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Nummer 295 · Juli 2017 Für MitarbeiterInnen, Freundinnen und Freunde der Katholischen ArbeitnehmerInnen Bewegung Oberösterreich beschränkt vom Leben e

beschränkt vomLeben - Diözese Linz · Seite 13 Zivilcourage gefragt MargitScherrer ..... Seite 14 Frauenreise ... paar Zeilen für das aktuelle Vorwort schreiben. Zweifellos ist

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Nummer 295 · Juli 2017

Für MitarbeiterInnen, Freundinnen und Freunde der

Katholischen ArbeitnehmerInnen Bewegung Oberösterreich

beschränktvom Leben

e

Schwerpunkt

Schwerpunkt ServiceBerichte

Vorwort

Inhalt

Caritas FamilienhilfeKarin Schatzl ........................................ Seite 10

Mitten drin!Stefan Robbrecht-Roller ...................... Seite 11

Großmütter sind große MütterEdith Rohrhofer .................................... Seite 11

Christlich geht anders ............. Seite 12

Frauen unterwegsHedi Weber .......................................... Seite 12

KAB-Reise ins BurgundBerthold Pree ...................................... Seite 13

KAB und die Pfarre .................... Seite 13

Zivilcourage gefragtMargit Scherrer ................................... Seite 14

Frauenreise ................................... Seite 14

Berichte/AnkündigungenWels .................................................. Seite 15

Theologisches

Geschenkt!Michaela Pröstler-Zopf .......................... Seite 3

Grundlagen für ...Severin Renoldner ................................. Seite 4

Wie schaue ich auf mein Leben?Eva Kuri ................................................. Seite 4

Werde reich und teile ...Stefan Robbrecht-Roller ....................... Seite 5

Ist gutes Leben „machbar“?Birgit Reininger-Eisenmann .................. Seite 6

Leben mit SegenMonika Greil-Payrhuber ......................... Seite 7

Es ist nichts so ...Reinhold Grausam ................................. Seite 8

KA-KolumneBert Brandstetter ................................... Seite 9

ImpulsHerbert Kuri ........................................... Seite 9

2 Information – Diskussion Nr. 295 / 07-17

Buchtipp ........................................ Seite 10

Termine ........................................... Seite 16

Berthold Preestv. Vorsitzender der KAB OÖ, Großraming

Angeregt von vielen gelungenen undinteressanten Ausgaben von Informa-tion-Diskussion, darf dieses Mal ich einpaar Zeilen für das aktuelle Vorwortschreiben.Zweifellos ist das Thema eine „Licht- undSchattenbetrachtung“, vor allem lässt eseine kurzsichtige Beurteilung nicht zu.

Unser (gutes) Leben beginnt schon, wiewir in der Welt ankommen – ob gewollt,angenommen in der liebevollen Bezie-hung der Eltern und der Mitwelt, oderob es so nicht gelingen mag. Was denMenschen in der Gegenwart ausmacht,ist die erfolgte Prägung in den verschie-densten Phasen des Lebens durch diegemachten Erfahrungen, wie Anerken-nung, aber auch erlittene Rückschläge.Ich habe beides erlebt. In meiner Kind-heit bin ich durch einen Sturz vom Tischschwerhörig geworden. Diese Phasen

Liebe Freundinnen und Freunde der KAB!

der Hilflosigkeit habe ich erst im Nach-hinein realisiert. Es dauerte lange, bisich mir klar geworden bin, wie wichtig esist, richtig angenommen zu werden. Esgab jemand, der mir geholfen hat. EineVolksschullehrerin, die mich ins Lerneneinführte. Ein Psychologe, der mir gutesSprechen beibrachte und mein Selbst-wertgefühl stärkte. Das führte mich zueinem guten Leben bis heute. Dafür binich dankbar. Und wenn ich mit dieserehemaligen Lehrerin einmal die Wochedie „Versorgungstour“ mache, empfindeich dieses Gefühl noch immer deutlich.

Ich möchte damit zum Ausdruck brin-gen, dass wir Menschen aufeinanderangewiesen sein dürfen, es ist notwen-dig für ein gelingendes Leben uns ge-genseitig zu beschenken. Es gibt genugSituationen im Leben, in denen wir ge-fordert sind, diese befreiende Haltung zu

leben. In den Beiträgen dieser Ausgabefinden wir die verschiedensten Zugänge,wie wir unser Leben dahingehend for-men können.

In der Bildungsarbeit der KAB, geprägtvon den Worten und Werten JosephCardijns, zeigt sich dieses befreiendeMenschenbild deutlich.Nun, gegen Ende meiner Aufgabe alsMitglied in der KAB-Diözesanleitung,denke ich mir, vieles von dem erfahrenund erhalten zu haben. Darum möchteich mich schon jetzt bei euch allenbedanken für die Zusammenarbeit undgegenseitige Wertschätzung!

Einen guten, erholsamen Sommerwünscht euchBerthold Pree

IMPRESSUM:

Kommunikationsorgan der Kath. ArbeitnehmerInnen-bewegung Oberösterreich (KAB OÖ)

Medieninhaber: Diözese Linz, Herrenstr. 19, 4020 LinzHerausgeber: KAB OÖ, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz,[email protected], www.mensch-arbeit.atVerlagsort: Linz, Zulassungsnummer: GZ02Z031831MHersteller: kb-offset Kroiss & Bichler GmbH & CoKG,Römerweg 1, 4844 Regau, Herstellungsort: RegauRedaktionsteam: Gudrun Bernhard, Herta Gurtner,Herbert Kuri, Heinz Mittermayr, Margit Savernik,Martha Stollmayer, Heinz Stricker, Stefan Robbrecht-Roller, Andreas Ullmann, Elisabeth Zarzer (Red.-Ltg.)Titelbild: Edith und Kurt RohrhoferFotoquelle: KAB OÖ, falls nicht anders angegebenLayout: Eva HehenbergerOffenlegung gemäß § 25 MedienGesetz:www.mensch-arbeit.at/offenlegung

Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nichtmit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.

Schwerpunkt

Information – Diskussion Nr. 295 / 07-17 3

Theologisches

Geschenkt!

Vom Leben reich beschenkt fühlen sichjene Menschen, die sich im guten

Miteinander wissen, die festen Bodenunter den Füßen spüren und die erhobe-nen Hauptes und tanzend durchs Lebengehen. Wahre Geschenke kommen vonaußen dazu, kommen von Dritten oderder Geistkraft Gottes oft unerwartet in einMenschenleben. Wahre Geschenke zielenauf das DU im Gegenüber, sein/ihr Wesenund seine/ihre Bedürfnisse.Ob diese Geschenke als solche wahr-genommen werden, hängt vielfach vonden Bedingungen ab, in denen Menschenleben. Ist der Sensor für Geschenktes frei-gelegt? Viele Menschen entdecken diesenSensor in der Begegnung mit einem kon-kreten DU.

Die bekannte Band Sportfreunde Stillerformuliert so: … du kommst wie gerufen -trittst auf den Plan, den es nicht gibt - wieein Bild, das Götter schufen - dich hat derHimmel geschickt … oder wie der schle-sische Schriftsteller Janosch in seinerGeschichte „Oh wie schön ist Panama“sinngemäß feststellt … wer einen Freundwie dich hat, braucht sich vor nichts zufürchten!“ In dieser Geschichte hören wirdie Lebensweisheit, dass der Blickwinkelauf das Leben darüber entscheidet, ob esals „glücklich“ bezeichnet werden kann.

Wo dein Schatz ist, wirdauch dein Herz sein. Mt 6, 21

Matthäus versichert, dass Gott, der unsVater und Mutter ist, um unsere Sor-gen und Nöte weiß. Die Schätze, die dieNachfolgerInnen Jesu sammeln, sollendort sein, wo weder Motten noch Fraßsie vernichten. Und noch mal verknappt:„Ihr könnt nicht Gott dienen und demGeld …. Sorgt euch nicht ängstlich umeuer Leben“. (Mt 6, 24-25). Dieses Wort„ängstlich“ (aus der Übersetzung der Bibel

in gerechter Sprache) sticht ins Auge.Ängstlich sorgen sich wohl jene, die einerWirtschaft des Geldes folgen. Jene, derenHandeln von „mehr haben wollen“ und„besser sein als andere“ geleitet ist, jenen,die in Konkurrenz mit ihrer Umwelt lebenund behaupten, „des eigenen GlückesSchmied zu sein“.

Was ist das angstfreieGegenbild dazu?

Eine Wirtschaft der Gerechtigkeit Gottes,die das Zusammenleben fördert und nachdem guten Leben fragt. Ein Bild von derWelt, das genug an Gütern für alle siehtund die Frage nach der Verteilung stellt.Der Schatz, von dem das Evangeliumspricht, will geteilt werden, ja er lebtdavon, geteilt und verteilt zu werden. DerSuchfokus der ChristInnen ist die Weltund die Gerechtigkeit Gottes, der Rest istgeschenkt!

Die Gemeinschaften, in denen wir unter-wegs sind, werden zum konkreten WIR, indem die Gegenwart Gottes erahnt werdenkann und erfahrbar wird – dazuzählen auch die Erfahrungendes miteinander unterwegsSeins im Bereich mensch & ar-beit. Wo gemeinsam gekämpft,gestritten, gerungen, diskutiertwird für gute Arbeit und gutesLeben, liegen „Geschenke“ amWeg.

Dieses angstfreie Gegenbildwird von jenen geteilt werden,die den Sensor für Geschenktesimmer wieder frei legen können.Diese Art von Geschenken wirdgeteilt, indem wir uns gegen-seitig Ermutigungsgeschich-ten von Gelungenem und Ge-schenktem erzählen.

Fürchte dich nicht!Das ist leicht gesagt für jene, die vielhaben und klingt fast wie ein Hohn fürdie vielen in unseren Gesellschaften, diewenig haben und sich um ihr Leben sor-gen. Biblisch ist die Zusage „fürchte dichnicht“ doch immer an jene gerichtet, diein ökonomischen Sorgen leben, ja mehrnoch: „glücklich“ werden jene sein, diejetzt hungern, weinen und verfolgt werden.Sie werden satt sein, lachen und reichenLohn empfangen (Lk 6, 20-27) – so dieTonart der Seligpreisungen. Das darf nichtfalsch verstanden werden, Armut ist keineVoraussetzung für die Seligkeit, schon garnicht sollen Menschen in Armut vertröstetwerden. Die Zusage an Arme, Kranke,Verfolge ... glücklich zu sein, verdeutlichtdie Verheißung Gottes, mit der wir hier undheute leben – die Verheißung vom ReichGottes, oder anders ausgedrückt: vom„Guten Leben für alle“.

