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Bemerkungen zu der vorstehenden Erliiute rung; vpn Robiq-uet. (a). .Da ,Herr Li e b i.g; .tfui.ch. eine ganz. besondere Vorliebe, und mofiir ich Ihm dankbar seyii muss,, mich.allein mit .seinen Angriffen iiberhlufb, so.,werde icb aucb allein ibm antworten-, urn meinen-aIitarbeiter, Herrn B o u t ro,n, nicht weiter. iti seirren Augen. ZU. cornpromitfiren;. demzdolge er- kliire ich, dass ich alle,die folgenden Noten unfermeine allei- nige persijnliche Verantwortlichkeit .nehme. . (6) Wenn die Herren .Wii hler. und Lie.b i$ auf diese Weise sich ausgesprachen hiitten ,'so wiirdeh wiit uns niemals zu einer Reclamation in dieser Riicksichtrgenijthigt gesehen baben. . Aber sie mSgen die Giite haben;. ihre Abhandlung -1Tieder zu' lesen, und 'sie werden seherr , , dass : die: :einzige Erwiihriuns, die sic yon unserer Abhandlung machen,. die Sielle betrifft, die sich aiif die Entdeckung des. Amygdalins .bezieht uud auf die. Nichlprgexistenz des Eiherischen Oels ; iiberdies haben. siesich beeilt, iiber diesen .lettien Punk\ . I Zwei- fel zu :erheLien; ..denn sic: figen hinzu : .;,In Bezug auf die Frage; ob dieses.Oe1 in den'Maridkln vollig gebildet .entliaWen ist , oder ob..es. nur das €hsuilat, der,Bereitungsweise ist ,, de- ren-man sich . bedient , 60'. werdw . W~F diese zum Gcgenstand besonderer Yersuche,machen.? -'Aber in, Eiezug. auk: hnsers Yersuche und' auf- psere-Meinung iiber die Priiexis)enz..d& Benzoesiiure, , ist kein einziges' wort gesagt ! .1 Und- .hien 3t ei, wo ich geglaubt babe, das E%echt,zu'haben,. mich,h6ch- , ' *) Die beistehenden cursiven Buchstaben beziehen sich auf die entspreohenden in vorstehender Erklarung.

Bemerkungen zu der vorstehenden Erläuterung

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Page 1: Bemerkungen zu der vorstehenden Erläuterung

Bemerkungen zu der vorstehenden Erliiute rung;

vpn Robiq-uet .

(a). . D a ,Herr Li e b i.g; .tfui.ch. eine ganz. besondere Vorliebe, und mofiir ich Ihm dankbar seyii muss,, mich.allein mit .seinen Angriffen iiberhlufb, so.,werde icb aucb allein ibm antworten-, urn meinen-aIitarbeiter, Herrn B o u t ro,n, nicht weiter. iti seirren Augen. ZU. cornpromitfiren;. demzdolge er- kliire ich, dass ich alle,die folgenden Noten unfermeine allei- nige persijnliche Verantwortlichkeit .nehme. . ( 6 ) Wenn die Herren .Wii h l e r . und Lie.b i$ auf diese

Weise sich ausgesprachen hiitten ,'so wiirdeh wiit uns niemals zu einer Reclamation in dieser Riicksichtrgenijthigt gesehen baben. . Aber sie mSgen die Giite haben;. ihre Abhandlung -1Tieder zu' lesen, und 'sie werden seherr , , dass : die: :einzige Erwiihriuns, die sic yon unserer Abhandlung machen,. die Sielle betrifft, die sich aiif die Entdeckung des. Amygdalins .bezieht uud auf die. Nichlprgexistenz des Eiherischen Oels ; iiberdies haben. siesich beeilt, iiber diesen .lettien Punk\ . I Zwei- fel zu :erheLien; ..denn sic: figen hinzu : .;,In Bezug auf die Frage; ob dieses.Oe1 in den'Maridkln vollig gebildet .entliaWen ist , oder ob..es. nur das €hsuilat, der,Bereitungsweise ist ,, de- ren-man sich . bedient , 60'. werdw . W ~ F diese zum Gcgenstand besonderer Yersuche, machen.? -'Aber in, Eiezug. auk: hnsers Yersuche und' auf- psere-Meinung iiber die Priiexis)enz..d& Benzoesiiure, , ist kein einziges' wort gesagt ! .1 Und- .hien 3 t e i , wo ich geglaubt babe, das E%echt,zu'haben,. mich,h6ch-

, '

*) Die beistehenden cursiven Buchstaben beziehen sich auf die entspreohenden in vorstehender Erklarung.

