen derzeit Kauf, drei meinen halten. Verkaufenwürde aktuell keiner. Das Kurspotenzial ist mit einem Kurs-ziel (Median) von 107,20 Euro allerdings ein wenig einge-schränkt. Allein - erst gestern vergaben die Experten der UBSein Ziel von 115 Euro. Man wird sehen ....<hf>

SechsAnalysten raten zum Kauf,drei zum Halten der Aktie.Verkaufen würde keiner.

EINSCHÄTZUNG

Mayr-Melnhof (21.10.2014 bis 22.04.2015)

Zum Jubiläum gab es einAllzeithoch

KURSANSTIEG

30FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 31: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

CHARTWATCH / TRADING

Happy Birthday BierdoseIM FOKUS: ALUMINIUM UND AMAG

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 1 5 4

Konsensrating*: 3,00

Kursziel 29,67 Euro Kurspotenzial -7%

Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser

2015 2016 2017

Kursprognose 1908 2012 2075

Futures: 1820 1867 1920

Das sagen die Analysten

Aluminium: Produktion übersteigt die Nachfrage

Das sagen die Analysten

Aluminium seit 2008 (in US-Dollar je Tonne)

Amag seit 2013

http://goo.gl/hmohEJ

SocGen TVTTiitteell:: Silber vor Comeback?VVeerraannssttaalltteerr:: Societe GeneraleIInnhhaalltt:: SocgenTV präsentiert Ihnen an dieserStelle regelmäßig aktuelle NTV Interviews.

http://goo.gl/QixhZf

Webinar IITTiitteell:: Inline Optionsscheine clever einsetzenVVeerraannssttaalltteerr:: Societe GeneraleIInnhhaalltt:: Wenn die Märkte seitwärts tendieren,bieten sich Inline-Optionsscheine an. Dochwas sind Inline-Optionsscheine und wie funk-tionieren sie genau? Wie wählen Anleger denpassenden Inline-Optionsschein aus und wiekönnen Strategien mit diesen Produkten ambesten umgesetzt werden?

1935 war das Dosenbier geboren - erstmals verkauft vonder Krüger Brewing Company in Richmond, Virginia,USA. Damals musste die Dose noch mit dem Büchsen-

offner geöffnet werden, erst 1962 entwickelte der US-Ameri-kaner Ermal Fraze den noch heute gültigenÖffnungsmechanismus. Übrigens: Zu Beginn wog so ein (lee-res) Bierdosen-Seiterl 100 Gramm, heute sind es 20 - 80 Grammweniger zum 80. Geburtstag. Gewichtsreduktion ist auch einwesentliches Stichwort, wenn es um den Siegeszug von Alu-minium geht. Das weltweite Nachfragewachstum wird vonAlcoa, dem größten US-Produzenten, in diesem Jahr auf 7% ge-schätzt. Vor allem die Autoindustrie und die Luftfahrtbranchesollen hierzu beitragen. Die Produktion hält da aber durchausmit (siehe Grafik). Und laut Einschätzung des staatlichen chi-nesischen Research-Instituts Antaike werden die Schmelzka-pazitäten in China heuer um gut 14% ausgeweitet ... >gill<

31FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 33: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

PEERGROUP

Sieg und Niederlageliegen eng beisammen

IM FOKUS: WETTANBIETER

Die Goldgräberstimmung scheint vorbei – Online-sportwett- und Casinoaktien hinken dem Gesamt-markt YTD mit einer in etwa Nullperformance

hinterher. Gradmesser für die Branche soll der MV GlobalGaming-Index sein – mit dem Schlusslicht bwin.party (Per-formance rund 30% minus). Wobei die Spannweite groß ist:Betfair etwa liegt mehr als 40% im Plus, Paddy Power mehrals 20.Aber bwin.party scheint auch mehr ‘Probleme’ als der

Rest zu haben: Die Blockade von Online-Glücksspielseitenin Griechenland und Einbußen im Pokergeschäft habendem österreichisch-britischen Glücksspielkonzern im Vor-jahr einen Verlust beschert. Netto gab es ein Minus von 94,3Mio. Euro, nach einen Gewinn von 41,1 Mio. Euro im Jahrzuvor. Der Umsatz schrumpfte von 652,4 Mio. auf 611,9 Mio.Euro. Und Konzernchef Norbert Teufelberger rechnet auchheuer mit scharfem Gegenwind durch neue Wettabgabenund andere indirekte Steuern sowie anhaltendem Druck aufdem europäischen Pokermarkt. Außerdem findet heuerkein großes Fußballturnier statt - Europa- und Weltmeister-schaften sind üblicherweise Umsatzgaranten für Wettan-bieter. Die Rückkehr in die Gewinnzone wird von Analystentrotzdem erwartet. Gab es 2014 aber auch den Sonderein-fluss einer Wertminderung auf den Pokerbereich und an-dere immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von104,4 Mio. - nicht Cash-wirksam. Womit für 2014 sogar eineDividende gezahlt wird – mit 3,78 Pence je Aktie sogar mehrals 2013 mit 3,6 Pence.Die Hoffnungen der Branche ruhen nicht zuletzt auf einer

weiteren Liberalisierung des US-Marktes, wo bwin.partyeine führende Rolle einnehmenmöchte – und dafür vorwegAnlaufkosten in Kauf nimmt.Experten rechnen für den Internet-Glücksspielmarkt für

2015 jedenfalls mit einem weltweiten Rekordumsatz vonmehr als 28 Milliarden Euro. 2003 waren es noch 6,6. Diegute Nachricht für Anleger: Gesättigt scheint der Marktlängst nicht, Prognosen zufolge steigen die Einnahmen inden nächsten fünf Jahren um weitere zehn Prozent.Den Hoffnungen, etwa in den USA, stehen auch handfeste

Probleme in Europa gegenüber:Da wäre etwa die unsichere Gesetzeslage bezüglich Inter-

net-Glücksspielen in vielen Ländern: In Deutschland ist On-line-Glücksspiel derzeit nur deshalb möglich, weil dasBundesland Schleswig-Holstein aus dem Glücksspielstaats-vertrag ausgestiegen war und als einziges Bundesland Li-zenzen in unbegrenzter Zahl vergeben hatte. Am 7. Mai willder Deutsche Bundesgerichtshof sein Urteil über die vorü-bergehende Liberalisierung von Internet-Glücksspielen in

Schleswig-Holstein verkünden.Weiters hat die Europäische Union ein Steuergesetz ge-

ändert. Seit dem 1. Jänner 2015 müssen Unternehmen dortihre Umsatzsteuer zahlen, wo das Geld der Kunden her-kommt. Für einige Online Poker-Anbieter könnten dieshohe Abgaben bedeuten.Und last but not least hat die Liberalisierung weiterer

Märkte natürlich auch einen Hackenfuß: Dem höheren (spä-teren) Umsatzpotenzial geht vorab eine Lizenzzahlung anden jeweiligen Staat voraus.So steigt der Konsolidierungsdruck in der Branche. Letz-

tens blätterte der italienische Lottoanbieter Gtech für denKauf des US-Automatenherstellers International Game Tech-nology (IGT) 4,7 Milliarden US-Dollar auf den Tisch – undrund um bwin.party ranken sich seit Monaten Gerüchteüber eine bevorstehende Fusion. Zuletzt wurde die kanadi-sche Amaya-Gruppe als Kaufinteressentin kolportiert. InLondon werden der britische Rivale William Hill und dieGVC Holding genannt, die hinter Sportingbet steckt.Geht es rein nach den Analystenempfehlungen, ist

bwin.party aktuell 'fair' bewertet - was auch ein Blick aufdie Peergroup-Grafik zeigt. Besser sieht es beim zweitenÖsterreicher - bet-at-home.com aus. Top-Empfehlung imweltweiten Ranking (anhand des Analystenkonsens) ist aberdie bereits erwähnte Amaya - der Aktie wird auch noch einKurspotenzial von 70 Prozent gegeben. >gill<

Onlinewettanbieter in der Peergroup (Quelle: Bloomberg/BE)

EV/EBITDA

Gewinnrenditen(%)

Foto: BE

33FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 34: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

PRIMÄRMARKT

Die heimische Crowdinvesting-Szene ist jung, erstePlattformen gibt es seit 2012, bis dato wurden ge-schätzt mehr als 30 Projekte finanziert. Insgesamt

steckenmehr als 3 Mio. Euro von großteils Privatanlegern inden Projekten. Dass man als Crowdinvestor aufgrund dermeist jungen Geschäftsmodelle ein besonders hohes Risikoeingeht, sollte jedem bewusst sein. Insofern ist der nun er-folgte erste Ausfall (Anmerkung: Unter ca. 30 finanziertenProjekten!) in der heimischen Crowdinvesting-Szene zwarbitter, aber nicht gänzlich überraschend. Wie vergangeneWoche bekannt wurde, hat das steirische Startup Woodero,das sich auf die Herstellung von Holz-Hüllen für

Smartphone und Tablets speziali-siert hat, am Landesgericht LeobenKonkurs angemeldet. Wooderohatte Ende 2013 über die Crowdin-vesting-Plattform 1000x1000.atrund 166.000 Euro eingesammelt.Die Investoren haben im Schnitt je-weils 950 Euro bereitgestellt. Siehätten über Genussrechte am Ge-

winn und Unternehmenswert beteiligt werden sollen. DieInvestition der 175 Crowdfunding-Investoren ist aber nunverloren. Laut APA ist das Unternehmen geschlossen, eineFortführung ist nicht geplant. Vom Masseverwalter werdederzeit ein Verkauf des kompletten Unternehmens oder vonTeilen geprüft.Gründerlandstrategie Auch wenn es nun 175 enttäuschte

