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310 Zeitschriftenreferate. - - Bedarfsgegenst~nde F. Biir: Tierarzneimittel und Aufzuehtmittel in der landwirtsehaffliehen Praxis. 40 S. Loehham bei Mfinchen: Pallas-Verlag 1964. ]3rosch. 6.40 DM. Die vorliegende Broschfire ist inhaltlich identisch mit der in der Zeitschrift ,,Medizin und Er- n~hrung" in 3 Teilen erschienenen Abhandiung des gleichen Autors, die in dieser Z. 130, 329 (1966) referiert wurde. S.W. Souci (Mfinchen) Ze tschrfftenreferate Bedarfsgegenst~inde, technische Produkte u. dgl. Reinigungs- und Desinfektionsmittel M. E. Ginn: Eine neue physikalisehe Bewertungsteehnlk fiir WasehmitteL (Now physical eva- luation techniques.) (Chicago. lll., Armour Grocery Products Co.) J. Amer. Oil Chem. See. 40, 662--669 (1963). Ffir die Bewertung und Untersuchung yon modernen Wasehmitteln bringt Verf. eine l~ber- sicht. Der Sehliissel fiir die Wirkung wird in den kolloidchemischen Eigensehaften erbliekt, die dureh die kritische Mice]]enkonzentration (eme) gegeben ist. Fiir die l~einigungswirkung werden einige Gleichungen aufgestellt. Die Schmutzabhebung wird welter durch das Emulsionsbildungs- verm5gen unterstfitzt, wogegen die Schaumbildung etwas in den Hintergrund tritt. Es wird fiber die verschiedenen Versehmutzungsarton, die Art der W~sser und die verschiedensten Waschmittel berichtet. Die Methoden zur Bestimmung dcr SehmutzablSsung sind unterschiedlieh, zumal die Art der Verunreinigung ganz verschieden sein kann. Entweder handelt es sich um K6rperfett odor urn Sehmutz dureh berufliche T/itigkeit, der wiederum sehr unterschiedlich zusammengesetzt sein kann. Ein Apparat, der die ,,Weigo" w/~hrend des Waschvorganges toilet, wird beschrieben. Auch wird versucht, mit Hilfe yon dem Schmutz zugesetzten radioaktiven Substanzen die Reini- gungswirkung zu ermitteln. Photometrische und gra,zimetrische Methoden kommen ebenfalls zur Anwendung. Die Oberfl/~chenspannung und das HLB-System (hydropi]iedipophilie balance) dienen der weiteren Erkennnng des Reinigungseffektes. B. l~o[3mann (Wiesbaden) M. J. Schick: PhysikMische Chemie unionisierter Wasehmittel. (Physical chemistry of nonionie detergents.) (Edgewater, N.J., Lever Brothers Co., Bes. Center.) J. Amor. Oil Chem. See. 40, 680--687 (1963). Verf. gibt eine ausfiihrliche Ubersicht der physikMischen Chemic unionisierter Waschmitte]. Solche bestehen aus Kondensaten yon Athylenoxyd mit aliphatischen Alkoho]en, Carboxyl- verbindungen, Anliden, ~ercaptanen and Alkylphenolen, in denen die Kettent/~nge des hydro- philen Teiles eine Poisson-Verteilung besitzt. Die Eigenschaften der Oberfl~chenfilme w~griger LSsungen werden ebenso besprochen wie die Oberfl/~chenfihne. Einen breiten l~aum nehmen die Arbeiten fiber die Micellenbildung ein. Die verschiedenen Theorien werden erl~utert. Die Werte der cmc (kritische Micellenkonzentration) in jeder homologen Reihe folgen der Beziehung In emc = A + B~, worin n die Zahl der Xthylenoxydeinheiten und A und B Konstanten sind. B h~ngt yon der Natur der hydrophilen Gruppe ab und nimmt ab mit der Zunahme der Ketten- l~Lngeder hydrophilen Gruppe. Die cmc-Werte nehmen mit steigender Temp. ab. An Hand yon Literaturbeispielen werden weitere Eigensehaften wie der Aussalzeffekt erlgutert. Xhnlich ver- laufen die Erscheinungen bei gemischter Micellenbildungaus ionisierten und unionisierten Reini- gungsmitteln. Weitere Abschnitte behandeln die Phasengleichgewichte, die Dispersion und die Schaumbildungen, w/~hrend die Emulsionsbildungen als fiber den ~ahmen der Arbeit hinaus- gehend betrachtet werden. B. Bo/3mann (Wiesbaden) A. M. Mankowieh: Korrelation der Wasehwirkung mit physikoehemisehen Faktoren. (Corre- lation of detergency with physicochemical factors.) (Aberdeen Proving Ground, Md., U.S. Army Coating and Chem. Lab.) J. Amer. Oil Chem. See. 40, 674--679 (1963). Auf Grund umfangreieher Versuche und theoretischer Ableitungen zeigt Verf., dab es m5glieh ist, durch eine einfaehe Bereehnung die l~einigungswirkung yon Waschmitteln zu ermitteln. Von den einzelnen Komponenten spielen die kritische Micellenkonzentration (eme), die hydrophil- lipophile Balance (HLB) und die CC-1- und CC-2-Punkte, n~m]ieh die Konzentration bei 90% * EinschlieBlieh l~eferate yon Arbeiten in .Fortschrlttsberlchten, Handbi~chern und sonstlgen Sammelwerken.

Bedarfsgegenstände, technische Produkte u. dgl. Reinigungs- und Desinfektionsmittel

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310 Zeitschriftenreferate. - - Bedarfsgegenst~nde

F. Biir: Tierarzneimittel und Aufzuehtmittel in der landwirtsehaffliehen Praxis. 40 S. Loehham bei Mfinchen: Pallas-Verlag 1964. ]3rosch. 6.40 DM.

Die vorliegende Broschfire ist inhaltlich identisch mit der in der Zeitschrift ,,Medizin und Er- n~hrung" in 3 Teilen erschienenen Abhandiung des gleichen Autors, die in dieser Z. 130, 329 (1966) referiert wurde. S.W. Souci (Mfinchen)

Ze tschrfftenreferate Bedarfsgegenst~inde, technische Produkte u. dgl.

Reinigungs- und Desinfektionsmittel

M. E. Ginn: Eine neue physikalisehe Bewertungsteehnlk fiir WasehmitteL (Now physical eva- luation techniques.) (Chicago. lll., Armour Grocery Products Co.) J. Amer. Oil Chem. See. 40, 662--669 (1963).

Ffir die Bewertung und Untersuchung yon modernen Wasehmitteln bringt Verf. eine l~ber- sicht. Der Sehliissel fiir die Wirkung wird in den kolloidchemischen Eigensehaften erbliekt, die dureh die kritische Mice]]enkonzentration (eme) gegeben ist. Fiir die l~einigungswirkung werden einige Gleichungen aufgestellt. Die Schmutzabhebung wird welter durch das Emulsionsbildungs- verm5gen unterstfitzt, wogegen die Schaumbildung etwas in den Hintergrund tritt. Es wird fiber die verschiedenen Versehmutzungsarton, die Art der W~sser und die verschiedensten Waschmittel berichtet. Die Methoden zur Bestimmung dcr SehmutzablSsung sind unterschiedlieh, zumal die Art der Verunreinigung ganz verschieden sein kann. Entweder handelt es sich um K6rperfett odor urn Sehmutz dureh berufliche T/itigkeit, der wiederum sehr unterschiedlich zusammengesetzt sein kann. Ein Apparat, der die ,,Weigo" w/~hrend des Waschvorganges toilet, wird beschrieben. Auch wird versucht, mit Hilfe yon dem Schmutz zugesetzten radioaktiven Substanzen die Reini- gungswirkung zu ermitteln. Photometrische und gra,zimetrische Methoden kommen ebenfalls zur Anwendung. Die Oberfl/~chenspannung und das HLB-System (hydropi]iedipophilie balance) dienen der weiteren Erkennnng des Reinigungseffektes. B. l~o[3mann (Wiesbaden)

M. J. Schick: PhysikMische Chemie unionisierter Wasehmittel. (Physical chemistry of nonionie detergents.) (Edgewater, N.J., Lever Brothers Co., Bes. Center.) J. Amor. Oil Chem. See. 40, 680--687 (1963).

Verf. gibt eine ausfiihrliche Ubersicht der physikMischen Chemic unionisierter Waschmitte]. Solche bestehen aus Kondensaten yon Athylenoxyd mit aliphatischen Alkoho]en, Carboxyl- verbindungen, Anliden, ~ercaptanen and Alkylphenolen, in denen die Kettent/~nge des hydro- philen Teiles eine Poisson-Verteilung besitzt. Die Eigenschaften der Oberfl~chenfilme w~griger LSsungen werden ebenso besprochen wie die Oberfl/~chenfihne. Einen breiten l~aum nehmen die Arbeiten fiber die Micellenbildung ein. Die verschiedenen Theorien werden erl~utert. Die Werte der cmc (kritische Micellenkonzentration) in jeder homologen Reihe folgen der Beziehung In emc = A + B~, worin n die Zahl der Xthylenoxydeinheiten und A und B Konstanten sind. B h~ngt yon der Natur der hydrophilen Gruppe ab und nimmt ab mit der Zunahme der Ketten- l~Lnge der hydrophilen Gruppe. Die cmc-Werte nehmen mit steigender Temp. ab. An Hand yon Literaturbeispielen werden weitere Eigensehaften wie der Aussalzeffekt erlgutert. Xhnlich ver- laufen die Erscheinungen bei gemischter Micellenbildung aus ionisierten und unionisierten Reini- gungsmitteln. Weitere Abschnitte behandeln die Phasengleichgewichte, die Dispersion und die Schaumbildungen, w/~hrend die Emulsionsbildungen als fiber den ~ahmen der Arbeit hinaus- gehend betrachtet werden. B. Bo/3mann (Wiesbaden)

A. M. Mankowieh: Korrelation der Wasehwirkung mit physikoehemisehen Faktoren. (Corre- lation of detergency with physicochemical factors.) (Aberdeen Proving Ground, Md., U.S. Army Coating and Chem. Lab.) J. Amer. Oil Chem. See. 40, 674--679 (1963).

Auf Grund umfangreieher Versuche und theoretischer Ableitungen zeigt Verf., dab es m5glieh ist, durch eine einfaehe Bereehnung die l~einigungswirkung yon Waschmitteln zu ermitteln. Von den einzelnen Komponenten spielen die kritische Micellenkonzentration (eme), die hydrophil- lipophile Balance (HLB) und die CC-1- und CC-2-Punkte, n~m]ieh die Konzentration bei 90%

* EinschlieBlieh l~eferate yon Arbeiten in .Fortschrlttsberlchten, Handbi~chern und sonstlgen Sammelwerken.

Zeitschriftenreferate. - - ]3edarfsgegenst~nde 311

und die des doppelten Wertes eine Rolle. An versehiedenen Beispielen werden die Bestimmung und die Berechnung yon 2 Konstanten sowie die gesamte Berechnung gezeigt.

B. Rofimann (Wiesbaden)

M. J. Rosen: Jiingste Fortsehritte bei der Analyse oberil~iehenaktiver Stoffe dnreh instrument- freie Methoden. (Recent advances in the analysis of surface-active agents by non-instrumental methods.) (Broo]clyn, N. Y., Dept. o/Chem., Brooklyn Coll., City Univ. of New lZorl~.) J. Amer. Oil Chem. Soc. 40, 687--691 (1963).

Verf. berichtet ausffihrlieh fiber die Mfgliehkeiten der Untersuchnng yon oberfl~ehenaktiven Stoffen mittels einfaeher Verfahren. Die chromatographisehen Methoden mit Ionenaustansehern werden genau besehrieben. Je naehdem, ob es sieh um nieht-ionisierte oder ionisierte oberfli~ehen- aktive Stoffe handelt, mfissen die entspreehenden anionischen, kationischen odor unionisierten Austauscherharze verwendet werden. Durch entspreehende Gleichungen werden die einzelnen Vorgi~nge erkliirt. Welter kfnnen die Papierehromatographie und die Gas-fliissig-Chromatographie mit Erfo]g herangezogen werden. Es wird gezeigt, dab sich die Iunktionellen Gruppen bestimmen lassen nnd dag schlieBlieh sogar quantitative Aussagen mfg]ieh werden dutch die Bestimraung der Aquivalentgewichte der kationischen und anionischen oberfl~chenM~tiven Bestandteile.

B. Ro/3mann (Wiesbaden)

$. G. ross: Der EinIlult anorganiseher Kationen aul die bakterienabtiitende Wirkung yon an- ionenoberfffiehenaktiven Stolfen. (Effect of inorganic cations on bactericidal activity of anionic surfaetants.) (Cincinnati, 0., The Procter Gamble Co., Miami Valley Lab.) J. Baet. 86, 207--211 (1963).

Mit 5 Alky]benzylsulfonaten (ABS), die mit ~S (10--16 me/g) markiert waren, wurde zuni~chst die Adsorption an Staphylococcus aureus und Escheriehia coli bestimmt. Wi~hrend bei 25 mg/kg C~2 At~S 85o/0 der Bakterien iiberlebten,sank die Uberlebensrate bei Zugabe yon 10 .5 mol CaCI~ auf 45% ab. Andere, an sieh nicht ,,giftige" Ionen, wie Na +, K +, Mg++, Mn++, Fe+++ und A1 +++ er- niedrigten die Uber]ebensrate aneh, doeh nicht so stark wie Ca ++. Verf. schlieB~ ans den Ergeb- nissen, dab durch die Adsorption der ABS an die Zellwand alas Eindringen der Kationen in die Cytoplasmamembran erleichtert wird, was zu einer Desorganisation der Membran und zum Ver- lust intraee]lul/~rer Netaboliten fiit~.t. H. Franlc (Weihenstephan)

H. W. Znssman: Zus~itze yon [luoreseierenden Substanzen zu Wasehmitteln. (Fluorescent agents for detergents.) (Ardsley, N. Y., Gaigy Industr. Chem. Div.) J. Amer. Oil Chem. Soe. 40, 695--698 (1963).

Haushaltswaschmitlel werden mit 0,I~0,2% Weigmachern versetzt. ~iir die wei]3e Wiische werden Weil~macher, fiir Buntw~sche Aufheller verwendet. ~)ber die chemische Zusammen- setzung dieser Mittel, die meist chlorabspMtend sind, wird ausfiihrlieh beriehtet. Die Wirksamkeit der verschiedenen Mittel wird an Hand ihrer Emissionspektren demons~riert. :Fluoreseierende Stoffe kSnnen gute Wirkungen haben, aber die Art der l%sern des zu reinigenden Gewebes hat einen versehiedenen Einflul3. Die biologischen Eigensehaften der Bleiehmittel besonders in tIin- blick auf die Abwi~sser werden er6rtert. Auf ihre Ungef~hrlichkeit wird hingewiesen.

B. Ro/3mann (Wiesbaden) Werkstoffe und Verpackung

O. Kern: Beitrag zur Priifung yon Bedarfsgegenst~inden aus Plasten. Photometrisehe Bestim. mung yon Diphenylharnstoff neben Monophenylharnstoff mit Dichloridphenylmethan. [Mit engl. Zusammenfass.] ( Potsdam-Rehbri~cke, Inst./. Ern~ihr. d. Dtsch. Akad. d. Wiss. zu Berlin.) Nahrung 8, 188--191 (1964).

Zur ]~estimmung yon Diphenylharnstoff in Kunststoffen, auch neben )/Ionophenylharnstoff und anderen tIarnstoffderivaten kann die l~eaktion naeh TSC~UG~E~'~" herangezogen werden. Danach geben Verbindungen mit CS- und NH2- odor N H = in Nachbarstellung mit Dichlor- diphenylmethan in Chloroform odor Benzin blau odor violett geffi.rbte Reaktionsprodukte. Das zu untersuehende Plastikmaterial wird mit Ather extrahiert, das Lfsungsmittel abgedampft und der Riickstand in 10%igor L6sung yon Dichlordiphenylmethan in Chloroform anfgenommen. Nach Zugabe yon Sehwefels~ure und ]~ngerem Stehenlassen entsteht eine Violettfi~rbung, die bei 530 nm ausgewertet werden karm. E. Li~elc (Franldurt a. M.)

N. Gandolfo und A. 8ampaolo: Analytisehe und toxikologisehe Betraehtungen der Kriterien, die heute in Italien die Verwendung yon Kunststoff-Behiiltern fiir Lebensmittel regeln. (Conside- razioni ana]itiche e tossieologiehe sui criteri che disciplinano attualmente in Italia l'impiego dei

312 Zeitschriftenreferate. - - Allgemeine UntersuchungsverIahren

contenitori in materia plastics pet" prodotti alimentari.) (Born, Ist. Superiorc di Sanitd, Lab. di Chim.) R. C. Ist, sup. Sanit£ 26, 867--880 (1963).

Die Arbeit gibt die Untersuchungen und Kriterien wieder, die zu dem 1963 in Italien erlasse- nen Dekret ffihrten, das die Anwendung yon Kunststoffen fiir Lebvnsmittel-Beh/~lter regelt. Hierbei muBten die verschiedensten Gesiehtspunkte beriicksichtigt werden, wie z. B. die chemische und physikMische Konsti tution des Materials und seiner Zusi~tze, die Wechselbeziehungen zwi- schen verschiedenen Additivas und ihr l'Sbergang in die Lebensmitte], die Art der Lebensnfittel, die Zeitdauer des Kontaktes zwischen diesen und dem Kunststoff und die dabei herrsehende Temperatur sowie die Beh~Itergr6ge. - - Die Verfiigung enth~tt zwei Anlagen A und B. InA werden 1. die Substanzen aufgeftihrt, die zur tterstellung yon Kunststoff-Behgltern benutzt wer- den kSnnen und die bei ihrer Verwendung keine toxischen Monomere abgeben dtirfen sowie 2. die Zus/~tze, wie Weiehmacher, Stabilisatoren, Antioxydantien usw., deren Zahl auf das technisch unentbehrliche Minimum beschr~nkt ist, da diese starker als die Polymeren toxische Eigenschaften aufweisen kSnnen. - - In der Anlage ]3 werden die Klassifizierung der Lebensmittel nach ihren vorwiegenden Eigenschaften (z. B. wggrig, sauer, alkoholiseh) in sechs Gruppen, ferner das ftir jede dieser Gruppen geeignete LSsungsmittel und die angewendeten Untersuchungsverfahren auf- geftihrt. Dabei wird die Menge, nicht die Identit~t der in das Lebensmittel bzw. LSsungsmittel abgegebenen Substanz festgestellt. S. He/endehl (Freiburg i. Br.)

