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COMFORT Städtereport Berlin 2017 2 von 12
IN ZAHLEN Bundesland: Berlin
Einwohnerzahl: 3.520.031
Bevölkerungsentwicklung: + 1,4 %
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte:
1.311.079
Arbeitslosenquote: 9,4 %
Einzelhandelskaufkraft: 96,7
Einzelhandelszentralität: 106,1
Relevante Shopping-Center: Boulevard Berlin (C), Alexa (C), Potsdamer Platz Arkaden (C), Europa-Center (C), Wilmersdorfer Arcaden (C), Bikini Berlin (C), Das Schloss (C), Forum Steglitz (C), Mall of Berlin (C), Hallen am Borsigtum (S), Gropius Passagen (S) etc.
C=City S=Stadtteil P=Peripherie
Die deutsche Hauptstadt Berlin ist mit ihren über 3,5 Mio.
Einwohnern die mit Abstand größte Stadt Deutschlands.
Sie stellt nicht nur deshalb, sondern auch wegen einer
außerordentlich vielfältigen kulturellen Szene und ausge-
prägter Trendsetter-Qualitäten die einzige echte deutsche
Metropole in einem globalen Maßstab dar. Sie ist somit ein
regelrechter Magnet mit erheblichen Bevölkerungswachs-
tum. Allein zwischen 2012 und 2016 stieg die Berliner Be-
völkerung um 194.000 Einwohner und damit in der Grö-
ßenordnung einer mittleren Großstadt.
In stadtstruktureller Hinsicht weist sie einhergehend mit
ihrer außerordentlichen Größe eine stark polyzentrische
Struktur auf. Die teilungsbedingten wirtschaftlichen Nach-
teile aus dem Erbe von Zentralverwaltungswirtschaft im
Osten und der Insellage Westberlins sind mittlerweile
überwunden, gut sichtbar in der Entwicklung der Beschäf-
tigtenzahlen. So stieg die Zahl der Sozialversicherungs-
pflichtigen in den letzten Jahren um rd. 214.000 bzw. +
19 % und damit so stark wie in keiner anderen deutschen
Top 7-Metropole. Von daher gehören auch die Zeiten von
zweistelligen Arbeitslosenquoten mittlerweile der Vergan-
genheit an.
Als europäische Tourismushochburg hat die dynamische
Stadt mit jährlich über 31 Millionen touristischen Übernach-
tungen und knapp 13 Millionen Gästen (davon rd. 46%
ausländische Besucher) einen zusätzlichen Verstärker,
und zwar sowohl im Hinblick auf das Niveau als auch die
Entwicklung (siehe hierzu auch die Grafik auf Seite 7).
Innerhalb von zehn Jahren hat sich die Zahl der Übernach-
tungen nahezu verdoppelt.
BEDEUTUNG DER STADT ALS EIINZELHANDELSSTANDORT
Nicht zuletzt ist Berlin eine Shopping-Metropole mit einer
ganzen Reihe von leistungsfähigen innerstädtischen Ein-
zelhandelslagen. Diese fußen neben der eigenen kräftig
wachsenden Bevölkerung in der Stadt und den Touristen
auch auf die Bevölkerung im Berliner Umland: immerhin
noch einmal rd. 1,8 Mio. Einwohner. Insgesamt erreicht
das klassische Berliner Einzugsgebiet damit 5,3 Mio. Ein-
wohner!
Berlin verfügt über eine sowohl betriebstypen-, betreiber-
und standortseitig ausgesprochen vielfältige und attraktive
Einzelhandelslandschaft, die in deutschem Kontext prak-
tisch keine Wünsche offen lässt und auch in der internatio-
nalen Liga der Einkaufsstädte gut mitspielen kann.
