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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen - Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ Endbericht Forschungsprogramm Projektlaufzeit 01. August 2011 bis 16. November 2012 Aktenzeichen 10.08.17.7-11.30 im Auftrag <Zukunft Bau>, ein Forschungsprogramm des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) bearbeitet von Dr.-Ing. Carmen Schneider, LCEE Life Cycle Engineering Experts GmbH Dipl.-Wirtsch.-Ing. Torsten Mielecke, LCEE Life Cycle Engineering Experts GmbH Dipl.-Wirtsch.-Ing. Sebastian Pohl, LCEE Life Cycle Engineering Experts GmbH

Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen - Erprobung des ... · Sebastian Pohl, LCEE Life Cycle Engineering Experts GmbH. ... Furthermore the operable finalization of the system draft

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“

des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)

Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen - Erprobung des

Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“

Endbericht

Forschungsprogramm

Projektlaufzeit

01. August 2011 bis 16. November 2012

Aktenzeichen

10.08.17.7-11.30

im Auftrag

<Zukunft Bau>, ein Forschungsprogramm des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)

bearbeitet von Dr.-Ing. Carmen Schneider, LCEE Life Cycle Engineering Experts GmbH

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Torsten Mielecke, LCEE Life Cycle Engineering Experts GmbH

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Sebastian Pohl, LCEE Life Cycle Engineering Experts GmbH

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“

Kurzfassung

Einleitung

Das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) wurde originär für Büro- und Verwal-

tungsgebäude (Neubau) entwickelt und schrittweise auf und für andere Gebäudetypolo-

gie erweitert. Zwischenzeitlich liegt für die Gebäudetypologie von Unterrichtsgebäuden

ein Systementwurf vor, der im Rahmen eines Projekts des Fraunhofer-Instituts für Bau-

physik erarbeitet wurde. Das vorliegende Forschungsprojekt hat die Zielsetzung, die Er-

probung dieses Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ zu betreuen und zu

analysieren, um auf Basis der Ergebnisse und Erkenntnisse der in diesem Kontext durch-

geführten Pilotphase eine operable Fertigstellung des Systementwurfs zu realisieren.

Übersicht und Konzept

Das Forschungsprojekt bestand zum ersten in der fachlichen Betreuung und Begleitung

der Nachhaltigkeitskoordinatoren der teilnehmenden Pilotprojekte bei der Erstellung der

Zertifizierungs- und Dokumentationsunterlagen. Auf Basis dieser Unterlagen wurde dann

die Konformitätsprüfung der Pilotprojekte hinsichtlich der Erfüllung der Anforderungen

des Systementwurfs an die Nachhaltigkeitsqualität von Unterrichtsgebäuden durchge-

führt. Die Ergebnisse der Konformitätsprüfung mündeten schließlich in der Vergabe von

Nachhaltigkeitszertifikaten.

Des Weiteren war eine operable Fertigstellung des Systementwurfs ein zweites wesentli-

ches Element des Forschungsprojekts. Dazu waren die Zertifizierungsergebnisse der teil-

nehmenden Pilotprojekte bzw. die aus der entsprechenden Konformitätsprüfung gewon-

nenen Erkenntnisse zur Erstanwendung des Systementwurfs zu analysieren und in Stoß-

richtungen für eine Systemanpassung und -finalisierung zu transformieren. Zentral wa-

ren dabei insbesondere auch die direkten Rückmeldungen der Nachhaltigkeitskoordinato-

ren der teilnehmenden Pilotprojekte.

Drittens umfasste das Forschungsvorhaben abschließend die Dokumentation und Präsen-

tation der gewonnenen Ergebnisse und Erkenntnisse. Diese wurden im Rahmen eines

Abschlussworkshops in Berlin vor- und zur Diskussion gestellt und die Diskussionsergeb-

nisse in einer weiteren Iterationsschleife in die Projektbearbeitung bzw. den Schlussbe-

richt zum Forschungsvorhaben integriert.

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Ergebnisse

Die zentralen Ergebnisse des Forschungsvorhabens gliedern sich einerseits in die Zertifi-

zierungsergebnisse der teilnehmenden Pilotprojekte sowie andererseits die Schlussfolge-

rungen der Systemerprobung und die Ableitung von Stoßrichtungen der Systemfinalisie-

rung (operable Fertigstellung).

Bis zum jetzigen Zeitpunkt liegen die geprüften Bewertungsergebnisse von fünf Pilotpro-

jekten vor, die mehrheitlich ein BNB-Zertifikat in Silber ergeben. Die beiden übrigen Pi-

lotprojekte befinden sich derzeit noch in der Konformitätsprüfung.

Als Basis für die Identifikation von Schlussfolgerungen dienten die eigenen Erfahrungs-

werte bei der Durchführung der erforderlichen Konformitätsprüfungen sowie die Rück-

meldungen der beteiligten Nachhaltigkeitskoordinatoren. Folgende Schlussfolgerungen

konnten aus der Systemerprobung gezogen werden:

Anwendungstauglichkeit des Systementwurfs und Aussagegehalt der generierten

Zertifizierungsergebnisse der Pilotprojekte sind gegeben.

Die Abbildbarkeit verschiedener Gebäudenutzungsformen von Unterrichtsgebäu-

den war in den Bewertungsmethoden einzelner Kriterien des Systementwurfs

noch nicht ausreichend möglich (Spezifität).

Die Bewertungsmaßstäbe einzelner Kriterien wiesen Unschärfen auf, die die ein-

deutige Zuordnung bestimmter Projektcharakteristika zu einer diskreten Bewer-

tungsstufe erschwerten (Selektivität).

Die Beschreibung quantitativer Bewertungsmethoden bzw. von Rechenverfahren

einzelner Kriterien räumte Systemanwendern Interpretationsspielräume bei der

Anwendung der Bewertungsmethoden bzw. Rechenverfahren ein, die die Ergeb-

nisvergleichbarkeit negativ beeinflussen können (Konfiguration quantitativer Be-

wertungsmethoden).

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Die Diagnosen mit identifiziertem Handlungsbedarf wurden in die folgenden korrelieren-

den Stoßrichtungen übertragen, um den Systementwurf „Nachhaltige Unterrichtsgebäu-

de“ abschließend für eine erste marktfähige Version fertigzustellen:

Erhöhung der Spezifität einzelner Bewertungskriterien hinsichtlich der Unter-

schiedlichkeit innerhalb des Nutzungsclusters Unterrichtsgebäude

Adjustierung der Selektivität einzelner Bewertungsmaßstäbe zur Herausarbeitung

unterschiedlicher Nachhaltigkeitsqualitäten

Konfiguration quantitativer Bewertungsmethoden über z.B. textliche Konkretisie-

rung der Beschreibungen

Die entsprechende Überarbeitung der Kriteriensteckbriefe wurde in enger Abstimmung

mit der zuständigen Projektleitung im BBSR sowie im Rahmen eines Workshops ebenfalls

in Abstimmung mit der Arbeitsgruppe „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ und den betei-

ligten Nachhaltigkeitskoordinatoren der teilnehmenden Pilotprojekte realisiert. Die dem-

gemäß finalisierten Kriteriensteckbriefe des Systems „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“

können zukünftig über das Informationsportal Nachhaltiges Bauen unter

http://www.nachhaltigesbauen.de/ abgerufen werden.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 5/184

Abstract

Introduction

The assessment system Nachhaltiges Bauen (BNB) was originally developed for office

buildings (new construction) and adopted for different types of buildings step by step.

Meanwhile a system draft for educational buildings is available. The present research

project is set up to supervise and analyze the first practical test of this system draft

“Nachhaltige Unterrichtsgebäude” in order to use its key findings and results for the

operable finalization. In total seven new construction projekts took part in this test

phase.

Overview and concept

First part of the research project was the professional supervision and technical support

of the sustainability coordinators of the participating pilot projects by preparing the certi-

fication and documentation data. Based on this data the pilot projects’ conformity as-

sessment was implemented regarding their compliance with the requirements of the sys-

tem draft as far as the sustainability quality of educational buildings is concerned. The

results of the conformity assessment finally led to the awarding of sustainability labels.

Furthermore the operable finalization of the system draft was a second basic part of the

research project. Therefore the pilot projects’ results and the key findings of the con-

formity assessment had to be analyzed and transformed into a strategy for the required

adjustment and finalization. Thereby the feedback of the sustainability coordinators of

the participating pilot projects played a highly important role.

Third, the research project included the documentation and presentation of the generat-

ed findings which were discussed during a closing workshop in Berlin. The discussion

results were integrated in the project scope respectively the final report through a final

iteration loop of project work.

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Results

The key findings can be structured in the certification results of the participating pilot

projects and the conclusions of the system testing and their transformation into a strate-

gy of system finalization. Until now five pilot projects were awarded a certificate for sus-

tainable educational buildings and reached majoritarian a BNB-certificate in silver. The

two pilot projects left still suffer from an uncompleted conformity assessment. The iden-

tification of systemic conclusions was based upon the generated experiences by doing

the obligatory conformity assessment as well as the feedback of the participating sus-

tainability coordinators. The following conclusions could be drawn:

The system draft represents a suitable solution and the generated certification re-

sults are significant

The assessment methods of several criteria were not yet able to display different

types of educational buildings adequately (specificity)

The assessment benchmarks of several criteria showed certain blurs which com-

plicated the clear allocation of specific project characteristics to assessment levels

(selectivity)

The description of quantitative assessment or calculation methods left some mar-

gin for interpretation which is able to influence the comparability of results nega-

tively (configuration of quantitative assessment methods)

This diagnosis was transformed into the following strategic approach of finalizing the sys-

tem draft for a first market version:

Increasing the specificity of assessment criteria concering the differences within

the usage cluster of educational buildings

Adjustment of selectivity of assessment benchmarks in order to display different

sustainability qualities

Configuration of quantitative assessment methods by i.e. more precisely narrative

descriptions

The according revision of the assessment criteria was realized by close consultation with

the responsible project coordinator as well as the relevant working group “Nachhaltige

Unterrichtsgebäude” and the participating sustainability coordinators of the pilot projects.

The finalized assessment criteria will be available on internet at

http://www.nachhaltigesbauen.de/.

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Inhaltsverzeichnis

1 Gegenstand des Forschungsvorhabens ............................................................................. 10

2 Projekte in der Pilotphase ................................................................................................. 10

2.1 Allgemeines ........................................................................................................ 10

2.2 BNB_UN_2011_0001 Neubau Lehrsaalgebäude Uckermark Kaserne Prenzlau .......... 11

2.3 BNB_UN_2011_0002 Technologiezentrum Holz, Hamburg ....................................... 13

2.4 BNB_UN_2011_0003 Bildungs- und Gemeinschaftszentrum Neugraben-Fischbeck .... 15

2.5 BNB_UN_2011_0004 Neubau Hörsaal- und Laborgebäude Fachhochschule Erfurt .... 18

2.6 BNB_UN_2011_0005 BBS III Mainz ....................................................................... 20

2.7 BNB_UN_2011_0006 Hörsaal- und Verfügungsgebäude Universität Regensburg ....... 23

2.8 BNB_UN_2011_0007 Romaneum Neuss ................................................................ 24

3 Ergebnisse der Erstanwendung des Systems ..................................................................... 26

3.1 Allgemeines ........................................................................................................ 26

3.2 Die Kriterien der Hauptkriteriengruppe Ökologische Qualität im Einzelnen .................. 27

3.2.1 Die Kriterien der Ökobilanz .................................................................................... 27

3.2.2 Kriterium 1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt ........................................................... 42

3.2.3 Kriterium 1.1.7 Nachhaltige Materialgewinnung/ Holz ............................................... 43

3.2.4 Kriterium 1.2.3 Trinkwasserbedarf und Abwasseraufkommen .................................... 45

3.2.5 Kriterium 1.2.4 Flächeninanspruchnahme ............................................................... 46

3.3 Die Kriterien der Hauptkriteriengruppe Ökonomische Qualität im Einzelnen ................ 48

3.3.1 Kriterium 2.1.1 Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus ..................................... 48

3.3.2 Kriterium 2.1.2 Vandalismusschutz......................................................................... 50

3.3.3 Kriterium 2.2.1 Drittverwendungsfähigkeit ............................................................... 52

3.4 Die Kriterien der Hauptkriteriengruppe Soziale und Funktionale Qualität im Einzelnen . 54

3.4.1 Kriterium 3.1.1 Thermischer Komfort im Winter ........................................................ 54

3.4.2 Kriterium 3.1.2 Thermischer Komfort im Sommer ..................................................... 55

3.4.3 Kriterium 3.1.3 Innenraumlufthygiene ..................................................................... 56

3.4.4 Kriterium 3.1.4 Akustischer Komfort ....................................................................... 58

3.4.5 Kriterium 3.1.5 Visueller Komfort ............................................................................ 60

3.4.6 Kriterium 3.1.6 Einflussnahme des Nutzers ............................................................. 61

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3.4.7 Kriterium 3.1.7 Außenraumqualität ......................................................................... 63

3.4.8 Kriterium 3.1.8 Sicherheit und Störfallrisiken ............................................................ 64

3.4.9 Kriterium 3.1.9 Innenraumqualität........................................................................... 66

3.4.10 Kriterium 3.1.10 Nutzungsflexibilität und Aneignung durch den Nutzer ........................ 67

3.4.11 Kriterium 3.2.1 Barrierefreiheit ............................................................................... 68

3.4.12 Kriterium 3.2.4 Zugänglichkeit................................................................................ 71

3.4.13 Kriterium 3.2.5 Fahrradkomfort .............................................................................. 72

3.4.14 Kriterium 3.3.1 Planungswettbewerb ...................................................................... 73

3.4.15 Kriterium 3.3.2 Kunst am Bau ................................................................................ 74

3.5 Die Kriterien der Hauptkriteriengruppe Technische Qualität im Einzelnen ................... 76

3.5.1 Kriterium 4.1.2 Wärme- und Tauwasserschutz ......................................................... 76

3.5.2 Kriterium 4.1.3 Reinigung und Instandhaltung .......................................................... 76

3.5.3 Kriterium 4.1.4 Rückbau, Trennung und Verwertung ................................................ 77

3.6 Die Kriterien der Hauptkriteriengruppe Prozessqualität im Einzelnen .......................... 79

3.6.1 Allgemeines ........................................................................................................ 79

3.6.2 Kriterium 5.1.1 Projektvorbereitung ........................................................................ 79

3.6.3 Kriterium 5.1.2 Integrale Planung ........................................................................... 80

3.6.4 Kriterium 5.1.3 Optimierung und Komplexität der Planung ......................................... 81

3.6.5 Kriterium 5.1.4 Ausschreibung und Vergabe ............................................................ 83

3.6.6 Kriterium 5.1.5 Schaffung von Voraussetzungen für eine optimale Nutzung und

Bewirtschaftung ................................................................................................... 84

3.6.7 Kriterium 5.2.1 Baustelle / Bauprozess ................................................................... 85

3.6.8 Kriterium 5.2.2 Qualitätssicherung der Bauausführung ............................................. 86

3.6.9 Kriterium 5.2.3 Systematische Inbetriebnahme ........................................................ 87

3.7 Die Kriterien der Hauptkriteriengruppe Standortqualität im Einzelnen ......................... 89

3.7.1 Kriterium 6.1.2 Verhältnisse am Mikrostandort ......................................................... 89

3.7.2 Kriterium 6.1.4 Verkehrsanbindung ........................................................................ 90

3.7.3 Kriterium 6.1.5 Nähe zu nutzungsspezifischen Einrichtungen .................................... 92

3.7.4 Kriterium 6.1.6 Anliegende Medien / Erschließung ................................................... 93

3.8 Fazit der Auswertung von Zertifizierungsergebnissen ............................................... 95

4 Sensitivitätsanalyse der Ergebnisse der Erstanwendung ...................................................... 98

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5 Erstrevision und Finalisierung des Systementwurfs für Unterrichtsgebäude .......................... 100

5.1 Vorbemerkungen ............................................................................................... 100

5.2 Stoßrichtungen der Erstrevision und Finalisierung .................................................. 100

5.3 Weitere Vorbetrachtungen .................................................................................. 110

5.3.1 Rückmeldungen der Nachhaltigkeitskoordinatoren der Pilotprojekte ......................... 110

5.3.2 Definition von Gebäudenutzungsformen ............................................................... 110

5.4 Überarbeitung der Kriteriensteckbriefe .................................................................. 112

5.4.1 Vorbemerkungen ............................................................................................... 112

5.4.2 Hauptkriteriengruppe Ökologische Qualität............................................................ 113

5.4.3 Hauptkriteriengruppe Ökonomische Qualität.......................................................... 130

5.4.4 Hauptkriteriengruppe Soziokulturelle und funktionale Qualität ................................. 140

5.4.5 Hauptkriteriengruppe Technische Qualität ............................................................. 168

5.4.6 Hauptkriteriengruppe Prozessqualität - Kriterium 5.1.2 Integrale Planung ................. 170

5.4.7 Hauptkriteriengruppe Standortqualität ................................................................... 172

5.4.8 Ausblick ............................................................................................................ 176

6 Integration der Ergebnisse des Abschlussworkshops ......................................................... 177

7 Prüfungshandbuch ........................................................................................................ 177

8 Überarbeitung des Internetbeitrags .................................................................................. 178

9 Gegenüberstellung der geplanten und erbrachten Leistungen gemäß Angebot (Arbeitspakete 2,

3 und 4) ....................................................................................................................... 178

10 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis ............................................................................... 180

Anhang A - Bewertungstabellen der Pilotprojekte ..................................................................... 185

Anhang B - Feedback der Nachhaltigkeitskoordinatoren der Pilotprojekte ................................... 186

Anhang C - Externes Feedback ............................................................................................. 187

Anhang D - Finalisierte Kriteriensteckbriefe ............................................................................. 188

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 10/184

1 Gegenstand des Forschungsvorhabens

Gegenstand des Projektvorhabens ist die Betreuung und Auswertung der praktischen

Erprobung des Entwurfs eines Bewertungssystems für die Gebäudekategorie „Unter-

richts-Neubau“. Der Systementwurf, der in einer Pilotphase an sieben vom Auftraggeber

ausgewählten Objekten angewendet werden soll, steht im Internet unter

www.nachhaltigesbauen.de zu Verfügung und stellt eine Systemvariante des BNB-

Systems dar.

Aufgabe des Auftragnehmers ist es, die Nachhaltigkeitskoordinatoren der Pilotprojekte im

Rahmen der Erarbeitung der Zertifizierungsunterlagen zu betreuen und die eingereichten

Projektdokumentationen auf Basis einer eigens entwickelten Musterprüfungsunterlage

auf Konformität zum Systementwurf zu prüfen. Die in der Pilotphase gewonnen Erkennt-

nisse sollen verwendet werden, um das Bewertungssystem operabel fertig zu stellen.

Zum Abschluss des Projektes und nach Abstimmung und Diskussion des Vorschlags für

das zukünftige Bewertungssystem mit dem Auftraggeber und der Arbeitsgruppe "Unter-

richts-Neubau" werden die Ergebnisse des Projekts an den Auftraggeber übergeben. Eine

Präsentation erster Zwischenergebnisse fand auf der Messe Bautec 2012 in Berlin statt.

2 Projekte in der Pilotphase

2.1 Allgemeines

An der Pilotphase nahmen sieben Projekte unterschiedlicher Größe, Komplexität und

Nutzungsstruktur teil (siehe Tabelle 1). Die einzelnen Projekte werden nachfolgend be-

schrieben. Die Ausführungen zu den Einzelprojekten basieren auf den Unterlagen, die

dem Auftraggeber zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Endberichts vorlagen. Sollten bei

Einreichung der Projektunterlagen zur Konformitätsprüfung noch weitere Informationen

vorliegen, werden diese hier in sinnvollem Umfang ergänzt. Bei der Ergänzung wird ins-

besondere Wert auf die Darstellung der Energieversorgung und den energetischen Stan-

dard der Gebäude gelegt, da sich dieser durch Mehrfachwirkung in verschiedenen Krite-

rien stark auf die Zertifikatsstufe auswirkt.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 11/184

Projektkennung Projektname

BNB_UN_2011_0001 Neubau Lehrsaalgebäude Uckermark Kaserne Prenzlau

BNB_UN_2011_0002 Technologiezentrum Holz, Hamburg

BNB_UN_2011_0003 Bildungs- und Gemeinschaftszentrum Neugraben-Fischbeck

BNB_UN_2011_0004 Neubau Hörsaal- und Laborgebäude Fachhochschule Erfurt

BNB_UN_2011_0005 BBS III Mainz

BNB_UN_2011_0006 Hörsaal- und Verfügungsgebäude Universität Regensburg

BNB_UN_2011_0007 Romaneum Neuss

Tabelle 1: Pilotprojekte zur Erprobung des Systementwurfs

2.2 BNB_UN_2011_0001

Neubau Lehrsaalgebäude Uckermark Kaserne Prenzlau

Ansprechpartner:

Bundesamt für Wehrverwaltung (BAWV) - IU7

TRDir Holger Müller

Tel. +49 (228) 121224

[email protected]

Nachhaltigkeitskoordinator: BBSR, Dipl.-Ing. Heidemarie Schütz

BAWV, Dipl.-Ing. Angelika Thur

Tabelle 2: Ansprechpartner und Nachhaltigkeitskoordinator des Projekts 0001

Das Lehrsaalgebäude gehört zur Liegenschaft der Uckermark Kaserne in Prenzlau und

bildet zusammen mit anderen Wirtschafts-, Stabs- und Kammergebäuden das Zentrum

der Liegenschaft. Das zweigeschossige Gebäude (Fertigstellung Juni 2012) hebt sich in

seiner Funktion als Ausbildungsstätte mit neun Lehrsälen von den bestehenden Bauten

der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts als zeitgemäßer Baukörper ab, nimmt

aber die Proportionen der umliegenden Bebauung durch seine architektonische Gliede-

rung in zwei Gebäudeteile plus Mittelzone gut auf. Aufgrund der schlechten Baugrund-

verhältnisse wurde auf eine Unterkellerung verzichtet, entsprechend wurden die haus-

technischen Anlagen als technische Aufbauten in die Dachfläche integriert. Die Erschlie-

ßung des Gebäudes erfolgt behindertengerecht über eine Rampe, zusätzlich ist das Ge-

bäude mit einer Behindertentoilette ausgestattet. Behindertengerechte Parkplätze befin-

den sich in unmittelbarer Nähe des Gebäudes.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 12/184

Die zentralen Ausbildungs- und Lehrräume erstrecken sich entlang der Nordost- und

Südwest-Seite und werden über großzügige Fensterflächen mit Tageslicht versorgt. Die

Belichtung der Erschließungs- und Foyerzonen erfolgt über Glasfassaden. Die Konzeption

des Gebäudes (Erschließung, Fluchtwege, etc.) ermöglicht zudem eine spätere Erweite-

rung in südöstlicher Richtung.

Das Gebäude verfügt über eine Brutto-Geschossfläche von 1564 m², die sich auf zwei

Geschosse verteilen. Die Fassaden des Neubaus wurden als WDVS ausgestaltet, wobei

die Zugangsbereiche eine Betonung durch vertikale Glasfassadenelemente und Vordä-

cher erhielten. Weiterhin erfolgt eine Gliederung der Südwestfassade durch farbige Fa-

serzementplatten, in die die hochformatigen bzw. quadratischen Fenster integriert wur-

den. An der Nordfassade weisen die Fenster eine bandartige Struktur auf. Die baukon-

struktive Struktur des Gebäudes besteht aus tragenden Wandscheiben und Flachdecken

in Stahlbetonbauweise. Nicht tragende Innenwände wurden im Trockenbau realisiert.

Energetisch orientiert sich das Gebäude am Passivhausstandard. Die Gebäudehülle wur-

de demnach hoch gedämmt und luftdicht ausgeführt unter weitgehender Reduzierung

von Wärmebrücken und dem Verzicht auf ein aktives Heizsystem. Kernelement der TGA

in diesem Konzept ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und inklusive Küh-

lung. Die nachstehende Abbildung 1 zeigt eine bildliche Darstellung des beschriebenen

Gebäudes.

Abbildung 1: Entwurf Lehrsaalgebäude Uckermark Kaserne Prenzlau (Bildquelle: Bauherr)

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 13/184

2.3 BNB_UN_2011_0002 Technologiezentrum Holz, Hamburg

Ansprechpartner: Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Schule und Berufsbil-

dung, Amt für Verwaltung, Referat Betriebskosten

Dipl.-Ing. Maren Georges

Hamburger Straße 131, 22083 Hamburg

Nachhaltigkeitskoordinator: Dipl.-Ing. Maren Georges

Tabelle 3: Ansprechpartner und Nachhaltigkeitskoordinator des Projekts 0002

Die Gewerbeschule für Holztechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung, die im Rahmen der

Pilotphase den Titel Technologiezentrum Holz trägt, befindet sind in der Richardstr.1 in

22081 Hamburg. Das Lehrangebot der Gewerbeschule ist weit gefächert. Es reicht von

der Berufsvorbereitung über die berufliche Grundbildung bis zur fachlichen Weiterbil-

dung.

Die Schule besteht aus zwei Gebäudeteilen. Der Altbauteil stammt aus dem Jahre 1958.

Ab 2007 wurde er um einen Neubauteil ergänzt, der im Mai 2011 fertig gestellt wurde. In

der Pilotphase wurde nur der Neubauteil der Gewerbeschule betrachtet. Die Nettoge-

schossfläche nach DIN 277 der neu erstellten Gebäudeerweiterung beträgt 2.928,62 m².

Die Erweiterung umfasst über zwei oberirdische Geschosse sowie ein Zwischengeschoss

und befindet sich über dem Bestand im Erdgeschoss. Die Aufstockung erstreckt sich in U-

Form über dem rechteckigen Bestandsgebäude. Sie hebt sich zudem optisch durch die

Fassadengestaltung von diesem ab. Die Fassadenflächen der Aufstockung wurden mit

Titanzinkblech bekleidet, während das Erdgeschoss eine Bekleidung mit Hilfe von dunk-

len Faserzementplatten erhalten hat. Der Neubau basiert auf einer Pfahlgründung. Diese

ermöglicht eine vollständige Ableitung der vorhandenen Lasten, ohne Belastung von Be-

standsfundamenten.

Als charakteristisches Element der Gewerbeschule können große Lehrräume genannt

werden, die speziell auf das praktische Arbeiten im Unterricht ausgelegt sind. Diese sind

von ihrer Grundfläche deutlich größer als die Klassenräume. So gibt es etwa im EG eine

Werkstatt, in der Holzarbeiten stattfinden können, und auch diverse Lernfeldräume im

Obergeschoss. Zur Präsentation von Werk- und oder Gesellenstücken ist ein Ausstel-

lungsbereich im Gebäude vorhanden. Zum Lehrkonzept gehört es, Abfallstoffe aus dem

Lehrbetrieb soweit wie möglich weiter zu verwenden. In diesem Zusammenhang ist vor-

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 14/184

gesehen, dass die Sägespäne aus der Werkstatt zu Holzbrickets weiterverarbeitet werden

können. Bildliche Darstellungen der Gewerbeschule sind in Abbildung 2 und 3 enthalten.

Auf dem Aluminiumstehfalzdach des Anbaus sind PV-Module angeordnet, auf dem Dach

des Maschinenraums wurde ein Gründach realisiert.

Abbildung 2: Ansicht Nord (Bildquelle: Bauherr)

Abbildung 3: Ansicht West (Bildquelle: Bauherr)

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 15/184

2.4 BNB_UN_2011_0003

Bildungs- und Gemeinschaftszentrum Neugraben-Fischbeck

Ansprechpartner: Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Schule und Berufsbil-

dung, Amt für Verwaltung, Referat Betriebskosten

Dr.-Ing. Raoul Rudloff

Hamburger Straße 131, 22083 Hamburg

Nachhaltigkeitskoordinator: Dr.-Ing. Raoul Rudloff

Tabelle 4: Ansprechpartner und Nachhaltigkeitskoordinator des Projekts 0003

Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um den Neubau einer Schule im Stadtteil Neugra-

ben - Fischbek in Hamburg-Harburg. Dabei entsteht eine Ganztagesschule mit einem

Versammlungsbereich, einer Speisenversorgung als Regenerierküche mit SB-Cafeteria.

In einer abgeteilten Nutzungseinheit wird zudem eine Kindertagesstätte realisiert. Bau-

beginn war im Sommer 2010, die Fertigstellung erfolgte im November 2011.

Das Gebäude wird im Wesentlichen als Schule genutzt, im östlichen Flügel befindet sich

ferner eine KiTa. Der als Schule genutzte westliche Bereich des Neubaus wird 3-

geschossig errichtet und umfasst den hier zu betrachtenden zertifizierten Bereich. Die

Klassenräume befinden siNeuch im 1. und 2. Obergeschoss; im Erdgeschoß befinden sich

die Pausenhalle, die Cafeteria, die Bibliothek und weitere Lehrräume. Im Zentrum des

Gebäudes befindet sich ein über alle Geschosse verlaufender Luftraum, in dem sich zwi-

schen dem 1. und dem 2. Obergeschoss ein Brückenbauwerk, das sogenannte "Forum",

befindet. Die Nettogeschossfläche der Schule nach DIN 277 beträgt 5.713 m².

Die Erschließung des Gebäudes ist für jede Nutzungseinheit getrennt möglich. Der Ein-

gang der Schule befindet sich auf der westlichen, der Eingang zur KiTa auf der nördlichen

Gebäudeseite. Zwischen den beiden Gebäudeflügeln befindet sich der Pausenhof, der

über einen auf der östlichen Seite des "Schulflügels" befindlichen Ausgang erreichbar ist.

Eine Grundrissübersicht ist in Abbildung 4, ein Grundriss in Abbildung 5 dargestellt. Eine

perspektivische Darstellung ist in Abbildung 6 enthalten.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 16/184

Abbildung 4: Grundrissübersicht (Bildquelle: Bauherr)

Abbildung 5: Grundriss EG (Bildquelle: Bauherr)

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 17/184

Abbildung 6: Perspektivische Darstellung des Gebäudes (Bildquelle: Bauherr)

Das Gebäude wurde zum überwiegenden Teil in Stahlbetonweise mit Sichtbetonoberflä-

che errichtet. Im ersten und zweiten Obergeschoss wurden entlang der Fassade Flucht-

balkone angeordnet, welche im ersten Obergeschoss wiederum in Stahlbeton und im

zweiten Obergeschoss mit Stahl ausgeführt wurden. Eine besondere Charakteristik des

Objektes ergibt sich aus der Struktur seiner Nutzer. Da im Gebäude sowohl eine Kinder-

tagesstätte, als auch eine Schule und ein Gemeinschaftszentrum angeordnet sind, muss

es den Anforderungen von Nutzern jeder Altersklasse entsprechen. Besonders im Hin-

blick auf die jüngsten Nutzer der KiTa muss hierbei eine entsprechende Übersichtlichkeit

und Erfassbarkeit des Gebäudes gewährleistet werden, um dem kindlichen Sicherheits-

bedürfnis gerecht zu werden.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 18/184

2.5 BNB_UN_2011_0004

Neubau Hörsaal- und Laborgebäude Fachhochschule Erfurt

Ansprechpartner:

Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr

Herr Schrader

Tel. +49 (361) 3791 310

[email protected]

Nachhaltigkeitskoordinator: Jürgen Norwig

Tabelle 5: Ansprechpartner und Nachhaltigkeitskoordinator des Projekts 0004

Bei diesem Projekt handelt es sich um die Errichtung eines Hörsaal- und Laborgebäudes

für die Fachhochschule Erfurt. Der Neubau (Fertigstellung 2012) wurde in der Leipziger

Straße 77 in Erfurt errichtet und grenzt Nordöstlich an die bestehenden Gebäude der

Hochschule an. Nach deren Sanierung wird der Neubau auch baulich mit den Bestands-

gebäuden verbunden werden. Das Untergeschoss des Neubaus wurde nach Süden hin

abgegraben, sodass sich das Gebäude vom zweigeschossigen zum dreigeschossigen Ge-

werk nach Süden hin entwickelt. Die Südansicht des Gebäudes ist in Abbildung 7 darge-

stellt.

Abbildung 7: Ansicht Süd (Bildquelle: Bauherr)

Der Baukörper wurde aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen sehr kompakt gestaltet.

Zum Zweck einer maximalen Ausnutzung von Tageslicht sieht der Grundriss eine ent-

sprechende Orientierung der Räumlichkeiten vor. So wird der große Hörsaal beispielswei-

se durch die südliche Fensterfront an seiner Längsseite begrenzt. Dies ist aus Abbildung

8 ersichtlich. Im Sinne der Energieeffizienz wurden die Fassade sowie die weiteren Ele-

mente der Gebäudehülle optimal gedämmt. Für räumliche Behaglichkeit sorgt ein De-

ckensystem, über welches die Räume geheizt oder gekühlt werden können. Die Kühlung

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 19/184

der Hörsäle erfolgt zudem über eine Brunnenanlage. Außerdem können diese, wie auch

die Computerpools und die Labore, zusätzlich gelüftet werden. Abbildung 8 zeigt bei-

spielhaft den Hörsaal Süd.

Abbildung 8: Hörsaal Süd (Bildquelle: Bauherr)

Bei der Planung des Gebäudes wurden die Ansprüche verschiedener Nutzergruppen be-

rücksichtigt. So wird durch die großzügige Belichtung der Räume ein Lernen in ange-

nehmer Atmosphäre ermöglicht. Gleichzeitig wird auch auf die Anforderungen der wis-

senschaftlichen Mitarbeiter nach Laboratorien mit entsprechender Ausstattung eingegan-

gen. Eine Besonderheit bieten zudem die flachen Dächer der Hörsäle, die als Dachterras-

se ausgebaut werden können. Die Hauptnutzfläche des Gebäudes nach DIN 277 beträgt

1.009 m² (siehe Abbildung 9).

Abbildung 9: Grundriss (Bildquelle: Bauherr)

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 20/184

2.6 BNB_UN_2011_0005 BBS III Mainz

Ansprechpartner: ./.

Nachhaltigkeitskoordinator: LCEE GmbH, Dipl.-Wirt-Ing. Torsten Mielecke, Dipl.-Wirtsh.-Ing. Sebastian Pohl; Dipl.-Ing. (FH) Kay Helfert

Tabelle 6: Ansprechpartner und Nachhaltigkeitskoordinator des Projekts 0005

Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um einen Erweiterungsneubau der Schule BBS III

Mainz im Stadtteil Hartenberg-Münchfeld, der im Rahmen einer nachhaltigen Sanierung

des gesamten BBS III-Schulkomplexes errichtet wurde (Fertigstellung 2012). Hinsichtlich

der energetischen Qualität wurde der Passivhausstandard angestrebt. Der Ersatzneubau

fügt sich in das städtebauliche Gesamtkonzept der Schule ein und orientiert sich in Form

und Geschossigkeit an den Bestandsgebäuden.