P. Shapras und G. C. Claver: Bestimmung yon Monomerenriiekstiinden und anderen fliiehtigen Komponenten in Styrolpolymerisaten dureh Gasehromatographie. (Determination of residual monomers and other volatile components in styrene based polymers by gas chromatography.) (S~oring/ield, Mass., Plastics Div., t~es. Development, Monsanto Co.) Analytic. Chem. 36, 2282 --2283 (1964).

Verff. beschreiben vine yon ihnen entwickelte Methode zur direkten Bestimmung yon Mono- merenspuren, nichtpolymerisierbaren, fliichtigen Bestandteilen und fliichtigen Zusgtzen in Styrol- polymerisaten. Das Verfahren eignet sieh jedoeh aueh ffir andere Kunststoffarten und beruht auf einer Direktinjektion yon Kunststoffl6sungen oder -dispersionen mit N,N'-Dimethylformamid als LSsungsmittel in den Gaschromatographen. Zusgtze anderer Art, Farbstoffe und Stabilisa- toren stSren die Monomerenbestimmung nicht.

Die Untersuehungen wurden mit einem Flammenionisationsgaschromatographen mit N2 als Tr/~gergas durehgefiihrt. Zwei in Serie geschaltete Trenns/~ulen mit 20% Tween-81 bzw. i0°/o Resoflex 446 auf Chromosorb W erwiesen sieh als zweekmgBig (Kolonnentemp. : 120 ° C; Proben- einlagtemp. : 210 ° C).

Die in den untersuehten Proben (Styrol-Acrylnitril-Butadien- bzw. Polyvinylehlorid-Poly- vinylaeetatpolymere) vorkommenden Monomerenspuren (Aerylnitril, Butadien, Styrol, ~-Nethyl- styrol und KresolabkSmmlinge bzw. Vinylehlorid, Vinylaeetate und Toluol) kolmten noeh in mg/kg-Mengen naehgewiesen werden. R. Kohn (Mtinehen)

Allgemeine Untersuchungsverfahren und Laboratoriumstechnik Physikalische Arbeitsmethoden und allgemeine Laboratoriumstechnik

0. R. Sammul, W. L. Brannon und A. L. Hayden: IR-Spektren einiger Verbindungen yon phar- mazeutisehem Interesse. (Infrared spectra of some compounds of pharmaceutical interest.) (Washington, D.C., Div. of Pharmaceutic. Chem., Food and Drug A drain.) J. Ass. off. ~grie. Chem. 47, 918--991 (1964).

335 II~-Spektren yon Arzneistoffen und Hilfsstoffen sind abgebildet. (Erg~nzung einer Spektren- sammlung yon 1962). G. Hauclc (Freiburg i. Br.)

H. Berge und P. derosehewski: Puffer in Alkohol-Wassergemisehen. [Mit engl. Zusammenfass. ] (Rostoclc, Inst./. Anorgan. Chem. d. Univ.) Z. analyt. Chem. 203, 81--86 (1964).

In Gemischen yon Wasser und den Alkoholen ~thanol, Methanol, n- und iso-Prop~nol wurden die pH-Wvrte des Acetat-, Phosphor- und Boratpuffers mit der W~sserstoffelektrodenkette gc- messen. Dvr prim~re Mediumeffekt, der vine Zunahme der Protonenaktivit~Lt erwarten lieBe, wird iiberlagert dutch das Zuriickdr~ngen der Dissoziation der schwachen S~uren. Der ptt-Wert nimmt ann~hernd linear mit der ~urze l der Ionenst£rke ab. Bei geringen Ionenst/~rken und hohen Alkoholkonzentrationen ergaben sieh grSBere Abweichungen. Aus der zunehmenden Neigung der Geraden ist ersichtlieh, dM3 mit Abnahme der Dielektrizit~tskonstanten der Salzeffekt zu- nimmt, t?. Rol3mann (Wiesbaden)

Zeitschriftenreferate. - - Allgemeine Untersuchungsverfahren 313

C. W. England und M. Neff: Die Genauigkeit kryoskopiseher Methoden. (The accuracy of eryoscope methods.) (Frederick, Md., und Washington, D. C., The C. W. England Lab.) J. Ass. off. agric. Chem. 46, 1043--1048 (1963).

Eine genaue Methode sollte folgcrichtig beim gleichen Muster im gleichen Laboratorium und z.?vischen versehiedenon Laboratorien reproduzierbare Ergebnisse liefern. Kiirzlich vorgenommene Uberpriifungen der kryoskoloischen Arbeitsweise zeigen die Notwendigkeit einer gr6geren Ein- heitlichkeit der Rcsultate bei gleichen Proben yon SalzlSsungen oder Milch, die in verschiedenen Laboratorien gefunden werden. Die Ursachen ungenauer Ergebnisse sind ungenaue Eichstandards, mangelnde Sorgfalt bei der Auswahl und Anwendung der Standards, nicht-lineare kryoskoloische Skalen und eine falsehe kryoskopisehe Arbeitstechnik. Es wird eine Methodik angegeben, urn die Linearit~t der Skala zu iiberpriifen und urn die Eimvaage des fiir irgendeinen Standard ben6tigten Salzes zu berechnen. Es wird die Verwendung tines einzigen Standards - - saures KalinmlohthMat - - (0,1524: n ergibt --0,534 ° C) vorgeschlagen und begriindet. Hinsiehtlich einer fehterhaften Ar- beitsweise werden Iolgende Punkte er6rtert: Verwendung nicht sauberer geagensgliiser, Volumen der Untersuchungsproben, Konditionierung des Thermistors, Vorkiihlung der Proben, Lage des Thermistors, richtige Eiehung, Unterkiihlung, Dauer des Gefrierens, Nullpunktbestimmung am Galvanometer und erneutes Einfrieren yon Proben. Andcre Faktoren, welche die Genauigkeit der Ergebnisse beeinflussen, sind: Verum'einigung der Proben, Vorgefrieren unter Verwendung yon Trockeneis, Saurebildnng in der Probe und kryoskopische Linearitat. H. Liese (Wiesbaden)

S. E. l?harm: Die Bestimmung der Zerreiltfestigkeit lliissiger Lebensmittel. (The determination of the tensile strength of fluid food materials.) (Cambridge, Mass., Dept. o/2Vutr, and Food Sci., Massachusetts Jnst. o] Technol.) J. Food Sci. 29, 483--486 (1964).

Die ZerreiBfestigkeit fliissiger Lebensmittel hag gelegentlich eine gewisse Bedeutung, z .B. fiir ihre Eig~ung als ~berzug. Man kann sie verh/~ltnism~gig einfach messen. Die Fliissigkeit wh'd hierzu in ein senkrechtes I~ohr geffi]lt, dessen lichte Weite kleiner als der ,,kritische Durch- messer" ist, das ist derjenige Durchmesser, bei dem die Flfissigkeit gerade noch nicht durch ihr Eigengewicht ins Fliel~en kommt. Sie wird daIm langsam mittcls Pregluf~ aus dem I%ohr heraus- gedriickt. Die herausragende Fliissigkeitss/iule reigt periodisch immer dann ab, wenn die Quer- schnittsbelastnng (lurch ihr eigenes Gewicht die Zerreil~festigkeit fiberschreitet. Man wiegt die Gewichte der abgerissencn Fliissigkcitssgulen und migt den Querschnitt an der Bruchstelle. Die ZerreiBfestigkcit ergibt sich claim als Quotient dieser beiden Gr6gen. - - Das iVfel3ergebnis ist yore Dnrchmesser des Roba'es unabh/ingig, sofern dieser nnterhalb des kritisehen Wertes bleibt. Es mn$ abet darauf geachtet werden, dal~ in der Fltissigkeitss/tule keine Luftblasen sind, da diese die Messung sehr beeintr/~chtigen kSnnen.

Verf. hat Versuche an Mayonnaise, Ketchup und Tomatenpaste durchgeffihrt. Dis hierbei gemessenen Zerreigfestigkeiten waren etwa zweimal so groB wie die Scherfestigkeiten.

U. Mennicke (Weihenstephan)

R. D. Peterson und W. K. Jordan: Betriebsuntersuehungen an einem Klarifixator. (Operational tests on a clarifixator.) (Ithaca, N.Y., Dept. o/Dairy and Food Sci., Cornell Univ.) Food Technol. 18, H. 9, 211--213 (1964).

Ein Klarifixator ist eine Zentrifuge, in der ~i lch in einem Arbeitsgang gercinigt und homo- genisiert wird. Verff. haben eine derartige ~aschine in einem normMen Molkereibetrieb untersucht und dabei gleichzeitig ihre reinigende und homogenisierende Wirkung mit denjenigen der iiblichen Gergte verglichen. Sie fanden, da$ die Wirkungen gut fibereinstimmen.

tlei der Benutzung des Ger/ites mul3 man beachten, dab sich sein Gegendruck merklich mit der Leistung i£ndert. Die Einstellung des richtigen Druckes ist wesentlich, um eine Phasenumkehr nnd ein AusOlen des zurfickstrOmenden Rahmes zu verhindern. Wird der Klarifixator an einer anderen Ste]le eingebaut, so muB die Mengenleistung erneut nachgepriift werden, da sie sich (lurch einen Weehsel der Einbaustelle erheblich/~ndern k~nn. U. Mennicke (Weihenstephan)

V. A. Jones, (l. W. Hall und (I. M. Trout: Reduktion der Griille yon Enmlsionskiigelehen dutch Dampfinjektion. (Size reduction of emulsion globules by steam injection.) (East Lansing, Mich., Dept. o/ Agric. Engin., Dept. o/Food Sci., Michigan State Univ.) Food Technol. 18, H. 9, 217--220 (1964).

Verff. untersuchten am Beispiel yon Mais6lemulsionen die homogenisierende Wirkung yon Dampfinjektionen. Sie verwendeten hierzu einen fiir diesen Zweek besonders gebanten DampY- injektor, bei dem der Dampf unter einem Winkel yon 30 ° gegen die FlieBrichtung tier Emulsion tangential in diese eingeblasen wurde. Als Mag fiir die St/irke der dureh die Injektion hervor- gerufenen Homogenisierung benutzten sie die Anderung der Durchsiehtigkeit d e r m i t Wasser

314 Zeitschriftenreferate. - - Allgemeine Untersuehungsverfahren

auf 0,012% 01gehalt verdiinnten Proben. Von den vier untersuchten EirdtuBfaktoren: Dampf- temloeratur, Druck der Emulsion, Fliefgeschwindigkeit und Anfangsgr5fe der 01tr61ofchen hatte die Dampftemloeratur den gr5ften Einfluf, wobei allerdings aueh ein ffir die I-Iomogenisierungs- wirkung optimalor Druek der Emulsion festgestellt wurde. Verschiedene Anfangsgr6feu der 01- trSpfchen wurden durch Vorhomogenisierung bei versehiedenen Drticken erhalten. Auch die bei hohen Drficken gewonnenen Emulsionen wurden dutch die Damlofinjektion noeh weiter homo- genisiert, allerdings in etwas geringerem Mal]e. Ms wesentliehe Ursache fiir die Homogenisierung durch Dampfinjoktion vermuten Verff. die bei der Kondensation der D~mpfblasen auftretende Cavitation. U. Mennicke (Weihenstelohan)

J. E. Sunderland und R. J. Grosh: ]~in Stromkrels zur Simulierung der Wirkung latenter Wiirme in Analeg-Rechenmasehinen. (A circuit to simulate latent heat effects for thermal analog com- puters.) (Atlanta, Ga., School o/Meehan. Engin., Georgia Inst. o/ Technol., und La/ayette, Ind., School o/Engin., Purdue Univ.) Food Teehnol. 18, It. 9, 209---210 (1964).

]3ei der W/~rmebehandlung yon Lebensmitteln treten hgufig Phasengnderungen auf, z. ]3. da- dureh, daft einige der beteiligten Stoffe bei bestimmten Temperaturen sehmelzen oder auch lest werden. In solehen Fgllen ist die Vorausberechnung des Prozefablaufes guBerst sehwierig, da analytische L6sungen hierffir nicht zur Verffigung stehen. Man kann diese Aufgaben aber mit Hilfe yon Analog-Rechenmasehinen bearbeiten. Verff. haben hierzu Sehaltungen entwickelt, bei denen yon der Analogie zwischen thermischen und elektrischen GrSfen Gebrauch gemacht wird: z. ]3. Temloeratur und Spannung, thormische Energie und elektrisehe Ladung, W~rmekaloaziti~t und elektrische Kapazit~it usw. Ihre Sehaltelemente simulieren die bei bestimmten Temperaturen wirksam werdenden ]atenten W~rmen und kSnnen bei geeignetem Einbau in Analog-Reehen- maschinen zur L6sung der gonannten Aufgaben benutzt werden. Verff. haben eino derartige Rechenmaschine gebaut und mit ihrer Hflfe die Sehmelzgeschwindigkeit eines halbunendlichen KSrpers bestimmt. Ihr Ergebnis stimmte mit oiner analytischen L6sung yon CA~SLAW und JAEGEn gut iiberein. U. Mennicke (Weihenstelohan)

R. L. LaBelle: Die Sehiittdiehte - - ein brauchbares Mall ffir die Struktur und das Raumgewicht yon Lebensmitteln. (Bulk density - - a versatile measure of food texture and bulk.) (Jerusalem, Israel, Inst. ]or Standardization and Control/or Pharmaceuticals, Ministry o/ Health, Government of Israel.) Food Technol. 18, I-I. 6, 89--95 (1964).

Die Schfittdichte gibt die Masse der l~aumeinheit kSrniger Substanzen, z. ]3. yon Frfichten mid ~hnlichen KSrpern an, bei denen also zwischen den einzelnen Teilen stets Luftzwisehen- r~ume bestehen bleiben. Ihr Weft wird yon der Gestalt, der GrSi]e und der Gleichmi~l]igkeit der Teile beeinfluBt und h~ingt sehr wesentlich yon der Durchffihrung der Messung ab. Um gut reproduzierbare Werte zu erhalten, muB das Mefgef~l~ beim Ffillen gut geschiittelt und gestoBen werden, damit die Teilchen die engste Packung erreichen. Aul]erdem mu$ die lichte Weite des Mefgefi~fes mindestens den 8fachen Durchmesser der Teilchen des zu messenden Stoffes haben.

Da die Schiittdichte auch yon den mechanischen Eigenschaften der Teilchen, z. ]3. ihrer Plastizit~tt abh~ngt, ka~m sie aueh zur Feststellung yon Struktur~inderungen bei der Verarbeitung, z. ]3. beim ]31anchieren yon Alofelstfickchen, benutzt werden.

Verf. diskutiert eingehend die theoretischen Grundlagen des MeBverfahrens und zeigt seine Anwendung an verschiedenen ]3eispielen (blanchierte Apfelstiickchen, bei der Verarbeitung zerquetschte Kirschen und gekochte und getroeknete ]3ohnen). U. Mennicke (Weihenstephan)

H. Kabe: Die photographisehe Teehnik und das Elektronenmikroskop. (La t6cnica iotogr£fica y el microscopio electr6nico.) (Caracas, Venezuela, Inst. Venezolano de Investigaciones Cientl/icas. (I. V.I.C.)). Acta Cientif. Venezolana 15, 33--34 (1964).

Verf. gibt eine Zusammenfassung der iiblicherweise bei der photographischen Wiedergabe yon elektronenmikroskopischen ]3ildern zu beachtenden Einzelheiten, die sich hauptsi~chlich auf die Art und MOglichkeit der VergrOferungen sowie die apparativen ]3edingungen beziehen.

S. He/endehl (Freiburg i. Br.)

J. Kleinert: Die fraktometrisehe Sedimentationsanalyse. [Mit engl. und franzSs. Zusammenfass.] (Kilchberg-Zi~rich, Lab. Lindt & Spritngli.) Gordian 64, 708--717 (1964).

Zur ]3etriebskontrolle der Mahgeinheit von Kakao- und Schokoladenerzeugnissen eignet sich ein einfaches Sedimentierverfahren. Hierzu werden z. ]3. 5 g Kakaoloulver in insgesamt 500 ml Wasser (oder einer anderen geeigneten Flfissigkeit) suspendiert und in ein Sedimentiergefiil3 ge- bracht. I)ieses Ger~t besteht aus einem konischen, graduierten Glaszylinder (oberer Durchmesser

Zeitschriftenreferate. - - Allgemeine Untersuehungsveffahren 315

96 ram; unterer Durehmesser 12 mm; L&nge etwa 360 mm), dessen unteres Ende einen AuslaB- hahn tr~gt. Es wird die SedimenthShe in Abhi~ngigkeit yon der Zeit registriert. Mit Itilfe des Hahnes k6nnen die absedimentierten Fraktionen entnommen und weiter untersucht werden. Die insgesamt notwendige Sedimentierzeit betragt etwa 180 min. A. Fincke (KOln)

R. A. Dewar und V. E. Maier: Der Flammenionisationsdetektor. Ein einfaches Elektrometer fiir lineare, logarithmisehe und integrale Ausschlagsanzeige. (The flame ionization detector. A simple electrometer for linear, logarithmic and integral responses. (Victoria, Australien, I C I A N Z Res. Lab., Ascot Vale.) J. Chromatogr. 15, 461--470 (1964).

Es wird ein kompliziertes Schaltschema gezeigt und beseln%ben, das die yon einem Flammen- ionisationsdetektor stammenden elektrischen Signale mit Hilfo eines vielseitig verwendbaren DC-Elektrometers in linearer, log~rithmiseher und integraler Weise zu registrieren erlaubt.

4 Abbildungen demonstrieren die Genanigkeit der vorstehend genannten Reg~strierungsvor- g~nge. Zum Naehbau werden ferner zahlreiche Einzelangaben im Text mitgetoilt.

R. Kohu (Miinehen)

E. T. Verdier: Einige neuere Entwieklungen in der Polarographie. [Mit engl. Znsammenfass.] (Quelques d~veloppements modernes en polarographie.) (Montpellier, Lab. de Chim. Gdndrale I I . Fae. des Sol.) Chimia (Ziirieh) 18, 328--336 (1964).