Investoren gibt, so bleibt zu hoffen, dass die heimischeSzene keinen nachhaltigen Dämpfer erleidet. Es ist anzu-nehmen, dass die Investoren künftig eine noch nachhalti-gere und fundiertere Kommunikation erwarten und sich dieZukunftsaussichten der Geschäftsmodelle noch genauer vorAugen führen. Aber unbestritten sollte sein, dass es enor-

mes Potenzial in der heimischen Startup-Szene gibt. Das be-weist nicht nur die Performances der hierzulande tätigenStartup-Fonds und Business Angels (Anmerkung: Die eben-falls bereits Ausfälle verkraften mussten), sondern auch derWille der Politik, für die Startups ein passendes Umfeld zukreieren. Staatssekretär Harald Mahrer hat besonders am-bitionierte Pläne: „Unser Ziel ist es, Österreich zum Grün-derland Nr. 1 in Europa zu machen“, verkündete erkürzlich. Die sogenannte Land-der-Gründer-Strategie ist auseinem Paket mit 40 Maßnahmen entstanden, die sich in diefünf wesentlichen politischen Handlungsfelder Innovation,Finanzierung, Bewusstseinsbildung, Netzwerke sowie In-frastruktur & Regulatorik unterteilen. Die aws ist an derUmsetzung maßgeblich beteiligt. Mahrer erklärt: „Im Rah-men der Gründerland-Strategie etablieren wir die öffentli-che Hand als Investor und Förderer. Wir setzen aufHebelwirkung und mobilisieren Private Equity und VentureCapital. Dabei gilt: Öffentliche Mittel sollen privates Kapi-tal nicht ersetzen, sondern ergänzen. Die Mobilisierung vonEigenkapital ist unbedingt notwendig, um nachhaltig die Fi-nanzierungslücke von Unternehmen zu füllen.“ Der Staats-sekretär sieht durch Startups ein Potenzial von 100.000 Jobsbis zum Jahr 2020.

Crowdinvesting fix. Einen fixen Bestandteil der Gründer-land-Strategie nimmt weiterhin Crowdinvesting ein. DieRahmenbedingungen werden zum Gefallen aller Beteilig-ten angepasst. Und die Projektpipeline war zuletzt stets gutgefüllt. Mit der niederösterreichischen Philippeit GmbHkündigt sich auf conda.at bereits eine neue Kampagne an.Das Unternehmen ist auf biometrische Sicherheitstechnikspezialisiert und befasst sich mit Softwareentwicklung undVermarktung von Gesamtlösungen „integrierter Handve-nentechnologie“. In Kürze soll es auf conda.at losgehen.

Mehr unter: http://www.boerse-express.com/venture

Staatssekretär Mahrer erwartet bis 2020 etwa 100.000 neueJobs durch Startups. Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

Erster Crowd-Ausfallsollte die ambitioniertenPläne nicht durchkreuzen

VENTURE CAPITAL

Christine Petzwinkler [email protected]

Die heimische Politik setzt auf Gründer. Eswird ein enormes Job-Potenzial erkannt. Dererste Ausfall in der heimischen Crowdinves-ting-Szene sollte zwar verstärkt wieder dasRisiko vor Augen führen, aber keinen nach-haltigen Dämpfer für die heimische Startup-Dynamik darstellen.

„Unser Ziel istes, Österreichzum Gründer-land Nr. 1 inEuropa zumachen“

34FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 35: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

STUDIE

Im Rahmen der Deloitte Global Human Capital Trendswurden über 3300 HR- und Unternehmensleiter in 106Ländern befragt. Das wichtigste Ergebnis der heuer zum

dritten Mal durchgeführten Studie: Mangelndes Commit-ment der Mitarbeiter ist für 87% der Befragten derzeit daswichtigste HR-Thema. Laut Deloitte ist dies in erster Liniemit den wachsenden Anforderungen der Generation Y anihren Arbeitsplatz zu erklären. Einerseits stehen Sinnhaf-tigkeit der Tätigkeit sowie das Bedürfnis nach persönlicherWeiterentwicklung stärker im Vordergrund als der nächsteSprung auf der Karriereleiter. Andererseits herrscht ein star-ker Mangel an bestimmten Fähigkeiten oder „Skills“ amMarkt, der den Wettbewerb um Schlüsselarbeitskräfte an-facht. Arbeitgeber müssen daher vermehrt auf ihre Unter-nehmenskultur und den Abgleich der persönlichen undberuflichen Ziele ihrer Mitarbeiter mit den Unternehmens-zielen achten, damit Commitment und Motivation der Be-legschaft nicht nachlassen.

Leadership als Hebel für erfolgreiche Unternehmens-kultur. Im direkten Zusammenhang mit dem Commitmentder Mitarbeiter steht deren Führung. Im Vorjahr noch anerster Stelle, stellt Leadership heuer für 86% der Befragtenein wichtiges Thema dar, für 50% sogar ein sehr wichtiges.Insbesondere der kontinuierliche Aufbau von Führungs-kompetenzen sowie neue Ansätze für Führungslernen undden Aufbau von Nachwuchs haben sich als wesentlich er-folgreicher herausgestellt als punktuelle Trainings. „GuteMitarbeiter werden mobiler, autonomer und stellen höhereAnsprüche an ihre persönliche Entwicklung – im Gegensatzzu einer vordergründigen Karriereorientierung. Dies machtes schwer, sie zu führen und an das Unternehmen zu bin-den“, erläutert Julian Mauhart, Partner Deloitte Österreich.

NeueWege des Lernens als Antwort auf ‘Skill Gaps’. Vordem Hintergrund, dass mangelnde Skills Wachstum behin-dern, nannten 85% der Teilnehmer „Aus- und Weiterbil-dung“ als drittes Top-Thema, eine deutliche Steigerung zum8. Platz im Vorjahr. In diesem Bereich hat Österreich gro-ßen Aufholbedarf. Der Weg führt von traditionellen Metho-den hin zu integrierten und digitalen Lernformen, die beiBedarf zum richtigen Zeitpunkt abrufbar sind. „Je stärkerUnternehmen das Lernen in die Arbeitsabläufe integrierenund damit mehr Reflexion und Dialog ermöglichen, umsohöher ist das Commitment der Mitarbeiter“, so Mauhart.

Komplexität verursacht Stress. Eine zusätzliche Heraus-forderung für die Mitarbeiter ist die hohe Komplexität desArbeitsumfeldes. Dies gilt insbesondere für Österreich, wo85% der Studienteilnehmer angeben, dass Arbeitsumfeldund -abläufe als besonders komplex wahrgenommen wer-den. Damit liegt Österreich noch einmal deutlich über demohnehin schon hohen internationalen Wert von 74%. Un-ternehmen haben offensichtlich Schwierigkeiten, Stressam Arbeitsplatz zu verringern, Geschäftsprozesse zu ver-einfachen und Mitarbeiter bei der Bewältigung der Infor-mationsflut zu unterstützen. Die gute Nachricht: Mehr alsdie Hälfte der teilnehmenden Unternehmen planen bereitskonkrete Projekte, um Arbeitsabläufe zu vereinfachen.Mauhart sieht in diesem Bereich noch Potenzial: „Dies be-ginnt ganz banal beim Durchforsten eingeschliffener Ar-beitsroutinen und -termine. Die Anzahl von Meetings,Reports oder Telefonkonferenzen zu verringern ist eine derwirksamsten und am wenigsten ausgeschöpften Maßnah-men zur Erhöhung von Produktivität und auch von Le-bensqualität. Personalabteilungen könnten hier eineVorreiterrolle einnehmen und Führungskräften wie Mitar-beitern spürbar schlankere und einfachere Methoden zurVerfügung stellen.“ <Die komplette Studie finden Sie unter http://goo.gl/tScEbq

DELOITTE HR-STUDIE

Österreichs Unternehmen habenein Problem mit der Komplexität

Julian Mauhart: „Gute Mitarbeiter werden mobiler, autono-mer und stellen höhere Ansprüche an ihre persönliche Ent-wicklung.“ Foto: picco

35FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 36: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

An den globalen Börsen geht seit einigen Monaten diesprichwörtliche Post ab. Aus der anfänglichen Suchenach Dividendenschnäppchen wurden pauschale Kaufor-ders. ETF’s hatten Dank der EZB-Schleusen wieder Hoch-saison und jeder Mutige freute sich ob der Gewinne. DieKorrektur letzte Woche hatte ob ihrer Schärfe zwar dasPotenzial dieses Momentum zu erschüttern, der Montagbrachte aber die nahezu einer Gewissheit gleichende Zu-versicht, dass dies nicht der Fall ist. Jetzt gilt es diese Er-kenntnis zu festigen und europäisch danach zu handeln.Die Europäer glauben nämlich selbst noch nicht so

daran und hetzen nochimmer jedem ausländi-schen Ball nach der durchdie Straße getrieben wird.

