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41. Clemens Winkler: Bequeme Methode BUT Entwicklung von Chlorgas aus Chlorkalk unter Anwendung des Kipp'sohen Apparates. (Eingopngcn ;mi 2.5. qlztnii:ir.) Die iiit Liiborittoriiini noch imnier allgemein gehaiichliche Methode der Chlorgasentwickliiiig unter rhwetitlung von Rraiinstein ist, abge- wheii von ihreni iinregelntlssigeit Verlauf, schori dcr erforderlichen Erwiirtniing hnlber iiiit mitncherlei Unbecluemlichkeiten verbunden; vor Allem nber leidet sie an der Unvollkommenheit, dass malt die Gas- entwickelung nicht beliebig iiiiterbrechen und wieder in Gang setzen kitnn. hiis diesem Grunde wendct man bei analytischen Arbeiten an Stellts des Chlors vielfiich das zwar bequemer zii handhabende, eber itiic:h weniger kraftig wirkende Hrorn an. Chlorkalk entwickelt schon bei gewohnlicher Ternperatur rnit ver- cliiiittter Salzsiiiire reichlich Chlorgas, alw 1x4 der pulverfiirmigen Be- schaffenheit desselben ist die Ihtwickelnng einct anfiinglich stiirmische und dann rasch nachlassendc. Sic liisst sich nur bis zii gewissem (:lade dadurch regulirttn, dass man die Salzsiiiire langsani, nach Er- I'orderniss. ~UIII Clilnrknlk 1Iic.ssen l h t , eine Zersetzungsweise, auf wr~lchc~r das yon H. Kaernmerer') nngrgebene Verfahren der Chlor- ti;,rstell~~ig I)erriht. M:in kariti nber ('hlorg:is mit derselben 13ecluemlichkc:it. I~UA Chlor- k;tlk t.ntwickelrt. wio beispielswcise Kohlensanr: aiis Kdkstein, wenn iti;iti den Clhlorkalk unter Anwenduiig cines gceigneten, inditferenteti Hiiidcmittels z ii S t ii c ke II for In t und triit diesen einrn gewiihnlicheti K i pp 'sclieii G:isentwickeIiingsapp;ir:tt fiillt. 81s tlne einzige fiir diesen Zweck br;tiichbare Bindcntittel hat sich bis jetzt der gebrilntitc (fypa c,rwic:st:n. Div IJorrniing selbst wird anf folgentle Wrist. rnrge- Man niengt besceii, trockenen Chlorkalk mit eincrn Viertel s h e s (kwichts gebrittinten Gyps :tiit' das Innigste rind feuchtet dils Gnriienge mit kaltein Wasser in dem Mxisse art. dass heim Dnrcharbeiten eine Ititchtc, briicklige Massr entsteht, dits sich nur mit Miihe zwischen den b'irigerii ballen Iiisst. Chiisserci. Wasseimsatz ist zii verrneideti I)iirch kiirzt,s St;impfcn mit riner c4serneii ,Miirserkriile ertheilt man tlieser M:isse die erfnrderliche Hotiiogenitiit iiiid schliigt, sie sodanii in eiri ;itit' tiorizont;tler (:ixndlagr ritlierides. eiseriirs Ralimrngc~iert !-nu 10 bi.s 12 inn~ Hiihc. wozii mnii sich cines flnclitw, eisornen Schlggels bedietit. Wenn der R:ihmt,ri reichlich vollgc.st;tmpf't ist. breitct miin iiber stlinen lrrltalt ein Stiick W;ichstiich oder (;iiriirniplitttc iind iiriterwirft das 1101111111'11 :

Bequeme Methode zur Entwicklung von Chlorgas aus Chlorkalk unter Anwendung des Kipp'schen Apparates

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41. Clemens Winkler: Bequeme Methode BUT Entwicklung von Chlorgas aus Chlorkalk unter Anwendung des Kipp'sohen

Apparates. (Eingopngcn ;mi 2.5. qlztnii:ir.)

Die i i i t Liiborittoriiini noch imnier allgemein gehaiichliche Methode der Chlorgasentwickliiiig unter rhwetitlung von Rraiinstein ist, abge- wheii von ihreni iinregelntlssigeit Verlauf, schori dcr erforderlichen Erwiirtniing hnlber iiiit mitncherlei Unbecluemlichkeiten verbunden; vor Allem nber leidet sie an der Unvollkommenheit, dass malt die Gas- entwickelung nicht beliebig iiiiterbrechen und wieder in Gang setzen kitnn. hiis diesem Grunde wendct man bei analytischen Arbeiten an Stellts des Chlors vielfiich das zwar bequemer zii handhabende, eber itiic:h weniger kraftig wirkende Hrorn an.

Chlorkalk entwickelt schon bei gewohnlicher Ternperatur rnit ver- cliiiittter Salzsiiiire reichlich Chlorgas, a l w 1x4 der pulverfiirmigen Be- schaffenheit desselben ist die Ihtwickelnng einct anfiinglich stiirmische und dann rasch nachlassendc. Sic liisst sich nur bis zii gewissem (:lade dadurch regulirttn, dass man die Salzsiiiire langsani, nach Er- I'orderniss. ~ U I I I Clilnrknlk 1Iic.ssen l h t , eine Zersetzungsweise, auf wr~lchc~r das y o n H. K a e r n m e r e r ' ) nngrgebene Verfahren der Chlor- t i ; , rs te l l~~ig I)erriht.

