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Jacobi, Bericht ub. die galvan. Vergoldnng. 183 gen 5weck der Anstalt, die Leitung dee Unterrichts dbernom- men nod wird darin von no. Hase n berge r unterat[ibt, dem die Acadernie einen Au.fmoutemngspreis zuzuerkennen friiher Gelegenheit hette. Der 8r. Director der Anstalt hat mir ge- Btettet, meine Herren CoHegen, die sicb fir dieseo Begenstand ioteressiren , zum Besnche der Anstalt aufzufordern , ond icb !hue dims gero, weil in der Tbat die rcge nnd beaonneneTb6- tigkeit, die dort herrscbt , iiberrascht ond erfreut. xxv. Bericht uber die galvaniache Vergoldztng, VOB M. H. JACOBI. (Bscltet. de St. Pctersb. T. I. No. 6.) Die Acadernie wird sich erionero,’dass wir, mein College EJr. L e n z nod icb, in der Sileuog vom IS. Aug. Beitena des Hrn. B r i n n t , hiesigen 5sbn~reten, mehrere zom Tbeil gr6s - Bere Gegenetinde prisentirt batten, die auf gn~vanischem Wege vcrgoldet worden waren. Wir AIle haben die GIeicbmrmigkeit and Scbiioheit dieser Vergoldung, SO wie die Reinheit und WArme der Farbe und des Toncs bewundcrt, und Niemand hat Anstand genommen , dieee galvrnische Vergoldong den schk- sten Bronzen zur Beite I;U setzeo, die man sat dem bisherigen wege der Feuervergoldung dorch Quecksilber zu erlangen im Stande war. Liiset mao die Versncbe des Hrn. de la Rive, die, weil sie keine richtige misseaschnPtlicheGruudlage, so such keiiien prak- tischcn Erfolg batleu, bei Seite, SO datirt die Kunst, metallbche Oberaiichen mit einer dilnnen Scbicht eioes nndern Metallea, als qepfer, sue galvaniscbem Wege zu uberzichen, nur seit sehr gumem her. Abm nicbtsdestoweniger hat dieee wichtige und interessante Anwendung der Oalvanoplsetik , die wir Ern. IEI- kington verdsnken, schon ein grosses Gebiet in d m techni- schen Kiinsten und Gewerben eingenommen. E 1 k i ng t o n’s Verdienst besleht haoptslichlich fa der An- wendong der Cyanverbindungen ond anderer Doppelealze, welche

Bericht über die galvanische Vergoldung

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Page 1: Bericht über die galvanische Vergoldung

Jacobi , Bericht ub. die galvan. Vergoldnng. 183 gen 5weck der Anstalt, die Leitung dee Unterrichts dbernom- men nod wird darin von n o . H a s e n b e r g e r unterat[ibt, dem die Acadernie einen Au.fmoutemngspreis zuzuerkennen friiher Gelegenheit hette. Der 8r . Director der Anstalt hat mir ge- Btettet, meine Herren CoHegen, die sicb f i r dieseo Begenstand ioteressiren , zum Besnche der Anstalt aufzufordern , ond icb !hue dims gero, weil in der Tbat die rcge nnd beaonneneTb6- tigkeit, die dort herrscbt , iiberrascht ond erfreut.

xxv. Bericht uber d i e galvaniache V e r g o l d z t n g ,

VOB

M. H. J A C O B I .

(Bscltet. de St. Pctersb. T. I. No. 6.)

Die Acadernie wird sich erionero,’dass wir, mein College EJr. L e n z nod icb, in der Sileuog vom I S . Aug. Beitena des Hrn. B r i n n t , hiesigen 5sbn~reten, mehrere zom Tbeil gr6s - Bere Gegenetinde prisentirt batten, die auf gn~vanischem Wege vcrgoldet worden waren. Wir AIle haben die GIeicbmrmigkeit and Scbiioheit dieser Vergoldung, SO wie die Reinheit und WArme der Farbe und des Toncs bewundcrt, und Niemand hat Anstand genommen , dieee galvrnische Vergoldong den s c h k - sten Bronzen zur Beite I;U setzeo, die man sat dem bisherigen wege der Feuervergoldung dorch Quecksilber zu erlangen im Stande war.

