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A USG A BE 0 2 /2 0 1 1 Lass die S o n n e in d e i n H e r z ! Schlafe gut und erholsam Qigong gegen Schlafstörungen Frisch auf den Tisch Rezepte für sommerlichen Genuss Sommer, Sonne, Sonnenbrand Die kleine TCM Urlaubsapotheke

BenBiao - Gesundheit & Wellness aus Fernost | Ausgabe #02

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Eine Zeitschrift über alle Aspekte der fernöstlichen Heilkunde, insbesondere der Traditionellen Chinesischen Medizin. Mit leicht verständlichen Artikeln zum Thema Selbsthilfe mit Ernährung und Massage, Taijiquan, Qigong, Therapeuten-Tipps, Psychologie in der TCM, Klassisches Wissen, uvm.

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Page 1: BenBiao - Gesundheit & Wellness aus Fernost | Ausgabe #02

AUSGABE 02/2011Lass die Sonne in dein Herz!

Schlafe gut und erholsamQigong gegen

Schlafstörungen

Frisch auf den TischRezepte für

sommerlichen Genuss

Sommer, Sonne, SonnenbrandDie kleine TCM Urlaubsapotheke

„Essen hält Leib und Seele zusammen!“ Sokrates

bewegend. informativ. neu.

BenBiao-DasMagazinfür Gesundheit und Wellness aus Fernost

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Die Webseite von Dr. Heiner Fruehauf (www.classicalchinesemedicine.org) ist eine englischsprachige Webseite. Auf dieser Seite finden Sie jede Menge Informationen zur Chinesischen Medizin. Ob philosohische Grundlagen, Kräuterkunde, Qigong, und andere Themen, die Informationen sind vielfältig, tiefgreifend und klassisch- als auch praxisorientiert. Es gibt viele Übersetzungen klassischer Texte überwie-gend ins englische, einige wenige auch ins deutsche.

Ein weiterer Klassiker der

daoistischen Literatur neu

aufgelegt bei Lotus-Press!

Page 3: BenBiao - Gesundheit & Wellness aus Fernost | Ausgabe #02

BenBiao - Das Magazin

Libyen und Fukoshima, das sind zwei Stich-wörter und Hauptnachrichten der vergangenen Wochen. Das eine ein Krieg gegen einen dik-tatorischen Machthaber, der auf sein eigenes Volk schießen lässt, das andere eine der größten Umwelt-Katastrophen der letzten Zeit. Beide sind zum jetzigen Zeitpunkt (Anfang April) nicht be-endet, doch sind sie in den Medien kaum noch präsent. Beide Szenarien erinnern mich an die Prophezeiung des bedeutenden Yogi Ramanoja aus der Ashtanga-Tradition. Diese Rede, gehalten im Jahre 1985, vor einigen wenigen Schülern die-ser Yogatradition, zeichnet ein teils düsteres Bild der Welt in der unmittelbaren Zukunft. Sie spie-gelt jedoch auch die Hoffnung wieder, dass die Erde nicht vollständig untergehen wird, und dass aus den Überlebenden eine neue Art Mensch wiedergeboren wird. Ein Mensch mit einem großen Herzen, der nicht nur an sich selbst denkt, sondern an das große Ganze.

Ramanoja beschreibt die Zukunft vom Jahre 1989 – 2025 in einfachen, kurzen, präzisen und klaren Worten. Diese Rede finden Sie in Auszügen in diesem Heft (auf Seite 28), neben vielen weiteren spannenden Artikeln, die sich mit der Idee des Sommers, einem sonnigen Gemüt, gesunder Er-nährung, gesundem Schlaf und dem zugeordne-ten Organnetzwerk „Herz“ befassen.

Da die Rede einen Zeitraum beschreibt, der be-reits begonnen hat, können wir also prüfen, ob Ramanoja bisher die Wahrheit vorhergesehen hat oder ob er nur einer der vielen „Seher“ ist, die ständig den Weltuntergang heraufbeschwören.

Ramanoja schreibt von gewaltigen Umwelt- und Naturkatastrophen und von Kriegen gegen Natur und Menschheit. Und genau dies sind ja die ständigen Schlagzeilen dieser Welt! Und nach der Schlagzeile gehen wir dann zur Ta-gesordnung über. Dies sollte ein Ende haben. Wir müssen auf keinen Fall ängstlich in die

Zukunft schauen, doch wir sollten uns kritisch und ernsthaft fragen, ob wir wirklich so leben wollen, wie wir es gerade tun?

Ramanoja beschreibt auch, was es bedeutet, ein großes Herz zu haben. Er sagt, wer aus dem Herzen lebt, der tötet keine anderen Menschen, niemals, unter keinen Umständen! In der Chi-nesischen Medizin hat das Organnetzwerk Herz (Xin) die Hauptfunktion, in allem die Einheit zu erkennen! Wer dies wirklich tut, der denkt an das große Ganze und nicht nur an sich! Wer das wirklich versteht, der kann sich nicht auf Kosten anderer bereichern und schon gar nicht andere Menschen töten. Wer in seinem Herzen lebt, der „kann nicht über Leichen gehen“!

Ramanoja bezweifelte seinerzeit übrigens, dass wir Menschen diese Wende schaffen werden, wieder zurück zu unserer uns eigentlich innewoh-nenden Herzlichkeit! Und auch ich frage mich in den letzten Tagen immer wieder, ob wir unser Herz wieder entdecken können? Doch egal, wie wir es auch sehen mögen, es liegt in der Verant-wortung jedes Einzelnen, in unserer Verantwor-tung, liebe Leser, ob wir den Schritt zurück in die Zukunft wagen…! Beten und meditieren wir für Japan, Libyen, Afrika, die Menschheit und uns selbst!

Lassen wir die Sonne, das Licht zurück in un-ser Herz.... Ich wünsche es uns allen!

Von Herzen

Joachim Stuhlmacher (Hrsg.)

Liebe Leserinnenund Leser!

Editorial

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4 AusgAbe 02/2011

BenBiao - Das MagazinInhalt

03 Editorial

Joachim Stuhlmacher

20 titElthEma: laSS die Sonne in dein herz

Joachim Stuhlmacher

14 SElbSthilfE

mit Ernährung: rezepte für Sommerlichen GenuSS

Gertraude huber

10 back to thE rootS - klaSSiSchES WiSSEn nEu EntdEckt

herz 心 - feuer 火 dr. heiner fruehauf

29 rätSElhaftES krEuz & QuEr

24 taijiQuan - diE innErE kampfkunSt: die taiJi-therapie - teil 2 Jan SilberStorff

06 SElbSthilfE mit maSSagE Schlaf, Kindlein, Schlaf! Kinder-tuina - teil 1 annette JonaS

30 WaS iSt tcm? GeSchichte, hinterGründe, WiSSenSWerteS tcm - WaS iSt daS eiGentlich? die redaKtion

38 enerGetiSche medizin

Xu minGtanG

Foto: © Monkey Business - Fotolia.com06 20

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5auSGabe 02/2011

BenBiao - Das Magazin Inhalt

51 patiEntEnbEricht

44 thErapEutEn-tippS: Sommer, Sonne, Sonnenbrand

die Kleine tcm-urlaubSapotheKe dr. noemi dioloSa

34 pSychologiE in dEr

chinESiSchEn mEdizin: Schlaf dich GeSund

Joachim Stuhlmacher

48 Qigong: im fluSS dEr EnErgiE

Schlafe Gut und erholSam

die redaKtion

33 nachgEfragt

53 SEhEn, hörEn, lESEn

56 kurSkalEndEr

58 rEiSEbEricht: china: beGeGnunG mit dem „meiSter vom drachentor“

Joachim Stuhlmacher

62 gloSSar

64 branchEnbuch

65 mEdiadatEn

69 imprESSum

70 VorSchau

Foto: © matka_Wariatka - Fotolia.comFoto: © Viktoria Makarova - Fotolia.com 10 44

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BenBiao - Das Magazin

Schlaf,Kindlein, schlaf!

Wenn Kindergeschrei die Nacht zum Tag machtTeil 1

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BenBiao - Das Magazin

In diesem Artikel möchten wir die kaum be-kannte traditionelle chinesische Baby- und

Kleinkindmassage vorstellen. Das Thema Schlaf als essentielles Grundbedürfnis kann bei Nicht-erfüllung für Mutter und Kind zur „Zerreißpro-be“ werden. Ursachen, Folgen und die Behand-lungsmöglichkeit des Babys mit Xiao Er Tuina sollen hier dargestellt werden.

Wir haben es hier mit einer eigenständigen Me-thode der Traditionellen Chinesischen Medizin zu tun, die nur bei Kindern wirksam ist. Insbe-sondere sind hier die Kleinkinder bzw. Säug-linge von der Geburt bis zum dritten, vierten Lebensjahr gemeint. Die Massage kann noch für Kinder unter 6 Jahren angewandt werden. Die praktische Erfahrung hat jedoch gezeigt, je jünger die Patienten desto effektiver die Be-handlung. Für die älteren Kinder (Schulkinder) wird die Massage mit Techniken der Erwachse-nen Tuina-Massage kombiniert. Dabei werden vermehrt Körperpunkte einsetzt, die wir aus der Akupunktur und Akupressur kennen.

Bei der Behandlung von Kleinkindern und Kin-dern haben wir keine „kleinen Erwachsenen“, vor uns, sondern Menschen, die sich in einem Wachstum- und Entwicklungsprozess befinden. In der chinesischen Medizin spricht man von einem energetischen Prozess und von reiner Energie, dem „Puren Yin“ und „Puren Yang“ der Kinder. Die chinesische Medizinterminologie beschreibt, dass im Unterschied zu Erwachse-nen das Qi und Blut noch nicht sehr stark ist, die inneren Organe sind noch zart und zerbrechlich, die Knochen, Muskeln, Sehnen und die Haut sind noch nicht voll ausgereift. Dieser Zustand, dieser Reifungsprozess ist erst erreicht, wenn die Pubertät erreicht wird, und das Kind in die Phase der Geschlechtsreife eingetreten ist. Erst jetzt sind die inneren Organe ausgereift und die jeweiligen dazugehörigen Leitbahnen voll entwickelt. Ab diesem Zeitpunkt kommt die Be-handlung des geschlechtsreifen Kindes der der Erwachsenen nah.

In der Kindheit haben die Organe zwar ihre Form angenommen, sind jedoch nicht voll entwickelt (ausgereift) und von daher als konstitutionell schwach zu betrachten. Dieses trifft besonders auf die Organsysteme der Lunge, Milz und der Nieren zu. Die Lunge kontrolliert in ihrer Funkti-on das Gesamte des Körpers, die Milz ist verant-wortlich für den Transport und die Transformati-on der Nahrung. Dieses begründet den Zustand der Gesundheit nach der Geburt. Die Nieren sind den Knochen und dem Mark zugeordnet.

Sie sind entscheidend für die vorgeburtliche Si-tuation bzw. für ggf. angeborene Defekte. In der Gesamtsituation sind Kinder sehr energetisch. Säuglinge und Kleinkinder sind sehr durch-scheinend und zerbrechlich, um nicht zu sagen, sie sind „Lichtwesen“. Diese zu beschützenden Lebewesen können schnell von pathogenen Energien angegriffen und krank werden. Sie reagieren aber auch besonders gut und schnell auf therapeutische Reize. Das macht die ener-getische Behandlung von Kindern sehr erfolg-reich (wie auch die Homöopathie bei Kindern). Die Xiao Er Tuina ist eine energetische Massage. Es wurden in früheren Zeiten insbesondere an der Hand des Kindes Zonen und Punkte gefun-den, die auf Organfunktionen, auf das Qi und die Blutzirkulation wirken. Man benannte sie sogar entsprechend mit Meridian-Namen der einzelnen Organe.

Während in früherer Zeit vorzugsweise an der rechten Hand (Yin) für Mädchen und der linken Hand (Yang) für Jungen eingesetzt wurde, wird heute nicht mehr unterschieden und für beide Geschlechter an der linken Hand manipuliert. Neben dem Hauptgebiet der Hand und dem Unterarm werden auch einzelne Techniken an Rücken, Bauch, Kopf und an einzelnen großen Punkten ausgeübt. Als Medium für die Streich-, Reibe- und Knetmanipulationen wird meistens Talkum Puder benutzt, aber auch Öl, Massage-Lotion oder spezielle Anmischungen z. B. mit Hühnereiweiß werden in der Praxis angewandt.

Die Anwendung umfasst ein breites Spektrum. Sie kann bei inneren Erkrankungen eingesetzt werden, insbesondere bei Symptomen des Ver-dauungsapparates oder des Atmungssystems, aber auch bei Traumen oder Erkrankungen der Sinnesorgane. Ganz allgemein kann die Massa-ge den Appetit des Kindes verbessern, das Im-munsystem und die Entwicklung fördern sowie die Gesundheit als solche unterstützen. In ihrer Effektivität überzeugt sie, da häufig auf Medi-kamenteneinnahme verzichtet werden kann. Ihre Grenzen in der Anwendung findet sie bei Erkrankungen der Haut, Knochenbrüchen und schweren Infektionen.

Vor der Behandlung kommt allerdings die Dia-gnose, und die wird in der TCM für Kinder ähnlich wie für Erwachsene gestellt: nach den Si Shen, den Vier Untersuchungsmethoden, dem Be-trachten, Hören und Riechen, Befragen und der Palpation. Zur Diagnose-Stellung wird weiterhin zugeordnet nach dem Ba Gang, den Acht Leitprin-zipien, nach der Einteilung der Zang Fu - Organ-

Selbsthilfe mit Massage

Autorenportrait:

Annette Jonas

ist Heilpraktikerin mit eigener Praxis in Hamburg. Sie ist ausgebildet in allen Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin. Ihre besonderen Erfahrungen liegen auf dem Gebiet der Tuina-Therapie, die sie seit 20 Jahren praktiziert.

www.annettejonas.de

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systeme und ggfs. nach der Meridiandiagnostik. Mit der Diagnose und der folgenden Aufstellung der Behandlungsprinzipien muss entschieden werden, welche Therapiemethode der TCM am besten angewendet oder auch kombiniert wer-den sollte. Daraufhin wird für die Vorgehenswei-se ein Behandlungkonzept erstellt. Am Beispiel der Schlafstörungen beim Säugling soll die Be-handlung mit Xiao Er Tuina dargestellt werden.

SchlafStörungEn könnEn Ein maSSiVES problEm darStEllEn

Das größte Problem für junge Mütter ist häufig die Stillzeit. Alle sind glücklich, dass das Kind auf die Welt gekommen ist. Die letzte Zeit der Schwangerschaft war aufreibend genug. Nicht nur der dicke Bauch, der beim Schlafen stört, auch eine gewisse Art von innerer Hitze und emotionaler Unsicherheit kann auftreten. Jede Frau steht am Ende der Schwangerschaft phy-siologisch vor einem „Burnout“. Die Schwangere zahlt ihren Tribut an das Kind und häufig bleiben auch sichtbare Erscheinungen, wie ein Zahn und Haare auf der Strecke. Schlussendlich kann eine junge, gesunde Mutter, den Substanzverlust schnell kompensieren und bei guter Pflege wie-der auffüllen. Nach den Strapazen der Geburt, ebenfalls mit Verlust von Qi und Blut, die unbe-handelt oft zur Wochenbettdepression führen kann, muss der mütterliche Organismus nun umschalten auf Milchproduktion. Während der Stillzeit können Komplikationen auftreten. Die Mutter kommt nicht zum Schlafen, weil das Kind

nachts schreit, dann ist die „Zerreißprobe“ nah. Die mütterlichen Nerven liegen sowieso noch blank und die Regeneration durch den Schlaf findet nicht statt. Für diesen Fall brauchen Müt-ter jegliche Unterstützung und Hilfe.

Aus dem Chinesischen wird dieses Schlafpro-blem des Babys als „Nächtliches Weinen“ über-setzt. Tagsüber ist das Kind diesbezüglich un-auffällig und in der Nacht lässt es sich häufig nicht beruhigen. Manchmal schreit das Baby die ganze Nacht und die Mutter kommt erst in den Morgenstunden zur Ruhe.

Die durchschnittliche Durchschlafqualität ei-nes Säuglings unter 6 Monaten liegt bei vier bis sechs Stunden. Dann macht er sich bemerkbar und fordert seine Grundbedürfnisse. Deswegen sind die ersten Gedanken, dass das Kind Hun-ger hat. Das Kind wird automatisch „angedockt“. Funktioniert das nicht, wird das Kind herumge-tragen. Häufig funktioniert das aber auch nicht.

Manche Babys fangen bereits am Abend an, unruhig zu werden. Sie fangen immer wieder an zu weinen und lassen sich nur schwer beru-higen. Am Tag schlafen sie dann. Aber auch für die Säuglinge ist der Nachtschlaf essentiell und wichtig für die gute Entwicklung.

Beim ersten Muster weint das Kind immer wie-der in der Nacht. Die Stimme ist eher leise. Der Körper ist oft leicht gekrümmt. Die Extremitäten kühl und der Bauch angespannt. Der Appetit ist schwach, der Stuhl ist sehr weich und der Bauch gluckert häufig. Insgesamt sieht das Kind eher blass aus.

Schlaf, Kindlein, Schlaf!

in dEr chinESiSchEn mEdizinlEhrE WErdEn drEi muStEr untErSchiEdEn:

a. Kälte hat zur Milzschwäche geführt

b. Störung durch Herz-Feuer

c. Angstgefühle beunruhigen den Geist

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BenBiao - Das Magazin

Die Ursache wird in einer „Milz Kälte“ gesehen. Der Funktionskreis der Milz als Verdauungsor-gan in der chinesischen Medizin braucht die Wärme und wird geschädigt durch Kälte. Wenn eine schwangere Frau im Konstitutionstyp der (Nieren)-Yang Schwäche mit Kälte steht, und zu-sätzlich kalte, rohe Nahrungsmittel bevorzugt, kann das in der pränatalen Phase schon dem Kind schaden. Die kalte Energie wird auch die Milz des Kindes erreichen. Durch die Nahrung erreicht das Kältepathogen das Abdomen des Kindes. Hier kommt es zur Kälteansammlung und zur Qi-Stagnation. Diese wiederum führt zu Schmerz und somit zum Weinen des Kindes. Weil die Milz Yin ist und das Pathogen Kälte ebenfalls Yin, kommt es in der Nacht (Yin Zeit) zu Beschwerden. Tagsüber ist das Yang stärker und es zeigen sich weniger Probleme. Aus die-sem Grund schlafen die Kinder tagsüber ein und weinen in der Nacht.

Die zweite Ursache des Herz-Feuers ist ebenfalls in der Schwangerschaft begründet. Hier kommt es zur Ansammlung von Hitze, aufgrund von scharfen und scharf erhitzten Nahrungsmitteln. Auch hier gelangt die Hitze zum Fötus. Das Hitze Pathogen geht ins Innere und das Herz als Feu-er-Organ wird affektiert. Es kommt zum aufflam-menden Herzfeuer. Das Herz ist aufgeregt und das Kind schreit bis zur Erschöpfung. Am Abend wechselt die Yang Phase zur Yin Phase. Wenn das Yang dem Yin unterliegt, werden wir ruhig und schlafen ein. Wenn das Herzfeuer aber nach oben schlägt, dann kann das Yin das Yang nicht über-ragen, und so kommt es zur Schlaflosigkeit und

nächtlichem Weinen. Als Resultat führt es zum Verlust von Yang Qi und so unterliegt das Yang am Tag und es kommt zum Schlafen zur Tageszeit. Die weiteren Symptome bei diesem Muster sind: nächtliches Weinen mit hoher Stimme, Ver-schlimmerung, wenn das Licht angeht, Unruhe, rötliches Gesicht, rote Lippen, dunkler, harter Stuhlgang, dunkler Urin.

Beim dritten Muster, Angestgefühle beunruhi-gen den Geist, liegen folgende Symptome vor: Heftiges nächtliches Weinen, Angstreaktionen, kuschelt sich mehr an, blasses Gesicht. Bei die-sem Bild steht die Angst im Vordergrund.

In der Organtheorie regiert das Herz über die Angst und es beherbergt den Geist. Der Geist des Kindes ist noch schwach. Wenn Kinder sich erschrecken und plötzlich Panik bekommen, dann wird der Geist durch diesen Schreck ange-griffen. Dieses führt zur ängstlichen Unruhe.

Schlaf, Kindlein, Schlaf!

Lesen Sie im 2. Teil in der nächsten Ausgabe, welche hilfrei-chen Methoden Sie in der Praxis anwenden können, damit Ihr Kind wieder richtig schläft.

