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Graefes Arehiv fiir Ophthalmologie 161,341--361 (1959) Aus der Augenklinik der Karl-Marx-Universitgt Leipzig (Direktor: Prof. Dr. reed. K. VEL~AC~) und der Augenklinik der lVIedizinisehen Akademie ,,Carl Gustav Carus" Dresden (Direktor: Prof. Dr. med. F. MOLLER) Beitrag zur erworbenen Augentoxoplasmose Von F. M~LLER Mit 4 Textabbildungen Ein Kardinalsymptom der angeborenen bzw. frfihkindliehen Toxo- plasmose sind Augenver/~nderungen im Sinne einer Chorioretinitis, die uns meist als zentrale Narbe in Form eines sog. Pseudomakulakoloboms begegnet. Es besteht kein Zweifel dariiber, dag dieses Bild toxoplasmo- genen Ursprungs sein kann. Anders liegen die Verhgltnisse bei der erworbenen Toxoplasmose der Erwaehsenen. Gibt es tiberhaupt eine erworbene Augentoxoplasmose ? SABI~ betraehtete das Vorkommen einer Chorioretinitis auf Grund einer postnatalen Toxoplasmose bis 1953 noeh nieht als erwiesen. Ffir die l~iehtigkeit dieser Behauptung ffihrte er die Untersuchungen von FELDNAN, EICHENWALD und JAco•s an, die bei fiber 100 Patienten mit subakuter oder rezidivierender Chorio- retinitis und gesunden Patienten keine Untersehiede in den serologischen Testen finden konnten. Aueh HOGAN (1952) zeigte, dab die Zahl positiver Teste ffir Toxoplasmose in einer Gruppe mit Uveitis nieht signifikant h6her lagen, als in derselben Altersgruppe der allgemeinen Bev61kerung. Auf Grund serologiseher Untersuehungsergebnisse an Patienten mit Chorioretinitis and Uveitis kam F~D~AN (1954) zu dem Seh]uB, dag die Toxoplasmose ffir die J, tiologie einer erworbenen Chorioiditis keine wesentliehe Rolle spielt. Auch andere Autoren standen dem Vorkommen einer erworbenen Augen- toxoplasmose sehr znriickha]tend gegeniiber. Andererseits win'den Arbeiten ver- 5ffentlieht, in denen fiber erhfhte Titerwerte besonders bei Uveitis im Vergleich zu gesunden oder mit anderen Augenkrankheiten befallenen Patienten berichtet wurde (HEIDELMAN 1945, JOENSON 1946, Bus~ccA u. Mitarb. 1950, F~E~KEL 1951, F. Mi~LLER 1954, WIr~DFi~m~ 1954, FAII~ 1954, SIEGEl~T 1955, PE~I~S und BEVEaLEu 1957, KVBISTOVi U. JmovEe 1957 u. a.). Auch bei Tuberkulose, in der Sehwangersehaft, bei postencephalitisehen Zust~nden und einigen anderen Krankheitsbildern finder man 5fret positive Werte und hfhere Titer a]s in der gleiehaltrigen gesunden Bev61kerung. Dies beruht nicht auf einer Unspezifit~t der Teste, sondern auf einer erhfhten Disposition zu den Krankheiten, einer vermehrten Antikfrperbildung unter bestimmten Um- standen, einer lokalen Anf~lligkeit sowie lokal st~rkeren Auswirkung der Toxo- plasmose und anderen Faktoren. H~ufiger positive Ergebnisse Ms in der Durch- schnittsbevflkerung beobaehtet man in besonders starkem MaBe bei Chorioretinitis, Albrecht v. Graefes Arch. Ophthal. Bd. 161 23

Beitrag zur erworbenen Augentoxoplasmose

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Page 1: Beitrag zur erworbenen Augentoxoplasmose

Graefes Arehiv fiir Ophthalmologie 161,341--361 (1959)

Aus der Augenklinik der Karl-Marx-Universitgt Leipzig (Direktor: Prof. Dr. reed. K. VEL~AC~)

und der Augenklinik der lVIedizinisehen Akademie ,,Carl Gustav Carus" Dresden (Direktor: Prof. Dr. med. F. MOLLER)

Beitrag zur erworbenen Augentoxoplasmose Von

F. M~LLER

Mit 4 Textabbildungen

E in K a r d i n a l s y m p t o m der angeborenen bzw. f r f ihkindl iehen Toxo- plasmose s ind Augenver/~nderungen im Sinne einer Chorioret ini t is , die uns meis t als zent ra le Narbe in F o r m eines sog. P seudomaku lako loboms begegnet . Es bes t eh t ke in Zweifel dar i iber , dag dieses Bi ld toxoplasmo- genen Ursprungs sein kann. Anders l iegen die Verhgl tnisse bei der e rworbenen Toxoplasmose der Erwaehsenen . G ib t es t i be rhaup t eine erworbene Augen toxop lasmose ? SABI~ be t r aeh t e t e das Vorkommen einer Choriore t in i t i s auf Grund einer pos tna t a l en Toxoplasmose bis 1953 noeh n ieh t als erwiesen. Ffir die l~ieht igkei t dieser Be ha up tung ffihrte er die Un te r suchungen von FELDNAN, EICHENWALD und JAco•s an, die bei fiber 100 P a t i e n t e n m i t subaku te r oder rez id iv ierender Chorio- re t in i t i s und gesunden P a t i e n t e n keine Unte rseh iede in den serologischen Testen f inden konnten . Aueh HOGAN (1952) zeigte, dab die Zahl pos i t ive r Teste ffir Toxoplasmose in einer Gruppe m i t Uve i t i s n ieh t s igni f ikant h6her lagen, als in derse lben Al t e r sg ruppe der a l lgemeinen Bev61kerung. Auf Grund serologiseher Untersuehungsergebnisse an P a t i e n t e n m i t Chor iore t in i t i s a n d Uve i t i s k a m F ~ D ~ A N (1954) zu dem Seh]uB, dag die Toxoplasmose ffir die J, t iologie einer e rworbenen Chorioidi t is keine wesentl iehe Rolle spielt .

Auch andere Autoren standen dem Vorkommen einer erworbenen Augen- toxoplasmose sehr znriickha]tend gegeniiber. Andererseits win'den Arbeiten ver- 5ffentlieht, in denen fiber erhfhte Titerwerte besonders bei Uveitis im Vergleich zu gesunden oder mit anderen Augenkrankheiten befallenen Patienten berichtet wurde (HEIDELMAN 1945, JOENSON 1946, Bus~ccA u. Mitarb. 1950, F~E~KEL 1951, F. Mi~LLER 1954, WIr~DFi~m~ 1954, FAII~ 1954, SIEGEl~T 1955, PE~I~S und BEVEaLEu 1957, KVBISTOVi U. JmovEe 1957 u. a.).

Auch bei Tuberkulose, in der Sehwangersehaft, bei postencephalitisehen Zust~nden und einigen anderen Krankheitsbildern finder man 5fret positive Werte und hfhere Titer a]s in der gleiehaltrigen gesunden Bev61kerung. Dies beruht nicht auf einer Unspezifit~t der Teste, sondern auf einer erhfhten Disposition zu den Krankheiten, einer vermehrten Antikfrperbildung unter bestimmten Um- standen, einer lokalen Anf~lligkeit sowie lokal st~rkeren Auswirkung der Toxo- plasmose und anderen Faktoren. H~ufiger positive Ergebnisse Ms in der Durch- schnittsbevflkerung beobaehtet man in besonders starkem MaBe bei Chorioretinitis,

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3 4 2 F. Mi)LLER :

aber auch noch in deutlicher Weise bei Iridocyclitis und Neuritis n. opt. Nach RIEGE~ (1955) mul~ man auch bei jeder Augenmuskellahmung an cine Toxo- plasmose denken. Sogar eine Bindehautentzfindung, besonders bei unklaren fieberhuften Allgemeinerkrankungen, kann toxoplasmogenen Ursprungs sein (s. unten). Inwieweit die yon MUTSC~LER (1955) bei metastatischer Herdencephali- tis be0bachteten kleinen, meist pigmentierten retinochorioiditischen Herde mit 77% positiven SF-Testen yon 1:25 und hSher gegenfiber 19--24% bei klinisch Gesunden als spezifiseh zu betrachten sind, bedarf noch gelegentlich einer be- weisenden Kl~rung.

