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72 Bericht: Spezielle analytische Methoden. Einen systematischen Analysengang zur Identifizierung der gebr~iuchlichsten Barbitale gibt C. J. DE WOLFF 1 an. Die Barbitale werden in 3 Hauptgruppen ein- geteilt, je nachdem, ob sie Brom, Schwefel oder keines dieser Elemente enthalten. Innerhalb dieser Gruppen erfolgt dann die Identifizierung auf Grund folgender Reaktionen: 1. Erhitzen der gesattigten LSsung der Barbitale in 0,1 n Natronlauge ffihrt zur Bfldung unlSs]icher Aeety]harnstoffderivate yon charakteristischer Kristallform. Zugleieh ermSglieht die unterschiedliche Zersetzungsgeschwindigkeit der Barbitale ihre Differenzierung. 2. Barbitale mit nnges~ttigten Molekiilgrul0pen entf~rben PermanganatlSsung mit verschiedener Gesehwindigkeit, je naeh der Zahl dieser Gruppen. 3. Bei der Oxydation yon Barbita]en, die eine Phenylgruppe ent- halten, entsteht Benzoes~ure. 4. Beim Erhitzen mit konzentriertem Alkali liefern Barbitale, die eine an Stickstoff gebundene Methylgruppe enthalten, Methylamin, das mit Tetrachlorchinon nachgewiesen werden kann 2. Die Reaktionen werden im Mikromal~stab ausgeffihrt, so dal~ zur Identifizierung eines Barbitals wenige Milli- gramme davon genfigen. Beziiglich der Einzelheiten des Analysengangs sei auf das Original verwiesen. H. SFE~LIC]~. Fiir die aeidimetrisehe Bestimmung einiger Sulfonamide (Sul/adiazin, Sul/a. merazin, Sul/amezathin, Sul/athiazol, Succinylsulfathiazol, Phthalylsul]athiazol, Sul/acetamid) geben C. G. VANA~KEL u. A. WuITv.3 folgende Arbeitsvorschrfft an: 250 mg des Suffonamids werden in 10 ml neutralisiertem Aceton gelSst oder sus- pendiert. Darm gibt man 10 Tropfen PhenolphthaleinlSsung oder Mischindicator (3 ml l%ige Phenolphthalein- ~- 1 ml 0,01%ige Thymolblaul5sung in 70 Vol%igem Alkohol) hinzu und titriert mit 0,1 n NaOH-LSsung auf einen deutlich roten Farb- ton. 1 ml 0,1 n ~aOtI-LSsung = 0,1 ~Iillii~qnivalent Suffonamid bzw. 0,05 Milli- ~quivalente Succinyl- oder Phthalylsulfathiazol. -- Der Umsehlag der Indicatoren in AeetonlSsung liegt bei PH 10. Vorteilhaft ist die Verwendung des Mischindieators, da die gelbe Farbe w~hrend der Titration allmahlieh verschwindet und so das Herannahen des Endpunkts anzeigt. H. SPV~LICH. 4. Auf Physiologie und Pathologie bezfigliche Methoden. t~ber die Bestimmung des Fluorgehaltes gesunder und kranker Rinderz~ihne und Kieferknoehen machen H. B~LCZO und O. K-AV~ANN 4 genaue Angaben. Das zu untersuchende Material wird nach sorgf~Itiger Reinigung mit einer Diamant- scheibe zerteilt, scharf geglfiht und darm analysenfein verrieben. Die Fluorbestim- mung in der so vorbereiteten Probe erfolgt nach dem frfiher beschriebenen Ver- fahren 5. A. KVRT]~NACKEIr Bei der Bestimmung des eiweiBgebundenen Sods hn Serum nach der Methode yon A. L. C~EY 8 werden yon J. J. MORAN 7 die Bedingungen untersucht, die auf 1 Aeta pharmae, int. (Kopenhagen) 2, 107 (1951). Univ. Utrecht (Niederlande). 2 TS-~LAPATANI, L.: vgl. diese Z. 50, 768 (1911). 8 Acta pharmac, int. (Kopenhagen) 2, 37 (1951). Univ. Amsterdam. 4 Mikrochemie verein. Mikrochim. Aeta (Wien) 89, 13 (1952). Univ. Wien. 5 It. BA~czo und O. K-~VF~ANN,Mikrochemie verein. Mikroehim. Acta (Wien) 88, 237 (1951); vgl. diese Z. 136, 213 (1952). e Ind. Engng. Chem. anal. Edit. 12, 179 (1940); vgl. diese Z. 188, 398 (1951); 185, 458 (1952); 187, 72 (1952). Analyr Chemistry 24, 378 (1952). Santa Barbara Cottage Hosp., Res. Inst., Santa Barbara, Califi

Bei der Bestimmung des eiweißgebundenen Jods im Serum

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Page 1: Bei der Bestimmung des eiweißgebundenen Jods im Serum