Der Neubau wurde als 5-geschossiges Unterrichtsgebäude mit überwiegend klassischen

Unterrichtsräumen in Form einer 2-hüftigen Anlage mit Mittelflur errichtet. An den Ge-

bäudeenden befinden sich die notwendigen Treppenhäuser mit Ausgängen ins Freie. An

das bestehende Hauptgebäude des BBS III erfolgt der Anschluss über einen bereits vor-

handenen Verbindungsgang, der gleichzeitig einen bislang fehlenden 2. Rettungsweg für

den Altbau darstellt.

Abbildung 10: Ersatz-Neubau BBS III Ansicht Süd-West (Bildquelle: Bauherr)

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 21/184

Abbildung 11: Ersatz-Neubau BBS III Ansicht Nord (Bildquelle: Bauherr)

Das Untergeschoss, in dem auch Klassenräume angesiedelt sind, ist im Sinne der Bau-

ordnung kein Untergeschoss, sondern aufgrund der vorhandenen Tageslichtversorgung

ein oberirdisches Vollgeschoss.

Abbildung 12: Exemplarischer Grundriss des Ersatz-Neubaus BBS III (Bildquelle: Bauherr)

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 22/184

Nutzungen

Die überwiegende Anzahl der Räume sind klassische Unterrichtsräume. Die Verwaltung

befindet sich im 1. OG, da sie später auf das 1. OG im Bestandsgebäude übergreifen soll.

EDV-Räume, die keine Waschbecken benötigen, befinden sich im obersten Geschoss. Der

Fachbereich Visuelles Marketing befindet sich im UG, dort können Arbeitsmaterialien ein-

facher angeliefert werden.

Baukörper

Der Neubau hat eine Grundfläche von etwa 59 m mal 18,5 m. Zum Parkdeck wird ein

Abstand von etwa 2,70 m eingehalten, um Setzungen zu vermeiden und eine Arbeitsflä-

che für die Bauarbeiten zu erhalten. Das Gebäude wird in Stahlbetonskelettbauweise mit

Flachdecken erstellt. Der geringe Stützenabstand ist wegen des schlechten Untergrundes

notwendig, andernfalls wären aufwendige zusätzliche Maßnahmen für die Gründung er-

forderlich gewesen. Aus wirtschaftlichen Gründen ist das Raster von 3,40 m noch einmal

um 20 cm kleiner als in den Bestandsgebäuden. Die Geschosshöhe von 3,57 ist durch

das Bestandsgebäude vorgegeben. Die Klassenräume erhalten aus Gründen der Dauer-

haftigkeit zumeist Trennwände aus Mauerwerk (nicht tragend). Eine spätere Neuauftei-

lung der Klassenräume ist jedoch trotzdem möglich, ein Versetzen der Wände ist statisch

berücksichtigt.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 23/184

2.7 BNB_UN_2011_0006

Hörsaal- und Verfügungsgebäude Universität Regensburg

Ansprechpartner:

Bauamt Regensburg Hochschulbau, Liegenschaftsabteilung LH 3

Wolfram Russ - Abteilungsleiter

Tel : +49 (941) 69856-430

[email protected]

Nachhaltigkeitskoordinator: Baudirektor Thomas Kiermeyer

Tabelle 7: Ansprechpartner und Nachhaltigkeitskoordinator des Projekts 0006

Aufgrund der steigenden Studentenzahlen wurde auf dem Campus der Universität Re-

gensburg ein neues Hörsaalgebäude errichtet. In diesem sind das Institut für Immobili-

enwirtschaft, mehrere Seminarräume, zwei kleinere Hörsäle sowie eine Aula unterge-

bracht. Der Entwurf erfolgte in Anlehnung an die bestehenden Gebäude der Universität

unter Einflechtung moderner Elemente wie Holz- und Glasfassaden. Die Hauptnutzfläche

beträgt insgesamt 3.946 m2. Neben der üblichen Nutzung durch die Universität können

aufgrund der Größe der Aula auch Veranstaltungen wie Messen oder Kongresse ausge-

richtet werde.

Abbildung 13: BNB_UN_2011_0006 Ansicht (Bildquelle: Fotograf Stefan Hanke)

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 24/184

2.8 BNB_UN_2011_0007 Romaneum Neuss

Ansprechpartner: Green Stars Consulting GmbH

Franzstraße 53, 52064 Aachen

Tel. +49 (241) 943024-14

[email protected]

Nachhaltigkeitskoordinator: Dipl.-Ing. Harald Kürschner

Green Stars Consulting GmbH

Tabelle 8: Ansprechpartner und Nachhaltigkeitskoordinator des Projekts 0007

Mit dem Romaneum Neuss ist ein hochmodernes Bildungszentrum entstanden, welches

Einrichtungen der städtischen Musikschule, der Volkshochschule und für das Studienzent-

rum der Fernuniversität Hagen beherbergt. Mit dem Bau des viergeschossigen Gebäudes

mit insgesamt rund 4.650 m² Nutzfläche wurde im April 2010 begonnen, die Fertigstel-

lung ist zwischenzeitlich erfolgt. Es beherbergt insgesamt 47 Unterrichtsräume im ersten

und zweiten Stockwerk.

Im Erdgeschoss befinden sich ein Ensemble- und Veranstaltungsraum, der rund 200 Be-

suchern Platz bietet, und das großzügige Foyer. Daneben gibt es Funktionsräume wie PC-

Räume, ein Studio, eine Lehrküche oder einen Gymnastikraum. Die Verwaltung der drei

Institute wird in das dritte Obergeschoss ziehen.

Bei der Neugestaltung dieses Areals um den ehemaligen Busbahnhof als der letzten Bau-

lücke der Nachkriegszeit sind die Verantwortlichen vor allem hinsichtlich des Denkmal-

schutzes ausgesprochen sorgfältig vorgegangen. Stadtgeschichte sollte gesichert und für

die Öffentlichkeit erlebbar gemacht werden.

Im Hinblick auf seine Gestaltung verbindet das Bauwerk Relikte aus Antike und Mittelal-

ter sowie neuste architektonische und städtebauliche Elemente geschickt miteinander. So

wurden die archäologischen Funde, welche das Grundstück beinhaltet in die Planung in-

tegriert. Bei diesen handelt es sich um die Grundmauern einer römischen Herberge, der

sogenannten Mansio, und um ein Kellergewölbe aus dem 13. bis 15. Jahrhundert. Beide

Denkmäler wurden freigelegt und der Blick darauf ist für Besucher vom Foyer aus mög-

lich.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 25/184

Abbildung 14: Grundriss 1. OG (Bildquelle: Bauherr)

Bei der Planung und bei der Bauausführung wurde auf eine nachhaltige Bauweise beson-

ders Wert gelegt. So sorgt etwa ein Gründach für die Verbesserung des Stadtklimas und

für einen verlangsamten Abfluss des Regenwassers. Auch die Nutzung eines integrierten

Blockheizkraftwerks trägt zur Nachhaltigkeit und Optimierung von Energie- und Betriebs-

kosten bei.

Abbildung 15: Integration der archäologischen Funde (Bildquelle: Bauherr)

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 26/184

3 Ergebnisse der Erstanwendung des Systems

3.1 Allgemeines

Erklärtes Ziel dieses Forschungsprojekts ist die Erprobung des Systementwurfs „Nachhal-

tige Unterrichtsgebäude“ des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen sowie die Finalisie-

rung des Systementwurfs auf Basis der Ergebnisse der Erprobungsphase. Wesentliche

Rückschlüsse können dabei aus den Ergebnissen der Erstanwendung des Systems, d.h.

den Bewertungs- bzw. Zertifizierungsergebnissen der Pilotprojekte gewonnen werden.

Daher werden im Folgenden die Zielerreichung bzw. die Bewertungspunkte der Pilotpro-

jekte in Bezug auf jedes Kriterium des Systementwurfs ausgewertet.

Ist die Zielerreichung bzw. sind die Bewertungspunkte eines bestimmten Kriteriums für

alle Projekte identisch, werden zudem die exakten Werte der Zielgrößen angegeben, um

mögliche Ursachen für die Gleichartigkeit identifizieren zu können. Die Angaben im je-

weils unteren Teil der Tabellen („Durchschnittsergebnis“, “Bestes Ergebnis“, „Schlechtes-

tes Ergebnis“) beziehen sich dabei stets auf die Bewertungspunktzahl.

Für das Projekt 0004 FH Erfurt sind die dargestellten Bewertungen bzw. Ergebnisse z.T.

noch als vorläufig einzustufen, da der Prozess der Konformitätsprüfung aufgrund einer zu

späten Einreichung der Dokumentationsunterlagen noch nicht gänzlich abgeschlossen ist.

Die Bewertungsergebnisse der Pilotprojekte werden im Übrigen in Anhang A als Gesamt-

überblick dargestellt. Nachfolgende Abbildung 16 gibt zusätzlich einen ersten Überblick

über die Bewertungsergebnisse auf Ebene der Hauptkriteriengruppen.

Abbildung 16: Bewertungsergebnisse der Pilotprojekte auf Ebene der Hauptkriteriengruppen

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 27/184

3.2 Die Kriterien der Hauptkriteriengruppe Ökologische Qualität

im Einzelnen

3.2.1 Die Kriterien der Ökobilanz

In der Pilotanwendung wurden die in den Tabelle 9 bis Tabelle 15 bzw. Abbildung 17 bis

Abbildung 31 (siehe nachfolgende Seiten 28 bis 41) dargestellten Bewertungsergebnisse

und -punktzahlen sowie Ökobilanzergebnisse erreicht.

Bei allen untersuchten Pilotprojekten/ Zertifizierungsobjekten wurde das vereinfachte

Rechenverfahren gemäß der zugehörigen BNB-Steckbriefe angewendet. Zwei der Projek-

te (0002 Technologiezentrum Holz, Hamburg sowie 0003 Bildungszentrum Neugraben-

Fischbeck) wählten allerdings eine neue Variante des vereinfachten Rechenverfahrens.

Diese orientierte sich nicht an der Bauteilmethode, sondern basierte auf einer gewerke-

weisen Massenermittlung. Das heißt, im Rahmen der Sachbilanz als Kernbestandteil einer

Ökobilanz wurden die maßgeblichen Bauteile nicht schichtspezifisch modelliert und er-

fasst, sondern die Sachbilanz bestand aus einer gewerkeweisen Auflistung aller maßgeb-

lichen Konstruktions- und Baumaterialien inkl. deren Masse bzw. alternativ und je nach

einschlägiger Bezugseinheit der zugehörigen Ökobilanzdaten deren Fläche oder Kubatur.

Durch diese divergierenden Vorgehensweisen wird insbesondere eine vergleichende Ana-

lyse des Ökobilanz-Bewertungsbestandteils der Konstruktion erschwert. Einige wesentli-

che und grundlegende Aussagen lassen sich jedoch auf Basis der Ergebnisse und einer

Analyse der ökobilanziellen Berechnungen ableiten.

3.2.1.1 Kriterium 1.1.1 Treibhauspotential (GWP)

Bei den Ergebnissen aus Tabelle 9 bzw. Abbildung 17 f. fällt zunächst auf, dass sich die

Projekte aus ergebnisorientierter Sicht in zwei Gruppen clustern lassen. Die Projekte

0001 Uckermark-Kaserne Prenzlau, 0004 FH Erfurt und 0005 BBS III Mainz halten die

Zielwertanforderung des entsprechenden BNB-Steckbriefs ein, während dies für die Er-

gebnisse der übrigen Projekte nicht der Fall ist. Entsprechend erreichen sie Bewertungen

kleiner 100 BP. Im Durchschnitt wird von den Projekten eine Bewertung von 86 BP er-

reicht.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 28/184

Tabelle 9: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.1.1 Treibhauspotential

Hierbei liegen die wesentlichen Ergebnisunterschiede im Bereich der Nutzung bzw. Be-

triebsphase (Abbildung der Energieverbräuche bzw. -bedarfe). Die Spreizung der Ergeb-

nisse in diesem Bereich liegt bei einem Faktor von 2,5. Diese lässt sich unmittelbar auf

die unterschiedlichen Berechnungen gemäß EnEV zu den einzelnen Projekten zurückfüh-

ren.1 Mit Blick auf die Energieausweise ergeben die Ergebnisse insgesamt ein relativ

stimmiges Bild.

Abbildung 17: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.1.1 Treibhauspotential

1 Einen Sonderfall bildet hier der Vergleich zwischen Projekt 0001 und 0005: Gleichwohl die Energiebedarfswer-te sich relativ deutlich unterscheiden, liegen die Ökobilanzergebnisse zum Treibhauspotential sehr dicht beiei-nander. Im Detail liegt dies insbesondere aber an einer im Rahmen der Ökobilanzierung zu Projekt 0005 vorge-nommenen steckbriefkonformen Einpreisung der Relation zwischen NGF laut EnEV-Berechnungen und NGF nach DIN 277.

Nr. 1.1.1 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 100 81 67 100 100 73,8 83

Zielwert 3,99E+01 Konstruktion

(gesamt)

1,01E+01 1,41E+01 1,17E+01 1,45E+01 7,50E+00 9,82E+00 1,32E+01

Referenz-wert 5,70E+01 Nutzung (Betrieb) 1,74E+01 3,19E+01 4,23E+01 2,39E+01 1,70E+01 3,91E+01 3,27E+01

Grenzwert ≥ 7,98E+01 Summe 2,75E+01 4,61E+01 5,39E+01 3,84E+01 2,45E+01 4,89E+01 4,59E+01

86

100

67

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

Projektnr. BNB_UN-

Treibhauspotenzial [kg CO2-Äqu./m²NGFA *a]

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 29/184

Abbildung 18: Ökobilanzergebnisse zu Kriterium 1.1.1 Treibhauspotential

Die Gruppenbildung zwischen den Projekten 0001 und 0005 sowie den übrigen Projekten

hinsichtlich der Bewertungsergebnisse kann insbesondere das Faktum repräsentieren,

dass die Bauvorhaben Prenzlau und Mainz sich planerisch/ energetisch am Passivhaus-

standard orientiert haben. Insofern erscheint auch die Festlegung der

Ziel-, Referenz- und Grenzwerte als stringent und in ihrer Größenordnung anwendungs-

tauglich. Allerdings ließ sich im Rahmen der Ergebnisauswertung nicht exakt analysieren,

worauf die Ergebnisunterschiede im Bereich Konstruktion basieren. Denn die Projekte

weisen grundsätzlich eine sehr ähnliche konstruktive Ausbildung (Stahlbeton) auf. Es ist

zu vermuten, dass die Ergebnisspreizung u.a. aus der unterschiedlichen Fassadengestal-

tung sowie der Gestaltung der Fußbodenaufbauten resultiert.

Allerdings sollte bei einer späteren Praxiseinführung des Bewertungssystems für Unter-

richtsgebäude darauf hingewirkt werden, dass im Rahmen der Ökobilanzierung ein be-

stimmtes Verfahren einheitlich zur Anwendung kommt. Dabei ist die bei zwei Projekten

gewählte massen- bzw. gewerkeorientierte Methodik unter Zeit- und Effizienzgesichts-

punkten eine diskutable Option zum bisher vorherrschenden bauteilorientierten verein-

fachten Verfahren.2

2 Das vom BNB-Steckbrief alternativ beschriebene detaillierte/ vollständige Rechenverfahren einer Ökobilanzie-rung wird in der Praxis bisher insbesondere deshalb nur vereinzelt angewendet, weil es zu einer erheblichen Aufwandssteigerung führt.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 30/184

3.2.1.2 Kriterium 1.1.2 Ozonschichtabbaupotential (ODP)

Die Pilotprojekte erreichen bei Kriterium 1.1.2 durchgängig eine optimale Bewertung von

100 BP. Dabei führen die ökobilanziellen Berechnungsergebnisse der Pilotprojekte aus

Tabelle 10 bzw. Abbildung 20 zu nachstehenden Schlussfolgerungen:

Die Ergebnisspreizung für den Bereich Konstruktion ist mit der Spreizung desselben

Bereichs für Kriterium 1.1.1 Treibhauspotential vergleichbar

Für diesen Bereich sind - neben den Lebensdauern der Bauteile und Konstruktionen -

vor allem die verwendeten Materialien Ergebnis bestimmend. Aufgrund der ähnlichen

konstruktiven Gestaltung der Bauvorhaben und vergleichbaren Lebensdauern lässt die

mit Kriterium 1.1.1 Treibhauspotential vergleichbare Ergebnisspreizung darauf schlie-

ßen, dass sich die Wirkungsindikatoren Treibhauspotential und Ozonschichtabbaupo-

tential hinsichtlich der Materialien gleichförmig/ gleichgerichtet verhalten.

Tabelle 10: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.1.2 Ozonschichtabbaupotential

Abbildung 19: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.1.2 Ozonschichtabbaupotential

Nr. 1.1.2 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 100 100 100 100 100 100 100

Zielwert 3,50E-06 Konstruktion

(gesamt)

3,61E-07 5,39E-07 3,40E-07 4,27E-07 2,12E-07 3,70E-07 5,39E-07

Referenzwert 5,00E-06 Nutzung (Betrieb) 1,58E-06 1,09E-06 1,62E-06 1,55E-06 1,89E-06 2,41E-06 1,11E-06

Grenzwert ≥ 2,50E-05 Summe 1,94E-06 1,63E-06 1,96E-06 1,98E-06 2,10E-06 2,78E-06 1,65E-06

100

100

100

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

Projektnr. BNB_UN-

Ozonschichtabbaupotential [kg Rn-Äqu./m²NGFA *a]

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 31/184

Die Ergebnisspreizung für den Bereich Nutzung ist im Vergleich mit der aus Kriterium

1.1.1 Treibhauspotential deutlich geringer

Gemäß der Berechnungsergebnisse der Ökobilanzen der Projekte ist für den Bereich

Nutzung der Stromverbrauch Ergebnis bestimmend. Für die Projekte 0001 Uckermark-

Kaserne Prenzlau und 0005 BBS III Mainz, die bei Kriterium 1.1.1 noch Bewertungs-

primus waren, wirkt sich hier negativ aus, dass die realisierte Lüftungsanlage ein

maßgeblicher Stromverbraucher ist und zu im Vergleich mit den übrigen Projekten er-

höhten Stromverbrauch und damit höheren ODP-Ergebnissen führt.

Für Projekt 0007 Romaneum Neuss gilt insofern eine Besonderheit, als dass im Rah-

men der Ökobilanz eine Stromgutschrift aufgrund der Energieversorgung durch ein

BHKW angesetzt wurde. Dies reduziert den eigentlich bei den Berechnungen nach

EnEV angesetzten Strombedarf um über 50 %; die Ergebnisse zum ODP sind insoweit

schlüssig und nachvollziehbar. Insgesamt sind die Größenordnungen, Relationen und

Ergebnisrichtungen der Projekte stringent und nachvollziehbar.

Abbildung 20: Ökobilanzergebnisse zu Kriterium 1.1.2 Ozonschichtabbaupotential

Die Ergebnisspreizung insgesamt hält sich in Grenzen, de facto liegen die Projekte

hinsichtlich ihres ODP gemäß Abbildung 20 relativ dicht beieinander (Ergebnissprei-

zung ca. 1,3), lediglich Pilotprojekt 0006 Universität Regensburg stellt einen kleinen

Ausreißer nach oben dar.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 32/184

Nichtsdestotrotz ist es bemerkenswert, dass ausnahmslos alle Projekte im Rahmen

des Kriteriums 1.1.2 Ozonschichtabbaupotential mit optimalen 100 Bewertungspunk-

ten bewertet werden konnten (siehe Abbildung 19). Dies kann als Anzeichen dafür

gewertet werden, dass die Ziel-, Referenz- und Grenzwerte des entsprechenden BNB-

Steckbriefs u.U. im Zuge der Praxiseinführung des BNB-Systems für Unterrichtsge-

bäude adjustiert werden müssen, um aussagekräftigere Ergebnisse zum ODP zu gene-

rieren und die entsprechende Qualität von Gebäuden adäquat abzubilden.

3.2.1.3 Kriterium 1.1.3 Ozonbildungspotential (POCP)

Die Pilotprojekte erreichen auch bei Kriterium 1.1.3 mit Ausnahme der Projekte 0006

Universität Regensburg und 0007 Romaneum Neuss Optimal-Bewertungen von 100 BP.

Dabei lassen die Ökobilanz-Ergebnisse aus Tabelle 11 bzw. Abbildung 22 diese Schluss-

folgerungen zu:

Für den Bereich Konstruktion liegt eine hohe Ergebnisspreizung um den Faktor 6 zwi-

schen Projekt 0007 und 0005 vor

Diese Spreizung konnte nicht mittels einer Detailauswertung untersucht werden, da

die für die Ökobilanz zu Projekt 0007 angewendete Software LEGEP keine Analyse des

Bereichs Konstruktion bzw. der einzelnen Bauteile auf die Ergebnistreiber zulässt. Die

Ergebnisdarstellung zur Ökobilanz des Projekts 0007 war im Detail nicht auswertbar.

Die Bewertungsunterschiede zwischen den Projekten 0001 und 0005 lassen sich ein-

deutig auf die verwendeten Materialien in den Bauteilen Dach (Zinkeindeckung gegen-

über Kiesschüttung), Decken und Fußbodenbeläge (Linoleum gegenüber Kautschuk)

zurückführen.

Analog lassen sich im Übrigen auch die Bewertungsdifferenzen mit den übrigen Pro-

jekten 0002 und 0003 erklären, wobei die Auswertung der Materialität der Bauteile

aufgrund der gewählten Berechnungsalternative über eine Massen- bzw. Gewerkeori-

entierung erschwert wurde.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 33/184

Tabelle 11: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.1.3 Ozonbildungspotential

Die Ergebnisspreizung für den Bereich Nutzung ist demgegenüber deutlich geringer

und passt zu Größenordnung und Relation der Ergebnisspreizung aus Kriterium 1.1.1

Treibhauspotential

Abbildung 21: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.1.3 Ozonbildungspotential

Nr. 1.1.3 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 100 100 100 100 100 93,2 48

Zielwert 1,05E-02 Konstruktion

(gesamt)

3,84E-03 3,35E-03 2,80E-03 5,88E-03 2,06E-03 7,15E-03 1,24E-02

Referenzwert 1,50E-02 Nutzung (Betrieb) 1,82E-03 3,50E-03 4,60E-03 2,48E-03 1,79E-03 3,96E-03 2,95E-03

Grenzwert ≥ 2,10E-02 Summe 5,66E-03 6,85E-03 7,40E-03 8,36E-03 3,85E-03 1,11E-02 1,53E-02

91,6

100

48

Projektnr. BNB_UN-

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Ozonbildungspotential [kg C2H4-Äqu./m²NGFA *a]

Schlechtestes Ergebnis

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 34/184

Abbildung 22: Ökobilanzergebnisse zu Kriterium 1.1.3 Ozonbildungspotential

Insgesamt liegt die Spreizung der Ergebnisse bei einem Faktor von 4, wofür der Aus-

reißer des Projekts 0007 Romaneum Neuss (Bereich Konstruktion) verantwortlich ist.

Hinsichtlich der Problematik der Detailauswertung einer mit der Software LEGEP er-

stellten Ökobilanz siehe bereits oben auf Seite 32.

Festzustellen ist ebenfalls, dass - mit Ausnahme des Ausreißers aus Projekt 0007 -

alle übrigen Projekte die Zielwertanforderungen des BNB-Steckbriefs einhalten können

und mit 100 BP zu bewerten waren (siehe Abbildung 21) bzw. dass das Projekt 0006

Universität Regensburg mit 93,2 nahezu optimal zu bewerten war. Gleichwohl weichen

die Ökobilanzergebnisse der Projekte 0001 bis 0003 gemäß Abbildung 22 deutlich von

denen des Projekts 0005 ab. Hier ist zu diskutieren, ob die Ziel-, Referenz- und

Grenzwerte in ihrer jetzigen Ausprägung bereits adäquat sind oder ob es einer Adjus-

tierung bedarf, um Unterschiede in der ökologischen Qualität von Gebäuden bzw. das

Ozonbildungspotential betreffend herausarbeiten zu können.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 35/184

3.2.1.4 Kriterium 1.1.4 Versauerungspotential (AP)

Ausnahmslos alle Pilotprojekte erreichen hinsichtlich des Versauerungspotentials optima-

le Bewertungsergebnisse von 100 BP. Aus den ökobilanziellen Ergebnissen aus Tabelle

12 und Abbildung 24 lässt sich folgern:

Die Ergebnisspreizung im Bereich Konstruktion liegt bei einem Faktor von 2,5 (bezo-

gen auf Projekt 0007; keine Detail-Auswertung möglich, siehe dazu unter 3.2.1.3)

bzw. 1,5 (bezogen auf Projekt 0002)

Zu den Gründen gelten die entsprechenden Ausführungen unter 3.2.1.3 analog.

Tabelle 12: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.1.4 Versauerungspotential

Abbildung 23: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.1.4 Versauerungspotential

Die Ergebnisspreizung im Bereich Nutzung bewegt sich in dem Spektrum, das bereits

für die vorgenannten Wirkungskategorien der Ökobilanz konstatiert wurde und ist in

Größenordnung und Relation weiterhin stringent

Nr. 1.1.4 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 100 100 100 100 100 100 100

Zielwert 2,17E-01 Konstruktion

(gesamt)

2,32E-02 3,20E-02 2,38E-02 4,63E-02 2,11E-02 2,70E-02 5,17E-02

Referenzwert 3,10E-01 Nutzung (Betrieb) 2,26E-02 3,63E-02 4,85E-02 2,92E-02 2,31E-02 5,20E-02 2,60E-02

Grenzwert ≥ 4,34E-01 Summe 4,58E-02 6,83E-02 7,23E-02 7,55E-02 4,41E-02 7,90E-02 7,77E-02

100

100

100

Projektnr. BNB_UN-

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

Versauerungspotential [kg SO2-Äqu./m²NGFA *a]

Durchschnittsergebnis

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 36/184

Insgesamt liegt eine moderate Spreizung der Gesamtergebnisse von 1,8 (bezogen auf

Projekt 0007) bzw. 1,6 (bezogen auf Projekt 0001) vor

Festzustellen ist ferner, dass alle Projekte die Zielwertanforderungen des BNB-

Steckbriefs einhalten können und mit 100 BP zu bewerten waren (siehe Abbildung

23). Allerdings weichen die Ökobilanzergebnisse der Projekte 0002, 0003 und 0007

gemäß Abbildung 24 deutlich von denen der Projekte 0001 und 0005 ab. Hier ist zu

diskutieren, ob die Ziel-, Referenz- und Grenzwerte in ihrer jetzigen Ausprägung be-

reits adäquat sind oder ob es einer Adjustierung bedarf, um Unterschiede in der öko-

logischen Qualität von Gebäuden bzw. das Versauerungspotential betreffend heraus-

arbeiten zu können.

Abbildung 24: Ökobilanzergebnisse zu Kriterium 1.1.4 Versauerungspotential

3.2.1.5 Kriterium 1.1.5 Überdüngungspotential (EP)

Ein Blick auf Tabelle 13 bzw. die Abbildung 25 f. verdeutlicht, dass hinsichtlich des Über-

düngungspotentials eine dem Versauerungspotential nahezu identische Situation (Grö-

ßenordnungen, Relationen) vorliegt. Die entsprechenden Ausführungen unter 0 können

daher hier analog gelten.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 37/184

Tabelle 13: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.1.5 Überdüngungspotential

Abbildung 25: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.1.5 Überdüngungspotential

Abbildung 26: Ökobilanzergebnisse zu Kriterium 1.1.5 Überdüngungspotential

Nr. 1.1.5 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 100 100 100 100 100 100 100

Zielwert 1,47E-02 Konstruktion

(gesamt)

2,77E-03 4,24E-03 3,11E-03 3,46E-03 2,28E-03 3,30E-03 6,73E-03

Referenzwert 2,10E-02 Nutzung (Betrieb) 2,24E-03 4,25E-03 5,63E-03 3,01E-03 2,21E-03 5,06E-03 2,74E-03

Grenzwert ≥ 2,94E-02 Summe 5,00E-03 8,49E-03 8,74E-03 6,47E-03 4,49E-03 8,36E-03 9,47E-03

100

100

100

Projektnr. BNB_UN-

Schlechtestes Ergebnis

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Überdüngungspotential [kg PO4-Äqu./m²NGFA *a]

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 38/184

3.2.1.6 Kriterium 1.2.1 Primärenergiebedarf nicht erneuerbar (PEne)

Bei einer Auswertung der Tabelle 14 bzw. der Abbildung 27 f. zeigt sich, dass die Bewer-

tungsergebnisse zu Kriterium 1.2.1 bzw. die Größenordnungen und Relationen nahezu

kongruent mit den Bewertungsergebnissen bzw. Größenordnungen und Relationen zu

Kriterium 1.1.1 Treibhauspotential sind.

Daher wird an dieser Stelle auf die entsprechenden Ausführungen unter 3.2.1.1 verwie-

sen.

Tabelle 14: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.2.1 Primärenergie nicht erneuerbar

Abbildung 27: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.2.1 Primärenergie nicht erneuerbar

Nr. 1.2.1 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 100 88 60 66 100 100 100

Zielwert 2,03E+02 Konstruktion

(gesamt)

9,83E+01 8,66E+01 1,03E+02 1,57E+02 7,54E+01 2,59E+01 3,31E+01

Referenzwert 2,90E+02 Nutzung (Betrieb) 7,83E+01 1,35E+02 1,70E+02 1,05E+02 7,73E+01 1,60E+02 1,50E+02

Grenzwert ≥ 4,06E+02 Summe 1,77E+02 2,22E+02 2,73E+02 2,62E+02 1,53E+02 1,86E+02 1,84E+02

87,7

100

60

Durchschnittsergebnis

Projektnr. BNB_UN-

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

Primärenergiebedarf ne[kWh/m²NGFA*a]

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 39/184

Abbildung 28: Ökobilanzergebnisse zu Kriterium 1.2.1 Primärenergie nicht erneuerbar

3.2.1.7 Kriterium 1.2.2 Gesamtprimärenergiebedarf und Anteil er-

neuerbare Primärenergie

Zunächst fällt bei Sichtung der Abbildung 29 f. auf, dass hinsichtlich der Bewertungser-

gebnisse eine klare Gruppenbildung zu Tage tritt. Die beiden Projekte im Passivhaus-

standard sowie Projekt 0007 weisen sehr gute bzw. gute Ergebnisse bei Gesamtprimär-

energiebedarf auf, während die Projekte 0002 und 0003 hier abfallen.

Tabelle 15: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.2.2 Gesamtprimärenergiebedarf und Anteil erneuerbarer Primärenergie

Demgegenüber können diese Projekte allerdings im Bewertungsbereich Anteil erneuerba-

re Primärenergie deutlich aufholen, weil sie mit 16,9 % bzw. 17,6 % einen erheblich hö-

heren Anteil erneuerbarer Primärenergie auf (Nutzung Pelletkessel). Allerdings können

diese Projekte damit die schlechteren Teilbewertungen zum Gesamtprimärenergiebedarf

nur teilweise kompensieren.

Nr. 1.2.2 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 89,4 74 63,3 55 98 75 72,4

Konstruktion

(gesamt)

1,07E+02 1,30E+02 1,12E+02 1,71E+02 8,00E+01 2,92E+01 4,22E+01

Nutzung (Betrieb) 8,43E+01 1,64E+02 2,06E+02 1,11E+02 8,46E+01 1,70E+02 1,59E+02

Summe 1,92E+02 2,94E+02 3,18E+02 2,82E+02 1,65E+02 1,99E+02 2,01E+02

PEe [%] 7,9% 16,9% 17,6% 7,1% 7,1% 8,3% 8,6%

75,30

98

55,0

Gesamtprimärenergiebedarf

[kWh/m²NGFA*a]

Anteil PEe [%]

Projektnr. BNB_UN-

Schlechtestes Ergebnis

Bestes Ergebnis

Durchschnittsergebnis

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 40/184

Insgesamt rücken die Bewertungsergebnisse im Vergleich zum verwandten Kriterium

1.2.1 Primärenergie nicht erneuerbar aber enger zusammen. Die globale Tendenz

- Projekte 0001 und insbesondere 0005 weisen die besten ökobilanziellen Ergebnisse und

Bewertungen auf - bleibt jedoch erhalten. Außerdem scheinen auch für das Kriterium

1.2.2 die Ziel-, Referenz- und Grenzwerte anwendungstauglich und stringent zu sein.

Abbildung 29: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.2.2 Gesamtprimärenergiebedarf und Anteil erneuerbarer Primärenergie

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 41/184

Abbildung 30: Ökobilanzergebnisse zu Kriterium 1.2.2 Gesamtprimärenergiebedarf

Abbildung 31: Ökobilanzergebnisse zu Kriterium 1.2.2 Anteil erneuerbarer Primärenergie

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 42/184

3.2.2 Kriterium 1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt

Die nachstehende Tabelle 16 bzw. Abbildung 32 zeigen die Bewertungsergebnisse bzw. -

punkte der betrachteten Projekte für Kriterium 1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt. Alle

Zertifizierungsprojekte, für die zum jetzigen Zeitpunkt auf Konformität geprüfte Zertifi-

zierungsergebnisse vorliegen, weisen niedrige bis sehr niedrige Bewertungen auf (Bestes

Ergebnis: 25 BP; schlechtestes Ergebnis: 0 BP; im Durchschnitt: 13,33 BP).

Tabelle 16: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt

Abbildung 32: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt

Die Projekte 0001 Uckermark Kaserne Prenzlau und 0007 Romaneum Neuss sind die ein-

zigen Projekte mit einer vollständigen Materialdokumentation und Bewertung und konn-

ten 25 BP erreichen. Im Rahmen der Zertifizierungsprojekte 0002 Technologiezentrum

Holz, Hamburg, 0003 Bildungszentrum Neugraben Fischbeck, 0004 FH Erfurt und 0005

Nr. 1.1.6 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 25 0 10 *) 10 10 25

13,33

25

0

Projektnr. BNB_UN-

Risiken für die lokale

Umwelt

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

Schlechtestes Ergebnis

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 43/184

BBS III Mainz konnten insbesondere aufgrund der besonderen Zeitproblematik nur un-

vollständige und z.T. widersprüchliche Materialdokumentationen erarbeitet werden.

Als weiteres grundsätzliches und allgemeines Problem bei Pilotphasen lässt sich konsta-

tieren, dass die nachträgliche Zertifizierung von Gebäuden zeitlich losgelöst von der Pro-

jektierungs- und Planungsphase zu massiven Problemen bei der Erhebung und Schaffung

der erforderlichen Datengrundlage führt. Die durchweg niedrigen Bewertungen sind vor

allem auf diese beiden Erklärungsmuster zurückzuführen.

