74
Aus der Klinik für Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universität zu Lübeck Direktor: Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Peter Sieg Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Inauguraldissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Universität zu Lübeck -Aus der Medizinischen Fakultät- vorgelegt von Michael Matthes aus Frankfurt am Main Lübeck 2007

Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

Aus der Klinik für Kiefer- und Gesichtschirurgie

der Universität zu Lübeck

Direktor: Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Peter Sieg

Behandlungsangst in der

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

Inauguraldissertation

zur

Erlangung der Doktorwürde

der Universität zu Lübeck

-Aus der Medizinischen Fakultät-

vorgelegt von

Michael Matthes

aus Frankfurt am Main

Lübeck 2007

Page 2: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

1. Berichterstatter: Priv.-Doz. Dr. med. Dr. med. dent. Dirk Hermes

2. Berichterstatterin: Priv.-Doz. Dr. med. Angela Roth-Isigkeit

Tag der mündlichen Prüfung: 07.02.2008

Zum Druck genehmigt. Lübeck, den 07.02.2008

Gez. Prof. Dr. med. Werner Solbach-Dekan der medizinischen Fakultät-

Page 3: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

Für Hilde und Manfred

Page 4: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

1. Einleitung 1

2. Grundlagen

2.1 Angst, Furcht, Phobie, Behandlungsangst 2

2.2 Behandlungsangst in der Chirurgie 5

2.3 Behandlungsangst in der Zahnmedizin 7

2.4 Behandlungsangst in der zahnärztlichen Chirurgie 8

2.5 Behandlungsangst in der Mund- , Kiefer- und Gesichtschirurgie 9

3. Zielfragestellung 10

4. Material und Methoden

4.1 Ein- und Ausschlusskriterien 11

4.2 Patientenfragebogen 11

4.3 Visuelle Analog Skala (VAS) 12

4.4 State-Trait Angstinventar (STAI) 12

4.5 Spezieller Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie-Teil 13

4.6 Rekrutierung der Stichproben 13

4.7 Statistische Auswertung 14

5. Ergebnisse

5.1 Zusammensetzung des Patientenkollektivs 15

5.2 Visuelle Analog Skala (VAS) 16

5.3 State-Trait Angstinventar (STAI) 19

5.4 Geschlechtsunterschiede 21

5.5 Altersunterschiede 23

5.6 Unterschiede bezüglich der Schulbildung 26

Page 5: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

5.7 Unterschiede bezüglich der Behandlungsmodalität 29

5.8 Vorerfahrung 31

5.9 Spezieller Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie-Teil 33

6. Diskussion

6.1 Diskussion der Methodik 35

6.2 Diskussion der Ergebnisse 36

7. Zusammenfassung 44

8. Anhang

8.1 Literaturverzeichnis 45

8.2 Studienkliniken und Studienpraxen 59

8.3 Testintrumentar 61

8.4 Danksagung 68

8.5 Lebenslauf 69

Page 6: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

1. Einleitung

Angst und Furcht scheinen zu den Urphänomenen der biologischen Evolution zu gehören.

Diese Vermutung stützt sich zum einen auf die Tatsache, dass sie in ihrer physiologischen

Ausprägung bei Menschen und Tieren gleichermaßen zu beobachten ist. Zum anderen

stützt sie sich auf die Erkenntnis, dass sie für das Denken und Fühlen des Menschen als

Ausdruck seiner existentiellen Urangst seit jeher von großer Bedeutung gewesen sind. Als

Beispiel seien hier die Wortverbindungen „Todesangst“ oder „Existenzangst“ genannt.

Behandlungsangst im speziellen ist ein unerwünschtes psychologisches Phänomen, dessen

vielfältige negative Auswirkungen auf Patientencompliance, Behandlungskomfort,

chirurgische Therapiebedingungen und postoperatives outcome täglich zu beobachten sind.

In der Medizin und Zahnmedizin stellen die Angst und das daraus resultierende

Patientenverhalten vor und während einer Behandlung wichtige Faktoren der Arzt-

Patienten-Beziehung dar. Die Beantwortung grundlegender Fragen bezüglich des

Angstverhaltens der Patienten stellt den in erster Linie naturwissenschaftlich-technisch

ausgebildeten Mediziner oft vor große Probleme. Die im medizinischen Alltag noch

dominierende Erfahrungspsychologie bedarf einer zunehmenden theoretischen und

methodischen Fundierung durch die moderne Psychologie. Das Problem der

Behandlungsangst in der Chirurgie, Zahnmedizin und zahnärztlichen Chirurgie wird in den

letzten Jahren zunehmend in der Fach- und teilweise auch Laienpresse diskutiert. Es wird

dabei hauptsächlich nach Methoden zur Objektivierbarkeit der Behandlungsangst gesucht

sowie nach Möglichkeiten zum Angstabbau. Eine genaue Wahrnehmung und Messung der

Angst vor einer ärztlichen Behandlung ist für klinische und wissenschaftliche Zwecke

bedeutsam. Um angst-mindernde Maßnahmen einleiten bzw. spezielle Therapien

durchführen zu können ist es wichtig, dass die Angst als solche erkannt wird. Der

Behandlungsangst mit sachlichen Fakten oder verharmlosenden Sprüchen zu begegnen ist

wenig erfolgsversprechend. Da die Angst nicht durch den Verstand besiegbar ist, entzieht

sie sich auch der sachlichen Argumentation.

Obwohl eine mund-, kiefer- und gesichtschirurgische Operation bzw. Behandlung nach

klinischer Erfahrung in besonderem Maße belastend wirkt, existieren nach dem derzeitigen

Stand der Literatur keine fachspezifischen Erhebungen zur Behandlungsangst von

Patienten dieses Fachgebietes.

Page 7: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

2. Grundlagen

2.1 Angst, Furcht, Phobie, Behandlungsangst

Der Begriff Angst lässt sich in drei Artbegriffe, „Furcht“, „Angst“ und „Phobie“,

aufgliedern.

Angst

Nach sprachhistorischem Ursprung ist das Wort Angst verwandt mit dem lateinischen

Wort „angustus“ und bezeichnet einen Zustand, der eine Verengung, eine Einschnürung,

einen Ausschnitt bezeichnet und semantisch bereits alles das ausschließt, was ein

komplexes Blickfeld ermöglicht sowie Perspektive und Übersicht verleiht (Flöttmann

1993). Der Verängstigte lebt im Augenblick und kann weder Wichtiges von Unwichtigem

trennen oder Zukunftsperspektiven entwickeln (Sergl 1989). In der modernen Umgangs-

sprache ist Angst ein allgegenwärtiger Bestandteil des Alltags. Nach Richter haben über 14

Prozent der Deutschen einmal im Leben eine deutliche Angststörung erlebt, über 2 Prozent

eine Panikstörung (Richter 1992). Zu ähnlichen Ergebnissen kamen auch Sims und Snaith

für die USA (Sims und Snaith 1993).

Die Aspekte, die für den wissenschaftlichen Gebrauch Bedeutung haben, formulieren

Reinecker und Sims und Snaith folgendermaßen:

- Die Angst ist der emotionale Zustand einer Person, der als unangenehm und bedrohlich

empfunden wird.

- Die Angst bezieht sich auf die Beeinträchtigung der eigenen Existenz oder des Lebens

nahe stehender Menschen.

- Die Angst konzentriert sich auf eine zukünftige Bedrohung.

- Die Auslöser der Bedrohung sind unbestimmt.

- Das Gefühl der Angst ist von körperlichen Prozessen begleitet.

(Reinecker 1993, Sims und Snaith 1993)

Page 8: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

Furcht

Im Gegensatz zur Angst, die unbestimmt, neutral und allgemein bleibt, ist die Furcht durch

ihre Objektbezogenheit definiert, sie ist also gegen einen spezifischen realen Stimulus

gerichtet (Janov 1973, Kent und Blinkhorn 1993, Slovin 1997). Die Angst müsste demnach

ihren evolutionären Ursprung als ein viel tiefer im Unterbewussten sitzendes Urphänomen

der Bedrohung durch das Unerklärliche finden, deren Erregung nicht nachvollziehbar und

damit definierbar ist. Die konkrete Furcht hingegen müsste als ein an fassbare Tatbestände

gebundenes konkretes Sehen ein evolutionshistorisch jüngeres Phänomen vor dem

Hintergrund des Erkennens und Begreifens abgeben (Raith und Ebenbeck 1986).

Phobie

Eine „Phobie“ ist eine schwere, die Persönlichkeit des Patienten dominierende Reaktion.

(Forgione 1988). Nach der International Classification of Diseases (ICD-10, F 40.2) sind

Phobien definiert durch ihre primäre Manifestation, Begrenzung auf ein bestimmtes Objekt

bzw. eine bestimmte phobische Situation sowie die Vermeidung derselben. Nach dem

DSM IV haben spezifische Phobien eine anhaltende Erwartungsangst vor dem umschrie-

benen Stimulus, die Auslösung einer sofortigen Angstreaktion bei Konfrontation, eine

Beeinträchtigung des alltäglichen Tagesablaufes durch die Angst bzw. das Vermeidungs-

verhalten sowie die Erkenntnis der phobischen Person, dass die individuelle Reaktion

übertrieben bzw. unvernünftig ist, gemeinsam.

Behandlungsangst

Nach Domar et al. (Domar el al., 1987) sind chirurgische Behandlungen ein Stressor, der

generalisiert Angst in Patienten hervorruft. Diese psychologisch bedrohliche Situation

führt nach Rogers und Reich (Rogers und Reich 1986) zu einer adaptiven Antwort. Von

Janis wurde 1958 erstmals die These aufgestellt, dass ein moderates Level von prä-

operativer Angst insofern durchaus adaptiv sei (Janis 1958). Verschiedene Studien

(Anderson und Masur 1983, Auerbach et al. 1983, Domar et al. 1987, Ramsay 1972)

zeigen jedoch, dass der Großteil der Patienten vor chirurgischen Operationen moderate bis

Page 9: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

hohe Angstlevel aufweist. Zunächst wurde die These aufgestellt, dass sowohl völlig

angstfreie als auch besonders ängstliche Patienten besondere Risikoprofile bei einer

chirurgischen Behandlung aufweisen (Janis 1958), dies wurde jedoch nachfolgend in Frage

gestellt (Rogers und Reich 1986). Basierend auf einer Reihe von Erholungsvariablen

konnten nämlich bei Patienten mit geringer oder fehlender Behandlungsangst signifikant

häufiger komplikationslose postoperative Verläufe nachgewiesen werden (Simme 1976).

Darüber hinaus konnte moderat bis hoch ängstlichen Patienten eine höhere psychologische

Co-Morbidität durch irreale Erwartungen bezüglich der chirurgischen Therapie (Parker

1976), ein erhöhtes Vorkommen post-traumatischer Stressreaktionen (Swanson 1967) bzw.

anderer psychologischer Komplikationen (Rogers et al. 1982) zugeordnet werden.

Klinische Studien zeigen den negativen Einfluss von präoperativer Angst auf die

Einleitung bzw. Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika

(Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte Risiken durch intraoperativ erhöhte

Dosierungen von Anästhetika (Johnston 1980). In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen,

dass die beschriebenen Phänomene nicht nur bei stationären Behandlungen, sondern auch

im Rahmen ambulanter Operationen vorkommen (Goldmann et al. 1988).

Eine Behandlung im Gesichts- bzw. Mundhöhlenbereich bringt besondere psychologische

Belastungen mit sich, da der orofaziale Bereich einer der sensibelsten des menschlichen

Körpers ist. Neben einer hohen Sensibilität und Schmerzempfindlichkeit der Mund-

schleimhaut führen die akustische Belastung durch über Knochenleitung fortgeleitete

Behandlungsgeräusche und eine sehr passive Körperhaltung dazu, dass die spezifische

Behandlungssituation als außerordentlich beunruhigend empfunden wird (Ingersoll 1987).

Zusätzlich wird während einer zahnärztlichen bzw. mkg-chirurgischen Behandlung durch

die räumliche Nähe zwischen Arzt und Patient die kritische soziale Distanz unterschritten

(Knaus et al. 2002).

Ein grundlegendes Modell zur Erklärung von behandlungsbezogener Angst stellt

klassische Konditionierung dar (Jöhren und Sartory 2002, Sartory 1997, Wolpe 1990).

Schon einzelne, mit einer Behandlung verbundene Erlebnisse negativen Charakters führen

demnach zur konditionierten Reaktion, also zur Vermeidung des Arzt-bzw.

Zahnarztbesuches. Nicht nur traumatische Behandlungen, sondern auch negative inter-

Page 10: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

personelle Interaktionen mit dem Arzt oder seinem Personal führen zu solchen Reaktionen

(Slovin 1997).

Andere Autoren interpretieren solche Ängste als Ergebnis von Modellernen. Grundlage

dieser Annahme ist die von Bandura (Bandura 1969) entwickelte Theorie, dass emotionale

Reaktionen analog zum weiteren Verhalten durch Nachahmung erlernt werden. So zeigen

Kinder, deren Eltern unter Angststörungen leiden, häufig bereits vor ihrem ersten Besuch

beim Zahnarzt Symptome dentaler Phobien (Klingberg et al. 1994, Schmierer et al. 1999,

Tuutti und Laahti 1987). Somit kommt der Familie eine wesentliche Rolle bei der

Entwicklung bzw. Vermeidung von Behandlungsangst zu (Kleinknecht et al. 1973).

2.2 Behandlungsangst in der Chirurgie

Seit über 50 Jahren werden Studien zur Behandlungsangst in der Chirurgie durchgeführt.

Dabei wird deutlich, dass behandlungsbedingter psychologischer Stress erhebliche

Auswirkungen haben kann. Diese können sowohl präoperativ, intraoperativ, direkt

postoperativ oder auch nach einem längeren Zeitraum auftreten.

