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BÖRSE EXPRESS be INVESTOR NR. 3260/33 Die CEOs der ATXPrime-Unternehmen bringen es in Summe auf eine Amtszeit von 2819 Monaten. Wir rechnen nach, welche Rendite sie in dieser Zeit für ihre Anleger eingespielt haben. Zwei brachten es im Schnitt auf mehr als 100% pro Jahr. Foto: Bloomberg BOSSE Die Bilanz der FREITAG, 08. MAI 2015

be INVESTOR 33

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be INVESTOR 33 - das Wochenmagazin des Börse Express

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BÖRSE EXPRESS

be INVESTORNR. 3260/33

Die CEOs der ATXPrime-Unternehmen bringen es in Summe auf eine Amtszeit von 2819 Monaten. Wir rechnen nach, welcheRendite sie in dieser Zeit für ihre Anleger eingespielt haben. Zwei brachten es im Schnitt auf mehr als 100% pro Jahr. Foto: Bloomberg

BOSSEDie Bilanz der

FREITAG, 08. MAI 2015

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NEWS MIX

»Analysen des Tages.Heute stehen die Aktienvon FACC, UBM, Uniqa,

FlughafenWien,Wienerberger,Verbund, RHI, ÖsterreichischePost, Erste Group und Andritz imFokus der Analysten. Mehrunter � http://goo.gl/bYoS0A

»CA Immo kauft eigeneAktien. Das Unterneh-men will bis zu zwei Mil-

lionen der eigenen Aktien zu-rückkaufen. Das entspricht rund2 Prozent des aktuellen Grund-kapitals. Dafür will man bis zu 17Euro je Aktie bezahlen. Mehrunter � http://goo.gl/OjFgaQ

»Manner steigt der Um-satz. Der Umsatz stieg imersten Quartal 2015 um

1,4 Prozent auf 41,4 Mio. EuroMehr unter �http://goo.gl/5Oh90V

»Bundesländeranalyseder Bank Austria. „ImVorjahr drifteten Öster-

reichs Bundesländer in einemwirtschaftlichen Umfeld, das vonvielen, zum Teil gegensätzlichenexternen Einflüssen gekenn-zeichnet war, konjunkturell aus-einander.“ Mehr unter �http://goo.gl/c4Dh2w

Meldungenin KürzeDie wichtigsten Meldungenzu Börse, Unternehmen, Kon-junktur und von der Zunftder Analysten.

SW Umwelttechnik hat im ersten Quartal 2015 beimUmsatz gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Es wurden10,2 Mio. Euro erlöst, nach 7,4 Mio. Euro im Vorjahr.

Das EBIT ist mit 0,8 Mio. Euro negativ (2014: -0,9 Mio.Euro), das EGT mit 200.000 Euro (davor -1,6 Mio. Euro)ebenso im Verlustbereich.Das Finanzergebnis aus der Währungs-Umrechnung kam

im ersten Quartal in die schwarzen Zahlen und lag bei 1,2Mio. Euro (2014: minus 0,4 Mio. Euro). Das EBITDA wieseine schwarze Null aus (2014: minus 0,1 Mio. Euro).Dem Unternehmen zufolge resultiert das Umsatzplus aus

der erhöhten Bautätigkeit in den CEE-Märkten und aus deraktuellen Investitionstätigkeit von Industrie- und Gewer-bekunden. Die Situation in Österreich bleibe wegen derSparmaßnahmen der Regierung herausfordernd. Außer-dem sei anzumerken, dass das erste Quartal aus saisonalenGründen in der Regel etwa 15 Prozent zum Jahresumsatzbeitrage und damit nur bedingt. <

Mehr Umsatz - Verlustwird abgebaut

SW UMWELTTECHNIK

Der ‘Mini-Crash’ kam schnell und heftig, und er wirktparadox. Mitten im größten Anleihekaufprogrammder Geschichte des Euroraums fallen die Kurse und

ziehen die Renditen von Euro-Bonds an. Wie heftig die Be-wegung ausfiel, zeigt ein Blick auf den Chart der zehnjähri-gen deutschen Staatsanleihen. Zwischen dem 16. und 20.April waren die Renditen erstmals unter die Grenze von 0,1%gesunken und verzeichneten am 20. April ihr bisheriges Tief.Doch dann drehte die Stimmung, der Ausverkauf von Euro-Staatsanleihen begann und wie aus heiterem Himmel schos-sen die Renditen wieder in die Höhe. Per 8. Mai notiert dieRendite deutscher Bunds bei rund 0,58%. In Summe brachteder April bei europäischen Staatsanleihen den ersten Monatmit Verlusten innerhalb von 16 Monaten. In den ersten Mai-tagen wuchsen sich die Verluste zu einem echten Ausverkaufaus. Jetzt treten die ersten Spekulanten vor den Vorhang undgeben Wetten gegen deutsche Staatsanleihen eine echteChance, auch wenn die EZB pro Monat deutsche Staatsanlei-hen für rund 11 Milliarden Euro erwirbt. ‘Anleihe-Guru’ BillGross etwa bezeichnete Bundesanleihen als eine „einmaligeGelegenheit für Leerverkäufe“. Mehr� http://bit.ly/1JTlPK2 <

Die Kurse fallen -Turbulenzen nehmen zu

EURO-STAATSANLEIHEN

Rendite deutscher Staatsanleihen (10 Jahre)

Deutsche Bunds: Kurse fallen - Rendite zieht kräftig an

Die News des Tages von ... (einfach den entsprechenden Wochentag anklicken)

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag

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PEERGROUP

Für die Deutsche Bank ist die Commerzbank EuropasBank-Perle - sie vergisst ganz auf die Raiffeisen ...

IM FOKUS: BANKEN

DieCommerzbank ist für die Deutsche Bank die güns-tigste Bankaktie Europas - die Empfehlung wird vonHalten auf Kaufen erhöht. In der Begründung heißt

es etwa, dass die „billigste Bank Europas“ endlich solide ka-pitalisiert sei. Positiv werden auch die Auswirkungen vonQE der EZB gesehen, das bringt unter anderem höhere Ge-bühreneinnahmen. Weiters bringt QE höhere Asset-Preiseund verhilft zu einem leichteren Asset-Abbau im Nicht-Kern-Bereich der Bank(en), heißt es. Mit der Empfehlung wirdauch das Kursziel angehoben, das nun mit 14 Euro überdem Konsens (siehe Tabelle) liegt.Beim Titel ‘günstigste Bankaktie Europas’ muss aber er-

wähnt sein, dass die Deutsche Bank Raiffeisen derzeit nichtam Radar hat - Bloomberg weist keine Empfehlung auf. Sonstwürde das Urteil vielleicht anders ausfallen (siehe Grafik).Trotz der zumindest optisch günstigen Bewertung wird derRaiffeisen im Schnitt aber kein Kurspotenzial mehr gegeben.Ein Schicksal, dass sie mit dem heimischen KonkurrentenErste Group teilt, der sogar bereits negatives Potenzial auf-weist. Wobei hier die Chance auf ‘Besserung’ da ist. Dennnoch hat erst eineMinderheit der das Institut covernden Ana-lysten auf die jüngsten Zahlen zum Q1 reagiert - mehr zurErste Group gibt’s unter http://goo.gl/o1PV5b. Diese hattenzwar allesamt keine Verbesserung der jeweiligen Empfeh-lung auf den Lippen, aber durch die Bank höhere Kursziele:Keefe, Bruyette & Woods bleibt beim Market Performer, dasKursziel wird von 22,6 auf 24 Euro erhöht; Mediobanca (Neu-tral) geht von von 23 auf 29 Euro; Société Générale (Hold) von24 auf 27 Euro. Der Konsens-Wert könnte als durchaus nochweiter steigen. Derzeit haben aber (noch) Deutsche Bank undauch Commerzbank das höhere Kurspotenzial (siehe Tabel-len unten). >Bloomberg/gill<

Banken in der Peergroup (Quelle: Bloomberg/BE)

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 10 16 1

Konsensrating*: 3,67

Kursziel 15,26 Euro Kurspotenzial 1%

Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser

Das sagen die Analysten zur Raiffeisen Bank Int.Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 10 19 15

Konsensrating*: 2,82

Kursziel 31,16 Euro Kurspotenzial 10%

Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser

Das sagen die Analysten zur Deutsche Bank

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 13 12 5

Konsensrating*: 3,47

Kursziel 25,62 Euro Kurspotenzial -2%

Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser

Das sagen die Analysten zur Erste GroupKaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 13 18 6

Konsensrating*: 3,41

Kursziel 13,08 Euro Kurspotenzial 6%

Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser

Das sagen die Analysten zur Commerzbank

3FREITAG, 08. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

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BELOG VON BE24.AT

Das reale globale Wirtschaftswachstum war im 1.Quartal überraschend schwach. Die vorläufigeSchätzung für das auf das Jahr hochgerechnete

Wachstum vom 4. Quartal 2014 auf das 1. Quartal 2015beträgt lediglich 1,5%. Das kann vor allem auf ein ent-täuschend schwaches Wachstum des Bruttoinlandspro-dukts in den USA (0,2%), in China (5,3%), im VereinigtenKönigreich (1,2%) und in Japan (1,5%; Schätzung) zurück-geführt werden. Brasilien (-2,4%) und Russland (-11,5%)sind sogar geschrumpft (beide Zahlen sind vorläufige

Schätzungen). Damit im Ein-klang sind die Datenüberra-schungen mehrheitlichnegativ und der Trend derRevisionen für das Wirt-schaftswachstum nach untenhat sich fortgesetzt.

Gefallenes Potenzialwachs-tum. In diesem Umfeld derallgemeinen Nachfrage-schwäche ist auch dasWachstum der potenziellenProduktion (das Angebot) ge-sunken. Dieses Konzept defi-

niert jene gesamtwirtschaftliche Leistung, wenn diebeiden Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit unter Be-rücksichtigung der Produktivität optimal, also ohne In-flations- oder Deflationsdruck, eingesetzt werden. Fürdie Industriestaaten wird vom Internationalen Wäh-rungsfonds ein Rückgang des jährlichen Potenzialwachs-tums von 2,2% in den Jahren 2001 bis 2007 auf 1,3% inden Jahren 2008-2015 geschätzt. Im Vergleich dazu wirdfür die Schwellenländer ein Rückgang von 6,7% auf 6,3%berechnet. Die Gründe für das gefallene Potenzialwachs-tum können auf die gesunkenen Wachstumsraten derInvestitionen, der arbeitsfähigen Bevölkerung und derProduktivität in vielen Ländern zurückgeführt werden.

Negative Produktionslücke. Im Fall von unvorhergese-henen Ereignissen wie die Große Rezession in den Jah-ren 2008 / 2009 können Abweichungen des tatsächlichenvom optimalen Wirtschaftswachstum stattfinden. Manspricht von einer Produktionslücke. Weil die Löhne und

Preise nur langsam auf Schocks reagieren, wird die Pro-duktionslücke nur langsam geschlossen. Tatsächlichschätzt der Währungsfonds für die Industriestaaten eineProduktionslücke für das Jahr 2014 von minus 1,9% vonder potenziellen Produktion. Das impliziert, dass der In-flationsdruck niedrig bleiben wird. Im März betrug dieglobale Inflation lediglich 1,6% im Jahresabstand.

Expansive Zentralbanken.Wenn sowohl die Nachfrageals auch Angebotsseite enttäuschen, bedeutet das für dieGeldpolitik 1) länger expansiv bleiben zu können (Zeit-lassen mit Zinsanhebungen) und 2) dass das neutraleZinsniveau niedriger ist (weniger Zinsanhebungen). Tat-sächlich haben in den vergangenen Monaten die Zentral-banken die Leitzinsen gesenkt, die Erwartungen fürLeitzinsanhebungen gedämpft (Fed), ein Anleiheankaufs-programm gestartet (EZB) bzw. ausgeweitet (Riksbank),

die Leitzinsen in den negati-ven Bereich gesenkt(Schweiz, Dänemark, Schwe-den, Eurozone) und die Min-desteinlageerfordernisse derGeschäftsbanken bei der Zen-tralbank gesenkt (China).Dieses Umfeld begünstigt dieRenditen von allen Wertpa-pierklassen. Bei den Risky As-sets wird allerdings inzunehmendem Ausmaß dasfallende Gewinnwachstumeine Herausforderung.

Verbesserung im 2. Quartal.An dieser Stelle ist die Fragees wesentlich, ob es zu einer

„Das Umfeldspricht gegeneine nachhaltigeUSD-Abschwä-chung, gegennachhaltige Ren-diteanstiege inder Eurozoneund für Aktienin derEurozone.“

„Das Umfeldbegünstigt dieRenditen vonallen Wertpa-pierklassen. Beiden Risky Assetswird allerdingsin zunehmen-dem Ausmaßdas fallende Ge-winnwachstumeine Herausfor-derung.“

Markt und Fundamentals

VON GERHARD WINZERCHEFVOLKSWIRT DER ERSTE SPARINVEST & BELOGGER AUFBE24.AT

Foto: dpa

BELOG VON BE24.AT5

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Verbesserung auf der Nachfrage- und / oder Angebots-seite kommen wird. Derzeit gibt es keine Anzeichen füreine Verbesserung des Potenzialwachstums. Die Indika-toren für die Arbeitsproduktivität für das 1. Quartal deu-ten auf ein niedriges Wachstum hin. Auf derNachfrageseite gibt es Hinweise für eine moderate Be-schleunigung des Wirtschaftswachstums im 2. Quartal.Das wichtigste Argument ist, dass die Frühindikatorender OECD und die Einkaufsmanagerindizes die Nachfra-geschwäche im 1. Quartal nicht angezeigt haben. Dieser„Fehler“ könnte in den kommenden Monaten von der„richtigen“ Seite (= höheres Wachstum) geschlossen wer-den. Anders gesagt: die Frühindikatoren deuten daraufhin, dass das schwache Wirtschaftswachstum im 1.Quartal eine Wachstumsdelle war.

Basisszenario. Für das 2. Quartal lautet das Basisszena-rio: anhaltend schwaches Potenzialwachstum, moderathöheres Wirtschaftswachstum, stabile Inflation, hoheüberschüssige Liquidität wegen der mageren Investiti-onstätigkeit und hohe Nachfrage seitens der Zentralban-ken in Japan und der Eurozone nach Anleihen. D.h., dasWirtschaftswachstum bleibt schwach genug, damit derInflationsdruck niedrig und die Geldpolitiken expansivbleiben, aber stark genug um das Gewinnwachstum zuunterstützen.

Heftige Marktbewegungen. Wie passt das mit denjüngsten Marktbewegungen zusammen? Die großenTrends der vergangenen Monate Festigung des US-Dollar,Abschwächung des Ölpreises, fallende Rendite und Ver-flachung der Renditestrukturkurven, Outperformancevon Aktien in der Eurozone haben sich in den vergange-nen Tagen bzw. Wochen umgekehrt. Die gemeinsameKlammer ist, dass die Bewertungen „teuer“ und die Posi-

tionierungen der Marktteilnehmer asymmetrisch (aufUS-Dollar Festigung,. usw) waren. Das kann unter ande-rem auf die sehr expansiven Zentralbankpolitiken zu-rückgeführt werden (Mini Boom / Bust Zyklen).

Teure Bewertungsniveaus. Tatsächlich: Der real effek-tive US-Dollar befindet sich deutlich über dem langfristi-gen Durchschnitt. Gleichzeitig haben dieZinserhöhungserwartungen in den USA ab- und das Han-delsbilanzdefizit zugenommen. Die 10jährige reale Ren-dite in Deutschland hat im April -1,37% erreicht (aktuell:-0,96%) und der Renditeunterschied zwischen lang undkurz laufenden Staatsanleihen hat sich zusehends ver-ringert obwohl sich das Wirtschaftswachstum beschleu-nigt hat. Bei den Aktien blieb das Gewinnwachstum inder Eurozone im 1. Quartal weiterhin schwach. In die-sem Umfeld muss nicht viel passieren, um heftige Ge-genbewegungen auszulösen.

Im Fokus. Aktuell stehen im Fokus: 1) Wann, wieschnell und in welchem Ausmaß die US-amerikanischeZentralbank die Leitzinsen anheben wird, hängt vorallem vom Lohnwachstum ab, dass sich zuletzt etwas be-schleunigt hat. 2) Die Europäische Zentralbank ist mitder Reflationspolitik vor allem dann erfolgreich, wennsie es schafft, die nominellen Renditen niedrig und denEuro schwach zu halten sowie die Inflationserwartungenin Richtung Zentralbankziel zu bewegen.

Schlussfolgerung: Das Umfeld spricht gegen eine nach-haltige USD-Abschwächung, gegen nachhaltige Rendite-anstiege in der Eurozone und für Aktien in derEurozone. <

Mehr von Gerhard Winter unter http://goo.gl/NldnkF

BELOG VON BE24.AT

http://www.be24.at

BElogs ÖsterreichsBörsetagebücher

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BELOG VON BE24.AT

Wegen der derzeit kaum vorhandenen Sparzinsenzogen Aktien mit hohen Dividendenrenditen inden vergangenen Jahren logischerweise die Auf-

merksamkeit informierter Anleger auf sich. In der histori-schen Betrachtung entwickelten sich Aktien mit hohenDividendenrenditen im Vergleich zum Gesamtmarkt sehrstabil. Klarerweise ist die Veranlagung in einer Aktie -auch wenn sie in der Vergangenheit hohe Dividenden ab-geworfen hat - immer mit Risiken verbunden, was am Bei-spiel der Versorgeraktien RWE und E.ON in denvergangenen Jahren deutlich demonstriert wurde. Deshalbkönnte für risikoaverse Anleger mit der Markterwartung,dass die Kurse der ‘Dividendenriesen’ auch in Zukunft gutlaufen werden, die Investition in den Euro Stoxx Select Di-vidend 30-Index als Alternative zum Direktinvestment inselbst ausgewählte Aktien interessant sein. Das aktuell zurZeichnung angebotene Europa Dividendenaktien Bond-

Zertifikat der RCB reduziertwegen der vollständigen Ka-pitalgarantie am Laufzeit-ende auch noch das Risikoeines direkten Indexinvest-ments.

19% oder 38% Ertrag mög-lich. Der am 26. Mai 2015festgestellte Schlusskurs desEuro Stoxx Select Dividend30-Index wird als Startwertfür das Zertifikat fixiert. In

sieben Jahren, am 24. Mai 2022, wird der dann aktuelle In-dexstand mit dem Startwert verglichen. Notiert der Indexan diesem Tag auf oder oberhalb des Startwertes, dannwird die Rückzahlung des Europa-Bonds zumindest mit119 Prozent des Nennwertes erfolgen, was unter Berück-sichtigung des Ausgabeaufschlages und der Kosten einerJahresrendite in Höhe von 2,08 Prozent entsprechen wird.Befindet sich der Index am 24. Mai 2022 im Vergleich

zum Startwert mit mehr als 19 Prozent im Plus, so wird

das Zertifikat mit 138 Prozent des Ausgabepreises getilgt.Da bei 138 Prozent der Cap des Produktes angebracht ist,wird das Zertifikat auch dann mit diesem Preis zurückbe-zahlt, wenn sich der Index in sieben Jahren mit mehr als38 Prozent im Plus befindet. In diesem Fall wird der Netto-ertrag bei 33,98 Prozent liegen (= 4,27 Prozent pro Jahr).

Die Kapitalgarantie greift. Bei einem finalen Indexstandunterhalb des Startwertes wird das Produkt mit dem Aus-gabepreis von 100 Prozent zurückgezahlt. Der effektive,maximale Kapitalverlust dieses Investments beschränktsich somit auf die Gesamtkosten von 3,2 Prozent.

In der Zeichnung. Der RCB-Garantie-Zertifikat EuropaDividenden Bond, fällig am27. Mai 2022, ISIN:AT0000A1E1B5, kann nochbis 22. Mai 2015 in einer Stü-ckelung von 1000 Euro mit100 Prozent plus drei Pro-zent Ausgabeaufschlag ge-zeichnet werden.

ZertifikateReport-Fazit: Dieses Zertifikat wird bereits beieinem geringen Indexanstieg eine Nettojahresrendite von2,08 Prozent abwerfen. Bei einem Plus von 19 bis 38 Pro-zent erhöht sich die Renditechance auf 4,27 Prozent proJahr. Wie bei allen Garantieprodukten bezieht sich die Ka-pitalgarantie ausschließlich auf das Laufzeitende. Ein vor-zeitiger Verkauf des Zertifikates kann Verlusteverursachen. <

„Deshalb könntefür risikoaverseAnleger mit derMarkterwartung,dass die Kurse derDividendenriesenauch inZukunft gutlaufen werden, ...“

Garantie-Zertifikat EuropaDividenden Bond

VON WALTER KOZUBEKZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT

Im worst-case greift die Kapitalgarantie im best-case liegtdie Verzinsung bei 4,27 Prozent p.a. Foto: Bloomberg

„ ... die Investitionin den Euro StoxxSelect Dividend 30Index alsAlternative zumDirektinvestmentinteressant sein.“

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SCHWERPUNKT

Austria Center Vienna am 14. Juni 2013 - eine Legendetritt ab. Auf der 9. ordentlichen Hauptversammlungder Strabag SE übergibt der „Baulöwe“ Hans Peter Ha-

selsteiner, der aus einer mittelgroßen Kärntner Baufirmaeinen der europaweit größten Baukonzerne geformt hat, dasZepter an seinen Nachfolger. Mit der Hofübergabe an den1954 in Wuppertal geborenen Thomas Birtel, der 1996 vonder schwedischen Frigoscandia-Gruppe zur Strabag wech-selte, endet eine Ära. Eine Ära, die bei manchem Anteilseig-nern des Strabag-Konzerns, der im Oktober 2007 zu einemAusgabepreis von 47 Euro sein Debüt an der Wiener Börse ge-feiert hat, wohl nicht nur Wohlgefallen auslöste. Die Strabagkonnte zwar zwischen 2007 und 2012, dem letzten Jahr fürdas Haselsteiner die Verantwortung als CEO trug, die Erlösevon 9,88 Milliarden Euro auf 12,98 Milliarden hochfahren,doch der Nettoertrag konnte nicht mithalten. Im Gegenteil -2012 erzielte die Strabag mit einem Nettoertrag von 60,6 Mil-lionen Euro das schlechteste Ergebnis seit 2006. Trotz diesesenttäuschenden Ergebnisses und der mageren Performanceder Aktie - zwischen dem IPO und dem letzten Auftritt Ha-selsteiners auf der HV verlor das Papier mehr als 58% (inklu-sive der Dividendenzahlungen in den Jahren von 2008 bis2013) - konnte dem scheidenden Bau-Tycoon auf seiner letz-ten HV als CEO niemand so richtig böse sein. Was wohl nichtzuletzt auch an der Wirtschaftskrise lag, die die letzten Jahreder Haselsteiner-Epoche kennzeichnete. Im Gegenteil selbsteinige Kleinaktionäre meldeten sich voll des Lobes zu Wort:Ein Anteilseigner, der eigens aus Saarbrücken angereist kam,hätte Haselsteiner zum Abschied „ein erfreulicheres Ergeb-nis gewünscht“, und fügte - an den scheidenden CEO gewandt- hinzu: „Sie als gewiefter Stratege haben Ihrem Nachfolgerdie Sache natürlich etwas leichter gemacht - er muss nichtnach einem Superergebnis die Abschreibungen vornehmenund plötzlich rote Zahlen präsentieren.“ „Das diesjährige Er-gebnis schmälert Ihr Lebenswerk in keinster Weise“, betonte

Harald Fercher [email protected]

24 der aktuellen ATXPrime CEOs erzielten inihrer bisherigen Amtszeit im Schnitt einejährliche Rendite von mehr als 10 Prozent.Wirklich schlecht - im Sinne ihrer Aktionäre- performten nur ganz wenige.

ATX-CEOS IM PERFORMANCE-CHECK

Die Bilanz der Bosse: Wer seinenAktionären ‘Mehrwert’ bescherte

Welcher CEO hat seinen Aktionären die größten „Trüffel“ insDepot gelegt? Foto: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Kursraketen: Performance in % seit Amtsantritt/IPO

Andritz erwies sich seit dem IPO als wahre Kursrakete.

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SCHWERPUNKT

er und überreichte Haselsteiner als symbolisches Abschieds-geschenk einen Zollstock. „Damit mögen und sollen Sie viel-leicht die Erfolge Ihres Nachfolgers messen“, meinte er.

Gewogen, gemessen und für gut befunden.Die Erfolge desNachfolgers können sich tatsächlich sehen lassen. Die Erlösehinkten, im erst kürzlich präsentierten 2014er Ergebnis mit12,48 Milliarden Euro, zwar noch jenen des Jahres 2012 hin-terher, doch in punkto Profitabilität ist ein eindeutiger Auf-wärtstrend festzustellen. 2012 erzielte die Strabag ein EBITvon 207,19 Millionen Euro, 2014 wurde es auf 281,96 Millio-nen gesteigert. Die entsprechende Marge verbesserte sich von1,6 auf 2,3 Prozent und der Nettogewinn stieg auf 128,0 Mil-lionen Euro (Bloombergdaten). Gegenüber 2012 etwas mehrals eine Verdoppelung. Folgt man den Schätzungen der Ana-lysten, so wird sich heuer eine weitere Ergebnisverbesserungeinstellen. In einem Börse Express-Interview meinte ThomasBirtel Ende März dieses Jahres: „Bis 2016 wollen wir auf dreiProzent EBIT-Marge kommen, die wollen wir danach auchverteidigen. Hier sind wir auf einem guten Weg, ....“ (mehrhier: http://bit.ly/1dQajlo). Und auch an der Börse kann sichdie Performance des Haselsteiner-Nachfolgers sehen lassen.Von ihrem Zwischenhoch in der „Birtel-Ära“ bei 23,13 Euro istdie Aktie zwar wieder ein Stück weit entfernt, doch seit derAmtsübernahme hat sich der Kurs durchaus gut entwickelt.Rechnet man die bisherige Performance (inkl. Dividenden)auf die noch nicht ganz 23monatige Amtszeit des Strabag-CEOs um, so weist die Aktie per Ende April ein durchschnitt-liches monatliches Plus von 1,31 Prozent auf - hochgerechnetauf’s Jahr entspricht dies einer Rendite von mehr als 15,7 Pro-zent (siehe dazu die Tabelle am Schluss dieser Geschichte). InZeiten niedrigster Zinsen eine durchaus ansehnliche Rendite.Für potenzielle Investoren zählt die Vergangenheit allerdingswenig - selbst wenn der Track Record positiv stimmt. Also be-

fragen wir noch einmal die Analysten: Im Median geben dieseder Strabag-Aktie ein Kursziel von 22,02 Euro. Auf Sicht vonzwölf Monaten entspricht dies einem Ertragspotenzial von7,4 Prozent. Auch das - angesichts der Zinssätze - ein gar nichtmal so schlechtes Angebot, so es hält.

