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467 jenen yon Oplismenus habituell iihnlieh werden, mit weleher Gattung aueh die vegetativen Charaktere fast vollkommen iibereinstimmen, wghrend eine wirkliche Verwandtsehaft nieht im mindesten existiert. Beitrgge zur Flora yon Steiermark. Von Dr. August v. Hayek (Wien). (Mit einer Tafel.) (Schluss.1) Hieracium _Florentinum All. Ssp. parcifloccum ~q. P, Auf Ger8ll- halden im Logarthale bei Sulzbaeh (H.). ttieracium ~Ftorentinum All. Ssp. florentinum N. P. Am Sadab- abhang des Gonobitzer Berges (1=[.). Ist unter allen Formen des tt. florentinum durch die kleinsten KSpfchen ausgezeichnet. tlieracium .Bauhini Sehult. f. thaumasioides N. P. Am grossen Kirehberge bei Peggau (W.); in der Biirenschatz bei Mixnitz (W.); zwisehen St. Lorenzen und Kaisersberg a. d. Mur (W.). 11ieracium 5rachiatum Bert. f. apophyadium N. P. In der Biirensehatz bei Mixnitz (W.). Wohl zweifellos ein Bastard yon 1-1.2~ilosella L. f. vulgate N. P. mit 11..Bauhini Sehult. f. thauma- sioides N. P. 11ieracium porrifolium L. Im Hartelsgraben bei Hiefiau (g.); am ,,Wasserfallweg" in der Hoehthorgruppe (g.); im Logarthale bei Sulzbaeh (H.). Die yon Niigeli und Peter S) innerhalb des typisehen H. porrifolium L. unterschiedenen Formen stellen kaum auseinander zu haltende unbedeutende Verschiedenheiten in Gestalt und Befioekung der Halle dar, die z. B. bei Crezvis grandiflora (All.) Tseh. viel deutlieher auftreten, ohne dasses bisher far n(~thig befunden women wlire, diese Formen zu unter- seheiden und zu benennen. Hieracium porrifolium N~ P. f. sparsiglandulum N. P. Im Logar- thale bei Sulzbaeh mit vorigem. Hieracium bupleuroides N. P. f. inultfolium Prantl. An Felsen in der Sehlucht bei Weitenstein (H.). Weieht dureh hellere, am Rande flockige tttillsehuppen ab und nahert sieh der f. Schenkii Griseb. Bei H. bupleuroides Gmel. seheint abrigens eine Gliederung in geographisch getrennte Formenkreise vorhanden zu sein. Hieracium glaucum All. f. tvphroleplum N. P. An Felsen am Abhange des Cillier Sehlossberges gegen die Sann, sowie im Teufelsgraben hinter Gutenegg bei Neuhaus. :) Vgl. Nr. 7, S. 241, Nr. 8, S. 295, Nr. 9, S. 355, Nr. 10, S. 384, and :Nr. 11, S. 440. 3) Die Hieraceen Mittel-Europas, II, p. 10. 34*

Beiträge zur Flora von Steiermark

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jenen yon Oplismenus habituell iihnlieh werden, mit weleher Gattung aueh die vegetativen Charaktere fast vollkommen iibereinstimmen, wghrend eine wirkliche Verwandtsehaft nieht im mindesten existiert.

Beitrgge zur Flora yon Steiermark. Von Dr. August v. Hayek (Wien).

(Mit einer Tafel.) (Schluss. 1)

Hieracium _Florentinum All. Ssp. parcifloccum ~q. P, Auf Ger8ll- halden im Logarthale bei Sulzbaeh (H.).

ttieracium ~Ftorentinum All. Ssp. florentinum N. P. Am Sadab- abhang des Gonobitzer Berges (1=[.). Ist unter allen Formen des tt. florentinum durch die kleinsten KSpfchen ausgezeichnet.

tlieracium .Bauhini Sehult. f. thaumasioides N. P. Am grossen Kirehberge bei Peggau (W.); in der Biirenschatz bei Mixnitz (W.); zwisehen St. Lorenzen und Kaisersberg a. d. Mur (W.).

11ieracium 5rachiatum Bert. f. a p o p h y a d i u m N. P. In der Biirensehatz bei Mixnitz (W.). Wohl zweifellos ein Bastard yon 1-1. 2~ilosella L. f. vulgate N. P. mit 11..Bauhini Sehult. f. thauma- sioides N. P.