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HerzFeuer

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Übersetzung von Dr. Heiner Fruehauf

Das Herz: Ansichten aus der Vergangenheit

Foto: © Viktoria Makarova - Fotolia.com

Das Pferd ist ein Symbol des Organnetzwerkes „Herz“

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Aus dem daoistischen Klassiker, Kontemplationen der Huainan Meister (Huainanzi), ca. 110 v. Chr.:

„Das Herz ist der Herrscher der fünf Organnetz-werke. Es kommandiert die Bewegungen der vier Extremitäten, es lässt Qi und Blut zirkulieren, es durchstreift die Reiche des Materiellen und des Immateriellen und steht im Einklang mit den Toren jeglicher Handlung. Danach zu trachten, den Fluss der Energie auf Erden zu regieren, ohne ein Herz zu besitzen, wäre daher wie danach zu streben, Gongs und Trommel stimmen zu wollen, ohne Oh-ren zu haben, oder zu versuchen, ohne Augen ein Stück kunstvoller Literatur zu lesen.“

Aus dem daoistischen Klassiker, Guanzi, vor 200 v. Chr.:

„Das Herz ist der Kaiser des menschlichen Körpers. Die ihm unterstellten Offiziere tragen die Verant-wortung über die neun Öffnungen und deren entsprechende Funktionen. Solange das Herz auf dem rechtmäßigen Pfad bleibt, werden die neun Öffnungen ihm folgen und angemessen funktio-nieren. Werden die Wünsche des Herzen jedoch übermäßig, werden die Augen ihre Farbempfin-dung verlieren und die Ohren werden ihre Klang-wahrnehmung einbüßen. Folglich heißt es: ‚Halte Dein Herz leer – dies ist die Kunst des Herzens, durch welche die Öffnungen beherrscht werden können.’

Abweichung oberhalb wird notwendigerweise eine Funktionsstörung unterhalb verursachen. Hetze Dein Herz nicht wie ein Pferd, oder Du wirst seine Energie erschöpfen. Lasse Dein Herz nicht fliegen wie einen Vogel, oder Du wirst seine Flügel verletzen. Bewege Dinge nicht wild herum, einzig um zu sehen, was geschehen wird. Wenn Du Din-ge bewegst, verrückst Du sie von ihrem richtigen Platz. Wenn Du gelassen und geduldig bist, wird alles von selbst zu Dir kommen.

Das Dao ist niemals weit entfernt, gleichwohl es schwer zu erreichen sein mag. Es ist in jedem von uns, gleichwohl es schwer zu ergreifen sein mag. Wenn wir frei von Wünschen bleiben, wird der Shen sein Heim betreten. Wenn wir alle Unrein-heiten wegfegen, wird der Shen bei uns bleiben. Die Menschen sehnen sich alle nach Intelligenz

und Weisheit, doch nur selten suchen wir zu ver-stehen, was die Quelle ihrer Existenz ist. Ach, In-telligenz, Intelligenz – selbst wenn Du über den Ozean springst, wird sie nicht einfach dort sitzen und auf Dich warten! Der Suchende wird demje-nigen hinterherhinken, der ohne Wünsche ist. Der Weise sucht nicht nach irgendetwas und erreicht naturgemäß den Zustand leeren Verstehens [ulti-matives Wissen jenseits starrer Konzepte].“

Aus Li Tings, Elementarbuch der Medizin (Yixue Rumen), 1575:

Das Herz ist der Meister des Körpers und der Kaiser der Organnetzwerke. Es gibt das strukturelle Herz, gemacht aus Blut und Fleisch: es hat die Form einer geschlossenen Lotusblume und liegt unterhalb der Lunge und oberhalb der Leber. Und es gibt das leuchtende Herz des Geistes, Shen, das Qi und Blut erzeugt und folglich die Wurzel des Lebens ist. Es ist die Quelle aller Teile und Funktionen des Körpers, doch es manifestiert sich nicht in offen-sichtlichen Zeichen und Farben. Gerade wenn Du es beschreiben willst und sagst, ‚hier ist es’, dann ist es fort. Wann immer Du es jedoch vergisst, rückt es Dir näher als jemals zuvor. Dies ist der Grund, warum es der ‚leere Geist’ genannt wird. Trotz sei-ner schwer fasslichen Natur kommandiert Shen jede Handlung und jeden Teil Deines Körpers. Die materielle Form und der leuchtende Shen müssen daher als ein ineinander verflochtenes Paar be-trachtet werden und wir müssen verstehen, dass Erkrankungen des strukturellen Herzens immer durch ein Ungleichgewicht der Emotionen ver-ursacht werden, etwa durch Depression, Besorg-nis, Obsession oder Trauer, die einen Weg öffnen, durch den schädliche Pathogene eindringen kön-nen.“

Aus Li Yuhengs, Das Entfalten der Matte mit erleuch-tenden Worten (Tuipeng Wuyu), Ming-Dynastie, 1570:

„Das antike Buch der Definitionen [Neijing] be-zieht sich auf das Herz als den Herrscher des menschlichen Körpers, den Sitz von Bewusstsein und Intelligenz. Wenn wir uns entscheiden, dieses wesentliche Element in unserer täglichen Praxis zu nähren, dann werden unsere Leben lang, gesund und sicher sein. Wenn der Blick des Herrschers

Back to the Roots - Klassisches Wissen neu entdeckt

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BenBiao - Das Magazin

jedoch gestört und getrübt wird, dann wird der Pfad sich verstopfen und ein schwerer Schaden des materiellen Körpers ist das Ergebnis. Wenn wir ein Leben führen, in dessen Zentrum stören-de Gedanken und Handlungen stehen, werden schädliche Konsequenzen das Resultat sein. Der Weise betrachtet seinen Körper als einen Staat: das Herz ist der Herrscher und das Jing und das Qi sind die Bürger. Wenn das Herz seine erhabene Position nicht missbraucht, wenn es zentriert und fokussiert bleibt auf die wesentlichen Angelegen-heiten, wird das Jing blühen und das Qi ist stabil, schädliche Eindringlinge werden immer abge-wehrt, das Dantian ist angefüllt mit Schätzen und jeder Bereich der körperlichen Landschaft wird hell und friedvoll sein.“

Aus Shen Jin’aos, Dr. Shens Kompedium ehrenhaften Lebens (Shen Shi Zusheng Shu), 1773:

„Jedes der zwölf Leitbahnnetzwerke folgt den Befehlen des Herzens. Das Herz ist daher der Herr-scher der Organnetzwerke. Seine Position ist der Süden, seine Jahreszeit der Sommer und seine Natur das Feuer. Das Herz repräsentiert folglich das Prinzip des kaiserlichen Feuers des Körpers (jun huo). Seine Beziehung zu den anderen Or-ganen ist hierarchisch; nicht nur dass die zwölf Leitbahnnetzwerke ihr jeweiliges Qi [Funktio-nen] in Einklang zu den Direktiven des Herzens bringen, sondern sie bieten ihr gesamtes Jing [materielle Essenz] an, um das Herz zu nähren. Daher ist das Herz die Wurzel des Lebens, der Sitz des Shen, der Meister des Blutes und der Kom-mandeur der Gefäße. Diese erhabene Position hat ihren Grund in der Allgegenwart des Shen: Shen residiert im Qi und Qi residiert im Jing. Einzig das Jing des Herzens ist immer reichlich vorhan-den, was es in die Lage versetzt untergeordnete Shen zu den anderen vier Zang-Organen zu sen-den. Einzig das Qi des Herzen ist immer reich-lich vorhanden, was es in die Lage versetzt, das Jing des Körpers in die sechs Fu-Organe zu len-ken. Dies sind die Hauptfunktionen des Herzens. Das Herz ist mit der Niere verbunden. Der Klassiker [Neijing] bemerkt: ‚Das Herz residiert in den Gefä-ßen. Es herrscht über das Nierennetzwerk, jedoch nicht über eine kontrollierende Position im Einhalt gebietendem Zyklus der Beziehungen zwischen den Organnetzwerken [in dem tatsächlich die Niere dem Herz Einhalt gebietet], sondern schlicht weil es der Generalkommandeur aller Organnetz-werke ist. Bevor das Herz-Feuer sich jedoch har-monisch mit dem Nieren-Wasser verbinden kann, muss das Nieren-Wasser hinreichend vorhanden sein. Ist dies nicht der Fall, wird das Herz-Feuer außer Kontrolle geraten und alle Arten von Herz- und Nierenleiden werden auftreten.’

Aufgrund dieser verflochtenen Beziehung zwi-schen dem Herzen und der Niere, gibt es zwei Methoden das Herz zu nähren und zu beschützen: Erstens gibt es die Methode, das Herz-Qi direkt zu nähren, d. h. über sein eigenes Leitbahnnetzwerk. Dies bedeutet: belaste Dich nicht mit bedrücken-den Gedanken, sei nicht besorgt über zukünftige Ereignisse, die möglicherweise niemals stattfin-den, halte nicht an Dingen fest, die in der Vergan-genheit richtig waren – all diese Emotionen zer-streuen den Glanz des Shen. Wenn wir unser Herz überstrapazieren, werden wir sein Qi schädigen. Wenn dies geschieht, wird auch das Jing Scha-den nehmen und der Shen wird konsequenter-weise seine Wohnstatt verlieren. Wenn wir einen Blick auf die Doktrin des Konfuzius werfen (wolle nicht, strebe nicht, sei nicht unbeugsam, sei nicht egoistisch) und auf die seines Schülers Mencius (sei nicht selbstgerecht, erwarte nichts, erzwinge nichts), sehen wir, dass die Art und Weise das Herz zu nähren schon während der Zeiten von Konfu-zius und Mencius völlig verstanden worden war. Selbst obwohl beide Meister nicht viel zur Medizin gesagt haben, wussten sie mit Sicherheit darum, wie das Herz zu nähren ist.

Zweitens gibt es die Option, das Herz zu hegen und zu pflegen, indem man sein Jing über das Nierennetzwerk nährt. Dies bedeutet: mäßige dein Sexualleben, giere nicht nach Frauen, an-dernfalls wird Dein ministerielles Feuer (xiang

Herz 心 - Feuer 火

Autorenportrait:

Dr. Heiner Fruehauf

ist Dekan des National Collage of Natural Medicine in Portland (USA), Sinologe und TCM-Therapeut. Er ist einer der bekanntesten Verfechter der „Klassik“ der Chinesischen Medizin und ist Linienhalter der daoistischen Jin Jing Gong Schule.

www.classicalchinesemedicine.org

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13auSGabe 02/2011

BenBiao - Das Magazin

huo) auflodern und instabil werden. Gibt es kei-nen schützenden Erhalt durch die Nieren, wird das Jing der Nieren geschädigt. Wenn das Nieren-Jing geschädigt ist, wird das Qi ebenfalls unter schädi-genden Einflüssen leiden. Das Wasser wird dann nicht mehr in der Lage sein, dem Feuer Einhalt zu gebieten, das Yin bietet dem Yang keine Zuflucht mehr und pathologisches Wasser-Qi wird das Herz einhüllen.

Dies ist genau das, was Meister Xianchuan mein-te, als er sagte: ‚Jing kann Qi hervorbringen und Qi kann Shen erzeugen; es gibt nichts Größeres als einen gesunden Körper, der übersprudelt vor Ying [Jing] und Wei [Qi]! Ein Praktizierender, der danach trachtet, das Leben zu nähren, muss zu allererst sein Jing hegen. Ist Jing im Überfluss vorhanden, gibt es reichlich Qi; wenn es reichlich Qi gibt, gibt es Shen im Übermaß und ist Shen im Übermaß vor-handen, wird der Körper stark sein. Und schließlich gibt es, ist der Körper stark, keine Erkrankung.’ Der Meisterarzt Zhu Danxi (1282-1358) schrieb dar-über hinaus einmal: ‚Die Niere hat die Verantwor-tung zu verankern und zu speichern, die Leber ist verantwortlich für den harmonischen Fluss. Beide Organsysteme enthalten ministerielles Feuer und sind an ihrem oberen Ende mit dem Herzen ver-bunden. Der Herz-Kaiser repräsentiert das Feuer – einmal entzündet, beginnt es aufzulodern. Wenn

das imperiale Feuer des Herzen zu lodern beginnt, lodert auch das ministerielle Feuer und das Jing wird naturgemäß vom Wege abkommen. Dies zeigt uns, dass das Jing von der Niere verankert und von der Leber aktiviert wird, und dass ein Aus- und Verströmen des Jing gewöhnlich vom Her-zen ausgeht. Wenn eines dieser Netzwerke sein Gleichgewicht verliert, werden auch alle anderen Bereiche beeinträchtigt!’ Was Xianchuan und Dan-xi hier so klar formulieren, steht für die kollektive Warnung, die die Meister der Herznährung seit un-denklichen Zeiten aussprechen. Mit einem Wort: wenn das Herz nicht richtig genährt wird, wird es krank; wenn die Niere nicht richtig genährt wird, wird das Herz ebenfalls krank.

Ist es nun so, dass diese inneren Fülle- und Man-gelzustände des Herzens Ähnlichkeit haben mit den äußeren Unausgewogenheiten wie Feuer-Stagnationen oder Feuer-Pathogenen, die die Atmosphäre während bestimmter Zeiten des 60-jährigen Zyklusses der kosmischen Zirkulation durchziehen? In der Tat, sowohl äußeren als auch inneren Unausgewogenheiten dieser Natur muss entgegengewirkt werden, indem man das eigene Jing in Schranken hält, um das Qi zu stützen, und indem man das eigene Yin nährt, um den Shen zu festigen.“

Herz 心 - Feuer 火

Die Medizin des Dao IAuf der ersten DVD (inkl. Geleitbuch) beschreibt der Autor den spirituellen Hintergrund der Klassischen Chinesischen Medizin und schafft es, dieses Wissen auf unsere heutige westliche Welt zu übertragen.

Das 1. Organsystem Herz/Xin wird detailliert mit seinen Funktionen und insbesondere in seiner psychologisch-geistigen Ebene erläutert.

Ein Standartwerk für Heiler, Therapeuten, Heilpraktiker und Ärzte – aber auch für Qigong- und Taijilehrer, Gesundheitsberater, Lehrer, Patienten und alle spirituell Interessierten.

ISBN 978-3-935367-05-9 Preis 34,00 Euro

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Foto: © Brebca - Fotolia.com

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Frisch auf den Tisch

Im Sommer bietet uns die heimische Landwirtschaft viele frische Gemü-sesorten, Salate, Beeren und Früchte. Die letzten Lagergemüse sind ver-braucht. Jetzt bereichern zarte junge Gartengemüse, frische Kräuter und die ersten Beerenfrüchte unseren Speiseplan. Diese Zutaten können wir nutzen, um unsere Ernährung optimal an die Gegebenheiten des Som-mers anzupassen.

- Rezepte für sommerlichen Genuss -

Die Veränderungen im Angebot wirken sich auch auf die Zubereitung aus. Da frisches

Gemüse sehr zart ist und daher nicht so lange gekocht werden muss, kann man langes Kochen und Rösten ersetzen durch kürzere Garzeiten, Blanchieren und Dünsten bei niedrigen Tempe-raturen. Dies erhält nicht nur den Geschmack der Speisen, sondern trägt auch dazu bei, dass die wertvollen Inhaltsstoffe nicht „zerkocht“ werden, sondern wirklich in unserem Körper ankommen.

Auch Rohkost kann jetzt wieder mehr Raum in unserem Speiseplan einnehmen. Während Lagergemüse sich dafür aufgrund der Einbu-ßen bei Frische und Geschmack häufig nicht so gut eignet, kann frisches Obst und Gemüse vor allem durch den Geschmack überzeugen. Außerdem können wir zum Würzen jetzt fri-sche Kräuter vom Markt oder aus dem heimi-schen Küchen- oder Balkongarten verwenden.

Selbsthilfe mit Ernährung

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Der Vorteil frischer Kräuter und Gewürze im Ver-gleich zu getrockneten ist nicht nur ihr intensi-verer Geschmack, sondern auch ihre thermisch moderate Wirkung auf den Körper. Während ge-trocknete Kräuter den Körper stark erwärmen, wirken frische Kräuter meist weniger erhitzend. Eine andere Wirkung, die wir uns zunutze ma-chen, ist die Wirkung des Geschmacks. Der saure Geschmack wirkt zusammenziehend, wir setzen Kräuter mit saurem Geschmack ein, um Energie und Säfte im Körper zu halten und zu bewahren, wir schützen uns so vor übermäßigem Schwit-zen. Der bittere Geschmack leitet die Energie nach unten, Kräuter mit bitterem Geschmack wirken anregend und fördern die Verdauung.

gErichtE gEziElt EinSEtzEn

Natürlich können wir Nahrungsmittel auch ge-zielt einsetzen, um uns an die Jahreszeit anzu-passen. Ein Aspekt ist die wärmende Wirkung von Speisen: Da wir im Winter aufgrund der ge-ringeren Temperaturen mehr Energie verbrau-chen, benötigen wir hier „energiereichere“ und stärker gewürzte Speisen, um uns z. B. aufzu-wärmen und dem Körper ausreichend Reserven zur Verfügung zu stellen. Im Sommer hingegen benötigen wir oft eher kühlende Speisen, um den Körper an heißen Tagen zu erfrischen. Dazu bieten sich leichte Gerichte wie z. B. gedünstete Gemüsegerichte und frische Salate an. Des wei-teren sollten die Speisen eher mild gewürzt sein, um den Körper nicht zusätzlich durch Schärfe „ins Schwitzen“ zu bringen.

Sanft gedünstete Gemüse bilden daher eine gute Grundlage der sommerlichen Ernährung. Kombiniert mit gekochtem Getreide, Nudeln, Pfannkuchen aus Buchweizenmehl oder mit Polenta aus Maisgrieß erhalten wir vollständige Mahlzeiten, die der Gesundheit dienen und die Sinne erfreuen.Eine weitere Herausforderung an die Ernährung ist, dass unser Körper im Sommer durch Schwit-zen viel Feuchtigkeit und Substanz verliert. Um diese Verluste auszugleichen, sollten wir jedoch nicht nur viel Trinken. Wir können auch die Nah-rung nutzen, um diese Verluste wieder aufzufül-len: indem wir erfrischendes Gemüse und Ge-treideprodukte verzehren.Bei der sommerlichen Ernährung ist jedoch nicht zu vergessen, dass es den Körper stets mehr Energie kostet, rohe Nahrung zu verwer-ten als gekochte. Daher sollten, um unser Ver-dauungssystem nicht zu belasten, Rohkost und Blattsalate auch im Sommer nicht das Hauptge-

richt, sondern eher eine Beilage sein. Andern-falls kann das Verdauungssystem durch die Er-nährung verlangsamt und geschwächt werden.Ein Problem der „sommerlichen“ Ernährung ist, dass gerne sehr kalte Speisen und Getränke genossen werden. Speiseeis, sehr kalte Milch-produkte und eisgekühlte Getränke bieten uns zwar für einen kurzen Moment Abkühlung. Dau-erhaft schädigen diese extrem kalten Speisen und Getränke jedoch die Verdauungsorgane, was sich zum Beispiel durch Verdauungsproble-me nach dem Konsum dieser Nahrungsmittel äußern kann. Um die belastende Wirkung auf die Verdauung zu verringern, empfiehlt es sich daher, sehr kalte Speisen (z. B. aus dem Eisfach oder Kühlschrank) auch an heißen Tagen vor dem Verzehr kurz außerhalb des Kühlschranks stehen zu lassen.

Insgesamt bietet uns das sommerliche Nah-rungsangebot viele Möglichkeiten, unsere Er-nährung zu bereichern und schmackhafte und wohltuende Gerichte zuzubereiten. Im Folgen-den werden einige Rezepte vorgestellt, die sich speziell für diese Jahreszeit eignen.

Rezepte für sommerlichen Genuss

Autorenportrait:

Gertraude Huber

Ausbildung in Chinesischer Ernährung seit vielen Jahren bei Martha Heinen und Joachim Stuhlmacher. Seit vielen Jahren kocht sie zu Hause nach chinesischer Tradition und unterrichtet ihr Wissen in entsprechenden Kursen.

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aubErginEn–tomatEn- auflauf mit roSmarin und SchafSkäSE

Auberginen sind süßlich im Geschmack, sie küh-len den Körper und bewegen das Blut. Tomaten sind im Geschmack sauer bis süß. Dieses Gemüse schmeckt je nach Standort und Sonnenreifung sehr unterschiedlich. Tomaten sind thermisch kühl bis kalt, das macht sie zu einem idealen Sommergemüse. Durch das Garen werden sie bekömmlicher. Rosmarin, Oregano und Thymian schmecken bitter und scharf, sie sind in diesem Rezept zur Unterstützung der Verdauung einge-setzt.

2 - 3 mittelgroße Auberginen 4 - 5 mittelgroße Tomaten 120 g Schafskäse (Fetakäse) ca. 6 Esslöffel Olivenöl eine gute Handvoll frische Basilikumblätter (ca. 20 Blätter) 2 Teelöffel frischer Rosmarin 1 Teelöffel frischer Thymian 1 Teelöffel frischer Oregano Alle Kräuter grob zerkleinern Pfeffer und Salz

Die Auberginen in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden, auf Küchenkrepp legen und mit Salz bestreuen. Mit Küchenkrepp bedecken und ca. 10 Minuten ruhen lassen. Dann die Auberginen-scheiben unter fließendem Wasser kurz abspülen und mit Küchenkrepp trockentupfen.

Das Olivenöl in einer Auflaufform verteilen. Dann die Auberginenscheiben in der Form schichten und nochmals mit etwas Olivenöl beträufeln. Die Tomaten in Scheiben schneiden und auf die Au-berginen legen. Die Kräutermischung auf die To-maten verteilen. Dann Pfeffer und Salz über das Gemüse streuen. Salz mäßig verwenden, da der Schafskäse in salziger Lake eingelegt ist.

Den Schafskäse in einem Sieb abtropfen lassen und dann mit der Gabel in Stücke zerteilen und als letzte Schicht über das Gemüse geben.