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Robiquet : Die Kritik seiner Arbeit ii. d. bittern Mandeln. 4%

ffchst. ZU.. beklogen;. weil .in der ,wirklicl&eit ~ diese Frage. der Hauptz&k., tmserer Arbeit war. :, Uebrigens hat ,diese. Ec- klsrung, dass man sich. nicht tZuicke, 5.keinesweSes den Vqrwur&.den; man. ihr anfangs%unterIegen kb'nnte , ,dm Herr L i e b i g hat in: seiner N~tiz. keineii andern Zweck;. a h zu zeigen , .;?ass. unsere. Arbeit in seinen .Bugen kein. anderes Veodienst babe, als anzuzeigen , dase es hier ei,nige Sachen.zu machen gebe., dass dieselbe ihm iiberdies,. ghbt er vor, weit .webr, schHdlich ,als , niitzlich gewesen sey in Folge der , fal- schen -Vorstellungen, wovon sie angefiillt , _uad dass sie .iLm n-ur VerwicrFlngenangerichlet habe; indem, sie .ihn zu falschen Richlungen veranlasste; also dass wir es sind, die ihm die Entschiildigungen machen miissen, ihn beirogen zu haben !

(c) Niemals habe'n wir uns diese- Bepbachtung als uns angehiirend vindicirt ; weit enifernt davon haben wir in un- serer Notiz angefiiiihrt, dass drei 'Chemiker zu verschiedenen Zeiten' daiu beigetragen haheri, zGmlich : z) Herr Vogel , der, 1814, die einFache Absorbtiori des Sauerstoffs durch das Oel erkannte; aber nach ihm resuhirte daraus nu& eine ein- facle Modifiikalion , die durcb Entziehung des zugefiigten Sauersloffs wieder zurlickgefiihrt werden kiinnte. 2) Tm Jahr 1822 zeigte ich selbst, dass dieses Oel durch Oxgdation in kine-wahre. SZure sich oerci'nderte, . die Eeine AnaJok& habe hi; dem urspri;ngZic?ieit O e k ; und' 3 ) Herr S t a n g e , wel- cher 1823 'bewies, class, diese SiiurB EenzoesHure sey:

(d) . . Unser, Gedanke ist hier schlecht iihersetzt , denn unser Busgangspunkt way gar. nicht derjenige, welchen Herr Li e b i g .anz&igt, ich bitie ihn aeshalb sehryum Verzeihung ; aber die ' erste :Pioposition ,' die-.'wir in unsrer' Arbeit fesf- setzten ist.diese {Annales de CAfk 'et >e PAYS. XZIE 365.) :

,,Nachdem wir uns zuerst iiberzeugt' hatten', dass das frische Oel vollkommen neutral ist,. so,. bemiiheten Vpir uns, besonders zu- versuchen, ob die Bewoesiirste ganz gcbitdst

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70 Rdbiquei. :

oder n z b p ihrm Elententen nach darin enthatten sey;gr daratg Ggen wir h i n i u : ,, Wir glauhem zi&~ich ~ Z Z E G C ~ gewesen su seyn, eiraiges Lichi auJ: cZiese - interessante f i k g e zu 'wer- f e n , ivie man .aw folgenden * Vevssu&enl betlrdreiZeir wii.d.4'