3.2.3 Kriterium 1.1.7 Nachhaltige Materialgewinnung/ Holz

Die nachstehende Tabelle 17 bzw. Abbildung 33 zeigen die Bewertungsergebnisse bzw. -

punkte der betrachteten Projekte für Kriterium 1.1.7 Nachhaltige Materialgewinnung/

Holz. Die Zertifizierungsprojekte, für die bisher geprüfte Zertifizierungsergebnisse vorlie-

gen, weisen mittlere (Qualitätsstufe 2, 50 BP, bestes Ergebnis) oder niedrige bzw. sehr

niedrige Bewertungen (Qualitätsstufe 1, 10 BP bzw. keine Qualitätsstufe, 0 BP, schlech-

testes Ergebnis) auf (im Durchschnitt: 24 BP).

Tabelle 17: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.1.7 Nachhaltige Materialgewinnung/ Holz

Am besten schneiden die Projekte 0003 Bildungszentrum Neugraben Fischbeck und 0007

Romaneum Neuss ab, die einen Anteil nachhaltiger/ zertifizierter Hölzer an den Gesamt-

ausführungsmengen von über 50 % nachweisen konnten. Gefolgt werden sie von Projekt

0002 Technologiezentrum Holz, Hamburg (QS 1, 10 BP), für das zumindest der Aus-

schluss der Verwendung tropischer Hölzer durch die Ausschreibungs- und Vergabeunter-

lagen nachweisbar war. Ebenfalls mit 10 BP bewertet werden konnte Projekt 0001

Uckermark-Kaserne Prenzlau. Obwohl hier kein Verwendungsausschluss tropischer oder

borealer Hölzer in den Ausschreibungs- und Vergabeunterlagen nachgewiesen werden

konnte, erschien im Rahmen der Konformitätsprüfung angesichts des mit 40 % nach-

weislich relativ hohen Anteils nachhaltiger Hölzer eine Bewertung gemäß Qualitätsstufe 1

Nr. 1.1.7 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 10 10 50 *) 0 *) 50

24

50

0

Nachhaltige

Materialgewinnung/ Holz

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Projektnr. BNB_UN-

Schlechtestes Ergebnis

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 44/184

angemessen und vertretbar. Für das Projekt 0005 BBS III Mainz war die Herkunft der

verwendeten Holzwerk- und -baustoffe leider nicht mehr nachvollziehbar. Aufgrund des

weiterhin fehlenden Verwendungsausschlusses tropischer oder borealer Hölzer in den

Ausschreibungs- und Vergabeunterlagen war eine Bewertung mit 0 BP zwangsläufig an-

gezeigt.

Abbildung 33: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.1.7 Nachhaltige Materialgewinnung/ Holz

Auch für Kriterium 1.1.7 zeigt sich in Analogie zu Kriterium 1.1.6 Risiken für die lokale

Umwelt erneut die Problematik einer nachträglichen Zertifizierung. Hierdurch konnten die

Anforderungen des entsprechenden BNB-Steckbriefs an Holzwerk- und -baustoffe nicht

optimal im Planungs- und Ausführungsprozess der Baumaßnahmen berücksichtigt wer-

den.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 45/184

3.2.4 Kriterium 1.2.3 Trinkwasserbedarf und Abwasseraufkommen

Die nachstehende Tabelle 18 bzw. Abbildung 34 zeigen die Bewertungsergebnisse bzw. -

punkte für das Kriteriums 1.2.3 Trinkwasserbedarf und Abwasseraufkommen. Die bis

dato prüfbaren Projekte erreichen mittlere (46 BP, schlechtestes Ergebnis) bis hohe Be-

wertungen (86 BP, bestes Ergebnis). Im Durchschnitt wird eine Bewertung von 67 BP

erreicht. Die Berechnungen des maßgebenden Wassergebrauchskennwerts bzw. der Be-

wertung in Relation zu den dynamischen Vergleichswerten eines fiktiven Referenzgebäu-

des wurden mit dem offiziellen Excel-Tool des BNB-Systems für Kriterium 1.2.3 ausge-

führt.

Tabelle 18: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.2.3 Trinkwasserbedarf und Abwasseraufkommen

Abbildung 34: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.2.3 Trinkwasserbedarf und Abwasser-aufkommen

Die Auswertung beginnend mit dem Bewertungsprimus (Projekt 0005 BBS III Mainz)

lässt sich hier feststellen, dass die hohe Bewertung mit 86 Bewertungspunkten bzw. der

berechnete Quotient zwischen Wassergebrauchskennwert und Gebäude bezogenem

Nr. 1.2.3 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 75 60 63 81 86 46 58

67,0

86

46

Trinkwasserbedarf und

Abwasseraufkommen

Projektnr. BNB_UN-

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 46/184

Grenzwert von 0,43 auf zwei Faktoren zurückgeführt werden kann. Erstens liegt der

Trinkwasserbedarf der Mitarbeiter/ Nutzer absolut mit 2.703 m³ bzw. relativ mit 13,55 l

pro Mitarbeiter und Tag am unteren Ende des Ergebnisspektrums. Zweitens trägt die in

Relation zur NGF kleine Dachfläche in Verbindung mit dem ausgeführten Kiesdach zu

einer relativ geringen Menge anfallenden Niederschlagswassers bei, obwohl am Standort

keine Versickerung des Niederschlagswassers umgesetzt wurde.

Ebenfalls eine überdurchschnittliche Bewertung (75 BP, Quotient von 0,50) wurde von

Projekt 0001 Uckermark-Kaserne Prenzlau erreicht. Maßgeblich für dieses Ergebnis war

in erster Linie die Versickerung von Niederschlagswasser auf dem Grundstück.

Außerdem überdurchschnittlich zu bewerten war das Projekt 0004 FH Erfurt (81 BP, Quo-

tient von 0,46), wobei die Versickerung anfallenden Niederschlagswassers auf dem

Grundstück ein wichtiger Faktor für die hohe Bewertung ist.

Die übrigen Projekte weisen ähnliche Bewertungsergebnisse bzw. Quotienten aus Wass-

ergebrauchskennwert und Gebäude bezogenem Grenzwert auf (0,58 bis 0,60). Als aus-

schlaggebende Faktoren sind hier einerseits in Relation zum fiktiven Referenzgebäude

hohe Wasserbedarfe für die Reinigung von Bodenflächen und große Mengen an Nieder-

schlagswasser/ Abwasseraufkommen sowie teilweise ein sehr hoher Trinkwasserbedarf

für die Mitarbeiter/ Nutzer zu nennen.

3.2.5 Kriterium 1.2.4 Flächeninanspruchnahme

Tabelle 19 bzw. Abbildung 35 zeigen die Ergebnisse bzw. Punkte der relevanten Projekte

für das letzte Kriterium des Themenfelds Ökologie 1.2.4 Flächeninanspruchnahme. Die

Ergebnisse lassen sich in zwei Blöcke einteilen: fünf der zertifizierbaren Projekte errei-

chen hohe Bewertungen von 70 BP (bestes Ergebnis), ein Projekt konnte mit 50 BP

(mittleres Ergebnis), eines mit nur 10 BP (schlechtestes Ergebnis) bewertet werden (im

Durchschnitt: 59 BP).

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 47/184

Tabelle 19: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.2.4 Flächeninanspruchnahme

Die Bewertung der Projekte 0001 Uckermark-Kaserne Prenzlau, 0002 Technologiezent-

rum Holz, Hamburg, 0004 FH Erfurt, 0005 BBS III Mainz und 0007 Romaneum Neuss mit

70 BP resultiert daraus, dass es durch die Bauvorhaben zu einer Wiedernutzbarmachung

schwach belasteter Militär- oder Industrieflächen gekommen ist.

Demgegenüber handelt es sich bei Projekt 0003 Bildungszentrum Neugraben Fischbeck

um eine Aufstockung eines Bestandsgebäudes, für die keine zusätzliche Baufläche in An-

spruch genommen werden musste. Im Übrigen wies der Standort des Projekts keine

nennenswerte Schadstoffbelastung auf. Diese Einstufung war keiner Bewertungsstufe

passgenau zuordenbar, vertretbar erschien im Rahmen der Konformitätsprüfung aber

eine Bewertung mit 50 BP (Referenzwert).

Abbildung 35: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.2.4 Flächeninanspruchnahme

Nr. 1.2.4 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 70 70 50 70 70 10 70

59

70

10

Projektnr. BNB_UN-

Schlechtestes Ergebnis

Flächeninanspruchnahme

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 48/184

3.3 Die Kriterien der Hauptkriteriengruppe Ökonomische Qualität

im Einzelnen

3.3.1 Kriterium 2.1.1 Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus

Alle Projekte erreichen ausnahmslos eine optimale Bewertung und unterschreiten die

Zielwertanforderungen des BNB-Steckbriefs teilweise sehr deutlich um bis zu 35 %.

Gleichwohl lässt sich andererseits eine relative Streuung der Berechnungsergebnisse der

Lebenszykluskosten feststellen, für die Summe aller Lebenszykluskosten beträgt diese

1,4 (Herstellung: 1,9; Betriebskosten: 2,4; Instandsetzung: 2,4). Zum einen spielt dabei

eine Rolle, dass bei den Pilotprojekten 0002, 0003 und 0006 für die Berechnung der

Barwerte der Instandsetzung/ Erneuerung die alternative Pauschalierungsmethode für

die KG 300 gewählt wurden und die Ergebnisse dieser Option in den zusätzlich unter-

suchten Vergleichsfällen (Einzelauflistung) stets über den Ergebnissen der Einzelauflis-

tung lagen.

Tabelle 20: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 2.1.1 Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus

Andererseits lässt eine Detailauswertung der Komponenten der Lebenszykluskosten der

Projekte Rückschlüsse zu den Ursachen der Ergebnisspreizung zu (siehe Tabelle 21).

Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 100 100 100 100 100 100 100

Schule Hochschule Einzelauflistu

ng KG 300

Alternativ-

methode KG

300

Alternativ-

methode KG

300

Einzelauflist

ung KG 300

Einzelauflistu

ng KG 300

Alternativ-

methode KG

300

Einzelauflistu

ng KG 300

Zielwert < 2.800 3.050 Herstellung 1495,64 1314,36 885,43 1656,70 1243,55 1318,62 1398,20

Referenzwert

<

3.200 3.450 Betriebskosten 803,63 587,93 691,80 336,71 505,41 646,21 593,63

Grenzwert < 3.600 3.850 Instandsetzung 338,15 390,98 266,48 586,04 246,59 255,78 282,16

Summe 2637,42 2293,27 1843,71 2579,45 1995,55 2220,61 2273,99

100

100

100

Nr. 2.1.1

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

Projektnr. BNB_UN-

Gebäudebez. Kosten im Lebenszyklus[€/m² BGF]

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 49/184

Tabelle 21: Detailauswertung zur Berechnung der Lebenszykluskosten

Abbildung 36: Bewertungspunkte des Kriteriums 2.1.1 Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus

Nr. 2.1.1 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

pro m²

BGF

pro m²

BGF

pro m²

BGF

pro m²

BGF

pro m²

BGF

pro m²

BGF

pro m²

BGF

Barwert

Wasser/Abwasser

124,00 24,00 21,00 42,04 51,00 15,71 46,00

Barwert Energie 254,00 354,00 454,00 189,66 136,00 381,97 346,00

Barwert Reinigung 97,00 95,00 108,00 105,01 112,00 124,97 99,00

Barwert

Instandhaltung KG

300

13,00 9,00 8,00 13,89 9,00 20,06 13,00

Barwert

Instandhaltung KG

400

317,00 106,00 102,00 206,67 200,00 103,49 90,00

Barwert

Instandsetzung KG

300

163,00 295,00 185,00 214,13 108,00 135,80 202,00

Barwert

Instandsetzung KG

400

174,00 96,00 81,00 151,36 137,00 119,98 80,00

Herstellkosten KG

300

1042,00 1043,00 655,00 1190,79 891,00 960,49 1097,00

Herstellkosten KG

400

453,00 271,00 230,00 465,92 352,00 358,14 301,00

Summe 2637,00 2293,00 1844,00 2579,46 1996,00 2220,61 2274,00

Projektnr. BNB_UN-

Gebäudebez. Kosten im

Lebenszyklus

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 50/184

Abbildung 37: Ergebnisse zu Kriterium 2.1.1 Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus

3.3.2 Kriterium 2.1.2 Vandalismusschutz

Die betrachteten Projekte erreichen überwiegend eine optimale Bewertung mit 100 BP,

lediglich das Projekt 0001 fällt hier mit „nur“ 79 BP leicht ab (im Durchschnitt: 96,5 BP;

vgl. Tabelle 22 und Abbildung 38).

Für Projekt 0001 lässt sich in diesem Kontext feststellen, dass hier schlechte Bewertun-

gen für die Indikatoren Emotionsregulation und Haltbarkeit erreicht werden. Hinsichtlich

des Indikators Emotionsregulation wirkt sich insbesondere negativ aus, dass für ein

Lehrsaalgebäude bzw. eine Liegenschaft der Bundeswehr bewertungspositive Elemente

wie Spiel- und Turngeräte im Regelfall nicht realisiert werden, weil dafür de facto kein

Bedarf/ Anlass besteht. Allerdings hätte hier die Option des Kriteriensteckbriefs geltend

gemacht werden können, dass speziell (mit *) gekennzeichnete Maßnahmen des Vanda-

lismusschutzes bei Nichterfüllung trotzdem als erfüllt gewertet werden können, sofern

eine plausible Begründung vorgelegt wird. Diese Möglichkeit wurde im Rahmen der Zerti-

fizierung nicht genutzt.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 51/184

Tabelle 22: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 2.1.2 Vandalismusschutz

Abbildung 38: Bewertungspunkte des Kriteriums 2.1.2 Vandalismusschutz

Analoges lässt sich im Übrigen auch für die Projekte 0002 und 0005 feststellen. Auch hier

ist die Realisierung von emotionsregulierenden Spiel- und Turngeräten für die Nutzungs-

form einer Gewerbe- bzw. Berufsschule nur bedingt relevant. Allerdings können die ge-

nannten Projekte die schlechte Bewertung des Indikators Emotionsregulation durch gute

Bewertungen des Indikators Haltbarkeit zumindest teilweise kompensieren.

Das Projekt 0003 zeigt demgegenüber für den Bereich der Haltbarkeit eine schlechte

Bewertung. Davon ausgehend lassen sich jedoch keine zwingenden Schlussfolgerungen

in Richtung eines eventuell angezeigten Anpassungsbedarfs des BNB-Steckbriefs ablei-

ten. Kompensierend wirkt zudem im konkreten Fall eine hohe Bewertung im Bereich der

Emotionsregulation. Das Projekt 0007 kann durchweg über alle Indikatoren hohe bis sehr

hohe Bewertungen erreichen.

Nr. 2.1.2 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 79 100 100 *) 100 100 100

Punkte 57 59 74 66 86 86

Punkte 10 5 30 15 25 25

Punkte 12 36 17 39 0 39

96,5

100

79

Vandalismusschutz

Projektnr. BNB_UN-

Schlechtestes Ergebnis

Emotionsregulation

Durchschnittsergebnis

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

Haltbarkeit

Bestes Ergebnis

Orientierung und Wegeführung

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 52/184

Insofern wäre der Kriteriensteckbrief faktisch flexibel hinsichtlich verschiedener Gebäu-

denutzungsformen von Unterrichtsgebäuden gewesen und differenziert aus Sicht des

Forschungsnehmers grundsätzlich in ausreichender Form. Allerdings wird die Methodik

von Ausnahmetatbeständen seitens des BBSR sehr kritisch gesehen. Daher wird im

Rahmen der Steckbrief-Finalisierung eine alternative Option zur Gewährleistung der

Steckbrief-Flexibilität angestrebt.

3.3.3 Kriterium 2.2.1 Drittverwendungsfähigkeit

Die Mehrzahl der Projekte erreicht mittlere Bewertungen, allein Projekt 0003 fällt hier mit

39 BP deutlich ab (im Durchschnitt: 56 BP; siehe Tabelle 23).

Tabelle 23: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 2.2.1 Drittverwendungsfähigkeit

Auffällig ist, dass für den Indikator Gebäudetiefe - mit Ausnahme des Projekts 0006 Uni-

versität Regensburg - ausschließlich sehr niedrige Bewertungen erreicht werden. Hier

wäre im Rahmen der Praxiseinführung des BNB-Systems für Unterrichtsgebäude ggf.

eine Anpassung der Bewertungsmethodik zu diskutieren.

Nr. 2.2.1 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 66 59,5 39 *) 53 69 50

Punkte 10 15 10 10 13 12

Punkte 1 4 1 3 10 2

Punkte 15 12,5 4 11 13,5 13

Punkte 21 10 10 10 15 10

Punkte 14 14 14 14 3 5

Punkte 5 4 0 5 14 8

56,0

69

39

Konstruktion

Grundrisse

Gebäudetiefe

Vertikale Erschließung

Projektnr. BNB_UN-

Drittverwendungsfähigkeit

Lichte Raumhöhe

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

Technische Ausstattung

Durchschnittsergebnis

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 53/184

Bei dem Teilkriterium Grundrisse wurde von allen Projekten eine Bewertung von mindes-

tens 10 BP erreicht. Diese ergibt sich in allen Fällen aus dem Vorhandensein von Ret-

tungswegen und Sanitärschächten für jede Nutzungseinheit. Bei Projekt 0001 ist zudem

eine Unterteilung in getrennte Nutzungseinheiten möglich, weswegen 21 BP erreicht

werden. Bei der Konstruktion werden überwiegend 14 BP erzielt. Diese setzen sich je-

weils aus 9 BP für > 80% nicht tragende Innenwänden sowie 5 BP für die Einsetzbarkeit

von Trennwänden zusammen. Darüber hinaus gibt es keine bemerkenswerten Auffällig-

keiten in den Teilbewertungen.

Abbildung 39: Bewertungspunkte des Kriteriums 2.2.1 Drittverwendungsfähigkeit

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 54/184

3.4 Die Kriterien der Hauptkriteriengruppe Soziale und

Funktionale Qualität im Einzelnen

3.4.1 Kriterium 3.1.1 Thermischer Komfort im Winter

Zwischen den Projekten zeigen sich sehr deutliche Bewertungsunterschiede, das Spekt-

rum reicht von minimal 40 BP für Projekt 0006 bis maximal 90 BP für Projekt 0001 bzw.

0004 (im Durchschnitt: 67 BP; vgl. Tabelle 24).

Tabelle 24: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.1 Thermischer Komfort im Winter

Abbildung 40: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.1 Thermischer Komfort im Winter

Nr. 3.1.1 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 90 70 60 90 70 40 50

Punkte 70 40 40 70 40 40 40

Punkte 0 10 10 10 10 0 0

Punkte 10 10 0 10 10 0 10

Punkte 10 10 10 0 10 0 0

67

90

40

Strahlungstemperaturasymetrie und

Fußbodentemperatur

Relative Luftfeuchte

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

Zugluft

Operative Temperatur

Projektnr. BNB_UN-

Thermischer Komfort im

Winter

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 55/184

Bewertungsmaßgeblich ist in erster Linie die Bewertung des Indikators Operative Tempe-

ratur, die im Optimalfall 70 % der Gesamtbewertung repräsentiert. Hier wird nur von den

Projekten 0001 und 0004 die Optimalbewertung von 70 BP erreicht; für alle Projekte

außer 0004 FH Erfurt gilt, dass die Nachweisführung stets durch eine Heizlastberechnung

erfolgte, weil ihr Fensterflächenanteil von kleiner 40 % dies zuließ.

Bemerkenswert ist auch, dass, sofern von einem Projekt bei einem Indikator 0 BP er-

reicht wurden, dies immer darauf zurückzuführen ist, dass gar keine Nachweisführung

erfolgte. Allerdings verteilt sich dieser Fall auf verschiedene Indikatoren und tritt nicht

allein im Rahmen der Bewertung und Dokumentation eines einzigen Indikators auf. Aus

diesem Grund wird hier auch kein Bedarf für eine Adjustage des BNB-Steckbriefs bzw.

seiner Bewertungsmethodik gesehen.

3.4.2 Kriterium 3.1.2 Thermischer Komfort im Sommer

Auch hier zeigen sich in Analogie zum verwandten Kriterium 3.1.1 deutliche Bewertungs-

unterschiede, das Spektrum reicht nun von minimal 25 BP bis zu maximal 90 BP (im

Durchschnitt: 61 BP; siehe Tabelle 25).

Tabelle 25: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.2 Thermischer Komfort im Sommer

Auch hier ist der Indikator der operativen Temperatur bewertungsmaßgeblich, lediglich

Projekt 0004 kann hier die optimale Bewertung von 70 BP erreichen.

Die Ausführungen zu Indikatoren mit einer Bewertung von 0 BP aus 3.4.1 gelten analog

auch für Kriterium 3.1.2 Thermischer Komfort im Sommer.

Nr. 3.1.2 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 85 55 45 90 55 25 75

Punkte 65 25 25 70 25 25 65

Punkte 0 10 10 10 10 0 0

Punkte 10 10 0 10 10 0 10

Punkte 10 10 10 0 10 0 0

61

90

25

Strahlungstemperaturasymetrie und

Fußbodentemperatur

Thermischer Komfort im

Sommer

Operative Temperatur

Zugluft

Relative Luftfeuchte

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

Projektnr. BNB_UN-

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Abbildung 41: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.2 Thermischer Komfort im Sommer

3.4.3 Kriterium 3.1.3 Innenraumlufthygiene

Die Bewertungsergebnisse lassen sich in drei Cluster einteilen. In einem Fall werden 0 BP

erreicht (Projekt 0002), in zwei weiteren Fällen eine mittlere Bewertung von 50 bzw. 59

BP (Projekte 0001, 0007) sowie in drei Fällen (Projekte 0003, 0005 und 0006) hohe Be-

wertungen von größer 85 BP: Pilotprojekt 0001 erreicht 10 Bewertungspunkte (im

Durchschnitt über alle Projekte: 61,55 BP).

Tabelle 26: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.3 Innenraumlufthygiene

Nr. 3.1.3 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 59 0 85 *) 89,3 85,0 51

Punkte 10 0 50 50 50,0 10

Punkte 49 0 35 39,3 35,0 41

61,55

89,3

0Schlechtestes Ergebnis

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Projektnr. BNB_UN-

InnenraumlufthygieneFlüchtige organische Stoffe

Personenbezogene Lüftungsrate

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

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Für Projekt 0002 wurde die Option eines Ersatznachweises für den Indikator der VOC-

Emissionen gewählt, allerdings war die zur Verfügung gestellte Materialdokumentation

lückenhaft und teilweise widersprüchlich. Ein Nachweis der Lüftungsrate erfolgte zudem

nicht.

Abbildung 42: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.3 Innenraumlufthygiene

Für die Projekte 0003, 0005 und 0006 wurden Raumluftmessungen durchgeführt, deren

Ergebnisse die höchsten Anforderungen des BNB-Steckbriefs einhalten konnten, sowie

Nachweise zur erreichten Lüftungsrate vorgelegt.

Gleiches gilt weiterhin für die Projekte 0001 und 0007, wobei im Rahmen der Raumluft-

messung allerdings nur die Einhaltung der Minimalanforderungen des BNB-Steckbriefs

nachgewiesen werden konnte.

Zwischenzeitlich liegen hinsichtlich einer Finalisierung des Kriteriensteckbriefs auch

Rückmeldungen des Arbeitskreises Gesundheitskriterien beim nachhaltigen Bauen (i.R.d.

Innenraumlufthygiene-Kommission IRK) vor. Im Rahmen des Kapitels 5.4 zur Überarbei-

tung und Finalisierung der Kriteriensteckbriefe werden diese Rückmeldungen entspre-

chend aufgenommen.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 58/184

3.4.4 Kriterium 3.1.4 Akustischer Komfort

Die besondere Auffälligkeit der Bewertungsergebnisse dieses Kriteriums liegt sicherlich

darin, dass alle Projekte mit Ausnahme des Projekts 0003 Bildungszentrum Neugraben

Fischbeck (Optimalbewertung mit 100 BP) keine Bewertungspunkte erreichen konnten,

gleichwohl die akustischen Anforderungen des BNB-Steckbriefs grundsätzlich auf norma-

tivem Niveau liegen und der Steckbrief zudem zwischen verschiedenen Raumnutzungsar-

ten (Hörsäle, Klassenräume, Werkstätten, Verkehrsflächen, etc.) differenziert.

Tabelle 27: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.4 Akustischer Komfort

Abbildung 43: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.4 Akustischer Komfort

Nr. 3.1.4 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 0 0 100 *) 0 0 0

Punkte

Punkte

Punkte

Punkte

17

100

0

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

Mischnutzung

Aufenthalt

Verkehrsflächen

Akustischer KomfortUnterrichtsräume

Schlechtestes Ergebnis

Projektnr. BNB_UN-

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 59/184

Der Grund für diese mehrheitlich pessimalen Bewertungsergebnisse liegt im Wesentli-

chen in der Berechnungsvorschrift zur Aggregation der Teilergebnisse zur akustischen

Qualität jeder Raumnutzungsform (siehe Abbildung 44).

Abbildung 44: Ausschnitt aus der Bewertungsvorschrift zum Akustischen Komfort

Das Problem ist, dass die binäre Unterteilung in Mittelwerte B größer gleich oder kleiner

0,9 eine sehr grobe Unterteilung darstellt, weil regelmäßig im Rahmen einer Zertifizie-

rung bzw. einer akustischen Untersuchung von Räumen immer nur ein charakteristischer

Raum exemplarisch für eine Raumnutzungsart analysiert wird. Liegen ferner nur wenige

unterschiedliche Raumnutzungsarten vor, wird die Anzahl n von untersuchten Räumen

sehr klein und ein Ergebnis B von 0,9 oder höher kann nahezu nur bei einer Optimalbe-

wertung aller untersuchten Räume gelingen. Ein Beispiel: ein Zertifizierungsobjekt ver-

fügt über drei maßgebliche Raumnutzungsarten, je Raumnutzungsart wird ein repräsen-

tativer Raum exemplarisch akustisch analysiert. Zwei der untersuchten Räume erfüllen

die Anforderungen des Steckbriefs und erhalten eine Klassifizierung mit Bi = 1, ein Raum

erfüllt die Anforderungen nicht und ist mit Bi = 0 einzustufen. Dann berechnet sich der

Mittelwert B zu (1+1+0)/3 = 2/3 = 0,66 < 0,9, weshalb das Zertifizierungsobjekt für

seine akustische Qualität 0 Bewertungspunkte bekäme. Angesichts der nachgewiesenen

akustischen Qualität von zwei Dritteln der Räume erscheint diese Bewertung nicht ange-

messen und sabotiert die Sinnhaftigkeit eines Kriteriums Akustischer Komfort.

Hier ist bei einer Überarbeitung des Steckbriefs zu diskutieren, ob nicht in abgegrenzter

Form für jede Raumnutzungseinheit Bewertungspunkte vergeben werden sollten, die

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 60/184

dann flächengewichtet zu einer Gesamtbewertung verdichtet werden können. Ergänzend

ist auch zu diskutieren, ob die bisherige Ausgestaltung des Kriteriensteckbriefs, lediglich

zwischen den Bewertungsstufen 0 und 100 Bewertungspunkten zu unterscheiden, mit

der übergeordneten Systematik und Methodik des BNB-Systems einer abgestuften Be-

wertung im Spektrum zwischen 0 und 100 Bewertungspunkten vereinbar ist.

3.4.5 Kriterium 3.1.5 Visueller Komfort

Das Spektrum der Bewertungen reicht für Kriterium 3.1.5 von einer niedrigen Bewertung

(25 BP, Projekt 0002) bis zu mittleren bzw. hohen Bewertungen (50 BP für Projekte 0003

und 0007 bzw. 75 BP für Projekt 0005). Im Durchschnitt werden 53 BP erreicht.

Tabelle 28: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.5 Visueller Komfort

Hinsichtlich der Tageslichtverfügbarkeit des Gesamtgebäudes erreichen die Projekte

0002, 0003, 0005 und 0007 optimale Bewertungen, für die Projekte 0001 und 0006

wurden keine Unterlagen zur Zertifizierung eingereicht. Die pessimalen Bewertungen für

den Indikator der Tageslichtverfügbarkeit der ständigen Arbeitsplätze resultieren eben-

falls daraus, dass hier in den Projekten 0001, 0002, 0006 und 0007 keine Nachweise

eingereicht oder zur Verfügung gestellt wurden. Dies gilt im Übrigen auch für die Mehr-

zahl aller anderen Fälle, in denen ein Indikator mit 0 BP zu bewerten war. Allerdings zei-

gen die Indikatorenbewertungen zu Projekt 0005, dass grundsätzlich alle Elemente der

Bewertungsmethodik des BNB-Steckbriefs für Unterrichtsgebäude anwendungstauglich

sind.

Nr. 3.1.5 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 50 25 60 *) 75 50 60

Punkte 0 15 15 15 0 15

Punkte 0 0 5 15 0 0

Punkte 10 0 15 10 15 15

Punkte 10 10 10 15 10 15

Punkte 10 0 0 10 10 15

Punkte 10 0 5 5 5 0

Punkte 10 0 10 5 10 0

53

75

25

Nachweis der Sichtverbindung nach

außen

Projektnr. BNB_UN-

Visueller KomfortTageslichtverfügbarkeit

Gesamtgebäude

Tageslichtverfügbarkeit ständige

Arbeitsplätze

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

Blendfreiheit Tageslicht

Blendfreiheit Kunstlicht

Lichtverteilung

Farbwiedergabe

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 61/184

Allerdings könnte hinsichtlich des Indikators der Tageslichtverfügbarkeit ständiger Ar-

beitsplätze diskutiert werden, ob dessen büronutzungsspezifische Prägung für ein Bewer-

tungssystem für Unterrichtsgebäude nicht adjustiert werden sollte.

Abbildung 45: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.5 Visueller Komfort

3.4.6 Kriterium 3.1.6 Einflussnahme des Nutzers

Das Bewertungsspektrum reicht von relativ niedrigen Bewertungen für die Projekte 0001

und 0003 (40 respektive 35 BP) bis hin zu hohen Bewertungen für die Projekte 0005,

0006 und 0007 (70 bzw. 80 bzw. 75 BP; im Durchschnitt: 60 BP).

Generell lässt sich festhalten, dass sofern in einem Zertifizierungsobjekt Funktionssteue-

rungen vorhanden sind, diese in den überwiegenden Fällen auch raumweise regelbar sind

(siehe einzelne Indikatorenbewertungen der Projekte in Tabelle 29).

Für Projekt 0003 gilt jedoch der partielle Sonderfall, dass einzelne Komfortfunktionen

nicht variabel sind (z.B. baulicher Sonnenschutz), insofern konnten hier keine Bewer-

tungspunkte erreicht werden. Zudem waren einzelne Nachweise nicht nachvollziehbar.

Dies erklärt die vergleichsweise schlechte Bewertung des Projekts für Kriterium 3.1.6.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 62/184

Tabelle 29: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.6 Einflussnahme des Nutzers

Abbildung 46: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.6 Einflussnahme des Nutzers

Nr. 3.1.6 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 40 60 35 *) 70 80 75

Punkte 10 10 0 10 10 10

Punkte 10 10 0 10 10 10

Punkte 10 10 10 10 10 5

Punkte 0 10 10 10 10 10

Punkte 0 0 0 0 10 10

Punkte 0 10 5 10 10 10

Punkte 10 10 10 10 10 10

Punkte 0 0 0 0 10 10

Punkte 0 0 0 10 0 0

60

80

35

Projektnr. BNB_UN-

Einflussnahme des NutzersLüftung

Sonnenschutz

Blendschutz

Temperaturen währen Heizperiode

Steuerung von Tageslicht

Temperaturen außerhalb

Heizperiode

Steuerung von Kunstlicht

Bedienfreundlichkeit

Pädagogisches Konzept

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 63/184

Fraglich ist jedoch, ob das Teilkriterium „Pädagogisches Konzept“ im Falle von Gebäuden,

die auch der Bildung von Erwachsenen dienen, sinnvoll ist. Ebenso ist eine vollkommene

Einflussnahme von jüngeren Schülern auf die Haustechnik nicht sinnvoll und deswegen

nicht unbedingt als positiv zu bewerten. Zwar kann man am Beispiel der Projekte 0005

und 0007 gut sehen, dass sowohl Einrichtungen für jüngere als auch für erwachsene

Nutzer bei diesem Kriterium gut abschneiden können. Jedoch erhält das Projekt 0007

(Fernuniversität und Volkshochschule) bei der „Bedienfreundlichkeit“ 10 und bei dem

„Pädagogischen Konzept“ 0 Punkte, und das Projekt 0005 (Schule) genau gegenteilig 0

und 10 BP, was obige Ausführungen widerspiegelt.

3.4.7 Kriterium 3.1.7 Außenraumqualität

Für Kriterium 3.1.7 Außenraumqualität zeigt sich eine enorme Bandbreite an Bewer-

tungsergebnissen (minimal: 12 BP, maximal: 100 BP, im Durchschnitt: 73 BP). In Tabel-

le 30 fällt insbesondere auf, dass v.a. die Projekte mit den Nutzungsformen Gewerbe-

bzw. Berufsschule oder Sondernutzungen wie FH/ Volkshochschule in der Bewertung

teilweise stark abfallen.

Tabelle 30: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.7 Außenraumqualität

Für die Projekte 0002, 0005 und 0007 liegt dies beispielsweise daran, dass in derartigen

Unterrichts- bzw. Schulkomplexen keine Spiel- und Bewegungsflächen/ -möglichkeiten

realisiert werden, weil der Bedarf seitens der Gebäudenutzer gar nicht gegeben ist. Das

Kriterium orientiert sich insgesamt zu stark an Schulen für jüngere Schüler. Beispielswei-

se sind Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten bei Einrichtungen zur Erwachsenenbildung

eher irrelevant. Hieraus ergibt sich für Kriterium 3.1.7 ein erheblicher Bedarf der Anpas-

Nr. 3.1.7 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 83 12 100 *) 77 100 68

Punkte 15 0 13 0 15 0

Punkte 63 7 124 57 74 53

Punkte 5 5 10 5 10 15

Punkte 0 0 10 15 10 0

73

100

12

Zuordnung von Freizeitbereichen zu

Funktionen im Gebäude

Vielseitigkeit der Sitzmöglichkeiten

Ausstattung

AußenraumqualitätAnzahl und Vielfalt der Spiel- und

Bewegungsmöglichkeiten

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

Projektnr. BNB_UN-

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 64/184

sung des Steckbriefs an unterschiedliche Nutzungsformen, um Unterrichtsgebäude be-

stimmter Nutzungsformen nicht gegenüber den Standard-Nutzungsformen wie Grund-

und weiterführenden Schulen zu benachteiligen.

Abbildung 47: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.7 Außenraumqualität

Die häufig auftretende Pessimal-Bewertung des Indikators Vielseitigkeit der Sitzmöglich-

keiten mit 0 BP ist in jedem auftretenden Fall darauf zurückzuführen, dass überhaupt

kein Nachweis erbracht worden ist.

