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Patienteninformation Die mit dem Regenbogen Besser informiert über Cholesterin und andere Blutfette

Besser informiert über Cholesterin und andere Blutfetteiframe.shop.mepha.ch/dta.php/prodspecs/mepha/service... · 2018-02-20 · 2 Patienteninformation Cholesterin gehört zu den

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Patienteninformation

Die mit dem Regenbogen

Besser informiert über Cholesterin und andere Blutfette

Stand der Information: April 2015

«Cholesterin und andere Blutfette» 1

Was ist Cholesterin? 2

Wozu braucht der Körper Cholesterin? 3

Woher kommt das Cholesterin? 4

Der Kreislauf des Cholesterins 5

Erhöhte Blutfette – was tun? 6

«Schlechtes» und «gutes» Cholesterin 7

Cholesterin und Arteriosklerose 9

Vorbeugen und Risiken senken 10

Cholesterinspiegel senken 11

Fettqualitäten 12

Inhalt

2 Patienteninformation

Cholesterin gehört zu den Blutfetten und ist eine lebens­wichtige Substanz, die praktisch in jeder menschlichen Zelle und im Blut vorhanden ist.

Cholesterin wird mit der Nahrung durch die Aufnahme von tierischen Fetten aufgenommen (exogenes Cholesterin), aber auch vom Körper selbst in der Leber hergestellt (endogenes Cholesterin).

Was ist Cholesterin?

«Cholesterin und andere Blutfette» 3

Wozu braucht der Körper Cholesterin?

n Cholesterin ist Bestandteil der menschlichen Zellenn Cholesterin ist Ausgangsstoff für die Bildung verschiede ­

ner Hormone (Nebennierenrinden­ und Sexualhormone)n Ohne Cholesterin kann der Körper kein Vitamin D

produzieren, das für den Knochenaufbau benötigt wirdn Cholesterin ist der Grundbaustoff für Gallensäuren,

die für die Fettverdauung benötigt werden

Relaxen und gesundenJe mehr Stress der Mensch ausgesetzt ist, umso höher ist der Cholesterinbedarf, da Cholesterin die Vorstufe der Stress­hormone ist. Die Verminderung des Cholesterinbedarfs kann daher sinnvoll über den Abbau von Stress und die Zu fuhr von Antioxidantien erfolgen. Antioxidantien sind in diver­sen Lebensmitteln wie Knoblauch, Kohl, Broccoli, Ingwer, Tee, Karotten, Kerbel, Petersilie, Minze, Gurke, Basi li kum u.a. enthalten. Die Wirkung der Antioxidantien beruht auf ihrer Fähigkeit, empfindliche Stoffe oder Gewebe vor einer aggres­siven Reaktion mit dem Luftsauerstoff zu schützen.

Vitamin D

Hormone – Oestrogen – Testosteron

Gallensäure

Zellmembranen

Cholesterin

4 Patienteninformation

Das im Körper nachweisbare Cholesterin setzt sich aus zwei Anteilen zusammen:

a) Im Körper gebildetes Cholesterin In der Leber und im Dünndarm werden pro Tag etwa

1200 mg Cholesterin gebildet.

Etwa 80 % des Serumcholesterins werden in der Leber direkt aus den Fetten (gesättigten Fettsäuren) der Nahrung hergestellt. Die restlichen 20 % stammen aus der Zufuhr cholesterinreicher Lebensmittel.

b) Mit der Nahrung aufgenommenes Cholesterin Eine Quelle hierfür sind ausschliesslich tierische Lebens­

mittel. Pflanzliche Lebensmittel sind im Gegensatz dazu generell cholesterinfrei.

Nur die Hälfte des mit der Nahrung aufgenommenen Cholesterins wird vom Darm auch aufgenommen. Diese Aufnahme führt zur Verminderung der körper­ eigenen Produktion von Cholesterin (Rückkopplungs­Mechanismus).

Das Cholesterin aus der Nahrung erhöht das LDL­Cholesterin nur geringfügig. Die gesättigten Fettsäuren in der Nahrung beeinflussen den Blutcholesterinspiegel mehr.

Wir produzieren selbst genug CholesterinDer menschliche Körper ist nicht auf die Cholesterinzufuhr aus der Nahrung angewiesen, da durch die körpereigene Cho lesterinproduktion der Bedarf vollständig gedeckt werden kann. Die Körperzellen nehmen nur soviel Cholesterin auf, wie sie benötigen. Überschüssiges Cholesterin verbleibt im Blut und haftet an Arterienwänden, besonders wenn diese durch andere Faktoren bereits vorgeschädigt sind. In diesem Fall drohen ernsthafte gesundheitliche Schäden (Arterio­ sklerose und ihre Folgen).

Woher kommt das Cholesterin?

«Cholesterin und andere Blutfette» 5

Dem vom Körper selbst gebildeten Cholesterin steht der mit der Nahrung aufgenommene Anteil von ca. 300 – 500 mg pro Tag gegenüber.

