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118 Jacobi, ub. die EatwickeIung der Galvanoplastik. bea, dm es dam urn 80 meht im Stande Eel, wshreod ea hoch eln QHeil der Ketfe aiismacht. Wie man sich iibrigens nnch die Wirkung des Srueretofks denken maye, 80 id doch gewinn, dnsa ilas Verschwintlen tics WawRerstoffes am Zink io nichts Anderem scinen Qrund Itat, sla in einer Reaction des gslvanisch- chemlschen Proceswea auf den rein chemischen. Aehnlicbe Benctionen liijniien ia der grlvnnischen K e h auch am negntiven Melnlte wlatlQodrn, wenn tlieses einem rein chemisciien Oxytiatioesiiroeesse nusgeselzt ist. Die ilntiurt:ti her- vorgerufenen Eracheinuiigen Pind sugar bekarinlcr n1.s dic chen bewprochene, Jcrtnoeli nbcr bisher nicht richiig aurgehl;st wr- den. Dims gilt namenflich von der Bescfiiilzuny des Kitpfcrs iol Biccrlcasrcr dureh Comftiiialiorr mit Zirtk, Zinn odrr Eisun. nr. Dnvy erhllrt diese Beschitzung, inclcin er sngt, diis Kt~li- Ter w e r d r durch die Combination mit eincm poaitivrn 3lrtallo ncgrtiver als ts rur sich sei, qleicltsnm ein eillcrcs Mefrrll. Der VcrP. zcigt intlcascn, dars tliese Ei klarung niclit hnltbnr sci {eehon deahalb, weil dns KupPer durch einc sobhe Conihinnlion wlrklich nictit an Xegntivitiit gewinnt , soedcrn verlierf) unii pgen die vertnusctit werdeii miisse, welche nus dcm oben auf- gestclllen Srrlze von der Reaction des galvnnisch - cliemisr:ben Processes aiif den rein chemischen PO ungezwungen und mit allen Thatsaclieu Qberelnstimmend hervorgebt. XXIV. Berichl uber die Entwickelicng der Galva- no p I a a f i k. vo 0 1. H. JACOBI. (BUUrt. dc St. P&TSb. T. I. NO. 6) In der Sitxung wm 6. Oct. 1835 Itntle der tlr. bcstHn- dige Secretair die Gii(e, mein erdes, vollkommen wohlgeiun- geneo galvano-plastisches Product, eine grnvirle h'upf'erpln~~~. die sicb nocb jetrt ie Besitze Er. Excellenz des Urn. Ministers ler Vulks~uIlclkung beflndet, der Acadelaio xu Frlsenticen Ob-

Bericht über die Entwickelung der Galvanoplastik

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Page 1: Bericht über die Entwickelung der Galvanoplastik

118 Jacobi, ub. die EatwickeIung der Galvanoplastik.

bea, d m es d a m urn 80 meht im Stande Eel, wshreod ea hoch eln QHeil der Ketfe aiismacht.

Wie man sich iibrigens nnch die Wirkung des Srueretofks denken maye, 80 id doch gewinn, dnsa ilas Verschwintlen tics WawRerstoffes am Zink io nichts Anderem scinen Qrund Itat, sla in einer Reaction des gslvanisch- chemlschen Proceswea auf den rein chemischen.

Aehnlicbe Benctionen liijniien ia der grlvnnischen K e h auch am negntiven Melnlte wlatlQodrn, wenn tlieses einem rein chemisciien Oxytiatioesiiroeesse nusgeselzt ist. Die ilntiurt:ti her- vorgerufenen Eracheinuiigen Pind sugar bekarinlcr n1.s dic chen bewprochene, Jcrtnoeli nbcr bisher nicht richiig aurgehl;st w r - den. Dims gilt namenflich von der Bescfiiilzuny des Kitpfcrs iol Biccrlcasrcr dureh Comftiiialiorr mit Zirtk, Zinn odrr Eisun. nr. Dnvy erhllrt diese Beschitzung, inclcin er sngt, d i i s Kt~li- Ter werdr durch die Combination mit eincm poaitivrn 3 l r t a l l o ncgrtiver als ts rur sich sei, qleicltsnm ein eillcrcs Mefrrll. Der VcrP. zcigt intlcascn, dars tliese Ei klarung niclit hnltbnr sci {eehon deahalb, weil dns KupPer durch einc sobhe Conihinnlion wlrklich nictit an Xegntivitiit gewinnt , soedcrn verlierf) unii p g e n die vertnusctit werdeii miisse, welche nus dcm oben auf- gestclllen Srrlze von der Reaction des galvnnisch - cliemisr:ben Processes aiif den rein chemischen PO ungezwungen und mit allen Thatsaclieu Qberelnstimmend hervorgebt.