72 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

Einen systematischen Analysengang zur Identifizierung der gebr~iuchlichsten Barbitale gibt C. J. DE WOLFF 1 an. Die Barbitale werden in 3 Hauptgruppen ein- geteilt, je nachdem, ob sie Brom, Schwefel oder keines dieser Elemente enthalten. Innerhalb dieser Gruppen erfolgt dann die Identifizierung auf Grund folgender Reaktionen: 1. Erhitzen der gesattigten LSsung der Barbitale in 0,1 n Natronlauge ffihrt zur Bfldung unlSs]icher Aeety]harnstoffderivate yon charakteristischer Kristallform. Zugleieh ermSglieht die unterschiedliche Zersetzungsgeschwindigkeit der Barbitale ihre Differenzierung. 2. Barbitale mit nnges~ttigten Molekiilgrul0pen entf~rben PermanganatlSsung mit verschiedener Gesehwindigkeit, je naeh der Zahl dieser Gruppen. 3. Bei der Oxydation yon Barbita]en, die eine Phenylgruppe ent- halten, entsteht Benzoes~ure. 4. Beim Erhitzen mit konzentriertem Alkali liefern Barbitale, die eine an Stickstoff gebundene Methylgruppe enthalten, Methylamin, das mit Tetrachlorchinon nachgewiesen werden kann 2. Die Reaktionen werden im Mikromal~stab ausgeffihrt, so dal~ zur Identifizierung eines Barbitals wenige Milli- gramme davon genfigen. Beziiglich der Einzelheiten des Analysengangs sei auf das Original verwiesen. H. SFE~LIC]~.

Fiir die aeidimetrisehe Bestimmung einiger Sulfonamide (Sul/adiazin, Sul/a. merazin, Sul/amezathin, Sul/athiazol, Succinylsulfathiazol, Phthalylsul]athiazol, Sul/acetamid) geben C. G. VAN A~KEL u. A. WuITv. 3 folgende Arbeitsvorschrfft an: 250 mg des Suffonamids werden in 10 ml neutralisiertem Aceton gelSst oder sus- pendiert. Darm gibt man 10 Tropfen PhenolphthaleinlSsung oder Mischindicator (3 ml l%ige Phenolphthalein- ~- 1 ml 0,01%ige Thymolblaul5sung in 70 Vol%igem Alkohol) hinzu und titriert mit 0,1 n NaOH-LSsung auf einen deutlich roten Farb- ton. 1 ml 0,1 n ~aOtI-LSsung = 0,1 ~Iillii~qnivalent Suffonamid bzw. 0,05 Milli- ~quivalente Succinyl- oder Phthalylsulfathiazol. - - Der Umsehlag der Indicatoren in AeetonlSsung liegt bei PH 10. Vorteilhaft ist die Verwendung des Mischindieators, da die gelbe Farbe w~hrend der Titration allmahlieh verschwindet und so das Herannahen des Endpunkts anzeigt. H. SPV~LICH.

4. A u f P h y s i o l o g i e u n d P a t h o l o g i e b e z f i g l i c h e M e t h o d e n .

t~ber die Bestimmung des Fluorgehaltes gesunder und kranker Rinderz~ihne und Kieferknoehen machen H. B~LCZO und O. K-AV~ANN 4 genaue Angaben. Das zu untersuchende Material wird nach sorgf~Itiger Reinigung mit einer Diamant- scheibe zerteilt, scharf geglfiht und darm analysenfein verrieben. Die Fluorbestim- mung in der so vorbereiteten Probe erfolgt nach dem frfiher beschriebenen Ver- fahren 5. A. KVRT]~NACKEIr

Bei der Bestimmung des eiweiBgebundenen Sods hn Serum nach der Methode yon A. L. C ~ E Y 8 werden yon J. J. MORAN 7 die Bedingungen untersucht, die auf

1 Aeta pharmae, int. (Kopenhagen) 2, 107 (1951). Univ. Utrecht (Niederlande). 2 TS-~LAPATANI, L.: vgl. diese Z. 50, 768 (1911). 8 Acta pharmac, int. (Kopenhagen) 2, 37 (1951). Univ. Amsterdam. 4 Mikrochemie verein. Mikrochim. Aeta (Wien) 89, 13 (1952). Univ. Wien. 5 It. BA~czo und O. K-~VF~ANN, Mikrochemie verein. Mikroehim. Acta (Wien)

88, 237 (1951); vgl. diese Z. 136, 213 (1952). e Ind. Engng. Chem. anal. Edit. 12, 179 (1940); vgl. diese Z. 188, 398 (1951);

185, 458 (1952); 187, 72 (1952). Analyr Chemistry 24, 378 (1952). Santa Barbara Cottage Hosp., Res. Inst.,