So sorgt die Erkenntniseiner langsamen Erholungder US-Konjunktur imzweiten Halbjahr 2015 so-fort für Umschichtungenaus europäischen Aktien inUS-Stocks. US-Investorenhingegen nutzen lächelndden Kursrückgang zum er-neut billigen Einstieg inEuropa. Auch stehen Chi-nas Reformen und Geldpo-litik mehr im Fokus als die

Börse vor der Haustüre. Fehlt noch Brasilien im Turn,dann ist bald keiner mehr am Heimatkontinent inves-tiert. Technologischer Wandel wird auch dem Auslandviel eher geglaubt als heimischen Unternehmen. DieÜberraschung, dass es doch möglich ist aus Europa he-raus Markttrends anzuführen oder technologische Ver-änderungen einzuleiten, kommt somit sehr oft zu spät.

Menschlich ist das alles verständlich wenn man sich vorAugen führt mit welcher Masse an kaum erklärbaren po-litischen Unzulänglichkeiten wir uns in Europa seit Jah-ren auseinandersetzen müssen. Kaum ein Staat der nichtein paar ‘Peinlichkeiten’ vorzuweisen hat. Kapitalmarkt-verständnis kaum vorhanden. Die ökonomische Lupedas Instrument unserer Tage. Die Unternehmen, ange-führt von Banken und Versicherungen, haben daher in-zwischen gelernt nicht zu laut aufzutreten, ihre

Aktivitäten konzentrierter umzusetzen, eigenständige-res und eigenfinanziertes Agieren anzustreben und denRest die Anderen machen zu lassen.

So ist es auch kein Wunder wenn man auf Konferenzenauf den ersten Blick kaum mehr Überraschungen bzw.‘laute Töne’ vernimmt. Man orientiert sich mehr undmehr am Konsensus. Ist zufrieden wenn er erreicht

wurde, nimmt Gewinnwenn er überschrittenwurde. Das ‘Hold’ wird zurMaxime.

Dabei ist es gerade jetzt sospannend und ertragsver-sprechend wie selten sichmit den Unternehmen tie-fergehend auseinanderzu-setzen, die ‘Barriere dervorsichtigen Kommunika-tion’ zu erschüttern, den

Kern zu attackieren, die Kraft des Geschäftsmodells imHintergrund neu zu betrachten. Ganz schön erkenntnis-reiche Gespräche ergeben sich daraus. Der Blick aufs In-vestment wird schärfer und selbstbewusster. DiePerformance zahlt es einem zurück. Werte entstehendurch Bewertung und die Auseinandersetzung mit denFirmen ist nach wie vor der erste und wichtigste Schritt.

Klar, dass man auf dem heimischen Weg zur Perfor-mance noch den anderen Markt im ‘Hold-Status’ gegensich hat. Der wird dann sicher vom ausländischen Inves-tor durchbrochen werden. Und am Ende fragen sichviele wieso man das Alles nicht selbst erkannt hat. Vorder Haustüre. Wir wissen warum. <

„DieÜberraschung,dass es dochmöglich ist ausEuropa herausMarkttrendsanzuführen odertechnologischeVeränderungeneinzuleiten,kommt somitsehr oft zu spät“

VON WOLFGANG MATEJKAMATEJKA & PARTNER AM SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Checks & Balances

Foto: Bloomberg

„Werte entstehendurch Bewertungund die Auseinan-dersetzung mitden Firmen istnach wie vor dererste undwichtigsteSchritt.“

36FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 37: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Diemeisten Experten sind sich einig, dass die USAdie konjunkturelle Lokomotive unter den Indus-triestaaten ist. Das stimmt an sich auch, dennoch

sind in Amerika selbst viele Ökonomen mit dem Wachs-tum unzufrieden. Der Tenor lautet: wir könnten das alles

noch viel besser, wenn das po-litische Patt in Washington unsnicht lähmen würde. Ein kur-zer Blick auf die Zahlen: seitdem Ende des 2. Weltkriegesbetrug das durchschnittlicheWirtschaftswachstum in den

USA 3%. Seit der Finanzkrise haben die USA diese Rateaber in keinem Jahr mehr erreicht. Angesichts der 2016anstehenden Präsidentschaftswahlen sind die Rezepte,was zur Ankurbelung des Wachstums geschehen müsste,natürlich sehr unterschiedlich. Zwischen den Frontensteht gleichsam die Notenbank. Sie muss natürlich unab-hängig bleiben, und hat es sich eigentlich zum Ziel ge-setzt, die Zinsen heuer zumindest etwas zu straffen.

Wann ein solcher Schritt kommen könnte, darüber wirdimmer noch heftig diskutiert. Einerseits ist die US Kon-junktur deutlich weg von ihrem Tief, das sie nach derLehman Pleite registrierte. Andererseits signalisieren ei-nige Indikatoren immer wieder einen eher enttäuschen-den Konjunkturverlauf, zuletzt lagen dieArbeitsmarktdaten für März deutlich unter den Erwar-tungen. Daher wird eine US Zinsanhebung wenn über-haupt, wohl nur gering und sehr langsam erfolgen. <

Der Autorin auf Twitter folgen:@Monika_Rosen

„Zwischen denFronten stehtgleichsam dieNotenbank“

USA hinken alten Wachs-tumsraten hinterher

VON MONIKA ROSENVICE PRESIDENT UND CHEFANALYSTIN BANK AUSTRIA PRIVATEBANKING & BELOGGER AUF BE24.AT

Foto: dpa

SPORTSTUFF VON CHRISTIAN FRÜHWALDREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

Millionen-Preisgelder, fette Werbe-Verträge, unzäh-lige Fans und überfreundliche Turnierdirektoren,die einem jeden Wunsch von den Augen ablesen.

Keine Frage, sieht man sich den Alltag eines Top-Ten-Spie-lers an, so kann man sich kaum einen schöneren Beruf alsjenen des Tennis-Profis vorstellen.

Die wenigen Auserwählten in der Weltklasse stellen aller-dings nur die Mini-Spitze des Eisbergs dar. Dahinter kämp-fen rund um die Erdkugel tausende Spieler um denAnschluss und um finanziell über die Runden zu kom-men. Denn das große Geld gibt es erst bei den großen ATP-Turnieren zu holen. Die meisten Akteure schaffen diesenSprung erst nach einem guten Jahrzehnt auf der Tour. DasDurchschnittsalter in den Top 100 beträgt mittlerweilefast 30 Jahre. Umso schöner ist es dann, wenn sich wie in

diesen Wochen mit Andreas Haider-Maurer ein solcherAthlet seinen Lebenstraum erfüllen kann. „Wir habenüber Jahre immer davon geredet, wann der Punktkommt“, freut sich Bernd Haberleitner, seit zwölf Jahren„AHM-Manager“, im Gespräch mit LAOLA1 mit seinemSchützling mit. Sein langjähriger Wegbegleiter streichtvor allem die schwierige Zeit auf der Challenger-Tour her-vor. „Diese Ebene ist brutal und beinhart. Die Matchesdort sind körperlich und geistig nicht weniger anstren-gend als auf dem ATP-Tour Level.“ Andreas Haider-Maurerist dadurch das beste Vorbild für nachkommende Talentewie Dennis Novak, Lucas Miedler oder Sebastian Ofner.

Nur wenige Ausnahme-Spieler wie Dominic Thiem sindschon mit 21 Jahren - sowohl körperlich als auch mental -so weit, dass sie sich in der erweiterten Weltklasse etablie-ren können. Der Großteil muss den steinigeren und länge-ren Weg wählen. Die Früchte des Erfolgs schmeckendeshalb aber mindestens genauso süß - schließlich stecktauch dieselbe harte Arbeit dahinter. <

Der Weg an dieTennis-Spitze ist ein langer

37FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 39: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

GRAFIK

Die Sünden der Vergangenheit kommen der Finanz-branche immer noch teuer zu stehen. Strafen inHöhe von umgerechnet knapp 47 Milliarden Euro

brummten die Behörden den jeweils zehn nach Bilanz-summe größten Instituten auf beiden Seiten des Atlantiksim vergangenen Jahr auf. Das geht aus einer am Donnerstagveröffentlichten Aufstellung des BeratungsunternehmensEY (Ernst & Young) hervor.Bisher noch unbestätigten Berichten zufolge soll es in die-

ser Tonart munter weitergehen. So soll die Deutsche Bankim Skandal um Zinsmanipulationen einem Insider zufolgevoraussichtlich mehr als zwei Milliarden Dollar an die Be-hörden in den USA und Großbritannien zahlen, berichtetenam Mittwoch APA und Reuters unter Berufung auf eine mitder Angelegenheit vertraute Person. Der seit langem erwar-tete milliardenschwere Vergleich mit den Regulierern imSkandal um Zinsmanipulationen soll am Donnerstag be-kanntgegeben werden, wie die Nachrichtenagentur Reutersvon zwei mit der Sache vertrauten Personen erfahren hatte.In den Zinsskandal waren Banken rund um den Globus

verstrickt. Nach Erkenntnissen von Regulierern hatten sicheinzelne Händler bei wichtigen Referenzzinsen wie Liborund Euribor abgesprochen, um Handelsgewinne einzu-streichen. An solchen Zinssätzen hängen weltweit Geschäftevon Hunderten Billionen Dollar. Etliche Institute haben inden vergangenen Jahren Vergleiche mit verschiedenen In-stanzen geschlossen.

