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1 Benchmarking in den öffentlichen Verwaltungen der Schweiz 15. Februar 2008 Workshop des Bundesministeriums des Innern und des Forum of Federations Dr. Reto Steiner Kompetenzzentrum für Public Management Universität Bern, Schweiz

Benchmarking in den öffentlichen Verwaltungen der Schweiz

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Benchmarking in den öffentlichen Verwaltungen der Schweiz. 15. Februar 2008 Workshop des Bundesministeriums des Innern und des Forum of Federations Dr. Reto Steiner Kompetenzzentrum für Public Management Universität Bern, Schweiz. Gliederung des Referats. - PowerPoint PPT Presentation

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Benchmarking in den öffentlichen Verwaltungen der Schweiz

15. Februar 2008

Workshop des Bundesministeriums des Innern und des Forum of Federations

Dr. Reto Steiner Kompetenzzentrum für Public Management Universität Bern, Schweiz

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1. Verbreitung und Umsetzung von Benchmarking in der Schweiz

2. Beobachtete Auswirkungen

3. Kritische Erfolgsfaktoren für ein erfolgreiches Benchmarking

4. Schlussfolgerungen

Gliederung des Referats

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Leistungsvergleich zwischen Verwaltungseinheiten (und Privaten) mit gleichem oder ähnlichem Aufgabenbereich mit dem

Ziel, in einem qualitativen Prozess von den Besten zu lernen, um die Leistungsfähigkeit des Staats zu erhöhen.

Benchmarking im öffentlichen Sektor kann definiert werden als:

Definition von Benchmarking

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Beurteilungskriterien:

Initiierende Institutionen Vergleichsobjekte Benchmarkingpartner Vorgehensweisen und Methoden

1. Verbreitung von Benchmarking in der Schweiz

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Schweizerische Spezifika

Föderalistischer Aufbau der Schweiz zeigt sich auch bei Benchmarking: 1 Bundesverwaltung mit 7 Departementen, 26 Kantonsverwaltungen, 2721 Gemeinden

Folge: Keine einheitliche Einführung von Benchmarking in der Schweiz

Bislang vorwiegend Initiativen von einzelnen Verwaltungen und Institutionen, neu vermehrt systematisch

Intensität der Projekte hat seit der New Public Management Diskussion deutlich zugenommen

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Verbreitung: Bundesebene

Schweiz als Land beteiligt sich regelmässig an Benchmarkingprojekten internationaler Organisationen (z. B. der OECD)

Vergleich von Bundesämtern nach wie vor selten. Neues Rechnungsmodell und Leistungsaufträge schaffen aber wichtige Grundlage.

Bund initiiert vermehrt Benchmarkingprojekte der Kantone – unterstützt durch politischen Konsens, vermehrt zu harmonisieren bei gleichzeitigem Wettbewerb der Kantone (z. B. Leistungsfähigkeit der Gesundheits- und Bildungssysteme)

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Verbreitung: Kantonsebene

Situation auf Kantonsebene präsentiert sich vergleichbar zur Bundesebene

Durch Druck des Bundes (Mitauslöser: Äquivalenzprinzip) vermehrter Vergleich der kantonalen Leistungserbringung (z. B. Universitäten). Bund teilweise auch nur Facilitator (z. B. Nachhaltigkeitsindikatoren)

Vergleich kantonaler Ämter noch eher selten, vor allem Vergleich des Outputs

Verschiedene Kantone fordern Leistungsvergleiche der Gemeinden resp. führen diese gleich selber durch (z. B. Finanzkennzahlen)

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Verbreitung: Kommunale Ebene

Eine grössere Zahl der Gemeinden führt Benchmarkingprojekte durch

Ausgelöst durch Kantone und Gemeinden selbst (z. B. IG Benchmarking), aber auch durch unabhängige Institutionen

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Regelmässiges Benchmarking

bis 21% (3)bis 14% (12)0 bis 7% (11)

N=2465, Nationalfondsprojekt „Gemeindereformen“ Universität Bern

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Initiator: Eigeninitiative

Hoher Lerneffekt, Betroffene werden zu Beteiligten Institutionen verfügen über relevante Daten Ergebnisanalyse an Ort der Leistungserstellung

Potenzielle Vorteile:

Fachliche und zeitliche Überforderung Erschwerter Zugang zu Vergleichsinstitutionen Rad wird neu erfunden Gefahr der Betriebsblindheit

