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Beton- und Stahlbetonbau 108 (2013), Heft 4 293 Firmen und Verbände – Persönliches– Rezensionen – Nachrichten Staatssekretär Prof. Dr. ALEXANDER LORZ vom Hessischen Kultusministeri- um und Wiesbadens Oberbürgermeister Dr. HELMUT MÜLLER prämieren Nach- wuchsingenieure bei festlicher Preisver- leihung im Kurhaus der Landeshaupt- stadt Wiesbaden Knapp 400 junge Ingenieurtalente warte- ten neugierig auf die Ergebnisse des 6. Schülerwettbewerbs der Ingenieur- kammer Hessen (IngKH). Mit 185 einge- reichten originellen Fußgängerbrücken- Modellen aus 55 hessischen Schulen er- reichte der Wettbewerb „BRÜCKEN- schlag“ im Jahr 2012/13 eine neue Rekordbeteiligung. Die mit großer Span- nung erwartete Preisverleihung fand am 18. Februar 2013 im feierlichen Rahmen des Kurhauses in Wiesbaden statt. Der Staatssekretär des Hessischen Kultus- ministeriums Prof. Dr. ALEXANDER LORZ überreichte gemeinsam mit dem Vor- standsmitglied der IngKH, Dipl.-Ing. INGOLF KLUGE jeweils 15 Preise in zwei Alterskategorien. „Ich freue mich sehr über das große Engagement der Inge- nieurkammer Hessen für unsere hessi- schen Schulen und die Förderung von Beton- und Stahlbetonbau aktuell 4/13 Aus dem Inhalt Ausgezeichnete Nachwuchs-Ingenieure ........................................ 293 Darmstädter Betonfertigteiltage 2013 ............................................... 294 Deutscher Brückenbaupreis 2014 ausgelobt .................................. 295 Ingenieure melden gute konjunkturelle Lage .................................. 295 Bundesbauministerium nimmt Monitoring-Bericht Bau entgegen 296 Baudenkmale energieeffizient machen ........................................... 297 Brücken und Tunnel der Bundesfernstraßen 2012 ........................ 297 Nachwuchskräften im Ingenieurwesen. Gerne hat unsere Kultusministerin NICOLA BEER daher die Schirmherr- schaft für den Schülerwettbewerb über- nommen. Wir sind begeistert von den originellen und kreativen Lösungen, die unsere hessischen Schülerinnen und Schüler in diesem Jahr gefunden ha- ben.“, sagte Staatssekretär Prof. Dr. ALEXANDER LORZ anlässlich der Preis- verleihung. Der mit 250 Euro dotierte erste Preis der jüngeren Alterskategorie wurde gemein- sam von Prof. Dr. ALEXANDER LORZ und INGOLF KLUGE mit Wiesbadens Ober- bürgermeister Dr. HELMUT MÜLLER an eine Mädchengruppe der IGS Kastell- straße Wiesbaden überreicht. „Als Ober- bürgermeister von Wiesbaden bin ich be- sonders stolz auf die drei Sechstklässle- rinnen, die mit Ihrer beeindruckenden Fußgängerbrücke „Schwefelsteg“ auf dem ersten Platz gelandet sind. Es freut mich sehr, dass einige Schulen der Stadt Wiesbaden am Schülerwettbewerb der Ingenieurkammer Hessen teilgenommen haben und mit Ihren Ingenieurbauwer- ken im Miniaturformat ihr Interesse an naturwissenschaftlichen und technischen Themen beweisen“, so Oberbürgermeis- ter Dr. MÜLLER im Anschluss an die Ver- leihung des ersten Preises. „Mit unserem Schülerwettbewerb wollen wir das logi- sche Verständnis und die technische Kreativität bei Schülerinnen und Schü- lern fördern. Mit jährlich wechselnden Themen wollen wir auf die Vielfältigkeit des Ingenieurberufs aufmerksam machen und dazu beitragen, die Zahl der Stu- dienanfänger in ingenieurwissenschaft- lichen Fachrichtungen zu erhöhen“, führte Dipl.-Ing. INGOLF KLUGE, Vor- standsmitglied der Ingenieurkammer Hessen, anlässlich der Veranstaltung aus. Langfristig sei es das Ziel, dem Fachkräftemangel in Deutschland nach- haltig entgegen zu wirken. Neben der Ausstellung einiger Wettbe- werbsarbeiten erwartete die Gäste der Preisverleihung ein Schnuppervortrag zum Thema Brückenbau von dem re- nommierten Bauingenieur und Inhaber eines weltweit tätigen Ingenieurbüros, Prof. Dipl.-Ing. MANFRED GROHMANN, der auch Mitglied der Jury war. Alle Juroren waren begeistert von den Ideen NACHRICHTEN Ausgezeichnete Nachwuchs-Ingenieure Die ersten drei Preise in der Alterskategorie I (bis Klasse 8) gingen an: Platz Modellname Erbauer Kl. Schule Ort 1. Schwefelsteg LUCA KORZECZEK, 6 IGS Kastellstraße Wiesbaden ANNIKA WENIG, ANNA-MARIA KELLER 2. Lauf gut JAKOB GLOMB 7 Neues Gymnasium Rüsselsheim 3. Der grüne Kobold TIM IDLER, DENNIS STEIN 7 Heinrich-Böll-Schule Rodgau Die ersten drei Preise in der Alterskategorie II (ab Klasse 9) gingen an: Platz Modellname Erbauer Kl. Schule Ort 1. ponsArcuum SIMON BRÄUMER 10 Martin-Luther-Schule Rimbach 2. Blue-Eye-Bridge MAURIZIO WACK 13 Internatsschule Schloss Hansenberg Geisenheim-Johannisberg 3. Bernd MARKUS ZIMMERMANN 13 Franziskanergymnasium Kreuzburg Rodenbach