Wi?' haben die Ffage also wold studiH, ohne zuvor zu mrtgeilen, ' wi6 die'BenzoesPure in dem Oele; eathalten. sky, uhd es sind, unSere Versuche: se lh t , ,d i e uns .zu dem .Schluss fiihrten , ; dass '& demselben eine Art Benzoesaufe - Radikal vo;hanJen s&y..: Nichtsdestowet~iger; 'atif einige unserer niehr oder ' weriiier; begriindeten Hypothesen *) sich stiitzeiid , sagt mati: dass -wir n u r dnrcli Zufall und ohne Wiirdigung des

*) Ich glanhe, dass ich zu keiner Zeit 'die Ansicht iiber den Essighther , die H e r r ' L i e b i g niir zuschreibt ,'-'ausgespro- chen habe;: Folgendes ,habe ' ich daruber irrt Dietionnirc tcchnabgigue VIII. p. 315,. 1825 .ausgesprochen., ,,Man kennt.,die Verhiiltnisse ,nicht , in welchem seine Elemente verbunden sind; j m Allgemeinen aber betrachtet man ihn a1s aus Allrohol, und EssigsPure gebildet; doch. muss Inan beltennen , dass es schwrr i s t ein solches 'Resultat anzu- nehmen: In ' der That , wie.'lasst sic& einseheri , dads der Alkohol , welcher' bei den gewtjhnlichen Umstiinden eine fa& . absolute . Indifferenz fiir die Siiuren zeigt , in einigen .hesondern Fallen fahig sey, sie ,nach. A r t der kraftigsteu Alkalien zu alttigen? . Wie sol1 man. uberdies annekmen, &ass die Pflanzensluren , welche so schwache Asnitaten he- sitzen , eine hinreichend in~iige Verbindung mit einein K6r- per eingeh:en .kijnnen , der nicht so alkalisch ist', urn ihre charalrteristioclien Eigerischafteri. iu verstecken? 1st e s ni'dh't wahrscheinliofier , 'daso iin der Verb'indungsordnungder Be: standtheile eine. Veranderung. vat sich geht, etwas anal* ges- wie' bsi , der . Verbipdung der Qxalslyre,.mit BIeioxyd. Was uns ' insbesondere betrifft, . wir sind iiberzeugt, dass man ' uber diesen Punkt noch weit von der Wahrheit ent- fernt ist." Icii zweiffe' sehr, dass man hierin die Ansiclit erkennet , Zie; Herr.Liehig mir iuschreilt.

. _,.. . . .

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Die Kritik seiner Arbeit &%er die bittern Mandeln. '51

Wertbs das Wort Radikal -ausgaprochen haben. mich nicht Gberteugen , dam inydieier .Frage unparthefische I

Chemikerdieses Uit heil bestIfigen kiinnen, una'ich,schmeichIe .mire zu; . glauben , ; dass sie .mit min erkenoen werden,, , wie .m-an mit Geist alles schlagen: kann , 'selbst' in. Angelegenheiten der Wisserischaft , urrd wid man den. ghrecht en E i d u s s eikes .grossen iaufi missbrauchen .kann, um: Vorvyurf inid. Verach- 'tung Yauf irgenrl jemand mi wenden:, der. eh wagt,, das zii -reclamima, ws er fiii sein' g.esetiliches Eigeiithilm-h~lt. . '-

(e) Also Irrthiimer-, I Wid'erspriiche , , Dunkelheit, :das - ist unser Theil , iind diesen..Herren.. die so miihevolle ilrbeit .das immense Chaos 'zu errtwickeln ; worin wir sie gefiihrt haljen ; 'denn nach Her rn .L ie b i g hat unser vergeblicbes Ra- dikal nichts -mit dem ihrigen gcmein, und doch', wie sind sie zu dieser ldee gekonimeri? Genau auf demselben Wege wie w i r , . 'und mit Hiilfe unsres Yersuchs, des mit Chlor ! Ich weiss; dasC-:Herr L i e b i g auch- angegeben hat, dass wir nicht -mit. reinen-Produkten operirt ,hStien, aber er beriihige sich dsrCber.und sey iiberzeugt-, dass clas atherische Oel von une.selbst dargestellt warden war, und drei Tage in der Leere iiber SchwefeIsSurs, stand, dass das Chlor vollkominen trok- ken war , nur.bei der Kiilfe. entwicltelt, und init einer sol- chen. Langsamkeit , dass. der .Versuch eine: Vt'oche dauerte. Herr L i e b i g k a h davon iiberzeugt seyn; olrnerachtet der Behauptung, die er -in .einer, andern Nbtiz so -lei& 'hinwirft, und icb weissnichi nach .welchen Nwchrichten , .dass ich selbst meine Versuche mache und si@ zd-machen wisse.

