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71 und Silber enthdlt. Eben SO ist auch ihr aufseres Ansebn, besonders das des Blltterenes von dem des Tellurblei’s rerschieden. VU. Bemerkungen uher pyrophosphorsanre Sulze ; von Dr. He fs in Petersburg. D i e auffallende Erscheinung, d a b friscli gegluhte Phos- p1iorsS;ure das Eiweifs Cillt , wshrend die uiigegliihtc cs nicht thut , mclches zuerst von En 6 e 1 Ji a r d t Leobnchtet worden, hat die Aufuierksamkeit mehrerer Clbewiker auf sich gezogen. Berzelius uud Engelliardt korinteii die Ursache davoii niclit aiisinittelii, und es weirs Jcder, init welcher Ziiriickhnltuiig Krsterer sich in ,seinein sie- benteii Jahresberichte, S. 1 19.’ dariiber ansgesprochen hat. Durch Cln r k’s Beobachtung *), dak gegluhtes phos- phorsaures Nrtlroii ( pyrophosphorsaures Natron, wie er es nennt) die Silbcrsolution weifs statt gelb fiallt, wurde der Hofr. S tr o iu eye r zu eincr weitlkdigen Untersu- chung dieses Gegenstandes veranlafst *+). Er faiid, daL pyrophosphorsaures Silber mit phosphorsaorem Natron gekoclit sogleich in gclbes phosphorsaures Silber umge- aiidelt werde, dal‘s aber ulngckehrt gelbes phosphorsau- res Silber clurch phosphorsaures Natron nicht veriindert werde, und zog daraus folgenden Schlut: ,,Die Pyro- phospliorslure stelit derniiacli hinsichtlich der Intensitat ihrer Verwandtschaft zu den salzfahigon Basen der Phos- ’) Das Wescntliche der Clark’schen Untersuchung findet sich in dics. Ann. Bd. 92. S. 509. und 609.; die Engelhnrdt’schen Beobaclltungen sind friillcr in Bd. 85. S. 631. luitgetbeilt P. **) Giitting. gelcbrte Anzeig. No. 12., 1830, und daraua in Schweig- g e r - s e i l c l ’ s Jahrbuch d;r Chemie und Physik f. 1830, Bd. 1. St. 1.

Bemerkungen über pyrophosphorsaure Salze

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71 und Silber enthdlt. Eben SO ist auch ihr aufseres Ansebn, besonders das des Blltterenes von dem des Tellurblei’s rerschieden.

VU. Bemerkungen uher pyrophosphorsanre Sulze ; von Dr. He fs in Petersburg.

D i e auffallende Erscheinung, d a b friscli gegluhte Phos- p1iorsS;ure das Eiweifs Cillt , wshrend die uiigegliihtc cs nicht thut , mclches zuerst von En 6 e 1 J i a r d t Leobnchtet worden, hat die Aufuierksamkeit mehrerer Clbewiker auf sich gezogen. B e r z e l i u s uud E n g e l l i a r d t korinteii die Ursache davoii niclit aiisinittelii, und es weirs Jcder, init welcher Ziiriickhnltuiig Krsterer sich in ,seinein sie- benteii Jahresberichte, S. 1 19.’ dariiber ansgesprochen hat. Durch Cln r k’s Beobachtung *), dak gegluhtes phos- phorsaures Nrtlroii ( pyrophosphorsaures Natron, wie er es nennt) die Silbcrsolution weifs statt gelb fiallt, wurde der Hofr. S tr o iu e y e r zu eincr weitlkdigen Untersu- chung dieses Gegenstandes veranlafst *+). Er faiid, daL pyrophosphorsaures Silber mit phosphorsaorem Natron gekoclit sogleich in gclbes phosphorsaures Silber umge-

aiidelt werde, dal‘s aber ulngckehrt gelbes phosphorsau- res Silber clurch phosphorsaures Natron nicht veriindert werde, und zog daraus folgenden Schlut: ,,Die Pyro- phospliorslure stelit derniiacli hinsichtlich der Intensitat ihrer Verwandtschaft zu den salzfahigon Basen der Phos-

’) Das Wescntliche der Clark’schen Untersuchung findet sich in dics. Ann. Bd. 92. S. 509. und 609.; die Engelhnrdt’schen Beobaclltungen sind friillcr in Bd. 85. S. 631. luitgetbeilt P.

**) Giitting. gelcbrte Anzeig. No. 12., 1830, und daraua in S c h w e i g - g e r - s e i l c l ’ s Jahrbuch d;r Chemie und Physik f. 1830, Bd. 1. St. 1.

72 phoMure nacb, und schon allein aus diesem Umstande IZfst sich init Bestimmtheit folgern, dafs dieselbe eine von der l’hosphorsiiure wcsetitlich verschiedene Sthire seyn miisse. (( Ba der Hofrath S t r o m e y e r der Meinung ist, dafs die Verschiedenheit der Eigenscliaften der phosphorsauren Salze voii den pyrol)hosphorsauren nicht in dein Verhiilt- nifs, in welchcm die Basen sich niit dieser Siure verbin- den, liege, so glaubt er, dafs diese beiden Sluren nicht sowohl in deln quantitativen VerhiiltniCs ihrer Elemenle variiren, sondern vieluiehr in dcr Art, wie dieselbcn darin unter einauder verbunden sind. Urn dieses init GemiL- beit atisziimilteln, untersuchte er die Zusammensetzung des pyrophosphorsaureii und des phospborsauren Silbers Eine mehrmals nnd auf verschiedene Weisen wiederholte Analyse gab folgende Zusammensetzung :

