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Beratungsstellen NADESCHDA und THEODORA In Trägerschaft der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V.

Beratungsstellen NADESCHDA und THEODORA In Trägerschaft der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V

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Page 1: Beratungsstellen NADESCHDA und THEODORA In Trägerschaft der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V

Beratungsstellen

NADESCHDA und THEODORA

In Trägerschaft der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V.

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Womit assoziiert Ihr den Begriff Prostitution / Prostituierte?

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Beratungsstelle für Opfer von Menschenhandel

NADESCHDABeratungsangebote:

•Muttersprachliche Beratung (Polnisch, Russisch, Englisch, Bulgarisch, Tschechisch, Deutsch)

•Psychosoziale Betreuung

•Notversorgung mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Kleidung

•Dezentrale Unterbringung

•Begleitung zu ÄrztInnen, Rechtsanwältinnen, anderen Beratungsstellen

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Beratungsstelle für Opfer von Menschenhandel NADESHDA

• Kontaktaufnahme und Begleitung zu Behörden, Konsulaten, Initiativen

• Klärung der Alimentation

• Unterstützung und Begleitung der Zeuginnen in Strafverfahren

• Vermittlung in Sprachkurse

• Unterstützung bei der Arbeitssuche

• Hilfe bei der Rückkehr in die jeweiligen Heimatländer

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THEODORAfür eine Lebensperspektive IN und NACH der

Prostitution

•Struktur und Finanzierung der Beratungsstelle•Ziele der Arbeit•Arbeitsbereiche (Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzungsarbeit, Aufsuchende Arbeit, Beratungsarbeit)•Beratungsangebote•Aufsuchende Arbeit•Klientinnen/Zahlen•Besondere Schwierigkeiten der Arbeit•Fallbeispiele

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THEODORAfür eine Lebensperspektive IN und NACH der

Prostitution

• Aufsuchende Arbeit

• Öffentlichkeitsarbeit

• Vernetzung

• Zusammenarbeit mit Behörden

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THEODORAfür eine Lebensperspektive IN und

NACH der Prostitution

• Offiziele Eröffnung: April 2011

• Zuständigkeitsbereich: Ostwestfalen Lippe (OWL)

• Kooperationspartnern: Behörden, Beratungsstellen, Gesundheitsämter

• Finanzierung: durch die Aktion Mensch + Spenden, Kollekten u. kleine Förderungen durch die Heidehof - Stiftung u. Robering-Stiftung

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THEODORAfür eine Lebensperspektive IN und

NACH der Prostitution• Beratungsangebote:- Muttersprachliche Beratung in deutscher, polnischer,

bulgarischer, russischer, ukrainischer, serbischer u. englischer Sprache.

- Beratung u. Begleitung auch vor Ort möglich: in Kneipen, Clubs, Bars, Appartements.

- Beratung in rechtlichen Fragen,- Psychosoziale Betreuung.

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Im Jahr 2013 bestand die größte Gruppe der Klientinnen aus bulgarischen Frauen. Die zweitgrößte Gruppe bildeten Frauen aus Polen gefolgt von Frauen aus Deutschland.

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 Die Mehrzahl der Klientinnen (44%) bestand aus jungen Frauen zwischen 20 und 27 Jahren.

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Diese Statistik zeigt deutlich auf, dass mehr als die Hälfte der betreuten Frauen 1 oder mehrere Kinder hat.

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16% der Klientinnen im Jahr 2013 haben eine abgeschlossene Berufsausbildung. 9 % waren Analphabetinnen. 19% der Klientinnen haben einen Grundschulabschluss.

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Die Hälfte der Frauen wohnt in einer eigenen Wohnung. 16% haben keine eigene Bleibe, sondern wohnen bei Freunden. 18% wohnen auf dem Arbeitsplatz im Bordell.

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34% der Klientinnen im Jahr 2013 meldeten sich selbst bei der Beratungsstelle. Über das Beratungsangebot haben sie durch andere Frauen, durch eigene Recherche oder durch Flyer an unterschiedlichen Stellen erfahren. Fast genauso viele wurden durch Gesundheitsämter oder andere Beratungsstellen an Theodora vermittelt.

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Die Mehrheit der Klientinnen kam aus der kreisfreien Stadt Bielefeld. Die zweitgrößte Gruppe bildeten Frauen aus Kreis Lippe gefolgt von Frauen aus Kreis Gütersloh.

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Die Grafik zeigt das breite Spektrum der Beratungs- und Betreuungsarbeit im Jahr 2013. Bei den meisten Klientinnen wurde Kontakt zu mehreren Stellen gleichzeitig hergestellt. Bei einem Viertel der Klientinnen wurde Kontakt zum Jobcenter oder Sozialamt hergestellt. 13% benötigten Hilfe bei dem Kontakt

zur Krankenkasse. Weiter benötigten die Frauen Unterstützung bei Gesprächen mit dem Jugendamt, bei der Vermittlung zu einem Schuldner oder- Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle. Kontakte zum Kindergarten oder Schulden waren auch ein Betreuungsthema.

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Fast die Hälfte der Klientinnen im Jahr 2012 ist aus der Prostitution ausgestiegen. 19% der Klientinnen wurden in der Prostitution beraten, d.h. der Grund der Kontaktaufnahme war nicht der Ausstieg, sondern Hilfe bei anderen Problemen in Verbindung mit der Tätigkeit. 12% der Frauen haben den Wunsch zum Ausstieg geäußert, jedoch aus unterschiedlichen Gründen den Ausstieg nicht geschafft bzw. sind nach einer gewissen Zeit wieder in die Prostitution eingestiegen. Bei 21% der Klientinnen wurde die Beratung beenden bevor es klar war, ob die Frau ausgestiegen ist oder nicht.TelefonischeBeratung Im Jahr 2012 wurden ca. 20 Frauen telefonisch oder auch per E-Mail beraten..

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Fallbeispiel 1

• Name: Barbara• Staatsangehörigkeit: Deutsch• Alter: 40 (seit 5 Jahren in der Prostitution)• Ausbildung: Kosmetikerin (abgebrochen)• Geschichte: In die Prostitution gelangt wegen Liebe.

Probleme mit Drogen. Hat Schulden. Arbeitet auf der Straße.

• Ausstiegsgrund: Ausgebrannt, wurde vergewaltigt und leidet seit dem unter psychischen Problemen.

• Lebensperspektive: Sie möchte eine neue Arbeit finden.

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Fallbeispiel 1

• Hilfemöglichkeiten:

1. Unterstützung bei der polizeilichen Vernehmung.

2. Beratung und Vermittlung an einer Suchtberatungsstelle.

3. Beratung und Vermittlung an einer Schuldnerberatungsstelle

4. Hilfe bei der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle (z.B. Bewerbungsschreiben oder Vermittlung in eine Umschulung)

5. Unterstützung bei der Suche nach einer psychologischen Therapie.

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Fallbeispiel 2

• Name: Agata• Staatsangehörigkeit: Polnisch• Alter: 19 (seit 6 Monaten in der Prostitution)• Ausbildung: keine (10. Klasse)• Geschichte: Aus Armut und familiären Schwierigkeiten

nach Deutschland gekommen und in die Prostitution gelangt. Arbeitet in einer Wohnung.

• Ausstiegsgrund: Sie ist im 2. Monat schwanger und möchte eine Abtreibung vornehmen lassen.

• Lebensperspektive: Möchte eine Ausbildung machen und einen anderen Job finden.

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Fallbeispiel 2• Rechtliche Lage und Hilfemöglichkeiten:• EU-Bürgerin - seit dem 1.05.2011 uneingeschränkter

Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt

1. Vermittlung an eine Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle.2. Hilfe bei der Klärung der Übernahme der Kosten für den Schwangerschaftsabbruch (EU-Abkommen).3. Hilfe bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle.4. Unterstützung bei der Abschließung einer Krankenversicherung.5. Hilfe bei der Suche nach einer neuen Wohnung.

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Fallbeispiel 3

• Name: Ivanka• Staatsangehörigkeit: Bulgarisch• Alter: 22 (seit 2 Jahren in der Prostitution)• Ausbildung: keine (bis zur 4. Klasse)• Geschichte: Aus Armut und Perspektivlosigkeit in die

Prostitution geraten. Lebt hier mit ihrem Freund und unterstützt finanziell ihre Familie. Hat 3 Kinder in Bulgarien, die bei der Oma leben. Ivanka stammt aus einer Roma-Minderheit. Arbeitet in einem Bordell.

• Lebensperspektive: Legalisierung der Tätigkeit. Vermittlung einer Krankenversicherung. Sie möchte ihre Kinder nach Deutschland hohlen.

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Fallbeispiel 3• Rechtliche Lage und Hilfemöglichkeiten:• EU-Bürgerin – eingeschränkter Zugang zum deutschen

Arbeitsmarkt, benötigt eine Freizügigkeitsbescheinigung und eine Arbeitserlaubnis.

1. Hilfe bei der rechtlichen Aufklärung (Anmeldung (postalisch), Freizügigkeitserlaubnis, Gewerbeanmeldung, Steuererklärung).

2. Hilfe bei der Suche nach einer Krankenversicherung.3. Hilfe bei der Suche nach einer Wohnung.4. Unterstützung bei der Suche nach einem Sprach- bzw. Alphabetisierungskurses. 5. Unterstützung beim Beantragen von Kindergeld und bei

der Schulanmeldung der Kinder.

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Fall 4

• Name: Eli• Alter: 22• Staatsangehörigkeit: Bulgarisch• Ausbildungsstand: bis 4 Klasse ( seit Dezember 2012 in der

Prostitution)• Geschichte: mit der Mutter nach Deutschland eingereist. Durch

Freundin in Prostitution geraten. Ungewollt schwanger geworden.• To-Do- Liste:

Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle Schwangerschaftsabbruch beim Frauenarzt Wohnsituation verbessern

Evtl. Ausstieg

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