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Informationen und Lehrmaterial für die berufliche Bildung. www.nextline.de 10 2010 UnterrichtsHilfe Oktober 2010 | UNTERRICHTSHILFE Berufsbedingte Allergien ARBEIT UND GESUNDHEIT DGUV Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen wissen, wie eine Allergie entsteht erfahren, in welchen Jobs das Allergierisiko hoch ist und mit welchen allergenen und reizenden Substanzen man dort rechnen muss erkennen, welche Folgen eine Berufsallergie für den Betroffenen haben kann lernen, wie man einer Sensibilisierung vorbeugen und sich am Arbeitsplatz vor allergenen Stoffen schützen kann ihr eigenes Allergie-Risiko überdenken Kompetenzen ARBEIT UND GESUNDHEIT Nicht immer harmlos Die Haut ist gerötet, geschwollen und juckt? Die Augen tränen, die Nase trieft? Hustenanfälle und Atemnot? Häufig weisen solche Symptome auf eine Allergie hin. Allergien sind weit verbreitet, an bestimmten Arbeits- plätzen ein Problem und für Berufseinsteiger oftmals eine böse Überraschung.

BerufsbedingteAllergien Nichtimmerharmlos - DGUV Forum · ARBEITUND GESUNDHE IT Lehrmaterialie n/ Medien Impressum ARBEITUNDGESUNDHEIT UNTERRICHTSHILFEOKTOBER2010 Herausgebe r:DeutscheGesetzlicheUnfallversiche

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Informationen undLehrmaterial für

die berufliche Bildung.www.nextline.de

10 2010

UnterrichtsHilfe

Oktober 2010 | UNTERRICHTSHILFE

Berufsbedingte Allergien

ARBEIT UNDGESUNDHEIT

DGUV

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen• wissen, wie eine Allergie entsteht• erfahren, in welchen Jobs das Allergierisiko hoch ist und mitwelchen allergenen und reizenden Substanzen man dortrechnen muss

• erkennen, welche Folgen eine Berufsallergie für den Betroffenenhaben kann

• lernen, wie man einer Sensibilisierung vorbeugen und sicham Arbeitsplatz vor allergenen Stoffen schützen kann

• ihr eigenes Allergie-Risiko überdenken

KompetenzenARBEIT UNDGESUNDHEIT

Nicht immer harmlosDie Haut ist gerötet,geschwollen und juckt?Die Augen tränen, dieNase trieft? Hustenanfälleund Atemnot? Häufigweisen solche Symptomeauf eine Allergie hin.Allergien sind weit verbreitet,an bestimmten Arbeits-plätzen ein Problem undfür Berufseinsteiger oftmalseine böse Überraschung.

Berufsbedingte Allergien

Einstieg: Zu Beginn der Lerneinheit können Sie die Jugendseiten der Zeitschrift ARBEIT UND GESUND-HEIT next, Oktober 2010, verteilen und lesen lassen. Hier wird in einem Experteninterview über dasThema Berufsallergien aufgeklärt – mit Hinweisen auf Hilfsmöglichkeiten für Betroffene. Einen inter-essanten Themeneinstieg bietet auch das Quarks-&-Co-Video „Kampf gegen die Allergene“. Auf derentsprechenden Internetseite des WDR finden Sie weitere sinnvolle Einstiegshilfen, zum Beispiel einAllergen-Suchspiel. Geben Sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern (TN) Gelegenheit, Fragen zustellen, und beginnen Sie die Diskussion mit folgenden Themen:• Leiden Sie selbst unter einer Allergie? Wie äußert sich diese?•Welche Allergene (Allergieauslöser) kennen Sie?Wie undwo kommen Sie im Alltagmit ihnen in Kontakt?•Welche körperlichen Symptome können auf eine Allergie hinweisen?•Wie entsteht eine Allergie?Notieren Sie die Gesprächsergebnisse an der Tafel oder an einer Wandzeitung.