Ramsay untersuchte 382 chirurgische Patienten und befand 73% für ängstlich. Bei 11%

der Patienten bezog sich die Angst auf den Eingriff an sich, bei 62% auf die Anästhesie.

Kinder und ältere Patienten wiesen weniger hohe Angstausprägungen auf, das Geschlecht

spielte hierbei keine Rolle (Ramsay 1972). Modell und Kollegen stuften 85% der Patienten

als präoperativ ängstlich ein (Modell et al 1980). Eckenhoff zeigte, dass bei einer Gruppe

von Kindern, die stationär chirurgisch behandelt wurden, bei 40% noch Monate nach der

Behandlung auffällige Verhaltensweisen wie z.B. Bettnässen, übersteigerte Furchtsamkeit

oder Wutanfälle auftraten. Wurde bei Narkoseeinleitung physischer Zwang angewendet,

stieg das Auftreten solcher Symptome auf 54% (Eckenhoff 1953). Zu ähnlichen

Ergebnissen kamen Jessner und Mitarbeiter. Hier zeigte sich, dass 10-35% aller Kinder

nach Tonsillektomie bzw. Adenotomie poststationäre Verhaltensauffälligkeiten sowie

emotionale Störungen auftraten (Jessner et al, 1952).

1972 wurde von Spielberger eine psychometrische Studie zur Messung der Angst

durchgeführt, die vor allem der klinischen Erprobung seines „State-Trait Angst Inventar“

Page 11: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

diente (Spielberger 1966). Im Ergebnis zeigte sich, dass bei chirurgischen Patienten ein

signifikanter Unterschied der „State-Angst“ als Ausdruck der momentanen Zustandsangst

im Vergleich präoperativ zu postoperativ bestand (Spielberger et al 1973). Johnston

untersuchte mittels des „State-Trait Angst Inventar“ (Spielberger 1966). 21 bzw. 72

gynäkologische Patientinnen und kam zu ähnlichen Ergebnissen. Auch hier stieg die

„State-Angst“, d. h. die momentane Zustandsangst, bis zur Operation an und fiel bis zu 2

Wochen postoperativ wieder ab (Johnston 1980).

McCleane und Cooper befragten 247 chirurgische Patienten genauer zu ihren Ängsten,

auch hier wieder im Vergleich präoperativ zu postoperativ. Die größte Angst hatten die

Patienten vor postoperativen Schmerzen (65% vor der OP, 50% nach der OP), Aufwachen

während der Operation (54%, 28%), lange Wartezeit vor der OP (53%, 41%), Übelkeit und

Erbrechen (48%, 43%), sich selbst lächerlich benehmen (36%, 28%), nicht nach der

Narkose aufwachen (34%, 21%) und vor Injektionen (34%, 27%) (McCleane und Cooper,

1990).

Auch anhand signifikanter Veränderungen physiologischer Parameter lässt sich prä-, intra-

und postoperative Angst nachweisen. So ließen sich bei Patienten vor thoraxchirurgischen

Eingriffen am Tag vor der Operation 6 bis 10fach erhöhte Cortisolspiegel nachweisen

(Czeisler et al. 1976). Ähnliche Ergebnisse zeigten sich auch bei Patienten vor Herz-

katheteruntersuchungen (Greene et al. 1970) und bei Patientinnen vor einer Mammabiopsie

(Katz et al. 1970). Diese erhöhten Werte haben auch Einfluss auf den postoperativen

Verlauf. Erhöhte postoperative Glukokortikoidspiegel werden zwar als normale Reaktion

auf die Operation gesehen (Rogers und Reich, 1986), wenn sie jedoch stark erhöht und

gleichzeitig von langer Dauer sind, so steigt die Zahl der postoperativen Infektionen (Slade

et al. 1975). Anhand mehrerer Studien konnte nachgewiesen werden, dass Merkmale wie

Angst, Stress oder Depression mit dem chirurgischen Outcome negativ korrelieren (Duits

et al., 1997; Garrity und Klein 1975; Kimball 1977; Linn et al., 1988; Mathews und

Ridgeway, 1981; Persky et al. 1998; Schade et al. 1999).

Andere Studien beschäftigen sich mit der Möglichkeit Behandlungsangst zu reduzieren.

Hierbei zeigt sich, dass ein 5-minütiges Gespräch am Abend vor der Operation mit genauer

Page 12: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

Erklärung der Vorgehensweise des nächsten Tages die Patienten präoperativ ruhiger

erscheinen lies als eine Kontrollgruppe, die mit Phenobarbital prämediziert wurde (Egbert

et al., 1963). Egbert und Kollegen zeigten auch, dass sich durch solche Gespräche der

postoperative Morphinbedarf bei chirurgischen Patienten halbieren liess (Egbert et al.,

1964). Ähnliche Ergebnisse zeigten Studien zu von Psychologen (Langer et al., 1975) bzw.

Schwestern (Schmitt und Woolridge, 1973) geleiteten OP-vorbereitenden

Patientengruppen.

Werden zusätzlich zu den präoperativen Informationen angstreduzierende Techniken

angewandt, vermittelt durch 1-2 psychologische Sitzungen vor dem Eingriff, so lässt sich

der Bedarf an Sedativa nochmals signifikant senken, zum Beispiel bei Endoskopien

(Johnson 1972) oder bei Geburten (Beck und Siegel 1980). Ein einziges therapeutisches

Interview reduzierte bei kardiochirurgischen Patienten das Auftreten postoperativer

Psychosen um 50% (Layne und Udowsky 1971).

2.3 Behandlungsangst in der Zahnmedizin

Studien gehen davon aus, dass lediglich 20-30 % (Jöhren und Sartory 2002) bzw. nur 5 %

(Schabacker und Pohlmeier, 1985) der Patienten angstfrei sind, die sich einer zahn-

ärztlichen Behandlung unterziehen. Andere Studien, die in der Zeit von 1958 bis 1970

durchgeführt wurden, beziffern den Anteil angstfreier Patienten auf 41-54% (Bartlett 1968;

Boston et al., 1970; Friedson und Feldmann 1958; Kegeles 1963; Kriesburg und Treiman,

1960; Pillard und Fischer, 1970). Jüngere Studien zu diesem Thema aus den USA

(Milgrom et al., 1988), Europa (Gatchel 1983; Schuurs et al., 1984; Stouthard und

Hoogstraten, 1990) und Asien (Domoto et al., 1988) stufen 40-50% der Patienten als

ängstlich und 20% als hoch ängstlich ein.

Aus Angst vor dem Zahnarztbesuch kommt es auch zu Vermeidungsverhalten, z.B. zum

Aufschub des Zahnarztbesuches bis zum Eintritt von Schmerzen (Segal 1986; Todd und

Walker, 1982) bzw. zu nur unregelmäßigen Besuchen beim Zahnarzt (Crockett 1965;

Friedson und Feldman 1958; Kriesburg und Treiman 1960) bis hin zur generellen

Vermeidung von Zahnarztbesuchen (Gerschman et al. 1987; Golan 1971; Morse et al.

1981; Peretz 1996; Rustvold 1994; Shaw und Niven 1996; Simons 1985). Rodolfa et al.

Page 13: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

konnten nachweisen, dass bei 35% aller Patienten Angstsymptome während einer

zahnärztlichen Behandlung auftraten (Rodolfa et al. 1990). Als Auslöser traten hierbei der

Anblick einer Spritze, das Gefühl während einer Injektion sowie der Anblick, das

Geräusch und das Gefühl des Bohrers auf. Bei Frauen ist die Selbsteinschätzung in diesem

Fall signifikant höher als bei Männern (Kleinknecht et al. 1973). Auch bei Stabholz und

Peretz, die vor einer Zahnextraktion stehende Patienten mittels der Dental Anxiety Scale

(DAS) nach Corah (Corah 1969, Corah et al. 1978) befragten, hatte das Geschlecht den

größten Einfluß auf die Ergebnisse, weibliche Patienten waren hier deutkich ängstlicher

(Stabholz und Peretz 1999). Die Häufigkeit einer echten, spezifischen Zahn-

behandlungsphobie wird mit 5-10% in der Bevölkerung angegeben. Diese Erkrankung

bleibt jedoch häufig unerkannt, da Zahnbehandlungsangst als solche aufgrund ihrer weiten

Verbreitung durchaus als gesellschaftsfähig bzw. normal gilt (Jöhren und Sartory 2002).

Auch Zahnärzte wurden zu dieser Thematik befragt. So geben 66% von ihnen an, große

Probleme mit der Angst ihrer Patienten zu haben (Edmunds und Roosen 1989). 81% der

Zahnärzte empfinden den täglichen Umgang mit den Angstpatienten als mehr oder weniger

belastend (Quast, C von, 1994), 57% von ihnen sehen die Behandlung von schwierigen

Patienten als größten Stressfaktor in der Praxisroutine an (Kahn et al. 1995).

2.4 Behandlungsangst in der zahnärztlichen Chirurgie

Earl befragt 105 Patienten direkt vor und nach einer chirurgischen Weisheits-

zahnentfernung. 88% der Patienten empfanden die postoperativen Schmerzen geringer als

präoperativ eingeschätzt, jedoch würden weiterhin 43% der Patienten im Falle einer

Wiederholung der Weisheitszahnentfernung diese Schmerzen am meisten fürchten (Earl

1994). Delfino publizierte die Ergebnisse einer 1994 durchgeführten Gallup-Studie, an der

insgesamt 1.008 Patienten teilnahmen (Delfino 1997). Obwohl 79% der Befragten

meinten, dass ihre Angst sie nicht von einer oralchirurgischen Behandlung abhalte, gaben

17% der Teilnehmer zu, solch ein Verhalten in der Vergangenheit gezeigt zu haben. Auf

einer Sechspunkte-Skala wurde die Erwartung von Schmerzen in einer

Behandlungssituation mit durchschnittlich 4 Punkten angegeben.

Spezifische Ängste bestanden in der Angst vor Schmerzen (31%), den Kosten der

Behandlung (18%), Spritzen oder Nadeln (14%), Fehlern auf Seiten des Arztes (11%)

Page 14: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

sowie Infektion mit einer ansteckenden Krankheit (8%). Unterschiedliche Merkmals-

ausprägungen zwischen Befragten mit bzw. ohne Behandlungserfahrung konnten nicht

gezeigt werden. 98% der Patienten empfanden eine verständliche, durch schriftliche bzw.

persönliche Unterrichtung vorgenommene präoperative Information über die

Notwendigkeit (76%), technische Durchführung (72%), Rekonvalenzenzdauer (72%) und

mögliche Anästhesiearten (64%) des geplanten Eingriffs als wichtig. Eine Behandlung im

Wachzustand wünschten sich 65% der Patienten, 34% (insbesondere jüngere Patienten)

bevorzugten eine Vollnarkose. Auf eine schmerzfreie Behandlung legten 39% größten

Wert, 29% würden den Arzt intraoperativ gerne kontrollieren können. Nach ihren

Wünschen bezüglich Anästhesiecharakteristika befragt, gaben 81%

Nebenwirkungsfreiheit, 65% postoperative Erholung, 60% die Applikationsart und 56%

amnestische Effekte als wesentlich an.

Analog zu den behandelten chirurgischen Studien existieren auch einige Studien, die den

Nachweis Stress-getriggerter Veränderungen physiologischer Faktoren während

zahnärztlich-chirurgischer Operationen zum Ziel hatten. Taggart und Mitarbeiter wiesen

deutliche Erhöhungen der Plasmakatecholamine während zahnärztlich-chirurgischer

Behandlungen nach, wobei die Norepinephrin-Spiegel nicht signifikant, die Epinephrin-

Spiegel jedoch hochsignifikant anstiegen (Taggart et al., 1976). Goldstein und Kollegen

wählten einen ähnlichen Versuchsaufbau (chirurgische Entfernung der Weisheitszähne)

und stellten außer einer erhöhten Herzfrequenz (25%), erhöhtem systolischen Blutdruck

(13%) und erhöhter kardialer Auswurfleistung (34%) auch einen Anstieg des Plasma-

Norepinephrins um 60% fest (Goldstein et al., 1982).

2.5 Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

Im Rahmen der Literaturrecherche wurden keine klinischen Studien zum Thema

Behandlungsangst gefunden, die über den therapeutischen Rahmen der zahnärztlichen

bzw. oralchirurgischen Patientenbehandlung hinausgehen. Somit ist davon auszugehen,

dass bis heute keine näheren Erkenntnisse über Ursachen und Ausprägungen von Angst

vor oder während einer mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen Behandlung vorliegen.

Page 15: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

3. Zielfragestellung

Eigene Untersuchungen hatten zum Ziel, Aufschluss über subjektive bzw. objektive

Intensität und Inhalte behandlungsbezogener Angst mund-, kiefer- und

gesichtschirurgischer Patienten zu erlangen sowie Einflüsse demographischer und

chirurgischer Faktoren bzw. vorhandener Therapieerfahrungen auf das Erleben der

Behandlung zu untersuchen. Die individuellen und gruppenspezifischen Merkmals-

ausprägungen wurden durch die Heranziehung von Kontrollstichproben aus benachbarten

medizinischen Disziplinen (Chirurgie, Zahnmedizin) sowie hausärztlicher bzw.

internistischer Patienten vergleichend interpretiert.

Page 16: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

4. Material und Methoden

4.1 Ein- und Ausschlusskriterien

Einschlusskriterien zur Aufnahme in die Studie wurden mit einer geplanten, direkt

bevorstehenden und von den Patienten akzeptierten invasiven medizinischen Behandlung

sowie einem Lebensalter über 15 Jahren definiert. Patienten mit unzureichenden

Kenntnissen der deutschen Sprache, akutem Trauma, maligner Grund- oder Begleit-

erkrankung, psychologischer bzw. psychiatrischer Anamnese und psychisch (neben-)

wirkender Medikation wurden prospektiv bzw. retrospektiv von der Studienteilnahme

ausgeschlossen.