FRA~KE und HOIST (1952) geben auf Grund eigener Beobaehtungen und der Literatur eine ausgezeichnete Aufstellung der versehiedenen erworbenen Toxo- plasmoseformen. In ihrem eigenen Material h~ndelt es sich haupts~chlich um Patienten mit Allgemeinerkrankungen an akuter Toxoplasmose, bei denen klinisch ~ast aussehlieBlich eine Augenbeteiligung in irgendeiner Form, unter anderem aueh Chorioretinitis, beobaehtet wurde. Auch wir konnten bei einem 14j~hrigen Jungen, der an einer erworbenen Allgemeintoxoplasmose ad exitum kam (G~A~z 1956), Erreger im Auge nachweisen (s. S. 351). Im Tierversuch gelang es, das Bild einer Chorioretinitis sowohl histologiseh als aueh ophthalmoskopisch zu erzeugen (BusAccA u. Mitarb. 1952, F. M~LLEIr 1954, ST~AVB 1955, SMIT~ 1956, HOGAN U. Mitarb. 1956, FIAL~O u. Mitarb. 1956 u.a.). In diesem Beitrag soll aber be- sonders auf die erworbene monosymptomatisehe Toxoplasmose des Auges ein- gegangen werden. Wiederholt wurde das Bild der erworbenen toxoplasmogenen Chorioretinitis als mehr oder weniger charakteristiseh beschrieben (MAG~USSO~ und WA~LGRE~ 1948, PILLAT 1951, RIEGE~ 1951, ST~AVB 1951, HOGA~ u. Mitarb. 1952, BVSACCA u. Mitarb. 1952, WIsinG 1952, F. Mi2LLE~ 1954, WOODS U. Mitarb. 1954, ]%OVGIE~ u. GARIN 1955, FOrBIds 1957 u. a.). Ich konnte unter anderem eine Frau (H. B.) beobachten, die einen einseitigen frischen zentralen chorioretinitischen Herd mit umgebender Blutung aufwies. Der SFT war negativ, stieg aber im Laufe yon mehreren Monarch allm~hlich fiber alle Zwischenstufen auf 1:50 an. Der Herd heilte unter Sulfanilamidtherapie zu einer zentralen weiBen Narbe mit um- gebender Pigmentation in einer halben Papillengr51~e ab. Ein Jahr naeh Abklingen der Augenentzfindung war der SFT im Blur wieder negativ. Denselben ophthalmo- skopischen Befund und Verlauf konnte ich an mit Toxoplasmen infizierten Kanin- chenaugen feststellen.

Den ophthalmoskopisehen Bildern lagen beim Menschen bis vor knrzem nur serologische Befunde zugrunde; Erregernachweise konnten nieht erbracht werden, da die MSglichkeit dazu praktisch nicht gegeben ist. Im Tierversueh waren die Erreger in allen Gewebsabschnitten des Auges nachweisbar. Bei Rein~ektionen handelte es sich besonders um allergiseh-hyperergische Geschehen, wobei in den entsprechenden Stadien keine Erreger zu finden waren. Das ,,eharakteristisehe" Bfld der ehorioiditischen Augentoxoplasmose bestand also lediglich in der Beob- aehtung gleieher oder ~hnlicher Bilder bei positiven Titerwerten, wobei ein positiver Titer bei Toxoplasmose oft nur einen relativen Wert besitzt. Beweisend besonders flit eine monosymptomatische Toxoplasmose ist allein der Erregernachweis. Hier- ffir bestehen aber gro~e Schwierigkeiten. Die Erreger sind im Gewebe oft nur schwer zu finden und als Toxoplasmen zu identifizieren. Bei Augenerkrankungen liegt nur selten ein Anlal~ zur Enucleation und damit die MSglichkeit zur histo- logischen und tierexperimentellen Untersuchung vor. Teilweise sind es dann Zufallsbefunde.

A~sA~ und M ~ o g (1948) stellten ffeie und intr~cellu]are Toxop]asmen im Konjunktivalabstrieh bei einem 9j~hrigen M~dchen mit fieberha~tem pseudo- typhSscn Zustand lest. Andere F~lle einer toxoplasmogenen Conjunctivitis be-

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richteten MAoc~vsso~ (1951), STReM (195l) sowie FIALI-IO U. Mitarb. (1956). Bei einem 9jahrigen M~dchen mit Meningitis und Chorioretinitis konnten yon RoBI~SO~ (1947) Erreger im Liquor gefunden werden. PnlCX und PI~IcK-Ho~F~AGELS (1950) beobachteten bei einem jungen Mann yon 20 Jahren eine Panuveitis. Naeh 3 Mona- ten starb er an einer Meningitis. Bei der histologischen Untersuchung der Augen wurden Organismen gefunden, die Toxoplasmen gleichen. ST~AVB (1949) berichtete yon Einschlfissen im Zellprotoplasma der Ciliarfortsatze in einem Auge, das wegen Sekundarglaukom enueleiert werden muBte. Neun Monate vorher war es an Chorioretinitis diss. erkrankt. Er vermutete, dab es sich dabei um die klinisch unauffallige Form der Toxoplasmose des Erwachsenen handelt. WILDER (1952 bis 1954) fand in 53 Augen mit chorioretinalen Ver/~nderungen Organismen, die morphologisch nieht von Toxoplasmen zu unterscheiden waren. Bei diesen F~llen wurde vorher 30real die Diagnose einer Tuberkulose bzw. 3real die einer Lues gestellt. Sparer war es J~coBs u. Mitarb. (1954) m6glich, bei 21 dieser Patienten den Serofarbtest zu untersuchen; er war in allen Fallen positiv, tIAB~OG~R (1954) verSffentlichte einen Fall, bei dem infolge einer Chorioretinitis es zu einer Ablatio kam. Es bestanden hohe steigende Titer in SFT und KBt~ des Serums und eine positive K B R des Kammerwassers. Im retroretinalen Punktat konnten sowohl mikroskopisch Ms auch im Tierversueh Toxoplasmen nachgewiesen werden.

JACOBS, F_~a~ mad BICK~TO~ (1954) beriehteten fiber einen histologisch und tierexperimentell positiven Erregernaehweis in einem blinden, enucleierten Auge yon einem 30jahrigen Patienten, der 81/z Jahre an einer rezidivierenden Chorio- retinitis litt. Interessant sind dabei die serologisehen Befunde. Der SFT betrug vor der Operation 1 : 64, 1 Woche post operationem 1 : 4096 und nach einer weiteren Woche 1:128. Trotz des akuten Geschehens, denn es bestand histologisch eine schwere Entzi~ndung der Retina und Urea , zeigte der SFT nur einen Titer yon 1 : 64. Wie man schon angenommen hatte, 1/iBt sich nun aus diesem Falle deutlich erkennen, dab bei monosymptomatischer Toxoplasmose die Titer oft niedrig liegen. Andererseits kann es vorkommen, dal] ein Titer sehr hoch ist (1:262144), ohne dag sich mit Sicherheit eine Manifestation der Infektion zeigt (T~ALHAHM~ 1954). Ffir die Beurteilung eines Krankheitsbildes ist besonders der Titerverlauf yon Bedeutung. Auf Grund besonders dieses letzten Falles yon JAcors, FAII~ und BIeKERTO~ hat SA~I-~ (1956) nunmehr auch das Vorkommen einer erworbenen Augentoxoplasmose anerkannt.

PILLAT und TH~r,~AMM~ (1957) gelang es bei einer herdf6rmigen Iridoeyelitis eines l l jahr igen Knaben, den Naehweis einer erworbenen Toxoplasmose dureh den Tierversuch und das serologisehe ,,Diskrepanzauswertungsverfahren" zu er- bringen. Letzteres dient nut in frisehen Erkrankungsfiillen zur Unterseheidung einer angeborenen von einer erworbenen Toxoplasmose. Da der t laut tes t erst etwa 5 Woehen p. inf. und der SFT sehon n~eh 10--14 Tagen positiv wird, kann bei einer frisehen Infektion die Hautreaktion noeh negativ sein, wahrend der SFT bereits positiv ausfMlt. Sind bei Wiederholung naeh gewisser Zeit beide Reaktionen positiv, so spricht das fiir eine primate Infektion. Verff. sind der Ansieht, dab bei Erfiillung der erforderlichen Voraussetzungen die Deutung dieses Verfahrens mit Sicherheit zutrifft. In dem Berieht werden die Ergebnisse der histologisehen Untersuchung nieht mitgeteilt.

