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Zur Zitation: Wolfgang Wirth: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder Schwerpunkte, in: Kerner, Hans-Jürgen u. Marks, Erich (Hrsg.), Internetdokumentation des Deutschen Präventionstages. Hannover 2014, www.praeventionstag.de/Dokumentation.cms/2823 Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder Schwerpunkte von Wolfgang Wirth Dokument aus der Internetdokumentation des Deutschen Präventionstages www.praeventionstag.de Herausgegeben von Hans-Jürgen Kerner und Erich Marks im Auftrag der Deutschen Stiftung für Verbrechensverhütung und Straffälligenhilfe (DVS)

Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

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Page 1: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Zur Zitation: Wolfgang Wirth: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder – Schwerpunkte, in: Kerner, Hans-Jürgen u. Marks, Erich (Hrsg.), Internetdokumentation des Deutschen Präventionstages. Hannover 2014, www.praeventionstag.de/Dokumentation.cms/2823

Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder – Schwerpunkte

von

Wolfgang Wirth

Dokument aus der Internetdokumentation des Deutschen Präventionstages www.praeventionstag.de

Herausgegeben von Hans-Jürgen Kerner und Erich Marks im Auftrag der Deutschen Stiftung für Verbrechensverhütung und Straffälligenhilfe (DVS)

Page 2: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Übergangsmanagement im / nach Strafvollzug Anwendungsfelder – Schwerpunkte – Herausforderungen

Wolfgang Wirth

19. Deutscher Präventionstag

12. – 13. Mai 2014 in Karlsruhe

Page 3: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

I

• Warum brauchen wir das? oder: Vorbeugung (auch) durch Nachsorge

II

• Wo macht man das? oder: Problem- und Anwendungsfelder

III

• Wie „managt“ man das? oder: Schwerpunkte und Herausforderungen

Übergangsmanagement

Page 4: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

I

• Warum brauchen wir das? oder: Vorbeugung (auch) durch Nachsorge

II

• Wo macht man das? oder: Problem- und Anwendungsfelder

III

• Wie „managt“ man das? oder: Schwerpunkte und Herausforderungen

Übergangsmanagement

Page 5: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Zur Einstimmung: Ein Definitionsvorschlag

Übergangsmanagement ist mehr als Entlassungsvorbereitung!

Übergangsmanagement ist eine fallbezogene und fallübergreifende Verknüpfung vollzugsinterner Behandlungs-, Erziehungs- und/oder Förder-maßnahmen mit vollzugsexternen Reintegrationshilfen für (ehemalige) Gefangene, die in enger Kooperation zwischen Justizbehörden, Einrichtungen der Straffälligenhilfe und kompetenten Dritten zu organisieren ist.

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

… eine systematische Schaffung von Förderketten zur erfolgreichen Wiedereingliederung von

Strafgefangenen

Page 6: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Wirkungserwartungen: Vollzugsziel und Aufgaben

Europäische Strafvollzugsgrundsätze I6:

„Jede Freiheitsentziehung ist so durchzuführen, dass sie den

betroffenen Personen die Wiedereingliederung in die

Gesellschaft erleichtert. Der Vollzug ist so auszugestalten, dass

die Gefangenen fähig werden, in sozialer Verantwortung ein

Leben ohne Straftaten zu führen.“

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

Diese Zielsetzungen haben ihren Niederschlag in den

deutschen Strafvollzugsgesetzten gefunden – allerdings

in unterschiedlicher Ausprägung und Gewichtung

Page 7: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Zieltrias freiheitsentziehender Maßnahmen

Befähigung der

Gefangenen

(Wieder-) Eingliederung

der Entlassenen

Vermeidung des

Rückfalls

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

Page 8: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Befähigungsziele: Großer Bedarf bei Gefangenen

Art der Erziehungs-/Förder-/

Behandlungsmaßnahme

(Evaluation Jugendstrafvollzug NRW)

Bedarf

Berufliche Qualifizierung 65,8 %

Suchtberatung / Suchttherapie 64,9 %

Soziales Training 57,1 %

Schulische Bildung 41,8 %

Schuldnerberatung / Schuldenregulierung 28,3 %

Anti-Gewalt / Anti-Aggressionstraining 24,0 %

Andere deliktbezogene Maßnahmen 15,7 %

Arbeitstherapie 11,6 %

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014 Wirth/Lobitz 2012

Page 9: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Befähigungsziele: Begrenzte Möglichkeiten des Vollzuges

