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BÖRSE EXPRESS be INVESTOR NR. 3269/35 Schwerpunkt: Die Zahl der Unternehmensübernahmen steigt wieder deutlich an. Der Merger zwischen Nokia und Alcatel, sowie der Zukauf von Shell sind dabei nur die Spitze des Eisberges. Foto: dpa/B0193 Bert Reisfeld Universal/bearbeitet Fressen M&A-Welle: Das große FREITAG, 22. MAI 2015

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be INVESTOR 35 - das Wochenmagazin des Börse Express

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be INVESTORNR. 3269/35

Schwerpunkt: Die Zahl der Unternehmensübernahmen steigt wieder deutlich an. Der Merger zwischen Nokia und Alcatel,sowie der Zukauf von Shell sind dabei nur die Spitze des Eisberges. Foto: dpa/B0193 Bert Reisfeld Universal/bearbeitet

Fressen

M&A-Welle:Das große

FREITAG, 22. MAI 2015

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NEWS MIX

»Analysen des Tages.Heute stehen die Aktienvon CA Immo, conwert,

Atrium, Erste Group, OMV, FACC,Agrana, Vienna Insurance Groupund Raiffeisen im Fokus derAnalysten. Mehr unter �http://goo.gl/F1Qp2R

»conwert-Großaktionärschlägt neuen Firmen-boss vor. Der Immobi-

lienmanager Ben Lehrecke solledas Unternehmen künftig füh-ren, erklärte der Milliardärheute, Freitag, über sein zyprioti-sches Investmentvehikel Moun-tainPeak Trading Limited. Zudemschlage er zwei neue Vertreterfür das Kontrollgremium vor: DieImmobilienexperten Barry Gil-

berston und Maureen Harris.Sagi hält 24,79 Prozent an derconwert und ist damit dergrößte Einzelaktionär. Er hatteMitte Mai das Aktienpaket desösterreichischen Bauunterneh-mers Hans Peter Haselsteinerübernommen.

»Japan hält an seinerexpansiven Geldpolitikfest. Die japanische No-

tenbank hält an ihrer expansivenGeldpolitik fest. Die Bank vonJapan bekräftigte ihr ProgrammzumAnkauf von Anleihen undWertpapieren von jährlich 80 Bil-lionen Yen (593,5 Mrd. Euro). DieZentralbank zeichnete dabei einetwas rosigeres Bild der japani-schenWirtschaft, die sich nachihrer Darstellung insgesamt mitgemäßigtem Tempo erholt. DieNotenbank pumpt so viel Geld indie Wirtschaft, um der Deflati-onsspirale zu entkommen. Dienach den USA und China dritt-größte Volkswirtschaft der Weltlitt jahrelang unter fallendenPreisen: Verbraucher hielten sichin Erwartung immer weiter sin-kender Preise mit Käufen zu-rück. Mehr unter �http://goo.gl/Qi9697

Meldungenin KürzeDie wichtigsten Meldungenzu Börse, Unternehmen, Kon-junktur und von der Zunftder Analysten.

DieUniqa Group erwirtschaftete in den ersten drei Mo-naten 2015 ein Ergebnis der gewöhnlichen Ge-schäftstätigkeit (EGT) von 94,0 Millionen Euro - ein

Plus von 15,5 Prozent. Das Konzernergebnis (nach Steuernund Minderheitenanteilen) betrug 76,9 Millionen (+37,5 Pro-zent). Uniqa hat dieses Ergebniswachstum erreicht, obwohlauf Grund des von der FMA im März erlassenen Schulden-moratoriums eine Abschreibung von rund 9 Millionen Euroauf Senior-Anleihen mit Landesgarantie der Heta (ehema-lige Hypo Alpe-Adria-Bank International) vorgenommenwurde.Uniqa CEO Andreas Brandstetter: „Ausschlaggebend für

den guten Start ins Jahr 2015 waren vor allem eine weitereReduktion der Verwaltungskosten und ein höheres Kapital-anlageergebnis. Dazu ist eine positive Prämienentwicklunggekommen, die wir allerdings in den nächsten Quartalen indieser Form nicht fortsetzen werden, weil wir im derzeiti-gen Umfeld kein weiteres Wachstum des Einmalerlagsge-schäft in der Lebensversicherung anstreben. Trotz derhistorischen Herausforderung eines durch die EZB-Anleihe-käufe weiter verschärften Niedrigzinsumfelds und einer fra-gilen Konjunkturentwicklung in Teilen Europas halten wiran unserem ambitionierten Ausblick für das Ergebnis 2015fest.“Die verrechneten Prämien der Uniqa Group, inklusive der

Sparanteile der fonds-und indexgebundenen Lebensversi-cherung, stiegen in den ersten drei Monaten um 19,8 Pro-zent auf 2039,5 Millionen Euro. Mehr unter �

http://goo.gl/23oW0I <

Startquartal bringtzweistelliges Wachstum

UNIQA

Die Stimmung in deutschen Unternehmen hat sichim Mai erstmals seit einem halben Jahr eingetrübt- allerdings nur leicht. Das Ifo-Geschäftsklima fiel

zum Vormonat um 0,1 auf 108,5 Punkte, wie das Ifo-Insti-tut mitteilte. Dies ist der erste Rückgang seit vergangenemOktober. Bankvolkswirte hatten allerdings wegen derschwächeren Konjunktur im ersten Quartal einen stärke-ren Rückgang auf 108,3 Punkte erwartet.„Die deutsche Wirtschaft bleibt auf Kurs“, kommentierte

Ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Mit Blick auf die kommendenMonate hätten sich die Unternehmen jedoch etwas weni-ger optimistisch gezeigt. <

Ifo-Geschäftsklima sinkt,wenn auch nur leicht

IFO-GESCHÄFTSKLIMA

Uniqa-CEO Andreas Brandstetter Foto: apa

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* inklusive Ausgabeaufschlag in Höhe von 0,50 %; laufende Anpassung an den Markt

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Dies ist eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung oder Empfehlung, noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf bzw. Verkauf von Wertpapieren dar. Die vollständigen Informationen zu den Wertpapieren, insbesondere zu den Bedingungen sowie Angaben zur Emittentin sind den jeweiligen Endgültigen Bedingungen in Verbindung mit dem Basisprospekt nebst allfälligen Nachträgen zu entnehmen, die am Sitz der Emittentin Erste Group Bank AG, Graben 21, 1010 Wien, während der üblichen Geschäftszeiten kostenlos au�iegen bzw. auf der Internetseite www.erstegroup.com abrufbar sind. Zusätzlich ist die jeweilige WAG 2007 Kundeninformation zu beachten. Eine Veranlagung in Wertpapieren birgt neben den geschilderten Chancen auch Risiken. Stand: Mai 2015

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e

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SCHWERPUNKT

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Nokia, einstweltweit größter Hersteller von Handys, will zurück andie Weltspitze. Der finnische Konzern, dessen Verkauf

der Handysparte an Microsoft vor etwas mehr als einem Jahrfür viele Finnen einer nationalen Tragödie gleichkam, will denfranzösischen Konkurrenten Alcatel-Lucent schlucken. Miteinem Wert von 15,6 Milliarden Euro stellt der Deal den größ-ten Zukauf in der Unternehmensgeschichte von Nokia dar.Der Clou dabei: Nokia braucht nicht in einmal die Tasche zugreifen, denn das Angebot für die bisherigen Alcatel-Aktionärelautet auf 0,55 neue Nokia-Aktien für einen Anteilsschein vonAlcatel-Lucent. Rein rechnerisch bedeutet dies einen Aufschlagvon 28 Prozent auf den durchschnittlichen Preis der vorange-gangenen drei Monate. Geht der Deal wie geplant über dieBühne - der Zusammenschluß soll im ersten Halbjahr 2016vollzogen sein -, entsteht ein Technologieriese, der mit einemUmsatz von zusammengerechnet 25,9 Milliarden Euro Kon-kurrenten wie Ericsson aus Schweden (Umsatz: 25,06 Milliar-den Euro) und Huawei aus China (35,27 Mrd. Euro) die Stirnbieten kann.

Schauplatzwechsel - London am 8. April dieses Jahres. Inder britischen Finanzmetropole geht es heiß her. Eine - wiesich erst später herausstellen sollte - ‘Opa-Bande’ plündert imDiamantenviertel Hatton Garden eine Unzahl von Schließfä-chern, erbeutet Juwelen im Gesamtwert von an die 200 Mil-lionen Pfund und sorgt rund um den Globus für Schlagzeilenin der Boulevardpresse (siehe unter anderem hier:http://bit.ly/1JAbJwF).

In den Finanzmedien und vor allem an der Londoner Börsesorgt hingegen der Erdölgigant Royal Dutch Shell, mit einemUmsatz von 421 Milliarden Dollar die Nummer 2 im Ölge-schäft, für einen Paukenschlag. Fast 27% schießt die Aktie desbritischen Gasproduzenten BG Group an diesem Tag in dieHöhe. Grund: Royal Dutch Shell will in einem Megadeal den

Harald Fercher [email protected]

Nokia schluckt Alcatel, Shell kauft den Kon-kurrenten BG und auch Wien bleibt nichtverschont. In Europa türmt sich eine Über-nahmewelle auf, die den Markt durcheinan-derwirbelt.

ÜBERNAHMEN

Volle Kassen und billiges Geldsteigern den Appetit der Firmen

Die Bilanzen sind geordnet - der Hunger der Unternehmenwächst wieder. Foto: APA/LEO OCHSENBAUER / NULLZEIT.AT

1. M&A: Anzahl der Transaktionen seit 2007

Zahl der Transaktionen ist zuletzt wieder deutlich gestiegen.

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SCHWERPUNKT

britischen Konkurrenten übernehmen. Der Deal ist nicht nurdie bisher größte Übernahme im heurigen Jahr, sonderngleichzeitig auch die größte Übernahme in der Energiebran-che seit mehr als zehn Jahren.

Wien, neun Tage später. Njet - schleudern die Immofinanz-Aktionäre auf einer außerordentlichen HV den beiden von derCA Immo und der russischen O1-Gruppe nominierten Auf-sichtsratskandidaten entgegen*. Kurz zuvor war bekannt ge-worden, dass der Versuch der Bietergruppe CA Immo/O1, zumgrößten Aktionär der Immofinanz aufzusteigen, auf wenig Ge-genliebe stieß. Im Rahmen des freiwilligen Angebots zum Er-werb von 13,5% der Immofinanz-Anteile (15% nach Abzug derImmofinanz-eigenen Aktien) waren der Gruppe nur 1,57% derAktien angedient worden. Mit in Summe 6,08% blieben dieBieter, deren Angebot vom Immofinanz-Management alsfeindlich empfunden wurde, deutlich hinter ihrem selbstge-steckten Ziel zurück. Der monatelange Nervenkrieg zwischenden beiden Immo-Gesellschaften ist damit beendet.

Der Hunger wächst.Drei Ereignisse aus dem April 2015 - diean den Börsen Paris, London, Wien und Helsinki für Furoresorgten. Drei Ereignisse, die eines zeigen: Der Hunger der Un-ternehmen ist gewachsen, das ‘große Fressen’, das im viertenQuartal 2014 mit weltweit 9042 Übernahmen seinen vorläu-figen Höhepunkt in der Nach-Lehman-Ära verzeichnete, gehtunvermindert weiter (siehe Grafik 1 vorherige Seite und Ta-belle 2).

Eine These, die auch von einer jüngst präsentierten Studiedes Beratungshauses Ernst & Young (EY) untermauert wird.Demnach planen 56% der befragten Manager in den nächsten12 Monaten eine Übernahme. Vor einem Jahr lag die Anzahlderer, die sich im M&A-Markt aus der Deckung wagen woll-ten, lediglich bei 31% (siehe Grafik 3). Doch nicht nur das - dieZahl jener unter den 1600 befragten Firmenmanagern, die voneinem weiteren Anstieg der M&A-Aktivitäten ausgeht, wuchszwischen 2013 und 2015 von 49 auf satte 73% (siehe Grafik 4).Was die Bewertungen bei eventuellen Übernahmen betrifft,geben sich die Manager keiner Illusion hin. Die Mehrzahlrechnet damit, dass sich der Bewertungs-Gap zwischen denPreisvorstellungen der Käufer und jenen der potenziellenÜbernahmeziele weiter öffnen wird. Hintergrund für diese An-sicht sind nicht zuletzt die gestiegenen Kurse an den Aktien-märkten, der wiedererstarkte M&A-Markt und die anziehendeglobale Konjunktur, wie die Experten von EY in ihrer Analyseschreiben. Diese drei Faktoren heizen den Wettbewerb um dieAssets an.

Tatsächlich zeigen auch die nackten Zahlen, dass die Auf-schläge bei M&A-Transaktionen wieder ansteigen. Lag diedurchschnittlich gezahlte Prämie laut der M&A-Datenbankvon Bloomberg im vierten Quartal 2014 bei 16,2% so stieg

Quartal Anzahl Summe Durchschn.der Deals in Mrd. US-$ Prämie

2015 Q2 4.693 508,52 21,12%2015 Q1 8.155 804,44 20,17%2014 Q4 9.042 889,86 16,20%2014 Q3 8.370 846,66 18,99%2014 Q2 8.013 930,32 17,89%2014 Q1 7.792 621,38 19,99%2013 Q4 7.931 593,10 16,58%2013 Q3 7.384 687,95 28,48%2013 Q2 7.065 589,48 23,63%2013 Q1 7.194 503,94 32,59%2012 Q4 7.818 751,01 24,94%2012 Q3 6.985 486,53 26,55%2012 Q2 7.057 554,71 13,20%2012 Q1 7.354 479,18 29,36%2011 Q4 7.352 541,93 28,53%2011 Q3 7.595 616,92 23,84%2011 Q2 7.681 653,21 22,42%2011 Q1 7.141 613,04 18,32%2010 Q4 7.765 669,20 21,35%2010 Q3 6.733 580,89 37,57%2010 Q2 6.579 455,24 19,24%2010 Q1 7.060 499,12 18,61%2009 Q4 6.936 519,45 19,00%2009 Q3 6.083 362,64 23,45%2009 Q2 5.838 407,67 22,98%2009 Q1 5.603 478,83 29,75%2008 Q4 6.231 421,75 25,56%2008 Q3 7.552 726,31 20,42%2008 Q2 8.556 837,17 21,17%2008 Q1 8.093 545,21 18,38%2007 Q4 9.090 838,01 19,93%2007 Q3 8.919 933,25 15,52%2007 Q2 9.252 1.346,81 13,27%2007 Q1 8.332 966,24 25,48%

Quelle: Bloomberg, Stand 20.05.2015

2. M&A-Markt: Q1 2007 bis Q2 2015

3. M&A-Umfrage: Der Hunger wächst (Quelle: EY)

56% der Manager geben in einer Umfage von EY an, dass ihrUnternehmen in den nächsten 12 Monaten zukaufen wird.

* Anmerkung: Zur Abstimmung über die beiden Kandidaten kam es nicht mehr, da die von der Immofi-

nanz nominierten AR vorher gewählt wurden. Das Njet ist symbolisch gemeint.

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SCHWERPUNKT

diese im ersten Quartal des heu-rigen Jahres auf 20,17 und liegtaktuell bei 21,12% (2. Quartal2015 - siehe Tabelle 2.).

Risikokapital besonders aktiv.Was nun die Übernehmer be-trifft, so zeigt sich, dass sich vorallem Risikokapitalgeber undPrivate Equity Unternehmenwieder aus der Deckung wagen.Von den Top 11-Aufkäufern desheurigen Jahres sind acht demBereich Risikokapital zuzuord-nen (siehe Tabelle 6.). Der ak-tivste Käufer im heurigen Jahrist die RisikokapitalgesellschaftSequoia Capital Operations, die

bereits 65 Deals im Gesamtwert von an die drei Milliarden Dol-lar angekündigt hat. Ebenfalls unter den aktivsten Käufern be-findet sich auf Platz 5 ein Unternehmen, dessen Name aucheiner breiten Öffentlichkeit bekannt ist. Google Ventures, dieRisikokapitaltochter des Suchmaschinengiganten hat heuer -laut Bloombergdaten - einen besonders großen Hunger ent-wickelt.

Dafür, dass der Hunger der Unternehmen wieder deutlichgestiegen ist und wohl auch noch weiter steigen wird - im ers-ten Quartal wurde die höchste Anzahl von Deals in einemErstquartal seit dem Rekordjahr 2007 verzeichnet -, sorgtunter anderem das ‘billige Geld’ der Notenbanken und dieNiedrigstzinslandschaft, die so manche Übernahme erst sorichtig attraktiv macht. Auf der anderen Seite hat die Finanz-krise die Unternehmen dazu gezwungen, ihre Bilanzen in Ord-nung zu bringen und so manch potenzieller Aufkäufer hateinen schönen Cash-Poster angesammelt, der nun eingesetztwerden will. Vor allem strategische Zukäufer werden dieGunst der Stunde nutzen wollen, bevor der M&A-Markt wiederrichtig abhebt und die Preise in exorbitante Höhen klettern.Im Vergleich günstige Bewertungen locken - was vor allemauch auf die aktuellen Preise in der Ölindustrie zutrifft, wodie Bewertungen der Aktien durch den Ölpreisverfall starkunter Druck geraten sind. Durchaus möglich, dass sich unterden Käufern, aber auch unter den potenziellen Übernahme-zielen, das eine oder andere Unternehmen an der WienerBörse befindet. SBO-Chef Gerald Grohmann hat jedenfalls ineinen Interview mit dem Börse Express (siehe weiter hinten indieser Ausgabe) angekündigt, dass er sich Zukäufe vorstellenkann. Und die beiden heuer erfolgten Übernahme- bzw. Ein-stiegsversuche bei conwert und der Immofinanz zeigen, dassdie ‘Schnäppchenjäger’ auch in Österreich fündig wurden.

Wer aber sind nun die potenziellen Übernahmekandidaten?Das lässt sich schwer sagen. Eine wichtige Rolle bei der Aus-wahl möglicher Ziele spielt natürlich die Bewertung. Der be

INVESTOR hat versucht. an Hand verschiedener Bewertungs-kennziffern potenzielle Übernahmeziele im Europe Stoxx 600auszumachen. Die entsprechende Liste finden Sie auf dernächsten Seite. Unter den so ausgewählten Unternehmen be-finden sich auch zwei Österreicher, deren Bewertungen aktu-ell besonders günstig sind. Das muss jetzt nicht heißen, dassbereits potenzielle ‘Übernehmer’ in den Startlöchern schar-ren. Doch wer weiß das schon? >

52%Aufschlag auf den durch-schnittlichen Kurs der voran-gegangenen 3 Monate botShell-CEO Ben van Beurdenfür die BG Group.

ZUKAUF 4. M&A-Umfrage: Manager erwarten mehr Deals

73% glauben dass der M&A-Markt weiter anzieht (gelb: April2013, grau: April’14, hellgrau: April 2015). Foto li.: APA/EPA/ANDY RAIN

5. M&A-Umfrage: Bewertungs-Gap

53% glauben dass die Bewertungen anziehen werden, 6%rechnen mit einem starken Anstieg. Quelle Grafiken 3, 4 & 5: EY

Käufer Unternehmens- Anzahl Wertkategorie d. Deals in Mrd. $

Seqouia Cap. Op. Risikokapital 65 3,0New Enterprise Ass. Risikokapital 51 1,4Accel Partners Risikokapital 42 2,0Andreessen Horowitz Risikokapital 34 2,5Google Ventures Risikokapital 31 0,96Blackstone Group Private Equity 29 16,5Goldman Sachs Diversifiz. Bank 28 2,2Kleiner Perkins Caufield & B. Risikokapital 27 1,1500 Startups Risikokapital 27 0,078Matrix Partners Risikokapital 26 0,93Tiger Global Management Invest. M./Anlageb. 25 2,3

Quelle: Bloomberg, Stand 22.05.2015

6. M&A-Markt: Die aktivsten Käufer

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SCHWERPUNKT

Firmenname Punkte Kurs-Buch Kurs- Kurs- KGV (e)1 Perf. YTDWert Cashflow EBITDA in %

Seadrill Ltd 16,50 0,68 4,06 2,49 5,81 17,18J Sainsbury PLC 37,25 0,90 4,98 3,53 10,39 5,67AP Moeller - Maersk A/S 42,50 1,16 4,00 3,64 10,04 6,39Firstgroup PLC 43,25 1,13 3,34 2,26 11,82 6,56Electricite de France SA 47,75 1,22 4,04 2,37 11,31 1,18OMV AG 50,25 0,72 2,89 2,50 15,19 26,33RWE AG 54,75 1,50 2,52 2,42 11,48 -12,63Pargesa Holding SA 57,25 0,74 4,74 3,44 14,59 -12,78Home Retail Group PLC 60,75 0,51 6,66 4,61 13,43 -20,00Enel SpA 64,50 1,27 3,93 1,84 13,72 19,16Volkswagen AG 72,25 1,23 8,86 3,73 9,49 24,70Deutsche Lufthansa AG 74,00 2,47 2,40 2,33 6,83 -3,15GDF Suez 74,50 0,90 5,76 3,58 15,36 -3,96Anglo American PLC 75,25 0,88 3,92 3,00 16,43 -11,79CEZ AS 77,50 1,26 4,86 4,68 12,88 8,38Hellenic Telecommunications Organization 79,25 1,92 3,66 3,05 11,79 -6,59Renault SA 80,00 1,19 6,77 6,54 10,48 62,76Casino Guichard Perrachon SA 82,25 1,33 3,75 3,06 15,31 -2,65Orange SA 92,25 1,33 4,43 3,43 15,75 4,81Norsk Hydro ASA 94,75 1,04 9,58 6,19 11,60 -13,55WM Morrison Supermarkets PLC 95,50 1,17 4,79 5,07 15,51 -2,12E.ON SE 96,25 1,07 4,27 3,39 16,99 -0,46voestalpine AG 97,00 1,38 7,21 4,63 13,40 21,16EDP - Energias de Portugal SA 97,75 1,47 5,45 4,20 14,66 12,34TDC A/S 98,00 1,62 5,35 4,50 13,57 3,47Royal Dutch Shell PLC 99,50 1,17 5,34 4,43 16,04 1,30Eiffage SA 100,75 1,70 4,43 2,32 15,53 26,61BHP Billiton PLC 101,25 1,47 4,89 4,27 15,33 8,46K+S AG 107,50 1,32 10,05 5,77 11,53 32,99Telecom Italia SpA 108,50 1,19 4,65 2,58 17,47 27,44UPM-Kymmene OYJ 110,50 1,16 8,30 6,70 13,73 24,16Yara International ASA 112,25 1,63 9,27 6,34 10,30 16,99TOTAL SA 112,50 1,34 4,93 4,19 16,65 12,46Neopost SA 116,25 1,87 9,64 4,81 10,93 -6,12Gas Natural SDG SA 118,75 1,52 7,76 4,62 15,23 9,66STADA Arzneimittel AG 119,00 2,12 8,58 3,98 12,20 32,08Stora Enso OYJ 119,25 1,44 8,82 5,25 14,16 31,34Rheinmetall AG 119,50 1,78 5,26 6,12 14,42 38,44Carillion PLC 123,50 1,62 10,62 6,86 9,61 -2,29Subsea 7 SA 126,25 0,68 3,29 21,71 10,22 11,69Cie Generale des Etablissements Michelin 127,00 2,02 7,60 5,84 13,14 37,17Royal Mail PLC 127,25 1,30 6,53 5,88 16,54 16,31BP PLC 127,50 1,19 4,99 4,06 18,39 11,44Iberdrola SA 128,00 1,10 6,78 5,84 16,98 15,08Boskalis Westminster NV 128,50 1,80 6,59 6,31 14,58 1,51

Quelle: Bloomberg, Stand 22.05.2015 07.00 Uhr, 1: KGV-Schätzung bezieht sich auf aktuelles Jahr

Europe Stoxx 600-Aktien im Vergleich

Um mögliche - auf Grund ihrer Bewertung - interessante ‘M&A-Kandidaten’ heraus zu filtern wurden Bewertungskennziffern he-rangezogen, die auch für einen potenziellen Käufer interessantsind. Die Punkteanzahl in diesem ‘M&A-Ranking’ der attraktivstenAktien aus dem Europe Stoxx 600 wurde an Hand der folgendenKriterien vergeben: Kurs-Buch-Wert, Kurs-Cashflow-Verhältnis,

Kurs-EBITDA und KGV (e). Die Aktien wurden in den jeweiligen Kate-gorien gereiht und hernach die Punkte vergeben. Der in der jeweili-gen Kategorie günstigste Titel erhielt 1, der zweitgünstigste Wert 2Punkte, usw. Am Ende wurden die Punkte zusammengerechnetund durch die Anzahl der Kategorien geteilt.