Nach einer allgemeinen Einffihrung in die Polarographie unter besonderer Berfieksichtigung der Quecksilbertropfelektrode wird die Entwicklung der theoretisehen Interpretation der Strom- Spannungskurve im Falle kinetischer, irreversibler und katalytiseher Prozesse besprochen. Anhand einiger neuerer Entwicklungen in der Polarographie wird das weite Anwendungsgebiet dieser modernen Methode aufgezeigt. Im einzelnen werden folgende Abschnitte behandelt: Die Polarographie in der organischen Chemie - - Anwendungsm6gliehkeiten der Po]arographie in Biochemie, Fiedizin und Pharmazie - - Die Derivativpolarogr~phie - - und abschlie~end Be- trachtungen fiber den Einilug der Adsorption an der Grenzschicht zwischen Quecksilber und L6sungsmittel. Die Obersichtsarbeit enth~lt 154 Literaturhinweise.

D. Eichelsd6r[er (Miinehen)

tL D~vle: Ausprobieren eines pH-Meters: Glaselektrode-pH-Tester, Typ GET. [Norwegisch.J (Vollebe~lc, Norweg. Landwirtsch. Hochschule, Molk.-Inst., Abt. Chem. u. Bakteriol.) Meieri- posten 53, 321--327 und 348--353 (1964).

Der yon der Firma Ludwig Seibold in Wien konstruierte Glaselektrode-pH-Tester, Typ GET, wird abgebi]det und besohrieben. DurehMessungen der pH-Werte yon Puffer]Ssungen, Magermilch, Vollmileh, ~Io]ke und K~se und Vergleieh mit den Angaben eines justierten pH-Meters (12 Tab.) wurde gefunden, dab das genannte Instrument gut konstruiert und ausgeffihrt ist und zuverl~ssig funktioniert. Die HSehstabweiehungelt veto Sollwert betrugen ffir Ftiissigkeiten 0,10 Einheiten, fiir Serienanalysen 0,12 und fiir K~se 0,15, die entspreehenden Mittelabweichungen 0,05, 0,08 und 0,08. Naeh diesen Ergebnissen daft behauptet werden, dab der pH-Tester zur Messtmg des ptI- Wertes yon Fliissigkeiten und Pasten sohr gut geeignet ist, und zwar sowohl fiir station~re Ana- lysen im Laboratorium wie fiir Untersuehungen im praktisehen Betrieb.

Nin 15 Seiten umfassender Sonderdruek der Arbeit ist als Mitt. Nr. 118 des genannten Insti- tutes ersehienen. L. Erlandsen (Oslo)

D. Jentzseh, G. Oesterhelt, E. R~del und H.-G. Zimmermann: Eine neue Arbeitsweise in der Ionenaustausehchromatographie. [Mit engl. Zusammenfass.] (Uberlingen, Entwicklungslab. f. Gaschromatographie d. Bodensee-Perlcin-Elmer & Co.) Z. analyt. Chem. 205, 237--243 (1964).

Die gasehromatograplfische Arbeitspraxis bedient sich seit einigen Jahren der ausgezeichneten Trenneffekte vonKapillarkolonnen. Die hierbei beobachteten Erscheinungen veranlaBte die Verff., der S~nlenchromatographie ~tmliche Trennungen anorganischer Kationen mit Hilfe yon Kapillaren zu versuehen. Sie beschickten z. B. Poly/~thylenkapill~ren mit einer L6sung des flfissigen, 51- 16sliehen nnd wasserunlSsliehen Ionenaustausehers LA-2 (Fa. gohm & Haas Co., Philadelphia, USA) in Tetrahydrofuran, verdampften anschliel3end das LSsungsmittel und erhielten so Kolormen mit beaehtlichen Trennfhhigkeiten.

Die an genanntem Anionenaustauscher durchgefiihrten Trennungen der Chlorokomplexe yon Fe, A], Cu, Mn und Ni sowie der Gemische yon Fe/Ni bzw. Fe/A1 (Probenaufgabe: 10 #g//~l) zeigen, dag diese l'V[ethode sich fiir sehr kleine Substanzmengen bei groBem Aufl6sungsvermSgen either. Eluiert wurde mit Salzs~ure in I~2onzentrationen, bei denen die Chlorokomplexe nicht mehr be- st~tndig sind, d. h. die Hydrolyse der KompIexe deren Verdr£ngung durch CI-Ionen fiberwiegt. Die Ein~te wurden in einem Probensa, mmler aufgef~ngen und mit bekannten organischen iVletall- reagentien colorimetrisch erfagt R. Kohn (3/[finehen)

316 Zeitsehriftenreferate. - - Allgemeine Untersuehungsverfahren

H. Yink: Die Theorie der Verteihmgs-Chromatographie. (Theory of partition chromatography.) (Uppsala, Schweden, Inst. of Physical Chem., Univ.) J. Chromatogr. 15, 4 8 8 ~ 9 4 (1964).

Anhand eines einfachen physikMischen 3/Iodells werden mathematischo Betrachrungen zur Theorie der Verteilungschromatographie angestellt. Durch Bestimmung der Konzentrations- profile yon Elutionskurven lassen sich s~ulenchromatographische Trennungen charakterisieren. Die numerischen Gleichungen wurden mit ttilfe einer Digital-l~echenanlage gel5st.

R. Kohn (Mfinehen)

II. Trommsdorg: Neue Gergte zur quantitativen Papierehromatographie. Chemiker-Ztg. 88, 867--868 (1964).

F fir die quantitative Auswertung yon Papierchromatogrammen werden, vet allem im tIinblick auf eine direkte densitometrische Auswertung der Strei~en, einige Ger/~tschaften beschrieben, welche diesbezfigliehe Laboratoriumsarbeiten erleiehtern bzw. eine densitometrische Auswertung bei Serienanalysen erst ermSglichen: 1. Ein Stanzmesser. Mit seiner Hilfe l~Bt sich ein Bogen durch schmale, ausgestanzte Zwischenr~ume (ca. 5 mm) in be]iebig breite Chromatogrammstreifen teilen, die an den beiden Enden noch zusammenh~ngen. Die fiir die densitometrische Auswertung geforderte Bedingung, dab die Chromatogrammstreifen genau senkrecht zur Startlinie geschnitten werden, l~l~t sieh mit dem Stanzmesser leicht efffillen. 2. Eine Auftragsvorrichtung. Eine gewin- kelte und geeiehte Pipette, deren Spitze so abgesehliffen ist, dag der Inhalt drench den Chromato- grammstreifen bei loser Berfihrung leieht herausgesaugt werden kann, ~ird durch einen Schlitten fiber das Papier gezogen. Damit kann die gewiinschte Substanzmenge durch eine ganze Anzahl yon Strichen genau an der gleichen Stelle in Form eines diinnen Striches auf das Papier gebraeht werden. Fiir langsam verdunstende L6sungsmittel kann die Vorriehtung rait einer Beheizung versehen werden. 3. Ein F~rberahmen. Urn beim Anf~rben der getrennten Zonen die Farbreagen- tien gleichm~l~ig aui beiden Seiten der Chromatogrammstreifen in ausreichender Menge auftragen zu kSnnen, werden fiblicherweise die Streifen in waagreehter Lage au~ ein GesteU gespannt und in horizontaler Lage besprfiht. Der beschriebene F~rberahmen gleicht die beim Bespriihen au~- tretende Dehnung der Streifen durch Spiralfedern wieder aus, welche in den ineinander verschieb- baren Hohlschenkeln der L/ingsachse des Rahmens untergebraeht sind. Dadureh wird vermieden, dag der in der Mitre durehh/ingende Teil des Chromatogrammstreifens mehr Farbreagens aufnimmt Ms die Enden. 4. Ein Spezialtrockenschrank. Bei Trockensehr~nken herkSmmlicher Bauar~ mul~ beim 0ffnen der Tfir mit einem Temperaturabfall yon 10 ° C und mehr gerechnet werden. Dieser Temperaturabfall gleicht sich bei einer Troeknungszeit yon z. B. nur 5 rain kaum wieder aus. Diese Schwierigkeit nmgeht der Spezialtroekenschrank. Hersteller: G. Henke], Bremen.

F. Dell (Mfinehen)

S. Turina, V. Marjanovie-Krajovan und M. 0b~adovie: Ein koniinuierliehes Trennverhhren in der Diinnsehiehtehromatographie. (Continuous separation by the method of thin layer chromato- graphy.) (Zagreb, Jugoslawien, Inst. [or Inorgan. and Analytic. Chem., Univ.) Analytic. Chem. 36, 1905--1907 (1964).

Eine Glasplatte yon der Form eines spitzwinkeligen Dreieckes wurde mit Kieselgel G belegt, yon den beiden L~ngsseiten her wurden mit tIilfe yon Papierstreifen die beiden Solventien I und II aus VorratsgefgBen zugeleitet. Die Trggerplatte wurde mit einer gleiehgeformten Deckplatte gegen Verdunstung gesehfitzt. Das Auftragen der Analysensubstanz erfolgte dureh ein Loeh der Deekplatte knapp unterhalb der Spitze, getrennt wurde eine w~grige LSsung yon FeC13 nnd CoCI~. Die durehlaufende Substanz wurde mit Papierzungen an der Grnndseite der Platte in Flgsehchen geleitet nnd gesammelt. Die Auftrennung der beiden Stoffe konnte wegen der unterschiedliehen Farbe sehSn beobaehtet werden, die quantitative Auswertung ergab einen vollstgndigen Trenn- effekt. Solvens I: Aeeton; Solvens II: Methanol-I-IC1-H~O (8:1 : 1). 6 Abbildungen.

A. Fritz (Freising-Weihenstephan)

P. J. Sehorn: Auswahl der station~iren Phase fiir die Diinnsehieht-ehromatographie. [Nit engl. Zusammenfass.] (Saarbri~cken, Inst. ]. Pharmakognosie d. Univ. d. Naarlandes.) Z. analyt. Chem. 205, 298--308 (1964).

Verf. gibt einen AbriB fiber hi~ufig verwendete Tr~germaterialien 4~fir dfinnsehichtehromato- graphische Zweeke. Neben Kieselgel-G, das sich fast universell ffir derartige Trennungen eignet, werden noch Aluminiumoxid, natiirliche Kieselgur, Moleku]arsiebe, Kiesels~ure, Eisenoxid- hydrate, Chromoxid, Oxide bzw. Sulfate des Caleimns und Magnesiums, Glaspulver, Aktivkohle, Cellulosepulver, Polyamidharzpulver, Ionenaustauseherpulver, Sephadexe sowie mit Komplex- bilduern behandelte Sorptionsmittel aufgeffihrt.

Fiir diese genannten Besehiehtungsmaterialien besehreibt Verf. zahlreiehe praktisehe Beispiele diinnsehiehtehromatographiseher Trennvorg/~nge, wobei teilweise aueh die Zusammensetzungen

Zeitschriftenreferate. - - Allgemeine Untersuchungsveffahren 317

der Laufmittel bzw. deren Gemische mitgeteilt worden. Die Arbeit befaf3t sieh iiberwiegend mit lebensmittelchemisch interessanten Substanzen. R. Kohn (Mfinehen)

J. K. G. Kramcr, E. 0. Schiller, H. D. Gesser und A. D. Robinson: Por6ses Glas als Adsorptions- mittel liir die Diinnschichtchromatographie. (Porous glass as an adsorbent ~or thin layer chromato- graphy.) (Winipeg, Kanada, Parker Chem. Lab., Univ. ol Manitoba.) Analytic. Chem. 36, 2379--2380 (1964).

An den Chromatogrammen yon drei Wachsarten (Bienenwaehs, Walrat, Lorbeerwaehs) zeigen Verff. dal] Glaspulver bei der Dfinnschichtchromatographio dieser Wachse wesentlich bessere Trennungen liefert als Si]iea-Gel- und Aluminiumoxid-Beschichtungen.

D~s Glaspulvor (Hersteller: Corning Glass Works, USA) ist dureh extrem porSse Struktur, Einheitlichkeit der Porengr6~e, grol~e inhere Oberfl~che, chemische Stabiliti~t und optische Dureh- li~ssigkeit gekennzeichnet. Die Teilchengr6~e lag zwisehen 200 und 250 mesh. Es wurde mit Gips- pulver im Verhi~ltnis yon 87 : 13 gemiseht.

Als Lanfmittel diente den Verfassern ein Gemisch yon 95 Vo].-Teilen Petrolather (Sdp 40 bis 50 ° C) und 5 Vol.-Teilen ~ther. R. Kohn (Miinehen)

It. Kaiser: Direktc and automatische Kopphmg der Diinnschicht-Chromatographie an Gas- Chromatographen. [Mit engl. Zusammenfass.] (Ludwigsha]en a. Rh., Badische Anilin- & Soda- /abrik AG., Ammoniaklab.) Z. ~nalyt. Chem. 205, 284--298 (1964).

Veff. zeigt an einer Reihe yon praktischen Beispielen, dal~ bei kompliziert zusammengesetzten Substanzgemischen hi~ufig die giiltigen gaschromatographischen Kriterien, wie Retentionsindices usw. versagen, d.h. dal~ die Gasehromatographie mangels ausreichender Trennschi~rfe sieh als ,,blind" erweist. Selbst die Anwendung eines Massenspektrometers als Detektorsystem fiihrt oft- reals nicht zum gewiinschten Ziel. Einen teilweison Ausweg aus dieser Situation stellt die Kom- bination Gaschromatographie-Diinnschichtehromatographie dar. Das Verfahren beruht darauf, dal~ die aus einer den jeweiligen Substanzen angepal~ten Trennkolonne des Gasehromatographen austretenden Eluate auf einer durch Motorantrieb langsam fortbewegten Diinnschichtp]atte auf- gefangen werden. Im Ansehlul~ daran wird yon diesen Strichdosierungen ein Dfinnschicht- chromatogramm angefertigt, daI~ eine zus/~zliche Auftrennung evtl. fiberiagerter Substanzen ermSglicht.

Diese kombinierte Anordnung ist zudem durch den Vorzug gekennzeichnet, dutch dnrch An- wendung des sog. stream-splitting-Systens neben der Beschiekung der Dfinnschiehtplatte noch eine gleichzeitige Registrierung der gaschromatographisch getrennten Ehate fiber einen Flammen- ionisationsdetektor mit Kompensationssehreiber erfolgt. Auf Schaltsehemen, technisehe Einzel- heiten sowie Fraktogramme und Diinnschiehtehromatogramme wird in ausffihrlieher Weise ein- gegangen. R. Kohn (Mfinchen)

F. C. den Boer: Chromatographie auf Sflbernitrat/Kicselgel-Diinnschichtcn. [Mit engl. Zu- sammenfass.] (Vlaardingen, Niederlande, Unilever Res. Lab.) Z. analyt. Chem. 205, 308--313 (1964).

Mit Silbernitrat impr~gnierte Besehichtungen besitzen den Vorzug, auch Trennungen chemiseh nab verwandter Verbindungen yon unges~ttigtem Charakter zu ermSgliehen. Die Auftrennung beruht ~uf dor Bi]dung komp]exer Bindungen zwischen den Hg+-Ionen und den ~-Elektronen der Doppel- oder Dreifach-Bindungen zwischen 2 C-Atomen. Selbst Trennungen yon cis- und trans- Konfigurationen sind m6glich.

An einigen Beispie]en aus der Fettanalytik wird die Leistungsf~higkeit dieser Methode demon- striert, z. B. die Trennung der Methylester yon Soja61, eines kfinstlich hergestellten Metyhlester- gemisches sowie eines Gemisehes der Trig]yceride der Stearin-, 01- und Linols~ure naeh einem UmesterungsprozeB. Daneben wird noch die Analyse der 2,4-Dinitrophenylhydrazinderivate unges/~ttigter Aldehyde sowie der Acetate yon Agnosterin, Lanosterin und den beiden duraus ab- geleiteten Dihydrosterinen gezeigt.

Zu den erwghnten Beispielen werden technisehe Einzelheiten, wie Zusammensetzung der impr~gnierton Tr~germaterialien, Lauf- und Sprfihmittel usw. mitgeteilt. R. Kohn (Mfinehen)

It. Klaus: Einige kritische Betrachtungen zur photometrischen Auswertung yon Diinnschicht- platten. [Mit engl. Zusammenfass.J (Darmstadt, Kontroll-Lab. d. Fa. E. Merck A G.)J. Chromatogr. 16, 311--326 (1964).

Die Anwendung der Diinnschichtchromatographie als serienm/~f~iges Analysenverfahren ver- langt eine photometrische Auswertung der Substanzflecke. Es wird der Einsatz des lichtelektri- schen Remissionsgeri~tes yon Zeil~ und des Spektralphotometers PQM II far Durchl~ssigkeits-, Extinktions- und Fluorescenzmessungen besehrieben. Die h~ufig vorkommende Deformation der

z. Lebensmitt.-Untersuch., Band 130 23

318 Zeitsehriftenreferate. - - Allgemeine Untersuehungsverfahren

Flecke kann Fehler verursaehen, die rechneriseh ausgesehaltet werden miissen. Ferner wird die Beeinflussung der Megwerte durch andere Faktoren diskutiert und werden N6glichkeiten auf- gezeigt, mathematisehe Korrekturverfahren anzuwenden. E. Liick (Frankfurt a. M.)

J. H. Purnelh Physikalische Messungen mit gasehromatographisehen Methoden. (Cambridge, Inst. / . Physilcal. Chem. d. Univ.) Endeavour 23, 142--147 (1964).

Die Anwendungsm6glichkeiten der Gaschromatographie sind in der analytischen Chemie zu einem stehenden Begriff geworden. DaB sic auch zur L6sung zah]reicher physikalischer und physikMiseh-chemiseher Probleme dienen kann, geht ans der Abhandlung des Verf. an einer Reihe yon Beispie]en klar hervor.

Nach einer schematischen Darstellung einer gaschromatographischen Anlage mit Hinweisen auf die am h£ufigsten verwendeten Detektortypen (W~rmeleitf~higkeits-, Flammenionisations- und Strahlendetektoren) werden die Prinzipien der Elutionschromatographie sowie der sog. Frontanalyse erl~utert. Im Anschlul~ daran wird fiber die Einsatzm6glichkeiten der Gaschromato- graphie bei Verteilungs-, LSslichkeits-, Adsorptions-, Aktiviti~ts- und Diffusionsuntersuehungen, Oberfli~chenbestimmungen yon FestkSrpern sowie Messungen yon Siedepunkten und Dampf- drueken berichtet. Daneben wird auf Zusammenh/~nge zwisehen Retentionszeit und Molekfil- struktur hingewiesen, die sieh zu einem wertvollen Hilfsmittel der Strukturaufkl~rung ent- wickeln.