Santa Barbara, Califi

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4. Auf Physiologie und Pathologic bezfigliehe. 73

das Ergebnis einen EinfluB ausiiben. Naehdem das EiweiB dureh Wolframs/~ure aus- gef~llt und ausgewaschen ist, wird der Niedersehlag in Gegenwart yon Chroms~ure verascht und das gebfldete Jodat in Gegenwart yon phosphoriger S~ure und Wasserstoffperoxyd in Form yon elementarem Jod abdestilliert. In der Vorlage wird die Jodmenge aus der katalytisehen Besehleunigung der Reaktion zwischen arseniger S~ure und Cer(IV)-sulfat eolorimetrisch gemessen. Die Art der Eiweig- f~llung ist ohne grebe Bedeutuug. Bei der Veraschuug treten aber bei 1/~ngerem Erhitzen Jodverluste auf. Die 2r der phosphorigen S~ure in An- oder Abwesen- heit yon I-I202, ferner die Gesehwindigkeit and die Bauer der Destillation haben einen EinfluB auf die Genauigkeit der Ergebnisse. Die Phosphorigs~urel6sung sell m6gliehst rasch in den Kolben eingeblasen werden. Die Entf~rbung der Cer(IV)- sulfatl6sung folgt nieht dem B~E~sehen Gesetz. In Anwesenheit eines Ubersehusses an arseniger S/~ure ist die Entf~rbtmgsreaktion eine Pseudoreaktion 1. Ordnung. In den Grenzen 0,01--0,15/~g ist der Einflug der Jodidkonzeutration 1. Orduung. Die Katalysereaktion karm bei Raumtemperatur durehgefiihrt werden. Im Original sind ausffihrliehe Kurven und Tabellen enthalten. Das Nomogramm yon W.T. S~mTV~ und E. A. McKAY 1 ffihrt zu Irrtfimern. K. HI~SBERC.

Ffir die ;Iodbestimmung in den 8ch|kldrfisen yon Ktiken geben C. J. W~LASZE~:- PmTROWS~I und F. C. Koch ~ eine Vorsehrift, die sich an das yon F~LL~rBEImsehe Verfahren anlehnt, abet fiir sehr kleine Substanzmengen ausgearbeitet wurde. Die den Kiiken entnommenen Drtisen werden auf einer Torsionswaage gewogen und im Nickeltiegel mit 0,3 ml 90%iger Kalflauge bei 105 ~ C getroeknet, dann 20 rain bei 400--500 ~ C veraseht und aus dem Tiegel mit 25--35 ml redestilliertem Wasser in einen ERLEN~v,Y]~R-Kolben tibergeffihrt. Jede Flasche wird dann mit 3 Glasperlen, 2,3 ml 5%iger Schwefelsaure und 1 TrSpfchen Methylorangel6sung versetzt uud sehlieglich mit friseh bereiteter verdfinnter Sehwefelsaure bis zur orangeroten Farbe angesauert. Unter Sch/itteln leitet man auf die Oberfl/~che Bromdampf, bis die LSsung gelb ist und verkoeht den UbersehuB an Brom dutch Erhitzen auf einer Heizplatte. Wenn n6tig, wird die L6sung durch Eindampfen konzentriert, wobei auf Spritzverlust zu achten ist. Danach ffillt man auf ein bekarmtes Volumen auf, entnimmt einen aHquoten Tefl mit 1--6/~g Jod, sauert mit 0,3 ml 5%iger Schwefelsaure an, gibt Wasser auf 9,5 ml zu and mischt dann mit 0,5 ml 10~ Stfirke-Kaliumjodidl6sung. Naeh 20 rain wird eolorimetriert (Evelyncolorimeter, Filter 620). Die Farbe ist 1 Std bestandig. Eichkurve mit reinem Kaliumjodat. Bei Zusatzversuehen betragt die Ausbeute 90--100%, in den Schflddrfisen yon Leg- hornkiiken werden 0,8--3,0.ug Jod/mg Drfise gefunden, beim 3/[eerschweinchen 0,5--1,5 #g, bei Ratten 0,5--1,2 ug, nach Hypophysektomie 0,8--1,8 #g.

K. I-~NSBERO.

Zur Bestbnmung der fliichtigen Fettsiiuren im Blur verwendet R. Sc~mIs- BRIeX 3 folgende Anordnung. 1 ml fliissiges Paraffin, welches 2% sekund&ren 0etyl- Alkohol enthalt, wird in die inhere Kammer eines MA~KHArc-Apparates gefiillt, weiter gibt man 1 ml Blur, 0,5 ml 10%ige Kalinmoxa]atlSsung und 0,5 mI 5~ Oxa]saurelSsung dazu und destilliert mit Wasserdampf, bis 40 ml in der Vorlage vor- handen sind. Ein zweites Destillat dient a]s Leerwert. Zu dem Destillat gibt man 1 ml 0,01%ige BromthymolblaulSsung und titriert mit 0,01 n Na0H-LSsung bis p~ 7. Die Methode soil besser sein als die yon J. F. McCLEN])O-~ 4. K. HII';SBEI~G.

1 Endocrinology 85, 380 (1944). J. biol. Chemistry 194=, 427 (1952). Eioehem. Res. Dept., l%es. Division, Armour

a. Comp., Chicago (Ill.). Bioehem. J. g0 (Prec.), XXXIV (1952). Univ. Cambridge. J. biol. Chemistry lg4, 357 (1944).