11ieracium porrifolium L. Im Hartelsgraben bei Hiefiau (g.); am ,,Wasserfallweg" in der Hoehthorgruppe (g.); im Logarthale bei Sulzbaeh (H.). Die yon Niigel i und P e t e r S) innerhalb des typisehen H. porrifolium L. unterschiedenen Formen stellen kaum auseinander zu haltende unbedeutende Verschiedenheiten in Gestalt und Befioekung der Halle dar, die z. B. bei Crezvis grandiflora (All.) Tseh. viel deutlieher auftreten, ohne d a s s e s bisher far n(~thig befunden women wlire, diese Formen zu unter- seheiden und zu benennen.

Hieracium porrifolium N~ P. f. sparsiglandulum N. P. Im Logar- thale bei Sulzbaeh mit vorigem.

Hieracium bupleuroides N. P. f. i n u l t f o l i u m Prantl. An Felsen in der Sehlucht bei Weitenstein (H.). Weieht dureh hellere, am Rande flockige tttillsehuppen ab und nahert sieh der f. Schenkii Griseb. Bei H. bupleuroides Gmel. seheint abrigens eine Gliederung in geographisch getrennte Formenkreise vorhanden zu sein.

Hieracium glaucum All. f. t v p h r o l e p l u m N. P. An Felsen am Abhange des Cillier Sehlossberges gegen die Sann, sowie im Teufelsgraben hinter Gutenegg bei Neuhaus.

:) Vgl. Nr. 7, S. 241, Nr. 8, S. 295, Nr. 9, S. 355, Nr. 10, S. 384, and :Nr. 11, S. 440.

3) Die Hieraceen Mittel-Europas, II, p. 10. 34*

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Hieracium glaucum All. f. t~eichardti N. P. Diese Form kommt nach N~ge l i und P e t e r 1) einerseits aufden Kalkbergen des Wiener Beckens, andererseits bei Sulzbach in S~dsteiermark vor. Ich habe die Pflanze sowohl im Logarthale bei Sulzbaeh, als auch im angrenzenden Krain an der Save zwischen TrJfait und Sagor gesammelt und glaube, dass diese Pflanze mit der nieder- 5sterreichischen doeh nicht so ohneweiters zu identificieren ist, da sie sich dureh am Rande reiehfloekige Hilllen und st~rkere Behaarung derselben unterseheidet; nichtsdestoweniger will ich, his genauere Untersuchungen vorliegen, yon einer Neubenennung der Pflanze Umgang nehmen. Der Formenkreis des Hieracium glaucum All. dtirfte in systematischer Hinsicht ziemliche Schwierigkeiten bieten; da es zweifellos ist, dass in denselben Gebieten sich oft mehrere gut unterscheidbare Formen vor- finden.

Hieracium villosum L. f. calvescens N . P . Bei der FSlzalpe am Hochschwab (H.).

H~eracium villosum L. f. glaueifrons N. P. Auf GerSllhalden im Logarthale bei Sulzbach (H.). Diese Pflanze, die yon Niigel i und P e t e r '~) noch zu H. villosum gezogen wird, wird voa B e c k ~) bereits, und zwar gewiss mit gleiehem Rechte, dem Kreise der Zwischenformen zwischen diesem und H. glaucum beigeordnet.

Hieracium villosiceps N. P. Am Sarstein bei Aussee sehr h~ufig, wi~hrend ich H. villosum L. dort nicht beobachtete.

Hieracium melanophaeum N. P. Bei der FSlzalpe am Hoeh- schwab (H.).

Hieraceum dentatum tIoppe f. pseudovillosum N . P . ? Am Sulz- karhund in den Ennsthaler Alpen (H.). Eine sehr merkwtirdige Pflanze, die wohl hierher zu stellen sein dtirfte. Habituell gleicht sie vollkommen dem //. villosum L., weicht aber durch deutlieh gestielte, gez~thnte Grundbliitter, sehwiirzliche, lang zugespitzte, mi~ssig zottige Htitlschuppen und bedeutend schwi~chere Be- haarung ab. Aueh mit H. subspeciosum N. P. f. comolepium N. P. zeigt sie eine gewisse Aehnlichkeit, unterseheidet sieh aber durch breitere, reiehlicher behaarte und nur sehr wenig glauceseierende Bli~tter. Vielleicht ist die Pfianze ein Bastard yon dem am selben Stand0rte vorkommenden H. incisum I-toppe mit H. villosum L.