Den Gemüseauflauf im Backofen bei 170 – 180 Grad für 25 bis 30 Minuten backen. Nach 20 Mi-nuten kontrollieren und, wenn nötig, mit Back-papier abdecken, damit der Schafskäse nicht zu dunkel wird.

gErStEnflockEnauflauf mit johanniSbEErEn

Gerste schmeckt süß, sie kühlt den Körper, nährt Blut und Säfte und hat eine diuretische Wirkung.

200 g Gerstenflocken ca. 80 bis 100 g Johannisbeeren 1 Esslöffel Ahornsirup, ½ Liter Milch (alternativ Sojamilch) etwas Butter zum Einfetten der Auflaufform

Die Johannisbeeren waschen und von den Stie-len abpflücken. Gut abtropfen lassen.

Eine feuerfeste Form mit Butter einfetten.

Die Gerstenflocken mit der Milch, dem Ahorn-sirup und den Beeren vermischen. In die Auf-laufform geben und im Backofen bei 175 Grad Backen. Nach 15 Minuten Backzeit nochmals um-rühren und Milch oder Wasser zufügen, damit der Auflauf nicht zu trocken und dick wird.

Zusätzlich kann man den Auflauf jetzt auch mit Zimtzucker bestreuen

Rezepte für sommerlichen Genuss

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Salat auS azuki– und mung–bohnEn mit rotEr und gElbEr paprika

Azukibohnen und Mungbohnen kühlen den Kör-per an heißen Sommertagen. Sie enthalten viel Eiweiß. Aus diesem Grund sind Hülsenfrüchte bei rein vegetarischer Ernährung sehr zu empfehlen. Zitrone und Orange kühlen und erfrischen eben-falls den Körper. Der saure Geschmack hat zudem eine zusammenziehende und die Säfte bewah-rende Wirkung. Die frischen Kräuter unterstützen die Verdauung.

80 g Azukibohnen80 g Mungbohnen1 rote Paprika1 gelbe Paprika2 – 3 Lorbeerblätter2 Knoblauchzehen1 Zitrone

für die Salatsoße:1 Esslöffel Zitronensaft1 Esslöffel Orangensaft2 Esslöffel Balsamicoessig5 Esslöffel Olivenöl1 Bund Basilikum½ Bund Petersilie½ Bund MinzePfeffer und Salz zum Abschmecken

Die Bohnen über Nacht (mindestens 12 Stun-den) einweichen. Um die helle Farbe der Mung- bohnen zu erhalten, ist es sinnvoll, die Bohnen nach Sorte getrennt einzuweichen und auch se-parat zu kochen.

Das Einweichwasser wegschütten. Die Mung-bohnen mit reichlich Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Die Knoblauchzehe, eine halbe Zitrone und ein Lorbeerblatt zugeben. Auf klei-ner Flamme leicht köcheln lassen bis die Bohnen gar sind. Die Azukibohnen wie die Mungbohnen zubereiten.

In der Zwischenzeit die Salatsoße zubereiten. Die Basilikumblätter in größere Stücke zerreißen, die Petersilie und die Minze fein hacken. Den Zitro-nensaft, den Orangensaft und den Balsamicoessig mit den frischen Kräutern mischen. Das Olivenöl nach und nach zugeben und gut vermischen. Die Salatsoße mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Die gekochten Bohnen abgießen und Lorbeer-blatt, Zitronenhälfte und Knoblauchzehe entfer-nen. Die Mungbohnen und die Azukibohnen in eine Schüssel geben. Die Salatsoße über die war-men Bohnen gießen und gut vermischen.

Rote und gelbe Paprika in kleine Stücke schnei-den und mit den Bohnen vermischen.

Den Salat noch einige Zeit ziehen lassen und kühl servieren.

Rezepte für sommerlichen Genuss

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polEnta–SchnittEn mit Spinat

Polenta ist Maisgrieß, je feiner der Grieß, desto kür-zer die Zubereitungszeit. Mais ist sehr nahrhaft und gut bekömmlich. Er schmeckt süß und stärkt die Ver-dauungsorgane Milz und Magen, thermisch wirkt er neutral, er verändert also die Körpertemperatur nicht. Mais wirkt zudem diuretisch, das bedeutet, dass überschüssige Flüssigkeit ausgeschieden wird, Spinat hat eine erfrischende Wirkung auf den Körper, er nährt das Blut und die Säfte. Muskat wärmt und fördert die Verdauung.

300 g Polenta (Maisgrieß)1 l Gemüsebrühe100 g geriebener Parmesankäse2 Eier500 g frischer Spinat½ Teelöffel gemahlene Muskatnuss2 Knoblauchzehen,PfefferSalzca. 2 – 3 Esslöffel Olivenöl

Den Spinat gründlich waschen und die Stiele entfer-nen. In einem großen Topf etwas Olivenöl erwärmen. Dann den Spinat nach und nach in den Topf geben und einige Minuten mit niedriger Hitze garen. Der Spinat fällt zusammen und verringert sein Volumen um ca. 2 Drittel. Die zerkleinerten Knoblauchzehen und das Muskat zugeben. Zusätzlich noch mit frisch gemahlenem Pfeffer und Salz abschmecken. Den fertigen Spinat grob zerschneiden und in einem Sieb abtropfen lassen. Die Flüssigkeit kann zum Kochen weiterverwendet werden.Die Gemüsebrühe in einem großen Topf erhitzen und den Maisgrieß unter Rühren in die kochende Brühe einstreuen. Dann auf kleiner Flamme ca. 15 Minuten (oder nach Kochanweisung auf der Packung) garen. Dabei immer wieder umrühren. Polenta setzt gern am Topfboden an, deshalb sollte man die Polenta nicht alleine garen lassen. Bei Bedarf kann noch Was-ser oder Gemüsebrühe zugegeben werden. Wenn die Polenta gar ist, vom Herd nehmen und den ge-riebenen Parmesankäse unterrühren.

Den Spinat mit der noch warmen Polenta vermi-schen, die Eier unterrühren und die Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech etwa 2 cm dick verstreichen. Mit einem Backpinsel das Olivenöl auf der Polenta verstreichen. Im Backofen bei 200 Grad 20 Minuten backen.Die fertige Polenta in Stücke schneiden und zum Auberginen–Tomaten–Auflauf servieren.

Rezepte für sommerlichen Genuss

Das Geheimnis der gesunden Mitte

Ernährung für Gesundheitund Wohlbefinden

Buch von Silja Thiemann& Irene Kruse

Moderne Er kenntnisse der Ernährungs wissen schaft verbinden die Autorinnen mit der Weisheit der chinesischen Medizin und überzeugen durch alltagstaugliche Ernährungstipps und inspirierende Einfachheit.

ISBN 978-3935367-71-4Preis 28,00 Euro

Neu!

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Foto: © Monkey Business - Fotolia.com

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Lass die

in dein Herz

Diese Aussage ist leichter gesagt als getan! Die Sonne ist in der Chi-nesischen Medizin ein Symbol, vielleicht das Symbol für das Yang, die aktiven Energien, die Wärme, den Tag und das Licht. Wir sagen ja auch:

„Da wird einem warm ums Herz!“.

Doch wie geht das? Wie wird einem warm ums Herz? Wie bekommt man Licht und Wärme

in das Herz? Wie wird man herz-lich? Und was be-deutet es überhaupt? Reicht es, sich das einfach vorzunehmen? Reicht es, sich das einzureden? Oder ist es schwieriger als zuerst gedacht?

In der chinesischen Kultur und den alten Tradi-tionen des Buddhismus, Konfuzianismus und Daoismus ist die Öffnung und Entwicklung des Herzens ein Hauptaspekt des Lebens und diese Öffnung des Herzens, dieses Füllen des Herzens mit Licht und Wärme muss trainiert, muss kulti-viert werden.

klEinES Ego

Den wichtigsten Teil dessen kann man nicht er-lernen im Sinne einer Technik. Dies wird spontan, im gelebten Moment einfach geschehen. Doch wir können mit einigen Methoden helfen, wir können es trainieren, eben kultivieren. Wir kön-nen diesen Prozess, der es sicher ist, fördern. Zum

Einen sollen wir unser EGO schmälern. Mir fällt immer wieder auf, wie wenig wir noch an ande-re Menschen und Lebewesen denken, sondern wirklich oft nur an uns selbst. In der Schule erzie-hen wir die Kinder heutzutage auch schon dazu, dass sie da selbst durchkommen müssen, dass je-der letztlich nur an sich denkt, dass jeder für sich schauen muss. Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner. Eine katastrophale Erziehungsmethode. Die fol-gende Zeichnung verdeutlicht hoffentlich, was ich mit katastrophal meine.

Wenn jeder nur an sich denkt, dann ist im Ideal-fall für alle gesorgt. Eben durch sich selbst. Doch wie wir sofort der Darstellung, aber viel mehr unserem Verstand, entnehmen können, sind alle ziemlich vereinsamt und allesamt Einzelkämpfer geworden. Welch traurige Zukunftsvision sich da anbahnt. Wollen wir das wirklich so leben? Soll so unsere Zukunft aussehen? Jeder ein Einzelkämp-fer! Jeder für sich? Jeder gegen Jeden! Noch habe ich ein wenig Hoffnung, dass genau dies niemand von uns im Grunde seines Herzens möchte!

Sonne

Titelthema

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Die Buddhisten predigen Mitgefühl als eine Me-thode zur Kultivierung des Herzens; dass wir es wieder lernen sollen, an andere Menschen und Lebewesen zu denken. Alles was wir tun, sollte in Bezug zu unseren Mitmenschen gesetzt und gelebt werden. Unser Umfeld, egal ob eng oder weit, soll mitbedacht werden bei all unseren Ta-ten. Wie in der Methode zuvor, ist im Ideal für alle gesorgt! Doch im Unterschied zur Vereinsamung als Resultat, entsteht ein Geflecht von sozialen Kontakten, ein Gefühl von Zusammengehörig-keit, eine Ruhe und Sicherheit, weil ich weiß, der andere wird für mich da sein, wenn ich ihn brau-che. Wir wären sicher angstfreier und automa-tisch herzlicher.

gEbEn Statt nEhmEn

Geben, gerne geben, gerne helfen, auch wenn es für uns ein Opfer ist, das ist eine weitere alte Idee aus der chinesischen Klassik. Wenn Sie spenden, spenden Sie dann so viel, dass es Ihnen ein we-nig weh tut? Müssen Sie deshalb auf etwas ver-zichten oder zumindest eine Zeit länger warten, bis sie es sich erfüllen können? Helfen Sie in der Nachbarschaft oder bei Freunden oder geben Sie alles in Ihrer Familie, auch wenn Sie eigentlich et-was anderes vorgehabt haben. Wenn Sie damit anfangen, dann kommt langsam wieder Sonne in Ihr Herz. Wenn Sie den Nächsten, den Sie als Christ ja lieben sollen wie sich selbst - ist das nicht genau dieselbe Aussage? - wirklich mit einbezie-hen in Ihr Denken, in Ihr Tun, dann strömt wieder mehr Wärme in Ihr Herz! Wenn Sie mal verzich-ten, obwohl Sie Recht haben, dann spüren die Mitmenschen wieder Ihre Herzlichkeit. Ohne die-ses Prinzip, man könnte es fast als Mutterprinzip bezeichnen, wären wir alle nicht auf diesem Pla-neten. Doch wir sollen geben, ohne etwas dafür zurück zu verlangen! Dies wiederum praktizieren heutzutage auch nicht mehr viele Mütter oder Menschen. Selbst mit diesem Mutterprinzip in sich, tun sich viele Mütter (und Väter) schwer, ihre Kinder auch so schnell es geht auf eigenen Füßen stehen zu lassen. Wir halten fest an unseren Kin-dern und wir wünschen, ja wir verlangen es fast, dass sie das Leben so leben, wie wir es gerne hät-ten. Wir nehmen Einfluss auf die Freunde unserer Kinder, auf den Berufsweg, den zukünftigen Part-ner. Dies hindert uns daran, unser eigenes Leben zu leben, aber es hindert natürlich auch das Kind daran, erwachsen im Sinne von frei und eigen-ständig zu werden.

Ja, das Herz, im chinesischen Xin, ist schon ein seltsam Ding! Es erschüttert unsere moderne

Denk- und Lebensweise fundamental. Liebe, Mit-gefühl, Vergebung, Dankbarkeit, Vertrauen sind zentrale Aspekte solch eines offenen Herzens! Dort finden wir keinen Geiz, keine verweigerte Solidarität (nichts anderes ist Geiz ja!), kein nur ICH bin wichtig, keinen Alleinanspruch, kein für immer und kein vielleicht später. Auch abwägen oder analysieren gibt es im Herzen nicht. Das Herz kennt nur Einheit und die ist eben EINS. Sie kann nicht zergliedert werden! Sie kann nicht nur etwas tun. Das Herz tut alles vollständig, auf-richtig, ganz und ohne Verstand! Oh Gott, geht es Ihnen jetzt auch so wie mir? Ohne Verstand? Ja spinnt denn der Stuhlmacher? Ist der nicht recht bei Trost? Man soll niemals ohne Verstand sein! Doch genau das fordert das Herz! Genau da liegt der „Hase im Pfeffer“! Wir müssen tatsächlich den Verstand, unseren Intellekt, auf den wir alle soo stolz sind, diesen müssen wir wieder in seine Schranken weisen. Ist der Verstand überflüssig? Nein, natürlich nicht, man kann damit einkaufen gehen, planen, kochen, Autos reparieren und sich waschen, aber die Welt, das wahre Sein, das können wir damit ganz sicher nicht erfassen? Können wir Liebe, Glück, Weisheit, Zufriedenheit mit dem Intellekt erlangen oder zumindest ver-stehen? Wenn dies ginge, warum sind dann so viele intelligente Menschen unglücklich? Warum sind denn gerade die Menschen in den „intelli-genten“ Industrieländern so unzufrieden, so de-primiert, so ausgebrannt? Warum sind Sie nicht zufrieden, nicht dankbar für jeden Tag und alles, was Sie schon haben? Warum wollen auch Sie ständig mehr obwohl Sie merken, dass Sie nicht mehr können? Dass es reicht!

lachEn und lEbEn SiE - Wild und gEfährlich

Lassen Sie wieder die Sonne in Ihr Herz! Lachen Sie mal wieder aus tiefstem Herzen! Leben Sie mal wieder aus tiefstem Herzen! („Lebst du schon, oder schraubst du noch?“ in Anlehnung an IKEA.) Freuen Sie sich mal wieder über wirklich kleine Dinge! Blumen die blühen, Ampeln die grün oder auch rot sind (hoffentlich nicht gleichzeitig!), to-bende, laute Kinder, verliebte Paare, weise alte Menschen, ein freundlicher Blick eines anderen Menschen, stille Momente, genügend Schlaf, we-nig fernsehen, eine schöne Meditation oder eine einfache Tasse Tee oder Kaffee, die Sie wirklich genossen haben und nicht einfach verschlungen! Lachen und tanzen Sie, gerade jetzt im Sommer und ertränken Sie nicht ständig ihr Leben in Alko-hol, Tabak oder anderen Drogen. Seien Sie doch berauscht vom Leben selbst! Von der Einfachheit

Lass die Sonne in dein Herz

Autorenportrait:

Joachim StuhlmacherQigong-Ausbilder, Autor,

Verleger, Künstler

www.stuhlmacher-joachim.de

www.lotus-press.com

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des Alltags oder der aufgehenden Sonne. Lassen Sie mal wieder Wärme in Ihr Herz, so dass andere um Sie herum diese Wärme spüren, ja von ihr er-griffen werden! Leben Sie neu, anders, frisch und kreativ und nicht so wie Loriot es mal zeigt, nur in grau. Immer dasselbe, immer so, wie es sein soll und andere es Ihnen vorschreiben wollen!

Seien Sie frei im Herzen, auf dass es hüpft und ansteckend gute Laune verbreitet. Lieben Sie die Menschen, allesamt, nur so können wir unser Herz zurück gewinnen. Doch übertreiben Sie es nicht. „Zuviel Freude schadet dem Herzen!“ heißt es im Huangdi Neijing, dem ältesten Medizin-klassiker Chinas. Unsere „Spass-Gesellschaft“, die nur noch gierig ist, „Spass“ als Lebensziel entwik-kelt hat, die tiefe innere Freude und freudiges Berührt-Sein inzwischen leider mit oberflächli-chen Begierden und Hysterie verwechselt, dies schadet dem Herzen. Wir spüren das alle und wir wünschen uns etwas anderes! Ein liebevol-les, eben herzliches, tief empfunden glückliches Leben voller Ruhe, Glückseligkeit, Zuversicht, Vertrauen und Zufriedenheit. Danach sehnen wir uns und danach sollten wir auf die Suche gehen. Dieses Leben gibt es, es liegt vor unserer Haustür, nämlich in uns selbst!

mEditation

Meditation ist ein weiterer wichtiger Schlüssel zur Wiederentdeckung unseres Herzens. Innen-schau führt uns zu unserer eigenen Herzlichkeit. Wie meinte doch seine Heiligkeit, der 14. Dalai Lama: „Sei jeden Tag mindestens 1 Stunde mit dir allein!“. Ziehen wir uns von der Hektik des Alltags

zurück, seien wir für uns und mit dem Universum allein in einem tiefen Austausch. Suchen und entdecken wir unsere wahre Natur, unser wahres Herz. Qigong, Taijiquan, Yoga, Feldenkreis, Bioen-ergetik, Meditation jeder Art sind wundervolle und Freude bereitende Methoden um uns selbst und unserem Herzen wieder etwas näher zu kom-men. Dies ist die Hauptaufgabe des Menschen, die Entwicklung seiner Herzlichkeit. So heißt es in den alten Klassikern der Chinesischen Medizin, dass das Herz das wichtigste Organnetzwerk im menschlichen Körper ist. Es ist das Kaiserin-Or-gan. Es steht über allem! Was steht über allem? Die Einheit der Welt, die Zusammengehörigkeit aller Lebewesen steht über allem! Fangen wir an und finden wir zurück zu unserer tief empfun-denen Liebe zum Kosmos, zum Großen Ganzen, zum Universellen Geist, zur Göttlichkeit...nennen Sie es, wie Sie wollen! Und der Sommer ist die beste Zeit, sein Herz zur Entfaltung zu bringen. Seien Sie viel in der Natur, feiern Sie, lassen Sie sich von den Wäldern, den Wiesen und Blumen berauschen. Tauschen Sie sich aus, gehen Sie aus, treffen Sie Freunde und genießen Sie das Leben. Grillfeste, Spaziergänge, Urlaub sind Aktivitäten des Sommers. Gehen Sie spät ins Bett (nicht zu spät natürlich!) und stehen Sie früh wieder auf. So steht es im Huangdi Neijing als Lebenshaltung für den Sommer. Nutzen Sie diese Zeit, denn bald kommt der Herbst, die Energie ändert sich, unser Lebensrhythmus, unsere Aufgaben ändern sich. Doch jetzt feiern Sie Ihre Lebendigkeit und teilen Ihre Herzlichkeit mit Anderen!

Lass die Sonne in dein Herz, jetzt sofort, ohne Ausreden...!

Lass die Sonne in dein Herz

Foto: © contrastwerkstatt - Fotolia.com

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BenBiao - Das Magazin Taijiquan - Die Innere Kampfkunst

DieTaiji-Therapie

Teil 2

Wir sterben. Alle. Zu jeder Zeit sterben Men-schen überall auf der Welt und in jedem

Moment stirbt genau dieser und wird unwider-rufliche Vergangenheit. Doch von der Seite des Todes aus betrachtet, bedeutet dies, dass wir in diesem Zwischenraum, in der Zeit, leben. Und in dieser Zeit können wir etwas tun. Ja, um etwas zu tun, sind wir hier. Da ist das Nichtsein (wu) und da ist das Sein (you). Da ist Ruhe (jing) und Bewe-gung (dong). Die Ruhe des Nichtseins und die Be-wegung des Seins. Beide Bereiche sind ebenfalls Aspekte eines jeden Augenblicks. Denn das Zeit-liche (Taiji) befindet sich im Zeitlosen (Wuji). Jede Bewegung kommt aus der Ruhe und löst sich in eben dieser wieder auf. Leben und Sterben fin-det also in jedem Moment statt. Diese Erfahrung bringt uns zu einer immensen therapeutischen Möglichkeit. Denn wenn ich den Bereich des Seins als Aktivität erkenne, so begreife ich, dass ich hier und jetzt etwas tun kann. Ja, dass es der Sinn meines Seins ist, etwas zu tun. Was jedoch

ist die ureigentliche Absicht dieser Handlung? Warum bin ich, wenn ich doch vergehe? Die ur-eigentlichste Absicht einer jeglichen Handlung ist Heilung. Wir tun etwas, damit es uns besser geht. Therapie ist also kein Begriff eines kurzen Momentes, bis ich Heilung erfahren habe und mich dann zurücklehne, bis Heilung wieder nötig wäre. Nein, Heilung ist ein fortwährender Prozess von Entwicklung, mit all seinen Fortschritten und Hindernissen. Das sich Hinkehren zu Gottes Wirk-lichkeit, das Streben nach Erleuchtung, aber auch der Versuch materiell Sicherheit und Glück erfah-ren zu wollen, sind alles Ausdruck dieses immer-gleichen Wunsches.

