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Die Diagnose Diabetes mellitus verändert den Alltag von Betroffenen grundlegend. Aufgrund eines Insulinmangels müssen Patienten das Hormon ihrem Körper zuführen. Insulin ist ein wich- tiges Hormon für den Stoffwechsel des Menschen und dient dazu, die Glukose (Blutzucker) aus dem Blut in die Zellen zu transpor- tieren. Ohne Glukose können die Organe, besonders das Gehirn, nicht funktionieren. Die Wahrung eines bestimmten Blutzucker- spiegels ist daher lebensnotwendig. Die Menge an Insulin, die die Körperfunktionen aufrechterhält, ist der sogenannte basale Insu- linbedarf. Die Basalrate im nüchternen Zustand liegt etwa bei einer Einheit Insulin pro Stunde. Mit Insulininjektionen ist es möglich, den Blutzuckerspiegel so einzustellen, dass er dem eines Menschen ohne Diabetes nahekommt. Das senkt das Risiko für Spätschäden durch Diabetes. Behandlung mit Insulin Wenn es zu einer Insulintherapie kommt, muss diese individuell auf jeden Patienten eingestellt werden. Unterschieden wird zwischen der konventionellen und der intensivierten Insulinthe- rapie. Bei der konventionellen Therapie sind die Insulinmischungen und die Spritzzeiten festgelegt. Der Patient passt sich mit seinen Mahlzeiten den gespritzten Insulineinheiten an. Die intensivierte Insulintherapie wird dagegen an den Tagesablauf und die ein- genommenen Mahlzeiten angepasst. Der behandelnde Arzt wählt zusammen mit dem Patienten die für ihn geeignete Therapie aus. Zu beiden Therapieformen gehören regelmäßige Kontrollen des Blutzuckers, diese dienen der Korrektur bei Blutzuckerschwan- kungen und gewährleisten die Therapiesicherheit. Der Gedanke, sich mehrmals täglich zu spritzen, fällt den meisten Patienten zunächst schwer. Die Betroffenen werden damit aber nicht allein gelassen und lernen, ihre Diabetesbehandlung zu managen. Patientenschulung Im Rahmen des Besser-Leben-Programms haben Sie die Möglich- keit, an einer speziellen Patientenschulung teilzunehmen. Sie lernen den richtigen Umgang mit Insulin, mit den Blutzucker- messgeräten, auf einen ausreichenden Wechsel der Insulin- Injektionsstellen zu achten und was die Ernährung für die Insulin- behandlung bedeutet. Gemeinsam mit Ihrem Arzt legen Sie fest, ob ein regionales Schulungsprogramm für Sie sinnvoll ist. Und das Beste: Die Kosten übernimmt Ihre BARMER. Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt bei der nächsten Untersuchung einfach darauf an. Was ist eine Pumpentherapie? Die Diabetesbehandlung mittels Pumpe ist eine spezielle, intensivierte Therapie. Sie wird vornehmlich bei Menschen eingesetzt, deren Diabeteseinstellung besonders exakt sein muss. Dazu gehören beispielsweise Schwangere und Patienten, deren Behandlungsprobleme sich mit der üblichen intensivierten Therapie nicht lösen lassen. Diese Behandlungsform kommt vornehmlich bei Typ-1-Diabetikern zum Einsatz. Wie wird Insulin aufbewahrt? Insulin muss richtig aufbewahrt werden, damit es seine Wirkung nicht verliert. Vor allem die Temperatur ist wichtig, denn Insulin verträgt weder große Hitze noch Kälte. Insulin darf nicht gefrieren oder sich über +40 Grad Celsius erhitzen. Unangebrochene Ampullen werden am besten bei Temperaturen zwischen +2 bis +8 Grad Celsius gelagert, zum Beispiel im Gemüsefach des Kühl- schranks. Die angebrochenen Ampullen können bei Zimmertempe- ratur aufbewahrt werden. Ein Insulinpen gehört nicht in das Kühlfach. Aber auch dieser sollte vor hohen und zu niedrigen Temperaturen geschützt werden. Das Verfallsdatum von Insulin ist ebenfalls zu beachten. Ist es überschritten, wirkt das Hormon nicht mehr verlässlich. Besser-Leben-Programm (DMP) Informationen zur Insulintherapie bei Diabetes Bitte wenden!