I. Sauerstorf. Muhipla. Silberoxyd 75,467 512 1 Pyrophosphorsaure 24,533 13,7 2: Pyrophosphorsaures Silber 100,OO.

11. Sauerstoff. Multipla. Silberoxyd 83,965 5,78 3 Phosphorsaure 16,039 a,9s 5 Phospborsaures Silber 100,000.

hus der Zusammensetzung dieser beiden Sake fiiidet S t r o m eyer, dafs 100 Th. Pyrophospborsaure sich ver- binden mit 306,3 Siiberoxyd, 100 Th. Pbosphorsfure aber mit 504,P Silberoxyd, sieht darin einen Beweis der gro- Leren Sittigungscapacitiit der Pbosphorslure, und will dadurch erkldrt baben, warum eine Aufliisung von phos- phorsaurem Natron mit einer ueutralen Aufliisung von Sil- ber, Kalk, Baryt etc. gefillt, saner reagirt.

Betrachtet man dic Zusammensetzung der beiden von S t r o m e y e r untersuchten Sake, so fAlt es gleich in die Augen, dab sic dieselbe sey, wclche in B e r z e l i u s Ta-

73 f e h , erstere fiir das neutrale phosphorsaure Silber, letz- tere fiir das basische oder das Gphosphorsaure, angege- ben ist. Will man nicht gleich annehmen, dafs das py- rophosphorsaore Silber nichts anderes 'als neotrales Salz sep, und statiiirt man auf cineii miigliclien Unterschied zmischen beiden Siiuren; so ist das wenigstens ohne allen Zweifel, dafs, wenn man die Sltligungscapacitit zweier Siiuren vergleichen will, man eutsprechende Verbindun- gen dam wiihlen muse , und nicht, wic es von S t r o - m e y e r geschehen ist, ein schon lhgs t als lasisches be- kanntes Salz mit einem neutralen vergleichen.

Urn diesc Vcrgleichung mit mchr Sicherheit anzustel- len, wahlte ich die Barytsnlzc beidcr angcblich verschie- denen Q'

Die Zusammensclzung des neutralen phosphorsauren Baryts ist bekanntlich folgende:

Sauerstoff. &Iultipls. Bary umoxy d 68,2 7,12 1 Phosphorstiure 31,s 17,Sl 2: --

100,Ob

Gegluhtes phosphorsaures oder pyrophospborsaures Natron durch Clilorbaryuin zerlegt, gab einen Nieder- schlag, den ich, iiaclidem er ausgewaschen, gegluht und gewogcn worden, in Salzsiiure aufliisle und durch Schwe- fclsiiiire zerlegte. - Auf diese Weisc fand ich, dafs 100 Theile pyrophosphorsaures Baryt zusammcngesetzt waren wie folgt:

Saucrstoff. Multiplr. Bary umory d 67,33 7,03 1 Pyrophosphorsfiire 32,67 18,30 2:

100,oo. Man sieht aI&, dafs die Zusarninensetzung beider

Salze die nlinliche ist, nnd dafs von verschiedenen SX- tigungscapacitsiten gar nicht die Rede seyn kann. - Wenn

74 also S t r o m e y e r den Umstand, dafs die Aufliisung eines neutralen Barytsalzes, durch phosyhorsaures Natron ge- Bllt , sauer wird , durch die grolsere Sattigungscapacitiit der Phosphorssure crkISren will, so hat er eine bekannte Thatsache iibersehen, dafs sich in diesem Fall ein basi- sches Salz niederschlligt. - M i t s c h e r l i c h hat gezeigt, dafs man den pbosphorsauren Baryt neutral crhiilt, wenn man die Ihrylauflbisung in die des phosplrorsauren Sal- zes trlipfclt, uiid uicbt uuigckehrt. - Aus Nofrirth Stro- meg.er’s Vcrsuche kijnnen wir also blofs den Schliifs zichen, dafs das geglulite phospborsaure Nafron voii d m ungegluhten sich dadurch unterschcidet, dafs ’ es init den Bnsen vonugsweise neutralc Vcrbindungen nieclersdl~gt. Dab dicses aber lieiiie Etkliiruug mehr uber die Ursaclic dcs PhPiiornens ist, verstelit sich von selbst, und mir werden iiuuier noch auf die von B e r z c l i u s ge3ufserlc

Bestimrnung dieses S. 214.) von der

friiheren- A r f v e d so n’schen bat B e rz e l i ti s veranlafst, die Analysen des Ersteren zu wiederholen. Icli verfiihr, sngt 3 e r z e l i u s in seiiiern 9tcn Jatiresbericht, S. 13G., ganz wic T u r n e r , wandie aber nictit SO klcine Quanfil:itcn an, weil sonst die Bcobacbtiin;gsfebler auf zu grafse l’heile dcs Ganzen fallen. Ich nabm 4 Grin. gescbmolzenes Chlor- mangm, und erhiclt als htomengewicht bei einem Versu- che 343,84 und bci eineiii andern 345,96. Bei Vereuchen mit schwefelsaurem Mangiinoxyd erhielt ich das Aiomen- gewiclit einmal zu 346,03 und ein anJercsma1 zii 346,29. Nach allem dein, glilube ich,’kann man das Alolnengewicht des Mangnns rnit einiger Sicherlicit zu 315,9 annehmen.