Um das auch im Alltag erfahrbar zu ma-chen, muss geübt werden. Eine Möglich-keit ist, bei der Frage „Wie geht es dir?“zuerst die guten Geschichten zu erzählenvon jenen Momenten, in denen wir dasLeben als Geschenk erfahren dürfen. Eineweitere Übung könnte lauten: „Bildet Ge-meinschaften!“, kämpft und streitet undsorgt euch nicht alleine und vergesst beiallem Tun nicht die kleinen Etappen undSiege zu feiern.

Das mit den Geschenken ist so eine Sache … Geschenkt bekommt man so man-ches, was man gar nicht will oder gar nicht brauchen kann. Geschenke begleitenAnlässe und Feierlichkeiten und sagen oft viel mehr über den/die Schenkenden ausals über den/die Beschenkte/n. Doch wer oder was Geschenk ist, bestimmt der/die Beschenkte. Manche Geschenke haben offiziell keinen Wert und treffen doch„mitten ins Herz“.

Michaela Pröstler-ZopfBildungsreferentin der Betriebsseelsorge OÖ, Feldkirchen/D.

NIEMANd SuChT AuS

Man sucht sich das Land seiner Geburt nicht aus,und liebt doch das Land, wo man geboren wurde.

Man sucht sich die Zeit nicht aus,in der man die Welt betritt,

aber muss Spuren in seiner Zeit hinterlassen.Seiner Verantwortung kann sich niemand entziehen.

Niemand kann seine Augen verschließen,nicht seine Ohren,

stumm werden und sich die Hände abschneiden.Es ist die Pflicht von allen zu lieben,

ein Leben zu leben,ein Ziel zu erreichen.

Wir suchen den Zeitpunkt nicht aus,zu dem wir die Welt betreten,

aber gestalten können wir diese Welt,worin das Samenkorn wächst, das wir in uns tragen.

Gioconda Belli

SchwerpunktSchwerpunkt

4 Information – Diskussion Nr. 295 / 07-17

Grundlagen fürgelingendes Leben

Zu achten ist, dass wir nicht aus einervom Wohlstand verwöhnten Sicht dar-

auf sehen: Für viele Menschen in Afrikabedeutet schon die Sicherung der Lebens-mittel für heute ein befriedigendes Gefühlvon Sicherheit. Das ist aber kein guterMaßstab, sondern der Wunsch nach Frei-heit von Zwang und schwer belastenderArbeit und die Aussicht auf Lebensmittel,Medizin, Wohnraum, Privatsphäre gehörtdazu.

Materielle undimmaterielle Güter

Für manche Menschen noch wichtigersind eine Reihe immaterieller Güter wieAchtung, Freundschaft, Gemeinschaft,Liebe, Nahebeziehungen („Familie“) usw.Man kann nicht gut leben, ohne geliebtzu werden, ohne Anerkennung und zu-gestandener Würde. Auch hier gilt dieEinschränkung, die Viktor Frankl formu-liert hat: Selbst der im KZ aufs Äußerstegedemütigte Mensch kann seine Würdebewahren, wenn er nur innerlich den Ge-danken an Leben, an das Gute in der Weltwach hält und seine innere Ablehnung derungerechten und grausamen Zuständedes KZs in seinem Bewusstsein verankert.

Damit wird neben den vielen Kriterienwie würdevolle Arbeit oder mitmensch-liche Achtung, Essen oder Medizin, einzentrales Hauptkriterium dargestellt: diemenschliche Würde.Neben dieser philosophischen Einsichtkann man durchaus auch materiell undökonomisch fragen: Wie wollen wir lebenund wirtschaften, was steht einem/einerjeden zu, wie materialisiert sich das guteLeben in der Praxis? Es soll ja nicht nureine theoretische Idee davon sein.Dabei wird oft von einem Existenzmini-mum ausgegangen, das allen Menscheneine gewisse Autonomie, Sicherheit undAnsprüche auf materielle Grundgüter zu-

spricht. Niemand soll nur so wenig habenoder verdienen, dass er sich gemein-schaftlich übliche und existenzielle Dingenicht leisten kann. Man hört heraus: DasKriterium ist relativ – es bezieht sich aufdie anderen um mich herum. In einerGesellschaft, wo das üblich ist, kann esschon eine Diskriminierung sein, wenn ichmeinem Kind den Schikurs nicht bezahlenkann. In einem anderen Land kann manüber so ein „Bedürfnis“ lachen. Auch un-sere Kriterien von Armut gehen von einemMedianeinkommen aus, und ziehen noch30 % davon ab: Wer also weniger als 70 %des Medianeinkommens hat, ist statistischgesehen arm. Solche Kriterien sind not-wendig, um gesellschaftliche Aussagenmachen zu können – subjektiv müssen sienicht stimmen. Wer viel Pflegeverpflich-tung trägt, Schulden oder ein reparaturbe-dürftiges Haus hat, kann auch mit etwasmehr Geld als 70 % des Medianeinkom-mens Armut erleben. Umgekehrt habenmanche alten Leute am Land mit eigenemGarten und ohne Wohnkosten trotz einerMindestpension mehr als genug und ver-schenken Geld an ihre Enkel.

Option für die ArmenArmut spielt in den Religionen eine Rolle,wenn z. B. nach dem Evangelium dieArmen Gott näher sind. Die Religionengehen davon aus, dass die Menschen ihreLiebe nur verwirklichen können, wenn sieauf die Armen achten und für mehr Ge-rechtigkeit sorgen. Daher identifiziert sichz. B. im Judentum und im ChristentumGott mit den Armen oder es heißt, dass eres hört, wenn die Armen zu ihm schreien,dass er die Reichen und ihre Hartherzig-keit, Gier und Geiz kritisiert. Das „ReichGottes“, Erlösung oder „Erleuchtung“kommen, wenn man die Gier um materiel-len Besitz eindämmt, das heißt aber auch,dass man den anderen – denen, die esbesonders brauchen – also den Armen –etwas gönnt.

Gelingendes Leben ist subjektiv. Auch ein Leben mit Beeinträchtigung kann glück-lich und erfüllend sein. Auch ein jung beendetes Leben war nicht – wie trauerndeEltern vielleicht befürchten – sinnlos. Dennoch empfinden wir langes Leben, Ge-sundheit, menschliche Beziehungen und Anerkennung als wesentlich für unserLebensgefühl.

Severin RenoldnerBereichsleiter für Bildung und Kultur, Wartberg/A.

Ich blicke auf ein gelungenes Leben,fühle mich reich beschenkt und binsehr dankbar.

Ich konnte und kann meine Fähigkeiteneinbringen, hatte und habe Möglichkei-

ten, mich immer weiter zu entwickeln.Ich bin dankbar für meine Partner-schaft und meine Familie, sie gebenmir Geborgenheit und Lebensfreude.Ich erlebe, wie meine Kinder ihr eigenesLeben in die Hand nehmen und erfreuemich an meinen fünf Enkelkindern.Ich bin beschenkt mit meinen Freundin-nen und Freunden, mit Begegnungenund Begleitung von lieben Menschen,fühle mich anerkannt und wertgeschätzt,das stützt und ermutigt mich.Ich bin dankbar, gesund zu sein undkeine heftigen Schicksalsschläge erle-ben zu müssen.

Ich fühle mich beschenkt, in einemLand, in dem Frieden ist, zu leben, so-zial abgesichert zu sein, weder Hungernoch Not zu haben, in einem schönenHaus zu wohnen. Ich konnte einer Ar-beit nachgehen und kann jetzt einePension genießen. Ich lebe in einer Ge-sellschaft, in der ich noch sagen kann,was ich denke.

Meine Eltern haben mir ein tiefes Ver-trauen ins Leben mitgegeben und dieGewissheit, es gibt einen Gott, der michträgt und hält, wenn das Leben nicht soleicht ist.Diese feste Grundlage ermöglicht esmir, zu mir zu stehen, zu vertrauen, zulieben und mich über das Erlebte zufreuen. Es ermöglicht mir auch, offenund bereit zu sein für Menschen, dienicht „auf der Butterseite des Lebensstehen“ (Ausspruch meines Vaters),mich zu engagieren und Verantwortungzu übernehmen.Dafür bin ich unendlich dankbar.

Wie schaue ichauf mein Leben?

Eva KuriPensionistin,Gallneu-kirchen

SchwerpunktSchwerpunktStefan Robbrecht-RollerKAB-Organisationsreferent, Regionalstellenleiter Südwind OÖ, Linz

Werde reich und teileauf den Weg dorthin!

Ein Titel eines Albums des Rappers 50Cent lautet: „Werde reich oder sterbe

auf den Weg dorthin“. Der Slogan drücktgenau das aus, was mittlerweile zu einerallgemein akzeptierten Lebensphilosophiegeworden ist: Es gibt nur einen Weg zuWohlstand und Glück und das ist Eigen-tum und Reichtum erwirtschaften und Sta-tus erwerben. Es ist nicht genug für alle daund der Kampf um Macht und Geld kanndir den Kopf kosten.Nicht jedeR mag so leben, wie es 50 Centpropagiert, aber in der Wirtschaftspolitikhört man kaum noch was anderes als:Wirtschaftsstandort sichern, wirtschaftlichvorne bleiben und Wachstumszahlen prä-sentieren. Und „Wachstum“ bedeutet, dasBruttoinlandsprodukt (BIP) zu steigern.Der ökonomische Fortschritt wird derzeitnur in Geld gemessen, was perverse Ef-fekte mit sich bringt: 60 Wochenstundenarbeiten und die Betreuung der Burnout-Fälle nachher, das steigert zweimal dasBIP. Aber wir brauchen keins von beiden!

In Amsterdam sah ich ein Poster, das miteinem Augenzwinkern die Philosophie von50 Cent abwandelte. Die Botschaft dar-auf: Werde reich und teile auf dem Wegdorthin. Das bringt genau auf den Punkt,woran wir als KAB glauben: Es ist genugfür alle da, ein gutes Leben für alle ist mög-lich! Glück hängt nicht nur mit materiellemReichtum zusammen.

Mehr Geld bringt nichtmehr Glück

Laut Studien nimmt die Unzufriedenheit er-neut zu, sobald die menschlichen Grund-bedürfnisse abgedeckt sind. Wieso? Weilsoziale Ungleichheit in einer Gesellschaftunserem Glücksgefühl schadet, weil eineverschmutzte Umwelt unserem Glücks-gefühl schadet, weil zu viel Konsum- undWahlmöglichkeiten unserem Glücksgefühlschaden.