Zeitsprung ins Jahr 2001. Ziemlich genau 12 Jahre bevor derStrabag-Gründer Haselsteiner das CEO-Staffelholz an seinenNachfolger weiterreichte, betrat ein Mann das glatte Parkettder Börse, über dessen Auftritt sich wohl zahlreiche Anlegerbesonders freuen. Am 25.06.2001 feierte der Andritz-Konzern,geleitet vom damals 47 jährigen Wolfgang Leitner, der siebenJahre zuvor die Spitze des Konzerns erklommen hatte, seinBörsedebüt. Die eigentliche Erfolgsgeschichte der Andritz be-gann aber bereits 1999, als ein internationales Konsortiumrund um die UIAG mit Beteiligung des Managements den Gra-zer Konzern aus seiner deutschen Mutter AGIV (Aktienge-sellschaft für Industrie und Verkehrswesen) herauskaufte.Andritz-Chef Leitner damals zur Presse: „Für die Andritz AGwar es wichtig, dass die Unsicherheit der vergangenen zweiJahre endlich vorbei ist.“ Rund 20 Monate später startete An-dritz dann an die Börse, wobei der Start eher schleppend ver-lief. Am ersten Tag verlor die Aktie 2,29%, erholte sich in derFolge aber wieder. Allein, wirklich reich konnten die Anlegerim ersten Jahr mit der Andritz-Aktie nicht werden. 2001schlug am Ende des Jahres ein Plus von 1,43% zu Buche. ImJahr darauf lief es schon besser: Während die Aktie das Jahr2012 mit einem Plus von 11,68% (inkl. Dividende) bendete, er-zielte der ATX gerade mal einen Zuwachs von 0,85% (Total Re-turn: 3,16%). So richtig gezündet wurde der Andritz-Turbo,der seither so manchen Anleger in Staunen versetzt hat, erstim Jahr 2003. Mit einem Plus von mehr als 72% performte dieAktie (wieder inkl. Dividende) den ATX, der Total Return rund37% zulegen konnte, deutlich aus. In der Totalen betrachtet

Topperformer: Performance in % seit Amtsantritt/IPO (inklusive Dividenden)

Auch inklusive der Dividenden, die ja vom Kurs abgeschlagen werden, erweist sich Andritz im Rückblick als Goldgrube.

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SCHWERPUNKT

hat Wolfgang Leitner in den 166Monaten, die seit dem IPO ver-gangen sind, seinen Anleger einPlus von mehr als 1888% - in-klusive Dividendenzahlungenwaren es sogar mehr als 2160%- eingespielt (siehe dazu auchdie Grafiken Kursraketen undTopperformer auf den vorher-gehenden Seiten). Leitner hatdamit die ‘Legende’ Haselstei-ner - zumindest aus Sicht derAktionäre - weit in den Schattengestellt. Aus dieser Sicht heraushat der Andritz-Chef nicht ganzunberechtigt bereits dreimal(2006 gemeinsam mit Wolfgang

Eder, voestalpine, 2009 und 2012) den, seit zehn Jahren vonDeloitte, dem CFO Club Austria in Kooperation mit dem BörseExpress vergebenen Preis als CEO des Jahres gewonnen (diekomplette Siegerliste der zehn Jahre finden Sie hier:http://bit.ly/1EkYn0x).

Einer stellt Leitner in den Schatten. Geschlagen wird Leit-ner - zumindest wenn man die jeweilige Amtszeit in Relationzur Performance stellt - nur von einem Mann, der ihm 2013auf dem Sessel als CEO des Jahres folgte. Ein Mann, der in denletzten Amtstagen seines CEO-Daseins einen beinhartenKampf mit der Konkurrenz austrug. Ein Mann, den ein ande-rer Konkurrent zum Abschied als CEO mit einem Twitterpos-ting folgenden Inhalts überraschte: „Wir wünschen EduardZehetner einen schönen letzten Arbeitstag in der Immofinanz& alles Gute für die Zukunft!“ An Eduard Zehetner, der am30.04. dieses Jahres sein Staffelholz an Oliver Schumy, denehemaligen CFO des Mayr-Melnhof-Konzerns weiterreichte,scheiden sich die Geister (zumindest in den Foren des BörseExpress) wie an kaum einem anderen österreichischen Ma-nager. Dennoch, Zehetners Bilanz kann sich sehen lassen. An-getreten im Jahr 2008, zuerst als CEO der Immoeast und CFOder Immofinanz, wo er kurze Zeit später den ehemaligenAUA-CFO Thomas Kleibl als Vorstandsvorsitzenden im Amtbeerbte, holte er die vor der Pleite stehende Immobilienfirmavon der Barre und sorgte im Verlauf der weiteren Jahre fürneue Hoffnung bei vielen Aktionären. Vor allem bei jenen,die sich in der Zeit vor Zehetner von so manchem Finanzbe-rater die Immofinanz-Aktie aufschwatzen ließen. Umgerech-net auf die Amtszeit bringt es die Immofinanz-Aktie in denrund 77 Monaten, die Zehetner das Schicksal des Konzernszu verantworten hatte, auf eine durchschnittliche jährlichePerformance von fast 220% (inklusive Dividenden und Buwog-Abspaltung). Hinter dieser Performance muss selbst Andritz-Boss Leitner zurückstehen (siehe Tabelle „Die Bilanz derBosse“. Dass Zehetners letztes Amtsjahr nicht unbedingt

unter einem glücklichen Stern stand, verbindet ihn mitjenem Mann, der am Anfang dieser Geschichte stand. „Meinepersönliche Einschätzung, was den russischen Markt betrifft,wurde extrem enttäuscht“, meinte Hans Peter Haselsteinerauf der HV 2013. Im Euphoriejahr 2007 habe er geträumt,dass Russland Deutschland als wichtigsten Auslandsmarktüberholen könnte. „An die Umsetzung glaube ich nichtmehr“, meinte Haselsteiner 2013. Für die Immofinanz hin-gegen ist Russland - verbunden mit allen Turbulenzen - heuteder wichtigste Markt. (Mehr zu Eduard Zehetner lesen Sie wei-ter hinten in diesem PDF.)<

Name Firmenname Perf./Jahrin %1

Eduard Zehetner Immofinanz 219,51

Wolfgang Leitner Andritz 156,76

Ulrich Schumacher Zumtobel 67,54

Bruno Ettenauer CA Immo 64,45

Gerald Grohmann SBO 59,94

(Ashish Sensarma2 Wolford 51,22)

Dieter Siegel Rosenbauer Int. 50,56

Ernst Vejdovszky S Immo 47,79

Wolfgang Eder voestalpine 44,76

Günther Ofner, Julian Jäger Flughafen Wien 41,62

Daniel Riedl BUWOG 41,14

Helmut Wieser AMAG Austria Metall 37,10

Attila Dogudan Do&Co 36,05

Georg Pölzl Österreichische Post 33,07

Peter Untersperger Lenzing 33,06

Andreas Gerstenmayer AT&S 24,05

Wilhelm Hörmanseder Mayr-Melnhof 23,75

Karl Heinz Strauss Porr 23,07

Franz Struzl RHI 17,95

Hans Peter Hagen Vienna Insurance 16,41

Clemens Schneider conwert Immobilien 15,80

Thomas Birtel Strabag 15,76

Johann Marihart Agrana Bet. 12,10

Andreas Treichl Erste Group Bank 11,00

Heimo Scheuch Wienerberger 7,23

Thomas Fahnemann Semperit 4,03

Herbert Ortner Palfinger 3,61

Gerhard Roiss OMV 1,93

Friedrich Huemer Polytec 1,87

Peter Layr EVN -1,12

Hannes Ametsrieter Telekom Austria -2,13

Georg Kapsch Kapsch TrafficCom -2,99

Wolfgang Anzengruber Verbund -5,46

Andreas Brandstetter UNIQA Insurance Group -9,58

Franz Jurkowitsch Warimpex -10,68

Karl Sevelda RBI -15,80

Walter A. Stephan FACC -29,14

Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen; weitere Details bzw zur Methodik siehe Folegeseite; 1:

Performance/Jahr inkl. Dividenden seit Amtsantritt oder IPO hochgerechnet; 2: außer Konkurrenz zu kurz im Amt

Bilanz der Bosse: Das gesamte Ranking2168%plus (inkl. Dividenden) er-zielte die Aktie des AndritzChefs Wolfgang Leitner seitdem IPO im Jahr 2001.

PERFORMANCE

10FREITAG, 08. MAI 2015

Page 11: be INVESTOR 33

BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT

Firmenname Name des CEO CEO seit/IPO am Kurs Performance Performance durchschnittl.Datum1 am 30.04.’15 total in % inkl. Dividenden2 Perform./Jahr2

Agrana Bet. Johann Marihart 18.12.1991 81,00 157,15 282,39 12,10

AMAG Austria Metall Helmut Wieser 01.04.2014 32,00 32,73 40,19 37,10

Andritz Wolfgang Leitner 25.06.2001 52,20 1888,57 2168,57 156,76

AT&S Andreas Gerstenmayer 01.02.2010 14,19 109,63 126,24 24,05

BUWOG Daniel Riedl 28.04.2014 18,09 35,95 41,14 41,14

CA Immobilien Anlagen Bruno Ettenauer 01.01.2009 16,25 374,31 408,17 64,45

Conwert Immobilien Inv. Clemens Schneider 01.02.2014 11,29 18,70 19,76 15,80

Do&Co Attila Dogudan 30.06.1998 65,91 569,07 606,82 36,05

Erste Group Bank Andreas Treichl 04.12.1997 25,38 131,89 191,56 11,00

EVN Peter Layr 20.01.2011 10,17 -20,86 -4,75 -1,12

FACC Walter A. Stephan 25.06.2014 7,19 -24,28 -24,28 -29,14

Flughafen Wien Günther Ofner, Julian Jäger 05.09.2011 80,00 139,13 149,14 41,62

Immofinanz3 Eduard Zehetner 21.11.2008 2,68 914,39 1408,52 219,51

Kapsch TrafficCom Georg Kapsch 26.06.2007 20,05 -37,34 -23,44 -2,99

Lenzing Peter Untersperger 01.01.2009 60,55 155,45 209,40 33,06

Mayr Melnhof Karton Wilhelm Hörmanseder 14.05.2002 103,45 235,73 306,81 23,75

OMV Gerhard Roiss 01.04.2011 29,75 -6,43 7,88 1,93

Österreichische Post Georg Pölzl 01.10.2009 43,35 129,34 184,63 33,07

Palfinger Herbert Ortner 19.06.2008 26,72 17,09 24,67 3,61

Polytec Holding Friedrich Huemer 28.04.2006 7,55 -2,57 16,79 1,87

Porr AG4 Karl Heinz Strauss 13.09.2010 53,00 103,42 107,68 23,07

Raiffeisen Bank Int. Karl Sevelda 07.06.2013 14,99 -38,99 -30,28 -15,80

RHI Franz Struzl 08.09.2011 25,69 52,46 65,82 17,95

Rosenbauer Int. Dieter Siegel 01.10.2011 84,98 166,14 181,18 50,56

S Immo5 Ernst Vejdovszky 18.04.2013 8,33 87,70 95,58 47,79

SBO Gerald Grohmann 03.10.2001 63,00 684,07 814,13 59,94

Semperit6 Thomas Fahnemann 14.04.2011 40,85 5,63 16,10 4,03

Strabag Thomas Birtel 14.06.2013 20,84 26,26 30,20 15,76

Telekom Austria Hannes Ametsreiter 01.04.2009 6,62 -36,88 -12,93 -2,13

UNIQA Insurance Group Andreas Brandstetter 01.07.2011 8,79 -40,78 -36,74 -9,58

Verbund Wolfgang Anzengruber 01.01.2009 15,16 -51,52 -34,60 -5,46

Vienna Insurance Hans Peter Hagen 01.06.2012 35,54 25,36 34,18 16,41

voestalpine Wolfgang Eder 01.01.2004 37,42 376,69 507,26 44,76

Warimpex Franz Jurkowitsch 26.01.2007 0,91 -91,73 -88,09 -10,68

Wienerberger Heimo Scheuch 01.08.2009 14,50 37,22 41,58 7,23

(Wolford7 Ashish Sensarma 07.01.2015 24,00 17,07 17,07 51,22)

Zumtobel Group Ulrich Schumacher 01.10.2013 24,45 105,42 106,93 67,54Quelle: Bloomberg, Unternehmensangaben, eigene Berechnungen; Valneva nicht miteinbezogen. Stand 30.04.2015; in die Berechnung flossen nur Dividenden ein, dieper 30.04. 2015 bereits bezahlt waren. 1: bei einem kursiv dargestellten Datum handelt es sich um das IPO-Datum (CEO schon länger im Amt); 2: in %; 3. seit Amtsan-tritt als CFO (CEO der Immoeast) inkl. 1/20 BUWOG; 4: inkl Abspaltung PIAG/UBM; 5: Berechnung ab April 2013 offiziell CEO - schon vorher als Vorstand im Amt. 6: ex-klusive Divdidendenzahlung 2015; 7: erst seit 5.1.2015 im Amt - Performance daher noch nicht wirklich vergleichbar.

Die Bilanz der Bosse - alle ATXPrime-Firmen auf einem Blick

Die Ermittlung der durchschnittlichen Performance/Jahr erfolgte inzwei Schritten. Zuerst wurde die Gesamtperformance (inkl.Divi-dende) des betreffenden CEO seit seinem Amtsantrit (oder seitdem IPO) durch die Anzahl der Monate (Stichtag 30.04.2015) divi-diert. Dabei galt: Lag der Amtsantritt in der ersten Monatshälfte sowurde dieses Monat voll gewertet, lag er in der zweiten Hälfte so

wurde erst ab dem nächsten Monat gerechnet. Die so ermitteltePerformance wurde dann auf 12 Monate (1 Jahr hochgerechnet).Klar ist, dass die von uns erstellte „Bilanz der Bosse“ - wie jede Bi-lanz - eine Momentaufnahme ist, die sich zu einem anderen Zeit-punkt natürlich ganz anders dargestellt hätte oder vielleicht auch inZukunft noch ganz anders darstellen wird.

INFO ZUR METHODIK

11FREITAG, 08. MAI 2015

Page 12: be INVESTOR 33

BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT

ObEduard Zehetner in der Nacht auf den 17.04. diesesJahres gut geschlafen hat, ist nicht überliefert. Dochspätestens amMorgen des selben Tages, an demdie a.o.

Hauptversammlung der Immofinanz anberaumt war, dürftesich die angespannte Stimmung in einem ersten Lächeln auf-gelöst haben. Grundwar eine Ad-Hoc-Mitteilung der CA Immomit dem Ergebnis des freiwilligen Angebotes, welches der Im-mobilienkonzern gemeinsammit der O1 Group für 13,5% derAnteile an der Immofinanz abgegeben hatte (entsprach 15%der Stimmrechte). Lediglich 15.777.617 Aktien oder 1,57% derStimmrechte wurden den beiden Partner angeboten. Damithatten die Bieter, die sich parallel an der Börse mit Immofi-nanz-Aktien eingedeckt hatten und am Tag der ao. HV miteinem Anteil von 6,08% zweitgrößter Aktionär waren, ihr ur-sprüngliches Ziel verfehlt. In den Stunden davor hatten sichdie Ereignisse geradezu überschlagenen. Kurz vor 21:00 Uhrdes 16.04. war bekannt geworden, dass die Immofinanz die Ab-stimmung über ein Angebot zum Erwerb eines nicht unbe-trächtlichen Anteils an der CA Immo abgeblasen hatte. Sehrwohl zur Abstimmung gelangte hingegen ein Antrag über dieHerabsetzung der Kontrollschwelle auf 15%. Eine strategischeFinte, der eine Übernahme der Kontrolle bei der Immofinanzimmens verteuert hätte, da mit dem Überschreiten der 15%automatisch ein Pflichtangebot an alle anderen Aktionäre aus-gelöst wordenwäre. Die auf der a.o. HV anwesendenAktionärestimmten mit 71,9% für die Absenkung der Kontrollschwelle.Ein Schachzug, mit dem Eduard Zehetner, der per 30.04. alsImmofinanzchef aus dem Amt schied, den wohl letzten gro-ßen Sieg als CEO unter Dach und Fach gebracht hat.Daran, dass Zehetner im Angebot der CA Immo ein ‘feind-

liches Angebot’ sah, ließ er in den Monaten davor nie einenZweifel aufkommen. Auf der Börse Express Road Show #43,abgesehen von der HV der letzte große öffentliche Auftrittals Immofinanz-CEO, meinte er zwar: „Die beiden Unter-nehmen zusammenzuführen macht 100prozentig Sinn. Die

Frage ist die Intensität, das Ausmaß und wann.“ Aus seinerSicht wäre es allerdings der richtige Weg gewesen, „dass dasgrößere Unternehmen das Kleinere übernimmt. Auch dassdas Unternehmen, das besser performt hat, das Unterneh-men übernimmt, das schlechter performt hat.” (mehr dazufinden Sie unter anderem hier: http://bit.ly/1QNTNBF).

Auf Messers Schneide. Tatsächlich: Was die Performancebetrifft kann sich die nicht ganz siebenjährige Amtszeit Ze-hetners als Vorstandsmitglied der Immofinanz mehr alssehen lassen. Als er am 21.11.2008 mit sofortiger Wirkungzum CEO, der damals noch eigenständigen Immoeast undzum CFO der Immofinanz bestellt wurde, stand die Zukunftdes Konzerns auf des Messers Schneide. Salopp ausgedrücktkann man durchaus sagen: ‘Am Anfang stand das Chaos’ -ein Chaos, welches nicht zuletzt durch das Platzen der US-Immoblase und die darauffolgende Finanzkrise, die zum Un-tergang der US-Investmentbank Lehman Brother geführthatte, mitverursacht wurde. Der Grund für die Troubles, indie Immofinanz zu diesem Zeitpunkt gerutscht war, lagaber nicht zuletzt in einer blindwütigen Expansion des Kon-

BILANZ

Eduard Zehetner holte dieImmofinanz aus dem ‘Chaos’

Eduard Zehetner: Am Anfang stand das Chaos - am Ende einPlus von mehr als 1400 %. Foto: APA/Herbert Pfarrhofer

Harald Fercher [email protected]

2008 trat Eduard Zehetner sein Amt an - zu-erst als CFO der Immofinanz. Am 30.04. en-dete seine letzte Amtszeit als CEO desUnternehmens - dazwischen liegt ein Plusvon mehr als 1400 Prozent.

12FREITAG, 08. MAI 2015

Page 13: be INVESTOR 33

BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT

zerns und dessen Verschachtelung, die unter dem ehemali-gen Immofinanz-Chef Karl Petrikovics aufgebaut wurde. (Be-kanntlich war Petrikovic nicht nur Immofinanz undImmoeast-Chef, sondern auch Vorstand der Constantia Pri-vatbank, die ihrerseits an den beiden Immogesellschaftengroße Aktienanteile besaß.)

Ein erster Purzelbaum. Schon am Tag der Bestellung vonZehetner zum CFO des Unternehmens schlug die Immofi-nanz-Aktie Purzelbäume. Am Vorabend notierte das Papier,welches am 16.04.2007 sein (rückgerechnetes) All Time Highvon 8,718 Euro erreicht hatte, bei einem Kurs von 0,264Euro. Den 21. November 2008 beendete das Papier miteinem Plus von fast 40% bei 0,368 Euro und am 22. ging esnoch einmal um 30% nach oben. Allein mit der BestellungZehetners war das Gröbste noch lange nicht vorbei. Daserste Jahresergebnis unter seiner Ägide zeigte seine „eiserneHandschrift“. Die radikale Bilanzbereinigung mit zahlrei-chenWertberichtigungen führte zu einem Nettoverlust von1,97 Milliarden Euro (GJ 2008/2009). Dieser radikale Schnittwar allerdings die Voraussetzung dafür, dass sich der Kon-zern, den viele schon als Pleitekandidat sahen, in der Folgedeutlich erholen konnte. Das beste Jahresergebnis (netto)lieferte die Immofinanz im GJ 2010/2011 als unterm Strichein Nettogewinn von 313,5 Millionen Euro herausschaute.Daraus, dass das ‘letzte’ Ergebnis in seiner Amtszeit weitaus

schmäler ausfallen wird , kannman dem scheidenden CEO ei-gentlich keinen Strick drehen. Im Geschäftsjahr 2014/15, wel-ches per 30.04. abgeschlossen wird, schlagen sich dieRusslandkrise und die Rubelturbulenzen nieder. Kein Wun-der, befinden sich doch immerhin 28,2% der Konzern-Assetsin Russland (siehe auch hier: http://bit.ly/1EFic7p).Die Russlandkrise und der Rubelverfall sind zwar aus den

Schlagzeilen verschwunden, doch in den Immofinanz-Zah-len bleiben sie präsent und sorgen für zahlreiche Unwäg-barkeiten. Seit der Beruhigung der Situation in der Ukrainesteigt der Rubel gegen den Euro zwar wieder an, doch diewirtschaftliche Situation Russlands ist weiterhin alles an-dere als rosig. So sagte die Weltbank zuletzt Anfang April,dass sie für heuer mit einem BIP-Minus-Wachstum von 3,8Prozent rechnet (für 2016 wurden minus 0,3% prognosti-ziert). Dem rapiden Verfall des Rubel wurde allerdings Ein-halt geboten. Hatte die russische Währung zwischen dem30.04.2014 (dem Bilanzstichtag der Immofinanz fürs Ge-schäftsjahr 2013/14) und dem 31.01.2015 (Q3) an die 38% anWert gegenüber dem Euro verloren – so stieg sie seither ge-genüber der europäischen Währung um fast 40%. Am Endenotiert der Rubel um etwas mehr als 13% unter seinemWertvom 30.04.2014. Allein, was auf den ersten Blick positivwirkt, muss nicht immer so sein. Denn ein Blick in die vo-rangegangenen Quartalsergebnisse zeigt, dass in Zeiteneines steigenden Rubels durchaus auch negative Effekte aufdas Immofinanz-Ergebnis durchschlagen. Letztendlich birgt

ein steigender Rubel vor allem in der Zukunft positive Ef-fekte in sich, denn damit steigt auch die Kaufkraft der rus-sischen Konsumenten, was sich wiederum auf das künftigeKonzernergebnis der Immofinanz durchschlagen sollte. DerKonzern war in der Rubelkrise nämlich gezwungen seinenMietern Mietnachlässe einzuräumen, die nun nach undnach auslaufen werden. In wie weit sich die Situation inRussland auf das letzte Ergebnis unter dem scheidendenCEO durchschlägt, lässt sich jetzt nur schwer abschätzen.Fakt ist aber, dass davon die Auszahlung einer Dividende ab-hängt: Zehetner zum Thema Dividendenpolitik auf der BörseExpress Roadshow: „Hier haben wir auf Grund der Bewer-tungsthematik eine, ein bisschen unsichere Situation für dasgerade ablaufende Wirtschaftsjahr. In Abhängigkeit davon,welche Bewertungsthemen wir aus Russland bekommen wer-den, wird es eine Dividende geben oder keine.“ „Es geht hiernicht umdie Liquidität“, betonte der Immofinanz CEO damals,„es geht hier um frei bzw. ausschüttbare Rücklagen. Wennkeine Dividende ausgezahlt wird, werden wir verstärkt Ak-tienrückkäufe tätigen.“

Die Bilanz kann sich sehen lassen. Egal ob es heuer zueiner Ausschüttung kommt oder nicht, auch so hat sich dieAmtszeit Zehetners in den Portemonnaies vieler Aktionär po-sitiv niedergeschlagen. Rechnetman die Performance der Aktieinklusive der bezahltenDividenden und der Buwog-Abspaltungals Quasi-Dividende (zumheutigen Kurs) und stellt diese in Ver-hältnis zu jenem Kurs den die Immofinanz-Aktie am20.11.2008 hatte, so kommt man per 30.04. (Schlusskurs) aufein Plus von mehr als 1400%. Wohl nicht zuletzt deshalb dürf-ten zahlreiche Aktionäre den Abwehrkampf des CEO gegen dieCA Immo mitgetragen haben. Das Ergebnis des Angebotes je-denfalls quittierte Zehetner auf der letztenHV als Immofinanz-Chef mit: „Dieses Ergebnis freut uns natürlichaußerordentlich“ und: „Noch eine persönliche Anmerkungdazu: Daswar das schönste Abschiedsgeschenk, dasmir die Ak-tionäre der Immofinanz bereiten konnten.“ <

Entwicklung der Immofinanz-Aktie seit 20.11.2008

2008 war die Immofinanz noch ein echter Pennystock.

13FREITAG, 08. MAI 2015

Page 14: be INVESTOR 33

Besonders war die ablaufendeWoche an derWiener Börse nicht.Grexit, Brexit und schwache US-Konjunkturdaten verunsicherten An-leger. Dazu kommt ein deutlicher Anstieg der Renditen im Staatsan-leihenbereich. Das bekam nicht zuletzt die UBM zu spüren, die rundein Viertel der geplanten Kapitalerhöhung nicht am Markt platzierenkonnte - das beschäftigte uns hier gestern - siehehttp://goo.gl/IoT1SH. Der negative Einfluss steigender Renditen zeigtesich in der gesamten Immobilienbranche: ganz oben auf der Liste derKursverlierer finden sich etwa Immofinanz, CA Immobilien, conwertund Buwog. Im Vergleich positiv verlief dieWoche dafür für Finanzti-

tel - klar, steigende Renditen sind zwar kurzfristig nicht unbedingt tollfür gehaltene Assets in diesem Bereich, aber gerade Versichererbrauchen das langfristig, um ihren Verpflichtungen überhaupt nach-kommen zu können. Ein bisserl stolz bin ich auf den Mittwoch undunserer Ansage, dass AT&S die Erwartungen der Analysten deutlichübertreffen wird - es kam auch so - siehe http://goo.gl/7WSFu0. Dieabsehbare Gewinnverdoppelung bei Andritz beschäftigte uns hier amDienstag - siehe http://goo.gl/wPq1kI - und der Ausblick für die Q1-Zahlen der Amag zuWochenbeginn - siehe http://goo.gl/Upsaqn. DieBerichtssaison wird uns auch kommendeWoche begleiten: amDienstag gibt’s Q1-Zahlen von UBM und Valneva, Mittwoch das Jah-resergebnis der Agrana und das Q1 von RHI und Rosenbauer. <

BÖRSE EXPRESS

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Renditeanstieg belastet

14FREITAG, 08. MAI 2015

Page 15: be INVESTOR 33

BÖRSE EXPRESS

RANKINGS - FONDS - AKTIEN

Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)Name Anlagefokus ISIN Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

PICTET-RUSSIAN EQUITIES-IUSD Russland LU0338482002 50,39 21,74 1,43 N.A.

CS LUX RUSSIA EQUITY-B USD Russland LU0348403774 50,07 22,67 N.A. 5,00

HSBC GIF-RUSSIA EQ-AUSD Russland LU0329931090 48,82 19,36 2,15 5,54

PARVEST EQUITY RUSSIA-CC-EU Russland LU0823431720 48,21 18,78 N.A. N.A.

UBAM-RUSSIAN EQUITY-ACAPUSD Russland LU0541091996 47,97 16,67 2,43 N.A.

STABILITAS PAC GOLD+METALS P Edelmetallsektor LU0290140358 47,55 21,56 3,30 5,00

EAST CAPITAL RUSSIAN FUND Russland SE0000777708 46,41 1,90 2,50 0,00

EAST CAP - RUSS FD-A-EUR Russland LU0272828905 46,33 1,81 N.A. 0,00

PICTET-RUSSIA INDEX-P USD Russland LU0625741946 45,95 18,55 0,67 N.A.

UBS LX EQ S-RUSSIA USD-PA Russland LU0246274897 45,42 24,17 2,38 2,00

EQUITY RUSSIA OPPORTUNIT-CC Russland LU0265268689 43,46 17,29 0,00 0,00

JPMORGAN JPM RUSSIA-AUSD-DIS Russland LU0215049551 43,21 20,98 1,90 5,00

ESPA STOCK RUSSIA-A Russland AT0000A05S97 42,93 16,63 N.A. 4,00

DWS RUSSIA Russland LU0146864797 41,20 21,06 2,05 5,00

CARMIGNAC-EURO ENTR-F CHF AH Europäische Union LU0992625599 39,38 44,08 1,91 0,00

EDMOND DE ROTHSCHILD CHINA-A China FR0010479923 39,36 87,04 N.A. 3,00

METZLER RUSSIA FUND-A Russland IE00B54VN939 39,32 18,67 N.A. N.A.

PIONEER INVEST RUSSIA STK-T Russland AT0000668264 39,11 18,15 N.A. 5,00

LUXEMBOURG SEL-AS SOL&WIN-A1 Thematischer Sektor LU0405846410 36,65 29,52 N.A. N.A.

ALLIANZ CHINA FUND-A USD Emerging Markets - Aktien IE0002817751 36,60 81,92 2,25 5,00

Die besten Aktienfonds 2015 (YTD)

Name Anlagefokus ISIN Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

PARVEST EQUITY TURKEY-C Einzelnes Land LU0265293521 -12,26 4,49 1,89 N.A.