Neben diesen derzeit akuten Problemen nicht-analytiseher Anwendung der Gaschromato- graphie verweist Verf. auf Anwendungen ffir andere physikaliseh-ehemisehe Probleme wieKomplex- gleiehgewiehte, !V[olmassenbestimmungen an Hochpolymeren, Katalyse-Untersuchungen u.a..

R. Kohn (Mfinchen)

C. Costa 5~eto, J. T. Kiiffer und J. W. De Alenear: Gaschromatographie mit l)r0grammiertem Durehflull. I. (Programmed flow gas chromatography. I.) (Rio de Janeiro, Inst. de Quimica da Univ. do Brasil.) J. Chromatogr. 15, 301--313 (1964).

Unter ]~eriicksichtigung der Nomenklatur werden ffir synthetische Mischungen yon Kohlen- wasserstoffen insbesondere folgende theoretische ]~eziehungen abge]eitet: Peakwanderung und Durchflugrate der mobilen Phase, Wirkung der Durchflugmenge auf Peakbreite, -h6he und -fl~che, Einflug der Durehflugmenge auf Wirksamkeit und AuflSsung einer Trenns~ule. Die genaue Messung der Parameter wird erl~utert. Aus den Abbildungen geht eindrueksvoll hervor, in welchem Umfang eine Anderung des Durehflusses die genannten Kenngr61~en variiert.

F. Drawert (Siebeldingen)

F. H. Huyten und G. W. A. Rijnders: Einige Sehnellbestimmungsmethoden in der Gasehromato- graphic. [Mit dtsch. Zusammenfass.] (Some rapid identification methods in gas chromatography.) (Amsterdam, Koninkli]ke/Shell-Lab.) Z. analyt. Chem. 205, 244--262 (1964).

Verff. beschreiben 3 weitgehend aufeinander abgestimmte Verfahren zur Identifizierung yon N-, S- und HMogenhMtigen organischen Verbindungen auf gaschromatographischem Wege. Voraussetzung ist in allen FAllen eine Vortrennung in einem jeweils den Substanzen angepul~ten gaschromatographischen ersten Arbeitsschritt, dem sich dann oxydative bzw. hydrierende bzw. pyrolytische Folgereaktionen anschliegen.

Verfahren 1 : Die Eluate der eingangs erw~hnten Vortrennung werden verbrannt und die Reak- tionsprodukte ~4e C02, H~, N2 usw. nochmals einer gaschromatographischen Trennung unterzogem Die Detektorsignale erlauben Rfickschl/isse auf das C/H- und C/N-Verh~iltnis in den Ausgangs- bestandteilen.

Verfahren 2: Naeh der bereits eingangs zitierten Vortrennung werden die Eluate kontinuierlieh an einem Platinkatalysator unter Verwendung des als Tritgergas dienenden Wasserstoffs hydriert und die Reaktionsfolgeprodukte [z. ]3. CH4, H2S, H~O, HX (X = Halogene)] nochmals gas- ehromatographisch aufgetrennt. Die hierbei registrierten Einzelkonzentrationen (aufgezeichnet als Peakfliiehen) dienen zur Bestimmung des C/S- und C/X-Verhaltnisses.

Verfahren 3: Die vorgetrennten Fraktionen werden kontinuierlich in einem sog. Beitstein- detektor verbrannt (Kupfer-Halogen-Reaktion) und die dabei auftretenden Farbintensit~ten der Flamme spektralphotometrisch erfagt und dureh einen Sehreiber registrier~.

Die Originalarbeit bringt ausfiihrliche Anwendungsbeispiele und Untersuehungsbefunde, Sehalt- und Fliel3sehemen sowie Fraktogramm-Abbildungen. Bei parallel laufender Anwendung der 3 Trennoperationen ist naeh Angabe der Verft. eine weitgehende Identifizierung auch unter- sehiedlicher chemischer Struk~uren mSglich. R. Kohn (Mfinchen)

Zeitschriftenreferate. - - Allgemeine Untersuehungsverfahren 319

C. E. R. Jones und D. Kinsler: Quantitative Gaschromatographie. (Quantitative gas chromato- graphy.) (Carshalton, Surrey, Res. Dept., Vinyl Products Ltd.) J. Chromatogr. 15, 263--264 (1964).

In vorliegender Kurzmitteilung wird fiber die Ergebnisse eines Versuehes berichtet, der dazu dienen sollte, Stundardmethoden zur gasehromatographisdchen Analyse yon vorlaufig 2 Kohlen- wasserstoffgemischen zu erarbeiten.

In 9 europgischen Laboratorien wurden mit folgenden Gemischen Trennungen durehgeftihrt und die mit gleichbleibenden Gergtetypen nnd Arbeitsbedingungen erhaltenen Ergebnisse quantitativ ausgewertet.

Gemiseh 1: Benzol (98,04%), Toluol (0,73%), J~thylbenzol (0,80%) und Cyelohexan (0,43%). Gemisch 2: Toluol (90,64%), Benzol (1,82%), Xthylbenzol (2,690/0), p-Xylol (3,72%) und

n-Nonan (1,13%). Die Abweichungen yon den vorgegebenen Substanzmengen sind in einer Tabelle zusammen-

gefaBt. Gerdite und Untersuchungsbeclingungen

Instrument (Hersteller) Injektionsspritze (Hersteller) Detektor Kolonnenmaterial Tr/~germaterial

Fltissige Phase Tr~gergas Kolonnentemperaturen

Griffin and George (D 6), England Griffin (2 #1), Gasdichtewaage nach ~V[At~TJ2N rostfreier Stahl JJ-Celite 545, 100/120 BSS mesh(mit S~ure gewaschen) Poly/~thylenglykoladipat (10%) Stickstoff 100 °, 149 ° und 177 ° C

~. Kohn (Mfinchen)

I. A. Fowlis, g . J. Maggs und R. P. W. Scott: Die kritische Prfifung von handelsiiblichen Detek- toren ffir gasehromatographische Zweeke. I. Die Makro-Argon- und Flammenionisationsdetektoren. (The critical examination of commercially available detectors for use in gas chromatography. I. The macro argon and flame ionisation detectors.) (Cambridge, W. G. Pye & Co., Ltd.) J. Chro- matogr. 15, 471--481 (1964).

Verff. untersuehten die maximalen Empfindliehkeiten zweier in der g~sehromatographischen Arbeitspraxis h~ufig angewandter De~ektortypen, des Argon- und des Flammenionisationsdetek- tors.

Naeh eingehender Beschreibung der Detektorbauweise (mit Abbildungen) werden die Versuchs- bedingungen angeffihrt. 5 Kurvenabbildungen und 4 Tabellen sowie zahlreiche Hinweise im Text veranschaulicher~ die Verfahrensweise der Priifreaktionen. Die Verff. fanden, dab der Argon- Detektor eine Anzeigeempfindlichkeit yon mehr als 10 -~ g/ml, der Flammenionisationsdetektor eine solche yon 10 ~ g/ml besitzt, wobei letzterer im Ausschlag unabh~ngig yon den angelegten Spannungen zwischen 25 und 150 Volt ist. R. Kohn (Mfinchen)

M. Verzele: Die Auswahl des Tr~igergases fiir die pr~iparative Gaschromatographie. (The choice of carrier gas in preparative gas chromatography.) (Ghent, Belgien, Lab. of Organ. Chem., State Univ.) J. Chromatogr. 15, 482--487 (1964).

Als Tr~gergase fiir preparative gasehromatographische Trennungen eignen sich Helium und Wasserstoff besser als Stickstoff. Verfasser demonstrierte diese Tatsache an Aceton-Xthylacetat- Benzol-Gemischen und an cis- und trans-Dekalin. In Anbetracht des erheblichen Preises yon He- lium und der Gefghrlichkeit yon Wasserstoff ist jedoch N2 als Tragergas vorzuziehen, d~ bet pr~- parativen Arbeiten die Unterschiede in den Trennschgrfen nicht mehr allzusehr ins Gewieht fallen.

R. Kohn (Mfinchen)

Biologische und mikrobiologische Arbeitsmethoden D. A. A. ~Iossel, M. Visser und A. M. R. Cernelissen: Die Untersuehung yon Nahrungsmitteln

auf Enterobakterien mittels eines normalerweise fiir den Naehweis yon Sahnonellen verwendeten Testes. (The examination of foods for enterobacteriaceae using a test of the type generally adopted for the detection of Samlonellae.) (Utrecht, Niederlande, Bacteriol. Lab., Central Inst. ]or Nutr. and Food Res. T.N.O.) J. appl. ]3acteriol. 26, 444--452 (1963).

Wenn der normale Test auf coliforme Keime such nicht die Nicht-Gasbildner bzw. Lactose nicht spaltenden Keime (z. ]3. Salmonella) erfagt, so gibt er doch im allgemeinen ein zuver- l~ssiges Bild vonder ,,hygienischen" Qualit/~t des Nahrungsmittels, zumal man annehmen kann,

23*

320 Zeitschriftenreferate. - - Allgemeine Untersuchungsverfahren

dal3 in den meisten F~llen die mit dem Test erfal~ten coliformen Keime die iibrigen Nicht-Gasbild- her zahlenmi~Big fibersteigen. Mit der zunehmend besseren bakteriologischen Qualit/~t unserer Nahrungsmittel kommt es jedoch hiiufiger vor (besonders wenn es sich um gefrorene oder ge- trocknete Produkte handelt), dab eine Probe Salmonellen enthi~lt und trotzdem einen negativen Coliaerogenes.Test gibt. Zur Beseitigung dieser Diskrepanz schlagen Verff. eine Methode vor, die alle Enterobakterien erfa$t und die auf der Anreicherung in eiuem fiir Enterobakterien selektiven Medium beruht, das jedoch kein Tetrathionat oder Selenit enth~lt, so dalt es auch die Entwieklung geschw~chter Keime erlaubt. Die )/Iethode besteht aus folgenden Schritten: (a) Anreicherung in einer gepufferten Glucose-Galle-Brillantgriinbouillon, 10 g Probe in 100 ml, 20--24 Std, 37 ° C, Umschiitteln nach 3 Std Kultur; (b) Ausstreichen auf Violettrot-Galleagar (Oxoid oder Difeo), 20--24 Std, 370 C; (c) Kolonien mit purpurfarbenem Hof werden als Stich- kultur in Glucose-Bromkresolpurpuragar geimpft; 16 Std 30 ° C. Ein Farbwechsel nach Gelb zeigt eine Verg~rung der Glucose an, die das Vorliegen yon Enterobakterien oder Aeromonas spp. hindeutet. Letztere kSnnen mittels der Oxydasereaktion identifiziert werden.

H. J. Kutzner (Freising-Weihenstephan)

M. Ingram: Sehwierigkeiten bei der Ziihlung yon Clostridinm-Keimen in Lebensmitteln. (Difficulties in counting viable clostridia in foods.) (Cambridge, Agric. Res. Council., Univ.) R. C. Ist. sup. Sanit£ 26, 330--332 (1963).

Die Tatsache, dab einerseits zur Ermitt lung vegetativer Zellen die Proben nicht erhitzt werden dfirfen, andererseits die Auskeimung der Sporen einer Hitzeaktivierung bedarf, macht es z. Z. unmSglich, eine vollkommen exakte Bestimmung aller Keime durchzufiihren. Nur 1--10% der Sporen keimen ohne Hitzeschock, und ferner ist, selbst nach Erhitzung, mit einer VerzSgerung der Keimung bei einem yon Probe zu Probe variierenden Prozentsatz yon Sporen zu rechnen. Die Summe aus der Keimzahl in der nicht erhitzten Probe plus der Keimzahl in den erhitzten Probe liegt hOher als die Gesamtkeimzahl, da ein unbestimmter Tell der Sporen auch ,,nicht- erhitzt" auskeimt. H . J . Kutznev (Weihenstephan)

H. E. Hall, F. Brown und R. Angelotti: Re-Isolierung yon Enterokokken aus Nahrungsmittelu bei Verwendung eines KF Streptokokken-Mediums. (The recovery of enterococci from food using K F streptococcus media.) (Cincinnati, 0., Div. o/ Environmental Engin. and Food Protection, U.S. Dept. o] Health, Educ., and Wel/are, Publ. Health Serv.) J. Food Sci. 28, 566--571 (1963).

Verff. verwendeten den yon K ~ c n ~ u. Mitarb. [Amer. J. Publ. Health 50, 1553 (1960); Appl. Microbiol. 9, 15 (1961)] entwickelten K F Streptokokken-Agar (Difco, 0997--01) und die K F Streptokokken-N/ihrbr/ihe (Difco, 0496--01) zur Isolierung yon Enterokokken aus Nahrungs- mitteln, die vorher mit Reinkulturen beimpft worden waren. Streptococcus taecalis, Str./aecalis var. zymogen~s, Str. /aecalis vat. lique/aciens und Str. durans ]ieBen sich mit den Ni~hrsubstraten ausgezeichnet wieder isolieren. Str. boris, Str. equinus und Str. mitis warden in wesentlich gerin- geren Mengen als eingeimpft reisoliert. H.-J. Rehm (Mfinchen)

A. C. Peterson, J. J. Black und M. F. Gunderson: Staphylokokken im Wettbewerb. Ill. Einilull you geaktion und Kochsalz auf das Staphylokokkenwachstum in Misehpopulationen. (Staphy- lococci in competition. I II . Influence of pH and salt on staphylococcal growth in mixed popu- lations.) (Camden, iV. J., Microbiol. Res. Dept., Campbell Soup Co.) Appl. Microbiol. 12, 70--76 (1964).

"Trypticase-Soy"-Bouillon verschicdener Reaktion und verschiedenen Salzgehaltes wurde mit einer Mischung aus haupts/~chlich psychrophilen, nicht nigher identifizierten Bakterien (yon ttiihnerpastete isoliert) und 5 Coagulase-positiven, pathogenen St~mmen yon Staphylo- coccus aureus beimpft, bei verschiedenen Temperaturen (0 °, 5 °, 10 °, 20 °, 30 °, 37 ° C) bebrfitet und der Gehalt an saprophytischer Begleitflora (B) und Staphylokokken (S) verfolgt. Wiihrend die B zwischen pH 5 und 9 wuchs, zeigten die S bei den extremen pH-Werten 5 und 9 kein Wachs- rum. Bei pH 6, 7 und 8 wurden letztere bei 10 ° und 20 ° C yon der B betr~chtlieh gehemmt (bei 0 ° und 5 ° C wuehsen sie aueh in Reinkultur nicht), bei hOheren Temperaturen zeigten sie ein fast normales Anfangswachstum, dann jedoch - - im Vergleich zu Reinkulturen - - ein beschleu- nigtes Absterben. 3,5% NaC1 blieben ohne EinfluB auf die B, die die S stark unterdriickten. 5,5% und besonders 9,5% NaC1 hemmten jedoch in zunehmenden MaBe die B - - 5,5% besonders bei h5heren .B.ebrfitungstemperaturen - - so da$, namentlich bei 9,5%, die S bei hOheren Tempe- raturen die Uberhand gewannen. H.J . Kutzner (Weihenstephan)

W. I. Taylor, B. C. Hobbs und M. E. Smith: Vergleich zweier Methoden liir die Isolierung yon Salmonellen aus importierten Lebensmitteln. (Comparison of two methods for the isolation of

Zeitsehriftenreferate. - - Allgemeine Untersuchungsverfahren 321

Salmonellae from imported foods.) (London, Food Hyg. Lab., Central Publ. Health Lab.) App1. Microbiol. 12, 53--56 (1964).

Es wurden die beiden in England (a) und den USA (b) gebr/~uehliehen Methoden zum Nach- weis yon Salmonellen verglichen, a: Direkte Anreieherung aus Fleisch und Eiern in Tetrathionat (T)- und Selenitn~hrlSsung (S) mit Mannit anstelle yon Lactose; Ausplattieren beider Anreiche- rungen auf Wismutsulfit- und Desoxyeholat-Citratagar. (Bei der Untersuehung yon getroekneten Produkten wurden T oder T und S durch normale, nicht-selektive N~hrbouillon ersetzt). Sal- monella-verdAchtige Kolonien wurden zur biochemischen Differenzierung in GILLIES' (1956) FermentationsrShrchen (FR) sowie zur Priifung anf Reinheit auf MaeConkeyagar geimpft. Das Wachstum in einem F R diente zur serologischen Identifizierung. - - b: Voranrei.e.herung zur Erfassung gesch~digter Keime in einer 0,5°/oigen Mannitni~hrlSsung (18--24 Std); Ubertragung von 0,2 ml in ]~rillantgriin-T (18 Std) und Ausstreiehen auf Brfllantgriinagar. Impfung rosaroter Kolonien in Duleit-Lactose-Eisenagar, der gleiehzeitig der Feststellung auf Beweglichkeit dient, some in Lysinbouillon (Test auf Lysindecarboxylase); dann folgend serologisehe Identifizierung der Salmonella-Isolate. - - Insgesamt wurden 179 Froben untersucht. Die Methode a ergab wohl eine etwas grSSere Anzahl positiver Proben, RShrehen, isolierter St~tmme und Serotype.n als Methode b;die statistische Analyse naeh der x ~- Methode lieg jedoeh keine eindeutige Uber- legenheit erkennen. H . J . Kutzner (Freising-Weihenstephan)

F. Adam und J. Wieki: t~ber das Verhalten der IJoli beim Salmonellennaehweis. [Mit franzSs. und engl. Zusammenfass.] (Luzern, Kantonal. Lab.) Mitt. Lebensmitteluntersuch. Hyg. 55, 187--193 (1964).