Verlauf: Bitten Sie die TN, bei einem kleinen Selbstversuch mitzumachen. Jeder nimmt einen Trink-halm und versucht, mit zugehaltener Nase durch das Röhrchen Luft einzuatmen. Brechen Sie denVersuch nach etwa einer Minute ab, und bitten Sie die TN zu berichten, was sie empfunden haben.Erklären Sie, dass es sich ungefähr so anfühlt, wenn man an einer Verengung der Atemwege infolgevon Bäckerasthma leidet. Besprechen Sie an dieser Stelle mögliche Auswirkungen allergener Stoffeauf Haut und Atemwege. Präsentieren Sie anschließend eine Auswahl branchentypischer Produkte,die am Arbeitsplatz als potentiell Allergie auslösend gelten, zum Beispiel Haarfärbemittel, Desinfek-tionsmittel, Epoxidharze, Kleber, Lösemittel, Lacke, Mehl, gepuderte Latexhandschuhe, etc. BittenSie die TN, die jeweiligen Produkte bestimmten Berufen zuzuordnen und mögliche allergische Symp-tome zu nennen. An dieser Stelle können Sie die Kopier-/Folienvorlage einsetzen. Machen Sie immoderierten Gespräch deutlich, in welchen Berufen das Allergierisiko besonders hoch ist und mitwelchen Folgen Betroffene rechnen müssen.

Ende: Verteilen Sie das Arbeitsblatt und bitten Sie die TN, die Fragen in Partnerarbeit zu beantworten.Besprechen Sie die Ergebnisse anschließend im Plenum, ergänzen Sie fehlende Informationen unddiskutieren Sie, wie man einer Berufsallergie vorbeugen oder trotz Allergie in seinem Job weiterarbei-ten kann. Sammeln Sie die Ergebnisse und erstellen Sie an der Wandzeitung einen Informationspool„Schutz vor allergenen Stoffen am Arbeitsplatz“. Fordern Sie die TN zum Schluss dazu auf, ihr eige-nes Berufsallergie-Risiko zu überdenken und zu diskutieren, ob man bei einer Allergie vom Wunsch-beruf abrücken sollte. Unter www.allergiecheck.de (> Wissen rund um die Allergie > ASF - Der Selbst-test) bietet eine Arzneimittelfirma einen Onlinetest an, womit die TN mehr über ihr eigenes Allergieri-siko herausfinden können. Halten Sie die Gesprächsergebnisse an der Wandzeitung fest, und gebenSie den TN Gelegenheit, sich sämtliche Arbeitsergebnisse der Lerneinheit zu notieren.

Kompetenzen

Didaktisch-methodische Hinweise Internet-Hinweis Arbeitsauftrag Hintergrundinformationen

Arbeitsblatt Kopier-/Folienvorlage Lehrmaterial/Medien

Oktober 20102 UNTERRICHTSHILFE |

Für die LerneinheitARBEIT UND GESUNDHEIT

VerteilenSie die ZeitschriftARBEIT UNDGESUNDHEIT next,Oktober 2010.

Download-adresse des Videossiehe Seite 6.

WeitereInformationen unddidaktische Hin-weise zu biologi-schen Aspektenrund umdas ThemaAllergie finden Siezum Beispiel unterwww.lehrer-online.de (> Unter-richt > Sekundar-stufe > Biologie >Unterrichtseinheiten> Immunbiologie).

Bitten Siejeden TN einenTrinkhalm mitzu-bringen undbereitzuhalten.

Kopierenund verteilen Siedie Kopiervorlage(Seite 5) und dasArbeitsblatt (Seite4).

Stellen Siein Ihrem Kurs Pro-dukte vor, die andem betreffendenArbeitsplatz alspotentiell Allergieauslösend gelten.