Dutch alle diese Beobachtungen ist es nunmehr bewiesen, dab eine erworbene Toxoplasmose sieh in den verschiedenen Geweben (Conjunctiva, Iris, CiliarkSrper, Chorioidea, Retina, N. opt.) des Auges lokalisieren kann nnd sowohl in einer mono- symptomatischen Form vorkommen als aueh bei oligo- oder polysymptomatiseher Erkrankung auftreten kann. Dabei ist beaehtenswert, dag die Erreger bisher meines Wissens beim Mensehen und auch im Tierversueh selten in der Chorioidea,

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3 4 4 F. Mi.3LLER :

sondern meist in der Retina gefunden wurden, obwohl die Aderhautreaktion oft ausgepr/igter ist. Die Bezeiehnung toxoplasmogene UveiLis ist deshalb veto/~tio- logischen Standpunkt nicht ganz einwandfrei. Die Toxoplasmose des Auges wird in zwei verschiedenen Arten ablaufen k6nnen. Einmal wird es sich nm ein lorim~res Geschehen mit akutem, subakutem oder chronisehem Yerlauf handeln, der, wie im letzten Falle, im wesentliehen dureh den Erreger selbst bedingt ist. Anderer- seits liegt eine endogene (in seltenen F/~llen eventuell auch exogene) Reinfektion naeh einem asymptomatisehen Verlauf oder einer akuten bzw. ehronisehen Er- krankung, die ins Narbenstadium iibergegangen ist, vor, wobei es in beiden F/~llen zu einer Pseudoeystenbildung im Auge gekommen sein kann. Die Membran um die Pseudocyste verhindert sowohl den Durchtritt yon Antikfrper stimulierenden Substanzen als aueh umgekehrt der die Parasiten sch/idigenden Antik6rper, so dab die Erreger Monate und Jahre, eventuell sogar Jahrzehnte, ungestfrt liegen bleiben kfnnen. Platzt eine Pseudocyste, dann setzen die Parasiten vielleieht eine umschriebene Seh/idigung, augerdem finder aber eine Antigen-Antikfrper-Reaktion stat~. Diese isg dabei oft so begrenzt, dab manehmal keine oder meist nur eine geringe Antikfrper~itersteigerung zustande kommt. Wiederholt sieh dieser ProzeB 5fter, so kfnnen zwar wesen~liche Zerstfrungen eintreten, ohne dab die Antik6rper- produktion aber zu hohen Werten anzusteigen braucht. Die lokal vorhandenen Antikfrper reiehen immer gerade aus, um die freigewordenen Antigene zu binden. In anderen Organen ver]/iu{~ dieses Gesehehen ebenso, aber h/~ufig untersehwellig ab, denn es wurden in allen Geweben zuf/~llig Pseudoeysten gefunden. Die Retina aber als h6ehstes Sinnesorgan ist/iugerst empfindlieh, und die Urea reagiert sehr allergiseh, so dab sieh jeder kleinste Herd objektiv oder sogar subjektiv mani- festiert, l~fir den Modus einer endogenen Reinfektion sl0rieht, dab der ProzeB naeh dem ,,Platzen" einer Pseudoeyste lokalisiert bleibt und dab es, wenn fiber- haupt, nut zu einer monosymptomatischen Erkranknng kommt. Sogar wenn die serologisehen Ergebnisse negativ ausfallen, kann es sieh um einen Zustand naeh einer meist latenten Infek~ion handeln, denn Pseudoeysten konnten auch bei serologisch negatived Ratten (EYLES 1952) und serologiseh negativen Wildtauben (JAOOBS, MELTON und JO~ES 1952) gefunden werden.

W/~hrend bei Erstinfektionen bis zum Auf*reten der Antikfrper ungef/~hr nach 14 Tagen eine Parasi~imie vorhanden is~ und die Erreger in praktisch allen Geweben gefunden werden k6nnen, wurde bei geinfektionen im Tierversuch festgestellt (LEVADITI U. Mitarb. 1929 [zit. nach JACO]3S], RVC~A~ und FOWL:ER 1951 ; JACO~S 1953; F. Mi3LLE~ 1954), dab es zu keiner Parasitimie kommt, und dab es nach der Reinfektion z. B. in der Uvea nicht gelingt, die Keime nachzuweisen. Bei der Erstinfek~ion handelt es sich um eine Zerst5rung der Wirtszellen durch die Proto- zoen selbst, wohingegen bei der Reinfektion ein allergisch-hyperergisches Ge- sehehen im Vordergrund steht. Bereits FRS~K~L /iu~erte schon 1951, dab die toxoplasmogene Chorioretinitis bei Erwaehsenen als allergisehe Entzfindung nach Ruptur einer Pseudoeyste aufgefaB~ werden kfnnte. Bt~v]SgL]~u u. Mitarb. (1954) stellten in Tierversuehen bei toxoplasmogener Iritis einen diphasischen Krankheits- verlauf feat. Vermutlieh sei die ers~e Phase anf die toxisehe ~Tirkung der Erreger zuriiekzufiihren, wihrend in der zwei~en Phase eine allergisehe Reaktion aM- genommen wird, die durch Anwendung yon Cortison verhindert werden konnte. Aueh BuRnhAM und B ~ U ~ A ~ (1956) sahen Erfolge mit Cortison. JAco~s u. Mitarb. (1956) unterseheiden naeh WooDs zwei Grun~ormen der Uveitis, eine granulomat5se, dureh einen im Auge anwesenden Erreger hervorgerufene und eine nichtgranulomatfse, hyperergische Form. Bei letzterer waren die Teste nur in 9 % positiv, w/~hrend sie bei ersterer in fiber 50 % positiv ausfielen: Da hierbei nur Werte yon 1:64 und darfiber als positiv betrachtet wurden, kann auch dleses Ergebnis in der Weise ansgelegt werden, dab es sieh bei der Augentoxoplasmose

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wahrscheinlich oft um ein allergisch-hyperergisches Gesehehen handelt, das nur niedere Titer aufweist. DaB man so selten Gelegenheit hat, bei erworbener Toxo- plasmose Erreger im Auge naehzuweisen, liegt neben den anderen angefiihrten Griinden aueh an dem soeben erw~hnten allergisehen Krankheitsablauf.

Auf Grund der angeborenen Toxoplasmose nahm man anfangs auch eine Augenerkrankung der Erwachsenen durch den Erreger an, lehnte sie aber sparer mangels yon Beweisen wieder ab, um in letzter Zeit infolge der sich h~ufenden Einzelberichte ~n ihrem Vorkommen doeh nicht mehr zu zweifeln. WOODS u. Mitarb. (1954) sind der Auffassung, dab in unge~hr 25% der granulomat6sen Uveitis der Erwachsenen die Toxoplasmose wahrseheinlich der ~tiologische Faktor ist. Nach CASSADY (1957) verursaeht mSglicherweise die Toxoplasmose 65--70% aller F~lle yon Chorioiditis. Infolge der bestehenden Schwierigkeiten bei der Diagnose einer sicheren Augentoxoplasmose sind Zahlenangaben fiber ihre H~u~ig- keit nur mit Vorsicht aufzunehmen. Manehe Ergebnisse seheinen aber darauf hinzudeuten, dab eine toxoplasmogene Uveitis nicht sehr selten ist.

Das Auge ist nicht nur ein Manifestationsorgan der Toxoplasmose, sondern auch als Eintrittspforte der Protozoen zu betrachten. Die Ubertragung kann dureh Sehmierinfektion auf dem Wege der Bindehaut erfolgen. Dies wurde durch zahl- reiche Tierversuche bestatigt (BveALossI und TOLE~TINO 1953, ~IAL]=[O 1954, ST~AVB 1955, FIALHO U. Mitarb. 1956).