3.4.8 Kriterium 3.1.8 Sicherheit und Störfallrisiken

Für den ersten Indikator des Subjektiven Sicherheitsempfindens können die Projekte

überwiegend hohe Bewertungen von 40 BP erreichen. Positiv wirkt sich u.a. aus, dass

Schulen mittlerweile oftmals mit Hausalarm-Systemen ausgerüstet werden und dass die

betreuenden Hausmeister in vielen Fällen auf dem Schulgelände wohnen und somit auch

außerhalb der gewöhnlichen Unterrichtszeiten ansprechbar sind. Eine Ausnahme hin-

sichtlich der hohen Bewertungen bildet lediglich Projekt 0007, dort wurde lediglich eine

übersichtliche Wegführung nachgewiesen.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 65/184

Tabelle 31: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.8 Sicherheit und Störfallrisiken

Für den 2. Indikator Reduktion des Schadensausmaßes fokussierten die Projekte mehr-

heitlich auf Betriebsanweisungen im Brandfall. Insbesondere Evakuierungs- und Ret-

tungspläne waren in einigen Fällen zwar in der Erarbeitung, konnten aber noch nicht de-

finitiv nachgewiesen werden. Hier zeigt sich erneut die besondere Problematik einer

nachträglichen Zertifizierung bzw. einer zeitlichen Restriktion bei der Durchführung der

Nachhaltigkeitszertifizierung.

Abbildung 48: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.8 Sicherheit und Störfallrisiken

Nr. 3.1.8 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 65 40 50 *) 65 65 35

Punkte 40 40 40 40 40 10

Punkte 25 0 10 25 25 25

53

65

35

Projektnr. BNB_UN-

Sicherheit und StörfallrisikenSubjektives Sicherheitsempfinden

und Schutz vor Übergriffen

Reduktion des Schadensausmaßes

im Fall von Schadensereignissen

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 66/184

3.4.9 Kriterium 3.1.9 Innenraumqualität

Festzustellen ist eine Clusterung der Bewertungsergebnisse in zwei Bereiche: zwei Pro-

jekte (0003 und 0007) erreichen optimale Bewertungen von 100 BP, die übrigen Projekte

fallen in ihrer Bewertung zum Teil deutlich ab auf bis zu 37 CP (im Durchschnitt: 72,63

BP). Hauptgrund für das große Ergebnisspektrum ist, dass die optimal bewerteten Pro-

jekte hohe Punktzahlen bei Indikator Aufenthaltsqualität der Erschließungsflächen erhal-

ten haben, weil sie viele Ausstattungselemente in den Erschließungsflächen aufweisen.

Diesen Rückstand können die schlechter bewerteten Projekte im Rahmen der übrigen

Indikatoren nicht mehr aufholen.

Tabelle 32: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.9 Innenraumqualität

Abbildung 49: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.9 Innenraumqualität

Nr. 3.1.9 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 64 37 100 *) 47,8 87 100

Punkte 40 9 65 9 36 55

Punkte 0 10 36,4 12,8 20,0 16

Punkte 0 0 20 0 20 30

Punkte 24 18 5 26 11 11

72,63

100

37

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

Aufenthaltsqualität der

Erschließungsflächen

Außenwandöffnungen in

Unterrichtsräumen

Innenraumqualität

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

Innere Sichtbeziehungen

Integrierte gestalterische

Konzeption

Projektnr. BNB_UN-

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 67/184

Auffällig ist weiterhin, dass für die Indikatoren Außenwandöffnungen und innere Sichtbe-

ziehungen mehrheitlich nur sehr geringe Bewertungen erreicht werden. Hier wäre im

Zuge der Praxiseinführung des BNB-Systems für Unterrichtsgebäude zu diskutieren, ob

das Anforderungsniveau der Bewertungsmethodik adäquat gewählt worden ist.

Vereinzelt traten im Rahmen der Zertifizierung der Projekte auch zeitliche Restriktionen

auf, wodurch bestimmte Nachweise bzw. Dokumente nicht rechtzeitig geliefert werden

konnten (z.B. bei Projekt 0003 für den Indikator Integrierte gestalterische Konzeption).

3.4.10 Kriterium 3.1.10 Nutzungsflexibilität und Aneignung durch den Nutzer

Hinsichtlich des Spektrums der Bewertungsergebnisse lassen sich die gleichen Charakte-

ristika identifizieren wie zuvor für Kriterium 3.1.9, die entsprechenden Ausführungen

können daher hier analog gelten.

Tabelle 33: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.10 Nutzungsflexibilität und Aneignung durch den Nutzer

Zu beachten ist, dass die teilweise niedrigen Bewertungen für den Indikator Mitgestal-

tung der Freiflächen daraus resultieren, dass die Anforderungen des Indikators für die

betreffende Nutzungsform (z.B. für Projekt 0001, Bundeswehr-Liegenschaft) nicht erfüll-

oder anwendbar waren. Hieraus ergibt sich ein Anpassungsbedarf der BNB-

Kriteriensteckbriefs und seiner Bewertungsmethodik.

Nr. 3.1.10 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 42 59 100 *) 32 100 100

Punkte 7 0 28 21 14 7

Punkte 14 14 42 0 42 42

Punkte 11 11 0 11 22 11

Punkte 10 34 34 0 40 44

72

100

32Schlechtestes Ergebnis

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

Multifunktionsräume

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Projektnr. BNB_UN-

Nutzungsflexibilität und

Aneignung durch Nutzer

Mitgestaltung der Freiflächen

Aneignung der Verkehrs-/

Erschließungsflächen

Mitgestaltung der Lernräume

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 68/184

Abbildung 50: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.10 Nutzungsflexibilität und Aneignung durch die Nutzer

3.4.11 Kriterium 3.2.1 Barrierefreiheit

Nur eines der betrachteten Projekte kann bei Kriterium 3.2.1 Barrierefreiheit eine opti-

male Bewertung mit 100 BP erreichen (minimal: 0 BP, maximal: 100 BP, im Durch-

schnitt: 54 BP).

Tabelle 34: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.2.1 Barrierefreiheit

Einen wesentlichen Grund dafür stellt die Umstellung des normativen Bezugs von der

alten DIN 18024 auf die nun geltende DIN 18040 dar. Die Anforderungen des Kriteriums

waren für die Mehrzahl der betrachteten Projekte bei der Bewertung ihrer Barrierefreiheit

eine besondere Problemstellung.

Nr. 3.2.1 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 50 0 75 *) 50 100 50

54

100

0

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

Barrierefreiheit

Projektnr. BNB_UN-

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 69/184

Abbildung 51: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.2.1 Barrierefreiheit

Der in der Konformitätsprüfung angewendeten Bewertungsargumentation liegt allerdings

eine bestimmte Interpretation des BNB-Steckbriefs und seiner Bewertungsmaßstäbe zu-

grunde. Dieser fordert nämlich für die Bewertungsstufen 75 BP und höher, dass erstens

die öffentlich zugänglichen Bereiche eines Gebäudes nach DIN 18040-1 barrierefrei sind

sowie zweitens mindestens 75 % bzw. 95 % der Unterrichtsflächen/ Arbeitsstätten den

Anforderungen der DIN 18040-1 entsprechen. Die DIN 18040-1 postuliert aber gar keine

Anforderungen der Barrierefreiheit an Unterrichtsflächen/ Arbeitsstätten, sie schließt die-

se Flächen vielmehr expressis verbis aus ihrem Anwendungsbereich aus. Faktisch exis-

tieren somit nach DIN 18040-1 keine Anforderungen an die Barrierefreiheit von Unter-

richtsflächen/ Arbeitsstätten.

Insofern wendet die oben beschriebene Bewertungsargumentation die Anforderungen der

DIN 18040-1 entgegen deren Anwendungsbereich analog auf Unterrichtsflächen/ Ar-

beitsstätten an. Zur Klarstellung und Konkretisierung müsste der Steckbrief - sofern die

geschilderte Bewertungsargumentation zukünftig Bestand haben soll - explizit ausführen,

dass die Anforderungen für Unterrichtsflächen/ Arbeitsstätten analog der DIN 18040-1

gelten sollen oder hilfsweise Unterrichtsflächen/ Arbeitsstätten als öffentlich zugängliche

Bereiche definiert werden.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 70/184

Es muss bei der Finalisierung des BNB-Steckbriefs jedoch außerdem berücksichtigt wer-

den, dass die DIN 18040-1 sehr allumfassend hinsichtlich verschiedener Gebäudenut-

zungsformen sowie Barrierefreiheitsanforderungen an unterschiedliche Gebäudetypen

bzw. der Abbildung prinzipiell möglicher (körperlicher) Beeinträchtigungen der Gebäude-

nutzer ausgestaltet ist. Das heißt, im Einzelfall kann eine bestimmte Anforderung der

DIN 18040-1 für das betrachtete Gebäude aufgrund seiner Nutzungsform oder der be-

sonderen Nutzerzusammensetzung gar nicht einschlägig sein. Die Norm formuliert dazu

unter 1 Anwendungsbereich, dass „bei Bauvorhaben für spezielle Nutzergruppen […] zu-

sätzliche oder andere Anforderungen notwendig sein“ können. Es ist also möglich, dass

ein optimal an die individuellen Gegebenheiten und Anforderungen angepasstes Gebäude

bei strenger Normauslegung nicht konform zur DIN 18040-1 ist.

Es kann nicht im strategischen Interesse eines Bewertungssystems sein, Gebäude, die

optimal an ihre individuellen Anforderungen angepasst sind, bewertungstechnisch zu

diskreditieren, nur weil die allgemeingültigen/ allumfassenden, im Einzelfall aber gar

nicht relevanten Anforderungen der DIN nicht eingehalten werden. Hier ist zu diskutie-

ren, inwiefern diesem Umstand durch eine Anpassung der Bewertungsmaßstäbe des

BNB-Steckbriefs Rechnung zu tragen ist.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 71/184

3.4.12 Kriterium 3.2.4 Zugänglichkeit

Die betrachteten Projekte schöpfen das Spektrum möglicher Bewertungen maximal aus,

im Durchschnitt werden 77,1 BP erreicht (siehe Tabelle 35, Abbildung 52).

Tabelle 35: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.2.4 Zugänglichkeit

Abbildung 52: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.2.4 Zugänglichkeit

Dabei kommt die pessimale Bewertung des Projekts 0001 allerdings allein deshalb zu-

stande, weil die Anforderungen der Bewertungsmethodik des Kriteriums auf ein aus Si-

cherheitsgesichtspunkten sensibles Gebäude bzw. Standort wie eine Bundeswehr-

Liegenschaft schlichtweg nicht sinnvoll anwendbar sind. Das Kriterium sollte daher ideal-

erweise situativer und individueller auf Besonderheiten verschiedener Nutzungsformen

eingehen, sodass auch für Sonderfälle wie Projekt 0001 grundsätzlich eine gute Bewer-

tung möglich wird.

Nr. 3.2.4 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 0 60 100 100 84 96 100

Punkte 0 48 60 96 60 72 72

Punkte 0 12 24 12 0 0 24

Punkte 0 0 24 24 24 24 24

77,1

100

0

Bestes Ergebnis

Identifikation

Projektnr. BNB_UN-

ZugänglichkeitGrundsätzliche Zugänglichkeit

Zugänglichkeit der Freiflächen

Durchschnittsergebnis

Schlechtestes Ergebnis

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 72/184

3.4.13 Kriterium 3.2.5 Fahrradkomfort

Sowohl auf Gesamtbewertungs- als auch auf Bewertungsebene der Indikatoren lässt sich

eine erhebliche Ergebnisspreizung feststellen. Optimal werden 90 BP, pessimal 0 BP er-

reicht (im Durchschnitt: 47 BP).

Tabelle 36: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.2.5 Fahrradkomfort

Abbildung 53: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.2.5 Fahrradkomfort

Auffällig ist insbesondere, dass im Rahmen der Bewertung des quantitativen Indikators

oftmals überhaupt keine Punkte erreicht werden, d.h. einige Pilotprojekte konnten be-

reits die niedrigsten Anforderungen des Steckbriefs an die Anzahl der Fahrradabstellplät-

ze in Relation zu den Gebäudenutzern nicht erfüllen. Zu diskutieren wäre hier ggf., in-

wieweit dieser Feststellung im Rahmen der Steckbriefadjustage Rechnung getragen wer-

den sollte.

Nr. 3.2.5 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 40 30 90 *) 0 80 40

Punkte 0 20 50 0 30 0

Punkte 40 10 40 0 50 40

47

90

0

Qualitative Anforderungen

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Projektnr. BNB_UN-

FahrradkomfortAnzahl der Fahrradstellplätze

Schlechtestes Ergebnis

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 73/184

Allerdings ist hier auch zu bemerken, dass der Bewertungsmaßstab des Indikators miss-

verständlich formuliert ist: 10 BP sollen dann erreicht werden, wenn „> 1 Stellplatz je 5

Gebäudenutzer“ vorgehalten werden, also etwa 2 oder mehr Stellplätze je 5 Gebäude-

nutzer. Dies entspricht aber den Anforderungen der höheren Bewertungsstufen und

macht bewertungstechnisch keinen Sinn. Für den Fall, dass bei der Steckbriefkonzeption

eigentlich eine Bewertung mit 10 BP angedacht worden ist, sofern zumindest ein einziger

Fahrradabstellplatz am Zertifizierungsobjekt realisiert wurde (also: „< 1 Stellplatz pro 5

Gebäudenutzer“), muss die Beschreibung der Bewertungsstufe entsprechend angepasst

werden. Zweckdienlicher erscheint für diesen Fall aber, zusätzlich eine schriftliche Stel-

lungnahme zur Ursache der geringen Stellplatzanzahl einzufordern.

3.4.14 Kriterium 3.3.1 Planungswettbewerb

Überwiegend wurde auf die Option eines Wettbewerbs verzichtet, begründet vor allem

mit dem Hinweis auf den Zeit- und Kostenaufwand eines Planungswettbewerbs nach

RPW 2008 oder vergleichbar. Ausnahmen davon stellen lediglich die Projekte 0003 Bil-

dungszentrum Neugraben, Fischbeck und 0007 Romaneum Neuss da, wobei für letzteres

die Dokumentation sehr unvollständig und faktisch nur 20 BP anerkennbar waren.

Tabelle 37: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.3.1 Planungswettbewerb

Nr. 3.3.1 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 10 10 80 *) 10 70 20

Punkte 20 20 0

Punkte 20 20 20

Punkte 30 30 0

Punkte 10 0 0

Punkte 0

Punkte 0

Punkte 10 10 10 0

33

80

10

Ausführung des Entwurfs eines der

Preisträger

oder: Unabhängiges

Expertengremium

oder: Sonderfall

Mindestanforderung Grenzwert

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

Durchschnittsergebnis

Wettbewerbsverfahren

Beauftragung des Planungsteams

oder: Auszeichnung mit

Architekturpreis

Projektnr. BNB_UN-

PlanungswettbewerbDurchführung von

Planungswettbewerben

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 74/184

Immerhin wurde aber in jedem Projekt zumindest eine Variantenuntersuchung durchge-

führt. Im Durchschnitt wurden 33 BP erreicht.

Abbildung 54: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.3.1 Planungswettbewerb

3.4.15 Kriterium 3.3.2 Kunst am Bau

Im Rahmen der betrachteten Projekte wurde die Thematik der Kunst am Bau sehr unter-

schiedlich gehandhabt. Eine konsequente Integration des Themas in die Bauaufgabe

stellt die Ausnahme dar und ist nur für das Projekt 0005 BBS III Mainz der Fall.

Tabelle 38: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.3.2 Kunst am Bau

Nr. 3.3.2 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 0 0 10 10 70 30 50

Punkte 0 0 10 10 10 10 0

Punkte 0 0 0 0 10 20 30

Punkte 0 0 0 0 40 0 0

Punkte 0 0 0 0 10 0 20

24

70

0

Durchschnittsergebnis

Umsetzung des BMVBS-Leitfadens

Bereitstellung von Mitteln im

Rahmen der Bauaufgabe

Projektnr. BNB_UN-

Bestes Ergebnis

Öffentlichkeitsarbeit, Rezeption der

Kunst am Bau

Mindestanforderung

Kunst am Bau

Schlechtestes Ergebnis

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 75/184

Abbildung 55: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.3.2 Kunst am Bau

In zwei Fällen (0001 Uckermark Kaserne Prenzlau und 0002 Technologiezentrum Holz,

Hamburg) wurden die Mindestanforderungen einer schriftlichen Stellungnahme zum Ver-

zicht auf Kunst am Bau nicht eingehalten. Grundsätzlich wären aber für alle Projekte zu-

mindest 10 BP (Mindestanforderung) erreichbar gewesen ohne nennenswerten Zeit- und

Kostenaufwand (bei der Dokumentation und Zertifizierung).

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 76/184

3.5 Die Kriterien der Hauptkriteriengruppe Technische Qualität im

Einzelnen

3.5.1 Kriterium 4.1.2 Wärme- und Tauwasserschutz

Das Kriterium wurde für die Pilotphase zurückgestellt.

3.5.2 Kriterium 4.1.3 Reinigung und Instandhaltung

Insgesamt liegen die Bewertungsergebnisse der Projekte für Kriterium 4.1.3 Reinigung

und Instandhaltung relativ dicht beieinander (minimal: 63, maximal: 89, im Durch-

schnitt. 71).

Tabelle 39: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 4.1.3 Reinigung und Instandhaltung

Dabei unterscheiden sich die Ergebnisse auf Ebene der Indikatoren in erster Linie durch

divergierende Bewertungen der Indikatoren Zugänglichkeit der Außen- und Innenglasflä-

chen, Schmutzfangzone und Einbauten. Im Wesentlichen identisch sind demgegenüber

die Bewertungen der Indikatoren Tragkonstruktion (hier wirkt sich die Konstruktionswei-

se in Stahlbeton positiv aus), Bodenbelag und Fußbodenleisten.

Nr. 4.1.3 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 89 71 63 60 76 71 69

Punkte 15 15 15 15 15 15 10

Punkte 12 5 9 0 12 9 9

Punkte 9 9 9 9 9 9 9

Punkte 9 9 9 9 9 9 9

Punkte 6 0 2 6 2 4 6

Punkte 9 9 9 9 9 9 9

Punkte 9 9 6 6 6 6 9

Punkte 8 0 4 6 2 10 8

Punkte 12 15 0 0 12 0 0

71

89

60

Zugänglichkeit der

Innenglasflächen

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

Einbauten

Außenbauteile

Bodenbelag

Hindernisfreie Grundrissgestaltung

Schmutzfangzone

Fußbodenleisten

Reinigung und

Instandhaltung

Projektnr. BNB_UN-

Zugänglichkeit der

Außenglasflächen

Tragkonstruktion

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 77/184

Abbildung 56: Bewertungspunkte des Kriteriums 4.1.3 Reinigung und Instandhaltung

3.5.3 Kriterium 4.1.4 Rückbau, Trennung und Verwertung

Aus rein ergebnisorientierter Sicht weisen die Bewertungsergebnisse der betrachteten

Projekte eine relativ geringe Streuung auf (minimal: 37, maximal: 68,4, im Durch-

schnitt: 61). Dies ist insoweit plausibel, als dass sich die Bauvorhaben bzw. Gebäude in

ihrer groben Konstruktionsweise sehr ähnlich sind; lediglich Projekt 0007 Romaneum

Neuss stellt in diesem Sinne einen Ausreißer dar.

Tabelle 40: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 4.1.4 Rückbau, Trennung und Verwertung

Nr. 4.1.4 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 65 68 68 *) 57 68,4 37

61

68

37

Projektnr. BNB_UN-

Rückbau, Trennung,

Verwertung

Schlechtestes Ergebnis

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 78/184

Allerdings ist das Bewertungstool nur bedingt aussagefähig bzw. erlaubt nur sehr be-

grenzt eine Kontrolle der Eingaben über die Überprüfung der angesetzten Flächen hin-

aus. Insbesondere wird die Konformitätsprüfung der angesetzten Rückbau- und Tren-

nungsqualitäten von Bauteilen dadurch erschwert, dass es keine Vorgaben seitens des

BNB-Steckbriefs für die entsprechende Qualität bestimmter Konstruktionsgruppen gibt.

Wünschenswert wäre hier z.B. eine Vorgabe, wie eine Wandkonstruktion aus Stahlbeton

bezüglich der Rückbaubarkeit und Trennbarkeit im Regelfall zu bewerten ist.

Abbildung 57: Bewertungspunkte des Kriteriums 4.1.4 Rückbau, Trennung und Verwertung

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 79/184

3.6 Die Kriterien der Hauptkriteriengruppe Prozessqualität im

Einzelnen

3.6.1 Allgemeines

Im Durchschnitt und verglichen mit den Bewertungsergebnissen anderer Hauptkriterien-

gruppen sind die Ergebnisse der Hauptkriteriengruppe der Prozessqualität als eher nied-

rig und unterdurchschnittlich zu bezeichnen. Der wesentliche Grund hierfür dürfte wiede-

rum in der nachträglichen Zertifizierung der Projekte in zeitlicher Relation zum Planungs-

und Ausführungsprozess liegen. Denn eine nachträgliche Zertifizierung führt grundsätz-

lich dazu, dass die Dokumentation erschwert wird, weil z.B. Planungsprozesse nicht adä-

quat nachgewiesen oder nachgeführt werden können. Damit wird die Bewertung tenden-

ziell schlechter, als sie unter anderen Umständen, d.h. bei einer planungs- und ausfüh-

rungsbegleitenden Zertifizierung prinzipiell hätten sein können.

3.6.2 Kriterium 5.1.1 Projektvorbereitung

Für Kriterium 5.1.1 Projektvorbereitung gibt es im Grunde zwei verschiedene Ergeb-

nisausprägungen. Entweder erreichen die Projekte mittlere Bewertungen um die 50 BP

oder die Bewertung ist (nahezu) pessimal (0 BP; im Durchschnitt: 32,7 BP).

Tabelle 41: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 5.1.1 Projektvorbereitung

Allerdings sind gerade die Null-Bewertungen des Indikators Bedarfsplanung oder ver-

gleichbare Planung allein darauf zurückzuführen, dass keine Nachweisführung erfolgt ist

bzw. Hinweise im Rahmen der Konformitätsprüfung nicht weiter verfolgt worden sind.

Hier wären theoretisch also zumindest partiell bessere Ergebnisse möglich gewesen.

Nr. 5.1.1 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 52 0 49 *) 52 42 1

Punkte 26 0 26 26 26 0

Punkte 26 0 1 26 1 1

Punkte 0 0 22 0 15 0

32,7

52

0Schlechtestes Ergebnis

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Architektenwettbewerb

Projektvorbereitung

Projektnr. BNB_UN-

Zielvereinbarung

Bedarfsplanung oder vergleichbare

Planung

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 80/184

Abbildung 58: Bewertungspunkte des Kriteriums 5.1.1 Projektvorbereitung

3.6.3 Kriterium 5.1.2 Integrale Planung

Nur zwei der betrachteten Projekte können eine hohe Bewertung des Kriteriums vorwei-

sen, die übrigen Projekte weisen eine eher niedrige Qualität der Integralen Planung auf.

Für alle Projekte gilt, dass sie einen wesentlichen Teil ihrer Bewertungspunkte im Rah-

men der Indikatoren Integrales Planungsteam und Nutzerbeteiligung einfahren. Diese

beiden Charakteristika sind unabhängig von Grundsätzen nachhaltigen Bauens bereits im

Bauwesen etabliert.

Tabelle 42: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 5.1.2 Integrale Planung

Nr. 5.1.2 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 33 38 75 *) 73 46 48

Punkte 12 12 20 20 20 20

Punkte 1 1 10 10 1 0

Punkte 0 0 20 8 0 0

Punkte 20 20 20 30 20 20

Punkte 0 5 5 5 5 8

52,2

75

33

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

Schlechtestes Ergebnis

Qualifikation des Planungsteams

Integrales Planungsteam

Öffentlichkeitsbeteiligung

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Integraler Planungsprozess

Nutzerbeteiligung

Projektnr. BNB_UN-

Integrale Planung

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 81/184

Der Rückstand der Bewertungen der Projekte 0001, 0002, 0006 und 0007 resultiert ins-

besondere aus Problemen in der Nachweisführung und Dokumentierbarkeit der Indikato-

ren Qualifikation des Planungsteams, Integraler Planungsprozess und Öffentlichkeitsbe-

teiligung. Teilweise wären hier bei einer adäquaten Nachweisführung und Dokumentation

höhere Bewertungen möglich gewesen.

Abbildung 59: Bewertungspunkte des Kriteriums 5.1.2 Integrale Planung

Eine besondere Problemstellung ergibt sich aus den Anforderungen an eine Nachhaltig-

keits-Weiterbildung der Mitglieder des Planungsteams. Hier könnte ggf. präzisiert wer-

den, dass auch Weiterbildungen in Teilbereichen des nachhaltigen Bauens stärker und

bewertungspositiver berücksichtigt werden können.

3.6.4 Kriterium 5.1.3 Optimierung und Komplexität der Planung

Die Projekte, die bei diesem Kriterium eine höhere Punktzahl erzielen, zeichnen sich vor

allem durch ein Energiekonzept aus. Alle legen zudem einen SiGe-Plan vor. Andere Teil-

kriterien wie das Abfall- oder Wasserkonzept werden bislang eher wenig genutzt, um

Punkte zu erzielen.

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Tabelle 43: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 5.1.3 Optimierung und Komplexität in der Planung

Abbildung 60: Bewertungspunkte des Kriteriums 5.1.3 Optimierung und Komplexität in der Planung

Nr. 5.1.3 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 65 20 62,5 *) 65 55 32,5

Punkte 10 10 10 10 10,0 10

Punkte 7,5 0 15 15 7,5 7,5

Punkte 7,5 0 7,5 0 7,5 0

Punkte 10 0 0 10 0,0 5

Punkte 5 0 0 0 5,0 0

Punkte 5 0 5 10 5,0 0

Punkte 5 0 10 5 5,0 5

Punkte 5 0 0 5 5,0 0

Punkte 0 5 5 0 0,0 0

Punkte 5 0 0 0 0,0 0

Punkte 5 5 10 10 10,0 5

50,0

65

20

Tages- / Kunstlichtoptimierung

Konzept zur Sicherung der

Reinigungs- und

Instandhaltungsfreundlichkeit

Konzept zur Unterstützung der

Umbaubarkeit, Rückbaubarkeit und

Recyclingfreundlichkeit

Konzept "Schule als Lehrmittel"

Prüfung der Planungsunterlagen

durch unabhängige DritteDurchführung von

Variantenvergleichen

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

Messkonzept

Wasserkonzept

Abfallkonzept

Projektnr. BNB_UN-

Optimierung und

Komplexität in der Planung

SiGe-Plan

Energiekonzept

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3.6.5 Kriterium 5.1.4 Ausschreibung und Vergabe

Die Bewertungen der Projekte hinsichtlich der Nachhaltigkeitsqualität der Ausschreibung

und Vergaben zeigen, dass in diesem Segment Nachhaltigkeitsaspekte bisher nur rudi-

mentär Berücksichtigung finden. Lediglich die Projekte 0001, 0003 und 0006 können in

nennenswertem Umfang Bewertungspunkte für sich geltend machen.

Tabelle 44: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 5.1.4 Ausschreibung und Vergabe

Auch hier liegt ein Hauptgrund für die im Durchschnitt schlechten Ergebnisse in der

nachträglichen Zertifizierung der Projekte.

Abbildung 61: Bewertungspunkte des Kriteriums 5.1.4 Ausschreibung und Vergabe

Nr. 5.1.4 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 50 10 75 *) 10 50 0

33

75

0Schlechtestes Ergebnis

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Projektnr. BNB_UN-

Ausschreibung und Vergabe

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 84/184

3.6.6 Kriterium 5.1.5 Schaffung von Voraussetzungen für eine op-

timale Nutzung und Bewirtschaftung

Wesentliche Punktelieferanten für Kriterium 5.1.5 sind die Indikatoren Erstellung einer

Gebäudeakte sowie Anpassung der Pläne und Berechnungen an das realisierte Gebäude

(regelmäßig und bereits heute Standard unabhängig von Grundsätzen nachhaltigen Bau-

ens).

Tabelle 45: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 5.1.5 Schaffung von Voraussetzungen für eine optimale Nut-zung und Bewirtschaftung

Abbildung 62: Bewertungspunkte des Kriteriums 5.1.5 Schaffung von Voraussetzungen für eine optimale Nutzung und Bewirtschaftung

Nr. 5.1.5 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 27 3 51 *) 41 61 62

Punkte 25 0 25 12 12 25

Punkte 2 0 12 2 12 12

Punkte 0 3 12 25 25 25

Punkte 0 0 2 2 12 0

40,8

62

3

Projektnr. BNB_UN-

Voraussetzungen für eine Erstellung einer Gebäudeakte

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Wartungs-, Inspektions-, Betriebs-

und Pflegeanleitungen

Anpassung der Pläne und

Berechnungen an das realisierte

Gebäude

Erstellung eines Nutzerhandbuchs

Schlechtestes Ergebnis

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 85/184

Die teilweise schlechten oder pessimalen Bewertungen von Indikatoren des Kriteriums

5.1.5 lassen sich in vielen Fällen entweder auf eine unvollständige oder den gänzlichen

Verzicht auf eine Nachweisführung zurückführen. In diesen Fällen wären daher durchaus

höhere Bewertungen möglich gewesen.

Grundsätzlich gilt, dass eine Integration des Nachhaltigkeitszertifizierungsprozesses zu

einer Steigerung der Bewertungsergebnisse des Kriteriums 5.1.5 hätte beitragen können.

3.6.7 Kriterium 5.2.1 Baustelle / Bauprozess

Keines der Projekte kann für Kriterium 5.2.1 eine Bewertung erreichen, die nennenswert

über die Anforderungen des Referenzwerts hinausreicht (minimal: 8 BP, maximal: 54 BP,

im Durchschnitt: 25,2 BP).

Tabelle 46: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 5.2.1 Baustelle/ Bauprozess

Dies bedeutet faktisch, dass im Wesentlichen lediglich die gesetzlichen Mindestanforde-

rungen eingehalten werden. Aber in keinem Fall konnten Bewertungspunkte für die Do-

kumentation der Kontrolle der Einhaltung der Anforderungen an Abfall-, Lärm-, Staub-

und Bodenschutz vergeben werden.

Nr. 5.2.1 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 20 8 54 *) 30 27 12

Punkte 12 0 12 12 0 12

Punkte 2 2 12 12 12 0

Punkte 3 3 12 3 3 0

Punkte 3 3 18 3 12 0

25,2

54

8Schlechtestes Ergebnis

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

Baustelle/ BauprozessAbfallarme Baustelle

Bodenschutz auf der Baustelle

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Lärmarme Baustelle

Staubarme Baustelle

Projektnr. BNB_UN-

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 86/184

Abbildung 63: Bewertungspunkte des Kriteriums 5.2.1 Qualitätssicherung der Bauausfüh-rung

3.6.8 Kriterium 5.2.2 Qualitätssicherung der Bauausführung

Mit Ausnahme des pessimal bewerteten Projekts 0002 Technologiezentrum Holz, Ham-

burg erlangen die Projekte ihre Bewertungspunkte insbesondere im Rahmen der Bewer-

tung des Indikators Messungen zur Qualitätskontrolle. Bewertungspunkte bei Indikator

Dokumentation der verwendeten Materialien kann allein Projekt 0007 Romaneum Neuss

erreichen. Zur Begründung kann hier auf die Ausführungen zu Kriterium 1.1.6 verwiesen

werden, weil beide Kriterien bezüglich dieses Indikators einen direkten Zusammenhang

aufweisen.

Tabelle 47: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 5.2.2 Qualitätssicherung der Bauausführung

Nr. 5.2.2 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 50 0 50 *) 50 55 75

Punkte 25 0 0 0 5 50

Punkte 25 0 50 50 50 25

47

75

0Schlechtestes Ergebnis

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

Dokumentation der verwendeten

MaterialienMessungen zur Qualitätskontrolle

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Projektnr. BNB_UN-

Qualitätssicherung der

Bauausführung

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 87/184

Abbildung 64: Bewertungspunkte des Kriteriums 5.2.2 Qualitätssicherung der Bauausfüh-rung

3.6.9 Kriterium 5.2.3 Systematische Inbetriebnahme

Das Bewertungsbild für Kriterium 5.2.3 ist sehr uneinheitlich. Dem Projekt 0005 BBS III

Mainz konnte eine komplett steckbriefkonforme Inbetriebnahme attestiert werden. Auch

Projekt 0003 weist eine hohe Bewertung auf, für 100 BP fehlte allein ein Überführungs-

konzept. Für die Projekte 0006 und 0007 wurden zumindest alle erforderlichen Funktion-

sprüfungen durchgeführt und nachgewiesen.

Die beiden anderen Projekte waren pessimal zu bewerten, weil überhaupt keine Nach-

weise geführt werden konnten. Die Nachhaltigkeitskoordinatoren haben als Gründe in

erster Linie zeitliche Restriktionen bzw. fehlende Unterlagen und Dokumentationen ange-

führt.

Tabelle 48: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 5.2.3 Systematische Inbetriebnahme

Nr. 5.2.3 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 0 0 75 *) 100 50 50

46

100

0

Bestes Ergebnis

*) Bewertungsergebnisse liegen noch nicht vor

Systematische

Inbetriebnahme

Durchschnittsergebnis

Projektnr. BNB_UN-

Schlechtestes Ergebnis

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 88/184

Abbildung 65: Bewertungspunkte des Kriteriums 5.2.3 Systematische Inbetriebnahme

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 89/184

3.7 Die Kriterien der Hauptkriteriengruppe Standortqualität im

Einzelnen

3.7.1 Kriterium 6.1.2 Verhältnisse am Mikrostandort

Die Bewertungsergebnisse spreizen sich zwischen minimal 38 BP (Projekt 0002 Techno-

logiezentrum Holz, Hamburg) und maximal 72,5 BP (Projekt 0007 Romaneum Neuss), im

Durchschnitt werden 52,4 BP erreicht.

Tabelle 49: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 6.1.2 Verhältnisse am Mikrostandort

Abbildung 66: Bewertungspunkte des Kriteriums 6.1.2 Verhältnisse am Mikrostandort

Nr. 6.1.2 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 56,5 38 48 47 63,5 41,5 72,5

Punkte 30 24 24 30 30 24,0 24

Punkte 15 5 0 0 0 5,0 15

Punkte 1 1 12 1 24 0,0 24

Punkte 11 8 12 16 9,5 12,5 9,5

52,4

72,5

38

Bestes Ergebnis

Außenlärm

Stadt- und Landschaftsbild /

Sichtbeziehungen

Durchschnittsergebnis

Boden und Baugrund

Elektromagnetische Felder

Verhältnisse am

Mikrostandort

Projektnr. BNB_UN-

Schlechtestes Ergebnis

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 90/184

Auffällig ist erstens, dass alle Projekte sehr hohe bis optimale Punktzahlen für den Indi-

kator des Außenlärmpegels erreichen. Andererseits sind die Bewertungsunterschiede in

den Indikatoren Boden und Baugrund sowie Elektromagnetische Felder sehr groß. Bei

Boden und Baugrund erreicht kein Projekt eine optimale Bewertung, bei Elektromagneti-

schen Feldern führt stets die fehlende Messung der elektromagnetischen Felder für eine

schlechte Bewertung.