ÜBERREAKTIONÜber die Haut oder Schleimhaut, über die Atemwe-ge oder den Verdauungstrakt kommen wir mitihnen in Kontakt. Obwohl sie im Prinzip harmlossind, können sie uns unter bestimmten Bedingungenganz schön zusetzen. Die Rede ist von Allergenen

(Allergie auslösenden Substanzen), unsichtbaren,mikroskopisch kleinen Partikeln, die zum Beispielin der Luft schweben oder in Nahrungsmitteln,Medikamenten oder Arbeitsstoffen enthalten sind.Das Problem: Der Kontakt mit ihnen kann krankmachen, im Extremfall sogar einen lebensbedroh-

Berufsbedingte Allergien

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lichen allergischen Schock auslösen. Wer glaubt,gegen Allergene immun zu sein, irrt sich. Eine Aller-giebereitschaft ist nicht unbedingt angeboren.Man kann sie auch im Laufe seines Lebens erwerben.Knackpunkt ist das körpereigene Immunsystem,das bei Allergikern auf körperfremde Stoffe schlichtüberreagiert. Es kann passieren, dass es einen ansich harmlosen Stoff, zum Beispiel Blütenstaub,als gefährliche Substanz einstuft und ihn wieeinen schlimmen Erreger behandelt. Der allerersteKontakt ist in der Regel noch symptomfrei. Aber:Die Daten sind in das Abwehrsystem einprogram-miert, das Feindbild ist erstellt. Bei den Folgekon-takten ist der Körper kampfbereit. Sinnlos produzierter übermäßig Abwehrstoffe und wird dabei fürdas jeweilige Allergen erst richtig empfindlich. Erwill vor einer Gefahr schützen, die eigentlich keineist. Bei jedem abermaligen Kontaktmit demAllergentrainiert er seine Kampfbereitschaft aufs Neue. DieseSensibilisierungsphase läuft oftmals unmerklichab und kann Jahre dauern.

GEFÄHRLICHER KONTAKTEine Allergie kann man theoretisch an jedemArbeitsplatz entwickeln. In bestimmten Berufenist das Risiko jedoch höher als in anderen. EinBeispiel: Im Laborbereich einer Fachhochschulewerden Fliesen mit Epoxidharzmörtel verfugt.Nach zweieinhalb Wochen müssen sich vier dersechs Fliesenleger wegen starker Hautreaktionenan Händen, Unterarmen, Unterschenkeln und imGesicht in hautärztliche Behandlung begeben.Der Grund: Den Beschäftigten war nicht bewusst,dass Epoxidharze gefährliche Kontaktallergenesindmit enorm sensibilisierendem Potential. Wenndie noch nicht ausgehärtete Substanz wiederholtauf die Haut gelangt, kann innerhalb von wenigenTagen ein allergisches Kontaktekzem entstehen. DieHaut wird rot, juckt und entzündet sich. Die Dämpfekönnen sich sogar schädigend auf Gesicht, Nackenund andere unbedeckte Körperstellen auswirken.Wer erst einmal eine Epoxidharzallergie entwickelthat, kann mit diesen Materialien meist nicht mehrweiterarbeiten, ohne dass es immer wieder zuKrankheitsschüben kommt, selbst ohne direktenKontakt mit dem Stoff. In vielen Fällen führt nurein Berufswechsel zum Abheilen der Hauterkran-kung. Neben Fliesen- und Estrichlegern sindbesonders Maler, Lackierer, Maurer und alle, diemit Spezialbeschichtungen oder Klebstoffen zu