Beton- und Stahlbetonbau aktuell 4/2013

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Page 1: Beton- und Stahlbetonbau aktuell 4/2013

Beton- und Stahlbetonbau 108 (2013), Heft 4 293

Firmen und Verbände – Persönliches– Rezensionen – Nachrichten

Staatssekretär Prof. Dr. ALEXANDER

LORZ vom Hessischen Kultusministeri-um und Wiesbadens OberbürgermeisterDr. HELMUT MÜLLER prämieren Nach-wuchsingenieure bei festlicher Preisver-leihung im Kurhaus der Landeshaupt-stadt Wiesbaden

Knapp 400 junge Ingenieurtalente warte-ten neugierig auf die Ergebnisse des6. Schülerwettbewerbs der Ingenieur-kammer Hessen (IngKH). Mit 185 einge-reichten originellen Fußgängerbrücken-Modellen aus 55 hessischen Schulen er-reichte der Wettbewerb „BRÜCKEN-schlag“ im Jahr 2012/13 eine neueRekordbeteiligung. Die mit großer Span-nung erwartete Preisverleihung fand am18. Februar 2013 im feierlichen Rahmendes Kurhauses in Wiesbaden statt. DerStaatssekretär des Hessischen Kultus -ministeriums Prof. Dr. ALEXANDER LORZ

überreichte gemeinsam mit dem Vor-standsmitglied der IngKH, Dipl.-Ing. INGOLF KLUGE jeweils 15 Preise in zweiAlterskategorien. „Ich freue mich sehrüber das große Engagement der Inge-nieurkammer Hessen für unsere hessi-schen Schulen und die Förderung von

Beton- und Stahlbetonbau aktuell 4/13

Aus dem Inhalt

Ausgezeichnete Nachwuchs-Ingenieure ........................................ 293Darmstädter Betonfertigteiltage 2013 ............................................... 294Deutscher Brückenbaupreis 2014 ausgelobt .................................. 295Ingenieure melden gute konjunkturelle Lage .................................. 295Bundesbauministerium nimmt Monitoring-Bericht Bau entgegen 296Baudenkmale energieeffizient machen ........................................... 297Brücken und Tunnel der Bundesfernstraßen 2012 ........................ 297

Nachwuchskräften im Ingenieurwesen.Gerne hat unsere Kultusministerin NICOLA BEER daher die Schirmherr-schaft für den Schülerwettbewerb über-nommen. Wir sind begeistert von denoriginellen und kreativen Lösungen, dieunsere hessischen Schülerinnen undSchüler in diesem Jahr gefunden ha-ben.“, sagte Staatssekretär Prof. Dr. ALEXANDER LORZ anlässlich der Preis-verleihung.

Der mit 250 Euro dotierte erste Preis derjüngeren Alterskategorie wurde gemein-sam von Prof. Dr. ALEXANDER LORZ undINGOLF KLUGE mit Wiesbadens Ober-bürgermeister Dr. HELMUT MÜLLER aneine Mädchengruppe der IGS Kastell-straße Wiesbaden überreicht. „Als Ober-bürgermeister von Wiesbaden bin ich be-sonders stolz auf die drei Sechstklässle-rinnen, die mit Ihrer beeindruckendenFußgängerbrücke „Schwefelsteg“ aufdem ersten Platz gelandet sind. Es freutmich sehr, dass einige Schulen der StadtWiesbaden am Schülerwettbewerb derIngenieurkammer Hessen teilgenommenhaben und mit Ihren Ingenieurbauwer-ken im Miniaturformat ihr Interesse an

naturwissenschaftlichen und technischenThemen beweisen“, so Oberbürgermeis-ter Dr. MÜLLER im Anschluss an die Ver-leihung des ersten Preises. „Mit unseremSchülerwettbewerb wollen wir das logi-sche Verständnis und die technischeKreativität bei Schülerinnen und Schü-lern fördern. Mit jährlich wechselndenThemen wollen wir auf die Vielfältigkeitdes Ingenieurberufs aufmerksam machenund dazu beitragen, die Zahl der Stu -dienanfänger in ingenieurwissenschaft -lichen Fachrichtungen zu erhöhen“,führte Dipl.-Ing. INGOLF KLUGE, Vor-standsmitglied der IngenieurkammerHessen, anlässlich der Veranstaltungaus. Langfristig sei es das Ziel, demFachkräftemangel in Deutschland nach-haltig entgegen zu wirken.

Neben der Ausstellung einiger Wettbe-werbsarbeiten erwartete die Gäste derPreisverleihung ein Schnuppervortragzum Thema Brückenbau von dem re-nommierten Bauingenieur und Inhabereines weltweit tätigen Ingenieurbüros,Prof. Dipl.-Ing. MANFRED GROHMANN,der auch Mitglied der Jury war. Alle Juroren waren begeistert von den Ideen

N A C H R I C H T E N

Ausgezeichnete Nachwuchs-Ingenieure

Die ersten drei Preise in der Alterskategorie I (bis Klasse 8) gingen an:

Platz Modellname Erbauer Kl. Schule Ort

1. Schwefelsteg LUCA KORZECZEK, 6 IGS Kastellstraße WiesbadenANNIKA WENIG, ANNA-MARIA KELLER

2. Lauf gut JAKOB GLOMB 7 Neues Gymnasium Rüsselsheim

3. Der grüne Kobold TIM IDLER, DENNIS STEIN 7 Heinrich-Böll-Schule Rodgau

Die ersten drei Preise in der Alterskategorie II (ab Klasse 9) gingen an:

Platz Modellname Erbauer Kl. Schule Ort

1. ponsArcuum SIMON BRÄUMER 10 Martin-Luther-Schule Rimbach

2. Blue-Eye-Bridge MAURIZIO WACK 13 Internatsschule Schloss Hansenberg Geisenheim-Johannisberg

3. Bernd MARKUS ZIMMERMANN 13 Franziskanergymnasium Kreuzburg Rodenbach

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294 Beton- und Stahlbetonbau 108 (2013), Heft 4