Eigene Untersuchungen Wie schon erw~hnt , beschr ieb WILDEI~ (1952--1954) in 53 yon 131

entzf indl ich ve r s Augen Organismen, die morphologiseh Toxo- p lasmen gleiehen. Danach wfirde wahrseheinl ieh bei fiber e inem Dr i t t e l der F~lle m i t sehwerer Uve i t i s die Ursaehe eine Toxoplasmose sein. Es ws in t e re s san t gewesen, wie hoeh bei diesen Pa t i en t en zur Zei t der Enue lea t ion der An t ikSrpe rgeha l t im Serum und K a m m e r w a s s e r war. Diese Un te r suehungen h a t sie nat f i r l ich bei dem ihr vor] iegenden Mater ia l n i eh t dureb_ffihren k6nnen. DUKE-ELDEtr U. Mi ta rb . (1953)haben ~hnliche Un te r suehungen wie WIL])]~R vorgenommen. Sie fanden un te r 32 enu- cleier ten Augen m i t g ranu lomat6se r Uve i t i s in 17 F~llen toxop lasma- ~hnliehe ha lbmondf6rmige Gebilde. Von diesen wies aber ein Fa l l kl iniseh ein Bege t -Synd rom auf, und bei e inem anderen lag eine post- t r auma t i s ehe Uve i t i s vor. Die Verff. g lauben, dab es sieh bei den suspek ten Gebi lden teihveise ebenso um Zell- oder K e r n t r f i m m e r hande ln k6nn te und daB somi t diese Zahlen keinen sieheren A n h a l t ffir die I ts ke i t der Toxoplasmose bei Uve i t i s geben.

I. Untersuchung von 103 enucleierten Augen im Tierversuch au] Toxo- plasmose und gleichzeitige Bestimmung des Farbtestes im Serum

I n folgender Weise habe ich versueht , zur Kl~rung der oben an- gef i ihr ten Prob leme einer Augen toxop lasmose be izut ragen. Von 1953 bis 1957 wurden alle Augen, die aus i rgende inem Grunde zur Enue lea t ion kamen, ha lb i e r t und ein Tell zum Tierversuch dem I n s t i t u t ffir Medizini- sehe Mikrobiologie der Ka r l -Marx -Un ive r s i t~ t Leipzig dureh Boten

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346 F. Mi)LLER:

f iberbracht 1. Die andere H~lf te wurde his tologisch bearbe i te t . Das Mater ia l wurde auf Go ldhams te r i n t r ape r i t onea l f iber t ragen. Nach 4 Wochen wurden die Organe auf Toxoplasmen un te r such t und im Bedarfsfal le 2 weitere Passagen durchgef i ihr t . Bei den Pa t i en t en l i es ich aul ]erdem den S F T im Serum bes t immen. Da aus teehnischen Grfinden n ich t alle enucle ier ten Augen in der beschr iebenen Weise un te r such t wurden, ohne aber eine Auswahl zu treffen, hande l t es sich

3 4 5

Auge Gruppen - g diagnose

Verletzungen Melanosarkom der Aderhaut

Entzfindungen Glaukom

Neuroblastoms retinae

17 19 19

18 12 3 8 12 4 (2) 7 3 6

4 1 3 6 54 49138

1:4

7

12 6 (4) 2

1 28

Tabelle 1

1:12 1:25

5 4

7 3 6 (2) 2 (2) 1 1

19 10

1:50 u. meh r

Ge- Tierversueh 1:100 sehleehi

1

1 4 1 (1) 1 (1)

12 6

I

31 5 36 ! - - l

17 13 30 i __ 12 s ]9 (11) 1(1) 5 5 10

4 3 6 I1 I

691341 12

1 2 3 4 5

I 0 - -10 [ 11--20 I 21--30

2 4 5

2 2 - -

7 - - - -

11 6 6

Tabelle 2

I 31--40 I ~1--50 I 51--60

3 6 7 2 1 8 1 2 4

- - 1 4

6 2

61--70 fiber 70

5 4 36 10 8 3O

1 8 20 2 3 l0

103

nur um 103 Augen. Der kl in ischen und histologischen Diagnose ent- sprechend, babe ich folgende Grupp ie rung durchf i ihren k6nnen : 1. Zu- s t and nach Ver le tzungen, 2. Melanosarkom, 3. En tz i indnngen odes Zus t and da rnach (Sekundgrg laukom) (s. un ten !), 4. GIaukom (primi~res oder n icht -entzf indl iches sekund/~res Glaukom), 5. Neu rob l a s toma re t inae .

Arts den Tabel len 1 und 2 s ind Einze lhe i ten wie die Al te rsgruppie- rung, die T i te rver te i lung und das Ergebnis des Tierversuchs zu ersehen. Charak te r i s t i seh ist, dab bei den Entz f indungen re l a t iv wenig nega t ive Testergebnisse vorl iegen, w~hrend sie bei den Ver le tzungen p rozen tua l am zahlre iehs ten sind. Merkwti rdig i s t andererse i ts , da6 bei den Sar- komen die Verh/i l tnisse i~hnlieh s ind wie bei dan Entzf indnngen. Die

1 Hiermit danke ich dem Direktor des Institutes, Herrn Prof. Dr. med. habil. G. WILDF~igR, fiir die im t~ahmen dieser Arbeit durchgefiihrtenToxoplasmose- untersuchungen.

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Anzah l dieser Fgl le i s t zu klein, u m sichere Sehliisse able i ten zu kSnnen. Aber schon fr i iher i s t m i r die t t a u f u n g pos i t ive r Teste anch bei Gl ioma re t inae aufgefallen. Bei der je tz igen Aufs te l lung t r i t t dies n ich t so in Ersehe inung; es waren dama l s mehr F~lle. AuBerdem is t bei den Gliomen zu ber t ieksicht igen, dab es r ich u m Kle ink inde r hande l t und bei diesen die Durehseuehung m i t Toxoplasmose sehr ger ing bzw, p r ak t i s ch gleieh Mull ist .

Ober die Gruppe , ,Entz i indungen" i s t noch folgendes zu sagen: Es hande l t rich dabe i in 12 Fa l l en (in K l a m m e r n angegebene Zahlen) u m chronische bzw. rez id iv ierende En tz i indungen der Uvea , die tei lweise zur Zei t der Ennc lea t ion noch eine En tz i i ndung zeigten, teilweise aber sehon vor J a h r e n oder J a h r z e h n t e n ausgehei l t waren, so dab j e t z t n u t eine At roph ie der Uvea hes t and und diese Angen n u n m e h r meis t wegen eines schmerzhaf ten Seknndarg laukoms enuele ier t wurden. Die rest- l ichen 8 Fa l le setzen rich zusammen aus Uleera in Augen, die n ieh t dnreh En tz i i ndung amanro t i s ch geworden waren, und sonst igen Er- k rankungen , die in ke iner anderen Gruppe P la tz fanden.

Bei den pos i t iven Fa l l en hande l t es r ich u m ein Gl ioma re t inae nnd urn eine angeborene Toxoplasmose , wobei m a n bei l e tz te re r das pos i t ive Ergebn i s e rwar te te . W a h r e n d der 5 jahr igen Beobach tungsze i t konn te yon uns noeh in e inem d r i t t en Fa l l e ein pos i t ive r Tierversuch m i t Angen- ma te r i a l beobaeh te t werden. E r wnrde n ich t in diese Tabel len auf- genommen, da der P a t i e n t n i ch t in unserer K l i n i k lag und yon uns nnr konsi l iar isch un t e r sueh t worden war. Au6e rdem l a n d der Tier- versueh ers t pos t m o r t e m s ta t t . Die Befunde der 3 P a t i e n t e n werden im folgenden kurz wiedergegeben:

K. R., geb. 4. 3. 50, Kr.-Gesch. Nr. 690/51, 390/55. Das damals 15 Monate alte Kind wurde wegen Glioma retinae beiderseits aufgenommen. Rechts lag bei sonst normalem Befund ein 3 PD groBer weil~er Tumor im unteren Quadranten der Netzhaut vor, der 6 Dioptrien erhaben war. Links bestand ein amattrotisches Katzenauge. Keine Ticrberiihrung; 19.6.51 SFT negativ; 27. 6.51 Enucleation links.

Tierversueh: Das zerriebene Material wurde zwei serologiseh negativen Gold- hamstern intraperitoneal injiziert. Der erste starb nach 8 Tagen; SFT 1 : 12 -t-, Bauchsekretabstrich Toxoplasmen -~, Leberabstrich (d-). Zweitcr Goldhamster starb am 9. Tage; SFT 0, Bauchsekret und Leberabstrich d-.

Histologischer Befund LA: GroSzelliges Rundzellsarkom mit angedeuteter Rosettenbildung - - Glioma retinae.

Naeh Toxoplasmen wurde damals nicht gefahndet, der Block war jetzt nicht mehr verfiigbar.

RSntgenaufnahme des Schadels: keine Kalkschatten. RSntgenbestrahlung des rechten Anger 3600r. 12.3.52 SFT 1:5 ~ . Bis

April 1954 Befund rechts unvergndert, August 1954 Zunahme des Tumors, 9 .5 .55 amaurotisches Katzenauge rechts, 13.5. Enucleation rechts.