Betrachten wir diese Heilung nun geerdet (kun) und in der üblichen Definition von Krankheit, so erreichen wir Heilung (tian, Himmel) also durch aktives Tun. Wir müssen etwas tun. Wir müssen selber losgehen, um unser Ziel zu erreichen. Nun sind wir meist aber zu schwach, um von selbst

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„von der Erde in den Himmel“ zu kommen. Da-her wird uns geholfen. Doch genauso, wie wir der Hilfe bedürfen, bedarf die Hilfe unseres Engage-ments. Ich muss das Nicht-Tun (wuwei) tun (wei-wuwei), sonst ist es Ignoranz und Laissez-faire.

2006 kam eine junge Frau mit so starken Gehbe-hinderungen zum Taijiquan, dass es ihr nur mit größter Anstrengung und Konzentration über-haupt möglich war, wenige Schritte zu gehen. Sie suchte nach Hilfe. Zunächst wurde sie abge-wiesen, da der Lehrer, an den sie sich zunächst wandte von einem Standart ausging und der Meinung war, sie könne schließlich und endlich kein Taijiquan lernen. Doch was bedeutet es, Taijiquan zu lernen? Hier geht es nicht um Gold-medaillien, sondern um den eigenen Ausgangs-punkt. Es geht um Selbsterkenntnis, die richtige Einschätzung der eigenen Situation und dem aus innerem Wunsch hervorgehendem behutsamen Bemühen, täglich Schritt für Schritt im wahrsten Sinne des Wortes voranzukommen. Langsam (man), aber beständig (chang) begannen wir Ver-spannungen zu lösen, ihre Körperstruktur wieder neu auszuloten und auszurichten. Sie begann, diese Korrekturen annehmen zu wollen und be-

ständig danach zu suchen. Geführt begannen wir zusammen Schritt für Schritt zu tun. Einen nach dem nächsten. Der Weg wurde zum Ziel, Sym-bolhaftigkeit und tatsächliche Praxis stimmten vollständig überein. Täglich vergrößerte sich der zurückgelegte Weg. Zu ihren Erfolgen kam die geistige Freude, einen Weg und Ziel für sich ge-funden zu haben, wofür es sich lohnt, jeden Tag aufzustehen und: zu gehen!

Nach zwei Jahren war zwar nach wie vor eine klare Gehbehinderung erkennbar, aber sie ging inzwischen selbstständig wohin sie wollte. Nach drei Jahren erfüllten wir uns alle ihren größten Traum: Einmal nur auf der chinesischen Mauer gehen. Im Jahre 2009 nahmen wir sie mit auf un-sere Chinareise und unter Tränen der Freude er-klomm sie die steilen und anstregenden Treppen der Langen Mauer innerhalb eines zweistündi-gen Spazierganges. Heute ist sie selbst Übungs-leiterin im Taijiquan.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Wo Leben ist, ist Möglichkeit. Wo Möglichkeit ist, kann gehandelt werden. Wo Handlung stattfindet, kommt man zur Ruhe. Taiji ist Ruhe in Bewegung.

Die Taiji-Therapie - Teil 2

Autorenportrait:

Jan SilberstorffTaijimeister

www.wctag.dewww.wctag-hilft.de

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BenBiao - Das MagazinEin Blick über den Tellerrand...

Ramanoja sprach: „Meine lieben Söhne und Töchter, die dunkle und kalte Kali hat begon-

nen. Uns stehen schwere Zeiten bevor.“ …

… „Bamherziger Baba, kommt das goldene Satya zurück?“

„Ja, mein Sohn, … wenn der Tempel der Lüge zer-stört wird, wenn das Fabeltier sichtbar wird.“

Er fuhr fort: „Am 8. August 1985 wurde in Frank-reich das erste Satya-Kind geboren. Wir Yogis waren uns nicht sicher…wir haben uns vergewissert. Es war tatsächlich der Fall.“

… „Manche Yogis meinen, dass die Zeit der Mensch-heit auf diesem Planeten zu Ende ist. …auf jeden Fall wird es große Veränderungen geben.“

„Die Änderungen geschehen in vier Wellen. Die er-ste Welle fängt im Jahre 1989 an. ...die vierte Welle schließlich wird von 2012 – 2024 andauern.“

… „Die vierte und letzte Welle von 2012 – 2024 ist

die stärkste und gewaltigste von allen.“

… „und beendet schließlich die Kali-Zeiten.“

„Die Menschheit … steht an einem Scheideweg. Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder die Menschen ändern ihre Wertvorstellungen, die im Kali lauten: „Ich will mehr, größer, schneller, besser.“ Oder sehr viele werden…ihr Leben lassen müssen. Es wird ge-sagt, dass bei den vier Wellen 97% der Menschen sterben werden. …beispielsweise durch Erdbeben, Epidemien oder in großflächigen Kriegen…auch Reichtum kann niemanden retten. Nur die werden überleben, die eine bestimmte geistige Stufe er-reicht haben.“

„…Ich möchte hier betonen: Es muss nicht so kom-men…wenn wir eine kollektive Bewusstseinssteige-rung erreichen können. Geht in die Welt hinaus und findet Menschen, die bereit sind sich zu ändern. …habt Mut und seid wachsam, arbeitet an eurer spiri-tuellen Entwicklung…!“

„Gott segne euch alle!“

Die Prophezeiungen von Ramanoja 1989-2025Von Yogi Benajan (Amir Hermkes)

Im Jahre 1985 hielt der erleuchtete indische Yogi-Meister Ramanoja (aus der Ashtanga-Tradition) eine vielbeachtete Rede über das bevorstehende neue Zeitalter der Menschheit.Er prophezeite für die Zeit von 1989 – 2025 den Wandel des Menschen in eine neue Lebenskultur.

ISBN 978-3-935367-72-1 Preis 14,00 Euro

Auszüge aus der Rede seiner Heiligkeit Sri Swami Ramanoja im Jahre 1985

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BenBiao - Das Magazin Rätselhaftes Kreuz & Quer

Ich bin eine Wandlungsphase und stehe für:

den Frühling,

das Wachsen,

die Wiedergeburt

die Tatkraft und den Mut neue Dinge in Angriff zu nehmen.

Gürtelgefäß (chin.)

19

Ich kontrolliere das Feuer

14

6

Herz (chin.)

4

Energie-zentrum

Yin-Organ des Feuers

24

5

Yang-Organ des Feuers

Symboldes Yin

20

22

Symboldes

Herzen

1

1023

Symboldes

Yang

Bestes natürliches Heilmittel

15

18

Geisteswesen des Herzen

Farbe des Sommers

Emotiondes Herzen

2

13

chinesischeKindermassage

Wüstenlilie

3

12

17

körperl. Substanz

7

26

2511

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Hexagramm II„Die Erde“

WunderbaresSommergemüse

Hexagramm I„Der Himmel“

Ich erhole mich am besten im Liegen,

mag keinen Druck und liebe Massage.

Meine Leitbahn durchdringt besonders stark den Unterleib und die Zeugungsorgande

und ich werde auch als „das Frauenorgen“ bezeichnet.

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Lösungswort:

WEr bin ich ???

21

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

2625242322212019181716

Und so geht‘s...

Einfach das richtige Lösungswort per E-Mail an: [email protected] oder postalisch an:Lotus-Press, Linnenkampstr. 23, 49549 Ladbergen (Stichwort: Rätselhaft) senden, und das neu erschie-nen Ernährungsbuch „Das Geheimnis der gesunden Mitte“ gewinnen.Einsendeschluss ist der 05.08.2011(Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)

Viel Spaß beim rätselhaften Kreuz & Quer!

Das Lösungswort vom letzten Kreuz & Quer lautet: LOTUSBLUETEGewonnen haben Frau Winnie W., Frau Birgit K. sowie Frau Stephanie K.

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BenBiao - Das Magazin

TCM -traditionelle chineSiSche medizin

Was ist das eigentlich?

Obwohl wir eine Zeitschrift für fernöstliche Heilmethoden sind, liegt unser Schwerpunkt

auf der bekannten und inzwischen weltweit an-erkannten TCM, der Traditionellen Chinesischen Medizin.

Zu Beginn einer Reihe von Artikeln über die Chine-sische Medizin und deren vielen Schulen und The-rapiezweige, bildet dieser Artikel den Auftakt um Ihnen einige erste Ideen der Chinesischen Medizin ganz allgemein und einführend vorzustellen.

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EnErgEtiSchE mEdizin

Generell muss man zuerst erwähnen, dass die TCM eine energetische Therapie ist. Die Chine-sen haben ein jahrtausendealtes System ent-wickelt, wie und wann und warum sich Energie (Qi) in unserem Körper bewegt. Bewegen sich die Energien nicht oder unharmonisch, so führt dies zu Beschwerden und Störungen, später zu Erkrankungen und letztlich zum Tode. Ihr Wissen über energetische, also eher „unsichtbare“, nicht so offensichtliche Wirkprinzipien ist enorm und hochentwickelt. Unser Körper besitzt ein weitrei-chendes Energiesystem, welches ihn vollständig durchströmt. Ohne hier näher ins Detail gehen zu wollen, mag ein kleines Beispiel dazu dienen, diesen Energiebegriff kurz zu umreißen. Wenn wir jeden Tag müde und ausgelaugt sind, weil wir die letzten Wochen zu viel gearbeitet haben, so mögen dennoch alle wissenschaftlichen Para-meter wie Blutdruck, Blutbild, Sinnesfunktionen, Gehirnfunktionen etc. normal sein. Ein Schulme-diziner würde nichts Auffälliges finden. Dennoch fühlen wir uns müde und nicht belastbar. In der TCM wäre dies bereits ein Symptom auf eben dieser energetischen Ebene. Die TCM würde versuchen, diesen Energiemangel schnellstens auszugleichen. Wir möchten hier nur andeuten, dass es durchaus viele Geschehnisse im Leben gibt, die nicht sofort oder gar nicht wissenschaft-lich messbar oder belegbar sind. Liebe wäre ein weiteres Beispiel dafür, dass unsere Wissenschaft, so gut sie auch sein mag, ihre Grenzen hat und bestimmte Aspekte ausklammert, weil sie darauf keine oder nur unzureichende Antworten hat. Die TCM ist einfach nur anders, aber dennoch sehr, sehr fundiert und durch Jahrtausende hin-durch bewiesen in ihrer Wirksamkeit.

kräutErthErapiE

Obwohl bei uns die Akupunktur am bekanntesten ist, wird in der Chinesischen Medizin überwiegend mit der Kräuterkunde therapiert. Es heißt, etwa 80 % der Behandlungen erfordern eine Therapie mit Kräutern. Darunter verstehen wir den Einsatz von Nahrungsmitteln, Kräutern, Mineralien und Tierprodukten in Form von sog. Dekokten, als Auf-guss-Zubereitungen. Heutzutage werden oft Gra-nulate oder Pulver eingesetzt, da dem Patienten das tägliche Aufkochen eines Sudes nicht mehr zugemutet werden soll. Diese Rezepturen, Kom-positionen von Kräutern, werden genau auf den Körper und die Beschwerden des Patienten zuge-schnitten und sollen das innere Gleichgewicht der Organe und ihrer Funktionen wieder herstellen.

akupunktur

Die Akupunktur ist der bekannteste Bereich der TCM und kommt oft zusätzlich zur Kräuterthera-pie, manchmal auch als Hauptbehandlung zum Einsatz. Die TCM kennt hunderte von sog. Aku-punkturpunkten, an denen unsere Lebenskraft beeinflusst werden kann mit Nadeln, die in den Körper gestochen werden. Der Einsatz der Nadel- und Wärmetherapie ist ebenfalls äußerst vielfältig und reicht von der Therapie eher äußerer Erkran-kungen, wie beispielsweise Knieschmerzen oder Nackensteifheit, bis hin zu Erkrankungen innerer Organe, die entsprechend dem Wissen der TCM gereinigt oder gestärkt werden.

maSSagE

Die klassische chinesische Massage, Tuina oder Anmo genannt, hat unterschiedlichste Techni-ken zur Therapie aller möglichen Beschwerden und Krankheiten. Die Behandlung kann eher an der Oberfläche, z. B in Muskeln und Fleisch statt-finden, aber sie kann auch bis tief hinein in das Gewebe um die Knochen herum hineinreichen. Neben diesem Einsatz durch entsprechend aus-gebildete Therapeuten gibt es den zweiten gro-ßen Bereich der sog. Massagen zur Selbsthilfe. Hier werden dem Patienten Massagetechniken und -punkte gezeigt, die er möglichst mehrfach täglich selbst massieren soll, um die Ergebnisse der Therapie insgesamt zu verbessern und zu festigen. Außerdem gibt es kleine Massagepro-gramme, die der Patient vorbeugend ausführen soll, um Beschwerden möglichst zu vermeiden. Dies ist ein ganz wichtiger Aspekt innerhalb der TCM, selbst etwas für seine Gesundheit zu tun.

diE 5 SäulEn dEr tcmHeute wird sehr gern über die 5 Säulen der TCM gesprochen. Diese 5 Säulen sind im Allgemeinen:

1. Kräutertherapie

2. Akupunktur und Wärmetherapie

3. Massage

4. Ernährungslehre

5. Qigong

Was ist TCM? - Geschichte, Hintergründe, Wissenswertes

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ErnährungSlEhrE

In diesem Bereich der TCM finden wir ein riesiges Wissen über die Wirkung von Nahrungsmitteln aller Art und auch über die Funktionsweise des menschlichen Verdauungssystems. Was dieses Wissen über Nahrungsmittel und Kräuter angeht, so gibt es wohl kein umfassenderes System als das in der TCM. In einem alten Klassiker der TCM heißt es denn auch: “Ist er ein Arzt oder Koch?!“. Dies verdeutlicht den Stellenwert des Essens und der Nahrungszubereitung. Gerne werden den Patienten Empfehlungen an die Hand gegeben, welche Nahrung empfehlenswert und welche eher eine Zeitlang zu meiden ist. Auch dieses Wissen ist sehr gut für die Prävention von Be-schwerden und Erkrankungen nutzbar.

Qigong

Einigen vielleicht bekannt als chinesische Heil-gymnastik. Doch die Übungen des Qigong ha-ben höchstens äußerlich Ähnlichkeit mit unserer Gymnastik. Ihr Ansatz ist sehr viel tiefgehender und weitreichender als gymnastische Übungen. Genau genommen kommen die Anfänge der TCM aus dem Wissen, den Fähigkeiten und Erfah-rungen von Qigongmeistern, vielleicht korrek-ter Dao-Meistern aus der Antike. Diese „Wahren Menschen (chin. Xian Ren)“ hatten durch ihre au-ßerordentlichen Fähigkeiten - gewonnen durch ihre langjährige Meditations- und Dao-Praxis - ein enormes Wissen aus der energetischen und der seelischen Welt empfangen, welches sie im Lau-fe der Zeit immer mehr systematisiert haben. Mit Ihrem „Himmelsauge“ konnten sie, ähnlich wie es heutige Röntgengeräte können, in den mensch-lichen Körper schauen und so tiefgreifende Zu-sammenhänge über die Komplexität der Welt er-langen. Ärzten des Altertums wie beispielsweise Hua Tuo, Sun Simiao, Huangdi, Zhang Sanfeng - um nur einige Wenige zu nennen - haben wir es zu verdanken, dass die Chinesische Medizin zumindest einen großen Anteil an der „Medizin der Zukunft“ hat, die eben Körper, Atem, Energie, Psyche, Geist und Seele schon lange als Einheit erkannt und entsprechend behandelt haben. Die Übungen des Qigong werden also ebenfalls zur Therapie und zur Vorbeugung praktiziert. Außer-dem sollen sie uns zu unserem wahren Kern, uns zu mehr Erkenntnis über unser „Wahres Selbst“ führen.

Heutzutage werden all diese und weitere Metho-den, wie etwa das Schröpfen, in der TCM genutzt. Je nach Situation in Kombination aller, einiger oder vielleicht wird nur mit einer Methode vor-gegangen.

Dies soll als erster Überblick über ein riesig gro-ßes und einzigartiges Medizinsystem reichen. Letztlich sei noch erwähnt, dass es die eine TCM nicht gibt. Doch dazu im nächsten Heft mehr.

TCM - Was ist das eigentlich?

Autorenportrait:

Die Redaktion

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BenBiao - Das Magazin Nachgefragt

Unser 8-jähriger Sohn hat immer wieder Pro-bleme mit Mandelentzündungen. Der Kinder-arzt rät uns sie entfernen zu lassen. Wir wür-den aber lieber auf Alternativen zurückgreifen bevor wir soweit gehen. (w., 38)

Prinzipiell sind TCM-Therapeuten nicht so schnell mit Operationen. Dies ist der letzte von vielen möglichen therapeutischen Schritten. Die Man-deln gehören zum äußersten Schutzwall des Immunsystems und haben dabei natürlich eine wichtige Funktion. Wenn die Mandeln einfach entfernt werden, ist es für angreifende Bakterien oder Viren viel leichter tiefer in den Körper einzu-dringen. Stellen Sie sich eine Stadtmauer vor und an einem Eingangstor schaffen es die Soldaten nicht mehr, das Tor zu verteidigen. Ist dann ein Abzug der verbliebenen Soldaten der beste Weg oder macht es eher Sinn, die Zahl der Soldaten an diesem Tor zu erhöhen. In der TCM verfügen wir über Methoden, das Immunsystem des Jun-gen wieder zu stärken und funktionstüchtig zu machen. Meistens können die Mandeln erhalten bleiben und sehr oft regenerieren sie vollständig wieder. Dazu ist eine individuelle Diagnose und Therapie bei einem TCM-Therapeuten nötig.

Seit der Geburt meines Kindes vor 3 Jahren schlafe ich schlecht. Obwohl meine Tochter inzwischen durchschläft werde ich Nachts oft wach, komme nicht zur Ruhe, leide unter Herzrasen und mache mir viele Gedanken. Woran kann das liegen und gibt es Hilfe aus dem Bereich der TCM? (w., 30)

Nun, die Schwangerschaft und die Geburt sind sicher mit beteiligt an diesem Problem, da wäh-rend dieser Zeit die Mutter sehr viel Energie, Blut und Essenz an das Kind gibt. Deshalb werden in China Mütter direkt nach der Geburt mit Hühner-kraftsuppe und entsprechenden Kräutern ver-sorgt, um diesen natürlich auftretenden Mangel schnellstens wieder auszugleichen. Da das Blut den Geist beherbergt, wird die Stärkung des Blu-tes auch den unruhigen Geist besser verankern und der Schlaf wird automatisch tiefer werden. Empfehlenswert wäre sicher eine blutstärkende Therapie mit Kräutern und Akupunktur. Zudem bieten sich Methoden der Massage und des Qi-gong an. Massagen entspannen die Leber und entlasten somit auch das Herz und Qigong, insbesondere einfache, aber sehr effektive Me-thoden wie das „Stille Sitzen“ (Meditation) oder entsprechende Atemübungen können das sog. „Untere Energie Zentrum“ (Xia Dantian) stärken und ebenfalls den Körper kräftigen und den Geist beruhigen. Diese Methoden sind außerdem sehr hilfreich, um das ständige „gedanklich sich im Kreise drehen“ zu beenden. Gutes Essen, viel Ruhe und ausreichend Bewegung gehören so-wieso zum Therapieprogramm.

Bitte senden Sie Ihre Fragen an:

[email protected]

(Stichwort: Nachgefragt)

Unsere TCM-Experten beantworten sie gerne!

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Schlaf dich

In der Chinesischen Medizin und den alten Werken zur gesunden Lebenspflege (Yangsheng), hat der Schlaf eine besondere Bedeutung.

Schlaf, so steht es in den alten Werken ge-schrieben, ist die natürlichste Medizin des

Körpers. Schlaf ist ein äußerst wichtiger Faktor in der Selbstregeneration und in der Selbstheilung des Körpers.

diE EntStEhung dES SchlafES auS chinESiSchEr Sicht

Abends zieht sich der Geist und das Qi des Men-schen, insbesondere das Yang-Qi zurück ins Kör-perinnere. Zuerst sinkt es zu den Füßen um von dort durch ganz bestimmte Transportwege (Au-ßerordentliche Gefäße) ins Innere der Knochen und der Organe zu gelangen. An genau diesen Orten wird es über Nacht praktisch wieder aufge-laden. Auch das Blut wird aufgeladen und in den Knochen gestärkt.

Nach ausreichend langer Verweildauer in den inneren Organen und den Knochen strömen frisch aufgeladenes Qi und Blut früh morgens dann wieder Richtung Körperäußeres. Auch da-bei fließt es über bestimmte Energiebahnen, um letztlich am ersten Akupunkturpunkt der Blasen-leitbahn, Jianming, hervorzutreten. Dieser Punkt liegt innen an den Augen zur Nasenseite hin. Die Durchflutung dieses Punktes mit frischer Energie sorgt für den ersten Augenaufschlag der Augen-lider am Morgen. Dann steht uns die Energie für den neuen Tag zur Verfügung.