Da gegen die Zuverlassigkeit des Wismutsulfitagars (WSA) als ausschlieSliches Nachweis- medium fiir Salmonellen (S) oft der Einwand erhoben Mrd, dal~ auch Coli- und Proteus-Keime in einer ffir S typischen Form auf ihm wachsen, wurden yon Endoagar 56 typisehe Coli-Kolonien (dunkelrot mit Fuchsinglanz) und 49 atypische Coli-Kolonien (biaS, nicht gl/~nzend) auf WSA und auf Kligler-Schragagar (K) geimpft. Von der ersten Gruppe wuchsen 4 auf WSA wie S, verhielten sieh auf K jedoch wie Coli, d. h. Stich und Strieh gelb some Gasbildung. Von der 2. Gruppe wuchs eine Kolonie auf WSA Me S, auf K im Stich gelb, im Strich rob und ohne Gas- bildung, d. h. Me eine H2S-negative S, die jedoeh nicht welter serologiseh identifiziert wurde; eine zweite auf WSA anwachsende Kolonie der Gruppe 2 verhMt sich auf K wie der oben ge- sehflderte Coli; eine dritte Kolonie wuchs zwar auf WSA nicht an, erschien aber auf K als I-InS- bildende S: Stich schwarz, Strich rot; die positive Ureasereaktion wies diesen Keim als Proteus aus. - - Die Kombination yon WSA und K wird als sehr brauchbar dafiir gehalten, um die ,,wah- ren" S, die dann weiter serologisch identifiziert werden miissen, zu erkennen.

H. J. Kutzner (Weihenstephan)

J. J. Lieeiardello und J. T. tt. Niekerson: Einige Beobaehtungen zu thermalen Abtiitungs- Zeitkurven bei Bakterien. (Some observations on bacterial thermal death time curves.) (Cam- bridge, Mass., Dept. o/ Nutr. and Food Sei., Massachusetts Inst. o] Technol.) App]. Microbiol. 11, 4 7 6 4 8 0 (1963).

Hitzeabt6tungsversuehe mit Sporen yon Clostridium sporogenes PA 3679 (a) und Bac. subtilis var. niger (b) sowie Zellen yon Salmonella .. sen[tenbergii 775 W (c) ergaben fiir a eine lineare, fiir b und e S-fSrmig gekriimmte log-Uberlebenskurven. Die aus den gewonnenen Daten konstruierten ,,Thermalen AbtStungs-Zeitkurven" (TAZ) (Ordinate log Zeit fiir dezimale Keimreduktion, Abszisse Temp.) waren bei a konkav gekriimmt, bei b und c dagegen linear. Die konkave Gestalt der fiir a erhaltenen TAZ resultiert letzten Endes daraus, dab die Sporen bei den niedrigeren Temp. (zwischen 80 ° und 100 ° C) eine grSSere Hitzeempfindlichkeit aufweisen - - mOg]icherweise durch die Induktion des Keimungsvorganges - - als bei h6heren Temp. (105--120 ° C).

H. J. Kutzner (Weihenstephan)

;~I. A. Noaman, G. J. Silverman, N. S. Davis und S. A. Goldblith: Sensibflisierung yon Strepto- coccus faeealis und Eseheriehia eoli gegenfiber Bestrahlung. (Radiosensitization of Streptococcus faeealis and Escherichia coli.) (Cambridge, Mass., Dept. of Nutr. and Food Sci., Massachusetts Inst. of Technol.) J. Food Sci. 29, 80--86 (1964).

Es wurde der Sensibilisierungseffekt einer groBen Anzahl yon Naphthalinderivaten auf die Empfindlichkeit yon Streptococcus (Sir.) [aecalies und Escherichia ( E. ) coli gegenfiber :Bestrah- lung durch 6°Co untersueht. Derivate mit Hydroxyl- und Aminogruppen in ortho- und para- Stellung wie 1-Amino-2-naphthol und 4-Amino-l-naphthol zeigten die grOSte Aktivit/~t. Die Wirksamkeit war im allgemeinen bei Bestrahlung in N2-Atmosph/ire grSger als bei 02-Anwesen- heir, jedoch war es bei 1-Naphthy]amin und Str. [aecalis umgekehrt. Bei E. coli zeigte letztere

322 Zeitsehriftenreferate. - - Ern~hrnng

Verbindung weder unter 02 noch 1~ einen Effekt. Es wurde ferner festgestellt, dal] der Sensibfli- sierungseffekt nur bei gleichzeitiger Bestrahlung yon Bakterien und Chemikalien eintritt. Dies deutet darauf hin, dab ein kurzlebiges ]~estrahlungsprodukt der letzeren mit einem Zellbestand- tefl reagiert. H.J . Kutzner (Freising-Weihenstephan)

SinnenprOfung C. Weurman: Die neuere Entwieklung in den Methoden der Lehensmittelgeruehsstofforsehung.

(Recent developments in food odour research methods.) Recent advances in food science. Hrsg. v. J. M. LEITC]Z und D. Iq. RHODES. Bd. III, S. 137--150. London: Butterworth 1963. Gzl. 70.--sh.

Verf. gibt einen ~berblick fiber die heute in der Erforsehung der Lebensmittelgeruchsstoffe angewendeten l~ethoden und unterzieht diese einer kritischen Betrachtung. Die Einffihrung der Gas-Fliissigkeits-Chromatographie hat die Erforschung der Geruchsstoffe neu belebt, vor allem seitdem hochempfindliehe Detektortypen zur Verfiigung stehen. Vonder Aufgabe, die fiiiehtigen Lebensmittelbestandtei]e anzureichern und zu isolieren, wird der Analytiker jedoch nieht ganz entbunden. Dos Problem, dab sich die Geruehsstoffe bei den hierfiir notwendigen Manipulationen chemisch ver/~ndern kSnnen, bleibt bestehen. Auch 1/~$t es sieh mitunter nicht vermeiden, dal] das ermittelte l~engenverh/~ltnis der Geruchskomponenten denjenigem in dem untersuehten Lebensmittel nicht entsprieht. Die grol]e Empfindlichkeit eines #-Strahlendetektors ermSglicht es, die Gasatmosph/ire zu analysieren, die dos untersuchte Lebensmittel umgibt. Dabei ist es mSglich, dos wirkliche Mengenverh/~ltnis der Geruchskomponenten zu erfassen. Die in der Identi- fizierung der Bestandteile auftretenden Schwierigkeiten k6nnen fiber den Weg der Anreicherung fiberwunden werden.

Einige Unzulhnglichkeiten in der Analyse der Geruchsstoffe mit Hilfe der Gaschromatographie werden wie folgt aufgezeigt: 1. Die Detektoren sind nicht immer empfindlich genug, um die Kom- ponenten zu erfassen. Dos trifft vor allem fiir solche hochsiedende Komponenten mit niedrigem Dampfdruck zu, welche physiologisch eine starke Geruchsempfindung verursachen. 2. Die Analyse des Gasraumes, der dos untersuchte Lebensmittel umgibt, sagt noch nichts iiber die Zusammen- setzung und Konzentrationen der fliichtigen Bestandteile in dem Lebensmittel selbst bus. 3. Die Trermung einer komplizierten Geruchstoffmisehung in die einzelnen Komponenten mit dem Gasehromutographen ist nicht immer vollkommen. Die Erweiterung der in der Gaschromato- graphie gegebenen technischen M5glichkeiten kann in manchen F/~llen Abhilfe seh~ffen.

Gerade in der Geruebsstofforschung w/ire es fiir alle Analytiker sehr yon Vorteil, wenn die gaschromatographischen Ana]ysendaten nicht in absoluten Retentionszeiten angegeben, sondern relative Retentionszeiten, bezogen auf gut trennbare Referenzsubstanzen, allgemein eingefiihrt wfirden. Entsprechende Vorschlgge wurden bereits gemaeht. Schlieglich wird die Versuchs- anordnung eines Gasehromatographen beschrieben, mit welcher es mSglich ist, eine auf dem Dia- gramm angezeigte, unbekannte Komponente unter Anwendung der Pyrolyse zu identifizieren.

F. Dell (Miinchen)

C. S. Ough und G. A. Baker: Lineare Abhiingigkeit des MaSstabaufbaus bei tier Bestimmung untersehiedlieher Geruehsintensitiiten. (Linear dependency of scale structure in differential odor intensity measurements.) (Davis, Calif., Dept. of Viticult. and F, nol., and Dept. o[ Mathematics, Univ. o/Calif.) J. Food Sci. 29, 499--505 (1964).

Das Verhalten yon 11 Personen bei der Bestimmung unterschiedlicher Geruchsintensit/~ten (Riechstoffproben yon 2-Heptanon) nach 2 verschiedenen Methoden wurde untersucht. Es wurde versueht, Beziehungen zwischen dem Verhalten einerseits und den Methoden und der Art der Beurteiinng andererseits uufzuzeigen. Die Beurteilung erfolgte naeh der Skala sehr sehr schwach (--3) iiber m~Big(0) bis zu sehr stork (+3). Die relativen Differenzen zwischen den Mittelwerten der einzelnen Skalenpunkte waren etwa gleieh. GreBe Unterschiede werden durch das AnsmaB der Verwendung des Skalenbereichs, der (willkiirlichen) Stellung des Nullpunkts (Mittelpunkts) and ihrer diskriminierenden Wirkung (nicht in allen F/~llen) verursacht. Einzelne Skalenwerte werden bevorzugter gebraucht als andere. W. Feldheim (GieBen)

Ern~ihrung W. A. Krehl: Die Bedeutung einer unausgegliehenen Kost fiir die Erniihrung. (Nutritional

significance of dietary imbalance.) (Iowa City, Ia., Dept. of Internal Med., State Univ.) Federat. Prec. 2~, 1059--1061 (1964).

Jeder l~Tahrungsbestandteil kann zweffache Bedeutung haben: Einerseits stellt er einen essen- tiellen oder nicht-essentiellen Faktor dar, andererseits steht er in Zwischenbeziehungen zu anderen

Zeitschriftenreferate. - - Ernahrung 323

Nahrungsbestandteilen. Dutch die grol~e Auswahlsm6glichkeit an ~Tahrungsmitteln besteht die Gefahr einer einseitigen Ern/~hrung dureh Oberbewertung oder Bevorzugung bestimmter Pro- dukte zu ungunsten anderer. Bei einer verniinftig zusammengestellten Kostform sollten nicht mehr als 20% der Gesamtcalorien aus einem einzelnen Nahrungsmittel stammen. Das Fehlen bestimmter Nahrungsmittel im Angebot ffihrt in den Entwieklungsl/~ndern aus anderen Ursachen ebenfalls zur Ern~thrungs-Imbalanz. Die Krankheit Kwashiorkor - - das bedeutendste Ernghrungs- problem der Welt - - kann wirksam mit relativ kleinen Mengen yon hochwertigen Proteinen be- handelt werden. Mit Hilfe synthetiseher Kostformen konnte man im Tierversuch feststellen, da$ durch einzelne Nahrungsbestandteile die Bedarfsh6he ffir an@re N~thrstoffe mitbestimmt wird. Von Bedeutung ffir die HOhe des Bedarfs ist aueh die Anwesenheit yon Antimetaboliten oder toxisch wirkonden Verbindungen in Nahrungsmitteln. Abschliel~end wird die Bedeutung der einzelnen Bestandteile der Nahrung f fir die Gesamtern/~hrung anhand yon Einzelbeispielen be- sprochen. W. Feldheim (GieBen)

T/~tigkeitsberieht des niederl~ndischen Ern~ihrungsrates yon 1963. Voeding 25, 510--533 (1964). ]In der Berichtszeit fanden Untersuchungen fiber die Ern~hrung und den Ern/~hrungsstand

von etwa 3000 Schulkindern sowie das in Friedenszeiten verantwortbare Ausmal] der radioaktiven Verseuchung yon Lebensmitteln in besonderen Ver6ffentlichungen ihren Niederschlag. Weitere Drucklegungen befaBten sich mit Gr61~e und Gewicht der Holl/~nder, der l~achitisdiagnose und der prophylaktischen Anwendung yon Vitamin D. Die einzelnen Komitees des l~ates berichten fiber ihre Probleme: Dazu gehSren Fragen der Lebensmittelzusatzstoffe, der Bestrahlung yon Lebensmitteln, des Ern~hrungsstandes in den ~qiederlanden und Untersuchungen fiber Zusammen- h/~nge yon ErnMu'ungsweise und Herzinfarkten sowie Zahnerkrankungen. E. Tell (Miinchen)

H.-K. Griffe: Grunds~itze einer verniinffigen Volkserniihrung in der II. Hitlfte des 20. Jahr- hunderts in Mitteleuropa. ( Potsdam-Rehbriieke, Inst. / . Erndihr. d. Dtsch. Akad. d. Wiss. zu Berlin.) Forsch. u. Fortschritte 38, 257--288 (1964).

Die zunehmende Industrialisierung im 20. Jahrhundert und die damit verbundene Zusammen- ballung der Beviilkerung in den Sti~dten (Landflucht) haben zwarngsl/~ufig zu einer Ver/~nderung der Ern~hrungssituation geffihrt. Die Umstellung der Ern/~hrungsweise geht langsam vor sich, sie wird gehemmt durch Uberlieferung, Gew6hnung, Unkenntnis der Bev61kerung n . a . Die Aufgabe der Ernahrungssoziologie ist es, rationelle Ernghrungs- und Kostplanvorschl/~ge fiir die verschiedenen BevOlkerungsgruppea und Berufssparten zu entwickeln nnd durch Aufklarungs- arbeit die dem Neuen angepaftte Anderung der t~rn/~hrungsweise zu bewirken. Die zur LSsung dieser Aufgabe bereitstehenden Hilfsmittel tier Ern/~hrungssoziologie werden ausfiihrlich be- handelt. Zur Verbesserung der Volksern~hrung erweisen sich folgende MaBnahmen als geeignet: Ausbreitung und Verbesserung der Gemeinschaftsverpflegung, ZiichtungsmaBnahmen zur Qualit/~tsverbesserung des Lebensmittelangebots, kurz- und langfristige Erniihrungslenkung und -planung, Sicherung des Lebensmittelimports, Beeinflussung der Lebensmittelindustrie und der Verteilerorganisationen sowie verst/£rkte Ern~hrungsaufkl/~rung und Beratung.

W. Feldheim (GieBen)

R. D. G. P. Simons: Das Ende der Margarinekrankheits-Hypothese. (Amsterdam, Dermatolog. Abt. d. Bi~rgerhospitals.) Mfinch. reed. Wschr. 107, 257 261 (1965).

3 GerichtshSfe in den Niederlanden haben den Schiedssprueh erlassen, da[3 ,,die Hypothese, nach der die beanstandete Margarine irgendeinen ffir Leben und Gesundheit sehiidlichen Bestand- tell enthielt und demzufolge eine Gefghrdung ffir Leben oder Gesundheit bedeuten k6nnte, es h6chst unwahrscheinlich erachtet, dal~ die angeffihrten Beweismittel ganz oder teilweise in der Lage waren, einen endgiiltigen Beweis zu leisten". Als Ursachen ffir die Aufstellung der Hypo- these einer Margarinekrankheit werden die elastische Definition des Krankheitsbildes (eine juckende Hauterkrankung), des Wirkstoffes (36 Margarinesorten, Gebgek, Pasteten usw.), das Fehlen yon Literaturergebnissen und exakten statistischen Angaben verantwortlich gemacht. Die als Beweise angeffihrte Morbidit~tsziffer, die Ergebnisse der Versuche an Schweinen und die vermutete Wirkung als Kofaktor konnten nicht best/~tigt werden. Wahrscheinlich handelte es sich um die Epidemie eines Exanthems (Erythema exsudativum multiformi ampliori sensu). Diese Krankheit wurde erstmalig etwa um 1900 beschrieben, sie t r i t t fiberwiegend bei Frauen auf.

W. Feldheim (Giel~en) hllgemeine Ernfihrungsphysiologie

A. E. Hansen, H. F. Wiese, A. N. Boelsehe, M. E. Haggard, D. J. D. Adam und H. Davis: Die Rolle der Linolsiiure in der S~/uglingsern~ihrung. KHnisehe und ehemisehe Untersuehung an 428 Siiuglingen, die mit Kuhmilchmischungen mit unterschiedliehem Fettgehalt und unterschiedlieher

324 Zeitschriftenreferate. - - Ernghrung

Fettzusammensetzung ern~ihrt wurden. (Role of ]inolic acid in infant nutrition. Clinical and chemi- cal study of 428 infants fed on milk mixtures varying in kind and amount of fat.) (Galveston, Tex., Dept. o/ Pediat., Univ. o[ Texas School o/Med., und Oakland, Calf]., Bruce Lyon Memo. Res. Lab., Children's Hosp. o/East Bay.) Pediatrics 31, 171--192 (1963).

In der vorliegenden Arbeit wird fiber umfangreiche klinische und klinisch-expcrimentclle Beobachtungen an 428 Friihgeborenen und gesunden S~uglingen berichtet, die in den Jahren 1956 bis 1959 yon der Geburt bis zum Abschlu~ des 1. Lebensjahres mit Milchmischungen ern~hrt wur- den. Die Nahrungen wiesen bei gleichem Energiegchalt einc unterschiedliche Fettzusammen- setzung und einen verschiedenen Fettgehalt auf. Die Beobachtungsreihe wurde zun~ichst mit 4 Nahrungcn durchgeffihrt, die 19 bzw. 20 kcal/oz (Unze = 28,35 g) und einen EiweiBgchalt zwischen 2,3--2,5 % hatten. Der Fettgehalt in den ersten 3 Nahrungen betrug 3 % mit einem Linols~uregehalt yon 1,3--7,3 kcal %. Die 4. Nahrung enthielt nur 0,1% Fett und 0,04 kcal% Linols~ure. Da bei diescr Ern~hrung wahrend der Beobachtung gch~iuft StSrungen, vor allem Infektionen und die typischen Hauterscheinungen bei Linols~uremangel, auftraten, wurde eine 5. l~ahrung in die Beobachtungs- rcihe eingeffihrt, die ebenfalls 3% Fett in Form yon gehiirtetcm Cocosnu~61 enthielt und bei der dcr Linols~uregchalt 0,07 kcal% betrug. Aueh bei dieser Nahrung mit dem extrem niedrigen Linol- s~uregehalt traten die yon den Verff. wiedcrholt beschriebenen Erscheinungen des Linols~ure- mange]s auf. Die Erscheinungen schwanden regelmal3ig, wenn Linols~ure als Ester oder als Tri- glycerid odor in der Milchmischung gegeben wurde und mindestens 1% der Nahrungscalorien ausmachte. Die deutlichste Erscheinung des Linols~uremangels war die Trockenheit der Haut mit Abschilferung, Verdickung und sp~ter Intertrigo. Die Haufigkeit bakterieller Hautinfektionen erwies sich bei den verschiedenen Gruppen als gleich. Dagegen waren Staphylokokkeninfektioncn bei Kindern mit Nahrungen, die arm an Linolsaure waren, wesentlich bSsartiger. Bei geringem Linols~uregehalt der l~ahrung war das Massen- und Langenwachstum wesentlich unbefriedigcnder als bei den Kindern, die 1,3--7,3% ihrer Calorien in dcr I~ahrung in Form yon Linols~ure auf- nahmen. Im Blutserum erwiesen sich Werte yon 5,6 ± 1,8% ffir zweifach unges~ttigte Fetts~iuren ~]s Bevceis ffir einen Linols~uremangelzustand. Ausreichend ern~hrte S~uglinge hatten 12,9d= 2,6 % IAnots~ure bezogen auf die Gesamtfetts~uren. Die histologischen Ver~nderungen der I-Iaut yon S~uglingen mit linols~urearmen Mischungen zeigtcn die gleichen Ver~nderungen wie im Tier- experiment. Bei S~uglingen, die mit ihrer Milchmischung wenig Linolsaure erhielten, schwanden die ~angelerscheinungen undes kam zu einem Anstieg der zweifach ungesattigten Fetts~iuren im Blutserum in dem Mal~e, wie Cerealien der l~ahrung zugesctzt und an Menge gesteigcrt wnrden.