USA kassieren 36,3 Milliarden. Einer Ernst & Young-Ana-lyse zufolge mussten den Löwenanteil der Strafzahlungenim Jahr 2014 - 36,3 Milliarden Euro - Banken in den USA be-rappen. "Insbesondere die US-Behörden sind zurzeit äußerstwachsam und verhängen zum Teil drakonische Strafen",sagte Georg von Pföstl, Geschäftsführer Financial ServicesAdvisory bei EY Österreich, laut Aussendung. Geahndet wur-

den unter anderem Verstöße gegen Wirtschaftssanktionensowie Manipulationen von Zinssätzen (Libor), Goldpreis undDevisenkursen. Die europäischen Großbanken büßten mit10,5 Milliarden Euro."Zum Teil beziehen sich die im vergangenen Jahr ver-

hängten Strafzahlungen auf Auswüchse aus der Zeit vor derFinanzkrise, zum Teil aber geht es auch um weniger langzurückliegende Vorgänge", so Pföstl. "Und die Banken wer-den sich auf weitere Belastungen einstellen müssen. Auf-sichtsbehörden sind inzwischen überaus strikt und bereit,auch sehr hohe Strafen zu verhängen."Am härtesten traf es die Bank of America (siehe Grafik), bei

der sich die im vergangenen Jahr verhängten Strafen auf um-gerechnet 22,4 Milliarden Euro summierten. Das Institutwurde vor allem für Hypotheken-Deals zur Rechenschaft ge-zogen. Die höchste US-Strafe für eine europäische Bank kas-sierte die französische BNP Paribas mit umgerechnet 7,4Milliarden Euro. Sie soll bei Geschäften mit seinerzeit als"Schurkenstaaten" geltenden Ländernwie Iran, Kuba und demSudan amerikanische Handelssanktionen verletzt haben.Das Eigenkapital der je zehn größten Kreditinstitute in

Europa und den USA lag 2014 auf dem höchsten Stand dervergangenen zehn Jahre. Seit 2008 haben die Europäer ihr Ei-genkapital um 70% auf 818 Milliarden Euro, die Amerikanersogar um 92% auf umgerechnet 923 Milliarden Euro aufge-stockt.<apa/dpa/reuters>

GELDSTRAFEN

Banken büßen mit Milliarden fürTricksereien in der VergangenheitHarald Fercher [email protected]

Bußgelder von umgerechnet 47 MilliardenEuro zahlten internationale Großbankenim vergangenen Jahr. Den weitaus größtenTeil mussten die Banken in den USA berap-pen.

Strafzahlungen von internationlen Großbanken

39FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 40: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

BÖRSE EXPRESS: Herr Friedrich, was hat Sie veranlasst, ein (zwei-tes) Buch zum Thema Eurokrise/Finanzkrise zu verfassen?MARC FRIEDRICH: Ursprünglich wollten wir kein neuesBuch schreiben, aber die Ereignisse seit dem Erscheinen un-seres ersten Buches haben uns doch fassungslos gemacht.Auch weil wir gesehen haben, dass die Politik und Finanz-industrie nicht die notwendigen Schritte eingeleitet hat, umdie Probleme anzugehen, sondern nur die Symptome mitviel billigem Geld in die Zukunft zu verschieben trachtet.Das hat uns gezwungen - es war ein Akt der Zivilcourage undbürgerlichen Pflicht - ein zweites Buch zu verfassen unddarin die Geschehnisse nochmals in einer Sprache, die für

jeden verständlich ist, zusam-menzufassen. Ein jeder, der mitGeld zu tun hat, ist der Leidtra-gende und wird dafür die Zechebezahlen müssen. Das passiertja jetzt schon durch Niedrig-zinsen oder gar Negativzinsen,durch Repressalien und finan-zielle Repression. Aus diesemGrund haben wir uns gezwun-gen gesehen, uns wieder hin-zusetzen und nochmals denganzen systematischen Betrugin der Bankenwelt aufzuzeigenund den Menschen auch eine

Möglichkeit zu geben, sich zu wappnen und zu schützen undihr Vermögen zu retten.

Planen Sie jetzt noch ein weiteres Buch zu diesem Thema?Wir machen kein drittes Buch über Vermögenssicherung,

aber wir haben eine Idee, die wahren Fehler des Systems zudurchleuchten und langfristig Möglichkeiten aufzuzeigen,was nach diesem System kommen kann.

Ihre These ist, dass der gordische Knoten der Finanzverwerfungen nurdurch einen Crash durchschlagen werden kann. Ich erinnere mich al-lerdings nur allzu gut, dass man auch bereits Ende der 70er Jahre/An-fang der 80er Jahre häufig die Meinung hörte, dass es zu einemSchuldenkollaps kommenmüsse. Seitdem sind immerhin bald 40 Jahrevergangen und die Welt steht noch.Natürlich wird sich die Welt auch nach dem Crash weiter-

drehen. Aber wir haben ein mathematisches Problem, unddie Hybris zu besitzen, zu sagen, wir könnten ein mathe-matisches Naturgesetz überlisten, das wird desaströs enden.Das Finanzsystem hat nun mal durch Zins und Zinseszinseine mathematisch begrenzte Lebensdauer und das Halt-barkeitsdatum ist 2008 abgelaufen. Seitdem gibt es keinenKapitalismus mehr, sondern nur noch Planwirtschaft unddiese hat noch nie funktioniert. Wenn Aktionäre enteignet,Banken verstaatlicht und die Notenbanken in denMärkte in-tervenieren, um sie künstlich nach oben zu manipulieren,ist das alles andere als Kapitalismus, denn im Kapitalismusregelt der Markt alles. Doch seit 2008 haben wir weltweitePlanwirtschaft mit verheerenden Folgen installiert. Durchdas mathematisch begrenzte Zeitfenster hat man sich in denletzten Jahren nur mehr kostspielig Zeit erkauft. Wir habenein nachweislich gescheitertes System, das mehrfach bereitskurz vor dem Kollaps stand, lediglich mit demokratisch frag-würdigen Rettungspaketen, mit volkswirtschaftlich und öko-nomisch ebenfalls mehr als fragwürdigen und sehr teurenRettungspaketen, künstlich am Leben erhalten wird. Man

CRASH

„Das Haltbarkeitsdatum desFinanzsystems ist 2008 abgelaufen“

Marc Friedrich (links) und Matthias Weik schreiben überden finalen Crash. Foto: Friedrich/Weik

Christoph Rohrmoser [email protected]

Mit ihrem zweiten Buch, „Der Crash ist dieLösung“, stürmen Sie die Bestsellerlisten inDeutschland. „Warum der finale Kollapskommt und wie Sie Ihr Vermögen retten“,erklärt Marc Friedrich im Interview.

„Man hat demtodgeweihtenPatienten ledig-lich lebensver-längerndeMedikamentegegeben in derGewissheit, dasser so oder sosterben wird. “

40FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 41: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

hat dem todgeweihten Patienten lediglich lebensverlän-gernde Medikamente gegeben in der Gewissheit, dass er so

oder so sterben wird. Wirhaben uns die letzten Jahresehr teuer erkauft. Seit 2008haben sich weltweit die Schul-den auf 200 Billionen Dollarverdoppelt. Ob es nochmalszwei Jahre gutgeht oder vier,das weiß keiner. Aber irgend-wann wird der Stecker gezo-gen und dann werden dieKollateralschäden enorm sein.Je länger das System künstlicham Leben erhalten wird, destogrößer werden die Schäden

sein, nicht nur monetär.

Sie schreiben in Ihrem Buch, dass aufgrund der Komplexität der mo-dernen Wirtschaft ein Goldstandard nicht praktikabel wäre. AntalFekete skizziert allerdings einen Goldstandard, der wohl praktikabelerscheint und meint dazu, zu behaupten, ein Goldstandard sei nichtpraktikabel, komme dem gleich zu sagen, Ehrlichkeit sei auch nichtpraktikabel (siehe dazu: http://bit.ly/1HjwQ6C).Wir sind große Verfechter von einem gedeckten Geldsys-

tem, und davon überzeugt, dass nach dem jetzigen Geldsys-tem ein gedecktes Geldsystem folgen wird. Wenn Prof.Fekete eine Möglichkeit aufgezeigt hat, sind wir für allesoffen und keine Dogmatiker. Uns geht es einfach um einezielführende Lösung und wir sind keine Anhänger voneinem Schubladendenken oder einer Denkschule. Wirmöchten lieber Brücken zwischen den verschiedenen Lagernbauen, um gemeinsam eine Lösung zu finden, die allen Men-schen dient. Ein Goldstandard ist durchaus charmant, er hattausende Jahre immer funktioniert, die stabilsten Währun-gen waren immer mit Gold oder Silber gedeckt. Wenn dasmit Feketes Modell in einer modernen Volkswirtschaft funk-tioniert, hätte ich kein Problem damit, sondern würde diesauch befürworten und unterstützen.

…....ein Goldstandard wäre meiner Meinung die einzige Möglichkeit,die Politiker bezüglich Geldvermehrung in die Schranken zu weisen.....Politiker sind strukturell gierig und können mit Geld

nicht umgehen. Das beweisen viele Baustellen. Wir müssendie Politiker in Haftung nehmen. Da gibt es verschiedeneMöglichkeiten. Eine Politiker/Managerhaftung, sodass Poli-tiker auch haften müssen wie jeder Bürger oder Unterneh-mer. In einer Marktwirtschaft gehören Risiko und Haftungimmer zusammen. Zum anderen fordern wir in unseremBuch, dass Steuergeldverschwendung genau so hart bestraftwird wie Steuerhinterziehung. Und natürlich sollten Politi-ker genauso in Sozialkassen einzahlen wie andere Bürger.Wir haben ein Eliteproblem und das wird immer deutlicher.

Es sitzen welche ganz oben, profitieren vom System, müs-sen für nichts haften, zahlen in keine Sozialkassen ein. Des-halb haben sie auch keine Intention oder Motivation,irgendwas am bestehenden System zu ändern. Von obenkommt daher kein Wandel, der Wandel kommt von untenund daher ist der Crash die Lösung. Leider!