INFO ZUR METHODIK

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SCHWERPUNKT

Überraschung ist die Nachricht nicht wirklich eine:Österreichs Unternehmen befinden sich fest in öster-reichischer Hand - nur rund 7,3% der im Firmenbuch

protokollierten Unternehmen haben einen ausländischen Be-sitzer (siehe Grafik 2). Ein etwas tieferer Blick offenbart dannschon Erstaunliches: Obwohl Unternehmen mit einem aus-ländischen Eigentümer eher zu einer raren Spezies in Öster-reich zählen, generieren siemehr als ein Viertel des Umsatzes,den die Firmen hierzulande erzielen (siehe Grafik 1). Haupt-grund dürfte unter anderem die starke Repräsentanz auslän-discher Unternehmen imHandel sein. In diesem Bereich sind24,90% der österreichischen Unternehmen tätig, während esdie ausländischen Unternehmen auf einen Prozentsatz von38,5% bringen (siehe Grafik 4).Weniger verwunderlich ist die Tatsache, dass vor allem

Österreichs Nachbarländer, und hier vor allem Deutschland,stark vertreten sind. Die Daten stammen aus einer Studie derinternationalen Wirtschaftsauskunftei CRIF. <

Harald Fercher [email protected]

Obwohl ausländische Unternehmen hierzu-lande eher zu einer raren Spezies zählen,sind sie bei einem genaueren Blick ganz dickda. Sie erzielen mehr als ein Viertel derUnternehmensumsätze in Österreich.

EIGENTUMSVERHÄLTNISSE

CRIF-Studie: Wem gehören eigentlichÖsterreichs Unternehmen?

1. Umsatzanteil ausländischer Unternehmen

Ausländische Firmen generieren 26,7% der Umsätze ...Quelle für alle Grafiken: CRIF-Studie - Eigentümerverhältnisse unter der Lupe

2. Anzahl ausländischer Unternehmen in Österreich

... aber nur 7,3% der protokollierten Unternehmen habenausländische Eigentümer ...

3. Herkunft der ausländischen Unternehmen

... wovon eine große Zahl in Deutschland beheimatet ist.

4. Ausländische Firmen im Handel stark

Im Handel sind zahlreiche ausl. Untenehmen tätig.

8FREITAG, 22. MAI 2015

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Raiffeisen Centrobank AG

ISIN AT0000A1EEW6

Weitere Informationen unter www.rcb.at oder unserer Produkt-Hotline, T: +43 (0)1 515 20 - 484

6,5 % JÄHRLICHER FIXZINSSATZ 2 JAHRE LAUFZEITDREI ZUGRUNDELIEGENDE AKTIEN ERSTE GROUP BANK, OMV, VOESTALPINE

RÜCKZAHLUNG DES NOMINALBETRAGS ODER PHYSISCHE LIEFERUNGBARRIERE BEI 55 % EINER JEDEN AKTIE 45 % SICHERHEITSPUFFER

EMITTENTENRISIKO KEIN VERWALTUNGSENTGELT

ZEICHNUNG BIS 03.06.2015

6,5 % ÖSTERREICHPROTECT AKTIENANLEIHE

ANLAGEPRODUKT OHNE KAPITALSCHUTZ – AKTIENANLEIHE

MIT DREI RENOMMIERTEN ÖSTERREICHISCHEN BLUE-CHIPS ZU EINEM

JÄHRLICHEN FIXZINSSATZ VON 6,5 % UND DAS BEI EINER TEILABSICHERUNG FÜR DAS INVESTIERTE KAPITAL BIS ZUR BARRIERE

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarktgesetz entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergänzender Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar. Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: Mai 2015

2 15

Anzeig

e

9FREITAG, 22. MAI 2015

Page 10: be INVESTOR 35

BÖRSE EXPRESS

ÖKO-INVESTMENT

Dass sich die FNG-Jubiläumsausgabe nach zehn Jahrenausgerechnet diesen beiden nachhaltigen Anlagestra-tegien - sie zielen auf künftige soziale, ökologische

und governance-bezogene Verbesserungen in den Unterneh-men ab - widmet, hat gute Gründe.

Beachtenswert. Einerseits sind diese Formen der Einfluss-nahme in Deutschland, Österreich und der Schweiz nochdeutlich weniger bekannt als beispielsweise in den angel-sächsischen Ländern, in Skandinavien, den Niederlanden, Bel-gien oder Frankreich. Andererseits wird gerade ihnen einbesonders großes Wirkungspotenzial zugeschrieben.

Begriffe. Während unter aktivem Aktionärstum alle Mög-lichkeiten zusammengefasst werden, die Aktionären im Rah-men der jährlichen Hauptversammlungen offen stehen,

definiert FNG Engage-ment dagegen als„langfristig angelegterDialog mit Unterneh-men, um deren Ver-halten bezüglichESG-Kriterien zu än-dern”.

Initiativen. Natürlich kann jeder Investor persönlich, telefo-nisch oder per Mail in den direkten Dialog mit dem Unter-nehmen treten. Bei der Wirkung kommt es aber eher daraufan, wie hoch das angelegte Vermögen ist bzw. wie viele In-vestoren den Engagement-Prozess unterstützen. Je höher dasVermögen und die Anzahl der Unterstützer, desto besser. Umdas zu erreichen können sich Anleger zu Investoreninitiati-ven zusammenschließen. Beispielsweise bewegt das CarbonDisclosure Project CDPmit der Unterstützung von über 800 in-stitutionellen Investoren Unternehmen weltweit dazu, ihreCO2-Emissionen zunächst transparent zu machen und ineinem zweiten Schritt zu senken.

Mittel. Als letztes Instrument am Ende eines erfolglosen Dia-logs steht dann noch der Verkauf von Unternehmensanteilenzur Verfügung. Manche Investoren veröffentlichen auch dieErgebnisse der Dialoge oder die Anteilsverkäufe. Dies kannein zusätzliches Mittel sein um die Kooperationsbereitschaftder Unternehmen zu steigern, nämlich dann, wenn andereInvestoren ebenfalls ihre Anteile veräußern.

Trend. Zwar belegt der Ansatz, Unternehmen, Länder oderBranchen nach bestimmten Kriterien vom Investment-Uni-versum auszuschließen in allen drei deutschsprachigenMärk-ten nach wie vor Platz eins unter den nachhaltigenAnlagestrategien. Dennoch verzeichnen Engagement undStimmrechtsausübung seit 2009 Zuwächse, vor allem im Vor-jahr. Da lag etwa Engagement im Ranking der wachstums-trächtigsten Anlagestrategien gar auf Platz zwei (+ 54 Prozentauf 32,8 Mrd. Euro), auch dank eines überproportionalen Plusvon über 80 Prozent in Österreich.

Vergleich.Weil österreichische Anleger Anleiheninvestmentsden Aktienbeteiligungen vorziehen, kommt demEngagementdort - im Gegensatz zur Schweizmit hoher Aktienquote - einegrößere Bedeutung zu als der Stimmrechtsausübung.

Ausblick. FNG sieht jedenfalls in Zukunft großes Potenzialfür die beiden Investmentansätze. Denn „das Besondere anEngagement und Stimmrechtsausübung im Vergleich zu an-deren nachhaltigen Anlagestrategien ist, dass sie auf Ände-rungen in der Zukunft zielen und Unternehmen nicht etwaaufgrund von bereits erfolgtem Handeln ausschließen.” <

Aktive Dialogstrategien:Bei deutschsprachigen Investoren nochwenig Beachtung,aber Bedeutung steigt. Foto: APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Nachhaltige Ansätze mitBiss - und Zukunft

ENGAGEMENT (TEIL 2)

Christa Grünberg [email protected]

Erstmals enthält der Marktbericht 2015 desForums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) fürDeutschland, Österreich und die Schweizauch ein inhaltliches Schwerpunktthema:Engagement und Stimmrechtsausübung.

„Das Besondere anEngagement undStimmrechtsausübungist, dass sie aufÄnderungen in derZukunft zielen...”

10FREITAG, 22. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Mit Strukturierten Anlageprodukten, deren Wert-entwicklung von mehr als einem Basiswert ab-hängt, finden Anleger deutlich höhere

Renditechancen vor, als dies bei vergleichbaren Produk-ten, die sich nur auf einen einzelnen Basiswert beziehen,der Fall ist.Auch die bereits zweite Ausgabe des RCB-Bonus-Zertifi-

kates auf den österreichischen ATX und den Euro Stoxx 50Index, der die 50 bedeutendsten Aktien des Euroraumesenthält, bietet bei einem hohen Sicherheitspuffer äußerstattraktive Renditechancen.

5,42% Jahresrendite und 45% Sicherheit. Die am 8. Juni2015 festgestellte Schlusskurse des Euro Stoxx 50 und desATX werden als Startwerte für das Bonus-Zertifikat festge-

schrieben. Bei jeweils 55 Pro-zent der Startwerte werdensich die Barrieren befinden,die während des gesamten,vom 9. Juni 2015 bis zum 7.Juni 2019 andauernden Beob-achtungszeitraumes aktiviertsein werden.Notieren beide Indizes wäh-

rend der gesamten Beobach-tungsperiode immer oberhalbder Barriere von 55 Prozentder jeweiligen Startwerte,dann wird die Rückzahlung

des Zertifikates am 12. Juni 2019 mit 1260 Euro je Nomi-nalwert von 1000 Euro erfolgen. Unter Berücksichtigungdes zweiprozentigen Ausgabeaufschlages wird der Gesamt-ertrag des Zertifikates 23,53 Prozent betragen, was einerJahresrendite von 5,42 Prozent entspricht.

Wenn die Barriere verletzt wird. Berührt oder unter-schreitet hingegen ein Index während des vier Jahre an-dauernden Beobachtungszeitraumes die Barriere, dannwird das Zertifikat am Laufzeitende mit der prozentuellenIndexentwicklung des schlechter gelaufenen Index zu-rückbezahlt.Berührt ein Index die Barriere und die beiden Indizes

notieren am Laufzeitende desZertifikates wieder oberhalbder Startwerte, dann wird dieRückzahlung des Zertifikatesebenfalls mit dem Maximalbe-trag von 1260 Euro erfolgen.

In der Zeichnung. Das RCB ATX / Euro Stoxx 50 Bonus-Zertifikat 2, fällig am 12. Juni 2019, ISIN: AT0000A1EEV8,kann noch bis 5. Juni 15 in einer Stückelung von 1000Euro mit 100 Prozent plus zwei Prozent Ausgabeaufschlaggezeichnet werden.

ZertifikateReport-Fazit: Mit diesem Bonus-Zertifikat wer-den Anleger in den nächsten vier Jahren eine Jahresren-dite von 5,42 Prozent erwirtschaften, wenn innerhalbdieses Zeitraumes weder der EuroStoxx50- noch der ATX-Index 45 Prozent seines am 8. Juni 2015 festgestelltenWertes verliert. <

„Unter Berück-sichtigung deszweiprozentigenAusgabeauf-schlags wird derGesamtertragdes Zertifikats23,53 Prozentbetragen, ... “

http://www.be24.at

ATX / Euro Stoxx 50Bonus-Zertifikat

VON WALTER KOZUBEKZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT

Mit dem österreichischen Leitindex ATX und dem Euro Stoxx50 gibt es hier zwei Basiswerte. Foto: Bloomberg

„ ... was einerJahresrenditevon 5,42 Prozententspricht.“

11FREITAG, 22. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

KOMMENTAR STEUERN

Positiv beurteilt Deloitte die Erhöhung der For-schungsprämie von 10% auf 12%. Dies bedeutet einenwesentlichen Impuls für die Innovationskraft der

österreichischen Volkswirtschaft. Kritisch ist laut Deloittedie Anhebung des Spitzensteuersatzes von 50% auf 55% abeinem Jahreseinkommen von mehr als einer Million Eurozu sehen. Da der Spitzensteuersatz ein wichtiges Auswahl-kriterium im Standortwettbewerb darstellt, ist dadurcheine Abnahme der Direktinvestitionen zu befürchten. Po-sitiv ist:

Erhöhung der Forschungsprämie von 10% auf 12% undZuzugsbegünstigung für Forscher. Die Forschungsprämieist ein wesentlicher Impuls für die Steigerung der Innova-tionskraft der österreichischen Volkswirtschaft. Da inno-vative Unternehmen meist hohe Exportquoten erzielen,wird dadurch die Wettbewerbsfähigkeit des Standortesdeutlich gestärkt. Dies wiederum wirkt sich auch positivauf das Budget und den Arbeitsmarkt aus. Eine Zuzugsbe-günstigung für Wissenschaftler und Forscher stärkt das Be-kenntnis der Regierung zum ForschungsstandortÖsterreich.

Förderung der Elektromobilität. In Bezug auf privat ge-nutzte Dienstfahrzeuge kann – im Gegensatz zu PKWs mitVerbrennungsmotoren – zukünftig die Vorsteuer abgezogenwerden und es kommt zu keinem Sachbezug. Dadurch wer-den nicht nur positive Lenkungseffekte im Sinne einer Öko-logisierung des Steuersystems gesetzt, sondern es wird auchdie Position Österreichs als Testmarkt und als innovativeVolkswirtschaft gestärkt. Dies ist vor allem auch deshalbsehr positiv, da es in Österreich zahlreiche Unternehmengibt, die als Pioniere der Elektromobilität gelten.

Negativ ist:Anpassung der steuerlichen Vorschriften zur Einlagen-rückgewähr. Im Gegensatz zur geltenden Rechtslage solldie Rückzahlung von Eigenkapital, das seitens der Gesell-schafter einer Kapitalgesellschaft (GmbH, AG) zugeführtwurde, erst dann steuerneutral ohne Zahlung der Kapital-ertragssteuer an die Gesellschafter zurückgeführt werdenkönnen, wenn davor alle in der Gesellschaft erwirtschafte-

ten Gewinne ausgeschüttet und mit der Kapitalertrags-steuer besteuert wurden.Dadurch werden letztendlich Unternehmer davon abge-

halten, das Eigenkapital ihrer Firmen aufzustocken, da eineEinlagenrückzahlung zukünftig nur unter restriktiven Be-dingungen erfolgen und der Unternehmer dies nicht mehrselbst entscheiden kann. Vor dem Hintergrund des chroni-schen Eigenkapitalmangels der österreichischenWirtschaftund der damit verbundenen Wachstumshindernisse han-delt es sich bei dieser Gesetzesänderung ganz klar um eineFehlmaßnahme.

Neue Bürokratismen überwiegen. Obwohl in sämtlichenEmpfehlungen aller Expertenrunden – auch der Steuerre-formkommission – dringend eine Vereinfachung des Steu-errechts empfohlen wurde, wird die Steuerreform zu einerweiteren Verwaltungsbelastung der Unternehmen führen.Allein das umfangreiche Paket zur Betrugsbekämpfungwird in fast allen Branchen Umstellungsaufwand (z.B. Re-gistrierkassenlösungen, Änderungen bei Gebäudeabschrei-bungen etc.), einen erhöhten Kommunikationsaufwand mitden Finanzbehörden (Bankkontenauskünfte auch für Nach-fragen aus Betriebsprüfungen bei Kunden und Lieferanten)und Administrationsaufwand (z.B. das neue Evidenzkonto)nach sich ziehen. Dieser Zusatzaufwand wird durch die we-nigen Vereinfachungen bei der Lohnverrechnung bei wei-tem nicht kompensiert.

Image des Standortes wird leiden. Durch die Anhebungdes Spitzensteuersatzes, der Immobilien- und der Kapital-ertragssteuer, der Umsatzsteuer im Tourismusbereichsowie der Grunderwerbsteuer wird es für den Standort iminternationalen Wettbewerb noch schwieriger.Unbestritten ist, dass Österreich in den Bereichen Lebens-qualität, Kultur und Tourismus Top-Werte in den Umfragenerzielt. Aufgrund der steuerlichen Rahmenbedingungenwerden sich in- und ausländische Investoren trotz dieserVorteile in vielen Fällen für einen anderen Standort ent-scheiden. <

Licht und Schatten ausStandortsicht - die Folgender Steuerreform

VON HERBERT KOVARPARTNER / DELOITTE [email protected]

Foto: APA (2x)

12FREITAG, 22. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

RANKINGS - FONDS - IMMOS & AI

Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)Name ISIN Anlagefokus Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

EII PROP WORLD INVEST EX-US IE0030794618 Sachwerte und Wertpapiere 17,71 28,53 1,62 3,00

UBS LUX KEY-G REAL EUSD-P AC LU0574507207 Sachwerte und Wertpapiere 14,29 42,81 2,11 2,00

PRIVATE BAN M PROM RE EST-A AT0000A07YH5 Sachwerte und Wertpapiere 10,24 20,84 N.A. 5,00

DWS SACHWERTE-INC DE000DWS0W32 Sachwerte und Wertpapiere 7,84 14,11 1,41 5,00

UBS D 3 SEC REAL ESTATE EUR DE0009772681 Sachwerte 3,72 -4,00 0,94 5,00

SEMPERREAL ESTATE - A AT0000622980 Sachwerte 1,23 2,27 N.A. 3,00

REAL INVEST AUSTRIA-A AT0000634357 Sachwerte 0,91 2,74 N.A. 3,00

IMMOFONDS 1 AT0000632195 Sachwerte 0,80 2,50 N.A. 3,25

WESTINVEST INTERSELECT DE0009801423 Sachwerte 0,41 2,13 0,57 5,50

RAIFFEISEN-IMMOBILIENFONDS-A AT0000633409 Sachwerte -0,03 -0,83 1,19 3,50

REAL INVEST EUROPE AT0000A04KN9 Sachwerte -0,70 -8,23 N.A. 3,50

REAL INVEST E 2006-A AT0000A001N3 Sachwerte -0,72 -8,24 N.A. 3,50

UBS D EUROINVEST IMMOBILIEN DE0009772616 Sachwerte -2,05 -17,73 0,93 N.A.

CS EUROREAL-A EUR DE0009805002 Sachwerte -2,62 -5,04 0,80 5,00

AXA IMMOSELECT DE0009846451 Sachwerte -5,22 -8,96 0,62 5,00

Die besten Immobilienfonds 2015 (YTD)

Name ISIN Anlagefokus Perf. YTD Kosten AA*

TRIAS L/S FUND LI0183864052 Long/Short 24,13 N.A. N.A.

R OPAL GLOBAL EQUITY-C EUR FR0010239657 Aktien-Hedge (FOHF) 20,40 N.A. 3,00

R OPAL EUROPE EQUITY-C EUR FR0010241703 Multi-Strategie (FOHF) 18,29 N.A. 2,50

LAMARTINE PERFORMANCE FR0007045281 Long/Short 16,36 N.A. 3,00

WELLINGTON DURABLE COS-SUNH IE00BQV17N57 Multi-Strategie 14,92 N.A. 0,00

NN L ALTR BETA-PC-PC LU0370038167 Makro, systematisch - Diversifiziert 12,07 1,34 N.A.

CARAVELA-GLOBAL DEFENSIVE LU0124810986 Multi-Strategie (FOHF) 11,02 N.A. 3,00

SUPERFUND GRN C-GENUSSSCHEIN AT0000641188 Verwaltete Futures - Systematisch 10,92 N.A. 3,00

MLIS YORK ASN EVENT-DRV-USDA LU0532509980 Ereignisgesteuert - Sondersituation 10,50 N.A. 0,00

CARAVELA-GLOBAL BALANCED LU0124811018 Multi-Strategie (FOHF) 9,62 N.A. 3,00

SUPERFUND GRN B GENUSSSCHEIN AT0000641170 Verwaltete Futures - Systematisch 8,62 N.A. 0,00

CAN DIVERSIFIED FUTURES-C FR0010794792 Verwaltete Futures - Systematisch 7,80 1,50 1,00

MLIS THEOREMA EURO EQ LS- BA LU0517905021 Long/Short 7,62 2,41 0,00

ALKEN FUND-ABSOL RET EUROP-H LU0572586757 Long/Short 7,56 1,22 N.A.

MLIS-OCH-ZIFF EUR M/S- BA LU0571576239 Multi-Strategie 7,48 N.A. 0,00

FUNDLOGIC-SALAR CON AB R-BSI IE00B58NFR72 Wandelbare Arbitrage 6,93 1,05 N.A.