Besser-Leben-Programm (DMP) Informationen zur ... · Informationen zur Insulintherapie bei Diabetes * Anrufe aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz sind für Sie kostenfrei. Unterwegs

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Page 1: Besser-Leben-Programm (DMP) Informationen zur ... · Informationen zur Insulintherapie bei Diabetes * Anrufe aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz sind für Sie kostenfrei. Unterwegs

Die Diagnose Diabetes mellitus verändert den Alltag von Betroffenen grundlegend. Aufgrund eines Insulinmangels müssen Patienten das Hormon ihrem Körper zuführen. Insulin ist ein wich-tiges Hormon für den Stoffwechsel des Menschen und dient dazu, die Glukose (Blutzucker) aus dem Blut in die Zellen zu transpor-tieren. Ohne Glukose können die Organe, besonders das Gehirn, nicht funktionieren. Die Wahrung eines bestimmten Blutzucker-spiegels ist daher lebensnotwendig. Die Menge an Insulin, die die Körperfunktionen aufrechterhält, ist der sogenannte basale Insu-linbedarf. Die Basalrate im nüchternen Zustand liegt etwa bei einer Einheit Insulin pro Stunde. Mit Insulininjektionen ist es möglich, den Blutzuckerspiegel so einzustellen, dass er dem eines Menschen ohne Diabetes nahekommt. Das senkt das Risiko für Spätschäden durch Diabetes.

Behandlung mit Insulin

Wenn es zu einer Insulintherapie kommt, muss diese individuell auf jeden Patienten eingestellt werden. Unterschieden wird zwischen der konventionellen und der intensivierten Insulinthe-rapie. Bei der konventionellen Therapie sind die Insulinmischungen und die Spritzzeiten festgelegt. Der Patient passt sich mit seinen Mahlzeiten den gespritzten Insulineinheiten an. Die intensivierte Insulintherapie wird dagegen an den Tagesablauf und die ein-genommenen Mahlzeiten angepasst. Der behandelnde Arzt wählt zusammen mit dem Patienten die für ihn geeignete Therapie aus. Zu beiden Therapieformen gehören regelmäßige Kontrollen des Blutzuckers, diese dienen der Korrektur bei Blutzuckerschwan-kungen und gewährleisten die Therapiesicherheit.

Der Gedanke, sich mehrmals täglich zu spritzen, fällt den meisten Patienten zunächst schwer. Die Betroffenen werden damit aber nicht allein gelassen und lernen, ihre Diabetesbehandlung zu managen.

Patientenschulung

Im Rahmen des Besser-Leben-Programms haben Sie die Möglich-keit, an einer speziellen Patientenschulung teilzunehmen.

Sie lernen den richtigen Umgang mit Insulin, mit den Blutzucker-messgeräten, auf einen ausreichenden Wechsel der Insulin-Injektionsstellen zu achten und was die Ernährung für die Insulin-behandlung bedeutet. Gemeinsam mit Ihrem Arzt legen Sie fest, ob ein regionales Schulungsprogramm für Sie sinnvoll ist.Und das Beste: Die Kosten übernimmt Ihre BARMER. Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt bei der nächsten Untersuchung einfach darauf an.

Was ist eine Pumpentherapie?

Die Diabetesbehandlung mittels Pumpe ist eine spezielle, intensivierte Therapie. Sie wird vornehmlich bei Menschen eingesetzt, deren Diabeteseinstellung besonders exakt sein muss. Dazu gehören beispielsweise Schwangere und Patienten, deren Behandlungsprobleme sich mit der üblichen intensivierten Therapie nicht lösen lassen. Diese Behandlungsform kommt vornehmlich bei Typ-1-Diabetikern zum Einsatz.

Wie wird Insulin aufbewahrt?

Insulin muss richtig aufbewahrt werden, damit es seine Wirkung nicht verliert. Vor allem die Temperatur ist wichtig, denn Insulin verträgt weder große Hitze noch Kälte. Insulin darf nicht gefrieren oder sich über +40 Grad Celsius erhitzen. Unangebrochene Ampullen werden am besten bei Temperaturen zwischen +2 bis +8 Grad Celsius gelagert, zum Beispiel im Gemüsefach des Kühl-schranks. Die angebrochenen Ampullen können bei Zimmertempe-ratur aufbewahrt werden. Ein Insulinpen gehört nicht in das Kühlfach. Aber auch dieser sollte vor hohen und zu niedrigen Temperaturen geschützt werden. Das Verfallsdatum von Insulin ist ebenfalls zu beachten. Ist es überschritten, wirkt das Hormon nicht mehr verlässlich.

Besser-Leben-Programm (DMP)

Informationen zurInsulintherapie bei Diabetes

Bitte wenden!