Der Vollgeldansatz, den Sie vertreten, scheint mir allenfalls ein not-wendiger, aber kein hinreichender Schritt zu sein, ein seriöses Wäh-rungssystem wiederherzustellen. Denn eine wirkliche Unabhängigkeitder Notenbanken gibt es allenfalls über einen begrenzten Zeitraum.Politiker werden wieder mit allen Tricks die Notenbanken dazu brin-gen, Geld zu drucken. Aktuell wird im übrigen gerade in Island einVollgeldansatz evaluiert. Was halten Sie davon?Ich finde den Ansatz diskussionswürdig. Er hat Schwä-

chen, denn es ist gefährlich, dass man einer Notenbank diekomplette Hoheit über das Geld gibt. Diese muss kontrol-liert werden und darf garantiert nicht zum Instrument derPolitiker werden. Denn diese würden wieder allzu gern aufdie Notenbank zurückgreifen, um ihre Wahlversprechen zufinanzieren. Aber der Vollgeldansatz hat durchaus einigegute und charmante Punkte. Es gibt viele verschiedeneDenkrichtungen, Goldstandard, die Österreicher mit Hayekund Mises, Regionalgeld etc.. Alle diese haben viele richtigePunkte, man muss das Beste aus allen Denkrichtungen he-rausdestillieren und den Königsweg finden. Im Mittelpunktmuss allerdings der Mensch stehen, denn die Variable„Mensch“ wird zu gerne vergessen in all diesen Modellenund ist der gefährlichste Faktor.

Sollte es zu dem von Ihnen prog-nostizierten Crash kommen, wiekann sich der Anleger wirklichdavor schützen? Außer dass erheimlich Gold kauft und bei sich zuHause vergräbt, sodass der Staatkeinen Zugriff hat, sehe ich wenigMöglichkeiten. Auch eine Lagerungvon Gold in der Schweiz hält MarcFaber für höchst unsicher. In Zeitendes Informationsaustausches hilftauch ein ausländischesKonto/Wertpapierdepot nichts. Ei-gentlich sehe ich als einzige Lösungeine Wohnsitzverlegung, was wohlnur die wenigsten können. Nur,wer mag deshalb nach Hongkong,Singapur oder auf die Bahamasetc. übersiedeln (wobei man letzte-ren wegen der Nähe zu den USA

wohl eher nicht trauen kann).Raus aus Papierwerten, rein in Sachwerte. Bei Papierwer-

ten möchten viele mitverdienen, Banker, Versicherungen,

„Politiker sindstrukturell gierigund können mitGeld nicht umge-hen. Das bewei-sen vieleBaustellen. Wirmüssen die Politi-ker in Haftungnehmen. ...“

„... In einerMarktwirtschaftgehören Risikound Haftungimmer zusam-men. Zum ande-ren fordern wirin unserem Buch,dass Steuergeld-verschwendunggenau so hart be-straft wird wieSteuerhinterzie-hung. “

41FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 42: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

Makler, der Staat. Bei Sachwerten kann natürlich der Staatauch eventuell zugreifen, man denke an ein Goldverbot undZwangshypotheken. Daher ist es wichtig, im Tafelgeschäftanonym Gold zu erwerben und auch Silber. Ein Silberverbotgab es noch nie. Ich traue keiner Bank, daher lieber einbankunabhängiges Schließfach, Tresor, im Garten vergra-ben, das muss jeder selbst überlegen. Natürlich kann es eineVermögensabgabe geben. Ich bin ein Freund des Regionali-tätsprinzips und habe mein Vermögen lieber in der Nähe,denn was mache ich mit dem Gold in Hongkong oder Sin-gapur. Schnell können die Grenzen auch zu sein, dann hatman keine Möglichkeit, auf das Vermögen zuzugreifen. InZypern wurden die Inhaber eines Bankkontos rasiert, wäh-

rend die Leute mit dem Geldim Schließfach glimpflich da-vonkamen, aber auch sie hat-ten zwei Wochen keinenZugriff auf das Schließfach.In der Schweiz müssen die

Banken ab 2019 die Schließfä-cher auf den Kontoauszügenvon Ausländern angeben. Auchin der Vergangenheit gab esschon Schließfachöffnungen,daher ist hier schon Vorsichtangebracht.Die Papierwährungen wer-

den wie schon in der Vergan-genheit scheitern, aber Goldwird seinen Wert bewahren,auch wenn uns Banken undStaat immer weismachen wol-

len, dass Gold nichts wert sei, was im Widerspruch dazusteht, dass die Zentralbanken nach wie vor massiv Gold alsReservewährung in den Tresoren haben und kaufen.

Wie sehen Sie das Thema Bargeldverbot?Als erstes wird der Negativzins für alle Sparer kommen

und dann ist die logische Schlussfolgerung, dass jeder seinGeld abheben wird und in ein Schließfach oder unter dieMatratze legt. Auch Schweizer Pensionskassen haben dasschon durchgerechnet, nur geben die Banken das Geld nichtheraus. Denn wie man inzwischen wissen sollte, gehört dasGeld auf dem Bankkonto nicht mehr dem Anleger, sondernder Bank, der man lediglich einen unverschämt günstigenKredit gegeben hat. Ein Bargeldverbot hat auch schon Ken-

neth Rogoff prognostiziert und ist wohl die einzige Mög-lichkeit, das Geldsystem noch ein paar Jahre am Leben zuhalten, und um die Bürger mit Negativzinsen zu schröpfen.

Die meisten Leute nehmen das Bargeld-Problem überhaupt nichtzur Kenntnis.....Die meisten Leute zahlen alles online, per Handy, Kredit-

karte und machen sich keine Gedanken über diese Pro-bleme. Sie befinden sich so im Hamsterrad, dass sie keineZeit dazu haben, sich damit auseinanderzusetzen. In denletzten 10 bis 20 Jahren ist die Schlagzahl enorm gestiegen.Man wird dermaßen mit Informationen überflutet, es gibtAblenkungen an allen Ecken und Enden..... Wer hat nochZeit, ein Buch zu lesen oder groß nachzudenken? Die Leutesind mit Brot und Spielen zugedeckt, denn ein uninfor-miertes Volk ist leichter zu regieren als ein informiertes.Das Geschrei wird groß sein, wenn die Währungsreform

kommt und 90% der Leute wird es eiskalt erwischen, weilsie sich nicht vorbereitet haben. Daher schreiben wir die Bü-cher in der Sprache, die jeder versteht, und halten Vorträge,um möglichst viele zu erreichen, damit sie sich vorbereitenkönnen. Je mehr mental und monetär vorbereitet sind,umso glimpflicher wird es ablaufen.

Danke für das Interview.

„Als erstes wirdder Negativzinsfür alle Sparerkommen unddann ist die logi-sche Schlussfol-gerung, dassjeder sein Geldabheben wirdund in einSchließfach oderunter die Mat-ratze legt. “

Die beiden Ökonomen, Querden-ker und Honorarberater Mat-thias Weik und Marc Friedrichschrieben 2012 zusammen denBestseller “Der größte Raubzugder Geschichte – warum dieFleißigen immer ärmer und dieReichen immer reicher werden“.Es war das erfolgreichste Wirt-schaftsbuch 2013. Seit April2014 gibt es eine aktualisierteund überarbeitete Taschenbuch-ausgabe. Mit ihrem zweitenBuch, „Der Crash ist die Lösung–Warum der finale Kollapskommt und wie Sie Ihr Vermö-gen retten“, haben sie es bis aufRang 2 der Spiegel Bestseller-liste geschafft sowie auf Rang 1im Manager Magazin und Han-

delsblatt. Das Buch ist seit 11Monaten auf allen relevantenBestsellerlisten vertreten undwar das erfolgreichste Wirt-schaftsbuch 2014. In ihm habensie u.a. die EZB Leitzinssenkungund Minuszinsen für die Banken,die Absenkung des Garantiezinsbei den Lebensversicherungensowie den Ausgang der EU-Wahlrichtig prognostiziert. Auch dasScheitern des Euros und einenAbsturz an den Börsen habensie darin prognostiziert. Am 14.November 2014 ist das Hörbuchzu „Der Crash ist die Lösung“ er-schienen. Weitere Informationenund aktuelle Vortragstermineunter: http://www.friedrich-weik.de (auch auf Facebook).