Der tiefe Schlaf entsteht insbesondere durch ein Loslassen der ICH-Haftigkeit, durch die Aufgabe des Denkens in allen möglichen Konzepten, wer wir scheinbar im Alltag sind. Dieses Loslassen von konzeptionellen Ideen und dem Wunsch nach Si-cherheit, den wir versuchen, in diesen Konzepten aufrecht zu erhalten, sorgt für die stärkste Trans-

gesund

Psychologie in der Chinesischen MedizinFo

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formation, die stärkste Umwandlung von Energie, die dem Körper dann zur Heilung zur Verfügung steht. Dieser Aspekt kann nicht oft genug betont werden, dass wir es lernen müssen, loszulassen und zu vertrauen. Gesunder Schlaf hat viel mit der Fähigkeit zu Hingabe und Vertrauen zu tun.

Gegen Mittag, zur „Mittagsschlaf-Zeit“, gibt es nochmals einen kleineren, aber ebenso bedeu-tenden Rückzug der Energie - insbesondere der genannten Geist/shen-Energie - welche die am stärksten regenerativen Kräfte im Schlaf ent-stehen lassen kann. Dieses Thema erörtern wir in einer der kommenden Ausgaben als eigenes Thema.

Warum iSt Schlaf So Wichtig?

Nun, in der fernöstlichen Heilkunde ist seit Jahr-tausenden bekannt, dass der Körper über ein ein-zigartiges Selbstheilungssystem verfügt. Dazu zählt insbesondere der Schlaf. Folgen wir dem Konzept von Yin und Yang, so wechseln sich Akti-vität und Passivität ständig ab. Wir tun etwas und dann benötigen wir eine Pause. Dieses Prinzip ist so einfach wie wirkungsvoll, es wird nur in un-seren Breiten leider nicht mehr befolgt. Jemand der ständig wachsen muss, der immer erfolgreich sein muss wird zwangsläufig über kurz oder lang an gesundheitlichen Störungen leiden. Eine der stark angestiegenen Zivilisationserkrankungen sind Schlafstörungen! Der Körper folgt diesem Gesetz von Ruhe und Bewegung ständig und benötigt eben entsprechende Pausen. Mehrfach

über den Tag verteilt und am Ende des Tages dann die große, wohlverdiente Nachtruhe.

In dieser Zeit der Pausen und des Schlafes wird die Energie des Körpers erneuert und wir fühlen uns ja nach einer erholsamen Nacht wie „neu“, als wären wir wiedergeboren. So brauchen Er-wachsene etwa alle 90 Minuten eine Pause und ein möglichst vollständiges „rausgehen“ aus dem, was wir gerade tun. Kleinkinder brauchen schon nach wenigen Minuten bzw. Schulkinder nach etwa einer halben Stunde eine Pause. Zum Ausgleich für längeres Sitzen ist auf genügend Bewegung in den Pausen zu achten. Insbesonde-re für Schulkinder kann dieser Umstand nicht oft genug hervorgehoben werden.

gEiSt, pSychE und EmotionEn

Auch der Geist (shen), welcher im Herzen wohnt, zieht sich nachts ins Innere des Körpers zurück um zu ruhen. Hier liegt sicher die Hauptursache für Störungen des Schlafes, da wir als moderne Zivilisationsgesellschaft ja unser ganzes Leben fast ausschließlich mit dem Kopf ausführen. Den-ken ist für viele Menschen, ob gewollt oder unge-wollt, zur Dauerbeschäftigung geworden.

Weil wir es inzwischen für gut befinden ständig „online“, ständig bereit zu sein, aber auch, weil uns Ehrgeiz und Erfolgsstreben auffressen, schaf-fen wir uns ein Leben, in welchem der Geist nicht mehr zur Ruhe kommt. Unsere Verstrickung in unseren Körper und diese sichtbare Welt lässt uns glauben, dass dies alles ist und das wir hier al-les erreichen müssen. So entstehen immer mehr heftige Emotionen wie beispielsweise Begierde nach immer mehr, Unzufriedenheit und Hass auf sich selbst oder den Anderen, Frust und Zorn, Angst vor Verlust, Trauer bei einem Scheitern und letztlich auch noch der Stolz auf all dies zusam-men. Wir erschaffen in uns eine Leere, wir fühlen keine Mitte, keine Wurzel mehr im Unbewussten und so legen wir selbst den Grundstein für stän-dig aufkommende Gedanken, Sorgen, Wünsche, die irgendwann nicht mehr zur Ruhe kommen. Diese ständig aufsteigenden Energien stören den Schlaf am meisten. So wie wir oft selbst der Stress sind, so sind wir auch oft selbst Schlafstörungen. Yin und Yang sind aus dem Gleichgewicht. Das Yang, die Bewegung/Erregung/Hitze hat über-hand genommen und so kann am Abend das Yin, der Schlaf, die Stille nicht vollständig zum Vor-schein kommen.

Schlaf dich gesund

Foto: © Olga Meier Sander / PIXELIO

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SchlafEn SiE lang gEnug

Die Schlafenszeit des Einzelnen kann sehr un-terschiedlich sein, sollte aber mindestens etwa 6 - 7 Stunden täglich betragen. Viele Menschen benötigen etwa 8 - 9 Stunden Schlaf und einige brauchen auch 10 oder 12 Stunden. Wir sollten dies sehr ernst betrachten und uns auf jeden Fall „unsere“ Schlafenszeit nehmen, egal wie lange sie sein muss.

Ein Kennzeichen eines gesunden Schlafes ist das fast sofortige Einschlafen am Abend. Meine Meister sagen immer, dass etwa 1 Minute zum Einschlafen genügen sollte. Der Schlaf sollte we-nigstens 4 - 6 Stunden ohne Unterbrechung am Stück sein und wir sollten morgens fit und erholt aufwachen! Ich möchte diese Feststellung hier nochmals wiederholen: Wir wachen morgens fit und erholt auf! Also nicht erst eine kalt-heiße Du-sche und danach joggen oder 3 - 5 Eimer Kaffee zum Frühstück. Wir werden wach und sind fit!

Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass viele zwar 8 Stunden schlafen, aber oft wach werden in der Nacht, mehrfach zur Toilette müssen, schlecht einschlafen oder auch zu einer bestimmten Zeit wieder wach werden und dann 2 Stunden wach im Bett liegen. Das ist natürlich nicht erholsam. Ebenfalls nicht erholsam ist es, wenn wir zwar schlafen, der Schlaf jedoch die ganze Nacht ober-flächlich bleibt. Wir müssen nach einer guten Nacht einfach wieder fit sein! Das ist das Haupt-kriterium für guten und ausreichenden Schlaf.

WiE kann dEr tcm-thErapEut hElfEn?

Wenn Sie an einer der genannten Störungen leiden, kann Ihnen ein TCM-Therapeut sicher helfen. In einer ausführlichen Diagnose wird er eine entsprechende Behandlung beginnen, die je nach Person sehr unterschiedlich ausfallen kann. Akupunktur und Kräuterarzneien können ebenso dazugehören wie Massage oder Ernäh-rungsvorschläge. Im Gegensatz zur Schulmedi-zin, die mit der Gabe von Schlafmitteln das ei-gentliche Problem des Körpers nicht lösen wird, ist es dem TCM-Therapeuten wichtig, dass Sie auf Dauer wieder aus eigener Kraft gut und erholsam schlafen können. Weder ist eine ewige Medika-mentengabe vorgesehen noch sollen Sie stän-dig wegen Ihrer Schlafstörungen in Behandlung sein. Die Methoden der TCM sind vielfältig und äußerst wirkungsvoll, wie die Praxis immer wie-der zeigt. Zusammen mit einigen Tipps, wie Sie selbst etwas zur Problembeseitigung beitragen

können, werden fast alle Schlafstörungen erfolg-reich therapiert.

daS könnEn Wir SElbSt tun für EinEn gESundEn Schlaf

Geistige Aktivitäten, emotionale Zustände soll-ten gegen Abend langsam und ganz natürlich zur Ruhe kommen. Nicht zu lange fernsehen oder vor dem Computer sitzen, besonders nicht am Abend, denn dies schädigt die Säfte und das Blut, was Schlafprobleme fördert. Insbesondere bei Kindern muss sehr darauf geachtet werden! Die Abendmahlzeit sollte außerdem kleiner sein als die anderen Mahlzeiten, um das Qi nicht zu lange im Verdauungstrakt zu halten, was eben-falls den Schlaf beeinträchtigen würde. Probleme und schwierige Lebenssituationen sollten mög-lichst nicht spätabends diskutiert werden. Auch berufliche Schwerstleistungen sollten möglichst vermieden werden, insbesondere wenn wir älter als 30 Jahre sind oder schon unter Schlafstörun-gen leiden.

Regelmäßige Spaziergänge, Qigongübungen oder ein angenehmes Bad können Schlafstö-rungen positiv beeinflussen. Insbesondere im Qigong gibt es wundervolle, einfache Übungen, die helfen, dass sich Ihr Schlaf wieder normali-siert. Dennoch sollten Sie immer wieder in Ihrem Leben schauen, was genau Ihnen denn eigentlich den Schlaf raubt und diesen Umstand versuchen zu verändern. Der Geist und die Psyche sind aus Sicht der Chinesischen Medizin die häufigste Ur-sache für Erkrankungen, so auch oder besonders für Schlafstörungen. Für diesen Aspekt ist Medi-tation die beste Methode. Das sich Befreien vom EGO durch eine nicht anhaftende Geistes- bzw. Gedankenbeobachtung lässt uns im Laufe der Zeit die Leerheit aller Dinge erfahren. Ein gut ent-wickelter Humor, der auch sich selbst nicht immer ernst nimmt, kann ebenfalls Wunder bewirken.

In diesem Heft finden Sie auch eine ganz prak-tische Übungsanleitung für eine Qigongübung, um wieder besser zu schlafen. Probieren Sie sie aus, mindestens 2 - 4 Wochen lang und Sie wer-den feststellen, dass es funktioniert.

Schlaf dich gesund

Autorenportrait:

Joachim StuhlmacherQigong-Ausbilder, Autor,

Verleger, Künstle

www.stuhlmacher-joachim.de

www.lotus-press.com

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Diagnose und Heilung von energetischen Erkrankungen - Teil 1 (Auszug aus einem Vortrag von Xu Mingtang auf dem Heilerkongress in Seattle 2009)

EnergetischeMedizin

Was ist TCM? - Geschichte, Hintergründe, Wissenswertes

Page 39: BenBiao - Gesundheit & Wellness aus Fernost | Ausgabe #02

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BenBiao - Das Magazin

Guten Abend. Wenn ich nicht weiß was ich sagen soll, höre ich auf mein Herz.

Wissen Sie was mein Herz mir sagt? Es schlägt sehr schnell und sagt mir, dass hier vor mir so viele Spezialisten, Doktoren und unterschied-liche Heiler sitzen. Sie wissen weitaus mehr als ich. Und wenn Sie mir eine Frage stellen, auf die ich keine Antwort weiß, werde ich mein Herz er-neut fragen. Und es wird mir antworten: „Keine Sorge, du musst ihnen ganz einfach nur eine Sa-che sagen.“ „Und was?“ frage ich. „Sag` einfach ‚Ich weiß es nicht‘ “.

Das Thema dieses Abends ist energetische Dia-gnose und Heilung von energetischen Erkran-kungen.

Wir sprechen über Energie/Qi. Was ist Energie? Elektrizität? In China haben Wissenschaftler 40 Jahre lang versucht herauszufinden was Energie ist. Sie scheiterten. Warum? Sie scheiterten weil heute noch keine Technologie existiert mit der man definieren könnte was Energie wirklich ist.

Kennen Sie vielleicht jemanden, der bewei-sen kann, dass Energie existiert? Ich weiß das 1 + 1 = 3 ist. Ist das richtig? Nein. Sagen Sie, in welchem Fall ist diese Rechnung richtig? Als ich noch zur Schule ging fragte ich einen Lehrer: „In welchem Fall ergibt 1 + 1 = 3?“. Der Lehrer antwortete: „Im falschen Fall“. Richtig! Es ist der falsche Fall wenn beim Zusammenzählen von 1 + 1 als Ergebnis 3 herauskommt.

Genauso verhält es sich wenn wir versuchen mit falscher Herangehensweise die Existenz von Energie/Qi zu beweisen. Der falsche Weg kann nicht zum richtigen Ziel führen. So viele Jahre schon wird versucht zu beweisen, dass Energie tatsächlich existiert, und letztenendes kann von wissenschaftlicher Seite aus kein erfolgreiches Ergebnis vorgelegt werden. Wenn ich beispiels-weise Energie in meine Handfläche fließen lasse, können Wissenschaftler nachweisen, dass diese heiß werden und eine messbare Infrarotlicht-strahlung in diesem Bereich wahrzunehmen ist. Wenn jemand eine große Menge Alkohol zu sich nimmt, wird er, ohne dass er Energie in diese Bereiche sendet, ebenfalls große Hitze in seinen Handflächen wahrnehmen. Wir sind bis jetzt nicht in der Lage diese Art von Energie zu beweisen oder auch nur zu messen.

Wenn wir beispielsweise von Qi oder energeti-scher Medizin sprechen, was können wir unter diesem Konzept „Qi“ wirklich verstehen? Lassen

sie uns versuchen den Ursprung all dessen zu finden. Auf diese Weise sollte es uns gelingen ein tieferes Verständnis für Energie zu gewin-nen. Immer dann, wenn ich ein Prinzip nicht ver-stehe, frage ich nach Beispielen. Und je mehr ich davon bekomme, desto besser wird mein Ver-ständnis für die Sache selbst. Je mehr Beispiele desto besser, doch ein wirklich tiefes Verständ-nis entwickelt sich dadurch, es selbst zu fühlen oder selbst zu erfahren. Wenn beispielsweise je-mand sagt: „Schau, das ist Energie. Kannst du sie sehen?“, sind wir oft ratlos. Wir glauben oft nur die Dinge die wir auch sehen können, aber mit Energie wird es da schon schwieriger, denn die meisten von uns können sie nicht sehen. Viel-leicht wird es später einmal so sein, dass wir es können, da muss ich mein Herz fragen.

äuSSErE EnErgEtiSchE EinflüSSE auf diE gESundhEit

Wie wird Qi in der Chinesischen Kultur gese-hen? In der Kultur Chinas wird Qi anders be-trachtet als hier. Luft - das was wir atmen, ein-atmen und ausatmen - das nennen wir Qi. Wir atmen Qi. Wenn jemand stirbt, wisst ihr wie wir das in China nennen? Wir sagen „mei chi le“ was so viel heißt wie „kein Qi“ oder „seine Energie entweicht“. Wenn deine Energie deinen Körper verlässt, dann stirbst du. Wenn wir aufhören zu atmen, sterben wir. Luft ist eine Form von Qi.

Nun, lasst uns eine weitere Bedeutung von Qi anschauen. Im Chinesischen nennen wir es Da Qi, was soviel wie großes, weites Qi heißt und die Erdatmosphäre bezeichnet. Wir nennen dies also auch Qi. Das was unseren Körper umgibt, unsere Aura, wird ebenfalls als Qi bezeichnet. Wir nennen es Wei Qi. Wenn wir von energeti-scher Heilung sprechen, meinen wir dann die Erdatmosphäre? Wir wissen das unsere Gesund-heit stark von dieser beeinflusst wird. Wenn es irgendwo ein Ozonloch gibt wird in dieser Regi-on die Hautkrebsrate höher. Ähnlich verhält es sich, wenn an bestimmten Stellen des Körpers Energie fehlt, und sich dies als Krankheit äu-ßert.

In China haben wir, was die Betrachtung des Qi angeht, ein weiteres Konzept – Klima. Kli-ma ist ebenso eine Form des Qi. Wir nennen es Qi Hou. Gemeint ist die Energie an einem be-stimmten Ort zu einer bestimmten Zeit. Es gibt unterschiedliche Arten von Klima. Und können wir fühlen, dass das Klima sehr stark unsere Gesundheit und unser Leben beeinflusst? Qi,

Energetische Medizin

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und in diesem Fall das klimatische Qi ist überall und eng verknüpft mit Seele, Bewusstsein oder Geist.

Und obwohl unsere Gesundheit sehr stark vom Klima beeinflusst wird, berücksichtigen wir es, wenn es um die Frage nach mehr Wohlergehen und Gesundheit geht kaum. Als ich vor etwa vier Wochen von Russland und Osteuropa nach Seattle zurückkam, sprach ich sehr laut. Meine Studenten waren erschrocken: „Warum hast du so ein lautes Temperament?“. Ich sagte, dass dem nicht so wäre. Und dann nach einer Woche in Seattle hatte auch ich keine Energie mehr, um laut zu sprechen. Mein Feuer war erloschen weil es in Seattle fünf Tage die Woche regnet. Zu viel Regen, zu viel Yin-Energie, jeder verhält sich lieb und nett. Daraufhin fragte ich Leute, warum man niemals Menschen auf der Straße streiten oder schreien sehe. Niemals habe ich diese Si-tuation dort erlebt, denn die Menschen sind einfach sehr nett. Sie haben wenig Feuer und zu viel Yin-Energie. Zudem stellte ich fest, dass dies zu einem weitaus negativeren Phänomen führt – Depressionen. Die Zahl der Depressions-erkrankten ist dort sehr hoch. Wenn wir zu viel Yin-Energie haben, sind wir nicht so begeiste-rungsfähig. Wenn unser Geist, unser Shen, im-mer in einem Zustand von Lethargie ist, können wir sehr leicht in eine Depression fallen. In Seatt-le habe ich sehr viele Patienten die an Depres-sionen leiden. Anders als in China oder Russland (vielleicht liegt es am Wodka), dort habe ich noch keinen Patienten getroffen, der an dieser Krankheit leidet. Wie wir sehen, und eigentlich auch wissen, kann das Klima tatsächlich unsere physische und psychische Verfassung beeinflus-sen.

Ein weiteres Konzept ist Tian Qi. Im Englischen wird es als Wetter übersetzt. Wetter ist Qi. Wir nennen dies Himmels-Qi. Nun, wir wissen, dass das Wetter nicht nur unsere Gesundheit be-einflusst, sondern ebenso unsere Emotionen. Scheint die Sonne, fühlen wir uns gut und ge-hen raus. Ist es bewölkt und trüb, möchte sich niemand bewegen, viele bleiben zu Hause und fühlen sich vielleicht sogar unglücklich und trau-rig. In der Chinesischen Medizin nutzen wir das Wetter, um unseren Gesundheitszustand zu än-dern. Wir nutzen das Wetter, um Krankheiten zu behandeln. Ein Beispiel: Ich habe einige Freunde die Asthma haben. Seit sie in Kalifornien Leben ist ihr Asthma verschwunden. Der Grund dafür ist das heiße und trockene Wetter. Das Wetter hat ihnen geholfen ihren Gesundheitszustand zu verbessern. Eine meiner Klientinnen aus Mos-

kau litt unter Bluthochdruck. Als sie dann nach Spanien ging, konnte sie nicht verstehen, wieso der Bluthochdruck sich gelegt hatte. Der Grund dafür war ebenfalls der Wetterwechsel. Das be-deutet also, Energie/Qi beeinflusst unsere Ge-sundheit.

Wenn wir Energie erforschen, sollten wir nicht nur unsere innere Energie betrachten. Denn un-ser inneres Qi ist sehr schnell beeinflusst von äu-ßerem Qi. Das Himmels-Qi kann sehr stark unser inneres Qi beeinflussen. Und ich bin mir sicher, wir werden das wirkliche Wesen von Energie/Qi nicht verstehen können, solange wir der Him-mels-Energie keine Beachtung schenken. Wenn wir Energie oder energische Medizin erforschen wollen, müssen wir das größere dahinterliegen-de Prinzip von Qi berücksichtigen anstatt uns nur mit der körpereigenen Energie zu beschäf-tigen. Hu Energie, äußeres Qi beeinflusst unser Leben.

In der Traditionellen Chinesischen Kultur gibt es viele Ausdrücke die beschreiben, wie äuße-re Energie unser Leben beeinflusst. Wir sollten unser wissenschaftliches Wissen nutzen um zu verstehen, wie äußere Energien unsere Gesund-heit beeinflussen.

In den letzten 40 Jahren gab es mehr und mehr wissenschaftliche Forschungen zum Thema Energie. Mag sein das wir immer noch nicht be-weisen können was Energie/Qi ist, aber wir kön-nen ihre Auswirkungen beweisen. Manchmal sind wir nicht in der Lage, ein Prinzip auf wis-senschaftlichem Weg zu durchschauen, aber wir können es auf natürlichem Wege tun.

Vorhin im Nachmittagsworkshop fragte ich die Studenten „Was ist Wasser?“. Ein Wissenschaftler sagte: „Ich weiß es, es ist H2O“. Wenn ich Kinder frage: „Wisst ihr was Wasser ist?“, sagen sie mir: „Ich weiß es nicht, wenn du Wasser willst, kann ich dir eine Tasse voll geben.“ Was ist nun die richtige Antwort? Wir wissen nicht was Wasser wirklich ist, wir haben ihm lediglich einen Na-men gegeben. Wer bin ich? Ich weiß nicht wer ich bin. Mein Vater gab mir einen Namen, Ming-tang. Mein Vater gab diesem Körper einen Na-men. Was hat ein Name schon für eine Bedeu-tung?