Uebrigens .ist hier der wesentliche Punkt .zu; wissen , ob unsere Reeullate unsi autorisirem, 'die Schlusse.daraus. zu zie- l ien, die wir daraus gezogen ,haben, oder ob .es Work ohrie W e t t h sind , die nur zufZllig ' in '&ere Abhandiung hinge- worfen wurden Wir wolfen, der hohea und sb~wohlwol- l e n ~ e n ~ ; , ~ e i n u n ~ . d e s ; Herrn:,Lteib'ig die.: des . gani ' nninteres-

Ich kaim

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12 Robiquet :

sirten beriihnilen B e r z e l i u s entgegensetzea, ich lege dar- anf urn so mehr Wer th , ala ep dieselbe lange vor dem Er- scheinen der Abhandlung der Herren W 6 h I e r und L i e b i g ausgesprochen hat. Wic haben sie in iinserer NoIiz ange- fiiirt, icb wiederhole sie hier:, ,,Ilieser Versuclr (der mil Chlor) scheint ohne FEderspruch zu beweisen, dass die Ren- zoesaure nicht g a w fertig im Oele enihalien ist und allein durch dessen Oxydation entsteht, die in diesem Fulle auf Kosten des Wassers vor sich geht, dessen Elemente die Bil- dung von Cfilormaesersloffsaure und BenzoesSure veranlas- sen, genaw s o , als wenn die FTerbindurbg ein CI&wur des Hadikals der'blenzoesaure, enthaJtera.hiitte. A tigenucheinlich, dass E e r z e l i u s hier nichts andefs .versteht als eiri fiadiltal!

(J'} Meine schwache Seite,ist es wie der meisten RIen- schen , durch Ungerechligkeit gereizt zu werden und noch mebr, dieses auszusprechep, vou welchen Seilen sie auch herkornrue , weil ich keine PrStensioiren und nie den COUF iisan niache, gegen wen es auck sey. A31e die niicli ken- nen, werllen dieses Herrn L i e b i g bezeugen. Erpvisse also, dass seine Sarkasmen, wie virulent sie auch segn mogen, nie in meinen Rcclamationen mich hinderit werden; die Ach- tuog vor seinem schiinen- Talent werde ich nie verliiugnen, aber auch nie wird sein Ruf mich verhindern, ihm zu sagen, dass e r gegen mich nicht gerecht geweserr ist.

Herr L i e h i g erlilart mich .ergriffen von eiuer Mono- manie der Reclaniationen, um dieses eu beweisen , werden alle meine Worte Reclamdionen.

So bei Gelegenheit der Abhandlung der Herren B o ul- l a y und D u m a s ; ich sage, dass ich ihre Ansicht eber die AlkalitB't des Kohlenwasserstaffa nicht theile, das ist eine Reclamatian. W e n n ~ bei Gelegenheit einer Reflexion in eiwr Acbeit der Herren W6 h l e r und L i e big id mir zu sagen terlaube : ich glaube ebetifalla , dass das Was6er nicht

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Die Kritik seiner Arbeit $bee die bittern Mandeh. :7$

wirklich we& :im Alkoholhach iinl $elbee existict, so,;i& daa auc h... eineReclamatiort: alleg aut gutem: Glaiiben,! urn Be& sien-&lann. :niederzumachen.