Insgesamt ist die Bewertungsmethodik des Kriteriums 6.1.2 sehr gut auf Unterrichtsge-

bäude anwendbar. Sinnvollerweise wurden die Anforderungswerte der Indikatoren ge-

genüber dem Basissystem für Bürogebäude an die höhere Schutzbedürftigkeit von Kin-

dern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen als eine der Hauptnutzungsgruppen von

Unterrichtsgebäuden angepasst.

3.7.2 Kriterium 6.1.4 Verkehrsanbindung

Im Ergebnis liegen die Bewertungen der Projekte - mit Ausnahme des Projekts 0001

Uckermark-Kaserne Prenzlau (besondere Problematik: weitläufige Bundeswehr-

Liegenschaft, keine zentrale Innenstadtlage) und 0004 FH Erfurt- relativ dicht beieinan-

der.

Tabelle 50: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 6.1.4 Verkehrsanbindung

Allerdings stehen die Ergebnisse faktisch unter dem Vorbehalt, dass der Bewertungs-

maßstab des BNB-Kriteriensteckbriefs noch nicht optimal konfiguriert bzw. eindeutig ist.

Denn der Indikator Erreichbarkeit des nächstgelegenen Fern-/ Hauptbahnhofs soll laut

Steckbrief nicht für Schulen, sondern nur bei anderweitigen Nutzungsformen (z.B. Uni-

versitäten) gelten. Andererseits soll der Indikator Verkehrssicherung des Zugangs zum

Nr. 6.1.4 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 58 77 84 44 70 79 77,2

Punkte 15 0 0 18 0 21 19,2

Punkte 3 27 24 6 30 18 18

Punkte 10 20 40 20 20 40 20

Punkte 30 30 20 0 20 0 20

69,9

84

44

Durchschnittsergebnis

Erreichbarkeit des nächstgelegenen

Fern-/Hauptbahnhofs

Erreichbarkeit der nächstgelegenen

ÖPNV-Haltestelle

Radwege

Verkehrssicherung Zugang

Schulgrundstück

Projektnr. BNB_UN-

Verkehrsanbindung

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 91/184

Schulgrundstück ausschließlich für Schulen gelten. Der Steckbrief muss hierzu exakt

festlegen, ob grundsätzlich für ein Zertifizierungsobjekt jeweils nur Bewertungspunkte in

einem dieser beiden Indikatoren erreicht oder ob prinzipiell auch bei beiden Indikatoren

Bewertungspunkte vergeben werden können.

Mit Blick auf den Bewertungsmaßstab des Steckbriefs, der eine maximal erreichbare Be-

wertungspunktzahl von 100 BP vorgibt und im Vergleich mit Steckbriefen, die ausdrück-

lich auf eine maximal erreichbare Bewertungspunktzahl größer 100 BP hinweisen - z.B.

Kriteriensteckbrief 2.1.2 Vandalismusprävention - erscheint eine Interpretation des

Steckbriefs 6.1.4 dergestalt als korrekt, nach der entweder Bewertungspunkte in Indika-

tor 1 oder Indikator 4 erreicht werden können, weil sich dann die Bewertungspunkte

über alle jeweils anzuwendenden Indikatoren auf 100 BP summieren.

Abbildung 67: Bewertungspunkte des Kriteriums 6.1.4 Verkehrsanbindung

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 92/184

3.7.3 Kriterium 6.1.5 Nähe zu nutzungsspezifischen Einrichtungen

Festzustellen ist eine klare Clusterung der Bewertungsergebnisse in (nahezu) optimale

Bewertungen für die Projekte 0002, 0003, 0004, 0005, 0006 und 0007 und eine sehr

unterdurchschnittliche Bewertung für Projekt 0001 Uckermark-Kaserne Prenzlau (im

Durchschnitt: 84 BP).

Tabelle 51: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 6.1.5 Nähe zu nutzungsspezifischen Einrichtungen

Abbildung 68: Bewertungspunkte des Kriteriums 6.1.5 Nähe zu nutzungsspezifischen Einrichtungen

Nr. 6.1.5 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 34 95 100 88 92 100 94

Punkte 7 10 10 10 10 10 10

Punkte 5 10 10 7 10 10 10

Punkte 0 10 10 10 10 10 7

Punkte 0 10 10 10 10 10 10

Punkte 0 10 10 7 5 10 7

Punkte 7 10 10 10 10 10 10

Punkte 10 10 10 7 7 10 10

Punkte 0 10 10 7 10 10 10

Punkte 5 5 10 10 10 10 10

Punkte 0 10 10 10 10 10 10

86

100

34

Projektnr. BNB_UN-

Nähe zu nutzungsrelevanten

Einrichtungen

Gastronomie

Nahversorgung

Sportstätten

Freizeit

Synergiepotenziale

Dienstleister

Parkanlagen und Freiräume

Bildung

Öffentliche Verwaltung

Medizinische Versorgung

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Schlechtestes Ergebnis

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 93/184

Dies kann eindeutig auf die Charakteristika eines Bundeswehr-Standorts im direkten

Vergleich zu Innenstadtlagen, wie sie für die übrigen Schulen/ Projekte gelten, zurückge-

führt werden. Dies bedeutet aber nicht, dass die Bewertungsmethodik und der Bewer-

tungsmaßstab des Kriteriums nicht stringent oder anwendungstauglich wären. Der BNB-

Steckbrief für einen Teilaspekt der Standortqualität soll ja exakt diese Unterschiede von

Standorten herausarbeiten. Insoweit besteht kein Anpassungsbedarf des Steckbriefs/

Kriteriums.

3.7.4 Kriterium 6.1.6 Anliegende Medien / Erschließung

Die Bewertungsergebnisse werden geprägt von der fast durchgängig pessimalen Bewer-

tung des Indikators Regenwasserversickerung. Lediglich für Projekt 0004 FH Erfurt sind

die Voraussetzungen für die Umsetzung einer Versickerung von Niederschlagswasser

gegeben.

Tabelle 52: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 6.1.6 Anliegende Medien/ Erschließung

Bei der Version dieses Kriteriums, die für nachhaltige Schulgebäude entworfen wurde,

wird erstens auf die Bewertung des Breitbandanschlusses verzichtet. Zwar könnte die

Verfügbarkeit eines entsprechenden Internetanschlusses für die Nutzungsform einer

Hochschule von hoher Relevanz sein. Jedoch geht es dem Kriterium in seiner Zielsetzung

um eine nachhaltige Ver- und Entsorgungsinfrastruktur im Hinblick auf Medien wie Ener-

gie und (Ab-)Wasser. Insofern ist eine Streichung des Indikators Breitbandanschluss

nachvollziehbar und konsequent. Allerdings ist aus dieser Perspektive durchaus fraglich,

warum der Indikator Leitungsgebundene Energie ebenfalls aus der Bewertung herausge-

nommen worden ist.

Nr. 6.1.6 Kriterium 1 2 3 4 5 6 7

Punkte 30 50 50 85 50 50 30

Punkte 30 50 50 50 50 50 30

Punkte 0 0 0 35 0 0 0

49

85

30Schlechtestes Ergebnis

Durchschnittsergebnis

Bestes Ergebnis

Anliegende Medien/

Erschließung

Solarenergie

Regenwasserversickerung

Projektnr. BNB_UN-

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 94/184

Abbildung 69: Bewertungspunkte des Kriteriums 6.1.6 Anliegende Medien/ Erschließung

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 95/184

3.8 Fazit der Auswertung von Zertifizierungsergebnissen

Auf Basis der vorstehenden Auswertungen lassen sich folgende Schlussfolgerungen ablei-

ten.

1. Anwendungstauglichkeit des Systementwurfs und Aussagegehalt der Bewertungen der

Pilotprojekte

Grundsätzlich hat sich der Systementwurf „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ als anwen-

dungstauglich erwiesen, denn die Erstanwendung des Systementwurfs konnte die Nach-

haltigkeitsqualität der Pilotprojekte widerspiegeln. Ein wichtiger Faktor für die Anwen-

dungstauglichkeit ist sicherlich die Orientierung vieler Bewertungskriterien am Basissys-

tem für Büro- und Verwaltungsgebäude. Diese Bewertungskriterien wurden in den ver-

gangen Jahren im Rahmen der Anwendung und Fortschreibung des Basissystems umfas-

send validiert. Insofern konnte der Systementwurf „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“

sicherlich von den Erfahrungswerten des Basissystems profitieren.

Insbesondere haben sich die Anforderungsniveaus der Kriteriensteckbriefe prinzipiell be-

reits als relativ ausgewogen konfiguriert gezeigt. Bei einzelnen Kriterien wären für die

Pilotprojekte allerdings höhere Bewertungen möglich gewesen: In einer Vielzahl von Fäl-

len, in denen pessimale Bewertungen von 0 BP im Rahmen der Konformitätsprüfung ver-

geben werden mussten, lag dies jedoch nicht an den Anforderungsniveaus des entspre-

chenden Kriteriensteckbriefs oder seiner Bewertungsmethodik, sondern vielmehr

schlichtweg an fehlenden bzw. überhaupt nicht erbrachten Nachweisen/ Dokumentatio-

nen. Faktisch ist dies Ausdruck der bereits mehrfach angesprochenen Problemstellung

einer nachträglichen Zertifizierung, ist aber grundsätzlich kein Indiz eines systemischen/

bewertungstechnischen/ anwendungsorientierten Defizits des Bewertungssystems für

Unterrichtsgebäude.

2. Spezifität der Kriterien für Gebäudenutzungsformen von Unterrichtsgebäuden

Bei der Analyse der Bewertungen einiger Kriterien war festzustellen, dass deren Bewer-

tungsmethoden - in vielen Fällen zumindest teilweise - zu wenig spezifiziert sind hinsicht-

lich der Unterschiedlichkeit verschiedener Gebäudenutzungsformen innerhalb des Nut-

zungsclusters von Unterrichtsgebäuden. In einzelnen Fällen führte die derzeitige Ausge-

staltung von Bewertungsmethoden sogar zu klaren und im Übrigen unbegründeten Dis-

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 96/184

kriminierungen bestimmter Gebäudenutzungsformen (Beispiel: 2.1.2 Vandalismusschutz,

siehe dazu unter 5.4.3.2).

Hinzu kommt, dass sich außerdem die Konzeption einzelner Kriterien zu stark am Basis-

system für Büro- und Verwaltungsgebäude anlehnt, d.h. einzelne Kriterien oder Indikato-

ren den besonderen Eigenschaften von Bildungsbauten/ Unterrichtsgebäuden nicht aus-

reichend gerecht werden können (Beispiel: 2.2.1 Drittverwendungsfähigkeit, siehe dazu

unter 0).

3. Selektivität der Bewertungsmaßstäbe

Bei der Untersuchung der Kriterien-/ Projektbewertungen fiel ferner auf, dass in einigen

Fällen die Bewertungsmaßstäbe nicht ausreichend selektiv sind, d.h. aufgrund dieser

Unschärfe bestimmte kriterienrelevante Projektcharakteristika nicht bzw. nicht eindeutig

einer diskreten Bewertungsstufe zuzuordnen waren (Beispiel: 1.1.7 Nachhaltige Ressour-

cenverwendung/Holz bzw. entsprechende Bewertung des Pilotprojekts 0001 Prenzlau).

Des Weiteren kommt als wesentliche Erkenntnis hinzu, dass teilweise auch die Ver-

gleichswerte (Ziel-, Referenz-, Grenzwerte) in der jetzigen Fixierung verschiedene Nach-

haltigkeitsqualitäten von Gebäuden nicht adäquat wiederspiegeln können. Diese Feststel-

lung gilt in erster Linie für die Vergleichswerte/ Benchmarks der ökobilanziellen Kriterien

sowie des Kriteriums zur Bewertung der gebäudebezogenen Lebenszykluskosten.

4. Konfiguration von quantitativen Bewertungsmethoden/ Rechenverfahren

Das Bewertungssysteme BNB für Unterrichtsgebäude umfasst verschiedenste quantitati-

ve Bewertungsmethoden, die jeweils mit bestimmten Rechenverfahren ausgestattet sind

(als Beispiel: Ökobilanz, Trinkwasserbedarf/ Abwasseraufkommen, Lebenszykluskosten-

berechnung, Demontageaufwand, etc.).

Bei der Berechnung der Ökobilanz wurde von zwei der betrachteten Projekte eine Varia-

tion des - vom Steckbriefs gestatteten - vereinfachten Rechenverfahrens für die Lebens-

zyklusphase der Herstellung realisiert und zwar in Form einer massen- und gewerkeori-

entierten Bilanzierung.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 97/184

Grundsätzlich ist diese Lösung angesichts des Aufwands einer Ökobilanz durchaus char-

mant, weil insbesondere die aufwendige schichtgenaue Modellierung aller (maßgebli-

chen) Bauteile obsolet wird und lediglich auf Basis von Massen, Flächen und Kubaturen

der verwendeten Materialien bilanziert wird. Diese könnten direkt aus einem Massen-

Leistungsverzeichnis übernommen werden.

Allerdings ist es für die Auswertbarkeit (im Rahmen des Vergleichs von Bilanzergebnissen

zwischen verschiedenen Zertifizierungsobjekten) von Ergebnissen zwingend erforderlich,

dass die Zertifizierungsobjekte einheitlich nach einem bestimmten Rechenverfahren bi-

lanziert werden. Hier muss der Kriteriensteckbrief also exaktere und verbindliche Vorga-

ben machen, welches Rechenverfahren er legitimiert und angewendet wissen möchte.

5. Korrektur und Anpassung von offiziellen Bewertungs-/ Berechnungshilfsmitteln

Im Rahmen der Zertifizierung der betrachteten Objekte haben sowohl die jeweiligen Be-

arbeiter/ BNB-Koordinatoren als auch die Konformitätsprüfer teilweise nicht unerhebliche

Fehler der Bewertungs-/ Berechnungshilfsmittel identifiziert.

Diese sind bei der Finalisierung des Bewertungssystems freilich zwingend zu eliminieren,

soweit dies in den jeweiligen Konformitätsprüfungen noch nicht erfolgt sein sollte. Als

Beispiel kann hier ein Programmierungsfehler (falsche Zellbezüge) des Excel-Tools zur

Bestimmung der gebäudebezogenen Kosten im Lebenszyklus genannt werden.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 98/184

4 Sensitivitätsanalyse der Ergebnisse der Erstanwendung

Seitens des Auftraggebers wurde eine Sensitivitätsanalyse der Bewertungsergebnisse der

Pilotphase in Bezug auf eine Veränderung der Wichtung der einzelnen Hauptkriterien-

gruppen geplant. Der Fokus liegt auf der Analyse der Auswirkungen des Tauschs der

Wichtungen der Hauptkriteriengruppen Technische Qualität und Prozessqualität. Nach-

stehende Tabelle und Abbildung zeigen die Ergebnisunterschiede zwischen einer Stan-

dard-Gewichtung (Technische Qualität: 22,5 %; Prozessqualität: 10,0 %) und der (vor-

gegebenen) Alternative (Technische Qualität: 10,0 %; Prozessqualität: 22,5 %).

Tabelle 53: Tabellarische Ergebnisdarstellung der Sensitivitätsanalyse zum Effekt der Hauptkriteriengruppen-gewichtungen

Abbildung 70: Graphische Ergebnisdarstellung der Sensitivitätsanalyse zum Effekt der Hauptkriteriengruppen-gewichtungen

1 2 3 4 5 6 7

Zielerfüllungsgrad gesamt

(Standardgewichtung)

67,9% 58,5% 69,7% 42,0% 68,8% 70,0% 64,5%

Zielerfüllungsgrad gesamt

(Alternativgewichtung)

62,8% 51,1% 69,2% 38,2% 67,6% 67,4% 62,5%

Ergebnisabweichung -5,0 %-Pkt -7,4 %-Pkt -0,5 %-Pkt -3,8 %-Pkt -1,3 %-Pkt -2,6 %-Pkt -2,1 %-Pkt

Ökologische Qualität 22,5% 22,5% Zielerfüllungsgrad Ökologie 77,7% 69,1% 60,7% 65,5% 77,1% 60,3% 71,1%

Ökonomische Qualität 22,5% 22,5% Zielerfüllungsgrad Ökonomie 85,2% 86,5% 79,7% 72,0% 84,3% 89,6% 83,3%

Soziokulturelle und funktionale

Qualität

22,5% 22,5% Zielerfüllungsgrad Soziokultur &

Funktionalität

45,4% 30,5% 76,5% 19,0% 52,9% 69,9% 63,1%

Technische Qualität 22,5% 10,0% Zielerfüllungsgrad Technik 77,0% 69,5% 65,5% 30,0% 66,5% 69,7% 53,0%

Prozessqualität 10,0% 22,5% Zielerfüllungsgrad Prozesse 36,8% 10,3% 61,6% 0,0% 56,4% 48,6% 36,5%

Projektnr. BNB_UN-

Nachhaltigkeitsqualität 100,0% 100,0%

StandardgewichtungGewichtung Standard Alternativ

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 99/184

Die Ergebnisabweichungen reichen von minus 0,6 %-Punkten bis zu minus 7,4 %-

Punkten, d.h. für die betrachteten Projekte verschlechtern sich grundsätzlich die Ergeb-

nisse bei einer Variation der Gewichtungen der Hauptkriteriengruppen Technische und

Prozessqualität. Allerdings führt diese Verschlechterung des Gesamt-Zielerfüllungs-grad

nicht gleichzeitig auch zu einer Verschlechterung der erreichten Zertifikatsstufe.3

Der Grund für die konstatierte Ergebnisverschlechterung der betrachteten Projekte hin-

sichtlich des Gesamt-Zielerfüllungsgrads liegt allein darin, dass die Bewertung/ der Zie-

lerfüllungsgrad der Hauptkriteriengruppe Technische Qualität stets über der Bewertung/

dem Zielerfüllungsgrad der Hauptkriteriengruppe Prozessqualität liegt. Denn dann führt

eine Reduzierung des Gesamtbewertungsanteils der Hauptkriteriengruppe Technische

Qualität logischerweise dazu, dass deren höherer Zielerreichungsgrad nur noch einen

geringeren Anteil an der Gesamtbewertung hat, während die schlechtere Bewertung der

Prozessqualität mehr Gewicht für die Gesamtbewertung erhält. Dabei ist die Ergebnisab-

weichung auch umso kleiner, je enger die Zielerreichungsgrade der Hauptkriteriengrup-

pen Technische und Prozessqualität beieinander liegen. Lägen die Bewertungsergebnisse

der Hauptkriteriengruppen in ihrer Größenordnung - Prozessqualität besser bewertet als

Technische Qualität - umgekehrt vor, wären die Ergebnisabweichungen bei einer Variati-

on der Hauptkriteriengruppengewichtungen entsprechend positiv.

Die Ursachen für die diagnostizierten vergleichsweise bzw. in Relation zur Technischen

Qualität schlechten Bewertungsergebnisse der prozessqualitativen Kriterien wurden be-

reits im Rahmen der Ausführungen zu Kapitel 3 dargestellt. Zusammenfassend lässt sich

hier wiederholen, dass die Projekte dem Nachteil einer aus zeitlicher Sicht nachträglichen

Zertifizierung unterlagen und die Konzeptions-, Planungs- und Ausführungsphase der

Bauvorhaben in weiten Teilen nicht dem Diktat einer Nachhaltigkeitsoptimierung/ -

zertifizierung unterlagen, d.h. die Konzeptions-, Planungs- und Ausführungsprozesse in

der Regel nicht an den Vorgaben des BNB-Zertifizierungssystems orientiert wurden oder

zumindest entsprechende Unterlagen und Dokumente nicht nachgeführt werden konnten.

Im Ergebnis plädiert der Forschungsnehmer - insbesondere auch aus Konsistenzgründen

bzw. im Kontext des BNB-Gesamtsystems - für eine Beibehaltung der Standard-

Gewichtung.

3 Dabei sind die Ergebnisse der Sensitivitätsanalyse für die Projekte 0004 und 0006 allerdings nur einge-schränkt aussagekräftig, da deren Bewertung bzw. Konformitätsprüfung z.Zt. noch nicht abgeschlossen ist.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 100/184

5 Erstrevision und Finalisierung des Systementwurfs für Unterrichtsgebäude

5.1 Vorbemerkungen

Zielsetzung dieses Kernkapitels des Endberichts ist die Finalisierung des Systementwurfs

für Unterrichtsgebäude als ersten notwendigen Schritt zu dessen Praxiseinführung. Dazu

werden erstens die Schlussfolgerungen der Ergebnisauswertung (siehe Gliederungspunkt

3.8) in sogenannte Stoßrichtungen der Erstrevision und Finalisierung transformiert, es

erfolgt ein Perspektivwechsel von einer diagnostischen Bestandsaufnahme hin zu einer

Maßnahmenorientierung.

Zweitens sind dabei insbesondere die individuellen Erstanwendungserfahrungen der

Nachhaltigkeitskoordinatoren der Pilotprojekte zu berücksichtigen, die in standardisierter

neutraler Form mittels Feedback-Bögen von den jeweiligen Nachhaltigkeitskoordinatoren

angefordert wurden. Als weitere Vorbetrachtung erfolgt auch eine Definition von Gebäu-

denutzungsformen. Denn ein zentrales Ergebnis der Ergebnisauswertung aus 3.8 war,

dass die Kriterien des bisherigen Systementwurfs teilweise zu unspezifisch konzipiert

waren und Besonderheiten verschiedener Gebäudenutzungsformen innerhalb des Nut-

zungsclusters der Unterrichtsgebäude nur unzureichend abbilden.

Auf Basis dieser Stoßrichtungen einerseits sowie der übrigen Vorbetrachtungen anderer-

seits wird sodann drittens eine Überarbeitung der Kriteriensteckbriefe als inhaltlichem

Kern des Systementwurfs vollzogen. Die Abrundung des Systementwurfs erfolgt viertens

und letztens durch einzelne Korrekturen an den offiziellen Bewertungs- und Berech-

nungshilfsmitteln, soweit diese noch nicht im Zuge der Konformitätsprüfung erfolgt sind.

5.2 Stoßrichtungen der Erstrevision und Finalisierung

Die Auswertung der Zertifizierungsergebnisse und die zugehörigen Schlussfolgerungen

(siehe Gliederungspunkt 3.8) lassen sich zu insgesamt vier relativ trennscharfen bzw.

überschneidungsfreien Stoßrichtungen verdichtet. Die nachfolgenden Tabelle 54 ff. zei-

gen entsprechende Übersichten dieser Stoßrichtungen je Hauptkriteriengruppe.

Zunächst gilt für die Hauptkriteriengruppe Ökologische Qualität bzw. für die insgesamt

sieben Kriterien der Ökobilanz, dass die entsprechenden Kriteriensteckbriefe exaktere

Vorgaben zum anzuwendenden Rechenverfahren der Ökobilanz machen sollten. Im

Rahmen der Beschreibung und Analyse der ökobilanziellen Ergebnisse der Pilotprojekte

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 101/184

(siehe Gliederungspunkte 3.2.1.1 ff.) wurde darauf hingewiesen, dass bei zwei Pilotpro-

jekten die Bilanzierung des Gebäudes nicht streng bauteil- und schichtspezifisch, sondern

massen- bzw. gewerkebezogen realisiert wurde. Grundsätzlich kann diese Spielart eines

vereinfachten ökobilanziellen Rechenverfahrens unter Zeit-, Aufwands- und Kostenge-

sichtspunkten durchaus einen gewissen Charme bieten. Allerdings sollten die entspre-

chenden Kriteriensteckbriefe - unabhängig davon, welches Rechenverfahren letztlich an-

zuwenden ist - eben dieses anzuwendende Rechenverfahren explizit vorschreiben und

keine Interpretationsspielräume wie derzeit zulassen, damit eine bessere Vergleichbar-

keit von Ökobilanz-Ergebnissen sichergestellt werden kann.

Tabelle 54: Stoßrichtungen der Erstrevision und Finalisierung der Hauptkriteriengruppe Ökologische Qualität

Die ökobilanziellen Kriteriensteckbriefe wurden bei der Systementwicklung für Unter-

richtsgebäude aus dem BNB-Basissystem für Büro und Verwaltung übernommen. Diese

Vorgehensweise hat sich als prinzipiell adäquat erwiesen, die Steckbriefe waren auch für

die ökobilanzielle Bewertung von Unterrichtsgebäuden grundsätzlich anwendungstaug-

lich. Allerdings bedürfen aus Sicht des Forschungsnehmers die ökobilanziellen Ziel-, Re-

ferenz- und Grenzwerte des Bewertungsmaßstabs einer Anpassung, weil die Pilotprojekte

trotz deutlich abweichender Ökobilanz-Ergebnisse stets optimal mit 100 BP zu bewerten

Nr. KriteriumStatus Aktion/ Maßnahme

1.1.1 Treibhauspotential= BNB Büro/Verwaltung

Verbindliche Vorgabe einheitliches

Rechenverfahrens

1.1.2 Ozonschichtabbaupotential= BNB Büro/Verwaltung

1.1.3 Ozonbildungspotential= BNB Büro/Verwaltung

1.1.4 Versauerungspotential = BNB Büro/Verwaltung

1.1.5 Überdüngungspotential= BNB Büro/Verwaltung

1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt= BNB Büro/Verwaltung

1.1.7 Nachhaltige

Materialgewinnung / Holz= BNB Büro/Verwaltung

Spezifizierung der Bewertungsstufen

(bzw. der zugehörigen Beschreibungen)

1.2.1 Primärenergiebedarf = BNB Büro/Verwaltung

1.2.2 Gesamtprimärenergiebedarf = BNB Büro/Verwaltung

1.2.3 Trinkwasserbedarf und

Abwasseraufkommen= BNB Büro/Verwaltung

1.2.4 Flächeninanspruchnahme= BNB Büro/Verwaltung

Spezifizierung der Bewertungsstufen

(bzw. der zugehörigen Beschreibungen)

Legendekein

AnpassungsbedarfAnpassungsbedarf

Ökologische Qualität

Wirkungen auf die globale Umwelt

Ressourceninanspruchnahme

Hauptkriteriengruppe Stoßrichtung

Spezifität der

Bewertungs-

kriterien

Selektivität der

Bewertungs-

maßstäbe

Konfiguration

von

Rechenverfahren

Korrektur von

Bewertungs-/

Rechenhilfen

Verbindliche Vorgabe einheitliches

Rechenverfahrens

Anpassung der Ziel-, Referenz- und

Grenzwerte (unterschiedliche

Nachhaltigkeits- bzw. ökobilanziellen

Qualitäten der Zertifizierungsobjekte

müssen abbildbar sein)

Verbindliche Vorgabe einheitliches

Rechenverfahrens

Kriteriengruppe

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 102/184

waren (siehe Gliederungspunkte 3.2.1.2 ff.). In diesem Zusammenhang ist zunächst die

Grundsatzentscheidung zu treffen, ob Unterrichtsgebäude und Gebäude für Büro und

Verwaltung prinzipiell unterschiedliche ökobilanzielle Benchmarks erfordern oder ob für

beide Gebäudetypologien die gleichen Benchmarks gelten können. Im ersten Fall wären

die Benchmarks für Unterrichtsgebäude freilich unabhängig von denen für Büro und Ver-

waltung anzupassen, während im zweiten Fall für beide Gebäudetypologien eine gemein-

same Adjustierung der Benchmarks erforderlich wird. Jedenfalls sind die ökobilanziellen

Benchmarks des erprobten Systementwurfs für Unterrichtsgebäude in der vorliegenden

Konfiguration nicht in der Lage, die unterschiedliche ökobilanzielle Nachhaltigkeitsqualität

von Unterrichtsgebäuden bewertungsmaßstäblich abzubilden. Im Rahmen dieser Syste-

merprobung konnten allerdings lediglich erste Anhaltspunkte für eine Adjustierung von

Benchmarks gewonnen werden. Diese lassen sich nicht unmittelbar in eine Finalisierung

der Kriteriensteckbriefe transformieren. Dazu ist eine breitere zu untersuchende Grund-

gesamtheit an Vergleichsgebäuden als die sieben Pilotprojekte erforderlich und zudem

steht jede derzeitige Anpassung unter dem Vorbehalt der Entscheidungsfindung, ob für

Unterrichts- und Büro- und Verwaltungsgebäude die gleichen Benchmarks gelten kön-

nen. Insofern stellen diese und die zugehörigen Ausführungen unter Gliederungspunkt

5.4.2.1 ff. nur einen vorläufigen Zwischenstand dar.4

Die Projektbearbeitende sieht weiterhin bei den Kriterien 1.1.7 und 1.2.4 einen Anpas-

sungsbedarf dergestalt, dass die Bewertungsstufen des Bewertungsmaßstabs (in ihren

Beschreibungen) spezifiziert werden müssen, um individuelle Spezifika von Zertifizie-

rungsobjekten besser erfassen und abbilden zu können. Dazu gehört z.B. die Integration

des Falls einer Bestandsgebäudeaufstockung in die Bewertung der Flächeninanspruch-

nahme (siehe dazu Gliederungspunkt 5.4.2.9).

Innerhalb der zweiten Hauptkriteriengruppe der ökologischen Qualität weist erstens das

Kriterium 2.1.1 Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus einen Anpassungsbedarf auf.

Zunächst ist zu überprüfen, ob das Kriterium bzw. seine monetären Benchmarks nicht

genauer zwischen verschiedenen Gebäudenutzungsformen unterscheiden müssen; ggf.

könnte sich die Unterscheidung zwischen Schulen und Hochschulen als zu grob erweisen.

4 Im Übrigen gehörte die Identifikation von ökobilanziellen Benchmarks in Abstimmung mit dem BBSR nicht zum Umfang des Auftrags des Forschungsnehmers.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 103/184

Tabelle 55: Stoßrichtungen der Erstrevision und Finalisierung der Hauptkriteriengruppe Ökonomische Qualität

Ferner wurde festgestellt, dass die monetären Benchmarks zur Zuordnung von Bewer-

tungspunkten derzeit so fixiert sind, dass ausnahmslos alle Pilotprojekte eine Optimal-

Bewertung von 100 BP erreichen konnten. Die Benchmarks konnten - angesichts der

großen Ergebnisspreizung der Lebenszykluskosten (als Barwert) - also die unterschiedli-

che ökonomische Nachhaltigkeitsqualität der Pilotprojekte nicht adäquat widerspiegeln.

Außerdem hat sich im Rahmen der Pilotanwendung des zugehörigen LCC-Excel-Tools5

gezeigt, dass dieses noch fehlerbehaftet war und entsprechend für eine endgültige Versi-

on des Systems „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ angepasst werden muss. Basis hierfür

kann insbesondere das artverwandte LCC-Excel-Tool der Systemvariante Büro und Ver-

waltung sein, das zwischenzeitlich bereits online zur Verfügung gestellt wurde. Im Übri-

gen ist hier darauf hinzuweisen, dass der Kriteriensteckbrief 2.1.1 für Unterrichtsgebäu-

de noch nicht die im Steckbrief-Text referenzierten Anlagen (analog zur Systemvariante

Büro und Verwaltung) vorhält; diese müssen ergänzt werden.

5 Die Anwendung des Excel-Tools entspricht der vereinfachten Berechnungsmethode, die im Rahmen der Sys-temerprobung vereinbarungsgemäß eingesetzt werden konnte.

Nr. KriteriumStatus Aktion/ Maßnahme

2.1.1 Gebäudebezogene Kosten im

Lebenszyklus

Änderung

Ggf. genauere Unterscheidung der

Benchmarks zwischen verschiedenen

Gebäudenutzungsformen

Anpassung der Ziel-, Referenz- und

Grenzwerte (Unterschiedliche

Nachhaltigkeits- bzw. ökonomische

Qualitäten der Zertifizierungsobjekte

müssen abbildbar sein)

Korrektur des Berechnungshilfsmittels

(LCC-Excel-Tool)

2.1.2 Vandalismusschutz

Neu

Überarbeitung der

Ausnahmetatbestände zu Maßnahmen

der Vandalismusprävention in

Abhängigkeit von der

Gebäudenutzungsform bzw. deren

Erfordernissen.

2.2.1 Drittverwendungsfähigkeit

Änderung

Anpassung der Bewertungsmethodik an

die Spezifika von Unterrichtsgebäuden

(Auflösung der starken Orientierung am

Basissystem)

Legendekein

AnpassungsbedarfAnpassungsbedarf

Ökonomische Qualität

Lebenszykluskosten

Hauptkriteriengruppe Stoßrichtung

Spezifität der

Bewertungs-

kriterien

Selektivität der

Bewertungs-

maßstäbe

Konfiguration

von

Rechenverfahren

Korrektur von

Bewertungs-/

Rechenhilfen

Kriteriengruppe

Wertentwicklung

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 104/184

Zweitens wird für das Kriterium 2.1.2 Vandalismusschutz eine Überarbeitung der Aus-

nahmetatbestände für die einzelnen Maßnahmen der Vandalismusprävention hinsichtlich

von Spezifika der zertifizierten Gebäudenutzungsform für sinnvoll erachtet. Grundsätzlich

ist der Kriteriensteckbrief aber in seiner Bewertungsmethodik flexibel in Bezug auf die

Abbildung verschiedener Gebäudenutzungsformen.

Für Kriterium 2.2.1 Drittverwendungsfähigkeit besteht als identifizierter Anpassungsbe-

darf insbesondere die Auflösung der bislang zu starken Anlehnung an die Bewertungsme-

thodik und Bewertungsinhalte des BNB-Systems für Bürogebäude als Basissystem (vgl.

hierzu insbesondere Feedback der Nachhaltigkeitskoordinatoren der Pilotprojekte in An-

hang B). Des Weiteren betreffen Rückmeldungen der Nachhaltigkeitskoordinatoren zur

zielführenden Anwendbarkeit des Kriteriensteckbriefs dessen Anpassungsfähigkeit auf

unterschiedliche Raum- bzw. Sondernutzungen innerhalb des Nutzungsclusters Unter-

richtsgebäude (siehe dazu ebenfalls in Anhang B). Allerdings muss bei exakter Auswer-

tung des Kriteriensteckbriefs konstatiert werden, dass dieser diesbezüglich bereits flexi-

bel gestaltet wurde, indem er explizit eine Unterscheidung und flächengewichtete Bewer-

tung unterschiedlicher Gebäudeteile bzw. Sondernutzungen im Gebäude sowie eine Ver-

nachlässigung von Räumen/ Sondernutzung im Rahmen von bis zu 10 % der BGF gestat-

tet.