4.2 Patientenfragebogen

Die Befragung der Patienten erfolgte mittels eines aus 6 Seiten bestehenden Fragebogens

sowie einer zusätzlichen Seite für mund-, kiefer- und gesichtschirurgische Patienten. Das

Testinstrumentar bestand aus:

1. einem Anschreiben an die Patienten, welches unter anderem den Zweck der Studie

darlegte und Anonymität garantierte,

2. einer Seite zur Erhebung der biographischen Daten Geschlecht, Alter, Schul-

abschluss und Behandlung,

3. einer visuellen Analogskala zur Selbsteinschätzung der Angst,

4. dem STAI-Fragebogen,

5. Fragen über eventuelle Vorbehandlungen bei Mund-, Kiefer- und Gesichts-

chirurgen.

Page 17: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

4.3 Visuelle Analog Skala (VAS)

In diesem Teil des Fragebogens wurden die Patienten gebeten, ihre individuelle

Angstintensität bei einer Behandlung in 4 klinischen Disziplinen (Mund-, Kiefer- und

Gesichtschirurgie, Chirurgie, Zahnarzt, Hausarzt/Internist) mit Hilfe numerischer

Rangskalen (VAS, Range 0-100) anzugeben. Hierbei sollte jeder Patient für jede

Fachrichtung einen Wert angeben, unabhängig davon in welcher klinischen Disziplin die

eigene Behandlung stattfand. Falls eine der Disziplinen noch nicht vom Patienten besucht

wurde, wurde er gebeten, sich die Behandlung in dieser Fachrichtung vorzustellen.

4.4 State-Trait Angstinventar (STAI)

Es wurde das State-Trait-Anxiety-Inventory von Spielberger (Spielberger et al., 1970) in

der deutschen Übersetzung (Laux et al., 1981), im folgenden STAI genannt, verwendet.

Spielberger (Spielberger, 1966; 1972; 1975; 1980) entwickelte, ausgehend von der

Differenzierung von Angst als Zustand und Angst als Eigenschaft (Cattel und Scheier

1961) den STAI-Fragebogen. Hierbei werden Angst als Zustand (State-Angst, A-State)

und Angst als Eigenschaft (Trait-Angst, A-Trait) anhand standardisierter Fragen bzw.

Aussagen erfasst. State-Angst ist hierbei definiert als ein emotionaler Zustand, der

gekennzeichnet ist durch Anspannung, Besorgtheit, Nervosität, innere Unruhe und Furcht

vor kommenden Ereignissen, sowie einer erhöhten Aktivität des autonomen

Nervensystems. Im Gegensatz dazu ist Trait-Angst definiert als relativ stabile inter-

individuelle Neigung, Situationen als bedrohlich zu bewerten und hierauf mit einer

höheren State-Angst zu reagieren.

Der STAI-Fragebogen besteht aus 20 Fragen zur Erfassung der State-Angst und aus 20

Fragen zur Erfassung der Trait-Angst, wobei sich der Patient für eine von 4 möglichen

Antworten entscheiden muss (Multiple Choice). Zum Beispiel: Auf die Aussage „Ich bin

aufgeregt“ kann der Patient antworten mit (1) „überhaupt nicht“, (2) „ein wenig“, (3)

„ziemlich“ und (4) „sehr“ (Laux et al. 1981). Hierbei ist zu beachten, dass einige Aussagen

Page 18: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

in Richtung Angst („ich bin nervös“, „ich bin besorgt“) und einige in Richtung

Angstfreiheit („ich bin froh“, „ich bin beruhigt“) formuliert sind (Laux et al. 1981). Die

Antwort wird durch Ankreuzen einer der Ziffern 1 bis 4 hinter der jeweiligen Frage

getätigt. Pro Fragebogen (State/Trait) kann ein Minimalwert von 20, ein Maximalwert von

80 Punkten erreicht werden.

4.5 Spezieller mund-, kiefer- und gesichtschirurgischer Teil

In Anlehnung an den „Dental Fear Survey“ (DFS) nach Kleinknecht et al. (Kleinknecht et

al. 1973,1978) beurteilten alle mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen Teilnehmer der

Studie ferner insgesamt 20 vorgegebene Aspekte einer MKG - chirurgischen Behandlung

bezüglich ihres subjektiv ängstigenden Effektes.

4.6 Rekrutierung der Stichproben

Die Rekrutierung der MKG - chirurgischen Stichprobe (n = 600) erfolgte von Juni bis

September 2003 in vier Kliniken (UK Lübeck, UK Rostock, Oldenburg, Solingen) sowie

fünf Praxen für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Die Vergleichsgruppen (n=800)

wurden in zwei chirurgischen Kliniken, vier chirurgischen Praxen, sieben zahnärztlichen

sowie vier internistischen bzw. hausärztlichen Praxen zusammengestellt. Insgesamt waren

26 Einrichtungen in 11 Städten beteiligt (Adressen siehe Anhang). Innerhalb einer

Studieneinrichtung wurde der Fragebogensatz nach standardisierter schriftlicher

Aufklärung des Personals und Einwilligung der Patienten fortlaufend allen freiwillig

teilnehmenden Patienten vorgelegt. Die Bearbeitung des Fragebogensatzes erfolgte jeweils

direkt vor der geplanten Behandlung bzw. vor der Prämedikation im Falle einer ITN-

Behandlung.

Page 19: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

4.7 Statistische Auswertung

Die Gesamtstichprobe (n = 1400) wurde nach Geschlecht, Alter, Schulabschluss,

behandelndem Fachgebiet und Behandlungs- (ambulant vs. stationär) bzw.

Anästhesiemodalität (ohne vs. Lokalanästhesie vs. Lokalanästhesie mit Sedierung vs.

Intubationsnarkose) differenziert. Die statistische Auswertung der Versuchsergebnisse

erfolgte mit dem Software Package for Social Sciences (SPSS) 12.0 für Windows (U-Test

nach Mann-Whitney, Irtumswahrscheinlichkeit 5 Prozent).

Page 20: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

5. Ergebnisse

5.1 Zusammensetzung des Patientenkollektivs

Insgesamt wurden 1400 Patienten (53,9 % befragt. Das Gesamtkollektiv

setzte sich zusammen aus 600 mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen

Umfrageteilnehmern (50,2%

300 Patienten befanden sich in einer ambulanten bzw. stationären mund-, kiefer- und

gesichtschirurgischen Behandlungssituation. Als Vergleichsgruppe dienten 800 Patienten

(56,63 % im Alter zwischen 16 und 94 Jahren, die sich in 200 hausärztliche

bzw. internistische, 200 zahnärztliche, 200 chirurgisch ambulant und 200 chirurgisch

stationär behandelte Patienten aufteilt.

Alle MKG MKG MKG Chirurgie Chirurgie

Patienten Patienten stationär ambulant stationär ambulant Zahnarzt Hausarzt

Anzahl 1400 (100%) 600 (42,8%) 300 (21,4%) 300 (21,4%) 200 (14,3%) 200 (14,3%) 200 (14,3%) 200 (14,3%)

Geschlecht weiblich 745 (53,9%) 301 (50,2%) 121 (40,3%) 180 (60%) 111 (55,5%) 118 (59%) 117 (58,5%) 107 (53,5%)

männlich 646 (46,1%) 299 (49,8%) 179 (59,7%) 120 (40%) 89 (44,5%) 82 (41%) 83 (41,5%) 93 (46,5%)

Schulabschl. keiner 44 (3,1%) 24 (4%) 20 (6,7%) 4 (1,3%) 5 (2,5%) 8 (4%) 2 (1%) 5 (2,5%)

Hauptschule 459 (32,8%) 173 (28,8%) 93 (31%) 80 (26,7%) 68 (34%) 89 (44,5%) 73 (36,5%) 56 (28%)

Realschule 543 (38,8%) 250 (41,7%) 113 (37,7%) 137 (45,7%) 63 (31,5%) 86 (43%) 68 (34%) 76 (38%)

(Fach-)Abitur 190 (13,6%) 81 (13,5%) 34 (11,3%) 47 (15,7%) 30 (15%) 9 (4,5%) 29 (14,5%) 41 (20,5%)

Studium 164 (11,7%) 72 (12%) 40 (13,3%) 32 (10,7%) 34 (17%) 8 (4%) 28 (14%) 22 (11%)

Behandlungs- keine LA 267 (19,1%) 6 (1%) 1 (0,3%) 5 (1,7%) 0 9 (4,5%) 52 (26%) 170 (85%)

modalität LA 631 (45,1%) 307 (51,2%) 55 (18,3%) 252 (84%) 2 (1%) 174 (87%) 148 (74%) 2 (1%)

LA+Sedierung 77 (5,5%) 59 (9,8%) 24 (8%) 35 (11,7%) 4 (2%) 14 (7%) 0 28 (14%)

Vollnarkose 425 (30,4) 228 (38%) 220 (73,3%) 8 (2,7%) 194 (97%) 4 (1,5%) 0 0

Vorerfahrung ja 568 (40,6%) 310 (51,7%) 164 (54,7%) 146 (48,7%) 46 (23%) 66 (33%) 75 (37,5%) 71 (35,5%)

mit MKG nein 832 (59,4%) 290 (48,3%) 136 (45,3%) 154 (51,3%) 154 (77%) 134 (67%) 125 (62,5%) 129 (64,5%)

Tab. 1: Aufschlüsselung der Stichprobe

Page 21: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

21,68

42,13

49,92

60,2

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Hausarzt Chirurg Zahnarzt MKG-Chirurg

Z u b e u r t e i l e n d e F a c h r i c h t u n g e n

Subj

. Beh

andl

ungs

angs

t (VA

S, 0

-100

Pun

kte)

21,52

41,38 44,

29

58,11

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Hausarzt Chirurg Zahnarzt MKG-Chirurg

Z u b e u r t e i l e n d e F a c h r i c h t u n g e n

Subj

. Beh

andl

ungs

angs

t (VA

S, 0

-100

Pun

kte)

5.2 Visuelle Analog Skala (VAS)

Nach subjektiver Einschätzung aller Patienten (n=1400) ist einer mkg-chirurgischen

Behandlung ein vergleichsweise hohes Maß spezifischer Behandlungsangst zuzumessen.

Abb. 1: Selbsteinschätzung fachbezogener Behandlungsangst (n=1400)

Die Betrachtung der einzelnen Patientenkollektive erbringt vergleichbare Ergebnisse.

Abb. 2: Selbsteinschätzung fachbezogener Behandlungsangst, mkg-chirurgische Patienten. (n=600)

Page 22: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

21,55

40,95

39,5

51,2

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Hausarzt Chirurg Zahnarzt MKG-Chirurg

Z u b e u r t e i l e n d e F a c h r i c h t u n g e n

Subj

. Beh

andl

ungs

angs

t (VA

S, 0

-100

Pun

kte)

23,6

45,05

40,8

60,05

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Hausarzt Chirurg Zahnarzt MKG-Chirurg

Z u b e u r t e i l e n d e F a c h r i c h t u n g e n

Subj

. Beh

andl

ungs

angs

t (VA

S, 0

-100

Pun

kte)

Abb. 3: Selbsteinschätzung fachbezogener Behandlungsangst, internistische Patienten. (n=200)

Abb. 4: Selbsteinschätzung fachbezogener Behandlungsangst, zahnärztliche Patienten (n=200)

Page 23: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

19,15

34,3

42,35

55,05

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Hausarzt Chirurg Zahnarzt MKG-Chirurg

Z u b e u r t e i l e n d e F a c h r i c h t u n g e n

Subj

. Beh

andl

ungs

angs

t (VA

S, 0

-100

Pun

kte)

21,3

42,95

37,65

59,9

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Hausarzt Chirurg Zahnarzt MKG-Chirurg

Z u b e u r t e i l e n d e F a c h r i c h t u n g e n

Subj

. Beh

andl

ungs

angs

t (VA

S, 0

-100

Pun

kte)

Abb. 5: Selbsteinschätzung fachbezogener Behandlungsangst, ambulant-chirurgische Patienten (n=200)

Abb. 6: Selbsteinschätzung fachbezogener Behandlungsangst, stationär-chirurgische Patienten (n=200)

Page 24: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

5.3 State-Trait Angstinventar (STAI)

Die Werte der Studienteilnehmer für Angst als Persönlichkeitsmerkmal (Trait) differieren

auf Niveau des Gesamtkollektivs und seiner Untergruppen nicht signifikant.

Abb. 7: Trait-Angst (n=1400)

MKG amb. Zahnarzt Chir. amb. Chir. stat. Hausarzt

MKG stat. 0,235 0,337 0,231 0,384 0,12

MKG amb. 0,918 0,067 0,753 0,43

Tab. 2: Signifikanzniveau Trait-Angst

39,36

38,36

36,42 37

,8837

,4837

,88

20

30

40

50

60

70

80

Hausarzt

Zahnarzt

Chirurgie ambulant

Chirurgie stationär

MKG stationär

MKG ambulant

Zu beurteilende Fachrichtungen

Beh

andl

ungs

angs

t (T

rait-

Ang

st, 2

0-80

Pun

kte)

Page 25: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

Parallel zur Selbsteinschätzung der Patienten lassen sich demgegenüber in der situativen

Angstmessung (State) signifikant unterschiedliche Merkmalsausprägungen abbilden.

Zunächst weisen die mkg-chirurgischen Patienten auch im STAI die höchsten Scores aller

Patientengruppen auf.

Abb. 8: State-Angst (n=1400)

Die gruppenspezifischen Vergleichswerte erreichen hierbei mit einer Ausnahme (mkg-

chirurgisch stationär vs. chirurgisch stationär, p=0,574) jeweils Signifikanzniveau.

