Entziindung von Alkoholdiimpfen zu verhiiten. 77

Gutach ten einer Commission der franzosisehen hkade- mie iiber Alkoholometrie,

C h e v r e u l , P o u i l l e t , D e s p r e t z und F r e m y haben ein Gutachten iiber die Alkoholometrie abgegeben, dessen wesentlicher Inhalt folgender ist :

1) Bei der Vergleichung der Alkoholonieter mussen gewisse Fehlergrenzen zugestanden wcrden.

2) Die einmal gemachte Theilung derselben andert sich in1 Laufe der Zeit in schwer zu bestimrnenden Verhaltnissen.

3) Ihre Eintheilung ist nicht sicher gestellt gegen Veranderungen ; wer dainit betriigen will, kann veranlassen, dass die Angaben des Instrumentea zu hoch oder zu nie- drig sind.

4) Das verf&lschte Alkoholometer und hierzu ge- horende Thermometer werden zum Behufe der Ueber- fiihrung nur schwierig in die Hande der Justiz gelangen, denn um jene zu vernichten, braucht man sie nur fallen zu lassen.

Den Werth einer vom Staate besorgten Stempelung der Instrumente etellen genannte Herren in Abrede, weil der Stempel, welcher am Tagc, da er angebracht wurde, dns Instrument 11s richtig beseichnete, schon einige Tage spater als L)eciimantcl des Betruges dienen konne. (Cimpt. yewi'. T. 53. pay. 615. - Zeitsclwift f i i i . analyt. Chernie lb'G2. X. 115. - Din& Joiirnnl. Bd. 163. Hft 1.6.80.) BkB.

___- Benutzang von Drahtgeweben, urn die Eiitziindung

von Alkoholdiimpfen za verhiiten, S u I' m a y schliigt, um in Rrennereien, Spiritus- oder

Liqueurfabriken etc., die Entziindung der Alkoholdampfe oder die Fortpflanzung der Entziindung derselben , zu ver- hiiten, dasselbe Mittel vor, welches der Davy'schen Sicher- heitlampe zu Cirunde liegt. Man verschliesst die Mun- dungen der verschiedenen Alkohol enthaltenden Apparate, welche cler Luft ausgesetzt sind, mit Drahtgeweben, wor- auf, wenn auch die Dampfe ausserhalb dieses Uewebes sich entzunden, die Entziindung doch nicht in das Innere dar Apparate sich fortp0anzen kann. Urn noch sicherer zii gehen, bringt man auch im Inneren der Rijhren, welche den Alkohol aus einem Apparate in den anderen leiten, Scheiben von Drahtgeweben an. Diese Gewebe bestehen aus Messingdraht und haben Maschen von un- gefahr 51, Millini. Breite. Die Drahtgewebe sind naturlich

78 Zersetzung des benzok'sauren Jods in der Hitze.

mit demselben Erfolge auch bei anderen brennbaren Fliissigkeiten, wie Aether, Terpentinol, Schieferol etc. anwendbar, urn die Entziindung derselben oder die Fort- pflanzung der Entzundung zu verhiiten. (Uzill. de la soc, d'encourag. 1861. - Polyt. Centrbl. 1861.) B.

Ueber die Zersetznng des benzoesauren Jods in der Hitze. Wenn man Chlorjod auf benzoesaures X'atron ein-

wirken l&sst, entsteht nach S chiitz e n be r g e r nach der Uleichung C14H5Na04 + JC1 = NaCl + Cl*H5J04, d a s benzoesu re J o d = JO, C14Ii503 (benzoesaures Jod- oxyd). Wird dieser Korper destillirt, so zersetzt er sich und man erhalt dann ein Uemenge von Jod, Benzoesaure und mehrere neue Producte. llischt man das Rohproduct mit Na- tronlauge, so bindet diesc das Jod und die Benzoesaure, und es bleibt ein farbloses, in der wasserigen Fliissigkeit un- losliches 0 e l zuruck, das ein Oemenge ist von 1) B e n z i n , 2) einer bei 185 bis 1900 siedenden Flussigkeit, 3) eineni festen, bei 2500 fluchtigen naphthalinartigen Korper, 4) einer oligen bei 3000 siedenden Fliissigkeit nnd 5) einem halbfesten, gelblichen, iiber 3000 siedenden Korper.

Die bei 1850 ubergehende Fliissigkeit wird durch Schutteln mit Quecksilber vom Jod befreit und durch Rectificiren gereinigt. Sie hat 1,69 spec. Gewicht, ist unloslich i m Wasser, loslich in Alkobol, Aether, Benzin, ist farblos und riecht nngenebm nach Renzin und Phen- saure. Ihre Analyse fuhrte zu der Formel ClzI'15J, die Datnpfdichte wnrde = 7,36 gefunderi, und das Viertel der berechneten ist = 7,02. DieserKorper ist entweder J o d p h e n y l oder m o n o j o d i r t e s Benz in .

Der feste fliichtige Korper ist C12H4J2, d. h. z w e i - fach -j o d i r t e s €3 e n z i n , er ist unloslich im Wasser, schwerer als dieses und schmilzt bei 1220.

Die bei 3000 siedende Fliissigkeit erhiilt man nur in geringer Menge. Man trennt vom Zweifach- Jodbenzin durch fractionirtes Destilliren, indem man nur die zuletzt iibergehenden Fractionen aufsamnielt und dieselben mit verdiinntem Alkohol schuttelt, der ihr die letzten Reste vom Zweifach- Jodbenzin entzieht. Diese Fliissigkeit ist im Wasser unloslich und VOI? schwachein Geruche, der an die ersteren Producte erinnert. Die Analysen derselben zeigen, dass sie durch Condensation von drei Molec. Benzin zu einem einzigen entstanden ist, wobei