Alternativ zum Bruttoinlandsproduktgibt es den Happy Planet Index. (HPI,deutsch: Index des glücklichen Plane-ten). Er misst die vier wichtigsten Ele-mente für eine nachhaltige Ökonomie:die Umweltbelastung der Produktion(ecological footprint ),die soziale Ungleichheit (inequality ofoutcomes ),die Lebenserwartung (life expectancy )und die Zufriedenheit der EinwohnerIn-nen (wellbeing ).Kein einziges europäisches Land schafftes in die Top 10.Die USA landet auf Platz 108.

Als Gesellschaft sind wir schon längstin der Lage, die Grundbedürfnisse – einwarmes Zuhause, gesundes Essen füralle, Zugang zu Bildung usw. – abzu-decken. Wir sind schon reich genug. Waswir wirtschaftlich brauchen, ist Solidaritätund ein besseres Miteinander.Mehr zu HPI: http://happyplanetindex.org

Für ein glückendes Leben ist eine ausreichend gute wirtschaftliche Basis durch-aus von Bedeutung. Doch Ökonomie ist nicht das ganze Leben und – vor allem– dieser Bereich des Wirtschaftens kann und muss gestaltet werden. Es stellt sichdie Frage des Wie und des Wozu: Welche Art des Wirtschaftens braucht es alsofür ein gutes Leben und welchen Leitsätzen folgen wir?

Information – Diskussion Nr. 295 / 07-17 5

Gemeinwohl-Ökonomiestatt BIP-SteigerungDer internationale Trend geht in RichtungLebensqualität. Die OECD entwickelte den„Better Life Index“, 2015 haben die UNOdie „Ziele für nachhaltige Entwicklung“ be-schlossen, die eine viel breitere Sicht aufmenschliche, soziale, kulturelle und ökolo-gisch zukunftsfähige Entwicklung darstel-len. Auch die Statistik Austria beantwortetseit 2013 anhand von 30 Indikatoren dieFrage: „Wie geht’s Österreich?“

Die Gemeinwohl-Ökonomie beruht „aufdenselben Verfassungs- und Grundwer-ten, die auch unsere Beziehungen ge-lingen lassen: Vertrauensbildung, Wert-schätzung, Kooperation, Solidarität undTeilen“ und ist „einerseits eine vollethi-sche Marktwirtschaft und zum andereneine wirklich liberale Marktwirtschaft“,ist Christian Felber, Initiator des ProjektsGemeinwohl-Ökonomie, überzeugt. WennInvestitionen, Unternehmen und der Erfolgder Volkswirtschaft in Hinblick auf dasGemeinwohl bewertet werden, wissen wirauch, ob das wächst, was wirklich zähltim Leben. Wirtschaft im Dienst der Gesell-schaft ist ein sinnvolleres Ziel für Staatenals Wettbewerb und BIP-Wachstum – unddas (so) zu definieren liegt in der Hand desSouveräns.

In meinem tiefsten Innern darfich an einem Reichtum „arbei-

ten“. Es ist der Reichtum des Glaubens– auch des Vertrauens in das Leben –mit all seinen Höhen und Tiefen.Nahrung für die „Ausbaufähigkeit“dieses Elementargeschenkes istfür mich die Stille und das Gebet.Früchte daraus erlebe ich in einer tie-fen Dankbarkeit, Offenheit und einerbodenständigen Achtsamkeit.

Elisabeth Strutzenberger,67 Jahre, Pensionistin

... beschenkt vom Leben

Ich kann mit meinen bald 79Jahren auf eine schöne,

erfüllte Zeit meines Lebens zurück-blicken. Ich wurde gebraucht, mirwurde etwas zugetraut und Verantwor-tung übertragen. Und so konnte ichviele meiner „Talente“ zur Entfaltungbringen. Ich gehöre zu den in beson-derer Weise „Privilegierten“ und bindafür meinen Eltern, die mir das Lebengeschenkt und all jenen, die mich aufmeinem bisherigen Lebensweg unter-schiedlich lang und intensiv begleitethaben, sehr dankbar.

Hans Riedler, 78 Jahre, Pensionist

... beschenkt vom Leben

Schwerpunkt

6 Information – Diskussion Nr. 295 / 07-17

Ist gutes Leben „machbar“?

Jeder Mensch sehnt sich nach einemsinnerfüllten, glücklichen Leben. Wird

das eigene Leben als bedeutungslos emp-funden, geraten wir schnell in einen un-heilvollen Strudel negativer Gedanken undGefühle. Ich glaube, eine wichtige Vor-aussetzung für gelingendes Leben ist dieEinsicht, dass unser Leben als GeschenkGottes immer schon zutiefst bedeutungs-voll ist. Diese ursprüngliche Bedeutungjedes einzelnen menschlichen Lebensbraucht und kann nicht erst nachträglichhergestellt werden, sondern soll und darfin jedem Augenblick neu entdeckt undgelebt werden! Das Vertrauen in diesenunzerstörbaren Wert unseres Lebens hilftuns, bei uns selbst anzukommen und inuns selbst Geborgenheit und Frieden zufinden. Der Frieden nährt zwei weitere Kri-terien gelingenden Lebens: Gelassenheitund Lebensfreude!

Freude statt AngstIn unserer hochtechnisierten Konsumge-sellschaft wird Lebensfreude nicht seltenmit Bedürfnisbefriedigung gleichgestellt.Die Folge ist ein unstillbarer Hunger nachmehr. Mehr Wohlstand, Ansehen, Beliebt-heit, Schönheit usw. Die Lebensfreudeweicht der Lebensgier und der Angst, dasLeben zu versäumen. Dadurch geratenweitere wichtige Kriterien für gelingendesLeben in Vergessenheit.Zum Beispiel die Dankbarkeit für die zahl-reichen großen und kleinen Schätze, diedas Leben täglich für uns bereithält. Oderdie Fähigkeit still zu werden, hinzuhören,offen zu sein für die eigene Intuition undauch für die Anliegen anderer Menschen.Empathie, Mitgefühl, aber auch Mitfreudeund Dank sind wichtige Impulsgeber fürein gelingendes Leben. Wenn wir nichtaus dem Herzen leben können, wird dasLeben mühsam und frustrierend.Ohne gelebte Liebe bleibt das Lebenein Überlebenskampf. Dauerhaftes Glückkann sich nur einstellen, wenn wir dieGaben, mit denen uns das Leben be-schenkt, unsere Talente und Fähigkeiten,mit anderen teilen. Erst im Weitergeben,

im selbstlosen Verschenken findet unserLeben bleibende Erfüllung. Auch die Fä-higkeit, den gegenwärtigen Moment, undsei er noch so problembeladen oder viel-leicht auch unbedeutend, als einzigar-tige Möglichkeit zur Selbstverwirklichungwahrzunehmen, kann im zukunftsverhafte-ten Konsumrausch verloren gehen.

Verantwortungsvollmitgestalten

Das Leben ist uns Menschen nicht wieden Tieren vorgegeben, sondern es istuns aufgegeben! Die Bedingungen, unterdenen wir geboren werden – das sozialeUmfeld, unsere Physionomie usw. – sindzwar prägend, bestimmen unser Lebenaber nicht endgültig. Auf Grund unserergeistigen Fähigkeiten sind wir auch immerschon über diese Bedingungen hinaus.Wir können sie bewusst annehmen, ge-stalten und zum Teil auch überwinden.

Auch die Philosophie hat kein Rezept für gelingendes Leben parat, aber sie kannmit Einsichten dienen, die das Gelingen unseres Lebens fördern.

Birgit Reininger-EisenmannPhilosophin in eigener Praxis, Referentin bei den Theologischen Kursen, Engerwitzdorf

Eine weitere Voraussetzung für gelingen-des Leben besteht darin, dass wir unsdieser Gestaltungsfreiheit, dieser grund-sätzlichen Kreativität bewusst werden. Wirsind dem Leben nicht einfach ausgeliefert,selbst wenn es uns manchmal so vorkom-men mag. Das Leben ist nicht etwas, dasuns passiert, sondern es wird Atemzug umAtemzug von uns mitgestaltet. Wir sindimmer verantwortlich für unser Handeln –auch dann, wenn wir uns einfach treibenlassen. Gelingen wird das Leben überalldort, wo wir uns dieser Verantwortung stel-len. Wo wir uns bemühen aus unseren gei-stigen Fähigkeiten heraus, d. h. aus Liebe,Vernunft, Kreativität, Humor, Glauben usw.zu agieren, anstatt aus Angst oder Eigen-mächtigkeit zu reagieren.Ein Handeln aus unserer Geistigkeit her-aus kennt keinen Erfolgszwang. Hier mussnicht unbedingt etwas erreicht werden. Eszählt das ehrliche Bemühen. Wir könnenviel bewegen durch die Einstellung, in derwir unser Leben bewältigen.Durch unsere geistige Präsenz kann auchein scheinbar vertanes Leben in ein gelun-genes gewandelt werden.

Kontakt zur Autorin:M: [email protected], T: 07235 67303

Rational gesehen schon des-wegen, weil ich in einer wohl-

habenden Gesellschaft ohne jeglichepersönliche materielle Not leben darf.Aber das wirkliche Geschenk ist nochviel mehr: zum einen, dass ich freiüber mein Leben entscheiden kannund mich keiner (institutionellen) Über-macht fügen muss und zum anderen,dass ich in einem sozialen Umfeldverankert bin, welches mir Freude undSinn bereitet und mich emotional stärkt– und mir obendrein den Freiraum gibt,auch für mich allein sein zu können, zureflektieren und zu innerer Zufrieden-heit zu gelangen.Wirklich spüren kann ich das Geschenkdes Lebens, wenn ich vor Glücklich-Sein übergehe, wenn sich Schmetter-linge und Gänsehaut abwechseln …

Berthold Weichselbaumer, 47,Betriebsrat

... beschenkt vom Leben

Sensorium als Geschenk!Es gibt schwierigste Passagen

in jeder Biographie: vom Hineingebo-ren-Sein, von Kindheitsprägung undorientierungslosem Stolpern. Da gibtes oft schmerzhafte Zäsuren, aber zu-gleich Chancen, Ketten abzustreifenund zu reifen. Ich glaube, mir ein gutesSensorium bewahrt zu haben, wasdie Feinfühligkeit betrifft, wenn Un-gerechtigkeiten, Diskriminierungen imtäglich kleinen Alltag und im globalenWahnsinn auftreten, wenn Menschenvon der Politik und von ihrem Um-feld vergessen werden. Da melde ichmich zu Wort, versuche Zivilcourage zuzeigen!

Fritz Baumgartner, 57,Sozialversicherungsangestellter

... beschenkt vom Leben

SchwerpunktSchwerpunkt

Leben mit Segen – ob das Lebenmit Religionen besser gelingt?