Tierversuch: Goldhamster in der 1. Passage Toxoplasmen positiv.

Albrecht v. Graefcs Arch. Ophthal . Bd. 161 235

Page 8: Beitrag zur erworbenen Augentoxoplasmose

348 F. M~LLE~:

Histologiseher Befund RA (Pr~parat 94/55, Univ.-Augenklinik Leipzig. Untersucht yon Dr. HA~V, RLA~D, Path. Inst. der Med. Akad. Dresden, Direktor: Prof. Dr. reed. habil. H. G. Gi~TT~V,a): Die Retinastruktur ist so gut wie vSllig aufgehoben. An ihrer Stelle hat sich Tumorgewebe ausgebildet, das welt zur Bulbusmitte vordringt. Es besteht im wesentliehen aus groBen mesenchymalen Einzelelementen mit rundlichen bis ovalen Kernen. Trotzdem weisen die Zellen eindeutig Polyehromasie auf, und aueh Mitosen sind reeht h/~ufig. Pigment- ablagerungen fehlen fast ganz. Rosettenbildung tritt nicht eindeutig auf. Anderer: seits kommen aber auch umfangreiche Nekrosezonen vor, tells yon untergegan- genem Tumorgewebe, tells aber aueh mit Verkalkungszonen, die welt fiber das bei Tumoren der gesehilderten Bauart gewohnte Ma] hinausgehen. Intra- und extra-

eellulare Verkalkungsstruk- turen etwa gleieher Korn- gr5Be fallen besonders auf. Sie ordnen sich zu regelm&- l~igen perlketten~hnliehen Ringfiguren, tells verstreuen sie sieh gleichf6rmig (Ab- bildung 1). Umschriebene kleine Verkalkungsherde ha- ben sich aueh in der Pars caeca retinae entwickelt. Typisehe TerminMkolonien lassen sich nieht mehr nach- weisen.

Diagnose: Toxoplas- mose mit ausgedehnten Ver- kalkungsherden. Glioma retinae.

Mutter: 11.7., 18.8.51 und 12.3.52 SFT 1:50 -~,

Nbb. 1. P a t . K:. R. , Gl iomgewebe m i t V e r k a l k u n g s s t r u k t u - keine Tierberiihrung, keine ren gleieher Korngr62e. Verga.. 400real. (Dr. HAFERLAND, Fehlgeburten, normale

Path. Inst. der )/fed. Akademie Dresden ) Schwangersehaft.

Vater: 12.3.52 SFT 0. R. :Y., get. 22. 7. 41, Kr..Gesch. :Yr. 997/56. Der damals 13jahrige gut ent-

wickelte und begabte Junge wurde uns vom Augenarzt Dr. G~it~ICg, Zeitz, freund- licherweise wegen Pseudomakulakolobom rechts und rezidivierender Iridoeyclitis mit bandf6rmiger Hornhautdegeneration links bei angeborener Toxoplasmose fiber- wiesen. Der SFT am 18. 5.54 war negativ; am 2. 6.54 1:50 (-1-), bei der Mutter 1:100 q-, beim Vater 1:100 -k; Sehwester geb. 1943, am 19. 11.54 SFT 1:25 + .

An eine Erkrankung w/~hrend der Schwangersehaft kann sieh die Mutter nieht erinnern. Beziehungen zu Tieren bestanden niemals.

Der Befund am 20.11.54 war folgender: Visus R: 0,1; G1. b. n. u_ud N III/20 cm. Visus L: 0,2/50 suehend; keine Nieden. Spgter rechts mit Fernrohrbrille 0,2 und N 1/17 cm.

RA: Vordere Absehnitte bis aM Pigmentablagerungen auf der Linsenvorder- fl~ehe normal. Ophth.: In der Maeulagegend ein 2 PD groBer weiBer Herd mit Pigmenteinlagerungen und diehter Pigmentbegrenzung. Papille, GefN3e und sonstiger Fundus normal.

LA: Gering ciliar gereizt, bandf6rmige Hornhauttriibung, Pupillarmembran- reste, hintere Syneehien. Linse scheint klar zu sein. Ophth. : Soweit es der Einblick erm6glicht, sieht man grauweiglieh-grfine Massen mit Pigmentauflagerungen.

Page 9: Beitrag zur erworbenen Augentoxoplasmose

B e i t r a g z u r e r w o r b e n e n A u g e n t o x o p l a s m o s e 349

A b b , 2 a u . b.

b

P a t . R . N . , i n t r a e e r e b r a l e V e r k a I k u n g i m Bere ieh des P l e x u s ohor io ideus

Page 10: Beitrag zur erworbenen Augentoxoplasmose

3 5 0 F. MifLLER :

RSntgenaufnahmen: Mehrere erbs- bis bohnengro~e Kalkschat ten, die sich als Plexusverkalkungen identifizieren lassen (Abb. 2). Wegen a kuten Sekundar-

glaukoms mi t Visusabnahme (falsche Projektion) am 9 .12.54 station~re Aufnahme.

Am 14. 12.54 erfolgte die Enucleation l inks; es wurde eine Perlonplombe eingepflanzt.

Tierversuch: Es konnten sehon in der Uber t ragung auf Goldhamster Toxoplasmen nachgewiesen werden.

Der histologische Befund lautet zusammengefaSt (Pr~i- para t 225/54, Univ.-Augen- klinik Leipzig. Untersucht yon Dr. HAFERLAND, Path. Inst . der Med. Akad. Dresden): An- stelle der l%etina erstreckt sieh Granulat~ionsgewebe, teils ge- fiiBreich, teils abet aueh bereits

Abb. 3. Pat. R. N., extracellul~ire Toxoplasmengruppe n~rbig umgewandelt. Der reti- ill der Chorioidea. Vergr. 900real. (Dr. HAFERLAND, nale Verlauf l~Bt sich anhand

Path. Inst. der Med. Akademie Dresden) stellenweise erhaltener K6rner- sehichten gelegentlich verfol- gen; die Netzhautreste liegen geschl~,ngelt und gefaltet. Das ents tandene Gr~nulationsge- webe wird gleiehm~iBig yon reiehlich gelapptkernigen Leu- kocyten nnd Lymphoeyten durchsetzt. Verkalkungen sind gering. In ihrer N~he liegen mehrere Pseudoeysten. Blu- tungen und Nekrosen beherr- sehen dagegen in umschrie- benen Bezirken das Bild, vor allem im Bereieh der ehe- maligen Retina. FibrinSses Ex- sudat dr~ngt die neu gebil- deten Glianarbenfasern und aueh die Choriocapillaris aus- einander. In diesen Pls hut sich reiehlich Pigment

Abb. 4. Pat. R .N. Pseudocyste in der Cornea. abgelagert. Extraeellul~r lie- Vergr. 90Omal. (Dr. HA]~'ERLAND, Path. Inst. der Med. gende Protozoen gehSren zu

Akademie Dresden) den SeItenheiten (Abb. 3). In der meis/0 unver~,nderten Cor-

nea l[egt zwischen den Fasern der Substant ia propria eine einzelne Erregergruppe ohne sicher erkennb~re intr~eellulare L~ge in reuktionsloser Umgebung (Abb. 4).

Diagnose: Toxoplasmose mit geringer Verk~lkungsneigung. Einzelne Pseudo- cyste in der Cornea.

Page 11: Beitrag zur erworbenen Augentoxoplasmose

Beitrag zur erworbenen Augentoxoplasmose 351

SFT am 20. 1.55 1:5 d- und am 15.9.55 1-12 -~, beim Vater 1:100 d-. Der Patient ist heute tIeilgymnast und hat bisher keine Beschwerden mehr

gehabt. H. M., Polikl.-Nr. 73461. Es handelt sich um einen 14j/~hrigen Landwirt-

sehaftshelfer, der Anf~ng Juni 1955 akut fieberhaft erkrankte. Es bestanden starke Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Durchfal]. Er wurde mit der Diagnose einer Poliomyelitis anterior aeuta in die Med. Univ.-Klinik Leipzig eingewiesen. Aeht T~ge lang bestand ein feinfleckiges Exanthem. Es lag d~s Bild einer hoch- fieberh~ften septisehen Allgemeinerkrankung mit Milztumor vor. Am 26.6. wurde unter anderem ~ueh der SFT im Serum bestimmt, der mit 1:400 positiv ausfiel. Der Titer sehwankte in der Folgezeit zwischen 1:i00 und 1:800. Der Liquor vom 8.7. war im Tierversueh in der 2. Ubertragung positiv. Am 20.7. k~m der Patient ad exitum, nachdem eine Agranulocytose hinzugekommen w~r. Am 21.7. ~-arden im direkten Pr~parat und in der Ubertragung beim Tierversueh ~us dem Liquor Toxopla~smen naehgewiesen. Der SFT im Liquor betrug 1:25. Leber und Milz (einges~ndt am 22.7.) waren im Tierversueh negativ, Lymph- knoten in der Ubertragung positiv. Einzelheiten fiber das klinisehe Bild nnd den Verlauf hat GRANZ (1956) ~usfiibrlich besehrieben.

