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Koaxiale Systeme 14.5 Telekommunikation für Elektroberufe - Auflage 9* Berechnung von R/TV-Anlagen Bezeichnung der Signal- übergabestelle: - bei Fixpegel: SÜS - bei Bedarfspegel: SÜB Der Gesetzgeber schreibt vor, dass vor Beginn der Arbeiten eine Installationsanzeige mit detaillierter Pegel-Berechnung einzureichen ist. Weil die Dämpfung in den Leitungen der Installation frequenzabhängig ist, sind die Pegel für Dosen, Verstärker und Signalüber- gabestelle (SÜS oder SÜB) mit 47 MHz beziehungsweise 862 MHz zu berechnen. Dämpfungswerte für 100 m MK 95C - Kabel: 4,2 dB bei 47 MHz 17,8 dB bei 862 MHz Beispiel 1 Zwei Datendosen sind gemäss Skizze über ein Koaxialkabel MK 95C an einem SÜB anzu- schliessen. Alle Pegel sind zu berechnen. Beginnen Sie mit der Dose 2 ausgehend von einem Pegel = 64 dBμV. Am Ende der Leitung ist die Dose mit der kleinsten Anschluss- dämpfung zu verwenden (DD11). Die Planungspegel an den Teilnehmerdosen sind einzu- halten (min. 63 dBμV, max. 71 dBμV). Berechnen Sie die Schräglage! Die Schräglage ist der Unterschied zwischen dem Bedarfspegel bei 47 MHz und bei 862 MHz beim SÜB. Datendosen Abschluss- widerstand 10 m SÜB Stamm Dose 1 Dose 2 Grenzfrequenzen Dosen Dosen DD11 Anschlussdämpf./Dosenpegel 64.0 dB V 75.0 dB V Kabeldämpfung 10 m + 0.4 dB Dose 1, Auswahl: DD15 Ausgangspegel Durchgangsdämpfung + 1.6 dB Eingangspegel Anschlussdämpfung 63.0 dB V + 1.8 dB SÜB, Bedarfspegel 77.4 dB V Schräglage, Pegeldifferenz 80.2 - 77.4 = 2.8 dB Eingangspegel 14.0 dB Kabeldämpfung 10 m 75.4 dB V 77.0 dB V Dose 2, Auswahl: 862 MHz Stamm 47 MHz Stamm + 1.8 dB + 1.6 dB 76.8 dB V 10 m 11.0 dB + 0.4 dB 64.0 dB V 11.0 dB 75.0 dB V 78.4 dB V 14.0 dB 64.4 dB V 80.2 dB V Beispiel 2 (Fortsetzung von Beispiel 1) Die Anlage von Beispiel 1 wird mit Dose 3, einem Verteiler und einem Verstärker erweitert. Die Berechnungen können zum Teil übernommen werden. Der Ausgangspegel der Dose 3 entspricht dem Bedarfspegel am SÜB von Beispiel 1. Der Fixpegel am SÜS beträgt 75 dBμV. Wie gross sind die Pegel und mit welcher Verstärkung arbeitet der Verstärker? Verteiler verteilen das Signal auf mehrere ähnliche Stämme Abzweiger verteilen das Signal auf unterschiedliche Stämme Verstärker typische Werte

Berechnung von R/TV-Anlagen - mueller-pe.ch · PDF fileKoaxiale Systeme 14.5 Telekommunikation für Elektroberufe - Auflage 9* Berechnung von R/TV-Anlagen Bezeichnung der Signal-übergabestelle:

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Koaxiale Systeme 14.5

Telekommunikation für Elektroberufe - Auflage 9*

Berechnung von R/TV-Anlagen Bezeichnung der Signal-übergabestelle:

- bei Fixpegel: SÜS - bei Bedarfspegel: SÜB

Der Gesetzgeber schreibt vor, dass vor Beginn der Arbeiten eine Installationsanzeige mit detaillierter Pegel-Berechnung einzureichen ist. Weil die Dämpfung in den Leitungen der Installation frequenzabhängig ist, sind die Pegel für Dosen, Verstärker und Signalüber-gabestelle (SÜS oder SÜB) mit 47 MHz beziehungsweise 862 MHz zu berechnen.

Dämpfungswerte für 100 m MK 95C - Kabel:

� 4,2 dB bei 47 MHz � 17,8 dB bei 862 MHz

Beispiel 1 Zwei Datendosen sind gemäss Skizze über ein Koaxialkabel MK 95C an einem SÜB anzu-schliessen. Alle Pegel sind zu berechnen. Beginnen Sie mit der Dose 2 ausgehend von einem Pegel = 64 dB µµµµV. Am Ende der Leitung ist die Dose mit der kleinsten Anschluss-dämpfung zu verwenden (DD11). Die Planungspegel an den Teilnehmerdosen sind einzu-halten (min. 63 dBµV, max. 71 dBµV). Berechnen Sie die Schräglage! Die Schräglage ist der Unterschied zwischen dem Bedarfspegel bei 47 MHz und bei 862 MHz beim SÜB.

Datendosen

Abschluss-widerstand

10 m

SÜB

Stamm

Dose 1

Dose 2

Grenzfrequenzen Dosen Dosen

DD11

Anschlussdämpf./Dosenpegel 64.0 dB V

75.0 dB V

Kabeldämpfung 10 m + 0.4 dB

Dose 1, Auswahl: DD15

Ausgangspegel

Durchgangsdämpfung + 1.6 dB

Eingangspegel

Anschlussdämpfung 63.0 dB V

+ 1.8 dB

SÜB, Bedarfspegel 77.4 dB V

Schräglage, Pegeldifferenz 80.2 - 77.4 = 2.8 dB

Eingangspegel

14.0 dB

Kabeldämpfung 10 m

75.4 dB V

77.0 dB V

Dose 2, Auswahl:

862 MHzStamm

47 MHz Stamm

+ 1.8 dB

+ 1.6 dB

76.8 dB V

10 m

11.0 dB

+ 0.4 dB

64.0 dB V11.0 dB

75.0 dB V

78.4 dB V

14.0 dB 64.4 dB V

80.2 dB V

Beispiel 2 (Fortsetzung von Beispiel 1)

Die Anlage von Beispiel 1 wird mit Dose 3, einem Verteiler und einem Verstärker erweitert. Die Berechnungen können zum Teil übernommen werden. Der Ausgangspegel der Dose 3 entspricht dem Bedarfspegel am SÜB von Beispiel 1. Der Fixpegel am SÜS beträgt 75 dBµV. Wie gross sind die Pegel und mit welcher Verstärkung arbeitet der Verstärker?

Verteiler verteilen das Signal auf mehrere ähnliche Stämme

Abzweiger verteilen das Signal auf unterschiedliche Stämme

Verstärker typische Werte