BETON- UND STAHLBETONBAU aktuell

Die ersten drei Gewinner jeder Alters -kategorie werden den hessischen Inge-nieurnachwuchs auch beim Gesamt-Wettbewerb der Ingenieurkammern Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und des Saarlan-des vertreten. Die Gesamt-Preisverlei-hung findet am 19.04.2013, um 14 Uhr,im ZDF-Kongresszentrum in Mainz statt.

nieure, Bollinger und GrohmannGmbH, Frankfurt am Main

– Prof. Dr.-Ing. ROBERT Kanz, Hoch-schule RheinMain, Wiesbaden

– Dipl.-Ing. HEIKE KIEFER-EISENTRÄ-GER, (Geschäftsführerin Krebs u. Kie-fer Beratende Ingenieure für das Bau-wesen GmbH, Darmstadt)

– Dipl.-Ing. JOCHEN LUDEWIG, Vorsit-zender des Kuratoriums HessischerIngenieurvereinigungen, (Geschäfts-führer Grontmij GmbH, Frankfurt amMain)

und deren Umsetzung aller Teilnehmerund ehrten die ersten drei Plätze jederAlterskategorie mit einer festlichen Laudatio.

Jurymitglieder waren:– Dr.-Ing. ULRICH DEUTSCH, Vorstands-

mitglied der Ingenieurkammer Hes-sen, (Geschäftsführender Gesellschaf-ter DBT Ingenieursozietät, Frankfurtam Main)

– Prof. Dipl.-Ing. MANFRED GROH-MANN, Geschäftsführer B+G Inge-

Dass die Darmstädter Betonfertigteiltagepraxisbezogenes Fachwissen in Sachen„konstruktiver Betonfertigteilbau“ ver-mitteln, hat sich in der Branche herum-gesprochen. Nicht nur gut 20 Studieren-de, sondern auch über 80 Ingenieureund Planer besuchten die vier Veranstal-tungstage – in diesem Jahr mit demSchwerpunkt Eurocode 2 – im Hörsaal11 der TU Darmstadt. Die Veranstaltung,zu der nun zum sechsten Mal in Folgedie TU Darmstadt, Lehrstuhl Massivbau,die BetonMarketing West GmbH unddie Fachvereinigung Deutscher Betonfer-tigteilbau e.V. (FDB) einluden, bot einebreite Palette an Vortragsthemen.

Widmete sich der erste Tag mit seinenReferaten dem Entwurf, der Fertigungund der Gestaltung, so folgten am Tag 2die Vordimensionierung und Vorspan-nung, am Tag 3 Berechnung und Betonund der vierte Tag rundete die Betonfer-tigteiltage mit Verbindungen: Konstruk -tion und Bemessung ab.

Entwurf, Fertigung und Gestaltung

Zum Einstieg gab Dipl.-Ing. RALF NIE -HÜSER von der Schwarzwälder Beton-Fertigteilwerk GmbH & Co. KG einenEinblick in die Praxis eines Fertigteil-werks, beginnend von der Produktionüber den Transport bis hin zur Montageund bot einen Exkurs über Toleranzenim Betonfertigteilbau. Das Entwerfenund Planen von Fassaden unter Einhal-tung der EnEV 2009 war Vortragsthemavon Dr.-Ing. GEORG HELLINGER von derIngenieurgesellschaft IWS. Er legte be-

sonderes Augenmerk auf die Reduzie-rung von Wärmebrückeneffekten, diesich beispielsweise durch die Verwen-dung von Stahlbeton-Sandwichfassadenweitgehend vermeiden lassen. FDB-Pro-jektleiterin Dipl.-Ing. ALICE BECKE refe-rierte zum Thema „Nachhaltiges Bauenmit Betonfertigteilen“ und ging dabei un-ter anderen auf die Ökobilanz ein. Beidieser Thematik will die FDB für die ge-samte Branche Überzeugungsarbeit leis-ten und zeigen, dass insbesondere Bau-werke aus Beton nachhaltig sind. Wiewichtig das Zusammenspiel aller Betei-ligten an einem Bauvorhaben ist, zeigteam Ende des ersten Tages Dipl.-Ing. Architekt HEINZ EBERHERR von der Laumer Ingenieurbüro GmbH auf. Ergab Einblicke in die Möglichkeiten desGestaltens mit Betonfertigteilen aus derSicht des Architekten für Planer und Studierende.

Vordimensionierung und Vorspannung

Der zweite Veranstaltungstag begann mit einem Referat von Dipl.-Ing. ERWIN

SCHOLZ zum Thema „Hallen- und Ge-schossbau – Entwurf und Vordimensio-nierung“. Dipl.-Ing. OLIVER HEPPES vonder Goldbeck GmbH gab im Anschlussden anwesenden Fachleuten und Studie-renden einen Einblick in die Planungund baupraktische Ausführung von Deckensystemen aus Spannbeton-Fertig-decken. Dipl.-Ing. ERWIN SCHOLZ gelanges mit seinem Praxisbericht auch amNachmittag die Aufmerksamkeit derTeilnehmer zu gewinnen und referierteunterhaltsam und informativ über die

Bemessung und Produktion von vorge-spannten Dachbindern.