Die am t5. 7. durchgefiihrte Augenun~ersuchung am Krankenbe~ erg~b beiderseits eine normgle Sehseh/~rfe und einen v511ig normglen Befnnd in allen Abschnitten. Am 21.7. wurden die Bulbi enucleiert und zur ttglfte ffir den Tier- versuch eingesehickt, zur anderen tI~lfte histologisch untersueht.

Tierversuch re. : in der Ubertragung Toxoplasmen positiv, li. in der iJber- tragung und zwei Tierpassagen keine Toxoplasmen nachweisbar.

gistologiseher Befund (Prgparat 149/55 rechts und links, Univ.-Augenklinik Leipzig. Untersueht yon Dr. HAF~LASD, ]Path. Inst. der Fie& Akad. Dresden): Bulbus ohne wesentliche p~thologische Vergnderungen. Kein Anhalt ffir Toxo- plasmose.

Zusammen/assung und Beurteilung

I m 1. Fa l le hande l t es sich um ein K l e i n k i n d m i t e inem Glioma re t inae beidersei ts . I n beiden Augen konn ten m i t e inem A b s t a n d yon r J a h r e n im Tierversuch Toxop lasmen naehgewiesen werden. His to- logiseh konn t en im reeh ten Auge in t ra- und extmcel lu l / i re Verk~lkungs- s t r uk tu r en gleicher KorngrSBe gefunden werden, wie sie auch bei sicherer Toxoplasmose besonders im Gehi rn vorkommen. Die SFT- Ti te r waren bei dem K i n d e nega t iv bzw. sehr n iedr ig (1:5) posi t iv . Die Mut t e r wies aueh nur einen Tf ter yon 1:50 auf. Es hande l t e sieh wahrseheinl ieh u m eine angeborene, kl iniseh a s y m p t o m a t i s e h e Toxo- pl~smose. Uber das Zusamment re f f en yon Augen tnmoren und Toxo- p]asmose habe ieh mieh oben (S. 346) und frfiher in einer Arbe i t (1953/54) sehon ges

Die Verh~Itnisse im 2. Fa l l Iiegen vo l lkommen klar . Es ha nde l t sieh u m eine siehere angeborene Toxoplasmose. 13 J a h r e naeh der I n f ek t i on k a m es zum Aufbree, hen der Narben in F o r m einer ehroniseh rez id iv ie renden Entzf indung. I m Tierversueh wurden Toxop lasmen naehgewiesen, ebenso wurden sie zahlreieh im his to logisehen Pr~para~

Page 12: Beitrag zur erworbenen Augentoxoplasmose

352 F.M~LL~a:

gefunden. Auch in diesem Falle waren die Seroreaktionen einmal negativ and sonst niedrig positiv [1:50 (-~), 1:5 d-, 1:12 d-]. Die Toxo- plasmen sind hier in Pseudocysten wahrscheinlich 13 Jahre am Leben geblieben. Unter WILD~s Fgllen befanden sieh zwei mit wahrschein- lieh angeborener Toxoplasmose, die 29 nnd 41 Jahre alt waren. Der Patient, den Dvx~-ELD~g u. Mitarb. (1953) beschrieben, stand im 41. Lebensjahr. Bei ibm handelt es sich wahrscheinlieh aueh um eine angeborene Toxoplasmose, denn er gab in der Anamnese an, anf dem erkrankten Auge, solange er sieh erinnern k5nne, schleeht gesehen zu haben. SchlieBlieh beriehten WooDs u. Mitarb. (1954) nnter anderem yon einem 65jahrigen Patienten, bei dem ebenfalls wahrscheinlich eine angeborene Toxoplasmose vorlag. In meinem Falle handelt es sieh bestimmt um eine angeborene Toxoplasmose, wobei der Protozoen. naehweis dutch den Tierversnch erbraeht werden konnte.

Im 3. Fall lag eine erworbene letal verlan/ene Toxoplasmose vor, die klinisch 5 Tage ante exitum keine A n g e n b e t e i l i ~ g erkennen lieB. Im Tierversueh konnten aus einer H/~lfte des reehten Bulbus Toxo- plasmen naehgewiesen werden. In den Seriensehnitte der anderen H~lfte beider Bulbi waren keine pathologisehen Ver~nderungen zu finden.

Trotz der hohen Durehsenehnngsquote, die bei unserem 1V[aterial nach dem SFT fiber 60 % betr/~gt, konnte in keinem der 103 Fglle eine erworbene, latente oder mani]este Toxoplasmose im Auge dutch den Tier- versnch naehgewiesen werden. Unter den 12 Uvealentz/indungen fand sieh ebenfalls keine erworbene Angentoxoplasmose. Die Zahlen sind natiirlieh noch zu klein, um siehere Sehl/isse zuzulassen. In den beiden positiven F/~llen handelt es sich bei dem einen Patienten um eine be- wiesene angeborene Toxop]asmose, und bei dem anderen ist die gleiehe Diagnose, abet als laten~e Infektion, anzunehmen. Die Ergebnisse yon WI~D~R lassen sich nieht allein dnrch die Teste bestgtigen. Dnrch die Ergebnisse der gleichen Untersuehungen yon DUxE-ELD~R u. Mitarb. (1953) werden sie teilweise in Frage gestellt. Weitere Untersnehungen in dieser oder ~hnlicher Form, wie wir sie dnrchgeffihrt haben, werden fiber die tt~ufigkeit der erworbenen Augentoxoplasmose Aufkls geben kSnnen. Ate/ Grund dieser Untersuchungen scheint die erworbene Augentoxoplasmose au/ jeden ~Fall nicht hi~u]ig zu sein.

II . Serologische Untersuchungen des Kammerwassers mit Hil]e des Sero]arbtestes im Tierversuch und beim Menschen

Trotz des gelungenen Erregernachweises bei erworbener Augentoxo- plasmose in Einzelfgllen wird man, wie die auf S. 344 angeffihrten Uberlegnngen auf Grund yon Tierversuchen zeigen, nur selten Erreger- befunde erwarten dfirfen. Andererseits bietet sich uns nicht oft Gelegen- heit, ein erkranktes Ange histologisch zu untersuchen. Deshalb kann

Page 13: Beitrag zur erworbenen Augentoxoplasmose

Beitrag zur erworbenen Augentoxoplasmose 353

die Serologie des Kammerwassers eine M6glichkeit darstellen, das Problem einer L6sung n~herzubringen. Mit der Kammerwasserunter- suchung sind die Namen AMsL~, I-IVBE~, VARREY, R~MKY, A~EA~TS u. a. verknfipft. Der Serologie des Kammerwassers hat sieh besonders WITMER (1952--1957) angenommen und die Antik6rperverh~ltnisse bei tnberkul6ser, leptospirogener und streptogener Uveitis bearbeitet. Er konnte aul3erdem die AntikSrperbildung dureh Plasmazellen im Auge naehweisen. Sehr eindrucksvoH sind besonders die natfirliehen Tier- versuche bei der Mondblindheit der Pferde. Das ,,Prinzip der quantita- tiven Serologie" ist sehr einleuchtend und bestechend. Ob es sieh auch f/it die Toxoplasmose mit Hilfe des Serofarbtests anwenden 1/~Bt, wurde noch nieht untersucht. REMKY U. Mitarb. (1957) berichten fiber 3 F/~lle, in denen auf Grund dieser Untersuehungsmethode eine Attgentoxo- plasmose angenommen oder abgelehnt wurde. Diese Ergebnisse wurden abet durch den positiven oder negativen Erregernaehweis nicht bests

Auch O 'Co~o~ (1957) hat versucht, dem Problem der Diagnose einer Augentoxoplasmose n/~herzukommen. Er konnte Anti-Toxo- plasma-Pr/~cipitine ira Kammerwasser mit Hilfe der Agar-Agar-Diffu- sionsmethode naehweisen und fund sie bei einigen Patienten im Kammer- wasser, ohne dab sie gleichzeitig im Blur auftraten. Dies ]ie[~ den Sehlul~ zu, dab pri~cipitierende AntikSrper im A~ge selbst gebilde~ werden. Damit wfirde der Pr~cipitationstest ein wiehtiges tIilfsmittel I~r die Diagnose einer Augentoxoplasmose darstellen. Untersuehungen gr56eren Stils und Arbeiten yon anderer Seite liegen noeh nicht vor.