XXIV. B e r i c h l uber d i e Entwicke l icng der Galva-

no p I a a f i k. vo 0

1. H. J A C O B I .

(BUUrt. dc St. P&TSb. T. I. NO. 6 )

In der Sitxung w m 6. Oct. 1835 Itntle der tlr. bcstHn- dige Secretair die Gii(e, mein e rdes , vollkommen wohlgeiun- geneo galvano-plastisches Product, eine grnvirle h 'upf 'erpln~~~. die sicb nocb je t r t ie Besitze Er. Excellenz des Urn. Ministers l e r Vulks~uIlclkung beflndet, der Acadelaio xu Frlsenticen Ob-

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3ac obi iib. die EnWickelung der GaltraaopIastik. I ??

wohl dle k-ng, welche diese Anwendung der galvadischen Krfifle fiir gewisse Ewecke habtn kiinne, debt verkannt mrde, so hMe dooh NiemeRd eine Ahnung von der rapiden Eatwik- kelung, welche dieser Gegenstand aehmen wiirde; eiae Ent- Wickelung , welcbe, iiber alle cngeren Grenzen hinaus, schon jetzt in den hochsten AuPgaben der slatoarischen Plrrstlk ibre Bsfr'riddigdng suchf. Selt meinem Eintrittc in die Academie hatlo ich die Ehre, f i r von Zelt zu Zcit die Reweise dieser Ent- wiekelong vmzulegen, welche theils von 3Zjinaern berrllhrten, welche dMem Gegewtande einan bei blessen Liebhsbern m- gewohnlichen Ernst widmetcn, theits von solcben, welche die B%lvamplastlk bereits zum Gegenstande des blewerbee ge- mdcb t batten.

Heufe nnn, sach kaom 4 Jahren, sohiilze ich mieh gliich- llch, einen Auftrag Sr. kaiser]. Boheit des Hrn. Herzogs v o n L c u c h t e n b e r g ausfiihren zu konnen and der Academie meh- rere Gegenstiindc zu prssenliren, welcbe sich theils durch die baubcrkeit illrer AusPiihrung, theirs dumb die Complicirtheit ih- rep Formen, lheils durch ihre bedeatenden Dimensionen vor allem aumelohnen, was, rneineeWissene, him oder i n anderen Liindern in der Galvauoplastik geleistet worden id. Diese Be- geustlnde sind her, orgegangen aus dem Laboratorio, daa Br, k. B. zu Elijchstibrem Bebrauche erriebtet hbben nnd wo Sle mit e)gent&mlicher Rebarrljctkeit ond wissenschafillcbem Sinns theils &ie be.sonderen Umstiinde ertorschen, welche den 80 dlF- ferenten Aggregrtmstand der aue galvanischem Wege red& sirten Nletalle bedingen, theils tvo Sie Sich Rurch eigene Ver- buChe au courant dessen halten, was in diesem Zweige in an- deren Landern geschieht, oder wo 8ie diese oder jenc vorge- bculagene Methode ode7 Anwenhug einer strengen Prflfuog unterwerf'en. Bedorfie anch die L6snng dieser Aofgrbe, die Sr. k. Hob. Sich gesfellt halkn, zum Theil nur einee einfa- chern Materials, so muss es urn so hiiher anerhannt werden, dasa Sie hiermit zugleich nicht nut den technlachen, sondern aach dcn tisthetischen Gesichtspunct verkniipften, om so dieee beideo wicbligen Richtungen der Galvanoplrstik aaf entechie- dene Weiee au firdern.

Die Begenstiinde, welebe ich nun im Narnea Br. k. B. der Aoademie zo prLenriren bebe, sind:

Joura f. prakt. Chemie. XxvXI. 8. 1%

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i 78 Jsco bi, iib. die Eatwickelong der Galvanoplasuk.