Der Körper scheidet mit der Gallenfl üssigkeit Cholesterin in den Darm aus. Davon wird aber im unteren Dünndarm­abschnitt der grösste Teil wieder resorbiert. Das Cho les terin läuft somit in einem Kreislauf: Galle – Darm – Leber – Galle.

Der Kreislauf des Cholesterins

Kreislauf des Cholesterins Leber

Magen

Galle

Cholesterin

Gallenblase

Pfortader

Dickdarm Ende des Dünndarms

Zwölffi ngerdarm(Duodenum)

10% des Cholesterinswerden vom Darm

ausgeschieden

90% des Cholesterinswerden vom Darm wiederaufgenommen

6 Patienteninformation

Ein erhöhter Cholesterinspiegel im Blut, in der Fachsprache als Hypercholesterinämie bezeichnet, bereitet selbst keine Beschwerden, gilt aber als Risikofaktor für die Gesundheit.Bleibt der Cholesterinspiegel über längere Zeit zu hoch, steigt die Wahrscheinlichkeit der Schädigung von Herz und Blutgefässen.

Wirkung auf die Blutgefässen Ablagerungen an den Gefässwänden verursachen

Arterienverkalkung (Arteriosklerose)n Arterienverkalkung führt zur Verstopfung des Blutgefässes

(Thrombose)

Wirkung auf das Herzn Herzinfarktn Herzenge (Angina pectoris)

Wirkung auf das Gehirnn Schlaganfall

Wirkung auf die Beinen Durchblutungsstörungen in den Beingefässen

(Schaufensterkrankheit)

Wie hoch die Werte des Cholesterins im Blut sein dürfen, hängt vom Gesundheitszustand, den Lebensgewohnheiten und der erblichen Veranlagung ab.

Erhöhte Blutfette – was tun?

«Cholesterin und andere Blutfette» 7

Damit die Fette ihre wichtige Aufgabe beim Zellaufbau erfül­len und im Fettgewebe als Energiereserve eingelagert werden können, müssen sie mit dem Blut zu den verschiedenen Organen transportiert werden können.

Da Cholesterin wasserunlöslich ist, kann es im Blut nicht ohne weiteres transportiert werden. Es muss erst «transport­fertig» gemacht werden. Dies geschieht dadurch, dass dem Cholesterin für den Bluttransport eine Hülle aus wasser­freundlichen Substanzen, sogenannte Lipoproteine zur Verfügung gestellt wird.

Zu den wichtigsten Lipoproteinen gehören:a) Lipoproteine niedriger Dichte = LDLb) Lipoproteine hoher Dichte = HDL

Das «schlechte» LDL-CholesterinLDL transportiert den grössten Teil des Cholesterins von ca. 50 % im Blut.

Seine Aufgabe besteht darin, das Cholesterin von der Leber zu den verschiedenen Organen des Körpers zu transportieren, wo es dann verwertet werden kann. Schwimmt im Blut aller­dings zu viel LDL, so nehmen die Zellen dieses nicht mehr auf und das LDL­Cholesterin lagert sich an den Blutgefässen ab. Dort kommt es dann zur «Verkalkung der Arterien» oder Arteriosklerose. Steigt der Anteil des LDL im Blut nur um 10 % an, erhöht sich gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarkts um 30 %.

Das «gute» HDL-CholesterinHDL­Cholesterin besteht nur etwa zu 20 % aus Cholesterin.Es hat die Aufgabe Cholesterin aus dem Blut einzusammeln und zur Leber zu transportieren. Von dort aus erfolgt dann der Abbau und die Ausscheidung von Cholesterin in den Darm. HDL­Cholesterin hemmt die Einlagerung in die Wände der Blutgefässe und kann dadurch der Arteriosklerose entge genwirken.

«Schlechtes» und «gutes» Cholesterin

8 Patienteninformation

Da HDL­Cholesterin damit einen Schutz gegen Arterios kle ­ rose bietet gilt generell: Je höher der HDL­Spiegel im Blut, desto besser!

Ausdauersport, wie Laufen, Radfahren, Schwimmen etc. erhöht den HDL­Cholesterinspiegel.

Rauchen senkt den HDL­Cholesterinspiegel.

TriglycerideDie Triglyceride sind ein weiteres Blutfett. Sie spielen bei der Entstehung der Arteriosklerose ebenfalls eine Rolle und sind der Hauptbestandteil der Fette, die wir mit der Nahrung zu uns nehmen. Die Triglyceridspiegel können auch durch eine erhöhte Zufuhr von Kalorien, Alkohol und Zucker erhöht werden.

Das körpereigene Fett besteht ebenfalls zum grössten Teil aus Triglyceriden.

«Cholesterin und andere Blutfette» 9

Gesunde Körperzellen besitzen auf ihrer Oberfläche beson­ dere Aufnahmestellen, die dem LDL­Cholesterin den Übertritt vom Blut in das Zellinnere ermöglichen. Wenn die Nah rung zuviel Fett enthält, verweigern die nach und nach übersättigten Zellen dem LDL­Cholesterin den Einlass, was zu einer Erhöhung der Cholesterinspiegel im Blut führt. Da die Zellen nur soviel an Cholesterin aufnehmen wie sie benötigen, verbleibt das überschüssige Cholesterin im Blut und lagert sich an den Wänden der Blutgefässe ab.