Beschenkt und dankbar, von Gott geschaffen – nicht immer gelingt es uns, in die-sem Bewusstsein zu leben. Manchmal hadern wir mit Gott, klagen an, bitten, betenum Heilung, um gute Entscheidungen. Geht es uns gut, vergessen wir zuweilen,woher wir kommen und wohin wir am Ende unseres irdischen Lebens gehen.

Ca. 80 % der Menschen bezeichnensich weltweit als Gläubige. Die Mit-

glieder der drei großen monotheistischenReligionen, Judentum, Christentum undIslam, sehen sich als Geschöpfe Gottes,die Gott und die Menschen gleicherma-ßen lieben sollen. In religiösen Feiern, imLob, Dank und Bittgebet öffnen sie sichfür Gott, Allah oder Jahwe. Der Glaubean einen allmächtigen, barmherzigen Gottkönnte uns als ChristInnen, JüdInnen oderMuslimInnen verbinden. Es ist vielleichtwie mit einem Prisma, in welches das gött-liche weiße Licht oben hineinfällt: Es brichtsich im Prisma und an den Seiten kommtfarbiges Licht heraus. Vielleicht erkenntjede Religion einen anderen „Farbteil“des göttlichen Lichts und keine die ganzeWirklichkeit Gottes? Legen wir unsere Er-kenntnisse nebeneinander, könnten wirweitere Farben Gottes entdecken unddabei trotzdem ganz in unserer je eigenenTradition an Gott glauben.

Auslegung der SchriftenJede Zeit, jede Generation, jedes Volkhat eigene religiöse Traditionen und Ritenentwickelt, die die Beziehung zu Gott le-bendig halten, uns stärken, uns im LebenHalt und Orientierung geben können. DasOffensein für Gott und das Hinhören aufdas, was Gott uns mitteilen will, beschäf-tigt Gläubige in Judentum, Christentumund Islam gleichermaßen.Viele jüdische Schrifttexte, die wir aus un-serem Alten Testament kennen, kommenauch im Koran vor. Abraham = Ibrahim,Mose = Mussa sind z. B. Propheten, dieunsere drei Religionen verbinden.Die Auslegung der Heiligen Schrift ist injeder Religion eine der größten Herausfor-derungen. Was könnte gemeint sein? Wasmöchte Gott sagen? Legt dabei jemandweniger Wert auf Gott und mehr auf ei-gene Interessen (Macht, Einfluss …) wirddas Wesen einer Religion verzerrt und derheilbringende Charakter zerstört. Es wirdin der Öffentlichkeit der Eindruck vermit-

Monika Greil-PayrhuberProjektverantwortliche Interreligiöser Dialog/Dekanat Traun, Lichtenberg

Information – Diskussion Nr. 295 / 07-17 7

Ich hatte das Glück in einersehr harmonischen Familie

aufzuwachsen, hatte viele FreundInnenund Wegbegleiter – vor allem in derKAB. Jetzt habe ich eine sehr glückli-che Familie, Kinder und Enkelkinder.Das hat mir das Leben geschenkt unddafür bin ich sehr dankbar.

Peter Großauer, 66, Pensionist,Obmann „Eine Welt Steyr

... beschenkt vom Leben

telt, die Religion wäre kriegerisch oderterrorisierend statt friedvoll und heilbrin-gend. Dieser Missbrauch von Religion wirdaktuell am IS klar sichtbar, ist aber auchan machtorientierten Parteien erkennbar.Sie verkehren die religiösen Grundhaltun-gen ins Gegenteil, schaffen Feindbilderunter den Menschen und nützen religiöseWerte zur Ausbeutung und Unterdrückungvon Mitmenschen, die sich nicht wehrenkönnen. Es gibt auch im Islam keine Hand-lungsanweisung, unschuldige Menschenzu töten. Es gibt nur eine Erlaubnis, dasLeben zu verteidigen, wenn man angegrif-fen wird.

Gemeinsame GrundwerteAllen drei Religionen liegen die gleichenGrundwerte zugrunde. „Du sollst nichttöten“ heißt es in den 10 Geboten undim Koran steht: „Wer einen Menschentötet, der tötet die ganze Menschheit“. DieWürde der Menschen kommt von Gott undist unantastbar, das ist ein Grundprinzip fürgelingendes Leben in allen drei Religionen.Solidarität mit allen Menschen, die der Hilfeund Unterstützung bedürfen, ist ein wei-teres wichtiges Handlungsprinzip. Gebet,Gottesdienst und Schriftlesung, um mitGott in Verbindung zu bleiben, sich vonseinem Geist inspirieren und leiten zulassen, gehören für Gläubige in Judentum,Christentum und Islam zur verpflichtenden

religiösen Praxis. Fasten und Pilgern, umdas eigene Leben zu reflektieren, seineeigenen Bedürfnisse zu kontrollieren undzurück zu stellen, um für Wesentlichesim Leben offen zu werden, verbinden unsebenfalls. Am Gebet anderer Glaubenderteilnehmen zu dürfen, kann sehr berührendsein. Wenn wir sehen und erleben, wieandere sich um ein gutes Leben aus demGlauben mühen, beginnt man die eigeneReligion neu zu entdecken.Die Erde, „unser gemeinsames Haus“(Papst Franziskus in „Laudato si“), braucht„das Zusammenwirken aller Kräfte ausWirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft undaller Religionen“, um die Fragen und Pro-bleme, die sich in unserer gemeinsamenWelt stellen, lösen zu können. Das Be-wusstsein, dass wir Gott, unserem Schöp-fer, alles verdanken, sollte uns klar ma-chen, dass wir Verantwortung für unsereWelt tragen, auf der wir alle gemeinsamleben.Ob das Leben mit Religion besser gelingt,hängt schließlich von uns selbst ab. ImVerständnis aller drei genannten Religio-nen hat Gott dem Menschen den freienWillen geschenkt. Jede und jeder von unsbestimmt ihr/sein Handeln selbst. Religionund Glaube, Gottes Offenbarung und seinHeil sind ein Angebot an den Menschen.Es ist unsere je eigene Entscheidung, esanzunehmen.Skeptisch sollten wir daher dort sein, woandere zu wissen glauben, was Menschenbrauchen oder wenn autoritär bestimmtwird, was geschehen soll.Ein gutes, gelingendes Leben – das ver-heißene Leben in Fülle – hängt vor allemdavon ab, ob es uns gelingt, uns fürGott und für die Menschen zu öffnen undim achtsamen Umgang mit Mensch undSchöpfung am Reich Gottes mit zu bauen.Wenn es uns JüdInnen, MuslimInnen, Chri-stInnen und allen anderen BewohnerInnenunserer Erde gemeinsam gelingt, in die-sem Geist die Welt als Lebensraum für unsalle zu gestalten, dann wird unser Lebengesegnet sein und Segen bringen.

Kontakt zur Autorin:M: [email protected]: 0676 8776 5664

SchwerpunktSchwerpunkt

8 Information – Diskussion Nr. 295 / 07-17

„Es ist nichts so wie es ist, weil es so ist, sondern es ist so wie es ist, weil esjemand so macht, wie es ist.“ Dieser etwas komplizierte Satz ist mir einmal einge-fallen, nachdem ich einige Jahre in der Betriebsseelsorge und KAB ehrenamtlichtätig war.

Dazu muss ich sagen, dass ich früher,bevor ich die KAB kannte, zu jenen

gehörte, die sagten: „Da kann man haltnichts machen, das sollen die anderentun. Die anderen sind schuld, dass es mirso schlecht geht“. Durch die KAB und Be-triebsseelsorge habe ich schließlich erfah-ren, dass Kirche nicht nur eine strafendeund moralisierende sein kann. Nein, ganzim Gegenteil. Hier geht es um das konkreteLeben, unser Leben, mein und dein Lebenund um das, was zurzeit mit uns passiert.

LebensprägenderDreischritt

Hier habe ich auch den Dreischritt, SE-HEN-URTEILEN-HANDELN kennengelernt.Vorher blieb es bei mir nur bei den er-sten zwei Schritten, den dritten habe ichaußer Acht gelassen, wie ich oben schongeschrieben habe: „Da kann man haltnichts machen.“ Dabei ist dieser 3. Schrittder wichtigste, nämlich das HANDELN.Im Laufe der Zeit wurde mir auch immermehr klar, dass wir Beschenkte und nichtBeschränkte sind. Und bekanntlich sollteman mit Geschenken gut umgehen, sichfreuen und die Freude mit anderen teilen.Dass unser Leben ein Geschenk ist, lässtsich, so denke ich, mit der Arbeitsweiseder KAB und Betriebsseelsorge leichter

Reinhold GrausamPensionist, stv. Vorsitzender KAB Ö, Linz

Es ist nichts sowie es ist, weil …!

Schwerpunkt

erkennen und erfahren. Ich darf hier einigePunkte aufzählen, wie das Ganze für michfunktionieren kann.

Das SEHEN: Ausgangspunkt ist das„Wahrnehmen“ der Menschen in der Ar-beitswelt. Dazu gehört die Lebens- undBerufssituationen bewusst anzuschauenund zu beschreiben. Weiters heißt es zuentdecken, was an Solidarität, Kreativität,Gestaltungswille und Menschlichkeit ge-lebt und sichtbar gemacht wird. Genausogehört es dazu, Schwächen aufzuzeigen,die ein humanes Miteinander stört odersogar unmöglich macht.

Das URTEILEN: Menschen einladen, Le-bens- und Berufssituationen zu reflektierenund vermeintliche Sachzwänge zu hin-terfragen. Ermutigen zu einer kritischenSichtweise der Arbeitswelt und Gesell-schaft. Lernen, Fragen zu stellen, die mehrGerechtigkeit, Menschenwürde, Respekt,Freiheit und Solidarität in den Mittelpunktunseres Denkens stellen. Das Bewusstseinder eigenen Würde und das Selbstwertge-fühl stärken.

Das HANDELN: Aus dem Sehen und Ur-teilen folgt das solidarische Handeln. Dazugehört die Beschaffung und Verteilungvon Informationsmaterial, gemeinsame Bil-dungsarbeit, Vernetzung mit PartnerInnen,Zusammenarbeit und Planung von Aktio-nen. Ich meine, dass KAB und Betriebs-seelsorge eine gute Möglichkeit bieten,das eigene Leben in die Hand zu nehmen

und gemeinsam mit anderen das privateund das berufliche Leben im Hinblick aufmehr Menschenwürde zu verändern.