tun haben, durch diese Substanz gefährdet.Nicht zu vergessen die Hobbybastler und Heim-werker. Darüber hinaus besteht in allen Berufenein überdurchschnittlich hohes Risiko, an einemallergischen Kontaktekzem zu erkranken, indenen stundenlang mit feuchten Stoffen undWasser, mit Desinfektions-, Reinigungsmitteln undanderen Chemikalien gearbeitet wird und indenen man ständig mit Zement oder Pflanzenin-haltsstoffen direkt in Berührung kommt. In ersterLinie betrifft das Friseure, Reinigungskräfte,Beschäftigte im Gesundheitsbereich, Baugewer-be, in der Lebensmittel-, Pharma-, Chemie- undTextilindustrie sowie Gärtner und Floristen. Wer aneinem allergischen Kontaktekzem leidet, kannunter Umständen seinen Beruf nichtmehr ausüben.Neben ständigem Juckreiz, Schmerzen, Hautrötung,Bläschen und Krustenbildung drohen chronischeHautveränderungen, zum Beispiel starke Horn-schichtverdickungen und Einrisse. Auch das Einat-men von potentiell allergenen Stäuben oderDämpfen kann krank machen, Beispiel Mehl-staub. Es beginnt mit schnupfenähnlichen Symp-tomen (Fließschnupfen), die nicht verschwindenwollen. Dann der erste Asthmaanfall, der daraufhinweist, dass die Luftwege sich verengen. DieAnfälle von Atemnot werden immer häufiger. DasLuft holen fühlt sich schließlich an, als ob manmit zugehaltener Nase durch einen Strohhalmeinatmet. Diagnose? Allergisches Asthma bron-chiale, auch als Bäckerasthma bekannt. Einetypische Berufskrankheit. Ein Großteil der bron-chienverengenden Erkrankungen der Atemwege, dieals Berufskrankheiten anerkannt sind, geht aufallergische Prozesse zurück. Risikoberufsfeldersind unter anderem: Landwirtschaft (Tierhaare),Gärtnerei (Pollen), holzverarbeitende Industrie(Holzstaub), Warmverarbeitung von Kunststoffen(Isozyonate), Friseure (Duftstoffe), Schweißerei(Schweißrauche), Baugewerbe (Lösemittel),Gesundheitsbranche (Latex).

HEILSAME DISTANZAllergien nehmen zu und junge Menschen sind häu-fig vorbelastet. Wer schon unter einer Allergie lei-det, sollte in Bezug auf seine Berufswahl sehrselbstkritisch sein und sich von einem Speziali-sten beraten lassen. Denn Allergiker können imJob schnell eine weitere Allergie entwickelnbeziehungsweise die bestehende Erkrankung

weiter Seite 6

SO KANNEIN EKZEM ENT-STEHEN1. Der Wasser-Fett-Film (Hydro-lipidmantel) wirddurch HautschädigendeStoffe (zum Bei-spiel Wasser,Chemikalien)oder mechani-sche Einflüsseentfernt.2. Die Hornschup-pen quellen aufund der Hornzell-verband lockertsich.3. Die obere festeHornzellschichtwird zerstört unddamit durchlässigfür Schadstoffe,Pilze, Bakterien,Allergene. Diekönnen nun intiefere Haut-schichten ein-dringen undKrankheiten aus-lösen, zum Bei-spiel ein aller-gisches Kontakt-ekzem.

Bitten Siedie TN, Allergenezu nennen, die inBeruf und Alltagzur Gesundheits-gefahr werdenkönnen. Mög-liche Antworten:Pollen, Tierhaare,Pilzsporen, Nüsse,Kuhmilch, Insekten-gift, Kosmetika,Nickel, Zement,Mehlstaub,Latex, Löse-mittel usw.

Bitten Siedie TN, Symptomeeiner allergischenErkrankung zunennen. MöglicheAntworten: Nessel-fieber, juckendeAusschläge, Nies-reiz, verstopfteNase, Schnupfen,Husten, Asthma,juckende Augen,Erbrechen,Durchfall usw .

Berufsbedingte Allergien

| UNTERRICHTSHILFE 4Oktober 2010

ArbeitsblattARBEIT UND GESUNDHEIT

Reizende Jobs

Bitte lesen Sie sich die folgenden drei Fallgeschichten durch und beantworten Sie dieanschließenden Fragen stichwortartig.

Susan macht eine Ausbildung zur Friseurin. Wenn besonders viel los ist, kann es vorkommen, dass sie stunden-lang nur Haare wäscht. Seit einiger Zeit beobachtet sie, dass sich die Haut an ihren Händen verändert.

Was könnte damit gemeint sein, dass sich Susans Haut an den Händen „verändert“? Welche allergischenBeschwerden sind typisch für den Friseurberuf? Nennen Sie mögliche Gefahrenquellen. Welche Schutzmaßnah-men sind notwendig, um im Friseurberuf eine Allergie zu vermeiden oder zumindest in den Griff zu bekommen?