CPB HELLENIC EQUITY Wachstum - Mid Cap N.A. -11,11 -42,60 2,42 0,80

HSBC GIF-HGIF TURK EQ-AC Einzelnes Land LU0213961682 -9,61 9,38 N.A. 5,54

JPMORGAN F-TURKEY EQUITY-A€ Einzelnes Land LU0117839455 -8,98 7,27 1,95 5,00

UBAM-TURKISH EQUITY-IC Einzelnes Land LU0500236640 -8,16 20,39 1,62 N.A.

EAST CAPITAL TURKISH FUND Mehrere Regionen SE0001621327 -7,00 9,14 2,50 0,00

ISTANBUL EQUITY FUND Einzelnes Land LU0093368008 -5,98 17,05 2,87 4,00

ESPA ALTER GLOBAL MARKETS-A Ausländischer Wert AT0000A012G4 -4,30 -4,09 N.A. 3,50

S ZUKUNFT AKTIEN 2 Euro-Zone AT0000657838 -1,87 -4,39 N.A. N.A.

S-ZUKUNFT AKTIEN 1 Ausländische Mischung AT0000649967 -1,64 -3,48 N.A. 5,00

MLIS-ENHAN VOL PREM-A ACC Ausländisches Wachstum LU0994402526 -1,52 -1,79 N.A. 0,00

PARVEST EQY INDONESIA-I Einzelnes Land LU0823430599 -1,30 18,29 1,06 N.A.

GLOBAL GARANT XX-VI Ausländisches Wachstum AT0000612668 -1,25 2,67 N.A. 5,00

JPM INDONESIA EQUITY-A USD Einzelnes Land LU0752402288 -1,04 17,68 1,90 5,00

OP AKTIEN MARKTNEUTRAL-R Marktneutral DE000A1JBZ51 -0,91 0,53 0,86 3,00

LM-WA BRAZIL EQ FD-ADAUSD Brasilien IE00B3P1ZW51 -0,83 -5,79 N.A. 5,00

C-QUADRAT SMN-EQT TR PLUS-T Ausländische Mischung LU0762832730 -0,60 2,44 N.A. 5,00

TOP 25 S Marktneutral DE0005152540 -0,54 -4,25 1,89 5,00

JPMORGAN-BRAZIL EQUITY-AUSDA Brasilien LU0318934451 -0,47 -7,35 1,90 5,00

FIDELITY-INDONESIA-A USD Einzelnes Land LU0055114457 -0,41 16,13 2,01 N.A.

Die schlechtesten Aktienfonds 2015 (YTD)

15FREITAG, 08. MAI 2015

Page 16: be INVESTOR 33

BÖRSE EXPRESS

RANKINGS - FONDS - ANLEIHEN

Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)Name Anlagefokus ISIN Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

MAN CONVERTIBLES GLOBAL-CHFI Wandelbare LU0346428005 22,97 26,15 0,93 5,00

FISCH CB-HYBRID INTL-A Wandelbare LU0162832405 21,67 24,29 1,77 3,00

NEU BERG EM MKT CRP DEBT-IAC Emerging Markets IE00B97C6C50 20,87 23,37 N.A. 0,00

SWISSCANTO LU GL CONV HCHF B Wandelbare LU0556183134 20,54 23,93 1,36 N.A.

NEUBERGER BRM EM DB HC-CHFAA Emerging Markets IE00B986FD06 20,18 22,95 N.A. 5,00

SCHRODER-ASIA CONV BND-AUSDA Wandelbare LU0351440481 19,76 37,36 1,69 3,09

FISCH BOND FUND CHF-B Aggregat, Anleihe LU0102602561 19,50 28,44 0,78 3,00

UBS EMER MKT BD 2018 CHF-K1A Emerging Markets LU1029157390 19,40 20,34 0,59 1,50

LO FUNDS-CNV BD AS USD-PA Wandelbare LU0394778582 19,39 35,96 1,82 0,00

SWISSCANTO BD IN GCO-H CHF P Hochverzinsliche Anleihe LU0957594327 19,25 N.A. N.A. 0,00

JB EMERGING MKTS CORP B S_-A Emerging Markets LU0784393430 18,73 21,75 1,47 0,00

SWISSCANTO SECURED HY-HCHFA Hochverzinsliche Anleihe LU1057798362 18,55 N.A. N.A. N.A.

KBC RENTA SWISSRENTA-DIS ausländische Anleihe LU0068455509 18,48 28,08 N.A. 2,50

UBS-GLB OPP UNCON-CHF HD PA ausländische Anleihe LU0897702469 17,79 15,28 1,75 1,00

CARMIGNAC-SECURITE-F CHF AH ausländische Anleihe LU0992625086 17,67 19,31 0,75 0,00

UBS LUX BOND FUND-CHF-P DIST ausländische Anleihe LU0010001286 17,51 21,12 0,96 1,00

JB EMERGING MRK I/G BD-AS_ Emerging Markets LU0854727129 17,46 21,52 1,19 N.A.

PICTET-CHF BONDS-P ausländische Anleihe LU0135487659 17,35 21,67 0,68 N.A.

UBS LUX MD TRM BND CHF-P-DST ausländische Anleihe LU0057954785 17,11 18,70 0,95 1,00

COUTTS SWISS BOND PROG SR-1 ausländische Anleihe IE0002295040 17,07 20,88 N.A. 2,50

Die besten Anleihenfonds 2015 (YTD)

Name Anlagefokus ISIN Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

KBC RENTA TRY-RENTA-C ausländische Anleihe LU0218855848 -10,31 0,27 N.A. 2,50

BLUEBAY-EM MKT INFL LNKED-R Emerging Markets LU0627758153 -8,02 -12,63 N.A. 0,00

DANSKE INVEST GLOB VERKSOBL Ausländ. Corporates DK0016075294 -7,02 -4,08 0,89 1,55

NOMURA EURO CONVERTIBLE FD Wandelbare DE0008484098 -6,24 -6,87 1,68 3,00

LM-WA BRAZIL BD FD LMAUSD Brasilien IE00B3PMY096 -3,65 0,75 N.A. 0,00

EVLI EURO GOVERNMENT BOND-A Euro-Zone FI0008800487 -3,43 2,39 0,65 0,00

EVLI EUR INVESTMENT GRADE-A Europäische Region FI0008803937 -3,16 0,42 0,75 0,00

HSBC GIF-BRAZIL BOND-A Brasilien LU0254978488 -3,05 -2,58 N.A. 5,54

UBS LUX BD SICAV-BRASIL-PUSD Brasilien LU0307095868 -2,93 -0,64 1,54 1,00

EVLI CORPORATE BOND-A Europäische Region FI0008801089 -2,59 -0,48 0,85 0,00

SEB EURO BOND-A Euro-Zone FI0008802806 -2,54 4,61 0,70 0,00

LFAM-PROTECTAUX-B CAP ausländische Anleihe LU0970533757 -2,04 -12,06 N.A. N.A.

XAIA CREDIT DEBT CAPITAL-P ausländische Anleihe LU0644385733 -1,77 -6,79 N.A. 3,00

SSGA EURO SUST CORP BD ID-ID Euro-Zone LU0579408914 -1,64 2,30 0,32 3,00

UNOFI-RENDEMENT 2-D Euro-Zone FR0007460472 -1,35 -0,79 N.A. 0,50

NESTOR OSTEUROPA BND FONDS-B Osteuropäische Region LU0182187632 -1,31 -9,63 1,50 3,00

CANDR BONDS-INTERNATIONL-C-D ausländische Anleihe LU0012119516 -1,22 3,98 0,85 2,50

NORDEA INVEST BOLIG II Anleihe DK0016023302 -1,10 0,49 N.A. N.A.

EVLI SHORT CORP BOND-A Europäische Region FI0008800503 -1,03 -0,06 0,55 0,00

CANDR BONDS EURO GOV INV G-A Ausländ. Staatsanleihe LU0093578077 -0,92 6,50 0,82 2,50

LGT SUST QLTY BOND HDGD-€B ausländische Anleihe LI0183909782 -0,87 0,01 2,20 N.A.

Die schlechtesten Anleihenfonds 2015 (YTD)

16FREITAG, 08. MAI 2015

Page 17: be INVESTOR 33

BÖRSE EXPRESS

RANKINGS - FONDS - IMMOBILIEN

Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)Name ISIN Anlagefokus Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

EII PROP WORLD INVEST EX-US IE0030794618 Sachwerte und Wertpapiere 15,47 28,47 1,62 3,00

PRIVATE BAN M PROM RE EST-A AT0000A07YH5 Sachwerte und Wertpapiere 11,22 23,20 N.A. 5,00

UBS LUX KEY-G REAL EUSD-P AC LU0574507207 Sachwerte und Wertpapiere 11,01 42,31 2,11 2,00

DWS SACHWERTE-INC DE000DWS0W32 Sachwerte und Wertpapiere 6,23 13,78 1,41 5,00

UBS D 3 SEC REAL ESTATE EUR DE0009772681 Sachwerte 3,72 -3,88 0,94 5,00

SEMPERREAL ESTATE - A AT0000622980 Sachwerte 1,17 2,21 N.A. 3,00

REAL INVEST AUSTRIA-A AT0000634357 Sachwerte 0,73 2,65 N.A. 3,00

IMMOFONDS 1 AT0000632195 Sachwerte 0,68 2,54 N.A. 3,25

WESTINVEST INTERSELECT DE0009801423 Sachwerte 0,37 2,05 0,57 5,50

RAIFFEISEN-IMMOBILIENFONDS-A AT0000633409 Sachwerte -0,04 -1,28 1,19 3,50

REAL INVEST EUROPE AT0000A04KN9 Sachwerte -0,39 -7,95 N.A. 3,50

REAL INVEST E 2006-A AT0000A001N3 Sachwerte -0,41 -7,97 N.A. 3,50

CS EUROREAL-A EUR DE0009805002 Sachwerte -1,68 -4,40 0,80 5,00

UBS D EUROINVEST IMMOBILIEN DE0009772616 Sachwerte -2,05 -17,73 0,93 N.A.

AXA IMMOSELECT DE0009846451 Sachwerte -5,30 -9,00 0,62 5,00

Die besten Immobilienfonds 2015 (YTD)

Name ISIN Anlagefokus Perf. YTD Kosten AA*

SMN DIVERSIFIED FUTURES-1996 LU0070804173 Verwaltete Futures - Systematisch 61,05 N.A. 0,00

MLIS GRAHAM CAP SYS MACRO-B LU0556497740 Makro, systematisch - Diversifiziert 42,42 N.A. 0,00

SUPERFUND GRN C-GENUSSSCHEIN AT0000641188 Verwaltete Futures - Systematisch 40,09 N.A. 3,00

R OPAL GLOBAL EQUITY-C EUR FR0010239657 Aktien-Hedge (FOHF) 33,90 N.A. 3,00

SUPERFUND GRN B GENUSSSCHEIN AT0000641170 Verwaltete Futures - Systematisch 31,75 N.A. 0,00

TOP STRATEGIE ALTERNATIVE-T AT0000500855 Multi-Strategie (FOHF) 28,04 N.A. 0,00

NN L ALTR BETA-PC-PC LU0370038167 Makro, systematisch - Diversifiziert 26,65 1,34 N.A.

LYXOR EPSILON GLOBAL TR-I€ IE00B643RZ01 Verwaltete Futures - Systematisch 26,43 N.A. 5,00

R OPAL EUROPE EQUITY-C EUR FR0010241703 Multi-Strategie (FOHF) 25,46 N.A. 2,50

MAN AHL TREND EUR D LU0424370004 Verwaltete Futures - Discretionary 24,36 4,17 5,00

SUPERFUND GREEN GCT EUR LU0138077283 Verwaltete Futures - Systematisch 20,25 N.A. 0,00

SUPERFUND GREEN GCT USD LU0067494376 Verwaltete Futures - Systematisch 19,22 N.A. 4,50

TRIAS L/S FUND LI0183864052 Long/Short 17,88 N.A. N.A.

SUPERFUND GRN A GENUSSSCHEIN AT0000641162 Verwaltete Futures - Systematisch 17,61 N.A. 0,00

MLIS YORK ASN EVENT-DRV-USDA LU0532509980 Ereignisgesteuert - Sondersituation 17,54 N.A. 0,00

ML IS-COL CIR IN HC L/S-B A LU0475778022 Long/Short 16,78 N.A. 0,00

MLIS DVSF FUTURE UCIT-DA EUR LU0955028492 Verwaltete Futures - Systematisch 15,43 1,71 0,00

OLYMPIA STRATEGIES ALPHA FND FR0007456561 Multi-Strategie (FOHF) 14,71 N.A. 5,69

WILLIAM B SICAV-DYNM DV AL-I LU0874269805 Makro - Diversifiziert 10,21 1,25 N.A.

CAN DIVERSIFIED FUTURES-C FR0010794792 Verwaltete Futures - Systematisch 10,17 1,50 1,00

ESPA BOND SYSTEM-EXTRA AT0000497466 Festverzinsliche - Diversifiziert 9,66 N.A. 0,00

CARAVELA-GLOBAL BALANCED LU0124811018 Multi-Strategie (FOHF) 8,96 N.A. 3,00

ART-ABSOLUTE RET TGT-A-DIVER LU0122512543 Multi-Strategie (FOHF) 8,73 N.A. 4,00

SCHRODER GAIA EGERTON EE-AA LU0463469048 Long/Short 8,22 2,56 3,09

LAMARTINE PERFORMANCE FR0007045281 Long/Short 7,53 N.A. 3,00

Die besten Alternative Investment Fonds 2015 (YTD)

17FREITAG, 08. MAI 2015

Page 18: be INVESTOR 33

BÖRSE EXPRESS

Dieses Produkt bietet keinen Kapitalschutz. Anleger tragen das Risiko des Geldverlustes bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten (Emittentenrisiko). Um ausführliche Informationen, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition in das Produkt verbundenen Risiken, zu erhalten, sollten potentielle Anleger den Basisprospekt lesen, der nebst den Endgültigen Angebots-bedingungen und etwaigen Nachträgen zu dem Basisprospekt auf der Internetseite www.vontobel-zertifikate.de veröffentlicht ist und beim Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten wird.

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18FREITAG, 08. MAI 2015

Page 19: be INVESTOR 33

BÖRSE EXPRESS

JUBILÄUM

Wild umstritten, heiß umfehdet - doch am Ende einechter Gewinn. So präsentiert sich die Aktie derBuwog am ersten Jahrestag ihres Börselebens. Als

Immofinanz-Boss Eduard Zehetner seine Plänemit der Buwog- deren Privatisierung noch heute die Behörden beschäftigt -präsentierte, war die Kritik unüberhörbar. Doch der Markt -sprich die Entwicklung des Aktienkurses - hat Zehetner letzt-endlich Recht gegeben. Ein Jahr nach ihrem IPO notiert dieBuwog mit einem deutlichen Plus (siehe Chart rechts) und istaus Sicht der Analysten - insgesamt sieben durchleuchten ak-tuell die Aktie - auch das ‘heißeste’ Eisen imWiener Immobi-lien ATX (IATX). Mit einem Konsens-Rating von 4,29 notiertedie Buwog-Aktie deutlich vor der aktuellen Nummer 2 (CAImmo siehe Tabelle unten). Geht es nach den Experten, so hatdie Aktie auch noch weiteres Potenzial. Auf Basis des aktuel-len Kurses sehen sie bis zum 12-Monats-Kursziel ein Potenzialvon fast 14 Prozent.Performancemässig gibt es auf Sicht von 12-Monaten nur

einen IATX-Wert, der stärker gelaufen ist als die Buwog: DieAktie der S Immo hat seit dem Buwog IPO mehr als 50 Pro-zent zugelegt. Wie die Buwog im ersten Jahr ihrer ‘Eigenstän-digkeit’ wirtschaftlich performt hat, erweist sich in wenigenTagen. Am 30. April endet das Geschäftsjahr 2014/15. <

Harald Fercher [email protected]

Vor exakt einem Jahr startete die Buwog alsImmofinanz Spin-Off an die Börsen in Frank-furt undWien. Für die Analysten ist die Aktie- trotz starker Performance - weiter das ‘hei-ßeste’ Papier im Immobilien ATX.

BUWOG

Österreichs ‘heißeste’ Immo-Aktiefeiert ihren ersten Geburtstag

Buwog-Immobilie Hellerpark in Wien. Wo einst derBörse Express residierte ... Foto: beigestellt

Name Empfehlungskonsens Empfehlungskons. Gewichtung Verkaufen Halten Kaufen Kurs Kursziel Potenzialder Analysten Veränd. 6 M. im IATX 12 M. Median in %

Buwog 4,29 -0,14 25,20 0,00 2,00 5,00 18,81 21,39 13,72

CA Immobilien 3,50 -0,13 29,53 0,00 5,00 3,00 16,67 19,26 15,57

conwert 3,50 1,30 17,56 1,00 4,00 3,00 11,48 12,78 11,37

Immofinanz 3,33 -0,50 18,42 1,00 8,00 3,00 2,79 2,95 5,73

S Immo 3,00 -1,20 8,61 2,00 2,00 2,00 8,20 8,69 5,98

Warimpex 1 3,00 -0,25 0,68 1,00 1,00 1,00 0,94 1,83 95,30

Quelle: Bloomberg, Stand 28.04.2015; 11.00 Uhr; 1. Kursziel im Schnitt sonst Median

1 Jahr Buwog an der Börse: IATX-Aktien im Vergleich

Performance der Buwog-Aktie seit dem IPO

Die Aktie legte seit dem Erstagesschlusskurs um 41,5% zu.

19FREITAG, 08. MAI 2015

Page 20: be INVESTOR 33

BÖRSE EXPRESS

AKTIENWIEN / WIKIFOLIO BEX01

Analysten Amag und VIG verlieren stark an Gunstund Polytec stößt Porr vom Thron

»Porr, Polytec,AT&S, Zumto-bel und Buwog hießen dieTop-5-Werte imAnalysten-

ranking bei Bloomberg AnfangApril. Ein gleichgewichtetesDepot aus diesenWerten erzielteein Plus von 0,5 Prozent, womitder Leitindex ATX als Benchmarkdiesmal nach langer, sehr langerZeit nicht geschlagen wurde -dieser schaffte plus 3,1% Pro-zent. Nach vier Monaten führtdas Analysten-Portfolio trotzdemmit 25,6 zu 19,4 Prozent.Für denMai gibt es an der Spitzenicht viel Neues - außer Platztäu-schen, womit wir nun Polytec alsneue Nummer eins des Marktessehen - aber allesamt wurden dieRatings leicht nach unten revi-diert. Polytec etwa verschlech-

terte sich von 4,67 auf 4,5 von 5,0möglichen Punkten - und wurdeeben die neue Nummer eins, dasich Porr von 4,71 auf 4,43Punkte verschlechterte (RCB gingvon Kaufen auf Halten).Mehr tatsich auf den hinteren Plätzen -und das nicht,weilWolford - ver-lor mit Monatsende CFOThomasMelzer - Lenzing als nun unbe-liebtesteWiener Aktie ablöste;Verbund und OMV sind in derFlop-5-Liste nicht mehr zu finden,deren Plätze haben nunmehrAmag (etwa da die LBBW vonKaufen auf Halten ging) und dieVienna Insurance Group (Keefe,Bruyette &Woods ging vonMar-ketperform auf Underperform,J&T Banka von Kaufen auf Verkau-fen) eingenommen. >gill<

4,50Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

17,6

Polytec

4,43Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

11,3

Porr

4,33Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

10,7

Zumtobel

4,29Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

16,9

Buwog

4,20Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

13,6

AT&S

Top und ...

2,33Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

-4,3

Wolford

2,47Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

-3,3

Österr. Post

2,63Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

9,2

Vienna Ins. Group

2,67Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

2,0

Lenzing

2,71Analystenkonsens

Kurspotenzial (%)

-5,0

Amag

Flop der ATXPrime-Werte

Friedrich Huemer Foto: beigestellt Ashish Sensarma Foto:beigestellt

Beliebte Polytec .... .... weniger beliebte Wolford

ATX seit 31. März 2015

20FREITAG, 08. MAI 2015

Page 21: be INVESTOR 33

BÖRSE EXPRESS

AKTIEN WIEN

Großkampftag im Wiener Leitindex ATX, was Quar-talszahlen betrifft. Mit der Erste Group, Österrei-chische Post sowie Wienerberger präsentierten

knapp 30% der ATX-Gewichtung Zahlen zum Q1. Das ineinem an sich schwachen Umfeld, geprägt durch die Unsi-cherheit über den weiteren konjunkturellen Verlauf in denUSA (gestern kamen schlechte Daten vom Arbeitsmarkt -siehe http://goo.gl/cDorjU). Dazu gibt es heute schlechteDaten von der deutschen Industrie (der Auftragseingangstieg im März um 0,9 statt erwarteter 1,5%) - und das Er-gebnis der britischen Unterhauswahlen liegt auch nochnicht auf dem Tisch, wo das Gespenst des Brexits herum-geistert (die Wahllokale im Vereinigten Königreich sindheute bis 23.00 Uhr geöffnet). Das neben dem ebenso nichtvom Tisch kommenden Grexits. Klar ist nur eins: Keinemder heutigen Zahlenleger wird von Analysten aus heutigerSicht noch ein Kurspotenzial zugebilligt (siehe Grafiken).Kurz zu den Zahlen: Die Erste Group erzielte im Q1 einen

Nettogewinn von 225,8 Mio. Euro und lag damit über denMarkterwartungen von 201,3 Millionen (Bloomberg-Kon-sens). Im Q1 2014 waren es 103,3 Millionen gewesen undim Q4 des Vorjahrs 42 Millionen Euro. Bestätigt wurde imRahmen der Zahlenveröffentlichung der bisherige Ausblickauf 2015: Erwartet wird eine Eigenkapitalverzinsung (umimmaterielle Vermögenswerte bereinigt (ROTE)) von 8–10Prozent, wo diese zum Jahresende 2014 bei 8,4 Mrd. Eurolagen. Weiters wird ein Kreditwachstum im niedrigen ein-stelligen Bereich und ein Rückgang der Risikokosten aufetwa 1,0 bis 1,2 Mrd. Euro erwartet. Interessant hier übri-gens einer der aufgezählten Risikofaktoren für das Ergeb-nis: Verbraucherschutzinitiativen. Mehr zur Erste Groupgibt’s unter http://goo.gl/2rWwmk.Die Österreichische Post hat den Überschuss im Q1 von

43,7 auf 43,8 Millionen Euro leicht ausgebaut - erwartetwaren 42,5 Millionen. Und bestätigte den bisherigen Aus-blick auf das Gesamtjahr: Demnach wird ein Umsatzwachs-tum von 1 bis 2 Prozent angepeilt, weiters eineEBITDA-Marge um die 12 Prozent sowie eine EBIT-Verbesse-rung. Mehr zur Post gibt’s unter http://goo.gl/j9rYTt.Wienerberger hat seine Verluste im Q1 massiv abgebaut

und den von Analysten erwarteten Fehlbetrag unterboten.Der Verlust reduzierte sich von 46,7 auf 40,7 Millionen Euro- bei minus 47,3 Millionen lag die (Bloomberg-)Erwartungs-haltung. Auch Wienerberger bestätigte seinen bisherigenAusblick und will ein Jahres-EBITDA von 350 Millionen er-reichen. Mehr zu Wienerberger gibt’s unterhttp://goo.gl/1xsHkg. >gill<

Die Zahlen liegen allesamt über den Erwartungen -allesamt wird aber auch der Ausblick bestätigt

BERICHTSSAISON: ERSTE GROUP, ÖSTERREICHISCHE POST, WIENERBERGER

in Mio. Euro

2014 2015e 2016e

Umsatz 6697 6707 6855

Gew. v. St -803 1381 1680

Überschuss -1442 795 1036

Gewinn/Aktie -3,36 1,88 2,44

Div./Aktie 0,00 0,46 0,66

Erste Group: Blick in die Zukunft

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 13 12 5

Konsensrating*: 3,47

Kursziel 25,25 Euro Kurspotenzial 0%

Das sagen die Analysten

in Mio. Euro

2014 2015e 2016e

Umsatz 2371 2405 2419

EBITDA 382,5 307,2 315,8

Überschuss 147,0 160,2 163,7

Gewinn/Aktie 2,17 2,42 2,54

Div./Aktie 1,95 2,00 2,07

Österreichische Post: Blick in die Zukunft

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 2 6 6

Konsensrating*: 2,43

Kursziel 42,0 Euro Kurspotenzial -3%

Das sagen die Analysten

in Mio. Euro

2014 2015e 2016e

Umsatz 2835 3006 3136

EBITDA 291,9 350,5 387,0

Überschuss -170,0 33,9 71,1

Gewinn/Aktie -1,74 0,34 0,65

Div./Aktie 0,15 0,18 0,23

Wienerberger: Blick in die Zukunft

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 4 7 4

Konsensrating*: 3,07

Kursziel 14,03 Euro Kurspotenzial -2%

Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser

Das sagen die Analysten

21FREITAG, 08. MAI 2015

Page 22: be INVESTOR 33

BÖRSE EXPRESS

AKTIEN WIEN

Unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen zumQuartalsultimo rechnet der Vorstand für das Ge-schäftsjahr 2015 mit einer EBITDA-Bandbreite zwi-

schen 130 Mio. und 140 Mio. Euro“, tut Amag-CEO HelmutWieser im Q1-Bericht kund. Was, siehe Tabelle, knapp unterder bisherigen Erwartungshaltung der Analysten liegt. Aberdas war bei den Q1-Zahlen auch schon so (siehe Tabelle).Womit Analysten ihre bisherigen Kursziele wohl eher nichterhöhen werden. Wohl mit ein Grund, warum die Aktieheute zu den Underperformern des Marktes zählt >gill<

Mehr zur Amag gibt’s unter http://goo.gl/gqg9rZ

Amag mit klarem Ertragsplus - aber weniger alserwartet, was auch so bleiben wird

BERICHTSSAISON: AMAG

in Mio. Euro

Q1 2014 Q1 2015e Q1 2015

Umsatz 202,7 244,1 231,0

EBITDA 24,4 35,1 35,3

EBIT 11,4 19,5 18,1

Überschuss 10,4 14,2 12,6

Gewinn/Aktie 0,29 0,41 0,36

Amag Q1 2015: Soll und Ist

in Mio. Euro - Stand 5. Mai

2015e 2016e 2017e

Umsatz 1014 1121 1164

EBITDA 141,5 159,5 171,0

Überschuss 56,9 69,5 65,5

Gewinn/Aktie 1,66 2,03 2,19

Div./Aktie 0,96 0,98 1,07

Amag: Blick in die Zukunft

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 0 6 1

Konsensrating*: 2,71

Kursziel 30,5 Euro Kurspotenzial -5%

Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser

Das sagen die Analysten

BELOG VON BE24.AT

Heuer im Juli wird in der Technologie eine Ära zuEnde gehen. John Chambers beendet nach 20 Jah-ren seine Karriere als Vorstandsvorsitzender von

Cisco, damit tritt einer der längst dienenden Managerim Silicone Valley ab. Gerade in der Technologie ist dieWelt eine andere geworden in diesen 20 Jahren, manspricht ja auch tatsächlich von „old tech“ vs. „new tech“.

Ein paar Zahlen machen dies deutlich: 1995, als Cham-bers das Ruder bei Cisco übernahm, hatten nur 10% der

Amerikaner ein Mobiltelephon, 14% waren im Internet.Heute ist man via Smartphone fast überall online, mög-lich gemacht hat das auch das Netzwerk-Equipment vonCisco. Das war natürlich gut fürs Geschäft – und für denAktienkurs. Ein Dollar, investiert 1995 in Cisco Aktien,wäre heute 17 Dollar wert. Dieselbe Investition in denbreiten S&P Index ergäbe übrigens 6,50 Dollar. Auchkeine uninteressante Erkenntnis: trotz des Absturzes inder Technologie nach dem Jahr 2000 hat Cisco in denletzten 20 Jahren fast dreimal so viel zugelegt wie derS&P 500. Chuck Robbins, der Nachfolger von Chambersals CEO, muss sich mit der wachsenden Konkurrenz ausChina auseinandersetzen. Vor allem aber muss er bewei-sen, dass er den Technologie-Riesen ähnlich erfolgreichdurch unruhige Zeiten steuern kann – denn ruhigerwird es gerade in der Technologie wohl kaum werden.