Liiset mao die Versncbe des Hrn. d e la Rive, die, weil sie keine richtige misseaschnPtliche Gruudlage, so such keiiien prak- tischcn Erfolg batleu, bei Seite, SO datirt die Kunst, metallbche Oberaiichen mit einer dilnnen Scbicht eioes nndern Metallea, als qepfer, sue galvaniscbem Wege zu uberzichen, nur seit sehr gumem her. Abm nicbtsdestoweniger hat dieee wichtige und interessante Anwendung der Oalvanoplsetik , die wir Ern. IEI- k ington verdsnken, schon ein grosses Gebiet in d m techni- schen Kiinsten und Gewerben eingenommen.

E 1 k i n g t o n’s Verdienst besleht haoptslichlich fa der An- wendong der Cyanverbindungen ond anderer Doppelealze, welche

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184 Jiaco b i , Bericht iib. die gdvm. Verg&ueg.

sof ahemisohem Wege dorch die e!ektro - positivere0 b2etdle nieht zersctzt werden. Diem Verbindeogea warm E w a r bia jetzl den Chemikern nicht unbekanat, aber ohne bedeutende tech- aische Anwendring geblteben. In den Lehrbiichern der C k m i e wird 88 gewiibnlicb ala ein abar&terisfisches Kennxcichen W e f i i b r t , dass die negaliveh Metalle nus allea ihrce Auflij- angen durch die )sositiverea Mefolle gefillt werdeo, so dras diese letztereo gewisoermaasaen ale Reageetien Eiir jene be- trachtet werden. Man wird drher kdtiftig vieie Cyanverbin- dungen and andere Doppekalze als eine Ausnnhme von der all- gemeinen Regel aufzufithren haben.

Es ist ein Eauptprincip bei der Galvrrnoplrstik, dass das Metall, welches zur Rathode dient, du;ch die Anfliisufig des su reducirenden Metalles nieht nut' chemiscbe Weive angegriffen werde, und dass eine Zersetxung nur unter Einwirkung des galvanischen Stromes auP elektrolytiscbe Weise staltflnden dflrfe. Es bieteo sicb daher zwei Wege dar, welche man bei seinen Untersachungen einxuscblagen hRtte, urn %urn Ziele zu gelan- gen. Der erste besteht darin, d;res man versuoht, die positir wren Metalle ia einen eloktro -negativern Zustand za versez. Zen, ala der ihnen sonst eigen ist. Ein Beispiel davon bidet uns d w passive Eisen dar, welches weder dss Silber- noch das Kupfernitrat zu eenretxcn im Stande is!. Ich eelbd b a k mioh hei meioen elektro - rnetallurgiscben Uiitersuchungen d m Ejaens slatt des Platina bedient, urn das Silbernilrat elektrulyfisck zu zersetaes. Das Silber reducirte sich an der Oberaiiche ilea Eisens im schbnsten lirys(aHinisehen Zustande. Es bt mir nicht minder gelungen, Stsbl, der vorher nach di.; MelhoZe des Brn, Prof. 9 o h b n b e i n pmivi r t worden wnr, mit einer volkommen cohiireateo Scbicht Hupfer von ansehnlicher Dkke zu iiberr aieheti. $in anderer Weg besteht darin , dass man, gewirser- maassen im Begeusatxe der bestehenden Aosiohl, solche me6 tdliache Aofliisuopn lip bereiten sactrt, welche den posiliveren Metalloo widerstehen. Dicseo Weg M Er. E4 k i n g t 0 0 ein- geeehlsgen and iet auf ihm za seinen sohbnen Besoltiterr gel langt. Das Verhhren des Hrn. d e la R i v e limn gewisser- maasaen als ein gemischtea betrachtet werds?fi) nu0 dem Orunde, weil dss Kupfer nod Silber eich scbon anabhiingig von der galvaniscbeo Aotion mit einer mehr oder JodeF Pesten Yahicht

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Gdd tedeckt, gana wle es bei der rilhrn Elkingtou'aohen Vergoldung aue nasaem Wege der Fail i d , voc welehor das VerPahren von d e l a R i v e keinen V o n o g hat.