Wenn wir wirklich verstehen wollen was Wasser ist, müssen wir es erfahren. Wenn wir wirklich verstehen wollen was Energie/Qi ist müssen wir sie erfahren. Wenn ich euch Energie übertrage, euch Energie zeige, euch Energie erleben und

Energetische Medizin

Autorenportrait:

Xu MingtangGroßmeister der Zhong Yuan Qigong Schule

www.zyqigong.com

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erfahren lasse, ist das wesentlich besser als mit Hilfe von technischer Gerätschaft die Existenz von Energie zu beweisen. Natürlich hoffe auch ich, dass wir bald das bestmögliche Equipment haben werden um Energie/Qi zu messen und mehr darüber zu erfahren. Wir wären froh dar-um, aber bis jetzt habe ich so etwas noch nicht gesehen.

EnErgiE in dEr kräutErkundE

Qi ist ein riesiges Konzept. Wenn wir im Zusam-menhang mit Chinesischer Medizin von Qi spre-chen, so ist dies sehr komplex und vielschichtig. Wenn wir vom Herzen sprechen, sagen wir Herz Qi. Wenn wir von der Leber sprechen, sagen wir Leber-Qi. Wenn im Herzen zu viel Yang-Energie ist, sprechen wir von Herzfeuer. Wenn wir von ei-ner Erkrankung der Nieren sprechen, sagen wir die Nieren-Energie ist schwach. Wir können un-terscheiden, ob die Yin-Energíe der Nieren oder die Yang-Energie der Nieren schwach ist. Wenn ihr Bücher zur Chinesischen Medizin lest, werdet ihr sehen, dass es unglaublich viele Begriffe im Zusammenhang mit Qi gibt, selbst in Beziehung zu Kräutern. Für jedes Kraut gibt es drei Charak-tereigenschaften, um es zu beschreiben: Xing, Wei, Gui Jing. Diese vier Schriftzeichen zu durch-dringen genügt, um Chinesiche Kräutermedizin zu verstehen.

Ursprünglich wurde kein Wert auf die analyti-sche Betrachtung chemischer Inhaltsstoffe ge-legt. Heutzutage wird dies ständig getan und ich bezweifle, dass es die richtige Art und Weise ist.

Nun zu den drei Begriffen. Der erste Begriff Xing, bedeutet Wesen. Was ist das Wesen des Krau-tes? Wenn wir uns ein Kraut anschauen, müssen wir das Kraut verstehen, müssen wir das Wesen dieser Pflanze verstehen. Die Heilung steht in di-rekter Verbindung mit dem Wesen des Krautes und wir nutzen dies, um unsere Gesundheit zu stärken. Es geht nicht um die chemischen Be-standteile, wie es die moderne Forschung heute betreibt. In früheren Zeiten wurden die Inhalts-stoffe nicht in Betrachtung gezogen, wir nutzen das Verständnis der Natur eines Krautes, um es zu beschreiben.

Wo das Kraut wächst, im Schatten oder in der Sonne, beeinflusst sein Wesen. So wird ein Kraut was in der Sonne wächst mehr Yang-Energie haben. Wächst ein Kraut als Schattengewächs auf der Nordseite eines Berges, ohne je Sonne

abzubekommen, hat es Yin-Energie. Der Charak-ter des Krautes ist sehr yinnig, so wie im Beispiel von Seattle, wo die Menschen nur sehr selten Sonne zu sehen bekommen. Es ist der Grund dafür, dass sie sehr sachte und ruhig sind.

Zweitens Wei. Wenn wir ein Kraut verstehen wol-len, müssen wir dafür nicht ins Labor. Was müs-sen wir wissen? Nimm das Kraut und probiere es. Süß? Bitter oder sauer? Wir erfahren etwas über den Geschmack. Durch den Geschmack er-fahren wir was das Kraut ist und auch wie es uns helfen kann. Wenn du die 5-Elemente-Theorie kennst, weißt du beispielsweise, dass die Leber sauer mag. Wenn du also ein Kraut mit saurem Geschmack hast, kannst du sagen, dass es der Leber helfen wird.

Drittens, Gui Jing bedeutet Energie, bzw. zu welchem Meridian im menschlichen Körper das Kraut wandert. Wir haben den Lebermeridian, den Nierenmeridian und viele andere. Wenn man das Kraut isst, fühlt man, dass sich der Energie-Fluss im Körper verändert. Man kann spüren, welcher Meridian angesprochen wird. Man probiert es, man testet es. Wow, es geht zu meinem Herzen.

Kräutermedizin ist energetische Medizin. Es geht nicht um die Inhaltsstoffe, chemische Zu-sammensetzungen oder ähnliches. Sie basiert auf Energie/Qi, auf Natur. Kurz gesagt, das We-sen eines Krautes ist seine Seele. Es geht um die Seele eines Krautes.

Der Geschmack ist seine materielle Substanz. Die Energie bezieht sich auf die Meridianwir-kung und beschreibt den Effekt auf den ge-samten Energiefluss. Aber wollen wir ein Kraut wirklich verstehen, müssen wir seine Natur, sein Wesen oder seine Seele verstehen.

Qi ist kein neues Konzept, es ist eine Tradition nicht nur in der chinesischen Kultur, sondern ebenfalls in der chinesischen Medizin. Es hat eine lange Geschichte.

EnErgEtiSchEr EinfluSS auf dna

Nun lassen sie uns zurückblicken auf einige For-schungsarbeiten. Zweifellos, wir wissen, dass es Energie gibt. Ebenso wissen wir, dass Energie unsere Gesundheit beeinflusst, aber wir wollen wissen wie groß das Ausmaß dessen ist. Wie stark ist der Einfluss? Können wir uns überhaupt

Energetische Medizin

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42 AusgAbe 02/2011

BenBiao - Das Magazin

vorstellen wie stark der Einfluss von Qi auf unse-ren Körper ist?

Diese Fotos wurden vor kurzem in einer russi-schen Tageszeitung veröffentlicht. Ein chinesi-scher Arzt aus Russland rief dieses Forschungs-projekt ins Leben. In diesem Artikel beschrieb er seine Forschungsarbeiten zur Frage, wie Qi unser Leben beeinflusst. Er nutzte die Energie einer Ente, um damit auf Hühnereier einzuwir-

ken. Nach 21 Tagen schlüpfte das Küken, doch durch den 21 tägigen Einfluss der Entenenergie, hatte sich das Hühnerküken verändert. Wie man auf dem Foto erkennen, kann hat es Merkmale

einer Ente. Dies zeigt: Qi kann Veränderungen in unserer DNA bewirken.

Seiner Methode nach wurde die Ente getrennt von den Hühnereiern gehalten und mit Hilfe von bestimmten Gerätschaften die Entenener-gie auf die Hühnereier übertragen. Dies führte zu drastischen Veränderungen in den Eiern. Der Artz nutze ebenfalls Mais um Weizen zu beein-flussen. Hier ist ein Foto vom Weizen, aber er ist

viel länger als normaler Weizen und sogar sein Geschmack hatte sich verändert, eben durch diese Einwirkung der Maisenergie. Ein anderes seiner Experimente galt der Einwirkung von To-maten auf Gurken. Letztendlich hatte die Gur-ke den Geschmack einer Tomate. Diese Art der Forschung wird derzeit auch in China betrieben, und als ich vor drei oder vier Jahren zur Konfe-renz in Albuquerque war, berichtete ein Wissen-schaftler von ähnlichen Forschungsarbeiten in den USA.

Energie/Qi kann sehr stark unsere physische Struktur, Jing beeinflussen. Was sehr schön zu sehen ist, wenn wir uns die Natur einmal an-schauen. Ist das Wetter oder Klima anders, sind auch die Organismen anders. Beispielsweise schmecken Orangen aus einem bestimmten Anbaugebiet sehr süß, die gleiche Pflanze an einem anderen Ort mit anderen Wetterverhält-nissen – und schon wird der Geschmack anders sein.

Eines wissen wir also: Energie kann sehr stark unser Leben beeinflussen!

Energetische Medizin

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43auSGabe 02/2011

BenBiao - Das Magazin

ZHONG YUAN QIGONGEin Weg der Selbstheilung und SelbstentwicklungVon Großmeister Xu Mingtang und Tamara Martynova

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Page 44: BenBiao - Gesundheit & Wellness aus Fernost | Ausgabe #02

44 AusgAbe 02/2011

BenBiao - Das Magazin

Sommer,Sonne,

Sonnenbrand!

Foto: © Olga Meier Sander / PIXELIO

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45auSGabe 02/2011

BenBiao - Das Magazin

Die kleine TCM Urlaubsapotheke

Mit dem 17. Mai 2011 beginnt nach dem chi-nesischen Mondkalender die Sommerjah-

reszeit. Diese dauert 72 Tage an und umschließt auf halbem Wege die Sommersonnenwende, um dann nach einer 18-tägigen Übergangsperiode (Erde) in den Herbst (Metall) überzugehen. Der Sommer gehört wie der Frühling zu den Yang-Jahreszeiten und wird dem Feuer-Element zuge-ordnet.

WaS paSSiErt mit unSErEm körpEr im SommEr?

Im Sommer kommt das Yang-Qi (Wärme) in der Natur zu seinem Höhepunkt. Bei starker Hitze von außen schickt unser Körper Yang-Qi und Abwehr-Qi (Wei Qi) von innen nach außen an die Oberfläche, um uns so vor starken Sonnenstrah-len zu schützen. Diese Wärme kommt vor allem vom mittleren Erwärmer - dem Verdauungstrakt, was erklärt, warum wir bei hohen Temperaturen in der Regel nur wenig Appetit haben und auch nicht gut verdauen können. Durch diese Bewe-gung des Yang-Qi von innen nach außen ist unser Verdauungstrakt paradoxerweise besonders im Hochsommer anfällig dafür auszukühlen, sodass zu viel kalte Nahrungsmittel, wie Blattsalate, Roh-kost, Joghurt, Quark, Obst oder Eiscreme zum Beispiel zu Durchfall führen können.

WiE kann ich mich im SommEr am bEStEn ErnährEn?

In Maßen ist Erfrischung gut. Gerne essen Sie auch mal einen sommerlichen Salat, wenn Ih-nen danach zu Mute ist. Das Grundprinzip der chinesischen Ernährungslehre im Sommer lautet jedoch: „Yin-Nahrungsmittel Yang zubereiten“. Zu den Yin-Nahrungsmitteln gehören unter ande-rem Zucchini, Auberginen, Tomaten und Obst. „Yangige“ Arten der Zubereitung sind allgemein das Kochen an sich (das Essen wird erwärmt), besonders aber das Backen, Grillen oder die An-wendung von Gewürzen wie Thymian und Ros-marin. Dies befeuchtet (Yin) den Körper, ohne die innere Yang-Wurzel zu verletzen und den Körper auszukühlen. Auch das Grillen von Fleisch, wenn nicht täglich, ist gut um den Verdauungstrakt aufzuwärmen. Prinzipiell gilt es, dass bei hohen Temperaturen größere Malzeiten am besten am Abend verdaut werden können, da hier das Yang-Qi von außen wieder nach innen in den mittleren Erwärmer eindringt und die Resorption fördert. Zu Mittag und bei hohen Temperaturen sollte man eher leichte Speisen zu sich nehmen.

Therapeuten-Tipps

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46 AusgAbe 02/2011

BenBiao - Das Magazin

ErfriSchEndE gEtränkE-tippS für dEn SommEr

Gelegentlich sind erfrischende Getränke im Hochsommer erlaubt. Statt eisgekühltem Oran-gensaft empfiehlt es sich Soja- oder Reismilch zu trinken, da diese Hitze klärende Eigenschaften besitzen. Grüner Tee oder auch die chinesischen Sorten wie Lung Qing Cha, Oolong Cha und Pu Er Cha sind gute Alternativen zu kalten Getränken, da diese zwar überschüssige Hitze über die Di-urese ausleiten aber warm getrunken werden.

Westliche Teemischung:

Fenchel 6 g Kümmel 3g Orangenschale 3g Schafgarbe 3g Pfefferminze 3g Kardamom 3g Grüner Tee 3g Süßholz 3g

Die Grammangaben entsprechen einer Tages-dosis und sollten mit 1 Liter Wasser 5 Minuten aufgekocht werden und über den Tag verteilt ge-trunken werden.

tippS für dEn SommErurlaub

Diese warme und angenehme Periode des Jah-res eignet sich hervorragend um in den Urlaub zu fahren oder Ausflüge zu unternehmen. Wenn man einigen Dingen Beachtung schenkt steht dem Spaß dabei auch nichts mehr im Wege!

Reiseübelkeit

Gegen Reiseübelkeit wirken Ingwer-Kapseln. Zu-sätzlich empfiehlt es sich den Akupunkturpunkt Kreislauf 6 (Nei Guan) kräftig zu mas-sieren. Er befindet sich 2 Daumen-breit proximal der Handgelenks-falte in der Mitte zwischen zwei Sehnen auf der Innenseite des Un-terarms.

Sonnenbrand

Am wichtigsten gilt hier: Prävention! Es sollte erst gar nicht zu einem Sonnenbrand kommen. Hautschutz durch gute Sonnencreme mit ho-hem Lichtschutzfaktor, UV-Kleidung, Sonnen-hut sowie Vermeidung der starken Mittags- und Nachmittagssonne stellen die ersten Sicherheits-maßnahmen dazu dar. Wenn man sich trotzdem einen Sonnenbrand geholt hat, helfen auch aus TCM-Sicht folgende „Hausmittel“:

Quarkpackung: Dazu gewöhnlichen Speise-quark mit etwas Buttermilch vermischen und auf der verbrannten Haut verteilen. Sobald der Quark getrocknet ist, spätestens nach einer hal-ben Stunde sollte man die Packung abwaschen.

Aloe Vera: Wüstenlilie oder „Lu Hui“ wird diese bitter, kalte Pflanze in der TCM genannt. Äußer-lich angewandt hilft das aus dem Mark der Blät-ter stammende Gel bei Insektenstichen und Son-nenbrand.

TCM-Erläuterung: Quark und die Aloe Vera Pflanze sind nach der TCM thermisch kalt. Des-halb eignen sie sich sehr gut um überschüssige Hitze in der Haut (hier Sonnenbrand) zu kühlen und Schmerzen zu lindern.

Wenn zusätzlich zum Sonnenbrand Fieber, Kopf-schmerzen, Schwindel oder Erbrechen auftreten ist es möglich das Sie einen Hitzeschlag erlitten haben. In diesem Fall ist es ratsam umgehend ei-nen Arzt aufzusuchen.

Die kleine TCM Urlaubsapotheke

Foto: © Olaf Rehmert - Fotolia.com

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BenBiao - Das Magazin

Sommer-/Darmgrippe

Die Anfälligkeit für Sommer-Darmgrippen liegt häufig in falscher Ernährung. Vor allem bei schwü-lem Feuchte-Hitze-Wetter muss darauf geachtet werden den Körper nicht zu stark zu befeuchten durch zu viel Kohlenhydrate, Milchprodukte, Eis-creme und Kuchen.

Diese, in der TCM genannten „Shi Wen-Erkrankun-gen“, einhergehend mit Symptomen wie Abge-schlagenheit, helmartige Kopfschmerzen, Übel-keit, Erbrechen, Durchfall und Trägheit entstehen durch eine Blockade des kompletten dreifachen Erwärmers. Hier gilt es die Oberfläche mit leicht schweißtreibenden Kräutern zu öffnen und die Nässe durch aromatische Kräuter umzuwandeln. Klassisch wird hierfür in China die Rezeptur „Huo Xiang Zheng Qi San“ verwendet. Leichtere Alter-nativen sind Schwedenbitter oder eine westliche Teemischung.

Schwedenbitter

1 - 2 Spritzer Schwedenbitter-Konzentrat in eine halbe Tasse heißes Wasser geben. Davon 3 - 4 Tas-sen täglich.

Westliche Teemischung

Rosmarinblätter 3g Orangenschale 6g Kümmelfrüchte 3g Klettenwurzel 12g Süßholz 3g Kardamom 3g à nicht mitkochen, sondern nur aufbrühen

Die Grammangaben entsprechen einer Tages-dosis und sollten mit 1 Liter Wasser 5 Minuten aufgekocht werden und über den Tag verteilt ge-trunken werden.

diE klEinE notfallapothEkE für untErWEgS

Neben einem kleinen Erste-Hilfe-Set zur Wund-versorgung gibt es auch in der Traditionellen Chi-nesischen Medizin klassische „Notfall-Rezeptu-ren“ die man sich in gewissen Apotheken kaufen kann und die im Urlaub oder bei Ausflügen nicht fehlen sollten:

Ingwer-Kapseln: gegen Reiseübelkeit

Yunnan Bai Yao: für Prellungen und Verstau-chungen z. B. nach einem Fahrradunfall.

Bao He Wan: gegen Völlegefühl und Nahrungs-stagnationen z. B. nach einem ausgedehnten Grillabend.

Huo Xiang Zheng Qi San: gegen Sommer-Darm-grippen mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Autorenportait: Noemi Diolosa arbeitet als Assistenzärztin für Anästhesie in Freiburg und hat neben ihrem Medizinstudium unter schiedliche TCM-Aus bildungen bei ihrem Vater, Claude Diolosa absolviert und mit einem Praktikum an der TCM-University Chengdu, China vertieft. Seit 2009 unterrichtet und leitet sie eine 3-jährige Grundausbildung für Traditionelle Chinesische Medizin an der Europäischen Penzel-Akademie in Heyen und gründete 2010 zusammen mit Mike Morell das AVICENNA Institut Freiburg. Sie verknüpft ihr Wissen aus der klassischen Schulmedizin mit dem Wissen der asiatischen Heilkunst, um optimale Ergebnisse bei den Patienten zu erzielen.

www.avicenna-freiburg.deDr. med.Noemi Diolosa

Die kleine TCM Urlaubsapotheke

Foto: © matka_Wariatka- Fotolia.com

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48 AusgAbe 02/2011

BenBiao - Das Magazin

Selbsthilfe durch Qigong bei Schlafproblemen

Schlafe gutund erholsam

Foto: © Grace-Winter / PIXELIO

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49auSGabe 02/2011

BenBiao - Das Magazin

Der Schlaf ist immens wichtig in der Chine-sischen Medizin und gilt als das Heilmittel

schlechthin. Keine Akupunktur, keine Massage, keine Ernährung oder Kräutertherapie kann bes-ser heilen als der Schlaf.

Aus Sicht der Chinesischen Medizin ist unser Schlaf abhängig von verschiedenen Körperfunk-tionen bzw. Organsystemen wie es die Chinesen nennen. Ein komplexes Zusammenspiel der Or-ganfunktionen Herz, Niere, Blase und dem Drei-fachem Erwärmer in Verbindung mit den sog. „8 außerordenlichen Gefäßen“ sorgt für den Prozess des Schlafes. Zudem gibt es einen sehr engen Bezug zum „ursprünglichen Geist“ – Yuan Shen (chin). Da unser Körper in einer fortwährenden Regeneration und Erneuerung steht, ist gerade dieser Bezug zum „ursprünglichen Geist“ so wich-tig in der Therapie jeder Störung, aber insbeson-dere der Störungen des Herzens und des Schlafes. Der Schlaf ist wie eine tägliche Grundreinigung aller Aspekte des Körpers, der aus chinesischer Sicht natürlich auch die Emotionen, die Energie, den Geist und die Seele umfasst. Deshalb sollten Schlafstörungen unabhängig von anderen Be-schwerden möglichst schnell behoben werden.

Störungen des Schlafes sind vielfältig und wer-den oftmals - aus Gewohnheit - schon gar nicht mehr als Beschwerden wahrgenommen. Nicht einschlafen können beispielsweise. Etwa 3 - 15 Min. nachdem wir uns hingelegt haben, sollten wir schlafen. Wir sollten mindestens 6 - 7 Std. durchschlafen, ohne Störungen. Ständiges Auf-wachen ist also ebenfalls schon eine krankhafte Entgleisung des Schlafprozesses. Zu bestimmten Uhrzeiten jede Nacht wach werden oder mor-gens viel zu früh aufwachen und sich müde und schlapp fühlen, sind ebenfalls Störungen, die der Behandlung bedürfen. Neben einer chinesischen Therapie können Sie auch selber mitmachen und durch tägliches Praktizieren bestimmter Qigong-Übungen zu mehr Wohlbefinden und erholsame-rem Schlaf finden.

Die zwei Übungen, die wir Ihnen vorstellen möch-ten, kräftigen die entsprechenden Organsysteme, damit diese wieder besser funktionieren und ihre Aufgaben erledigen können. Und, das Wichtigste, die Übungen beruhigen den Geist und nähren das Blut, welches den Geist beherbergt. Denn leider stören in unserer Gesellschaft besonders häufig innere Unruhe und Nervosität, aber auch ständiges sich Sorgen machen und Grübeln den erholsamen Schlaf.

übung 1

Die erste der beiden Übungen wird im Sitzen praktiziert.