Art der Erziehungs-/Förder-/

Behandlungsmaßnahme

(Evaluation Jugendstrafvollzug NRW)

Bedarf Davon

Teil-

nahme

Berufliche Qualifizierung 65,8 % 64,3 %

Suchtberatung / Suchttherapie 64,9 % 49,6 %

Soziales Training 57,1 % 38,8 %

Schulische Bildung 41,8 % 45,1 %

Schuldnerberatung / Schuldenregulierung 28,3 % 44,4 %

Anti-Gewalt / Anti-Aggressionstraining 24,0 % 35,4 %

Andere deliktbezogene Maßnahmen 15,7 % 18,8 %

Arbeitstherapie 11,6 % 69,8 %

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014 Wirth/Lobitz 2012

Page 10: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Befähigungsziele: Begrenzte Effektivität der Maßnahmen

Art der Erziehungs-/Förder-/

Behandlungsmaßnahme

(Evaluation Jugendstrafvollzug NRW)

Bedarf Davon

Teil-

nahme

Davon

vorzeitige

Beendigung

Berufliche Qualifizierung 65,8 % 64,3 % 34,1 %

Suchtberatung / Suchttherapie 64,9 % 49,6 % 19,3 %

Soziales Training 57,1 % 38,8 % 6,6 %

Schulische Bildung 41,8 % 45,1 % 17,4 %

Schuldnerberatung / Schuldenregulierung 28,3 % 44,4 % 26,4 %

Anti-Gewalt / Anti-Aggressionstraining 24,0 % 35,4 % 16,7 %

Andere deliktbezogene Maßnahmen 15,7 % 18,8 % 6,3 %

Arbeitstherapie 11,6 % 69,8 % 62,2 %

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014 Wirth/Lobitz 2012

Page 11: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Programme Effect on Crime

Outcome

Benefits minus

Costs per Participant

Juvenile Sex Offender Treatment - 10,2% 7.829 $

Vocational Education -9,0% 13.738 $

Aggression Replacement Training - 7,3% 14.660 $

General Education - 7,0% 10.669 $

Sex Offender Treatment with Aftercare - 7,0% - 3.258 $

Cognitive Behavioral Therapy - 6,3% 10.299 $

Correctional Industries - 5,9% 9.439 $

Drug Treatment - 5,7% 7.835 $

Scared Straight + 6,8% - 14.667 $

Präventionsziel: Begrenzte Wirksamkeit der Maßnahmen

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

(Aos et al. 2006)

Page 12: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

90,0

64,5

80,0

40,4

32,8

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

arbeitslos erwerbstätig

Status nach der Entlassung

% Teilnehmer ohne Abschluss

Teilnehmer mit Abschluss

Teilnehmer mit ausbildungs-

gemäßer Beschäftigung

Präventionsziel: Bedingte Wirkungen der Haft

Page 13: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Eingliederungsziel: Übergangsmanagement erforderlich

Behandlungsgrenzen im Vollzug Zeitlich: Begrenzte Einwirkungsdauer Organisatorisch: Begrenzte Zuständigkeiten Ökonomisch: Begrenzte Ressourcen Inhaltlich: Begrenzte Wirksamkeit

Ergo: Erwartungen an Vollzugsmöglichkeiten begrenzen!

Wiedereingliederungspotentiale der Nachsorge Zeitlich: Vermeidung des „Entlassungslochs“ Organisatorisch: Verbindung fragmentierter Kompetenzen Ökonomisch: Verringerung von Doppelarbeit Inhaltlich: Verbesserung der Wirksamkeit

Ergo: Möglichkeiten des Übergangsmanagements nutzen! Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

Page 14: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

I

• Warum brauchen wir das? oder: Vorbeugung (auch) durch Nachsorge

II

• Wo macht man das? oder: Problem- und Anwendungsfelder

III

• Wie „managt“ man das? oder: Schwerpunkte und Herausforderungen

Übergangsmanagement

Page 15: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

12,3 24,4 46,3 58,2 34,3 71,9 26,2 20,9 45,0 52,6 51,9 77,3 0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

berufl. Orientierung schul. Qualifizierung berufl. Qualifizierung Qualifizierung insg. Arbeitsvermittlung insgesamt