1) Ein mit Boaserst reichen Scalptur-Ornamenfea nacb ao- tiken Motiven verzierter Tisch, dessen Platte ein rundes Schild bjldet, in deaseo Mitte sich cin Medusenhaupt beflndet. Der Durchmesser der Platte betriigt St 6" and dessen H6he 2' iOft . Er ruht aaf 3 Fiissen, die durch gefliigeltc Sphinxe gebildet werden, und hat einen mit Arabesken verzierten Btsmm. Er ist gana nod gar ohoe weitere Ausfallung von gdVaDifmhem Kapler ond sein Gowicbt betriigt ungefshr P Pod.

9) Eine iiy2 Zoll hohc, spater bronzirte Statuette does aach einem pompejaniachen Modell geformten moscheltragmden Knaben.

3) 5wslEremplare der galvaniech copirten beriibmten Slafoette Napoleone zaPPerde von Ma r o c h e t ti, 1W hoch, auf einer Bmie von it %I1 Lhge and 8" Breile. Die eioe dieaer Stafuetten fet maher brool;irt, die andere gsnz nnangeriihrt, wie aie die galvano-pleetlsche Operation gegeben hat.

4) Mebrere kleioere Begetistiinde, worunter ein kaiser). Doppeladler and die sphter vergoldete Biiste des Hocbsel. Va- ters Br. k. Hoheit.

Die beiden Methoden, die volts'schen Bedingungen der Qalvsnoplaetik EU erriillen, wie ich sie in meinem Werke 80s- eiosndergesetzt hsbe, habcn bereits einen den Balvancplastikern verstindlichen techniscben Auedruck erhalten , 60 dess Jeder- mann weise, was ea eagen will, wenn mit dem Becher oder mit der Aoode gearbeitet wird. Es bat sich hie jetat noch kein entechiedeaer Vorzug der einen oder der andern Methode ber- aa8gedellt, der zu einer aosschliesslichen Allwendung demel- ben berecbtigte. Man thut wohl, 6ich gsnz nach den Urnstfin- den, der Beqaemlichkeit und den eonetigen Bedingungen der Pormen za richlen, wie denn such die beiden ersten der vor- liegeodeo Gegcnstande theila auP eine, theile aoP die sndere Weiae gebildet worden sind.

&in anderer , vie1 wesentlicherer Untersahied in der Am- fiihrong gaIvano-plaetischer Gegensttinde besteht sber in Folgen- dem. Bald nsch Erhdung der Grlvanoplaetik flng man an, theile von Gips oder 8aderem Material geformte, durch Trfin- ken in Wache oder Stearin dem Wwser ondurchdringlicb ge- arcbte and durch Eioreiben mit Bnpbit geharig vorbereitete, theilr 8w Blei oder anderen zweckmwea Leghugen ge-

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JR c o b i iib. die Entwickelung der Galvanoplastik. 179

gossene Glegensliinde mit eloer diinnern oder dickern Scbicht Rupfer zu iiberziehen, um ihnen SO das Ausehen wirklicher Bronzen zu geben. Diese Uebereiige erschienen, besonders wenn eie cine grossere Stiirke erlaogen sollten, krystallioiscb und ranh, und besonders waren es namentliclr die prominirenden Theile, an welchen sich mehr oder weniger grosse wl;rzenf&- mige Vegetationen von Kupfer anseteten. Diese Qegenstiinde mussten nun, um ihnen einiges Ansehen zu geben , nacbgear- beitet oder iiber und iiber ciselirl werden , was betrhchtliche Kosten verursaclrte und selten ohne Verunslaltungen gescbab, wie denn iiberhaupt durch dicsen Kupf'erfiberzug die kdnat.. lerisclie Form mehr oder weniger beeintrdichtigt werden mu&e. Dieees VerPabren, dns ich ant'iinglich r ls etwas den wahren Werth der Galvaiioplastik Verkeiincndes betracbtele , indem ich denselben eben in der 8trengen iind absolofen Wiedergebung des Originals setxte, dieses Verhhreii hat sicb eeitdem durch vielfache Bemiihungen ZII einer unerwarteten Vollkommenheit soegebildet und bereits eine gervisse fechnischc: Wichtigkeit er- hslten. Wird niimlich mit der gehiirigen Reinlichkeit und Saaberkeit verfahren, giebt man der KupPervitriollbsung den angemessenen Verdiinnung$grad, ordnet man die Anode aue eine der Form des Gegenslandes entsprechende Weise an, regulirt man endlich den Strom eo, dass er nie eine gewisee Starke iiberschreitet und der Process zu sehr beschleunigt wird, so flndet man, dnss sich das Knpfer vollkommen glatt und mit h6chster Gleich- Piirmigkeit ansetzt, ja, dass es eine nambafte Dicke erlsngen kenn, ohne eine auch dem schhrfden Augc sichtbare Verua- staltung der Form herheizufiihren oder die Peinsten Linesmente und Ciselirungen zu verhiillen. 1c.h gestehe, dass icb von die- ser Erscheinung tiberrascht war, die man vorberzusehen kaum im Stande gewesen wiire. Die beiden statuetten h'apoleong, die Sie hier vor sich seben, s ind aut' diese Weise aogehrtigt, and zwar, wie es auch bei Bronzeguss der Fall gemesen wiire, aus einigen zusammengeschrmbten Stdcken. Der hohle Kern bestebt sus einer Legirung von Blei, Zinn und Antimon, aof welche eich das Kuyf'er am scbbnslen absetzt. Die eine Sta- tuette jst, wie echon erwiihnt, ganz in dem Zustaade, wie eia aus der Fliirsigkeit kommt, gelassen worden, damit man eich ilberzeogeo kbone dasa nitgenda ein Nwharbeiten stdtgefurden