Mit Blick auf die Hauptkriteriengruppe Soziokulturelle und funktionale Qualität weist ei-

nerseits Kriterium 3.1.4 Akustischer Komfort einen Anpassungsbedarf des Bewertungs-

maßstabs auf. Hier muss die bislang binäre Unterscheidung (siehe Gliederungspunkt

3.4.4) „entschärft“ werden, weil dieses strenge Abschneidekriterium über Gebühr zu ei-

ner Nichtberücksichtigung nachgewiesener akustischer Nachhaltigkeitsqualität von Pilot-

projekten geführt hat.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 105/184

Tabelle 56: Stoßrichtungen der Erstrevision und Finalisierung der Hauptkriteriengruppe Soziokulturelle und funktionale Qualität

Dies gilt ferner auch für Kriterium 3.1.9 Innenraumqualität bzw. die dort bisher festge-

schriebenen sehr hohen Anforderungswerte/ Benchmarks hinsichtlich der Außenwandöff-

nungen (vgl. Gliederungspunkt 3.4.9). Zudem liegen hier gemäß des Feedbacks der

Nachhaltigkeitskoordinatoren der Pilotprojekte Dopplungen mit Kriterium 3.1.5 Visueller

Komfort vor. Weitere Kriterien mit einem Anpassungsbedarf innerhalb des Bewertungs-

maßstabs sind 3.2.1 Barrierefreiheit (siehe dazu Gliederungspunkt 3.4.11; insbesondere

aufgrund der normativen Umstellung auf DIN 18040-1) sowie 3.2.5 Fahrradkomfort (vgl.

Gliederungspunkt 3.4.13).

Nr. KriteriumStatus Aktion/ Maßnahme

3.1.1 Thermischer Komfort im

Winter= BNB Büro/Verwaltung

3.1.2 Thermischer Komfort im

SommerÄnderung

3.1.3 Innenraumhygiene Änderung

3.1.4 Akustischer Komfort

Änderung

Anpassung des Bewertungsmaßstabs

(Teilbewertungen für

Raumnutzungsformen integrieren)

3.1.5 Visueller Komfort Änderung

3.1.6 Einflussnahme des Nutzers Änderung

3.1.7 Außenraumqualität

Änderung

Anpassung der Bewertungsmethodik an

die Spezifika unterschiedlicher

Gebäudenutzungsformen

3.1.8 Sicherheit und Störfallrisiken

Änderung

Anpassung des Bewertungsmaßstabs

hinsichtlich Einhaltung gesetzlicher

Anforderungen/ Vorgaben.

3.1.9 InnenraumqualitätNeu

Anpassung der sehr hohen

Anforderungswerte/ Benchmarks

3.1.10 Nutzungsflexibilität und

Aneignung durch Nutzer Neu

Anpassung der Bewertungsmethodik an

die Spezifika unterschiedlicher

Gebäudenutzungsformen

3.2.1 Barrierefreiheit

Änderung

Anpassung des Bewertungsmaßstabs

aufgrund Vollumfänglichkeit der

zugrunde gelegten Referenznorm

3.2.4 Zugänglichkeit

Änderung

Anpassung von Bewertungsmethodik

und -maßstäben an Spezifika

unterschiedlicher

Gebäudenutzungsformen

3.2.5 Fahrradkomfort

Änderung

Korrektur des quantitativen und

qualitativen (exaktere Beschreibung: ist

Anforderungen 2.4 in Anzahl der zu

erfüllenden qualitativen Anforderungen

inkludiert?) Bewertungsmaßstabs

3.3.1 Gestalterische und

städtebauliche Qualität= BNB Büro/Verwaltung

3.3.2 Kunst am Bau = BNB Büro/Verwaltung

Legendekein

AnpassungsbedarfAnpassungsbedarf

Kriteriengruppe

Soziokulturelle und funktionale

Qualität

Gesundheit, Behaglichkeit und

Nutzerzufriedenheit

Hauptkriteriengruppe Stoßrichtung

Spezifität der

Bewertungs-

kriterien

Selektivität der

Bewertungs-

maßstäbe

Konfiguration

von

Rechenverfahren

Korrektur von

Bewertungs-/

Rechenhilfen

Funktionalität

Sicherung der Gestaltungsqualität

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 106/184

Außerdem sind die Kriterien 3.1.7 Außenraumqualität und 3.1.10 Nutzungsflexibilität und

Aneignung durch Nutzer in ihrer Bewertungsmethodik an die Spezifika unterschiedlicher

Gebäudenutzungsformen anzupassen, weil sich diese bislang gemäß der Analyse aus

Kapitel 3 als zu aggregiert gezeigt hat, insbesondere hinsichtlich der Anforderungen aus

dem Blickwinkel „Schule“ bei Spiel-, Bewegungs- und Anpassungsmöglichkeiten (siehe

dazu Gliederungspunkte 3.4.7 und 3.4.10 sowie Feedback der Nachhaltigkeitskoordinato-

ren der Pilotprojekte unter Anhang B).

Zu 3.1.6 Einflussnahme der Nutzer: Im Rahmen des Feedbacks der Nachhaltigkeitskoor-

dinatoren der Pilotprojekte wurde in erster Linie der Diskussionspunkt aufgeworfen, dass

eine raumweise/ individuelle Steuerung einzelner Raumfunktionen/ Komponenten je

nach Nutzerstruktur nicht gewollt oder zielführend sein kann. Hier ist aus Sicht des For-

schungsnehmers grundlegend zu diskutieren, ob angesichts der zunehmende Technisie-

rung von Gebäuden und mit Blick auf das Komfort- und Zufriedenheitsniveau der Nutzer

eine möglichst individuelle Regelbarkeit der Raumfunktionen nicht prinzipiell zu einer

wesentlichen soziokulturell-funktionalen Nachhaltigkeitsqualität eines Gebäudes gehören

muss und nicht aufgrund organisatorischer Zwangspunkte der Gebäude betreibenden

Institution eingeschränkt werden dürfen oder ob dies vice versa möglich sein muss ohne

Abschläge bei der Nachhaltigkeitsbewertung eines Gebäudes. Nach Auffassung des For-

schungsnehmers gehört die möglichst individuelle Regelbarkeit von Raumfunktionen zum

Kernbereich der soziokulturell-funktionalen Nachhaltigkeitsqualität, das situativ berech-

tigte Interesse von Gebäudebetreibern an einer Einschränkung muss hier zurückstehen

und ist als Abwägeentscheidung mit anderen Kriterien/ Aspekten der Nachhaltigkeit zu

sehen.

Zu 3.1.8 Sicherheit und Störfallrisiken: Im Rahmen des Feedbacks der Nachhaltigkeits-

koordinatoren der Pilotprojekte wurde darauf hingewiesen, dass der Bewertungsmaßstab

zum 2. Teilkriterium Reduktion des Schadensausmaßes im Fall von Schadensereignissen

bislang fehlerhaft konfiguriert ist, da die Einhaltung aller gesetzlichen Anforderungen mit

0 Bewertungspunkten belegt ist, was nicht dem grundsätzlichen Vorgehen der BNB-

Systeme entspricht. Hier wird der Kriteriensteckbrief im Rahmen der Überarbeitung noch

an den ebenfalls korrigierten korrelierenden Steckbrief des BNB-Systems für Bürogebäu-

de angepasst.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 107/184

Letztens ist das Kriterium 3.2.4 Zugänglichkeit (vgl. Gliederungspunkt 3.4.12) hinsicht-

lich sicherheitsrelevanter Aspekte der Gebäudenutzung sowohl in seiner Bewertungsme-

thodik zu spezifizieren als auch in seinem Bewertungsmaßstab zuzuschärfen.

Innerhalb der stark ausgedünnten Hauptkriteriengruppe Technische Qualität muss insbe-

sondere das Kriterium 4.1.4 Rückbau, Trennung und Verwertung einer Überarbeitung

bzw. Fortentwicklung unterzogen werden, insbesondere im Kontext mit dem offiziellen

Excel-Berechnungshilfsmittel auf MS-Access-Basis. Im Kern wird es hierbei um genauere

Vorgaben seitens des Steckbriefs gehen, wie bestimmte Baukonstruktionen zu bewerten

sind. Damit sollten vor allem eine bessere Vergleichbarkeit unterschiedlicher Objekte und

eine höhere Transparenz der Bewertung und Dokumentation erreichbar sein.

Tabelle 57: Stoßrichtungen der Erstrevision und Finalisierung der Hauptkriteriengruppe Technische Qualität

Von den prozessqualitativen Kriterien weist aus Sicht der Projektbearbeitenden nur Krite-

rium 5.1.2 Integrale Planung einen Anpassungsbedarf auf, konkret im Bereich des Be-

wertungsmaßstab des Indikators Qualifikation des Planungsteams. Bei der Bearbeitung

bzw. Zertifizierung des Kriteriums/ Indikators war offensichtlich in einigen Fällen unklar

(vgl. Feedback der Nachhaltigkeitskoordinatoren der Pilotprojekte in Anhang B), welche

Weiterbildungen unter der Beschreibung „[…] Themenbereich Nachhaltigkeit […]“ zu sub-

sumieren sind. Hier müsste der Kriteriensteckbrief z.B. anhand eines Beispiels spezifizie-

ren, was als entsprechende Weiterbildung anerkannt werden kann und des Weiteren

klarstellen, ob auch eine Weiterbildung in lediglich einem Teilbereich der Nachhaltigkeit

(z.B. Ökologie: Schulung zum Thema EPDs, etc.) anerkennbar ist.

Nr. KriteriumStatus Aktion/ Maßnahme

4.1.3 Reinigung und Instandhaltung = BNB Büro/Verwaltung

4.1.4 Rückbau, Trennung und

Verwertung= BNB Büro/Verwaltung

Detaillierung des

Bewertungsmaßstabs/ -stufen

(Vorgabe von Richtwerten für

Demontage- und Trennungsaufwand)

Legende kein

Anpassungsbedarf Anpassungsbedarf

Technische Qualität

Qualität der technischen Ausführung

Hauptkriteriengruppe Stoßrichtung

Spezifität der

Bewertungs-

kriterien

Selektivität der

Bewertungs-

maßstäbe

Konfiguration

von

Rechenverfahren

Korrektur von

Bewertungs-/

Rechenhilfen

Kriteriengruppe

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 108/184

Tabelle 58: Stoßrichtungen der Erstrevision und Finalisierung der Hauptkriteriengruppe Prozessqualität

Im Übrigen ist die Anmerkung aus Projekt 0003 zum Kriterium 5.1.1 Projektvorberei-

tung, wonach eine steckbriefkonforme [Anm. d. Verf.] „Bedarfsplanung in Hamburg nicht

anwendbar sei, da der Bedarf umfassend im Vorfeld durch z. B. Schulleitungen oder

Raumentwicklungspläne vorgenommen“ werde, unerheblich, weil nichtsdestotrotz auch

in diesem Fall erstens eine Bedarfsplanung gemäß Steckbrief grundsätzlich sinnvoll ist

und über dies zweitens prinzipiell auch entsprechend dokumentiert werden kann. Weitere

anderslautende Rückmeldungen liegen zu den prozessqualitativen Kriterien nicht vor.

Auch innerhalb der Hauptkriteriengruppe der Standortqualität weist aus Sicht des Auf-

tragnehmers nur ein solitäres Kriterium (6.1.4 Verkehrsanbindung) einen Anpassungsbe-

darf im Rahmen der Erstrevision und Finalisierung auf, anderslautende Rückmeldungen

der Nachhaltigkeitskoordinatoren der Pilotprojekte liegen nicht vor.

Nr. KriteriumStatus Aktion/ Maßnahme

5.1.1 Projektvorbereitung Änderung

5.1.2 Integrale Planung

Änderung

Spezifikation des

Bewertungsmaßstabs/ Beschreibung

der Bewertungsstufen für Indikator

Qualifikation des Planungsteams

5.1.3 Optimierung und Komplexität

der PlanungÄnderung

5.1.4 Ausschreibung und Vergabe = BNB Büro/Verwaltung

5.1.5 Voraussetzungen für eine

optimale Bewirtschaftung= BNB Büro/Verwaltung

5.2.1 Baustelle / Bauprozess = BNB Büro/Verwaltung

5.2.2 Qualitätssicherung der

Bauausführung= BNB Büro/Verwaltung

5.2.3 Systematische = BNB Büro/Verwaltung

Legende kein

Anpassungsbedarf Anpassungsbedarf

Prozessqualität

Qualität der Planung

Qualität der Bauausführung

Hauptkriteriengruppe Stoßrichtung

Spezifität der

Bewertungs-

kriterien

Selektivität der

Bewertungs-

maßstäbe

Konfiguration

von

Rechenverfahren

Korrektur von

Bewertungs-/

Rechenhilfen

Kriteriengruppe

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 109/184

Tabelle 59: Stoßrichtungen der Erstrevision und Finalisierung der Hauptkriteriengruppe Standortqualität

Richtigerweise unterscheidet die Bewertungsmethodik des Kriteriums zwischen verschie-

denen Gebäudenutzungsformen und schließt die Anwendung des Indikators Erreichbar-

keit des nächstgelegenen Fern-/ Hauptbahnhofs für Schulen aus. Allerdings spiegelt sich

diese Unterscheidung nicht im Bewertungsmaßstab zur Zuordnung einer Ziel-, Referenz-

oder Grenzbewertung wider. Dadurch werden allerdings andere Gebäudenutzungsformen

als Schulen bevorteilt, weil sie fehlende Bewertungspunkte durch schlechte Bewertungen

der übrigen drei Indikatoren ausgleichen können, während der Gebäudenutzungsform

Schule diese Möglichkeit nicht gewährt ist. Zwar kann auch die Gebäudenutzungsform

Schule 100 BP und damit die Zielwertanforderungen erreichen, dazu ist aber eine opti-

male Bewertung aller (drei anwendbaren) Indikatoren, während andere Gebäudenut-

zungsformen durch die höhere theoretisch maximal erreichbare Bewertungspunktzahl

von 130 BP leichter die Zielwertanforderungen erfüllen können.

Nr. KriteriumStatus Aktion/ Maßnahme

6.1.2 Verhältnisse am Mikrostandort Änderung

6.1.4 Verkehrsanbindung

ÄnderungAdjustierung des Bewertungsmaßstabs

an bereits integrierte Unterscheidung

zwischen Gebäudenutzungsformen

6.1.5 Nähe zu nutzungsrelevanten

EinrichtungenÄnderung

6.1.6 Anliegende Medien /

Erschließung

Änderung

Legendekein

Anpassungsbedarf Anpassungsbedarf

Standortqualität

Hauptkriteriengruppe Stoßrichtung

Spezifität der

Bewertungs-

kriterien

Selektivität der

Bewertungs-

maßstäbe

Konfiguration

von

Rechenverfahren

Korrektur von

Bewertungs-/

Rechenhilfen

Kriteriengruppe

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 110/184

5.3 Weitere Vorbetrachtungen

5.3.1 Rückmeldungen der Nachhaltigkeitskoordinatoren der Pilot-projekte

Im Zuge der Abstimmung und Kommunikation zwecks Konformitätsprüfung wurden die

Nachhaltigkeitskoordinatoren der betrachteten Projekte gebeten, dem Auftragnehmer

ihre individuellen Erfahrungen mit der Anwendung des Zertifizierungssystems für Unter-

richtsgebäude mitzuteilen, um dieses Know how der Praxisanwendung in die Erstrevision

und Finalisierung des Bewertungssystems integrieren zu können. Die Tabellen in Anhang

B zeigen die Rückmeldungen der Nachhaltigkeitskoordinatoren in einer gesamthaften

Übersicht. Aus den Projekten 0004, 0006 und 0007 liegen dem Forschungsnehmer noch

keine Feedback-Bögen vor. Explizite Rückmeldungen aus dem Projekt 0005 BBS III

Mainz waren nicht erforderlich, weil der Auftragnehmer des Forschungsprojekts hier in

Personalunion gleichzeitig auch als Nachhaltigkeitskoordinator fungiert hat. Allerdings

bestand für die Projektbearbeitende die Möglichkeit, Anwendungserfahrungen aus einem

weiteren Zertifizierungsprojekt zum Systementwurf „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ in

die Überarbeitung des Systementwurfs zu integrieren. Das entsprechende Projekt Grund-

schule Hohen-Neuendorf (GSHN; Auditorin: Sabine Dorn, sol•id•ar planungswerkstatt)

läuft allerdings „außer Konkurrenz“ bzw. ist nicht originärer Bestandteil dieses For-

schungsvorhabens; das genannte Bauvorhaben gehört nicht zur Riege der eigentlichen

Pilotprojekte. Dennoch sollte auf die vorhandenen Anwendungserfahrungen dieses Pro-

jekts nicht verzichtet werden, diese sind einer Tabelle im Anhang C zu entnehmen.

5.3.2 Definition von Gebäudenutzungsformen

Ein erheblicher Teil des soeben dargelegten Anpassungsbedarfs des Systementwurfs geht

auf die fehlende Spezifität der Kriterien für verschiedene Gebäudenutzungsformen des

Nutzungsclusters Unterrichtsgebäude zurück. Freilich muss ein Bewertungssystem, um

für eine beliebige Zahl von Zertifizierungsobjekten und eine Vielzahl unterschiedlicher

Nutzungsformen gemeinsam und universell anwendbar zu sein, in einem bestimmten

Maß vom individuellen Einzelfall abstrahieren und relative Passungenauigkeiten vorwei-

sen. Allerdings unterscheidet der Systementwurf bislang maximal und soweit dies für ein

bestimmtes Kriterium sinnvoll und/ oder angezeigt erschien zwischen Schulen und Hoch-

schulen (z.B. für die Kriterien 2.1.1 und 6.1.4). Dies hat sich für einige Kriterien aber als

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 111/184

unzureichend erwiesen. Daher liegt ein Ansatz zur Finalisierung des Systementwurfs - im

festgestellten Bedarfsfall (siehe Tabelle 54 ff.) feingliedriger zwischen unterschiedlichen

Gebäudenutzungs- bzw. Schulformen zu differenzieren. Sicherlich ist das deutsche Bil-

dungssystem durch die Kulturhoheit der Bundesländer und deren Zuständigkeit bei wei-

tem nicht homogen. Nichtsdestotrotz kann diese Pluralität aber dennoch auf eine bun-

desweit einheitliche Grundstruktur reduziert werden.6 Diese lässt sich gemäß folgender

Auflistung darstellen:

Elementarbereich: Kindergarten

Primarbereich: Grundschule, ggf. erweitert um zweijährige Orientierungsstufe an wei-

terführenden Schulen

Sekundarbereich I: Weiterführende Haupt-, Real- oder Gesamtschulen sowie Gymna-

sien

Sekundarbereich II: Berufsschule und Betrieb, Berufsfach-, Fachober- und Berufs-

oberschulen, gymnasiale Oberstufe, Fachschulen, Abendgymnasien/ Kolleg

Tertiärbereich: Universitäten, Hochschulen, Fachhochschulen

Quartiärbereich: Weiterbildungseinrichtungen versch. Formen

Eine sinnvolle und zweckmäßige Bündelung lässt sich für die Strukturelemente Elemen-

tar- und Primarbereich umsetzen. Die übrigen Strukturelemente sind hinsichtlich beson-

derer Charakteristika ihrer Nutzertypen deutlich unterschiedlich und sollten nicht weiter

gebündelt werden. Auf Basis der dargestellten Grundstruktur des deutschen Bildungssys-

tems können die Kriterien nun - im Bedarfsfall - exakter zwischen den diversen Gebäu-

denutzungsformen differenzieren und ihre Bewertungsmethoden die situativ unterschied-

lichen nachhaltigkeitsrelevanten Qualitätskriterien abbilden. Dies heißt nicht, dass jedes

Kriterium stets seine Bewertungsmethodik für die o.g. Gebäudenutzungsformen auftren-

nen muss. Nur in den Fällen, in denen die Auswertung und Analyse der Ergebnisse der

Pilotphase (siehe Kapitel 3) einen Anpassungsbedarf hinsichtlich der Spezifität der Be-

wertungskriterien aufgedeckt hat, ist eine Differenzierung zwischen den Strukturelemen-

ten im deutschen Bildungssystem erforderlich.

6 Vgl. dazu Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF): http://www.bildungsserver.de/Gesamtueberblick-zum-deutschen-Bildungssystem-506.html (zuletzt abgerufen am 04.06.2012)

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 112/184

5.4 Überarbeitung der Kriteriensteckbriefe

5.4.1 Vorbemerkungen

Die Finalisierung bzw. Überarbeitung der Kriteriensteckbriefe des Systementwurfs für

Unterrichtsgebäude erfolgte unter folgenden Randbedingungen:

> Für Steckbriefe, die speziell für den Systementwurf für Unterrichtsgebäude entwickelt

wurden - d.h. nicht aus dem BNB-System für Bürogebäude übernommen wurden - er-

folgt eine konkrete Überarbeitung der Kriteriensteckbriefe (Steckbrieftexte, Bewer-

tungsmaßstäbe, etc.). Die entsprechenden Überarbeitungen werden in rot dargestellt.

Die demgemäß finalisierten Kriteriensteckbriefe sind diesem Endbericht in einer gesamt-

haften Übersicht als Anlage D beigefügt (Anpassungen gegenüber Testversion 2011 in

rot).

> Für Steckbriefe, die für den Systementwurf für Unterrichtsgebäude vom BNB-System

für Bürogebäude entlehnt wurden (z.B. ökobilanzielle Kriterien) erfolgt für nutzungsform-

unabhängige Bereiche/ Passagen (z.B. textliche Beschreibung der Bewertungsmethodik)

grundsätzlich eine Beschreibung des identifizierten generellen Anpassungsbedarfs und

ggf. eine Skizzierung eines möglichen Lösungsvorschlags. Derartige Lösungsvorschläge

werden in blau dargestellt. Eine etwaige Berücksichtigung dieser Vorschläge erfolgt ggf.

zu einem späteren Zeitpunkt bei der Systemfortschreibung des BNB-Systems für Büro-

gebäude als Basis-System. Für nutzungsformabhängige Bereiche/ Passagen (z.B. Bewer-

tungsmaßstab bzw. Benchmarks zur Zuordnung von Bewertungspunkten) erfolgt zusätz-

lich eine spezifische Anpassung der Kriteriensteckbriefe für die Nutzungsform Unter-

richtsgebäude. Diese spezifischen Anpassungen werden in orange dargestellt. Für diese

Kriterien erfolgte keine gesamthafte Überarbeitung der Steckbriefe, die entsprechenden

digitalen Dateien lagen dem Forschungsnehmer nicht vor.

In den nachfolgenden Gliederungspunkten werden nur diejenigen Kriterien angeführt, für

die im Rahmen der Gliederungspunkte 3 und 5.2 ein Anpassungsbedarf identifiziert wor-

den ist. Kriterien ohne erkannten Anpassungsbedarf werden nicht thematisiert.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 113/184

5.4.2 Hauptkriteriengruppe Ökologische Qualität

5.4.2.1 Kriterium 1.1.1 Treibhauspotential

Der Kriteriensteckbrief zu Kriterium 1.1.1 wurde aus dem BNB-System für Bürogebäude

übernommen. Der in Tabelle 54 dargestellte Anpassungsbedarf bezieht sich ausschließ-

lich auf einen nutzungsformunabhängigen Bereich des Steckbriefs und ist nicht Unter-

richtsgebäude spezifisch.

Tabelle 60 zeigt daher einen Lösungsvorschlag zur Anpassung der Steckbrief-Passagen

des Kriteriums 1.1.1 Treibhauspotential (blau).

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteckbriefs

> Verbindliche Vorgabe eines einheitlichen vereinfachten Rechen-

verfahrens der Ökobilanzierung für die Lebenszyklusphase Her-

stellung

Anwendung eines modifizierten vereinfachten Rechenverfahrens

Herstellung in zwei der Pilotprojekte: keine bauteil- und schicht-

spezifische Modellierung des Gebäudes als Ökobilanz-Objekts und

entsprechende Verknüpfung mit Datensätzen der Ökobau.dat,

sondern masse- und gewerkeweise Modellierung des Gebäudes.

Lösungsvorschlag zur Anpas-

sung des Kriteriensteckbriefs

Keine grundlegende Revision der Berechnungsvorschrift des

Steckbriefs in Form einer Umstellung/ Neuentwicklung des Be-

rechnungsverfahrens für erste Marktversion des Zertifizierungs-

systems. Vielmehr Konkretisierung der Beschreibung des Steck-

briefs hinsichtlich Unzulässigkeit der Anwendung eines anderen

als der beschriebenen Rechenverfahren (Vollständiges oder ver-

einfachtes Rechenverfahren Herstellung).

Diese Konkretisierung der Beschreibung des Steckbriefs

sollte im Übrigen auch auf alle anderen Systemvarianten

des BNB-Systems übertragen werden.

Unter , dort unter

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 114/184

Tabelle 60: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 1.1.1 Treibhauspotential (GWP)

5.4.2.2 Kriterium 1.1.2 Ozonschichtabbaupotential

Der Kriteriensteckbrief zu Kriterium 1.1.2 wurde ebenfalls aus dem BNB-System für Bü-

rogebäude übernommen, allerdings bezieht sich der in Tabelle 54 dargestellte Anpas-

sungsbedarf sowohl auf einen nutzungsformunabhängigen7 als auch auf einen nutzungs-

formabhängigen8 Bereich des Steckbriefs und ist daher teilweise Unterrichtsgebäude

spezifisch. Tabelle 61 zeigt daher die spezifisch überarbeiteten Steckbrief-Passagen des

Kriteriums 1.1.2 Ozonschichtabbaupotential (orange) sowie in Analogie zu Kriterium

1.1.1 einen Lösungsvorschlag zur nutzungsformunabhängigen Anpassung des Steckbriefs

(blau).

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteckbriefs

> Verbindliche Vorgabe eines einheitlichen Rechenverfahrens der

Ökobilanzierung für die Lebenszyklusphase Herstellung

Anwendung eines modifizierten vereinfachten Rechenverfahrens

7 Z.B. Vorgaben und Festlegungen zum Rechenverfahren der Ökobilanzierung. Diese sind grundsätzlich unab-hängig von der Gebäudenutzungsform bzw. -typologie.

8 Z.B. ökobilanzielle Benchmarks. Diese Klassifizierung steht allerdings unter dem Vorbehalt einer Entschei-dung, ob für Unterrichtsgebäude und Gebäude für Büro und Verwaltung unterschiedliche Benchmarks gelten müssen (siehe dazu bereits unter Gliederungspunkt 5.2, S. 96 f.).

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 115/184

Herstellung in zwei der Pilotprojekte: keine bauteil- und schicht-

spezifische Modellierung des Gebäudes als Ökobilanz-Objekts und

entsprechende Verknüpfung mit Datensätzen der Ökobau.dat,

sondern masse- und gewerkeweise Modellierung des Gebäudes.

> Anpassung der Ziel-, Referenz- und Grenzwerte (unterschiedli-

che Nachhaltigkeits- bzw. ökobilanziellen Qualitäten der Zertifizie-

rungsobjekte müssen abbildbar sein).

Dazu können aufgrund des relativ konstanten Niveaus der Ökobi-

lanzergebnisse der Pilotprojekte (Ergebnisspreizung von lediglich

1,3; siehe Abbildung 20) die Zielwertanforderungen des Kriteri-

ums an den niedrigsten ODP-Ökobilanzergebnissen der entspre-

chenden Pilotprojekte (hier: 0002 Technologiezentrum Holz,

Hamburg und 0007 Romaneum Neuss) orientiert bzw. dorthin

abgesenkt werden. Dabei sind die Relationen zwischen Ziel-, Re-

ferenz- und Grenzwerten beizubehalten.

Diese Anpassung der Ziel-, Referenz- und Grenzwerte ori-

entiert sich bislang allein an den Ergebnissen und Erfor-

dernissen der betrachteten Pilotprojekte und soll aus-

drücklich noch keine endgültige Festlegung der Referenz-

werte darstellen. Ohnehin steht die Ableitung eines sol-

chen ersten Anhaltspunkts für die Adjustierung ökobilanzi-

eller Benchmarks unter dem Vorbehalt der Grundsatzent-

scheidung, ob für Unterrichtsgebäude andere Anforde-

rungswerte als für Büro- und Verwaltungsgebäude erfor-

derlich sind (siehe dazu bereits unter Gliederungspunkt

5.2. Diese Entscheidung sollte auf Basis einer Erfassung

und Analyse empirischer Daten zu Gebäudevolumen, -

massen, Nutzeranzahl und Nutzungszeit sowie Energiever-

bräuchen vorbereitet und getroffen werden.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 116/184

Anpassung/ Überarbeitung

des Kriteriensteckbriefs

Unter

Anforderungsniveau

Lösungsvorschlag zur weite-

ren Anpassung des Kriterien-

steckbriefs

Keine grundlegende Revision der Berechnungsvorschrift des

Steckbriefs in Form einer Umstellung/ Neuentwicklung des Be-

rechnungsverfahrens für erste Marktversion des Zertifizierungs-

systems. Vielmehr Konkretisierung der Beschreibung des Steck-

briefs hinsichtlich Unzulässigkeit der Anwendung eines anderen

als der beschriebenen Rechenverfahren (Vollständiges oder ver-

einfachtes Rechenverfahren Herstellung).

Diese Konkretisierung der Beschreibung des Steckbriefs

sollte im Übrigen auch auf alle anderen Systemvarianten

des BNB-Systems übertragen werden.

Unter , dort unter

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 117/184

Tabelle 61: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 1.1.2 Ozonschichtabbaupotential (ODP)

5.4.2.3 Kriterium 1.1.3 Ozonbildungspotential

Auch der Kriteriensteckbrief zu Kriterium 1.1.3 stammt aus dem BNB-System für Büro-

gebäude, allerdings bezieht sich der in Tabelle 54 dargestellte Anpassungsbedarf sowohl

auf einen nutzungsformunabhängigen als auch auf einen nutzungsformabhängigen Be-

reich des Steckbriefs und ist daher teilweise Unterrichtsgebäude spezifisch. Tabelle 62

zeigt daher die spezifisch überarbeiteten Steckbrief-Passagen des Kriteriums 1.1.3 Ozon-

bildungspotential (orange) sowie in Analogie zu Kriterium 1.1.1 einen Lösungsvorschlag

zur nutzungsformunabhängigen Anpassung des Steckbriefs (blau).

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteckbriefs

> Verbindliche Vorgabe eines einheitlichen Rechenverfahrens der

Ökobilanzierung für die Lebenszyklusphase Herstellung

Anwendung eines modifizierten vereinfachten Rechenverfahrens

Herstellung in zwei der Pilotprojekte: keine bauteil- und schicht-

spezifische Modellierung des Gebäudes als Ökobilanz-Objekts und

entsprechende Verknüpfung mit Datensätzen der Ökobau.dat,

sondern masse- und gewerkeweise Modellierung des Gebäudes.

> Anpassung der Ziel-, Referenz- und Grenzwerte (unterschiedli-

che Nachhaltigkeits- bzw. ökobilanziellen Qualitäten der Zertifizie-

rungsobjekte müssen abbildbar sein).

Aufgrund der großen Spreizung der Ökobilanzergebnisse der Pi-

lotprojekte (siehe Abbildung 22) sollten die Zielwertanforderun-

gen des Kriteriums aber nicht wie bei Kriterium 1.1.2 an den

niedrigsten Ergebniswerten der entsprechenden Pilotprojekte

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 118/184

orientiert, sondern auf ein mittleres Niveau abgesenkt werden,

das für eine zwischen den verschiedenen Pilotprojekten ausgewo-

gene Bewertungssituation sorgt. Dabei sind analog zum Vorgehen

bei Kriterium 1.1.2 die Relationen zwischen Ziel-, Referenz- und

Grenzwerten beizubehalten.

Diese Anpassung der Ziel-, Referenz- und Grenzwerte ori-

entiert sich bislang allein an den Ergebnissen und Erfor-

dernissen der betrachteten Pilotprojekte und soll aus-

drücklich noch keine endgültige Festlegung der Referenz-

werte darstellen. Ohnehin steht die Ableitung eines sol-

chen ersten Anhaltspunkts für die Adjustierung ökobilanzi-

eller Benchmarks unter dem Vorbehalt der Grundsatzent-

scheidung, ob für Unterrichtsgebäude andere Anforde-

rungswerte als für Büro- und Verwaltungsgebäude erfor-

derlich sind (siehe dazu bereits unter Gliederungspunkt

5.2. Diese Entscheidung sollte auf Basis einer Erfassung

und Analyse empirischer Daten zu Gebäudevolumen, -

massen, Nutzeranzahl und Nutzungszeit sowie Energiever-

bräuchen vorbereitet und getroffen werden.

Anpassung/ Überarbeitung

des Kriteriensteckbriefs

Unter

Anforderungsniveau

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 119/184

Lösungsvorschlag zur weite-

ren Anpassung des Kriterien-

steckbriefs

Keine grundlegende Revision der Berechnungsvorschrift des

Steckbriefs in Form einer Umstellung/ Neuentwicklung des Be-

rechnungsverfahrens für erste Marktversion des Zertifizierungs-

systems. Vielmehr Konkretisierung der Beschreibung des Steck-

briefs hinsichtlich Unzulässigkeit der Anwendung eines anderen

als der beschriebenen Rechenverfahren (Vollständiges oder ver-

einfachtes Rechenverfahren Herstellung).

Diese Konkretisierung der Beschreibung des Steckbriefs

sollte im Übrigen auch auf alle anderen Systemvarianten

des BNB-Systems übertragen werden.

Unter , dort unter

Tabelle 62: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 1.1.3 Ozonbildungspotential (POCP)

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 120/184

5.4.2.4 Kriterium 1.1.4 Versauerungspotential

Kriteriensteckbrief 1.1.4 Versauerungspotential ist wie die zuvor beschriebenen Steck-

briefe zu 1.1.1 und 1.1.3 dem BNB-System für Bürogebäude entlehnt. Jedoch bezieht

sich auch hier der in Tabelle 54 gezeigte Anpassungsbedarf sowohl auf einen nutzungs-

formunabhängigen als auch auf einen nutzungsformabhängigen Bereich des Steckbriefs

und ist daher teilweise Unterrichtsgebäude spezifisch. Tabelle 63 zeigt aus diesem Grund

die spezifisch überarbeiteten Steckbrief-Passagen des Kriteriums 1.1.4 Versauerungspo-

tential (orange) sowie in Analogie zu Kriterium 1.1.1 ff. einen Lösungsvorschlag zur nut-

zungsformunabhängigen Anpassung des Steckbriefs (blau).

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteckbriefs

> Verbindliche Vorgabe eines einheitlichen Rechenverfahrens der

Ökobilanzierung für die Lebenszyklusphase Herstellung

Anwendung eines modifizierten vereinfachten Rechenverfahrens

Herstellung in zwei der Pilotprojekte: keine bauteil- und schicht-

spezifische Modellierung des Gebäudes als Ökobilanz-Objekts und

entsprechende Verknüpfung mit Datensätzen der Ökobau.dat,

sondern masse- und gewerkeweise Modellierung des Gebäudes.

> Anpassung der Ziel-, Referenz- und Grenzwerte (unterschiedli-

che Nachhaltigkeits- bzw. ökobilanziellen Qualitäten der Zertifizie-

rungsobjekte müssen abbildbar sein).