ZU DEN AUTOREN

Aktuelle Abo-Angebotehttp://www.boerse-express.com/abo

42FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 43: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Die Geschichte gehört zu einer der bekanntesten ausder Bibel. Die Menschen wollten sich mit Gott aufeine Stufe stellen und begannen, einen Turm bis

zum Himmel zu bauen. Gott bestrafte der Menschen Hy-bris daraufhin mit der babylo-nischen Sprachverwirrung.Einer einheitlichen Spracheverlustig gegangen, waren dieMenschen nicht mehr in derLage, den Turmbau zu vollen-den.Wenn man das Rennen um

das höchste Gebäude der Weltmitverfolgt, zeigt sich rechtschön, dass wir Menschenwenig gelernt haben. Turmund Hybris dürften immernoch siamesische Zwillingesein. Und zumindest in jenenImmobilien, die nachhaltigsein wollen, ist mit dem Zerti-fikate-Chaos auch die babylo-

nische Sprachverwirrung geblieben. Was macht eineImmobilie nachhaltig? Ist es nachhaltiger, in einem

schlecht isolierten Jahrhundertwende-Altbau zu leben, daein Neubau die Umwelt mehr belasten würde als die höhe-ren Energiekosten? Ist es sinnvoll, in eine Isolierung zu in-vestieren, wenn diese de facto als Sondermüll endet? Sinddreifach verglaste Fenster die Lösung, auch wenn sie oftaufgrund von schlechtem Lüftungsverhalten zu mehrSchimmel in den Wohnungen führen? Und wie misst mandie Nachhaltigkeit von Immobilien, wenn schon der Be-griff nicht klar ist?Zwar gibt es eine Unmenge von Ratings und Zertifizie-

rungen, die für sich eine Aussagekraft über die Nachhaltig-keit der Immobilie beanspruchen. Aber was messenEnergieausweis & Co wirklich? Und wie stehen solche Zer-tifikate zueinander? Messen sie dasselbe oder macht esSinn, sie zu kombinieren? Immobilien, von vielen auch alsBetongold tituliert, waren in den letzten Jahren im D-A-CH-Raum sowohl von den Erträgen als auch von der Nachfrageher eine der interessantesten Anlageklassen.Investoren, die gezielt in nachhaltige Investmentpro-

dukte investieren, fanden wenige Anlagemöglichkeitenvor. Ein Grund, uns dieser nachhaltigen Terra Incognita zuwidmen. Wir laden Sie, meine Damen und Herren, dazuein, uns auf unserer Entdeckungsreise zu begleiten. Viel-leicht können wir einen Beitrag leisten, die nachhaltigeSprachverwirrung zu beenden und so den Weg für den Baueines nachhaltigen Immobilienportfolios freimachen.Lesen Sie mehr zum Thema nachhaltige Immobilien in

unserem Magazin ERSTE RESPONSIBLE RETURN – The ESG-Letter <

Mehr von Gerold Permoser unter http://goo.gl/XQyK19

„Immobilien,von vielen auchals Betongold ti-tuliert, waren inden letzten Jah-ren im D-A-CH-Raum sowohlvon den Erträ-gen als auch vonder Nachfrageher eine der in-teressantestenAnlageklassen.“

Der Turm zu Babel

VON GEROLD PERMOSERCIO DER ERSTE ASSET MANAGEMENT/ERSTE-SPARINVEST &BELOGGER AUF BE24.AT

BELOG VON BE24.AT

SPORTSTUFF VON PETER RIETZLERCHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

Jakob Pöltl gibt der NBA einen Korb und bleibt zumindestnoch ein zweites Jahr am College in Utah. Der 19-jährigeWiener wäre in der ersten Runde ausgewählt worden,

hätte er sich in den nächsten Tagen für den NBA-Draft ange-meldet. Er hätte sich somit aller Wahrscheinlichkeit nachzum ersten Österreicher in der besten Basketball-Liga derWelt gemacht. Der Youngster hätte Geschichte geschriebenund wäre finanziell für lange Zeit abgesichert gewesen. Dieverständliche „Gier“ der Öffentlichkeit nach dem erstenNBA-Österreicher bleibt aber vorerst ungesättigt.Wer Jakob Pöltl näher kennt, wurde von seiner Entschei-

dung nicht überrascht. Der 2,13 m große Hüne ist wohl einerder wenigen, die selbst bei einem Lockruf aus der NBA dieRuhe bewahren können und emotional von den drei großenBuchstaben nicht übermannt werden. „Egal, wohin in der

NBA ich auch heuer schon gehen würde, ich würde michschon zurechtfinden“, bewies er im LAOLA1-Interview vor ei-nigenWochen durchaus Selbstvertrauen. Jedoch hat er Vor-und Nachteile eines Wechsels in Ruhe betrachtet und dieEntscheidung getroffen, die ihm sein Bauchgefühl nahege-legt hat. Das Vertrauen darin, die beste Wahl für seine sport-liche und persönliche Entwicklung getroffen zu haben, standim Mittelpunkt. Das Gehabe sowie das historische Gefühl„ich bin NBA-Spieler“ bzw. den Dollar-Jackpot zu knacken,hatten beim „Langen“ nicht die höchste Priorität. So ticktJakob Pöltl.Deswegen war er jeder neuen Aufgabe, der er sich gestellt

hat, nicht nur gewachsen – er hat die Erwartungen übertrof-fen und brilliert. Und deswegen darf Österreich auch weiter-hin hoffen, nicht nur bald einen Spieler zu haben, der ineinem NBA-Kader aufscheint, sondern einen, der in der NBAauch ordentlich aufzeigen kann. <

Pöltl geht seinen Weg

43FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 44: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

ROHSTOFFE

Fast unbemerkt von den Medien fand am vergangenenFreitag in Washington ein „Briefing” zum Thema„Gold, the renminbi and the multicurrency reserve sys-

tem” statt. Von offizieller Seite wurde bisher noch nichts zudiesem Meeting bekannt.

Treffen. Das deutsche Goldportal - eines der wenigen Fach-medien, die die Geschichte aufgriffen - titelte vorige Woche„Geheimnisvolles Banker-Treffen zum Thema Gold” und be-richtete über eine Veranstaltung des WGC gemeinsam mitdem Official Monetary and Financial Institutions Forum(OMFIF) am Rande der Gespräche von Weltbank und IWF.Der Zweck des Treffens und die geladenen Gäste wurden aufder OMFIF-Webseite so beschrieben: OMFIF undWorld GoldCouncil laden ausgewählte Zentralbanken und andere offi-

zielle Brancheninstitutio-nen zu einerFrühstücksdiskussion überGold, den Renminbi unddas Multiwährungsreserve-system ein. Die Diskussio-

nen finden unter Anwendung der Chatham House Regelund während des Frühlingstreffens von Weltbank und In-ternationaler Währungsfonds (IWF) in Washington statt.

OMFIF. Die von den Medien vielfach als britische Denkfa-brik bezeichnete Organisation spricht sich bereits seit län-gerem für eine Remonetarisierung von Gold aus. Der vonRonald-Peter Stoeferle verfasste Goldreport 2013 erwähnteeinen Report von OMFIF - übrigens trägt dieser den gleichenTitel wie die obige Veranstaltung -, in dem darüber ge-schrieben wurde. Gold solle wieder eine zentrale Rolle imglobalenWährungsgefüge spielen. Aufgrund seiner Historiesei Gold prädestiniert, um den Aufbau und die Pflege vonVertrauen und die Stabilität in internationalen moderatenBeziehungen wiederherzustellen und Gold wäre als Wäh-rungsanker von gegenseitigem Nutzen für alle Länder.

SDR. Die sich selbst als unabhängige Research und Bera-tungsgruppe bezeichnende Institution OMFIF empfiehltimmer wieder eine Aufnahme von Gold in die Sonderzie-hungsrechte des IWF, womit sie mit dem Gouverneur derPeoples Bank of China konform geht. Er sieht Sonderzie-hungsrechte (SDR’s) - eine vom IWF eingeführte Währungs-einheit, die nicht auf den Devisenmärkten gehandelt wirdund aus den vier Weltwährungen US-Dollar, Euro, Yen undPfund beseht - als „Licht im Tunnel für die Reform des in-ternationalen Währungssystems.

Renminbi. 2015 wird, wie alle fünf Jahre, über eine Neuzu-sammensetzung der SDR’s beraten und IWF-Chefin Chris-tine Lagarde hat bereits ihr Interesse an der chinesischenWährung im Korb bekundet:„Es ist keine Frage des ‘ob’, esist nur eine Frage des ‘wenn’.”

Gold. Meghnad Desai, Vorsitzender des OMFIF-Beirats, plä-diert öffentlich für die Inkludierung von Gold in dieSDR’s:„Ein bisschen Gold könnte helfen, die SDR’s zu stabi-lisieren. Wir werden Gold für die Nominierung zur Auf-nahme in die SDR’s vorschlagen. Ich glaube, dass dashöchstwahrscheinlich passieren wird.”

Anonym. Wenn Gold wieder eine wichtige Rolle im Weltfi-nanzsystem erhält, werden wir es irgendwann auch von of-fizeller Seite erfahren. Wer was beim besagten Briefinggesagt hat, bleibt indes geheim, denn die Chatham HouseRegel garantiert Anonymität. (Fortsetzung folgt) <

GrundlegendeVeränderungen imWährungsgefüge -mit oder ohneGold? Darüber wird auf höchster Ebene diskutiert. Foto: Heraeus/apa

Emsiger WGC: Treffen amRande von Weltbank, IWF

GOLD-ÜBERLEGUNGEN (TEIL 5)

Christa Grünberg [email protected]

Der World Gold Council (WGC) kümmertsich in letzter Zeit wirklich eifrig um denGoldmarkt. Dabei geht es nicht umZahlen zuAngebot und Nachfrage, sondern umGedan-ken zur Bedeutung von Gold.

„Ein bisschen Goldkönnte helfen,die SDR’s zustabilisieren.”

44FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 45: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

Raiffeisen Centrobank AG

ISIN AT0000A1DVG5

Weitere Informationen unter www.rcb.at oder unserer Produkt-Hotline, T: +43 (0)1 515 20 - 484

CHANCE AUF ERTRAG VON 6 % PRO LAUFZEITJAHRBASISWERT EURO STOXX 50® MAXIMALE LAUFZEIT VON 5 JAHREN

BARRIERE VON 49 % NUR AM LAUFZEITENDE AKTIV 51 % SICHERHEITSPUFFERVORZEITIGE TILGUNG JÄHRLICH MÖGLICH

EMITTENTENRISIKO KEIN VERWALTUNGSENTGELT

ZEICHNUNG BIS 05.05.2015

EUROPA EXPRESS 3 ANLAGEPRODUKT OHNE KAPITALSCHUTZ – EXPRESS-ZERTIFIKAT

NUTZEN SIE DEN INDEX DER 50 GRÖSSTEN UNTERNEHMEN DER EUROZONE

UND ERZIELEN SIE EINE RENDITE VON 6 % PRO LAUFZEITJAHR: JE LÄNGER DIE LAUFZEIT, UMSO HÖHER DIE AUSZAHLUNG - TILGUNG JÄHRLICH MÖGLICH

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarktgesetz entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergänzender Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: April 2015

Anzeig

e

45FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 46: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

Per Ende März beträgt das Gesamtvolumen des österrei-chischen Zertifikatemarktes nunmehr 11,8 MilliardenEuro. Im direkten Vergleich zum Vormonat ist das ein

Rückgang um 1,1 Prozent bzw. 130 Millionen Euro.Die Schuldigen sind laut ZFA eindeutig zu identifizieren.„Der Rückgang ist einzig auf Garantie-Zertifikate und Zins-produkte zurückzuführen, die im aktuellen Niedrigzinsum-feld wenig nachgefragt werden.“ Teilschutzprodukte setzenihr anhaltendes Volumenwachstum hingegen fort und auchHebelprodukte sind weiter attraktiv.

Der Open Interest exkl. Zinsprodukte der fünf ZFA-Mit-glieder. Der Open Interest der Zertifikate exkl. Zinsprodukte(das sind Garantie-Zertifikate, Teilschutzprodukte und He-belprodukte) der Mitglieder des ZFA sinkt im März um 1,0Prozent bzw. 43 Millionen Euro. Garantie-Zertifikate verlie-ren um 2,2 Prozent, Teilschutzprodukte legen hingegen um1,7 Prozent zu. Hebelprodukte können einen Zuwachs von13,9 Prozent verzeichnen. Das Verhältnis Anlageprodukte zuHebelprodukte bleibt bei 99,4 zu 0,6 (siehe hierzu Grafik).Das Gesamtvolumen der Zertifikate exkl. Zinsprodukte be-trägt per Ende März 4,4 Milliarden Euro.

Der Open Interest strukturierter Zinsprodukte der fünfZFA-Mitglieder.Das Volumen strukturierter Zinsprodukte re-duziert sich im Vergleich zum Vormonat um 48 MillionenEuro, das sind 1,2 Prozent. Der Open Interest beträgt perEnde März 3,8 Milliarden Euro.Wennman nun diese 3,8 Milliardenmit den 4,4 Milliardenaddiert, erhält man 8,2 Milliarden Euro. Weitere (geschätzte)3,6 Milliarden Euro macht laut ZFA das Volumen der Nicht-ZFA-Mitglieder aus.

Handelsvolumen legt deutlich zu. Im März belebt sich dieHandelstätigkeit, so wie schon im Vormonat. Insgesamt wer-den 190 Millionen Euro in Zertifikaten umgesetzt, ein Um-satzanstieg von 7,9 Prozent. <

Das Volumen des österreichsichen Zertifikatemarktes in denvergangen zwölf Monaten. Quelle: Screenshot ZFA

Garantie-Zertifikatelassen Markt schrumpfen

ZERTIFIKATEMARKT ÖSTERREICH

Michael J. Plos [email protected]

Im Vergleich zum Februar ist der heimischeZertifikatemarkt um 130 Millionen Euro(bzw. 1,1 Prozent) leichter. Das liegt an denGarantie-Zertifikaten und Zinsprodukten,wie das Zertifikate Forum Austria erklärt.

Der österreichische Zertifikatemarkt

Quelle: Screenshot ZFA

Quelle: Screenshot ZFA

46FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 47: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

Inder Produktinformation steht geschrieben: „Die LBBWStufenzins-Anleihe ist ein Wertpapier, das in Norwegi-schen Kronen notiert und einen festen Zinsertrag bie-

tet.“ Was sich hier so einfach anhört, hat für potenzielleAnleger aber durchaus weitreichende Folgen - vor allem,wenn man davon ausgeht, dass man seinenWohnsitz in Eu-roland hat.Denn: Das Kapitalschutzprodukt hat einen Nominalbe-

trag von 1000 Norwegischen Kronen. Und auf diese 1000Norwegischen Kronen bezieht sich auch die Rückzahlung.Heißt: Man bezahlt 1000 Kronen und erhält diese zum Lauf-zeitende - nebst den regelmäßigen Zinszahlungen, dieebenfalls in Kronen erfolgen - zurück. Rein technisch be-trachtet, gibt es kein Währungsrisiko bzw. keine Wäh-rungschance. Faktisch ist das aber anders.

Zwei zusätzliche Trans-aktionen. Denn als Euro-Anleger ist man dazugezwungen Euro in Kro-nen zu tauschen. Das tutman vor dem Kauf bzw.

nach dem Laufzeitende. Je nachdem wie sich die Norwegi-sche Krone im Vergleich zum Euro entwickelt hat, hat manvon der Währungschance (Krone wertet gegenüber demEuro auf) profitiert oder unter dem Währungsrisiko gelit-ten (Euro wertet gegenüber der Krone auf).

Die Zinsen. Der Zinssatz p. a. erhöht sich während derLaufzeit jährlich um 0,1 Prozentpunkte von 1,2 Prozent imersten Jahr auf 1,7 Prozent im sechsten und letzten Lauf-zeitjahr. Die Kupons werden am jeweiligen Zinszahlungs-tag in Norwegischen Kronen bezahlt.

Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000LB01VZ1. DieZeichnungsfrist läuft noch bis zum 18. Mai 2015. Der No-minalbetrag liegt bei 1000 Norwegischen Kronen. Das Lis-ting erfolgt in Stuttgart (regulierter Markt). <

Anleger sollten bei diesem Produkt davon ausgehen, dassdie Kronen gegenüber dem Euro zulegt. Foto: Bloomberg

Mit Norwegischer Kronezu ansteigenden Zinsen

STUFENZINS-ANLEIHE

Michael J. Plos [email protected]

Die Landesbank Baden-Württemberg bietetderzeit die Norwegische Kronen Stufenzins-Anleihe zur Zeichnung an. Die Laufzeit liegtbei sechs Jahren. Die Zinsen steigen von 1,2auf 1,7 Prozent.

Chancen und beispielhafte Szenariobetrachtung

boerse-express.com/zertifikatdesmonats

Zertifikat des Monats Hier sehen Sie alleSieger

47FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 48: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

Vontobel erklärt: Das Produkt hat eine feste Laufzeitund wird am 27. Mai 2016 fällig (Rückzahlungster-min). Der Anleger erhält am Rückzahlungstermin un-

abhängig von der Wertentwicklung des Basiswerts eineZinszahlung in Höhe von 6 Prozent p.a. auf den Nennbetrag1000 Euro“. Damit ist schon sehr viel - aber noch nicht allesgesagt.

Die drei Möglichkeiten. Für die Rückzahlung des Produktsgibt es die folgenden Möglichkeiten. Bei der Betrachtungdieser Möglichkeiten gehen wir von einem „Basispreis“(Schlusskurs am 27. April 2015) von 116,69 Euro aus.1. Notiert der Basiswert im Zeitraum vom 27. April 2015

bis 20. Mai 2016 immer über der Barriere (indikativ: 87,52Euro - entspricht 75 Prozentdes Basispreise), so erhaltenAnleger den Nennbetrag.2. Der Basiswert notiert im

Beobachtungszeitraum min-destens einmal auf oder unterder Barriere. Liegt aber der Re-ferenzpreis (Schlusskurs) desBasiswertes am 20. Mai 2016(Bewertungstag) auf oder über

dem Basispreis (indikativ: 116,69 Euro), erhalten Anlegerauch hier den Nennbetrag.3. Der Basiswert notiert im Beobachtungszeitraum min-

destens einmal auf oder unter der Barriere. Liegt der Refe-renzpreis des Basiswertes am 20. Mai 2016 unter demBasispreis, erhalten der Anleger den Basiswert entsprechenddes Bezugsverhältnisses (indikativ: 8,56971 Aktien -> 1000Euro geteilt durch 116,69 Euro). Bruchteile des Bezugsver-hältnisses werden nicht geliefert. Stattdessen erhalten An-leger deren Gegenwert ausgezahlt. In diesem Fall wird derGegenwert der gelieferten Basiswerte zuzüglich Bruchteils-betrag unter dem Nennbetrag liegen.

Markterwartung. Vontobel stellt klar: „Das Produkt richtetsich an Anleger, die davon ausgehen, dass der Kurs des Ba-siswerts leicht steigt, seitwärts tendiert oder leicht sinkt,aber zumindest während des Beobachtungszeitraums ober-halb der Barriere bleibt.“

Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000VZ949N6. DieZeichnungsfrist läuft noch bis zum 27. April. Der Nominal-betrag liegt bei 1000 Euro, der anfängliche Emissionspreisbeträgt 100 Prozent. Das Listing erfolgt in Frankfurt undStuttgart. <

Die Aktie von BMW dient als Basiswert. Innerhalb eines Jahressolte sie nicht mehr als 25 Prozent an Wert verlieren. Foto: Bloomberg

Mit der BMW-Aktie zu6 Prozent Zinsen

PROTECT AKTIENANLEIHE

Michael J. Plos [email protected]

Vontobel bietet derzeit die „Protect Aktien-anleihe“ mit Basiswert BMW-Aktie zurZeichnung an. Die Laufzeit beträgt ein Jahr.Die Verzinsung liegt bei 6 Prozent. DieBarriere von 75 Prozent sollte halten.