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I80 J a c o b i, fib. die Entwickeluag der Gdlvanopinstk

bat. Der Adler and die kleinc tiiiste sind ebedfalls nur Bber- zogen worden, man hat aber PpRLer dae Metail heraungeschmel- Zen, am zu zeigen, wie der Ueblrzug elne so nrmbaffe Stiirke besitzt, urn eincs Kerns entbebren LU kiinnen. Bei vtelen ar- ohitektoriischen Consfruetionen, bei Plnfonds a. 8. w. i d die Lcicbttgkeit ond dabei doch Solidittit dcr Ornamehte eino Be- dlrigung voii groeser Wichtigkeit, die, \vie Sle sehen, PUP d4em Weise leicht erfilllt werden kmn.

Obgleich indcssen dieses Verfnliren so sch6ne ProGaatio- neii geliefert hat, ja sogar von cnmmercieller Rc6euhng ge- worden ist, intlem derrrtige Gegenstiinde bereits in den Mnga- zinen als Randelsarfikel verbreilet s ind , so steht es duch dem vie1 schwierigern, aber kunstgerechtern, die reine Form des Gegeostnndes reproducirenden Verbhren bedeutecd nach , wo- dnreh dle Gegensthndc in passenden Hohlformen reducirt wer- den, woraus ale bei zmeckmiissiger Behandlung so her- vorgehen , dnss nur die scliwachen Nlhte iiberciselirt werden dlirfen. Bier kann man den Gegenstmd bis zn je4er beliebi- gen, den anderweiligen Bedingongen der Fesligkeit und Dauer- haftigkeit enlsyrechenden Dicke anwachsen lnssen, oder , wenn man es fiir zweclimlssig halt, den in den Formen gebildelen Eohlkbrper mit irgend einem andeni Material ausfilllen. So erhirlt man einen Gegenslend von solidem k'uptkr, welcber den wirklicbcn Bronzen zur Seite gesetzt werden Bano und wel- cher die von den Mctnllgiessern so beneideten nna 6rstrcbten VorzIige besitzt, eine grosse Oekonomie an Metall miiglich zu macberi urid die Arbcit dee Ciscleurs gfinzlich entbehreii xu kiinnen. Auf diese Wcise ist nun dcr vor I h e n stebendeTiach mi( Allen kleinslen Details im Laboratorio Sr. k. Hob. theils in Giys-, theils in ilIetalll'ormen nngefertigt worden. Sr. B. Hoh. baben i h n mit seiner nstiirlichen Farbe and ganz so gelassen, wie er nus den Formen hervorgegnngen ist, urn 8ie zu iiber- zeogen nnd es Ihrer Priifung zu unterlegen, dass airgendu der Meissel dos Ciselwrs ah NachbulP'e erforderlich war. Uiirte man dieses Kunatrverk ans Broiizo durch Melallgurs produciren wollen, no biitte der Meisvel des Ciselears eine miihevollu, bei- Dshe anUberwindlicho Arbeit gehabt. Der uben angeftihrte Mu- eobellriiger ist anP eberr diese Weke, and zwar iu einer Blei- form redueirt nod a98 9 Hiiltleti srubcr zusrrrnmengeaebt wor-