0
50
100
150
200
250
300
350
400
06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16
1A-EINZELHANDELSMIETEN
von 2006- 2016 in EUR/m²
80-120m² 300-500m²
Quellen: Statistische Landesämter, GfK GeoMarketing GmbH, Bun-
desagentur für Arbeit,
Quelle: COMFORT Research & Consulting
0 5 10 15 20 25
Verkaufs-flächen-anteile
Umsatz-anteile
INNENSTADTANTEILE Berlin Ø > 1 Mio. Einwohner
COMFORT Städtereport Berlin 2017 3 von 12
EINZUGSGEBIET
0 25 50 75 100 125 150
Stuttgart
München
Köln
Hamburg
Frankfurt am Main
Düsseldorf
Berlin
Einzelhandelskaufkraft Einzelhandelszentralität
EINZELHANDELSKAUFKRAFT UND -ZENTRALITÄT
0 50 100 150 200 250
Stuttgart
München
Köln
Hamburg
Frankfurt am Main
Düsseldorf
Berlin
MODEZENTRALITÄT
Quelle: COMFORT – Research & Consulting
Quelle: GfK GeoMarketing GmbH
Quelle: COMFORT – Research & Consulting, Kartengrundlage RegioGraph
Nicht umsonst haben viele internationale Retail-Labels,
wie z. B. Uniqlo, Forever 21, Pull & Bear, Bershka und &
other stories, ihr Deutschland-Engagement in der Bundes-
hauptstadt begonnen. Und diverse andere wie Under Ar-
mour oder Miniso stehen ‘am Start‘ und suchen passende
Locations. Die Kaufhäuser wie das KaDeWe, die Galeries
Lafayette oder das Kulturkaufhaus Dussmann suchen in
Deutschland ihres gleichen, sodass Berlin inzwischen ne-
ben London und Paris zweifellos zu den wichtigsten Ein-
kaufsstädten im europäischen Kontext zu zählen ist. Auch
in der Modebranche selbst spielt Berlin mittlerweile in der
ersten Liga – Veranstaltungen wie die Berlin Fashion
Week sind feste Institutionen. Auch viele kleinere Concept-
Stores wagen ihre ersten Schritte in Berlin.
Im Berliner Einzelhandel wird unter quantitativen Aspekten
auf einer Verkaufsfläche von nahezu 5 Mio. m² - das ent-
spricht einer Pro-Kopf-Ausstattung von rd. 1,4 m² - ein
Gesamtumsatz von gut 18 Mrd. € getätigt. Von daher wird
die Stadt ihrer oberzentralen Versorgungsfunktion für die
Stadt und das Brandenburger Umland sowie als Bundes-
hauptstadt durchaus gerecht. Im Metropolenvergleich
kommt dies in der GfK-Zentralitätskennziffer 2016 von
106,1, wie auch der spezifischen Modezentralität von rd.
153, nur ungenügend zum Ausdruck. So weisen Hamburg,
München und Köln diesbezüglich merklich höhere Werte
auf. Hierbei ist aber zu berücksichtigen, dass durch die
vergleichsweise außerordentlich hohe Bevölkerungszahl
die Kennziffer statistisch erheblich „gedrückt“ wird.
COMFORT Städtereport Berlin 2017 4 von 12
Berlin spielt mit über 3,5 Mio. Einwohnern schon vor der zweitgrößten Stadt Hamburg (rd. 1,8 Mio. Einwohner),
über seine schiere Größe in Deutschland in einer ‘eigenen Liga‘. Der Berliner Einzelhandel agiert somit, hinsicht-
lich Dimensionierung, Polyzentralität und Internationalität der Stadt und Besucher, in einem absolut einmaligen
Terrain. Gerade in Berlin ist für die fundierte Bewertung von Einzelhandelssituation und -perspektiven eine sehr
differenzierte Betrachtung der verschiedenen Einzelhandelslagen und -quartiere zwingend erforderlich. Bei der
Einzelhandelsbetrachtung muss man die verschiedenen City-Lagen einschließlich die Sonderlage am Potsdamer
und Leipziger Platz sowie (qua Größe) der dezentral in Steglitz gelegenen Schloßstraße und der Fußgängerzone
Wilmersdorfer Straße einbeziehen.