Bitte folgen Sie mir auf Twitter: @Monika_Rosen

VON MONIKA ROSENVICE PRESIDENT UND CHEFANALYSTIN BANK AUSTRIA PRIVATEBANKING & BELOGGER AUF BE24.AT

Chef-Wechsel bei Cisco:Eine Tech-Ära geht zu Ende

Amag in der Peergroup(x-Achse: Gewinnmarge, y-Achse: EV/Umsatz)

22FREITAG, 08. MAI 2015

Page 23: be INVESTOR 33

BÖRSE EXPRESS

IMMOBILIEN

Die schönsten Blumenwachsen abseits dergroßen Trampelpfade

IATX UND MEHR

Das erste Jahres-Drittel liegt hinter uns. Nichts ist ge-schehen, könnte man als Österreicher geneigt seinzu sagen: Das Angebot der Deutsche Wohnen für

conwert (und ECO) verlief sich genauso wie jenes der CAImmobilien für die Immofinanz. Und deren Angebot für die

CA Immobilien kamnicht einmal aus denStartlöchern heraus.Jeweils Gott sei Dank,könnte der Anlegerauch sagen, bleibtdoch derart die Aus-wahl an Immobilien-aktientiteln größer.Kursseitig hat sich

die Lage nach dem(sehr) starken Vorjahr ebenfalls beruhigt. Sowohl Öster-reichs als auch Deutschlands Branchenindizes, hinken demGesamtmarkt jeweils leicht hinterher: 15 zu 17 Prozentheißt es in Deutschland, 16 zu 19 in Österreich. Vorteil:Noch kein einziger der IATX-Mitglieder hat sein (von Ana-lysten gegebenes) Kursziel erreicht - somit gibt es hier nochPotenzial (siehe Tabelle). Nicht schlecht machen sich in soeinem Ranking auch jene heimischen Immoaktien, die eszumindest bis dato nicht in den IATX geschafft haben:Atrium wird ein Kurspotenzial von knapp 12% gegeben undwürde mit einem Konsensrating von 4,14 Punkten sogarauf Platz 2 des IATX-Rankings liegen (durch die Zertifikate-struktur wird’s das aber wohl nie spielen). Und die UBMwäre mit einemmakellosen 5,0 sogar Spitzenreiter so einesRankings - und hätte ein Kurspotenzial von beinahe 40 Pro-zent. Hier fehlt ‘nur’ noch der Wechsel in den Prime Mar-ket - der von CEO Karl Bier auch anvisiert wird. >gill<

Wohnimmobilienaktien gerankt nach YTD-Perfromance- blau (rot ist die 1-Monats-Performance) (in %)

Gewerbeimmobilienaktien gerankt nach YTD-Perfro-mance - blau (rot ist die 1-Monats-Performance) (in %)

IATX-Werte im AnalystencheckUnternehmen Konsens* Kursziel Kurspotenzial**

Buwog 4,29 21,11 16,90

CA Immobilien 3,50 19,48 19,08

conwert 3,50 13,15 15,95

Immofinanz 3,33 2,90 7,77

Warimpex 3,00 2,20 140,17

S Immo 3,00 8,93 8,90

Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser, ** in Prozent

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23FREITAG, 08. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

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e

24FREITAG, 08. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS

Montag 4. Mai 2015. Etwas mehr als einen Monat nachAbschluß des ersten Quartals legt der Rennsportzulie-ferer Pankl, der in den letzten Jahren seine Geschäfts-

tätigkeit sukzessive ausgebaut hat, seine Zahlen vor. Obwohlder Umsatz minimal von 46,8 Millionen Euro auf 46,7 Millio-nen Euro zurückgegangen ist, das EBITDA um neun Prozentfiel und das EBIT mit 4,84 Millionen Euro gar um 20% unterdem Vergleichsquartal des Vorjahres zu liegen kam, stieg dasNettoergebnis um rund vier Prozent auf 3,98 Millionen Euro.Grund dafür - laut Unternehmensaussendung - die, für Panklsehr positive EUR/USD Währungskursentwicklung und dasniedrige Zinsniveau, die dafür sorgten, dass das Rekordniveaudes Vorjahres leicht übertroffenwurde. Eigentlichwar der Um-satz eine kleine Überraschung in sich, denn im Vorjahr profi-tierte Pankl von der umfassenden Reglementänderung in derFormel 1. Im ersten Quartal 2015 fielen dadurch Umsätze inder Größenordnung von 6 Millionen Euro weg, die allerdingsdurch Wachstum im High Performance Bereich kompensiertwurden. Was das Gesamtjahresergebnis unterm Strich betrifft- letztlich zählt ja nur dieses - gibt sichUnternehmenschefWolf-gang Plasser verhalten aber durchaus optimistisch: „Die ge-sunkenen Refinanzierungskosten und dieWährungskursentwicklung wirken sich sehr positiv auf unserFinanzergebnis aus. Wir rechnen daher mit einem guten Jah-resergebnis.“

Geringer Handelsumsatz drückt auf den Charme derAktie.So weit so gut, oder auch nicht. Zwar konnte die Pankl-Aktiean eben diesemTag ein Plus von 3,33% aufs Parkett legen, dochseither herrscht Flaute. Null Umsatz verzeichnet die Bloom-berg-Datenbank amFolgetag. Der geringeHandel istwohl nichtzuletzt auf die starke Rolle der Großaktionäre, wie die CrossGroup zurückzuführen (siehe nächste Seite) und lastet auf demCharme der Aktie wie ein kleiner Mühlstein. Einmal drinnenkann es für einen Einzelaktionär mitunter schwierig werdenwieder auszusteigen. <

PANKL RACING SYSTEMS

Weltmeisterlich beim Zahlenlegen -an der Börse fehlt noch das Tempo

Aus der Formel 1 ist Pankl nicht wegzudenken. Foto: APA

Harald Fercher [email protected]

So schnell wie Pankl Racing Systems legtkaum ein Unternehmen an der WienerBörse seine Zahlen vor. Der im Vergleich ge-ringe Streubesitz drückt allerdings auf denHandelsumsatz.

in Mio. Euro

2010* 2011 2012 2013 2014**

Umsatz 89,75 105,40 127,69 139,80 165,03

EBITDA 12,06 15,23 19,98 17,47 24,32

EBIT 3,80 7,02 10,38 6,15 11,89

Erg. v. St. (EGT) 2,60 5,59 8,12 2,85 8,75

Erg. n. St. 2,94 4,46 5,94 2,49 6,86

Gew./Aktie in EUR 0,78 1,23 1,77 0,67 1,95

Quelle: Unternehmensangaben, * 2009/10 wurde das GJ vom 30.09. eines Jahres auf den 31.12. verleg. Zahlen für2010 angepasst.

Pankl: Vergangenheit

Pankl Racing Systems 2007 bis 2015

Entwicklung der Pankl-Aktie in Wien

25FREITAG, 08. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS

Von der Formel 1 insLuftfahrtgeschäft

PANKL GESCHICHTE

Paul Jezek [email protected]

Dank Pankl hat Österreich Tag für Tag nochviel mehr mit der Formel 1 zu tun als ein-mal im Jahr mit der Rennstrecke in Spiel-berg. Doch das Spektrum ist seit dem IPO1998 deutlich größer geworden.

Die Pankl Racing Systems AG mit Standorten in Kap-fenberg und Bruck an der Mur wurde 1985 von Ge-rold Pankl gegründet. Der erste Kernbereich war die

Entwicklung und Herstellung von Kolben, Pleuel und ande-ren Teilen für Motor und Antriebsstrang. Der Grundstein fürdie Aerospace-Abteilung – sie produziert Antriebssträngeund Fahrwerke für Hubschrauber und Flugzeuge - wurde1994 gelegt, als erstmals Antriebswellen für Heckrotorenvon Hubschraubern hergestellt wurden. Als dritter Bereichkam High Performance mit Motor- und Antriebskompo-nenten für exklusive Fahrzeuge im Luxusbereich sowie Alu-minium-Leichtbauteile hinzu.

Wiener Mid Market. Seit 2006 agiert Wolfgang Plasser alsgeschäftsführender Vorstandsdirektor. Seit 21. September2009 ist die Pankl Aktie im Mid Market gelistet. Derzeit gibtes mehr als drei Millionen Stückaktien. 2011 wurde ein stra-tegisch neuer und wichtiger Schritt beschlossen, nämlichin einem Nischenmarkt zur Teilautomatisierung in der Fer-tigung überzugehen. Im selben Jahr übernahm Pankl denUS-amerikanischen Kurbelwellenhersteller SP Crankshaft,der 2004 ebenfalls von Gerold Pankl gegründet worden war.Das Geschäftsjahr 2012 brachte mit einem Plus von 21 %

das bis dato höchste Umsatzwachstum in der Firmenge-schichte. Es gab ein ausgewogenes Ergebnis in allen Ge-schäftsbereichen, mehrere Großaufträge wurden an Landgezogen (AMG, Bugatti, Rolls Royce) und man wagte denEintritt in den zukunftsträchtigen Turbomarkt. 25,5 Millio-nen Euro wurden investiert - so viel wie noch nie in der Fir-mengeschichte. 18,4 Millionen Euro davon in dieStandorterweiterung und in Automatisierungsprojekte inKapfenberg und in Bruck.2014 war - trotz weiterhin schwieriger gesamtwirtschaft-

licher Rahmenbedingungen – das nächste Rekordjahr. DieUmsatzerlöse der Gruppe konnten gegenüber dem Vorjahrum 18 % auf 165,0 Mio. Euro gesteigert werden. Im SegmentRacing/High Performance profitierte die Pankl-Gruppe vonReglementänderungen im Rennsport sowie von neu ange-

laufenen Projekten im High Performance Bereich. Auch imSegment Aerospace konnte ein deutliches Umsatzplus er-reicht werden. Besonders auffällig waren ein Nachfrage-schub im Motorsport sowie Umsatz- undErgebnisverbesserungen im neuen Serienpleuelwerk inBruck/Mur, das erstmals für ein ganzes Kalenderjahr zurVerfügung stand.

Ausnahmejahr 2014. Im Geschäft mit Rennsportkompo-nenten stellt die Formel 1 nach wie vor mit Abstand dengrößten Einzelmarkt dar. Aufgrund der massiven Regle-mentänderungen war 2014 erstmals seit mehreren Jahrenim Formel 1 Geschäft wieder ein deutliches Umsatzwachs-tum zu verzeichnen. Auch in anderen Rennserien wie in derIndy Racing League, der DTM oder bei den LeMans Prototy-pen konnten erhebliche Zuwächse erzielt werden.„2014 war sicherlich ein außergewöhnlich erfolgreiches

Rekordjahr in dem wir von einer großen Formel 1 Regle-mentänderung profitiert haben“, erklärt CEO WolfgangPlasser. „2015 wird es keine derartige Sondersituationgeben, aber ich gehe dennoch davon aus, dass wir ein sehrsolides Geschäftsjahr hinlegen werden." Der Vorstand wirdder Hauptversammlung am 24. April die Ausschüttung einerDividende von 0,60 Euro je Aktie vorschlagen.

Cross hält Mehrheit. Aktuell ist Cross Industries der Mehr-heitsaktionär der Pankl Racing Systems (und der Fahrzeug-gruppe KTM). Die Cross-Gruppe zählt über 4.000 Mitarbeiterund erwartet für das Geschäftsjahr 2014 rund 1,1 Mrd. EuroKonzernumsatz. Für die Verschmelzung der Cross Industriesauf die BF Holding laufen seit Oktober die Vorbereitungsar-beiten, Bewertungen und gesellschaftsrechtliche Maßnah-men.<

Pankl Racing Systems

Adresse: Industriestraße West 4, A-8605 Kapfenberg

Tel.: +43(0)3862 33 999 - 0

IPO am: 24.06.1998 (EASDAQ), 1999 Frankfurt, ab 2007(15.03.2007) in Wien

Vorstand:Wolfgang Plasser (CEO), Josef Faigle (COO)

Aktionäre dzt.: Cross Group (>50%), UIAG (>10%), Knünz Gruppe(<10%), QINO Group(>15%), Freefloat(>15%).

IR-Kontakt: Silke Pichler E-Mail: [email protected]

Internet:www.pankl.com/de/ IR-Seite: http://bit.ly/1bxnqpV

INFO ZUM UNTERNEHMEN

26FREITAG, 08. MAI 2015

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SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS

Bis 2020 will der weltgrößte Hersteller von Feuerfestpro-dukten durch organischesWachstumundAkquisitionenauf einen Umsatz von bis zu 3 Milliarden Euro zulegen.

Die Strategie auf deren Basis dieses Ziel in Zahlen gefasstwurde, lässt sich in wenigen Worten zusammenfassen: „Welead the industry. Everywhere. Anytime.“ - so die Vision, die imJahr 2012 in Zahlen gegossen wurde. Doch nicht nur das Um-satzwachstum steht im Zentrum der Bemühungen des Kon-zerns rund um den CEO Franz Struzl, der seit 2011 dieKonzerngeschicke leitet. Die EBIT-Marge, die 2014 bei 6,4% zuliegen kam, soll auf bis zu 12% steigen. Ein Ziel demdie RHI zu-letzt im Jahr 2007 mit einer EBIT-Marge von 11,3% ziemlichnahe kam (siehe hier: http://bit.ly/1H3dbaY). Diese Ziele basie-ren allerdings auf einemWirtschaftswachstumvonmindestens1,5% in der Europäischen Union, mindestens 2,5% in den USAsowie mindestens 5,0% in den Emerging Markets ab dem Jahr2015. Laut dem letzten „World Economic Outlook“ des IWF(April 2015) scheinen die USA die entsprechenden Wachs-tumsratenmit jeweils 3,1% für die Jahre 2015 bzw. 2016 durch-aus zu erreichen. Für den Euro-Raum wird ein BIP-Wachstumvon 1,5 bzw. 1,6% prognostiziert. Für den asiatischenRaumwie-derum prognostizierte der IWF zuletzt eine Wachstumsratevon 5,6 bzw 5,5 (2016), wobei “Emerging and Developing Asia(China, Indien)“ ein Wachstum von 6,6 bzw 6,4% zugetrautwird. Letztlich wird die Zielerreichung, vor allem was die Ver-besserung der EBIT-Marge betrifft, wohl in erster Linie von derEntwicklung in den Emerging Markets abhängen. Dort lassensich nämlich imVergleichhöhereMargen als in den gesättigtenMärkten erzielen. Eine Verschiebung des Produktmixes zu hö-herwertigen undmargenträchtigeren Produkten, sowie durchProdukt- und Serviceinnovation, sollen ebenfalls zur ange-strebten Margenverbesserung beitragen. Sollte sich das kon-junkturelle Umfeld nicht bessern, so müssten die Zieleangepasst werden, heißt es von Seiten der RHI im letzten Ge-schäftsbericht. Im aktuellen konjunkturellen Umfeld könnteder Umsatz bis 2020 auf 2,0 bis 2,2 Milliarden steigen. <

RHI

Letztlich hängt vieles, wenn nichtalles, am Konjunkturverlauf

RHI - Weltmarktführer im Feuerfestbereich Foto: dpa/A3464 Rainer Jensen

Harald Fercher [email protected]

Bis 2020 will der Konzern auf bis zu 3 Milli-arden Euro Umsatz wachsen und seineEBIT-Marge nahezu verdoppeln. So das Ziel,das allerdings stark von der weiteren Kon-junkturentwicklung abhängt.

in Mio. Euro bzw. in Euro

2015 (e) 2016 (e) 2017 (e)

Umsatz 1794,2 1851,3 1914,0

EBITDA 234,3 246,5 258,0

EBITDA-Marge1 13,1 13,3 13,5

Überschuss 102,3 111,8 n.v.

Gewinn/Aktie 2,59 2,83 n.v.

Div./Aktie 0,80 0,86 n.v.Quelle: Bloomberg; 1: in Prozent ; n.v. nicht verfügbar

... und Zukunft

in Mio. Euro bzw. in Euro

2012* 2013* 2014

Umsatz 1835,7 1754,7 1721,2

EBITDA 228,7 260,7 199,4

EBITDA-Marge1 12,5 14,9 11,6

Überschuss 113,5 63,4 52,5

Gewinn/Aktie 2,85 1,55 1,28

Div./Aktie 0,75 0,75 1,75Quelle: Unternehmensangaben, * angepasst - siehe GB2014 (Seite 83), 1: in Prozent

RHI: Vergangenheit ...

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 4 3 0

Konsensrating*: 4,00

Kursziel 30,63 Euro Kurspotenzial 24,7 %

Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je höher desto besser

Das sagen die Analysten

27FREITAG, 08. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS

RHI AG

Adresse:Wienerbergstraße 9, A-1100 Wien

Tel.: 0043 (0)50213-6120 (IR)

IPO am: 10.07.1987

Vorstand: Franz Struzl (CEO), Franz Buxbaum (COO), Barbara Po-tisk-Eibensteiner (CFO), Reinhold Steiner (CSO)

Aktionäre dzt.:MS Privatstiftung (>25%), Chestnut Beteiligungsge-sellschaft mbH (>5%), Silver Beteiligungsgesellschaft mbH (>5%),Streubesitz (<65%)

IR-Sprecher: Simon Kuchelbacher

Internet:www.rhi-ag.com/ IR-Seite: http://bit.ly/1AHhpOd

E-Mail: [email protected]

INFO ZUM UNTERNEHMEN

Krisen stählen - diewirklich Feuerfeste

RHI IMWANDEL DER ZEIT

Paul Jezek [email protected]

Die Folgen der US-Expansion führten zurwohl größten Krise der Firma. Heute ist alleslängst Schnee von gestern und der Konzern,dessen Wurzeln bis ins Jahr 1834 zurückrei-chen, hat die Probleme überwunden.

1834: Gottlieb Daimler und Edgar Degas werden gebo-ren, Georg Büchner verfasst einen Entwurf für ein Pam-phlet über soziale Missstände in Hessen und Cyrus

McCormick erhält das US-Patent auf den von ihm erfunde-nen Balkenmäher zur Getreideernte: Sein Virginia Reaperwird von Pferden gezogen. Im selben Jahr wird auch die Cha-mottefabrik F. Didier in Podejuch durch Friedrich FerdinandDidier nahe Stettin (damals Preußen, heute Polen) gegründet,die als frühester RHI-„Vorläufer“ gelten kann.Fast ein halbes Jahrhundert später (1881) entdeckte Carl

Spaeter in Veitsch (Steiermark) eineMagnesitlagerstätte. AchtJahre darauf wurde die Veitscher Magnesitwerke Actien-Ge-sellschaft gegründet. 1908 folgte die nächste Entdeckungeiner Magnesitlagerstätte – diesmal auf der Millstätter Alpe inKärnten durch den Bergbauingenieur Josef Hörhager. DerDeutsch-Amerikaner Emil Winter erwarb die Schürfrechteund gründete die Austro-AmericanMagnesite Company. 1919realisierte Atilio Franchi in Marone (Italien) die DolomiteFranchi, ein Unternehmen zur Herstellung feuerfester Pro-dukte auf Dolomitbasis. Zu Beginn der Sechziger Jahre etab-lierte sich das bis heute in Leoben beheimatete Forschungs-und Entwicklungsinstitut der Veitscher Magnesitwerke.Der Zeitraffer springt nun ins Jahr 1987, als durch ein Ma-

nagement-Buy-out der amerikanischen General Refractories

Co. die Radex-Heraklith Industriebeteiligungs AG entsteht.Sechs Jahre später fusionieren die beiden traditionsreichenösterreichischen Unternehmen Radex Austria AG und Veit-scher Magnesitwerke Actien-Gesellschaft zur Veitsch-RadexAG. Ebenfalls 1993 wird die Aktienmehrheit an DolomiteFranchi übernommen, zwei Jahre später jene an der „Ur-mutter“ Didier-Werke AG. 1998 wurde die Holdinggesell-schaft RHI AG gegründet, ein Jahr darauf dieUS-amerikanische GIT/Harbison-Walker übernommen(womit die RHI zum Weltmarktführer bei hochwertigen ke-ramischen Feuerfestmaterialien aufstieg), die 2001 im Rah-men eines Chapter 11-Verfahrens wieder dekonsolidiertwurde. Das Unternehmen konnte seine Krise, die aufgrundvon Asbestprodukten in den Vereinigten Staaten ausgelöstwurde, überwinden.2006 wurde die Heraklith AG im Zuge der Restrukturierung

des Konzerns verkauft und die strategische Neuausrichtungauf den Fokus Feuerfest abgeschlossen. Im Folgejahr wurdeMonofrax - führender Anbieter von schmelzgegossenen Feu-erfestprodukten für die Glasindustrie – integriert. Aufgrundder allgemeinenWirtschaftskrise hatte RHI am 8. April 2009bekanntgegeben, 1000Mitarbeitern – einem Achtel der welt-weiten Belegschaft – zu kündigen. Insgesamt 250Mitarbeiterwaren in den Stammwerken in Österreich von dieser Kündi-gungswelle betroffen. Nach der Wirtschaftskrise wuchs dieRHI sowohl organisch als auch durch Akquisitionen wieder:zwei ISO-Werke von Foseco (schon 2008), 2010 die hundert-prozentige Übernahme der Didier-Werke AG, 2011 folgtenRHI Normag AS, RHI Podolsk Refractories and Premier Peri-clase Lt. (Rohstoffproduzenten, um den Selbstversorgungs-grad bei Magnesiarohstoffen weiter zu erhöhen), 2012 diehundertprozentige Übernahme der Stopinc AG und 2013 einAnteil von 69,6 % an der Orient Refractories Ltd.Heute fasst die Dachmarke RHI mehrere am Markt etab-

lierte Marken zusammen: Veitscher, Didier, Radex, Refel, Do-lomite Franchi und Interstop. Neben Feuerfestwerkstoffenwerden Spezialkeramiken, Brennhilfsmittel und über dieVedag-Villas Bitumenbahnen hergestellt. Außerdem werdenKalk- und Schmelzöfen für Aluminium- und Kupferindustriesowie Winderhitzer für die Stahlindustrie gebaut.<

28FREITAG, 08. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS

DieS Immo segelt derzeit durch ein für Immobilienun-ternehmen äußerst günstiges Fahrwasser: Die Nied-rigzinspolitik der großen Notenbanken ermöglicht die

Refinanzierung alter - und teurerer - Verbindlichkeiten,gleichzeitig drängt eben aufgrund dieser Niedrigzinspolitikextrem viel Geld in die Assetklasse Immobilien, um dort Ren-dite zu erzielen. Das treibt die Preise der Immobilien nachoben und bewirkt somit doppelten Rückenwind für die Er-tragslage der Branchenunternehmen. Und ist hauptverant-wortlich dafür, dass S Immo-CEO Ernst Vejdovszky positiv indie Zukunft blickt: „Wir haben die Ergebnisse in den ver-gangenen fünf Jahren immer gesteigert. Auch 2015 wird umeiniges besser als 2014 - und das war schon ein Rekordjahr“.Und: „Aus heutiger Sicht bin ich auch für 2016 bereits opti-mistisch.“Branchenunternehmen ist aber nicht Branchenunterneh-

men. Auf der einen Seite gibt es die Spezialisten, die sich nurauf einen (oder wenige) Bereich des Immobilienmarktes kon-zentriert wie Wohnen (z.B. Buwog), andere sind mehr im ge-werblichen Bereich unterwegs (Immofinanz, CA Immo) undwiederum andere sind überall tätig - wie die S Immo: „Ichglaube, dass sich unsere Diversifizierung in der Vergangen-heit bewährt hat. Man hört in diesem Zusammenhang immervon Kostennachteilen – das wird überschätzt. Bei der Rela-tion Verwaltungskosten zu Immobilienvermögen sehe ich je-denfalls keine Unterschiede zwischen uns undspezialisierteren Gesellschaften. Dafür bringt es eine stabi-lere Ertragsentwicklung – Diversifizierung heißt Risikoaus-gleich“, begründet CEO Ernst Vejdovszky die Aufstellung desUnternehmens: Denn das Portfolio der S Immo ist nicht spe-zialisiert, sondern breit gefächert und beinhaltet Wohn-,Büro- und Geschäftsflächen sowie Hotels in Österreich,Deutschland und sechs Ländern Zentral- und Südosteuropas.Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf Hauptstädtein Ländern der Europäischen Union. Zielsetzung ist mindes-tens 60 Prozent des Immobilienvermögens in Deutschlandund Österreich zu halten, der Rest in Wachstumsmärkten. <

S IMMO

Der Unterschied zum Rest istschnell erklärt: Diversifikation

CEO Ernst Vejdovszky Foto: BE / Draper

Robert Gillinger [email protected]

Während sich Branchenunternehmen wiedie Buwog auf einen Teilbereich des Immo-bilien-Marktes konzentrieren, steht für dieS Immo der Risikoausgleich durch Diversi-fikation im Vordergrund.

in Mio. Euro

2015e 2016e 2017e

Umsatz 194,8 198,3 200,0

EBITDA 99,9 103,7 103,0

EBIT 107,7 110,7 113,0

Überschuss 33,6 38,3 40,2

Gewinn/Aktie 0,57 0,58 0,62

Div./Aktie 0,26 0,28 0,29Quelle: Bloomberg, Unternehmensangaben

... und Zukunft

in Mio. Euro

2012 2013 2014

Umsatz 196,7 193,7 188,5

EBITDA 98,9 100,9 89,8

EBIT 106,9 95,8 138,7

Überschuss 26,1 28,1 33,8

Gewinn/Aktie 0,36 0,41 0,46

Div./Aktie 0,15 0,20 0,24

S Immo: Vergangenheit ...