Setzen Sie sich auf einen Stuhl oder Hocker und richten Sie Ihren Körper ein wenig aus, indem Sie die Füße schulterbreit und parallel auf dem Boden absetzen, den Unterbauchbereich als ihr Zentrum wahrnehmen und die Wirbelsäule bis zum Schei-telpunkt in Richtung Himmel aufrichten, ohne ins Hohlkreuz zu gehen. Ganz im Gegenteil, der unte-re Rücken (Mingmen) soll so gut es geht begradigt werden. Der Bauch ist locker und das Brustbein hängt. Die Hände liegen auf den Oberschenkeln oder auf dem Nabel. Schließen Sie die Augen, las-sen Sie den Atem einfach fließen und nehmen Sie sich Zeit zur Ruhe zu kommen. Spüren Sie in sich hinein, in ihren Unterbauch – ins untere Dantian. Lassen Sie los und genießen Sie es ein wenig Zeit mit sich selbst zu verbringen. Dann wandern Sie ganz sanft mit Ihrer Aufmerksamkeit in die Füße und Zehen hinein, nehmen den Bereich wahr und beginnen dann langsam mit der Übung: denken Sie in den großen Zeh hinein, an beiden Füßen, und drücken Sie die Zehen etwas kräftiger auf den Boden, lassen wieder los und gehen dann zum 2. Zeh, drücken, einen kurzen Moment halten und lösen, weiter zum 3. Zeh, zum 4. Zeh und zum Schluss den kleinen Zeh, drücken, halten und wie-der entspannen. Und dann beginnen Sie wieder von vorn: großer Zeh, 2. Zeh, …. Die Aufmerksam-keit ist im Inneren der Zehen an den Knochen. Dies wiederholen Sie Durchgang für Durchgang immer vom großen Zeh bis zum kleinen Zeh, ins-gesamt ca. 20 - 45 Min. Zum Abschluss der Übung wandern Sie mit ihrer Aufmerksamkeit ganz lang-sam, im Inneren des Körpers, hoch zum Unter-bauch. Nehmen Sie alle Energie aus den Zehen, Füßen, hoch durch die Beine bis ins untere Dan-tian. Legen Sie die Hände auf den Unterbauch, um dort für ein paar Minuten zu verweilen, sich zu sammeln und die Übung dann langsam zu be-enden.

Qigong: im Fluss der Energie

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50 AusgAbe 02/2011

BenBiao - Das Magazin

Diese Übung harmonisiert den ganzen Körper und leitet den Geist und den Verstand in einen trance-ähnlichen Zustand, der eine bessere Beruhigung und Entspannung ermöglicht. Die Zehen haben Kontakt zum ganzen Körper und insbesondere zu den Organsystemen Niere, Blase, Magen, Milz, Leber und Gallenblase, die dadurch angeregt, ge-kräftigt und gestärkt werden. Der Fuß selbst hat einen engen Bezug zur Niere und stärkt das sog. Jing, die materielle Komponente des Körpers. Das Wasser (Niere) wird kräftiger und kann das Feuer (Herz) leichter und entspannter kontrollieren und fördern.

übung 1

Die zweite Übung ist eine Mischung aus Üben und in den Schlaf fallen. Und wird deshalb im Lie-gen praktiziert.

Wenn Sie sich in die richtige Schlafposition ge-bracht haben, atmen Sie einige Male ruhig ein und aus und entspannen sich. Lassen Sie los und den Tag ziehen. Dann atmen Sie sanft und ruhig ein und mit dem Ausatmen sagen Sie den Laut „shiiii.“ So lange bis keine Luft mehr in den Lun-gen ist. Begleitet von der Vorstellung, dass alles an schlechtem Qi, Emotionen und Hitze aus den Organsystemen herausgepresst wird. Wie eine Walze die von oben bis unten über ihren Rumpf fährt und die letzte Luft herauspresst. Vom Hals nach unten über den Brustkorb, Bauch bis zum Unterleib. Einatmen, mit dem Laut „shiiii “ ausat-men und alles herauspressen. Einige Atemzüge ganz normal atmen, nachspüren und entspannen und dann erneut mit dem Ausatmen den Laut „shiiii“. Dies wiederholen Sie 25 mal und dann be-ginnt der 2. Teil der Übung: Der Atem fließt weiter normal und ruhig und mit jedem (oder jedem 2.) Ausatmen lassen Sie Ihren Atem in der Vorstel-lung vom Unterbauch, durch die Beine bis in die Fußsohlen herunterströmen. Im Inneren des Kör-pers, an der Außenseite des Beines entlang, bis in die Fußsohlenmitte. Dies wiederholen Sie 36 mal.

Diese Übung beruhigt den Dreifachen Erwärmer, besänftigt das Herz und leitet Hitze (insbesonde-re emotionale) aus. Dies führt zur Beruhigung der Gedanken, des Geistes und Sie werden ruhiger, liebevoller, entspannter, friedfertiger, heiterer und gelöster! Das Qi wird abgesenkt und fördert den Schlaf, die Erholung und wahre Entspannung.

Schlafe gut und erholsam

Selbsthilfe mit Qigong bei Schlafproblemen

CD von Joachim Stuhlmacher und Hilmar Hajek

Schlafstörungen sind vielfältig und weit verbreitet. Hier leitet der Qigonglehrer Joachim Stuhlmacher effektive Übungen an, um einen erholsamen Schlaf wiederzuerlangen, Unruhe zu vermeiden und Schwindel, übermäßiges Schwitzen als auch Herzrasen und Nervosität zu verhindern.

ISBN 978-3-935367-33-2Preis 15,00 Euro

Schlafe gut und erholsam

Autorenportrait:

Die Redaktion

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51auSGabe 02/2011

BenBiao - Das Magazin Patientenbericht

Verena, 25 Jahre aus O. berichtet:

So, da bin ich nun. Nachdem ich 1 - 2 Jahre erfolgreich die liebevoll penetranten An-

deutungen meiner Mutter (Mütter haben ein unglaubliches Talent für sowas) überhört habe (dafür haben Kinder wiederum ein unglaubliches Talent), ist es nun soweit. Ich habe einen Termin bei einer TCM-Therapeutin. Mit dem Tipp mir je-manden zu suchen der bestmöglich Akupunktur/Massage und Kräuterkunde einsetzt, entschied ich mich für eine Heilpraktikerin im nächsten Ort. Ob ich wusste ob sie gut ist, ob sie mit Menschen umgehen kann, erfahren akupunktiert und eine hervorragende Kräuterkundlerin ist? Ich hatte keine Ahnung, aber sie schien mir sympathisch. Ich hatte mich im Internet durch einige Thera-peutenportraits gelesen und dann meinen Bauch entscheiden lassen.

Frühjahr 2011: Sehr gut, die Praxis gefällt mir. Klein, gemütlich, ruhig. Und die Therapeutin sympathisch – einfach passend. Ein kurzes „Be-schnuppern“ das schleichend übergeht in ein detektivisches Ausfragen. Nicht unangenehm aber doch außergewöhnlich. Von akuten Be-schwerden, Beziehungen, Lieblingsfarbe, -essen, -wetter, Menstruation, Emotionen, Schlaf, bis zu Stuhlgang und Zufriedenheit. Mann o Mann, so was wird man selten gefragt und man wundert sich was man alles zu erzählen hat und ande-rerseits wie wenig man über bestimmte Dinge erzählen kann. Vielleicht, weil man sich einfach noch nie Gedanken darum gemacht hat. Insge-samt verbringen wir mit unserem Annäherungs-Diagnose-Gespräch ca. 1 ½ Std. Danach wird Hand angelegt: und zwar auf meine Handgelen-ke. Puls fühlen gleich an 3 Stellen pro Arm. Weite-res Diagnosemittel „Zungenbetrachtung“. Zunge raus, ein Blick auf und unter die Zunge und der Diagnoseteil ist vorerst vorbei. Zum Abschluss eröffnet sie mir, dass sie mir beim nächsten Mal einige Ernährungstipps für zu Hause mitgeben wird, um die Therapie zu ergänzen. Ich finde das klingt gut, und so ein paar Ernährungstipps kön-nen ja nicht soooo gefährlich sein.

Eine Woche später. Heute geht’s los mit der Aku-punktur. Wir starten diesmal mit der Ernährungs-beratung. Ich bekomme ein paar Zettel mit nach Haus auf denen alles nochmal detailliert aufge-listet und erklärt ist, sehr gut, denn ich hätte mir das alles sowieso nicht merken können. Aber das Wichtigste habe ich behalten: viel warm und ge-

kocht, wenig Milchprodukte, morgens Brei. Tja da war ich wohl doch etwas voreilig, diese Ernäh-rungstipps grenzen doch schon an gefährlich...für mich jedenfalls. Hätte sie mir von Fleisch und scharfem Essen abgeraten, kein Problem, aber Brei zum Frühstück? Und zum Kochen Gewürze verwenden? Neuland! Aber es wird schon sinn-voll sein. Meine Beschreibung: Mattigkeitsgefühl, morgens nicht in die Puschen kommen. Ihre Dia-gnose: Milz und Leber müssen gestärkt werden. Nach diesem ersten eher theoretischen Teil le-gen wir jetzt los. Ab auf die Liege, ich mach‘ es mir erst mal bequem. An ein paar Stellen meines Körpers (die ich niemals in Verbindung mit mei-nen Beschwerden gebracht hätte, z. B. am Fuß, Bein und Hand) gibt es einen kleinen Stich und „zack“ ist die Akupunkturnadel auch schon drin, und dann…ein seltsam kribbeliges Gefühl im Nadelbereich. Ich darf dort für ca. eine halbe Std. liegenbleiben, dann mache ich mich wieder auf den Weg nach Hause.

Eine Woche später. An das Brei kochen habe ich mich noch nicht heran getraut, von Milchproduk-ten lass ich schon öfter mal die Finger und ein paar Gewürze stehen auch schon frisch gekauft im Regal, ob sie da jemals rauskommen ist eine andere Frage. Aber ich werde mich mal langsam ran tasten. Heute gibt es wieder erst ein kurzes Gespräch und dann geht’s wieder auf die Liege: Socken aus, Hose aus, hinlegen, entspannen, und diesmal geht’s richtig ab. Schon nach kurzer Zeit fängt es an zu kribbeln, zu zwicken und ein elek-trisches Gefühl durchzieht meinen Körper. Sie erklärt mir später, dass unser Körper von Energie-leitbahnen durchzogen ist auf denen wahnsin-nig viele Akupunkturpunkte liegen, die mit Hilfe der Nadeln angeregt und harmonisiert werden. Faszinierend! Und obwohl ich während der Be-handlung total schläfrig war, fühle ich mich da-nach irgendwie so wach. Bei latenter Mattigkeit ein relativ selten auftretendes Phänomen. Zum Abschluss bekomme ich noch ein kleines Knöpf-chen ins Ohr gesetzt. Ein kleines Kügelchen, wie ein Pflaster aufgeklebt, das ich ab und zu kurz drücken soll…was übrigens nicht sonderlich an-genehm ist. Nächste Woche habe ich den näch-sten Termin. Wie`s in ein paar Wochen aussieht? Ich bin gespannt!

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53auSGabe 02/2011

BenBiao - Das Magazin

Foto: © LucB7 / PIXELIO

Page 54: BenBiao - Gesundheit & Wellness aus Fernost | Ausgabe #02

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BenBiao - Das MagazinSehen, Hören, Lesen

diEnStagS bEi morriE

Als er erfährt, dass sein ehemaliger Professor Mar-rie Schwartz schwer erkrankt ist und bald sterben wird, beginnt der Journalist Mitch Albom seinen Lehrer regelmäßig jede Woche zu besuchen. Und er, der meinte, dem Sterbenden Kraft und Trost spenden zu müssen, lernt stattdessen dienstags bei Morrie das Leben neu zu betrachten und zu verstehen.

Buch, 218 Seiten

Es ist kein lautes „Chaka – bekämpfe die Krankheit und lebe“ - Buch. Nein, es ist ein leises trotzdem lang nachklingendes, ein trauriges und ebenso fröhliches, ein ermutigendes „Nimm die Krank-heit und das Leben so an wie es ist, und du wirst leben, und zwar intensiver als je zuvor“-Buch, das einen genau dort trifft wo wir es am nötigsten ha-ben, ins Herz. Denn es spricht ein Thema an was in uns allen irgendwo verborgen, mal mehr mal weniger, rumort: Lebe ich mein Leben so, dass ich mich dem Tod ohne Bedauern hingeben kann? Und das nicht irgendwann in später Zukunft son-dern jetzt, heute, hier…bzw. wie Morrie - in ein paar Monaten.

Ein wunderbares Vorlese-Buch wenn man jeman-dem wieder näher kommen möchte, es ist aber auch ein wunderbares Alleinlese-Buch wenn man sich selbst wieder näher kommen möchte. Es kommt klein und unscheinbar daher, ein ganz gewöhnliches Taschenbuch, und doch ist es voll von Menschlichkeit, Liebe und Weisheit.

dEr gEhEimE mEiStEr Vom drachEntor

Ein einzigartiger Einblick in die geheime Meister-schulung des Daoismus.

Ein eiskalter Wintertag des Jahres 1961, irgend-wo im Herzen Chinas. Drei alte Männer klopfen an die Tür der Familie Wang. Sie kommen, um den elfjährigen Liping zum größten Heiler, Scha-manen und Magier Chinas zu machen.

Sie weihen ihren Schüler in die ältesten, tiefsten Geheimnisse des Daoismus, der Alchemie und der klassischen Chinesischen Medizin ein - inmit-ten der Wirren der Kulturrevolution, die Zehn-tausenden Daoisten den Tod bringt.

Leser dieses Buches sind hautnah mit dabei. Zwei seiner engsten Schüler schrieben Wang Lipings unglauchliche Lebensgeschichte nach seinen eigenen Angaben auf.

Neben der unergründlich tiefen Weisheit, kommt immer wieder auch das pure Leben, die Natur des Menschen in diesem Buch zum Vorschein. Tief spirituell und vollgepackt mit esoterischem Wissen und gleichzeitig leicht ver-ständlich, kann der Leser abtauchen in eine Welt daoistischer Mystik.

Geschrieben wie ein spannender Roman öffnet dieses Buch den Geist für Demut, Weisheit und fremde Welten. Absolut faszinierend!

Buch, 376 Seiten

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BenBiao - Das Magazin Sehen, Hören, Lesen

ViSionEn -

auS dEm lEbEn dEr hildEgard Von bingEn

Seit ihrem achten Lebensjahr wächst die aus ad-liger Familie stammende Hildegard im Benedikti-nerkloster Disibodenberg auf. Im Kloster - ein Ort des Schweigens, des Gebets und des Gehorsams - hält der strenge Abt Kuno (Alexander Held) das Zepter fest in der Hand und übergibt Hildegard an ihre Mentorin Jutta von Sponheim (Mareile Blendl). Diese fördert nicht nur Hildegards mu-sikalische Begabung, sondern gibt ihr auch das eigene Wissen weiter. Ihre immer wieder in den Alltag einbrechenden religiösen Visionen be-hält Hildegard (Barbara Sukowa) jahrelang für sich, aus Sorge, man würde ihr nicht glauben. Nach dem Tod ihrer Mentorin ermutigt der Be-nediktinermönch Volmar (Heino Ferch) sie zur Veröffentlichung ihrer Visionen, und Hildegard erhält dazu schließlich die Erlaubnis der Kirche. In ihrem Kampf um ihren eigenen Weg innerhalb der Glaubensgesellschaft, gründet Hildegard von Bingen allen Widerständen zum Trotz im Jahr 1150 das Frauenkloster Rupertsberg in der Nähe von Bingen am Rhein. Sie wirkt als Äbtissin und Heilkundige, sie komponiert und schreibt ihre bis heute berühmten Bücher nieder. Mit ihrem Er-folg und ihrer Strahlkraft löst Hildegard heftigen Widerstand in der Kirche aus und gerät selbst in eine tiefe, beinahe tödliche Krise, als ihre geliebte Schülerin Richardis von Stade in ein weit entfern-tes Kloster berufen wird und sie verlässt. Aber Hil-degard ist eine Kämpferin, die weiß, dass ihr Werk noch nicht vollendet ist - und längst reicht ihr Ruf weit über die Klostermauern hinaus.

DVD, 106 Minuten

What thE blEEp do WE (k)noW!?

Wie funktioniert Realität, wer erschafft sie? Was sind Gedanken? Wo kommen sie her? Unsere Beziehungen scheinen sich in ihrer Qualität zu wiederholen, woran liegt das? Warum verändert sich nicht wirklich etwas? Haben wir Einfluss auf das, was uns passiert oder sind wir Opfer der Um-stände?

Eingebunden in eine humorvolle und bewe-gende Handlung bieten vierzehn renommierte Wissenschaftler(innen) und Dozent(inn)en ver-blüffende Erklärungen und Erkenntnisse. Dabei bedienen sie sich der neuesten wissenschaftli-chen Erkenntnisse von der Quantenphysik bis zur Gehirnforschung. Ihre Aussagen sind jedoch nicht nur wissenschaftlicher Natur. Über den Ver-lauf des Films verschwimmen zunehmend die Unterschiede von Wissenschaft und Spiritualität und wir beginnen zu erkennen, dass letztlich beide Sichtweisen die gleichen Phänomene be-schreiben.

Mittlerweile ein Klassiker dieses Genre.

DVD, 108 Minuten

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56 AusgAbe 02/2011

BenBiao - Das MagazinKurskalender

taijiQuan und Qigong im park

Sommerakademie in Mainz mit Yürgen Oster, Taijiquan und Qigong im Park.

Im Juli 2011 im Mainzer Rosengarten

Seminare in Qigong, Taijiquan, Baguazhang und Taijischwert in der Sanfeng Tradition unter der Leitung des Wudang-Meisters Yürgen Oster.

Ausführliches Programm im Internet: http://wudang-dao.com/extras/sommer11.pdf

abEndE dEr hEilung mit Qigong

Am 23.08.11 | 06.09.11 | 18.10.11 | 22.11.11 und 13.12.2011 in Bad Iburg, Christophorusheim

Jeweils von 19.45 – 21.45 Uhr, 30 € je Abend oder 100 € für alle 5 Abende

Teilnahme für jeden Interessierten möglich. Auch Schwerkranke willkommen!

Am 24.08.11 | 07.09.11 | 19.10.11 | 23.11.11 und 14.12.2011 in Meppen, Turnhalle Vitus-Werk, Nödike

Jeweils von 20.00 – 22.00 Uhr, 30 € je Abend oder 100 € für alle 5 Abende

Teilnahme für jeden Interessierten möglich. Auch Schwerkranke willkommen!

daS gEhEimniS dEr gESundEn mittE - Ernährung für praktikEr und kliEntEn

Silja Thiemann, Mit-Autorin des gleichnamigen Buches

WE 22. - 23.10.2011 von 10.00 - 17.30 Uhr

Teilnehmegebühr: 150 €

Europäisches Shiatsu Institut Münster

Details unter: [email protected]

hormon-Qigong für frauEn

Kursleitung: Birgit Vollmann, Qigong- und Tao-Yoga-Lehrerin

27. August 2011, Berlin 28. August 2011, Dresden 25. September 2011, Hannover 12. November 2011, Düsseldorf

Teilnahmegebühr: 150,00 € inkl. Lehrbuch

Anmeldung: Birgit Vollmann, Bahnhofstraße 24, 27367 Hassendorf, Tel: 04264-37 08 926

Email: [email protected]

Infos: www.hormon-qigong.de

daS immunSyStEm VErStEhEn und StärkEn

durch Theoretisches Verständnis, Qigong, Medi-tation, Wandern, und Atemtraining

Kursleitung: Joachim Stuhlmacher, Qigongtherapeut

Vom 14. - 18.11.2011 in Bad Rothenfelde (oder Emsbüren)

Kursgebühr: 435 € im EZ inkl. VP

Inhalt: Theorie und Praxis des Immunsystems in der TCM, Übungen aus dem Qigong und der daoistischen Lebenspflege, ca. 5 Stunden Unter-richt am Tag

Infos unter www.stuhlmacher-joachim.de E-Mail: [email protected]

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57auSGabe 02/2011

BenBiao - Das Magazin Kurskalender

Qigong-intEnSiV-rEtrEat auf mallorca

Joachim Stuhlmacher

Vom 20. - 29.07.2011

Mallorca, Kloster St. Honorat

1.045 € inkl. Üb./Verpfl. + Kursgebühren

[email protected]

Intensivtraining für chron. Kranke und/oder fortgeschrittene Qigongler

intEnSiViErung dEr ‚6 hEilEndEn lautE’

Meister Li

Vom 02. - 03. Juli 2011

München-Gronsdorf

Seminarzeiten: Sa: 10 – 12.30 Uhr ; 15 – 18.00 Uhr So: 10 – 13.30 Uhr

Seminargebühren pro Kurs: 198,00 €

Meister Li lehrt uns spezielle Übungsmethoden, wie wir in erster Linie Probleme durch Qi lösen können.

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58 AusgAbe 02/2011

BenBiao - Das Magazin

„Meister vom

Meine Begegnungmit dem

Drachentor“Wie es dazu kam...