Droese (Mfinchen) °°

S. N. Gershofh Einilu~ des 6~ehalts an tIauptn~ihrstofien in der Nahrung auf den VitaminbedarL (Effects of dietary levels of macronutrients on vitamin requirements.) (Boston, Mass., Dept. o/ Nutr., Harvard School of Publ. Health.) Federat. Prec. 23, 1077--1082 (1964).

Es bcsteht wenig Zweifel dariiber, dab durch die Darmflora Vit~mine synthetisiert werden. Ob allerdings eine Verwertung (unter Ausschaltung der Koprophagie) mSglieh ist, ist noch nicht gesichert. Art und Menge der Kohlenhydrate beeinflussen das Ausmal~ dcr Synthesc ftir Ribo- flavin, I~icotins~ure, Pyridoxin, Pantothens~iure, Folsaure, Vitamin B12 und Biotin. Langsam oder schwer verdauliche Kohlcnhydratc begiinstigen die Bildung dieser Vitamine. Es ist noch nicht mSglich ffir den ~enschen, eine Ver~nderung des Vitaminbedarfs fiber eine Beeinflussung dcr Biosynthese durch die Darmbakterien durch die Kost fcstzusf~llen. In Vcrsuchen an Katzen wurde festgestellt, da~ die Riboflavinausscheidung im Urin vom Fett-Kohlenhydratgehalt des Futters abh~ngig ist. 46 bzw. 11% Fettc~Iorien ergeben bei einer Riboflavinaufnahme yon 1,1 bzw. 1,3 mg eine Urinausscheidung yon 0,3 bzw. 1,3 mg (Faeces 3,5 bzw. 3,2 mg). Die Seltenheit des Auftretens yon Riboflavinmangel in Japan (fett~rme Kost) kSnnte durch die Stimulierung der Riboflavinsynthese erklart werden. Die intestinale Resorption yon Vitaminen wird durch Fett bei Carotin (Mensch) und Vitamin A (Katze) gesteigert.

Ein hoher Fettgehalt der Kos~ setzt den Thiaminbedarf herab. Eine proteinarme Di~t be- wirkt eine Steigerung der Riboflavinausscheidung bei Verarmung der Gewebe. Nicotins~ure kann durch Tryptophan eingespart werden, I mg l~icotius~ure ist 60 mg Tryptophan aquivalent. Der Py- ridoxinbedarf scheint vonArt und Menge der Nahrung abzuhangen (Aminos~urestoffwechsel, cssen- tielle Fetts~uren). Proteinreiehe (Methionin) Kost setzt den Bedarf ffir Pantothensaure herab. Ffir Fols~ure, Vitamin B12, Biotin und Vitamin C liegen nur wenige Untersuehungen vet. Der Protein- gehalt kann die Verwertung yon Vitamin A und Carotin betr~ehtlich beeinflussen. Bcim Vitamin E-Bedarf bestchen Beziehungen zum Gehalt an mehrfach unges~ttigten Fetts~uren und sehwefel- haltigen Aminos~uren. Es sind weitere Untersuchungen, besonders fiber die Enzymaktivitaten und Enzymadaptationen, erforderlich, um einen besseren Einblick in die Beziehnngen zwischcn l~hrstoffen und dem Vitaminbedarf zu erhalten. W. tZeldheim (Giel~en)

Zeitschrifteareferate. - - Grundlagen und Grenzgebiete 325

R. T. Holman: Ern~ihrungsabh~ingige und StMfweehselbeziehungen zwischen Fettsiiuren. (Nutritional and metabolic interrelationships between fatty acids.) (Austin, Minn., Hormel Inst., Univ. o/Minnesota.) Federat. Proc. 23, 1062--1067 (1964).

Der Einflul3 d~r Nahrungsfette auf die Zusammensetzung des Depotfetts ist seit langem be- kannt. So bewirkt die Verffitterung yon st~rkehaltigen CereMien an Sehweine die Bildung eines KSrperfettes mit hSherem Schmelzpunkt als diejenige mit ErdnuBprodukten. Der Fortschritt der Untersuchungsmethoden in den letzten Jahren, besonders die Einifihrung der Gaschromato- graphic, erm6glichte die Anwendung verfeinerter Verfahren zur Auikl~rung der Zusammen- setzung komp]exer Fette. In der Arbeit werden die Beziehungen zwisehen den mehrfach unges~t- tigten Fettsi~uren (Linolsiiure, Linolensiiure, Archidons~ure) und zwischen den eiD:fach unges~ttig- ten Fetts~uren (¢)ls~iure, Linols~ure) sowie zwisehen diesen Gruppen anhand der vorliegenden Literatur behandelt. Der Stoffwechse] der unges~ttigten Fetts~uren wird durch Konzentrationen und Art yon anderen Fetts~m'en, die gleiehfalls in der Kost oder im Stoffwechsel vorhanden sind, beeinflu~t. Die Umwandiungen der mehrfach unges~ttigten Fettsiiuren im Stoffwechsel sind nicht nut yon der Konzentration an den verschiedenen Vorstufen, sondern auch yon den Konzentra- tionen an anderen Verbindungen dieser Gruppe abh~ngig, die a]s kompetitive Inhibitoren wirksam sein k6nnen. Eine ausgeglichene Kost muB deshalb auch das Verh~iltnis der einzelnen Fettsi~ure- arten zueinander beriicksichtigen. W. Feldheim (Giel~en)

A. Spencer, L. Corman und J. M. Lowenstein: Citrat und die Umwandlung yon Kohlenhydraten in Fett. Ein Vergleieh yon Citrat- und Acetat-Incorporation in Fetts~iuren. (Citrate and the con- version of carbohydrate into fat. A comparison of citrate and acetate incorporation into fatty acids.) (Waltham, Mass., Graduate Dept. o/ Bioehem., Brandeis Univ.) Biochem. J. 93, 378--388 (1964).

Verff. verglichen in ihren Untersuchungen die Incorporationsgeschwindigkeiten yon Citrat und Acetat. ])as Verh~ltnis dieser Geschwindigkeiten, an Leberpriiparaten ermittelt, variiert in weiten Grenzen, vor ahem in Abh~ngigkeit yore Ern~hrungszustand des Tieres. Es wird w~hrend der Aushungerung auf ein Zehntel reduziert und kann bei erneuter Ffitterung auf das 100fache ansteigen. Dasselbe Verh~ltnis ist ann~hernd 3fach bei der Gewebefliissigkeit ]aktierender Milch- driisen.

Die Geschwindigkeiten der Citratincorporation, abet nieht clio der Acetatineorpor~tion, ent- sprechen dem Ausmal~ der Fetts~uresynthese in der Leber. Zusammen entsprechen sic ann~ihernd dem Ausma[~ der Fetts~uresynthese der intakten Milchda'fise. Die ]~olle der Mikrosomen erscheint komplex, es k6nnen 3 unterschiediiche Verhaltensweisen festgestellt werden. Bei sehr niedrigen Konzentrationen zeigen die Mikrosomen keine oder eine hemmende Wirkung, bei mittlerer Konzentration wirken sic stimulierend und bei hohen Konzentrationen hemmen sic dieIncorpo- ration der Vorstufen. W. Wachs (Berlin)

Grundlagen und Grenzgebiete der Lebensmittelwissenschafi Hygiene, Mikrobiologie

D. Lembke: Mikroorganismen in Nahrungsmitteln. (Kiel, Ba~teriol. Inst. d. Bundesversuchs- u. Forschungsanst. ]. Milchwirtsch.) I~.C. Ist. sup. Sanit~ 26, 401~406 (1963).

Verf. gibt einen Uberblick fiber die in Deutschland fiblichen Methoden zum Naehweis der Enterobakterien in Eiprodukten, der Salmonellen in Eiprodukten, der Typhus-Paratyphus- Enteritis-Gruppe in Milch und Milchprodukten, yon Hefen und Schimmelpilzen, yon anaeroben Sporenbildnern, der Sterilit~t yon ungezuckerter Kondensmilch sowie zur Bestimmung des Gesamtkeimgehaltes. Bemerkungen zur Entnahme yon Stichproben zwecks Bestimmung der Gesamtkeimzah], eine tabellarische Zusammenstellung der Bestimmungen ffir die I)LG-Qualit~ts- prfifungen ffir Milch und Mflcherzeugnisse 1963 und die gesetzlichen Mindestanforderungen an Milch und Milchprodukte in Deutschland schliel3en die Zusammenstellung ab.

H. Frank (Weihenstephan)

B. C. Hobbs: Mikrobiologische Standards fiir einige gefrostete Lebensmittel. (Microbiological standards for certain frozen foods.) (London, Food Hyg., Central Publ. Health Lab.) 1~. C. Ist. sup. Sanit~ 26, 498--505 (1963).

Die Verfasserin gibt einen ~berbliek fiber einige in England festgesetzte oder geplante Be- stimmungen ffir die Probenahme und die tolerierten Keimzahlen. Ffir gekochte und eingefrorene Seefiseherzeugnisse einschlieBlicb Krusten- und Weichtiere solien weniger a]s 100000/g Gesamt- keime, bei 35 ° C Bebrfitung im Plattenverfahren, gez~hlt werden, weniger als 20 Coliforme pro g

326 Zeitschriftenreferate. - - Grundlagen und Grenzgebiete

und weniger als 100 pro g coagulasepositive Staphylokokken. 50 g miissen frei von Salmonellen scin. Gefrorenes flfissiges Vollei enth~lt erfahrungsgem~ zu einem relativ hohen Prozentsatz Salmonellen, wobei bestimmte serologisehe Typen im Vordergrund stehen. Es mul3 angestrebt werden, dab nur solche Chargen importiert warden dfirfen, die s~hnonellenfrei sind. Das h~tte abet zur Voraussetzung, dab das Materia] mindestens 21/2 rain bei 64,4 ° C pasteurisiert wird. Bei ein- gefrorencn, gekochten Fertigspeisen mul~ fiir alle ]~estandteile die Gesamtkeimzahl 100000 g, ffir Coliforme 20 g und Freiheit yon eoagulasepositiven Staphylokokken und Salmonellen in 100 g gefordert werden. Entbeintes Gefrierfleisch hat in England keine gesetzliehen Keimzahlgrenzen, die aber unbcdingt gefordert werden mill]ten. Schweden hat in diesem Fall cinen HSehstwert von 500000/g Gesamtkeimzah] (Plattenverfahren) festgelegt. Abschliel]end wird aui die Notwen- digkcit internationaler Standardmethoden und Standardbcstimmungen hingewiescn.

H. Frank (Weihenstephan)

J. Stadhouders: Die Abt~tung yon Sporen aerober Sporenbildner in heilIer Lange. [Holl~ndisch mit engl. Zusammenfass.] (Ede, Niederlande, Nederlands Inst. voor Zuivelonderzoek (NIZO). Ned. Me]k- en Zuiveltijdschr. 18, 182--203 (1964).

Es wurden St~mme yon Bac. subtilis, Bac. eireulans und Bac. cereus auf ihr Verhalten in hcil~er Natronlaugc (0,5, 1,2 %) untersucht. Es stellte sich heraus, dalt kein geradliniger Zusammen- hang zwischcn dem Logarithmus der Anzahl fiberlcbender Sporen und der Erhitzungszeit be- steht. Auch ist es mSglich, dal~, nachdem zu Anfang der grSBte Teil dcr Sporen getStet wurde, doch noch einige besonders widcrstandsf~hige auch lange Erhitzungszeiten fiber]eben. Dies war z. B. bei einigen St~mmen yon Bac. eirculans der Fall. Einer der verwendeten St~mme aerober Sporenbildner wurde durch die Einwirkung derNatronlauge sogar in der Sporenbildung angcregt. Eine Reihe yon handelsfibliehen Rcinigungsmitteln hatte keinc sporentStende Wirkung. Nur die freie Alkalit~t in der Reinigungslauge ist fiir die Abt5tung der Sporen yon Bedeutung.

E. Tell (Mfinchen)

S. Leonard, B. S. Luh, M. Simone nnd (L Everson: Aseptische Konservierung yon Nahrungs- mitteln. I. tIerstellungs- und Verarbeitungsmethoden. (Aseptic canning of foods. I. Preparation and processing procedures.) (Davis, Call/., Dept. o] Food Sci. and Technol., Dept. o/Home Econo- mics, Univ. o/Cali/ornia.) Food Technol. 18, H. 1, 81--84 (1964).

An 3 Produkten: Limabohnenpastc, Fleischpaste und Tomatensaftkonzentrat wird sowoh] fiir Glas- als auch ffir Metallbeh~lter die konventionelle Konservierungsmcthode mit der asep- tischcn Konservierung (Kurzzeit-I-Iochtemperatursterilisicrung und aseptische Abpaekung) ver- glichen. Fiir die cinzeln(~n Produkte werden die genauen Arbeits- und Temperaturbedingungen angefiihrt. Im Vergleich mit der konventionellen Methode ergeben sich fiir die aseptische Konser- vierung erh5hte Sterflisierungswerte Fo bei erniedrigten Koehwerten Co, Die Fo-Werte (Sterili- sierungsi~quivalente in rain bei 121 ° C) geben tin MaB fiir den Umfang der Sterilisierung; der Verlauf der F0-Kurve entspricht der ZerstSrung yon Clostridium parabotnlinum durch Erhitzung in neutralem Phosphatpuffer. Die Co-Werte (Erhitzungs~quivalente in rain bei 100 ° C) geben ein Malt fiir den Umfung der chemischen t~euktionen, die zu einer Qualit~tsminderung ffihren.

E. Schwerdt]eger (Gcisenheim)

A. Laiontaine: Die pathogenen Staphylokokken bei der Kontrolle der Nahrungsgiiter. (Les staphylocoques pathog~nes dans le contrSle des denr6es alimentaires.) (Brgssel, Belgien, Inst. d'Hyg, et d'Epiddmiol.) R.C. Ist sup. Sanit~ 26, 351--360 (1963).

Die Staphyloenterotoxicose oder die ,,Gastmahlkrankheit", besonders verbreitct in den USA erfordert eine strenge ~berwachung der Lebensmittel und Prfifung auf pathogene Staphylo- kokken. AuSerdem miissen die mit Lebensmitteln in Berfihrung kommenden Personen laufend iiberwacht werden, ob sic Staphylokokkentr~ger sind. Bei den Lebensmitteln miissen die sterili- sierten Konserven auf tote grampositive Kokken geprfift werdcn, denn die Toxine befinden sich dann bereits vor der Sterilisation im Lebensmittel. In anderen Lebensmitteln mul~ nach patho- genen Staphylokokken gesueht werden. Die Sehwierigkcitcn einer richtigen Probenentnahme werden dargestellt. Ffir die verschiedenen Lebensmittel werden die Vorbcreitungsmethoden be- sehrieben. Ebenso werden das Anlegen der Kulturen, die Charakterisierung der Kolonien und die Mikroskopie erli~utert. Wichtige Erscheinungen sind die Verfliissigung der Gelatine, die Pig- mentation der Kolonicn, die Fermentation yon Mannit, die Coagulation und die Bildung yon ttaemolysin auf BlutniihrbSden. Es werden zur Beurteilung Normen "~orgesch]agen, die bc- reits in einigcn Liindcrn angcwandt werden. So werdcn ffir Konserven weniger als 1 Staphylo- kokkencoagulation in 100 mg nach 30 Tagen Bebriitung bei 30--32 ° C gefordert. Fiir ~albkon- serven gilt die gleiche Bedingung nach 5 Tagen. Fiir andere Lebensmittel, Milch und Milcherzeug- nisse werden weniger als 1 positive Coagulation in 100 mg zugelassen. Ffir Fleiseh betr~gt die

Zeitschriftem'eferate. - - Grundlagen und Grenzgebiete 327

Probenmenge lO rag. Ffir sterilisierte Lebensmittel werden die grampositiven Kokken ausgez&hlt. Es werden weniger als 1 Kokke je Gesichtsfeld gefordert. B. Rofimann (Wiesbaden)

Hiroshi 0nishi: 0smophile Helen. (Osmophilie yeasts.) Advances in food research. Hrsg. v. C. O. C]~[CX-IESTEI~, E. ~V~. MRAK und C.P. STEWART. Bd. XII, S. 53--94. New York-London: Academic Press 1963. Gzl. 14.-- US$.