WILLIAM B SICAV-DYNM DV AL-I LU0874269805 Makro - Diversifiziert 6,69 1,25 N.A.

ART-ABSOL RT TGT-C-DIV-USD LU0122512972 Multi-Strategie (FOHF) 6,56 N.A. 4,00

LYXOR EPSILON GLOBAL TR-I€ IE00B643RZ01 Verwaltete Futures - Systematisch 5,98 N.A. 5,00

TOP STRATEGIE ALTERNATIVE-T AT0000500855 Multi-Strategie (FOHF) 5,51 N.A. 0,00

OLYMPIA STRATEGIES ALPHA FND FR0007456561 Multi-Strategie (FOHF) 5,49 N.A. 5,69

MLIS GRAHAM CAP SYS MACRO-B LU0556497740 Makro, systematisch - Diversifiziert 5,33 N.A. 0,00

LO FUNDS-ALT RISK PR-USDIA LU1081212463 Makro, systematisch - Diversifiziert 5,11 N.A. 0,00

SUPERFUND GRN A GENUSSSCHEIN AT0000641162 Verwaltete Futures - Systematisch 4,93 N.A. 0,00

MAN GLG MULTI-STRAT-MUS D138 LU0620439462 Multi-Strategie (FOHF) 4,88 3,01 5,00

SCHRODER GAIA EGERTON EE-AA LU0463469048 Long/Short 4,79 2,54 3,09

Die besten Alternative Investment Fonds 2015 (YTD)

13FREITAG, 22. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

RANKINGS - FONDS - AKTIEN

Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)Name Anlagefokus ISIN Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

STABILITAS PAC GOLD+METALS P Edelmetallsektor LU0290140358 53,33 26,42 3,07 5,00

CS LUX RUSSIA EQUITY-B USD Russland LU0348403774 51,32 8,95 N.A. 5,00

PARVEST EQUITY RUSSIA-CC-EU Russland LU0823431720 48,35 8,00 N.A. N.A.

UBAM-RUSSIAN EQUITY-ACAPUSD Russland LU0541091996 47,96 3,91 2,43 N.A.

PICTET-RUSSIAN EQUITIES-IUSD Russland LU0338482002 47,36 4,85 1,43 N.A.

HSBC GIF-RUSSIA EQ-AUSD Russland LU0329931090 46,31 4,49 2,15 5,54

EDMOND DE ROTHSCHILD CHINA-A China FR0010479923 45,97 92,61 N.A. 3,00

UBS LX EQ S-RUSSIA USD-PA Russland LU0246274897 45,41 10,94 2,38 2,00

EAST CAP - RUSS FD-A-EUR Russland LU0272828905 45,30 -9,10 N.A. 0,00

EAST CAPITAL RUSSIAN FUND Russland SE0000777708 45,09 -8,95 2,50 0,00

PICTET-RUSSIA INDEX-P USD Russland LU0625741946 44,31 3,28 0,67 N.A.

EQUITY RUSSIA OPPORTUNIT-CC Russland LU0265268689 44,21 7,20 0,00 0,00

CARMIGNAC-EURO ENTR-F CHF AH Europäische Union LU0992625599 44,18 50,89 1,91 0,00

UBS L EQ-CHINA OPP USD-P China LU0067412154 43,85 73,46 2,38 2,00

ALLIANZ CHINA FUND-A USD Emerging Markets IE0002817751 43,83 85,24 2,25 5,00

NESTOR CHINA FONDS-B Mehrere Länder LU0656651824 43,83 69,88 4,20 3,00

JPMORGAN JPM RUSSIA-AUSD-DIS Russland LU0215049551 43,43 8,00 1,90 5,00

ESPA STOCK RUSSIA-A Russland AT0000A05S97 42,40 3,38 N.A. 4,00

UBS L E-GRT CHINA USD-P Großchina LU0072913022 41,22 73,56 2,39 2,00

METZLER RUSSIA FUND-A Russland IE00B54VN939 40,25 7,61 2,12 N.A.

Die besten Aktienfonds 2015 (YTD)

Name Anlagefokus ISIN Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

CPB HELLENIC EQUITY Wachstum - Mid Cap N.A. -4,89 -32,94 2,42 0,80

ESPA ALTER GLOBAL MARKETS-A Ausländischer Wert AT0000A012G4 -2,65 -2,88 N.A. 3,50

S ZUKUNFT AKTIEN 2 Euro-Zone AT0000657838 -1,98 -4,60 N.A. N.A.

ADVANCE INVEST MUTUAL-INC Osteuropäische Region BG9000014134 -1,89 -4,93 N.A. 1,50

GLOBAL GARANT XX-VI Ausländisches Wachstum AT0000612668 -1,81 1,35 N.A. 5,00

S-ZUKUNFT AKTIEN 1 Ausländische Mischung AT0000649967 -1,80 -3,73 N.A. 5,00

PARVEST EQUITY TURKEY-C Einzelnes Land LU0265293521 -1,25 15,83 1,89 N.A.

LUMEN VIETNAM FUND Einzelnes Land LI0148578169 -1,20 25,73 N.A. 3,00

VTM DYNMC PRSPRTY ALT BLNCD Euro-Zone LI0017327219 -0,57 -2,96 N.A. 5,00

FIRST PRIVATE ALPHA EUROPA-B Marktneutral DE000A0KFUW8 -0,41 -2,76 1,10 0,00

A 54 Ausländisches Wachstum AT0000985692 -0,39 0,27 N.A. 5,00

SPARTRUST 40 Ausländisches Wachstum AT0000706478 -0,37 2,00 N.A. 5,00

OP AKTIEN MARKTNEUTRAL-R Marktneutral DE000A1JBZ51 -0,36 1,43 0,86 3,00

FONDMAPFRE GARANTIZADO 1104 Aufnahmefähiger Markt ES0138599032 -0,35 -0,51 N.A. 5,00

EKA-KOMMERZ 14 Ausländische Mischung AT0000829098 -0,07 4,86 N.A. 5,00

GF 100 (GROSSANLERFONDS) Ausländisches Wachstum AT0000846746 -0,01 0,19 N.A. 5,00

KUTXABANK HOR 2015 II FI Gemischt - aufnahmefähiger MarktES0156977037 0,04 0,23 N.A. 2,00

TOP 25 S Marktneutral DE0005152540 0,09 -2,82 1,89 5,00

P 1 Ausländisches Wachstum AT0000818281 0,10 2,36 N.A. N.A.

WV VERMOEGENSFONDS Ausländisches Wachstum AT0000811310 0,14 3,83 N.A. N.A.

Die schlechtesten Aktienfonds 2015 (YTD)

14FREITAG, 22. MAI 2015

Page 15: be INVESTOR 35

BÖRSE EXPRESS

RANKINGS - FONDS - ANLEIHEN

Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)Name Anlagefokus ISIN Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

MAN CONVERTIBLES GLOBAL-CHFI Wandelbare LU0346428005 23,84 28,48 0,93 5,00

SCHRODER-ASIA CONV BND-AUSDA Wandelbare LU0351440481 22,28 37,27 1,69 3,09

FISCH GL-OPPORTUNIST-AC Wandelbare LU0162832405 22,14 25,99 1,77 3,00

NEU BERG EM MKT CRP DEBT-IAC Emerging Markets IE00B97C6C50 21,59 23,30 N.A. 0,00

SWISSCANTO LU GL CONV HCHF B Wandelbare LU0556183134 20,85 24,35 1,36 N.A.

UBS EMER MKT BD 2018 CHF-K1A Emerging Markets LU1029157390 19,85 20,03 0,59 1,50

NEUBERGER BRM EM DB HC-CHFAA Emerging Markets IE00B986FD06 19,72 21,28 N.A. 5,00

LO FUNDS-CNV BD AS USD-PA Wandelbare LU0394778582 19,49 33,44 1,82 0,00

FISCH BOND FUND CHF-B Aggregat, Anleihe LU0102602561 18,80 27,23 0,78 3,00

JB EMERGING MKTS CORP B S_-A Emerging Markets LU0784393430 18,33 20,45 1,47 0,00

SWISSCANTO SECURED HY-HCHFA Hochverzinsliche LU1057798362 18,27 N.A. N.A. N.A.

SWISSCANTO BD IN GCO-H CHF P Hochverzinsliche LU0957594327 18,16 N.A. N.A. 0,00

KBC RENTA SWISSRENTA-DIS ausländische LU0068455509 18,13 27,08 N.A. 2,50

PARVEST CONV BONDASIA-CLAS C Wandelbare LU0095613583 17,29 29,72 1,60 0,00

CARMIGNAC-SECURITE-F CHF AH ausländische LU0992625086 17,04 19,38 0,75 0,00

BFI SWISSFRANC BOND-I OECD-Länder LU0181450064 16,93 20,80 N.A. 5,00

UBS LUX BOND FUND-CHF-P DIST ausländische LU0010001286 16,91 20,32 0,96 1,00

PICTET-CHF BONDS-P ausländische LU0135487659 16,85 21,06 0,68 N.A.

COUTTS SWISS BOND PROG SR-1 ausländische IE0002295040 16,40 20,03 N.A. 2,50

UBS-GLB OPP UNCON-CHF HD PA ausländische LU0897702469 16,37 13,90 1,75 1,00

Die besten Anleihenfonds 2015 (YTD)

Name Anlagefokus ISIN Perf. YTD Perf. 1a Kosten AA*

BLUEBAY-EM MKT INFL LNKED-R Emerging Markets LU0627758153 -7,71 -14,35 1,95 N.A.

KBC RENTA TRY-RENTA-C ausländische LU0218855848 -3,53 7,16 N.A. 2,50

EVLI EUR INVESTMENT GRADE-A Europäische Region FI0008803937 -3,39 -0,25 0,75 0,00

SEB EURO BOND-A Euro-Zone FI0008802806 -2,84 4,43 0,70 0,00

EVLI CORPORATE BOND-A Europäische Region FI0008801089 -2,79 -1,06 0,85 0,00

NORDEA INVEST BOLIG II Aggregat, Anleihe DK0016023302 -1,92 -0,80 N.A. N.A.

XAIA CREDIT DEBT CAPITAL-P ausländische LU0644385733 -1,90 -6,93 N.A. 3,00

SSGA EURO SUST CORP BD ID-ID Euro-Zone LU0579408914 -1,75 1,62 0,32 3,00

NORDEA I SIC-DANSH MT-BP-DKK Mortgage-Backed LU0076315968 -1,59 1,70 0,92 3,00

NESTOR OSTEUROPA BND FONDS-B Osteuropäische Region LU0182187632 -1,45 -10,86 1,50 3,00

UBS LUX BD SICAV-BRASIL-PUSD Brasilien LU0307095868 -1,40 -1,46 1,54 1,00

UNOFI-RENDEMENT 2-D Euro-Zone FR0007460472 -1,22 -0,68 N.A. 0,50

NORDEA I SIC-DANSH BD BP KKK Einzelnes Land LU0064319766 -1,12 2,39 1,00 3,00

LFAM-PROTECTAUX-B CAP ausländische LU0970533757 -1,10 -10,09 N.A. N.A.

EVLI SHORT CORP BOND-A Europäische Region FI0008800503 -0,94 -0,07 0,55 0,00

LGT SUST QLTY BOND HDGD-€B ausländische LI0183909782 -0,88 -0,46 2,20 N.A.

ALLIANZ INVEST VORSORGEFND-A Aggregat, Anleihe AT0000848791 -0,80 1,00 0,47 2,50

SCHRODER IN-EURO CR CO-A EUR Euro-fokussiert LU0995119665 -0,74 3,13 1,33 3,09

SPARINVEST-LONG DANISH BND-R Einzelnes Land LU0138507396 -0,69 3,69 0,74 N.A.

ALLIANZ INVEST SOLID-A Europäische Union AT0000824693 -0,69 -1,12 0,29 1,50

FEDERAL OBLIGATAIRE-C Euro-Zone FR0000447641 -0,67 4,54 N.A. 2,00

Die schlechtesten Anleihenfonds 2015 (YTD)

15FREITAG, 22. MAI 2015

Page 16: be INVESTOR 35

Heute zeigt es sich besonders: Konsens ist nicht Konsens. Dazu einBlick auf die Uniqa. Diese steigerte das Konzernergebnis im Q1 um37,5 Prozent auf 76,9 Millionen Euro.War das nun gut oder schlecht?Muss wohl gut gewesen sein, da die Aktie auf das Ergebnis sehr posi-tiv reagierte. Etwas besser lag das Ist-Ergebnis auch über dem Soll desAPA-Konsens. Dieser wäre beim Überschuss mit im Schnitt 75,2 Mil-lionen zufrieden gewesen, wobei ich den Verdacht habe, dass dieserSchnitt nach oben verzerrt ist und bei einem der drei befragten Ana-

lysten die 9 Millionen-Heta-Abschreibung nicht eingerechnet war -womit sich der Konsens zu Gunsten der Uniqa verschlechtern würde -dafür die Zielüberfüllung verbessern.Was mit Blick auf das Gesamtjahraber wenig nutzt. Denn einen verbesserten Ergebnisausblick gab esnicht. CEOAndreas Brandstetter spricht vom ambitionierten Ziel einesEGTs zwischen 420 und 450 Millionen Euro.Was all das jetzt mit vielen Köchen zu tun hat? Bloomberg hatte dasPech für seinen Konsens nur einen Analysten zur Verfügung zu haben- der auch noch der optimistischste von allen war. Mit Blick auf diesenKonsens von 91,1 Millionen hat die Uniqa eigentlich eine Gewinnent-täuschung geliefert (wobei dort auf Heta sicher auch vergessenwurde). Börse ist halt keineWissenschaft ...<

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16FREITAG, 22. MAI 2015

Page 17: be INVESTOR 35

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17FREITAG, 22. MAI 2015

Page 18: be INVESTOR 35

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

Die gesamte Oilfield Service-Industrie war im ersten Quartal2015 von dem erwarteten Einbruch der Bohraktivitäten be-troffen. Auch SBO konnte sich dieser Entwicklung nicht ent-ziehen und verzeichnete einen Rückgang desAuftragseingangs gegenüber dem Vorjahresquartal um 49,9Prozent. Der Umsatz verringerte sich um 4,4 Prozent, dasEBITDA um 8,9 und das Ergebnis nach Steuern um 28,2 Pro-zent. Mehr zu SBO gibt’s unter http://goo.gl/ejpcOR.

BÖRSE EXPRESS: Der Verfall der Rig Counts von 2014 auf 2015ähnelt frappant jenem der Jahre 2008/09. Damals fiel der Umsatz vonSBO um 35 Prozent, netto kam es zu einer Viertelung des Gewinns.a.) Ist Ähnliches heuer zu befürchten, was in den Analystenprognosennicht eingepreist wäre.und aber auch b.) - die Umsatzbasis war 2014 gegenüber `08 ist umetwa 100 Millionen Euro höher, bei gesteigerten Margen, was nichtimmer einhergeht. Was machte SBO 2014 besser als 2008?GERALD GROHMANN: Rein vom Chart her sieht die Ent-wicklung der Rig Counts sehr ähnlich aus, ident sind die bei-den Downcycles aber nicht – es waren andere Auslöser: 2008hatten wir die Finanzkrise, die sich auf die Realwirtschaft nie-derschlug. Diesmal ist der Markt ein bisserl Opfer des eige-nen Erfolgs – es wird zuviel Öl gefördert. Der jetzigeDowncycle ist von seiner Heftigkeit in kürzester Zeit übri-gens der Schlimmste der letzten Jahrzehnte. In unseren Bü-chern spiegelt sich das zumindest noch nicht wider – ichkann aber auch nicht sagen, wie es weitergeht. Eine Boden-bildung ist derzeit noch nicht in Sicht. Es ist davon auszuge-hen, dass unsere Kunden in den kommenden Monaten anihrem Investitions-Sparkurs festhalten.Zur zweiten Frage: Darin zeigt sich auch, dass wir in einer

stark wachsenden Branche tätig sind, die aber auch einestark zyklische ist.

Kurz eine Verständnisfrage: Wenn wir bei der Zahl der Rig Counts ei-

gentlich auf demNiveau von Anfang des Jahrtausends sind – und wäh-renddessen laut allen Statistiken Ölnachfrage und -Angebot gestiegensind – sind die heutigen Felder soviel 'spendabler', oder sind alle dieseStatistik-Zahlen nicht so ganz in Stein gemeißelt?Für uns ist weniger die absolute Zahl, als vielmehr die Ver-

änderung wichtig. Und ja, es hat sich in den vergangenenzehn Jahren viel in der Fördertechnologie getan. Was uns alseinem der technologisch führenden Unternehmen hilft.

In Zeiten ultratiefer Zinsen wird der Stellenwert der Dividende für An-leger größer. Könnte es sein, um hier ein Zeichen zu setzen, dass Sie dieübliche Ausschüttungspolitik für heuer aussetzen und die Dividendenicht entsprechend der Gewinnentwicklung nach unten kürzen wer-den?Das ist sicher eine Überlegung. Aber eine, die ich erst dann

anstellen möchte, wenn sich die weitere Geschäftsentwick-lung, auch für 2016, besser abschätzen lässt.

Sie verlieren in Kürze Ihren langjährigenWeggefährten und CFO FranzGritschuk. Nachfolger wird Klaus Mader, der nicht aus der Branchekommt. warum haben Sie sich für ihn ausgesprochen?Klaus Mader ist eine exzellente Persönlichkeit und ein ge-

standener Finanzler. Der auch durch seine vielen Jahre beiTyrolit Kontinuität bewiesen hat, was uns bei SBO sehr wich-tig ist. Auch ist Tyrolit in vielen Bereichen ähnlich wie wiraufgestellt, bis hin zu eigenen Produktionsstätten in den USAund einer Österreich-Holding. Und Ölmannwar ich auch kei-ner, als ich zu SBO kam. Aber das Thema ist so spannend, dassman sich da rasch einarbeitet.

GERALD GROHMANN

„Akqisitionen in Zeiten wie diesen,schließe ich sicher nicht aus“

SBO-CEO Gerald Grohmann. Foto: beigestellt

Robert Gillinger [email protected]

Gerald Grohmann, CEO des Ölfelddienst-leisters SBO, über ein ‘sehr respektables’Ergebnis im 1. Quartal 2015, seinen baldneuen CFO, Unterschiede zur Situation in2008/09 und eine mögliche Aussetzung derDividendenpolitik.

18FREITAG, 22. MAI 2015

Page 19: be INVESTOR 35

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

Zum Q1. Wie zu erwarten, kam es zum deutlichen Umsatz- und Er-tragsrückgang. Im Vergleich zu den Analystenschätzungen beim Um-satz sogar etwas deutlicher als erwartet, unterm Strich passt es dannwieder. Wie ist das Quartal aus Ihrer Sicht gelaufen?Und b.) Da die Zahl der Rig Counts zu Beginn des Q2 nochmals ge-fallen sind – wie können Sie da kurzfristig gegensteuern?Und c.) Werden jetzt etwa F&E-Ausgaben – zum Beispiel die Forcie-rung der neuen Bohrmotoren-Generation nach hinten verschoben?Dass es Rückgänge geben wird, war beim Umfeld aus sin-

kendem Ölpreis und sinkender Investitonsbereitschaft derÖlindustrie in die Förderung zu erwarten. In diesem Umfeldeine Marge von 15 Prozent zu erzielen ist dann ein sehr res-pektables Ergebnis. Die große Herausforderung für uns istnun aber, dass der Auftragseingang nochmals einen Zackennach unten ging. Für uns sind solche Entwicklungen abernichts Neues – wir wissen, wo anzusetzen ist. Das beginntbei den Sachkosten – auch dort ist uns nichts zu klein, umes nicht anzugreifen. Natürlich muss auch der Mitarbeiter-stand dem Auftragseingang angepasst werden. Diese Pro-gramme haben bereits begonnen.Wir dürfen aber auch nicht in den Schlafmodus verfallen

und müssen trachten Geschäftschancen wahr zu nehmen,die es gibt. Die Internationalisierung unseres Bohrmoto-rengeschäfts etwa wird weiter vorangetrieben – zum Bei-spiel mit einer neuen Vertriebsniederlassung in SaudiArabien.Auch F&E einzustellen wäre unklug – die Produktent-

wicklung wird also nicht gestoppt. Denn der nächste Auf-schwung kommt, ich weiß nur nicht wann. Ich weiß nur,dass wenn man dann im Schlafmodus ist, versäumt mandiesen.

Die Integration der Neuübernahme Ressource Well Technologies läuftwie?Sehr gut. Die dortigen Mitarbeiter passen sehr gut zu uns,

es sind einige Produktentwicklungen in der Pipeline unddie Internationalisierung wird auch vorangetrieben.

Goldman Sachs erwartet seit dieser Woche, dass der Ölpreis bis 2019bei 65 US-Dollar je Barrel gedeckelt ist – und hat für 2020 55 US-Dollar stehen. Was würde das für Ihre Branche bedeuten?Goldman Sachs ist eine ausgezeichnete Investmentbank

mit ebensolchen Analysten. Aber auch die haben sich schondas eine oder andere Mal geirrt. Was ich jedenfalls glaubeist, dass mittel- und langfristig kein Weg an Öl und Gas vor-bei führt – womit SBO ins Spiel kommt.