Entlassungsvorbereitung Nachsorge

(nur Teilnehmer/innen im Übergangsmanagement zur Arbeitsmarktintegration) %

Förderketten: Nachsorgebedarf berufliche Eingliederung

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

Page 16: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

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Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

21,5 20 21 25 3,4 5,7 22,1 24,0 29,4 19,5 38,4 5,9 15,3 18,8 0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Schulden Wohnung Sucht Behörden Gesundheit Familie Sonstiges

Entlassungsvorbereitung Nachsorge

Förderketten: Nachsorgebedarf soziale Eingliederung %

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

(nur Teilnehmer/innen im Übergangsmanagement zur Arbeitsmarktintegration)

Page 17: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

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Nordrhein-Westfalen

Übergangsmanagement: Drei verknüpfte Anwendungsfelder

1. Organisatorische Verzahnung stationärer und

ambulanter Dienste der Justiz und der (Freien)

Straffälligenhilfe

2. Strukturierte Vernetzung des Strafvollzuges mit (über-)

örtlichen Hilfesystemen inkl. sozialen Diensten und

ehrenamtlichen Helfern

3. Systematische Vermittlung (ehemaliger) Gefangener in

Beschäftigung im Arbeits- und/oder Ausbildungsmarkt (bei Bedarf und soweit möglich in Abstimmung mit den ambulanten Diensten der Justiz, der

Bundesagentur für Arbeit und anderen Trägern – aber auch „direkt“ aus dem Vollzug)

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

Page 18: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

S

trafvollzu

g

En

tlassun

gsvo

rbereitu

ng

Bewährungs-

und Straffälli-

genhilfe, Füh-

rungsaufsicht (ü

ber)ö

rtliche

Hilfesystem

e bzw

.

soziale D

ienste

Übergangsmanagement: Drei verknüpfte Anwendungsfelder

Ehren-

amt

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

Bild

un

gssystem

un

d

Arb

eitsmarkt

Page 19: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

S

trafvollzu

g

En

tlassun

gsvo

rbereitu

ng

Bewährungs-

und Straffälli-

genhilfe, Füh-

rungsaufsicht (ü

ber)ö

rtliche

Hilfesystem

e bzw

.

soziale D

ienste

Vermittlung

Übergangsmanagement: Drei verknüpfte Anwendungsfelder

Ehren-

amt

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

Bild

un

gssystem

un

d

Arb

eitsmarkt

Page 20: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Fokuswechsel: Soziale Reintegration ergänzt individuelle Resozialisierung

Erwartung: Wirksame Vorbeugung (auch) durch effektive Nachsorge

Erfordernis: Fallbezogene Vermittlung und fallübergreifende Vernetzung oder: Kontinuität durch Kooperation

Übergangsmanagement: Zwischenfazit

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

Page 21: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

I

• Warum brauchen wir das? oder: Vorbeugung (auch) durch Nachsorge

II

• Wo macht man das? oder: Problem- und Anwendungsfelder

III

• Wie „managt“ man das? oder: Schwerpunkte und Herausforderungen

Übergangsmanagement

Page 22: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

Vermittlung: Fallbezogene Leistungen (V4)

Vermittlung von Orientierung, Wissen und Qualifikation

Vermittlung in Arbeit und Ausbildung

Vermittlung an unterstützend wirkende Dienste

Vermittlung (zwischen Konfliktparteien) bei drohendem

Kooperations-/Beschäftigungsabbruch

Page 23: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

Vernetzung: Fallübergreifende Leistungen (A4)

Analyse von Versorgungslücken und Wirkfaktoren

Aufbau von Ansprechpartnerschaften und Arbeitskreisen

Abbau von strukturellen Kooperationshindernissen

Akquirierung zusätzlicher Maßnahmen/Kofinanzierung

Page 24: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

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Nordrhein-Westfalen

Koproduktion mit den Klienten (individuell und interaktiv) Ermittlung und Einbindung sozialräumlicher Ressourcen nach individueller

Bedarfsfeststellung und Motivierung

Kooperation der Fachdienste (intra-organisatorisch) Präzisierung von Aufgabenprofilen und Prozessschritte, Konzept-

implementierung und Beteiligung der Fachdienste „vor Ort“ (in der JVA)

