Besondere bau- und immissionsschutzrechtliche ... · Besondere bau- und immissionsschutzrechtliche Anforderungen an ökologische Tierhaltungsanlagen ... Für ferkelführende Sauen

Name des Wissenschaftlers

Heiko Georg

Thünen – Institut für Ökologischen Landbau, Trenthorst 32, 23847 Westerau

Vortrag am 17.6.2014 in Hannover

Besondere bau- und immissionsschutzrechtliche

Anforderungen an ökologische Tierhaltungsanlagen

Aktuelle rechtliche Rahmenbedingungen für die Tierhaltung

Rechtliche Rahmenbedingungen Tierhaltung KTBL Hannover

Seite 2 17.6. 2014

Ökologische genutzte Fläche in der EU (28) 2012

Quelle: Eurostat


Seite 3 17.6. 2014

Ökologische genutzte Fläche in Deutschland 2010

Quelle: destatis


Seite 5 17.6. 2014

Marktanteile von Öko-Produkten in Deutschland


Seite 6 17.6. 2014

Nicht nur öko …..

• Markenfleischprogramme

• Regionale Label

• Förderkriterien des Bundes bzw. der Länder


Seite 7 17.6. 2014

Besonderheiten ökologischer Tierhaltung

• Begrenzung der Tierzahl bezogen auf die Fläche LN (170 kg N/ha)

• Auslauf

• Weide

• Mindestflächen (Stall) je Tier im Produktionsverfahren und –abschnitt

• Gar kein Stall oder Offenstall

• Begrenzung der perforierten Stallfläche auf 50 %

• Einstreu-Gebot (Stroh)


Seite 8 17.6. 2014

Rechtliche Grundlagen

EU-Recht

• „Basis VO“ 834/2007

• VO 889/2008 mit Durchführungsbestimmung zur VO 834/2007

• Bundesrecht (Immissionsschutz, Lärm)

• SchHaltHygV (Schweinehaltungshygieneverordnung)

• TierSchNutztV (Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung)

• Rechtsvorschriften der Länder

• Gewässerschutz (Auslaufsysteme)

• Richtlinien der Verbände


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Anforderungen Schweinehaltung konventionell / öko

Geschlossen

Strohlos

Fläche > 1 m² (ab 110 kg Mastschwein)

AFP-Premium: 1,2 m²

Spaltenbodenanteil hoch

Kein Auslauf

Fütterung optimiert

Biofilter

Kamine

Punktquellen

Offen

Einstreu

Fläche > 1,5 m² (ab 100 kg Mastschwein)

Spaltenboden < 50%

Auslauf > 1,2 m² (ab 100 kg Mastschwein)

Fütterung ? Protein?

Diffuse E-quelle (Auslauf)


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Anforderungen Milchvieh konventionell / öko

Stallfläche > 5,5 m² (AFP-Basis ab 2014)

Offenstall

Kein Auslauf (Basis)

Auslauf > 4,5 m² GVE für 1/3 der Kühe (AFP-Premium)

Kaum Weidegang ab 100 Tiere + (33 %)

Stallfläche > 6 m²

Offenstall

Auslauf (integriert oder außen) > 4,5 m²

Spaltenboden < 50 %

Weidegang/Auslauf 100 %


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Auslauf als besonderes emissionstechnisches Element

Wasserrechtlich genehmigungsfrei

Bei Überdachung: Baugenehmigung

Regelung wie befestigtes Dunglager (WU-Beton, Gewässereinträge vermeiden und Sammelbehälter)

„Diffuse Quelle“ bei immissionsschutzrechtlicher Bewertung

Frage der Überdachung nicht klar

Wirkung auf Tiere und Emissionen


Seite 14 17.6. 2014

Beispiele Rinderhaltung


Seite 15 17.6. 2014



Seite 16 17.6. 2014



Seite 17 17.6. 2014

Beispiele Schweinehaltung

Öko-Ring-SH


Seite 18 17.6. 2014

Alternativen zum Auslauf?


Seite 19 17.6. 2014

Föderale Vielfalt in Deutschland

Für ferkelführende Sauen und Ferkel kann der Auslauf auch ganz überdacht sein (BY, BW)

Überdachung ist bis 75 % bei Mastschweinen erlaubt (BY, BW, NRW)

Überdachung ist bis 50 % bei Mastschweinen erlaubt (SH, LÖK)

Und in Österreich?

Überdachung bis 90 % erlaubt …..


Seite 20 17.6. 2014

Länderarbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (LÖK)

•Arbeitskreis der Kontrollbehörden der Länder

•Auslegungen der EG-Öko-Rechtsvorschriften

•Datenbank unter oekolandbau.de frei zugänglich


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(Zwischen-) Fazit

Keine einheitliche Auslegung des EU-Rechts

Novellierung ändert daran nichts

LÖK?

Immissionsschutz?


Seite 22 17.6. 2014

Immissionsschutzrechtliche Konsequenzen

Aktueller Stand:

Ein Auslauf in der Schweinehaltung ist keine Punktquelle

Weidehaltung reduziert Emissionen (Gesamtbetrachtung)

Auslaufhaltung kann zu größerer emittierender Fläche führen

Stroh hingegen „bindet“ Emissionen

Überdachung kann die Emissionen im Auslauf mindern (ca. 10 % nach Lit.)


Seite 24 17.6. 2014

Genauer Hinschauen ….


Seite 25 17.6. 2014

Versuchsstall Schweinemast und Umweltwirkung (Trenthorst)


Seite 26 17.6. 2014

Versuchsaufbau Trenthorst


Seite 27 17.6. 2014

Versuchsaufbau Trenthorst


Seite 28 17.6. 2014

Versuchsansatz Trenthorst

Anteil Überdachung als Variation

Entmistungsfrequenz

Messung gasförmiger Emissionen

Geruch (IB Dr. Eckhof)

Bioaerosole

Staub

Ablaufwasser quantifizieren und Inhaltstoffe messen

Außenklima und Stallklima

Tierverhalten


Seite 29 17.6. 2014

Fazit

Es liegen keine Zahlen zur Bewertung von Ausläufen in der Rinder- und Schweinehaltung vor

Bisherige Praxis benachteiligt die ökologischen Tierhaltungsanlagen (diffuse Quellen)

Ob zu Recht, kann nur durch ganzheitliche Untersuchungen nachgewiesen werden

Unterschiedliche Auslegungspraxis (s. Überdachung) erschwert bundeseinheitliche Vorgehensweise

Die Novellierung der EU-Öko-VO bringt keine Veränderung für die bisherige Vorgehensweise

Das Emissions- und Immissionsgeschehen bei ökologischen Tierhaltungsanlagen muss ganzheitlich betrachtet werden


Seite 30 17.6. 2014

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

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