Da es gewiasermameea za mcinem Berut'e gahiirt, die Ed- wickelung, wsIa4e elis Wvanoplnatik mob verschiedeoen RleL tungen nimmt,ao verl'olgen, so babsich kcinau Anstand gan"mm6n, mehrerc der in dem bekannten Beriahte des Rm. O o m a a au& pflihrten Yergoldonpmethoden 1911 wiedarlalen, Da der Erfalg mir aiahto basonderea Neoes dnrbot, so habe ich dcr Aoiidemie aach nor beiliiulig davon Rechenscbaft gegehen. 'Indessen Pand ich,. Bat18 die Glegenstiinde, welche ic.h selbst vergoldet hatte, oder welche lgir van anderra Licbhabern, wduhe sich mit die- s m Gogmdande cifria bwchtit'tigt batten, vorgezeigt worded wwen, ode@ welche eia Commheioniir deh Rrn R u d z aas Pbrh hierher gebrrcht h d e , om d h e s Verfahren bier dnzu- fiihren, Baas aJs diem QegenstSnde dcnen bcdeutend nawbian- den, welche k h Seitcna des Lint. B r i a n ( dcr Academie pr i - sentirt hattgt due meina AaPrage, ob sein Verf'abren ein 4- gentliiimliches sei and worin es bestiiinde, hat Hr. B r i a n t mit gro-sser Bereitwilligkeit mir nlcet nur eioe Boscbrsihuag seines Verhbrene gegoben, eondern auch , aur Beseitjgeng einiger Zweifel, rlie iah geSoesert hdle, Bie Versaohe in tnelner Ga- geowart rngwbllt.

HUL B r i a n t% Verfabren beetehl nun dsrin, dass er abbt daa trockrie Goldohlorid, sondern OoMoxyd in Baliumeisenoyanirr epflLt and diesern letxtern nocb einen Zueaia von Aet7,lrrli giebt, nnd 93 d a s s er ztu Zieraetzang sioht eiae vielylnMig6 Bntferie, soudere anr eia einfacbes na niell'scher Plattenpaw, also n u t einen ausserst achwacben Btrom zor Zeraetwng anweadat. FJE diejenigecl, welche gich fur den Gegendaad ioteresairen , wiid e.i angodim Hein, daa genaue Detail von €Ira. Bria R t's Voh sghriPtea sa erhhren, damit sie eelbst der Miibe iiberboben werden, vielfach hia and her zu yrobireu , urn h e rkhtige Veshiihisa zu treflen.

1) 8 Solotnik &old werden auf die gewiihsliche Weise in Kiinigswasset aufgel6et and durch Abdampfeo in rniiglichst siium-

Dieees 16st man i n 10 PW. beissem Weaser m P und s&t '/r Prd. sorgfiiltfg geslebte Magnesia, wie sie i a 8.ndd verkomldt, hiuza; l i h t man die-

trotkaea Gloldchlorid verwandelt.

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ees Bemenge bei schwacber Bike digeriren, 80 wird das Gold- oxyd in Verbindung mit der Magnesia gePHllt.

9 ) Der 80 erhaltene Niederschlag wird filtrirt, oder, naab Umstiinden , decantirt, und mit Wasser wohl auegewascben. aierauf wird die Verbinduog mit verdiinnter Srlpetereiiure (y' PW. Salpefersiiure und 10 PPd. Wasser) eine Zeit lang dige- rirt , urn die Magnesia auszuziehen. Der Niederschlag enlhnlt itan reines Goldoxydbydrat, d rs auf ein Filter genommen und 80 lange sorgfiiltig gowaschen wird, bis das Lakmwpapier oioht mebr geriithet rvird.

3) Man bereitet sicb eine AullSsong Yon 1 Pfd. Eiseoks- lillmcyrrntir (Blollaugensalr) und 24 Sololnik Aetzkalf in fO Pfd. Waseer, setat das erhaltene Goldoxyd mitsammt seinem Filter h i m und Ileet das Gaiiee ongefiihr 10 Minuten lang koohen. Das Wldoxyd wird hierdurch aofgelbst, nnd es CUlt eia Tbeil des Eisenoxyda zn Boden; die hellgoldgelbe FIiissig- keit , die man erkalten Idisst und flltrirt, urn daa Eisenoxyd, wel- ches nur noch sebr wenig goklhaltig fst, auP dem Filter zu er- hslten, jnt nun zum Gebrauche ferlig.

4) Die bei der Bereitung den Goldoxyds erhaltenen Wasoh- wasser entbalteu nocb ein wenig Gold aufgelikt, das man ant die gewbhnliche Woiae durch Eisenvitrlol niederschlagen kaon.