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Jeco b i , ub. die Entwickelung der Galvanoplastik. 181

den. Um die Liithstelle e u verdecken, jet das Ganze spites nocb einmal io Kupfervitriol getancbt und auP ganz kurze Zeit dem gnlvanischen Processe anterworfcn worden. Mehrere zu- fiillige UmstBndo haben e8 mir nicbt gestatten wollen, der gn%- digen Auffordzrung Sr. k. Hob. zu folgen, urn von dcr Arbeit setbat, der Construction der Formen, die zn dem Tische gc- braucht wurden, der Aiiorilnung der Apparale u. a. w. EinBicbt zu nehmen, sber ich weiss, dasq diese Arbelt eine sehr muhe- volle, zeitraubende, Schsrbinn unil Geduld- in gleiohem Maassc in Anspruch nehmende, aber auch iiusserat belehrende und maasg- gebende gewseen ist, denn e8 liisst sich molil dciiken, dass nicht Alles gleicb auf den ersten WurP gelsng und dasR rnanchc Verbe-erungen (larch einen verhhlten Erfolg im LnUfe der Arbeit herbeiget'iihrt wurden.

8. k. Hoh. bat iniah beauftragt, cs der Academie gegeo- fiber elirenvoil zu erwiihnen, wie Sic bei dicscr ausgedchnten Arbeit eich der eifrigen Beihiilfe des Ilrn. F r i e d r i c h Hur- t e r ? eines Sohweizers von Geburt, der sich vor einigen Jab- ren hier niedergelassen hat, zu erfreuen gehabt baben. Es ist mir um so sngeoebmer, diese Pflicht zu erfiillen, da icb micb selbst zu uberzeugcn vielfach Gelegenheit hatte, wie Hr. Hur- t e p mit der vollkomrneneten Kenntniss d l e r Bedingungen der galvanu-plastischcn Operationen zugleich cine ausgexeicbnete ma- nue)le Geschicklichkeit besilzt, die ihn in den Stand setzt, gana Yorzijglichee in ciiesem Fache zu lcistcn. Ich Icge Ihrlen die Beweiee lliervon in einer Statuette vor, die nocli der rrsten det oben erwaiii,ten Methoden sngefcrligt ist und an Sauberkeit der .4uafuhrung titirehaus nicbls xu wiinschen iibrig liisst. Irb will es noch enriihnen, dnss Hr. H u r t e r die kiinqtlicben Bronzeg, die friiher in Paris al:ein so vortrefflich angeferligt wurden, cbenfalls in nicht mindcr vorzuglicher &hiinheit hervnrzobrin- gen versteht. Es wird thm dadurch der Vortbcil gewiihrt, dea galvaoo-lllastischen Cegens(iinden zuglcich cine schiine, gesuchte and entsprechende Farbe geben ZII kiinnen.

Musstc es nut: eino grouse Befrietligung gerriibren, der Academie diese schiinen Productionen vorlegen uttil die IJebzr- zeugung ertheilen ni Iiiinncn, wio die Galvanoplastik sicb dea beharrlichen Schutzcs eines bohen Mitgliedes unseres erhabe- nen Kaiserhauses zu erfreuen ha+, so kann mit riicbt minderer

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188 Ja c o b i , ub. dic Entwickelung der Galvanoplastik.