Bemessung und Betonzusammen -setzung

Am Tag 3 der Veranstaltung sprach M. Sc. JAROSLAV KOHOUTEK von der TU Darmstadt über die Aussteifung vonFertigteilbauten. Dipl.-Ing. MATHIAS

TILLMANN (FDB) informierte in zweiaufeinanderfolgenden Fachvorträgenüber „Ortbetonergänzende Plattenbal-ken“ und die Verbundfuge. Sein zweiterVortrag drehte sich komplett um dieBrandschutzbemessung im Betonfertig-teilbau. Die Grundlagen der Planungund der Zusammensetzung des Betonsist für Fertigteile von besonderer Bedeu-tung. Dr.-Ing. DIETHELM BOSOLD vonder BetonMarketing West GmbH zeigtehier den Seminarteilnehmern die „Ba-sics“ und Besonderheiten auf. Trotz desvorangegangenen „Vortragsmarathons“folgten die Zuhörer bis zur letzten Minu-te sehr interessiert am vierten Tag dem„Endspurt“ bzw. den Ausführungen vonDipl.-Ing. WERNER HOCHREIN, der sei-nen großen praktischen Erfahrungs-schatz unter dem Stichwort Verbindun-gen z. B. über Stabwerke-Konsolen-Auf -lager, Gelenkrahmen-Konstruktionen,Betonscheiben und vieles mehr, mit ih-nen teilte.

Die Veranstaltungen konnten im Blockoder einzeln besucht werden, sie sind alsFortbildung von den Ingenieur- und Ar-chitektenkammern Hessen und Nord-rhein-Westfalen anerkannt.

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Darmstädter Betonfertigteiltage 2013: Vier Tage Fachwissen zum konstruktivenBetonfertigteilbau für Ingenieure und Studierende

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Beton- und Stahlbetonbau 108 (2013), Heft 4 295

BETON- UND STAHLBETONBAU aktuell

Bundesingenieurkammer und VBI star-ten bedeutenden Ingenieurwettbewerb –Ausschreibungsunterlagen ab sofort er-hältlich – Bundesministerium für Ver-kehr, Bau und Stadtentwicklung über-nimmt wiederum Schirmherrschaft

Die Bundesingenieurkammer und derVerband Beratender Ingenieure VBI ha-ben am 12. März 2013 den „DeutschenBrückenbaupreis 2014“ ausgelobt. DasBundesministerium für Verkehr, Bau undStadtentwicklung übernimmt erneut dieSchirmherrschaft und fördert den Preis.Hauptsponsor ist die Deutsche Bahn AG.Der Preis wird alle zwei Jahre in den Ka-tegorien „Straßen- und Eisenbahnbrü-cken“ sowie „Fuß- und Radwegbrücken“für jeweils ein Bauwerk vergeben.

Für den Deutschen Brückenbaupreis2014 können Bauwerke vorgeschlagenwerden, deren Fertigstellung, Umbauoder Instandsetzung zwischen dem1. September 2010 und dem 1. Septem-ber 2013 abgeschlossen worden ist. Eszählt der Tag der bautechnischen Abnah-me. Brücken, die vor dem 1. September

2010 vollendet wurden, kann die Jurynicht mehr berücksichtigen. Einsende-schluss für die Wettbewerbsbeiträge istam 14. September 2013.

Die Bewertung der eingereichten Arbei-ten übernimmt eine aus neun anerkann-ten Brückenbauexperten bestehende Ju-ry. Sie zeichnet die Bauwerke sowie dieIngenieure aus, die an verantwortlicherStelle wesentlichen Anteil am Entstehender Brücke hatten. Pro Kategorie werdenjeweils drei Brückenbauwerke für denPreis nominiert.

Die feierliche Verleihung des „Deut-schen Brückenbaupreises 2014“ findetam 10. März 2014, dem Vorabend des24. Dresdner Brückenbausymposiums,statt. An der Preisverleihung werden er-neut ca. 1 300 Ingenieure sowie namhaf-te Persönlichkeiten aus Politik und Wirt-schaft teilnehmen.

Bundesingenieurkammer und VBI habenden Deutschen Brückenbaupreis 2006ins Leben gerufen und vergeben ihn be-reits zum fünften Mal. 2012 kürte die Ju-

ry die Eisenbahnbrücke über das Scher-kondetal in Thüringen und die Fuß- undRadwegbrücke „Blaue Welle“ in Flöha/Sachsen als Preisträger, die sie aus insge-samt 37 hochkarätigen Wettbewerbsbei-trägen auswählte. Als maßgeblich verant-wortliche Ingenieure erhielten im ver-gangenen Jahr LUDOLF KRONTAL undSTEPHAN SONNABEND sowie FRANK

EHRLICHER die Preisskulptur.

Die Ausschreibungsunterlagen zum„Deutschen Brückenbaupreis 2014“ wer-den unter www.brueckenbaupreis.de ver-öffentlicht. Erhältlich sind die Teilnah-meunterlagen auch unter: DeutscherBrückenbaupreis, c/o Bundesingenieur-kammer, Charlottenstraße 4, 10969 Berlin, Tel.: 030/2534-2900, Fax: -2903,E-Mail: [email protected].

Alle Wettbewerbsbeiträge werden in einer Dokumentation vorgestellt. DieDokumentation zum Deutschen Brückenbaupreis 2012 ist beim VBI, E-Mail: [email protected], für eine Schutz-gebühr von 6 Euro (inkl. MwSt. und Ver-sand) erhältlich.

N A C H R I C H T E N

Deutscher Brückenbaupreis 2014 ausgelobt

Umsätze 2012 erneut gestiegen – Auf-tragslage in vielen Unternehmen gut –Umsatzrenditen nach wie vor unzurei-chend – Fachkräftemangel zunehmendspürbar

Der Verband Beratender Ingenieure VBIhat seine aktuelle Konjunkturumfragevorgelegt. Wie die Auswertung der Befra-gung von 536 Mitgliedern zeigt, ist diekonjunkturelle Lage in der Mehrzahl derbefragten Ingenieurbüros gut bzw. sehrgut. Konkret bezeichnen 12 % (Vorjahr11 %) ihre wirtschaftliche Lage als sehrgut, 46 % als gut (2012 = 49 %), 27 % ver-geben noch ein „befriedigend“ und 8 % ein „ausreichend“. Lediglich 3 % be-werten wie im Vorjahr ihre Lage mitmangelhaft oder ungenügend. Auch derAuftragsbestand stellt sich positiv dar: 54 % bezeichnen die Auftragslage alssehr gut oder gut (Vorjahr 53 %, 2011 =46 %). 26 % verzeichnen noch einen be-friedigenden, 11 % einen ausreichendenBestand.