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Patrick macht seit drei Wochen ein Betriebspraktikum in einer Bäckerei. Seit ein paar Tagen bekommt er schlechtLuft, wenn er die Backstube betritt.

Was könnte der Grund für Patricks Atemnot sein? Welche allergischen Beschwerden sind typisch für PatricksJob? Nennen Sie mögliche Gefahrenquellen. Welche Schutzmaßnahmen sind erforderlich, um als Bäcker oderKonditor eine Allergie zu vermeiden oder zumindest in den Griff zu bekommen?

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Thilo arbeitet auf dem Bau. Neulich hat sein Vorgesetzter ihn angebrüllt, als er den Kleber mit ungeschütztenHänden verarbeiten wollte.

Warum wurde Thilos Chef wütend? Was kann bei direktem Hautkontakt mit diesem Arbeitsstoff passieren? Ken-nen Sie weitere für das Baugewerbe typische potentielle Gefahrenquellen für Allergien? Welche Schutzmaßnah-men sind notwendig, um als Maler, Lackierer, Maurer oder Fliesenleger eine Allergie zu vermeiden oder zumin-dest in den Griff zu bekommen?

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Vorsicht Allergiegefahr!

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* Häufiger ungeschützter Kontakt mit Wasser schädigt die Haut. Die Hornschicht quillt auf, die Barrierefunktion der Hautist gestört, Allergene haben freie Bahn.

Kopier-/FolienvorlageARBEIT UND GESUNDHEIT

BERUF ALLERGENE STOFFE

Bäcker, Bäckereifachverkäufer,Konditoren Mehlstaub, Backmittel mit Enzymen, Hefe

Bauarbeiter, Maler, Lackierer Betonhärtemittel, verschiedene Metalle, Chrom, Kobalt,Nickel, Kleber, Lacke, Lösemittel, Isocyanate, Epoxidharze

Drucker Terpentin, Farben, Gummi (Latex), Lösemittel

FriseureHaarfarben, Bleich- und Blondiermittel, Festiger,

Dauerwellenmittel, Duftstoffe, Gummi, Kosmetika, Nickel(in Scheren, Haarklemmen), Wasser *

Metallarbeiter Öle, Ölzusätze, Schmierstoffe, Lötwasser,Benzinzusätze, Kühlschmierstoffe, Rostschutzmittel

Pflege- und Gesundheitsberufe Latex, Reinigungs- und Desinfektionsmittel, Lokalanästhetika,Antibiotika, Gummihilfsstoffe

Schreiner Holzstäube, Kleber, Lacke, Lösemittel, Terpene

Tierpfleger, Beschäftigte inLabor, Landwirtschaft, Zoo Tierallergene (Tierhaare, Speichel), Schimmelpilze

Gärtner und Floristen Pflanzeninhaltsstoffe, Dünge- undPflanzenschutzmittel, Wasser *

Beschäftigte der Pharma-,Chemie- sowie Textilindustrie Insektizide, Lackhärter, organische Lösemittel

Lehrmaterialien/MedienARBEIT UNDGESUNDHEIT

ImpressumARBEIT UND GESUNDHEITUNTERRICHTSHILFE OKTOBER 2010Herausgeber: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV), Mittelstraße 51,10117 Berlin. Redaktion: Andreas Baader (verantwortlich), Gabriele Albert. Text:Gabriele Mosbach, Potsdam. Cartoon: Michael Hüter. Verlag : Universum VerlagGmbH, 65175 Wiesbaden, Telefon 0611/ 90 30 - 0, Telefax - 181. Internet:www.universum.de oder E-Mail : [email protected]. Grafisches Konzept :a priori werbeagentur, Wiesbaden. Druck: altmann-druck GmbH, Berlin.

Vorschau

Folgende Themen werden in denkommenden UnterrichtsHilfen behandelt:

November: GabelstablerDezember: Sucht: Medikamentenmissbrauch

ARBEIT UNDGESUNDHEIT

Berufsbedingte Allergien

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kann sich verschlimmern. In vielen Fällen brechenjunge Leute deshalb ihre Ausbildung ab. So weitmuss es aber gar nicht kommen. Wer sich im Vor-feld gut informiert, kann prinzipiell auch als Aller-giker seinen Traumjob ausüben. Wie das geht? Dieeinfache Formel lautet: Allergene meiden.