5) Die zu vergoldenden Gegenstiinde mfissen sorgraliig gereinigt uod mit dem Zink dea einfacben Plattenpaares ver- bonden werden. Mit dem Kupferpole wird ein Platinblech ver- bonden, das in die Fliissiglieit gehengt wird und zur Anode dient.

Br. B r i a n t arbeitet sowobl mit Untersttitaung der WHrme 81s such bei gewbhnlicber Temperatur. I n ersterem Falle gebt die Operation rwcher, aber mit geringerer Sicherheit dea Erfolgea vor sicb. Die lrngsamere Operalion ist bei der Fabrioallon im Broesen vortbeilbafter, weil man dem Glegenstande, wiihrend e r 8rbei(et, keine Aofmerksamkeit zu widmen brauchl, aondern elch indemen mit anderen GegenatBnden beschiiftligeo kroo. Die Quantitiit des pricipitirten Goldea mag vorltiuflg sls der Zeit der Operrlion proportiocsl angenommeo werden, Einen acbwaehen Goldanflug , welcher den Gegensliinden achoa dam Aosseben der Vergoldang giebt, erhiilt man schoo in kar- zer Zeit. Bn einer dsuerbatlen , der Feuervergoldung Bhdi- cban galrmischea Vergolduog bcdnrf ea aber mchrerer Stun-

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den. Wenn die Fliissigkeit erech8pft ist, so hat man nnr wie- der Prisches Gloldoxyd darin aubuliisen. Man wird dann fln- den, dasa sicb von Neuem wieder ein Antheil Eisenoxyd nie- derschligt, RO dase nach Hrn. Briant ’s Meinong die lfnger gebranchte Fliissigkeit immer besser wird.

Die naeh der Melhode des Hrn. B r i a n t galvsoiscb ver- goldeten Gegenstiinde bediirhn keiner weitern Nacharbeitung. Man kann sic iodessen, wenn man will, mit einer Biirste und heissem Wasser und Seife auP die gewohnliche Weise reinigen, wonach der Glans uud die Farbe durchaus nickts zu wtinschen Ubrig lassen.

Eine gute galvanische Vergoldung vertriigt vollkommen den Polirstahl , alle Qperatiomn , welche bei der Feuervergol- dung iiblich d n d , nm d s s Matt oder die Farbe des Muschel- goldes, or” moulu, oder eine andere rothliche Fiirbung hervor- zubringen. Den bronzenen Begenslliuden dR6 so beliebte Matt 20 gebcn , gehiirt bekaonllich zu den schwierigsten Aafgabea dieser Fabrication. Obgleich die Methoden und die Manipuls- tionen des ganeen Verfahrene vollkommeti bekannt sind, so Bind es bis jetzt doch nur die Pariser Arbeiter, welche es in der gross-. ten Schiioheit hervorzubringeo vermogen. Auch findet man fiir diesen Gegenstand besonders nur Pranziisische Bronzearbei- tcr beiuahc in allen rnsehnlichen Fabriken des In - und AM- landes. Seben dieser Schwierigkeit Bndet noch bei dieser Ope- ration ein betriichtlicher Verlust an Golde statt, indem das Mat- titen in einer Art Aetzen besteht, welches durch die bei der Combination verschiedener S a k e entslehende schwache Chlor- entwickelung \’or sich geht. Indessen kann man nscb der Me- Lbode dea Herrn B r i a n t , rein auP galvanischem Wege, ein 60

di i ines Malt hervorbringeo, das dem schiinsten Pariser Matt nicht nachstcht und woza durchaus keine urchlriiglicben Ope- rationen, wie bei der Feuervergoldung, erforderlich sind. Dimes Matt eotsteht niimlich gana von eelbst, sobald die reducirte Boldscbicht die erforderliche Dicke erlangt, and in desto griisse- rer Schiinheit, wenn die Reduction ohne Untersltitzung der WBrme bei der gewijhnlichen Temperatur geschiebt. Herr B r i an t bedient eich Peroer des Kunstgritles, gegen ass Ende der Operation die Goldtliissigkeit mehr oder weolger mit Wasscr za verdiinneo, wodwoh die matte Farbe entwader