EINZELHANDELS-ECKDATEN
Strukturdaten
Structual dataBerlin
München
MunichHamburg
Köln
CologneFrankfurt Stuttgart Düsseldorf
Einzelhandelskaufkraft 2016
Retail purchasing power 2016
(Deutschland/Germany = 100,0)
96,7 129,2 109,9 108,8 113,8 112,3 117,6
Einzelhandelsverkaufsfläche 2016
Retail sales area 2016
in m² / sqm
4.800.000 1.809.000 2.690.000 1.595.000 1.150.000 994.400 996.300
Anteil der Innenstadt in m²
Share of the city centre im sqm643.000 490.400 346.000 316.000 271.900 358.500 346.350
Anteil der Innenstadt
Share of the city centre13,4% 27,1% 12,9% 19,8% 23,6% 36,1% 34,8%
Einzelhandelsverkaufsfläche pro Einwohner
Retail sales area per inhabitant1,4 1,2 1,5 1,5 1,6 1,6 1,6
Flächenproduktivität in € pro m²
Space productivity in € per sqm3.800 5.900 4.100 4.400 3.700 4.200 4.200
Flächenproduktivität Innenstadt in € pro m²
Space productivity of the city centre in € per sqm3.800 6.500 5.500 5.100 5.100 4.500 4.600
Einzelhandelsumsatz 2016 in Mio. €
Retail turnover 2016 in € million18.033,0 10.662,1 11.016,5 7.026,5 4.235,5 4.165,6 4.183,3
Anteil der Innenstadt in Mio. €
Share of the city centre in € million2.475,0 3.210,0 1.910,0 1.605,0 1.400,0 1.625,0 1.580,0
Anteil der Innenstadt
Share of the city centre13,7% 30,1% 17,3% 22,8% 33,1% 39,0% 37,8%
Einzelhandelszentralität 2016
Retail centrality 2016
(Deutschland/Germany = 100,0)
106,1 114,0 112,2 121,9 102,4 119,6 116,2
Modezentralität 2016
Fashion centrality 2016
(Deutschland/Germany = 100,0)
153,3 219,1 169,1 197,8 198,4 202,3 222,7
Einzugsgebiet / Catchment area
Einwohner in Mio. / Inhabitants in mill.5,3 3,1 3,4 2,4 2,3 2,5 2,0
Quelle / Source: COMFORT - Research & Consulting, GfK GeoMarketing GmbH
COMFORT Städtereport Berlin 2017 5 von 12
MIETPREISANGABE in EUR/m²
1A-LAGE
KURFÜRSTENDAMM / TAUENTZIENSTRASSE
Wichtigster und bekanntester Einkaufsboulevard Berlins
Bester Abschnitt zwischen KaDeWe (Kaufhaus des Westens) und Olivaer
Platz
Vielfältiges Angebot von der Kaufhausrennbahn an der Tauentzienstraße bis
zu den Luxusanbietern nahe Olivaer Platz
Höchste Passantenfrequenz zwischen Tauentzienstraße und
Kurfürstendamm, Ecke Uhlandstraße
Neue Mieter: Reserved, Diptyque, Superdry, Lush, planet sports, Asics
Mietpreis Kurfürstendamm: ca. 290,- EUR/m² (klein), ca. 150,- EUR/m²
(mittel)
Mietpreis Tauentzienstraße: ca. 350,- EUR/m² (klein), ca. 180,- EUR/m²
(mittel)
ALEXANDERPLATZ
Zentraler Einkaufsstandort für den Ostteil der Stadt und konsumiges Pendant
zur City-West
Infrastrukturell außerordentlich gut angebunden: 300.000 Passanten täglich
Stärke des Standortes resultiert vor allem aus Kaufhausbetrieben wie Galeria
Kaufhof, C&A, Primark, Saturn und TK Maxx
Wegen guter Nachfrage Mietpreissteigerungen zu erwarten
Neue Mieter: flying tiger