SBO hat eine Cash-Position von rund 200 Millionen Euro. Da die Un-ternehmensbewertungen mit dem Ölpreis nach unten gekommen sind– sehen Sie sich nach Übernahmekandidaten um?Akquisitionen in Zeiten wie diesen, schließe ich sicher

nicht aus, da die Bewertungen tiefer sind. Es ist aber auchwenig am Markt. <

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19FREITAG, 22. MAI 2015

Page 20: be INVESTOR 35

BÖRSE EXPRESS

AKTIEN WIEN

Das gab’s schon länger nicht - der ATXPrime alsBenchmark hat sich vor eines der Analystendepotsgeschoben. Denn im Rahmen des AnalystAward

kontrollieren wir Mitte jedes Monats immer, wie sehr dieEmpfehlungen von Analysten ins Schwarze getroffenhaben. Und bündeln dafür die jeweiligen Kaufempfehlun-gen in einem (virtuellen) Depot.Beim Kepler Cheuvreux-Team rund Vorjahressieger Tho-

mas Neuhold steht derzeit ein YTD-Plus von 34,76 Prozentzu Buche. Titel im Depot sind aktuell ams, Buwog, Do&Co,Lenzing, Österreichische Post, Raiffeisen Bank Internatio-nal und Zumtobel vertreten. Die Erste Group rund umFriedrich Mostböck kommt auf 34,33 Prozent - ebenfallsnoch vor der Benchmark die RCB rund um Stefan Maxianmit 26,99 Prozent - aktuelles Schlusslicht ist Baader Hel-vea rund um Christine Reitsamer mit einem Plus von 21,11Prozent (der ATXPrime liegt YTD 21,7 Prozent voran). Die

einzelnen Depots finden Sie unter http://goo.gl/jmWE1Lfür die Erste Group, die RCB gibt’s unterhttp://goo.gl/EeMvY9, Baader Helvea unterhttp://goo.gl/Y77TFB und last but not least Kepler Cheuv-reux unter http://goo.gl/B1cXxK.Diesmal gibt es keinen einzigen Titel, der mehrheitsfä-

hig ist - die Hälfte der AnalystAward-Teilnehmer begeis-tern sich für ams, Lenzing, Raiffeisen, Zumtobel, Andritz,AT&S, Polytec, Porr, UBM, RHI sowie die ÖsterreichischePost. Zuletzt hatten wir noch ein ein Triumvirat aus An-dritz, Porr und RHI, für die sich die absolute Mehrheit(drei Viertel) der Analysten erwärmen konnten. Porr undRHI ‘eliminierte’ Kepler Cheuvreux (durch eine Rück-nahme der Kaufempfehlung), bei Andritz war es BaaderHelvea. <

ANALYST WATCH 2015 - MAI

Die gemeinsame Liebe schwindet -das Depot ist nun eigentlich leer

Friedrich Mostböck und Team liegen mit ihren EmpfehlungenYTD mit 34,33 Prozent im Plus. Foto: BE/Draper

Thomas Neuhold und Team liegen mit ihren EmpfehlungenYTD mit 34,76 Prozent im Plus. Foto: BE/Draper

Robert Gillinger [email protected]

Vier Analyseteams stellen sich dem Bewerbzum AnalystAward 2015 (Analyst Watch).Eine Zwischenbilanz, bei der drei Viertelder Teams klar vor der Benchmark liegen -echter Konsens herrscht aber keiner.

http://www.boerse-express.com/analysen

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20FREITAG, 22. MAI 2015

Page 21: be INVESTOR 35

BÖRSE EXPRESS

AKTIEN WIEN

Nach Vorlage der Q1-Zahlen rutschte die OMV-Aktieheute deutlich ins Minus. Dem Konzern machte derim Vergleich zur Vorjahresperiode sehr niedrige Öl-

preis zu schaffen - es gab daher deutliche Rückgänge bei Um-satz und Gewinn; noch deutlichere, als Analysten erwartethatten (siehe Tabelle). Hinzu kam eine Rückstufung bei Gold-man Sachs von Outperformer auf Neutral (bei gleichzeitigerKurszielerhöhung auf 31 Euro). Dieses Downgrade hatte abernichts mit dem Ergebnis zu tun, sondern erfolgte im Rahmeneiner Sektorstudie - Goldman stufte Europas Branche vonNeutral auf ‘Cautious’ zurück - womit die OMV ein poten-zieller Sektor-Outperfomer bleibt. Die Sektorrückstufung er-folgte nach einer Senkung der Prognose für den Ölpreis.Brent sieht Goldman nun bei 60 bis 65 US-Dollar je Barrel bis2019 nach oben gedeckelt - und schreibt für 2020 nun sogarnur 55 US-Dollar in die Bücher. Sonstige Analystenreaktio-nen: Für Raymond James wie auch Bank of America MerrillLynch war das Upstream-Ergebnis überraschend schwach.Mehr zur OMV gibt’s unter http://goo.gl/ljZRR1

Lenzing. Der Faserhersteller steigerte den Nettogewinn imQ1 ummehr als das Doppelte auf nun 16,6 Mio. Euro. Grund:Es wurdenmehr Fasern verkauft und die Kosten gesenkt. DerSparkurs ist auch noch nicht zu Ende. Das ‘excelLENZ-Pro-gramm’mit weiteren zusätzlichen Kosteneinsparungen wirdkonsequent weitergeführt, teilte das Unternehmenmit. Len-zing hat in den vergangenen zwei Jahren beinahe tausendMitarbeiter abgebaut, Ende März 2015 hatte Lenzing 6301Mitarbeiter. Das EBIT kletterte im ersten Jahresviertel um61,3 Prozent. Auch erlösseitig gab es ein Plus. Umsatz und Er-gebnis lagen über den Schätzungen der Analysten (siehe Ta-belle). Im Ausblick erklärt CEO Peter Untersperger (der55-Jährige wird das Unternehmen per Ende Mai verlassen,sein Nachfolger wird Stefan Doboczky), dass für den Rest desJahres eine „gute operative Ertragsentwicklung“ zu erwartenist. Im Q2 will das Unternehmen seine Preise erneut anhe-ben. Aufgrund der starken Nachfrage rechnet Unterspergerfür heuer mit einer Vollauslastung der Werke. >gill/apa<

Mehr zu Lenzing gibt’s unter http://goo.gl/yWJIKz

OMV bekommt nach Zahlen von der Börse undGoldman Prügel - Lenzing läuft hingegen über Plan

BERICHTSSAISON: LENZING UND OMV

in Mio. Euro

Q1 2014 Q1 2015e Q1 2015

Umsatz 9825 6473 5.826

EBITDA 1101 815 668

EBIT 668 355 333

Überschuss 301 182,5 163

Gewinn/Aktie 0,92 0,66 0,50

OMV Q1 2015: Soll und Ist

in Mio. Euro

Q1 2014 Q1 2015e Q1 2015

Umsatz 451,7 467,0 474,6

EBITDA 46,3 56,4 59,6

EBIT 16,7 26,0 27,0

Überschuss 7,7 12,9 16,6

Gewinn/Aktie 0,28 0,48 0,66

Lenzing Q1 2015: Soll und Ist

in Mio. Euro - Stand 18. Mai

2014 2015e 2016e

Umsatz 35.913 30.687 32.056

EBITDA 4112 3571 4228

Überschuss 357 592 893

Gewinn/Aktie 1,09 1,96 2,69

Div./Aktie 1,25 1,17 1,20

OMV: Blick in die Zukunft

in Mio. Euro - Stand 18. Mai

2014 2015e 2016e

Umsatz 1864 1939 2015

EBITDA 243 268 308

Überschuss 56,3 91,0 122,1

Gewinn/Aktie -0,54 3,46 4,63

Div./Aktie 1,00 1,49 1,72

Lenzing: Blick in die Zukunft

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 4 9 10

Konsensrating*: 2,65

Kursziel 26,0 Euro Kurspotenzial -10%

Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser

Das sagen die Analysten

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 3 2 4

Konsensrating*: 2,67

Kursziel 61,6 Euro Kurspotenzial -2%

Quelle: Bloomberg,, APA *von 1 bis 5 - je höher desto besser

Das sagen die Analysten zu Lenzing

21FREITAG, 22. MAI 2015

Page 22: be INVESTOR 35

BÖRSE EXPRESS

AKTIEN WIEN

Wichtige Weichenstellung für die RBI-Aktie anteportas - Wohl und Weh’ hängt am 200er-Schnitt

BERICHTSSAISON: RAIFFEISEN BANK INTERNTIONAL

Die RBI-Aktie setzte sich gleich zu Marktstart an dieSpitze der ATX-Verlierer - auch wenn sich die Lagedann rasch stabilisierte. Zuvor wurden die Q1-Zahlen

der Bank veröffentlicht, die durch zwei Grundaussagen ge-kennzeichnet war: „Das erste Quartal 2015 stand unter demEindruck der starken Volatilität wesentlicher Währungen“,steht im Zwischenbericht ebenso wie: „das sinkende Markt-zinsniveau ... wirkte sich negativ auf die Nettozinsspanneaus“. Heraus kam eine in etwa Gewinnhalbierung. Womitaber die Erwartungen der Analysten (siehe Tabelle) sogarübertroffen wurden. Ein schlechterer Ausblick als Ursachefür den Kursrücksetzer? Nein, der stellt unverändert die Mög-lichkeit eines Verlusts im Gesamtjahr in Aussicht: „Das Kon-zernergebnis für 2015 kann noch negativ ausfallen, da derGroßteil der Restrukturierungskosten (gesamt rund 550 Mil-lionen Euro) voraussichtlich noch 2015 gebucht werdenwird“ - den Quartalsbericht finden Sie unterhttp://goo.gl/VUXMzR. Fix ist hingegen, dass sich die RBI-Aktiesehr, sehr schwer tut, ihre 200-Tage nach oben zu durchbre-chen (siehe Chart). Was, wenn es nach den Kurszielprognosender Analysten geht, auch nicht so rasch passieren wird (sieheTabelle). Andererseits: Unter 15 Euro scheint der Kurs auchnicht mehr fallen zu wollen - es wird spannend.Die ‘RBI-Probleme’ etwa mit dem Zinsniveau sind jeden-

falls ein Branchenimmanentes. Hier spielt nicht zuletzt dieGeldschwemme der EZB eine Rolle. Dauerhaft geringe Zin-sen knabbern an den Margen der Banken und die Geld-schwemme sorgt wohl auch künftig für eine flachereZinsstrukturkurve als in den guten alten Margentagen. Wasnicht alleiniges Problemfeld ist. Denn die zunehmende Re-gulierung, Manipulationsskandale und faule Kredite ma-chen Europas Finanzinstituten nach wie vor zu schaffen. Esist nicht lange her, dass die US-Ratingagentur Standard &Poor's ihren Daumen über Europas Großbanken senkte. AlsBegründung wurde die wegfallende staatliche Unterstüt-zung infolge der neuen Regeln zur EU-Bankenabwicklunggenannt. Sehr ähnlich die Begründung für den dieswöchi-gen Daumensenker von Fitch. >gill<

in Mio. Euro

Q1 2014 Q1 2015e Q1 2015

Umsatz 1345 1133 1118

Gew. v. St. 240 142 188

Überschuss 161 78 83

Gewinn/Aktie 0,60 0,24 0,29

Raiffeisen Bank International Q1 2015: Soll und Ist

in Mio. Euro - Stand 21. Mai

2014 2015e 2016e

Umsatz 5345 4920 4920

Gew. v. St. 23 393 925

Überschuss -493 -11 481

Gewinn/Aktie -1,72 0,22 1,92

Div./Aktie 0,00 0,80 0,66

Raiffeisen Bank International: Blick in die Zukunft

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 10 16 1

Konsensrating*: 3,67

Kursziel 15,14 Euro Kurspotenzial 1%

Quelle: Bloomberg, *von 1 bis 5 - je höher desto besser

Das sagen die Analysten

RBI seit 1.1.2014

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22FREITAG, 22. MAI 2015

Page 23: be INVESTOR 35

BÖRSE EXPRESS

CHARTWATCH / TRADING

Doppelt so schnell wie BMW fährt PolytecIM FOKUS: AUTOMOBIL

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Konsensrating*: 4,5

Kursziel 10,0 Euro Kurspotenzial 21%

Quelle: Bloomberg (3x), *von 1 bis 5 - je höher desto besser

Das sagen die Analysten

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ACEA - Neuzulassungen EU seit Anfang ‘07

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Die Pkw-Neuzulassungen in Europa sind im April zum20. Mal in Folge gestiegen. Aus der Masse heraus rageneinmal mehr die deutschen Autohersteller BMW und

Daimler - typische Polytec-Kunden. Der Branchenschnitt lag imApril laut dem Verband ACEA bei einem Plus von 6,9%. Im Märzwaren es noch Plus 10,6%. Bleibt somit die Frage, ob die deut-schen Automobilaktien ihre aktuelle Konsolidierungsphase -als Reaktion auf die starken Kursanstiege zu Jahresbeginn - mitden Acea-Zahlen (nach oben) verlassen werden können - einnicht unwichtiger Trigger für die Zulieferbranche: Den drei gro-ßen deutschen Hersteller wird jedenfalls aktuell ein Kurspo-tenzial von je rund 10% gegeben. 20 - siehe Tabelle - sind essogar beim Zulieferer Polytec. Der Titel ist auch innerhalb sei-ner Peergroup günstig bewertet (siehe Grafik). Mit hilfreich fürdie Branche ist der schwache Euro. Denn nach Berechnungenvon EY verdanken die deutschen Top-Unternehmen rund 60%des Wachstums im ersten Quartal der Abwertung des Euro -mit den Autobauern ganz vorne dabei. Nicht umsonst wird dieListe der höchsten Vorsteuer-Gewinne im DAX (im Q1) von VW(3,3 Mrd. Euro) und Daimler (2,9 Mrd.) angeführt. >gill<

Umsatzrendite

EV/Umsatz

23FREITAG, 22. MAI 2015

Page 24: be INVESTOR 35

BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Mit einer Performance von nur 6% schnitt die con-wert-Aktie im Jahr 2014 deutlich schlechter abals vergleichbare Immobilienunternehmen, die

in einem boomenden Kapitalmarktumfeld im Durch-schnitt um 41% zulegen konnten (EPRA Germany). Ope-rativ war 2014 für conwert ein verlorenes Jahr, geprägtvon mangelnder Strategie, stagnierendem Net AssetValue und einer weiterhin unbefriedigenden Finanzie-

rungsstruktur. Die Cor-porate Governanceerreichte neue Tief-punkte, welche im Fol-

genden zusammengefasst sind:Unsere Verwaltungsratsvorsitzendende Kerstin Gelb-

mann demonstrierte gleich bei der Hauptversammlung2014 eindrucksvoll ihre Loyalität zum damaligen Haupt-aktionär Hans Peter Haselsteiner. Sie sperrte kurz vorder Abstimmung willkürlich 5,5 Mio. Aktien der Stimm-rechte aus, ohne die betroffenen Aktionäre zum von ihrunterstellten Sachverhalt auch nur befragt zu haben. ImRahmen der folgenden Anfechtungsklage sprach dieösterreichische Übernahmekommission im März 2015ein eindeutiges Urteil, in dem die von der Verwaltungs-ratsvorsitzenden unterstellte Zurechnung der Aktienund somit die Sperre der Stimmrechte als unrechtmäßigerklärt wurde. Kerstin Gelbmanns Aussage vor der Über-nahmekommission wurde als „unglaubwürdig“ bewer-tet. (Bescheid der Übernahmekommission, Seite 18)Obwohl Frau Gelbmann zuvor namhaften conwert-Inves-toren zugesagt hatte, das Urteil der Übernahmekommis-sion zu akzeptieren, legte sie mit unserem AktionärsgeldBerufung ein. Ein passendes Detail: Die von conwert mitder Abwehr der Aktionärsrechte beauftragte Anwalts-kanzlei CMS Reich-Rohrwig Hainz ist anderweitig auchfür den früheren Hauptaktionär Hans Peter Haselsteinertätig.Unsere Gesellschaft erzielte 2014 einen FFO (Fonds

from Operations) von 34,8 Mio. Euro, während Vorstandund Verwaltungsrat Kosten in Höhe von 5,5 Mio. Eurofür Rechtsberatung und Rechtsstreitigkeiten zu verant-worten haben. Rund 300.000 Euro wurden bisher vonconwert im Kampf gegen die Bestellung von Herrn Hohl-bein und mir als Verwaltungsräte verschwendet. CMShat 2014 ca. 400.000 Euro erhalten.

Der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende Ale-xander Tavakoli erhielt im Jahr 2014 erneut Honorarefür Beratungsleistungen von conwert. Dem steht ein Be-schluss des Verwaltungsrats aus 2011 entgegen, wonachconwert keine Related Party-Geschäfte durchführen darf.Damals wurde auch gleich der Related-Party-Ausschussaufgelöst, weil es solche Geschäfte bei conwert ja nichtmehr geben kann (Geschäftsbericht 2011, Seite 31). Dazubin ich der Ansicht, dass Tavakolis' Beratungsleistungenbereits mit seinem von der Hauptversammlung beschlos-senen Entgelt als Verwaltungsrat abgegolten sind. Ale-xander Tavakoli wurde vom Verwaltungsrat 2011 alsscheinbar unabhängiger Kandidat nominiert. Tatsächlichwurde er jedoch auf direkte Order von Hans Peter Hasel-steiner besetzt (siehe E-Mail).Haselsteiners 2013 durchgeboxter Wunsch-CEO Cle-

mens Schneider erhielt vom Verwaltungsrat 2014 einenDienstvertrag, der ihm umfangreiche und ungewöhnli-che Nebentätigkeiten (insbesondere für Haselsteiner-In-vestments) erlaubte. Der Verwaltungsrat gestand ihm imFalle eines Kontrollwechsel bei einem Pflichtangebot –etwa durch die Deutsche Wohnen – im Dienstvertrageine den Empfehlungen des österreichischen Corporate-Governance widersprechende Auszahlung von mindes-tens zwei Jahresgehältern zu (Corporate GovernanceBericht 2014). Gegen Herrn Schneider – es gilt die Un-schuldsvermutung – wird seit kurzem von der Staatsan-waltschaft in einer Immobilienaffäre bei einer seinervorherigen Tätigkeiten ermittelt. Die vor kurzem er-folgte einvernehmliche Auflösung seines Vertrags wirddie Aktionäre 700.000 Euro kosten. Mit dem Rücktrittvon Eveline-Steinberger Kern vor wenigen Wochen ist derVerwaltungsrat faktisch derzeit ohne einen einzige(n) un-abhängige(n) Vertreter(in) und rein von Interessensvertre-tern des vor kurzem ausgestiegenen, ehemaligen AktionärHans Peter Haselsteiner besetzt.

„Sehr geehrteconwert-Aktionäre“

conwert: Vom Täuschen,Tarnen und Mogeln

VON ALEXANDER PROSCHOFSKYGESCHÄFTSFÜHRER CUBE INVESTMENT & BELOGGER AUFBE24.AT

BELOG VON BE24.AT

Foto: BE /mp

24FREITAG, 22. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Wie Gerichtsakten belegen wurden die finalen Preis-verhandlungen im Zuge der Kommunale Wohnen-Trans-aktion in den Räumen und im Beisein von Hans PeterHaselsteiner geführt, ohne dass dieser Aktionär wenigs-tens eine Vertraulichkeitserklärung unterzeichnet hätte.Dies widerspricht klar der Gleichbehandlung der Aktio-näre und zeigt, dass die Chinese Wall bei conwert nichtzwischen Aktionären und der Gesellschaft, sondern zwi-schen dem einen Aktionär und dessen Vertrauten be-standen hat. So kam es auch schon einmal vor, dassHaselsteiner persönlich Mitaktionären im Namen derGesellschaft Gewährleistungsansprüche, künftige Perso-nalentscheidungen oder Road-Show-Termine ankündigt(siehe E-Mail).Kerstin Gelbmann und Alexander Tavakoli haben mitt-

lerweile angekündigt, mit Ablauf der Hauptversamm-lung 2015 zurückzutreten. Der Rücktritt von Gelbmannund Tavakoli ist der richtige Schritt für die Zukunft derGesellschaft. Die freien Aktionäre können davon nurprofitieren. Die Frage des Schadensersatzes wird noch zustellen sein auch wenn der Blick nach vorne gerichtetwerden muss. Cube Invest wird daher den Verwaltungs-rates auf der kommenden Hauptversammlung 2015daher nicht entlasten.Peter Hohlbein und ich stehen nach wie vor bereit, um

die von uns vorgeschlagene Wertstrategie der conwertmit vollem Engagement als Verwaltungsratsmitgliederumzusetzen. Wir werden bis zu unserer Bestellung vonaußen versuchen, diese Strategie bestmöglich zu unter-stützen (siehe hierzu etwa unsere Stellungnahme imRahmen der Deutsche Wohnen-Übernahmesituation).Der Einstieg des neuen Großaktionärs Teddy Sagi bie-

tet die Chance, mit der Vergangenheit abzuschließenund einen positiven Weg für die weitere Entwicklungder conwert-Aktie einzuschlagen, getragen von qualifi-ziertem Management und dem Streben nach Wertmaxi-mierung für die Aktionäre. Wir begrüßen diesesInvestment, hoffen und sind zuversichtlich, dass künftigein fairer Umgang mit Aktionärsrechten erfolgen wirdund nicht nur eine Staffelübergabe zu Lasten der übri-gen Aktionäre angestrebt wird.Bedenken Sie bei Ihrer Stimmwahl, dass Verwaltungs-

ratsmitglieder selbst bei wichtigem Grund und schwerenVerfehlungen nur mit 75%iger Mehrheit abgewählt wer-den können. Entsprechend wichtig ist eine möglichstgroße Zahl wirklich unabhängiger Verwaltungsräte auseiner breiten Aktionärsbasis, da eine einmal erlangteKontrolle eines Aktionärs auf lange Zeit kaum veränder-bar ist. <

Mehr von Alexander Proschofsky gibt’s unterhttp://goo.gl/lliMq1

25FREITAG, 22. MAI 2015

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Dieses Produkt bietet keinen Kapitalschutz. Anleger tragen das Risiko des Geldverlustes bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw. des Garanten (Emittentenrisiko). Um ausführliche Informationen, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition in das Produkt verbundenen Risiken, zu erhalten, sollten potentielle Anleger den Basisprospekt lesen, der nebst den Endgültigen Angebots-bedingungen und etwaigen Nachträgen zu dem Basisprospekt auf der Internetseite www.vontobel-zertifikate.de veröffentlicht ist und beim Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten wird.

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26FREITAG, 22. MAI 2015

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UMFRAGE

Korruption bleibt weitverbreitet - zumindest wenn mandem Ergebnis EY EMEIA Fraud Survey 2015 Glaubenschenken darf. In dem Report für denmehr als 3.800 Fi-

nanzvorstände, Leiter der Revision, der Rechtsabteilung unddes Compliance-Managements aus 38 Ländern Europas, desMittleren Ostens, Indiens und Afrikas befragt wurden (100aus jedem Land) gibt mehr als die Hälfte (51%) der Manager inder EMEIA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Indien undAfrika) an, dass Korruption und Bestechung in ihrem Land ander Tagesordnung sind. Laut Umfrage ist die Korruption imSüdosten Europas besonders stark verbreitet: Kroatien (92%),Slowenien (87%) und Serbien (84%) belegen im europäischenKorruptionsranking die ersten drei Plätze.