Aufgrund der relativ großen Spreizung der Ökobilanzergebnisse

der Pilotprojekte (siehe Abbildung 24) sollten die Zielwertanforde-

rungen des Kriteriums in Analogie zum Vorgehen bei Kriterium

1.1.3 auf ein mittleres Niveau abgesenkt werden, das für eine

zwischen den verschiedenen Pilotprojekten ausgewogene Bewer-

tungssituation sorgt. Dabei sind analog zum Vorgehen bei Kriteri-

um 1.1.2 f. die Relationen zwischen Ziel-, Referenz- und Grenz-

werten beizubehalten.

Diese Anpassung der Ziel-, Referenz- und Grenzwerte ori-

entiert sich bislang allein an den Ergebnissen und Erfor-

dernissen der betrachteten Pilotprojekte und soll aus-

drücklich noch keine endgültige Festlegung der Referenz-

werte darstellen. Ohnehin steht die Ableitung eines sol-

chen ersten Anhaltspunkts für die Adjustierung ökobilanzi-

Page 121: Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen - Erprobung des ... · Sebastian Pohl, LCEE Life Cycle Engineering Experts GmbH. ... Furthermore the operable finalization of the system draft

Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 121/184

eller Benchmarks unter dem Vorbehalt der Grundsatzent-

scheidung, ob für Unterrichtsgebäude andere Anforde-

rungswerte als für Büro- und Verwaltungsgebäude erfor-

derlich sind (siehe dazu bereits unter Gliederungspunkt

5.2. Diese Entscheidung sollte auf Basis einer Erfassung

und Analyse empirischer Daten zu Gebäudevolumen, -

massen, Nutzeranzahl und Nutzungszeit sowie Energiever-

bräuchen vorbereitet und getroffen werden.

Anpassung/ Überarbeitung

des Kriteriensteckbriefs

Unter Bewertungsmaßstab

Anforderungsniveau

Lösungsvorschlag zur weite-

ren Anpassung des Kriterien-

steckbriefs

Keine grundlegende Revision der Berechnungsvorschrift des

Steckbriefs in Form einer Umstellung/ Neuentwicklung des Be-

rechnungsverfahrens für erste Marktversion des Zertifizierungs-

systems. Vielmehr Konkretisierung der Beschreibung des Steck-

briefs hinsichtlich Unzulässigkeit der Anwendung eines anderen

als der beschriebenen Rechenverfahren (Vollständiges oder ver-

einfachtes Rechenverfahren Herstellung).

Diese Konkretisierung der Beschreibung des Steckbriefs

sollte im Übrigen auch auf alle anderen Systemvarianten

des BNB-Systems übertragen werden.

Unter Methode, dort unter 3.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 122/184

Tabelle 63: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 1.1.4 Versauerungspotential (AP)

5.4.2.5 Kriterium 1.1.5 Überdüngungspotential

Kriteriensteckbrief 1.1.5 ist wie die zuvor beschriebenen Steckbriefe zu 1.1.1 bis 1.1.4

dem BNB-System für Bürogebäude entlehnt. Auch hier bezieht sich der in Tabelle 54 ge-

zeigte Anpassungsbedarf auf einen nutzungsformunabhängigen und auf einen nutzungs-

formabhängigen Bereich des Steckbriefs und ist daher teilweise Unterrichtsgebäude spe-

zifisch. Tabelle 64 zeigt die spezifisch überarbeiteten Steckbrief-Passagen des Kriteriums

1.1.5 Überdüngungspotential (orange) sowie in Analogie zu Kriterium 1.1.1 ff. einen Lö-

sungsvorschlag zur nutzungsformunabhängigen Anpassung des Steckbriefs (blau).

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteckbriefs

> Verbindliche Vorgabe eines einheitlichen Rechenverfahrens der

Ökobilanzierung für die Lebenszyklusphase Herstellung

Anwendung eines modifizierten vereinfachten Rechenverfahrens

Herstellung in zwei der Pilotprojekte: keine bauteil- und schicht-

spezifische Modellierung des Gebäudes als Ökobilanz-Objekts und

entsprechende Verknüpfung mit Datensätzen der Ökobau.dat,

sondern masse- und gewerkeweise Modellierung des Gebäudes.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 123/184

> Anpassung der Ziel-, Referenz- und Grenzwerte (unterschiedli-

che Nachhaltigkeits- bzw. ökobilanziellen Qualitäten der Zertifizie-

rungsobjekte müssen abbildbar sein).

Aufgrund der relativ großen Spreizung der Ökobilanzergebnisse

der Pilotprojekte (siehe Abbildung 26) sollten die Zielwertanforde-

rungen des Kriteriums in Analogie zum Vorgehen bei Kriterium

1.1.3 auf ein mittleres Niveau abgesenkt werden, das für eine

zwischen den verschiedenen Pilotprojekten ausgewogene Bewer-

tungssituation sorgt. Dabei sind analog zum Vorgehen bei Kriteri-

um 1.1.2 ff. die Relationen zwischen Ziel-, Referenz- und Grenz-

werten beizubehalten.

Diese Anpassung der Ziel-, Referenz- und Grenzwerte ori-

entiert sich bislang allein an den Ergebnissen und Erfor-

dernissen der betrachteten Pilotprojekte und soll aus-

drücklich noch keine endgültige Festlegung der Referenz-

werte darstellen. Ohnehin steht die Ableitung eines sol-

chen ersten Anhaltspunkts für die Adjustierung ökobilanzi-

eller Benchmarks unter dem Vorbehalt der Grundsatzent-

scheidung, ob für Unterrichtsgebäude andere Anforde-

rungswerte als für Büro- und Verwaltungsgebäude erfor-

derlich sind (siehe dazu bereits unter Gliederungspunkt

5.2. Diese Entscheidung sollte auf Basis einer Erfassung

und Analyse empirischer Daten zu Gebäudevolumen, -

massen, Nutzeranzahl und Nutzungszeit sowie Energiever-

bräuchen vorbereitet und getroffen werden.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 124/184

Anpassung/ Überarbeitung

des Kriteriensteckbriefs

Unter Bewertungsmaßstab

Anforderungsniveau

Lösungsvorschlag zur weite-

ren Anpassung des Kriterien-

steckbriefs

Keine grundlegende Revision der Berechnungsvorschrift des

Steckbriefs in Form einer Umstellung/ Neuentwicklung des Be-

rechnungsverfahrens für erste Marktversion des Zertifizierungs-

systems. Vielmehr Konkretisierung der Beschreibung des Steck-

briefs hinsichtlich Unzulässigkeit der Anwendung eines anderen

als der beschriebenen Rechenverfahren (Vollständiges oder ver-

einfachtes Rechenverfahren Herstellung).

Diese Konkretisierung der Beschreibung des Steckbriefs

sollte im Übrigen auch auf alle anderen Systemvarianten

des BNB-Systems übertragen werden.

Unter Methode, dort unter 3.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 125/184

Tabelle 64: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 1.1.5 Überdüngungspotential (EP)

5.4.2.6 Kriterium 1.1.7 Nachhaltige Materialgewinnung/ Holz

Kriteriensteckbrief 1.1.7 Nachhaltige Materialgewinnung/ Holz wurde im Rahmen der

Systementwicklung für nachhaltige Unterrichtsgebäude aus dem BNB-System für Büro-

gebäude als Basis-System übernommen und weist keine nutzungsformabhängigen/ Un-

terrichtsgebäude spezifischen Besonderheiten auf. Der in Tabelle 54 aufgezeigte Anpas-

sungsbedarf gilt daher grundsätzlich nutzungsformunabhängig und könnte mit einer ge-

mäß Tabelle 65 angepassten Steckbrief-Passage des Kriteriums 1.1.7 Nachhaltige Mate-

rialgewinnung/ Holz behoben werden (blau).

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteckbriefs

> fehlende Selektivität des Bewertungsmaßstabs zwischen den

Qualitätsstufen 1 und 2

> Beispiel - Nachweis und Bewertungsergebnis des Pilotprojekts

0001 Uckermark Kaserne Prenzlau:

Kein Verwendungsausschluss von (sub-)tropischen/ borealen

Hölzern in Ausschreibungs- und Vergabeunterlagen, aber relativ

hoher Anteil zertifizierter Hölzer von 40 %

keine saubere Zuordnung zu einer Qualitätsstufe möglich, Be-

wertung mit 0 BP aus Sicht der Konformitätsprüfung unverhält-

nismäßig

Lösungsvorschlag zur weite-

ren Anpassung des Kriterien-

steckbriefs

Integration einer weiteren Qualitätsstufe (neue Qualitätsstufe 2)

zur künftigen Abbildung und Bewertung o.g. Fallsituationen. Übri-

ge Qualitätsstufen bleiben unverändert bzw. die bisherigen Quali-

tätsstufen 2 bis 4 erhalten eine um eins höhere Nummerierung.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 126/184

Unter Rubrik Methode

Unter Bewertungsmaßstab

Anforderungsniveau

Tabelle 65: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 1.1.7 Nachhaltige Materialgewinnung/ Holz

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 127/184

5.4.2.7 Kriterium 1.2.1 Primärenergiebedarf nicht erneuerbar

Für Kriterium 1.2.1 Primärenergiebedarf nicht erneuerbar gelten die Ausführungen zu

Kriterium 1.1.1 Treibhauspotential analog (siehe Tabelle 66). Außerdem gelten auch hier

die Ausführungen zur Grundsatzentscheidung zu speziell an die Gebäudetypologie ange-

passten ökobilanziellen Benchmarks analog (siehe z.B. Tabelle 61).

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteckbriefs

Siehe dazu entsprechende Zelle in Tabelle 60.

Lösungsvorschlag zur weite-

ren Anpassung des Kriterien-

steckbriefs

Siehe dazu entsprechende Zelle in Tabelle 60.

Tabelle 66: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 1.2.1 Primärenergiebedarf nicht erneuerbar

5.4.2.8 Kriterium 1.2.2 Primärenergie gesamt und Anteil erneuerbare

Primärenergie

Für Kriterium 1.2.2 Primärenergiebedarf gesamt und Anteil erneuerbare Primärenergie

gelten ebenfalls die Ausführungen zu Kriterium 1.1.1 Treibhauspotential fort (siehe Ta-

belle 67). Außerdem gelten auch hier die Ausführungen zur Grundsatzentscheidung zu

speziell an die Gebäudetypologie angepassten ökobilanziellen Benchmarks analog (siehe

z.B. Tabelle 61).

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteckbriefs

Siehe dazu entsprechende Zelle in Tabelle 60.

Lösungsvorschlag zur weite-

ren Anpassung des Kriterien-

steckbriefs

Siehe dazu entsprechende Zelle in Tabelle 60.

Tabelle 67: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 1.2.2 Primärenergiebedarf gesamt und Anteil erneuerbar e Primärenergie

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 128/184

5.4.2.9 Kriterium 1.2.4 Flächeninanspruchnahme

Kriteriensteckbrief 1.2.4 Flächeninanspruchnahme wurde im Rahmen der Systement-

wicklung für nachhaltige Unterrichtsgebäude aus dem BNB-System für Bürogebäude als

Basis-System übernommen und weist keine nutzungsformabhängigen/ Unterrichtsge-

bäude spezifischen Besonderheiten auf. Der in Tabelle 54 aufgezeigte Anpassungsbedarf

gilt daher grundsätzlich nutzungsformunabhängig und könnte mit einer gemäß Tabelle

68 angepassten Steckbrief-Passage des Kriteriums 1.2.4 Flächeninanspruchnahme beho-

ben werden (blau).

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteckbriefs

> fehlende Selektivität des Bewertungsmaßstabs

> Beispiel - Nachweis und Bewertungsergebnis des Pilotprojekts

0003 Bildungszentrum Neugraben-Fischbeck:

Bei dem BV handelt es sich um eine Aufstockung eines Bestands-

gebäudes

Diese Art der Flächenvornutzung wird vom Bewertungsmaßstab

bislang nicht explizit adressiert

Lösungsvorschlag zur weite-

ren Anpassung des Kriterien-

steckbriefs

Ergänzung der Beschreibung der Bewertungsstufe R: 50 (Refe-

renzwert) um Aufstockung eines Bestandsgebäudes als für diese

Bewertungsstufe einschlägige Art der Flächenvornutzung.

Unter Bewertungsmaßstab

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 129/184

Tabelle 68: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 1.2.4 Flächeninanspruchnahme

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 130/184

5.4.3 Hauptkriteriengruppe Ökonomische Qualität

5.4.3.1 Kriterium 2.1.1 Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus

Der Kriteriensteckbrief weist zwar für den Systementwurf Unterrichtsgebäude grundsätz-

lich dieselbe Methodik auf wie im BNB-System für Bürogebäude, allerdings war der

Steckbrief letztlich nutzungsformabhängig/ Unterrichtsgebäude spezifisch zu konzipieren.

Entsprechend ist der in Tabelle 55 dargestellte Anpassungsbedarf als nutzungsformab-

hängig zu klassifizieren. Tabelle 69 zeigt die entsprechend angepassten Passagen des

Kriteriums (rot). Die gelben Hervorhebungen waren bereits Bestandteil der Testversion

2011.

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteckbriefs

> Überprüfung der Spezifität des Bewertungskriteriums hinsicht-

lich unterschiedlicher Gebäudenutzungsformen

Bisher unterscheidet der Steckbrief lediglich hinsichtlich der Ge-

bäudenutzungsformen Schulen und Hochschulen. Im Rahmen der

Identifikation von Stoßrichtungen zur Erstrevision und Finalisie-

rung des Kriteriensteckbriefs wurde daher die Frage aufgeworfen,

ob der Steckbrief feingliedriger zwischen Gebäuden verschiedener

Schulformen unterscheiden sollte. Dies sieht der Steckbrief indi-

rekt allerdings bereits durch die Möglichkeit der Abgrenzung von

Schulgebäuden mit Sonderbedingungen vor (siehe unten gelbe

Hervorhebung). Hierfür können Aufschläge auf die ansonsten

geltenden Benchmarks vorgesehen werden. Im Rahmen der Pi-

lotphase konnten diesbezüglich aber keine Anhalts- bzw. Anforde-

rungswerte für Sonderbedingungen ermittelt werden. Als erste

Annäherung wird ein Aufschlag auf die Anforderungsniveaus des

Steckbriefs von 200 € / m² BGF zur Diskussion gestellt.

Dieser Wert soll ausdrücklich noch keine endgültige Fest-

legung darstellen.

> Fehlende Selektivität der Bewertungsmaßstäbe bzw. Anpassung

der Benchmarks (unterschiedliche ökonomische Qualitäten der

Zertifizierungsobjekte müssen abbildbar sein).

Die Zielwertanforderungen sollten so erhöht bzw. die zugehörigen

Benchmarks reduziert werden, dass diese sich an den niedrigsten

Lebenszykluskosten orientieren. Dabei können die Relationen

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 131/184

zwischen den Kennwerten für Schulen und Hochschulen sowie

zwischen Ziel-, Referenz- und Grenzwerten beibehalten werden.

Diese Anpassung der Ziel-, Referenz- und Grenzwerte ori-

entiert sich bislang allein an den Ergebnissen und Erfor-

dernissen der betrachteten Pilotprojekte und soll aus-

drücklich noch keine endgültige Festlegung der Referenz-

werte darstellen.

> Korrektur des Berechnungshilfsmittels9

Anpassung/ Überarbeitung

des Kriteriensteckbriefs

Unter Rubrik Hinweise zur Bewertung

Unter Rubrik Bewertungsmaßstab

9 Das korrigierte Berechnungshilfsmittel wird im Rahmen der Projektdokumentation übergeben.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 132/184

Tabelle 69: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 2.1.1 Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus

5.4.3.2 Kriterium 2.1.2 Vandalismusschutz

Der Kriteriensteckbrief 2.1.2 Vandalismusschutz wurde speziell für den Systementwurf

Unterrichtsgebäude konzipiert. Der in Tabelle 55 dargestellte (geringfügige) Überarbei-

tungsbedarf ist daher rein nutzungsformabhängig. Tabelle 70 zeigt die überarbeiteten

Steckbrief-Passagen des Kriteriums (rot).

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteckbriefs

> Erhöhung und textliche Zuschärfung der Flexibilität des Kriteri-

ensteckbriefs hinsichtlich Besonderheiten verschiedener Gebäu-

denutzungsformen

Unter Gliederungspunkt 3.3.2 sowie 5.2 wurde für Kriterium 2.1.2

festgestellt, dass der Kriteriensteckbrief grundsätzlich durch die

Integration von Ausnahmetatbeständen flexibel auf unterschiedli-

che Gebäudenutzungsformen und ihre Spezifika reagieren kann.

Allerdings wird die Methodik der Ausnahmetatbestände seitens

des BBSR sehr kritisch gesehen. Der nachfolgende, vom BBSR

erarbeitete Vorschlag zur Steckbrief-Finalisierung stellt die nötige

Flexibilität des Steckbriefs hinsichtlich nutzungsformabhängiger

Anforderungen an die Vandalismusprävention mittels einer alter-

nativen Bewertungsoption sicher.

> Reduzierung der maximal erreichbaren Gesamtzahl an Bewer-

tungspunkten

Diese alternative Bewertungsoption erfordert des Weiteren eine

Reduzierung der maximal erreichbaren Gesamtzahl an Bewer-

tungspunkten. Dadurch wird der Problematik entgegengewirkt,

dass qualitative Unterschiede zwischen verschiedenen Zertifizie-

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 133/184

rungsobjekten vom System ggf. nicht herausgearbeitet werden

können, falls die maximal erreichbare Punktzahl jenseits der 100-

Punkte-Grenze liegt.

> zusätzlich: Einbindung des Vandalismusschutzes in ein überge-

ordnetes architektonisches Konzept (siehe dazu auch Feedback

der Nachhaltigkeitskoordinatoren der Pilotprojekte in Anhang B)

Der Kriteriensteckbrief sieht bereits die Einbindung der Maßnah-

men der Vandalismusprävention in ein übergeordnetes architek-

tonisches Konzept vor. Hierauf könnte mit der Aufnahme einer

entsprechenden Mindestanforderung an den Vandalismusschutz

ein adäquateres Gewicht gelegt werden.

Anpassung/ Überarbeitung

des Kriteriensteckbriefs

Unter Rubrik Beschreibung

Unter Rubrik Methode

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 134/184

Unter Rubrik Bewertungsmaßstab

1. Mindestanforderung

Einbindung in ein übergeordnetes Konzept

2. Orientierung und Wegeführung

Differenzierung der baulichen Umgebung durch …

Aus- und Durchblicke zur Verbesserung der Orientie-rung sind vorhanden …

Einfache Nutzerführung in Schul- und Hochschulgebäu-den ist gewährleistet durch …

Übersichtlichkeit durch verbesserte Sichtbeziehungen

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 135/184

3. Emotionsregulation

Möglichkeit der Identifikation durch …

4. Haltbarkeit

Vermeidung und einfache Beseitigung von Dreck und Beschädigungen

Tabelle 70: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 2.1.2 Vandalismusschutz

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 136/184

5.4.3.3 Kriterium 2.2.1 Drittverwendungsfähigkeit

Der Kriteriensteckbrief 2.2.1 Drittverwendungsfähigkeit wurde speziell für den Syste-

mentwurf Unterrichtsgebäude konzipiert und unterscheidet sich vom entsprechenden

verwandten Kriteriensteckbrief des BNB-Systems für Bürogebäude.10 Der in Tabelle 55

dargestellte Anpassungsbedarf ist daher rein nutzungsformabhängig. Tabelle 71 zeigt die

überarbeiteten Steckbrief-Passagen des Kriteriums (rot). Die gelben Hervorhebungen

waren bereits Bestandteil der Testversion 2011.

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteckbriefs

> Auflösung der zu starken Anlehnung am BNB-System für Büro-

gebäude als Basissystem

Die Rückmeldungen und Anmerkungen der Nachhaltigkeitskoordi-

natoren der Pilotprojekte hinsichtlich der zu starken Analogie zum

Basissystem betreffen insbesondere das Teilkriterium Gebäu-

degeometrie bzw. dort das Qualitätsmerkmal Gebäudetiefe. Die

Eignung und Erfordernis des Teilkriteriums als Qualitätsmerkmal

der Drittverwendungsfähigkeit wird von Forschungsnehmer und

BBSR betont, allerdings sind die Anforderungswerte hinsichtlich

der Gebäudetiefe aus dem Basissystem für Büro- und Verwaltung

nicht auf Unterrichtsgebäude übertragbar. Da derzeit noch keine

entsprechenden Anforderungswerte für Unterrichtsgebäude vor-

liegen, wird das Teilkriterium im Rahmen der Erstrevision des

Kriteriensteckbriefs vorläufig zurückgestellt. Aus diesem Grund ist

die Verteilung der Punktebewertungen für die übrigen Qualitäts-

merkmale anzupassen, um die maximal erreichbare Punktzahl bei

100 Bewertungspunkten konstant zu halten.

> Unzureichende Berücksichtigung von Sondernutzungen (z.B.

Aula, Sporthalle, etc.) der Gebäudenutzungsform Unterrichtsge-

bäude

Aus Sicht des Forschungsnehmers ermöglicht der Kriteriensteck-

brief grundsätzlich eine Berücksichtigung von Sondernutzungen.

Allerdings kann diese Flexibilität des Steckbriefs durch zusätzliche

Textpassagen inhaltlich präzisiert werden.

10 Gleichwohl deutliche Anleihen beim Kriteriensteckbrief 3.2.3 Umnutzungsfähigkeit des BNB-Systems für Bürogebäude vorliegen.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 137/184

Anpassung/ Überarbeitung

des Kriteriensteckbriefs

Unter Rubrik Methode

[…]

Gebäudetiefe

Unter Rubrik Bewertungsmaßstab

[…]

1. Gebäudegeometrie (Summe: 30 Punkte)

Lichte Raumhöhe

originär

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 138/184

Anforderungsniveau

Gebäudetiefe

Vertikale Erschließung

Anforderungsniveau

2. Grundrisse

Anforderungsniveau (Mehrfachnennungen möglich)

3. Konstruktion

Anforderungsniveau (Mehrfachnennungen möglich)

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 139/184

Die zulässigen Nutzlasten sind > 5 kN/m² auf mind. 50%

der Brutto-Grundfläche

4. Technische Ausstattung

Anforderungsniveau (Mehrfachnennungen möglich)

4 Ein BUS- System ist vorhanden

Tabelle 71: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 2.2.1 Drittverwendungsfähigkeit

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 140/184

5.4.4 Hauptkriteriengruppe Soziokulturelle und funktionale

Qualität

5.4.4.1 Kriterium 3.1.3 Innenraumlufthygiene

Der Kriteriensteckbrief 3.1.3 Innenraumlufthygiene wurde speziell für den Systement-

wurf Unterrichtsgebäude konzipiert und unterscheidet sich vom entsprechenden ver-

wandten Kriteriensteckbrief des BNB-Systems für Bürogebäude.

Hinsichtlich dieses Kriteriensteckbriefs liegen dezidierte Rückmeldungen und Verbesse-

rungsvorschläge seitens des Arbeitskreises „Gesundheitskriterien beim Nachhaltigen

Bauen“ (i.R.d. Innenraumlufthygiene-Kommission IRK) vor. Die komplett überarbeiteten

Steckbrief-Passagen des Kriteriums (rot) in Tabelle 72 basieren auf diesen Rückmeldun-

gen und auf Verbesserungsvorschlägen seitens des BBSR hinsichtlich der Festerlüftung.

Die gelben Hervorhebungen waren bereits Bestandteil der Testversion 2011.

Anpassungsbe-

darf

des Kriterien-

steckbriefs

Der Kriteriensteckbrief wurde im Rahmen der Finalisierung komplett überarbei-

tet, dabei wurden im Wesentlichen die folgenden Aspekte betrachtet:

> Inhaltliche Spezifikation der Bewertungsmethodik zum Indikator Innenraum-

hygiene - flüchtige organische Stoffe, Formaldehyd

Die Adhoc Arbeitsgruppe IRK schlägt u.a. eine Orientierung an den RW I-

Werten sowie eine Anpassung des zugehörigen Bewertungsmaßstabs (Absen-

kung der Zielwertanforderungen, Reduzierung der Bewertungsstufen) vor.

> Inhaltliche Spezifikation der Bewertungsmethodik zum Indikator Personen-

bezogene Luftwechselrate

Bisher beschreibt der Kriteriensteckbrief nicht eindeutig, ob es sich bei der

eines Geräuschpegels einer Lüftungsanlage (Grenzwert von 30 dB(A)) um eine

Empfehlung oder um eine zwingende Anforderung handelt.

Außerdem wurde die Bewertungsmethodik für den Fall einer natürlichen Belüf-

tung überarbeitet und um eine Anlage zu Anhaltswerten der Fensterlüftung

ergänzt.

Die nachfolgend dargestellten auszugsweisen Inhalte des Kriterien-

steckbriefs stellen den internen Bearbeitungsstand beim BBSR dar, wie

er zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Endberichts beim Forschungs-

nehmer vorlag.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 141/184

Anpassung/

Überarbeitung

des Kriterien-

steckbriefs

Unter Rubrik Methode

m

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 142/184

m

m

m

m m

Überschreitet der TVOC-Gehalt eine Konzentration von 3 mg/m³ bzw. der For-

maldehydgehalt eine Konzentration von 0,12 mg/m², kann das Gebäude nicht

zertifiziert werden.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 143/184

2. Personenbezogener Außenluftvolumenstrom

Mechanische Lüftung

Fensterlüftung

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 144/184

Unter Rubrik Hinweise zur Bewertung

1. Flüchtige organische Stoffe (VOC) und Formaldehyd

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 145/184

2. Personenbezogener Außenluftvolumenstrom

Mechanische Lüftung

Fensterlüftung

Unter Rubrik Bewertungsmaßstab

1. Flüchtige organische Verbindungen (VOC) und Formaldehyd

Anforderungsniveau

m

m

m

m

m

m

m

m

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 146/184

2. Personenbezogener Außenluftvolumenstrom

Mechanische Lüftung

Anforderungsniveau

Fensterlüftung

Anforderungsniveau

Tabelle 72: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 3.1.3 Innenraumlufthygiene

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 147/184

5.4.4.2 Kriterium 3.1.4 Akustischer Komfort

Der Kriteriensteckbrief 3.1.4 Akustischer Komfort wurde speziell für den Systementwurf

Unterrichtsgebäude konzipiert und unterscheidet sich vom entsprechenden verwandten

Kriteriensteckbrief des BNB-Systems für Bürogebäude.

Hinsichtlich dieses Kriteriensteckbriefs liegen dezidierte Rückmeldungen und Verbesse-

rungsvorschläge seitens eines vom BBSR beauftragten Sachverständigen für Raumakus-

tik vor. Die überarbeiteten Steckbrief-Passagen des Kriteriums (rot) in Tabelle 73 basie-

ren im Wesentlichen auf diesen Rückmeldungen/ Verbesserungsvorschlägen.

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteck-

briefs

> Zusammenfassende Kurzfassung der Rückmeldungen

- Eine binäre Abstufung zwischen NACHHALTIG und NICHT NACHHALTIG ist

nicht zielführend, die Bewertung des akustischen Komforts muss abgestuft

erfolgen z.B. über flächengewichtete Bewertung der einzelnen Raumnut-

zungstypen

- Nachhallzeit ist eine grundsätzlich geeignete Kenngröße zur Bewertung

der akustischen Qualität

- Orientierung an Anforderungen und Empfehlungen der DIN 18041 sinnvoll

und zielführend

Die nachfolgend dargestellten auszugsweisen Inhalte des Kriteri-

ensteckbriefs stellen den internen Bearbeitungsstand beim BBSR

dar, wie er zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Endberichts beim

Forschungsnehmer vorlag.

Anpassung/ Überar-

beitung

des Kriteriensteck-

briefs

Unter Rubrik Methode

6

16

1

i

iTT

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 148/184

Gruppe A: Räume über mittlere und größere Entfernungen

- Unterricht

- Sprache

- Musik

- Sport 1

- Sport 2

Gruppe B: Räume über geringere Entfernung

[…]

Unter Rubrik Hinweise zur Bewertung

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 149/184

Unter Rubrik Bewertungsmaßstab

Anforderungsniveau

1. Räume der Gruppe A

1.1 Unterricht

Anforderungsniveau

Raumvolumen ≥ 250 m³ Raumvolumen < 250 m³

x 0,8

1.2 Sprache

Anforderungsniveau

Raumvolumen ≥ 250 m³ Raumvolumen < 250 m³

x 0,8

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 150/184

1.3 Musik

Anforderungsniveau

1.4 Sport 1

Anforderungsniveau

1.5 Sport 2

Anforderungsniveau

2. Räume der Gruppe B

Anforderungsniveau

Punktabzug

Tabelle 73: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 3.1.4 Akustischer Komfort

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 151/184

5.4.4.3 Kriterium 3.1.6 Einflussnahme des Nutzers

Unter Würdigung der unter 5.2 skizzierten Vor- und Nachteile einer möglichen Anpas-

sung des Kriteriums plädiert der Forschungsnehmer im Ergebnis für eine unveränderte

Beibehaltung des Kriteriensteckbriefs.

Bemerkung: Eine Rückmeldung der Nachhaltigkeitskoordinatoren der Pilotprojekte betraf

zusätzlich die u.U. falsche Klassifizierung des Teilkriteriums 9. Pädagogisches Konzept als

Element des Kriteriums Einflussnahme des Nutzers bzw. der Hauptkriteriengruppe Sozio-

kulturell-funktionale Qualität. Vorgeschlagen wurde demgegenüber eine Integration in

die Kriterien 5.1.3 Optimierung und Komplexität der Herangehensweise in der Planung

oder 5.2.3 Systematische Inbetriebnahme. Richtig ist, dass es sich bei der Durchfüh-

rung/ Umsetzung eines Pädagogischen Konzepts wie es Kriterium 3.1.6 vorsieht um ei-

nen Prozess handelt, der kein originärer Bestandteil der Baumaßnahme selbst ist. Beiden

Alternativen steht der Forschungsnehmer dennoch kritisch entgegen. Denn zum einen

thematisieren die Kriterien 5.1.3 und 5.2.3 die Qualitäten von Prozessen der Planung und

der Baufertigstellung, während das Teilkriterium des Pädagogischen Konzepts sich mit

einem Prozess der Nutzungs- und Betriebsphase befasst. Zudem müsste dann die Vertei-

lung der Punkte der Kriterien 5.1.3 oder 5.2.3 neu verteilt werden, was in Relation zu

einer Reduzierung der Gewichtung der bisherigen Bewertungsbestandteile der Kriterien

führen würde. Zum anderen vertritt der Forschungsnehmer die Auffassung, dass sich das

Pädagogische Konzept als Prozess der Schulung der Gebäudenutzer aus rein inhaltlicher

Sicht gut in das Kriterium zur Einflussnahme der Nutzer auf Raumfunktionen des Gebäu-

des einbettet.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 152/184

5.4.4.4 Kriterium 3.1.7 Außenraumqualität

Der Kriteriensteckbrief 3.1.7 Außenraumqualität wurde speziell für den Systementwurf

Unterrichtsgebäude konzipiert und unterscheidet sich vom entsprechenden verwandten

Kriteriensteckbrief des BNB-Systems für Bürogebäude. Der in Tabelle 56 dargestellte

Anpassungsbedarf ist daher rein nutzungsformabhängig. Tabelle 74 zeigt die überarbei-

teten Steckbrief-Passagen des Kriteriums (rot).

Anpassungsbedarf des Krite-

riensteckbriefs

> Anpassung der Bewertungsmethodik an Spezifika unterschiedli-

cher Gebäudenutzungsformen innerhalb des Nutzungsclusters

Unterrichtsgebäude

Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten sind in erster Linie für jüngere

Gebäudenutzer, Kommunikations- und Sitzflächen primär für Ge-

bäudenutzer höherer Altersstufen relevant. Die Altersstufen der

Gebäudenutzer hängen weiterhin insbesondere von der Gebäude-

nutzungsform ab (z.B. Grundschule ggü. Volkshochschule). Daher

muss der Bewertungsmaßstab bzw. müssen die Teilkriterien hier

feingliedriger justiert werden.

Anpassung/ Überarbeitung

des Kriteriensteckbriefs

Unter Rubrik Beschreibung

Unter Rubrik Hinweise zur Bewertung

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 153/184

Unter Rubrik Bewertungsmaßstab

1. Anzahl der Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten (für Elementar-

und Primarbereich) bzw. der Kommunikations- und Sitzflächen

(für Sekundarbereich I bis Quartiärbereich) im Außenbereich

4. Vielseitigkeit der Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten (für Ele-

mentar- und Primarbereich) bzw. der Kommunikations- und Sitz-

flächen (für Sekundarbereich I bis Quartiärbereich) im Außenbe-

reich

oder

oder

oder

oder

Tabelle 74: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 3.1.7 Außenraumqualität

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 154/184

5.4.4.5 Kriterium 3.1.8 Sicherheit und Störfallrisiken

Hinsichtlich des Kriteriums 3.1.8 Sicherheit und Störfallrisiken wurde unter Gliederungs-

punkt 5.2 bemerkt, dass hier eine Korrektur des Bewertungsmaßstabs des 2. Teilkriteri-

ums Reduktion des Schadensausmaßes im Fall von Schadensereignissen erforderlich ist.

Tabelle 75 zeigt die angepassten Steckbrief-Passagen des Kriteriums (rot).

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteckbriefs

> Gemäß Feedback der Nachhaltigkeitskoordinatoren der Pilot-

projekte: Einhaltung aller gesetzlichen Anforderungen für Teilindi-

kator Reduktion des Schadensausmaßes im Fall von Schadenser-

eignissen kann nicht mit 0 Bewertungspunkten belegt sein; An-

passung in Analogie zum BNB-System für Bürogebäude erforder-

lich.11

Anpassung/ Überarbeitung

des Kriteriensteckbriefs

Unter Rubrik Beschreibung

2. Reduktion des Schadensausmaßes im Fall von Schadensereig-

nissen

Tabelle 75: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 3.1.8 Sicherheit und Störfallrisiken

11 Hinsichtlich eines generellen Konsenses zu Schutzmaßnahmen gegenüber Amokläufen (siehe unter Beschrei-bung im Steckbrief 3.1.8) liegen dem Forschungsnehmer derzeit keine weiteren Informationen vor.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 155/184

Bemerkung: Der Kriteriensteckbrief 3.1.8 Sicherheit und Störfallrisiken im Systement-

wurf Nachhaltige Unterrichtsgebäude ist nahezu vollständig identisch mit dem entspre-

chenden Kriteriensteckbrief des Basissystems für Büro und Verwaltung. Das bedeutet

u.a., dass auch Aspekte technischer Sicherheitseinrichtungen wie z.B. eine Videoüberwa-

chung in die Bewertung von Unterrichtsgebäuden integriert sind. Dies kann mit Blick auf

persönliche Schutzbedürfnisse der Gebäudenutzer aber auch kritisch gesehen werden.