Mietpreis: ca. 250,- EUR/m² (klein), ca. 130,- EUR/m² (mittel)
FRIEDRICHSTRASSE
Zweitwichtigste Einkaufslage in der City Ost mit Konsum- und
Premiumanbietern in großer Vielfalt
Wichtigste Betriebe: Galerie Lafayette, Zara, H&M, Kulturkaufhaus
Dussmann
Entwicklungspotenzial im Südabschnitt am Checkpoint Charlie
Neue Mieter: ecco, Läderach Confiserie
Mietpreis: ca. 220,- EUR/m² (klein), ca. 110,- EUR/m² (mittel)
WILMERSDORFER STRASSE
Einzige echte Fußgängerzone in Berliner Citylage
Kunden vor allem aus dem Kerneinzugsgebiet
Angenehme Aufenthaltsqualität durch einige etablierte Gastronomiebetriebe
Neue Mieter: REWE, CCC-Schuhe, Jim Block, Cross Jeans
Mietpreis: ca. 90,- EUR/m² (klein), ca. 45,- EUR/m² (mittel)
180
300-500 m²
350
80-120 m²
220
80-120 m²
90
80-120 m²
45
300-500 m²
110
300-500 m²
250
80-120 m²
130
300-500 m²
COMFORT Städtereport Berlin 2017 6 von 12
SCHLOSSSTRASSE
Wichtigste Einkaufsstraße im kaufkraftstarken Südwesten Berlins
Auf der Westseite vier große Einkaufszentren
Damit unverändert Flächenüberangebot und Auswirkungen auf Mieterlöse
Perspektivische Neugestaltung der Retailflächen des Sockelgeschosses im
Rahmen der umfassenden Projektentwicklung des Steglitzer Kreisels
Neue Mieter: UNIQLO, Change of Scandinavia, Mister Spex
Mietpreis: ca. 110,- EUR/m² (klein), ca. 55,- EUR/m² (mittel)
HACKESCHER MARKT
Trend- und Szenemeile für den jungen nationalen und internationalen
Einzelhandel
Neue Marken eröffnen bevorzugt in diesem lebendigen Stadtquartier
Neue Mieter: Ba&sh, Love Stories, Suit Supply
Mietpreis: ca. 150,- EUR/m² (klein), ca. 70,- EUR/m² (mittel)
Die Bundeshauptstadt hat die „Pole-Position“ in puncto Trendsetting und weltweit eine hohe Anziehungskraft. Die
Toplagen der City-West, insbesondere am Kurfürstendamm und an der Tauentzienstraße sowie im Osten der
Alexanderplatz, erfreuen sich weiterhin guter Flächennachfrage, die sich zum ganz überwiegenden Teil aus Ge-
suchen internationaler Filialisten nährt. Besonders Premium-Retailer fragen verstärkt moderne und hochwertige
Einzelhandelsflächen nach.
110
80-120 m²
55
300-500 m²
150
80-120 m²
70
300-500 m²
Kurfürstendamm 19-24, Sunglass Hut, vermittelt durch COMFORT
COMFORT Städtereport Berlin 2017 7 von 12
+ 79,9 %
+ 95,3 %
0
5
10
15
20
25
30
35
2006 2016
in M
io.
Tourismus - Übernachtungen in Berlin 2016 vs. 2006
Gäste Übernachtungen
Bahnhofstraße 23-25, Tiger, vermittelt durch COMFORT
Speziell am Kurfürstendamm stehen zwischen 2017 und 2020 Fertigstellungen der Projekte Upper West, Neue
Gloria und dem Kudamm-Karree an, die den Einzelhandelsstandort City-West weiter stärken werden. Als erstes
wird das Geschäftshaus Zoom des Projektentwicklers Hines am Bahnhof Zoo eröffnen, u. a. mit einer Filiale des
irischen Filialisten Primark.
TOURISMUS – ECKZAHLEN IN BERLIN 2016 VS. 2006
Diese Entwicklungen werden dem Bereich
Breitscheidplatz, Kurfürstendamm, Joachimsthaler Stra-
ße – hier sind auch der neue Flagship Store von
Superdry mit dem Hipster-Coffeeshop The Barn in den
Räumen des traditionsreichen Cafés Kranzler prägend –
auch städtebaulich ein neues Gesicht geben. Darüber
hinaus spielen auch das größte Motel One mit über 500
Zimmern im Upper West-Hochhaus, die Revitalisierung
des Bahnhofs Zoologischer Garten mit einem neuen
großen McDonald´s-Restaurant oder das bereits eröffne-
te Bikini Berlin, demnächst mit neuem Streetfood-
Marketplace, eine entscheidende Rolle. Die City-West
wird zukünftig noch mehr als heute das pulsierende Herz
der Metropole sein.
Eine hohe Dynamik zeichnet das City-
quartier um den Hackeschen Markt aus.
Die gelungene Mischung von Einzel-
handel, Gastronomie und Entertainment
macht dieses Viertel in Berlin unver-
wechselbar. Entsprechend hoch und
stabil ist die Flächennachfrage. Die
Friedrichstraße erfreut sich besonders
im Abschnitt zwischen Bahnhof und
Unter den Linden guter Flächennachfra-
ge und hat sich auch südlich der Straße
Unter den Linden stabilisiert. Synergien
durch die Eröffnung der in der Nähe
befindlichen Mall of Berlin sind jedoch
ausgeblieben.
Der Alexanderplatz ist durch sein hohes
Passantenaufkommen (300.000 Perso-
nen täglich) der wichtigste etablierte
Einkaufsstandort im Ostteil der Stadt.
Durch das Projekt Alexanderhaus, eine
moderne Neuentwicklung des gesamten
Einzelhandelsbereiches (Fertigstellung
2018), wird der Standort zukünftig noch
größere Attraktivität gewinnen.
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
COMFORT Städtereport Berlin 2017 8 von 12
EINKAUFSZENTREN
Berlin stellt in Deutschland die eindeutige Center-Hauptstadt dar. Gemäß der Abgrenzung des EHI Retail Institute
verfügt die Stadt über eine Gesamtzahl von 40 Centern mit einer Gesamtmietfläche von 1,44 Mio. m². Es gibt
keine andere deutsche Stadt, die auch nur annähernd über derartig viele Einkaufszentren verfügt. Das weit über-
wiegende Gros (32 bzw. vier Fünftel) der Berliner Shopping-Center ist in dezentralen Bezirks- und Stadtteillagen
lokalisiert, allen voran die Center-Hochburg Schloßstraße Steglitz, wo innerhalb nur eines Kilometers allein vier
Einkaufszentren mit einer Gesamtmietfläche von über 130.000 m²präsent sind.
Demgegenüber sind die klassischen Berliner
City-Bereiche relativ sparsam mit Einkaufszen-
tren belegt. Eine absolute Besonderheit stellt
der traditionsreiche zentrale Sonderstandort
Potsdamer Platz / Leipziger Platz dar, an dem
– nach den Potsdamer Platz Arkaden – nun-
mehr mit der Mall of Berlin eines der größten
Shopping-Center Berlins beheimatet ist. Das
Center ist mit seinen ca. 270 Läden und rd.
76.000 m2 Retail-Mietfläche gerade bei aus-
wärtigen Besuchern und Touristen bisher ein
Magnet, hat sich hinsichtlich der Marktdurch-
dringung beim einheimischen Einkaufspubli-
kum aber immer noch nicht durchgesetzt.
Auch wenn die größte Entwicklungsdynamik im
Shopping-Center-Segment sicherlich der Ver-
gangenheit angehört, sind dennoch einige wei-
tere Projekte in der „Pipeline“. Neben einzelnen neuen Projekten, wie der Center-Planung East Side Mall (Pro-
jektentwicklung der Freo, bereits an die RFR verkauft) vis-a-vis der Mercedes-Benz Arena in Friedrichshain, von
HGHI auf dem Schultheiss-Areal in Berlin-Moabit oder eines Privatinvestors in den Alten Schlachthöfen an der
Landsberger Allee stehen zukünftig primär Refurbishment-Projekte/-Pläne von Alt-Centern, wie z.B. dem Kudamm
Karree oder dem Tegel-Center, auf der Agenda.
Schloßstraße 25, Change, vermittelt durch COMFORT
COMFORT Städtereport Berlin 2017 9 von 12
0 10 20 30 40
KAUFPREISFAKTOR
INVESTMENT
Berlin kann als Investitionsstandort mittlerweile in einem Atemzug mit
den europäischen Metropolen wie London oder Paris genannt wer-
den. Für deutsche Investoren ein absolutes Muss: auch internationa-
les Kapital findet seinen Weg nach Berlin. Dies gilt sowohl im institu-
tionellen Bereich als auch bei Privatinvestoren, sodass sich insge-
samt ein sehr vielschichtiger Markt mit ganz verschiedenen Produk-
ten und Größenordnungen an diversen Standorten ergibt. In be-
stimmten Bereichen findet seit den letzten Monaten ein derartiger
Hype statt, dass Kaufpreise in ungeahnte Sphären steigen und die
Mietpreisentwicklung schon lange nicht mehr Schritt halten kann.
Insgesamt lässt sich konstatieren, dass die Dynamik am Berliner Investmentmarkt aufgrund des Nachfrageüber-
hangs ungebrochen anhält. Die Kaufpreise steigen weiterhin signifikant an, wobei zum Teil Kaufpreisfaktoren
deutlich über dem 30-Fachen der Jahresmiete zu verzeichnen sind. Ungebrochen dabei ist die Nachfrage vor al-
lem nach Projekten am Kurfürstendamm oder an der Tauentzienstraße, aber auch dem Hackeschen Markt, der
Schloßstraße oder der Friedrichstraße. Die Friedrichstraße ist aufgrund der Objektgrößen insbesondere für institu-
tionelle Investoren von Interesse, während am Alexanderplatz aufgrund der Struktur kaum Investmentprodukte zur
Verfügung stehen. In nahezu allen Lagen gab es in den vergangenen Monaten Transaktionen verschiedenster
Größen- und Güteklassen. Beispiele sind Verkäufe wie der Kurfürstendamm 26a, die Friedrichstraße 79/80 oder
die Wilmersdorfer Straße 50–52.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass
sich Berlin in allen Bereichen einer ungebroche-
nen Nachfrage erfreut. Die privaten und institutio-
nellen Investoren decken ein breites Spektrum
von Anlageklassen ab, wobei private Anleger sich
gerne auch mit den etwas kleineren Objekten am
Hackeschen Markt, an der Schloß- oder Wilmers-
dorfer Straße beschäftigen. Für institutionelle In-
vestoren bestehen keine Volumengrenzen bei 1A-
Lagen, Shopping-Centern oder Portfolios.
Die immobilienwirtschaftliche Top-Bewertung Ber-
lins, gerade auch in einem europäischen Maß-
stab, kommt in der zur Jahreswende erneut vor-
gelegten renommierten pwc- und ULI-
Untersuchung „Emerging Trends“ In Real Estate
Europe 2017 (europaweite Befragung von nahezu
800 Immobilien-Professionals) zum Ausdruck.
Bezogen auf die Gesamt-Performance erreicht
Berlin hier die eindeutige Top-Position und lässt
andere große europäische Metropolen, wie z. B.
Paris (Rang 15) oder London (Rang 27) weit hin-
ter sich.
29,0 - 31,0
Alte Schönhauser Straße 41, Sunspel, vermittelt durch COMFORT
COMFORT Städtereport Berlin 2017 10 von 12
COMFORT CITY-RANKING 2017
Unter Betrachtung folgender Parametern wird eine Bewertung der Stadt vorgenommen: • Demographie-/(Sozio-)Ökonomie-Ranking: Parameter zu Bevölkerung/Entwicklung, BIP, Beschäftigung, Arbeitslosigkeit, Tourismus, Einzelhandelskaufkraft • Einzelhandels-Ranking: Parameter zum Einzugsgebiet: Einwohnerzahl und Nachfragevolumen, Einzelhandelszentralität, Modezentralität, Innenstadtumsatz, -
verkaufsfläche, -flachenproduktivität • Standort- und Immobilien-Ranking: Parameter zur Miete von Klein-/mittelgroßen Flächen, Lagen-/Flächenstruktur der Innenstadt, Branchen-/Betreibermix der Innen-
stadt, Mietnachfrage, Nachfrageintensität
In der Folge der dargestellten außerordentlich positiven Retail-Entwicklungen gerade im Investment, aber auch
durchaus noch – abgeschwächt – für die Vermietung, ist Berlin im COMFORT City-Ranking mittlerweile spürbar
nach oben geklettert und nimmt hier nunmehr bundesweit Rang 2 hinter München ein.
SCORING IM METROPOLENVERGLEICH (IN %)
FAZIT UND PERSPEKTIVEN
Wie die vorstehende schlaglichtartige Analyse der Top-Standorte der Berliner Einzelhandels- und Handelsimmobi-
lienszene eindrücklich aufzeigt, muss einem um die absehbare Zukunft derselben nicht Bange sein.
Das betrifft die günstigen und sich sogar deutlich verbessernden demographischen und ökonomischen Rahmen-
bedingungen. In plakativen amtlichen Zahlen im Vergleich zum Status von vor nur drei Jahren für Berlin: mehr als
100.000 zusätzliche Einwohner, plus 80.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, rd. 4 Mio. mehr Hotel-
übernachtungen.
Hinter diesen positiven Trends stehen andererseits nach wie vor wichtige „weiche“ Image-Faktoren. Berlin nimmt
mit seiner Mischung von „Schnauze“ und Lifestyle bzw. Urbanität und Kiez weiter die deutsche „Pole-Position“ in
puncto Trendsetting ein und hat auch darüber hinaus eine hohe Anziehungskraft in der ganzen Welt.
83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93
Köln
Düsseldorf
Frankfurt
Berlin
Hamburg
Stuttgart
München
Demographie / (Sozio-) Ökonomie
Einzelhandel
Standort und Immobilien
COMFORT Städtereport Berlin 2017 11 von 12
Auch in Bezug auf – insbesondere internationale – Einzelhandelsunternehmen und für Investoren aus dem In- und
Ausland konnte Berlin in den vergangenen Jahren weiter „Boden gutmachen“. Kaum ein Retailer, der in Deutsch-
land bestehen will, kann es sich leisten, an Berlin vorbeizugehen. Bestes Beispiel hierfür ist die weltweit bekannte
Marke UNIQLO, die nach dem durch COMFORT vermittelten Markteintritt inzwischen in diversen wichtigen Lagen
in Berlin vertreten ist und von der Hauptstadt aus in Deutschland mittlerweile die Expansion in das weitere Bun-
desgebiet begonnen hat. Im Hinblick auf das Investorenkapital bestehen auch in einem globalen Maßstab Anla-
gemöglichkeiten in Berliner Handelsimmobilien. Allein das Angebot und der Zugang für Objekte in Top-Lagen ist
ausgesprochen begrenzt und bewirkt in der Folge auch ein verstärktes Ausstrahlen der Nachfrage bzw. höhere
Preise in den Stadtbezirks- / teillagen.
Tauentzienstraße, KaDeWe
COMFORT Städtereport Berlin 2017 12 von 12
IHRE ANSPRECHPARTNER:
DEFINITIONEN 1A-Einzelhandelsmieten Alle Mietpreisangaben verstehen sich unter folgenden Voraussetzungen: Neuabschlüsse von Mietverträgen in absoluten 1A-Geschäftslagen über fiktive, rein erdgeschossige Verkaufsflächen; idealtypische Ladeneinheit: ebenerdigen, stufenfreien Zugang, bauliche Ausstattung gehobener Art und Güte sowie einen möglichst rechtwinkligen Zuschnitt; Mindestschaufensterfront 6 m bei kleinen bzw. 10 m bei größeren Flächen; in Euro pro m² monatlich, zzgl. gesetzlicher USt. und Nebenkosten.