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 2 2 2

Konsensrating*: 3,00

Kursziel 8,69 Euro Kurspotenzial 6%

Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je höher desto besser - Unternehmensangaben

Das sagen die Analysten

29FREITAG, 08. MAI 2015

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Der 19.10.1987 war der Start für den s Immobilien-Fonds Nr.1, das erste Immobilien-Wertpapier an derWiener Börse undVorläufer des heutigen S IMMO INVEST Genussscheins.Damit ist die S IMMO AG Begründerin des Segments der bör-sennotierten Immobilien-Wertpapiere in Österreich. MitErnst Vejdovszky ist einer der Gründer der Gesellschaft nachwie vor Mitglied des Vorstands. Das erste Gebäude des Un-ternehmens - ein Gewerbeobjekt in Feldkirchen (Kärnten)wurde 1987 erworben und ist bis heute Bestandteil des Im-mobilienportfolios.Als erstes Entwicklungsprojekt wurde 1989 ein siebenstö-

ckiges Bürogebäude in derWindmühlgasse im sechstenWie-ner Gemeindebezirk gebaut. Heute dient das Objekt derErste Group Immorent als Firmenzentrale. Im selben Jahrkam es zur Emission der ersten Gewinnschein-Serie der Spar-kassen Immobilien Anlagen AG. Am 28. 5. 1990 erfolgte dieErstnotiz der „Die Erste Immobilien Aktie“. Darüber hinauserwarb das Unternehmen sein erstes Wohnobjekt. Das auf-wändig renovierte und denkmalgeschützte Biedermeierhausstammt aus 1785 und befindet sich in der Ballgasse 4 im ers-ten Wiener Gemeindebezirk. 1996 entstand der S IMMO IN-VEST Genussschein in seiner heutigen Form und das ersteWohnentwicklungsprojekt am Kaisermühlendamm inWienwurde fertiggestellt.1999 errichtete die S IMMO ein Bürogebäude in Prag. Mit

dem ersten Investment in CEE wurde der Grundstein für dasbis heute anhaltende Engagement der Gesellschaft in Märk-ten Zentral- und Südosteuropas gelegt. Darüber hinaus er-reichte die Gesamtnutzfläche des Portfolios erstmals mehr

als 100.000 m2. 2001 erfolgte der Markteintritt in Ungarn.Ein Jahr darauf kam es zur Fusion der Sparkassen Immobi-lien Anlagen AG mit der „Die Erste Immobilien AG“. Nacheinem Kapitalsplit (1:20) entstand aus der „Die Erste Immo-bilien Aktie“ die S IMMO-Aktie, die erstmals am 28. 6. 2002mit neuer Kennnummer (ISIN AT0000652250) an der Wie-ner Börse notierte. 2003 erfolgten die ersten Investments inder Slowakei. In Österreich erwarb die Gesellschaft im glei-chen Jahr das Vienna Marriott Hotel am Parkring. Darüberhinaus wurde das innovative Büroprojekt IP.TWO im 16.Wiener Gemeindebezirk eröffnet.2004 wurde die Arcade Meidling als erstes Entwicklungs-

projekt im Retail-Bereich fertiggestellt. 2005 tätigte die SIMMO erste Investitionen in Deutschland - heute besitzt dieGesellschaft Büros, Geschäfts- und vor allemWohngebäude indiesem Markt. 2006 überschritt das Immobilienvermögenerstmals die 1-Milliarde-Euro-Grenze. 2008 wurde die ViennaInsurance Group mit 9,88 % neben der Erste Group weitererstrategischer Kernaktionär der S IMMO und mit dem Euro-center in Zagreb kam das erste Investment in Kroatien hinzu.2010 wurden die beiden bisher größten Entwicklungspro-

jekte, die Einkaufszentren Serdika Center in Sofia (210 Mio.Euro) und Sun Plaza in Bukarest (200 Mio. Euro) sowie dasWohn- und Büroprojekt Neutor 1010 inWien eröffnet. Nachder Einführung des neuen Logos wurde per 1. 7. 2011 auchder Firmenname von Sparkassen Immobilien AG auf S IMMOAG geändert. Darüber hinaus startete die S IMMO 2011 so-wohl ein Genussschein- als auch ein Aktienrückkaufpro-gramm. 2012 wurden insgesamt 450.441 Aktien in Höhe von2.047.979,17 sowie 131.464 S IMMO INVEST Genussscheinein Höhe von 9.538.251,95 Euro zurückgekauft. Das Jahreser-gebnis brachte das höchste EBIT der Unternehmensge-schichte mit 106,8 Mio. Euro.2014 begab die S IMMO eine Unternehmensanleihe und

startete ein Umtauschangebot für Genussscheine. Darüber hi-naus wurde die Dividende von 0,15 auf 0,20 Euro erhöht. ImQ3 2014 verantwortete die S Immo die zweitgrößte Transak-tion am Budapester Büromarkt: Mit diesem Schritt wurde dieBüroimmobilie „Twin Center“ vollständig an das ungarischeAmt für Einwanderung und Staatsbürgerschaft vermietet. <

BÖRSE EXPRESS

SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS

S ImmoAdresse: Friedrichstraße 10, 5. Stock, 1010 WienTel.: +43 (0)50 100-27521

IPO: 28. Juni 2002

Vorstand: Ernst Vejdovszky (Finanzen, Unternehmenskommunika-tion & Investor Relations, Akquisition, Verkauf, Risk Management, Re-vision, Asset Management in Deutschland), Friedrich Wachernig(Projektentwicklung, Asset Management in CEE/SEE und Österreich,Recht, Compliance, Organisation, IT, Personal

Aktionäre dzt.: Erste Group (10%), Vienna Insurance Group (10%),Institutionelle Investoren (45%), Private Investoren (35%)

IR-Sprecher: Andreas FeuersteinE-Mail: [email protected].: +43 (0)50 100-27556IR-Seite: http://www.simmoag.at/investor-relations.html

Internet: http://www.simmoag.at

E-Mail: [email protected]

INFO ZUM UNTERNEHMEN

Paul Jezek [email protected]

Die S IMMO wurde am 24. 9. 1986 als Spar-kassen Immobilien Anlagen AG gegründetund ist damit Österreichs erste börsenno-tierte Immobilien-Investmentgesellschaft.

Die Immo-PioniereS IMMO IMWANDEL DER ZEIT

30FREITAG, 08. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS

Bürogebäude gibt es auch, das beherrschende Thema beiWarimpex sind aber Hotels. Womit wir bereits bei demTreiber des Geschäfts sind: Tourismus. Ein wachsender

Markt, der sich deutlich schneller entwickelt als die Volks-wirtschaften an sich. So auch im Vorjahr: das BIP des Euro-raums legte um 0,9 Prozent zu, reisefreudige Europäer trotztenhingegen Krisen und Unruhen und verreisten soviel wie nochnie - und das mit einer Steigerungsrate von drei Prozent (Städ-tereisen, Hauptzielgruppe der Hotels, legten sogar um 10% zu),geht aus Zahlen des ITB World Travel Trends Reports hervor.Dazu haben diese Reisenden auch größere Spendierhosen an- die Ausgaben pro Nacht sind um 4% gestiegen. Auch für 2015wird eine Steigerung um 3% bei den Auslandsreisen von Euro-päern erwartet. Was sich auch bei den zu erzielenden Zim-merpreisen niederschlägt: 2009 lag der durchschnittliche Preispro Nacht bei 94,23 Euro, 2011 war der 100er beinahe erreicht,von 2013 auf ‘14 gab es laut Statista ein Plus von 3,6 Prozentauf 106,1 Euro - siehe http://goo.gl/1cxNwh. Wie heißt es da beiWarimpex: „Angesichts der hohen Wachstumsraten in den Be-reichen Tourismus und Geschäftsreisen in Zentral- und Osteu-ropa ist der Aufbau eines Portfolios mit eigenen Hotels derZwei-, Drei, Vier-, und Fünf-Stern-Kategorie ein wesentlicherBestandteil der Unternehmensstrategie.“ Womit sich auch dasaktuelle ‘Problem’ der Warimpex zeigt - die Nähe zum russi-schen Reisemarkt. Denn durch die Abwertung des Rubels ver-teuerten sich für Russen Reisen ins Ausland um 20 Prozent.Entsprechende Bewertungs- und Währungsverluste warendann auch die wesentlichsten Gründe für Periodenergebnisvon minus 35,3 Mio. Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Unterscheidungsmerkmal zu den meisten anderen Immo-biliengesellschaften ist die Kombination von Immobilienent-wicklung und Asset Management, während sich der Großteilder Konkurrenz nur auf einen dieser Bereiche spezialisiert. As-sets werden dabei je nach Marktlage und Reifegrad verkauft,sobald die absehbar höchste Wertschöpfung realisierbar ist.Damit erzielt Warimpex einerseits stabile Cashflows aus demBetrieb bzw. der Vermietung, andererseits Veräußerungserlösedurch den Verkauf der Immobilien. <

WARIMPEX

Fest verankert im WachstumsmarktTourismus - mit dem Hakenfuß Rubel

CEO Franz Jurkowitsch Foto: beigestellt

Robert Gillinger [email protected]

Hotels sind bei Warimpex das eine Thema.Das andere ist die Kombination aus Immo-bilienentwicklung und Asset Managementunter einem Dach.

in Mio. Euro

2015e 2016e 2017e

Umsatz 74,2 71,3 72,8

EBITDA 20,1 17,8 22,0

EBIT 13,3 12,1 13,3

Überschuss 1,3 3,3 3,6

Gewinn/Aktie 0,04 0,07 0,06

Div./Aktie 0,02 0,03 0,03Quelle: Bloomberg, Unternehmensangaben

... und Zukunft

in Mio. Euro

2012 2013 2014

Umsatz 196,7 90.185 73.848

EBITDA 98,9 18.835 17.114

EBIT 106,9 35.647 -5.160

Überschuss 26,1 7.116 -35.306

Gewinn/Aktie 0,36 0,06 -0,38

Div./Aktie 0,00 0,00 0,00

Warimpex: Vergangenheit ...

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 1 1 1

Konsensrating*: 3,00

Kursziel 2,20 Euro Kurspotenzial 134%

Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je höher desto besser - Unternehmensangaben

Das sagen die Analysten

31FREITAG, 08. MAI 2015

Page 32: be INVESTOR 33

Mit dieser Geschäftsidee möchte die Warimpex-Gruppe sta-bile Cashflows aus dem Betrieb von Hotels bzw. der Ver-mietung von Büroimmobilien und andererseitsVeräußerungserlöse durch den Verkauf der Immobilien er-zielen.

Die Geschichte des Unternehmens reicht zurück bis insJahr 1959, als Stefan Folian die Warimpex Handels GmbHgründete. Ursprünglich als Warenhandelsgesellschaft aufKompensationsgeschäfte zwischen Zentral- und Osteuropaspezialisiert (der Name entstand aus dem ursprünglichenGeschäftszweck ‘Waren Import und Export’), wurde Wa-rimpex zu einer Immobilienentwicklungs- und Invest-mentgesellschaft. Seit 1982 hat die Gruppe Immobilien miteinem Investionsvolumen von mehr als einer MilliardeEuro entwickelt, darunter vor allem Business- und Luxus-hotels im Vier- und Fünf-Sterne Segment mit mehr als4500 Zimmern. Darüber hinaus ist Warimpex auch im Bü-rohäuser-Segment und bei anderen Immobilien tätig.

Am Beginn standen 1982 die beiden Budapester HäuserNovotel und Penta Hotel, 1988 folgte das Forum Hotel inPrag und ein Jahr darauf das Holiday Inn Hotel in War-schau.

1994 fusionierten die Warimpex Handels AG und die Wa-rimpex Finanz- und Beteiligungs AG, im selben Jahr kamdas Hotel Savoy in Prag ins Portfolio. Zwei Jahre später be-tätigte sich Warimpex wieder in Warschau – mit dem She-

raton Hotel – und 1999 ebendort mit dem Warsaw Towersoffice building. 2001 kam die Brünner Velký Špalícek Shop-ping & Entertainment Gallery hinzu, ein Jahr darauf folg-ten in Prag das Andel’s Hotel und das Le Palais, 2003 dasInterContinental in Warschau.

2004 kam mit dem Dream Castle nahe Paris der Switchins Disneyland, „abgefedert“ vom Andel’s Suites und da-nach vom Angelo Hotel (2006) in Prag.

Der Böregang. 2007 realisierte Warimpex einen IPO so-wohl in Wien und Warschau mit einem Angebot von zehnMillionen Aktien (einschließlich Greenshoe), das deutlichüberzeichnet war. Rund ein Drittel des Angebots wurde inPolen platziert. Die Transaktion wurde von der CA IB/BankAustria Creditanstalt als Bookrunner und Lead Managerbzw. der Raiffeisen Centrobank als Co-Lead Manager be-gleitet.

Ein Jahr nach dem Börsegang kamen gleich zwei AngeloHotels dazu, nämlich in München und in Pilsen. Dafür war2009 das Jahr der beiden Andel‘s Hotels in Berlin und inLodz. Bis heute folgten weitere Projekte u. a. in Warschauund Katowice sowie das Crowne Plaza Hotel und die Busi-ness Towers Jupiter in St. Petersburg, die inzwischen er-folgreich verkauft wurden.

Per Ende 2014 war Warimpex Eigentümer, Miteigentü-mer bzw. Pächter von 18 Hotels mit insgesamt 4600 (an-teilsbereinigt ca. 3200) Zimmern sowie von fünf Geschäfts-und Bürogebäuden mit einer Gesamtfläche von ca. 43.000m2 (anteilsbereinigt ca. 30.000 m2) in Polen, Deutschland,der Tschechischen Republik, Russland, Ungarn, Rumänien,Frankreich und Österreich.

VIH führt. Die Entwicklung und der Betrieb der Immobi-lienprojekte werden von Warimpex in Wien gemeinsammit den lokalen Niederlassungen in Prag, St. Petersburgund Warschau koordiniert. Ein Großteil der Hotels wirddabei von der Vienna International Hotelmanagement ge-führt. Darüber hinaus baut Warimpex auf (langjährige) Ko-operationen mit internationalen Hotelkonzernen wieInterContinental Group oder Sheraton. <

BÖRSE EXPRESS

SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS

WarimpexAdresse: Floridsdorfer Hauptstrasse 1. 1210 WienTel.: +43 1 310 55 00

IPO: 26.1.2007

Vorstand: Franz Jurkowitsch (Vorstandsvorsitzender), Georg Folian(Stellvertretender Vorstandsvorsitzender), Alexander Jurkowitsch(Mitglied des Vorstandes), Florian Petrowsky (Mitglied des Vorstan-des)Aktionäre dzt.: Franz Jurkowitsch (14%), Georg Folian (14%),

Amber Privatstiftung (11%), Bocca Privatstiftung (11%), Qviva OFE(gr. 5%), MetLife PTE (gr. 5%), Streubesitz (40%)

IR-Sprecher: Daniel FolianE-Mail: [email protected].: +43 1 310 55 00 -156IR-Seite: http://www.warimpex.at/investors.aspx?sc_lang=de-DE

Internet:www.warimpex.com

E-Mail: [email protected]

INFO ZUM UNTERNEHMEN

Paul Jezek [email protected]

Als „hybride“ Immobiliengesellschaft willdie Warimpex als Asset Manager und Immo-bilieneigentümer Projekte so lange selbst be-treiben, bis durch einen Verkauf die höchsteWertschöpfung realisiert werden kann. DerFokus liegt auf Zentral- und Osteuropa.

Die hybride StrategieWARIMPEX IMWANDEL DER ZEIT

32FREITAG, 08. MAI 2015

Page 33: be INVESTOR 33

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33FREITAG, 08. MAI 2015

Page 34: be INVESTOR 33

BÖRSE EXPRESS

PRIMÄRMARKT

Heimische Biotechnologie-Unternehmen sind bei in-ternationalen Investoren offenbar stark gefragt. Waseinst bei Intercell begonnen hat, könnte sich nun bei

Nabriva Therapeutics oder Themis Bioscience fortsetzen.Beide Unternehmen haben sich vor kurzem Millionen-Fi-nanzierungen amMarkt geholt. Bereits in früheren Kapital-Runden wurden den Unternehmen Forschungsmillionenzugesichert.

AntibiotikaDasWiener BiotechNabriva Therapeutics hat sichjüngst im Zuge einer Finanzierungsrunde sage und schreibe120Mio. Dollar (111Mio. Euro) gesichert. Das Kapital stammtvon einem Investorenkonsortium, das von den US-Fonds Or-bimed und Vivo Capital angeführt wurde. Zu denweiteren In-vestoren gehören die bisherigen Geldgeber, u.a. der heimischeInvestor Arax Capital, HBM, Phase4 Partners,Wellcome Trust,GLSV und der Novartis Venture Fonds. Die Nabriva Therapeu-tics AG ist auf die Entwicklung von Antibiotika gegen multi-resistente Erreger spezialisiert. Das Unternehmen ist einSpin-out des Pharmakonzerns Sandoz und beschäftigt heute34 Mitarbeiter. Bisher konnte Nabriva 66 Mio. Euro bei Inves-toren einwerben. Die österreichische Arax Capital hat bereitsvor fünf Jahren das Potenzial des Unternehmens erkannt undbis dato 5 Millionen in Nabriva investiert. Die erste Tranchein Höhe von 50 Mio. Dollar (46 Mio. Euro) des neuen Kapitalssoll die klinische Phase 3 Studie des Leitproduktes Lefamulinfinanzieren. Es ist das in der Entwicklung am weitesten fort-geschrittene Produkt im Portfolio. Zudem soll mit dem fri-schen Kapital aus der Finanzierungsrunde auch dieEntwicklung weiterer Produktkandidaten finanziert werden.Marktkreisen zufolge soll das Unternehmen außerdem börse-reif gemacht werden.

Tropenkrankheit Ebenfalls erfolgversprechend läuft es beiThemis Bioscience, einem Biotechnologie-Unternehmen, dasauf die Entwicklung prophylaktischer Impfstoffe für neu auf-kommende Tropenkrankheiten spezialisiert ist. Das Unter-nehmen hat jüngst eine Serie-B-Finanzierung in Höhe von bis

zu 10 Mio. Euro abgeschlossen. Angeführt wurde die Rundevomneuen InvestorWellington Partners. Die bestehenden In-vestoren Ventech und Omnes Capital beteiligten sich eben-falls. Mit seinem möglichen Impfstoff gegenChikungunya-Fieber, der in einem klinischen Phase-I-Versuch eine gute Immunogenität, Sicherheit und Verträg-lichkeit gezeigt hat, plant Themis den Schritt in die klinischePhase II. Zeitgleich will das Unternehmen seine weitere Ent-wicklungslinie in Zusammenarbeit mit dem Institut Pasteurin Paris voranbringen. Themis-CEO Erich Tauber: „Mit denneuen Mitteln wollen wir unseren Chikungunya-Impfstoff-kandidaten schnell in die klinische Phase II bringen sowiewichtigeMeilensteine für andere Impfstoff-Kandidaten aus derpräklinischen Entwicklungspipeline erreichen.“ Im Jahr 2011erhielt Themis schon fünf Mio. Euro über eine Serie-A-Finanzierung, nach einer Seed-Finanzierung durch die AustriaWirtschaftsservice GmbH im Jahr 2009. Neuer Aufsichtsrat-Chef bei Themis ist niemand geringerer als Gerd Zettlmeissl,der bekanntlich Intercell schon zum Erfolg geführt hat undmit seinem Knowhow und Netzwerk unterstützen wird.Mehr News zu Venture Capital und Privat Equity finden Sie

unter http://www.boerse-express.com/venture

Ehemaliger Intercell-CEO Gerd Zettlmeissl ist nun Aufsichtsrat-chef bei Themis Bioscience Foto: BE

Heimische Biotechs beiInvestoren hoch im Kurs

VENTURE CAPITAL

Christine Petzwinkler [email protected]

Mit Nabriva Therapeutics und Themis Biosci-ence haben sich jüngst zwei erfolgverspre-chende heimische Biotechnologie-Unternehmen bei internationalen Investo-ren massiv Kapital geholt.

34FREITAG, 08. MAI 2015

Page 35: be INVESTOR 33

BÖRSE EXPRESS

GRAFIK

Von Bildung keine Spur. So hart lassen sich - etwasüberspitzt dargestellt - die Aussagen von Herrn undFrau Österreicher zusammenfassen, wenn es um das

Thema Finanzen geht. In einer heute von der Allianz-Gruppepräsentierten Unterlage werden Umfragen zitiert wonach 43Prozent der Erwachsenen angaben, dass sie sich in Sachen Fi-nanzen als ‘nicht gut gebildet’ betrachten. Krass die Situa-tion bei den Jugendlichen: Nur 4 - in Worten VIER - Prozent(17 Prozent der Erwachsenen) gaben an, dass sie sich wirk-lich gut auskennen. 71 Prozent kennen sich bei Investment-fonds nicht aus und 46 Prozent der Befragten haben nochnichts vom ATX gehört.So weit die Fakten zur Finanzbildung der Österreicher bzw.

der Einschätzung des eigenen Finanzwissens. Interessant sinddie Antworten vor allem auch deshalb, weil gleichzeitig 88%der Befragten meinen, dass Geld die Welt regiert (siehe Gra-fik 1). Reichtum beginnt - laut den Umfrageteilnehmern(1000 im Alter von 16 bis 65) - ab 4000 Euromonatlich (netto),wobei Mann/Frau 3492 bzw. 2374 Euro monatlich benötigenwürde um ein ‘gutes Leben’ führen zu können (siehe auchGrafik 2 bzw. Infokasten ‘Wieviel man braucht’). ZwischenWunsch und Wirklichkeit klafft allerdings eine gewaltigeLücke. Das tatsächliche Einkommen liegt mit rund 1733 Eurodeutlich unter demWunscheinkommen für ein gutes Leben.

Dementsprechend auch die An-gaben der Befragten zur Höheihres persönlichen Nettoein-kommens. 47% meinen, dass es‘eher niedrig’ bzw. ‘sehr nied-rig’ (16) ist. Für 44% ist es‘durchschnittlich hoch’ undneun Prozent halten es für‘eher höher’. Kein Einziger defi-

nierte seine Einkommen als ‘sehr hoch’.Um richtig reich zu werden, muss man nach Ansicht der

meisten Österreicher vor allem eines im Leben erreichen:Man muss erben - immerhin 54% meinen dies auf die Frage

Eine Erbschaft ist für die überwiegende Mehrheit derÖsterreicher ‘reichtumsfördernd’. Foto: dpa/dpa-Zentralbild/Z6068 Hans Wiedl

REICHTUM

54%meinen, dass erben Reich-tum begünstigt - 43% sehenim Lotto eine Chance

Geld regiert die Welt,und Erben macht reich

UMFRAGE

Harald Fercher [email protected]

Didi zeigt wie’s geht und Erben ist nochimmer der sicherste Weg zu Reichtum. Derbeginnt ab einem Einkommen von 4000Euro meinen Herr und Frau Österreicher,die sich als ‘nicht gut gebildet’ ansehen.

1. Welcher Aussage stimmen sie zu?

Quelle: Allianz/GFK, Online-Befragung, Stichprobe: 1000, Alter: 16 bis 65 Jahre, GfK

2. Wieviel man für ein „gutes Leben“ braucht?

Quelle: Allianz/GFK, Online-Befragung, Stichprobe: 1000, Alter: 16 bis 65 Jahre, GfK

3492 Euro monatlich benötigenMänner um nach eigenen Anga-ben ein „gutes Leben“ führenzu können. Bei Frauen sind eslaut der Erhebung 2374 Euro.Nach einem Höhepunkt im Altervon 31 bis 40 fällt die Kurve

wieder (siehe Grafik 2). Nieder-österreicher brauchen am meis-ten, Kärntner am wenigsten.Das tatsächliche Einkommenliegt im Schnitt bei 1732,50Euro netto im Monat, so dieUmfragedaten.

INFO WIEVIEL MAN BRAUCHT

35FREITAG, 08. MAI 2015

Page 36: be INVESTOR 33

BÖRSE EXPRESS

GRAFIK

‘welche Faktoren begünstigen, dass eine Person reich wird?’Die Wahl des richtigen Berufs ist für 50% ausschlaggebend(siehe Grafik 3). Apropos Beruf: Bei der Frage, welcher Be-rufsgruppe man am ehesten ein höheres Einkommen ver-gönnt, stehen Pflegepersonal, Ärzte und Handelsangestellteganz oben auf der ‘Verteilungspyramide’ (Grafik 4). <

3. Wie man reich wird?

Quelle: Allianz/GFK, Online-Befragung, Stichprobe: 1000, Alter: 16 bis 65 Jahre, GfK

4. Wer darf mehr verdienen?

Quelle: Allianz/GFK, Online-Befragung, Stichprobe: 1000, Alter: 16 bis 65 Jahre, GfK

5. Wo informieren sie sich zum Thema Geld?

Quelle: Allianz/GFK, Online-Befragung, Stichprobe: 1000, Alter: 16 bis 65 Jahre, GfK

6. Zusammensetzung des Geldvermögens der Haushalte in Österreich (in Mrd. Euro)

Quelle: OeNB,2015. bzw. Allianz/GFK, Online-Befragung, Stichprobe: 1000, Alter: 16 bis 65 Jahre, GfK

Vorbilder in Sachen Geld verdie-nen sind:1. Dietrich Mateschitz2. Vater3. beste Freundin/ besterFreund4. Partner/Partnerin

5. Bill Gates6. Mutter7. Frank Stronach8.Warren Buffett9. Dagobert Duck10. Bankberater

INFO VORBILDER

36FREITAG, 08. MAI 2015

Page 37: be INVESTOR 33

BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Die Aktienmärkte in „Good Old Europe“ erlebtenheuer eine kräftige Renaissance und konnten sichin der internationalen Performanceskala endlich

ins Vorderfeld schieben. Die drei wesentlichen Gründedafür sind hinlänglich bekannt: Das Öffnen der Geld-schleusen durch die Europäische Zentralbank, der schwa-che Euro, der dem Export hilft und die niedrigenEnergiepreise, die dem Konsumenten und der WirtschaftAusgaben sparen. Nachdem die Börsen eigentlich schon

in den ersten Monaten deut-lich mehr als einen durch-schnittlichen Jahresertragerbracht haben, stellt sichnun berechtigerweise dieFrage, ob der dahinbrau-sende Börsenzug diesesTempo beibehalten kann,oder ob er zu einer Pausekurz anhält oder gar zumStillstand kommen wird?Die weltweite Aktien-

hausse, die im Anschluss andie Banken- und Finanzkriseim März 2009 ihren Ausgangnahm, sah im Laufe dieserüber 6 Jahre wechselnde Fa-

voriten. Einmal hatten China und die anderen Schwellen-börsen die Nasen vorne, dann war wieder die USA dererklärte Liebling der internationalen Investoren. Zwi-schendurch spielten sich die skandinavischen Märkte inden Vordergrund, dann waren es wieder einige Exoten,die für Schlagzeilen sorgten. In Summe haben sich danndoch nahezu alle Börsen in dieser Langfristhausse mehrals verdoppelt im Indexniveau, manche sogar verdrei-facht. In den letzten Jahren war aber dann doch die Dy-namik der Wallstreet deutlich kräftiger als dieeuropäischen Börsen in ihrer Gesamtheit.Dies führte schließlich zu der nicht überraschenden

Erkenntnis, dass Europa Nachholbedarf gegenüber denUSA besitzt und hier die Bewertungen doch deutlich inte-ressanter wären. Diese fundamentale Differenz wurde je-doch eine geraume Zeit ziemlich ignoriert und derAbstand vergrößerte sich zusehends.Mit der Entscheidung der EZB, also der Europäischen

Zentralbank, der Wirtschaft und den angeschlagenenSchuldnerstaaten mit einer Politik des leichten Geldesund massiven Wertpapierkaufprogrammen hinein bis inden Herbst 2016 auf die Sprünge zu helfen, wurde einmarkantes Signal gesetzt, das den Run in europäischeWertpapiere auslöste. Die ohnehin schon nahe dem Ge-frierpunkt befindlichen Geld- und Anleiherenditen gin-gen ob der Käufe weiter zurück. Negativzinsen wurdenvom kurzfristigen Schlagwort zum Standardrepertoireder Investoren und auch deutsche Staatsanleihen mitzehnjähriger Laufzeit lagen alsbald nahe der Nullmarke.Mit der Ertragslosigkeit im Geldmarkt und eben auch

an den Anleihemärkten stieg sukzessive die Attraktivitätder sonst eher ob ihrer Volatilität und des Risikos ge-scheuten Aktien, die Dividendenpapiere erlebten einenwahren Boom und konnten auch vielerorts risikoaverseAnleger heranlocken. Erstmals interessierten sich auchdie milliardenschweren amerikanischen Fonds und Pen-sionskassen für Investments in Europa und investiertenim ersten Quartal etwa 60 Mrd US-Dollar in europäischeAktien

Gefährlicher Optimismus? Selten war man sich unterden weltweit investierenden Börsianern so sicher undeinig wie dieses Mal, dass man in Europa im Frühlingnach wie vor die besten Kurschancen vorfindet. Die Opti-misten sahen ihre Jahresendzielwerte schon im März undApril erreicht und mussten sich neu orientieren. Auchwenn die fundamental positiven Rahmenbedingungendurch neue Meldungen bestätigt werden, ist irgendwannder Punkt erreicht, wo die Aktienkurse der Realität vo-rauseilen und in eine Überbewertung schlittern. DieÜberbewertung ist ja an und für sich noch nichts Schlim-mes – solange die Kurse weiter steigen sonnen sich dieInvestoren noch in ihren Gewinnen. Zumeist ist diese

„Die Überbewer-tung ist ja anund für sichnoch nichtsSchlimmes –solange dieKurse weitersteigen, sonnensich dieInvestoren nochin ihrenGewinnen.“

Europas Börsen im Höhen-flug – die Luft wird dünner

VON FRANZ GSCHIEGL GESCHÄFTSFÜHRERERSTE SPARINVEST & BELOGGER AUF BE24.AT

Foto: OEAV

37FREITAG, 08. MAI 2015

Page 38: be INVESTOR 33

BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Phase auch noch von beschleunigten Aufwärtstrendsnach einem gemächlichen Höhenflug geprägt, die Luftwird allerdings immer dünner. Meist führt dann ein klei-ner Auslöser zur psychologischen und abrupten Kehrt-

wendung und die Kursefallen in den Keller. Wo befin-den wir uns aber nun aktuellauf dieser Börsenreise? Sinddie europäischen Börsenam-peln schon auf „gelb“ ge-sprungen oder bleiben sienoch bis ins nächste Jahr hi-nein auf „grün“? Wie weitsind die Kurse der Realität vo-rausgeeilt? Welches Potenzialgibt es noch?Eines ist klar: die Börsianer

nehmen das erwartete Ge-schehen vorweg. Alle bekann-ten News sind bereits in denKursen enthalten. Sind sie po-

sitiv und anhaltend, wie etwa das Draghi-Programm,dann kann dies schon länger die Börsen positiv beeinflus-sen, aber kaum bis in den Herbst 2016.Klar ist auch, dass die Zinsen nicht dramatisch anstei-

gen werden, da sonst leicht ein Chaos ausbrechen würde.Außerdem dürfte auch die Inflation noch einige Zeit kein

Thema sein und die Konjunktur nicht so wild ansprin-gen, dass man sie gleich mit steigenden Zinsen zähmenmuss. Überbewertungen können eine Zeit lang akzep-tiert werden. Irgendwann müssen aber dann doch wiederpositive neue News den Markt beflügeln, etwa steigendeUnternehmensgewinne. Zu bedenken ist, dass die Risiko-bereitschaft rasch wechseln kann, „greed and fear“, alsoGier und Angst dominieren in manchen Börsenphasendann das Geschehen.Tatsache ist auch – wie bereits mehrmals erwähnt- dass

es zu Aktien im Moment kaum attraktive Anlagealterna-tiven gibt und sehr viel Cash auf der verzweifelten Suchenach Erträgen ist.Fazit: Wer schon länger investiert ist und daher an-

sehnliche Gewinne aufweist, der sollte „bremsbereit“ un-terwegs sein und nicht sorglos in die Zukunft blicken. Indieser Börsenphase ist Besonnenheit Trumpf, Mut istauch wichtig, sollte aber nicht mit Übermut verwechseltwerden. Im Zweifel eher Gewinne realisieren und im un-verzinsten Cash halten. Wer hingegen noch gar nicht inAktien investiert ist, der sollte mit dem sukzessivem Auf-bau von Positionen beginnen, etwa auch mit Ansparplä-nen von Aktienfonds.