Wenn Cholesterin durch Oxidation beschädigt wird, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der Ablagerung an den Gefäss­wänden. Die Gefahr einer Arteriosklerose nimmt zu.

Bei der Arteriosklerose kommt es zu einer Verengung der Blutgefässe. Dadurch wird die Sauerstoffversorgung der betroffenen Organe verringert oder im schlimmsten Fall ganz unterbrochen.

Folgen der Arteriosklerose können sein:a) Herzinfarktb) Koronare Herzkrankheitc) Schlaganfalld) Durchblutungsstörungen

Cholesterin und Arteriosklerose

Es droht Gefahr

Wenn sich die Gefässe verengen,

wird’s gefährlich.

10 Patienteninformation

Vorbeugen und Risiken senken

Weitere Risikofaktoren für die Entstehung einer Arterio­sklerose sind:n Rauchenn Bluthochdruckn Zuckerkrankheitn Übergewichtn Bewegungsmangel

Je mehr dieser Risiken zusammentreffen, umso grösser ist die Gefahr, an einem Gefässleiden zu erkranken.

«Cholesterin und andere Blutfette» 11

Der Cholesterinspiegel kann folgendermassen beeinflusst werden:

a) Gesünder essenn Essen Sie möglichst wenig gesättigte Fettsäuren.

Bevorzugen Sie fettarme Zubereitungsarten.n Halten Sie Mass bei Lebensmitteln mit einem hohen

Gehalt an Nahrungscholesterin wie Innereien, Eigelb, Meeresfrüchte, Butter und Vollmilchprodukte.

n Essen Sie häufig Nahrungsmittel, die reich an Faserstoffen sind: Vollkornprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst sind für eine Cholesterinsenkung von Vorteil.

n Verwenden Sie hochwertige Öle mit einfach ungesättigten Fettsäuren wie Rapsöl und Olivenöl. Diese helfen mit, das LDL­Cholesterin zu senken.

b) AbnehmenAchten Sie auf Ihr Gewicht und lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder von einer Ernährungsberaterin wertvolle Tipps geben.

c) Viel BewegungJede sportliche Aktivität erhöht den Blutspiegel an HDL­Cholesterin und hilft zudem Ihr Gewicht zu regulieren bzw. kontrollieren.

d) Lipidsenkende Medikamente

Cholesterinspiegel senken

12 Patienteninformation

Nicht nur die Menge des Fettes in der Ernährung, sondern auch ihre Art ist ausschlaggebend für gute Blutfettwerte. Fette unterscheiden sich durch die Art ihrer Fettsäuren, sie können gesättigt, einfach oder mehrfach ungesättigt sein.

n Gesättigte Fettsäuren Gesättigte Fettsäuren können vom Körper selber herge­

stellt werden und müssten nicht über die Nahrung auf­genommen werden. Sie kommen vor allem in tierischen Produkten, Snacks, Bratfetten und Kokosfett vor und die­nen dem Körper als Energiequelle. Die meisten gesättigten Fettsäuren haben einen ungünstigen Einfluss auf die Blutfettwerte.

n Einfach ungesättigte Fettsäuren Einfach ungesättigte Fettsäuren aus Ölen (z.B. Rapsöl,

Olivenöl, Erdnussöl) und Nüssen (z.B. Mandeln, Hasel­nüsse) dienen dem Körper ebenfalls als Energiequelle. Im Gegensatz zu den gesättigten Fettsäuren haben sie einen positiven Effekt auf die Blutfettwerte. Eine erhöhte Zufuhr kann das LDL­Cholesterin senken.

n Mehrfach ungesättigte Fettsäuren Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind essentiell, das

heisst sie können vom Körper nicht selber hergestellt werden und müssen mit der Nahrung zugeführt werden. Sie werden in Omega­6­ und Omega­3­Fettsäuren unter ­ teilt. Eine Ernährung reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren beeinflusst die Blutfettwerte positiv. Omega­6­Fettsäuren sind unter anderem in Sonnenblumenöl, Distelöl und Maiskeimöl enthalten. Sie senken das LDL­Cholesterin, bei einer stark erhöhten Zufuhr wird aber auch das HDL­Cholesterin gesenkt. Rapsöl, Leinöl, Sojaöl, fettreiche Fische, dunkelgrünes Blattgemüse und Baumnüsse enthalten Omega­3­Fettsäuren. Diese können die Triglyceride senken. Eine Durchschnittskost liefert oft zu wenig Omega­3­Fettsäuren, da wir zuwenig fetten Fisch verzehren.

Für eine gesunde Ernährung wird empfohlen, die unge­sättigten Fettsäuren zu bevorzugen.

Fettqualitäten

Die mit dem Regenbogen

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