Dänen schmieren nicht. In Österreich berichten 42 Prozentvon einer weiten Verbreitung von Korruption und Beste-chung – damit liegt die Alpenrepublik über dem europawei-ten Durchschnitt (35%). Am saubersten geht es im NordenEuropas zu: Manager in Dänemark (4%), Schweden (10%) undFinnland (11%) berichten von der geringsten Korruption. In-teressant ist in diesem Zusammenhang, dass Österreichs Ma-nager zwar überdurchschnittlich oft glauben, dass dieKorruption in diesem Land weit verbreitet ist, andererseitsselbst aber deutlich weniger oft schmieren würden als derSchnitt. Insgesamt gibt rund ein Drittel (34%) der Befragtenan, dass sie irgendeine Form von Bestechung als letzten Aus-weg zur Rettung ihres Unternehmens grundsätzlich vertre-ten könnten - in Österreich sind es lediglich 28 Prozent.Fragt man hingegen die Bereitschaft zu konkreten Verstö-ßen ab, wird die Zustimmung deutlich geringer: Am ge-ringsten sind die Skrupel international noch beipersönlichen Geschenken (Gesamt: 19%, Österreich: 14%), je17 Prozent würden als letzten Ausweg Bargeld bezahlen(Österreich: 12%) oder ein „Unterhaltungsprogramm“ spen-dieren (Österreich: 14%). Sowohl bei persönlichen Geschen-

ken (82%) als auch bei Bestechung mit Bargeld (67%) habenManager aus dem Oman die geringsten Gewissensbisse. InEuropa hätte jeder neunte Manager kein Problem damit,Bargeldzahlungen anzubieten, um Aufträge zu akquirieren.Innerhalb Europas liegen die Türkei und Griechenland mit43 bzw. 37 Prozent an der Spitze. Im internationalen Durch-schnitt sind 56 Prozent der Befragten davon überzeugt, dassunethisches Verhalten von der Unternehmensführung nichtbemerkt wird, in Österreich sind es sogar 66 Prozent.

Frisierte Zahlen, ja aber: Besonders weit verbreitet ist inÖsterreich die Unsitte des ‘Bilanz frisierens’. Mehr als zweiDrittel (68%) der österreichischen Manager geben an, dassUnternehmen hierzulande ihre Zahlen oft besser darstellen,als sie tatsächlich sind. Damit liegt Österreich im interna-tionalen Vergleich ganz knapp hinter Serbien und Slowe-nien (jeweils 69%) auf dem dritten Platz und deutlich überdem Durchschnitt (37%). In Westeuropa gibt überhaupt nurein Drittel (33%) der Manager an, dass Unternehmen inihrem Land Zahlen „frisieren“. Demensprechend zurück-haltend werden in Österreich negative Finanzergebnissekommuniziert: Nur 38 Prozent der Befragten sind der Mei-nung, dass diese offen und transparent dargestellt werden,durchschnittlich sind es 42 Prozent. Experte Andreas Froh-ner, Leiter der Abteilung „Fraud Investigation & Dispute Ser-vices“ bei EY Österreich schränkt das Umfrageergebnisallerdings ein: „Gerade weil diese Ergebnisse so alarmierendsind, ist es umso wichtiger, sie richtig einzuordnen. Mankann daraus nicht schließen, dass in Österreich deutlich

Harald Fercher [email protected]

Österreichs Image ist im Keller - währendeine große Mehrheit glaubt, dass ‘Bilanz fri-sieren’ zum Alltag gehört, meint nur einekleine Minderheit, dass dies im eigenen Un-ternehmen geschieht.

KORRUPTION

Geschönte Bilanzen, überbordendeRegularien - Österreich voran

Hauptsache schön: Zahlen frisieren gehört dazu, meint dieMehrheit - selbst tun es nur wenige. Foto: dpa/dpaweb/dpa/A3471/B. Roessler

27FREITAG, 22. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

UMFRAGE

öfter Zahlen geschönt werden als in anderen Ländern. Aberdiese extremen Einschätzungen zeichnen ein Stimmungs-bild, das von Verunsicherung und Misstrauen gekennzeich-net ist. Das verdeutlicht auch die große Diskrepanzzwischen Selbst- und Fremdbild: Auf der einen Seite be-zeichnen mehr als zwei Drittel das Frisieren von Finanzer-gebnissen in Österreich als weit verbreitet, beim eigenenUnternehmen glaubt auf der anderen Seite aber nur einFünftel an geschönte Zahlen in den letzten zwölf Monaten“,sagt Andreas Frohner.

Regulierungswut - nur in Kenia und Nigeria ist’s nochärger. Zur angesprochenen Verunsicherung beigetragen hatwohl nicht zuletzt die Regulierungswut. Laut der Umfragestellen 69 Prozent der Manager in Österreich einen Zuwachsder Regularien in ihrer Branche in den letzten zwei Jahrenfest – international sind es nur in Kenia und Nigeria mehr.Nirgendwo stehen Manager Eingriffen durch Gesetzgeberund Aufsichtsbehörden kritischer gegenüber als in Öster-reich: Für 62 Prozent stellen sie eine Hürde für das Wachs-tum oder den Erfolg ihres Unternehmens dar. Nur siebenProzent meinen, dass Compliance-Regelwerke einen positi-ven Einfluss auf ethische Standards in ihrem Unternehmenhaben, nur drei Prozent bescheinigen ihnen einen positivenEinfluss auf das Geschäftsergebnis. Andreas Frohner: „In kei-nem anderen Land stehen die befragten Manager Regelwer-ken so ablehnend gegenüber. Mehr als jeder fünfte Managerin Österreich ist überzeugt, dass es dem Geschäftserfolgschadet, wenn das Unternehmen seine eigenen Regeln be-folgt. Das ist ein klarer Hinweis auf überkomplexe und nichtpraktikable Regelwerke, die das Unternehmen im Würge-griff halten und seine Handlungsfähigkeit einschränken.Das ist meistens dann der Fall, wenn die Compliance-Richt-linien in Form eines hunderte Seiten langen ‚Romans‘ auf-bereitet sind, den keiner liest. Ein gutes, praktikablesRegelwerk sollte hingegen eher eine Landkarte sein.“

Hoffnungsschimmer. Die EY-Studie zeigt aber auch eineneinen deutlichen Anstieg der Präventionsmaßnahmen inÖsterreich: Während 2013 - die Studie wird alle zwei Jahredurchgeführt - nicht einmal ein Drittel (27%) der Unterneh-men über ein eigenes Whistleblower-System verfügte, sind

es heuer bereits fast zwei Drittel (63%). Damit liegen Öster-reichs Unternehmen trotzdem immer noch hinter dem in-ternationalen Durchschnitt (76%). EY-Partner AndreasFrohner: „Auch wenn die österreichischen Unternehmen inden letzten Jahren bereits einige Maßnahmen zum Schutzder eigenen Vermögenswerte realisiert haben, besteht ge-rade bei der Prävention noch deutlicher Nachholbedarf. Hin-weise aus dem Unternehmen sind fast immer der Auslöser,um Verstöße gegen Unternehmensregeln aufzudecken. DieExistenz eines Verhaltenskodex reicht dafür noch langenicht aus – entscheidend ist, dass dieser auch gelebt und mitentsprechenden Schulungen an die Mitarbeiter vermitteltwird. <

Aktuelle Abo-Angebotehttp://www.boerse-express.com/abo

In Österreich ist Korruption weit verbreitet - selberschmieren wollen aber nur wenige. Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

28FREITAG, 22. MAI 2015

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BÖRSE EXPRESS

SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS

DieLeitlinie zur Führung des Konzerns lautet zusammen-gefasst: „Die Zumtobel Group wird mehr sein als dieSumme ihrer Einzelteile“. Das ist auch die eigentliche

Investmentstory hinter der Vorarlberger Leuchtengruppe. Denndiese ist eines der wenigen Branchenunternehmen, das zu denGlobal Playern zählt. Die Unternehmensgruppe bietet ein um-fassendes Angebot an professioneller Innen- und Außenbe-leuchtung, Lichtsteuerungssystemen und Lichtkomponentenbis hin zu innovativer LED- und OLED-Technologie. Und istdamit in einem Bereich tätig, für den die UNO 2015 als das „In-ternational Year of Light and Light- Based Technologies“ ausge-rufen hat. Doch zurück zumGlobal Player. Daraus ergeben sichSynergien, die sich aus der Entwicklungs- und Forschungszu-sammenarbeit zwischen dem Leuchten- und dem Komponen-tensegment ergeben, und Größenvorteile gegenüber kleinerenWettbewerbern. Kostenvorteile gibt es auch im Vertrieb, da dieProduktportfolios der beiden unterschiedlich ausgerichtetenLeuchtenmarkenThornundZumtobel durch eineOrganisationvermarktet werden. Das in einem sehr fragmentierten Markt:Die zehngrößten europäischen Leuchtenhersteller etwadeckennur etwas mehr als 35% des Marktes ab. Hier ist die ZumtobelGroupmit Thorn und Zumtobel Marktführer.Neben den theoretischen Kostenvorteilen gegenüber Kon-

kurrentenweist die Story vonZumtobel die Branche an sich auf- eine Wachstumsbranche: Der globaler Markt für Allgemein-beleuchtung beträgt knapp 55Mrd. Euro - auf den Bereich pro-fessionelle Leuchten inkl. Lichtsteuerung, auf den sichZumtobelkonzentriert, entfallen 24Mrd. Euro. Es wird erwartet, dass derMarkt für professionelle Leuchten inkl. Steuerung bis 2020 um3% - 4% pro Jahr wächst. Dazu kommt der Ersatz herkömmli-cher etwa Glühbirnen durch LEDs - gesetzlich vorgeschrieben.Der Bereichwächst daher überdurchschnittlich - und ist bereitsfür mehr als die Hälfte der Zumtobel-Umsätze verantwortlich.LED Inside, die ‘Leuchtenabteilung’ des Marktforschers Trend-Force etwa schätzt, dass der gewerbliche Leuchtenmarkt alleinvon 2015 auf 2016 um zwei Drittel auf knapp vier Mrd. US-Dol-lar anwachsen wird. <

ZUMTOBEL

In der Größe liegt der Vorteil - undim ‘doppelten’ Marktwachstum

CEO Ulrich Schumacher Foto: beigestellt

Robert Gillinger [email protected]

in Mio. Euro

2014/15e 2015/16e 2016/17e

Umsatz 1290 1350 1409

EBITDA 106,3 149,0 178,1

EBIT 46,3 88,3 117,3

Überschuss 21,9 61,9 86,4

Gewinn/Aktie 0,51 1,45 2,04

Div./Aktie 0,24 0,47 0,68Quelle: Bloomberg, Unternehmensangaben

... und Zukunft

in Mio. Euro

2011/12 2012/13 2013/14

Umsatz 1.280,3 1.243,6 1.246,8

EBITDA 90,7 91,7 99,1

EBIT 34,6 35,7 47,6

Überschuss 16,0 6,1 -4,8

Gewinn/Aktie 0,35 0,14 -0,12

Div./Aktie 0,20 0,07 0,18

Zumtobel: Vergangenheit ...

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 8 5 0

Konsensrating*: 4,23

Kursziel 27,04 Euro Kurspotenzial 9%

Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je höher desto besser - Unternehmensangaben

Das sagen die Analysten

Der Beleuchtungsmarkt wächst überdurch-schnittlich. Und noch überdurchschnittli-cher für all jene, die ihre Geschäfte mitLEDs machen - Zumtobel bereits zu mehrals der Hälfte.

29FREITAG, 22. MAI 2015

Page 30: be INVESTOR 35

1950 war ein Jahr der Gründungen – so wie für Wolfordgilt das auch für die „Elektrogeräte und Kunstharz-presswerk W. Zumtobel KG“ in Dornbirn, die Vor-

schaltgeräte für die neue Leuchtstoffröhren-Technologieproduzierte. 1953 wurde die erste komplette Zumtobel-Leuchte „Profilux“ am Markt eingeführt, sie gewann 1963den Designpreis („FER“ Einbauleuchte). 1970 wurde dasWerk II in Dornbirn eröffnet. Von 1956 bis 1979 war Zum-tobel Lizenznehmer der Lichttechnischen Spezialfabrik Dr.Ing. Schneider & Co. 1976 wurde der Konzern in eine Ak-tiengesellschaft umgewandelt. 1981 schied Gründer WalterZumtobel aus dem Vorstand aus und übernahm die Posi-tion des Aufsichtsratsvorsitzenden. Als Nachfolger wurdeJürg Zumtobel zum Vorstandssprecher berufen.

1983 kamen die ersten elektronischen Betriebsgeräte (welt-weit die ersten kompatiblen für Argon- und Krypton-Leuchtstoffröhren) zum Einsatz. Im selben Jahr wurde dieTridonic Ltd. vollständig übernommen. 1984 präsentierteder Bereich Elektrobauteile die erste Generation elektroni-scher Transformatoren für Niedervolt-Halogenlampen auseigener Entwicklung. 1991 erfolgte die Unterteilung in diebeiden Geschäftsfelder Leuchten (damals Zumtobel Licht)und Lichtkomponenten (damals Tridonic-Bauelemente) ineigenständige Teilkonzerne. 1993 erwarb man dann dieMehrheit der Anteile an der deutschen Staff-Gruppe inLemgo, 1994 erfolgte die vollständige Übernahme.Zur Weltlichtschau der Hannover Messe 1999 wurde die

Wave-Guide-Leuchte Orea vorgestellt, die international erst-mals eine lichtleitende Mikrospritzguss-Prismenplatte ein-gesetzt hat. Im Jahr 2000 wurde mit Hilfe von Kohlberg

Kravis Roberts &Co. (KKR) die briti-sche Wassall plcübernommen unddie Thorn LightingGroup mit demLeuchtengeschäftvon Zumtobel fu-sioniert. Das Kom-ponentengeschäftvon Thorn wurdein die Tridonic Di-vision überführt.

Seit 2005 werden die LED-Aktivitäten weiterentwickelt. DieLexedis Lighting in Jennersdorf wurde als Joint-Venture fürHochleistungs-LED-Lichtquellen von Tridonic Optoelectro-nic (einem Joint Venture von Tridonic und Lumitech sowieeinem Spin off der Universität Graz) und Toyoda Gosei ge-gründet. Die LEDON Lamp GmbH (Dornbirn) ist eine100%ige Tochter der Zumtobel-Gruppe für LED-Applikatio-nen.Im Mai 2006 ging die Zumtobel Gruppe an die Wiener

Börse und bereits im September wurde die Zumtobel-Aktiein den ATX aufgenommen. Mit rund 34 Prozent blieb dieFamilie Zumtobel größter Einzelaktionär. KKR verkaufteseinen nach dem Börsengang noch verbliebenen Anteil von5,5 Prozent im Dezember 2006 außerbörslich an einen in-stitutionellen Investor. Per 1.5.2010 übernahm Harald Som-merer den Vorstandsvorsitz der Zumtobel AG von AndreasLudwig. Die LED-Downlightserie Panos Infinity überholteerstmals konventionelle Leuchtmittel in Sachen Effizienz,Lichtqualität und Farbwiedergabe. Seit 2012 weist TunableWhite – „das adaptive Weißlicht mit dynamischer Farb-temperaturanpassung“ - den Weg in die Zukunft von nut-zerorientierten, flexiblen Lichtlösungen.Mit Wirkung zum 24. September 2012 ist die Zumtobel-

Aktie aus dem ATX ausgeschieden, sie wird seit diesem Zeit-punkt im Prime-Markt gehandelt. Per 1. 10. 2013 hat UlrichSchumacher den Vorstandsvorsitz von Harald Sommererübernommen und im Mai 2014 kam Karin Sonnenmoserals Finanzvorstand (CFO) hinzu. <

BÖRSE EXPRESS

SERIE WIENER SMALL UND MID CAPS

Zumtobel Group AGAdresse: Höchsterstrasse 8 , 6850 DornbirnTel.: +43 (5572) 509 - 0

IPO: 12. Mai 2006

Vorstand: Ulrich Schumacher (CEO), Karin Sonnenmoser (CFO)Aktionäre dzt.: Familie zumtobel (35,4%), BlackRock (gr. 5%),Streubesitz (kl. 60%))

IR-Sprecher: Harald AlbrechtE-Mail: [email protected].: +43 (5572) 509 1125IR-Seite:http://www.zumtobelgroup.com/de/investor_relations.htm

Internet: http://www.zumtobelgroup.com

E-Mail: [email protected]

INFO ZUM UNTERNEHMEN

Paul Jezek [email protected]

Mit ihrem umfassenden Angebot an profes-sioneller Innen- und Außenbeleuchtungzählt die Zumtobel Group zu den wenigenGlobal Playern der Lichtindustrie.

Es werde Licht!ZUMTOBEL IM WANDEL DER ZEIT

30FREITAG, 22. MAI 2015

Page 32: be INVESTOR 35

BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

In der EZB knallen die Sektkorken. Das Deflationsge-spenst tritt in den Hintergrund, Inflation in Europadreht langsam ins Plus, Hurraa die Maßnahmen wir-

ken. Ein teurer Sieg, denn vorerst hat er uns eine Mengean Substanz in den Bondmärkten gekostet, aber werweiß, die EZB wird sicher auch das richten. Ein Anstiegder Bond-Rückkaufdynamik wurde ja bereits verspro-chen.Eine Standortbestimmung: Seit einigen Wochen, ei-gentlich seit dem Beginn des QE der EZB, drehen sich dieInflationserwartungen in Europa in Richtung Plus (unddas sind die offiziellen Inflationsdaten. Die Kernrate,

oder besser die Konsumin-flation liegt wie wir jaschmerzhaft täglich erfah-ren schon länger weithöher). Die vorwärts auf dieErwartung in 12 Monatengerechneten Inflation-Swaps liegen bereits beiüber 1 Prozent. Inflations-gebundene Anleihen ste-hen seit Langem wieder imInteresse von Anlegern. Jenach Land ist die Erwar-tung zwar unterschiedlichstark ausgeprägt, der Trendist aber allen gleich. Einwenig beachteter Grund für

den starken Rückgang der Bondpreise der letzten Wo-chen.Vordergründig wurde nämlich zuerst die Euro-Stärkeals Ursache verklärt. Das ist aber zu kurz gegriffen, denndie Euro-Stärke ist ein Effekt aus den gestiegenen Rendi-teerwartungen die zu Umschichtungen in den Euro führ-ten. Auch der sich erholende Ölpreis, steigendeKonjunkturerwartungen in Euroland, oder die Lemmingehinter Bill Gross oder Jeffrey Grundlach haben ihre Rolleim Konzert der fallenden Anleihekurse mit Sicherheit ge-spielt. Die Hauptrolle hatte aber keiner von ihnen. DieseRolle nahmen vordergründig wieder mal die Risk-Con-troller in den großen Investmenthäusern ein. Die sahenplötzlich ein Risiko entstehen, dass es vorher so nicht inden Berechnungen gab. Die Volatilität der Bondmärktewar es nämlich, die sich veränderte - und dadurch gravie-

rende Reaktionen auslöste. Was darauf folgte war ganzklar, Verkaufsdruck. Hatten wir ja aus dem gleichenGrund an den Aktienmärkten schon im Oktober letztenJahres in Europa in vollen Zügen genießen dürfen. Langein eine Richtung laufende Märkte weisen nämlich einereduzierte Volatilität aus, signalisieren damit geringeresRisiko und wenn sich die Bewegungsrichtung einmal ver-ändert und die Vola plötzlich anspringt kommt Risk-Con-trolling und sagt: reduzieren.Je mehr Marktteilnehmer so agieren umso kräftiger dieMarktbewegung. Das erklärt das Tempo und die Drama-tik im Abstieg. Doch der fundamental wichtigste Aspektfür das seit langer Zeit wieder ansteigende Renditeuni-versum ist eindeutig in der steigenden Inflationserwar-tung zu finden.Und erst jetzt sind alle oben genannten Faktoren wie-der an der Reihe einen Teil der „Verantwortung“ dafür zutragen: Wirtschaftswachstum in Europa positiv, Ölpreistrotz (!) kurzfristigem Anstiegs noch immer ein starkerKonsummotor in Europa, kurzfristige Euro-Stärke bleibtlangfristige Euro-Schwäche und daher noch immer gutgenug für Exporte. Und es sind gerade diese Preis- oderWährungserholungen, die die Gefahr einer automati-schen Konjunkturerholung reduzieren, im Gegenteil siesorgen dafür, dass jeder an seinem Posten bleibt und wei-terarbeitet. Auf Rückenwind darf man hoffen, aber nicht

fix damit rechnen. Solltedas die EZB auch so gewollthaben, dann Hut ab, docheinem Skeptiker wie mirfällt es eindeutig zu schwerdaran zu glauben. Machtnichts, es passiert.Hauptsache die Korkenknallen zu Recht. <

„Lange in eineRichtunglaufende Märkteweisen einereduzierte Volati-lität aus,signalisierendamit geringeresRisiko und wennsich die Bewe-gungsrichtungverändert ...“

„...und die Volaplötzlichanspringt kommtRisk-Controllingund sagt:reduzieren.“

VON WOLFGANG MATEJKAMATEJKA & PARTNER AM SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Inflation ante portas

Foto: Bloomberg

32FREITAG, 22. MAI 2015

Page 33: be INVESTOR 35

BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Die großen Trends der vergangenen Monate wie dieFestigung des US-Dollar, die Abschwächung desÖlpreises, fallende Rendite, und Outperformance

von Aktien in der Eurozone haben sich in den vergange-nen Tagen bzw. Wochen teilweise heftig umgekehrt. Wassteckt dahinter?Wenn sowohl die Nachfrage (das Wirtschaftswachs-

tum) als auch das Angebot (das Produktivitätswachstum)schwach und die Zentralbankpolitiken sehr locker sind,führt das dem Lehrbuch entsprechend zu Renditerück-

gängen bzw. niedrigen Rendi-ten. Tatsächlich waren nachder Großen Rezession in denJahren 2008/2009 die Rendi-ten hoch. Mit dem Übergangzu einer langsamen, schwa-

chen und fragilen Erholung haben die Renditen einensinkenden bzw. die Kurse einen steigenden Trend einge-schlagen (= Asset Price Inflation). Auch wenn das volks-wirtschaftliche Regime unverändert ist, kann sich dasMarktumfeld ändern. Denn je höher der Kurs einesWertpapiers ist, desto niedriger der erwartete Ertragbzw. die Rendite.