M : i n kariti nber ('hlorg:is mit derselben 13ecluemlichkc:it. I ~ U A Chlor- k;tlk t.ntwickelrt. wio beispielswcise Kohlensanr: aiis Kdkstein, wenn i t i ; i t i den Clhlorkalk unter Anwenduiig cines gceigneten, inditferenteti Hiiidcmittels z i i S t ii c k e I I f o r In t und triit diesen einrn gewiihnlicheti K i p p 'sclieii G:isentwickeIiingsapp;ir:tt fiillt. 8 1 s tlne einzige fiir diesen Zweck br;tiichbare Bindcntittel hat sich bis jetzt der gebrilntitc (fypa c,rwic:st:n. Div IJorrniing selbst wird anf folgentle Wrist. rnrge-

Man niengt besceii, trockenen Chlorkalk mit eincrn Viertel s h e s (kwichts gebrittinten Gyps :tiit' das Innigste rind feuchtet dils Gnriienge mit kaltein Wasser in dem Mxisse art. dass heim Dnrcharbeiten eine Ititchtc, briicklige Massr entsteht, dits sich n u r mit Miihe zwischen den b'irigerii ballen Iiisst. Chiisserci. Wasseimsatz ist zii verrneideti I)iirch kiirzt,s St;impfcn mit riner c4serneii ,Miirserkriile ertheilt man tlieser M:isse die erfnrderliche Hotiiogenitiit i i i id schliigt, sie sodanii in eiri ; i t i t ' tiorizont;tler (:ixndlagr ritlierides. eiseriirs Ralimrngc~iert !-nu 1 0 bi.s 12 i n n ~ Hiihc. wozii mnii sich cines flnclitw, eisornen Schlggels bedietit. Wenn der R:ihmt,ri reichlich vollgc.st;tmpf't ist. breitct miin iiber stlinen lrrltalt ein Stiick W;ichstiich oder (;iiriirniplitttc iind iiriterwirft das

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Ganze dem Druck einer starken Presse. Die jetzt fertige viereckige Chlorkalkscheibe wird dann unter Anlegung einer eisernen Rciss- schiene an den sie umschliessenden Rnhnien zu Wiirfeln geschnitten, dann ails dern Rahmen heraus und auf eine Holz- oder Hlechunterlage gedriickt und hei einer 20° nicht iiberschreitenden Temperatur maglichst rasch getrocknet. Die noch lose an einander haftenden Wiirfel trennt man zwischen den Fiogern ond bewahrt sie in gutschliesseiiden (;e- fiissen zuiii Gebrauche auf.

Uni diese Wiirfel zur Chlorentwickeluiig zu beiiutzeii, fiillt man sie i i i eiiien I< i p p’ schen Gasentwickeluiigsapparat mit eingeschliffenem (flashahn und Iieschickt diesen im Uebrigeii rnit Salzslure von 1.124 spec. Gewicht, die rorher mit ihreni gleichen Volumen Wasser ver- diinnt worden war. Die angeweiidete Saure Iiraucht nicht chemisch rein ZLI sein, :iber 4 e darf keine Schwefelslure enthalten, weil sonst A iiskrystallisatioii yon Gyps eintritt. I)er als Bindemittel verwendete (+yps verursncht ilagegen keinr Stiirang; tsr fiillt in deni Maasse. als der Chlorkalk ziir Auflijsuog gelangt, als dichtes Pulver nieder und lagert sich am Boden d t s Apparatcs als wenig r~iluminiise Schicht ab. Die Chlorentwickelung liisst sich beliebig regeln und durch einfaches Schliessen des Hahnes jeden Augenblick unterbrechen, so dass man bvi Anwendung dcrartig geformten Chlorkalks den Chlorstroni immer iiiid ohne alle Vorbereitung zur Verfiigring hat.

Die chemische 1g:tbrik voii H. T r n m i n s d o r f f i n Erfurt hat sich berrit erklart, die Herstellung und Lieferiing voii Chlorkalk in Wiirfrl- form zii iibernehmen.

F r e i b e r g (Sachsen). Cherniwhes Liiboratoriuni der Kiinigl. Berg- akadeniie, den 24. Januer 1887.

42. R o b e r t O t t o und A d e l b e r t Ross ing: Verhalten des Phenylenmetsdiphenylsulfons g e g e n Kali; Bildung des Diphenyl-

sulfonphenylathers . [ A i l s tleni ,.heirk. 1,;itiorntorianl ilvr tc.chn. llochs,~llnlo zn Br:ranschwcig.]

(Eingcg:ciqcn :in1 2 2 . , l ; i n w I r : niitgcttlcilt y o n IIrn. A. Pin nt , ] . . )

L)ie von E. E n u 111 i i i i I I neuerdings dargestellteii und tttwhriebenen Disnlfone, welche die beiden Sulf~ingruppeii rnit cirieni und deinselben Ki~1,Ieiistoff~itoint: vcarcsirligt eiitli;tlten und der ;tllgenic~iiieii Vorniel:

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