Um die Diagnose einer Augentoxoplasmose bestimmter stellen zu kSnnen a]s allein mit tIilfe des k]inischen Bildes und der im Einzelfalle ffir eine Augenerkrankung unsieher verwertbaren Bestimrnung des Serumantik6rpergehaltes, babe ieh einige Tierversuche durehgeftihrt. Kaninehen wurden intraokular mit Toxoplasmen infiziert. Um fiber eine Augenerkrankung etwas aussagen zu k6nnen, mul~ dazu der Anti- k6rper- bzw. y-Globulingehalt yon Kammerwasser und Serum bestimmt werden. Zur Errechnung des Soll-Titers im Kammerwasser werden die gefundenen Werte ins Verhgltnis gesetzt. Liegt der Kammerwasser- Titer hSher als der erreehnete Wert, dann kann man annehmen, dab die Antik6rper im Auge selbst gebildet werden und nieht nur aus dem Serum stammen, bzw. kSnnte man daraus auf eine toxoplasmogene Augen- infektion seh]ieBen. Eine Sehwierigkeit besteht in der Bestimmung der y-Globuline im Kammerwasser. In meinen Versuehen wurde das Kammerwasser bald naeh der Infekt,ion so eiweil~arm, dab die elektro- phoretisehe Bestimmung aus einem Kammerwasser nicht mehr m6glich war. AuBerdem bestehen fiber die mit entziindlichem Kammerwasser durehgdfihrten elektrophoretisehen Untersuchungen so unterschiedliehe Angaben (WuNDEI~LY U. CAGIAI~UT 1952, WU~DERLY und WUH~MA~

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3 5 4 F.M.ULLER :

t953, NIEDE~MmER 1952, Mi)~ICH 1953 U.a.) , dab es sich meines Erachtens ffir unsere Arbei t n ich t lohnt , diese Messungen vorzunehmen. Aus den Angaben yon WIT~I]~R u. Mitarb. (1953) fiber Leptospirose und R~M~u u. Mitarb. (1953) fiber Toxoplasmose babe ich errechnet, dal~, wenn m a n star t der y-Globul ine die GesamteiweiI]werte verwendet , ma n zu den gleichen Sollwerten gelangt. Der Fehler betri~gt max imal keine ganze Titerstufe. Ich glaube, dab aus diesen Grfinden die Auswer tnng mi t ]~ilfe der Gesamteiwei•werte gerechtfert igt erscheint. Die Gesamt- eiweiBwerte im Kammerwasser wurden photometr isch bes t immt . Serum- verdf innungen mi t bekann t em Eiweil~gehalt liefen zur Kontrol le mit .

Eine Schwierigkeit fiir die Tierversuche besteht in der Infekt ions- dosis. Heis t s terben die Kan inchen zwischen 10. und 20. Tag post infectionem. Zu dieser Zeit beg inn t aber erst die Ant ikSrperbi ldung. Andererseits geht bei einer zu geringen Keimzahl die Infekt ion n icht an. Die Grenzen naeh oben u n d u n t e n liegen sehr dicht beie inander und sind auch individuel l verschieden. Etwas gfinstiger gestMten sich die Verhaltnisse bei reinfizierten Tieren. Dieser Infekt ionsmodus ent- spricht auch eher dem Vorgang, wie er sich bei der Augentoxoplasmose der Erwachsenen wahrscheinlich meist abspielt. Aul~erdem waren in den T ie rhandhmgen u n d Zuch tans ta l t en zur Zeit k a u m K a n i n c h e n mi t nega t ivem SFT zu erhMten.

Insgesamt wurden 39 Kaninchen infiziert. 24real wurden frisch aus dem Peritonealexsudat der M.aus gewonnene Erreger in die Vorderkammer injiziert, 9real in den Glaskbrper. 6real wurden abgetStete Keime in die Vorderkammer eingebracht. Zehn Tiere s~arben meist zwischen dem 9. nnd 13. Tag, so dab sie fiir die Versuchsergebnisse ausschieden. Es blieben jeweils 17, 7 und 5 Tiere iibrig. In die Vorderkammer wurden maximal 6000, minimal 40, im Durchschnitt 1500 lebende Toxoplasmen injiziert bzw. wurden 10000 bis 3 Mill. Toxoplasmen eingebrach~, die vorher 20--30 rain im Wasserbad bei 56 o geschadigt worden waren. Der Glaskbrloer wurde mit 50--400, im Durchschnitt 130 Toxololasmen infiziert. Immer wurde das rechte Auge beimpft. Die Kammerwasseruntersuchun- gen wurden an beiden Augen vorgenommen. Vor der Infektion wurde wiederholt in grbBeren ZeitabsL~nden der SFT im Serum bestimmt, um nicht Tiere zu ver- wenden, die sich in einer aktiven Phase des Titeranstieges befanden. Au~erdem spielte der Antikbrpergehalt fiir die Infektionsdosis eine l~olle. Die Titer lagen am Tage der Infektion im Serum zwischen 1 : 4 und 1 : 800, durchschnittlich bei 1 : 50. Im Kammerwasser fiel der SI~T bei allen Tieren negativ ans, auBer bei einem mit einem Serumtiter yon 1 : 800, bei dem er rechts 1 : 4 und links 1 : 12 betrug.

Die Bestimmungen des Eiweil3gehaltes und der maximaIen SFT-Titer im Blur und den Kammerwasserpunktaten beider Augen wurden nach der Infektion durch- schnittlich 3mal alle 8 Tage, 2real alle 10 Tage und weiterhin alle 14 Tage vor- genommen. Die Beobachtungszeit betrug 6--27 Wochen, durchschnittlich 12,5 Wo- chen. Die Serumti~er stiegen maximal auf 1:12800. Bei den Vorderkammer- Impfungen mi~ lebenden Toxoplasmen stiegen die Titer im Serum durehschnittlich um 3 Stufen, w~hrend sie sich bei den iibrigen nur um 1 Stufe erhbhten. Bei 10 Tieren war an 17 Augen (rechts und links) ein Titeranstieg im Kammerwasser zu beobachten, und zwar 8real um eine, 5real um zwei, 2mal um drei und 2real

Page 15: Beitrag zur erworbenen Augentoxoplasmose

Beitrag zur erworbenen Augentoxoplasmose 355

um vier Titerstufen, wobei der Anstieg yon negativ auf 1:4 und yon 1:4 auf 1:12 als eine Stufe gewertet wurde, obwohl es eigentlieh 2 bzw. fast 2 Stufen sind (Ta- belle 3). Als optimale Titer sind die Werte bezeiehnet worden, die am Ende eines kontinuierlichen Anstiegs standen. Maxiraaltiter stellen die im weiteren Beob- ~chtungsverlauf erreichten HSchstwerte dar.

Von JAco~s (1953) wird beriehtet, da{] es ihm und aueh LEVADITI u. Mitaxb. (1929) nieht m6glieh gewesen sei, mit abget6teten Toxo- plasmen zu immunisieren. Wie hier schon beschrieben, habe ich 5 Tieren Toxoplasmen injiziert, die im Wasserbad bei 560 20--30 rain geseh~digt wurden. Dabei stieg der Titer lmal ~m 2,5, lmal um 2 und 2mM um 1 Stufe an. Es trat sogar bei einem Tier im Kammerwasser ein positiver Titer auf (Tabelle 3). Im Insti tut ffir Medizinisehe Mikrobiologie Leipzig wurden vor Jahren auf diese Weise ein Hund und ein Kaninehen immuni- siert, um im Bedarfsfalle ein positives Serum zur Verf/igung zu haben. Es ist natfirlich nieht bewiesen, dal3 die Erreger abget6tet waren. AuBerdem handelt es sieh in meinen Tierversuehen nieht um eine primgre, sondern nur um eine sekundgre Immunisierung.