Innehalten, würdigen,neue Kraft schöpfen

Im Laufe der Jahre wurde dann noch einvierter, wichtiger Schritt hinzugefügt, näm-lich das FEIERN: Für mich ganz wichtig.Wenn man etwas abgeschlossen hat –erfolgreich oder auch nicht – ist es Zeit,etwas Freiraum zu schaffen für singen,essen, trinken, spielen, beten, etwas aus-zuruhen und neue Kraft zu schöpfen.Ich meine,es lohnt sichschon, nachdem Prinzip derKAB zu lebenund zu han-deln – dannfällt einem dasLeben in dieserso „ungerech-ten Welt“ dochetwas leichter.Mit dem Ge-schenk unseresLebens sollten wir alle behutsam umge-hen, dann können wir erkennen, dass wirbeschenkte und nicht beschränkte Men-schen sind.

In diesem Sinne wünsche ich euch alleneine schöne Zeit beim Leben auf dieserWelt. Und wie am Anfang schon gesagt:Es ist nichts so wie es ist, weil es so ist,sondern …Wir sind befähigt, das Leben mitzu-gestalten!

Zwei Geschenke, die mir inletzter Zeit immer wichtiger

werden:• Muße, Langsamkeit, Bedächtigkeit,

Gelassenheit, Ruhe, …• Um den Sinn des Lebens wissen

und entsprechend leben können.Lange Zeit meines Lebens habe ichdiese zu wenig geschätzt und ihnen zuwenig Raum gegeben.

Jos Neller, 64, Pensionist

... beschenkt vom Leben

ICH BIN REICH

einfalls-reichkinder-reich

zeit-reichgeist-reich

reichlich sattreichlich geborgen

das reicht

Gudrun Bernhard

Ich fühle mich vom Leben be-schenkt durch mein Umfeld

von Freunden und Familie. Sie habenes ermöglicht, dass ich ohne Sorgenaufwachsen konnte.

Gregor Winterer, 20,Elektrotechniker bei der ÖBB

... beschenkt vom Leben

Wenn ich eine schwierigeSituation vor mir habe und

diese dann leichter zu bewältigen istals erwartet, ist das ein Geschenk desLebens für mich.

Margret, 56, Dipl. Gesundheits-und Krankenschwester

... beschenkt vom Leben

Schwerpunkt

Information – Diskussion Nr. 295 / 07-17 9

Wer möchte nicht ein geglück-tes, beschenktes Leben? Wer

möchte nicht spüren, mein Leben istgelungen? Ich will in meinem kleinenoder weiteren Umfeld Zeichen setzen,Spuren hinterlassen, die mich undandere positiv stimmen – „es blühthinter mir her“ – es rührt und regt sichwas, ich – wir – leben ein gelungenesLeben.Dazu ist mir eine alte Geschichte, dieihr sicher alle kennt, eingefallen:

Ein König schickte seine beidenSöhne hinaus in sein Reich, um sichin den Dörfern umzusehen und umihre persönlichen Zeichen und Spurenauf ihren Wegen zu hinterlassen!Die beiden Söhne machten sich auchsofort auf den Weg.Der Ältere begann sogleich eifrigdamit, Grasbüschel zusammenzubin-den, Zeichen in Bäume zu schnitzen,Äste zu knicken und Steintürme auf-zustellen, um seine Spuren zu hinter-lassen.Der Jüngere hingegen unterhielt sichmit den Menschen, die ihm begeg-neten, half, wo er konnte, feierte undspielte mit ihnen.Nach einiger Zeit kehrten sie zumVater zurück. Gemeinsam mit seinenSöhnen bereiste er nun das Land, umihre Zeichen und Spuren zu sehen.Doch die gebundenen Grasbüschel-nund Steinhaufen waren durch Windund Wetter kaum noch zu erkennen.Aber wo immer sie auf ihrer Reise hin-kamen, liefen Kinder und Erwachseneauf den jüngeren Sohn zu und freutensich, dass sie ihn wiedersahen undluden ihn und den Vater zum Essenund zum Feiern ein.

Am Ende der Reise sagte der Vaterzu seinen Söhnen: „Ihr habt beideversucht, meinen Auftrag, Zeichen zusetzen und Spuren zu hinterlassen,zu erfüllen. Du, mein Älterer, hast vielgeleistet und gearbeitet, aber deineZeichen sind verblichen. Du, meinJüngerer, hast Zeichen und Spurenin den Herzen der Menschen hin-terlassen. Diese bleiben und lebenweiter.“

So bleibt für den Älteren nur dieErinnerung der Mühsal und hartenArbeit und dies bleibt unbelohnt. EinLeben ohne Perspektive entmutigtund macht nur müde.Auf der anderen Seite wird die zweck-freie Begegnung, das Gespräch, dieFreude, Spiel und Tanz zu einer be-glückenden Lebenslust, die mir Kraftund Zuversicht gibt. Ich erlebe einenZustand des Zufriedenseins mit dem,was ist und nicht mit dem, was seinkönnte. Und diese Zufriedenheit istein Zeichen, dass ich mit mir in Frie-den bin.

Es ist das Ich und das Dubeschenktes Leben ist einIn-Beziehung-Tretenich schenke und ich werdebeschenktich höre und ich werde gehörtich vertraue und mir wird etwaszugetrautich nehme an und ich werdeangenommenich lebeich werde belebtich gestalte Leben

Herbert [email protected]

Blühendesund Bleibendes

IMPULS

KA-Kolumne

Beschränktvom LebenNeulich habe ich sie beobachtet: Ge-

radezu elegant lenkte die gar nichtmehr so junge Frau ihren elektrischenRollstuhl über die schmale Behinderten-rampe hinauf zum Eingang des Gebäu-des. Ob ich das auch könnte, fragte ichmich und ich stellte mir ihr Leben vor. Obsie wenigstens ein paar Schritte gehenkönnte und, wenn nicht, wie sie ihr Ge-fährt überhaupt besteigen kann. Gefes-selt sein an ein technisches Gerät – einschlimmer Gedanke, dachte ich, bevorich wieder in mein Auto stieg und weg-fuhr. Zugleich wurde mir der lächerlichkleine Unterschied bewusst. Zu Fuß wäreich nicht in der Lage, die vor mir liegendeDistanz zu bewältigen. Ohne Technik,Bus, Bahn oder eben mit dem Auto:keine Chance. Auch ich bin auf die Tech-nik, sprich auf fremde Hilfe angewiesen,genau wie die Frau in ihrem Rollstuhl.Eigentlich sind wir alle beschränkt, mehroder weniger. Die einen körperlich, an-dere schaffen geistig nur einen kleinenHorizont. Wir alle brauchen Hilfe. AmBeginn unseres Lebens sowieso, etwasweniger vielleicht dann bis zum Alter,bevor sie wieder nötig und unentbehrlichwird. Wie damit umgehen?Ich denke, Dankbarkeit ist ein gutesRezept. Dankbarkeit dafür, dass wir dasLeben haben und dass es weitgehendgut ist, vielleicht sogar gerade unab-hängig. Aber selbst wenn die Phase derUneingeschränktheit vorbei ist, verdientunser Leben in dieser Region, in diesemLand, in dieser Situation unseren Dank.Sehr viel besser könnte es nicht seinund es gilt, unsere kleinen und größerenAbhängigkeiten anzunehmen so wie siesind. Das nicht zu tun, macht die Abhän-gigkeit nicht kleiner, unser Lebensgefühlaber schlechter.Wie sagte schon der Komiker Karl Va-lentin durchaus philosophisch: „Ich freumich so, wenn es regnet. Denn wenn ichmich nicht freue, regnet‘s auch.“

Bert Brand-stetterPräsidentder KA OÖ,Neumarkt

Schwerpunkt

Caritas Familienhilfe –Rasche Unterstützung, wenn alles zuviel wird …

Familienhilfe ist für Familien da, wennsie in einer schwierigen Situation zwei

helfende Hände brauchen. Eine Famili-enhelferin kommt nach Hause bei Ent-bindung, Krankheit, Kur und auch, wenneinfach mal alles zu viel wird.

„Den Dienst der Familienhilfe und Lang-zeithilfe für Familien gibt es nun seit 66Jahren. Doch viele Mütter und Väter wis-sen noch immer nicht, dass es dieseMöglichkeit der Unterstützung gibt“, meintAngelika Rauch, Einsatzleiterin der Fa-milienhilfe für die Region Süd. „Viele Fa-milien bekommen zu spüren, dass dassoziale Netz weitmaschiger geworden ist,Großeltern oft weit entfernt wohnen undGroßmütter – die in der Vergangenheiteine große Rolle bei der Kinderbetreuunggespielt haben – selbst vermehrt berufs-tätig sind. “

Familienhelferinnen (und auch einigeFamilienhelfer) betreuen die Kinder inder Familie, gehen einkaufen, kochenund versorgen den Haushalt, je nach-dem, was gebraucht wird. Mit großemEinfühlungsvermögen unterstützen siedort, wo es notwendig ist.„In einer belasteten Situation ist es oftschon hilfreich zu wissen, dass einmalin der Woche Unterstützung da ist. Dasgibt Kraft, auch die restliche Wochegut zu schaffen. Für das ganze Fami-liensystem ist es heilsam, wenn Mütterund Väter sich rechtzeitig Hilfe und Un-terstützung holen“, ermutigt AngelikaRauch.

Der Tarif für diesen Dienst ist sozial ge-staffelt und richtet sich nach dem Net-toeinkommen in der Familie. Auskunftdarüber gibt es bei den Regionalstellen.Die Einsatzdauer richtet sich nach denBedürfnissen der Familie und kannvon einigen Stunden bis zu einigenWochen dauern. Bei länger dauern-der Krankheit oder Mehrlingsgeburtgibt es die Möglichkeit auch einer län-gerfristigen Unterstützung, genanntLangzeithilfe.

Karin Schatzl

Informationen zur Caritas Familienhilfeund die Kontakte zu den Regional-stellen gibt es unter: 0732 7610 2411

„Mit der Geburt unseres Sohnes, der an schwerster Neurodermitis leidet, be-gann für uns eine sehr schwierige und Kräfte raubende Zeit. Durch den Einsatzder Caritas-Familienhelferin hatte ich hin und wieder ein paar Stunden, um auf-zutanken. Und sie war auch Stütze und Ratgeberin, wenn ich nicht mehr weiter-wusste“, berichtet eine Mutter aus dem Bezirk Vöcklabruck.

10 Information – Diskussion Nr. 295 / 07-17

Die Bücher und Vorträge von ClemensSedmak sind mit hoher Kompetenz

und immer einer Prise Humor gefüllt. EinBuch für Stunden mit sich und als Quelleder Inspiration für vielerlei Begegnungen!