Tatsächlich haben die Bewertungsindikatoren für An-leihen und den US-Dollar auf nur noch einen niedrigenzukünftigen Ertrag hingewiesen. Gleichzeitig waren diePositionierungen vieler Investoren asymmetrisch, d.h.auf fallende Renditen und eine Festigung des US-Dollarausgerichtet. Zudem ist die Liquidität bei den Anleihenniedriger als vor der Krise. Diese Kombination von Fak-toren hat die Anfälligkeit für Kurskorrekturen erhöht.Die Kandidaten, die die Trendumkehr ausgelöst haben

können mit der Reduktion von Deflationsrisiken (= per-manent sinkende Löhne und Preise) zusammengefasstwerden: Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone hatsich verbessert, die angestiegene Ölpreis führt zu einemleichtem Inflationsanstieg und die Anzeichen für eineBeschleunigung des Lohnwachstums in den USA habenzugenommen. Das hält die Erwartungen für den Beginnvon Leitzinsanhebungen in den USA aufrecht.Die heftigen Marktbewegungen zeigen (noch) keinen

Wechsel des volkswirtschaftlichen Umfeldes an. Im Ge-genteil: Niedrige Renditen bzw. Erträge mit zeitweiligenheftigen Gegenbewegungen passen zu diesem Regime.Die sehr lockeren Geldpolitiken verstärken diese Eigen-schaften. Es gibt weder Anzeichen für eine markante,nachhaltige Verbesserung des globalen Wirtschafts-wachstums (der Nachfrage) noch für ein höheres Produk-tivitätswachstum (des Angebots). Wenn die Kurseallerdings schon sehr hoch sind, muss nicht viel für eineGegenbewegung passieren. Das Marktumfeld hat sich ge-ändert. Das ‘Japan-Szenario’ ist nun eingepreist. <

Mehr von Gerhard Winter unter http://goo.gl/NldnkF

„Das ‘Japan-Sze-nario’ ist nuneingepreist.“

Änderung des Marktregimes

VON GERHARD WINZERCHEFVOLKSWIRT DER ERSTE SPARINVEST & BELOGGER AUFBE24.AT

BELOG VON BE24.AT

SPORTSTUFF VON PETER RIETZLERCHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

Die Bundesliga befindet sich auf der Zielgeraden. Die Punkte-jagd bleibt irgendwie spannend und sorgt allerorts für Ge-sprächsthema. Sei es die fassungslos schwache Darbietungder Austria imWiener Derby, die über 8.000 Besucher beider Admira in der Südstadt oder die „Leider-Nein-Meister-feier“ der Salzburger im Ländle. Je nachdem, welchem Ver-ein der Stammtisch nahe steht. Ein Thema aber beschäftigtdie Fans von Altach bis nach Mattersburg. Schiedsrichter Ma-nuel Schüttengruber und sein gestörtes Verhältnis zu Salz-burg-Verteidiger Martin Hinteregger. Zum zweiten Malbinnen weniger Wochen schickte der Unparteiische ausOberösterreich den ÖFB-Teamspieler vom Feld. Beide Male zuUnrecht, was die TV-Bilder klar zeigten. Dass Schiri Schütten-

gruber seine Fehlpfiffe auch nach dem Videostudium nichteingestehen will, macht die Sache noch viel ärgerlicher unddarf von der Liga nicht akzeptiert werden. Völlig zu Rechthat sich inzwischen Schiedsrichter-Boss Robert Sedlacek zuWort gemeldet und die Saison von Schüttengruber vorzeitigfür beendet erklärt. Heute Abend tagt der Strafsenat und eswäre nur konsequent, wenn auch die Fußball-Richter denFehler einsehen und Hinteregger nach dessen Roter Kartefrei sprechen. Von Seiten der FIFA ist ein „Freispruch“ ge-deckt. Per Rundschreiben haben die Gralshüter der Fußball-Regeln die Verbände und Ligen jedenfalls informiert, dass beioffensichtlichen Fehlentscheidungen ein Ausschluss nichtautomatisch zu einer Sperre führen muss. Daher liebe Se-nats-Mitglieder der Bundesliga: Lasst Martin Hinteregger amMittwoch mit seinen Mitspielern in Graz auf das Feld laufenund sorgt zumindest so dafür, dass der „Fehlpfiff der Saison“nicht mit einer weiteren Bestrafung für Aufregung sorgt.<

Schüttengrubers gestörtesVerhältnis Hinteregger

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BÖRSE EXPRESS

PRIMÄRMARKT

Vor einigen Tagen startete auf der Crowdinvesting-Plattform conda eine neue Kampage. Es wird Kapitalfür die Neuauflage eines altbekannten Computer-

spiels eingesammelt. Es handelt es sich um das Spiel „In-dustriegigant“, mit dem der einstige österreichische NewEconomy-Beitrag JoWooD wohl seine größten Erfolge fei-erte. JoWooD existiert bekanntlich im früheren Sinn nichtmehr und nun probieren die Publisher UIG Entertainmentmit Sitz in Höhenkirchen Siegertsbrunn (bei München) unddie Muttergesellschaft UIG International mit Sitz im öster-reichischen Liezen eine Neuauflage des Games. Die „Gigan-ten“-Serie, mit weit über 2 Mio. verkauften Stück, soll nunmit dem dritten Industriegigant-Spiel fortgesetzt werden.Für den Start der Conda-Crowdinvesting-Kampagne wurdeein Tochterunternehmen, die Firma „UIG Games 1 GmbH“

zur Produktion und Vermarktungdes Produktes „Industrie Gigant –der große Aufbruch“ ins Leben ge-rufen. Die „UIG Games 1 GmbH“wird das gesamte Projekt abwickelnund somit alle Ausgaben, sprichEntwicklungs- und Projektkosten,sowie die Einnahmen aus dem Ver-trieb des Spieles übernehmen,heisst es seitens der Gesellschaft.Damit soll für alle Crowdinvestoreneine transparente und nachvoll-ziehbare Gewinn-Beteiligung am

neuen Spiel „Industrie Gigant – der große Aufbruch“ ge-währleistet werden. Die Pre-Production-Phase befindet sichin vollem Gang und ein verkaufsfördernder Packshot sowieandere Assets wurden bereits erstellt. „Zielsetzung von un-serer Seite ist eine Erstveröffentlichung auf PC und MAC.Im weiteren Verlauf und je nach Feedback der Märkte und

Spieler können wir uns auch eine Veröffentlichung auf dendiversen Konsolen vorstellen“, heisst es seitens UIG Enter-tainment. Die Entwickler wollen, dass die angepeilte In-vestmentsumme direkt in das Spiel und dessenVermarktung fließt. Der Heimmarkt - Deutschland, Öster-reich, Schweiz - wird zu Beginn den stärksten Markt dar-stellen, „wir wollen aber auch Schritt für Schritt zusammenmit unseren Partnern weitere Länder erobern“, heisst es.

Modell angepasst. conda-Chef Daniel Horak erklärt: „DieHersteller setzen auf Qualität statt Quantität. Deswegenhaben wir auch die Seite games.conda.eu erschaffen, um dieZielgruppe besser ansprechen zu können“. Aufgrund desspeziellen Themas wurde auch das Beteiligungsmodell an-gepasst: Das Nachrangdarlehen bietet eine Mindestverzin-sung von 4,5 Prozent, und neu bei games.conda.eu, einejährliche Gewinnbeteiligung. Die Laufzeit beträgt verhält-nismäßig kurze 3,5 Jahre. Das Fundinglimit liegt bei 249.900Euro, die Fundingschwelle bei 50.000.

Neue Plattform. Seit kurzem gibt es in Österreich aucheine weitere Crowdinvesting-Plattform. Die Gründer vonGreen Rocket wollen nun auch mit Home Rocket, die reinauf Immobilien-Deals abzielt, durchstarten. Kleinanlegerkönnen vorerst in zwei Projekte von C&P investieren: In dasBrauquartier Puntigam in Graz sowie in einWohnungshausin der Wiener Donaufelderstraße. Home Rocket unterwirftsich noch vor Inkrafttreten den wesentlichen Bestimmun-gen des neuen Alternativfinanzierungsgesetz (Anm.: Mitt-lerweile vom Ministerrat beschlossen) in Österreichbeziehungsweise des neuen Kleinanlegerschutzgesetzes inDeutschland. <Mehr News zu Venture Capital und Privat Equity finden Sieunter http://www.boerse-express.com/venture

Wolfgang Deutschmann und Peter Garber setzen neben„Green“ nun auch auf „Home“. Foto: Home Rocket

JoWooD-Spirit und neuesImmobilien-Angebot fürCrowdinvestoren

VENTURE CAPITAL

Christine Petzwinkler [email protected]

Neues für die Crowd: Über conda holt sichdie UIG Entertainment Kapital für die Neu-auflage desWirtschaftssimulationsspiels „In-dustrie-Gigant“, mit dem einst der heimischeGames-Entwickler JoWooD große Erfolge fei-erte. Zudem startet eine neue Plattform nurfür Immobilien-Projekte.

„Wir wollen,dass die ange-peilte Invest-mentsummedirekt in dasSpiel unddessen Ver-marktungfließt.“

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BÖRSE EXPRESS

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BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

BÖRSE EXPRESS: Herr Böger, nach der vierjährigen Goldbaissesehen etliche Goldexperten das Ende der schwachen Gold- und Sil-berkurse, während die Großbanken meist weiterhin negativ ge-stimmt sind. Wie sehen Sie die Aussichten?ANDREAS BÖGER: Wir stufen die Goldbaisse der letztenJahre als eine Korrektur des vorangegangenen Anstiegs ein,der früher oder später fortgesetzt werden sollte. An derGrundkonstellation hat sich nichts Wesentliches geändert:Zu niedrige Zinsen haben zu Fehlinvestitionen geführt, wel-che liquidiert werden müssten. Diese Liquidation versuchendie Staaten mit zunehmend extremeren fiskalischen undgeldpolitischen Mitteln zu verhindern. Diese führen aber le-diglich zu neuen Fehlinvestitionen, welche den ursprüngli-chen Liquidationsdruck weiter erhöhen.Grundsätzlich schreitet dieser Prozess bereits seit Jahr-

zehnten voran, die entsprechenden Zahlen werden aberimmer bemerkenswerter: Seit Jahren liegen die Zinsniveausnahe null Prozent, die ausstehenden Schulden steigen wei-ter, dennoch stagniert die Weltwirtschaft. Was werden dieZentralbanken bei der nächsten Wirtschaftskrise tun?

Wenn man sich die Explorationsausgaben der Goldminen in denletzten Jahren ansieht, erkennt man einen starken Rückgang. Er-warten Sie, dass sich dies in absehbarer Zeit auf die Goldproduktionauswirkt, indem die erschlossenen Lagerstätten zunehmend unren-tabel werden und es an neuen fehlt?Gold wird nach der Produktion nicht verbraucht, weshalb

wohl die gesamte historische Produktion potentiell für dieInvestmentnachfrage noch zur Verfügung steht. Für die Gold-preisentwicklung ist die Nachfrage nach diesen bestehendenGoldbeständen entscheidend, ob diese nun 0% oder 2% p.a.wachsen ist eher für Geschichtsforscher oder Geologen inte-ressant. Dem Investor stehen genügend Goldminenunter-nehmen mit guten Wachstumsprofilen zur Auswahl.

Trotz des relativ tiefen USD-Goldpreises fördern viele Goldminenauch unter Verlust, um ihre Kredite bedienen zu können. Zeichnetsich hier ein Minensterben ab, wenn der Goldpreis nicht bald kräf-tig steigt?Auch genügend profitabel arbeitende Goldminenunter-

nehmen stehen dem Investor zur Auswahl. Gerade in denletzten 2 bis 3 Jahren haben die guten Unternehmen großeFortschritte bei der Optimierung der Geschäftstätigkeit ge-macht, ferner sinkt der Kostendruck im gesamten Minen-sektor aufgrund der nachlassenden Rohstoffnachfrage ausChina. Die aktuell engen Margen sehen wir eher als Argu-ment für ein Engagement in diesem Sektor, weitere Gold-preisrückgänge dürften aufgefangen werden und etwaigeGoldpreisanstiege sollten zu stark steigenden Margen füh-ren.

Der HUI- und XAU-Index haben sich in den letzten Jahren weitge-hend parallel entwickelt, gibt es eigentlich noch nennenswerte Un-terschiede zwischen diesen Indizes, so wie früher, als der eine Indexmehr die Unternehmen enthielt, die den Goldpreis abhedgten?Die Unterschiede haben sich auch aufgrund einer besse-

ren Diversifizierung der Indizes reduziert, die Dominanz

ROHSTOFFE

„Die Goldbaisse ist im historischenVergleich relativ weit fortgeschritten“

Fondsmanager Andres Böger setzt im Goldsektor auf Aktienmit mittelgroßer Marktkapitalisierung. Foto: Börse Express

Christoph Rohrmoser [email protected]

Aus Sicht von Andreas Böger ist die Gold-baisse eine Korrektur des vorangegangenenAnstiegs. Mit seinem Fonds konzentriert ersich auf eine Erholung, des Sektors wie erim Interview erklärt.

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BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

der Schwergewichte Goldcorp, Newmont und Barrick wurdevon den Indexanbietern schrittweise vermindert. GrößereUnterschiede sind noch im Vergleich zu den Indices mit Ex-plorations- und Entwicklungsunternehmen vorhanden, hiersehen wir auch die besseren Wachstumsaussichten, selbst-verständlich bei höherem Risiko.

Der Goldpreis ist ständig davon be-droht, dass große Goldmengen vonPleitestaaten auf den Markt kom-men, sei es Venezuela, das geradeGold verpfändet hat, oder Grie-chenland, wo anscheinend dieGläubiger auf das Gold zugreifenkönnen. Sehen Sie diese Gefahrauch?Auf der Gegenseite treten

aber auch staatliche und pri-vate Käufer auf. Der risikobe-reinigte reale Zins bestimmtdie Investmentnachfrage, wiesich diese zusammensetzt isteine nachrangige und sehr spe-kulative Frage. Wir verfolgen

beispielsweise auch nicht die Angebot- und Nachfragesta-tistiken des World Gold Council, da dort zu viele Modellan-nahmen einfließen.

Vor fünf Jahren hieß es, die Papiergoldansprüche seien bis zu 100mal höher als das dafür vorhandene Gold! Hat sich das inzwischengeändert?Grundsätzlich hat die Verbriefung (financialization) am

Kapitalmarkt in den vergangenen Jahrzehnten stark zuge-nommen, d.h. der Handel mit vorhandenen Gütern wird zu-nehmend durch Platzhalter wie Schuldscheine, Aktien odersonstigen repräsentativen „Papieren“ vorgenommen. Es istkaum noch möglich, diese Verhältnisse objektiv zu quanti-fizieren, es genügt wohl der Hinweis, dass der Bezug zum ei-gentlichen Gut nicht nur im Goldmarkt zunehmendschwindet.

Sind die zunehmenden ETFs auf Goldminenindizes nicht eine großeKonkurrenz für aktive Goldminenfonds, da sie den Anlegern ein ein-faches Investieren in den breiten Goldminenmarkt erlauben?ETFs sind eine gute Möglichkeit, kurzfristig an einem Sek-

tor zu partizipieren, insbesondere wenn es sich um klassi-sche Marktsegmente mit breiter Partizipation handelt. Inder langen Frist haben aber unzählige aktive Manager be-reits bewiesen, dass sie den Durchschnittswert des „Mark-tes“ übertreffen können, gerade in marginalen Märkten, indenen Spezialwissen erforderlich ist. Dieses Prinzip ist quasidie Definition eines erfolgreichen Unternehmers, die „Effi-cient Market Hypothesis“ als Basis der ETF-Vermarktung ist

nur ein weiteres (widerlegbares) Konstrukt aus der moder-nen Wirtschaftstheorie.

Wie bewerten Sie die derzeitigen Bestrebungen Richtung Bargeld-verbot (Rogoff ), Buiter, Larry Summers etc.) hinsichtlich eines mög-lichen Goldverbots?Seit Jahrhunderten ist eine zunehmende Kontrolle des

Staates über das monetäre System zu beobachten, ein Bar-geldverbot ginge in die gleiche Richtung. Das Konto würdedie Geldscheine ersetzen, somit sinkt die Bonität der liqui-desten Anlagen, da nun nicht mehr die (staatliche) Zentral-bank der Schuldner ist, sondern die (private) Bank. Insofernwäre es durchaus denkbar, dass die Attraktivität von Goldzunimmt, was dann durch eine weitere Staatsinterventionwieder korrigiert werden müßte.Generell kann rund um das Thema Gold vorzüglich in

viele verschiedene Richtungen spekuliert werden, der Gold-Enthusiast sollte aber darauf achten, dass manche Prozesseseine Lebenszeit überdauern werden. Bereits als Kind habeich beispielsweise meinen Vater gefragt, wie das mit denStaatsschulden funktioniere. „Die werden nie zurückbe-zahlt“, sagte mein Vater, später las ich den ähnlichen Wort-laut bei Mises, geschrieben vor 100 Jahren. War diesesWissen für mich als Investor nun anwendbar?

Was ist Ihre Anlagestrategie im gegenwärtigen Umfeld und wie hatsich Ihr Fonds im Vergleich zu den Goldminen-Indizes entwickelt?Inwieweit hedgen Sie Minenaktien oder Gold währungsmäßig ab?Der Fonds verfolgt einen aktiven Investmentansatz und in-

vestiert überwiegend in Aktien solcher Unternehmen, wel-che im Edelmetall- oder anderen Rohstoffsektoren tätig sind.Wir versuchen, durch den Einsatz von Absicherungsoptio-nen und Anpassungen der Investitionsquote, die Volatilitätdes Sektors für unsere Anleger zu reduzieren und risikobe-reinigt eine Outperformance zu erzielen. Seit Auflage desFonds im Jahr 2007 ist uns dies gelungen, die Volatilität imVergleich zu ähnlichen Anlagen liegt in diesem Zeitraum beiknapp der Hälfte, die Verluste konnten im Gegenzug ähn-lich begrenzt werden. Die Umsetzung dieser Strategie erfor-dert eine strategische Absicherung der Fremdwährungengegen den USD, welche wir taktisch variieren können.Die Goldbaisse ist im historischen Vergleich zeitlich und

prozentmäßig relativ weit fortgeschritten, weshalb wir unsaktuell eher auf eine mögliche Erholung des Sektors kon-zentrieren. Wir sind deshalb relativ hoch investiert, wir hal-ten aber in bestehenden Abwärtstrends in der Regel auchaus dem Geld liegende Absicherungsoptionen. Bei den Un-ternehmen favorisieren wir solche Titel mit guten Wachs-tumsprofilen, relativ soliden Bilanzen und positivenCash-Flows. Die Branchenschwergewichte meiden wir, dieTitel mit mittlerer Marktkapitalisierung sind übergewichtet,Explorations- und Entwicklungsunternehmen sind gut ver-treten. <

„Bereits als Kindhabe ich bei-spielsweise mei-nen Vatergefragt, wie dasmit den Staats-schulden funk-tioniere. „Diewerden nie zu-rückbezahlt“,sagte meinVater.“

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BÖRSE EXPRESS

ANLAGE

Einen Dividendenfonds mit Laufzeitbeschränkung, dasbietet ab 1. Juni die 3 Banken Generali rund um Ge-schäftsführer Alois Wögerbauer. Dieser "3 Banken Divi-

denden Strategie 2021" (ISIN: ATDIVIDENDS0) startet am 1.Juli 2015. Käufe sind bis zum 30. Juni möglich, danach wirdder Fonds für Käufe geschlossen. Und am 30. Juni 2021 rück-gelöst. Ein Verkauf vor diesem Datum ist börsentäglich mög-lich.Das Fondskonzept (der Ausgabeaufschlag liegt bei 1,5 Pro-

zent - wird der Fondsvor Fondsende rückge-geben, fällt eine Gebührvon 0,5 Prozent an):Der Fonds investiert

gleichgewichtet in etwa33 verschiedene globaleUnternehmenmit nach-haltiger Dividendenpo-litik. Im Sinn des

aktiven Managementstils wird bei Neueinschätzungen eindementsprechender Austausch vorgenommen.Bezüglich Branchen, Regionen oder Ländern gibt es grund-

sätzlich keine Einschränkungen. Diversifikation ist oberstesGebot.

Drei Prozent Ausschüttung. Der Fonds wird einmal jährlicheine Ausschüttung von Erträgen vornehmen. Je nach Markt-meinung des Fondsmanagements kann über Absicherungen(oder Cash-Aufbau) das Aktienmarktrisiko zwischen 0 % und100 % des Fondsvermögens liegen. Auf Basis des aktuellenStartportfolios (Änderungen bis zum Fondsstart möglich) er-gibt sich eine Dividendenrendite von im Schnitt etwa 3 Pro-zent.Womit wir bereits beim Fondsinhalt sind. Denn wenn sich

bis Fondsstart nichts ändert, sind auch zwei Österreicherdabei: Mayr-Melnhof und Österreichische Post.„Wir wählen Unternehmen aus, die in den Krisen des ver-

gangenen Jahrzehntes bewiesen haben, dass sie erfolgreichund konkurrenzfähig sind. Weil sie besonders gut geführtsind oder weil ihre Produkte einfach krisenbeständig sind.Ganz besonders achten wir auf eine nachhaltige Dividen-denpolitik", sagt Alois Wögerbauer. Aber auch: „An keinemeinzigen dieser Unternehmen wollen wir blind festhalten.Ganz im Gegenteil, das laufende Hinterfragen der Invest-mentthese ist unser ständiger Begleiter. Wir wollen uns auchnicht an Indizes wie DAX & Co ausrichten. Wir wollen ein-fach ein Qualitätsportfolio bauen mit möglichst geringererSchwankung als der breite Aktienmarkt.“

Raiffeisen startet heute als erste österreichische Ban-kengruppe mit einer Banking-App für Firmenkundennach dem hohen Multi Bank Standard (MBS). MBS ist

ein zwischen österreichischen Kreditinstituten geltenderKommunikationsstandard. Die Business Banking-App er-möglicht es Firmenkunden orts- und zeitunabhängig, diewichtigsten Kontofunktionen auf Smartphone und Tablets zunutzen. Diemobile Freigabe von Zahlungsaufträgen und eineSalden- und Umsatzübersicht sind so jederzeit möglich.Ebenso lassen sich Kontoauszüge von unterwegs prüfen undeine Umsatzsuche durch-führen. Dieses Servicewird für Geschäftskontenbei österreichischen Kre-ditinstituten angeboten,die den Multi Bank Stan-dard (MBS) unterstützen.„Die Business Banking-App ist genau auf die Be-dürfnisse unserer Firmenkunden ausgerichtet. Durch diebankenübergreifende Darstellung von Kontoinformationenhat der Kunde jederzeit und überall einen umfassenden Über-blick über seine Bankgeschäfte“, so Johannes Schuster, Sek-torvorstand der RZB. Neben den Daten des Raiffeisenkontossind auch die Kontodetails von MBS-Fremdbanken ersicht-lich. Auf diese Weise ist es mit einer einzigen App möglich,alle Kontoinformationen und den gesamten Geldfluss des Un-ternehmens einzusehen und zu steuern. Die Voraussetzungdafür ist, dass die Fremdkonten bei einer Bank liegen, derenElectronic Banking ebenfalls die MBS-Kriterien erfüllt.Die neueste mobile Weiterentwicklung für Firmenkunden

steht für einen besonders hohen Sicherheitsstandard. EineAutorisierung von Transaktionen kann durch smsTAN bzw.cardTAN durchgeführt werden. „Flexibilität, Zeiteffizienz undein hoher Sicherheitsaspekt haben für Firmenkunden einenhohen Stellenwert. Mit demMulti Bank Standard auch in dermobilen Anwendung erfüllen wir die Anforderungen der Un-ternehmen an einen sicheren Zahlungsverkehr und lieferndarüber hinaus ein innovatives Banking-Tool“, sieht Schusterden Mehrwert der neuen App.Für internationale Firmenkunden im Netzwerk der Raiff-

eisen Bank International AG (RBI) bietet die App darüber hi-naus auch den Electronic Banking Internet CommunicationStandard (EBICS). Mit diesem Kommunikationsstandard, derseit 2008 verpflichtend von allen deutschen Banken unter-stützt wird, ist die Anbindung an österreichische MBS-Kon-ten sowie an das RBI-Netzwerk in Zentral- und Osteuropamöglich. <

FONDS UND CO

3 Banken starten mit laufzeitbeschränktemDividendenfonds - Raiffeisen mit einer Business-App

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BÖRSE EXPRESS

FX CROSS

Fürdie Schweizer Nationalbank (SNB) ist der Franken sehrhoch bewertet. „Wir gehen nachwie vor davon aus, dasseine Abschwächung des Frankenkurses gegenüber dem

Euro stattfinden sollte.” sagte Fritz Zurbrügg, Direktoriums-mitglied der SNB, kürzlich in einem Interview. Die Bewegun-gen am Devisenmarkt lassen sich von solchen Äußerungennicht beeindrucken.