Potenzielle Nachteile:

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Initiator: Übergeordnete Staatsebene

Flächendeckende Vergleiche und systematische Einführung möglich (teilweise mit Zwang)

Oft Grundlage für weit reichende Reformen Know-how-Transfer und Zugriff auf Datenbasis

Potenzielle Vorteile:

„Bevormundung“ durch übergeordnete Staatsebene

Potenzielle Nachteile:

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Initiator: Unabhängige Institution

Grosses Know-how und Erfahrung, personelle Ressourcen

Grosse Datenbasis (national oder sogar international). Standardisierte Verfahren, eher kostengünstig Hohe Akzeptanz

Potenzielle Vorteile:

Auf Einzelfall kann weniger optimal eingegangen werden

Potenzielle Nachteile:

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Vergleichsobjekte

Politikfeld/Politisches Programm: Zunehmende Bedeutung von Evaluationen des Politikvollzugs. Bsp.: PISA-Studien

Produkt. Bsp.: Fallkosten in Krankenhäusern, Kennzahlen der Universitäten

Prozesse Organisation. Bsp.: Sekundarschulen II, Bibliotheken

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Benchmarkingpartner

Internes Benchmarking Externes horizontales Benchmarking Externes vertikales Benchmarking Externes intersektoriales Benchmarking. Bsp.:

Liegenschaftsverwaltungen

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Gewählte Methoden: Trends

Vermehrter Aufbau von Kompetenzzentren für Benchmarking in Verwaltung (Bsp.: Statistisches Amt des Kantons Zürich)

Häufige Unterstützung durch professionelle Organisationen (Bsp.: Hochschulen)

Variationen des Standardablaufs Datenbasis: Bestehende Daten, neu erfasste Daten

(u. a. Befragungen) Offensive Kommunikation der Öffentlichkeit

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Standardablauf

Auswahl der zu „benchmarkenden“ Dienste einer Institution (durch politische Behörde)

Bildung eines Benchmarking-Teams (aus Fachspezialisten)

Identifikation der aussagefähigen Indikatoren (EingesetzteRessourcen, Prozesse, erbrachte Dienstleistungen und Rahmendbedingungen der Leistungserstellung)

Bestimmung möglicher vergleichbarer Institutionen

Leistungsermittlung in den jeweiligen Institutionen

Ursachenanalyse der Unterschiede

Implementierung des Aktionsplans

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Entwicklung eines Aktionsplans zusammen mit den Beteiligten

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2. Beobachtete Auswirkungen

Qualitätsverbesserungen

Optimierter Ressourceneinsatz

Einsparpotenziale identifiziert

Bekannte Mängel werden bestätigt

Zeitraubend und teuer

Mangelhafte Auswertung

Unzureichende Umsetzung der Erkenntnisse

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Klares Bekenntnis der politischen Führung notwendig.

Einbezug der Mitarbeitenden wichtig („Betroffene zu Beteiligten machen“).

Bestandteil des Controlling. Einbettung in entsprechende Kultur.

Kenntnis der Produkte und Prozesse/Kosten wichtig.

Führung und Projektmanagement

Einbettung

3. Kritische Erfolgsfaktoren

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Zu Beginn Partner mit ähnlichem Aufgabengebiet vorteilhaft („fit“).

Unterschiedliche Initiatoren haben ihre Vor- und Nachteile. Zusammenarbeit mit Partner/Facilitator sinnvoll.

Prozess- und Outcomeorientierung!

Aufwand und Ertrag im Auge behalten.

Nicht nur Kriterium Wirtschaftlichkeit berücksichtigen!

Vergleichspartner und -objekte

Instrumente

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Offene Kommunikation gegen aussen.

Worte sollten Taten folgen.

Regelmässige Fortführung.

Auswertung

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4. Schlussfolgerungen

• Instrumente des Qualitätsmanagements nehmen eine Katalysatorfunktion wahr: Sie ermöglichen das Aufdecken von Veränderungsbedarf resp. sie unterstützen die Umsetzung von Veränderungen.

• Benchmarking alleine macht wenig Sinn. Es entfaltet Potenzial erst dann, wenn es durch eine umsichtige politische resp. Verwaltungsführung eingesetzt wird und in eine Gesamtstrategie eingebettet ist.

• Die Verantwortung für die Umsetzung des Benchmarkings kann nicht an Dritte delegiert werden, es ist eine ursächliche Führungsaufgabe!