• Kontakt unterbindenIst die Haut am Arbeitsplatz ständig äußeren Ein-flüssen ausgesetzt, gilt: Hautschutzplan beachten,regelmäßig die richtigen Hautschutz-, Hautreinigungs-und Hautpflegeprodukte verwenden, auf die jeweiligeArbeitssituation abgestimmte Schutzhandschuhetragen. Zum Schutz der Atemwege gegen Stäubekönnen im Betrieb Absauganlagen eingesetzt werden,im Kraftfahrzeug oder Staubsauger helfen Pollen-oder Feinstaubfilter. Grundsätzlich sollte man sichvor Dämpfen, Lösemitteln, jeder Staubentwicklungin Acht nehmen und gegebenenfalls Atemschutztragen. Außerdem: Regelmäßig Gesicht und Händewaschen sowie Kleidung wechseln und reinigen.

• Problematische Arbeitsstoffe ersetzenEs muss nicht immer der gepuderte Latexhand-schuh sein. In vielen Fällen können ungepuderte,allergenarme Modelle dazu beitragen, Erkrankun-gen zu vermeiden. Dasselbe gilt für chromatarmeZemente oder Handschuhe aus Nitril. Im Klartext:Regelmäßig prüfen, ob sich riskante Stoffe durchweniger gefährliche ersetzen lassen.

• Arbeitsabläufe anders organisierenWer am Friseurarbeitsplatz stundenlang nur Haarewäscht, braucht sich über zunehmende Hautpro-bleme nicht wundern. Deshalb: Belastende Tätig-keiten regelmäßig unterbrechen und mit anderenTätigkeiten abwechseln und/oder auch beim Haare-waschen Handschuhe tragen.

• Arbeitstechniken verbessernBeispiel Backstube. Vor der Verarbeitung wirft derBäcker das Mehl mit einer schwungvollen Handbe-wegung über den ganzen Arbeitstisch, wobei sichMehlstaub in der Raumluft ausbreiten und leicht indie Atemwege geraten kann. Besser ist es, dasMehl vorsichtig zu streuen oder zu verreiben. Dasverringert die Staubbelastung in der Backstubeund schont die Atemwege.

• Hilfe in Anspruch nehmenWer bei sich erste Anzeichen für eine Allergie entdecktoder bereits Beschwerden hat, sollte umgehendeinen Terminmit demBetriebs- oder Hausarzt verein-baren. So kann die Verlagerung und Verschlimme-rung der Symptome gestoppt und das Krankheits-bild so verbessert werden, dass der Job nicht inGefahr gerät. Im Zweifelsfall, zum Beispiel um diefragliche Belastung am Arbeitsplatz zu bestimmen,kann man sich auch an den Vorgesetzten, die Fach-kraft für Arbeitssicherheit, die zuständige Berufs-genossenschaft oder Unfallkasse wenden.

• Quarks & Co, WDR, Kampf gegen die Allergene,Video, Länge4:25Minuten,www.wdr.de/tv/quarks(> Suchbegriff: Kampf gegen die Allergene)

• Deutsche gesetzliche Unfallversicherung(DGUV), Deine Haut: Die wichtigsten 2 m² DeinesLebens, Präventionskampagne der gewerblichenBerufsgenossenschaften und der Unfallversi-cherungsträger, www.dguv.de(> Prävention > Kampagne > Präventionskam-pagnen > Präventionskampagne Haut)

• Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst undWohlfahrtspflege (BGW), umfassende Informationenzu den Themen Berufsallergie und Hautschutzunter www.bgw-online.de (> Suchbegriff: Allergien)

• Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gast-stätten (BGN), Informationen zum Thema Bäcker-asthma,www.bgn.de (> Suchbegriff: Bäckerasthma)

• Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaftund Verbraucherschutz, Aktionsplan gegenAllergien, www.aktionsplan-allergien.de