Aufwertung.Nach dem diesjährigen Tiefpunkt des Euro zumFranken - kurz nachdem Fall des Mindest-kurses - bei unter eins,ging es zwar mit demEuro wieder etwasbergauf aber nichtwirklich kräftig. DerFranken bleibt stark

und richtet sich nicht nach den SNB-eigenen Modellen, dieden Wechselkurs im Vergleich zu mehreren Währungen be-trachten.

Unsicher.Wann die Abschwächung des Franken eintrifft, da-rüber liess sich der künftige SNB-Vize Zurbrügg allerdingsnichts entlocken. Er ist jedenfalls nicht sehr optimistisch, dassdies bald geschehen wird. „Die Erfahrung lehrt uns, dass esunmöglich ist, Aussagen bezüglich des zeitlichen Verlaufs vonWechselkursentwicklungen zu machen, und dass die Kurselange von diesen Gleichgewichtskursen abweichen können”,so Zurbrügg weiter.

Grexit. Der Euro/Franken-Kurs dümpelt seit geraumer Zeitknapp unter 1,05 herum, was angesichts der letzten Grie-chenland-Entwicklungen keinWunder ist. Schließlich könntedem Land bereits in wenigenWochen das Geld ausgehen undGrexit-Phantasien werden wieder aktiv. Die Schweizer Wäh-rung hat also offensichtlich wieder den Status des sicherenHafens erreicht.

Korrelation. Bis auf die Tage rund um die Aufgabe des Min-destkurses ist der Franken gestiegen, wenn die Renditen vonGriechenlands Staatsanleihen hinaufschnellten. Letztere er-reichten am Dienstag den höchsten Stand in diesem Monat.Fazit: Die Korrelation zwischen diesen Renditen und demFranken/Euro-Kurs lagmit 0,7 (bei eins würde eine vollständiggleichlaufende Bewegung stattfinden) daher fast wieder aufdem Niveau vor der Aufgabe des Frankendeckels am 15. Jän-ner.

Meinung. Wie die SNB selbst, so sind auch die meisten Ana-lysten der Ansicht, dass die Notenbank einen schwächerenFranken anpeilt und daher steuernd eingreift. So auch LydiaKranner von Raiffeisen Research: „Insbesondere dürfte sie un-serer Meinung nach ein Unterschreiten von 1,0 CHF pro EURnicht nachhaltig zulassen. Bis Jahresmitte dürfte der EUR/CHFKurs bei 1,05 pendeln.” Übers Jahr geht Kranner von einerBandbreite zum Euro zwischen 1,0 und 1,11 aus.

Hafen.Dass beim derzeitigen griechischen Damoklesschwertein Eingreifen der SNB etwas bringt, bezweifeln viele Exper-ten aber. „Der Franken wird weiterhin als eine der bevorzug-ten Zufluchtswährungen betrachtet, trotz der SNB.”, meintLee Hardman von der Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ. DieMärkte seien wieder zur dem „traditionellen Muster zurück-gekehrt, bei dem der Franken profitiert, wenn die Sorgen umeinen Griechenland-Ausfall zunehmen”, fügt er hinzu. Hard-man traut dem Franken zu, dass er bis Jahresende gegenüberdem Euro noch um knapp ein Prozent zulegt. <

Der Franken ist wieder zur Normalität zurückgekehrt - und steigt,wenn die Risikoaversion hoch ist. Foto: APA/EPA

Franken: Sicherer Hafenfür Anleger - wie eh und je

EUR/CHF

Christa Grünberg [email protected]

Es ist wieder so weit. Investoren fürchtensich vor einem Griechenlanddebakel undflüchten sich in die Schweizer Währung.Die wertet auf, gegenüber dem Euro undzum US-Dollar. Die SNB wirkt machtlos.

„Der Franken wirdweiterhin als eine derbevorzugten Zufluchts-währungen betrachtet,trotz der SNB.”

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BÖRSE EXPRESS

CROSSOVER

In den letzten beiden Tagen der vorigen Woche stiegen dieKurse am Rentenmarkt wieder. Der Bund-Future machte amDonnerstag rund die Hälfte seiner Vortagesverluste wiederwett und legte auch am Freitag weiter zu. Zum Frohlocken istes aber möglicherweise noch zu früh.

Bundesanleihen.Wichtig wird, wie der europäische Renten-markt, und darunter besonders die deutschen Bundesanlei-hen, tendieren werden. Denn deren Attraktivität nimmtlaufend ab. Bei der jüngsten Auktion an US-Staatsanleihenhaben Ausländer fast die Hälfte der Emission aufgenommen,wie die Anleihe-Strategen von Jefferies festgestellt haben. Diessei der höchste Anteil seit Februar 2006 gewesen. Damit dürftesich erklären, in welche Richtung der Rückzug aus Bundes-anleihen geht - kaum einWunder bei einer Rendite von 3,044

Prozent für 30jährige US-Trea-sury-Bonds und 1,242 Prozentfür deutsche gleicher Laufzeit.

Gefahr. Weitere Verkäufe amBondmarkt drohen durch ein Problem, das beim Blick alleinauf die Kurse von Rentenmarkt-Barometern wie dem Bund-Future nicht so offensichtlich ist: Anleger könnten das Risikoaufgrund der geringen Liquidität an den Rentenmärkten nichtmehr adäquat absichern. Die Warnung kommt von Jim Reid,Makro-Stratege bei der Deutschen Bank. Er meint, dass der-zeit noch die EZBmit ihren Anleihekäufen für einen gewissenPuffer sorge. Aber auch da sei ein Ende abzusehen.

Dünn. Selbst größere Privatanleger können an diesen ausge-dünnten Märkten mittlerweile für Kursbewegungen sorgen.„Anfang 2014 konnten noch ohne Probleme mehr als 100Kontrakte im Bund-Future positioniert werden, ohne dass sichder Markt groß bewegte”, warnt auch Jens Klatt von DailyFX.Derzeit lösten aber bereits 20 Kontrakte oder ein Nominal-wert von gerade einmal zwei Mio. Euro starke Bewegungenaus und das in einemmilliardenschweren Bond-Markt.

Grund. Schuld an diesen tiefergreifenden strukturellen Pro-blemen sei vor allem die Regulierungswut der vergangenenJahremit den verschärften Risikovorschriften sein. Viele Ban-ken haben das Geschäft mit Anleihen deutlich zurückgefah-ren. „Die Bücher sind sehr dünn”, meint Eugen Keller,Marktanalyst des Bankhauses Metzler. Das gelte auch für dieso genannten Market Maker, die eigentlich die Liquidität si-cherstellen sollen.

Risiko. Unter den großen Kapitalanlagegesellschaften ist dasUnbehagen groß: „Die Liquidität existiert nur an der Oberflä-che”, sagt ein Manager eines großen inländischen Renten-fonds, der nicht namentlich genannt werden will. Damit seidie Gefahr crashartiger Verluste auch weiterhin groß.

China.Wenn es nach Goldman Sachs geht, dann geht die Ge-fahr auch von der nachlassenden Nachfrage Chinas nach eu-ropäischen Staatsanleihen aus. Denn angesichts starkrückläufiger chinesischer Devisenreserven werden von dortimmer weniger Mittel zur Verfügung stehen. Zudem will dieRegierung in Peking in Zukunft eher die die Inlandsnachfragefördern, um das Wachstum zu stützen.

Prognose. Auf kurze Sicht erwartet Keller jedenfalls, dass dieRenditen die jüngsten Höchststände noch einmal testen. DasUmfeld spräche zumindest gegen eine stärkere Kurserholung:„Kreditnachfrage, Kapazitätsauslastung und Inflationserwar-tungen ziehen an”, sagt er mit Blick auf die Einflussfaktorenfür die Anleihen der Eurozone. <

Abnehmende Liquidität und Markttiefe schränken die Handel-barkeit der Rentenpapiere derzeit stark ein. Foto: APA

Dünne Märkte: Droht dernächste Ausverkauf?

EURO-STAATSANLEIHEN

Christa Grünberg [email protected]

Gegen Ende der Vorwoche erholten sich dieeuropäischen Rentenmärkte wieder, der Ren-diteanstieg kam zum Stehen. Ob aber bereitsjetzt Entwarnung gegebenwerden kann, darfbezweifelt werden.

„Die Liquiditätexistiert nur ander Oberfläche.”

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BÖRSE EXPRESS

ROHSTOFFE

Die meisten Basismetalle beendeten die Vorwoche miteinem Minus. Wie schon so oft war wieder einmalChina daran schuld. Eine Serie unerwartet schwacher

Konjunkturdaten drückte auf die Stimmung.

Erholt. Achim Wittmann von der Landesbank Baden-Würt-temberg (LBBW) glaubt, dass genau diese Daten Anlass zu po-sitiven Preiserwartungen geben - vor allem bei Kupfer.Mittlerweile hat sich das Basismetall vom starken Rückgangzu Jahresbeginn - der Preis fiel auf das tiefste Niveau seit 2009- wieder vollständig erholt.

Belebung. Die zuletzt unerwartet schwachen Zahlen zu In-dustrieproduktion und Anlageinvestitionen in China schürendie Hoffnung auf konjunkturstimulierendeMaßnahmen. „Zu-

sammen mit Milli-ardeninvestitionenin die Verkehrs-und Energieinfra-struktur sollten sie

die Kupfernachfrage in der zweiten Jahreshälfte beleben.”, istWittmann überzeugt.

Konjunktur. Seitens der International Copper Study Group(ICSG) wird der industrielle Bedarfszuwachs in China in die-sem Jahr auf 4,5 bis fünf Prozent geschätzt. In Europa scheintsich die Konjunktur trotz weiterhin bestehender ökonomi-scher und geopolitischer Risiken weiter zu festigen. Auch inden USA dürfte dieWirtschaft getragen von den privaten Ver-braucherausgabenwieder an Dynamik gewinnen. „Insgesamterwarten wir für 2015 einen Anstieg der globalen Kupfer-nachfrage von zwei bis drei Prozent.”, so Wittmann.

Überschuss. Einen Strich durch die Rechnung könnten neueMinenprojekte in Chile, Peru, Mexiko, Sambia und der Mon-golei machen, die einen Angebotsüberschuss produzieren. Al-lerdings nur, wenn alles so eintrifft, wie erwartet. Aber schon

letztes Jahr hat sich die ICSG-Prognose eines Überschussesnicht bewahrheitet. Und selbst wenn doch. Ein Überangebotim Bereich zwischen 0,11 (durchschnittliche Erwartung derAnalysten laut Reuters) und 0,36 Mio. Tonnen (ICSG-Schät-zung) „ist in Relation zur Größe des Gesamtmarktes miteinemNachfragevolumen von über 20Mio. Tonnen sehr über-schaubar.”, schätzt der LBBW-Analyst.

Aluminium.Anderswo zwingt die Rekordproduktion in Chinaden Metallpreis in die Knie. Der dortige Aluminiumoutputstieg im April auf historisch hohe 2,59 Mio. Tonnen, die Ex-porte sind in den ersten vier Monaten des laufenden Jahresum 40 Prozent auf 1,65 Mio. Tonnen angewachsen. GoldmanSachs ist deswegen der Meinung, dass der Alupreis noch wei-ter fallen muss. „Wir glauben, dass die Alupreise niedrig blei-ben und in 2015 weiter sinken müssen, damitWerksschließungen ausserhalb Chinas den Markt wieder insGleichgewicht bringen.”, schrieb die Investmentbank kürzlichin einer Notiz.

Kupfer. US-Analysten sehen übrigens auch die Zukunft desKupferpreises nicht so rosig wie die LBBW - weil Chinas Im-mobilienmarkt schwächelt. Dabei ist er für bis zu 50 Prozentdes Kupfer-Verbrauchs Chinas verantwortlich. Im April wares zudem zum ersten Mal bei einem chinesischen Immobi-lienunternehmen und dessen US-Dollar-Bonds zu einem Zah-lungsausfall gekommen. „Der Immobilienmarkt wirdweiterhin eine Bremse für Metalle sein”, resümiert daher Da-niel Kang von JPMorgan Chase & Co. <

Laut Goldman Sachs stehen bis zu 35 Prozent des Metall-Ver-brauchs Chinas mit dem Immobilienmarkt in Verbindung. Foto: epa

China bleibt das Züngleinan der Waage

INDUSTRIEMETALLE

Christa Grünberg [email protected]

Der Aluminiumpreis hat die Ausweitung derchinesischen Produktion zu verdauen. Kup-fer könnte wiederum von der dortigen Nach-fragebelebung profitieren - wenn ChinasImmobilienmarkt nicht dazwischen funkt.

„Der Immobilienmarktwird weiterhin eineBremse für Metalle sein.”

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Die hier vorgestellte Aktienanleihe Protect mit Basis-wert Airbus-Aktie bietet bei einer Laufzeit von zwölfMonaten einen Zinssatz von 5 Prozent p.a. Die Rück-

zahlung erfolgt - in Abhängigkeit vom Schlusskurs der Air-bus-Aktie am 19. Mai 2016 - entweder zum Nennbetrag oderdurch Lieferung einer festgelegten Anzahl von Aktien.Der Zusatz ‘Protect’ reduziert dabei gegenüber der her-

kömmlichen Variante die Wahrscheinlichkeit einer Aktien-lieferung. Denn am Emissionstag (26. Mai 2015) der Anleihewird die Barriere von 80 Prozent des Schlusskurses festge-legt. Am Laufzeitende kommt es nur dann zu einer Rück-zahlung durch Aktienlieferung, wenn die Barriere amBewertungstag verletzt wird.

Schritt für Schritt. Am Emissi-onstag der Aktienanleihe Pro-tect wird die Barriere also bei80 Prozent des Schlusskursesder Airbus-Aktie festgehalten.Am Laufzeitende entscheidetder Referenzpreis (Schlusskursam 26. Mai 2016) über die Artund Höhe der Rückzahlung:-) Liegt der Referenzpreis

über der Barriere, erfolgt dieRückzahlung zum Nennbetrag.-) Liegt der Referenzpreis auf

oder unter der Barriere, erfolgtdie Rückzahlung durch Liefe-rung einer festgelegten Anzahlvon Aktien (Nominalbetrag /Schlusskurs am 26. Mai 2015).

Die Zinsen gibt’s immer. „Der attraktive Zinssatz kommtimmer zur Auszahlung, ganz gleich, wo die zugrunde lie-gende Aktie notiert“, erklärt die Commerzbank. Er stelltauch bei Kursgewinnen der Aktie die maximale Ertrags-chance dar. Während der Laufzeit erhalten Anleger aberkeine weiteren laufenden Erträge, wie etwa Dividenden.

Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000CN1C5U7. DieZeichnungsfrist läuft noch bis zum 26. Mai 2015. Der No-minalbetrag liegt bei 1000 Euro, der anfängliche Emissi-onspreis liegt bei 100 Prozent. Das Listing erfolgt inStuttgart (Euwax) und Frankfurt. <

Jeden Freitag erscheint der Zertifikate-Newsletter „Zer-tifikate Express“. Hier können Sie sich kostenlos an-melden: http://www.boerse-express.com/nl

Die Aktienperformance von Airbus hat auf die Zinszahlungkeinen Einfluss. Foto: Bloomberg

Mit der Airbus-Aktie zu5 Prozent Zinsen

AKTIENANLEIHE PROTECT

Michael J. Plos [email protected]

Die Commerzbank bietet derzeit die „Ak-tienanleihe Protect auf Airbus“ zur Zeich-nung an. Die Laufzeit beträgt ein Jahr, dieVerzinsung liegt bei 5 Prozent. Der Sicher-heitspuffer liegt bei 20 Prozent.

VERZINSUNG

5,00%Unabhängig von derPerformance der Airbus-Aktie erhalten Anleger zumLaufzeitende eineZinszahlung in Höhe von5 Prozent.

Die zwei Szenarien Quelle: Screenshot Commerzbank

43FREITAG, 22. MAI 2015

Page 44: be INVESTOR 35

BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

Mit einem Anteil von 18,6 Prozent belegte die Deut-sche Bank erneut den ersten Platz (siehe Grafik).Die DZ Bank folgte mit 15,5 Prozent auf dem zwei-

ten Rang. Zwar verlor die Helaba prozentual etwas gegen-über dem vierten Quartal des Vorjahres, sicherte sich aberdennoch mit 11,9 Prozent die dritte Position. Den viertenRang nahm die HypoVereinsbank mit 10,9 Prozent ein. DieLBBW schaffte es mit 10,3 Prozent auf die fünfte Positionund verdrängte damit die Commerzbank mit 8,4 Prozentauf den sechsten Platz.Die fünf führenden Emittenten vereinten einen Marktan-

teil von insgesamt 67,2 Prozent des Gesamtmarktes auf sich.An dieser Marktanteilserhebung nahm erstmalig auch die

Deka Bank teil. Die NordLB und die Royal Bank of Scotland(RBS) wurden nicht mehr berücksichtigt. An der Erhebungder Marktvolumenstatistik, die etwa 90 Prozent des ausste-henden Zertifikatevolumens abdeckt, nahmen 16 Emitten-ten teil.Die Anlagezertifikate hatten Ende März einen Anteil von

96,7 Prozent am gesamten Marktvolumen. Auf Hebelpro-dukte entfiel ein Anteil von 3,3 Prozent. Daher entsprachdie Platzierung der Emittenten bei den Anlagezertifikatenauch weitgehend der Reihenfolge der Gesamtrangliste.

Anlageprodukte. Mit einem Anteil von 18,4 Prozent führtedie Deutsche Bank die Kategorie der Anlageprodukte an.Wie schon im Vorquartal kam die DZ Bank mit 15,8 Prozentauf den zweiten Platz. Die Helaba erreichte Ende März mit12,3 Prozent die dritte Position. Die HypoVereinsbank si-cherte sich mit 11,1 Prozent den vierten Platz. Auf den fünf-ten Rang kam zum Ende des ersten Quartals die LBBW mit10,7 Prozent.

Hebelprodukte. Die Commerzbank verteidigte Ende Märzin der Kategorie der Hebelprodukte den ersten Platz. Sie si-cherte sich einen Marktanteil von 27,5 Prozent. Auf derzweiten Position, wie bereits im Vorquartal, folgte die Deut-sche Bank mit einem Anteil von 24,6 Prozent. Die HSBCTrinkaus rückte mit 7,3 Prozent auf den dritten Rang vor.Die BNP Paribas kam Ende März auf einen Marktanteil von6,9 Prozent und belegte den vierten Platz. Der fünfte Platzging mit 6,4 Prozent an die Citigroup. <

Deutsche Bank weitetMarktführerschaft aus

MARKTANTEILE

Michael J. Plos [email protected]

Der Deutsche Derivate Verband präsentiertdie neuesten Zahlen zu den Marktanteilender Zertifikateemittenten. Per Ende März2015 kam es „lediglich zu geringfügigenVeränderungen“, so der Verband.

Die Marktanteile Quelle: Screenshot DDV

44FREITAG, 22. MAI 2015

Page 45: be INVESTOR 35

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ZERTIFIKATE

boerse-express.com/zertifikatdesmonats

Zertifikat des Monats Hier sehen Sie alleSieger

Das ZFA fasst zusammen: „Per Ende April beträgt dasGesamtvolumen des österreichischen Zertifikate-marktes 11,6 Milliarden Euro, das ist im direkten Ver-

gleich zum Vormonat ein Rückgang um 1,3 Prozent bzw.148 Millionen Euro. Der Rückgang ist auf Anlageproduktezurückzuführen, Hebelprodukte können durch positivePreiseffekte im April weiteres Wachstum verzeichnen.“

Zertifikate ohne Zinsprodukte. Der Open Interest der Zer-tifikate exkl. Zinsprodukte (also Garantie-Zertifikate, Teil-schutzprodukte, Index-Zertifikate und Hebelprodukte) derMitglieder des ZFA sinkt im April um 1,1 Prozent bzw. 47Millionen Euro. Garantie-Zertifikate verlieren um 0,5 Pro-zent, Teilschutzprodukte um 2,4 Prozent. Hebelproduktekönnen einen Zuwachs von 0,7 Prozent verzeichnen. DasVerhältnis Anlageprodukte zu Hebelprodukte verändertsich dadurch auf 99,3 zu 0,7. Das Gesamtvolumen der Zer-tifikate exkl. Zinsprodukte beträgt per Ende April 4,4 Milli-arden Euro.