MKG amb. Zahnarzt Chir. amb. Chir. stat. Hausarzt

MKG stat. <0,001 <0,001 0,001 0,574 <0,001

MKG amb. <0,001 <0,001 <0,001 <0,001

Tab. 3: Signifikanzniveau State-Angst

38,57 39

,92 40,72 43

,9543

,749

,75

20

30

40

50

60

70

80

Hausarzt

Zahnarzt

Chirurgie ambulant

Chirurgie stationär

MKG stationär

MKG ambulant

Zu beurteilende Fachrichtungen

Beh

andl

ungs

angs

t (St

ate-

Ang

st, 2

0-80

Pun

kte)

Page 26: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

24,52

44,81

54,72

65,78

0

20

40

60

80

100

Hausarzt Chirurg Zahnarzt MKG-Chirurg

Zu beurteilende Fachrichtungen

Subj

. Beh

andl

ungs

angs

t (V

AS,

0-1

00 P

unkt

e)

18,83

39,43

45,08

54,58

0

20

40

60

80

100

Hausarzt Chirurg Zahnarzt MKG-Chirurg

Zu beurteilende Fachrichtungen

Subj

. Beh

andl

ungs

angs

t (V

AS,

0-1

00 P

unkt

e)

5.4 Geschlechtsunterschiede

Sowohl in der Angstmessung mit der VAS als auch mit dem STAI (State-Angst) sind die

sich in mund-, kiefer- und gesichtschirurgischer Behandlung befindenden weiblichen

Patienten signifikant ängstlicher als die männlichen Patienten.

Abb. 9: Selbsteinschätzung fachbezogener Behandlungsangst

Patienten in mkg-Behandlung, weiblich (n=301, 50,2 %)

Abb. 10: Selbsteinschätzung fachbezogener Behandlungsangst

Patienten in mkg-Behandlung, männlich (n=299, 49,8 %)

Page 27: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

50,16

43,26

20

30

40

50

60

70

80

weiblich männlich

Geschlecht

Beh

andl

ungs

ansg

t (S

TA

I-S

tate

-Ang

st, 2

0-80

Pun

kte)

Angst vor Hausarzt Chirurg Zahnarzt MKG

0,009 0,037 <0,001 <0,001

Tab. 4: Signifikanzniveau Vergleich männlich – weiblich (VAS)

Auch die Erhebung der Angst mittels STAI ergab ähnliche Werte.

Abb. 11: State-Angst MKG-Patienten, (n=600)

Die Trait-Werte unterscheiden sich untereinander und gegenüber dem Gesamtkollektiv

nicht signifikant. Das Signifikanzniveau der State Angst zwischen männlichen und

weiblichen Patienten liegt unter 0,001.

Page 28: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

5.5 Altersunterschiede

Aus der MKG-Stichprobe wurden 6 Altersgruppen gebildet: -

29 Jahre (n=156; 26%), 30-39 Jahre (n=131; 21,8%), 40-49 Jahre (n=95; 15,8%), 50 bis 59

Jahre (n=51; 8,5%) und

Abb. 12: Patienten in mkg-Behandlung (n=600), aufgeteilt nach Altersgruppen, subjektive Angst (VAS)

62,11

61,47 62

,67 64,42

54,51

53,45

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

20-2930-39

40-4950-59

Alter

Sub

j. B

ehan

dlun

gsan

gst (

VA

S, 0

-100

Pun

kte)

Page 29: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

Abb. 13: Patienten in mkg-Behandlung (n=600), aufgeteilt nach Altersgruppen (State-Angst)

Sowohl in der VAS-Skala als auch im STAI weisen die jüngeren Altersgruppen (unter 50

Jahren) erhöhte Angstwerte auf, die sich signifikant von denen der höheren Altersgruppen

(über 60 Jahre in der VAS-Skala bzw. über 50 Jahre im STAI) unterscheiden.

Alter 19 20-29 30-39 40-49 50-59

20-29 0,792 . . . .

30-39 0,966 0,743 . . .40-49 0,845 0,531 0,757 . .

50-59 0,171 0,156 0,113 0,069 .

60 0,047 0,039 0,021 0,012 0,822

Tab. 5: Signifikanzniveau, Vergleich Altersgruppen (VAS)

49,49

47,29 48

,79 49,31

43,14

41,45

20

30

40

50

60

70

80

20-2930-39

40-4950-59

Alter

Beh

andl

ungs

angs

t (S

tate

-Ang

st, 2

0-80

Pun

kte)

Page 30: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

Alter 19 20-29 30-39 40-49 50-59

20-29 0,11 . . . .

30-39 0,584 0,275 . . .40-49 0,787 0,162 0,748 . .

50-59 0,004 0,025 0,006 0,005 .

60 <0,001 <0,001 <0,001 <0,001 0,709

Tab. 6: Signifikanzniveau, Vergleich Altersgruppen (State-Angst/STAI)

Die Trait-Werte unterscheiden sich untereinander und gegenüber dem Gesamtkollektiv

nicht signifikant.

Page 31: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

5.6 Schulabschluss

Aus der MKG-Stichprobe wurden 5 Gruppen abhängig vom Schulabschluss gebildet: kein

Schulabschluss (n=24, 4%), Hauptschulabschluss (n=173; 28,8%), Realschulabschluss

(n=250; 41,7%), (Fach-) Abitur (n=81; 13,5%) und abgeschlossenes Studium (n=72;

12%).

Abb. 14: Patienten in mkg-Behandlung (n=600), aufgeteilt nach Schulabschluss, Behandlungsangst (VAS)

52,5

59,88

64,64

55,31

53,61

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

keinerHauptschule

Realschule

AbiturStudium

Schulabschluss

Beh

andl

ungs

angs

t, V

AS

(0-

100

Pun

kte)

Page 32: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

Abb. 15: Patienten in mkg-Behandlung (n=600), aufgeteilt nach Schulabschluss, Behandlungsangst (STAI-State)

:

kein Schulabschluss

Hauptschule Realschule Abitur

Hauptschule 0,219

Realschule 0,037 0,078Abitur 0,634 0,237 0,012

Studium 0,922 0,089 0,003 0,655

Tab. 7: Signifikanzniveau, Vergleich Schulabschluss (VAS)

kein Schulabschluss

Hauptschule Realschule Abitur

Hauptschule 0,015

Realschule 0,001 0,174Abitur 0,005 0,302 0,93

Studium 0,012 0,905 0,252 0,364

Tab. 8: Signifikanzniveau, Vergleich Schulabschluss (STAI)

39,79

45,87 47

,947

,79

45,79

20

30

40

50

60

70

80

keinerHauptschule

Realschule

AbiturStudium

Schulabschluss

Beh

andl

ungs

angs

t ST

AI-

Sta

te-A

ngst

, 20-

80 P

unkt

e

Page 33: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

Im Vergleich zu Patienten ohne Schulabschluss haben Patienten mit Schulabschluss

erhöhte Angstwerte. Auf Basis des STAI unterscheiden sich die State-Werte signifikant.

Die Trait-Werte unterscheiden sich untereinander und gegenüber dem Gesamtkollektiv

nicht signifikant.

Page 34: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

5.7 Behandlungsmodalität

6 Patienten (1 %) wurden ohne Betäubung, 307 Patienten (51,17 %) in örtlicher

Betäubung, 59 Patienten (9,83 %) in örtlicher Betäubung mit Sedierung und 228 Patienten

(38 %) in Vollnarkose behandelt.

Abb. 16: Patienten (n=600), aufgeteilt nach Behandlungsmodalität, Behandlungsangst (VAS)

Abb. 17: Patienten (n=600), aufgeteilt nach Behandlungsmodalität, Behandlungsangst (STAI)

71,67

60,42

70

57,06

0

20

40

60

80

100

120

keine Betäubung örtl. Betäubung örtl. Betäubung und Sedierung Vollnarkose

Behandlungsmodalität

Beh

andl

ungs

angs

t (V

AS,

0-1

00 P

unkt

e)

44,67

47,34

50,81

44,89

20

30

40

50

60

70

80

keine Betäubung örtl. Betäubung örtl. Betäubung und Sedierung Vollnarkose

Behandlungsmodalität

Beh

andl

ungs

angs

t (ST

AI-

Stat

e-A

ngst

, 20-

80 P

unkt

e)

Page 35: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

keine örtliche örtl Bet. &Betäubung Betäubung Sedierung

örtliche Betäubung 0,233örtl. Betäubung und Sed. 0,589 0,019Vollnarkose 0,198 0,263 0,005

Tab. 9: Signifikanzniveau, Vergleich Behandlungsmodalität (VAS)

keine örtliche örtl Bet. &Betäubung Betäubung Sedierung

örtliche Betäubung 0,687örtl. Betäubung und Sed. 0,358 0,122Vollnarkose 0,908 0,022 0,006

Tab. 10: Signifikanzniveau, Vergleich Behandlungsmodalität (STAI)

Die Trait-Werte unterscheiden sich untereinander und gegenüber dem Gesamtkollektiv

nicht signifikant.

Page 36: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

57,57 58

,49

57,13

63,48

0

20

40

60

80

100

Patienten mitBehandlungserfahrung

Patienten ohneBehandlungserfahrung

MKG-Patienten mitBehandlungserfahrung

MKG-Patienten ohneBehandlungserfahrung

Behandlungserfahrung

Beh

andl

ungs

angs

t (V

AS,

0-1

00 P

unkt

e)

5.8 Vorerfahrung

Innerhalb der Gesamtstichprobe (n=1400) gaben 40,01% der Befragten (n=561; davon

52,3% -, kiefer- und gesichtschirurgische Behandlungserfahrung an.

29% der Behandlungen fanden weniger als ein Jahr, 36,5% zwischen ein und fünf Jahre

und 34,5% der Behandlungen mehr als fünf Jahre vor der Studienteilnahme statt. Die

Therapie wurde zu 75,9% unter ambulanten (24,1% stationären) Bedingungen in einer

Praxis (68,7 %) bzw. Klinik (31,3%) durchgeführt. Knapp die Hälfte der Behandlungen

(48,1%) wurden unter Lokalanästhesie, 29,6% unter Vollnarkose und 9,4% in kombinierter

Lokalanästhesie/Sedierung vorgenommen.

Abb. 18: Patienten mit/ohne mund, kiefer- und gesichtschirurgische Behandlungserfahrung, Behandlungsangst (VAS)

Page 37: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

43,64

43,12

46,01 47

,49

20

30

40

50

60

70

80

Patienten mitBehandlungserfahrung

Patienten ohneBehandlungserfahrung

MKG-Patienten mitBehandlungserfahrung

MKG-Patienten ohneBehandlungserfahrung

Behandlungserfahrung

Beh

andl

ungs

angs

t (ST

AI-

Stat

e-A

ngst

, 20-

80 P

unkt

e)

Abb. 19: Patienten mit/ohne mund, kiefer- und gesichtschirurgischer Behandlungserfahrung, Behandlungsangst (STAI)

MKG AllePatienten Patienten

VAS 0,01 0,573

STAI 0,25 0,527

Tab. 11: Signifikanzniveau, Vergleich Behandlungserfahrung (VAS/STAI)

Einzig bei der subjektiven Angsteinschätzung mittels der VAS tritt ein signifikanter

Unterschied bei den MKG-Patienten (Behandlungserfahrung vs. keine Behandlungs-

erfahrung) auf. Ansonsten unterscheiden sich die Ergebnisse nicht signifikant. Die Trait-

Werte unterscheiden sich untereinander und gegenüber dem Gesamtkollektiv nicht

signifikant.

Page 38: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

5.9 Spezieller Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie-Teil

Aus der individuellen Beurteilung 20 vorgegebener Behandlungsaspekte innerhalb der

Mund , Kiefer- und Gesichtschirurgie wurde kein patientenbezogener Summenscore

analog zum DFS gebildet, sondern Mittelwerte der Beurteilung einzelner Items errechnet

und hierdurch eine Rangliste erstellt.

Abb. 20: Item-spezifische Mittelwerte (VAS, 1-4 Punkte)

1 1,5 2 2,5 3 3,5 4

E n t f e r n u n g e i n e s G e s i c h t s k r e b s e s

W u r z e l s p i t z e n k a p p u n g

S c h m e r z e n w ä h r e n d d e r B e h a n d l u n g

C h i r u r g i s c h e Z a h n e n t f e r n u n g

Z a h n e n t f e r n u n g m i t d e r Z a n g e

S c h m e r z e n n a c h d e r B e h a n d l u n g

E n t z ü n d u n g d e r W u n d e

W a r t e z e i t v o r d e r B e h a n d l u n g

E i n e n B o h r e r s p ü r e n

A n s t e c k en d e K r a n k h e i t b e k o m m e n

B l u t u n g

G e n ä h t w e r d e n

M ö g l i c h k e i t d e s M i s s e r f o l g e s d e r B e h a n d l u n g

Z u w e n i g I n f o r m a t i o n e n ü b e r d i e B e h a n d l u n g

N a c h w i r k u n g e n e i n e r V o l l n a r k o s e

E i n e n B o h r e r h ö r e n

H e k t i k w ä h r e n d d e r B e h a n d l u n g

U n e r f a h r e n e r A r z t

K o s t e n d e r B e h a n d l u ng

S p r i tz e z u r Be t ä u b u n g

V o l l n a r k o s e z u r B e h a n d l u n g

U n b e q u e m e B e h a n d l u n g s l a g e r u n g

U n f r e u n d l i c h e s P e r s o n a l

G e r ä us c h e w ä h r en d d e r B e h a n d l u n g

S p r it z e z u r B e r u h i g u n g

Page 39: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

Weiterhin wurden die Patienten mit mund-, kiefer und gesichtschirurgische Behandlungs-

erfahrung um eine retrospektive Beurteilung ihrer Behandlung anhand fünf vorgegebener

Items gebeten (VAS, 0-100):

Abb. 21: Item-spezifische Mittelwerte (VAS)

Item-spezifische Mittelwerte (VAS, 0-100 Punkte)

39,93

41,16

45,48

49

52,45

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

"Komfortabel"

"Eine gute Erfahrung"

"Schmerzhaft"

Angst erregend"

Unangenehm"

Page 40: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

6. Diskussion

Diskussion der Methodik

In der vorliegenden Studie wurde die Behandlungsangst der Studienteilnehmer über ein

Testinstrumentar im Sinne einer Selbsteinschätzungsskala ermittelt. Von Benjamins und

Kollegen wird darauf hingewiesen, dass solche Skalen weniger valide seien als psychophy-

siologische Methoden wie z. B. die Messung des Hautwiderstands, des Blutdrucks oder der

Herzfrequenz. Die Autoren begründen ihre Aussage damit, dass die Selbsteinschätzung

verfälscht sei, weil die Ängste nicht eingestanden würden (Benjamins et al. 1994). Zu

ähnlichen Ergebnissen kam auch Malamed (Malamed 1979). Auch wenn die Messung von

Blutdruck und Herzfrequenz als Messparameter für Angst bzw. Stress geeignet zu sein

scheint (Benjamins et al. 1994, Malamed 1979, Tolksdorf 1986), so weisen Holroyd und

Appel (zitiert in Schwarzer 1977) auf die beschränkte Aussagekraft dieser Methoden hin.