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59auSGabe 02/2011

BenBiao - Das Magazin

Obwohl ich mich, was Qigong und Daoismus angeht, durchaus als „Alten Hasen“ bezeich-

nen würde, der sich inzwischen immerhin mehr als 25 Jahre theoretisch als auch praktisch mit diesen Themen beschäftigt, so war ich doch ein wenig aufgeregt, als ich die Einladung erhielt, an einem „privaten“ Training über daoistische Inne-re Alchemie bei dem berühmten Meister Wang Liping in China teilnehmen zu dürfen. Immerhin ist Meister Wang der Linienhalter der bekannten Drachentorschule (Longmenpai) in der 18. Gene-ration und durch sein Buch „Der geheime Meister vom Drachentor“ selbst in Deutschland sehr be-kannt unter Eingeweihten und Interessierten. In diesem Buch, welches ich im vergangenen Jahr neu in meinem Verlag habe auflegen lassen, wird die 15 jährige Ausbildungszeit von Meister Wang in Romanform beschrieben. Dieses Buch gibt einen Eindruck in die Ausbildung der alten Dao-isten, die mystisch, für den westlichen moder-nen Menschen schwer vorstellbar und vielleicht deshalb total faszinierend ist. Und eben dieser Meister Wang hatte mich zu einem daoistischen Training in einer kleinen Gruppe von gerade mal 18 Teilnehmern eingeladen, weil ich sein Buch neu aufgelegt und somit dem Dao einen großen Dienst erwiesen habe, wie er durch seine Mei-sterschülerin und Dolmetscherin Kathy mitteilen ließ.

Nun war ich auf dem langen Weg von Ladbergen (wie, kennen Sie nicht? Diese kleine Gemeinde zwischen Münster und Osnabrück) nach Dali-an (wie, kennen Sie auch nicht? Die große Mil-lionenstadt 1 Flugstunde von Peking entfernt), um an diesem Retreat teilzunehmen. Der Flug ließ mir, bei fast 10 Stunden Flugzeit, genügend Zeit, nochmals in seinem Buch zu lesen. Und so manches Mal wich meine Neugier einer gewissen Furcht vor dem scheinbar doch recht anstrengen-den Training. Und meine Ahnung erwies sich als durchaus berechtigt. Doch dazu später.

Als ich in Peking aus dem Flieger stieg, strömte mir sofort der „Duft Asiens“ entgegen. Wer schon einmal Asien bereist hat, weiß, was ich meine, wer nicht, sollte dies vielleicht mal tun. Dieser angenehm süßlich feuchte Duft ließ keine Zwei-fel mehr daran, dass ich in einer anderen Welt gelandet war. Für mich war es kaum vorstellbar, dass sich diese Welt nach meiner Ankunft in Da-lian nochmals völlig verändern sollte. Mit diesem neuen Duft ging es nochmals ins Flugzeug und dann nochmals 2,5 Stunden in einen kleinen Bus, wo die Gruppe und ihr Gepäck kaum hineinpas-ste.

Die Gruppe war international besetzt und be-stand überwiegend aus langjährigen Schüler von Meister Wang. Im Hotel begrüßte uns Meister Wang (im Jogginganzug) noch spät in der Nacht persönlich mit Handschlag, einem sehr freundli-chen Lächeln und einer sehr herzlichen Ausstrah-lung. Wir durften endlich, nach weit mehr als 30 Stunden Reise schlafen, doch am nächsten Mor-gen war schon um 7.30 Uhr das Frühstück ange-setzt und um 9.00 Uhr das erste Training.

daS ErStE training

Wir trafen uns nach einem typisch chinesischen Frühstück mit Congees (lang gekochte Getreide-breie), Ei, Tomate, Gemüse aus dem Wok und gedämpftem Brot - zu trinken gab es gekochtes Wasser - in einem kleinen dunklen Raum gegen-über dem Hauptgebäude des Hotels. Das Neben-gebäude war mit Suiten versehen, in denen die Hotelgäste fernsehen, Alkohol trinken und sich entspannen konnten. Es roch nach Zigaretten und Alkohol wie verrückt, außer in unserem klei-nen Übungsraum, den Meister Wang energetisch gereinigt hatte.

Nun saßen wir auf unseren Decken im Schneider-sitz oder die anspruchsvolleren im Halben oder Ganzen Lotussitz. Meister Wang begann, wie im-mer in diesen Tagen, sehr pünktlich und bat uns, ebenfalls pünktlich zu sein. Zuerst gab es eine Reihe von Vorschriften, die wir möglichst beach-ten sollten. Kein TV, möglichst wenig reden und Kontakte, sehr gut und reichlich essen, gut schla-fen und mit offenem Herzen üben und hinhören waren wohl die wichtigsten Grundregeln für das daoistische Alchemie-Training.

Dann schilderte er kurz seine Ausbildung und die Geschichte der LongmenPai-Schule, dessen Lini-enhalter er ist. Nach kurzen aber faszinierenden Geschichten über die verschiedenen Meister und ihre unglaublichen Fähigkeiten, ging es dann los: Sitzmeditation. Licht aus, Sitz korrigieren und der Befehl „Fangsong“ (entspannen) ertönte. Kaum war das Energiefeld aufgebaut, fingen auch schon die ersten Knochen an zu bersten. In den Beinen und den Hüften besonders, aber auch die Arme und der Rücken kamen nicht zu kurz. Kein Gedan-ke mehr an Entspannung, alles war nur noch ange-spannt. Die Energie bahnte sich seinen Weg durch den Körper, ob wir es wollten oder nicht! Am Ende des ersten Tages, nach nur 2 Sessions von etwa je 2,5 Stunden, sagte James, ein älterer Herr aus Ka-nada: „Well, sitting meditation with master Wang, to bring it into one word, I think hell is the best!“

Reisebericht

Page 60: BenBiao - Gesundheit & Wellness aus Fernost | Ausgabe #02

60 AusgAbe 02/2011

BenBiao - Das Magazin

(Nun, Sitzmeditation mit Meister Wang in einem Wort ausgedrückt, ist Hölle wohl das treffendste.). Die Anwesenden pflichteten allesamt bei.

Das Programm war dann an jedem Tag dasselbe. Von der Struktur her zumindest, von den Inhal-ten und Erfahrungen gab es jeden Tag neues zu lernen und zu erleben. Wir standen auf um 5.30 Uhr (und das mir, dem Langschläfer), um 6.00

Uhr ging es 1 Stunde wandern in einer speziellen daoistischen Art und Weise. Dann um 7.30 Uhr Frühstück. Von 9.00 Uhr - 12.00 Uhr gab es Theo-rie und Sitzmeditation. Nach dem reichhaltigen Mittagessen durften und sollten wir unbedingt pausieren. Um 15.30 Uhr ging es weiter mit Sitz-meditation bis 18.00 Uhr. Dann gab es ein üppi-ges Abendessen. Um 19.30 Uhr stand für 1 Stun-de der „Energieaustausch mit Bäumen“ auf dem Programm. Von 22.00 - 24.00 Uhr gab es das sog. „Schlaf-Qigong - shuigong“, was leider gar nichts

mit schlafen zu tun hat, sondern eine Meditation im Liegen ist, bei der man möglichst auf keinen Fall einschlafen soll.

Die Theorie aller Tage ergab einen „Schnelldurch-lauf“ für den Prozess der Inneren Alchemie und der Bildung des Dan, dieser berühmten Energie-pille, dessen Generierung den gesamten Körper des Übenden auf allen Ebenen völlig verändert.

Von Gesundheitsvorsorge über Therapie eigener Schwächen bis hin zur Wandlung der eigenen Seele und dem Weg zur „Unsterblichkeit, wurde alles grundlegend und dennoch sehr detailliert von Meister Wang dargelegt. Auch hierbei konn-te man schnell erkennen, über welch umfangrei-ches und tiefgreifendes Wissen er verfügt. Und alles ohne Skript, ohne Vorlage, einfach aus dem Stehgreif. Er gab Meditationshilfen, Erläuterun-gen zu klassischen Texten sowohl der Daoisten als auch Anmerkungen über buddhistische As-

Meine Begenung mit dem „Meister vom Drachentor“

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61auSGabe 02/2011

BenBiao - Das Magazin

pekte dieser Energiearbeit und er gab Hinweise für jeden Einzelnen für die Praxis des Dan. Au-ßerdem erzeugte er ein wahnsinnig intensives, ja man muss sagen schmerzhaft, heftiges Qi-Feld. Er machte auch klar, dass Meditation und Qigong kein reines Gesundheitstraining sind, sondern immer den ganzen Körper in seinen Aspekten Körper, Energie, Geist und Seele einbezieht. Den Weg des Dao zu gehen, so betonte er, erfordere viel Training, Leidfähigkeit und Ausdauer. Des-halb spricht man auch von einer Kultivierung des Dao, oder vom Entwickeln von Gongfu. Übrigens eben nicht nur für den Körper. Verzicht, Liebe zum Nächsten und die Entfaltung und Öffnung des Herzens sind sogar die wichtigeren Aspekte dieser alten daoistischen Praxis aus der Drachen-torschule.

Von Dalian und China gesehen habe ich so gut wie nichts. Und selbst die Sonne selten, da die meisten der Sessions in einem dunklen Raum stattfanden. Und dennoch war dieses Retreat für mich sehr erhellend. Sowohl die Übungser-fahrungen (Schmerzen überall, Lichtblicke, Qi-Felder von enormer Stärke uvm.) als auch die tief-greifenden Erläuterungen, die große Herzlichkeit

von Meister Wang und seine kurzen Vorführun-gen ließen keinen Zweifel daran, dass ich einem wirklich großen daoistischen Meister begegnen durfte. Das war das Leid auf jeden Fall wert.

Wie die Daoisten so sind was Planungen angeht, nämlich sehr vorsichtig, so kam dennoch die Idee und Frage auf, ob er nicht mal Europa bereisen und dort Kurse geben könne. Man kann es uns nur wünschen. Ich bin dankbar für diese Erfah-rung und freue mich auf weitere Begegnungen mit dem Daoismus und seinem Wissen über ein natürliches Leben innerhalb der Natur.

Während ich mich gleich zu meiner letzten „Stun-de der Qualen“, zur Sitzmeditation aufmache, ist mein Koffer schon gepackt und nach einer klei-nen Mittagspause geht es zurück in die Heimat, wo mich nach 37 Stunden Reise meine gelieb-te Frau hoffentlich am Flughafen in die Arme nimmt. Mit schmerzenden Knochen und jeder Menge Fragen, Erfahrungen und Anregungen im Gepäck. Danke Meister Wang!

Der geheime Meister vom Drachentor

Von Chen Kaiguo und Zheng Shunchao

Inmitten der Wirren der Kulturrevolution, die Zehntausenden von Daoisten den Tod bringt, wird der junge Wang Liping von drei daoistischen Meistern zum größten Heiler, Schamanen und Magier Chinas ausgebildet. Dieses Buch erzählt die dramatische Lebensgeschichte Wang Lipings (geb. 1949), des Linienhalters der legendären Drachentorschule des Daoismus.

ISBN 978-3-935367-47-9 Preis 22,90 Euro

Meine Begenung mit dem „Meister vom Drachentor“

Page 62: BenBiao - Gesundheit & Wellness aus Fernost | Ausgabe #02

62 AusgAbe 02/2011

BenBiao - Das MagazinGlossar

pathogEnE faktorEn:

sind schädliche Einflüsse, die von Aussen eindrin-gen können (Wind, Kälte, Feuchtigkeit, Trocken-heit, Hitze), wenn der Organismus geschwächt ist. Sie können jedoch auch innerlich entstehen, wenn der Organismus nicht in Balance ist und einzelne Funktionen entgleisen.

WandlungSphaSEn:

Yin und Yang und das Qi erzeugen vier Kräfte, die durch ein Zentrum verbunden sind. Der chinesische Begriff für diese fünf Elemente meint ursprünglich Bewegung und Wandlung, so dass Wandlungsphasen eine bessere Übersetzung hier-für ist. Alles im Kosmos verwandelt sich über diese 5 Phasen. Dazu gehören die Gegensatzpaare Holz und Metall (Kraft des Wachstums, bzw. des Zer-falls) und Wasser und Feuer (tiefster Ruhepunkt, bzw. energetischer Höhepunkt), sowie die Erde als Zentrum, als Nabe die das Rad des Lebens stabilisiert. Dieser zyklische Ablauf findet sich z.B. im Tagesverlauf wieder, im Jahreskreis, in den Entwicklungsstufen von Keimung und Geburt bis zum Tod. Dieser Prozess beschreibt letztendlich die gesamte Natur, alles Leben vom kleinsten, sch-nellsten Impuls einer Nervenzelle bis zum größten Zyklus von Entstehung und Zerfall von Galaxien.

tcm:

Traditionelle Chinesische Medizin, etwas irre-führend, da der Begriff aus den fünfziger Jahren stammt. Die klassischen Werke der Chinesischen Medizin sind jedoch mehrere tausend Jahre alt.

Qigong:

Oft mit Heilgymnastik übersetzt, geht es im Qi-gong um die Vernetzung von Körperhaltung bzw. „bewegung, Atem und Aufmerksamkeitsführung zur Gesundheitsvorsorge und spirituellen Entwick-lung, chin. Qi= Energie, Dampf, Atem; Gong = Ar-beit, kultivieren, anstrengen.

funktionSkrEiS (organ):

Ist eine mögliche Bezeichnung für die Organe in der Chinesischen Medizin. Denn, anders als bei uns heute, ist die Vorstellung eines Organes in der Chinesischen Medizin nicht auf das körperliche Substrat Lunge, Milz etc. reduziert, sondern bein-haltet „Funktionen“ auf allen Ebenen des Seins. So gehören energetische Aspekte genauso dazu wie emotionale oder geistige. „Netzwerk“ oder „Organ-system“ sind weitere mögliche Übersetzungen, um diesen Unterschied in der Betrachtung des Körpers aufzuzeigen und ihm gerecht zu werden.

StillES Qigong:

Qigong mit in Stille und überwiegend unbeweg-tem Körper ausgeführte Übungen nach Meister Li, Zhi-Chang

yin/yang:

Gesetz der polaren Kräfte, Yang steht für sich öff-nende und erwärmende Prozesse, Yin bedeutet zusammenziehen und erkalten.

Qi:

Energie, Atem, Kraft, die alles im Kosmos bele-bend durchströmt.

Xiao Er tuina:

Spezielle Behandlung von jungen Kindern bis etwa zum 6. Lebensjahr mit verschiedenen Massagetechniken in der Chinesischen Medizin

zang fu:

Name für die Organnetzwerke in der Chinesi-schen Medizin. Es gibt die 5 Zang (Herz, Leber, Lunge, Milz-Pankreas und Niere – später auch der Herzbeutel) und die „6 Fu“ (Dünndarm, Gal-lenblase, Dickdarm, Magen, Blase und den 3 Er-wärmer).

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63auSGabe 02/2011

BenBiao - Das Magazin Glossar

mEridian/lEitbahn:

Unterschiedlichste Bahnen im Körper, auf denen Qi und Blut fließt und verteilt wird. Das gesam-te System der Meridiane bildet eine Menschen-gestalt. Jeder Teil des Körpers wird versorgt mit Energie.

ba gang:

Die „Acht Leitkriterien“ sind Yin – Yang und deren Unterteilung in Ben (Innen) – Biao (Außen), Han (Kälte) – Re (Hitze) und Xu (Leere) – Shi (Fülle). Sie sind ein wichtiges diagnostisches Werkzeug.

yangShEng:

Methoden zur Stärkung und Pflege des Lebens. Hier kommt der vorbeugende Aspekt der Chine-sischen Medizin zum Tragen.

fangSong:

Wörtlich: Entspannung. Die Bedeutung ist jedoch wesentlich tiefer und weitreichender als unser Begriff von Entspannung. Bis in tiefste Körper- als auch Geistesschichten soll losgelassen, geweitet und entspannt werden.

innErE alchEmiE:

Begriff der Daoisten über den „Weg des Dao“, über die „Erlangung von Unsterblichkeit“. Die Innere Alchemie arbeitet mit körpereigenen Substan-zen (Jing, Qi + Shen), die gereinigt und veredelt werden, während die sog. „Äußere Alchemie“ mit der Einnahme äußerer Elixiere wie z.B. Kräutern arbeitet.

mingmEn

Tor des Lebens, Tor der Bestimmung. Ein äußerst wichtiges Energiezentrum auf der Wirbelsäule im Unteren Rücken, welches oft auch als „Hou-Danti-an – Hinteres Dantian“ bezeichnet wird. Mingmen liegt etwa gerade gegenüber dem Bachnabel.

dantian

Mit Dantian (Feld des Dan, des Elixiers) werden insbesondere 3 große Energiespeicher bezeich-net. Das Untere Dantian (Xia-Dantian), welches im Zentrum des Unterbauches liegt, das Mittlere Dantian (Zhong-Dantain), welches im Zentrum des Brustkorbes liegt und das Obere Dantian (Shang-Dantian), welches im Zentrum des Kopfes liegt. Alle drei Dantian haben unterschiedliche Funktionsebenen, arbeiten aber als eine Einheit zusammen.

Page 64: BenBiao - Gesundheit & Wellness aus Fernost | Ausgabe #02

64 AusgAbe 02/2011

BenBiao - Das MagazinBranchenbuch

Su Jok TherapieSeminare in Deutschland

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Benedicta Gräfin vonWiserHeilpraktikerin Physiotherapeutin

DIE PRAXIS FÜR TRADITIONELLECHINESISCHE MEDIZIN

Anja DörriesChrista Jacob

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Große Gildewart 3649074 OsnabrückTelefon 05 41/3 30 66-33Telefax 05 41/3 30 66-34E-Mail: [email protected]

VK_Doerries+Jacob 18.01.2011 12:22 Uhr Seite 1

branchEnbuch

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Nähere Infos finden Sie in diesem Heft auf Seite 67 oder unter www.benbiao-dasmagazin.de

praXEn/thErapEutEn

VErSand

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65auSGabe 02/2011

BenBiao - Das Magazin Media-Daten

1 gestalteter Artikel: 475 €

Media-Daten: Ausgabe Nr. 03 September 2011

Das BenBiao-Magazin:

B ist die erste und einzige deutschsprachige Fachzeitschrift über alle Aspekte fernöstlicher Heilkunde.

B richtet sich an Interessierte und Patienten der fernöstlichen Heilkunde, an Therapeuten, Heilpraktiker, Ärzte, Lehrer und Praktizierende asiati- scher Kampfkünste und Selbsthilfemethoden sowie an all jene, die in ihremLebenmehrGesundheit,WohlbefindenundTiefeanstreben.

B erscheint 4 Mal im Jahr (März, Juni, September, Dezember), mit einer Auflagevonjeweils8.000Heften.

B istca.70Seitenstarkundwirdvierfarbiggedruckt

B ist bundesweit sowie im deutschsprachigen Ausland im Zeitschriften- handel, an Kiosken, in Supermärkten, im Bahnhofs- und Flughafenhan- delsowieüberunsereInternetseitefür7,50€zuerhalten.

B liegt insbesondere in TCM-Praxen, -Kliniken und Ausbildungszentren aus.

B ist im Abo erhältlich.

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66 AusgAbe 02/2011

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68 AusgAbe 02/2011

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rEdaktion:Kathrin Schröder, Daniela Stuhlmacher,Joachim [email protected]

frEiE mitarbEitEr:Maria Postma, Christiane Veltman

anzEigEn, aboS: Esther Postma [email protected]

gEStaltung/Satz: Joachim Stuhlmacher, Kathrin Schröder

druck: Druckerei Müller, 49176 Meppen

Einzelpreis: 7,50 € ; Abo: 2 Jahre (8 Hefte) für 56,00 €

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Impressum

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70 AusgAbe 02/2011

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titElthEma: Wenn die Seele trauer träGt - melancholie und depreSSionen neu betrachtet | Joachim Stuhlmacher

SElbSthilfE mit Ernährung:lecKere KraftSuppen für den herbSt | dr. noemi dioloSa

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WuWei fördert einSicht und heilunG | dr. peter hubral

thErapEutEn-tippS

erKältet? - Wir erläutern WaS hilft und Wie man vorbeuGt | anJa dörrieS

auS dEr praXiS

daS erSte mal - Wie beGinnt eine therapie beim tcm-therapeuten | redaKtion

pSychologiE in dEr chinESiSchEn mEdizin

Kontrolle vor SchöpfunG? ordnunG vor WachStum? - die enerGetiSche beziehunG zWiSchen herbSt und frühlinG | Joachim Stuhlmacher

SElbSthilfE mit Qigong atme dich StarK - mach dich fit für die Kalte JahreSzeit | redaKtion

Heft:Im

Page 71: BenBiao - Gesundheit & Wellness aus Fernost | Ausgabe #02

Die Webseite von Dr. Heiner Fruehauf (www.classicalchinesemedicine.org) ist eine englischsprachige Webseite. Auf dieser Seite finden Sie jede Menge Informationen zur Chinesischen Medizin. Ob philosohische Grundlagen, Kräuterkunde, Qigong, und andere Themen, die Informationen sind vielfältig, tiefgreifend und klassisch- als auch praxisorientiert. Es gibt viele Übersetzungen klassischer Texte überwie-gend ins englische, einige wenige auch ins deutsche.

Ein weiterer Klassiker der

daoistischen Literatur neu

aufgelegt bei Lotus-Press!

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AUSGABE 02/2011Lass die Sonne in dein Herz!

Schlafe gut und erholsamQigong gegen

Schlafstörungen

Frisch auf den TischRezepte für

sommerlichen Genuss

Sommer, Sonne, SonnenbrandDie kleine TCM Urlaubsapotheke

„Essen hält Leib und Seele zusammen!“ Sokrates

bewegend. informativ. neu.

BenBiao-DasMagazinfür Gesundheit und Wellness aus Fernost