Die Bilanz des Jahres 2012: 42 % (Vor-jahr 46 %) konnten ihren Umsatz stei-

gern. Bei 33 % (Vorjahr 16 %) blieb erauf Vorjahresniveau, nur 21 % (2012 =32 %) mussten einen Umsatzrückganghinnehmen. Wermutstropfen nach wievor: Die guten Umsätze wirken sich zuwenig auf die Umsatzrenditen aus. Wieim Vorjahr verzeichneten nur 29 % derUmfrageteilnehmer einen Anstieg, 25 %mussten einen Rückgang hinnehmen, bei42 % (Vorjahr 44 %) stagnierten die Um-satzrenditen. Dies belegt erneut, dass die2009 erfolgte Erhöhung der Ingenieur -honorare kaum eine wirtschaftliche Ent-lastung für die Ingenieurbüros gebrachthat.

Konkret nach der HOAI gefragt, sagten52 % der Unternehmen, dass sich die Er-höhung gar nicht auf das Geschäftser-gebnis ausgewirkt habe. Nur 6 % spre-chen von spürbaren Auswirkungen. „Da-her ist es umso wichtiger für den Berufs-stand, dass der Prozess zur Novellierungder HOAI 2009 noch in der laufendenLegislaturperiode abgeschlossen wirdund die sogenannten Beratungsleistun-gen wieder zurück in den verbindlichenTeil der Honorarordnung geführt wer-

den“, unterstrich VBI-Hauptgeschäfts-führer ARNO METZLER bei der Vorstel-lung der aktuellen Konjunkturumfrage.„Wir sind sicher“, so der VBI-Haupt -geschäftsführer, „dass dies in der nächs-ten Konjunkturumfrage positive Auswir-kungen zeigen wird, denn mehr als dieHälfte unserer Mitglieder erwirtschaftenmehr als 75 % ihres Umsatzes im Rah-men der HOAI.“ Bei der Umsatzerwar-tung für 2013 blicken 75 % der Befragtenoptimistisch auf die kommenden Mona-te. 29 % (Vorjahr 20 %) erwarten einenUmsatzanstieg, 42 % (2012 = 56 %) ge-hen von Stabilität aus, 21 % befürchtenähnlich der Situation im vergangenenJahr einen Umsatzrückgang. „Die Bran-che zeichnet sich seit einigen Jahrendurch eine erstaunliche Stabilität aus.Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise istdie Nachfrage nach Leistungen der un-abhängigen Planungsbüros konstant ge-blieben. Zu schaffen macht den Bürosaber der zunehmend spürbare Mangel anqualifizierten Ingenieuren“, kommentiertMETZLER. So setzte sich auch 2012 derseit einigen Jahren vom VBI beobachteteTrend zu steigenden Mitarbeiterzahlen

N A C H R I C H T E N

Ingenieure melden gute konjunkturelle Lage

Page 4: Beton- und Stahlbetonbau aktuell 4/2013

296 Beton- und Stahlbetonbau 108 (2013), Heft 4

BETON- UND STAHLBETONBAU aktuell

aus Industrie und Gewerbe erzielten dieUmfrageteilnehmer im vergangenen Jahr32 % ihrer Umsätze. 34 % der 536 Umfra-geteilnehmer waren 2012 auch erfolg-reich im Ausland tätig.

Im Download-Bereich der VBI-Websitewww.vbi.de finden Sie eine detaillierteund mit Grafiken aufbereitete Übersichtzu den Ergebnissen der VBI-Konjunktur-umfrage 2013.

diesem Hintergrund bereits internationalnach Fachkräften gesucht bzw. planendies für dieses Jahr. Der VBI unterstütztsie dabei mit Assessments in EU-Län-dern.

Viele der VBI-Mitgliedsunternehmen pla-nen und beraten vorwiegend auf dem In-landsmarkt. Hier spielen die Kommunenmit 35 %, Bund und Länder zusammenmit 18 % als Hauptauftraggeber nach wievor die Hauptrollen. Bei Auftraggebern

fort: 31 % der befragten VBI-Mitglieds -büros erhöhten ihre Mitarbeiterzahl(2012 = 32), nur 14 % bauten Stellen ab.In diesem Jahr planen erneut 30 % derUnternehmen Neueinstellungen, ledig-lich 5 % wollen Stellen abbauen.

Allerdings bleibt die Personalbeschaffungschwierig. 67 % der VBI-Mitglieder ge-ben an, vakante Ingenieurstellen nichtschnell und qualifiziert besetzen zu kön-nen. Rund 10 % der Befragten haben vor

„Der Ausbau der Verkehrsinfrastrukturund die Bauvorhaben zur Umsetzung derEnergiewende sind zentrale Aufgabender Bundesregierung. Wir brauchen eineleistungsfähige und innovative Bauwirt-schaft, die an der Lösung unserer Zu-kunftsaufgaben erfolgreich mitarbeitet.Die deutsche Bauwirtschaft hat ihre Er-folgsgeschichte fortgeschrieben und er-neut die ehrgeizigen europäischen Ver-wertungsziele ab 2020 weit übertroffen.Damit leistet sie einen bedeutenden Bei-trag zur Ressourcenschonung und zur effizienten Ressourcennutzung“, sagteRAINER BOMBA, Staatssekretär im Bun-desministerium für Verkehr, Bau undStadtentwicklung, bei der Entgegen -nahme des Monitoring-Berichts „Minera-lische Bauabfälle“ in Berlin.