Auch Tolksdorf äußert sich kritisch und weisst auf die starken inter- und intraindividuellen

Schwankungen in der Reaktion auf Angst und Stress hin (Tolksdorf 1986).

Gärtner-Harnach zeigt, dass hochängstliche Personen in angstauslösenden Situationen

signifikante Veränderungen des Hautwiderstandes und der Muskelspannung aufweisen,

jedoch Herzfrequenz, Atmung und Stoffwechsel keine eindeutigen Veränderungen

aufweisen (Gärtner-Harnach 1973). Zu ähnlichen Ergebnissen kamen auch Lazarus-

Mainka und Mitarbeiter für die Muskelspannung und Born und Kollegen für den

Messparameter Hautwiderstand (Born et al. 1980, Lazarus-Mainka et al. 1979).

Benjamins und Mitarbeiter führten ihre Studie mit dem „Marlowe-Crowne Social

Desirability Scale“-Test durch, der sowohl direkt als auch indirekt nach der Angst der

Patienten fragt. Sie konnten nachweisen, dass die indirekten Testergebnisse sehr viel höher

mit der tatsächlichen Angst übereinstimmten als die direkten. Die tatsächliche Angst wurde

hier über die Veränderung des Hautwiderstandes gemessen (Benjamins et al. 1994).

Fragen, die nicht offensichtlich auf die Ängste der Patienten zielen, sondern das Vor-

handensein bzw. Nicht-Vorhandensein von Emotionen („Ich bin entspannt“, „Ich bin

froh“) abfragten wurden ehrlicher und somit valider beantwortet.

Page 41: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

Daher scheint der STAI in Kombination mit der VAS sehr geeignet, um die Behandlungs-

angst oder auch andere situationsbezogene Ängste zu erfassen. Die ideale Methode wäre

eine Kombination mit psychophysischen Messungen, die jedoch wegen des hohen

apparativen Aufwandes nicht realisierbar war. Cunningham und Gaeth berichten bezüglich

des STAI über eine gute Validität sowohl der State- als auch der Trait-Angst (Cunningham

und Gaeth 1989). Die Test-Retest-Reliabilität war bei der Trait-Angst deutlich höher als

bei der State-Angst, da es kaum möglich ist, den Patienten zweimal in genau die gleiche

angstauslösende Sitaution zu versetzen um die Reliabilität der State-Skala zu überprüfen.

Zu einer qualitativen und quantitativen Evaluation spezifischer Realängste stehen

ausgereifte psychologische Testverfahren wie „Dental Anxiety Scale“ nach Corah (DAS;

Corah 1969, Corah et al. 1978), „Dental Fear Survey“ nach Kleinknecht (DFS;

Kleinknecht und Bernstein 1978), „Oral Surgery Confidence Questionnaire“ nach Litt

(OSCQ; Litt 1996, Yusa et al. 2004) und „State-Trait-Angstinventar“ nach Spielberger

(Laux et al. 1981, Spielberger et al. 1970) zur Verfügung. Es wurde in der Studie der DFS

nach Kleinknecht in einer modifizierten Form verwendet, da er durch seine differenzier-

teren Fragen eine genauere Aussage über die angstauslösenden Stimuli zulässt, während

sich z.B. aus dem DAS nur ein Summenscore bilden lässt.

Diskussion der Ergebnisse

„Angst“ (lat. angustus: eng) ist ein Bewusstseinszustand, welcher einen noch nicht

aktuellen, aber zu erwartenden Stimulus vorwegnimmt und durch eine unterschiedlich

intensive Abschaltung der willens-/verstandesmäßigen Steuerung der Persönlichkeit

gekennzeichnet ist (Dorsch-Giese 1950). Nicht objektbezogene, diffuse Angst wird von

einer auf konkrete Situationen bezogenen „Realangst“ unterschieden (Jöhren und Sartory

2002, Raith und Ebenbeck 1986). Realangst kann als Schutzmechanismus des Indivi-

duums in unbekannten Situationen und somit physiologischer Anpassungsmechanismus

interpretiert werden (Jöhren und Sartory 2002).

Page 42: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

Leider bleibt heute dem Behandler nur selten die Zeit, sich über den seelischen Zustand

seines Patienten ein Bild zu machen. Dabei sollte dies mit besonderer Aufmerksamkeit

bezüglich bestehender Ängste im Zusammenhang mit der Behandlung eigentlich an den

Anfang einer ärztlichen Behandlung gestellt werden. „Die Medizin ist heute mehr denn je

ohne Psychologie nicht mehr möglich“ (Pohlmeier und Herwig 1988).

Die vielfältigen negativen Auswirkungen eines eine chirurgische Behandlung nahezu

immer begleitenden Bewusstseinszustands sind seit gut 50 Jahren bekannt und durch eine

Vielzahl klinischer Studien belegt. So weisen moderat bis hoch ängstliche Patienten nach

chirurgischen Eingriffen signifikant intensiveren Wundschmerz (Scott et al. 1983), erst

verzögert fallende Angstintensitäten in entsprechenden Tests (Johnston 1980) sowie eine

höhere psychologische Co-Morbidität (Rogers et al. 1982) bzw. erhöhte Inzidenz post-

traumatischer Stressreaktionen (Swanson 1967) auf. Eine chirurgische Behandlung der

Gesichts- bzw. Mundhöhlenregion ist in diesem Zusammenhang mit besonderen Be-

fürchtungen verknüpft (Brandt et al. 1995, Delfino 1997, Eli et al. 2003, Soh und Yu 1992,

Wong und Lytle 1991). Negative Erwartungen an eine solche Behandlungssituation sind

häufig (Kleinknecht et al. 1973) und werden durch entsprechende Vorerfahrungen nicht

(Delfino 1997) bzw. durch gezielte psychologische Therapie nur mit erheblicher Latenz

modifiziert (Arntz et al. 1990). Behandlungsangst führt unter experimentellen (Hampf

1989) und klinischen (Eli et al. 2003) Bedingungen zu unterschiedlich intensiven

vegetativen Symptomen und einer signifikanten Verschiebung der subjektiven Schmerz-

schwelle und Schmerzwahrnehmung. George et al. wiesen nach, dass der postoperative

Verlauf nach oralchirurgischen Eingriffen vom chirurgischen Trauma und präoperativ

bestimmbaren, psychologischen Faktoren (Persönlichkeitsangst, State-Angst, persönliche

Erwartungen, Coping-Strategien) gleichermaßen abhängt (George et al. 1980).

Entsprechende Untersuchungen zahnärztlicher Patienten mit dem DFS bzw. DAS wiesen

eine signifikant erhöhte Behandlungsangst weiblicher Patienten, Patienten höherer

Bildungsabschlüsse (Kleinknecht et al. 1973), vor Extraktionsbehandlungen (Stabholz und

Peretz 1999) bzw. im Rahmen zahnärztlicher Notfallbehandlungen (Coulter et al. 1995)

nach, wobei prospektiv erwartete Behandlungsangst und ihre objektive Messung mittels

DAS korrelierten (Edwards et al. 1998). Yusa et al. (Yusa et al. 2004) quantifizierten die

Behandlungsangst 108 japanischer Studenten im Verlauf von Weisheitszahnentfernungen

mittels State-Trait-Angstinventar. Nach der Kalibrierung der japanischen Version des

Page 43: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

STAI (Nakazato und Mizuguchi 1982) waren jeweils 27% des Kollektivs als „sehr hoch“

(STAI-S -S = 49-41) einzuordnen, Frauen wiesen

signifikant höhere Angstscores als Männer auf (47,3 vs. 42,2).

Kleinknecht und seine Mitarbeiter befragten die Patienten auch nach den angstauslösenden

Stimuli (Kleinknecht et al. 1973). Die Patienten gaben in der subjektiven Beurteilung ihrer

Angst als Gründe für ihre Angst an: Berichte anderer Patienten (16%), eigene Erfahrungen

(13%), Furcht vor Zahnverlust (8%), Furcht vor Injektion (8%) und Furcht vor einem

Verlust der Selbstkontrolle. Schulte und Veigel fanden heraus, dass sich 79% der befragten

Patienten sehr konkret an ein unangenehmes Behandlungserlebnis erinnern konnten

(Schulte und Veigel 1977). Bei 83% dieser Gruppe, also bei ca. 60% aller Patienten,

handelte es sich dabei um eine Zahnextraktion, bei 5% um die Erinnerung an das Bohren.

Gleichzeitig empfanden aber 50% den Einstich der Spritze für die Lokalanästhesie als

störend, 34% empfanden das anschließende Taubheitsgefühl als unangenehm. Trotz

Lokalanästhesie erinnerten sich 35% an Schmerzerlebnisse, 10% an Übelkeit nach der

Injektion. Auch Schmidt und Kollegen fragten Patienten nach konkreten Ängsten. Dabei

gaben 62,4% Angst vor dem Bohrer, 36, 6% Angst vor Spritzen und 36,6% Angst beim

Anblick von technischen Geräten an (Schmidt et al. 1983). Bachmann und Birkhoff führen

an, dass bei der Frage nach Angstgefühlen bei bestimmten Eingriffen Bohren (26,3%),

Injektionen (14,7) und Extraktion von Zähnen (14,7%) auf den vorderen Rängen liegen.

(Bachmann und Birkhoff 1987).

Auch Bauer beschreibt den Vorgang der Zahnextraktion als zusätzlichen Aspekt zur

Behandlungsangst beim Zahnarzt (Bauer 1986). Vorrangige Bedeutung hat der Zahn hier

nicht als Kauwerkzeug, sondern als Ausdruck der Vitalität und Gesundheit. Auch die

wehrlose Passivität bzw. das Ausgeliefertsein im Behandlungsstuhl - Raith und Ebenbeck

sprechen von einer Demutshaltung (Raith und Ebenbeck 1986) - tragen zur Behandlungs-

angst beim Zahnarzt und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen bei. Einerseits kann der

Patient dem Mechanismus der Behandlung trotz angespannter Sinne nicht folgen, zum

anderen verhindert die behandlungsbedingte Sprachlosigkeit nahezu jede verbale

Äußerungsmöglichkeit. Dies steigert das Empfinden von Ohnmacht und Hilflosigkeit

(Bauer 1986). Hinzu kommt, dass die Behandlungen im Oralbereich in einer psychologisch

sehr sensiblen Region stattfinden und deshalb von erheblich stärkeren Emotionen begleitet

sein können als solche an anderen Körperregionen (Wöller et al. 1989)

Page 44: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

Zumindest bei einem Teil der Patienten kann man Behandlungsangst als Folge einer

klassischen Konditionierung auffassen. Im Sinne der Konditionierung wirken nach einer

oder mehreren negativ erfahrenen Behandlungen schon an sich neutrale Stimuli wie

Geräusche, Gerüche, der Anblick der Instrumente oder des Arztes als angstauslösend

(Granger 1972, Smyth 1993). Auch weitgehend neutrale Reize wie helles Licht, nüchterne

Praxiseinrichtung oder Schutzkleidung der Behandler wurde von Angstpatienten als

äußerst unangenehm empfunden. Gadbury-Amyot und seine Mitarbeiter zeigten, dass

selbst die Videoaufnahme eines Erstgespräches vor der Behandlung bei Angstpatienten zu

typischen psychischen und physischen Reaktionen führte (Gadbury-Amyot et al. 1994).

Andere Patienten reagieren bereits bei dem Gedanken an angstauslösende Situationen mit

deutlich vegetativen Zeichen (Gadbury-Amyot et al. 1994), die sich bis zum Arztbesuch

noch verstärken. Auch reicht schon die Terminvergabe, um bei entsprechenden Patienten

Angst auszulösen. Die Angst kann zu selteneren Arztbesuchen verleiten, der Arzt wird also

nur beim Auftreten extremer Schmerzen aufgesucht, woraus in vielen Fällen eine

umfangreichere und oft auch schmerzreichere Behandlung resultiert. Den emotionalen und

physiologischen Effekten zahnärztlicher bzw. oralchirurgischer Behandlungen kommt

heute die Rolle eines eigenständigen „Akute-Stressoren-Modells“ zu (Litt 1996), welches

als Testmodell für die Evaluation der Effekte von Analgetika, Sedativa, Anxiolytika und

psychotherapeutischer Interventionen etabliert ist (Litt 1996, Meechan und Seymour 1993,

Wolf et al. 2003).