Hieracium Schmidtii Tausch. Nach Maly 4) bei Neuhaus und Cilli. Wurde im genannten Gebiete yon mir nirgends beobaehtet, und halte ieh das Vorkommen dieser Pflanze daselbst, sowie iiberhaupt in Steiermark filr sehr unwahrscheinlich.

~) Die Hieraceen Yiittel-Europas, II., p. 40. '~) Die IIieracien Mittel-Europas, II, p. 100. 3) F1. v. Nieder-Oesterr., II, p. 1302. 4) F1. v. Steierm., p. 110.

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ttieracium incisum Hoppe. Am Sulzkarhund bei ttieflau (It.). Das Hieracium incisum Hoppe ~) ist bedeutend alter als Koch's Pflanze gleichen Ramens3), weshalb es nicht gerechtfertigt ist, den Namen im Sinne des letzteren Autors zu gebrauchen, wie es iVlurr jetzt thut ~).

Hieracium Arolae Murr. Am Steiner-Sattel in den Sannthaler Alpen (H.). Stimmt mit 0riginalexemplaren Murr 's yam Arl- berg auf das Genaueste aberein. Die Pflanze gehOrt meiner Ansieht nach in den Formenkreis des H. incisum Hoppe und nicht zu H. Murrianum A. T., wohin es M u r r gestellt hat~). H. Arolae ist niimlich eine Zwischenform zwischen H. silvaticum und H. villosum, wiihrend H. Murrianum fiberdies noch An- kl/inge an H. glaucum zeigt, die bei H. incisum Hoppe, sowie bei H. Arolae Murr fehlen.

Hieracium Trachselianum Christen. Am Sulzkarhund be i Hieflau (H.). Das van F r e y n 5) am selben Standorte angegebene H. cae- sium Fr. darffe wahl auch zu dieser Form gehSren.

Hieracium Hayekii Murr in 0est. bat. Zeitschr., L. (1900), p. 60. Ich kann nicht umhin, auf diese a. a. O. sehon ausfiihrlieh be- sprochene Pflanze cbenfalls zurnckzukommen und vorAllem deren Beschreibung zu erganzen.

Stengel sehlank, aufrecht, bis 40 cm hath, an allen (vier) mir vorliegenden Exemplaren durch Fehlschlagen einkSpfig, kahl, nur unter den Kt~pfehen etwas floekig, Grundbli~tter lang gestielt, lanzettlich, entfernt ausgesChweift gez~hnt, glaucescierend, ganz kahl, nur der Blattstiel mit vereinzelten H~rchen besetzt. Stengelbliitter zwei, das untere den Grundbli~ttern gleichgestaltet, nur viel karzer gestielt, das obere sehr entfernt, klein; lanzett- lich, ganzrandig. Bracteen 3--4, pfriemlich, die nntm-sten 1--2 etwas ~entfernt. KSpfchen eikugelig, Halle kaum I0 mm lang, Hallsehuppen schmal, :spitz, dunkelgran, am Rande heller, m i t einzelnen sehwarzen Hiirchen besetzt, fast fiockenlos. Drasen fehlen, Griffel dunkal. Achiinen 3 mm ]ang, dunkelbraun.

Nach Murr6) entsprieht die Pfianze der Combination vul- gatum-glaucum; nach Zahn 7) wgre sic ein vulgatum X porri- f o l i um . Ieh halte die hybride Abkunft derselben nicht far zweifellos, habe auch H. porrifolium L. am Standorte (St. Ilgner Thai bei Afienz) nicht gesehen, obwohl das Vorkommen des- selben dart sehr wahrscheinlich ist. Meines Erachtens ist H. Hay&ii mit 1t. canescens Schl. am n~chsten verwandt, van allen

') S t u r m , Deutschl. Flora, H. 39. 2) Syn. ft. Germ. et ttelv. E d . I , p. 457 (1837). a) Conf. D S r f l e r , Sched~/e ad Herb. norm, Cent. XXXII, p. 41. 4) Conf. D i i r f l e r , 1. c. p: 42, et M u r r in Deutsch. bat. Monatsschr.,

1898, p. 5. 5) Oesterr. bat. Zeitsehr. XLVIII (1898), p. 309.

~) 1. e. 'v) i n litteris 261X. 1900.