(g) .Der Keulenschiag Nvar<,nocb iiichl Mark genug,, urid urn -mich. fiir i~niiner.'v.ori--der .Manie .der:Reclaipatipnen . ~ u heilen., . efkllrt Werr;.Lie b i g , . , dass ichein Nann von -be- scbraakten Bnsichten sej- und 'unfiihig,. posse: Linien zu,zie- hen; ich clankedtrn, fiir .sein.guEdiges PrugndSticba m d \yUn.-

dche ihm von:ganaen I i e r z p G1uck.j. wenn er 4 ' .hegiibstigter yoin. Schicltsal irn.@nile:ist, ungemessene' LZngen zu zie- hen;, aber er . rniige wenigstens. iugeben, dass niiiii bei einer Aibeit. nicht zu eiiiem Ganzen. gelan'gen :karin, 'wenit inail

nicht schon. mit dem Derail einer: binreichenden -Zdt l von Thatsachen: und -Beobachtungen :werselien ist; Aher zii EH-

gen : alle diese Thatsachen, aile diese Delailshbeti w r da- ,ZIP gedieni,: dass wir hundert utid ~Luiidert . ; falscIie WeSe machien,: u n h ' e s wPre besser gewcsen ,. dir ki l le t .iiicLls angeriihrt , denn es fehlte uns eine iiber.natiirliche Weisheit, urn dieses.immense Chaos zo en1 wickeln! - , lst kierin, frage iefr , Gereclitigkeit,, Wahrheit ,?. Niemaiid wirtl das denken, selbst Herr L i e b i g nickt , weniggJens da ni&, als, besser inspirirt von. dem hoflichen Eoden Fqmkreichs, ec,rnir Worte volier Verpflichtung iiber. diese' Ar.Eeit sagre,, , u d ich .niuss vermtithen, dass .er es damals treulich mehie.

Ich Babe die Cheniie gelrieben,.allein aus-detu Ver- & k e n sie ;2a treiben.4 i:und:so $xiel als meine:. Siellung er- hubL, -aber sie habe .ich dieEiteHteit. gehabt ;:na&. dem Loor? ha :zu Fslreben, U R ~ .Gberlasse den hlciden, dee Nor- deh.iwie.des Siiden?,. d$: Sorge, sich mit ihrepi eigeuen &in- den dieKronen daraus.zu winden. Niemand -2iahn mehr ale ich von eineF reinen Bewunderung fiir das wahre Verdienst durchdrungen seyn ;un& ich, war -der, ersh ,,..die hohe .V17ich- tigkeit. de.d.rbeit2der$erren :..Wiih ler und Lid hig k ~ z u -

(h)

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eikennenq. ich habe.mick nurdarauf beschriinkt und wie ich glau.be, in. sehi gassenden . Ausdriicketi,. das. anzuge- beti was vor ihnen geschehen ist ; man :antwortet; mir iniit Stdz md. ohne den, geringjten Riickhalt: Weniger ah Nichts! und man'sagt es dam TliCht ho8icb. Doch jedem seine Sprwhe. Gliicklicherweise giebt es.in gIeicher lCZaterie. andere %Richter, die gern uns'Gerechligkeit .wieJerfahren fas- sen, selbst, in ihren offenflichen. .Vorlesungen.

Ich bilte,Herrn L i e b . ig :um Verzeihung,iaber ich finde da nichts Comparables, und, ihn gusgenomrnen; glaube ich , wird jeder Chemiker erkentien, .dass wir schon zu einem gewissen Ensemble .gelan@ waren, und unsere :kleinen Li- nien anfingen, eine .raisonable LB'nge zu- erreichen.

(d)

In,der That sagten- wir : j,Wir glauhen hinreichend ge- zeigt zu.haben:

1) dass das Stherische Oel .dez biltern Mandeli: in: der Frucht $cht prtexistirt , und dass zu' seinerBildung Wasser nothwendig ist;

2 ) : Dass die Benzoeslure. ebenfalls iiicht in ilem Itheri- achen Oele 'prlexistirt , und zu h e r EntwickIung Sauer- stof€ unumgf'nglich. not big ist.

3): Dass die -.bittern Mandeln ein besond'ers i aiotisirtes Jrincip enthalten ,: welches die..einzige Ursache'der Bit terkeit &ser Frucht .und .einer der Bestandtheile des .atherischen -Oe]s izu.aeyn scheint."

Augenscheinlich ist- das,. -was .wir .damals sagten, ~ n o c h heUte wahr , ohneiachfet der schihek &beiten j die seildeni angestellt warden', und.es is! nicht unser Fehler; wenn mm, unsere%edanken .schlecht ergreifend, sieunter ein falsches Licht. bringt : 66 hat man gesagt, .dass wir die.Nirhtpraexistenz des Amygdalins unterhalten .hiitten, . und dass. diese- irrige Voirstellung. es.gewesen siy , .die von dem wabren Wege ab- gelenkt Mbe ,L wLhrend win nicht; aufgehort haben, das .Ge-

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Die ’Kritik seiner. Arbeit-iiber die biitemtMandehA 175

geniheil.2~ wiedevbolen. Es i:St. wahd j .das Herr L i e b,ig jetzt ‘gar& .aanftmiitbig zligiebf., i dass er idlieser. Riicksicht sich habe- triieen kannen. Ein kleinh Scbritt deiter; und ’et .giebt zd:, dass wenn er, nach unserer Arbeit , einen. fal- ‘schen -Weg eingeschlageh , tvahrlich, nicht \lwi.r eszsind,, die ,sdches verschulden~~

(h) . Wiirde. es .nach diesemnicht schinen, dass ,ich, Won der -Reclamatiods,-Monomanie besessen, mich auch damit befasse, ein .wa&rer Don Quixote, fiir Rech’nutig Anderer zu reclamiren-;:.indessen das, WaLre ist, dass wirrir,in uttserer Ar- beit natiirlich .hiagefiihrt wurden., von. der.Bippursiiure :zu reden, class. wic die Verwegenheit’hatien , hier ehige. Zwei- fel iiber ihre.Exiistenz a b . bestimmte Sgure auszustossen, ! und dass-wir gesagt hatten, wie Herr Li:e b i g selbst zugab, dass inan sie .such als Benzoesiiure, verbunden mit einer OF- ganischen Materie, betrachten konne; dass wir. es- vorzogen, hns an diese Idee zu haIten,.und in ihrem ganzen Werthedie Entdeekudg F o u r c r o y - und V * a u q u e l i n . zu .bewahren: und. auch das gerillt Herrtt, L i e b i g , eine-Re.clamation. zu nennen. Ich. glaube in Wahrheit , mati$.k6nnte.. versucht seyn meine .BnhPnglichkeit, an meinen, Ieinstigen Lelirer:,als Verbrechen auszulegen. ! . wenn .es. so ist , ich nehme es von game& Herzeni auf-mich, denn : i c I bekenne, dass,icb fiir ihn eben .so vie1 Dankbarkeit als Veceliru.ng. bewabre, Er iwar::ein vortrefflicker Mann ,. der jedm auhumuntern wusste, und nie kam ein beleidigendes Wort weder aus sef tiem .Mun*de no& duiseiner :Feder.

+C2) :’Heir L i e bib irrt sicb, .man St &cht beriihmt, Wknn:man nichts istUis. :ein verworrener unil kurzsichtiger Mensch ; aber .eiidli&,,:kAz. irehrne diese leicljte Compensa- tion.reiner Comtoisie an; und zum .Gegenstetid des. letzten Paragraphen:kornmend +:“sage ich , dass. es ‘wahchaftig sehr auffalknd ist ~ f i wdlen j ?ass .cine !Redamation! h i n a :Bey,

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36 Iiobiquit; .Uie,Kriiik seixidr Arb, iiber d. bi t tan Mandeln.

nnd Alles aus Furcht: in-mehe Monomanie za.,fallen. W i e dem auch: sey~,-~Reclamatiori oder aicht , ieh bin wohl berich- tet, Qass'den Anidruck Ferment auch schon Herr ,Lie b i g gebraucht .hat:; urn- den.Korper zu .bereielnen., der m f . das Amygdalin , d r k t j oder xielmehc urn. eine Porslellung von der Art der Reaction zu hahen, die in diesem Falle vor sick geht. Abef haben .wir nic.b.t schon lange .yor diesen. Herren und genau I bei dieser selben Reaction.geSagt, dass. kier ein eigenthiimliches Agens vorhanden, sey , welchcs .ale gernein- sdiaftliches Band diene , und sich unsern Versucheti entzo- gen babe., und wiirden. wir liicht eben das Recht hahen, %vie Herr L i e b i g , die .katalpiische.-LCralfi .zii Hiilfe .zu. rufeii, ohne dass man uns eihes Plagials anWagen .kiinnie.?