Für das Fachgebiet Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ist die umfangreiche Literatur

zum Thema allerdings nur von sehr eingeschränkter Relevanz. Sie umfasst zunächst

lediglich einen Teilaspekt der eigenen chirurgischen Tätigkeit. Darüber hinaus untersuchen

die vorliegenden klinischen wie experimentellen Studien nahezu ausschließlich ambulant

und in Lokalanästhesie behandelte Patienten, wenden häufig ein hoch spezielles

Stressorenmodell an (z.B. Weisheitszahnentfernung) und bieten keine fachübergreifende

Interpretation der gewonnenen Daten. Da nach der vorliegenden Literatur keinerlei

allgemeine Erhebungen über Intensität und Inhalte von Behandlungsangst im Fachgebiet

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie existieren, erschien die Konzeption einer eigenen

Studie sinnvoll.

Die Studienergebnisse zeigen zunächst, dass die 1400 befragten Patienten

unterschiedlicher Fachrichtungen einer mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen

Page 45: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

Behandlung allgemein ein höheres Angstniveau zumessen als den

Vergleichsbehandlungen. Die entsprechenden VAS-Werte liegen ebenfalls über denen

eines oralchirurgischen (chirurg. Weisheitszahnentfernung; Wolf et al. 2003) bzw.

implantologischen Studienkollektivs (Eli et al. 2003). Die gemittelte Persönlichkeitsangst

(STAI-T) der mkg-chirurgischen Studienpatienten unterscheidet sich nicht von der des

Gesamtkollektivs (37,67 vs. 37,86). Sie liegt geringfügig über den Werten der

normierenden Studie von Laux (35,73 / Laux et al. 1981)

sowie den Werten einer eigenen Stichprobe (35,08; n=50; Hermes et al. 2004).

Demgegenüber liegt die situative Angstintensität (STAI-S) signifikant über denen der

Vergleichsgruppen innerhalb der Studie sowie der referierten aktuellen Untersuchung

Yusas (n=108; Yusa et al. 2004). Wolf (Wolf et al. 2003) demonstrierte demgegenüber

höhere STAI-S-Werte (48,13 - 54,25 je nach Interventionsgruppe) bei einem im Vergleich

zur Studie Yusas identischem Stressor (chirurg. Weisheitszahnentfernung). Ähnliche

Ergebnisse erbrachte eine eigene Studie zur Evaluation eines anxiolytischen Verfahrens bei

dentoalveolären Eingriffen (47,6 bzw. 50,44; n=50; Hermes et al. 2004). In

Übereinstimmung mit der vorliegenden Studienliteratur ließen sich auch im eigenen

Kollektiv mkg-chirurgischer Patienten signifikante Effekte demographischer Faktoren

(Geschlecht, Alter, Schulabschluss) belegen. Zumindest letzterer Zusammenhang sollte

aber aufgrund selbst im eigenen Studienkollektiv (n=600) teilweise kleiner Untergruppen

mit Vorsicht interpretiert werden.

Eine Differenzierung der Merkmalsausprägungen nach Behandlungsmodalität verdeutlicht

die Dimension des Problems: ambulante bzw. in Lokalanästhesie behandelte Patienten

leiden nach den eigenen Studienergebnissen unter signifikant intensiverer

Behandlungsangst, stellen aber einen ungleich größeren Anteil mkg-chirurgischer

Patienten in Praxis und Klinik als ihre Vergleichsgruppen (stationäre bzw. ITN-Patienten).

In diesem Zusammenhang erscheint die aus dem modifizierten DFS erstellte Rangfolge

ängstigender Stimuli aufschlussreich: die Mehrzahl der besonders negativ beurteilten

Aspekte einer mkg-chirurgischen Therapie sind routinemäßig und unter eben solchen

Therapiemodalitäten durchgeführte Eingriffe bzw. diese begleitende Therapieumstände.

Analog zu einer Gallup-Umfrage Delfinos (Delfino 1997) differierten die situativen

Angstscores von Patienten ohne bzw. mit mkg-chirurgischer Behandlungserfahrung in der

Page 46: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

eigenen Erhebung nicht. Vorausgegangene Eingriffe steigern also die Behandlungsangst

im erneuten Therapiefall nicht, scheinen aber genau so wenig geeignet zu sein,

überdauernde stressreduzierende und anxiolytische Wirkung zu entfalten.

Die zuvor referierten Studienergebnisse könnten zunächst aufgrund des explizit

freiwilligen Charakters der Studie durch eine gehäufte Teilnahme spezieller (z.B. hoch

ängstlicher) Patientengruppen systematisch verfälscht werden. Insbesondere innerhalb

kleinerer Therapieeinheiten könnte die Anzahl der Behandler ebenfalls einen

systematischen Einfluss auf das Behandlungserleben der Patienten haben. Da in der Studie

außerdem nicht nach Eingriffen differenziert wurde, ergeben sich lediglich auf Fachniveau

interpretierbare Erkenntnisse. Ein solches Studiendesign mit lediglich fachspezifischem

„Akute-Stressoren-Modell“ wurde aber gezielt gewählt, um Fehlermöglichkeiten aufgrund

ungenauer Patientenangaben auszuschließen sowie die Anonymität sensibler

Umfragedaten von Teilnehmern innerhalb kleinerer Studieneinrichtungen sowie bei

selteneren Eingriffen zu gewährleisten. Aufgrund der Bandbreite heute routinemäßig

durchgeführter mkg-chirurgischer Eingriffe liegen selbst im eigenen, vergleichsweise

großen Studienkollektiv wesentlich zu kleine Einzelstichproben zur Evaluation solch

spezifischer Fragestellungen vor. Gleiches gilt für valide Aussagen über z.B. Institutions-

oder Behandlerbezogene Veränderungen von Behandlungsangst.

Zur Bewältigung von Behandlungsangst gibt es verschiedene Lösungsansätze. Es sollte

bereits bei der Terminvergabe darauf geachtet werden, das Angstpatienten möglichst nicht

lange auf einen Termin warten müssen, da dies wieder zu einer Zunahme der Angst führt

(Manji 1994). Teilweise versuchen aber Angstpatienten mit besonders aggressiven

Verhalten aus der Praxis verwiesen zu werden, um auf diese Weise der Behandlung zu

entgehen ohne sich oder dem Arzt ihre Angst eingestehen zu müssen. Diesen Patienten

sollte man nach Bynes mit besonderer Ruhe und Freundlichkeit begegnen (Bynes 1993).

Dies setzt auch die Aufklärung des Personals am Empfangsschalter voraus, da sie zuerst

mit dem Patienten konfrontiert werden. Auch eine Broschüre, die das Problem thematisiert

und Hilfe anbietet, kann dem Patienten helfen (Jepsen 1993).

Page 47: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

Hier erfährt der Patient, dass es sich um ein weitverbreitetes Problem handelt, mit dem sich

der Behandler bereits befasst hat. Eventuell kann sich eine speziell ausgebildete Helferin

besonders um die Angstpatienten kümmern (Windhorst 1998). Wartezeiten sind möglichst

kurz zu halten, Musik kann eventuell die als unangenehm empfundenen Geräusche im

Wartezimmer oder während der Behandlung unterdrücken, Zeitschriften als Möglichkeit

zur Ablenkung können helfen (De Jongh et al. 1994). Corah und Mitarbeiter konnten

belegen, dass das Verhalten des ärztlichen Personals signifikanten Einfluss auf die

Zufriedenheit des Patienten mit der Behandlung hat. (Corah et al. 1978). Am wirksamsten

ist hierbei die schnelle Reaktion des Arztes auf Schmerzen bzw. auf die Vermeidung

dieser. Weiterhin helfen gründliche Informationen über die Behandlung und mögliche

Schmerzen, Geduld und Empathie die Angst zu reduzieren. Angst erhöhend hingegen

wirken sich Ungeduld, Gespräche mit Dritten und das Alleinlassen des Patienten aus.

Friedmann schlägt ein „iatrosedatives Interview“ vor. (Friedmann 1993). Hier wird beim

Erstkontakt die Angst vom Behandler akzeptiert, gepaart mit dem Wunsch, sie gemeinsam

mit dem Patienten zu überwinden. Lee betont, dass man den Patienten keinesfalls

unterbrechen sollte, auch wenn dieser völlig irrationale Ängste äußert.

Bei Angstpatienten kann ein zeitaufwendiges Patientengespräch dazu führen, dass dieses

Gespräch von Arztbesuch zu Arztbesuch kürzer wird (Giangrego 1986). Von kritischen

Äußerungen wie z.B. der Aufforderung „sich nicht so anzustellen, es sei die eigene Schuld

wenn man nicht zu Kontrolluntersuchungen komme“ sollte man Abstand nehmen. Solche

Äußerungen verstärken nur das Gefühl des „Ausgeliefertsein“ des Patienten. Dies gilt auch

für die nonverbale Kommunikation (DiMatteo et al. 1980, Ekman und Friesen 1975,

Mehrabian 1972). Daher ist auch davon abzuraten, dem Patienten bei Erstkontakt mit

Mundschutz und Schutzbrille gegenüberzutreten. Jepsen empfiehlt, dass sich die Patienten

ihre Ängste und Befürchtungen schriftlich notieren, um auf diese Weise eine verbesserte

Verarbeitung zu erreichen (Jepsen 1993).

Generell scheinen verhaltenstherapeutische Ansätze besser als pharmakologische dazu

geeignet, Angstpatienten zu einer Behandlung zu bewegen (Tay et al 1993). Bergren und

Linde zeigten, dass eine verhaltenstherapeutisch behandelte Gruppe eine Behandlungsserie

häufiger komplett durchführen ließ als die Vergleichsgruppe, bei der die Eingriffe in

Vollnarkose erfolgten. Dies kann daran liegen, dass eine Vollnarkose zwar die Behandlung

Page 48: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

erleichtert, sich aber nicht mit den vorher vorhandenen Ängsten auseinandersetzt,

zusätzlich ist auch das Gefühl des Ausgeliefertseins maximiert (Bergren und Linde 1984).

Nach Meier erreicht die Angst vor dem Zahnarzt ihr Maximum im Wartezimmer (Meier

1985). Der Erfolg von spezifischem Verhaltenstraining konnte von Liddel und Kollegen

dahingehend belegt werden, dass die Regelmäßigkeit der Arztbesuche nach vier

Therapiesitzungen über Jahre anhält, insbesondere wenn die Patienten nach der Therapie

keine neuen unangenehmen Erfahrungen machten (Liddel et al.1994). Da die Furcht vor

Kontrollverlust bei Angstpatienten eine große Rolle spielt, haben sich zahlreiche Autoren

mit dieser Thematik auseinandergesetzt (Butler et al. 1987, De Jongh und ter Horst 1993)

bzw. anxiolytische Ansätze entwickelt. Manji rät, mit dem Patienten ein Handzeichen

auszumachen, mit dem er die Behandlung jederzeit unterbrechen kann, was natürlich aus

medizinischer Sicht nicht in jedem Fall angeboten werden kann (Manji 1994). Auch Bynes

und Lee befürworten eine solche Vereinbarung (Bynes 1993, Lee 1993).

Page 49: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

7. Zusammenfassung

Mund-, kiefer- und gesichtschirurgische Behandlungen stellen nach klinischer Erfahrung

eine für Patienten belastende Therapiesituation dar. Im Rahmen einer Multi-Center-Studie

wurden spezifische Daten zu diesem Phänomen erhoben.

Ein 7-seitiger Fragebogen wurde von 600 mkg-chirurgischen Patienten direkt vor ihrer

Behandlung bearbeitet. Als Vergleichsgruppen dienten 800 chirurgische, zahnärztliche und

internistische / hausärztliche Patienten. Insgesamt waren 26 Praxen und Kliniken in 11

deutschen Städten an der Studie beteiligt.

Einer mkg-chirurgischen Behandlung lässt sich sowohl in der Selbsteinschätzung der

Patienten als auch einem etablierten Testverfahren (State-Trait-Angstinventar, STAI) ein

hohes und gegenüber den Vergleichsbedingungen signifikant erhöhtes Angstniveau

zuordnen. Insbesondere weibliche, jüngere und unter Lokalanästhesie bzw. ambulant

therapierte Patienten weisen intensive Behandlungsangst auf. Vorhandene

Therapieerfahrungen in der MKG-Chirurgie ändern die Angstintensität nicht.

Unabhängig von den Behandlungsmodalitäten stellt das Management von

Behandlungsangst auch heute eine Herausforderung in der Mund-, Kiefer- und

Gesichtschirurgie dar. Parallel zu technischen und pharmakologischen Fortschritten

erscheinen weitere Untersuchungen zu dieser Problematik sowie die Entwicklung und

Etablierung darauf abgestimmter stressreduzierender und anxiolytischer Verfahren von

Bedeutung.

Page 50: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

8. Anhang

8.1 Literaturverzeichnis

1. Anderson KO, Masur FT: Psychological preparation for invasive medical and

dental procedures. J Behav Med 6, 1-40 (1983)

2. Arntz A, Van Eck M, Heijmans M: Predictions of dental fear: the fear of any

expected evil is worse than the evil itself. Behav Res Ther 28, 29-41 (1990)

3. Auerbach SM, Martelli MF, Mercuri LG: Anxiety, information, interpersonal

impacts, and adjustment to a stressful health care situation. J Person Soc Psychol

44, 1284-1296 (1983)

4. Bachmann M, Birkhoff M: Dental-Phobia, Untersuchung über die Angst des

Patienten vor der zahnärztlichen Behandlung. Med. Diss. Düsseldorf, 1987

5. Bandura A: Principles of behaviour modification. Rinehart and Winston, New

York, 1969

6. Bartlett EE: A proposed definition of hypnosis with a theory of its mechanism of

action. Am J Clin Hypn 2, 69-73 (1968)

7. Bauer R: Angstbewältigung bei der zahnärztlichen Behandlung - Entwicklung eines

Therapiekonzeptes zur Erhöhung der Behandlungsbereitschaft. Med. Diss.