Koordinierung der Leistungen (inter-organisatorisch) Setzung von Zielvorgaben und Verfahrensstandards, (formative und

summative) Evaluierung der Arbeitsergebnisse

Kodifizierung von Verfahren (institutionell) Abschluss von Kooperationsvereinbarungen und Dienstleisterverträgen,

Initiierung von Gesetzesänderungen

Verstetigung: Fallunabhängige Steuerungserfordernisse (K4)

Wirth: Transfer Übergangsmanagement - Qualitätssicherung

Page 25: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

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Nordrhein-Westfalen

Case Managagement: Professionelle Lösungen

im Gesundheitswesen insb. im Übergang stationärer / ambulanter Behandlung

auch im Suchtbereich

im Bereich der Pflegeberatung und Pflege

in der Jugendhilfe

im Übergang Schule – Beruf

im beschäftigungsorientierten Fallmanagement der BA

…und jetzt auch im / nach Strafvollzug?!

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

Page 26: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

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Nordrhein-Westfalen

Netzwerk-definition

Netzwerk-analyse

Netzwerk-planung

Netzwerk-aufbau

Netzwerk-steuerung

Netzwerk- evaluation

Zugangs-steuerung

Bedarfs-klärung

Eingliede-rungsplanung

Vermittlung

Verlaufs-kontrolle

Leistungs-evaluation

Auftrag, Konzept

Kooperations-vertrag

Aufgaben-verteilung

Verfahrens-regelung

Qualitäts-sicherung

Programm-evaluation

Individuelle Fallsteuerung (Interaktive Koproduktion)

Fallübergreifende Netzwerksteuerung (Intra-/ interorganisatorische Kooperation)

Systematische Implementationssteuerung (Institutionelle Koordination)

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

Herausforderungen: Mehrebenenmodell des ÜM

Schulungscurriculum des KrimD NRW nach DGCC-Standards

Page 27: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

Kriminologischer

Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Allgemeines Credo:

Übergangsmanagement im Strafvollzug ist nicht „nur“ Entlassungsvorbereitung.

Es beinhaltet neben individuellen Vermittlungsleistungen zur (Wieder-)

Eingliederung der Gefangenen auch die (Neu-)Strukturierung vollzugsinterner

Abläufe und vollzugsübergreifende Vernetzungsaufgaben. Die Gestaltung der

Übergänge aus der Haft in ein Leben ohne neue Straftaten verlangt präventiv

wirkende Förderketten – und damit Kooperationen auf unterschiedlichen Ebenen.

Herausforderungen für Übergangsmanager/innen:

a) Praktische Ziele und politischen Willen (er)klären: Richtung weisen

b) Rechtliche Möglichkeiten analysieren: Regelwerk kennen

c) Kompetente Kooperationspartner einbinden: Zuständigkeiten klären

d) Kooperationsregeln vereinbaren: Verbindlichkeit schaffen

e) Empirische Erfolgskontrollen einbinden: Transparenz ermöglichen

f) Regelmäßig Rückkoppelungen gewährleisten: Evaluationen einbetten

Management des Übergangsmanagements

Wirth: Transfer Übergangsmanagement - Qualitätssicherung

Page 28: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

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Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Kriminalpolitisch:

Reintegration von Strafgefangenen zur Rückfallvermeidung

Sozial- und arbeitsmarktpolitisch:

Inklusion als gesellschaftspolitischer Auftrag

Sicherung des Fachkräftebedarfs

Kriminal-, sozial- und arbeitsmarktpolitisch:

Vermeidung von Doppelarbeit

Verbesserung der Integrations- und Legalbewährungsquoten

Verringerung anfallender Kosten

Wirth: Übergangsmanagement - Deutscher Präventionstag 2014

Übergangsmanagement: (….-)politische Nutzenerwartung

Page 29: Übergangsmanagement im Strafvollzug: Anwendungsfelder

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Dienst des Landes

Nordrhein-Westfalen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Wolfgang Wirth Kriminologischer Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen Fritz-Roeber-Str. 2 40213 Düsseldorf

Telefon: ++49 (0) 211 6025 1119 E-Mail: [email protected]