VERZINSUNG

6,00%Die Verzinsung liegt - völligunabhängig von derPerformance der Aktie - bei6 Prozent pro Jahr

foonds.com/zone/strukturierteAlles zum Thema

Zertifikate

48FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 49: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

Die HSH Nordbank fasst in den Produktinformationzusammen: „Diese Schuldverschreibung ist einWert-papier, das einen festen Zinsertrag in US-Dollar bie-

tet. Laufzeit und die Art der Zahlungen amRückzahlungstermin sind vorgegeben. Am Ende der Lauf-zeit erfolgt eine Zahlung in US-Dollar zu 100 Prozent desNennbetrages.“ Das heißt: Für jeweils 1000 US-Dollar No-minalbetrag erhalten Anleger eine Verzinsung von 20 US-Dollar (2 Prozent) pro Jahr. Die Laufzeit endet im August2018.

Das US-Dollar-Konto. Um dieZahlungen in US-Dollar erhal-ten zu können, benötigen An-leger ein US-Dollar Konto. Dasbedeutet, dass Anleger zwarrein technisch betrachtet keinWährungsrisiko tragen - da jasowohl in US-Dollar gekauft alsauch getilgt wird - faktisch sindEuro-Anleger jedoch demWechselkurs ausgesetzt.

Daraus macht die HSH Nordbank auch überhaupt keinenHehl. Die Grafik zeigt, wie sich die Entwicklung des Eurogegenüber dem US--Dollar auf die Höhe des Nominalbetragsauswirkt. In unserem Beispiel gehen wir von einem ange-legten Nominalbetrag von 10.000 US-Dollar aus.

Die Zinstermine. Der Rückzahlungstermin ist der 13. Au-gust 2018. Das ist gleichzeitig auch der letzte Zinsterminbzw. Zinszahlungstag. Die erste Zinszahlung erfolgt am 13.Mai 2016, die zweite am 13. Mai 2017. Die dritte findet imAugust 2018 statt.Bei einem Investment von 10.000 US-Dollar fallen über die

Gesamtlaufzeit des USD Festzins Anleihe in Summe 650,41US-Dollar an. Selbstverständlich unterliegen auch die Zins-zahlungen dem Währungsrisiko. Auch hier gilt entspre-chend: Je stärker sich der US-Dollar gegenüber dem Euroentwickelt, desto besser.

Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000HSH4ZC7. DieZeichnungsfrist läuft noch bis zum 8. Mai 2015. Der Nomi-nalbetrag liegt bei 1000 US-Dollar. Das Listing erfolgt inHamburg. <

Je stärker sich der US-Dollar gegenüber dem Euroentwickelt, desto besser für Anleger. Foto: Bloomberg

US-Dollar-Spekulationbringt 2 Prozent pro Jahr

USD FESTZINS 1/2015 ANLEIHE

Michael J. Plos [email protected]

Die HSH Nordbank bietet derzeit die„Nordic Horizon USD FestZins 1/2015 An-leihe“ zur Zeichnung an. Die Laufzeit be-trägt drei Jahre und vier Monate. DieVerzinsung liegt bei 2 Prozent jährlich.

VERZINSUNG

2,00%Für jedes Laufzeitjahrerhalten Anleger eineVerzinsung von 2 Prozent.

Grafik: Auswirkung des Wechselkurses Euro/US-Dollar auf die Rückzahlung Quelle: Screenshot HSH Nordbank

49FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 50: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

KALENDER (CLICK FOR MORE)Uhrzeit Event Montag, 27. April Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Dienstag, 28. April Tatsächlich Konsens Zuletzt

50FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 51: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

KALENDERUhrzeit Event Dienstag, 28. April Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Mittwoch, 29. April Tatsächlich Konsens Zuletzt

51FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 52: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

KALENDERUhrzeit Event Mittwoch, 29. April Tatsächlich Konsens Zuletzt

52FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 53: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

KALENDERUhrzeit Event Mittwoch, 29. April Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Donnerstag, 30. April Tatsächlich Konsens Zuletzt

53FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 54: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

KALENDERUhrzeit Event Donnerstag, 30. April Tatsächlich Konsens Zuletzt

54FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 55: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

KALENDERUhrzeit Event Donnerstag, 30. April Tatsächlich Konsens Zuletzt

55FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 56: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

KALENDERUhrzeit Event Donnerstag, 30. April Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Freitag, 1. Mai Tatsächlich Konsens Zuletzt

56FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 57: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

KALENDERUhrzeit Event Freitag, 1. Mai Tatsächlich Konsens Zuletzt

57FREITAG, 24. APRIL 2015

Page 58: be INVESTOR 32

BÖRSE EXPRESS

AKTIEN & INDIZES

Impressum BÖRSE EXPRESS / INVESTOR EXPRESS

MEDIENEIGENTÜMER Styria Börse Express GmbH, Berggasse 7/7, 1090 WienINTERNET www.boerse-express.com PHONE 01/236 53 13EMAIL [email protected] ABO www.boerse-express.com/aboGESCHÄFTSFÜHRER Robert Gillinger (gill) LEITUNG PROJEKT- & MEDIENMANAGEMENT Michael RubenMinassian REDAKTION (Leitung) Mag. Harald Fercher (hf), Mag. Christa Grünberg (cg), Paul Chri-stian Jezek (pj), Michael Plos, MA (mp), Mag. (FH) Christine Petzwinkler, Dr. Christoph Rohrmo-ser (cr)STÄNDIGE GASTKOMMENTATOREN Nora Engel-Kazemi, Franz Gschiegl, Walter Kozubek, WolfgangMatejka, Peter Rietzler, Monika Rosen, Alois WögerbauerTECHNISCHE LEITUNG DI Josef Chladek TECHNIK Thomas Zehetbauer CHARTS TeleTrader, Kursdatenohne GewährBEZUG Diverse Aboformen unter www.boerse-express.com/abo Gerichtsstand ist Wien.HINWEIS Fur die Richtigkeit der Inhalte kann keine Haftung übernommen werden. Die gemach-ten Angaben dienen zu Informationszwecken und sind keine Aufforderung zum Kauf/ Verkaufvon Aktien. Das gilt vor allem fur das Trading-Depot. Der Börse Express ist ausschliesslich furden persönlichen Gebrauch bestimmt, jede Weiterleitung verstösst gegen das Copyright.Nachdruck: Nur nach schriftlicher Genehmigung.VOLLSTÄNDIGES IMPRESSUM www.boerse-express.com/impressum

ATX ATX PrimeKURSE OHNE GEWÄHR - UPDATE: X

BEX

Ausgewählte Werte

Kurs € Diff. % Vol. Stk Kurs € Diff. % Vol. Stk

Kurs € Diff. % Vol. Stk

Kurs € Diff. % Vol. Stk

Kurs € Diff. % Vol. Stk

2627.52 / 0.55% 1316.74 / 0.51%

Andritz 55.09 0.13 24055Buwog 18.99 0.21 22616CA Immo 16.79 0.15 20349conwert 11.44 1.10 55287Erste Group Bank 25.22 1.94 462805Flughafen 79.91 0.08 1945Immofinanz 2.84 0.04 1598599Lenzing 58.03 -1.99 3615Post 45.53 0.00 10423OMV 29.00 0.85 318023

Raiffeisen Bank Int. 15.13 1.31 187879RHI 26.18 -1.06 16158Schoeller-Bleckmann 62.34 -0.11 9232Telekom Austria 6.60 -0.05 59796UNIQA 9.00 0.27 49785Verbund 15.45 0.16 46213Vienna Insurance Group 37.75 -0.38 42449voestalpine 37.85 0.04 157108Wienerberger 14.78 -0.30 97695Zumtobel 24.72 2.15 25488

Agrana 80.00 -0.20 143Amag 32.91 0.66 1701ams 46.06 0.34 726AT+S 15.14 0.50 15337Bene 0.21 -6.67 53400bwin.party 1.19 5.13 11013C-Quadrat 47.05 100Century Casinos 4.01 1.52 6624DO&CO 66.15 0.21 12269EVN 10.15 -0.73 6541FACC 7.06 0.28 34050Flughafen 79.91 0.08 1945Frauenthal 9.52 -0.73 400HTI 1.05 33Kapsch TrafficCom 20.39 -1.02 9389

KTM 125.00 100Mayr-Melnhof 104.70 0.34 2507Palfinger 24.70 1.00 2832Pankl 28.02 987Polytec 7.60 -1.16 32276Rosenbauer 84.81 0.39 413s Immo 8.28 -0.28 18744Sanochemia 1.58 -1.25 3300Semperit 42.08 0.01 15363Strabag 19.97 -0.57 2359SW Umwelttechnik 7.00 5UNIQA 9.00 0.27 49785Valneva 4.00 -0.60 9988Warimpex 0.92 -2.85 52205Wolford 23.80 -0.79 84

Atrium 4.48 -0.75 23063Brain Force 1.90 -2.51 1296CAT oil 12.78 0.12 36000Meinl Airports 0.02 0.00 763Porr 51.75 2.92 4492Teak Holz 0.44 0.00 6000update 3.22 -0.16 5138

13:25

58FREITAG, 24. APRIL 2015