Osmophile Helen (OH) spielen bei der Verderbnis yon getroekneten Friichten, konzentrierten Fruchts~ften, Honig, Maple-Salt, PSkellake und eingetrocknetem Fleisch eine l~olle; anderersoits sind sie als niitzliehe Organismen bei der Bereitung der japanischen Spezi~lit/~ten Soja-Sauce und Miso-Paste beteiligt. Die Ubersicht (161 Referenzen) beschi~ftigt sich besonders mit den Helen, die bei den letzteren Prozessen beteiligt sind, und diskutiert einige gegenw~rtige Probleme bei dor Untersuchung dieser Organismen. Der Inha]t ist folgendermaBen gegliedert: (1) Geschichtliches, Verbreitung und Systematik der OH. (2) Eigentiimlichkeit der Zucker- und Salztoleranz der OH. Einzelheiten werden unter fo]genden Gesichtspunkten diskutiert: Adaptation, maximal ertragene Konzentration yon Salz und Zucker, Unterschiede in der Osmophilie innerhalb einer Art, Verhalten gegeniiber verschiedenen Salzen, Permeabilitat der Zellmembran. (3) Spezielle Aspekte des Waehs- turns und der Fermentation yon OH: N-Ern~bz'ung, Vitamine, Wasserstoffion-Konzentration, Temp., G/~rungsbilanzen. (4) Bildung yon Polyalkoholen durch OH (Glycerin, Erytlu'it, D- Arabit und Mannit). (5) 0kologisehe Gesichtspunkte. (6) Praktische Anwendung yon OIL (7) Verderbnis yon Soja-Sauce und Miso-Paste durch OH. (8) SchluSfolgerungen und Ausblick auf zukiinftige Probleme. H.J . Kutzner (Weihenstephan)

D. I.-C. Wang, J. Scharer und A. E. Humphrey: Kinetik des Absterbens der Bacillensporen bei hohen Temperaturen. (Kinetics of death of bacterial spores at elevated temperatures.) (Phila- delphia, Pa., School o/Chem. Engin., Univ. o/Pennsylvania.) Appl. Microbiol. 12, 451--454 (1964).

Die Sporen yon Bac. stearothermophilus wurden in Phosphatpuffer bei pH 7,0 suspendiert und in einem speziellen Apparat bei 127,2--143,8 ° C 0,203--4,150 sec erhitzt.

Die Absterberate wird nach verschiedenen Methoden berechnet. Nach A ~ E ~ I u s ist die Absterberate K = A~-/Rz. A ist eine Gleichungskonstante (10 ~7,* min-1), E die verbrauchte Ener- gie (83,6 kcal/mol), R die Gasgesetzkonstante und T die absolute Temp. B. RoIle (Mtinchon)

,I. P. Hennessy: Verzggerung des Waehstums yon Mikroorganismen dutch Sauerstoff. (Inhi- bition of growth of micro-organisms by oxygen.) (Dundalk, Irland, Harp Lager Brewery Ltd.) J. Inst. Brewing 70, 337--339 (1964).

Beider Untersuchung dot Wirkung verschiedener Gase auf die Mikroflora im nicht-pasteuri- sierten Bier in Metallf~ssern wurden oinige Anomalien bei der Verwendung yon Sauerstoff ge- funden. Die Untersuchungen zeigten, dad der Sauerstoff das Wachstum einer gr6geron Zahl yon Mikroorganismen inhibiert odor verzSgert und dad diese Wh-kung dem Sauerstoff und nieht dem Druck zugeschrieben werden muB. E. Kuchinke (Ingelheim)

1). Somaatmadja und J. J. Powers: Anthoeyaue. V. l)er Ein~lult yon Anthoeyanen und ~hn- lichen Verbindungen auI die Glueoseoxydation dureh Bakterien. (Anthocyanins. V. The influence of anthocyanins and related compounds on glucose oxidation by bacteria.) (Athens, Ga., Food Technol. Dept., Univ. o/Georgia.) J. Food Sci. 29, 644--654 (1964).

Es wurde gezeigt, dab zahlreiche natiirliche und synthotische Anthoeyane die Glucoseoxyda- tion durch Eschcrichia cell K-12, Staphylococcus aureus, Laetobac. casei 7469, Salmonella enteriti- dis, Salmonella typhosa, Proteus vulgaris und Aerobacter aerogenes hemmen, als alleiniges Substrat jedoch (ohne Glucose) z. T. selbst oxydiert werden kSnnen. Die waehstumshemmende (Papior- scheibchentest) und atmungshemmende Wirkung (WARBC~G) konnte durch MgCI~ kompensiert werden, ein Umstand, der auf eine Chelatbildung als Wirkungsmechanismus der Anthocyane binweist. H. J. Kutzner (Weihenstephan)

M. L. Fields und N. Finley: Der Einflult ausgew~hlter Kohlenhydrate und Pflanzenextrakte auf die Hitzeaktivierung yon Sporen des Bacillus stearothermophilus, (The effect of selected carbo- hydrates and plant extracts on the heat activation of Bacillus stearothermophilus spores.) (Colum- bia, Me., Food Microbiol. Res. Lab., Dept. of Horticult.) J. Food Sei. 29, 635--649 (1964).

Bakteriensporen werden zum Keimen dureh eine Hitzebehandlung aktiviert. Bei dem thermo- philen Bae. stearothermophilus (I) liegt die Aktivierungstemp. bei 110 ° C. Ohne Hitzeschock zeigen die Sporen bei Bebriitung bei 70 ° C (odor auch nach einer zu geringen Hitzebehandlung) eine sog. ,,Hitze-induzierte Keimruhe". Vorliegende Arbeit zeigte, dad die Keimf/~higkeit der Sporen zweier St~mme yon I nach Hitzeaktivierung in LSsungen verschiedener Mono- nnd Di- saccharide (0,1-, 0,01- und 0,001 m), Dextrin und St/~rke (2,0, 0,2 und 0,02%) sowie in einigen

328 Zeitschriftenreferate. - - Grundlagen und Grenzgebiete

Pflanzenextrakten (Erbsen, Spinat, Mais, 5 nnd 60 rain extr~hiert) z. T. erheblich (d. h. maximal bis auf 44%) herabgesetzt wird. Der im a]lgemeinen keimhemmende Effekt wird auf den in den L5sungon bestehenden osmotisehen Druck zuriickgefiihrt. Ein Extrakt aus griinen Bohnen stimu- iierto die Sporenl~eimung. H.J . Kutzner (Weihenstephan)

R. A. Srinivasan, M. K. K. Iyengar, I. J. Babbar, S. C. Chakravorty, A. T. Dudani und K. K. Iya: Milchgerinnungsenzyme aus Mikroorganismen. (Milk-clotting enzymes from microorganisms.) (Karnal, Indien, National Dairy Res. Inst.) Appl. Microbiol. 12, 475--478 (1964).

Die Verff. untersuchten ein grebe Anzahl yon Mikroorganismen - - insgesamt 230 Pilz-Sb~mme und 43 Bakterien-Kulturen - - auf ihre F~higkeit, Enzyme zu bilden, die eine Gerinnung der Milch bewirkten. Die Pilze waren verschiedenster tterkfinfte, sie wurden z. B. ~us Erde, Butter, K~se, verpilztem Gemiise u. a. isoliert. Die Bakterien stammten ~us Erde, roher und gekochter Milch u. a.

Etwa ein Drittel der isolierten Prize hatte eine hohe Milchgerinnungsaktivit~t, ein weiteres Drittel war yon einer mittleren Aktivit~t und die restlichen Pilzisolierungen bildeten nur wenig milchgerinnende Enzyme. Sehr viele Bakterienurten verursachten eine Gerinnung der Milch, es bestand aber keine Beziehung zwischen den proteolytischen Enzymen und den Milchgerin- nungs-Enzymen. H.-J. Rehm (Miinchen)

R. N. Costilow, J. L. Etehells nnd T. E. Anderson: Ein Medium zur Gewinnung yon Zellen yon Milchsiiurebakterien. (Medium for producing cells of lactic acid bacteria.) (East Lansinff, Mich., Dept. o/Microbiol., and Publ. Health, und Raleigh, N.C., U.S. Food Fermentat. Lab., and Dept. o/Food Sci., North Carolina Agric. Exp. Stat.) Appl. Microbiol. 12, 539--540 (1964).

Die Verff. haben ein N~hrmedium entwiekelt, in dem sich Milehs~urebakterien sehr gut ver- vermehren. Das N~hrsubstrat hat die folgende Zusammensetzung: Trypticase 1%, Hefeextrakt 1%, Glucose 1%, K~HPO4 0,5 %, pI-I-Wert 6,8--7,0. Bei einer Temp. yon 32 oder 45 ° C entwickel- ten sieh Pediococcus cerevisiae, Lactobacillus plantar~em und verschiedene St~mme you L. del. brueckii sehr gut nach 24 Std bzw. 48 Std. Allerdings wurden boi einigen St~mmen yon L. del- brueckii nur langsame Entwicklungen festgestellt. Ruhende Zellen yon L. plantarum bildeten in diesem Substrat aus Glucose sehr sehne]l Milchsiiure. H.-J. t~ehm (Miinehen)

G. Miiller: Die praktisehe Bedeutung der thermophilen Mikroorganismen. (Berlin, Inst. /. Mikrobiol. d. Humboldt-Univ.) Biol. Rdsch. 1, 155--164 (1964).

Thermophile Mikroorganismen richten einerseits Schiiden an, gegen die Vorbeugungsma~- nahmen ausgearbeitet werden miissen, andererseits kSnnen sie dem Menschen anch niitzliche Dienste leisten: Bei der Riibenzuckerproduktion verursachen vor allem Bacillus stearothermophilus (Temperaturmaximum bei etwa 75 o C) und thermophile Variet~ten yon B. subtilis Verluste. In der Konservenindustrie entstehen Schi~den dureh thermophile Arten mit hitzeresistenten Endo- sporen. Die Verluste, die thermophfle Mikroorganismen durch Selbsterhitzung und Selbstentziin- dung bei der Lagerung yon Heu, Getreide, Baumwolle, Hanf und auch yon Kohle verursachen, sind erheblich. Im Gegensatz dazu ist die Selbsterhitzung organischer Massen bei der Stalldung- lagerung und bei der Kompostierung erwiinscht. In den verschiedenartigen Schnellkompostierungs- anlagen fiir stiidtische Abf~lle vollbringen thermophile Mikroorganismen fiir den Mensehen niitz- liche Leistungen. G. Theden (Berlin) °°

F. F. Busta und Z. J. 0rdal: Kinetik der Hitzeaktivierung yon Bacillus subtilis-Sporen. (Heat- activation kinetics of endospores of Bacillus subtilis.) (Urbana, lll., Dept. o/Food Sci., Univ. el Illinois.) J. Food Sci. 29, 345--353 (1964).

Es wnrde der Vorgang der Hitzeaktivierung (HA) yon Bacillus subtilis-Sporen bei 8 verschie- denen Temp. zwischen 5 und 94 ° C untersucht. Das AusmaB der HA wurde am Prozentsatz der jeweils erhaltenen Koloniezahl yon der Gesamtzahl lebensf~higer Sporen - - bestimmt mittels Caleiumdipicolat-Agar (hier keine HA nStig) - - festgestellt. D~ auch bei der Bebrfitung der Agar- platten bei 37°C fiber 24 Std eine HA eintritt, muBten alle Werte korrigiert werden; fiir die Durchfiihrung der Korrektur wurde eine Methode entwickelt. Aus den erhaltenen Kurven wurden ffir dieses System die thermodyn~mischen GrS~en Enthalpie, freie Energie und Entropie mit A H+ + = 27,9 kcal, A F+ + = 25,1--26,4 kcal und A S+ + -- 4,6--8,1 ca]/° C ermittelt.

H. J. Kutzner (Weihenstephan)

J. Hermier: Einwirkungen yon Gamma-Strahlen auI Sporen yon Bacillus subtilis, ihre Keimung und ihr vegetatives Waehstum. (Les cons6quences de l 'irradiation gamma de la spore de ,,Bacillus subtilis" sur ]a germination de la spore et sur la croissance v6g6tative.) (Jouy-en-Josas (S.-et-O.), Stat. Centrale de Microbiol et Recherehes Laiti~res.) Ann. Nutr. (Paris) 17, It . 6, 439--447 (1963).

Zeitschriftenreferate. - - Grundlagen und Grenzgebiete 329

Theoretisch sollte bei der Sterilisierung durch Bestrahlung kein Untersehied zwischen Sporen- und vegetativem Stadium zu erwarten sein, - - im Gegensatz zur Thermosterilisierung. Die Er- fahrungen widersprechen dieser Erwartung. Die nStigen Grundlagen zur Aufklarung des Mecha- nismus dieses Unterschiedes sollten an wenigen Mikroorganismen-Arten erarbeitet werden~ z. B. an Bacillus subtilis und Escherichia coli. Der Weg yon der ruhenden Spore bis zur Mikrokolonie (mehr als 16 Zellen, aber noch nicht mit dcm Auge wahrnehmbar) wird beschrieben. Die Rolle des L-Alanin, L-Valin und L-Isoleucin als uner]/~l]liche, aber auch ausrcichende KoMenstoff- und Stickstoffquellen fiir die Startreaktion wird besehrieben. Dagegen hat das Wachstumsstadium keinen anderen ~q2-Bedarf als das vegetative Stadium. Es werden 4 Stadien unterschieden" a) ruhende Sporen (mit Mcthylenb]au nieht f~rbbar), b) gekeimte Sporen (mit Methylenblau sich blaufi~rbend), c) pri~vegetative Ze]len, d) Mikrokolonien. Die Beobachtung erfolgte im Phasen- kontrast-Mikroskop, die Bestrahlung der Sporensuspension (in Phosphatpuffer yon pH 7) durch ~°Co bei 0--4°C mit 0; 0,2; 0,4; 0,6; 3 Mrad. In Tabellen wird alas Ergebnis dargeste]lt durch das Verh/iltnis der Zahlen der jeweiligen Stadien b--d zu a. b/a /~ndert sich erst bei 3 Mrud, c/a nur wenig, selbst bei 0,62 ~rad. Dagegen zeigt d/a schon bei 0,2 Mrad starken Abfall. Diese Zahlenverh~ltnisse erg/~ben ein vSllig anderes Bild, werm an Stelle einer Bestrahlung die Sporen in w/~riger Suspension auf 100 ° C erhitzt werden. Eine Tabelle zeigt die Werte nach 0,5; 1; 2; 3; 4 Std. Bei der Weiterentwiek]ung zu sichtbaren Kolonien ergeben sich Beobachtungen, die zu fo]genden Schlu~folgerungen fiihren: Die Wirkung der Bestrahlung bei nicht-sporenbildenden Organismen ist die Verhinderung der Zellteiinng, wobei die Zahl der fiberlebenden Keime ab- h~ngig ist vom Ni~hrsubstrat w/~hrend der Bestrahlung. Dagegen besteht ffir die Sporen yon Bac. subtilis keine solche Abhi~ngigkeit und die Verhinderung der Zellteilung macht sich erst sehr sp/~t nach mindestens 4 Teilungen bemerkbar. A . F . Lindner (Mfinehen)

L Nikod6musz und R. Hoch: Angaben iiber die fermentative Wirksamkcit yon Bacillus cereus. [Ungarisch mit dtsch., engl. und franz6s. Zusammenfass.] (Budapest, Orszdgos Elelmez~s- ~s Tdpldlkozdstudomdnyi Intezet.) ]~lelmiszervizsg~lati KSz]em6nyek 9, 270--274 (1963).

Verff. untersuehten unter den/~roben, sporenbildenden Baktericn die fermentative T~tigkeit yon B. cereus. Die Kenntnis der fermentativen T/~tigkeit ist in der Differentialdiagnostik yon Bedeutung. Sie stellten fest, da$ B. cereus H~molysin und Lecithinase produziert; diese beiden Tatigkeiten sind in der Differentialdiagnostik die wichtigsten. B. cereus spaltet gewisse Eiweil~- arten (Casein, Gelatine), aber diese werden auch yon anderen Sporenbildnern abgebaut, desha]b k~nn auf dieser Grundlage B. cereus nieht separiert werden. Von den Kohlenhydraten spaltet B. cereus vor allem Maltose, Glucose, Fructose, Saccharose nnd das Glykosid Salicin. Priifung der zuekerabbauenden Aktiviti~t ist fiir die Differentialdiagnostik nicht yon Bedeutung, d~ die versehiedenen St~mme /~hnliche kohlenhydratspaltende Fermente besitzen. Die Eiwei~spaltung yon B. cereus weist auf die Bedeutung dieses Bacteriums beim Verderb yon Lebensmitteln und der Atiologie einzelner Lebensmittelvergiftungen hin. J. Kottdsz und I . Gdl (Budapest)

I. Nikod~musz, M. Boj~in, R. Hoch, M. Kiss und P. Kiss: Vorkommen yon B. aeillus cereus in Nahrungsmittcln. [Ungarisch mit dtseh., engl. u. franz6s. Zusammenfass.] (Budapest, Orszdgos J~[elmezgs- ~s Tdpldlkozdstudomdnyi Int~zet.) ]~lelmiszervizsg£1ati KSzlem6nyek 9, 86--90 (1963).

Verff. sammelten Angaben fiber den Gehalt yon Lebensmitte]n an B. cereus. Sie stellten fest, dal~ das Bakterium in 6,0--6,4% der yon ihnen untersuchten (etwa 27 000 Stiick) Lebensmittel- proben nachgewiesen werden konnte. Auf Grund ihrer Untersuchungen war die B.cereus-Zahl in dem grSl]eren Teil der positiven Lebensmittel unter 108/g. Vorkommen einer groSen Anzahl yon B. cereus in den l~ohmaterialien bedeutet nur d~nn eine Gefahr, wenn die ~ahrungsmittel nicht binnen der vorgeschriebenen Zeitdauer und den vorgeschriebenen Umsti~nden verzehrt werdcn. Die relative Haufigkeit yon B. cereus in Lebensmitf~ln erkl/~rt das h~ufige Vorkommen der yon ihm verursaehten Lebensmittelvergiftungen. J. Kottdsz und I . Gdl (Budapest)

J. P. Brown und P. MacLeod: Der Einfinl~ yon Glycerin und ~atriumacetat auf die Lipoid- zusammensetzung bei Streptococcus cremoris. (Influence of glycerol and sodium acetate on the lipid composition of streptococcus cremoris.) (Storrs, Conn., Dept. o/ Animal Industr., Univ. o/ Connecticut.) J. Dairy Sci. 47, 831--835 (1964).