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mir bekannten Formen desselben aber dutch die langgestielten Grundblittter und die ganz wie bei H. porrifolium L. gestalteten Hiillen verschieden.

l t i e r a v t u m p s e u d o r u p e s t r e N. P, Im Logarthale bei Sulz- bach (H.).

Das Hieracium subspeciosum N. P. ist eine sehr unnattirliche Sammelart, die die verschiedenartigstenFormen umfasst, welche nur immer Merkmale des H. villosum, glaucum und silvaticum an sich erkennen lassen. Die Zwischenformen der Hieracien sind in Bezug auf ihre systematische Stellung sehr schwierig zu behandeln und gewiss yon sehr verschiedenartigem systemati- schem Werthe. Sie kSnnen darstellen: a) wirkliche Bastarde, b) zu Arten gewordene Hybriden und deren Abk0mmlinge, wohl der hiiufigste Fall, c) intermediare Formen, die aus der Zeit, wo die Differenzierung der Arten vet sich ging, stammen und sich in dieser Zwischenstellung erhalten haben; dies ist der von N a g e l i ftir die gr(~sste Mehrzahl der Falle angenommene Vor- gang, weleher aber wohl in der Natur nur selten vorkommt; d) Formen, welche sich dureh selbstiindige Erwerbung von Merkmalen eine scheinbare Zwischenstellung erworben baben, ohne aber wenigstens mit einer der Arten, zwischen denen sic zu stehen seheinen, in irgend einem verwandtschahiichen Ver- haltnisse zu stehen. Selbstverstandlich wird es nur selten mSg- lieh sein, festzustellen, welcher der genannten Falle vorliegt, ge- wiss aber ist es ungerechtfertigt, verschiedene, auf so mannig- faehe Weise zu Stande gekommene Formen unter einer Species zu subsummieren. Vor Allem ware es eine der dankbarsten Auf- gaben, speciell unter den Archhieracien die hybriden und nieht hybriden Zwischenformen zu sichten.

Was das H. subspeciosum Nag. betrifft, so glaube ich mit Ni igel i und Pe te r , dass specieli die Formen der Grex ,Sub- speciosum" gewiss nicht hybrider Herkunft sind. Anders steht es jedoch mit H. pseudorupestre N. P. Vor Allem gehSrt die Pflanze gewiss nicht in die Gruppe der ,Villosina ~, sondern ist zunachst mit den Zwischenformen der Vulgata und Glauca, speeiel! mit H. canescens Schl., verwandt, weicht aber yon diesen Formen durch die weisse, kurzzottige Behaarung der Htille ab. Meiner Ansicht nach hat sich die Pflanze aus einem H. canescens oder aber einer Hybride yon H. silwticumXglaucum selbstiindig weiter entwickelt, wobei wegen tier eigenthiim- lichen Behaarung der H~i[le auch an eiae Einflussnahme yon H. villosum zu denken ware. Dass die Pflanze aber mit den eigentlichen Villosina nichts zu thun hat, beweist schon der Umstand, class F r i e s sic in seinem ,Hieracia Europaea ex- siccata" als 1t. saxetanum ausgegeben hat.

Hieracium subcaesium Fr. Im St. Ilgner Thale bei Aflenz (It.). I t i e r a v i u m G a l b a n u m Dahlst. Im Logarthale bei Sulzbaeh (H.).

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Im Allgemeinen pflegt man alle jene Parallelformen yon H. silvaticum, die driisenlose Hiillen und mehr weniger bliiulieh- grtine Bliitter haben, unter dem Namen H. subcaesium zusammen- zufassen. Dieser Vorgang ist nicht vollkommen einwandfrei. H. subcaesium Fr. ist nach D a h t s t e d t identisch mit H. steno- lepis Lindebg. & litorale Dahlst. Dieses hat kleine, derbe, unterseits glauke, ziemlieh lang gestielte Bliitter, die in den Blattstiel rasch zusammengezogen oder an der Basis abgestutzt und nur schwach geziihnt sind. Das yon 0 b o r n y bestimmte, in der Flora exsiccata Austro-Hungarica unter Nummer 3357 aus- gegebene Hieracium subcaesium stimmt mit dieser Pflanze rech~ gut ilberein. Jene Formen hingegen mit ebenfalls drasenlosen Htillen, weichen, hellgrtinen, hSchstens unterseits etwas bli~u- lichen, mehr minder grob geziihnten Grundbli~ttern gehSren zu H. Galbanum Dahlst.

tiieracium silvaticum L. Von dieser h0chst polymorphen, wahr- scheinlich mehrere Species umfassenden Pfianze liegen mir aus Steiermark folgende Formen vor:

a) Eritschii Pernh. Im Hagenbachgraben bei Mautern (H.). b) sinuosifrons Almqu. In der Sunk bei Trieben (H.). c) mundulum Dahlst. Ebenda (H.). d) glandulosissimum Dahlst. Im ttartelsgraben bei Hieflau

(H.); am Wechsel (W.). e) Anisiacum m. An der Ges~usestrasse nachst Hieflau (g.),

an fe]sigen Abh~tngen oberhalb der Ebersanger-Alpe in der Hochthorgruppe (H.), im Hartelsgraben bei Hieflau (H.). Eine sehr auffallende Form, die mit keiner der yon D a h l s t e d t , P e r n h o f f e r und J o r d a n auf- gestellten iibereinstimmt. Rosettenbli~tter zahlreich, ei- f0rmig, an der Basis abgerundet oder schwach herz- fOrmig, etwas ]i~nger als ihr Stiet, die /~usseren stumpf, die inneren spitzlich, schwach gez~ihnelt bis grob ge- zithnt, mit stumpfen Zi~hnen, hell bl~ulichgrtin, am Rande und manchmal am Mittelnerv etwas wimperig, sonst kahl; Blattstiele miissig behaart. Ein kleines Stengelblatt ober tier Mitte. Kopfstand reichkSpfig. Ht~lle 12--14 mm lang. Htillschuppen schmal, spitz, dunkel, etwas heli- randig. Drilsen der Htille sehr reichlich, mit einzelnen schwarzen Haaren untermischt, an den Kopfstielen nach abwi~rts rasch abnehmend, aber vereinzelt bis zur Stengel- mitte reichend. Flocken an der Htille miissig zahlreich, KOpfchenstiele dicht weissflockig.

Steht dem H. integratum Dahlst., speciell dessen f. variicolor am niichsten, unterscheidet sich abet durch die schmalen, reicher fiockigen Htillschuppen, dichtere Dri]senbekleidung derselben und die kahlen BlOtter, und kann vor Allem datum mit demselben nicht identificiert

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werden, well D a h l s t e d t bei der Gruppierung der Formen gerade auf die Breite der Htillschuppen grosses Gewicht legt.

f) persimiIe Dahlst. In der B~trenschtitz bei Mixnitz (W.); bei der Teichalpe am Lantseh (W.).

Hieracium vulgatum Fr. Ich beobachtete folgende Formen: a) irriguum Ft. In Wiildern bei Unter-Tressen ni~chst

Aussee. b) purpurans Bernh. Im Hagenbachgraben bei Mautern. c) cruentifolium Dahlst. et Ltib. Im Hagenbachgraben bei

Mautern. ttieracium Zinkcncnse Pernh. In der Krummholzregion des

Seekauer Zinken (H.). Stimmt genau mit P e r n h o f f e r ' s E x - siceaten tiberein. Ich erwi~hne die Pflanze deshalb, well Murr, tier die yon mir gesammelten Exemplare gesehen hat, es ftir identiseh mit H. melanops A. T. erkliirt hat 1) ; falls diese Deutung richtig ist, wiire somit die Identit~t yon H. metanops A. T. und 1t. Zinkenense Pernh. festgestellt.

Hieracium eximium Dahlst. Die Pflanze yore Wechsel stimmt mit den Exsiecaten yon H. pseudexinium Dahlst. vollkommen fiberein.

Hieracium alpinum L. f. gemdnum Wimm. Am Weehsel (H.); Seckauer Zinken (H.); am Speikkogel tier Gleinalpe (W.).

Hieracium alpinum L. f. melanocephalum Tsch. Am BSsenstein niiehst dem Jiigerhause oberhalb der Kotalpe (H.). Weicht voa vorigem durch fast doppelt grSssere, dicht sehwarz behaarte KSpfchenl breitere Bliitter und einen robusteren Bau ab.

ttieracium intybaceum WulL Am Speikkogel der Gleinalpe (W.). Hieracium barbatum W . K . In Wiildern bei Hoehenegg nicht

selten (H.). Ich kann, ebenso wie F r e y n 2), den Ausfiihrungen Pre issmann 's~) , dass H. Stiriacum Kern. mit H. racemosum W. K. und 1t. tenuifolium Host identisch seien, nur voll- inhaltlieh zustimmen. Die yon A. K e r n e r 4) eitierten, yon Ho luby in Ober-Ungarn gesammelten Exemplare lassen sieh yon Exemplaren des H. Stiriacum Kern. aus Graz in nichts unterscheiden. Freilieh gibt es bei Graz Formen, die die yon A. K e r n e r hervorgehobenen Merkmale, besonders die ver- li~ngerten Aeste, zeigen, doch sind das, wie P r e i s s m a n n g anz richtig erkannt h a t und wie man bei Einsichtnahme emer grOsseren Reihe yon Individuen ganz deutlich sieht, nur Wuehs- formen ein und derselben Pflanze. Auch mit der Beschreibung und Abbildung W a l d s t e i n ' s und Ki ta ibe l ' s 5) stimmt die

~) Oesterr. hot. Zeitschr. L (1900), p. 60, 2) Oesterr. hot. Zeitsehr. L (1900), 1 ). 435. ~) Mitth. d. naturw. Ver. f. Steierm., 1894, p. LXXIII if. a) In :Notizen seines Herbars. Conf. Preissm. a. a. O. ~) Descr. et Icon. 1)lant. ruri~r. Hung. II, p. 211, Tab. 193.

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Pflanze aus der Umgebung yon Graz vortrefflich iiberein, wobei zu bemerken ist, dass die Farbe der Achenen yon Exemplaren yon ein und demselben Standorte yon gelbbraun bis tief roth- braun weehselt. Auch die im k. u. k. naturhistorischen Hof- museum aufbewahrten Originalexemplare des H. tenuifolium Host sind zweifellos mit der in Rede stehenden Pflanze iden- tisch. Was schliess]ich das H. barbatum Tseh. betrifft, so wfirde ieh dasselbe nach Exemplaren yore elassischen Standorte (Adams- thal bei Brtinn) 1) ffir eine geringwerthige Form yon H. racemosum mit etwas sti~rkerer Behaarung und sehr vereinzelten Stieldrfisen an den KSpfehenstielen halten.

NB. Sowohl Zahn 's Bearbeitung der Archhieracien in Wohl - fahr t ' s Synopsis, als die Arbeiten Kra~an ' s fiber die Flora yon Ober- und Unter-Steiermark im Jahrgang 1901 der ,Mittheilungen des naturwissensehaftlichen Vereines ffir Steiermark" erschienen erst wiihrend der Drucklegung dieses Aufsatzes. Es konnten aus diesem Grunde die genannten Arbeiten nieht mehr die ihnen ge, btihrende Bertieksichtigung finden.

Tafelerkliirung. A. Silene saxifraga L. - - B. Silene 1)almatica Scheele. - - C. Alyssum

Preissmanni Hayek. - - D. Carduus acanthoides L. - - E. Carduus t~echingeri Hayek. - - F. Carduus viridis Kern.

Zur Pilzflora yon Tirol.

Von L. Grafen v . S a r n t h e i n (Innsbruck).

Um beizutragen, in die noch ausserst mangelhafte Kenntnis der Verbreitung der grSsseren Pilze l~ordtirols einiges Licht zu bringen, maehte ieh vor Kurzem, begiinstigt durch eine der Eat- wicklung derselben ungemein fSrderliehe Witterung, an mehreren Standorten dieses Gebietes grOssere Aufsammlungen, deren Er- gebnisse gleieh wie voriges Jahr (vergl. diese Zeitsehrift, L. Jg. 1900, p. 411--412)Seine Hochwtirden Herr Jakob B r e s a d o l a in Trient in zuvorkommendster Weise zu bestimmen die Gfite hatte, woftir demselben hiermit der wi~rmste Dank ausgedrfickt sei.

Die erwiihnten Localitiiten sind, nach der Zeit ihres Besuches gereiht, folgende :

10. September 1901. Gschnitzthal: Li~rchenwiesen der Mor~ne beim Ansitze Schn , eebe rg bei Trins. Glimmerschiefer, 1200 m.

13. September. Innsbruek: Mtihlau, lichter FShrenwald ober dem Badhause gegen die Hungerburg. Diluvium, 650--750 m.

1) Conf. T a u s c h in Flora 1828. Erg. B1. I, p. 72.