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Informationen zur Insulintherapie bei Diabetes

* Anrufe aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz sind für Sie kostenfrei.

Unterwegs mit Insulin

Wenn Sie außer Haus gehen, nehmen Sie sicherheitshalber alles mit, was Sie für Ihre Diabetesbehandlung brauchen:

• Ihre verschiedenen Insulinsorten• Spritzen und Kanülen für den Notfall (falls Pen oder Pumpe ausfällt)• Blutzuckermessgerät• Blutzuckerteststreifen oder gegebenenfalls Urinteststreifen• Zuckerhaltiges Getränk oder Traubenzucker, um eine eventuelle

Unterzuckerung aufzufangen• Ihren Gesundheitspass Diabetes – diesen können Sie kostenlos

bei unseren Besser-Leben-Berater/innen anfordern.• Ihren europäischen Notfallausweis – dieser ist gegen eine

geringe Gebühr in Apotheken oder über den Bundesanzeiger Verlag erhältlich.

Unterwegs tragen Sie das in Gebrauch befindliche Insulin am besten körpernah, zum Beispiel in einer Innentasche der Kleidung. Im Sommer können Sie sich eine kleine Kühltasche anschaffen oder das Insulin in ein feuchtes Tuch wickeln und in eine gekühlte Thermosflasche legen.

So unterstützt Sie die BARMER

Kontinuierliche Glukosemessung (CGM):rtCGM-Systeme sind Geräte, die rund um die Uhr alle fünf Minuten den Glukosegehalt in der Gewebeflüssigkeit des Unterhautfettgewebes messen. Sie bieten einen 24-Stunden-Überblick über den täglichen Blutzuckerverlauf. Mit der kontinuierlichen Glukosemessung können Arzt und Patient den Trend frühzeitig einschätzen und eine Unterzuckerung besser vermeiden. rtCGM-Systeme kommen für insulinpflichtige Patienten in Frage, bei denen alle anderen diabetologischen Therapieoptionen ausgereizt sind. Das schließt die intensivierte konventionelle Insulintherapie mit Mehrfach-Spritzen-Regime (ICT) sowie die Insulinpumpentherapie (CSII) ein.

Weitere Informationen:Unter www.barmer.de/diabetes-typ1 haben wir für Sie das Wichtigste zum Thema Diabetes zusammengefasst.

BARMER Gesundheitscampus:Unter www.barmer.de/gesundheitscampus zeigen wir Ihnen neue Wege auf, wie Sie gesund leben können.

BARMER TeledoktorSie haben Fragen zu Medikamenten oder zu Therapien? Unsere medizinischen Experten beantworten Ihre Fragen an 7 Tagen in der Woche – rund um die Uhr. Telefon: 0800 333 35 00* Infos auch unter www.barmer.de/teledoktor

BARMER ArztnaviMit dem Arztnavi können Sie Mediziner sämtlicher Fachrich-

Impressum

HerausgeberBARMER, Axel-Springer-Str. 44, 10969 Berlin

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Stand: 0717

Dieses Infoblatt kann auch im Internet unter www.barmer.de/a000394 heruntergeladen werden.

Alle Internetlinks wurden zuletzt am 21.07.2017 abgerufen.

Alle Angaben wurden sorgfältig zusammengestellt und geprüft. Dennoch ist es möglich, dass Inhalte nicht mehr aktuell sind. Bitte haben Sie deshalb Verständnis, dass wir für die Vollständigkeit und Richtigkeit des Inhaltes keine Gewähr übernehmen können. Für Anregungen und Hinweise sind wir stets dankbar.

© BARMER 2017Alle Rechte vorbehalten

tungen finden, bewerten und weiterempfehlen. Infos auch unter www.barmer.de/arztnavi

Ihre BARMER vor OrtFinden Sie bei uns im Internet unterwww.barmer.de/geschaeftsstellensuche

Weitere LiteraturDiabetes Journal, Verlag Kirchheim & Co. GmbHMonatlich erscheinende Zeitschrift mit praktischen Tipps und Adressen. Sie können zunächst zwei kostenlose Probeexemplare bestellen. www.diabetes-online.de

Haben Sie noch Fragen?

Besser-Leben-Berater/innen: Telefon: 0800 333 004 327-391*[email protected]

Unsere Besser-Leben-Berater/innen stehen Ihnen für Fragen zu diesem Angebot montags bis donnerstags zwischen 8:00 Uhr und 18:30 Uhr und freitags von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr gerne telefonisch zur Verfügung.

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