Von Zellen yon S. cremoris ATCC 9625, die mit steigendcn Mengen von Glycerin (G)(8,3;20,0; 33,2; 50,0; 66,2; 82,0 und 100,0 g/l)bzw. Na-Acetat (A) (9,0; 18,0; 29,0 und 40,0 g/l) gewachsen waren, wurde die Lipoid-Fraktion isoliert [freie Lipoide, (fL) und ,,verseifbarer Antefl" (vA) der Zel]rfickst/~nde nach Extraktion der fL]. Durch Dfinnschichtchromatographie wurden die fL in 5 Fraktionen aufgetrennt: Fhospholipoide (a), Monoglyceride (b), Diglyceride (c), Triglyceride (d) und eine Fraktion veresterter Fetts~uren (e), die eine nicht-po]are Bande bildeten, die ober- halb tier d-Fraktion lief. Weiterhin wurde der Gehalt der Gesamt-fL und vA an den hauptsi~chlich

330 Zeitschriftenreferate. - - Grundlagen und Grenzgebiete

vorkommenden Fetts/~uren (gaschromatographische Trennung in Form ihrer Methylester) fest- gestellt. - - Bei den geringen G-Gaben und allen A-Konzentrationen stieg der Gehalt der Zellen an fL; der Anteil der (a) und (c) wurde erhSht, der yon (b) erniedrigt; bei (d) und (e) waren die Werte unregelm~13ig. Die haupts/~chlich vorkommenden Fettsi~uren waren: )/[yristins/~ure (16% in den fL der Kontrollzellen), Palmitins/~ure (35%), Palmitoleins/~ure (2%), Stearinsi~ure (1%), Olein- und/oder Vaccenins/~ure (0V)(6%) und Lactobacillins/~ure (L)(36%). Als einziger auf- fallender Effekt der G- und A-Zugaben auf den prozentualen Anteil der Fetts/~uren in den ein- zelnen Lipoidfraktionen war die ErhShung des 0V-Anteiles in der (a)-Fraktion yon 4 auf 14% dureh Acetat. H.J . Kutzner (Weihenstephan)

Gerichtliche Chemie, Toxikologie W. G. Jaffa, F. Wagner, P. Marcano und R. Hern~ndez: Eine toxisehe Lipo-Glyko-Proteid-

Fraktion aus Ricinus communis. (Una fraeciSn de lipo-glico-proteina t6xica de Ricinus cornmunis.) (Caracas, Venezuela, Cdtedra de Bioquim., Fac. de Ciencias, Univ. Central de Venezuela.) Acta Cientif. Venezolana 15, 29--32 (1964).

Verff. bringen erstmalig die toxischen und h~magglutinierenden Eigenschaften des Ricins, eines Proteins aus den Samen yon Ricinus communis, in Verbindung mit einer Proteinfraktion, die I~ohlenhydrate und Lipide enth~lt. - - Die Samen wurden mit Hexan entfettet und mit 10%- igem NaC1 extrahiert, die LSsung wllrde mit Ammoniumsalz gesi~ttigt, das erhaltene Pr~eipitat in Wasser gelSst und durch F~llung mit 0,5-ges~ttigter bzw. gesi~ttigter Ammoniumsulfatl5sung in zwei Fraktionen ,0 ,5" und ,,1,0" aufgetrennt. - - Dutch Bestimmung der hi~magglutinierenden Wirkung gegeniiber Kaninchen-Erythrocyten und der toxischen Wirkung dureh intraperitoneale Injektion in wei6e M~use wurde festgeste]lt, da[t diese Wirkungen fast aussehlie61ich bei der Fraktion ,0 ,5" gegeben sind. - - Durch Papierelektrophorese wurde diese Fraktion ,,0,5" weiter in fiinf Zonen aufgetrennt. Bei einer anderen Fraktionierung der Fraktion ,,0,5", die dureh S~tti- gung seiner w~l~rigen L6sung, zuerst mit Na~S04 und ansehliel~end mit NaC1, erreieht wurde, erhielt man u. a. eine Fraktion ,,L", die sieh durch Papierelektrophorese nieht welter auftrennen lie~. Sie erwies sich mit der durch Elektrophorese gewonnenen I-Iauptfraktion identisch und liel~ sich, wie diese, durch die Methoden fiir Glyko- und Lipo-Proteide anf~rben. Durch St~rke-Gel- Elektrophorese ]ieB sich die Fraktion ,,L" in zwei Zonen trennen. Die Toxicit~t dieser Fraktion ,,L", die Mannose, Fucose, Xylose und einen Amino-Zucker enth~lt, ist noch erheblieh gr5i~er als die der Fraktion ,0,5". S. He]endehl (Freiburg i. Br.)

L. Shuster: Abbaa yon Drogen und toxisehen Substanzen. (Metabolism of drugs and toxic sub- stances.) (Boston, Mass., Dept. of Pha~+macol., Tufts Univ. School of Med.) Ann. Rev. Bioehem. 33, 571--592 (1964).

Der sehr gute Uberblick berficksiehtigt die Literatur bis September 1963. Die Bedeutung der Mikrosomen wird herausgestellt und einzelne Entgiftungsmechanismen (Paarung, Entschwefetung, Methylierung und Dealkylierung) werden ffir viele Substanzen geschildert. Auf Hemmstoffe des Abbaus wird eingegangen und der enzymatische Abbau geschildert. G. Hauc]c (Freiburg/Br.)

1L Liiiind und H. Gasser: Faekalstreptoeoeeen als Lebensmittelvergiiter. [Mit engI. und franzSs. Zusammenfass.] (Zi~rieh, Chem. Lab. d. Stadt.) Mitt. Lebensmitteluntersuch. Hyg. 55, 144 149 (1964).

Von insge..samt 40 Personen erkrankten 36 fieberfrei unter gastrointestinalen Syraptomen (Erbrechen, Ubelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall) 19 his 22 Std nach dem Verzehr einer Fleischpastete, aus der pro Gramm 4,5 x 107~2,4 × l0 s Enterokokken (serologische Gruppe D yon Streptokokken) iso]iert werden konnten. Die Betroffenen waren zum Tell bis 4 Tage arbeits- unf/~hig. Stuhlproben yon 3 erkrankten Personen sowie die Fleischpastete erwiesen sich frei yon Salmonellen, Shigellen sowie Staphylokokken. In der Siilze der Fleischpastetenprobe konnten neben den schon erw~hnten Streptokokken auch noch 6 x 105/g coliforme Keime nachgewiesen werden. Die ~thio]ogische Rolle der Fleisehpastete bei der Entstehung der Lebensmittelvergiftung fand dureh Selbstversuche Besti~tigung. Die bei der serologischeu und biochemisehen ])ifferen- zierung der Streptokokken ermittelten Eigenschaften weisen auf das Vorliegen yon Str. faeeium oder Str. durans him A. Somogyi (Kulrnbaeh)

hgrikulturchemie, Tier- und Pflanzenziichtung, Futtermittel F. Biir: Tierarzneimittel und Auizuehtmittel in der landwirtschaitliehen Praxis. Gesundheitliehe

Erwiignngen zum Sehutze des Konsumenten bei der Anwendung yon Tierarzneimitteln und AuI-

Zeitschriftenreferate. - - Grundlagen und Grenzgebiete 331

zuchtmitteln in der landwirtschaltliehen Praxis. I., II. und III. (Berlin, Lab./. Erniihrungshyg., Max von Pettenko/er-Inst., Bundesgesundheitsamt.) Med. u. Ern/ihr. 4, 67--70, 94--99 und 122--126 (1963).

Die Verwendung yon Tierarzneimitteln und FuttermittelzusS~tzen im Hinblick auf eine m6gliche Kontamination vom Tier stammender Lebensmittel wird in extenso referiert.

Unter den heute fiblichen Ful~termittelzus~itzen finder sich eine gr6Bere Anzahl hochwirk- samer Tierarzneimittel, deren Nutzen in der Bek~mpfung bzw. Vorbeuge gegen eine Vielzahl yon drohenden Tiererkrankungen unbestritten ist. Ein Problem liegt jedoch in der engen Verknfipfung ihrer Anwendung mit dem Vorkommen yon ArzneimittelriickstS~nden in tierischen Lebensmitteln. In einer sehr ausffihrlichen Ubersicht werden die wissenschaftlichen, im Experiment belegten Ergebnisse fiber die biologischen und toxischen Wirkungen solcher Stoffe, fiber die Rfickstands- bildung sowie deren Vermeidung durch Einhaltung geeigneter Bedingungen undVorsichtsmaB- nahmen zusammengestellt. Die vorhandene Fachliteratur wird kritisch ausgewertet; das Litera- turverzeichnis am Ende der Arbeit ist erschSpfend und umfaBt nahezu 200 Zitate. Ebenso finden sich wichtige Angaben fiber gesetzliche Regelungen, die bei der Anwendung chemischer Mittel in der Tieraufzuch~ zu beachten sind. Auch die in den USA (als grSl3ter Lebensmittelexporteur) geltenden Regelungen fiber Zus~itze zu Futtermitteln werden im Auszug wiedergegeben.

In einer Tabelle werden die ,,chemischen Mittel zur Behandlung landwirtschaftlicher Nutz- tiere" aufgeffihrt. Neben den Futtermittelzusf~tzen findeb sich dort eine groBe Anzahl yon Tier- arzneimitteln, die dem Tierarzt als chemotherapeutisches P~iistzeug im oft akuten Notfall zur Verfiigung stehen. Auch hier muB zwischen der Anwendung des Arzneimittels am Tier und der Vermarktung des Lebensmittels ein hinreichend groBer Zeitabstand gegeben sein, d~mit das Arzneimittel quan~itativ wieder ausgeschieden werden kann, und eine in jedem Falle unerwfinschte Kontamination des Lebensmittels sicher vermieden wird. Ffir viele Arzneimittel und Futter- mittelzus/~tze wird das entsprechende zeitlich notwendige Interva]l zwischen letzter Anwendung am Tier und Gewinnung des Lebensmittels mitgeteilt.

Im einzelnen werden behandel~: Futterzus~tze gegen Coccidiose und Histomoniasis beim Geflfigel; lokale und ,,innertherapeutische" Mittel gegen Insekten und Milben; Aaltibiotica in der Ffitterung und..Mastitisbehandlung; Arsenpriiparate; oberfl~chenaktive Stoffe; Neuroleptika und Tranquilizer; Ostrogene und schilddrfisen~irksame Stoffe in der Ffitterung. - - Die Arbeit ist eine literarische Fundgrube ffir den interessierten Leser und vermittelt wichtige Inlormationen.

Anm. des Re/. : Die Verteilung und Verbreitung eines ~Iedikaments als Futtermittelzusatz im industriell hergestellten Mischfutter ist innerhalb des Tierbestandes eines Landes erfahrungs- gem~B um vieles grSl3er als es bei einem Arzneimittel der Fall ist, das nur gelegentlich zur Therapie des Einzeltieres eingesetzt wird. Dementsprechend grSBer is~ auch das l%isiko der m6glicherweise entstehenden systematischen Gef~hrdung des Lebensmittelverbrauchers. Hieraus resultieren die sehi~rferen Zulassungsbestimmungen ffir Medikamente als Futtermittelzusi~tze und ~uch der Umstand, dab nur eine verhgltnism/~Big kleine Anzahl der vom Autor insgesamt aufgefiihrten Verbindungen in der deutschen Landwirtschaft ,,groBe Verbreitung" gefunden hat.

J. Br~ggemann ()/Ifinchen)

J. tI. Byers~ C. L. Davis End 1]. E. Baylor: Futterwert yon mit Calciumcarbonat behandelter ~)Iaissilage liir Nilchkiihe. (Feeding value of limestone-treated corn silage for lactating dairy cows.) (Urbana, Ill., Dept. o/Dairy Sci., Univ. o/Illinois.) J. Dairy Sci. 47, 1082 1084 (1964).

Calciumcarbonatzusatz (1% des Frischgewichts) beim Einsguern yon Maissilage erhShte in friiheren Versuchen anderer Autoren den Milchs~uregehalt betr~ichtlich. Dies konnte in der vor- liegenden Untersuchung best~tigt werden. ]3ei unverknderter t%ohnf~hrstoffzusammensetzung enthiel~ die Silage mit CaCO3-Zusatz 80% mehr Milchsaure und 104% mehr Essigsi~ure als die unbehandelte Kontrollsilage.

In einem Ffitterungsversuch mit 3 Gruppen von je 8 Milchkfihen, wobei Silage mit Zusatz, Silage ohne Zusatz und Silage ohne Zusatz plus CaCOa-Zugabe bei der Fiitterung zur Anwendung kamen, war jedoch kein EinfiuB auf Silageverzehr, Milchmengenleistung und Fettgehalt der Milch fest~zustellen. Eine geringe, aber nicht signifikante Erh6hung der Pansenpropions~iure beruhte m6glicherweise auf dem hSheren Milchs~uregehalt der behandelten Silage. Allerdings betrug der Anteil der Silage am Gesamttrockensubstanzverzehr in diesem Versuch nur ca. 40%.

J. Briiggemann (Miinchen)

L. A. ~¢lenahan und L. II. Schultz: Die Wirkung yon Leuein und Valin auI die Ketggenese beim Wiederk~iuer.(Effect of leucine and valine on ketogenesis in the ruminant.) (Madison, Wis., Dept. o/1)airy Sci., Univ. o/ Wisconsin.) J. Dairy Sci. 47, 1086--1091 (1964).

332 Zeitschriftenreferate - - Grundlagen und Grenzgebiete

Die Aminosiuren lassen sich in zwei Gruppen unterscheiden, deren eine im Intermedi/~rstoff- wechsel Glucose liefert, w~hrend die andere zur Bildung yon Kctok6rpern ffihrt, l~ach Unter- suchungen am monogastrischen Tier geh6rt Leucin zu den ketogenen and Valin zu den glucogenen Aminos/~uren. Bei ihrem Abbau treten als Zwischenprodukte Iso-valieransaure bzw. Iso-butter- s/~ure auL

In der vorliegenden Publikation wird fiber den Intermedi/irstoffwechsel yon Leucin und Valin beim Wiederk/~uer (Ziege) berichtet. Die Aminosiuren wurden einzeln verabreicht: Den mit pelletiertem Mais und den mit Heu geffitterten Tieren durch eine Fistel in den Pansen (je 40 g), bei fastenden Tieren durch intr~ruminale (je 40 g) oder intraven6se (je 5 g) Infusion. Iso-valerian- siure und Iso-buttersiure wurden in den Pansen fastender Tiere infundiert (je 20 g). Die Konzen- tration yon Glucose, -con KetokSrpern und yon Harnstoff im Blur sowie yon alpha-Amino-N im Plasma wurde bis zu 8 Std naeh der Applikation bestimmt.

Die Ffitterung yon Mais ffihrte ira Vergleich zu Heu zu einem signifikant h6heren Gehalt an Blutketonen, Blutharnstoff und alpha-Amino-N im Pb~sma. Unabhingig yon der D i i t folgte der Verabreichung yon Leucin ein signifikanter Ansticg der KetokSrper im Blur. V~lin hatte einen anti-ketogenen Effekt. Bei fastenden Tieren bewirkte Leucin eine Zunahme der Blutketone und eine Depression des alpha.Amino-N im Plasma. Valin erh6hte den Gehalt yon Glucose im Blur und yon alpha-Amino-I~ im Plasma und senkte ~ul]erdem den Blutketonspiegel. Diese spezifisehen Effekte traten unabh~ngig davon auf, ob die Aminosiuren intraven6s oder intraruminal infundiert wurden.

Ebenso wie die Aminos/~uren Leucin und Valin wirkten auch ihre intermedi/~ren Stoffwechsel- produkte naeh Infusion in den Pansen: Iso-valerians/~ure hatte einen ketogenen und Iso-buttersiure einen glucogenen und anti-ketogenen Effekt. Wie die Autoren in einer vorausgehenden Publikation zeigten [J. Dairy Sci. 47, 1080 (1964)], kSnnen Leucin und Valin beim Wiederk/~uer bereits im Pansen zu den intermedi&ren flfiehtigen Fet ts iuren abgebaut werden, die dann ihrerseits durch die Pansenwand in das Blut0 gelangen. 0ffensichtlich bleibt die ketogene Wirkung des Leucins ebcnso wie die glucogene des Valins unbeeinfluBt davon, ob der biologische Abbau im Panscn auf mikrobiellem Wege oder im i ntermedi/~ren Stoffwechsel erfolgt. J. Bri~ygemann (Mfinchen)

N. Dem~i6, V. TrampetiC und V. Dim-Zajee: Untersuehun~ fiber die giinstigsten Isolations- bedingungen der Algins~iure aus Algen des Adriatisehen Meeres. [Serbokroatiseh mit dtsch. Zusam- menfass.] (Zagreb, ,,Biljana".) Acta Pharm. Jug. 11, 57--63 (1961).

l~ach einer Vorbehandlung der getrockneten und zerkleinerten Braunalgen aus der Familie Cystoseira mit 0,5%iger Calciumoxydl6sung und mit 0,5%igor Schwefels~ure wurden optimale Ergebnisse bei Anwendung yon weniger als 6 g I~atriumcarbonat auf 10 g Untersuchungsmaterial und einer Extraktionszeit yon 6 Std bei 20 ° C erzielt. Die Viscosit/~tseigenschaften des gewon- nenen lqatriumalginates entsprachen denen anderer bekannter ]~rzeugnisse. Die Ausbeut~e an Algins~ure wird zwar grSBer bei steigenden l~atriumcarbonatmengen, verlingerter Extraktions- dauer und Temperaturerh6hung, aber die Viscosit/~t der NatriumalginatlSsung vermindert sich.

B. Va~i5 (Zagreb)

B. Rogina, L Milosti6 und G. Garbin: Die Erzeugung yon Agar aus einheimischen Rotalgen. [Serbokroatisch mit engl. und dtsch. Zusammenfass. ] (Zagreb, Poljoprivredni/ale. und Tehnolo~lei /ale.) Kemija u industriji, 13, 175--181 (1964).

Nachdem die Verff. einleitend allgemeine Betrachtungen fiber die Rohstoffe und tcchnolo- gischen Verfahren zur Gewinnung yon Agar und seine chemischcn und physikalischen EigenschaL ten anstellen, besprechen sie die M6glichkeiten der Agarerzeugung aus A]gen des Adriatischen Meeres. Es gelang den Verff., aus der l%otalge Gelidium capillaceum einen Agar zu isolieren, ~ler - - beziiglich seiner chemischen Zusammensetzung und Anwendungsfahigkeit - - in keiner Weise hinter dem aus anderen L/~ndern eingeffihrten Ag~r zurficksteht und vollkommen den Vorschri~ten der jugoslawischen Pharmakop6e entspricht. B. Vaji5 (Zagreb)