Weitere Argumente pro und Contra Europas Börsenlesen Sie in der Mai-Ausgabe des Magazin GEWINN. <

„Wer schonlänger investiertist und daheransehnlicheGewinne auf-weist, der sollte„bremsbereit“unterwegs seinund nichtsorglos in dieZukunftblicken.“

SPORTSTUFF VON PETER ALTMANNSTV. CHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

Eigentlich ist es ja ziemlich einfach, ein Anhänger desFC Bayern München zu sein. Die Stichelei, man sei ein„Erfolgsfan“ und „Glory Hunter“, ist angesichts der

zahlreichen und vor allem regelmäßigen Triumphe des deut-schen Vorzeige-Vereins schon eine der schlimmeren Qualen,die es ertragen gilt. Diese Theorie sollte man an Tagen wiediesen nicht zu laut hinausposaunen. Erst der schmerzlichePokal-Ausrutscher gegen Borussia Dortmund, nun die nochschmerzlichere Abfuhr bei Pep Guardiolas Heimkehr nachBarcelona. Vorbehaltlich eines den Bayern immer zuzutrau-endenWunders war’s das mit dem großen Ziel ChampionsLeague. Aller Voraussicht nach bleibt es in dieser Saison„nur“ beim deutschen Meistertitel. Die armen Bayern-Fans!Man kann nur hoffen, sie finden Trost in der Highlight-DVD2012/13, als man sich noch standesgemäß übers Triplefreuen durfte. Die leichte Boshaftigkeit in der Formulierungist durchaus Absicht. Aus gutem Grund. Denn irgendwiewird man das Gefühl nicht los, dass man Mitglieder der Bay-

ern-Familie immer wieder daran erinnern muss, wie wertvollsolch eine deutsche Meisterschaft ist. Die Leidenszeit in denJahren 2011 und 2012, als der BVB gleich zwei Mal in Folgeden Titel entführte, scheint angesichts der darauffolgendenErfolge schon wieder aus dem Gedächtnis gestrichen – ist jaauch schon ziemlich lange her. Auch Guardiola selbst vermit-telt den Eindruck, dass die heimische Kost zwar nett sei, erjedoch nur am CL-Buffet so richtig satt würde. Hohe Ansprü-che sind gut und im Fall des FC Bayern auch selbstverständ-lich. Sich die Latte zu hoch zu legen, birgt jedoch auchGefahren – gerade in der aktuellen Personalsituation, in derdie Kräfteverhältnisse zwischen Barcelona und Bayern auchnicht die ganz, ganz große Sensation darstellen. Es gibt ebenauch noch andere nicht so schlechte Vereine auf dieser Welt.Meisterschaft, in CL und Pokal jeweils (zumindest) unter denletzten vier Teams – man darf gespannt sein, wie die Bayernselbst diese Saison einordnen werden. Man kann die Antwortvermutlich recht zielsicher vorhersagen. Bescheidenheit isteben nur eine Zier. Guardiola kann man so gesehen nurwünschen, dass er nicht am Triple-Trauma zerbricht.<

Die armen Bayern-Fans!

38FREITAG, 08. MAI 2015

Page 39: be INVESTOR 33

BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Immer wieder werden Wortschöpfungen Teil des tägli-chen Sprachgebrauchs, obwohl es sich um Begriffehandelt, die ein Widerspruch in sich sind. „Negativ-

wachstum“ ist ein Beispiel aus den vergangenen Jahren.„Minuszinsen“ ist wohl das bisherige Finanzmarktwortdieses Jahres. Auch mit der Verwendung des Begriffes„Anlagenotstand“ sollten wir vorsichtig umgehen. Miteiner globalen Brille betrachtet beschreibt Notstand viele

Lebenssituationen – dieHerausforderung, ineinem TiefzinsumfeldGeldanlage zu betreiben,gehört aber wohl kaumdazu. Insgesamt bleibenwir alle Zeitzeugen einesfinanzpolitischen Experi-ments mit offenem Aus-gang. Es gibt keinewirkliche historischeSchablone für das aktu-elle Umfeld, aus der sichklare Erkenntnisse fürdie Zukunft ableiten las-

sen. Mit Negativzinsen über weite Laufzeitenteile desStaatsanleihebereiches werden elementare volkswirt-schaftliche Zusammenhänge außer Kraft gesetzt. Welt-weit haben im bisherigen Jahresverlauf über 30Notenbanken die Zinsen gesenkt. Auch wenn wir in unse-ren Monatskommentaren vor allem die Aktivitäten derEZB als zumindest „lobenswerte Aktivität“ positiv bewer-tet haben, so macht sich angesichts der Dimension derBewegung mittlerweile doch Nachdenklichkeit breit.

Anlegerfrage 1: Aktienkorrektur? Es ist beachtlich, dassweiterhin die beständigste Anlegerfrage jene nach demZeitpunkt der Aktienkorrektur ist. Nähert man sich mitder Börsenpsychologie dieser Wahrnehmung, dannkommt man zum Schluss, dass gerade weil so viele Anle-ger auf eine Korrektur warten oder hoffen, diese ebennicht eintritt. Würden alle sagen und schreiben, dass esnur den Weg nach oben gibt, dann wäre die Lage wohl ge-fährlich. Als Fondsgesellschaft dürfen wir 8,8 MilliardenEuro verwalten – beachtliche 40% davon sind in Aktien

veranlagt. In unseren internen Überlegungen und Diskus-sionen macht uns der Anleihemarkt aber wesentlichmehr Sorgen als der Aktienmarkt, eben weil dort klareÜbertreibungen stattfinden – und nicht am Aktienmarkt.Die historische Erfahrung lehrt uns, dass Aktienkorrektu-ren von 10% bis 15% normal sind und praktisch jährlichstattfinden. Auslöser können unterschiedlichste Dingesein und Korrekturen dieser Art können immer eintreten– auch 2015. Eine nachhaltige Trendwende sehen wir der-zeit aber nicht. Erstens, weil die Anlagealternativen völligfehlen. Zweitens, weil Aktien im historischen Vergleichzwar nicht billig, aber sicherlich auch nicht überteuertsind. Man vergleiche nur die aktuellen Dividendenrendi-ten mit den mickrigen Zinskupons.

Anlegerfrage 2: GREXIT?. Ob der vielzitierte GREXIT –das Ausscheiden Griechenlands aus der EURO-Zone –stattfindet, lässt sich seriös nicht prognostizieren. DieChancen, dass die Griechen heute in einem Jahr noch Mit-glied des EURO-Verbundes sind, liegen wohl bei 50:50 –bestenfalls. Wie im Falle eines Ausscheidens die techni-schen Umsetzungsmöglichkeiten aussehen könnten, lässtsich aus Platzgründen an dieser Stelle nicht vertiefen. Vielwesentlicher erscheint ein anderer Gedanke. „GREXITwäre ein hohes Risiko für gesamte Weltwirtschaft“ – dieswar vor wenigen Tagen eine Schlagzeile in Wirtschafts-medien. Wir halten diese These für maßlos übertrieben,ja grundfalsch. Glaubt wirklich jemand, dass in den USAauch nur ein Auto weniger verkauft wird, wenn Griechen-

land nicht mehr imEURO ist? Oder dass sichMegatrends wie die Digi-talisierung der Wirt-schaft oder dieEntwicklungen im Be-reich Gesundheit des-halb umkehren?Der Finanzmarkt hat

Griechenland längst auf

„Mit Negativzinsenüber weiteLaufzeitenteile desStaatsanleiheberei-ches werdenelementare volks-wirtschaftlicheZusammenhängeaußer Kraftgesetzt.“

„Angesichts derDimension derBewegung machtsich mittlerweiledochNachdenklichkeitbreit.“

VON ALOIS WÖGERBAUERGESCHÄFTSFÜHRER 3 BANKEN-GENERALI INVEST SOWIEBELOGGER AUF BE24.AT

Von Negativwachstumüber Minuszinsen bis zumAnlagenotstand

Foto: BEX

39FREITAG, 08. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

jene ökonomische Dimension reduziert, die dem Land zu-steht. Ja, wir hätten wohl kurzfristige Verwerfungen anden Märkten und eine klare Erhöhung der Volatilität.Aber wohl nur über Wochen und nicht über Quartale.Deutliche Korrekturen würden wir im Falle des Falles alsKaufchance sehen. Und wir gehen sogar einen Schritt wei-ter, um auch hier die oft einseitigen Kommentare in Me-dien zu relativieren. Würde der EURO wirklich fallen,

wenn Griechenland aus-scheidet, oder würde ervielmehr nicht sogar anStärke gewinnen, weilein gefühlt ewiger Bal-last endlich wegfällt? Üb-rigens: Wenn mandiesen Schritt gehenwill, dann wäre esgrundlogisch dies bisspätestens September2016 zu tun. Sollten dieoft befürchteten Anste-ckungseffekte aufMärkte wie Spanien oder

Italien wirklich eintreten, dann hätte die EZB aufgrunddes beschlossenen Anleihekaufprogrammes alle Möglich-keiten um für eine Beruhigung zu sorgen.

Anlegerfrage 3: Gold? Gold befindet sich nunmehr seitgeraumer Zeit in einer Bodenbildung. Je länger diese dau-ert, desto besser ist die Basis für zukünftige Anstiege. Ge-duld ist daher angesagt. Gold ist weitgehend aus denAnlagejournalen und aus der Medienwelt verschwunden.Dies ist ein gutes Zeichen. Wir erwarten unmittelbar kei-nen Ausbruch nach oben oder unten. Im Rahmen unsererMischstrategien haben wir dennoch zuletzt einige wenigeProzente zugekauft – aus Diversifikationsgründen mitmittelfristiger Perspektive und nicht mit dem Gedanken,täglich die Performance aus dieser Asset-Klasse zu messenund zu hinterfragen.

Der Blick fu?rs Wesentliche. Ist Ihnen übrigens in derDiskussion über GREXIT, mögliche Aktienmarktkorrektu-ren, Notenbankaktivitäten und all den diversen interna-tionalen Krisenthemen folgende Meldung im Laufe desAprils aufgefallen: Die Konjunkturerwartung 2015 für dieEURO-Zone wurde auf 1,4% bis 1,5% erhöht. Zu Jahres-wechsel war man noch von etwa 0,90% Wachstum für2015 ausgegangen. Wesentliche von unwesentlichen In-formationen zu unterscheiden ist die grundsätzlichgrößte Herausforderung in der Geldanlage. <

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„Gold befindet sichnunmehr seitgeraumer Zeit ineinerBodenbildung. Jelänger diese dauert,desto besser ist dieBasis fürzukünftigeAnstiege.“

40FREITAG, 08. MAI 2015

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BELOG VON BE24.AT

Die letzten Tage an den Kapitalmärkten bieten wiederUnterhaltung und innere Emotionen vom Feinsten.Knapp vor Ende April hagelt es kernige Sprüche über

Europas Renditen, kommentiert man Griechenland zum 18.Mal aus dem Euro heraus, argumentiert ein Aufflammen desUkraine-Konflikts herbei und vermutet ein Schrumpfen deramerikanischenWirtschaft, Hauptsache es bewegt Währun-gen und Märkte.Doch blickt man hinter die Kulissen der Schlagsätze findet

man nur wenig ‘Fassbares’ was man nicht schon längerwusste oder was man in seiner Komplexität vorher nicht sah.Dass der europäische Bondmarkt historisch betrachtet zuhoch steht, ist seit Jahren eine Tatsache. Dass nun gerade US-Bond-Stars plötzlich auf die ultimative Entdeckung stießenEuropas Bonds wären viel zu teuer, ist lachhaft und enthülltdie Strategie mit dieser Aussage den Markt zu beeinflussen.Denn wenn Europa zu teuer ist, was waren dann die USAnoch vor einem Jahr? Und damals blies kein lokaler ‘Profi’trotz noch tieferer negativer Realrenditen ins selbe Horn.Doch dass gegen den Euro-Bond-Markt gewettet wurde, hattesogar durchaus Erfolg. Der Bund-Future gab kurzfristig nachund erschütterte das Bild des linearen Anstiegs. Als Folge ge-wann der Euro an Stärke weil die Renditeerwartungen sofortder zukünftig abgeleiteten Entwicklung folgten, man ver-kaufte den US-Dollar um in den wieder ‘ertragreicheren’Euro zu investieren. Der Währungsveränderung passten sichsofort die Aktienmärkte an, die ein Ende des warmen Regensauf Europas Exportwerte ableiteten und diese gleich pau-schal mit allen anderen verkauften. Dann folgten noch dieAbsicherungsbarrieren die durchbrochen wurden und einlustiges Stakkato von einander überholenden Hedgeordersauslösten die die Märkte pünktlich zumMonatsultimo korri-gieren ließ.Nun, was mag die Ursache all dieser Bewegungen wirklich

sein? Wer profitiert von solchen Veränderungen? Könneneinzelne Investoren allein die Märkte so beeinflussen? Undwarum?Es passierte eigentlich nur ein längst überfälliges Korrektiv

an den Märkten. Die Aktivitäten der EZB waren zu offen-sichtlich, die Erwartungshaltung zu linear ausgerichtet. DerAnstieg des US-Dollar wurde genauso geradlinig verlängert,das Wirtschaftswachstum der USA galt sowieso als unver-wundbar, Volatilität auf historischen Tiefs, die Märkte pass-ten nicht mehr auf. Der Wake Up Move wurde überBund-Future und Euro/Dollar eingeleitet.So weit so gut, doch nun folgt der Reality-Check: Die EZB

wird mit ihrem Anleihekaufprogramm fortfahren. Bis Sep-

tember 2016 wird es noch jede Menge Gelegenheit gebenüber die Effekte dieses Programms an den Bondmärkten zuphilosophieren. Dass der Euro seinen Abwärtstrend einmalgestoppt hat mag angesichts einer Reduktion des Außen-werts gegenüber dem US-Dollar von 25% über die letzten 12Monate nicht wirklich verwundern. Und wer sich langfristigeCharts der Euro / US-Dollar Relation ansieht, erkennt auchden Grund für das aktuelle Timing. Charts sind nun mal imDevisenhandel eine interessante Fixgröße.Dass die gesunkenen Energiepreise einen positiven Effekt

auf Europas Wirtschaft haben, ist nicht zu leugnen und vonDeflation spricht auch keiner mehr so wirklich. Im Gegen-teil, das Konjunkturbild hellt sich mehr und mehr auf, Infla-tion als Begleiter. Also was bleibt von der negativenArgumentationspyramide?Wohl nicht mehr als ein Beweis für die aktuelle globale

Schichtung der Investoren. Europa ist von US-amerikani-schen Geldern überflutet. Die EZB-Absichten hatten etlicheUS-Investoren in Euro-Bonds gelockt. Die haben auch gut ver-dient. Rund zwei Drittel des DAX-Streubesitzes sind in aus-ländischen und hier überwiegend US-Händen. Die habenauch gut verdient. Kasse zu machen und Gewinne zu neh-men ist immer nett. Und wenn man schon dabei ist, danndoch gleich den Boden für neue Investments vorbereitenindemman den Druck im Markt nutzt um sich später günsti-ger wieder zu positionieren. Schade nur, dass die europäi-schen Investoren nach wie vor blockiert erscheinen. NachKalkulationen hinter vorgehaltener Hand wären mehr als dieHälfte der deutschen Versicherer bei einer zwangsweisenUmsetzung der Solvency II Richtlinien handlungsunfähig.Alles Kapital in Bonds oder nicht notierten Werten gebun-den. Genauso findet man heimische europäische Investoren,egal in welchem Land, kaum selbstbewusst vortreten. Alleleugnen das Potential vor der Haustüre und investieren inÜbersee oder gar nicht. Wenn es eine Blase gibt in Europa,dann ist es genau diese. Die Sage vom Kaiser ohne Kleider istnämlich zum europäischen Alptraum geworden. Hier läuftmittlerweile schon der halbe Hofstaat nackt herum. <

VON WOLFGANG MATEJKAMATEJKA & PARTNER AM SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Shaking the tree

Foto: dpa

41FREITAG, 08. MAI 2015

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BELOG VON BE24.AT

Monetarismus, eine der einflussreichsten Wirt-schaftstheorien des 20. Jahrhunderts, beruht aufder Annahme, dass Inflation durch eine aufge-

blähte Geldmenge verursacht wird. Allerdings scheint dieGeschichte diese These des amerikanischen Wirtschafts-professors Milton Friedman zu widerlegen: Die enorme Li-quiditätsschwemme der großen Notenbanken – eine

Situation, die dem vonFriedman verwendeten Bildvon aus einem Helikopterabgeworfenem Geld ähnelt– hat bislang keine erkenn-bare Wirkung auf das Preis-niveau. In einem Umfeld, indem die Renditen vonStaatsanleihen scheinbarunaufhaltsam nach untentendieren, werden alterna-tive Anlagen unseres Erach-tens immer attraktiver.

Inflation ist laut dem Nobel-preisträger Friedman‘immer und überall ein mo-netäres Phänomen in dem

Sinne, dass sie nur dadurch ausgelöst werden kann, dassdie Geldmenge schneller als die reale Wirtschaftsleistungzunimmt’ (‘Gegenrevolution der Geldtheorie’, 1970).Gemäß dieser These wäre, angesichts der beispiellosen Li-quiditätsspritzen der wichtigsten Notenbanken in den ver-gangenen Jahren, ein Inflationsschub zu erwarten.Dennoch hält der Trend zu immer niedrigeren Preisen inden entwickelten Volkswirtschaften an, und Inflations-druck ist nirgendwo spürbar. Bemerkenswerte Ausnah-men in dieser Hinsicht sind einzig Luxusimmobilien,kostbare Weine und Kunst. Gleichzeitig treiben die außer-gewöhnlichen Maßnahmen der Zentralbanken die Kursevon Aktien und Anleihen in Höhen, die die Aussichten aufzukünftige Renditen schmälern. Die Beziehung zwischenInflation, Geldmenge und Wirtschaftsleistung wurde inden frühen 1980er Jahren unwiderruflich aufgelöst, nur

rund zehn Jahre nachdem Friedman seine Geldtheorie ver-öffentlicht hatte. Wir wollen an dieser Stelle die Gründefür den langfristigen Trend zu niedrigeren Preisen odersinkender Inflation (Disinflation) analysieren:1. Die Globalisierung, das heißt, der steigende Anteil derWeltexporte ausgedrückt in Prozent des globalen Bruttoin-landprodukts (BIP), hat maßgeblich dazu beigetragen(siehe Grafik 1). Der Untergang des Kommunismus in denfrühen 1990er Jahren und der Beitritt Chinas zur Welthan-delsorganisation im Jahr 2001 stellten entscheidende Mei-lensteine dar.

2. Der schwindende Einfluss der Gewerkschaften und dasEnde von automatisch an die Inflation angepassten Lohn-erhöhungen spielen ebenfalls eine Rolle.

3. Technologische Innovation, im Besonderen das Internet,hat die Arbeitsproduktivität erhöht und die globale Preis-transparenz gefördert.

4. Nach einer Phase, in der Rohstoffe knapp waren undderen Preise stiegen, konnte das Rohstoffangebot deutlich

ausgeweitet werden. Dies ließdie meisten Rohstoffnotierun-gen in den vergangenen Jah-ren deutlich fallen.

5. Allgemein wirkt der Druck,die extrem hohe Verschul-dung nach der großen Finanz-krise abzubauen, von Naturaus disinflationär.

Inflation am unteren Wen-depunkt. Obwohl wir den-ken, dass die disinflationärenKräfte auf lange Sicht weiter

„Wir haben unserEngagement inSchweizer unddeutschen Staats-anleihen auf nullreduziert undempfehlen unterden erstklassigenZinspapieren ein-zig eineAllokation in US-Staatsanleihen.“

Zwischen Inflation undDeflation: möglicheKonsequenzen für Anleger

VON CHRISTOPHE BERNARDCHEFANALYST VONTOBEL & BELOGGER AUF BE24.AT

Foto: Bloomberg

„Die außerge-wöhnlichenMaßnahmen derZentralbankendie Kurse vonAktien und An-leihen in Höhen,die die Aussich-ten auf zukünf-tige Renditenschmälern.“

42FREITAG, 08. MAI 2015

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BELOG VON BE24.AT

Bestand haben, wirken einige der oben genannten Fakto-ren vorübergehend weniger disinflationär. Es sind dies na-mentlich die Globalisierung und Produktivität (beidestagnieren), ebenso die Rohstoffpreise (am Tiefpunkt ange-kommen). Infolgedessen hat die Inflation höchstwahr-scheinlich die zyklische Talsohle erreicht. Da zudem dieDeflation in der wirtschaftspolitischen Diskussion weitstärker Anlass zur Besorgnis gab als die Inflation, werdendie Notenbanken alles Notwendige unternehmen, um diePreise anzuheben.

Schweizer und deutsche Anleihen in den meistenSzenarien zu teuer.Wir wollen nicht das Ende der lang-jährigen Hausse für erstklassige langfristige Staatsanlei-hen ausrufen. Diese wurde durch die sinkende Inflation,die unablässige Suche nach Sicherheit und die Liquidi-tätsschwemme der Notenbanken ausgelöst. Allerdingsstellen wir fest, dass die Schweizer oder deutschenStaatsanleihen (in der Finanzsprache ‘Eidgenossen’ bezie-hungsweise ‘Bunds’ genannt) unserer Meinung nach der-zeit kein angemessenes Risiko-Ertrags-Verhältnis mehraufweisen (siehe Grafik 2), es sei denn, die Bund-Anlegererwarten die Tilgung in (neuen) deutschen Mark nacheinem möglichen Zusammenbruch der EuropäischenWährungsunion – ein in unseren Augen äußerst unwahr-scheinliches Szenario.Wir haben deshalb unser Engagement in Schweizer unddeutschen Staatsanleihen auf null reduziert und empfeh-len unter den erstklassigen Zinspapieren einzig eine Allo-kation in US-Staatsanleihen. Dagegen haben wir unserePositionen in liquiden alternativen Strategien weiter aus-gebaut. Ziel ist dabei, Absolute Return-Erträge zu erzie-len, die nicht mit jenen von Aktien und Anleihenkorrelieren. Angesichts des nach wie vor günstigen glo-balen Umfelds halten wir an einer angemessenen Alloka-tion in Aktien und Anleihen mit Risikoaufschlag fest.

Wir weisen indes darauf hin, dass die Risikoprämien indiesen Marktsementen wegen der hyperaktiven Noten-banken sinken. Die Suche nach alternativen Anlagenmuss daher weitergehen. <

Grafik 2: Renditen nur bei lang laufenden Staatsanlei-hen knapp positiv (Quelle: Bloomberg, Vontobel)

Grafik 1: unehmender Welthandel vermindert globaleInflation (Quelle: Thomson Reuters Datastream, Vontobel)

SPORTSTUFF VON PETER RIETZLERCHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

DieFinalphase der Champions League wird zum gro-ßen Klassentreffen der Fußball-Stars und Trainer-Gurus. Vor dem ersten Duell zwischen Juventus und

Real Madrid in Turin sahen wir via TV die innige Umarmungvon Real-Star Cristiano Ronaldo und Juve-Torjäger CarlosTevez. Eh klar, gemeinsam hatte sich das Duo schließlich mitManchester United mit einem Finalsieg im Elfmeterschießenüber Chelsea in Moskau den Champions-League-Titel 2008gesichert. Einer von beiden wird das Endspiel 2015 in Berlin

erreichen. Auch für Reals italienischen Trainer Carlo Ance-lotti weckte die Rückkehr in seine Heimat besondere Erinne-rungen. Der 55-Jährige gewann als Spieler und als Trainermit dem AC Milan mehrere Europacup-Trophäen und willjetzt mit Real als erster Trainer den Titel in der ChampionsLeague verteidigen. Schau ma mal, würde Beckenbauersagen, womit wir beim FC Bayern und ihremmit Spannungerwarteten Auftritt heute Abend in Barcelona wäre. Dabeifeiert mit Trainer Pep Guardiola eine Persönlichkeit eineRückkehr im Stadion Camp Nou die zu Barca gehört wie Be-ckenbauer zu den Bayern. Mehr unter http://goo.gl/26Yp2y <

Es ist nur eine Handvoll ...

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BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

Börse Express: Kann Griechenland seine aktuellen Zahlungsver-pflichtungen eigentlich erfüllen?ANNA STUPNYTSKA: Die Situation ist unklar, verändert sichjeden Tag und es ist oft schwierig, immer am Laufenden zusein. Ich bin fest davon überzeugt, dass es irgendeinen Dealzwischen Griechenland und seinen Gläubigern über eineHilfestellung geben wird, sei es mit dieser griechischen Re-gierung oder bereits mit einer neuen. Die Griechen müssenihre Forderungen mildern, denn ohne Deal und ohne Hilfe-stellung seitens der Institutionen wird Griechenland dieZahlungen nach diesem Mai nicht erfüllen können.

Die Ratingagenturen haben vergangeneWoche die KreditwürdigkeitGriechenlands zum wiederholten Male herabgesetzt und sagen, „dass

ohne tiefgreifende ökonomische Re-formen oder Erleichterungen dieSchuldenrückzahlungen und an-dere Verpflichtungen nicht nach-haltig geleistet werden können.“Sind wir jetzt einem Grexit nähergekommen, oder ist dies immernoch ein Worst Case-Szenario?

Die Möglichkeit und die Wahrscheinlichkeit sind definitivin den vergangenen Wochen gestiegen. Ich glaube nicht,dass ein Grexit noch heuer passieren wird, aber ich halteeinen Austritt Griechenlands aus der Eurozone in den kom-menden drei bis fünf Jahren für wahrscheinlich, wenn dieKosten struktureller Reformen und der harten Einsparun-gen gesellschaftlich und politisch unerträglich werden.Um die Wettbewerbsfähigkeit Griechenlands wiederher-

zustellen, kann es einfacher sein, den Euro aufzugeben undüber eine Währungsabwertung den gewünschten Effekt zuerreichen. Derzeit gibt es einen starken politischen Willenin Deutschland, Griechenland im Euro zu halten. Gleich-zeitig wurde eine Schutzmauer um Griechenland herum ge-baut und deshalb reagieren die Märkte gelassen auf dieanhaltenden Spannungen. Die Institutionen haben einegroße Verhandlungsmacht und sie werden nicht die erstensein, die in die Knie gehen – das wird die griechische Re-gierung sein.

Die Frage ist also nicht ob, sondern wann der Grexit passiert?Es gibt mehrere Perspektiven. Für mich hängt es in erster

Linie von der Politik ab und wir dürfen nicht vergessen, dasswir in den kommenden Jahren eine Reihe wichtiger Wahlenim Euroraum haben, insbesondere 2017 in Frankreich undDeutschland. Wir haben bereits die Stärkung extremer eu-rokritischer Parteien gesehen und wenn diese irgendwo zuetwas Macht kommen, wird Griechenland nicht längerdabei bleiben können.

Wird ein möglicher Grexit ansteckend sein?Ja, er kann ansteckend sein, aber es wird weniger verhee-

rend als es im Jahr 2012 gewesen wäre. Die Schutzmauernsind errichtet, dabei spielt das Quantitative Easing der EZBeine große Rolle. Es wird einen Schock auf den Märktengeben und ein wenig Störung, aber am Ende des Tages wirdes für die Griechen viel kostspieliger sein als für irgendje-manden sonst. Die anderen Staaten der Peripherie werden

in ihrer Moral gestärkt wer-den, sie werden incentiviertwerden, im Euro zu bleiben.Langfristig wird ein Grexit gutfür das Wirtschaftswachstumin Griechenland und in derEurozone sein, trotz desSchocks, wenn es passiert.Aber das ist keine Story fürdieses Jahr. <

ANNA STUPNYTSKA

„Grexit in drei bis fünf Jahren wahrscheinlich“

Anna Stupnytska, Chefvolkswirtin Fidelity Foto: beigestellt

Robert Gillinger [email protected]

Interview mit Anna Stupnytska, Chefvolks-wirtin bei Fidelity Worldwide Investment,über die Gründe, warum sie an einen Grexitglaubt. Und wie groß die Ansteckungsge-fahr ist.

„Es wird einenSchock auf denMärkten gebenund ein wenigStörung, ... “

„... aber am Endedes Tages wird esfür die Griechenviel kostspieligersein als fürirgendjemandensonst.“

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BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

Börse Express: Anleiheanleger haben es schwer. Bieten Unterneh-mensanleihen noch Chancen auf einigermaßen attraktive Renditen?BERND STAMPFL: Die Aussage, dass Anleiheanleger esschwer haben, ist vielleicht nicht ganz richtig. Ein ausge-wogenes Portfolio von Anleihen aus den Peripherielän-dern und auch Kernländern über alle Sektorenklassen hatin den letzten Wochen und Monaten eine sehr gute risiko-

adjustierte Entwicklung mitsich gebracht. Außerdembringt eine Beimischung vonUnternehmensanleihen imBB-Segment eine gewisse Ex-trarendite, die in Fonds wiedem Reserve Corporate zueiner besseren Entwicklungführt. Das ist als ob ein Auto-besitzer im Frühjahr von Win-ter- auf Sommerreifenumsteigt. Das bringt eine ru-higere Fahrweise bei gleich-zeitig weniger Verbrauch mitsich. Oder beim Fonds einenMehrertrag bei niedriger Vola-tilität.

In welchen Bereichen/Regionen/Sek-toren sehen Sie die besten Chancen?Bedingt durch Stützungs-

maßnahmen seitens der EZB hat der Markt im Bereich vonFinanzanleihen eine sehr gute Entwicklung hinter sich. DieLuft wird zwar schon ein wenig dünner, man findet dortaber noch das eine oder andere Juwel. Außerdem sehen wirim Telekommunikationssektor wieder mehr Chancen.Durch Konsolidierungen versuchen die Anbieter, ihre Kos-tenstruktur zu senken. Das verringert den Verschuldungs-grad und verbessert gleichzeitig die Bilanzsituation desUnternehmens. Ähnliches ist bei Automobilproduzenten zuerwarten. Bei den Regionen bevorzugen wir weiterhin diePeripherieländer gegenüber Kerneuropa.

Bevorzugen Sie Investment Grade oder High Yields?Investmentgrade-Anleihen haben seit der Pleite von Leh-

man eine faszinierende Entwicklung durchgemacht. An-fänglich war das Segment eher unscheinbar, seit drei Jahrenhat sie sich als neue Kraft neben dem saturierten Staatsan-leihen-Markt etabliert. Anleihen aus dem Investmentgradebilden auch die Basis für den ESPA RESERVE CORPORATE.So ist die Abgeltung für mögliche zukünftige Ausfälle beiUnternehmensanleihen im Investment Grade Bereich umeiniges höher als bei High-Yield-Anleihen. Nichtsdestotrotzist die Beimischung von Anleihen aus dem High-Yield-Segment in der derzeitigen Marktlage und im Rahmen derBestimmungen des ESPA RESERVE CORPORATE ein sehrwichtiger Bestandteil der Strategie.

Gibt es Anlagesegmente/Regionen/Sektoren, die Sie zurzeit meiden?Warum?Die Frage ist nicht uninteressant. Was wir derzeit sehen,

ist eine komplette Umwälzung der Anlagestrategien im An-leihenmarkt. So versucht derzeit jede große Zentralbank,ihre Interessen am Zins- und Währungsmarkt „durchzubo-xen“. Das führt zu einem Wettlauf um die schnellste Zins-senkung. Somit wird der Anleihenmarkt auch befeuert. AlsInvestor nicht dagegenstellen, und damit tritt die Funda-mentalanalyse eher in den Hintergrund. Gleichzeitig sehenwir – bedingt durch die geringere Nachfrage bei gleichzeitighöherem Angebot – aber die starke Bewegung beim Ölpreis.Das verbessert zwar den Ausblick für die verarbeitende In-dustrie sowie die nachgelagerte Volkswirtschaften, ver-schlechtert aber auch den Ausblick für den Energiesektor.Dort sehen wir derzeit sehr starke Volatilitäten.

BERND STAMPFL

„Derzeit versucht jede große Zentralbankihre Interessen durchzuboxen“

Im Gleichschritt ging es bei den großen Notenbanken zuletztmit den Zinsen nach unten. Foto: dpa

Robert Gillinger [email protected]

EAM-Fondsmanager Bernd Stampfl überChancen am Anleihenmarkt - und warumkurzlaufende Bonds derzeit die bessereWahl sind.

„Das führt zueinem Wettlaufum dieschnellsteZinssenkung.“

Bernd Stampfl, Senior FundManager bei der ErsteAsset Management (EAM) .

ZITIERT

45FREITAG, 08. MAI 2015

Page 46: be INVESTOR 33

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

Der Fonds konzentriert sich auf Unternehmensanleihen mit kurzerLaufzeit. Welche Vor- und Nachteile haben diese zurzeit gegenüberlanglaufenden Unternehmensanleihen?Fonds mit kurzer Laufzeit haben den Vorteil, dass deren

Preisausschläge im Rahmen einer Zinsänderung um ein viel-faches geringer sind als bei Fonds mit langer Laufzeit. DerNachteil ist, dass bei Zinssenkungen Anleihen mit langerLaufzeit sich besser entwickeln werden. Wenn wir aber ineinem Umfeld - zwar noch nicht unmittelbar - von steigen-den Zinsen sind, ist ein Fonds mit kurzer Laufzeit auch wie-der von Vorteil. Denn dort wird sich dieser gegenüber einemFonds mit langer Laufzeit besser entwickeln.

Wann und wie stark wird die Fed Ihrer Meinung nach die Zinsen er-höhen? Welche Auswirkungen erwarten Sie von der Fed-Zinserhöhungauf die Unternehmensanleihemärkte und speziell auf Ihren Fonds?Wie positionieren Sie sich dafür?Wie ich erwähnt habe, sehen wir derzeit einen weltweiten

Trend zu Zinssenkungen. Jede Zentralbank versucht dieWett-bewerbsfähigkeit ihrer Volkswirtschaft sicherzustellen.Wennin Europa die Zinsen gesenkt werden und so dieWährung sichabschwächt, um die Produkte im Ausland günstiger zu ver-kaufen, erhöht das den Druck auf die anderen Zentralbanken.Wenn also in Europa die Zinsen niedrig bleiben und in denUSA erhöht werden, dann verteuern sich die amerikanischenProdukte am europäischen Markt. So wird der Moment einerZinserhöhung durch die Fed richtig gewählt werden. Die zeit-liche Vorhersage ist eher schwierig, die Fed wird die Zinsenvermutlich erst dann anheben, wenn in Europa die wirt-schaftliche Erholung an Dynamik gewinnt. Was wir derzeitaber sehen, ist eine relative „Verbilligung“ von Anleihen inUS-Dollar gegenüber von Anleihen in Euro desselben Unter-nehmens. Der Fonds sichert dieWährungsschwankungen ab,nimmt aber den Vorteil des günstigeren Papiers gerne mit.

Sie investieren global, aber vor allem in auf Euro lautende Anleihen.Wie gut ist das Angebot von Euro-Anleihen außerhalb der Eurozone?Welche Art von internationalen Unternehmen emittieren Euro-Anlei-hen? Sind hier Trends zu beobachten?Seitdem die Europäische Zentralbank angefangen hat, im

großen Rahmen Papiere aufzukaufen, sehen wir immermehr Emissionen in Euro von Unternehmen außerhalb desEuro-Raums. Diese können sich hier aufgrund des niedrigenZinsniveaus viel günstiger verschulden als zum Beispiel inderen Heimatwährungen. Zuallererst handelte es sich umgroße weltweit tätige Unternehmen. Als Beispiele dienenApple, AT&T und Coca-Cola. Wir stehen hier aber erst amAnfang und werden wohl in den kommenden Wochen wei-tere Emissionen sehen. <

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ANLAGE

Zwei Trends haben den österreichischen Investment-markt in den letzten Jahren besonders geprägt: zumeinen die starke Nachfrage an gemischten Fondslösun-

gen und zum anderen ein massiv zunehmendes Interesse annachhaltigen Investments. Mit dem Raiffeisen-Nachhaltig-keit-Solide können wir beide Kundenbedürfnisse abdecken“,so Geschäftsführer Dieter Aigner von der Raiffeisen KAG. DieZeichnungsfrist des Fonds dauert von 4. Mai bis 29. Mai, ge-planter Fondsstart ist der 3. Juni. Der Investmentfonds rich-

tet sich vor allem anAnlegerinnen und Anle-ger mit sicherheitsori-e n t i e r t e mAnlageverhalten. Er in-vestiert zu einem über-wiegenden Teil inAnleihen, was das Ak-tienrisiko reduziert.Hierfür kommt auch

eine Absicherungsstrategie zur Anwendung. Konkret inves-tiert der Mischfonds in nachhaltige globale Aktien, nachhal-tige EUR-Anleihen und nachhaltige internationale Anleihen.Der Aktienanteil wird flexibel gestaltet und liegt bei rund 20% (Veranlagungen in Aktien und in Aktien gleichwertigeWertpapiere sind gemeinsam mit 35 % des Fondsvermögensbeschränkt). Mehr gibt’s unter http://goo.gl/T3XOZ2.

George - die neuen digitalen Banking Plattform - wächstschneller, als gedacht. „In nur vier Monaten ist die200.000er Marke gefallen“, sagt Peter Bosek, Privat-

kundenvorstand der Erste Bank. Seit dem Launch im Jännerwurden mit George über 600 Millionen Euro in etwa einerMillion Transaktionen bewegt. Wer noch immer glaubt, on-line Banking sei hauptsächlich etwas für die ganz jungenÖsterreicher, der irrt. Im Schnitt sind George User 39 Jahrealt, jeder fünfte Nutzer ist sogar älter als fünfzig Jahre. Erst-mal eingeloggt in George, verbringen Kunden mehr Zeit mitihren Finanzen als das bisher beim online Banking üblichwar. Mehr gibt’s unter http://goo.gl/HR5DZf.

Was den Raiffeisen-Dynamic-Assets von anderenMischfonds unterscheidet, sind ein speziell breitesInvestmentuniversum und ein dynamischer In-

vestmentprozess. Beides gewährleistet eine sehr hohe Flexi-bilität in der Veranlagung. Aktuelle Trends an denKapitalmärkten können sehr rasch im Portfolio des Dach-fonds umgesetzt werden“, beschreibt Dieter Aigner, Ge-schäftsführer bei der Raiffeisen KAG das Besondere am neuen

Raiffeisen-Fondskonzept.Das globale Investmentuniversum des Raiffeisen-Dynamic-

Assets wird bewusst sobreit wiemöglich gehal-ten, um dem Fondsma-nagement diegrößtmögliche Freiheitund Flexibilität in derAuswahl zu geben. DerFonds investiert insämtliche Anleiheklas-sen, in Aktien, Roh-stoffe, wobei Agrarrohstoffe ausgeschlossen sind, inFremdwährungen und Cash. Aigner: „Ein Augenmerk desFondskonzepts liegt auf der Risikosteuerung. Das bedeutet,dass bei jeder Investition das Risiko des Assets berücksichtigtwird. Verhältnismäßig riskantere Anlageklassen werdendaher geringer gewichtet, um das Gesamtrisiko des Fondsunter Kontrolle zu halten. Die Maximalgewichtung in Aktienliegt daher bei 50 %.“ Die Auswahl der Assetklassen, Länder,Sektoren etc. erfolgt Index unabhängig, es gibt keine Bench-mark. Mehr gibt’s unter http://goo.gl/ypqK8L.

Das über eine Billion schwere Anleihekaufprogrammder Europäischen Zentralbank drückt die Renditeeiner zehnjährigen Bundesanleihe auf zeitweise nur

noch 0,05 Prozent und verschärft damit den Anlagenotstandweiter. Privatanleger und Vermögensverwalter gleicherma-ßen sind auf der Suche nach Wegen aus der Zinsfalle unddamit einer sicherheitsorientierten Anlagelösung, die eine at-traktive Verzinsung auch nach Inflation und Steuern bietet“,umschreibt Stefan Bülling, Geschäftsführer des HamburgerFondsinitiators VILICO die Motivation für den zweiten An-leihe-Laufzeitfonds aus seinem Haus. Nach der erfolgreichenPlatzierung des ZinsPlus Laufzeitfonds 10/2019 im vergange-nen Jahr legt VILICO nun wieder mit den Anleiheexpertender BPM – Berlin Portfolio Management den Nachfolge-Fondsauf. Bei einer festen Laufzeit von rund vier Jahren bis 31. Ok-tober 2019 investiert der Fonds in ein handverlesenes, breitdiversifiziertes Anleiheportfolio von Emittenten mit geprüf-ter Bonität und strebt eine jährliche Ausschüttung von 3,00Prozent bezogen auf den Ausgabepreis von 100 Euro an. DieFondsanteile des neuen ZinsPlus Laufzeitfonds 10/2019 II kön-nen ab heute bis zum 03.07.2015 unter der ISINDE000A14P816 über Banken und alle gängigen Fondsplatt-formen erworben werden (wichtig: Der Fonds ist in Öster-reich nicht zum Vertrieb zugelassen). Mehr gibt’s unterhttp://goo.gl/hXg1nw. <

FONDS UND CO

Raiffeisen setzt auf nachhaltige Aktien und mischtdie Assets - George boomt und Vilico bietet 3,0%

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BÖRSE EXPRESS

ÖKO-INVESTMENT

Die bereits fünfte Ausgabe des sogenannten MCC-Re-ports (most controversial companies) 2014 enthält dieUnternehmen, die im Vorjahr ammeisten den Risiken

in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensfüh-rung (Environmental, Social, Governance, ESG) ausgesetztwaren. „Es geht uns darum, aufzuzeigen, welche Ereignisseoder Ereignisfolgen dazu führen, dass Unternehmen ihrenguten Ruf verlieren, dass Compliance-Risiken oder finanzielleRisiken entstehen oder manchmal sogar die Weiterführungder Geschäftstätigkeit in Frage gestellt wird“, umschreibt Phi-lipp Aeby, CEO von RepRisk den Zweck der Untersuchung.

Methodik. In einem dreistufigen Prozess werden die Infosvon Risikoanalysten gesucht, gesammelt, analysiert, in die

umfangreiche Daten-bank eingegeben unddoppelt geprüft, bevorsie bewertet, quantifi-ziert und anhand einesPunktesystems eine

Rangfolge ergeben. Dabei wird täglich upgedatet bzw. sobaldkritische Infos bekannt werden.

Quellen. RepRisk überwacht dazu unabhängige Drittquellenwie Printmedien, tausende Nichtregierungsorganisationen(NGOs), Newsletter und -übersichten, staatliche Stellen undBlogs. Zu den beleuchteten 28 Aspekten zählen Umweltbe-lastung und Klimawandel, Menschenrechte und negative Fol-gen der Geschäftstätigkeit auf die Gesellschaft,Arbeitsbedingungen und Arbeitnehmerbeziehungen sowiekontroverse Produkte, Korruption und Geldwäsche. Dabeiwerden Quellen in 15Wirtschaftssprachen berücksichtig. Da-runter auch Chinesisch, Japanisch, Koreanisch und Russisch.

Ranking. Sechs der zehn kontroversesten Unternehmen mitdem höchsten Peak RepRisk Index (Peak RRI) - das ist derhöchste RRI der letzten zwei Jahre - sind asiatische, drei US-

amerikanische, darunter General Motors (GM). Der Weltfuss-ballverband FIFA ist ebenfalls wieder unter den zehn schwär-zesten Schafen, 2013 war er sogar die Nummer Eins.

Abstieg. Was auffällt ist die Schnelligkeit, mit der Ereignissezu Rufschäden führen oder sogar - wie im Fall der südkorea-nischen Reederei Chonghaejin Marine Company - zur Insol-venz beitragen können. Erst im April des Vorjahres begannderen Abstieg - mit dem für mehr als 300 Passagiere tödlichendenden Fährenunglück vor der Insel Jindo imGelbenMeer.

Ursache. Der CEO der Reederei wurde wegen wiederholterÜberladung der Fähre angeklagt. Der Kapitän und die Besat-zung erhielten im November 2014 wegen Fahrlässigkeitmehrjährige Haftstrafen. Sie hatten die Fähre bereits kurznach deren Schräglage verlassen. Im Mai 2014 hatte die Re-gierung dem Fährunternehmen die Lizenz für die Fähr-Stre-cke entzogen, die Reederei gab dann alle weitere Lizenzenzurück, was letztendlich zur Insolvenz führte.

Nutzen. Die Mehrheit der RepRisk-Klientel sind zwar nochBanken, Vermögensverwalter, Pensionsfonds und Versiche-rungen, die die Daten in ihr Screening zur Einschätzung vonpotenziellen Investitionskandidaten integrieren. Vermehrtfinden sich aber auch Unternehmen auf der Kundenliste.„Zum einen beobachten auch diese mehr und mehr ESG-As-pekte ihrer Zulieferer, zum anderen schauen sie verstärkt aufihren eigenen Ruf und den ihrer Mitbewerber“, beobachtetAlexandra Mihailescu Cichon, Leiterin der RepRisk-AbteilungMarketing und Geschäftsentwicklung, zwei neue Trends. <

GM landete 2014 auf Platz 8 im MCC-Report von RepRisk -wegen Zulieferproblemen und Rückholaktionen. Foto: dpa/Uli Deck

Die schwärzesten Schafein ESG-Angelegenheiten

REPRISK-INDEX (TEIL 6)

Christa Grünberg [email protected]

Welche Unternehmen hatten im Jahr 2014das höchste Reputationsrisiko? RepRisk gibtAntwort auf diese Frage. Der SchweizerFirma geht es dabei nicht um Anklage oderDiffamierung, sondern um Information.

„...auch Unternehmenschauen verstärkt aufihren Ruf und denihrer Mitbewerber.”

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BÖRSE EXPRESS

FX CROSS

Es kam, wie es kommen musste. Die SNB weist für daserste Quartal 2015 einen Verlust von 30,032 Mrd. Fran-ken aus, im selben Zeitraum des Vorjahres war es noch

ein Gewinn von 4,369 Mrd. Franken gewesen. Schuld daranist vor allem die Aufhebung des Mindestkurses am 15. Jänner2015.

Fremdwährungen. Der Zwi-schenbericht der SNB offenbartes; Allein der Bruttoerfolg - alsoder Erfolg aus Gold, Fremdwäh-

rungs- und Frankenpositionen sowie übrigen Erfolgen -machte ein Minus von 29,949 Mrd. Franken aus, gegenübereinem Plus von 4,449 Mrd. Franken im Vorjahr. Dieser Fehl-betrag setzt sich aus einem Riesenverlust auf den Fremdwäh-rungspositionen von 29,261 Mrd. Franken und einem relativgeringen Bewertungsminus aus dem Goldbestand von 1,017Mrd. Franken zusammen.

Wechselkursbedingt. Der negative Erfolg auf den Fremd-währungspositionen wiederum kam vor allem durch die Auf-hebung des Mindestkurses von 1,20 Franken pro Eurozustande. Denn das führte zu einer sprunghaften Aufwertungdes Franken - im Gegenzug verminderte sich der Euro zwi-schen Ende 2014 und EndeMärz 2015 immerhin um 13,1 Pro-zent - und entsprechend zu wechselkursbedingten Verlustenauf sämtlichen Anlagewährungen. Beispielsweise verlor derkanadische Dollar zum Franken fast elf Prozent, das Pfundbeinahe sieben Prozent. Für das erste Quartal 2015 beziffer-ten sich die gesamten Devisenverluste daher auf insgesamt41,1 Mrd. Franken.

Positiv. Zum Glück konnte die SNB auch Positives berichten,sonst wäre das Ergebnis noch verheerender ausgefallen. Sieverbuchte nämlich auch Gewinne - aus den Fremdwährungs-anlagen Zinserträge von 1,6 Mrd. Franken und Dividendenvon 0,3Mrd. Franken. Das allgemein tiefere Zinsniveau führte

außerdem zu Kursgewinnen von 3,7 Mrd. Franken auf denZinspapieren. Die Beteiligungspapiere profitierten vom güns-tigen Börsenumfeld und trugenmit 6,2 Mrd. Franken zum Er-folg bei.

Unwichtig.Dass das - laut Bloomberg - schlechteste Quartals-ergebnis einen Einfluss auf den Ruf der SNB als geldpolitischeInstanz hat, daran zweifeln Ökonomen. „Das ist nicht so re-levant für die Geldpolitik. Ich glaube nicht, dass sich das aufdie Glaubwürdigkeit der SNB auswirkt. Ihre Hauptaufgabe istes, Stabilität zu garantieren und das kann sie auch mit nega-tivem Eigenkapital“, ist Maxime Botteron von der CreditSuisse überzeugt.

Kantone. Gestützt auf den Rekordgewinn von 2014 hat dieSNB zusätzlich zur ordentlichen Ausschüttung von einer Mil-liarde Franken für das vergangene Jahr eine weitere Aus-schüttung in derselbenHöhe an Bund und Kantone entrichtet.Nun zittern sie um die Ausschüttung für 2015. Obwohl esdazu noch zu früh ist. „Da kann es noch große Veränderungenim Gesamtjahr geben. Wenn der Franken abwertet, könnendie Verluste abnehmen“, meint Alexander Koch von Raiffei-sen Schweiz.

Intervention. Und dafür wird die SNB alles tun, glaubt LydiaKranner von Raiffeisen Research: „Wir gehen davon aus, dasssie weiter steuernd eingreift und einen schwächeren Frankenanpeilt. Insbesondere dürfte sie ein Unterschreiten von 1,0CHF pro EUR nicht nachhaltig zulassen.“ <

Sichteinlagen der Geschäftsbanken bei SNB haben höchstenWertseit 2004 erreicht - ein Indiz für Interventionen. Foto: Keystone/ Gaetan Bally

SNB: Mindestkursaufgabebeschert Riesenverlust

EUR/CHF

Christa Grünberg [email protected]

Dass die Aufgabe des Mindestkurses für dieSchweizerische Nationalbank (SNB) Folgenhat, war klar. Im Zwischenbericht zum ers-ten Quartal wurde jetzt die Rechnung prä-sentiert. Interveniert wird weiterhin.

„Das ist nicht sorelevant für dieGeldpolitik.“

49FREITAG, 08. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

FX CROSS

Die Analystenmeinungen waren gespalten. Vor derheutigen Notenbanksitzung in Norwegen war dieEntscheidung, die Zinsen gleich zu lassen, von 10 der

19 von Bloomberg befragten Ökonomen erwartet worden.Der Rest prognostizierte eine Zinssenkung.

Vorsichtig. Klar, dass die Ex-perten vorsichtiger gewordensind. Beim Notenbank-Mee-ting im März lagen schließlichviele daneben. Damals hattenalle vom Wall Street Journalbefragten Ökonomen eineZinssenkung um 25 Basis-punkte erwartet - nachdem dieNotenbanken in Schweden,Dänemark und in der Euro-zone ihre jeweilige Geldpolitik

gelockert hatten. Die Norges Bank stellte sich aber gegenden regionalen Trend und beließ den Leitzins bei 1,25 Pro-zent.

Preise. Die Begründung für die abwartende Haltung derWährungshüter im März: Die Zinssenkung im Dezemberhabe das Risiko bereits reduziert, dass die abgeschwächteWirtschaft einen Absturz der Inflation nach sich ziehe. Diedisinflationäre Spirale, die andere Länder wie z.B. Schwe-den bedroht, ist in Norwegen derzeit nicht zu befürchten.Nachdem die Verbraucherpreise im März mit einem Plusvon 1,9 Prozent noch unter der Zielmarke der Notenbanklagen, haben sie diese im April mit einem Anstieg um 2,3Prozent fast erreicht.

Ölpreis. Notenbank-Gouverneur Oeystein Olsen sprach imMärz vage von der „Aussicht auf eine Verringerung des Leit-zinses“, falls der negative Trend in der Wirtschaft anhält.Schuld daran ist vor allem der Ölpreis, denn Norwegen ist

als Ölexporteur vom Preisverfall des Rohstoffs betroffen. EinFünftel der Wirtschaftsleistung entfällt auf den Energiesek-tor. Die Zentralbank erwartete im März, dass das Bruttoin-landsprodukt dieses Jahr nur um 1,25 Prozent anziehen undsich das Wachstum damit annähernd halbieren wird. In die-ser Rechnung ist die Erdölförderung vor der Küste ausge-klammert. Vielleicht hat auch der sich wiederstabilisierende Preis für Brent-Öl in die Nähe von 70 US-Dol-lar je Barrel zur jetzigen Notenbank-Entscheidung beige-tragen.

Häusermarkt. Sicher ist, dass der erneute Entschluss derNotenbank, die Zinsen unverändert zu lassen, etwas mitdem überhitzten Immobilienmarkt und den hoch verschul-deten Haushalten zu tun hat. Die Norweger schulden ihrenGläubigern immerhin bereits das Doppelte ihres verfügba-ren Einkommens, so was gab es in Norwegen noch nie. Au-ßerdem sind die Häuserpreise im April gegenüber demVorjahr fast um acht Prozent gestiegen.

Krone. Der norwegischen Währung hatte der Nicht-Schrittim März auf jeden Fall Auftrieb gegeben. Der Euro fiel vonüber 8,9 auf unter 8,7 Kronen zurück, eine Reaktion auf diebereits eingepreiste und dann nicht zustande gekommeneZinssenkung um 25 Basispunkte. Diesmal reagierte die nor-wegische Krone etwas verhaltener, der Euro sank zu tiefstum 1,78 Prozent auf 8,31 Kronen.

Meinung. Die Commerzbank-Analysten resümieren nachden Notenbank-Aktivitäten jedenfalls: „Allerdings dürfteeine derart unberechenbare Notenbank wie die norwegi-sche mit einer Aufschiebung der Zinssenkung Zweifel her-vorrufen, ob der Schritt überhaupt noch vorgenommenwird.“ <

Der Gouverneur der Norges Bank habe in letzter Zeit mitÄußerungen für Verwirrung gesorgt, so die Commerzbank.Foto: Bloomberg

Norges Bank gibt denAnalysten Rätsel auf

EUR/NOK

Christa Grünberg [email protected]

Erneut gab es keine Zinssenkung. Seit derletzten im Jänner hält sich die norwegischeNotenbank damit zurück und verweist aufden überhitzten Immobilienmarkt und denwieder etwas stärkeren Ölpreis.

„..eine derartunberechenbareNotenbankdürfte Zweifelhervorrufen, obder Schrittüberhaupt nochvorgenommenwird.”

50FREITAG, 08. MAI 2015

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ROHSTOFFE

AmDienstag notieren die Ölpreise etwas schwächer,knapp unter den am Freitag verzeichneten fünfmo-natigen Höchstständen von knapp 67 US-Dollar bei

Brent-Öl und knapp 60 US-Dollar je Barrel bei WTI. Alleinim April haben sich Brent um 21 und WTI um 25 Prozentverteuert, jeweils der stärkste Monatsanstieg seit Mai 2009.

Grund. Fundamental ist der Anstieg der Ölpreise nicht ge-rechtfertigt, sagt Eugen Weinberg von der Commerzbank.Er sei in erster Linie auf die Spekulation eines geringerenAngebots in der zweiten Jahreshälfte zurückzuführen.

US-Öl. Die Spekulanten erwarten - so Weinberg - eine wei-ter fallende Zahl der aktiven Ölbohrungen in den USA.

Hinweise. Für das US-Ölangebot gibt es zweigute Indikatoren: dieLagerbestände und dieAnzahl der Bohrlöcheroder Rigs. Wenn dieAnzahl der Rigs ab-nimmt, ist zu erwar-

ten, dass das Angebot in Zukunft sinken wird, weil nichtmehr so viel produziert werden kann. Ein Rückgang des An-gebots kann aber durch hohe Lagerbestände aufgefangenwerden. Die jüngsten Daten aus den USA zeigen genau die-ses Bild.

Rigs. Die vom US-Öldienstleister Baker Hughes wöchentlicherfassten aktiven Bohrlöcher, der sogenannte Rig Count,sind wieder weniger geworden. In der letzten Woche ist dieAnzahl der Rigs zum 21. Mal in Folge gefallen - um 24 auf679 - und inzwischen auf dem niedrigsten Niveau seit Sep-tember 2010 angelangt. Im Vergleich zu den im Oktober desVorjahres in Betrieb befindlichen Rigs liegen derzeit 58 Pro-zent brach.

US-Produktion. Daran ist die aktuelle Fracking-Flauteschuld. Die in den USA lange als energiepolitischer Heils-bringer geltende Fördermethode für Schiefergas und Schie-feröl könnte sich bei dauerhaft niedrigen Energiepreisennicht mehr rechnen. Denn das Verfahren ist aufwändig:Wasser, Sand und Chemikalien werden in Gestein gepresst,der entstehende Druck setzt Öl oder Gas frei. Die Interna-tionale Energieagentur (IEA) hat für Mai einen Rückgang derUS-Schieferölproduktion um 57.000 Barrel pro Tag voraus-gesagt, der gesamte Rohöloutput der USA soll im drittenQuartal um 200.000 Barrel pro Tag zurückgehen.

Vorräte. Dass bisher ein nennenswerter Rückgang der US-Ölproduktion auf sich warten ließ, liegt wohl an den nochvollen Lagern. Die gesamten US-Bestände stiegen zuletzt um1,91 Mio. auf 490,9 Mio. Barrel, das höchste Niveau seit demBeginn der IEA-Aufzeichnungen im August 1982. „Die US-Vorräte könnten um 100 Mio. Barrel sinken und immernoch wäre zu viel Öl verfügbar.”, meint Tim Evans, Ener-gieanalyst bei Citi Futures Perspective. „Es gibt derzeitkeine physische Knappheit. Wenn das Anlegerinteresse ab-flaut, wird es für den Ölpreisrückgang kein Halten geben.”

Skepsis. Die ersten Anzeichen sind schon da. Die Speku-lanten sind jedenfalls zum erste Mal seit fünf Wochen wie-der skeptischer geworden. Laut der US-Commodity FuturesTrading Commission (CFTC) reduzierten Hedge Fonds in derVorwoche ihre Netto-Long-Positionen auf WTI-Öl um 3,5Prozent. <

Seit 1930 waren die US-Ölvorräte nie so hoch wie jetzt - bewei-sen monatliche Aufzeichnungen. Foto: dpa/EFE/A2609 epa efe Alejandro Ernesto

Droht das spekulativeInteresse abzuflauen?

ÖLPREISE

Christa Grünberg [email protected]

Was nützt es, wenn die US-Schieferöl-Produktion sinkt und insgesamt der US-Öl-output zurückgeht. Dank des vergangenenFracking-Booms verharren die US-Ölvorräteauf hohem Niveau.

„Die US-Vorrätekönnten um 100 Mio.Barrel sinken undimmer noch wäre zuviel Öl verfügbar.”

51FREITAG, 08. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

Als Gesamtsieger über insgesamt sieben Kategorienging also zum wiederholten Male die Raiffeisen Cen-trobank hervor. Dahinter folgten die Erste Group und

UniCredit onemarkets. Das Match um das beste ‘Österreich-Zertifikat des Jahres’ konnte ebenfalls die RCB für sich ent-scheiden, Platz 2 und 3 gingen in dieser Kategorie an dieErste Group und die Commerzbank. Im Vorfeld der Veran-staltung wählte das Publikum zudem ihr ‘Zertifikate-Hausdes Jahres’. Die meisten Stimmen konnte hier ebenfalls dieRaiffeisen Centrobank für sich vereinen.

Zwei Sieger beim Kapitalschutz. Bei dervolumenstärksten Kategorie, Anlagepro-dukte mit Kapitalschutz, die derzeit rund 70Prozent des investierten Volumens in Öster-reich ausmacht, gab es gleich zwei erstePlätze - für die Erste Group Bank und dieRaiffeisen Centrobank. Platz 3 ging in dieserKategorie an UniCredit onemarkets.

Glückliche Heike Arbter. „Der ZertifikateAward Austria kürt die Besten der Bestenund ist eine Auszeichnung für die kontinu-ierliche Arbeit, die die Emittenten das ganzeJahr über leisten“, fasst Heike Arbter in ihrerFunktion als Vorsitzende des Vorstandes desZertifikate Forum Austria zusammen.

20-köpfige Jury. Insgesamt neun Emitten-ten reichten in diesem Jahr ihre Produkteein und ließen diese von der 20-köpfigenJury bewerten. Die Jury setzte sich aus Asset-

Managern, Retail-Bankern, Online-Brokern und Finanzjour-nalisten zusammen. Die Objektivität und Unabhängigkeitdes Evaluierungs- und Abstimmungsprozesses wurden vonder renommierten Wirtschaftsprüfungs- und Steuerbera-tungsgesellschaft Ernst & Young geprüft und bestätigt.

Jeden Freitag erscheint der Zertifikate-Newsletter „Zer-tifikate Express“. Hier können Sie sich kostenlos an-melden: http://www.boerse-express.com/nl

So sehen Sieger aus. Das Team der Raiffeisen Centrobankund Moderator Lars Brandau. Foto: Zertifikate Forum Austria

Seriensieger RCB räumtwieder ab

ZERTIFIKATE AWARD AUSTRIA 2015

Michael J. Plos [email protected]

Zum neunten Mal ging gestern der Zertifi-kate Award Austria über die Bühne. GroßeÜberraschungen blieben aus. Die RaiffeisenCentrobank ließt die Konkurrenz - wie bis-her jedes Jahr - alt aussehen.

Alle Sieger

53FREITAG, 08. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

In Produktinformationsblättern geht es oftmals pragma-tisch zu. Das ist auch bei der WGZ Bank so: „Das Zertifi-kat bezieht sich auf die Aktie der Deutsche Bank AG und

bietet die Möglichkeit auf eine Ertragszahlung von 8 Euro jeZertifikat am Laufzeitende. Die Bonuszahlung ist abhängigvom Xetra-Schlusskurs der Aktie am Bewertungstag, an demder Aktienkurs mit dem Barrierepreis verglichen wird. No-tiert der Xetra-Schlusskurs der Aktie am Bewertungstagüber der Barriere, erfolgt die Rückzahlung des Zertifikatszum Nominalbetrag zuzüglich Bonusbetrag.“

Die Barriere. Neben dem Bewertungstag spielt die Barriereeine wichtige Rolle. Sie liegt bei (maximal) 69 Prozent desXetra-Schlusskurses der Aktie am Ende der Zeichnungsfrist(22. Mai 2015).Die WGZ Bank drückt es so aus: „Eine Barriere von 69 Pro-

zent bedeutet, dass Anleger bei steigenden, sich seitwärtsbewegenden oder weniger als 31 Prozent fal-lenden Kursen eine Rückzahlung zum Nomi-nalbetrag zuzüglich Bonusbetrag erzielen.“

Der Bewertungstag. Entscheidend ist der 20.Jänner 2017. Ein Verlust entsteht nämlich,wenn der Xetra-Schlusskurs der Aktie am Be-wertungstag auf oder unter der Barriere no-tiert. „In diesem Fall erfolgt die Rückzahlungdes Zertifikats am Laufzeitende zum anteili-gen Aktienkurs.“ Heißt: Der Nominalbetragdes Zertifikats wird um den prozentualen Ak-tienkursverlust bezogen auf den Basispreis inEuro bereinigt. Folgende Szenarien sind alsomöglich (siehe hierzu auch die Grafik):

1) Die Rückzahlung des Zertifikats erfolgt am Laufzeit-ende zum Nominalbetrag zuzüglich Bonusbetrag (108 Euro),wenn die Aktie am Bewertungstag über der Barriere notiert.2) Die Rückzahlung des Zertifikats erfolgt am Laufzeit-

ende zum anteiligen Aktienkurs (Nominalbetrag des Zerti-fikats abzüglich des prozentualen Aktienkursverlustsbezogen auf den Basispreis in Euro), wenn die Aktie am Be-wertungstag auf oder unter der Barriere notiert.

Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000WGZ8CZ1. DieZeichnungsfrist läuft noch bis zum 22. Mai 2015. Der No-minalbetrag liegt bei 100 Euro, der Emissionskurs liegt bei101 Euro. Das Listing erfolgt in Stuttgart (Freiverkehr). <

Jeden Freitag erscheint der Zertifikate-Newsletter „Zer-tifikate Express“. Hier können Sie sich kostenlos an-melden: http://www.boerse-express.com/nl

Als Basiswert dient die Aktie der Deutschen Bank. Im Jänner2017 entscheidet sich das Schicksal des Zertifikats. Foto: Bloomberg

Mit der Deutschen Bankzu 8 Prozent Bonus

EASY-EXPRESS-ZERTIFIKAT

Michael J. Plos [email protected]

Die WGZ Bank bietet derzeit das „Easy-Ex-press-Zertifikat“ mit Basiswert DeutscheBank zur Zeichnung an. Die Laufzeit er-streckt sich von Mai 2015 bis Jänner 2017.Für diesen Zeitraum winken 8 Euro Bonus.

Die Funktionsweise Quelle: Screenshot WGZ Bank

54FREITAG, 08. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

Deutsche Asset & Wealth Management - X-pertenCall. Christian-Hendrik Knappe erklärt: „Wir nomi-nieren diesmal kein Zertifikat sondern unseren

neuen Service“.In den Nominierungsunterlagen heißt es dann: „Immer

auf dem Laufenden bleiben, wenn es an der Börse spannendwird. Und das ohne sich mühsam durch die Nachrichtenflutvon Zeitungen, Webportalen oder Internetlogs zu wühlen.Wie ist das möglich? Ganz einfach: Durch den neuen kos-tenfreien Xmarkets-Service: ‘X-perten Call’.“ Und so funk-tioniert’s: Die Abonnenten werden zu ausgewähltenTerminen oder bei brandaktuellen News, die die Märkte be-wegen, direkt von den Börsenexperten direkt aus dem Han-delsraum der Deutsche Bank angerufen. Kurz und knappgibt es die wichtigsten Inhalte aus erster Hand, um amMarkt schnell reagieren zu können - jederzeit natürlichauch unterwegs. Dazu ist die Registrierung der gewünsch-ten mobilen Telefonnummer notwendig. Hier der Link zurkostenlosen Anmeldung: www.xmarkets.db.com/DE/X-pertenCall.

Erste Group - Argentum YOU INVEST Garant 2015-2023. Die ISIN lautet XS1198232859. Die Laufzeit be-trägt acht Jahre.

Der Argentum YOU INVEST Garant 2015-2023 ist eine An-leihe der Argentum Capital SA. Sie hat eine jährliche Zins-zahlung in Höhe von 0,5 Prozent. Am Laufzeitende wird 100Prozent des Nennbetrags plus die positive Wertentwicklungdes YOU INVEST Garant Portfolios ausbezahlt. Die Zins- undRückzahlungen sind an eine nachrangige Anleihe der ErsteGroup Bank AG gebunden und durch diese besichert. DasYOU INVEST Garant Portfolio kann aus zwei Bestandteilen

bestehen:1) YI active Spezial Fonds und 2) einer Geldmarkt-veranlagung. Der YI active spezial Fonds investiert in andereInvestmentfonds um einen dynamischen Mix unterschied-licher Assetklassen darzustellen. Das Portfolio wird laufendvon den YOU INVEST-Experten überwacht und regelmäßigden aktuellen Marktchancen entsprechend optimiert. „DasManagement erfolgt dabei im Rahmen eines nachvollzieh-baren und strukturierten Investmentprozesses von YOU IN-VEST“, heißt es von der Erste Group.

Vontobel - Open End Partizipationszertifikat auf So-lactive Wearable Tech Die ISIN lautetDE000VZ96WT0. Es handelt sich um ein open-end

Produkt (keine Laufzeitbegrenzung).In den Nominierungsunterlagen heißt es: „Die elektroni-

schen Minibegleiter könnten unser Leben verändern, wie eseinst das Smartphone tat. Ihre stärkste Dynamik entfaltensie zurzeit in der Fitness- und Gesundheitsindustrie. Durcheine Investition in das Partizipations-Zertifikat auf den ‘So-lactive Wearable Tech Performance-Index’ können Anlegeran der spannenden Entwicklung vonWearables teilhaben.“Und weiter heißt es: „Der Feldzug hat gerade erst begon-

nen; es könnte sich um einen nachhaltigen Trend handeln,vielleicht um eine neue technologische Revolution.“ Für An-leger, die an der Entwicklung der Wearables teilhabenmöchten, wurde von der Solactive AG der neue ‘SolactiveWearable Tech Performance-Index’ aufgelegt. Im gleichge-wichteten Index enthalten sind derzeit vor allem ‘PurePlays’, die von der Dynamik der Fitness- und Gesundheits-branche profitieren. Er wird zweimal im Jahr angepasst. DasIndex-Zertifikat hat eine Managementgebühr von 1% p.a.und ist noch bis 7. Mai 2015 in Zeichnung. <

Lediglich Vontobel nominiert ein klassisches Zertifikat. DeutscheBank und Erste Group gehen andere Wege. Foto: Bloomberg

Vorstellungsrunde: DieNominierten - Teil 1

ZERTIFIKAT DES MONATS APRIL

Michael J. Plos [email protected]

Die Wahl zum Zertifikat des Monats Aprilläuft an. In der ersten Vorstellungsrundewird es exotisch. So nominiert die DeutscheBank gar kein Zertifikat und die ErsteGroup eine Besonderheit.

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ZERTIFIKATE

BNP Paribas - Solar Energy TR Index Open End Zerti-fikat. Die ISIN lautet NL0000603421. Die Manage-mentgebühr liegt bei 0,8 Prozent pro Jahr. Dividenden

werden reinvestiert.Kemal Bagci erklärt: „Der zugrunde liegende Index setzt

sich aus zehn Aktientiteln aus dem Bereich Solar zusam-men, die jeweils eine wichtige Größe im Solarmarkt sindund die höchste Marktkapitalisierung aufweisen. Die Aktienwerden gleichgewichtet und halbjährlich neu zusammen-gestellt und auf jeweils 10 Prozent zurückgesetzt.“ Dasstärkste Gewicht hat derzeit die Solarcity Corp (11,19 Pro-zent) for Xinyi Solar Holdings Ltd (10,96 Prozent). ShunfengPhotovoltaic International Ltd stellt (mit 8,82 Prozent Ge-wichtung) das Schlusslicht dar.Bei dem Zertifikat handelt es sich um einen ‘Oldtimer“,

wurde es doch bereits 2006 begeben. „Nach einem drama-tischen Absturz der Solarwerte in den Jahren 2008 und2011, befindet sich das Zertifikat nun in einer sehr starkenErholung. Allein seit Beginn des Jahres konnte das Zertifi-kat um 80 Prozent an Wert zulegen.“

Raiffeisen Centrobank - Europa Express 3. Die ISINlautet AT0000A1DVG5. Die Laufzeit beträgt maximalfünf Jahre.

Bereits nach einem Laufzeitjahr besteht die Chance aufeine Rückzahlung zu 106 Prozent, wobei für die vorzeitigeRückzahlung der Euro Stoxx 50 gleich bleiben oder steigenkann: Liegt der Schlusskurs des Euro Stoxx 50 am jeweili-gen jährlichen Bewertungstag auf oder über dem Auszah-lungslevel, erfolgt die (vorzeitige) Rückzahlung in Höhe desdefinierten Auszahlungspreises. Notiert der Index unterdem Auszahlungslevel, verlängert sich die Laufzeit um ein

weiteres Jahr - die Laufzeit des Zertifikats beträgt somit min-destens ein und maximal fünf Jahre. Der mögliche Auszah-lungspreis steigt in jedem Laufzeitjahr um sechsProzentpunkte.„Für Anleger, die davon ausgehen, dass der Euro Stoxx 50

in einem, zwei, drei, vier oder längstens fünf Jahren aufoder über dem aktuellen Niveau notiert, kann das EuropaExpress 3-Zertifikat attraktive Renditechancen eröffnen“,heißt es in der Nominierung. Wichtig: Die Barriere ist aus-schließlich am Laufzeitende aktiv.

UniCredit onemarkets - HVB Memory Express Fall-schirm Zertifikat auf Total S.A. Die ISIN lautetDE000HVB1W63. Die Laufzeit beträgt bis zu sechs

Jahre.Anleger haben jedes Jahr die Chance auf einen Ertrag von

40 Euro pro Zertifikat selbst dann, wenn die Aktie von TotalS.A. um bis zu 31 Prozent gefallen ist. Sollte sie sogar stei-gen, erfolgt zudem die vorzeitige Rückzahlung zum Nenn-betrag. Andernfalls läuft das Zertifikat ein Jahr weiter. DerClou: Erträge, die nicht gezahlt werden konnten, weil dieBedingungen in dem Jahr nicht erfüllt waren, können imnächsten Jahr nachgeholt werden. Sofern dann eine der Be-dingungen erfüllt ist, werden solche verpassten Erträge ausden Vorjahren nachgezahlt. Kam es nie zu einer vorzeitigenRückzahlung, wird das Zertifikat nach sechs Jahren zu-rückgezahlt. Liegt die Aktie dann mindestens auf oder überder 69 Prozent-Barriere, erfolgt die Rückzahlung zum Nenn-betrag zzgl. 40 Euro Ertrag. Auch hier werden bisher even-tuell verpasste Erträge nachgezahlt. Sollte die Aktie unterder Barriere schließen, erfolgt die Lieferung von Total-Ak-tien im entsprechenden Bezugsverhältnis. <

Im April sind insgesamt sechs Nominierungen eingegangen.Foto: Bloomberg

Vorstellungsrunde: DieNominierten - Teil 2

ZERTIFIKAT DES MONATS APRIL

Michael J. Plos [email protected]

Bei zwei der drei heutigen Nominierungenist die Laufzeit noch nicht fixiert - beim drit-ten läuft sie bereits seit neun Jahren. Als Ba-siswerte dienen Solar-Aktien, der EuroStoxx 50 sowie die Aktie von Total S.A.

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BÖRSE EXPRESS in Kooperation mit KUNST.INVESTOR

KUNST

Wiener Moderne, Art-déco, tschechischer Funktio-nalismus, Fifties-Vasen, dänische Klassiker und vie-les mehr versammelt die Design-Auktion des

Dorotheum am 20. Mai. Der Schwerpunkt liegt diesmal aufMid-Century Design und Zeitgenössischem.Nicht nur im Zuge der Zero- und Op-Art-Renaissance punk-

ten derzeit Kunst und Design aus den 1950er bis 1970er Jah-ren. Den Geist des Space Age verströmt der „Galaxy 1“Armsessel und der „Galaxy 2“-Couchtisch des österrei-chischen Künstlers Walter Pichler. Aus leichtem Aluminiumgebaut, ist die futuristische Möbel-Ästhetik dem Flugzeugbauentnommen. Zu ersteigern sind also äußerst seltene und guterhaltene Meilensteine österreichischer Designgeschichte(Sesselpaar je 20.000 – 25.000 Euro, Tisch 15.000 – 20.000).Aus einer italienischen Privatsammlung kommen eine

Reihe rarer avantgardistischer Objekte von Ettore Sottsasszur Auktion, darunter das seltene „Elledue“ Kunststoff-Dop-pelbett (35.000 – 40.000 Euro) oder die von fernöstlichen Phi-losophien inspirierten abstrakten Gemälde, etwa „GrandeMandala“ von 1964 (18.000 – 25.000) und Piccolo Mandala(15.000-20.000).Zwischen Kunst und Design angesiedelt sind Günther

Dohrs kinetische Op-Art-Lichtobjekte namens Cylindrogram.Das größte aus dem Offert, 50 x 100 cm, ist zwischen 5000und 8000 Euro geschätzt (Auflage 3/10). Das italienische Pen-dant zum legendären New Yorker Studio 54 hieß Jackie O,existiert heute immer noch und liegt mitten in Rom. ZweiLampen und drei durch rosa Marmorbeine beleuchteteCouchtische aus dem 1974 gegründeten Jackie-O-Ableger inFlorenz, Design Pio Porcinai, könnten dazu beitragen, Jet Set-Flair und Dolce Vita-Feeling in neue Umgebungen zu zau-bern.Konzeptuelles zeitgenössisches Design kommt etwa von

Xaver Sedelmeier, der alltägliche Objekte wie Sessel- undLiege-Flächen aus Wellblech mit Porsche-Lack überziehtsowie der nach einem Algorithmus lasergeschnittene „Bree-ding Table“ von Clemens Weisshaar/Reed Kram, ein Unikatmit Schätzwert 11.000 bis 15.000 Euro. Die österreichischeGruppe breadedEscalope interpretierte die Stabelle, den ty-pisch schweizerischen Sessel im alpenländischen Stil neu.Einmal zeigt er sich als Armlehnsessel, einmal erlaubt diebuchstäblich verstellbare Rückenlehne viele unterschiedli-che Sitzpositionen auf der „Retino“-Bank (2400 – 3500 Euro).Aus der Provenienz Acerbis Archives bereichern zwei au-

ßergewöhnliche Werkgruppen die Auktion. Es handelt sichdabei umUnikate von Standuhren-Prototypen und deren Ent-wurfszeichnungen aus den 1990er Jahren, aus der Hand vonberühmten Künstler/Architekten OswaldMathias Ungers, Mi-chael Graves, Gae Aulenti und RichardMeier (je 9000 – 13.000Euro).

Die zweite Gruppe aus dieser Provenienz besteht aus einerSerie von sechs „Reggenza“-Stühlen, die der Designer ToniCordero 1991 schuf. Sein durchgehendes Thema dabei lau-tet: "Ein Stuhl, welcher Gattung und Art zugleich ist, und sichdaher, ohne je die Grundidee zu verlassen, in einer Vielzahlvon Versionenmodulieren lässt". Die amorphen Sitzgelegen-heiten sind mit jeweils 7000 bis 9000 Euro geschätzt. <

Link zum Online-Katalog - https://goo.gl/cCYSib

Jet-Set und Dolce VitaDOROTHEUM

Lot 49 Paar Tischlampen für den Club "Jackie-O" in Florenz,Entwurf Pio Porcinai, 1973/74 Schätzwert € 9.000 - 15.000

Lot 29 "Retino"-Sitzbank, breadedEscalope (Sascha Mikel-Mar-tin Schnabl-Michael Tatschl), 2013, € 2.400 - 3.500 Foto: Dorotheum 2x

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BÖRSE EXPRESS

KALENDER (CLICK FOR MORE)Uhrzeit Event Montag, 11. Mai Tatsächlich Konsens Zuletzt

59FREITAG, 08. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

KALENDERUhrzeit Event Dienstag, 12. Mai Tatsächlich Konsens Zuletzt

60FREITAG, 08. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

KALENDERUhrzeit Event Dienstag, 12. Mai Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Mittwoch, 13. Mai Tatsächlich Konsens Zuletzt

61FREITAG, 08. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

KALENDERUhrzeit Event Mittwoch, 13. Mai Tatsächlich Konsens Zuletzt

62FREITAG, 08. MAI 2015

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SPORTSTUFF VON PETER RIETZLERCHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

In Österreich raufen in den abschließenden fünf Run-den der Meisterschaft wohl nur noch Schlusslicht Wie-ner Neustadt und die Admira um den Verbleib in der

höchsten Liga. In der deutschen Bundesliga ist der Ab-stiegskrimi spannender denn je. Bei noch drei ausstehen-den Spielen sitzen fünf Mannschaften lediglich durch vierPunkte getrennt im Tabellenkeller. Das Restprogrammverspricht Dramatik pur, da etliche direkte Duelle derNachzügler auf dem Programm stehen. Die letzten beidenTeams steigen ab, der Tabellen-16. spielt in der Relegation(Hin- und Rückspiel) gegen den Drittplatzierten der 2.Liga. Der Abstiegskampf zehrt an den Nerven und stelltjeden Verein – nicht nur in Sachen Planungen für diekommende Saison – vor enorme Herausforderungen. DerShowdown ist gestartet. Bundesliga-„Dino“ Hamburger SV

(als einziger Verein der Bundesliga seit Beginn an dabei)eröffnet heute Abend mit dem Heimspiel gegen den SCFreiburg den 32. Spieltag. Der HSV hat – nach zwei Siegenin Folge - das Momentum auf seiner Seite.Das Langzeit-Schlusslicht VfB Stuttgart will gegen

Mainz drei Punkte einfahren und beendet die Saisondann mit den Spielen gegen die Leidensgenossen des HSVund aus Paderborn. Jedem aus dem Zitter-Quintett blei-ben noch drei Partien, um sich aus dem Abstiegssumpf zuziehen.Gut möglich, dass die endgültige Entscheidung über die

Existenz-Frage erst mit dem Abpfiff der allerletzten Partieam 23. Mai, um ca. 17.25 Uhr, fällt. Angesichts der Fa-desse an der Tabellen-Spitze, der FC Bayern steht seit ge-fühlten 30 Runden als Meister fest, erfreuen sich diedeutschen Fußballfans am irren Abstiegskrimi.Und wahrscheinlich werden jene Vereine, die am Ende

das rettende Ufer Bundesliga erreichen, mehr jubeln undgrößer feiern als der Rekord-Champion Bayern nach demGewinn der 25. Meisterschaft. <

Deutscher Abstiegskampfist spannender denn je

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