Braunschweig, 1986

8. Beck NC, Siegel LJ: Preparation for childbirth and contemporary research on pain,

anxiety, and stress reduction. A review and critique. Psychosom Med 42, 429-447

(1980)

9. Benjamins C, Schuurs AH, Hoogstraten J: Skin conductance, Marlowe-Crowne

defensiveness and dental anxiety. Perceptual and motor skills 79, 611-622 (1994)

Page 51: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

10. Bergren U, Linde A: Dental fear and avoidance. A comparison of two modes of

treatment. J Dent Res 63, 1223-1227 (1984)

11. Born C, Lazarus-Mainka G, Stölting E: Die paradoxen Reaktionen nichtängstlicher

Personen. Z Exp Angew Psychol 27, 369-383 (1980)

12. Boston V, Sclare AB, Thompson GB: A study of attitudes towards dental

treatment. Br Dent Mag 87, 316-319 (1970)

13. Brandt HS, Gortzak RAT, Palmer-Bouva CCR, Abraham RE, Abraham-Inpijn L:

Cardiovascular and endocrine responses during acute stress induced by different

types of dental treatment. Int Dent J 45, 45-48 (1995)

14. Butler G, Gelder M, Hibbert G, Cullington A, Klimes I: Anxiety managment:

developing effective strategies. Behav Res Ther 25, 517-522 (1987)

15. Bynes JA: The emotional aspects of dentistry. Dental Economics 83, 74-78 (1993)

16. Cattel RB, Scheier ICH: The meaning and measurement of neuroticism and

anxiety. Ronald Press, New York, 1961

17. Corah NL: Development of a dental anxiety scale. J Dent Res 48, 596-602 (1969)

18. Corah NL, Gale EH, Illig SJ: Assessment of a dental anxiety scale. J Am Dent

Assoc 97, 816-819 (1978)

19. Coulter WA, McGimpsey JG, Coffey A, Strawbridge J, Linden GJ: Dental anxiety

and the absorption of orally administered erythromycin stearate. Oral Surg Oral

Med Oral Pathol 80, 660-665 (1995)

20. Crockett B: Dental survey: Southeastern State College. J Okla Dent Assoc 55, 25-

26 (1965)

Page 52: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

21. Cunningham MA, Gaeth GJ: Using importance-performance analysis to assess

patients decisions to seek care in a dental school clinic. J Dent Educ 53, 584-586

(1989)

22. Czeisler CA, Moore Ede MC, Regestein QR: Episodic 24-hour cortisol secretory

patterns in patients awaiting cardiac surgery. J Clin Endocrin Metabol 42, 273-283

(1976)

23. De Jongh A, ter Horst G: What do anxious patients think? An exploratory

investigation of anxious patients thoughts. Community Dent Oral Epidemiol 21,

221-223 (1993)

24. De Jongh A, Muris P, ter Horst G, van Zuuren FJ, de Wit CA: Cognitive correlates

of dental anxiety. J Dent Res 73, 561-566 (1994)

25. Delfino J: Public attitudes toward oral surgery: results of a Gallup poll. J Oral

Maxillofac Surg 55, 564-567 (1997)

26. DiMatteo MR, Taranta A, Friedmann H, Prince L: Predicting patient satisfaction

from physicians nonverbal communication skills. Med Care 18, 376-387 (1980)

27. Domar AD, Noe JM, Benson H: The preoperative use of the relaxation response

with ambulatory surgery patients. J Human Stress 13, 101-107 (1987)

28. Domoto PK, Weinstein P, Ohmura M, Uchida H, Ohmachi K: Results of a dental

fear survey in Japan: Implications for dental public health in Asia. Comm Dent

Oral Epidemiol 16, 199-201 (1988)

29. Dorsch-Giese: Psychologisches Wörterbuch. Matthiesen, Tübingen, 1950

30. Duits AA, Boeke S, Taams MA, Passchier J, Erdmann RA: Prediction of quality of

life after coronary artery bypass graft surgery: a review and evaluation of multiple,

recent studies. Psychosom Med 59, 257-268 (1997)

Page 53: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

31. Earl P: Patients’ anxiety with third molar surgery. Br J Oral Maxillofac Surg 32,

293-297 (1994)

32. Eckenhoff JE: Relationship of anaesthesia to postoperative personality changes in

children. Am J Dis Child 86, 587-591 (1953)

33. Edmunds DH, Roosen R: Management of anxiety in dental practice in the UK. Brit

Dent J 166, 253-255 (1989)

34. Edwards DJ, Brickley MR, Horton J, Edwards MJ, Shepherd JP: Choice of

anaesthetic and healthcare facility for third molar surgery. Br J Oral Maxillofac

Surg 36, 333-340 (1998)

35. Egbert AD, Battit GE, Turndorf H, Beecher HK: The value of the preoperative visit

by an anaesthesist. J Am Med Assoc 185, 553-555 (1963)

36. Egbert AD, Battit GE, Welch CE, Bartlett MK: Reduction of postoperative pain by

encouragement and instruction of patients. N Engl J Med 270, 825-828 (1964)

37. Ekman P, Friesen W: Unmasking the face Prentice-Hall, Englewood Cliffs, New

Jersey, 1975

38. Eli I, Schwartz-Arad, Baht R, Ben-Tuvim H: Effect of anxiety on the experience of

pain in implant insertion. Clin Oral Impl Res 14, 115-118 (2003)

39. Flöttmann HB: Angst – Ursprung und Überwindung, 3. Aufl., Kohlhammer,

Stuttgart, 1993

40. Forgione AG: Hypnosis in the treatment of dental fear and phobia. Dent Clin North

Am 32, 745-761 (1988)

41. Friedmann N: Fear reduction with the iatrosedative process. J Califor Dent Assoc

21, 41-44 (1993)

Page 54: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

42. Friedson E, Feldman JJ: The public looks at dental care. J Am Dent Assoc 57, 325-

335 (1958)

43. Gadbury-Amyot CC, Williams KB, Overman PR, Glaros A: The effect of personal

protective equipment on high and low dental fear patients. J Dent Hygiene 68, 75-

81 (1994)

44. Gärtner-Harnach V: Fragebogen für Schüler FS 5-10. In: Ingenkamp K (Hrsg.):

Deutsche Schultests. Beltz Test Gesellschaft, Weinheim, 1973

45. Garrity TF, Klein RF: Emotional response and clinical severity as early

determinants of six-month mortality after myocardial infarction. Heart Lung 4, 730-

737 (1975)

46. Gatchel RJ: The prevalence of dental fear and avoidance: a recent survey study. J

Am Dent Assoc 107, 609-610 (1983)

47. George JM, Scott DS, Turner SP, Gregg JM: The effects of psychological factors

and physical trauma on recovery from oral surgery. J Behav Med 3, 291-310 (1980)

48. Gerschman JA, Burrows GD, Reade PC: Hypnotizability and dental phobic

disorders. Int J Psychosom 34, 42-47 (1987)

49. Giangrego E: Controlling anxiety in the dental office. J Am Dent Assoc 113, 728-

735 (1986)

50. Golan HP: Control of fear reaction in dental patients by hypnosis: Three case

reports. Am J Clin Hypn 13, 279-284 (1971)

51. Goldmann L, Ogg TW, Levey AB: Hypnosis and day-case anaesthesia. A study to

reduce preoperative anxiety and intraoperative anesthesia requirements. Anesthesia

43, 466-469 (1988)

Page 55: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

52. Goldstein DS, Dionne R, Sweet J, Graceley R, Brewer HB, Gregg R, Keiser HR:

Circulatory plasma catecholamine, cortisol, lipid, and psychological responses to a

real-life stress (third molar extractions): effects of diazepam sedation and of

inclusion of epinephrine with the local anesthetic. Psychosom Med 44, 259-272

(1982)

53. Granger JK: Perception: Its meaning, significance and control in dental procedures.

Part 1. Australian Dent J 15, 24-110 (1972)

54. Greene W, Conron G, Schalch DS: Psychologic correlates of growth hormone and

adrenal secretory responses of patients undergoing cardiac catheterization.

Psychosom Med 32, 599-614 (1970)

55. Hampf G: Hypersensitivity due to stress. Anesth Prog 36, 265-267 (1989)

56. Hermes D, Gerdes V, Trübger D, Hakim SG, Sieg P: Evaluation des perioperativen

Einsatzes standardisierter Hypnose mittels State-Trait-Angstinventar (STAI). Mund

Kiefer GesichtsChir 8, 111-117 (2004)

57. Ingersoll BD (Hrsg.): Psychologische Aspekte der Zahnmedizin. Quintessenz,

München, 1987

58. Janis I: Psychological Stress. J Wiley & Sons, New York, 1958

59. Janov A: Der Urschrei. Fischer, Frankfurt, 1973

60. Jepsen CH: Journal writing as an adjunct for neutralizing dental fear. J Californ

Dent Assoc 21, 46-50 (1993)

61. Jessner L, Blom GE, Waldfogel S: Emotional implications of tonsillectomy and

adenoidectomy on children. Psychoanal Stud Child 7, 126-169 (1952)

Page 56: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

62. Jöhren P, Sartory G: Zahnbehandlungsangst – Zahnbehandlungsphobie.

Schlütersche, Hannover, 2002

63. Johnson JE: Effects of structuring patients’ expectations on their reaction to

threatening events. Nursing Res 21, 499-504 (1972)

64. Johnston M: Anxiety in surgical patients. Psych Med 10, 145-152 (1980)

65. Kahn RL, Cooper C, Mallanger M: Dentistry: what causes it to be a stressful

profession? Mosby, New York, 1995

66. Katz J, Weiner H, Gallagher TE: Stress, distress, and ego defenses:

psychoendocrine responses to impending breast tumor biopsy. Arch Gen Psychiatr

23, 131-142 (1970)

67. Kegeles SS: Some motives for seeking preventive dental care. J Am Dent Assoc

67, 90-98 (1963)

68. Kent G, Blinkhorn AS: Psychologie in der Zahnheilkunde. Hanser, München, 1993

69. Kimball CP: Psychological responses to the experience of open heart surgery. In:

Moos RH (ed.): Coping with physical illness. Plenum Press, New York, 1977

70. Kleinknecht A, Klepac R, Alexander LD: Origins and characteristics of fear of

dentistry. J Am Dent Ass 86, 842-848 (1973)

71. Kleinknecht A, Bernstein DA: The assessment of dental fear. Behav Res 9, 626-

634 (1978)

72. Klingberg G, Berggren U, Noren JG: Dental fear in an urban Swedish child

population: prevalence and concomitant factors. Comm Dent Health 11, 208-214

(1994)

Page 57: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

73. Knaus A, Walter H, Ramskogler K, Hertling I, Piehslinger E: Erfassung des

subjektiven Empfindens von Angstpatienten vor und nach einer zahnärztlichen

Behandlung in Hypnose. HyKog 19, 117-130 (2002)

74. Kriesburg L, Treiman BR: Socio-economic status and the utilization of dentists’

services. J Am Coll Dent 27, 147-164 (1960)

75. Langer EJ, Janis IL, Wolfer JA: Reduction of psychological stress in surgical

patients. J Exp Soc Psychol 11, 155-163 (1975)

76. Laux L, Glanzmann P, Schaffner P, Spielberger CD: Das State-Trait Angstinventar,

Manual. Beltz, Weinheim, 1981

77. Layne OL, Udowsky SC: Postoperative psychosis in cardiotomy patients. New

Engl J Med 284, 518-520 (1971)

78. Lazarus-Mainka G, Krause V, Feige R: Eine experimentelle Untersuchung zur

Interaktion von Ängstlichkeit und Situationsangst. Zschr klin Psych 8, 134-147

(1979)

79. Liddel A, DiFazio L, Blackwood J, Ackerman C: Long-term follow-up of treated

dental phobics. Behav Res Ther 32, 605-610 (1994)

80. Linn BS, Linn MW, Klimas NG: Effects of psychophysical stress on surgical

outcome. Psychosom Med 50, 230-244 (1988)

81. Litt MD: A model of pain and anxiety associated with acute stressors: distress in

dental procedures. Behav Res Ther 34, 459-476 (1996)

82. Malameed SF: Pain and anxiety control in dentistry. J Californ Dent Assoc 21, 40-

41 (1993)

83. Manji J: Managing anxious patients. J Can Dent Assoc 60, 591-592 (1994)

Page 58: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

84. Mathews A, Ridgeway V: Personality and surgical recovery: a review. Br J Clin

Psychol 20, 243-260 (1981)

85. McCleane GJ, Cooper R: The nature of preoperative anxiety. Anaesthesia 45, 153-

155 (1990)

86. Meechan JG, Seymour RA: The use of third molar surgery in clinical

pharmacology. Brit J Oral Maxillofac Surg 31, 360-365 (1993)

87. Mehrabian A: Nonverbal communication. Aldine Atherton, Chicago, 1972

88. Meier T: Angst vor dem Zahnarzt – Ergebnisse einer empirischen Erhebung. Med.

Diss. Essen, 1985

89. Milgrom P, Fiset L, Melnick S, Weinstein P: The prevalence and practice

management consequences of dental fear in a major U.S. city. J Am Dent Assoc

116, 641-647 (1988)

90. Modell JG, Guerra F: Psychological problems in the surgical patient. In: Guerra F,

Aldrete JA (Eds.): Emotional and psychological responses to anesthesia and

surgery. Grune & Stratton, New York, 1980

91. Morse DR, Schachterle GR, Furst ML, Bose K: Stress, relaxation, and saliva: A

pilot study involving endodontic patients. Oral Surg Oral Med Oral Path 52, 308-

313 (1981)

92. Nakazato K, Mizuguchi T: Development and validation of the Japanese version of

the State-Trait Anxiety Inventory. Shinshin-Igaku 22, 107-112 (1982)