ClemensSedmakDas GutelebenVon derFreundschaftmit sich selbstTyrolia 2016128 SeitenEur 14,95ISBN 978-3-7022-3468-3

Gut lebt, wer das Gute lebt – Anleitungenfür das innere Wachstum:Wenn man unser Leben mit einer Stadtvergleicht, so kann dieses Buch mit einemStadtführer verglichen werden. Was sinddie Sehenswürdigkeiten meines Lebens?Was zählt und was bleibt? Was sind unver-zichtbare Bausteine für ein gutes Leben?Haben wir ein Leben oder leben wir einLeben? Das Buch zeigt Wege auf für dieEntwicklung von menschlicher Reife undfür persönliches Wachstum. Es geht derFrage nach: Wie kann ich gut mit mirselbst auskommen? Und zeichnet Kontu-ren der Freundschaft mit sich selbst.

„Die Kunst, mit sich selbst befreundet zusein, beinhaltet, sich selbst zu kennen undsich selbst im Wachsen fördern zu wollen.“Clemens Sedmak

Das Buch kann gerne zum Lesen bei unsausgeborgt werden. Melde dich unter:0732 7610 3631 od. 3641.

AndreasUllmannAngestellter,Puchenau

Gut lebt,wer das Gute lebt

Unterwegs in der Natur beijedem Wetter, den Wind um die

Nase wehen lassen, den Regen ins Ge-sicht klatschen, in der Sonne baden. ImGegenüber ein Lächeln entdecken. Dafühle ich mich vom Leben beschenkt.

Martha Hesch, 55, Dipl. Gesundheits-und Krankenschwester

... beschenkt vom Leben

Buchtipp

Qualitätssiegel bestätigt!Wir freuen uns sehr: Für weitere drei Jahrewurde unser Bildungssystem wieder er-folgreich mit dem Qualitätssiegel desEB Forum OÖ als Erwachsenen- undWeiterbildungseinrichtung reauditiert.

Bericht

Schwerpunkt

EdithRohrhofer,Hausfrau,Linz

Stefan Robbrecht-RollerKAB-Organisationsreferent, Linz

Mitten drin!

Neue Tendenzen in derArbeitsweltThemen, die 2004 noch nicht am Radarwaren, stehen heutzutage im Mittelpunktvieler Gespräche. Darüber hinaus sindauch Problemfelder von früher nicht aus-geräumt, im Gegenteil. Eine siebenköp-fige Arbeitsgruppe bündelte zehn Themenund wählte davon fünf aus für eine inhaltli-che Vertiefung in separaten Reflexionssit-zungen. Es waren dies:1) Zusammenhang zwischen Selbstwert-

gefühl und Erwerbsarbeit2) Zusammenhang zwischen Erwerbsar-

beit und Einkommen3) Entgrenzung von Arbeit4) Digitalisierung und Arbeit 4.05) Spaltung der Gesellschaft und der Ar-

beitnehmerInnenschaftArbeitsverdichtung, der steigende Druckam Arbeitsplatz, reflektierten wir nicht se-parat, obwohl es – so glauben wir – fürviele die wichtigste Änderung der letztenJahre ist. Sie spielt jedoch in allen fünfgewählten Themen eine Rolle und floss soin unsere Analysen mit ein.

ErkenntnisseDie fünf Reflexionssitzungen fanden vonJänner bis Mai 2017 monatlich statt. JedeReflexion wurde auf 1,5 Seiten zusam-mengefasst, die Protokolle sind die inhalt-liche Basis, auf welche sich die neue Kam-pagne stützen wird. Sich drei Stunden Zeitzu nehmen, um über ein abgestecktesThema zu reden, lohnt sich! Wir lernten,dass es einen Unterschied gibt zwischenSelbstwert und Selbstwertgefühl und dassder Zugang zu Erwerbsarbeit für diesesGefühl in unserer derzeitigen Gesellschaftunabdingbar ist. Wir lernten, dass esnotwendig ist, das Tabu „über Einkom-men spricht man nicht“ zu durchbrechen.Wir lernten, dass zunehmend kleinereund größere Grenzen unserer Arbeitsweltaufgelöst werden, von gewährleisteten

Pausen bis zu All-In-Verträgen. Wir lern-ten, dass kein Job unberührt bleibt vonDigitalisierung, aber dass historischgesehen jede technische Revolutionmehr (und bessere) Jobs geschaffenals vernichtet hat. Wir lernten, dass dieSpaltung der Gesellschaft ökonomisch,aber sicher auch medial bestimmt ist.Es gab natürlich noch viel mehr Ein-sichten. Wir haben einige Pakete inhalt-lich aufgeschnürt und nun ist es unsereAufgabe in der Arbeitsgruppe, diesePackerl wieder zusammen zu falten undauf einen gut überlegten Schwerpunkthin zu fokussieren. Prioritäten setzenheißt zugleich auch bewusst zu ent-scheiden, was wir nicht machen wer-den. Die KAB ist glücklicherweise nichtdie einzige Organisation, die sich für„Gute Arbeit“ einsetzt. Es geht darum,genau jenen Platz im Gesamten einzu-nehmen, der unserer Geschichte undunseren Möglichkeiten entspricht.

2018 geht's losDie Arbeit ist noch nicht getan, wennwir uns im Sommer inhaltlich einigen.Die Arbeitsgruppe nimmt sich nochein halbes Jahr Zeit, um Materialienanzufertigen. Damit können dann allehaupt- und ehrenamtlich Interessierten(RundenleiterInnen, BetriebsrätInnen,…) mit aktuellen Ansätzen „Gute Ar-beit“ diskutieren und einen Schritt wei-ter zur Realisierung bringen.Die Kampagne soll öffentlichkeitswirk-sam sein, wir wollen damit etwas inBewegung bringen.Die Materialien sollen knackig und grif-fig sein und gerne verwendet werden.Kreative Köpfe und fleißige Hände sindgefragt, um die aufbereiteten Inhalte inattraktive Angebote zu übersetzen.Bist du dabei?

Wer mitarbeiten möchte:[email protected]

Die Welt der Arbeit ändert sich, aber wie sehr? Im Jahr 2004 hatte die KAB OÖihre bis jetzt erfolgreichste Kampagne für „Gute Arbeit“. Damals ging es umeinen fairen Lohn, einen menschenwürdigen Umgang und Chancengleichheitzwischen Frauen und Männern. Nach dreizehn Jahren ist es Zeit zu schauen,ob sich neue Themen oder Problemfelder aufgetan haben. Und die gibt es hau-fenweise. Uns wird nicht fad.

Information – Diskussion Nr. 295 / 07-17 11

Kolumne

Großmütter sindgroße MütterAls ich vor 25 Jahren erfuhr, dass icheine Enkelin bekommen würde, setzte ichmich hin und schrieb einen Brief an sie.

Wie ich mir das so vorstellte mit ihr undwas wir gemeinsam unternehmen wür-

den. Wie wir auch gemeinsam Problemelösen würden. Der Brief ist nie an sie ab-geschickt worden und dennoch bekam ichjetzt eine Antwort:„Liebe Oma, als ich einmal in eine ‘Sack-gasse‘ geraten war, hast Du mir heraus ge-holfen, weißt du es noch? Ich wollte alles hin-werfen, die Schule abbrechen usw. Ich sahnirgends mehr einen Sinn, es ging nur mehrzäh weiter. Ich wusste nicht, was ich werdensollte, was ich in meinem Leben wollte. Dusagtest, man solle immer auf seine Talente

setzen unds p ü r e n ,was manmit Freudem a c h e nm ö c h t e .Ansonstenaber Ge-duld haben

bis sich eine Gelegenheit bietet, um das‚Platzerl‘ zu finden, das zu einem passt.Wenn du mich auf etwas aufmerksam ma-chen wolltest, sagtest Du es so, dass ich esgut annehmen konnte.Und jetzt kann ich nicht mehr warten, ichmuss es Dir sagen, das ‚Platzerl‘, von demDu geredet hast, habe ich gefunden. Esklingt wie ein Wunder und die Entscheidungkam dann sehr schnell. Ich bin so froh unddankbar, dass Du mir die Wahl gelassenhast. Dass Du nicht sagtest: ‚Das gehtschief, das wird nichts, sondern versuch es.‘So konnte ich mit Gelassenheit und ohneAngst an eine neue Sache heran gehen.Ich danke dir für deine Geduld, für dein Ver-ständnis und das Vertrauen, das du in michgesetzt hast. In Liebe Deine B.“Ich schrieb nicht mehr zurück. Von Dankbar-keit überwältigt, musste ich immer wiederdiese Zeilen lesen.

Bericht

Schwerpunkt Bericht

12 Information – Diskussion Nr. 295 / 07-17

Jede Unterschriftsetzt ein wichtigesZeichen!

Die ökumenische Initiative „Christlichgeht anders – Solidarische Antworten

auf die soziale Frage“ will zentrale christli-che Werte wie die Einheit von Gottes- undNächstenliebe und die gleiche Würde allerMenschen wieder ins Bewusstsein bringen.Es geht um die Suche nach solidarischenLösungen auf die soziale Frage von heute,wie etwa um die Weiterentwicklung einesaktiven Sozialstaates. Von den Verantwort-lichen fordert die Initiative entsprechendespolitisches Handeln ein.

Unterstütze die Initiative „Christlich gehtanders – Solidarische Antworten auf diesoziale Frage“ mit deiner Unterschrift.Informationen und Unterschriftenmög-lichkeit aufw w w . c h r i s t l i c h g e h t a n d e r s . a t

„Christlich zu sein heißt, sich einzumi-schen, wenn Menschen unter Druck gera-ten, wenn ein würdiges, selbstbestimmtesLeben nicht möglich ist. Die Leistungenunseres Sozialstaates ermöglichen allen,schwierige Zeiten zu durchtauchen undverhindern ein unwiderrufliches Unter-die-Räder-kommen. Diesen solidarischen Ge-danken eines guten Miteinanders sehe ichaktuell immer weiter in den Hintergrundgedrängt. Die politische Entscheidung,die Mindestsicherung zu kürzen oder dieEinsparungen im Bereich für Menschenmit Behinderung in Oberösterreich sindfür mich Schritte in eine Richtung, dieden sozialen Frieden gefährden. Durchden anstehenden Wahlkampf kommen austaktischen Gründen möglicherweise nochweitere ‚Grauslichkeiten‘ auf uns zu.Ich stehe zu einem Christsein im Sinne vonPapst Franziskus, der in seiner EnzyklikaEVANGELII GAUDIUM vielfach auf dasProblem der Armut und der ungerechtenVerteilung der Güter eingeht und ein Um-denken fordert.“ Christian Leonfellner,

ea. Vorsitzender der KAB OÖ

Frauen unterwegsAm 23. Juni brachen 25 Frauen aus Ober- und Niederösterreich auf zu einer Ex-kursion ins Obere Mühlviertel. Am Programm standen die „Manufaktur Haslachalom wolle“, untergebracht im Textilen Zentrum Haslach, und die Bio-HofbäckereiMauracher in Sarleinsbach.