Seit 1996 veröffentlicht die InitiativeKreislaufwirtschaft Bau, ein Verbund derdeutschen Bauwirtschaft, regelmäßigMonitoring-Berichte mit den Daten zumAufkommen und zum Verbleib minerali-scher Bauabfälle. Der aktuelle Berichtbasiert auf den amtlichen Daten des Jah-res 2010.

„Mineralische Bauabfälle werden heutenahezu vollständig wiederverwertet undim Stoffkreislauf gehalten. Dadurch wer-den nicht nur Deponien entlastet, son-dern vor allem auch Primärrohstoffe ge-schont. 12 Prozent des Bedarfs an primä-rer Gesteinskörnung werden heutedurch Recycling-Baustoffe substituiert“,erläutert der Hauptgeschäftsführer desBundesverbandes Baustoffe – Steine undErden, MICHAEL BASTEN, und verweistdabei auch auf die aktuelle Rohstoffstu-die des Verbandes, in der die Nachfragenach mineralischen Rohstoffen und dasAngebot an Sekundärrohstoffen zwi-schen 2010 und 2030 im Detail analy-

siert werden. „Von den angefallenen186,5 Mio. Tonnen mineralischen Bau-abfällen wurden rund 92 Prozent bzw.171 Mio. Tonnen einer umweltverträgli-chen Verwertung zugeführt. Die höchsteVerwertungsquote wurde mit 98,6 %beim Straßenaufbruch erreicht. Hier ha-ben die Unternehmen mit Erfolg in inno-vative Gewinnungs- und Recyclingtech-nologien investiert“, begründet MICHAEL

KNIPPER, Hauptgeschäftsführer desHauptverbandes der Deutschen Bau -industrie, die aktuellen Verwertungser-folge. „Ihre Einsatzgebiete finden Ersatz-baustoffe hauptsächlich im Straßen-,Erd- und Tiefbau, während Bodenmate -rial im Wesentlichen zur Verfüllung vonAbgrabungen im Zuge von Rekultivie-rungsmaßnahmen eingesetzt wird.“

„Diese Verwertungspraxis hat sich inDeutschland seit über 30 Jahren hervor-ragend bewährt“, betont WOLFGANG

TÜRLINGS, Vorsitzender der Bundesgüte-gemeinschaft Recycling-Baustoffe. „Ausdiesen langjährigen Erfahrungen ist fest-zustellen, dass güteüberwachte RC-Bau-stoffe und Böden nirgendwo zu einerschädlichen Veränderung der Boden-oder Grundwasserqualität geführt haben.“

Besorgt zeigt sich die Bauwirtschaft da-her beim Thema Mantelverordnung, mitder die Verwertung mineralischer Abfäl-le bundeseinheitlich neu geregelt werdensoll. „Auch der aktuelle Entwurf hält denvom Bundesumweltministerium selbstgesteckten Zielen nicht stand. Es ist er-neut nicht gelungen, eine ausgewogeneBalance zwischen den Belangen des Bo-den- und Grundwasserschutzes und ei-ner ressourceneffizienten Kreislaufwirt-schaft herzustellen“, so FELIX PAKLEPPA,Hauptgeschäftsführer des Zentralverban-

des des Deutschen Baugewerbes. „Nochimmer werden mit der Mantelverord-nung die Weichen falsch gestellt undnoch immer erwarten wir das eindeutigeBekenntnis zum Recycling und zur stoff-lichen Verwertung“, bestätigt PETER

KURTH, Geschäftsführender Präsidentdes Bundesverbandes der DeutschenEntsorgungs-, Wasser und Rohstoffwirt-schaft, die kritische Beurteilung des Ver-ordnungsentwurfs. „Andernfalls drohenerhebliche wirtschaftliche und ökologi-sche Konsequenzen, denn die Deponie-kapazitäten in Deutschland reichen beiweitem nicht aus, um auch noch aus derVerwertung in die Beseitigung gedrängteErsatzbaustoffe und Böden aufzuneh-men.“ „Insbesondere die Verfüllungsre-gelungen müssen dringend überarbeitetund mit einem neuen Konzept versehenwerden – auch im Sinne der später zu-ständigen Behörden vor Ort“, ergänztREINHARD FISCHER, Hauptgeschäftsfüh-rer der Bundesvereinigung Recycling-Baustoffe. „Bei der Ersatzbaustoffverord-nung hingegen sind wir schon weiterund hoffen, die noch strittigen Punkteklären zu können.“

„Würde der aktuelle Entwurf der Man-telverordnung umgesetzt, könnten nachBerechnungen der Prognos AG jährlichbis zu 65 Mill. Tonnen Bauschutt undBodenaushub nicht mehr verwertet wer-den, sondern müssten auf die Deponie“,konkretisiert GERHARD PAHL, Geschäfts-führer des Bundesüberwachungsverban-des Recycling Baustoffe. „Es ist an derZeit, dass das Bundesumweltministeriumdie hausintern entwickelten konkurrie-renden Zielvorstellungen zu einem inte-grativen Zielkorridor weiterentwickelt.“„Dabei geht es nicht nur um Zielkonflik-te zwischen dem Ressourceneffizienzpro-gramm und der Mantelverordnung, son-

N A C H R I C H T E N

Das Bundesbauministerium nimmt den aktuellen Monitoring-Bericht der Kreislaufwirtschaft Bau entgegen. Über 90 % aller mineralischen Bauabfällewerden umweltverträglich verwertet

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Beton- und Stahlbetonbau 108 (2013), Heft 4 297

BETON- UND STAHLBETONBAU aktuell

Kreislaufwirtschaft mit nahezu geschlos-senen Stoffkreisläufen. Die Bauwirt-schaft hat hier beachtliche Erfolge vorzu-weisen.“

Die Monitoring-Berichte „MineralischeBauabfälle“ stehen kostenlos im Internetunter www.kreislaufwirtschaft-bau.de zurVerfügung.