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mehr in’s Biithliche spielt, ode. eine gr3ssere Weisse nnd !&artheit erhiilt. Dieoer lelztece Umetrnd ist allerdings auffal- lend usd verschjedener Erlilifrungeweisett. fiihig , denn eu id nicht nnwahsscheinlich , dam man dasselbe Resultat erliielte, wenn man, statt die Fluasiglieit eu verdiinnen, gegen dK9 Ende der Oyerslion nur den Sfrm schwiicble. Der Gegensfnnd ist Ubrigene Roch zu qeu, ale d ~ s s die Aasich+cn uher dic versrh;e- dencn Umdiinde, die hicrbel vorkommen, achon flxirt eein Lijnn- ten. EY iet tiierbei nocli Folgendee zu bomerken: Sind &a zu uergoldenden 6egen~linde polirt uiid gliinzend, YO wird aych die galvnnisclic Vergoldting gliittzctld erscheinen , untl es wird eiw urn 60 grijssere Zeil und eine urn so dicliere Goldschicht erforderti, ehe das Matt lrervortrift Dedwlb wird es bc-i der Erueuguug deu lefctera eine grosse Erleichlerung u& eine groiwo Erspiung an Bolde gewiibren, w a n man den zu ver- goldenden Sliickcn, durch dae bei der Feuervergnldung iibliche sagemonte Abbrenneii oder Bebeo, schon vorher e k e matte OberfUichc erthcilt. Oder man hnnn viellpiclit dasselbe erlan- gen , wenn man diese Gegenstiinde vorher auf gslvanischem Wege mit einer dBnnen Kupfertzhicht uberzietit, die, wie be- kannf , bei sorgfiiltiger Behandlung ein iiusserst schihev mattes Korn darbielct. I n beiden Fillen rbsr ist es niithlg, durch fleis- Bigev Abspiilen in Wasser, den man anfiinglich cinen geringen Zusahz yon Poftasche geben kann, aiQe adhiirirende Siiure auP dam SorgPiiltigste ao enlferuen. Sintl die Gegensthttde auP eine oder die andere Weise vorbercitet, so wiril schon die anfiirrg- liohe Yergoldung matt erscheinen. Da die AuCicisangcn , dic man aur Vergoldung anwendet, slkalisch reagiren, so muds man vorsichtig i n der W3N der Substanz aeio, womit man diejeni- gen Stellen bestreicht, die nicht vergoldet, sondero ausgesprrt werden eollen. Herr Brlant bedient sicb kierzu eines Ueber- zuger vim G i p , den er, wenn er getropknet id, mit einer wein- geiatigen Auflii6ong von ScLellack trznkt.

Ueber die Oekonomie an cdlem Metalle, welclic die galvs- nieche Vergoldung gewiihrt , liisst sich wohl vorliinfig nichts Sicberes beslimmen. Bei der Feuervergoldung flnden bekannt- lich auch bei der 6orgdltigsten Behandlung grosse Verluste statt. Herr C h o p i n , Dirigent eincr der griissten hlesigen BroazePabriken, der urit dem Verbhren des Berm B r i a a t

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geean bekannt iat, hat gegen mich die Meinung aosgeqmcrhen, dass durcb Onfiibrang d i e m Verfahrene wohl eine Erapar- niss yon 20 bis 25 p. G. an Gold bewirkt werdm kiinrte. Uebrigens Hiird die Dauerbartigkeit der gdvanisehcn Yergoi- dung der der Feuervergoldung gewiae nicbt oachleheh, lndem erstere gewissermarresen als eine Goidptattitung BU behebten ist. Herr Dr. P c t z h 01 d l In Dresden hat niimlich den Mteres-. santen Versuclr gemacht, elaen auf gPlwrniuohm Wege sup bef- den Wren vergoldefen SilberatretPen i n 5jnlpeter&nre auhulii- en, wwurauf 3 iiusserst dilnne GloldbleOhe zurackblieben, die elch aber unter dem Ilatnlder noch slreckeh kk?ssen. Bei der Feuer- vcrgoldung i d immer eine nrrmhufle Qanntitiit Bold nBthlg, urn eine gefiorlge Deubiung hervoraubringen, und der Fshriciiot ist zu einer gewissen Soliditit eiitigerumassen geawungen. Die gdvanischa Vergolduog Ittest dagegen dss Auftragen unendiich dUtiner Lsmeliert und biesmit Eugleioh eine leichtere Tiiuschung des Publicuhs zu, Desbalb kanri 8s niabt rrusbleiben,, days Rich von dleser seite her der Jlgemeinen Einfiihrung der galvani- schen Vergoldung in der labriration anfangs mancite Scbwie- rigbeiten entgegensellien werdsn, dereo Ueberwindung aber bie nothwendige poliz.sviliche Wlcksicht auf Uie Gesundheit der AF- beiter erleichtern wird.