Kaufpreisfaktoren Die in Bandbreite dargestellten Kaufpreisfaktoren dienen als allgemeine Orientierung für den aktuell erzielbaren Verkaufspreis für Geschäftshäuser (Mietertrag aus Retail > 60 %, aktuelle Miete etwa auf Marktniveau) mit einem gängigen Volumen in der 1A-Lage der jeweiligen Stadt. In technischer Hinsicht stellt der Kaufpreisfaktor den Multiplikator zur Ermittlung des Kaufpreises eines Geschäftshauses ohne Instandhaltungsstau dar, mit dem die jeweiligen Jahresnettomiete multipliziert wird.
Innenstadtanteile Angaben in Prozent. Der Wert zeigt an, welchen Anteil die Innenstadt am Umsatz bzw. an der Verkaufsfläche des gesamten Stadtgebietes hat.
Einzelhandelskaufkraft, Einzelhandelszentralität Die Einzelhandelskaufkraft gibt an, wie hoch das Kaufkraftpotenzial an einem Standort ist. Der Durchschnittswert liegt bundesweit normiert bei 100. Ein Wert über von 100 signalisiert demnach ein überdurchschnittliches Kaufkraftpotenzial des Standortes. Die Einzelhandelszentralität zeigt an, ob an einem Standort per Saldo die Zu- oder Abflüsse der Kaufkraft überwiegen.
Modezentralität Analog zur branchenübergreifenden Zentralitätskennziffer (= Einzelhandelszentralität) beleuchtet die Modezentralität die Situation in einem maßgeblichen Teilsegment, nämlich der innenstädtischen Leitbranche Mode, die sich wiederum aus den beiden Sortimenten Bekleidung/Textilien, Schuhe/Lederwaren zu-sammensetzt.
Einzugsgebiet Kartographische Darstellung des Verflechtungsraums des innerstädtischen Einzelhandels, d.h. jenes Bereiches aus dem regelmäßige Einkaufsbeziehungen zu
der jeweiligen City bestehen. In blau ist das jeweilige Stadtgebiet (Zone I) dargestellt, in dem roten Farbton das jeweilige Nah- bzw. Ferneinzugsgebiet (Zone II).
RESEARCH & CONSULTING
OLAF PETERSEN
COMFORT Research & Consulting
Fon: +49 40 300858-22
Mobil: +49 175 7217720
E-Mail: [email protected]
INVESTMENT
BJÖRN GOTTSCHLING
COMFORT Berlin-Leipzig
Telefon: +49 30 780961-16
Mobil: +49 151 52744032
E-Mail: [email protected]
VERMIETUNG
RONALD STEINHAGEN
COMFORT Berlin-Leipzig
Telefon: +49 30 780961-15
Mobil: +49 175 7217707
E-Mail: [email protected]
Herausgeber: COMFORT Holding GmbH Kaistraße 8A 40221 Düsseldorf
Über die COMFORT-Gruppe Die COMFORT-Gruppe ist seit ihrer Gründung im Jahr 1979 auf die Vermittlung von Waren- und Geschäftshäusern sowie Fachmärkten und Ladenloka-len spezialisiert. Als ausgewiesener Experte für Handelsimmobilien bietet COMFORT sein Know-how auch als Beratungsdienstleistung in Form von Expertisen, Second Opinion-Gutachten oder Due Diligence für Dritte an. Zum ergänzenden Angebot zählen Center-Consulting, Center Management und die gesonderte Einheit Luxury Retail. Die COMFORT-Gruppe mit Hauptsitz in Düsseldorf unterhält Büros in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig, Mün-chen, Wien und Zürich. Weitere Meldungen, Marktberichte, Städtereports u.v.m. finden Sie unter www.comfort.de
Medienkontakt: Frank Hinz, Unternehmenskommunikation Kaistraße 8A, 40221 Düsseldorf / Fon: +49 211 9550-144 / E-Mail: [email protected]