Ein Bus brachte die Teilnehmerinnenam Vormittag von Linz nach Has-

lach, wo uns Robert Bräuer – Betriebs-seelsorger im Oberen Mühlviertel undmit ALOM engstens verbunden – undder Geschäftsführer der Manufaktur,Christoph Eichinger, empfingen.

Wir hörten, dass sich der Einsatz vonALOM (Verein für Arbeit und LernenOberes Mühlviertel) gelohnt hat und

es durch die Manufaktur Haslach, dieals sozialökonomischer Betrieb geführtwird, jetzt Arbeitsplätze in der Regiongibt. Wir erfuhren viel über die Verarbei-tung von Wolle und dass die Schafwolleinzwischen ein „Abfallprodukt“ ist – derPreis für die Bauern ist beschämendgering. Im Shop hatten wir die Möglich-keit, die erzeugten Produkte (u. a. vielenette Filzkreationen) anzuschauen undzu erwerben.

Beim Mittagessen im Gasthaus gleichneben der Manufaktur konnten wir mit„alten“ Bekannten und Freundinnen in ge-mütlicher Runde plaudern.

Kaffee und Kuchen genossen wir bereitsin Sarleinsbach beim Biobäcker, wo somanche auch gleich das Brot für‘s Wo-chenende einkaufte. Josef Eder, Inhaberund Geschäftsführer des Mauracherhofes,erzählte uns viel über den Familienbetrieb,

den es bereits seit dem 17. Jhd. gibt. Erbrachte uns die Firmenphilosophie näher –der Betrieb arbeitet ökologisch nachhaltigund hat neben dem Bäckereibetrieb aucheine Biolandwirtschaft mit Getreideanbauund Milchkühen. Mauracher Brot wird anausgewählte Vertriebspartner bis nachWien und München geliefert.Eine kritische Frage dazu stellte sich mirund ein paar anderen Frauen im „Nachge-spräch“: Passen die weiten Transportwege

(ca. 200 km) zur biolo-gischen Lebens- undArbeitsweise?

Insgesamt war dieStimmung bei unsallen sehr angenehm,die Auswahl der Pro-jekte passte gut! Fazitvon mir und vielenanderen Frauen: Wirfreuen uns auf dennächsten Frauenexkur-sionstag!

Hedi WeberPensionistin, Marchtrenk

Wer Ängste schürt und Menschengegeneinander ausspielt, zerstört dengesellschaftlichen Zusammenhalt.

Robert Bräuer erklärt die Verarbeitungsschritte der Wolle bis zum fertigen Produkt

Schautafeln und Denkanstöße rund um den Mauracherhof

Schwerpunkt

KAB und die Pfarre – PGR-Fachausschuss-Einschulungen im Herbst

Aus dem Programm war zu entnehmen,wie reichhaltig die Kulturlandschaften,

Kirchen, Abteien und Denkmäler des Mit-telalters sind und wie das auf die Men-schen der damaligen Zeit Einfluss nahm.Wir besuchten die berühmten Kirchen inFreiburg, Dijon, Semur en Auxios, Vezelay,Beane, Turnus, wobei wir mit Herrn Haver-kamp, einem fundierten Kenner, wertvolleErläuterungen zu den Städten erhielten.

Was besonders ins Auge stach, war derBesuch der Kapelle Notre-Dame du Hautvon Ronchamp. Sie gilt als Ikone derModerne und wurde vom französisch-schweizerischen Architekten Le Corbusiererrichtet. Ebenso eindrucksvoll war derBesuch des Hôtel-Dieu, es ist ein Hospitalund gilt als Meisterwerk nicht nur baulicherArt, sondern ist auch berühmt für seineWohltätigkeit für die Ärmsten und Bedürf-tigsten in der Zeit nach dem 100jährigenKrieg. Bereichert wurden wir auch vomBesuch des Klosters Fontenay, das demOrden der Zisterzienser gehört. Es istals „Kloster der Armut“ bekannt, wo kein

Prunk herrscht.Spirituell erlebtenwir eine vollbesetzteMesse in Taize. Man-che von uns konntenan ihre Jugenderin-nerungen anknüp-fen und wir konntenvon dieser Art desBegegnens gute Ein-drücke mitnehmen.

Auffallend war auch,dass die RegionBurgund dünn be-siedelt ist und wennwir durch kleineOrtschaften fuhren,wirkten sie wie demVerfall preisgegeben. Andererseits sahenwir Schlösser auf Anhöhen und Parks mit

KAB-Reise ins Burgundvom 23. bis 30. Mai 2017

Bericht

Information – Diskussion Nr. 295 / 07-17 13

Notre-Dame in Ronchamp

Foto: Berthold Pree

Hospizmuseum Hôtel-Dieu

Foto: Berthold Pree

Ziergärten vom Feinsten. So machte esuns Freude, mit Erwin Eibensteiner amSteuer des Busses, durch dieses schöneLand zu streifen. Diese Art von Reise be-

eindruckte mich einmal mehr durch dasgemeinsame Auffrischen von Erfahrungen

und Erlebnissen. Jeder Tag war neugefüllt mit gutem Geist und guterLaune, auch das Wetter war ein guterBegleiter!

Wir möchten euch, liebe KAB-Mitglie-der und LeserInnen, die ihr vielleichtnoch nie an einer Reise teilgenom-menen habt, gerne ermuntern undeinladen, euch für unser Reisepro-gramm zu interessieren.Näheres im KAB-Büro oder bei Evaund Herbert Kuri.Colmar

Foto: Berthold Pree

Von Eva und Herbert Kuri bestens vorbereitet, führte uns diese Reise mit den „Jung-gebliebenen“ – insgesamt 46 Leute – in eine durch Weinanbau bekannt gewordeneRegion. Sie ist aber auch geprägt von den historisch bedeutsamen Orten der mit-telalterlichen Epoche der Romanik.

Berthold PreePensionist, Großraming

Di. 03.10.2017 Dominikanerhaus SteyrDo. 05.10.2017 SchalchenDi. 10.10.2017 St. Franziskus RiedDo. 12.10.2017 GallneukirchenDi. 17.10.2017 AndorfDo. 19.10.2017 Bad IschlDi. 24.10.2017 Schloss Puchberg WelsDi. 07.11.2017 Diözesanhaus LinzDo. 09.11.2017 Maximilianhaus Maria PuchheimDi. 14.11.2017 Rohrbach

Auch wir sind an den Abenden, je-weils 19.00 – 22.00 Uhr, mit dabeiund bieten einen Workshop zumThema „mensch & arbeit“ an. Wer„Arbeit“ in der eigenen Pfarre the-matisieren will – in einem eigenenFachausschuss oder in einemProjekt – ist herzlich willkommen!Weitere Infos: 0732 7610 3141,[email protected]

SchwerpunktBerichtMargit Scherrer

Betriebsseelsorgerin, Pfarrkirchen/M.

Zivilcourage gefragt!

Zur Frage, was denn das überhaupt istund was das Wort bedeutet, kommen

die verschiedensten Gedanken: Von „sichfür andere einsetzen“, „wo seine Meinungsagen“ bis hin zu „jemandem helfen, derbeschimpft oder bedroht wird“. Einer derTeilnehmer bringt es dann auf den Punkt.Er sagte: „Zivilcourage bedeutet Bürger-und Bürgerinnen-Mut.“

Der Begriff Mut wird im Zusammenhangmit Angst erst richtig verstanden. Wennnicht die Angst eine Rolle spielt, brauchtes keinen Mut. Wo aber brauchen wirheute Mut, wo wir uns doch auf gesicher-tem Gebiet bewegen? Und wer von unswill sich schon freiwillig aussetzen, wenndas gefährliche oder bedrohliche Konse-quenzen haben könnte?

Komfortzone, Lernzone,Angstzone

Die meisten sind sich einig, dass es oftschon eine so große Überwindung kostet,nur seine Meinung zu vertreten – wie sollman sich dann trauen, für jemanden odereine Sache einzutreten, bei der ich per-sönlich ein Risiko eingehen müsste?

Thomas erzählt von seinem Hobby, demKlettern, und seiner Angst, auch heutenoch, wenn er über schwierige Stellen

klettert. Doch jedes Mal, wenn er es ge-schafft hat, sind seine Freude und seinStolz groß, dass er seine Angst überwun-den hat.Ein schö-nes Beispielfür Zivilcou-rage, dennauch hier

werden wir nur durch dasTun und Handeln, durchdas „Drübertraun“ wach-sen und kraftvoller werden.Das braucht es heute mehr

denn je. Viele Beispiele erzählen die jun-gen Männer, wo sie gern etwas gesagtoder getan hätten, wenn jemand odersie selber verspottet, benachteiligt oderbeschimpft wurde. Wir sprechen über dieVerhetzungen und Verleumdungen, dieman in den Sozialen Netzwerken im In-ternet zu Tausenden lesen kann. Einigedieser Hasspostings schauen wir uns ge-nauer an. Große Betroffenheit und Wutwecken all diese so furchtbaren Aussagenüber bestimmte Volksgruppen, Parteienund Menschen, die sich einsetzen.

Im Laufe des Tages kommen dann immermehr Geschichten aus ihrem Leben, diesie erzählen und einander vorspielen, wosie schon Mut für andere Menschen be-wiesen haben. Jeder noch so kleine Ein-satz füreinander wird wertgeschätzt. VielErmutigung bringt das Wissen, dass auchden anderen in der Gruppe wichtig ist,Zivilcourage zu zeigen und herauszutretenaus der eigenen Komfortzone. Sie sind

sich einig, dass es um ein größeres Gan-zes gehen muss im Leben, dass ich nichtallein auf der Welt bin und dass diese Weltnicht mir allein gehört.Wir gehen hoffnungsvoll auseinander, ge-stärkt durch die Verbundenheit unterein-ander. Einer der ältesten Teilnehmer, der

von einem schlimmen Erlebnis im Zug inÖ. erzählte, sagt beim Abschied: „Ich gehemit großer Hoffnung weg, weil ich euchkennengelernt habe.“

Martin und ich sind sehr dankbar für dieseZeit mit den Zivis – es war an diesemTag möglich, dass wir vom ICH zum WIRgeworden sind. Ganz im Sinne von Zivil-courage!

Ein Wochenende im Frühling: Zivilcourage-Training für Zivildiener, als Theater-Workshop organisiert. 21 Zivildiener nehmen sich eineinhalb Tage Zeit für diesesThema, begleitet von Martin ‚Flames‘ Loishandl und Margit Scherrer.

14 Information – Diskussion Nr. 295 / 07-17

Frauenreise der KAB NÖnach Vorarlberg und in die SchweizSo., 22. bis Do., 26. Oktober 2017

Der Frauen-AK unserer Nachbardiözeseveranstaltet diese Reise und lädt Frauenaus OÖ sehr herzlich zum Mitfahren ein!Programmpunkte: Stadtführung in St.Gallen „Auf den Spuren starker Frauen“,Besuch eines Frauenprojektes, Frauen-museum Hittisau, Almwanderung, Be-triebsbesuch, Besuch einer Kräuterinitia-tive, Sozialprojekt Waldhüttl ...Quartier: Bildungshaus St. Arbogast/Vbg.Kosten: Euro 450,– / EZZ Euro 84,–Anmeldung bis spätestens 15. Sept. 2017Weitere Infos: KAB OÖ, 0732 7610 3631

Schwerpunkt

Information – Diskussion Nr. 295 / 07-17 15

Berichte / Ankündigungen Wels

Betriebsbesuch

Gemeinsam mit Betriebsrat GerhardThaller bereitete sie unseren Besuch

vor. Am Programm stand eine Firmenprä-

Wir nahmen die Einladung von Yvonne Gilli zu einem Betriebsbesuch in der FirmaEWE gern an. Sie arbeitet als Tischlerin in einer Abteilung, in der die Sonderan-fertigungen hergestellt werden und ist auch als Betriebsrätin aktiv.

Termine:

In jedem Anfang steckt ein Zaubergemeinsam beginnen, essen und feiernDi., 12. 9., 19.00 Uhr

Forum ATTACMo., 25. 9., 30. 10., 19.00 Uhr

Repair-CaféDo., 28. 9., 18.00 UhrBitte um Anmeldung im Treffpunkt: 07242 67909

Walk & TalkFr., 6. 10., 16.00 – 18.00 Uhr, Frauen aus verschiedenenKulturen gehen miteinander, anschließend Frauencafé

Weitere Informationen im Treffpunkt.

Walk & TalkSeit Dez. 2013 gibt es jetzt Walk & Talk, ein gemeinsames Projektvon Treffpunkt mensch & arbeit Wels und Volkshilfe FMB – Wohnenim Dialog.

Frauen unterschiedlicher Herkunft treffensich fast monatlich und verschiedene

Einrichtungen, wie serbische, kroatische,bosnische, albanische oder türkische Kul-turvereine, freuen sich über unseren Be-such. Ob in Flüchtlingshäusern, Pfarren,im Nachbarschaftsgarten oder im aleviti-schen Kulturzentrum, wir sind gern gese-hene Gäste. Aber auch bei der Volkshilfeoder bei uns im Treffpunkt findet Walk &Talk statt. Beim Märztreffen im KroatischenHeim Wels – HRVATSKI DOM WELS –waren über 30 Frauen mit dabei. Es warein sehr buntes Treffen mit vielen interes-santen Gesprächen und wir erhielten einenEinblick in ihr Vereinsleben.

In Wels wohnen Menschen aus ca. 80verschiedenen Kulturen und wir finden esganz besonders wichtig, das gegensei-tige Kennenlernen zu fördern. Es herrscht

sentation durch den ProduktionsleiterHerman Huber, danach der Rundgangdurchs Haus. Besonders die neue Fer-

tigungsan-lage, dieseit einpaar Mo-naten inBetrieb ist,war für unsinteressant.Die Um-stellung aufdas neueGerät istfür die Ar-beiterInnen

Foto: Josef Neller

Foto: Maria Gruber

eine große Herausforderung. Durch ver-schiedene Umbauarbeiten wurde die Hallegeräumiger und heller gestaltet. Yvonneerzählte, dass die Frühschicht sie oft gehö-rig fordert, wenn sie um 5:15 Uhr anfängtund ca. 35 Min. nach Wels pendeln muss.

Wir erfuhren auch, dass in der Firma EWEFrauen wie Männer am jeweiligen Arbeits-platz das Gleiche verdienen.Wichtig war auch das Gespräch mit Ger-hard und Yvonne in der Werkskantine, wowir verschiedene Themen, wie etwa diePausenregelung oder für uns ungewohnteLärmbelastung, diskutierten.

Für Yvonne war es die erste Betriebsfüh-rung, die sie in Hauptverantwortung über-nahm und sie ist ihr toll gelungen.

Brigitte Wimmer

meist eine gute Stimmungund das Verständnis derverschiedenen Frauen für-einander wächst von Tref-fen zu Treffen.

Da wir schon ei-nige Jahre ge-meinsam unter-wegs sind, wer-den manchmalsehr persönlicheG e s c h i c h t e nausgetauscht.Es sind für michoft sehr bewe-gende Nachmit-tage.

EvelineLanzerstorfer

Termine www.mensch-arbeit.at

Treffpunkt mensch & arbeitNettingsdorf 07229/88 [email protected]

Chill & Jump – Charity FestivalSa., 2. 9., 14.00 – 22.00 UhrSo., 3. 9., Frühschoppen ab 11.00 UhrJugendtreff CHEERS

FrauentreffDo., 14. 9., 12. 10., 9. 11., 14. 12.,9.30 – 11.00 Uhr

SchreibwerkstattDi., 19. 9., 19.00 – 20.30 UhrAnmeldung im Treffpunkt erbeten

Impro-Theater-WorkshopMo., 18. 9., 19.00 – 21.00 Uhr

Frauen-Herbststart:„Heilkräuter für die Seele“Do., 21. 9., 15.30 – 17.30 Uhr

Singwerkstatt – Mit Leib und Seele singenFr., 22. 9., 3. 11., 19.00 – 21.00 Uhr

Die Bibel ins Leben geholtDi., 26. 9., 19.00 Uhr

Zum Thema Grundeinkommen: Waswürdest du arbeiten, wenn für deinAuskommen gesorgt wäre?Di., 3. 10., 19.00 Uhr,Otelo, Schulstraße 7, 4053 Haid

Runder Tisch zur ZeitgeschichteDi., 24. 10., 19.00 UhrFestsaal Stadtamt Ansfelden,Hauptplatz 41, Ansfelden

Frauen-Film-AbendDo., 19. 10., 19.30 Uhr

FrauentreffDo., 23. 11., 15.30 – 17.30 Uhr

Meditation: Entspannt in denAdventMi., 29. 11., 18.00 – 19.00 Uhr

AdventfeierMo., 18. 12., 19.00 Uhr

16 Information – Diskussion Nr. 295 / 07-17

P.b.b.; VPA: 4020 Linz; GZ02Z031831M

Treffpunkt mensch & arbeitVöcklabruck 07672/22 [email protected]

Männerwochenende in Obertraungemeinsam mit TP mensch & arbeitNettingsdorf, Fr., 15. – So., 17. 9.,Anmeldung im Treffpunkt erbeten

Internationaler MännertreffFr., 8. 9., 6. 10., 3. 11.,18.00 – 20.00 Uhr

Vortrag: EU – Friedensprojekt oderKriegstreiber? Ref.: Thomas Roithner19.00 Uhr, Arbeiterkammer Vöcklabruck

Internationales FrauentreffenFr., 10. 11., 17.00 – 20.00 UhrMutterhaus der Franziskanerinnen

Treffpunkt mensch & arbeitSteyr 07252/75 [email protected]

KlangwerkstattFr., 1. 9., 19.00 Uhr

SingwerkstattDi., 12. 9., 19.30 UhrAnmeldung im Treffpunkt erbeten

Tag des bedingungslosenGrundeinkommensDo., 21. 9., 9.00 – 12.00 Uhr

Frauenfrühstückmit VertreterInnen der NEOS,Pit Freisais u. Olga LacknerMi., 27. 9., 9.00 – 11.30 Uhr

KAB & Betriebsseelsorge OÖ0732/[email protected]

Bergmesse am BuchbergSo., 10. 9. 2017Treffpunkt: 9:30 Uhr, Parkplatz ASZFreistritztal 4, Lasberg bei FreistadtGottesdienst mit Norbert Wolkerstorferum ca. 11.00 Uhr

BerufsnavigationPfarrzentrum Gallneukirchen, Pfarrplatz 1Di., 19. 9., Mi., 27. 9., Di., 10. 10.,19.00 – 22.00 Uhr

Maximilianhaus, Attnang-PuchheimSa., 14. 10., ganztags

Dominikanerhaus SteyrSa., 25. 11., 9.00 – 17.00 Uhr

Aktionstag decent work day – Tag derguten Arbeit 7. Oktober 2017Wir werden Menschen an ihrem Arbeits-platz besuchen und Karten verteilen.

Sozialstammtische im Cardijn HausMi., 27. 9., 19,00 Uhr, Thema: National-ratswahl, Ref.: Roland AtzmüllerDo., 23. 11., 19.00 Uhr, Thema: Gleich-stellung, Ref.: Sonja Ablinger

Pro & Contra, Diskussionsvormittagfür Frauen zum Thema PflegeCardijn Haus, LinzSa., 4. 11. , 9.00 – 12.00 Uhr

GedenkgottesdienstJoseph Cardijn zum 50. TodestagSo., 12. 11., 9.30 UhrPfarre: Marcel Callo, Linz, mit BischofManfred Scheuer und Bischof em.Maximilian Aichern, anschl. Gesprächs-runde und gemeinsames Mittagessen

Treffpunkt Pflegepersonal0732/79 75 [email protected]

Verbundenheit als politische Erfah-rung, Referentin: Eva Nagl-PölzerDi., 26. 9., 10.00 – 17.00 Uhr

ÜberlastungsanzeigeReferent: Thomas StopperDi., 3. 10., 18.00 – 20.00 Uhr

Energievoll am Abend mit Qi GongReferentin: Maria NussMo., 16. 10., 19.00 – 20.30 Uhr

Mit Licht und Farben kraftvoll in denHerbstReferentin: Gabriele M. Buresch-Teich-mann, Mi., 15. 11., 17.00 – 20.30 Uhr

AdventfeierMi., 6. 12., Beginn 19.30 Uhr

Treffpunkt mensch & arbeitLinz-Mitte 0732/65 43 [email protected]

HerbststartMi., 13. 9., 19.00 Uhr

KlangschalenmeditationMo., 18. 9., 18.00 – 19.00 Uhr

BerufsnavigationDi., 26. 9., 3., 17., 24. 10., und voraus-sichtlich 14. 11., 19.00 – 22.00 Uhr

Einladung zum Miteinander imTreffpunktSa., 23. 9., ab 16.00 UhrKaffee und Kuchen inkl. Infos18.00 Uhr Gottesdienst, im AnschlussVorstellung des Maturaprojektes v. PaulHöfner in Peru, gemütlicher Ausklang

Eingeladen sind wirklich ALLE –das Leitungsteam freut sich auf dein /euer Kommen!

Treffpunkt mensch & arbeitStandort voestalpine 0732/30 71 [email protected]