Staatssekretär BOMBA erklärte: „Die ge-planten rechtlichen Regelungen müssensich immer an dem derzeitigen effizien-ten und gut austarierten Regelungssys-tem messen lassen. Ausgewogene Rege-lungen und ein Ausgleich aller Interes-sen führen zu guten Lösungen. An diesesPrinzip wird sich die Bundesregierunghalten. Eine effiziente Ressourcennut-zung bedarf weiterhin einer nachhaltigen

dern auch um weitere kontraproduktiveVorgaben, die den Umgang mit minerali-schen Abfällen erheblich erschweren.Wenn einerseits eine funktionierendeKreislaufwirtschaft gefordert wird, kannman nicht andererseits Regelungenschaffen, die den im Baubereich längstetablierten Standard beschädigen“, stelltMICHAEL BASTEN mit Blick auf weiterelaufende Regelungsvorhaben fest.

Rund 40 Prozent der Endenergie wirddurch Gebäude verbraucht. Die Energie-wende kann daher nur gelingen, wennder Energieverbrauch von Gebäuden ge-senkt wird. Gerade bei älteren Gebäudenist eine energetische Modernisierungsinnvoll. Eine Besonderheit stellt dieenergetische Modernisierung von Bau-denkmälern und sogenannter „besonderserhaltenswerter Bausubstanz“ dar. Als„besonders erhaltenswerte Bausubstanz“gelten Bauwerke, die für das Orts- bzw.Straßenbild prägend sind oder im En-semblebereich stehen.

Für Eigentümer ist wichtig, einen Exper-ten an der Hand zu haben, der weiß,welche baulichen oder technischen Maß-nahmen für das jeweilige Gebäude geeig-net sind, um eine wirtschaftliche, nach-haltige, dauerhafte und denkmalgerechteVerbesserung sicherzustellen. Nur bei

der Beauftragung eines entsprechendzertifizierten Energieberaters kann einBauherr von Fördergeldern und günsti-gen Krediten profitieren. Hausbesitzersollten deswegen darauf achten, den Auf-trag für eine energetische Modernisie-rung an einen zertifizierten „Energiebe-rater für Baudenkmale“ zu vergeben.

Der Förderbaustein „EffizienzhausDenkmal“ wurde 2012 vom Bundesver-kehrsministerium und der Kreditanstaltfür Wiederaufbau (KfW) eingeführt.Doch nicht jeder kann und darf Förder-gelder für die energetische Modernisie-rung denkmalgeschützter Gebäude oder„besonders erhaltenswerter Bausub-stanz“ bei der KfW beantragen. Dies dür-fen nur zertifizierte „Energieberater fürBaudenkmale“. Und zertifizierter Ener-gieberater für Baudenkmale wird u. a.,wer sich bei einer zertifizierten Fort -

bildungseinrichtung weitergebildet hat.Die Bayerische Ingenieurekammer-Bauist derzeit die einzige Fortbildungsein-richtung in Süddeutschland, die dieseZertifizierung besitzt. Bundesweit gibt esmomentan nur vier weitere Institute, dieEnergieberater für Baudenkmale ausbil-den dürfen.

Energieberater für Baudenkmale müssenentsprechende Praxiserfahrung nachwei-sen oder eine umfangreiche Schulung ab-solviert haben. Nach erfolgreich abgeleg-ter Prüfung werden sie in die Liste der„Koordinierungsstelle Energieberater fürBaudenkmale“ aufgenommen. Zertifi-zierte Energieberater für Baudenkmalefinden Eigentümer unter folgendemLink: http://www.energieberater-denkmal.de/suche.jsp

N A C H R I C H T E N

Baudenkmale energieeffizient machen

Bundesministerium für Verkehr, Bauund Stadtentwicklung: Brücken undTunnel der Bundesfernstraßen 2012 –Dokumentation;Bundesministerium für Verkehr, Bauund Stadtentwicklung, Ref. Z 25, Haus-druckerei, 2012, 127 S., A 4, kartoniert,mit vierfarbigen Abbildungen und Kon-struktionszeichnungen

Mit dem diesjährigen Informationsband„Brücken und Tunnel der Bundesfern-straßen 2012“ setzt das Bundesministe -rium für Verkehr, Bau und Stadtentwick-lung (BMVBS) seine erfolgreiche Schrif-tenreihe fort und präsentiert im aktuel-len Band wieder zehn interessante undgut gestaltete Bauwerke, davon acht Brü-cken und zwei Tunnel. Den derzeitigenAnforderungen geschuldet, wurde das

Hauptaugenmerk auf die Errichtung vonErsatzneubauten und die Nach rüstungeiner Tunnelbetriebstechnik gelegt.

Im ersten Aufsatz wird der Ersatzneubauder Donaubrücke Günzburg im Zuge derB15 beschrieben. Der schlechte Bauzu-stand der 1948 errichteten Stahlfach-werkkonstruktion erforderte zwischen2009 und 2011 den Bau einer neuenStabbogenbrücke in Stahlverbundbau-weise. Bei der Planung der neuen Brückewurde besonderer Wert auf die Einbin-dung in die hier dicht bewaldete Auen-landschaft an der Donau und die örtli-che Situation der historisch begründetenStadt gelegt. Zur Aufrechterhaltung desVerkehrs wurde die vorhandene Brückezunächst aus ihrer Trasse verschobenund als Behelfsbrücke genutzt. Im Stra-

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Brücken und Tunnel der Bundesfernstraßen 2012

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VERANSTALTUNGSKALENDER

ßenzug wurde sodann die neue Brückeerrichtet und nach deren Fertigstellungder Verkehr wieder freigegeben.