Zehn yon 29 Tieren zeigten also nunmehr einen Anstieg des KW- Titers. In 6 der 10 Fglle liegt der KW-Titer reehts hSher als der Soil- weft und als die Werte des linken Kammerwassers. Dadureh wfirde eine Augentoxoplasmose angezeigt sein. Dureh die Impfung mit Toxo- plasmen ist zwar der Erregernaehweis erbraeht. Dadureh, dab abet der Versueh in den meisten F~llen nieht anging und in der knappen I-I/ilfte der erfolgreiehen Versuehe nieht sieher positiv ausfiel, sind die Ergebnisse nieht als eindeutig zu betraehten. Leider stehen mir die MSgliehkeiten zur Fortsetzung der Versuehe zur Zeit nieht zur Ver- ffigung. Die Serumtiter stiegen, wie zu erwarten, meist naeh 2 Woehen an. Der KW-Titeranstieg begann zwisehen der 2. und 7. Woehe, dureh- sehnittlieh in der 4. Woehe. Dies w/irde an und Ifir sieh gegen eine AntikSrperproduktion im Auge spreehen. Andererseits k6nnte man an- nehmen, dab die Antik6rpererzeugung im Auge ls Zeit beansprueht als in den sonst dazu vorbestimmten Organen. Die Zeit, die bis zum optimalen Titer~nstieg im Auge verging, betrug 3--11 Woehen, im Durehsehnitt 6,5 Woehen.

In einer weiteren Versuehsgruppe wurden von 34 Patienten Serm~ und Kammerwasser in gleieher Weise untersueht. Es handelte sieh um Augen mit einer Iritis oder Iridoeyelitis, einer frisehen Chorioretinitis, einer Neuritis n. opt. oder retrobulbgren Neuritis und mit sonstigen Augenkrankheiten wie einer Maeuladegeneration, einer Iritis bei alter Ablatio, einer Venenthrombose sowie einer Netzhaut- und Glask6rper- blutung. Bei einem Patienten mit Mikrophthalmus, Strabismus und Keratitis serophulosa bestand ein SFT im Serum yon 1:1600, und sehlieBlieh bei 2 Patienten mit Augenmuskells wies der eine einen SFT im Serum yon 1:1600 und als einziger einen SFT im KW

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Page 17: Beitrag zur erworbenen Augentoxoplasmose

B e i t r a g z u r e r w o r b e n e n A u g e n t o x o p l a s m o s e 357

von 1:4 (q-) auf (Tabelle 4). Die VK-Punkt ion erfolgte mehrere Woehen naeh Erkrankungsbeginn, so dab bei einer toxoplasmogenen Augen- erkrankung Antik6rper zu erwarten gewesen wgren. Es handelte sieh bei den meisten Patienten um Angenerkranknngen, deren Ursaehe auf eine Toxoplasmose zurfiekgeffihrt werden k6nnte, bzw. am h6here Serum- titer, bei denen ein Zusammenhang mit der bestehenden Augenerkran- kung vermute t werden k6nnte.

Der Naehweis einer toxoplasmogenen Angenerkrankung dureh die ]3estimmung des SFT im K W und im even~uell positiven Falle dureh den Vergleieh mit dem Sollwert im K W war, dnreh dig negativen Ergeb- nisse bedingt, nieht m6glieh. Die EiweiBwerte des K W bewegten sieh racist in normalen Grenzen. ]3ei normalen Eiweil3verhgltnissen ist ein Titer yon 1:4 im K W kaum unter einem Serumtiter yon 1:1000 zu erwarten. Die fehlenden K~r-Ti ter sind deshalb nut natiirlieh, wenn kein Zusammenhang mit einer Toxoplasmose besteht. Es zeigt sieh aueh in dieser kleinen Untersuehnngsserie, in der der Naehweis einer Augentoxoplasmose nieht zu erbringen war, dab sic in ihrer erworbenen

Tabelle 4 m

2(r.

i 2

3 4

Serofarbtest--Serum SFT--K~V Diagnose ~ ~

Iritis Chorio- retinitis

Neuritis n. opt. Sonstiges (s. Text)

1 : 4 1:12

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3 1 1 2 1 - -

8 3

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1 2 2 - - 1 2 - - 3 1 - - 2

8 ] 4

1:100 1:1600

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33

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1

Form viel seltener vorzukommen seheint, als auf Orund der bei be- s t immten Augenkrankheiten gefundenen I-Igufung positiver Serumtiter- ergebnisse anzunehmen war. Andererseits sind aber die Ergebnisse nieht eindentig zu verwerten, da es in den Tierversnehen trotz sicherer toxoplasmogener Infektion am Ange nur in einem Teil der Fglle zu den erwarteten Befunden kam.

Zusammenfassung

Das Vorkommen der erworbenen Angentoxoplasmose wurde erst in den letzten Jahren an wenigen Fgllen bewiesen (Literaturfiberbliek). Der Naehweis ist praktiseh nut naeh Entfernung des Auges m6glieh. Die serologisehen Ergebnisse im Blur k6nnen lediglieh als ein Symptom gewertet werden. Die Arbei{en von WILDER lassen nieh{ mit Sieherheit auf die tIgnfigkeit einer Augentoxoplasmose sehlieBen. Es wurde deshalb bei align Patienten, bei denen ein Auge enneleiert werden mugte,

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das Blur znr Untersuehung auf den SFT abgenommen nnd die H~lfte des Bulbus zum Tierversuch eingesehickt. Die Diagnose tier 103 enu- cleierten Augen lautete hauptsgchlich Verletzung, Tumor (Melano- sarkom, Gliom), Entztindung nnd Glaukom. In 2 F~llen konnten im Tierversuch Toxoplasmen nachgewiesen werden. Bei dem einen Patien- ten handelte es sich um eine angeborene Toxoplasmose. I-Iier war der positive Befund zu erwarten. Er lieB sich histologisch bestatigen. Bei dem anderen Patienten lag ein Glioma retinae beiderseits vor. In beiden Augen wurde der Erreger gefunden. Das zweite Auge war 4 Jahre nach dem ersten enncleiert worden. Es wurde genauer histologisch untersncht, wobei sich intra- sowie extracellulare Verkalkungsstrukturen yon fast gleieher Korngr6Be zeigten, die als verkaIkte Toxoplasmen betrachtet werden kSnnen. Es handelt sich wahrscheinlich um eine angeborene latente Toxoplasmose. Bei einem 3. Patienten, der nieht in diese Zusammenstellnng aufgenommen worden war, bestand eine allgemeine akute wahrscheinlich erworbene Toxoplasmose. Ftinf Tage ante exitnm zeigten die Angen ophthalmoskopisch einen normalen Befund. In einem Auge wnrden post mortem Erreger im Tierversueh nachgewiesen. Histo- logisch waren keine Veranderungen zu beobachten. Bei den beiden angeborenen Toxoplasmosefallen fielder SFT zeitweise negativ aus. In tiber 60% der 103 F~lle war er positiv. Bei nur einem Patienten wnrden im Auge nnerwartet (Gliom) Erreger gefunden. Bei 12 Fallen yon Retino- uveitis, bei denen eventnell 5fter ein positiver Befund zu erwarten gewesen ware, fiel ebenfalls nur einmal das Ergebnis im Tierversueh positiv aus, wie es in diesem Falle naeh dem klinischen Bild auch angenommen werden mu6te. Obwohl das Zahlenmaterial sehr klein ist, lg6t sieh vermuten, dal~ die erworbene Augentoxoplasmose nicht so haufig auftritt, wie man es nach den serologischen Ergebnissen erwarten kSnnte.

Untersuehungen des SFT im Serum und Kammerwasser bei Kanin- chen und Mensehen ergaben ebenfalls, dab die auch ant Toxoplasmose suspekten Krankheitsgruppen wahrscheinlich nur sehr selten auf dieser Erkranknng beruhen. Wahrend im Tierversueh n~ch toxoplasmogener Infektion der serologische Nachweis am Auge wiederholt gelang, fiel er bei 33 Patienten mat Iritis, Chorioretinitis, Neuritis u. a. stets negativ aus. Die angewendete Methode erwies sich im Tierversuch nicht immer als sieher positiv.

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Prof. Dr. reed. habil. F. Mi)LLm~, Augenklinik der Medizinischen Akademie ,,Carl Gustav Carus", Dresden A 16, Fetscherstr. 74