Die strukturierten Zinsprodukte. Das Volumen struktu-rierter Zinsprodukte geht im Vergleich zum Vormonat um

57 Millionen Euro, das sind 1,5 Prozent, zurück. Der OpenInterest beträgt per Ende April 3,8 Milliarden Euro.

Reger Handel. Im April erhöht sich die Handelstätigkeit er-neut in starkem Ausmaß. Insgesamt werden 271 MillionenEuro in Zertifikaten umgesetzt, ein Umsatzanstieg von 42,4Prozent. Die gestiegene Handelstätigkeit ist auf Anlagepro-dukte und Hebelprodukte zurückzuführen. <

Oben: Der Open Interest fällt auf 11,6 Milliarden Euro.Unten: So setzt sich der Open Interest zusammen.

Der Open Interest fälltauf 11,6 Milliarden Euro

MARKTBERICHT

Michael J. Plos [email protected]

Der Open Interest fällt in Österreich auf dentiefsten Stand seit September 2014. Schuldsind die Anlage-Zertifikate. Hebel-Produktekönnen nämlich, durch positive Preisef-fekte, zulegen.

Zertifikatemarkt Österreich in Bildern Quelle: Screenshot ZFA

45FREITAG, 22. MAI 2015

Page 46: be INVESTOR 35

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ZERTIFIKATE

In den Produktunterlagen erklärt die Credit Suisse: „DieZinsen für Bundesanleihen oder Spareinlagen tendierengegen Null, teilweise gibt es im Euroraum auch bereits

negative Zinsen. Vor diesem Hintergrund suchen sicher-heitsorientierte Anleger nach Alternativen, die neben vielSicherheit auch eine gute Chance auf attraktive Erträge auf-weisen.“ Eine solche Alternative soll nun der „CS Bonus CapGarant auf den Euro Stoxx 50 06/2015 bis 06/2022“ der Cre-dit Suisse darstellen. Bei Laufzeitende bietet das Garantie-produkt nicht nur 100 Prozent Kapitalschutz, sondernbereits bei unverändertem Stand des Euro Stoxx 50 einenzusätzlichen Bonus von 15 Prozent des Nennbetrags.

Und so funktioniert’s.Mit die-sem Produkt können Anlegersomit bereits dann einenBonus von 150 Euro je 1000Euro Nennbetrag am Laufzeit-ende vereinnahmen, wenn derEuro Stoxx 50 lediglich sta-gniert und bei Laufzeitendemindestens seinen Startwert

erreicht. „Insofern besteht eine gute Chance, dass der Bonusgezahlt wird“, so die Credit Suisse. Aber: Schließt der EuroStoxx 50 unter seinem Startwert, entfällt der Bonus.Bei einemMinus des Basiswerts greift die Kapitalgarantie.

Der vollständige Kapitalschutz bei Laufzeitende die als Ab-sicherung bei möglichen Einbrüchen am Aktienmarkt.„Daher eignet sich dieses Garantieprodukt gerade auch fürsehr sicherheitsorientierte Anleger, die angesichts des ak-tuellen Niedrigzinsumfelds Alternativen zu Bundeswertpa-pieren oder Spar- und Termineinlagen suchen“.

Die Sicherheit steht an erster Stelle. Bodo Gauer, LeiterStructured Retail Products Deutschland & Österreich, er-klärt: „Für viele Anleger steht Sicherheit an erster Stelle. Zu-sätzlich bieten unsere Bonus-Cap-Garant-Zertifikate einewirklich gute Chance, bei Laufzeitende einen attraktivenBonus zu erhalten. Dies erklärt die hohe Nachfrage nachdieser innovativen Lösung der bonitätsstarken CreditSuisse.“

Daten und Fakten. Das neueBonus-Cap-Garant-Zertifikathat die ISIN DE000CS8AYD2und kann bis zum 26. Mai 2015gezeichnet werden. Der Nenn-betrag des Garantieproduktsbeträgt 1000 Euro pro Zertifi-kat. Die Laufzeit liegt bei sie-ben Jahren bis zum 2. Juni2022. Der Emissionspreis dervon der Credit Suisse AG, Zü-rich – handelnd durch die Nie-derlassung London –begebenen Emission liegt bei100 Prozent. Hinzu kommt ein

Ausgabeaufschlag, der bis zu 3 Prozent betragen kann (je-weils bezogen auf den Nennbetrag). Die Notiz im Freiver-kehr der Frankfurter Wertpapierbörse ist ab dem 2. Juni2015 vorgesehen. <

Jeden Freitag erscheint der Zertifikate-Newsletter „Zer-tifikate Express“. Hier können Sie sich kostenlos an-melden: http://www.boerse-express.com/nl

Der Euro Stoxx 50 entscheidet darüber, ob es „nur“ das Geldzurück gibt, oder 15 Prozent Zinsen anfallen. Foto: Bloomberg

Kapitalgarantie: In siebenJahren zu 15% Zinsen

CS BONUS CAP GARANT

Michael J. Plos [email protected]

Die Credit Suisse bietet derzeit den „CSBonus Cap Garant auf den Euro Stoxx 50“zur Zeichnung an. Trotz Kapitalgarantiesind hier bis zu 15 Prozent Zinsen über dieLaufzeit möglich.

VERZINSUNG

15,0%150 Euro je 1000 EuroNennbetrag sind beim BonusCap Garant im Idealfall zulukrieren.

„Zusätzlichbieten unsereBonus-Cap-Ga-rant-Zertifikateeine wirklichgute Chance, beiLaufzeitendeeinenattraktivenBonus zuerhalten.“

46FREITAG, 22. MAI 2015

Page 48: be INVESTOR 35

BÖRSE EXPRESS

KOMMENTAR STEUERN

Für gemeinnützige Kunst- und Kulturinstitutionen stel-len freigebige Zuwendungen einen wesentlichen Bei-trag zur Finanzierung und Realisierung ihrer

kulturellen Projekte dar. Neben Privatpersonen und Un-ternehmen unterstützen häufig auch eigennützige Privat-stiftungen gemeinnützige Zwecke. Diese Zuwendungeneigennütziger Privatstiftungen unterliegen regelmäßig derKapitalertragsteuer.

Freiwillige Zuwendungen. Freigebige Leistungen anKunst- und Kulturbetriebe sind im Allgemeinen steuerlichnicht absetzbar. Aufgrund gesetzlicher Anordnung sindSpenden an begünstigte Einrichtungen iSd § 4a EStG be-traglich begrenzt mit 10% des Gewinnes vor Berücksichti-gung eines allfälligen Gewinnfreibetrages alsBetriebsausgabe bzw. als Sonderausgabe absetzbar. Frei-willige Zuwendungen an andere gemeinnützige Organisa-tionen können steuerlich nicht geltend gemacht werden.

Spendenbegünstigung. Abzugsfähig sind Spenden an Ein-richtungen, die im Gesetz ausdrücklich aufgezählt sindund an Einrichtungen, die zum Zeitpunkt der Spende übereinen gültigen Spendenbegünstigungsbescheid verfügenund daher in der Liste der spendenbegünstigten Einrich-tungen auf der Website des BMF aufscheinen.

Spendenbegünstigte Kulturbetriebe. Abgesehen von

den ausdrücklich im Gesetz genannten begünstigtenKunst- und Kulturbetrieben ist es selbst bei Vorliegeneiner abgabenrechtlichen Gemeinnützigkeit der Kunst-und Kulturinstitution nach derzeitiger Rechtslage nichtmöglich, eine Spendenbegünstigung gem § 4a EStG inAnspruch zu nehmen, da die Förderung von Kunst undKultur keinen spendenbegünstigten Zweck darstellt.

Spendenabzug. Grundsätzlich kann eine eigennützigePrivatstiftung Spenden an begünstigte Spendenempfängerals Sonderausgaben steuerlich geltend machen. Allerdingserzielt eine Privatstiftung in der Regel überwiegend zwi-schenbesteuerte oder steuerbefreite Kapitalerträge, beidenen mangels steuerlicher Abzugsmöglichkeit von Son-derausgaben die steuerliche Geltendmachung der Spendeins Leere geht.

KESt auf Zuwendungen. Des Weiteren unterliegen Zu-wendungen jeder Art von eigennützigen Privatstiftungenals Einkünfte aus Kapitalvermögen regelmäßig dem Kapi-talertragsteuerabzug, es sei denn, der Empfänger ist einbegünstigter Spendenempfänger iSd § 4a EStG. Zuwen-dungen an nicht ausdrücklich im Gesetz genannte ge-meinnützige Kunst- und Kulturinstitutionen unterliegenfolglich auf Ebene der zuwendenden Privatstiftung dem25%igen Kapitalertragsteuerabzug.

Fazit. Um das Engagement eigennütziger Privatstiftungenim gemeinnützigen Kunst- und Kulturbereich zu forcie-ren, wäre eine Ausweitung der spendenbegünstigten Ein-richtungen auf weitere Kunst- und Kulturinstitutionensowie eine Anwendung des Sonderausgabenabzugs auchauf zwischensteuerpflichtige Einkünfte wünschenswert.Entsprechende Änderungen wurden im geplanten „Ge-meinnützigkeitspaket“ der Bundesregierung in Aussichtgestellt. <

http://www.be24.at

BElogs ÖsterreichsBörsetagebücher

KESt-Pflicht für Kunst-und Kulturförderungdurch Privatstiftungen

VON PETRA MAYERSENIOR MANAGER / DELOITTE [email protected]

48FREITAG, 22. MAI 2015

Page 49: be INVESTOR 35

BÖRSE EXPRESS

KOMMENTAR STEUERN

Das BMF hat mit 12.5.2015 den Begutachtungsentwurfzu den im Rahmen der Steuerreform 2015 geplantenÄnderungen im Bereich des Endbesteuerungsgesetzes

sowie des Bankgeheimnisses veröffentlicht. Folgende Neue-rungen sind darin vorgesehen:

Endbesteuerung. Das EndbesteuerungsG enthält einen Ka-talog von Einkünften aus Kapitalvermögen, deren Besteue-rung durch den Kapitalertragsteuer-Abzug abgegolten ist.Neben der KESt iHv 25%wird auf diese Einkünfte daher keineweitere Steuer erhoben. Diese Aufzählung soll nun um Ein-künfte aus realisierten Wertsteigerungen (§ 27 Abs 3 EStG)und Einkünfte aus Derivaten (§ 27 Abs 4 EStG), die erst imZuge des BudBG 2011 definiert wurden, ergänzt werden. Da-durch soll die Abgeltungswirkung der KESt auch für diese Artvon Kapitaleinkünften verfassungsrechtlich verankert wer-den.

KESt-Satz. Nach derzeitiger Rechtslage ist die Kapitalertrag-steuermit einem einheitlichen Satz festzusetzen undmit derHälfte des höchsten Einkommensteuertarifs gedeckelt. DieseBestimmung soll dahingehend geändert werden, dass unter-schiedliche KESt-Sätze festgelegt werden können.Weiters solldie Koppelung an den Einkommensteuertarif entfallen unddie KESt künftig absolut mit einem Steuersatz von 27,5% ge-deckelt werden. Beim KESt-Satz auf Geldeinlagen und sons-tige Forderungen bei Kreditinstituten sieht derBegutachtungsentwurf die Beibehaltung des derzeit gelten-den Steuersatzes von 25% vor.

Einschränkung Bankgeheimnis.Mit dem Bankenpaket solldas Bankgeheimnis dahingehend eingeschränkt werden, dassden Abgabenbehörden des Bundes mittels Auskunftsersu-chen (§ 143 BAO) Zugang zu Bankdaten gewährt wird, wenndiese „Bedenken“ gegen die Richtigkeit einer Steuererklä-rung hegen. Zugang zu Bankdaten von Dritten, etwa Liefe-ranten oder Kunden – die nicht Partei des Abgabenverfahrenssind – wird bei der begründeten Annahme gewährt, dass dasAuskunftsverlangen für die Abgabenerhebung bedeutsam ist;hier ist der Inhaber des Kontos bzw Depots jedoch zuvor an-zuhören. Korrespondierend mit der Vereinfachung des be-hördlichen Zuganges zu Bankdaten soll das BMF mittelsKontenregistergesetz (KontRegG) ermächtigt werden, einbundesweites Kontenregister über Einlagen-, Giro-, Bauspar-konten und Wertpapierdepots anzulegen, welches die Kon-tonummer sowie weitere personenbezogene Daten über den

Kontoinhaber zu enthalten hat. Kreditinstitute werden ent-sprechend verpflichtet, Kontodaten ab dem 1.3.2015 an dasBMF zu übermitteln.

Verhinderung von Kapitalabflüssen.Nach dem Entwurf desbis 2020 befristeten Kapitalabfluss-Meldegesetzes sind Kapi-talabflüsse, die im Rahmen eines einzigen oder von mehre-ren zusammengehörigen Vorgängenmindestens 50.000 Eurobetragen, zu melden. Als Abfluss sollen Auszahlungen undÜberweisungen von Sicht-, Termin- und Spareinlagen, dieÜbertragung des Eigentums an Wertpapieren mittels Schen-kung im Inland sowie Verlagerungen von Wertpapieren inausländische Depots gelten. Die erste Meldung an das BMFhat spätestens am 31.3.2016 zu erfolgen und Kapitalabflüssefür den Zeitraum vom 1.3.2015 bis 31.12.2015 umfassen.

Automatischer Informationsaustausch. Das Gemeinsa-mer Meldestandard-Gesetz (GMSG) dient der Umsetzung desvon der OECD entwickelten und durch Änderung der EU-Amtshilferichtlinie von der EU übernommenen gemeinsa-men Meldestandards für den automatischen Austausch vonInformationen über Finanzkonten (Common ReportingStandard – CRS). Dieser Meldestandard orientiert sich starkan den zwischenstaatlichen FATCA-Vereinbarungen (IGAModel 1) mit den USA. Für diese Zwecke verpflichtet dasGMSG österreichische Finanzinstitute ihrem jeweiligen Fi-nanzamt jährlich Kontodaten meldepflichtiger Personen zumelden. Die gesammelten Daten werden anschließend vomBMF an die zuständigen Behörden der teilnehmenden Staa-ten weitergeleitet. Zu melden sind grundsätzlich Kontoda-ten von Personen oder Rechtsträgern, die in den amgemeinsamen Meldestandard teilnehmenden Staaten – dassind alle EU-Staaten und alle Drittstaaten mit denen ein ent-sprechendes multi- oder bilaterales Abkommen über denMeldestandard abgeschlossen wurde – steuerlich ansässigsind. Damit würde das Bankgeheimnis für diese ausländi-schen Personen in Österreich faktisch abgeschafft werden.Wir werden Sie über weitere Entwicklungen im Rahmen

des Gesetzwerdungsprozesses informieren. <

Neues zur Steuerreform

VON DOMINIK STUNDNERSENIOR ASSISTANT / STEUERBERATUNG [email protected]

Foto: APA

49FREITAG, 22. MAI 2015

Page 50: be INVESTOR 35

BÖRSE EXPRESS

KALENDER (CLICK FOR MORE)Uhrzeit Event Montag, 25. Mai Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Dienstag, 26. Mai Tatsächlich Konsens Zuletzt

50FREITAG, 22. MAI 2015

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KALENDERUhrzeit Event Dienstag, 26. Mai Tatsächlich Konsens Zuletzt

51FREITAG, 22. MAI 2015

Page 52: be INVESTOR 35

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KALENDERUhrzeit Event Dienstag, 26. Mai Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Mittwoch, 27. Mai Tatsächlich Konsens Zuletzt

52FREITAG, 22. MAI 2015

Page 53: be INVESTOR 35

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KALENDERUhrzeit Event Mittwoch, 27. Mai Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Donnerstag, 28. Mai Tatsächlich Konsens Zuletzt

53FREITAG, 22. MAI 2015

Page 54: be INVESTOR 35

BÖRSE EXPRESS

KALENDERUhrzeit Event Donnerstag, 28. Mai Tatsächlich Konsens Zuletzt

54FREITAG, 22. MAI 2015

Page 55: be INVESTOR 35

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KALENDERUhrzeit Event Donnerstag, 28. Mai Tatsächlich Konsens Zuletzt

55FREITAG, 22. MAI 2015

Page 56: be INVESTOR 35

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KALENDERUhrzeit Event Donnerstag, 28. Mai Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Freitag, 29. Mai Tatsächlich Konsens Zuletzt

56FREITAG, 22. MAI 2015

Page 57: be INVESTOR 35

BÖRSE EXPRESS

KALENDERUhrzeit Event Freitag, 29. Mai Tatsächlich Konsens Zuletzt

57FREITAG, 22. MAI 2015

Page 58: be INVESTOR 35

BÖRSE EXPRESS

KALENDERUhrzeit Event Freitag, 29. Februar Tatsächlich Konsens Zuletzt

SPORTSTUFF VON JAKOB FABERREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

Esentbehrt nicht einer gewissen Ironie. Ausgerechnetein Araber soll nun die FIFA retten. Jenen Verband,der gerade durch die WM-Vergabe in die arabische

Welt so heftig ins Strudeln geraten ist. Sieben Jahre vorder WM in Katar schickt sich Prinz Ali bin Al-Hussein an,das korrupte Regime von Joseph S. Blatter zu beenden.Der Jordanier ist der letzte von ehemals drei Herausforde-rern. Luis Figo und Michael van Praag, die beiden europäi-schen Kandidaten, zogen ihre Kandidaturen zu Gunstenihres Mitstreiters zurück. Eine richtige Entscheidung, nurmit gebündelten Kräften kann Blatter vom Thron gesto-ßen werden.Trotzdem ging ein leichtes Stöhnen durchEuropas Fußball-Szene. Prinz Ali wird aufgrund seiner Her-kunft kritisch beäugt. Die arabische Welt sieht sich mitvielen Vorurteilen konfrontiert, sie wird mit autoritärerHerrschaft und Menschenrechtsverletzungen verbunden.

Auch Blatters Herausforderer muss sich nun über diesenKamm scheren lassen. Das jedoch völlig zu Unrecht. DennPrinz Ali gehört zu den Guten im Weltverband. Genausowie Figo und van Praag will er einen Turnaround an derSpitze des Weltverbandes. Er steht für mehr Transparenzund tritt für die Veröffentlichung des Garcia-Untersu-chungsberichts zur Vergabe der Weltmeisterschaften anRussland und Katar ein. Seit vier Jahren sitzt der 39-jäh-rige Ziehsohn von UEFA-Präsident Michel Platini im Exe-kutivkomitee der FIFA. In dieser Zeit hat er eine ‘Kulturder Einschüchterung’ erlebt. Deswegen kandidiert er nunselbst gegen Blatter. Große Chancen werden dem Prinzen,der in Großbritannien und den USA studierte, aber nichteingeräumt. In seinem asiatischen Heimatverband, derganze 47 Stimmen zu vergeben hat, geben andere Leuteden Ton an. AFC-Präsident Scheich Salman hat Blatterseine Unterstützung schon längst zugesagt. Die Hoffnun-gen der UEFA ruhen auf Prinz Ali. Gut möglich, dass demarabischen Kandidaten jedoch ausgerechnet seine Nähe zuEuropa zum Verhängnis wird. <

Prinz Ali ist einer von denGuten

58FREITAG, 22. MAI 2015

Page 59: be INVESTOR 35

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AKTIEN & INDIZES

Impressum BÖRSE EXPRESS / INVESTOR EXPRESS

MEDIENEIGENTÜMER Styria Börse Express GmbH, Berggasse 7/7, 1090 WienINTERNET www.boerse-express.com PHONE 01/236 53 13EMAIL [email protected] ABO www.boerse-express.com/aboGESCHÄFTSFÜHRER Robert Gillinger (gill) LEITUNG PROJEKT- & MEDIENMANAGEMENT Michael RubenMinassian REDAKTION (Leitung) Mag. Harald Fercher (hf), Mag. Christa Grünberg (cg), Paul Chri-stian Jezek (pj), Michael Plos, MA (mp), Mag. (FH) Christine Petzwinkler, Dr. Christoph Rohrmo-ser (cr)STÄNDIGE GASTKOMMENTATOREN Nora Engel-Kazemi, Franz Gschiegl, Walter Kozubek, WolfgangMatejka, Peter Rietzler, Monika Rosen, Alois WögerbauerTECHNISCHE LEITUNG DI Josef Chladek TECHNIK Thomas Zehetbauer CHARTS TeleTrader, Kursdatenohne GewährBEZUG Diverse Aboformen unter www.boerse-express.com/abo Gerichtsstand ist Wien.HINWEIS Fur die Richtigkeit der Inhalte kann keine Haftung übernommen werden. Die gemach-ten Angaben dienen zu Informationszwecken und sind keine Aufforderung zum Kauf/ Verkaufvon Aktien. Das gilt vor allem fur das Trading-Depot. Der Börse Express ist ausschliesslich furden persönlichen Gebrauch bestimmt, jede Weiterleitung verstösst gegen das Copyright.Nachdruck: Nur nach schriftlicher Genehmigung.VOLLSTÄNDIGES IMPRESSUM www.boerse-express.com/impressum

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Raiffeisen Bank Int. 15.03 0.94 244983RHI 25.53 -1.30 5356Schoeller-Bleckmann 58.24 0.15 16493Telekom Austria 6.45 -2.55 134924UNIQA 9.40 1.84 434446Verbund 15.04 -0.03 33896Vienna Insurance Group 36.13 0.00 70963voestalpine 39.65 -0.21 42158Wienerberger 14.92 -0.76 39849Zumtobel 25.49 -0.04 11597

Agrana 81.50 0.00 37Amag 31.75 0.46 163ams 52.40 -1.36 3660AT+S 15.70 -0.25 17734Bene 0.19 -3.52 50bwin.party 1.48 -0.34 29682C-Quadrat 48.00 151Century Casinos 4.01 1.52 6624DO&CO 71.30 -0.93 2036EVN 10.39 -0.57 3360FACC 6.76 3.19 35252Flughafen 82.00 1.72 1902Frauenthal 10.20 2500HTI 1.17 134Kapsch TrafficCom 22.38 -0.07 1519

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Atrium 4.37 0.23 5407Brain Force 1.85 0.00 100CAT oil 11.84 1.89 14004Meinl Airports 0.03 0.00 970Porr 60.34 0.55 11226Teak Holz 0.35 0.00 7500update 3.39 -0.12 4094

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59FREITAG, 22. MAI 2015