Der zweite Beitrag schildert den Ersatz-neubau des Murrtalviaduktes im Zugeder B14 bei Backnang. Aufgrund des ge-stiegenen Schwerverkehrs genügte dievorhandene Brücke aus schlanken Stahl-bögen und einer aufgeständerten Fahr-bahnplatte nicht mehr den heutigen Belastungsanforderungen. Neben demBauwerk wurde eine neue Brücke ausSpannbeton errichtet, die gestalterischder vorhandenen Brücke entsprach.Nach der Verlagerung des Verkehrs aufden Brückenneubau soll in den nächstenJahren auch das alte Bauwerk durch einen Neubau ersetzt werden.

Im Rahmen des vierstreifigen Ausbauesder B3 wurde bei Argenstein der Bau einer neuen Lahnbrücke erforderlich.Für jede Fahrtrichtung der wichtigenNord-Süd-Verbindung entstand eine300 m lange, vierfeldrige gevoutete Stahl-verbundbrücke. Zur Betonung der Pfei-ler erhielten die Überbauten in diesemBereich Kapitelle und einen hellen Kor-rosionsschutzanstrich.

Im vierten Beitrag wird der Ersatzneu-bau der Mainbrücke Randersacker be-schrieben. Da das vorhandene, einteiligeBauwerk in der Autobahn A3 Spann-stahl mit Spannungsrisskorrosionsgefähr-dung enthielt, wurde der vorzeitigesechsstreifige Neubau der Brücke erfor-derlich. Ein Überbau der neuen Brückemusste in seitlicher Lage neben der vor-handenen Brücke errichtet werden, erbesteht aus einem gevouteten Kasten-querschnitt, der in Mischbauweise vorge-spannt wurde. Nach dem Abbruch desBestandsbauwerkes konnte der zweiteÜberbau mit den zugehörigen Unterbau-ten errichtet werden und, nach Um -legung des Verkehrs, der erste Überbauin Querrichtung verschoben werden.

Der nachfolgende Aufsatz schildert denErsatzneubau der Schnettkerbrücke im

Zuge der A40 bei Dortmund. Die vorhan-dene einteilige Fachwerkbrücke genügtenicht mehr den Verkehrsanforderungenund konnte aufgrund ihres Alters auchnicht mehr wirtschaftlich instandgesetztwerden. Der Ersatzneubau besteht aus jeeinem Stahlverbundkasten für jede Fahrt-richtung, die durch Querträger miteinan-der verbunden wurden. In der Mittelach-se im größten, 132 m langen Brückenfeldwurde ein Bogen errichtet und durchHänger mit den Querträgern verbunden.Am Fußpunkt des Bogens wurden dieBrückenpfeiler als schlanke Dreieckstäbeausgebildet und biegesteif mit den Über-bauten verbunden.

Das sechste Kapitel beinhaltet den Neu-bau der Spreebrücke Bautzen im Zugeder B96. Der Brückenüberbau wurde inLängsrichtung als gevouteter Durchlauf-träger ausgebildet. Auch in Querrichtungwurde der Überbau zwischen den äuße-ren Balken und im Anschnittsbereichder Kragarme ausgerundet. Da als Bau-grund Auelehm anstand, mussten dieUnterbauten tief gegründet werden.

Bei Heidenheim wurde über der A7 eineGrünbrücke errichtet, um dem Wild diegefahrlose Querung der Autobahn zu er-möglichen. Die Brücke besteht aus einer41 m weiten, gewölbeartigen Überbau-schale aus Beton. Um den Verkehr aufder Autobahn nur in geringem Umfangzu beeinträchtigen, wurden zunächstFertigteilbalken und Fertigteilplatten errichtet und auf diesen die Ortbeton-schale ergänzt. Die Bauzeit betrug etwazehn Monate.

Die Instandsetzung der Karolinentalbrü-cke im Zuge der B19/B88 bei Eisenachrunden den Brückenbauteil der Doku-mentation ab. Das Viadukt, das zwi-schen 1939 und 1944 errichtet wurde,stand ursprünglich im Zuge der A4. Mitder Verlegung der Autobahn im BereichHöselberge wurde der Straßenzug zurBundesstraße abgestuft und das unterDenkmalschutz stehende Viadukt umfas-send instandgesetzt.

Die beiden letzten Kapitel beschäftigensich mit dem Tunnelbau. Der 2 715 mlange Saukopftunnel im Zuge der B38bei Weinheim war in den 1980er Jahrenaufgefahren worden. Wegen der schwe-ren Brandereignisse in den letzten Jah-ren wurde 2005 entschieden, die be-triebstechnische Einrichtung des Tunnelsauf der Grundlage der RABT 2006 nach-zurüsten und parallel zum Tunnel einenseparaten Rettungsstollen anzuordnen.Die Arbeiten erfolgten unter teilweiserVollsperrung des Verkehrs, wobei Asbestvorkommen die Arbeiten er-schwerten.

Im letzten Beitrag wird der Bau einesTunnels im Zuge der B535 bei Schwet-zingen beschrieben. Da die vierstreifigeBundesstraße nahe der Wohnbebauungverläuft, wurde zwischen 2008 und 2010aus Lärmschutzgründen der Tunnel inoffener Bauweise erstellt. Der Quer-schnitt wurde als unten offenes Rahmen-bauwerk mit zwei Röhren und Längenvon 650 m und 450 m konzipiert. Dieteilweise offen liegenden Tunnelaußen-wände und die sich anschließendenStützwände wurden kassettenartig durchrote Lärmschutzbekleidungen und Gabionenelemente gestaltet.

Anhand der Auswahl der Beiträge ver-deutlicht das BMVBS wieder, dass sichplanende Ingenieure und Architektenum gute Lösungen bei der Bauwerksge-staltung bemühen und in die Realitätumsetzen. Die beschriebenen Bauwerkezeigen die große Vielfalt der interessan-ten, abwechslungsreichen Aufgaben desStraßenbrückenbaus und runden das Ge-samtbild ab.

Das Heft kann per E-Mail ([email protected]) kostenfrei beim Bürgerser-vice des BMVBS angefordert werden.

Dipl.-Ing. CHRISTOPH SCHMITZ