I c h dare es oiclil i n Abrsde stellen, daes ich nlcM darrn zwejfle, wic mna auoh SOP anderem Wege, darch andere she- loische Oombinatiorren, za so scbbnen Resultaten gelargen Iiiime, als Herr B r i a n t sic in der That erlarigt h a t Aber sollte mail

nuch findcn, tiass, Bei gensu glelcher rhemiatber BesebatTenheit der auC verschiedene Weise I,U bereitenden FIBssigkeiten, den- noch die eine oder die andere Bereitungsmethode, in Beiug PUP das zn erbnHeade ReeuXat, den Vornug ver&enle, so diirfte m m , wie es srheint, eiah keineswega daruber wundern oder die Erscheinung als Anomalie anzusehco haben. Vielmehr kdnnte man sie vielleicht als sine Art Isonrerie betmobten, far welche die duroti die Firbe oder das Lorn o. o. w. aiah ma- nifestZrende Aoordnung der Moleciilfr, oder filr welobe der dggre- getzustand oder andere phyeikalische EigenechaPten da8 smphd- lichete Reagene abglben. Das Phannmen wiirde siah dano in unserem Falle o. B. so aossprechen: Das aus einer Aufl6- sung von Cyangold galvanlsoh reducirte Metal1 hat ein aaderer

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190 J ac o b i f Bericht iib. die glvan. Vergoldung,

Ansebeo, eioen sndern Aggregatzostand, j e nachdem die AuP- liisong aue eine oder die andere Weise bereitet norden ist. Ein ahnlicber Fa11 ist es z. B. bekanntlich mit dem Goldpurpnr. E4 gescbieht gewiihniich, dase die WissenschuPt, wenn sie sich ernstlich mit dem Gegenstande zn beschiifiigen fiir Nofh hiilt, solche Uoterschiede Priiher oder sp%ter aufkliirt und nachweist. Bie dsbin aber kann es nicbt verdacht werden, wenn bei dieser oder jeoer Melhode stehen geblieben wird, die man als vor- tbeilhaPt erksnnt hat. Ich babe diem Bemerkunq hiozogef'iigt, am gewieeermsassen dasDetail 5a rechtfertjgeo, in welchee ich be1 vorliegendem Bericble eiogegsngen bin.

Eerrn B r i a n t'e Verhhren id, meioer Aosicht nach, einer Anwendung socb im grassten Mamsstabe ftibig, weil einerseite Alles dsrsuf berechnet ist, die Nebenverluste an Gold so vie1 wie miiglich zu vermindern , andreroeits, weil dabei keine der Besendheit scbiidlichen chemimbeo Processe vorkommeo , oder keioe scbiidlichen Substanzen angewsndt werden. Ein Gleiches liesse sicb nicht von der Anwendung des Schwefelgoltiee sa- gen, dessen Anwendung Herr E u o l z vorschliigt und dessen Bereitung von manchen theils liisflgen, tbeila nachtheiligen Um- stiinden begleitet ist. Desgleichen hat die Anwendung des vou E I k i n g t on vorgescblagenen Cysnkalinme den Nachtheil, dass es aioh leicht von selbst unter Zutritt der Luft nod des Lichtes zersetzt, und dass es nicbt so leicht im Eandel zu erhalten ist als das von Herrn Br i a n t angewandte Blullaugensalz. Erwiigt man die Oekonomie an edlem Metalle, welche die galvanische Vergoldung herbeifabrcn diirfle, mebr aber noch die Ersparong dcr zshlreichen Menschenopfer , welche der Luxns oder die Nothwendigkeit der Feuervergoldiing jiibrlich erbeiscbt, 80 dart' ich wohl der Academie die Bitte unterlegen, Herrn B r i a n t Mr die Millheilung seines vortret€lichen Verfahrens den Dank der Acsdemie darzubringen und eine Abschrift dieses Berichtes den Herren Ministern der Finanscn und des Innern, dem letztern besondera in gesundheitspolizeilicher Beaiehang , so wie auch dem U[errn Oberdiriyenlen der 6feitllicJwn Bauten, der m r Anwendung diesee VerPahreos vielfache GeIegenheit bit, mitzutheilen.