Befrledigang ein Xnstitut betrachtet werden , von welchem die 6lfenllichen Bliitter bereits Kunde gegeben , worfiber der Aca- demfe ZR berichten icb aber jetzt die Gelegenheit wabrnehme. Es giebt wohl kaum cine gelehrte Corporation, die mehr als unsere Bcademie wahrzunehmen Veranlammg hat, wie Sr. Er- laucht der Br. Minister dcr Finanzen, GraP C a n c r i n, sich kcine Gelegenheit entgehen liisst, wo es sich darum handelt, der Entwickelung der WissenschnPten thalkriiftigen Beistand und Unterstiltzung zu gcwiihrcn, sei es tian, dass die Ricbtung dic- ser Erilwiekclung rein wissenschaftlicher Nator , oder dase es einc solchc eei, die in niiherer oder entt'erriterer Beziehung znm praklischen Leben oder xur Bet'riedigong industrieller Bediirf- nisse stelit. So hat Jcnn auch Yr. Brlaucht gleich rom Beginn an dcr Galvanoplastik seine Fiirsorge angedeilien lasscn ond, durchdrungen vun dem Grundsalze jenes englischeti Staatsman- m s , dass Kennlniss die Mnchl eines Volkes ausmacht, bet'oh- len tlnw bei der Verbreitung niitzlicher Kctintnisse im Eand- werkerstande nuch diese neue Teclinik die ihr gebiitirende Stelie eiiinehme. DitS Local der ganz in unserer Niibe beflndlicben iitTentlichen Zeichnenschole, die unter der Direction des Hrn. wirkl. Stnatmthes R e i s s i g zum grosscn Xutzen des Handwer- kcrstandes scit einigcn Jnhren beslcht , ist hierzu ausersehen worden, urn mit dieser Anstalt augleich einc galvano-plastische Abtiieilung zu verbinden. Ilier wird der Unterricht SUP rein praktischo Weise erlheilt. Apparnte dcr veischiedensten Art und in grosser Zweckmiissigkeit sintl nufgestcltt, urn das Ver- f'nhren in sciner ganxen Ausdehnutig kcnnen zu lernen, alfe Bequemlicbkeiten und Aniogen sind gcboten, welctie diese Tech- nik crfordert, and endlich ist Gelegcnheit gegeben , die schiiii- sten Modelle nachzubilden und sie in Kupfer zu reproduciren. Jedermann legt trier selbst Hand an's M'erk, und nur wenn die angemessene Uebung in den vorbereitcnden Arbeiten erlangt Is!, ivird zo den wciieren Operatiotien gcschritien. In der That ist bier mit vieler Umsicht Alles vereinigt , wns den Bediirfnisen angemeslrcn ist, die der Hr. Director der Anstalt durch lang- jiihrige Erhhrung in dieser Sphiirc hat kenncn lernen. Hr. Per d i n n n d W ern e r , dessen schone galvauo-plastische Pro- dactiotien sich schon friiher den Beifall der Academie erwor- ben habcn, bat Preiwillig, mit Riicksicht auf den gemeinnfitzi-

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Jacobi , Bericht ub. die galvan. Vergoldnng. 183 gen 5weck der Anstalt, die Leitung dee Unterrichts dbernom- men nod wird darin von n o . H a s e n b e r g e r unterat[ibt, dem die Acadernie einen Au.fmoutemngspreis zuzuerkennen friiher Gelegenheit hette. Der 8r . Director der Anstalt hat mir ge- Btettet, meine Herren CoHegen, die sicb f i r dieseo Begenstand ioteressiren , zum Besnche der Anstalt aufzufordern , ond icb !hue dims gero, weil in der Tbat die rcge nnd beaonneneTb6- tigkeit, die dort herrscbt , iiberrascht ond erfreut.

xxv. Bericht uber d i e galvaniache V e r g o l d z t n g ,

VOB

M. H. J A C O B I .

(Bscltet. de St. Pctersb. T. I. No. 6.)

Die Acadernie wird sich erionero,’dass wir, mein College EJr. L e n z nod icb, in der Sileuog vom I S . Aug. Beitena des Hrn. B r i n n t , hiesigen 5sbn~reten, mehrere zom Tbeil gr6s - Bere Gegenetinde prisentirt batten, die auf gn~vanischem Wege vcrgoldet worden waren. Wir AIle haben die GIeicbmrmigkeit and Scbiioheit dieser Vergoldung, SO wie die Reinheit und WArme der Farbe und des Toncs bewundcrt, und Niemand hat Anstand genommen , dieee galvrnische Vergoldong den s c h k - sten Bronzen zur Beite I;U setzeo, die man sat dem bisherigen wege der Feuervergoldung dorch Quecksilber zu erlangen im Stande war.

Liiset mao die Versncbe des Hrn. d e la Rive, die, weil sie keine richtige misseaschnPtliche Gruudlage, so such keiiien prak- tischcn Erfolg batleu, bei Seite, SO datirt die Kunst, metallbche Oberaiichen mit einer dilnnen Scbicht eioes nndern Metallea, als qepfer, sue galvaniscbem Wege zu uberzichen, nur seit sehr gumem her. Abm nicbtsdestoweniger hat dieee wichtige und interessante Anwendung der Oalvanoplsetik , die wir Ern. IEI- k ington verdsnken, schon ein grosses Gebiet in d m techni- schen Kiinsten und Gewerben eingenommen.

E 1 k i n g t o n’s Verdienst besleht haoptslichlich fa der An- wendong der Cyanverbindungen ond anderer Doppelealze, welche