93. Parker JB: Psychiatric aspects of sterilisation. In: Abraham HS (Ed.): Psychological

aspects of surgery. Int Psychiatry Clin 4, 105-113 (1976)

94. Peretz B: Relaxation and hypnosis in pediatric dental patients. J Clin Ped Dent 20,

205-207 (1996)

Page 59: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

95. Persky A, Feleke E, Anderson G: Emotional distress before coronary bypass

grafting limits the benefit of surgery. Am Heart J 136, 510-517 (1998)

96. Pillard RC, Fisher S: Aspects of anxiety in dental clinic patients. J Am Dent Assoc

80, 1331-1334 (1970)

97. Pohlmeier H, Herwig H: Unterricht medizinischer Psychologie in Göttingen. Med.

Psychol 3, 70-73 (1977)

98. Quast, C von: Hohe Stressbelastung der Zahnärzte. ZM 84, 26-33 (1994)

99. Raith E, Ebenbeck G: Psychologie für die zahnärztliche Praxis. Thieme, Stuttgart,

1986

100. Ramsay MAE: A survey of pre-operative fear. Anaesthesia 27, 396-402 (1972)

101. Reinecker H: Phobien. Hogrefe, Göttingen, 1993

102. Richter HE: Umgang mit Angst. Hoffmann und Campe, Hamburg, 1992

103. Rodolfa ER, Kraft W, Reilley RR: Etiology and treatment of dental anxiety and

phobia. Am J Clin Hypn 33, 22-28 (1990)

104. Rogers MP, Liang MH, Poss R, Cullen K: Adverse psychological sequelae

associated with total joint replacement surgery. Gen Hosp Psychiatr 4, 155-158

(1982)

105. Rogers M, Reich P: Psychological interventions with surgical patients. Adv

Psychosom Med 15, 23-50 (1986)

106. Rustvold SR: Hypnotherapy for treatment of dental phobia in children. Gen Dent

42, 346-348 (1994)

Page 60: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

107. Sartory G: Angststörungen: Theorien, Befunde, Diagnostik und Behandlung. C

Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt, 1997

108. Schabacker P, Pohlmeier H: Angst und Zahnbehandlung. In: Schneller T,

Fleischer-Peters A (Hrsg.): Anwendung psychotherapeutischer Methoden in der

Zahnmedizin.

Fachbuchhandlung für Psychologie, Frankfurt, 1985

109. Schade V, Semmer N, Main CJ, Hora J, Boos N: The impact of clinical,

morphological, psychosocial and work-related factors on the outcome of lumbar

discectomy. Pain 80, 239-249 (1999)

110. Schmierer A, Schmierer G, Hautkappe HJ: Zur Anwendung von Hypnose in der

zahnärztlichen Praxis. Ergebnisse von zwei Befragungen. HyKog 16, 121-125

(1999)

111. Schmidt A: Affektives Erleben und Verhalten bei der zahnärztlichen Behandlung.

Med. Diss. Berlin, 1983

112. Schmitt FE, Woolridge PJ: Psychological preparation for surgical patients.

Nursing Res 22, 108-116 (1973)

113. Schulte W, Veigel H: Um das Ansehen unseres Standes. Der Schmerz-Angst-

Anästhesiekomplex vor zehn Jahren und heute. ZM 11, 661-666 (1977)

114. Schuurs A, Duivenvoorden H, Thoden van Velzen S, Verhaage F: Dental anxiety,

the parental family and regularitiy of dental attendance. Comm Dent Oral

Epidemiol 12, 95-98 (1984)

115. Schwarzer R: Angst bei Kindern. Unsere Jugend 29, 532-540 (1977)

116. Scott LE, Clum GA, Peoples JB: Preoperative predictors of postoperative pain.

Pain 15, 283-293 (1983)

Page 61: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

117. Segal H: Categories of emergency patient. Gen Dent 34, 37-42 (1986)

118. Sergl HG: Angst vor dem Zahnarzt – Fallbeschreibung. In: Sergl HG (Hrsg.):

Angst und Angstabbau. Quintessenz, Berlin, 1989

119. Shaw AJ, Niven N: Theoretical concepts and practical applications of hypnosis in

the treatment of children and adolescents with dental fear and anxiety. Brit Dent J

180, 11-16 (1996)

120. Simme AM: Relationship of preoperative fear, type of coping and information

received about surgery to recovery from surgery. J Pers Soc Psychot 34, 716-724

(1976)

121. Simons D: The anxious patient. Hypnosis in dentistry. Dent Update 1, 35-46

(1985)

122. Sims A, Snaith P: Angsttherapie der klinischen Praxis. Quintessenz, München,

1993

123. Slade MS, Simmons RK, Yunis E, Greenberg CJ: Immunodepression after major

surgery in normal patients. Surgery 78, 363-372 (1975)

124. Slovin M: Managing the anxious and phobic dental patient. NY State Dent J 63,

36-40 (1997)

125. Smyth JS: Some problems of dental treatment – Part 1: Patient anxiety: some

correlates and sex differences. Austral Dent J 38, 354-359 (1993)

126. Soh G, Yu P: Phases of dental fear for four treatment procedures among military

personnel. Military Med 157, 294-297 (1992)

127. Spielberger CD: Theory and research on anxiety. In: Spielberger CD (Ed.):

Anxiety and behaviour, Academic Press, New York, 1966

Page 62: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

128. Spielberger CD: Anxiety as an emotional state. In: Spielberger CD (Ed.): Anxiety:

Current trends in theory and research. Band 1. Academic Press, New York, 1972

129. Spielberger CD: Anxiety: State-trait process. In: Spielberger CD, Sarason IG

(Eds.): Stress and anxiety. Band 1. Hemisphere/Wiley, Washington, 1975

130. Spielberger CD: Streß und Angst-Risiko unserer Zeit. Beltz, Weinheim, 1980

131. Spielberger CD, Auerbach SM, Wadsworth AP, Dunn TM, Taulbee ES:

Emotional reactions to surgery. J Consult Clin Psych 40, 33-38 (1973)

132. Spielberger CD, Gorsuch RL, Lushene RE: STAI, Manual for the State-Trait-

Anxiety-Inventory. Palo Alto, California, 1970

133. Stabholz A, Peretz B: Dental anxiety among patients prior to different dental

treatments. Int J Dent 49, 90-94 (1999)

134. Stouthard M, Hoogstraten J: Prevalence of dental anxiety in the Netherlands.

Comm Dent Oral Epidemiol 18, 139-142 (1990)

135. Swanson DW: Clinical psychiatric problems associated with general surgery. In:

Abraham HS (Ed.): Psychological aspects of surgery. Int Psychiatry Clin 4, 53-73

(1967)

136. Taggart P, Hedworth-Whitty R, Carruthers M, Gorson PD: Observations on

electrocardiogram and plasma catecholamines during dental procedures: the

forgotten vagus. Br Med J 2, 787-789 (1976)

137. Tay KM, Winn W, Milgrom P, Hamm J, Smith T, Weinstein P: The effect of

instruction on dentists motivation to manage fearfull patients. J Dent Educ 57,

444-448 (1993)

138. Todd JE, Walker A: Adult dental health. HMSO, London, 1982

Page 63: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

139. Tolksdorf W: Intramuskuläre Prämedikation mit Benzodiazepinen. In: Schulte am

Esch J (Hrsg.), Benzodiazepine in Anästhesie und Intensivmedizin. Workshop

Lübeck-Travemünde, September 1985, Editiones Roche, 1986

140. Windhorst C: Umgang mit Patientenängsten. Dental Magazin 1, 170-171 (1998)

141. Wöller W, Alberti L, Bachmann M, Birkhoff M: Die Angst vor dem Zahnarzt –

eine Befragung von Patienten. In: Sergl K, Müller-Fahlbusch H (Hrsg.): Angst

und Angstabbau in der Zahnmedizin. Quintessenz, Berlin, 1989

142. Wolf DL, Desjardins PJ, Black PM, Francom SR, Mohanlal RW, Fleishaker JC:

Anticipatory anxiety in moderately to highly-anxious oral surgery patients as a

screening model for anxiolytics. J Clin Psychopharm 23, 51-57 (2003)

143. Wolpe J: The practice of behaviour therapy. Pergamon Press, New York, 1990

144. Wong M, Lytle WR: A comparison of anxiety levels associated with root canal

therapy and oral surgery treatment. J Endod 17, 461-465 (1991)

145. Yusa H, Onizawa K, Hori M, Takeda S, Takeda H, Fukushima S, Yoshida H:

Anxiety measurement in university students undergoing third molar

extraction.Oral Surg Oral Med Oral Pathol Oral Radiol Endod 98, 23-27 (2004)

Page 64: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

8.2 Studienkliniken und –praxen

Zahnärzte:

Dr. Schücke, Ratzeburger Allee 111-125, 23562 Lübeck

Dr. Püllen, Frankfurter Str. 132, 63263 Neu-Isenburg

Dr. Clausen, Roeckstr. 4, 23568 Lübeck

Dr. Rieck, Rotenberg 19 a, 35037 Marburg

Beier/Dr. Raecke, Lindenplatz 1, 23554 Lübeck

ZÄin Beier, Am Markt 8, 23611 Bad Schwartau

Dr. Walther, Marliring 34, 23566 Lübeck

Dr. Borchert, Klipperstr. 2, 23558 Lübeck

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie-Praxen:

Dr. Pöschel/Dr. Dr. Ulrich, Fackenburger Allee 1, 23554 Lübeck

Dres. Bunte/Selzer/Roese/Kling, Breite Str. 44, 23552 Lübeck

Dr. Dr. Bierwolf/Prof. Dr. Herrberger, An der Obertrave 16 a, 23552 Lübeck

Dres. Rudelt/Zieron, Bergedorfer Schloßstr. 18, 21029 Hamburg

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie-Kliniken:

Klinikum Oldenburg, Klinik für Mund-, Kiefer-, und Plastische Gesichtschirurgie, Dr.-Eden-Str. 10, 26133 Oldenburg

Universität Rostock, Med. Fakultät, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Strempelstr. 13, 18059 Rostock

St. Lukas Klinik, Mund-, Kiefer und Gesichtsschirurgie, Schwanenstr. 132, 42697 Solingen

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Kiefer- und Gesichtschirurgie, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck

Page 65: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

Chirurgie-Praxen:

Dres. Danckworth/Kötschau/Kron, Fegefeuer 12-14, 23552 Lübeck

Dres. Ucke/Ellebrecht/Meyer, Schwartauer Allee 14 a, 23554 Lübeck

Dr. Siemers/Kaduk, Königsstr. 17, 23552 Lübeck

Chirurgie-Kliniken:

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck

Asklepios Klinik Langen, Klinik für Chirurgie, Röntgenstr. 20, 63225 Langen

Klinikum Offenbach, Chirurgische Klinik, Starkenburgring 66, 63069 Offenbach

Hausärzte/Internisten:

Dr. Herr, Ratzeburger Allee 108, 23562 Lübeck

Dr. Tegel, Am Weißen Berg 7, 61476 Kronberg

Dr. Walter, Hegelstr. 63, 63303 Dreieich

Dr. Haas, Hegelstr. 63, 63303 Dreieich

8.3 Testinstrumentar

Page 66: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte
Page 67: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte
Page 68: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte
Page 69: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte
Page 70: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte
Page 71: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte
Page 72: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte
Page 73: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

8.4 Danksagung

Zunächst ist es mir ein besonderes Anliegen, mich bei meinem Doktorvater PD Dr. med.

Dr. med. dent. Dirk Hermes, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Klinik für Kiefer- und

Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein / Campus Lübeck

(Direktor: Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Peter Sieg), zu bedanken. Er hat mir nicht nur das

Thema der Arbeit überlassen, sondern mich auch unablässig bei der Durchführung der

Arbeit unterstützt und konstruktiv begleitet. Ich bin ihm über die vorliegende Arbeit hinaus

zu tiefem Dank verpflichtet.

Ein Dank gebührt allen Krankenhäusern, Praxen und deren Mitarbeitern, die bei der

Verteilung der Fragebögen mitgearbeitet haben. Beispielhaft seien hier Dr. Dr. Bassam

Saka (Rostock) und Dr. Walter (Dreieich) erwähnt.

Ein letzter Dank gebührt meinen Eltern Hilde und Manfred, ohne die das alles sicher nicht

möglich gewesen wäre.

Page 74: Behandlungsangst in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie · Aufrechterhaltung der Narkose, den intraoperativen Bedarf an Narkotika (Goldmann et al. 1988) sowie postoperativ erhöhte

Michael MatthesAm Wilhelmshof 11, 63303 DreieichTelefon: (0179) 7999900

Lebenslauf

Persönliche Daten

§ Name: Michael Matthes

§ Geburtsdatum: 25.09.1978

§ Geburtsort: Frankfurt/Main

§ Familienstand: ledig

§ Eltern: Dipl.-Ing. Manfred Matthes

Dipl.-Päd. Hilde Matthes, geb. Eylers

Schulbildung

§ 1985 - 1989: Grundschule in Dreieich

§ 1989 - 1998: Ricarda-Huch-Gymnasium in Dreieich, Abschluss: Allgemeine

Hochschulreife

Zivildienst

§ 1998 - 1999: Seniorenbetreuung bei der ev. Versöhnungsgemeinde Dreieich

Studium der Humanmedizin

§ 1999 - 2002: Vorklinisches Studium an der Technischen Universität Dresden

§ 09/2002: Ärztliche Vorprüfung

§ 2002 - 2006: Klinisches Studium an der Universität zu Lübeck

§ 08/2003: 1. Staatsexamen

§ 09/2005: 2. Staatsexamen

§ 10/2006: 3. Staatsexamen

Beruflicher Werdegang

§ ab 04/2007: Assistenzarzt im Krankenhaus St. Vinzenz, Hanau, Klinik für

Chirurgie

Dreieich, im Mai 2007

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .