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241 6--8 em longae, graeiles, rhachi spiculis angustiore acute trigona angulis scabra, pedicellos solitaries brevissimos pulviniformes glabros edente. Spiculae biseriales, laxiusculae, ejusdem seriei a se distantes, lineari-oblongae, acutiusculae, livide violaeeo et viridi coloratae, 2"5ram lg., entice subconvexae, postice plauae; glumae steriles aequales, oblongo-lanceolatae, obtusiusculae, saepe minute apiculatae, nervis elevatis (in I. 5--7, in II. 3--5) percursae, glaberrimae v. inter nerves basique pareissime pubescentes; gluma fertilis (III) steriles aequans, oblonga, acutiuscula, flavida, laeviuscula sed opaca, apice glabra. Brasilia, prey. S. Catharina, in declivibus montis Capivore montium Serra Geral leg. Ule nro. 1950; ibidem in eampis (Ule nr. 3526). W~hrend alia vorher besehriebenen Paspalumarten der Bentham- schen Section Eupaspalum (Benth. et Hook. Gem Pl. III. 1097) angehSren, ziihlt P. Ulei zu den Arten der Section An a- s t r o p h u s (1. c. p. 1098), bei denen die Vorderseite der Aehr- then convex, die Hinterseite flach ist, weft sich bei ihnen die Deckspelze (gl. III.) yon der Rhaehis abwendet. Die nitehstver- wandte Art ist P. barbatum Nees, das sieh aber yon P. Ulei durch steif behaarte Knoten, lang gebiirtete Mfindung der Blattseheiden, sehr zahlreiche Aehren, ganz stumpfe Hfillspelzen und die an der Spitze rein geb/irtete Deckspelze yon graulich-weisser Farbe unter- scheidet. Beitr~ge zur Flora von Steiermark. Von Dr. August v. Hayek (Wien). (Mit einer Tafel.) Seit meinem Aufenthalte in Vorau, fiber dessert spi~rliche botanische Ergebnisse ich bereits in dieser Zeitschrift berichtet habel), hatte ich zu wiederholten Malen Gelegenheit, theils auf kfirzeren Excursionen, thefts wiihrend litngerer Aufenthalte in Steiermark, mieh mit der Flora dieses Kronlandes eingehender zu beschiiftigen. So besuehte ich im Jahre 1897 die Ennsthaler Kalkalpen, we ich yon der Kummerbrtieko im Gesi~use fiber den ,Wasserfallweg" zur Hesshfitte emporstieg und yon dort fiber den ,Hund", das Sulzkar und durch den Hartelsgraben naeh Hieflau wanderte. Im Jahre 1898 bestieg ieh yon Aflenz dureh das Trawiesthal den Hochschwab, wurde aber leider durch einen plStzlieh eintretenden Schneesturm gezwungen, noah vor Erreiehung des Gipfels fiber den Trawiessattel in die Dullwitz abzusteigen, yon we aus ieh dann dureh die FSlz nach Aflenz wanderte, Im August desselben Jahres bestieg ich yon Hallstatt aus den Daeh- stein (2996 m), yon welchem Barge ieh demnaeh nut die ober- 1) Oesterr. bet. Zeitschr. XLIX (1899), p. 102. Oesterr. betan. Zeitschrift. 7. Heft. 1901. 19

Beiträge zur Flora von Steiermark

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6--8 em longae, graeiles, rhachi spiculis angustiore acute trigona angulis scabra, pedicellos solitaries brevissimos pulviniformes glabros edente. Spiculae biseriales, laxiusculae, ejusdem seriei a se distantes, lineari-oblongae, acutiusculae, livide violaeeo et viridi coloratae, 2"5ram lg., entice subconvexae, postice plauae; glumae steriles aequales, oblongo-lanceolatae, obtusiusculae, saepe minute apiculatae, nervis elevatis (in I. 5--7, in II. 3--5) percursae, glaberrimae v. inter nerves basique pareissime pubescentes; gluma fertilis (III) steriles aequans, oblonga, acutiuscula, flavida, laeviuscula sed opaca, apice glabra.

Brasilia, prey. S. Catharina, in declivibus montis Capivore montium Serra Geral leg. Ule nro. 1950; ibidem in eampis (Ule nr. 3526).

W~hrend alia vorher besehriebenen Paspalumarten der Bentham- schen Section E u p a s p a l u m (Benth. et Hook. Gem Pl. III. 1097) angehSren, ziihlt P. Ulei zu den Arten der Section An a- s t r o p h u s (1. c. p. 1098), bei denen die Vorderseite der Aehr- then convex, die Hinterseite flach ist, weft sich bei ihnen die Deckspelze (gl. III.) yon der Rhaehis abwendet. Die nitehstver- wandte Art ist P. barbatum Nees, das sieh aber yon P. Ulei durch steif behaarte Knoten, lang gebiirtete Mfindung der Blattseheiden, sehr zahlreiche Aehren, ganz stumpfe Hfillspelzen und die an der Spitze rein geb/irtete Deckspelze yon graulich-weisser Farbe unter- scheidet.

Beitr~ge zur Flora von Steiermark. Von Dr. August v. Hayek (Wien).

(Mit einer Tafel.)

Seit meinem Aufenthalte in Vorau, fiber dessert spi~rliche botanische Ergebnisse ich bereits in dieser Zeitschrift berichtet habel), hatte ich zu wiederholten Malen Gelegenheit, theils auf kfirzeren Excursionen, thefts wiihrend litngerer Aufenthalte in Steiermark, mieh mit der Flora dieses Kronlandes eingehender zu beschiiftigen. So besuehte ich im Jahre 1897 die Ennsthaler Kalkalpen, we ich yon der Kummerbrtieko im Gesi~use fiber den ,Wasserfallweg" zur Hesshfitte emporstieg und yon dort fiber den ,Hund", das Sulzkar und durch den Hartelsgraben naeh Hieflau wanderte. Im Jahre 1898 bestieg ieh yon Aflenz dureh das Trawiesthal den Hochschwab, wurde aber leider durch einen plStzlieh eintretenden Schneesturm gezwungen, noah vor Erreiehung des Gipfels fiber den Trawiessattel in die Dullwitz abzusteigen, yon we aus ieh dann dureh die FSlz nach Aflenz wanderte, Im August desselben Jahres bestieg ich yon Hallstatt aus den Daeh- stein (2996 m), yon welchem Barge ieh demnaeh nut die ober-

1) Oesterr. bet. Zeitschr. XLIX (1899), p. 102. Oesterr. betan. Zeitschrift. 7. Heft. 1901. 19

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5sterreichische Seite kennen lernte, ferner den Sarstein bei Aussee (1973 m), und verbrachte dann nach einem kurzen Aufenthalte in Aussee noch einige Wochen in Hochenegg n~chst Cilli. Von dort aus durchstreifte ich die n~here und weitere Umgebung dieses Ortes, besuchte u. a. Neuhaus, Weiteastein und Cilli, und machte einen Ausflug in die Sannthaler Alpen, wo ich noch am 10. Sep- tember die Raducha (2065 m) bestieg.

Im Jahre 1899 verbrachte ich erst einige Wochen in Gais- horn im Paltenthale, maehte yon dort einige Ausfl~ige in die Um- gebung, sowie zu den bekannten Serpentinfelsen bei Kraub~th, und untersuchte insbesondere die Moore des Paltenthales, wo ieh u. a. Aspidium cristatum und Carex lgulicaris entdeckte. Am 22. und 23. Juli bestieg ich yon Trieben aus den BSsenstein (2449 m), am 27. und 28. Juli durch den Hagenbachgraben und das Gotts- thal den Seckauer Zinken, wo ich aber in Folge eines eingefallenen Nebels reich verirrte und statt auf die hSehste Spitze auf einen etwa 100--200 m niedrigeren, nordSstlich yon ihr gelegenen Neben- gipfel gelangte. Zum Schlusse verbrachte ich wieder noch etwa zwei Wochen in Hochenegg, von wo aus ich insbesondere den wegen seiner reichen Flora bekannten Wotseh bei P~)ltschaeh, so- wie den Hum bei T(lffer besuchte.

Im Jahre 1900 verbrachte ich meinen ganzen Urlaub aber- mals in Hochenegg, w o ich mir wieder die Untersuchung der s~idsteierischen Flora ernstlich angelegen sein liess. Ausser zahl- reicheren kleinen Excursionen nach Gilli, T~iffer und Neuhaus be- suchte ieh den Mitala-Wasserfall bei Trifail, ohne jedoeh, wohl wegen der schon etwas vorgertickten Jahreszeit, das gesuehte Heliosperma glutinosum zu finden, und machte wieder eine mehr- tagige Excursion in die Sannthaler Alpen. Am 18. und 19. Juli bestieg ich von Leutseh aus ~]ber die Kocbek- und Korosica-Hfitte die Ojstrizza (2350 m), w~hlte dann den Abstieg ~iber den Skarje- Sattel ins Logarthal, durehwanderte dasselbe his zu dem in seinem Thalschlusse herabst~irzenden Rinkafalle, dem Ursprung der Sann, und gelangte yon dort fiber den Steiner-Sattel (1879 m) nach Stein in Krain.

Im Nachstehenden habe ich die Resultate dieser Exeursionen zusammengestellt. Ausser meinen eigenen Aufsammlungen iiber- gab mir aber Herr Professor v. W e t t s t e i n eine reiche Collection yon ihm und thefts auch yon Herrn 0berg~rtner W i e m a n n in Steiermark gesammelter Pflanzen zur Bearbeitung, welche sehr interessante Resultate ergab, und wofiir ich Herrn Professor v. W e t t s t e i n besonderen Dank schulde. Auch Herrn Paul Got t l i eb v. T a n n e n h a i n verdanke ieh einen kleinen aber interessanten Beitrag zur steierischen Flora.

In nachstehendem Verzeiehnisse habe ich, unter thunlichster Ber~icksiehtigung der Literatur, die Pflanzen yon allen jenen Stand- orten angefiihrt, die entweder neu sind, oder aber einer Bestatigung

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bedurften. Nur einige wenige bereits von Mur r 1) und mir 2) publicierte Funde habe ich der Vollstandigkeit halber wieder auf- gef0hrt. Sollte aber auch ausserdem die eine oder andere Angabe nicht neu sein, mSge man mir das mit Rficksicht auf die grosse Zerstreutheit der bezfigliehen Publicationen verzeihen.

Die yon Professor v. W e t t s t e i n gemaehten Funde habe ich dutch ein nach dem Standorte beigeftigtes (W.) bezeichnet, die Funde des Herrn Go t t l i eb v. T a a n e n h a i n sind dutch ein bei- gefiigtes (T.), meine eigenen durch ein IH.) gekennzeichnet.

Es erfibrigt mir nech, tterrn Professor v. W e t t s t e i n und Herrn Custos Z a h l b r u c k n e r ffir die Fre~nd!iehkeit, mit welcher sie mir die Bent~tzung der Bibliotheken und Sammlungen der ihnen unterstehenden Institute, sowie Herrn 0ber-Aieh-Inspector E. P r e i s s m a n n ffir manche Aufklarungen auf Grund seiner reich en Erfahrung und Kenntnis der steierischen Flora meinen besten Dank auszuspreehem

In nachstehender Aufz~hlung habe ich mich bezfiglich Reihen- folge un(t Nomencla~nr im Wesentlichen an F r i t s e h ' s Excursions- Flora gehalten. Ft~r Steiermark neue Arten sind dutch fetten Druek hervorgehoben.

Blechnum spicant (L.) Sw. H~tufig m W~ldern zwisehen Hoehenegg und Kapla (H.).

Scolopendrium vulgate Sm. Am Sehlossberg yon 0illi zahlreich in den dichten Gebfischen bei tier Ruine Obercilli (H.).

Asplenium ruta muraria L. Auf den Serpentinfelsen in der Gulsen bei Kraubath (H.).

Aspidium lonchitis Sw. Am Stoderzinken (T.). Aspidium lobatum (ttuds.) Sm. Am Sehlossberge von 0illi mit

Scolo~endriun, vulgate Sm. Aspidium montanum (Vogl.) Aschers: Im Hagenbaehgraben bei

Mautern (H.). Wird yon P e r n h o f f e r ffir die Flora yon Seckau nicht aufgef0hrt 8). Ist auch h~ufig in W~ldern bei Hochenegg (H.).

A s p i d i u m er is ta tum (L.) Sw. Diesen Farn f0hrt T o m a s c h e k 4) als am Schlossberge yon Cilli wachsend an. Diese Angabe ging auch in Maly 's Flora v0n Steiermark fiber, wo aber nur ,auf Bergen bei Cilli" angegeben ist~). Die zweifellose Unrichtigkeit dieser Angabe hat bereits P r e i s s m a n n nachgewiesen 6). Wahr- scheinlieh hat T o m a s e h e k das am Cillier Schlossberge haufige As~vidium lobatum, das in seiner Aufz~hlung fehlt, ffir Aspidium cristatum gehalten. Ich fand diesen demnaeh for Steiermark

1) Oesterr. bot. Zeitschr. L (1900), p. 56. 2) Verh. d: z0ol.-bot. Ges. XLIX (1899), p. 267. s) Verh. d. zool.-bot. Ges. XLVI (1896), p. 425. 4) Nachtrag zur Phanerogamen-Flora voa Cilli in Verh tier zool.-bot.

Ges. I X (1859), p. 41. 9 F1. v. Steierm., p. 2. 8) Mirth. d. naturw. Ver. f. Steierm., 1895, p. 118.

19"

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neuen Farn im Sommer 1899 spiirlich unter Erlengebtisch an ausgetrockneten Stellen des Torfmoores bei Trieben. Dieser Standort ist aueh datum yon besonderem Interesse, weil er die bekannten Standorte der niirdlichen Alpenthaler mit denen in SiidbShmen 1) verbindet. Die stidliehsten bisher bekannten Standorte der Pfianze in Oesterreich sind, abgesehen yon dem sehr fraglichen yon Fellach in K~trnten~): Ried bei Bregenz~), Schattberg bei Kitzblihel4), Mittersill 5) und Zell am SeeS). Mit allen diesen Standorten liegt der von Trieben fast in gleicher geographischer Breite, aber fast zwei Liingengrade west!icher als der yon Zell am See. Der n~chste Standort ist dann bei Wittingau in BShmen 7), das Fehlen der Pfianze in dem dazwischen- liegenden 0berSsterreich dtirfte wohl durch den Mangel an ge- eigneten Standorten (Torfmoore) sich erkliiren lassen.

Aspidium rigidum Sw. Am HochzinSdl bei Hieflau (W.), also nahe dem yon S t r o b l a) angegebenen Standorte am Sulzkarhund. Die Pfianze dtirfte wohl in den Ennsthaler Kalkalpen verbreiteter sein, ich fand sic auch auf der oberSsterreiehischen Seite des Dachstein.

Aspidium dilatatum Milde. In den Felsen des Steinwandels ober- halb der Vorauer Schwaig am Wechsel noch bei circa 1500 m.

Cystopteris montana (Lam.) Bernh. An feuchten Felsen am oberen Ende des ,Wasserfallweges", der yon der Kummerbrticke im Gesi~use zur Hesshtltte fiihrt (H.).

Botrychium lunaria (L.) Sw. Auf Triften bei der Teichalpe am Lantsch (W.).

~quisetum limosum L. In ungeheurer Menge am Gaishorn-See bei Trieben; unter der normalen Form auch die f: verticillatum DSll (bei unverletzter Hauptachse).

Equisetum variegatum Schl. Auf Sumpfwiesen am l%rdostende des Gaishorn-Sees mit E. palustre L.

Lycopodium alpinum L. B o r b,i s 9) bezweifelt merkwtirdigerweise das Vorkommen dieser Pfianze am Wechsel, und meint, dass die dies- beztigliche Angabe J ii g e r's im ,,Tourist" ,o) auf einer Ver- wechslung mit L. Selago L. beruhe. Nun wurde die Pfianze aber nicht nur yon J i iger , sondern auch yon A. P o k o r n y n) am Wechsel angegeben, so dass schon auf Grund dieses Ge- w~Lhrsmannes allein jeder Zweifel ausgeschlossen erscheint. Neuer-

1) Luerssen, Die Farnpflauzen, p. 120. 2) Ascherson und Gr~bner, Syn. d. mitteleurop. Flora, I, p. 31. s) Luerssen 1. c., p. 120. 4) Unger, Ueber d. Einfl. des Bodens auf die Vertheilung d. Gew., p. 272. 5) Sauter, Flora d. Gef~sspfl. d. Horzogth. Salzburg, p. 3. 6) Ascherson und Gr~bner 1. c. 7) Luerssen 1. c. s) Flora yon Admont, p, 63. 9) Oesterr. bet. Zeitschr. XXXII (1882), p. 286.

lo) ,Der Tourist", 1873, Nr. 4, p. 54. 11) N e i l r e i c h , Nachtrag zur Flora yon Wien, p. 72,

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dings hat auch Prof. v. W e t t s t e i n Lycopodium alpinum L. am Weehse! wieder gesammelt, es ferner auch am Speikkogel der Glein- alpe gefunden.

2inus Cerebra L. Bei der Koderalm n~ehst Johnsbaeh (W.), sowie am ,Wasserfallweg", der yon der Kummerbrfieke im Ges~use zur Hesshtitte ftihrt (H.), an beiden Standorten in einer MeereshShe yon nur circa 1400 m. S t r o b l 1) ffihrt aus dem Bereich der Ennsthaler Kalkalpen keinen Standort an. Eine sehOne Gruppe alter Biiume, die aber wohl gepfianzt ist, steht im Liesingthale zwisehen Mautern und Kallwang am Eingang in den Hagen- baehgraben.

Juniperus intermedia Sehur. Im Gottsthalgraben des Seekauer Zinken bei 1600 m ohne J. communis L. und J. nana W. Auch sonst seheint in Steiermark J. i~termedia Sehur viel hiiufiger zu sein als J. nana W. 2) und oft ohne letztere Art aufzutreten, so dass die Annahme, die Pflanze sei ein Bastard aus J. communis L. und J. nana W., wenig Wahrseheinliehkeit ftir sieh hatS).

Juniperus nana W. In vollkommen t.ypischer Ausbildung auf dem Gipfel des Sarsteines bei Aussee 11] 1973 m MeereshShe auf Kalkboden.

Juniperus Sabina L. Eine kleine Gruppe verwilderter Str~iueher in der tt~usergruppe ,,Prekorje" niiehst Cilli. Der yon M a l y 4) angeftihrte Standort ,Heiligen Geist bei Marburg" diirfte wohl ebenfalls auf verwilderte Exemplare zu beziehen sein, wie aueh die allerdings sehr zweifelhafte Angabe desselben Autors, dass A n g e l i s diese Art am Kalbling bei Admont gefunden habe, eino Angabe, die aueh S t r o b l ~) ftir sehr unglaubwtirdig hiilt.

t)otamogeton natans L. Im Gaishorn-See bei Trieben in ungeheuerer Menge, so dass fast der ganze Spiegel des Sees yon den Bli~ttern dieser Pfianze und denen yon 1Vymphaea biradiata Sommer. be- deckt ist (H.).

Scheuchzeria palustris L. Am 0edensee bei Aussee (T.). Andropogon Ischaemum L. Auf versandeten Wiesen am Ufer der

Sann bei Cilli (H.). Ist gewiss nieht in ganz Steiermark ,,sehr gemein", wie Maly , allerdings unter Beiftigung des einzigen Standortes ,,Sehlossberg Graz", angibt6), sondern fehlt in sub- alpinen Gegenden woh! vollstiindig. So ftihrt z. B. S t r o b l die Pfianze in seiner ,,Flora yon Admont" nieht an.

Digitaria sanguinalis (L.) Seep. In Weing~rten bei Hoehenegg und Cilli. GehSrt ebenfalls nicht zu den in ganz Steiermark gemeinen Pfianzen.

1) Flora yon Admont, p: 14. 2) Vgl. Preissmann m l~Iitth, des naturw. Ver. fiir Steiermark 1898,

p. LVIV. 3) Vgl. hieriiber auch Fr i tsch in Verh. der zool.-bot. Ges. XLVIII

(1898), p. 249. ~) Flora yon Steiermark, p. 56. ~) Flora yon Admont, p. 13. 6) Flora yon Steiermark, p. 35.

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Digitaria linearis (Krock.) CrOp. Auch yon dieser Pflanze gilt das vorhin Gesag~e. Auf mit Catluna wdgaris Salisb. bewachsenen Abhiingen oberhalb St. Martin im Rosenthale bei Cilli (H.).

Oryzopsi s virescens (Trim) Beck. Wurde an dem yon P r ei s s m an n ' ) angeftihrten Standort bei Trifler yon Prof. v. W e t t s t e i n bereits im Jahre 1885 gesammelt und auch yon mir dortselbst im Jahre 1900 gefunden. Dass speciell M a l y , tier doch so oft in Trifler weilte, die Pflanze tibersehen hat, ist allerdings merkwrirdig.

t)hleum Michelii All. Am Hum bei Trifler (H.). Agrostis canina L. var. mutiea Gaud. 2) Im Torfmoor bei Trieben. Agrostis rupestris All. Auf Alpentriften des Seckauer Zinken in

ca. 1800 m MeereshShe fand ich ein Exemplar: das an den Rispen- i~sten einzelne Ziihnchen zeigt. Da aueh die Ahrchen der Pflanze ziemlich gross sind, war ieh geneigt, sie ftir eine Hybride yon Agrostis rupestris All. mit A. alpina Seop. zu halten. Herr Professor H a c k e l in St. P6lten, dem ich die Pflanze vorlegte, iiusserte sich riber dieselbe jedoch folgendermassen : ,,Ist Agrostis r~t29estris All. Das Vorh~ndensein einzelner Zi~hnehen an den Rispen~tsten l~sst allerdings an einen Bastard mit A. alpina denken; die Grannen-Insertion ist aber ganz wie bei A. rupestris, die _~hrchen auch nicht gr(~sser, als sie oft bei typischen Exem- plaren dieser vorkommen. Ob doeh eine Einwirkung yon Agrostis alpina stattgeflmden hat, liesse sich wohl nut am Standort ent- scheiden;: es kann ja doch sein, dass A. rupestris in Hinsieht auf die Rispen~tste einmal variiert; dann thi~te sie es aber wahr- seheinlich an vielen Exemplaren an demselben Orte. Uebrigens ist ein Bastard yon Agrostris rupestris X alpina yon B r t i g g e r angegeben worden, allerdings ohne Beschreibung, so dass man davon nichts zu halten braucht."

Calamagrostis varia (Schrad.) Baumg. ~) H~tufig im Hartelsgraben bei Hieflau (H.); in der Schlucht bei Weitenstein (H.).

Catamagrostis silvatica (L.) Roth~). Im Wald aln Schlossberg yon Cilli (H.).

Zas iagros t i s ea lamagros t l s (L.) Lk. Mitterndorf am Grim- ruing, unter der naeh W.-S.-W. schauenden Kalkwand des Reut- hartlkogels mit B~tphthalmum salieifolium nieht h~tufig (T.).

Apera spiea venti (L.) P. B. Auf Aeckern zwischen Trieben und Gaishorn (H . ) .

Trisetum alpestre (Host) P. B. Im BachgerOlle im St. Ilgner Thai bei Aflenz (H.).

Molinia altissima Schrk. An feuchten Waldstellen 5stlich von :Neu- kirchen bei Cilli ; an sumpfigen Stellen bei Hoehenegg ; im Graben hinter Schloss Gutenegg be i Neuhaus (H.).

Melica ciliataL. Am Hum bei Trifler (H.). Nach M a l y s) ,,gemein an steinigen buschigen Stellen etc. bei Graz u. a. 0.". Diese

t) Mirth. d. nuturw. Ver. f. Steierm~rk: :[896, p, 178. 2) Teste ttackel! 3) F1. v. Steiermark, p. 28.

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,,anderen Orte" sind aber wohl gering an Zahl, ich finde in der Literatur nur noch folgende Standorte angefiihrt: Peggaul), St. Wolfgang, Hausambacher und Frauheim am Bachergebirge i Neuhaus:), Sann- und Savethal yon Gilli bis Trifaila),

Glyceria plicata Fr. Am BaChufer im Graben hinter Schloss Guten- egg -bei Bad Neuhaus (H.); bei der tteilquelle am Grimming (T.).

Fcstuca sulcata (Hack.)4). Am Gipfel das Hum bei Trifler (H,). Festuca stenantha (Hack.)~). Auf FelsblScken am Sfidabhange des

Steiner-Sattels der Sannthaler Alpen bei circa 1700m (H.), schon in Kraiu. Die Pflanze dtirfte wohl noch auf der steirischen Seite tier Sannthaler Alpen aufgefunden werden.

Festuca rupicaprina (Hack.)~): An Felsen bei tier Ebersangeralpe in der Hochthorgruppe (H.). Ist die Festuca Halleri Aut. Styr.

Festuca violacea Gaud. vat, Carnica Hack.*) An Felsen bei der 0kre~el-Hiitte in den Sannthaler Alpen, 1350m (H.).

T'estuca /aliax Thuill. ~) In der typischen Form mit grtinen )~hrchen in den Waldern des Hagenbaehgraben bei Mautern (H.), :die fi nigrescens Hack. mit violettgeseheckten )~hrchen haufig in der Krummholzregion der Kalkalpen, wie am Sarstein bei Aussee und auf der Raducha in den Sannthaler Alpen (H.).

2"estuca gigantea (L.) Viii. Ia Wa[dern auf der Unter-Tressea bei Aussee (H.).

F e s t u c a m o n t a n a M. B. 8) In Waldern am Wotsch bei PSlt- schach (H.). Die Auffindung dieser fiir Steiermark neuen Art liess reich Anfangs vermuthen, class die far Steiermark angefiihrte 2". silvatica Vill. vielleicht •berhaupt nicht diese Art, sondern F. montana sei. Im Herbare des k. u. k. naturhistorisehen Hof- museums befindet sich jedoch ein 0riginalexemplar R e i c h a r d t ' s yon dem yon ihm angefiihrten Standorte am Gonobitzer Berge bei NeuhausS), das zweifeilos zu F. silvatica gehSrt. Auch aus Obersteiermark ist 2". silvatica bereits yon H a c k e l 6) nach- gewiesen, u. zw. wurde die Pflanze yon S t r o b l im Hartelsgraben bei Hieflau und am Blahberge bei Rottenmann gesammelt. Nach F l e i s c h m a n n 7) finder sich ferner 2'. silvatica Vill. auch im Sann- und Save-Thale yon Cilli bis Trifail. Auch am Wotsch wird aber 2". silvatica sowohl yon A l e x a n d e r s) als yon M u r r 9) an- gefiihrt; letztere Angabe dtirfte abet vielleicht doch auf eine Ver- weehslung mit 2". montana M. B. zurtickzufiihren sein, obwohl

1) Murmann, Beitr. z. Pflanzengeogr: d. Steierm. p. 18. Reichardt in Verh. d. zool.-bot. Ges. X (1860), Abh. p, 73l u. 735,

3) Fleischmann in Verh. d. zool.-bot. Ver. III (I853), Abh. p. 288. 4) Teste Hackel! 5) Verh. d. zool.-bot. Ges. X. (1860), kbh. p. 741. 6) Strobl, F1. v. Admout, p. 61. 7) Verb. d. zool.-bot. Ver, III (1853), kbh. p. 288. e) Nach Maly, F1. v. Steierm., p. 23. Alexander fiihrt in ,Annals and

Magazine of nat. hist." XVIII (1846), p. 302, F. silvatica nur ftir Siid-Steiermark iiberhaupt ohne specielle Standortsangabe an.

9) Deutsche bot. ~Ionatsschr. XIII (1895), 1). 133,

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das Vorkommen beider Artea daselbst keineswegs ganz aus- geschlossen erscheint.

Festuca arundinacea Schreb. Am Rande des R0tschitzer Mooses bei Mitterndorf (T.).

. B r o m u s r a m o s u s Huds. 1) Im Wald hinter Schloss Gutenegg bei Bad Neuhaus (H.). Dfirfte wohl ffir Steiermark noch nicht naehgewiesen sein.

Lolium Italicum A. Br. Auf Wiesen bei Cilli und ttochenegg h~ufig und anscheinend spontan; bei Cilli auch eine f. ramosa, bei weleher an Stelle einiger Ahrchen ithrehentragende Aste stehen (H.).

Lolium remotum Schrk. In einem Leinfelde zwischen Trieben und Gaishorn (H.).

Chlorocylgerus flavescens (L.) Rickli. An feuehten Waldrandern bei Hochenegg und zwischen Sternstein und Kirehstetten (H.).

JEucyperus fuscus (L.) Rickli~). Zwischen 8ternstein und Kirch- stetten mit voriger (It.).

Eriophorum Scheuchzeri Hoppe. Unter dem Gunkeneek bei 0blarn (T.). An sumpfigen Stellen in der Koro~ica am Fuss der Ojstrica in den 8annthaler Alpen (H.). Der Standort wird bereits yon W e i s s 3) (am Rande des Sees in der Koro~iea auf der Ojstrica) angeftihrt, doch existiert heute dortselbst kein See, sondern nut einige versumpfte Stellen. Nach F r i t s c h ~) fehlt Eriophorum Scheuchzeri Hoppe in Krain, doeh liegt der genannte Standoff hart an der Landesgrenze, so dass wohl anzunehmen ist, dass die Pfianze aueh noch in Krain gefunden werden wird.

Schoenoplectus mucronatus (L.)Palla. An einer versumpften Stelle unter der Villa 8tallner bei Hochenegg (H.).

Heleocharis Carniolica Koch. An sumpfigen Waldstellen bei Hochen- egg hiiufig (H.).

Carexpulicaris L. Im Torfmoor bei Trieben selten. Aus Steiermark bisher nur vom 8chladnitzgarten bei Leoben bekannt.~)

Carex paniculata L. Im RShricht am Gaishorn- See bei Trieben und an Baehufern im St. Ilgner Thal bei Afienz. Die Exemplare yon letzterem Standoff zeigen zwar deutlich l~tngsnervige Frtiehte, sind aber durch die sehr rauhen, mit concaven Seitenfl~chen versehenen Stengel und die bis fiber 6 mm breiten Bl~ttter yon

1) Teste Hackel! 2) Ueber die Gattungszugeh5rigkeit dieser und der vorigen Art vergl.

Rickli in ,Jahrb. flit wissenseh. Bot.", XXVII (1895), p. 485 ft., und Palla in ,Allg. bot. Zeitschr." 1900, p. 199 if. Es schien mir wohl zweifelhaft, ob es gerechtfertigt sei, Cyperaceen-Gattungen auf Grund anatomischer Merkmale allein aufzustellen und zu begrenzen, wie es Ri e k li innerhalb der alten Gattung Cyperus gethan hat. Da j edoeh unser bester Cyperaeeenkenner, Herr Dr. P all a, iese Gattungen anerkennt, stehe ich nieht an, die yon Riekli vorgeschlagene

Nomenolatur anzuwenden. 3) ,Oesterr: hot. Zeiisehr." IX (1859), p. 128. ~) Excursionsflora f. Oesterreieh, p. 79. 5) Breidler in Verh. d. zool.-bot. Ges. XIX (1869), p. 878.

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C. paradoxa W. deutlieh versehieden. Die beiden genannten Arten sind dutch die yon Beck 1) angegebenen Merkmale immer gut zu unterscheiden, allerdings darf man nieh't das ttauptgewieht auf die Nervatur der Fruchtschlituehe legen, wie es M u r m a n n ~) gethan hat.

Carex leporina L. An feuchten Waldstellen bei Hochenegg. Ist in Steiermark viel weitcr verbreitet als man nach M a l y ' s Angaben ~) vermuthen wiirde. Ausser den yon M a ly verzeichneten Standorten finden wit fiber die Pflanze in der Literatur noeh fo]gende An- gaben: Am Turracher-See*), Knittelfeld'~), Oberthal bei Schlad- ming~), Seckauer Alpen~), Rottenmanner TauernT), Kalbling bei AdmontS), Wechselg), zwischen Werndorf und Neusehlossl~ zwisehen Tobelbad und Premstetten 11), Puntigamer Brticke bei Grazl*), Melling, Pettau, Gross-Sonntagl~-), Bachergebirgel*), TfifferlS). Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst demnach fast ganz Steiermark.

Carex remota L. Im Flitzenthal bei Gaishorn (H.); in W~ldern bei ttoehenegg an feuchten Stellen (It.).

Carex nora (L.). Die yon mir bei Vorau gefundenen und als Carex caespitosa aufgeffihrte Pfianze 14) dtirfte trotz des rasigen Wuehses zur vielgestaltigen C. nigra (L.) (-- C. vulgaris Ft.) gehSren.

Carex pilulifera L. Bei Johnsbach (W.). Carex flacca Schreb. f. microcarpa Beck. Am Weg yon Aussee

nach Grundelsee (H.). Ich erinnere reich iibrigens, dass bereits S e h r e i b e r in einem Verzeichnis der Flora yon Aussee, welches einem mir dem Titel nach nicht genau erinnerlichen Werkchen fiber Aussee beigeftigt ist, dieser Form als ,,einer auffallenden Varietiit mit fast sehwarzen Frfichten" erwithnt.

Carexpallescens L. vat. alpestris Kohts. In Alpenwiesen im Gotts- thalgraben des Seckauer Zinken bei circa 1500 m (H.).

Carex ornithopoda Willd. Am Abhang des Lahnsattels gegen Frein bei Mariazell (W.).

Carex alba Seep. Im Mtihlbachthal bei Gross-Reifling (W.); am Abhang des Lahnsattels gegen Frein (W.); bei Mitterndorf am Grimming (T.); im Logarthale bei Sulzbach (H.).

1) Flora yon Niederiisterreich I, p. 132. 2) Beitr~ge zur Pflanzen-Geographie der Steiermark, p. 33. s) Flora yon Steiermark, p. 10. 4) Prohaska in Mitth. d. naturw. Ver. ftir Steiermark 1897, p. LXXIII. 5) Prohaska 1. c. 1898, p. 174. 6) Pernhoffer in Verh. d. zool.-bot. Ges. XLVI (1896), p. 422. 7) Strobl, Flora v. Admont, p. 15. s) Strobl 1. c. 9) Borb~s in Oest. bet. Zeitschrift XXXII (1882), p. 286.

Io) Prohaska I. c. 1897, p. LXXIV. 11) Palla in Mirth. des naturw. Ver. f. Steiermark 1897, p. CXII. 12) Murmann, Beitr~ge zur Pflanzengeographie, p. 15. 1~) Fleischmann in Verh. des zool.-bot. Yer. III (1853), kbh. p. 289. 14) Oesterr. bet. Zeitschrift, XLIX ~1899), p. 103.

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Carex firma Host. Am Hochlantsch fand Prof. v. W e t t s t e i n eine auffallende Form mit langgestielten unteren weiblichen Aehrehen, eine'ebensolche Form sammelte ich auf der Hi, he des Steiner Sattels in den Sannthaler Alpen.

Carex filiform~is L. Im Torfmoor bei Trieben selten. Scheint seit A n g e l i s dort nieht mehr gefunden worden zu seinl).

J~encus filiformis L. An feuchten Stellen im Gottsthalgraben des Seekauer Zinken bei 1600 m (H.).

Juncus silvaticus Reich. Auf nassen Wiesen bei Hochenegg (H.). L uzula silvatica (ttuds.) Gaud. Im Hagenbachgraben bei Mautern

(H.) und im Logarthale bei Sulzbach (H.). Luzula angustifolia (Wulf.) Garcke. f. fuliginosct Aschers. In Alpen-

triften des BSsenstein (tI.). Lu~ula multiflora (Hoffm.) Lej. Im Torfmoor bei Trieben sowie

in Mooren am BSsenstein (H.). L~z~da spicata (L.) D. C. In Alpentriften des Seckauer Zinken (H.). Alli~m Sibiricum W. In tier Teltschen bei Mitterndorf bei

1200 m (T.). Allium carinatum L. An Weingartenriindern. buschigen Abhangen

etc. bei Hochenegg nieht selten (H.); bei Mitterndorf (T.). Lilium martagon L. Im Logarthale bei Sulzbach; bei Hochen-

egg (H.). Lilium Carniolicum Bernh. Beim Rinkafall im Thalschluss des

Logarthales bei Sulzbach in fast 1000 m MeereshShe (H.). Scilla bifolia L. Am Gosnik bei Cilli (W.). Majanthemum bifolium (L.)D. C. Im Logarthale bei Sulzbach (H.). Paris quadrifolia L. Am Abhang des Lahnsattels gegen Frein bei

Mariazell (W.); am Gosnik bei Cilli (W.). 1Varcissus radiiflorus Salisb. Am Abhang des Lahnsattels gegen

Frein (W.). Ophrys ~nyodes (L.) Im St. Ilgner Thal bei Aflenz (It.) ; bei Weichsel-

boden (H.); am Weg yon Mitterndorf zur Simony-Warte (T.). Orchis ustulata K. Auf Wiesen im Murthale bei Kraubath (H.). Orchis corio~vhora L. Unter dem mir yon Prof. v. We t t s t ei n

freundlichst llberlassenen Materiale fanden sich einige Exemplare yon O. eoriophora L., deren Etiquette von der Hand des un- bekannten Sammlers den Vermerk triigt: , O. fragrans, R0merbad in Steiermark". Eine genaue Untersuehung tier Pflanze ergab jedoch, dass sich die Pflanze yon Orchis coriophora L. aus NiederSsterreich (Wiener Prater) und Ungarn (Rakbs bei Buda- pest) in Nichts unterseheidet. O. fragrans Poll. aus Triest ist hingegen yon den vorerwiihnten Pflanzen durch grSssere Blfiten, einen liingeren und dickeren Sporn, und vor Allem durch die Gestalt der Lippe verschieden. Bei Orchis coriophora L. ist tier Mittellappen nut wenig li~nger als die seitlichen und an der Spitze stumpf keilig oder abgerundet, bei O. fragraus Poll. hingegen

1) Vgl. S t r o bl, Flora yon Admont, p. 30.

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fast doppelt so lang als die Seitenlappen und allmi~hlich schwach zugespitztl). Vermuthlieh stellt O. fragrans Poll. eine siidliche geographische Rasse der O. coriophora L dar, doch stehen ein- gehende Untersuchungen hierfiber leider noch aus.

Orchis incarnata L. In Sumpfwiesen am Gaishorn-See und im Torf- moor bei Trieben (H.) Am Gaishorn-See sammelte Prof. v. W e t t - s t e i n ein Exemplar einer Orchis aus der Verwandtsehaft der O, latifolia L., welches durch auffallend schmale, nut 8 mm breite Bliitter der Orchis Traunsteineri Saut. sehr ahnelt. In der Gestalt der Lippe vermag ich keinen Unterschied gegentiber O. incarnata L. finden, und es ware wohl nieht unmSglich, dass die Pfianze dorthin zu ziehen sei. Auf Grund emes einzigen Exemplares ist natiirlich ein endgiltiges Urtheil nieht mSglieh. Das Vorkommen yon O. Traunsteineri Saut. am Gaishorn-See ware freilich, da sie bei Zell am See und Kitzbrihel an ganz ahn- lichen Standorten vorkommt, nicht unmSglich, und bei dem zer- su'euten Vorkommen dieser Pflanze ~) sehr interessant, weshalb dieselbe der Aufmerksamkeit der steirischen Botaniker em- p/bhlen sei.

Orchis latifblia L. Im Murthal bei St. Lorenzen und am Lahnsattel bei Frein ni~ehst Mariazell (W.). Die auffallende f. brevifolia Rchb. f. sammelte ieh im F01zthal bei Afienz in ca. 1000 m MeereshShe.

Anacamptis pyramidalis (L.) Rich. Am Hum bei Trifler (H.) Herminium monorchis (L.) R. Br. Im St. ilgner Thai bei Aflenz (H.),

bei Johnsbaeh (W.), im Torfmoor bei Trieben (It.), im Murthale bei Kraubath (H.).

Gymnadenia conopea (L,) R. Br. Beim Rinkafall im Thalschluss des Logarthales bei Sulzbaeh, eine dutch die sehmalen Bli~tter und kleinen Bltiten an G. odoratissima (L.) Rich. erinnernde, aber dureh die langen Sporne doeh wohl als G. conopea (L.) R. Br. charakterisirte Form (H.), die var. alpicola Rehb. bei der FSlzalpe am Hoehsehwab (H.).

Gymnadenia intermedia Peterm. (conopea X odoratissima). Bei der FOlzalpe am Hoehsehwab (H.).

5'piranthes spiralis (L.) C. Koch. Auf der Wiese beim Sehober- bauer bei Hochenegg und auf sonnigen, mit Calluna vutgaris Salisb. bewachsenen Abhiingen oberhalb St. Martin im Rosenthale bei Cilli (H.).

Coralliorrhiza innata R.-Br. In W~ldern im Hagenbachgraben bei Mautern (It.),

Salix rosmarinifolia L. In einer mit Exemplaren yon Moosbrunn bei Wien vollkommen tibereinstimmenden Form auf Sumpfwiesen zwischen Sternstein und Kirehstiitten bei Gonobi[z (g.). Von dieser

~) Vgl. hieriiber tibrigens auch Reichenbach ill. Icon. F1. Germ. I, I ). 21, und S chulze, Die Orchidaceen Deutschlands (ohne P aginierung).

2) Vgl. hieriiber Schulze, Die Orchidaceen Deutschlands etc., und Klinge, Revision der Orchis cordigera Ft. und O. angustifolia. Rehb.

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Pflanze ist naeh K e r n e r 1) die Weide der Torfmoore der Alpen verschieden; diese, welche nach K e r n e r ats

Salix cylindrica Fries zu bezeichnen w~re, ist dureh verh~ltnis- miissig ktirzere (2--5real, bei S. rosmarinifolia 3--lOmal l~ingere als breite) Bliitter mit 6- -8 (bei S. rosmarinifolia 8--12) Seiten- nerven ausgezeiehnet. Eine solche Pflanze mit 25--30 mm langen und 8 mm breiten Bli~ttern, bei der aueh die tibrigen, yon A. K e rn e r angegebenen Merkmale (ungerollter Blattrand, kurze, zurtickgebogene Blattspitze) zutreffen, sammelte ich iv Bliittern am Torfmoor bei Trieben. Da aber nach K e r n e r die beiden Formen sieh mit Sicherheit nur naeh den Kiitzehen unterscheidon lassen2), kann ein endgiltiges Urtheil tiber die Pflanze nicht gefiillt werden.

Salix serpyllifolia Seep. In der Hochalpenregion des Bhsenstein bei ca. 2400m an felsigen 8tellen, wie schon S t rob l ~) bemerkt, ohne Uebergiinge zu S. retusa L. (H.).

Ostrya carpinifolia Seep. Am Stidabhang des Landthurmberges (Gora) bei Gonobitz (H.).

:Betula alba L. In Torfmooren bei Admont (W.) und Trieben (H.). Thesium alpinum L. An Felsen beim Rinkafalle im Thalsehluss

des Logarthales bei Sulzbach. Das yon mir gesammelte Exemplar zeigt zwar sehwaeh dreinervige Bti~tter, gehhrt aber doeh wegen des einseitswendigen Bltitenstandes, der aufrecht abstehenden Verzweigungen desselben und der vierspaltigen Perigone zu Th. alpinum L. und nieht zu 1'h. pratense Ehrh. Das Vorkommen yon dreinervigen Bliittern beobaehtete schon W e is s ~) an Thesium alpinum L. auf der Radueha, und es scheint mir sehr wahr- seheinlieh, dass das yon M olisr h 5) auf der Ojstrica gesammelte Thesium pratense auch zum Th. alpinum L. mit zuf~illig drei- nervigen Bliittern geh(irt. Dem Standort naeh zu sehliessen, diirfte die Angabe Malys 6), dass Thesium pratense Ehrh. bei Maria-Zell waehse, auch auf einer Verwechslung mit Th. alpinum L. be- ruhen, so dass ftir Th. pratense nur tier yon R e i c h a r d t 7) an- geftihrte Standort bei Neuhaus und die yon M u r m a n n s) an- gegebenen Standorte bleiben.

Thesium montanum Ehrh. An felsigen Abhiingen in der Sehlucht bei Weitenstein, sowie in der Sehlucht hinter Sehloss Gutenegg bei Bad Neuhaus, a,uch an der Save oberhalb der Station Trifail, also sehon in Krain (H.).

Rumex sanguineus L. An Strassenri~ndern in Gaishorn (I:I.). Rumex obtusifolius L. An der Sann bei Cilli (H.).

1) Niederhsterreichische Weiden, p. 146. '2) 1. c. p. 147. ) Flora yon Admont, p. 46. 3) Oesterr. bet. Zeitschr. IX (1859), p. 127. 5) Mirth. d. naturw. Ver. f. Steierm. 1893, p. XCIV. ~) Flora yon Steiermark, p. 73. 7) Verh. d. zool.-bot. Ges. X (1860), Abh. p. 723 s) Beitriige zur Pflanzengeographie der Steiermark, p. 85.

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t~umex acr L. Bei Neuberg (W.), im Murthale zwischen St. Lorenzen und Kaisersberg (W)., auf der Gleinalpe (W.).

l~umex scutatus L. In den Sannthalef Alpen im Ger511 am Abhang des Steinersattels gegea die Okre~elhtitte (H.).

Polygonum mite Schrk. In den Strassen yon Gonobitz (H.) . Chenopodium polyspermum L. In der nach Beck I) typischen,

nichtsdestoweniger in ganz Oesterreich nicht hi~ufigen f. cymosum Obey. bei Hochenegg (H.).

Chenopodium bonus Henricus L. Bei der Okregelhtitte in den Sann- thaler Alpen, 1350 m (H.).

Atriplex hortense L. Beim Bahnhof yon St. Michael bei Leoben (H.). Cerastium lanatum Lain. Am Seckauer Zinken gegen das Gottsthal

(H.) und auf der Hochhaide bei Rottenmann (Statzer) . Alsine Gerardi Willd. Auf steinigen Triften der Hochgebirge, nicht

nur in Obersteiermark, wie Maly ~) angibt, sondern auch h~tufig in den Sannthaler Alpen, wie am Steinersattel und auf der Ojstrica unterhalb der Kocbekhiitte (It.).

Arenaria ciliata L. Auf felsigen Triften auf der ttShe des Steiner- Sattels in den Sannthaler Alpen (H.).

Viscaria viscosa (Gilib.) Aschers. An Waldritndern 5stlich yore Gaishorn im Paltenthale (It.).

S~lene alpina (Lain.) Heg. et Heer. An Felsen am Ufer des Alt- Ausseer Sees (W.). (}ew(ihnlich wird zu S, alpina, die gewiss eine ausgezeichnete Form aus der Verwandtschaft der Silene veuosa (Gilib.) Asch. darstellt, T h o m a s als Autor angeftihrt. In dessert CataLogue de plantes de Suisse, p. 45 (1837), finden wir nun allerdings eine ~b'ilene alpina aufgestellt, doch ohne jede Diagnose, so dass der Name also ein Nomen nudum darstellt, welches nach den Regeln der Nomenelatur nicht berticksiehtigt zu werden braucht. Die Pflanze wurde jedoch schon yon L a m a r c k 8) als Cucubalus alpinus beschrieben, und bereits im Jahre 1840 ffihren H e g e t s c h w e i l e r und H e e r 4) die Pflanze unabh~ngig yon L a m a r e k als Varietiit alpina zu S. inflata auf. Silene glareosa Jord. Pugil]. plant, nov., p. 31 dilrfte mit dieser Form identiseh sein. B e c k 5) citiert ferner zu dieser Form ,Cucubalus montanusVest in Flora 1821, p. 149", doch scheint mir diese Identificierung nicht einwandfrei, da Vest seiner Pfianze ,folia non glauca sed viridia" zuschreibt. Sollte sich abet die Identit~it beider Pfianzen herausstellen, w~re der Name Silene montana Ms der ~tltere (und aueh ~tlter als S. montana S. Wars . 18751) vorauszustellen.

Silene Galtica L. Auf Aeckern bei Hochenegg (H.), (Fortsetzung folgtO

1) Flora yon NiederSsterreich, I, p. 330. 2) Flora yon Steiermark, p. 212. 8) Encyclop. m~thod. II, p. 2!0. 4) Flora der Schweiz, p. 417. 5) Flora yon NiederSsterreich I, p. 381.