Es bleibt also fesfgestellt, dass. die wste Zdee, .dass: ein eigenthiimIicher Korper unier Einfluss des \I"cTasserF auf das Amggdatin reagirt , uns angehort ; dass diese.Herren diese Vorstellung in Miskredit brachten und behauptelen, dass bier kein besondexer Korper vorhandrri , sondem diesec. gann ein- fach das: Eiweiss seg ; dass wir uiis gegen diese Inlerprela- tbn erhoben, und endlich, dass, ich die Miltel Itabe..ken- nen .Iehreli , diesen ,Korper voualien andern , die . ibm in den\ Emulsin begleiten-, zu trennen. Ich habe diesem Korper deli Ssmeri S'naptak gegeben. Ich, werde. jetzt seine h a n d e r n Ei@nscliaEtewYennen . zu lernea. suchen., eine -:.scLt.wierige Sache, w e 3 diesei Karper leicht. zersetzbar ist und nichl kry stallisid,

Schliesslich muss ich mein JebhaNes Bedauren .ausspre- &en,, diese Debatle:veranlasst ZLI haben, weniger, ich be- zeuge es, weil sie mich die desobligeairten Refiexionan ,des Herr11 L i e b+ig zugezogen hat, als weili ich. tief dariiber trauie, zu sehen, dass ein Gelehrter VOH so seltenem Vwdienst, sick verleitek Fist , .Bkes yon einem Manne -zu. .sagen, von dem e r nuc:drtigkeiten empfangen hat. Icb bin nicbt der

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Polex : Ueber Chelidonin und Pyrrhopin. I? ersfe, der seincn bifterii Stirkasinen ausgesetzt warp aberj in seinem eigeiien .Inieres$e, wie in dem der Wissensckafi;, wiinsche ick aufiichfig der lclzie zti s'egn- *).

Uebcr Chelidonin und P yrrhopin ; VO h

G 2~ 8 t a v Po de.x.

Vor eiriigcn Jahren hat bekanalhh G o d e f r o y **) mit dern Schallkrahte einige"analylische Versuche angesfellt, naeh welchen derselbe ein Alkaloid i'm CheEdmiz.ma majw aurgduunden haben wollie. Du~cix eine spilterhhi veranstaltefe Analyse Yon Lao Wey er **a) wurden dieAngitberi Gode- froy's jedoch nicht bestltigt, und es blieb daher noch im- m e r zweife€haft; ob wirlrlich im Schijllkrauts eiae. PBan- zenbasa existire oder nicht. Da der Mokn uns ein so auSt gezeichnefes Beispiel hitisichtlich des Gehalts an Alkaloidea liefert, so war wohl nicht ganz 6hne Grund eu vermuthen, dass auch im Chelidonium, als einer zut Familie der Papa- Teraceen gehSrigen Pflante , ein salches vorhanden seyn miisse. Bei meinen fr6hern Untersuchungen verschiedener

*) Herr R obi qu e t wunschte , dass ich die vorstehenden Auf- satze i n diese Zeitschrift aufnehrnen mochte , ich habe diesen Wunschf'erfiiHt; '81s ein Zeichen der Hochachtung fur beide Partheien., fiir die grossen Verdienste, die Herr R o b i- q u e t wie Herr L i e b ig urn die Wissenschaft sich erwor- ben haben.

B r, **) Magqzin fiir Pharmac. B. IX. S. 2774. Berl. Jalirb. XXVII.

2,2*7, A~&Y fiir die Yharmac. B. XVIll. S. 248. ***) Berl. Jahrh. XXIX. 1. 169.