Entsprechend enthält der Kriteriensteckbrief bereits unter der Rubrik Beschreibung den

Hinweis, dass zu prüfen sei, „ob z.B. technische Maßnahmen zur Erhöhung der subjekti-

ven Sicherheit […] vermieden werden können, indem keine Bereiche derartige technische

Maßnahmen erfordern. So könnte […] z.B. eine Videoüberwachung unnötig werden […].“

Insbesondere zur Thematik der Videoüberwachung von Gebäudenutzern besteht aus

Sicht des Forschungsnehmers als auch des BBSR noch Diskussionsbedarf, dem allerdings

im Rahmen der turnusmäßigen Systemfortschreibung Genüge getan werden kann.

5.4.4.6 Kriterium 3.1.9 Innenraumqualität

Der Kriteriensteckbrief 3.1.9 Innenraumqualität wurde speziell für den Systementwurf

Unterrichtsgebäude konzipiert und unterscheidet sich vom entsprechenden verwandten

Kriteriensteckbrief des BNB-Systems für Bürogebäude. Der in Tabelle 56 dargestellte

Anpassungsbedarf ist daher rein nutzungsformabhängig. Tabelle 76 zeigt die überarbei-

teten Steckbrief-Passagen des Kriteriums (rot).

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteckbriefs

> Anpassung der sehr hohen Anforderungswerte/ Benchmarks für

Teilkriterium Außenwandöffnungen in Unterrichtsräumen

Die Anforderungswerte des genannten Teilkriteriums sind derzeit

so fixiert, dass selbst die Einhaltung normativer Vorgaben (für

Brüstungshöhe Fenster, Glas-/ Fensteranteil einer Außenwand)

mit 0 Bewertungspunkten belegt ist. Hier wird eine entsprechende

Reduzierung der Anforderungswerte dergestalt vorgeschlagen,

dass erst bei Nichteinhaltung der normativen Anforderungen 0

Bewertungspunkte erreicht werden.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 156/184

Anpassung/ Überarbeitung

des Kriteriensteckbriefs

Unter Rubrik Maßgebende Regelwerke

Unter Rubrik Bewertungsmaßstab

2. Außenwandöffnungen in Unterrichtsräumen

Glasanteil EINER Außenwand im Grundriss. Unterrichtsraumweise Betrachtung, Anteilige Gewich-tung

Anordnung der Fenster

Brüstungshöhe Fenster

Türöffnungen zum Außenraum

Tabelle 76: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 3.1.9 Innenraumqualität

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 157/184

5.4.4.7 Kriterium 3.1.10 Nutzungsflexibilität und Aneignung durch

Nutzer

Der Kriteriensteckbrief 3.1.10 Nutzungsflexibilität und Aneignung durch die Nutzer wurde

speziell für den Systementwurf Unterrichtsgebäude konzipiert und unterscheidet sich

vom entsprechenden verwandten Kriteriensteckbrief des BNB-Systems für Bürogebäude.

Der in Tabelle 56 dargestellte Anpassungsbedarf ist daher rein nutzungsformabhängig.

Tabelle 77 zeigt die überarbeiteten Steckbrief-Passagen des Kriteriums (rot).

Anpassungsbedarf

des Kriterien-

steckbriefs

> Anpassung der Bewertungsmethodik an Spezifika unterschiedlicher Gebäu-

denutzungsformen innerhalb des Nutzungsclusters Unterrichtsgebäude

Einzelne Bewertungsmerkmale des Kriteriums 3.1.10 (insbesondere unter

Teilkriterium 1) sind speziell auf Schulformen für jüngere Altersgruppen an-

gepasst und sind auf andere Gebäudenutzungsformen nur bedingt anwend-

bar.

Daher muss die Flexibilität des Bewertungsmaßstabs des Kriteriums hinsicht-

lich unterschiedlicher Gebäudenutzungsformen innerhalb des Nutzungsclus-

ters Unterrichtsgebäude erhöht werden. Hier wird dazu ein analoges Vorge-

hen wie zu Kriterium 3.1.7 Außenraumqualität vorgeschlagen (Aufsplittung

des Bewertungsmaßstabs bzw. Fallunterscheidung nach Altersstufen von Ge-

bäudenutzern).

Anpassung/ Über-

arbeitung

des Kriterien-

steckbriefs

Unter Rubrik Hinweise zur Bewertung

Unter Rubrik Bewertungsmaßstab

1. Mitgestaltung der Freiflächen

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 158/184

Für Elementar- und Primarbereich

für Sekundarbereich I bis Quartiärbereich

Tabelle 77: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 3.1.10 Nutzungsflexibilität und Aneignung durch Nutzer

5.4.4.8 Kriterium 3.2.1 Barrierefreiheit

Der Kriteriensteckbrief 3.2.1 Barrierefreiheit wurde bei der Systementwicklung für Unter-

richtsgebäude nutzungsformspezifisch konzipiert, indem die prinzipielle Systematik und

Methodik des korrelierenden Steckbriefs des BNB-Systems für Bürogebäude zwar grund-

sätzlich übernommen, dann jedoch an die Spezifika von Unterrichtsgebäuden angepasst

wurde. Daher ist der in Tabelle 56 dargestellte Anpassungsbedarf des Steckbriefs 3.2.1

nutzungsformabhängig.

Die in Tabelle 78 dargestellte Option zur Optimierung des Steckbriefs 3.2.1 basiert auf

einem Vorschlag, der vom BBSR in Abstimmung mit dem Forschungsnehmer erarbeitet

wurde (siehe auch nachstehende Erläuterung zum modifizierten Bewertungsmaßstab im

Anschluss an Tabelle 78). Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Schlussberichts war die

interne Abstimmung des Vorschlags beim BBSR noch nicht abgeschlossen, deshalb ist

der nachfolgend dargestellte Vorschlag der Steckbrief-Finalisierung als vorläufig zu inter-

pretieren.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 159/184

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteckbriefs

> Anpassung und Spezifikation des Bewertungsmaßstabs auf-

grund des Anwendungsbereichs und der Umfänglichkeit der zu-

grunde gelegten Referenznorm DIN 18040-1.

- DIN 18040-1 eigentlich nur anwendbar auf „die Teile des Ge-

bäudes und der zugehörigen Außenanlagen, die für die Nutzung

durch die Öffentlichkeit vorgesehen sind.“

- Flexibilisierung des Bewertungsmaßstabs hinsichtlich gebäude-

spezifischer Besonderheiten hinsichtlich Barrierefreiheit

Die nachfolgend dargestellten Inhalte repräsentieren nur

wesentliche Auszüge (hier: Bewertungsmaßstab) des

überarbeiteten Kriteriensteckbriefs.

Anpassung/ Überarbeitung

des Kriteriensteckbriefs

Unter Rubrik Bewertungsmaßstab

Anforderungsniveau

induktiven Höranla-gen

späterer Einbau von mit induktiven Höranla-gen

Alle Arbeitsplätze sind barrie-

refrei zugänglich und

zweckentsprechend nutzbar

75 % der Arbeitsplätze sind

barrierefrei zugänglich und

zweckentsprechend nutzbar

Barrierefreie Toiletten sind mind. einmal pro Sanitär-anlage und Etage

Überprüfung der baulichen Umset-zung der Barrierefreiheit

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 160/184

Die Barrierefreiheit im Außenbereich

Aufenthaltsflächen im Außenbe-reich der Sitzplatzzonen und Bewe-gungsflächen.

Die Unterrichtsräume

barrierefrei zugäng-lich und

zweckentsprechend nutzbar

50 % der Arbeitsplätze sind

barrierefrei zugänglich und

zweckentsprechend nutzbar

Barrierefreie Toiletten sind mind. einmal pro Etage vorhanden.

Überprüfung des Konzeptes zur Barrierefreiheit

Die öffentlich zugänglichen Bereiche

barrierefrei

Der Außenbereichbarrierefrei zugänglich.

Die Unterrichtsräume

barrierefrei zugäng-lich.

Zusätzlich sind ausgewählte Arbeitsplätze

barrierefrei umgesetzt.

KonzeptBereich B der beiliegenden

Checkliste

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 161/184

Die öffentlich zugänglichen Bereiche

barrierefrei. Ausnahmen gemäß den technischen Baubestimmungen der Länder sind zulässig.

Konzept

Bereich A der beiliegenden Checkliste

Tabelle 78: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 3.2.1 Barrierefreiheit

Erläuterung zum Bewertungsmaßstab:

Anforderungsniveau:

Da die DIN 18040-1 mittlerweile in 14 Bundesländern über die Technischen Baube-

stimmungen bauordnungsrechtlich eingeführt ist, kann die Erfüllung der DIN

18040-1 als Mindestanforderung - auch für Unterrichtsgebäude - gesetzt werden.

Da die Muster-Liste der Technischen Baubestimmungen hierzu Ausnahmen ermög-

licht, sind diese Ausnahmen auch im Bewertungsmaßstab (des Kriteriums 3.2.1

Barrierefreiheit) zugelassen.

Üblicherweise ist gemäß den LBO die Barrierefreiheit für bauliche Anlagen, die öf-

fentlich zugänglich sind, geregelt. Selten gehen dabei die Anforderungen über die

Bereiche für den allgemeinen Besucherverkehr hinaus; wenn, dann für Gebäude,

die überwiegend oder ausschließlich von Menschen mit Behinderungen oder alten

Menschen genutzt werden. Auch die DIN 18040-1 bezieht sich auf „die Teile des

Gebäudes und der zugehörigen Außenanlagen, die für die Nutzung durch die Öf-

fentlichkeit vorgesehen sind.“

Demgegenüber steht die von Deutschland ratifizierte UN-Behindertenkonvention

(BRK), mit der sich die Vertragspartner u.a. dazu verpflichten, Maßnahmen für Zu-

gänglichkeit und Nutzbarkeit für eine unabhängige Lebensführung und die volle

Teilhabe in allen Lebensbereichen der physischen Umwelt z .B. zu Gebäuden, Stra-

ßen, Einrichtungen in Gebäuden oder im Freien, einschließlich Schulen, Wohnhäu-

sern, medizinischen Einrichtungen und Arbeitsstätten zu schaffen.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 162/184

Im Sinne des nachhaltigen Bauens ist es deshalb nicht ausreichend, die Umsetzung

der Barrierefreiheit in Unterrichtsgebäuden auf die Bereiche für den allgemeinen

Besucherverkehr zu beschränken. Vielmehr ist es erforderlich, die barrierefreie

Ausgestaltung des Gebäudes auf alle Nutzungsbereiche zu erweitern.

Die Abstufung im Bewertungsmaßstab beginnt mit der Mindestanforderung, die

Barrierefreiheit gemäß DIN 18040-1 umzusetzen. Ab Qualitätsstufe 2 soll der Grad

der Barrierefreiheit nicht mehr durch höhere prozentuale Flächenanteile bewertet

werden, sondern durch die Umsetzung der Barrierefreiheit in mehr Funktionsberei-

chen.

Konzept zur Barrierefreiheit

Um den Grad der Barrierefreiheit in der Umsetzung gemäß DIN 18040-1 prüfbar zu

gestalten, wir im Bewertungsmaßstab ab Qualitätsstufe 2 ein Konzept verlangt, in

dem Umfang und Umsetzung der Barrierefreiheit gemäß einer im Anhang des Krite-

riensteckbriefs beiliegenden Checkliste beschrieben werden. Alternativ können Kon-

zepte auch nach Handlungsanleitungen, Handbüchern oder sonstigen (verbindli-

chen) Maßgaben der Länder und Kommunen erstellt werden, wie z. B. „Barriere-

freiheit – Gemeinsam lernen.“ der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen

(http://www.sichere-schule.de/barrierefrei/_docs/barrierefrei.pdf). Zukünftig wird

der Leitfaden Barrierefreies Bauen des BMVBS, der aktuell erarbeitet wird, für Bun-

desbauten maßgeblich sein.

„Checkliste“, um Anforderungen zur Barrierefreiheit prüfbar zu gestalten:

Die beiliegende Checkliste ist als Empfehlung für die Planung zu verstehen und als

Nachweis für die umgesetzten Anforderungen entsprechend der Qualitätsstufen im

Bewertungsmaßstab gemäß DIN 18040-1 zwingend erforderlich.

Basis der Checkliste ist das „Handbuch Barrierefreies Bauen“ (Dagmar Everding.

Köln: Verlagsgesellschaft Rudolf Müller, 2011). Der Umfang der Nachweisführung

ist im Bewertungsmaßstab abgestuft. In Qualitätsstufe 2 sind lediglich die in der

Checkliste als „harte“ Faktoren gekennzeichneten Anordnungen nachzuweisen, die

Einfluss auf die konstruktive bauliche Umsetzung haben: Zutreffende Bereiche sind

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 163/184

anzukreuzen und über entsprechende Ausführungspläne zu nachzuweisen. Nicht

umgesetzte Anforderungen in Ausnahmefällen erfordern eine Begründung. Für nicht

vorhandene Bereiche reicht der Hinweis „nicht vorhanden“.

In Qualitätsstufe 3 sind zusätzlich nachrüstbare, sog. „weiche“ Faktoren nachzu-

weisen, die über Beschreibungen (ggf. mit Hilfe von entsprechenden Auszügen aus

Leistungsverzeichnissen) und/oder über eine Fotodokumentation belegt werden

können. Auch hierfür ist für nicht umgesetzte Anforderungen eine Begründung er-

forderlich.

Für den Fall, dass diese Checkliste zukünftig im Leitfaden für Barrierefreies Bauen

von Bundesbauten integriert wird, kann in einer zukünftigen Überarbeitung der Kri-

teriensteckbriefe der entsprechende Hinweis darauf erfolgen. Bis dahin wird vorge-

schlagen, die Checkliste mit entsprechender Erläuterung als Anhang dem Kriterien-

steckbrief 3.2.1 (für alle Systemvarianten) beizulegen.

Einbindung eines Beauftragten für Menschen mit Behinderung

In Bund, Länder und Kommunen stehen Beauftragte für Menschen mit Behinderung

zur Beratung zur Verfügung. Da - gemessen an dem zu erwartenden Bauvolumen -

aus Kapazitätsgründen Konzepte u. U. nicht für alle - insbesondere auch kleine -

Bauvorhaben in Abstimmung mit einem Beauftragten erstellt werden können kann

diesbezüglich nur eine Empfehlung erfolgen.

5.4.4.9 Kriterium 3.2.4 Zugänglichkeit

Der Kriteriensteckbrief 3.2.4 Zugänglichkeit wurde bei der Systementwicklung für Unter-

richtsgebäude nutzungsformspezifisch konzipiert, indem die prinzipielle Systematik und

Methodik des korrelierenden Steckbriefs des BNB-Systems für Bürogebäude zwar grund-

sätzlich übernommen, dann jedoch für die Spezifika von Unterrichtsgebäuden modifiziert

wurde. Daher ist der in Tabelle 56 dargestellte Anpassungsbedarf des Steckbriefs 3.2.4

nutzungsformabhängig. Tabelle 79 zeigt die entsprechend überarbeiteten Steckbrief-

Passagen des Kriteriums 3.2.4 Zugänglichkeit (rot).

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 164/184

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteckbriefs

> Anpassung der Bewertungsmethodik an Spezifika unterschiedli-

cher Gebäudenutzungsformen innerhalb des Nutzungsclusters

Unterrichtsgebäude

Erhöhung/ Gewährleistung einer ausreichenden Flexibilität des

Kriteriensteckbrief hinsichtlich von Besonderheiten bestimmter

Gebäudenutzungsformen, die zu notwendigen Einschränkungen

der Zugänglichkeit führen können.

Anpassung/ Überarbeitung

des Kriteriensteckbriefs

Unter Rubrik Methode

Unter Rubrik Für die Bewertung zwingend erforderliche Unterlagen

Unter Rubrik Bewertungsmaßstab

[…]

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 165/184

1. Grundsätzliche Zugänglichkeit des Gebäudes

2. Qualitative Aspekte der Zugänglichkeit des Gebäudes

(Mehrfachnennung möglich)

3. Identifikation

(Mehrfachnennung möglich)

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 166/184

4. Qualitative Aspekte der Zugänglichkeit der Freiflächen

(Mehrfachnennung möglich)

Tabelle 79: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 3.2.4 Zugänglichkeit

Kriterium 3.2.5 Fahrradkomfort

Der Kriteriensteckbrief 3.2.5 Fahrradkomfort wurde bei der Systementwicklung für Un-

terrichtsgebäude nutzungsformspezifisch konzipiert, indem die prinzipielle Systematik

und Methodik des korrelierenden Steckbriefs des BNB-Systems für Bürogebäude zwar

grundsätzlich übernommen, dann jedoch an die Spezifika von Unterrichtsgebäuden ad-

justiert wurde. Daher ist der in Tabelle 56 dargestellte Anpassungsbedarf des Steckbriefs

3.2.5 nutzungsformabhängig. Tabelle 80 zeigt die entsprechend modifizierten Steckbrief-

Passagen des Kriteriums 3.2.5 Fahrradkomfort (rot).

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteckbriefs

> missverständliche/ unzweckmäßige Formulierung der untersten

Stufe des quantitativen Bewertungsmaßstabs

> nicht eindeutige Formulierung der Stufen des qualitativen Be-

wertungsmaßstabs

Anpassung/ Überarbeitung

des Kriteriensteckbriefs

Unter Rubrik Hinweise zur Bewertung

Unter Rubrik Bewertungsmaßstab

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 167/184

1. Anzahl der Fahrradstellplätze

Anforderungsniveau

2. Qualitative Anforderungen

Anforderungsniveau

Tabelle 80: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 3.2.5 Fahrradkomfort

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 168/184

5.4.5 Hauptkriteriengruppe Technische Qualität

5.4.5.1 Kriterium 4.1.1 Schallschutz

Gleichwohl der Schallschutz für die technische Nachhaltigkeitsqualität eines Unterrichts-

gebäudes aus Sicht des Forschungsnehmers sicherlich eine wichtiges Element darstellt -

dies entspricht im Übrigen auch der Konsensmeinung der Teilnehmer des Abschluss-

workshops - muss der Kriteriensteckbrief derzeit noch zurückgestellt bleiben, weil die

Problemstellungen im Rahmen einer Anwendung auf Unterrichtsgebäude nicht unabhän-

gig von einem zugehörigen Optimierungsansatz gelöst werden können, der aktuell für die

Systemvariante Büro und Verwaltung als BNB-Basissystem diskutiert wird.

5.4.5.2 Kriterium 4.1.2 Wärme- und Tauwasserschutz

Für das Basissystem für Büro- und Verwaltungsgebäude liegt bei bereits ein fertiger Ent-

wurf einer neuen Version des Kriteriensteckbriefs 4.1.2 Wärme- und Tauwasserschutz

vor, der allerdings erst im Kontext eines Updates des Basissystems freigeschaltet werden

wird. Für die Systemvariante Unterrichtsgebäude kann und sollte dieser Entwurf aller-

dings bereits heute verwendet werden.

5.4.5.3 Kriterium 4.1.4 Rückbau, Trennung und Verwertung

Der Kriteriensteckbrief zu Kriterium 4.1.4 wurde aus dem BNB-System für Bürogebäude

übernommen, der in Tabelle 57 dargestellte Anpassungsbedarf bezieht sich ausschließ-

lich auf einen nutzungsformunabhängigen Bereich des Steckbriefs und ist nicht Unter-

richtsgebäude spezifisch. An dieser Stelle sollen lediglich Hinweise zum identifizierten

Anpassungsbedarf gegeben werden (siehe Tabelle 81), ein etwaiger Lösungsvorschlag

zur Behebung des Anpassungsbedarfs wird hier nicht vorgestellt.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 169/184

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteckbriefs

Detaillierung der Bewertungsstufen und -maßstäbe erforderlich

Rückmeldung der Nachhaltigkeitskoordinatoren: Bei der Anwen-

dung des bei der Bewertung des Kriteriums zu benutzenden MS

Access-Tools bestehen insbesondere Unklarheiten hinsichtlich der

Bewertung der Parameter Rückbaufähigkeit, Sortenreinheit und

Verwertbarkeit für verschiedene Konstruktionsformen und Bau-

stoffe/ Materialien.

Hier könnte durch die Vorgabe von Richtwerten für eine Auswahl

gängiger Konstruktionen sowie Baustoffe/ Materialien hinsichtlich

der Merkmale Rückbaufähigkeit, Sortenreinheit und Verwertbar-

keit der derzeit bestehende Interpretationsspielraum im Rahmen

von Bewertungen erheblich reduziert werden. Dies würde sich

auch positiv auf die Prüfbarkeit zur Zertifizierung eingereichter

Bewertungen auswirken.

Tabelle 81: Anpassungsbedarf des Kriteriensteckbriefs 4.1.4 Rückbau, Trennung und Verwertung

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 170/184

5.4.6 Hauptkriteriengruppe Prozessqualität - Kriterium 5.1.2

Integrale Planung

Der Kriteriensteckbrief 5.1.2 Integrale Planung wurde bei der Systementwicklung für

Unterrichtsgebäude nutzungsformspezifisch konzipiert, indem die prinzipielle Systematik

und Methodik des korrelierenden Steckbriefs des BNB-Systems für Bürogebäude zwar

grundsätzlich übernommen, dann jedoch an die Spezifika von Unterrichtsgebäuden ad-

justiert wurde. Daher ist der in Tabelle 58 dargestellte Anpassungsbedarf des Steckbriefs

5.1.2 nutzungsformabhängig. Tabelle 82 zeigt die demgemäß adjustierten Steckbrief-

Passagen des Kriteriums 5.1.2 Integrale Planung (rot).

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteckbriefs

Spezifikation des Bewertungsmaßstabs - Beschreibung der Be-

wertungsstufen für Indikator Qualifikation des Planungsteams:

Exaktere Festlegungen zu Aus- und Weiterbildungen im Themen-

bereich Nachhaltigkeit

Anpassung/ Überarbeitung

des Kriteriensteckbriefs

Unter Rubrik Methode

2. Qualifikation des Planungsteams

Unter Rubrik Für die Bewertung erforderliche Unterlagen

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 171/184

2. Qualifikation des Planungsteams

Unter Rubrik Bewertungsmaßstab

2. Qualifikation des Planungsteams

Anforderungsniveau

Tabelle 82: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 5.1.2 Integrale Planung

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 172/184

5.4.7 Hauptkriteriengruppe Standortqualität

5.4.7.1 Kriterium 6.1.2 Verhältnisse am Mikrostandort

Im Rahmen des Abschlussworkshops zum Forschungsprojekt der Systemerprobung wur-

de die Thematik des Vorkommens von Radon als Teilaspekt der Verhältnisse am Mikro-

standort diskutiert. Dieses Teilkriterium war bei der Systementwicklung Nachhaltige Un-

terrichtsgebäude im Gegensatz zum Basissystem für Büro und Verwaltung gestrichen

worden.

Beschlusslage des Abschlussworkshops ist es, das Teilkriterium für die Systemvariante

Nachhaltige Unterrichtsgebäude bzw. deren Marktversion zu re-implementieren. Dies

bedingt im Übrigen auch eine geringfügige Anpassung der Punktebewertungen der nun 5

Teilkriterien. Entsprechendes zeigt Tabelle 83.

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteck-

briefs

Re-Implementierung des Teilkriteriums Vorkommen von Radon

Anpassung/ Überar-

beitung

des Kriteriensteck-

briefs

Unter Rubrik Relevanz und Zielsetzungen

Unter Rubrik Beschreibung

4. Vorkommen von Radon

Unter Rubrik Methode

4. Vorkommen von Radon

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 173/184

Unter Rubrik Wechselwirkung zu weiteren Kriterien

Unter Rubrik Für die Bewertung erforderliche Unterlagen

4. Vorkommen von Radon

Unter Rubrik Bewertungsmaßstab

2. Boden und Baugrund

Anforderungsniveau

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 174/184

3. Elektromagnetische Felder

Anforderungsniveau

4. Vorkommen von Radon

Anforderungsniveau

Tabelle 83: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 6.1.2 Verhältnisse am Mikrostandort

5.4.7.2 Kriterium 6.1.4 Verkehrsanbindung

Der Kriteriensteckbrief 6.1.4 Verkehrsanbindung wurde bei der Systementwicklung für

Unterrichtsgebäude nutzungsformspezifisch konzipiert, indem die prinzipielle Systematik

und Methodik des korrelierenden Steckbriefs des BNB-Systems für Bürogebäude zwar

grundsätzlich übernommen, dann jedoch an die Spezifika von Unterrichtsgebäuden ad-

justiert wurde. Daher ist der in Tabelle 59 dargestellte Anpassungsbedarf des Steckbriefs

6.11.4 nutzungsformabhängig. Tabelle 84 zeigt die entsprechend angepassten Steck-

brief-Passagen des Kriteriums 6.1.4 Verkehrsanbindung (rot). Die gelben Hervorhebun-

gen waren bereits Bestandteil der Testversion 2011.

Anpassungsbedarf

des Kriteriensteck-

briefs

Nicht eindeutiger Bewertungsmaßstab hinsichtlich gleichzeitiger Bewertung

der Indikatoren Erreichbarkeit des nächstgelegenen Haupt-/ Fernbahnhofs

und Verkehrssicherung des Zugangs zum Schulgrundstück

Anpassung/ Überar-

beitung

des Kriteriensteck-

briefs

Unter Rubrik Methode

1. Erreichbarkeit des nächstgelegenen Haupt-/ Fernbahnhofs

(nicht für Schulen)

2. Erreichbarkeit der nächstgelegenen Haltestelle des Öffentlichen Perso-

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 175/184

nennahverkehrs ÖPNV (Bus, S-Bahn, Tram, etc.)

3. Standort durch Radweg erschlossen

4. Verkehrssicherung des Zugangs zum Schulgrundstück

(nur für Schulgebäude)

Unter Rubrik Methode

1. Erreichbarkeit des nächstgelegenen Haupt-/ Fernbahnhofs

(nicht für Schulen)

Anforderungsniveau

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 176/184

4. Verkehrssicherung des Zugangs zum Schulgrundstück

(nur für Schulgebäude)

Anforderungsniveau

Tabelle 84: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 6.1.4 Verkehrsanbindung

5.4.8 Ausblick

In den vorstehenden Gliederungspunkten wurden auf Basis der Erfahrungen bei der Zer-

tifizierung der Pilotprojekte Vorschläge zur Anpassung und Überarbeitung der Kriterien-

steckbriefe abgeleitet.

Zum Teil war dabei eine abschließende Bearbeitung und Fertigstellung einzelner Kriteri-

ensteckbriefe (noch) nicht möglich. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn für ein

Kriterium bzw. einen Teilbereich noch weiterer Forschungsbedarf besteht. Als entspre-

chende Beispiele können hier genannt werden:

- Ökobilanzielle Kriterien 1.1.1 bis 1.1.5 und 1.2.1 + 1.2.2: Ermittlung und endgül-

tige Festlegung zielführender ökobilanzieller Ziel-, Referenz- und Grenzwerte (vgl.

Gliederungspunkte 5.4.2.1 bis 5.4.2.5 sowie 5.4.2.8 f.)

- Kriterium 2.1.1 Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus: Ermittlung und end-

gültige Festlegung zielführender Kosten-Benchmarks sowie eines Aufschlags zu

diesen Benchmarks im Falle von Sonderbedingungen für ein Zertifizierungsobjekt

(vgl. Gliederungspunkt 5.4.3.1)

- Technische Kriterien 4.1.1 Schallschutz und 4.1.4 Rückbau, Trennung und Ver-

wertung (vgl. Gliederungspunkte 5.4.5.1 und 5.4.5.3)

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 177/184

6 Integration der Ergebnisse des Abschlussworkshops

Ein wichtiger Baustein des Forschungsprojekts „Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen -

Erprobung des Systementwurfs Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ ist die Durchführung

eines Abschlussworkshops. In dessen Rahmen wurden erstens die Erkenntnisse der Erst-

anwendung im Zuge der Zertifizierung der Pilotprojekte vorgestellt und zweitens die auf

Basis dieser Erkenntnisse vom Forschungsnehmer erarbeiteten Vorschläge zur Finalisie-

rung der Kriteriensteckbriefe diskutiert. In die soeben unter Gliederungspunkt 5.4 darge-

stellte Finalisierung der Steckbriefe wurden die Arbeitsergebnisse des Abschluss-

workshops integriert.

Im Rahmen des Abschlussworkshops wurde des Weiteren diskutiert, ob aufgrund der

spezifischen Nutzungsform schwerlich oder nicht bewertbare Kriterien ausgeschaltet

werden könnten verbunden mit der Verringerung der maximal erreichbaren Prozentzahl

der Gesamtbewertung. Die Gewichtung der aktiven Kriterien bliebe in Relation dann kon-

stant. Allerdings führte diese Vorgehensweise und Eingriff in die Kernstruktur des Bewer-

tungssystems zu erheblichen Komplikationen bei der Anwendung des Systems bzw. der

Ableitung von Gebäudebewertungen. Daher wäre hinsichtlich der Verringerung der ma-

ximal erreichbaren Prozentzahl der Gesamtbewertung im Falle einer Deaktivierung von

Kriterien zunächst eine Grundsatzentscheidung des Bundes als Systemträger erforder-

lich, die dann auch für alle weiteren Systemvarianten des BNB-Systems einschlägig wä-

re. Dies kann zum jetzigen Zeitpunkt bzw. in diesem Schlussbericht nicht abschließend

geklärt werden.

7 Prüfungshandbuch

Die Bewertung von Zertifizierungsobjekten und die zugehörige Dokumentation sowie die

Prüfung der Unterlagen auf Konformität mit dem Bewertungssystem erfolgt anhand eines

Prüfungshandbuchs. Dieses wurde an den finalisierten Stand der Kriteriensteckbriefe

gemäß Gliederungspunkt 5.4 angepasst und wird dem BBSR separat und getrennt von

diesem Forschungs- bzw. Schlussbericht übergeben.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 178/184

8 Überarbeitung des Internetbeitrags

Nach Durchführung des Abschlussworkshops und finaler Überarbeitung des Endberichts

wurde der zu Beginn des Projektvorhabens erstellte Internetbeitrag ergänzt bzw. überar-

beitet. Enthalten sind nun die kennzeichnenden Ergebnisse der Pilotphase sowie wesent-

liche Daten aus der Pilotphase. Dieser wird dem BBSR separat und getrennt von diesem

Forschungs- bzw. Schlussbericht übergeben.

9 Gegenüberstellung der geplanten und erbrachten Leistungen gemäß Angebot (Arbeitspakete 2, 3 und 4)

Bislang nicht geleistetes Teilarbeitspaket des Arbeitspakets 2

Projektschritt Dauer gemäß

Angebot

Leistungs-

aufwand bis

26.10.2012

Bearbeiter

Konformitätsprüfung der Nach-

haltigkeitsbewertungen der

Pilotprojekte

10 MT 10 MT Dr.-Ing. Carmen Schneider

Arbeitspaket 3 (1,5MM)

Projektschritt Dauer gemäß

Angebot

Leistungs-

aufwand bis

26.10.2012

Bearbeiter

Analyse der Erkenntnisse der

Pilotphase

5,0 MT 5,0 MT Dr.-Ing. Carmen Schneider

Durchführung von Sensitivi-

tätsanalysen zu unterschiedli-

chen Kriteriengewichtungen

2,5 MT 2,5 MT Dr.-Ing. Carmen Schneider

Operable Fertigstellung des

Systementwurfs

20,0 MT 20,0 MT Dr.-Ing. Carmen Schneider

Dipl.-Wirt.-Ing. Sebastian Pohl

Erstellung und Abstimmung

eines Entwurfs des Endbe-

richts

2,5 MT 2,5 MT

Dr.-Ing. Carmen Schneider

Dipl.-Wirt.-Ing. Sebastian Pohl

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 179/184

Arbeitspaket 4 (1,0MM)

Projektschritt Dauer gemäß

Angebot

Leistungs-

aufwand bis

26.10.2012

Bearbeiter

Organisation eines Abschluss-

workshops in Berlin inklusive

Vor- und Nachbereitung

3,0 MT 3,0 MT Dr.-Ing. Carmen Schneider

Dipl.-Wirt.-Ing. Sebastian Pohl

Vorstellung der Arbeitsergeb-

nisse vor der Arbeitsgruppe

Nachhaltige Unterrichtsgebäu-

de in Berlin

(siehe Anmerkung 1)

2,0 MT 2,0 MT Dr.-Ing. Carmen Schneider

Dipl.-Wirt.-Ing. Sebastian Pohl

Erstellung und Abstimmung

des Schlussberichts

13,0 MT 13,0 MT Dr.-Ing. Carmen Schneider

Dipl.-Wirt.-Ing. Sebastian Pohl

Überarbeitung des Internetauf-

tritts für das Archiv

0,5 MT 0,5 MT Dr.-Ing. Carmen Schneider

Dipl.-Wirt.-Ing. Sebastian Pohl

Vorstellung der Ergebnisse auf

einer Sitzung des Runden

Tisches Nachhaltiges Bauen

des BMVBS inkl. Vorbereitung

(siehe Anmerkung 2)

1,5 MT 1,5 MT Dr.-Ing. Carmen Schneider

Anmerkungen:

1. Die Vorstellung der Arbeitsergebnisse vor der Arbeitsgruppe Nachhaltige Unterrichts-gebäude erfolgte im Rahmen des o.g. Abschlussworkshops in Berlin. Hierzu waren alle Mitglieder der Arbeitsgruppe als Teilnehmer eingeladen.

2. Die Vorstellung der Ergebnisse auf einer Sitzung des Runden Tisches Nachhaltiges Bauen wird vereinbarungsgemäß und in Abstimmung mit dem BBSR durch einen Vor-trag des Forschungsnehmers auf der Messe Bautec 2012 ersetzt.

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 180/184

10 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis

Tabelle 1: Pilotprojekte zur Erprobung des Systementwurfs ................................................................................. 11

Tabelle 2: Ansprechpartner und Nachhaltigkeitskoordinator des Projekts 0001 ................................................... 11

Tabelle 3: Ansprechpartner und Nachhaltigkeitskoordinator des Projekts 0002 ................................................... 13

Tabelle 4: Ansprechpartner und Nachhaltigkeitskoordinator des Projekts 0003 ................................................... 15

Tabelle 5: Ansprechpartner und Nachhaltigkeitskoordinator des Projekts 0004 ................................................... 18

Tabelle 6: Ansprechpartner und Nachhaltigkeitskoordinator des Projekts 0005 ................................................... 20

Tabelle 7: Ansprechpartner und Nachhaltigkeitskoordinator des Projekts 0006 ................................................... 23

Tabelle 8: Ansprechpartner und Nachhaltigkeitskoordinator des Projekts 0007 ................................................... 24

Tabelle 9: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.1.1 Treibhauspotential .......................................................... 28

Tabelle 10: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.1.2 Ozonschichtabbaupotential .......................................... 30

Tabelle 11: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.1.3 Ozonbildungspotential .................................................. 33

Tabelle 12: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.1.4 Versauerungspotential.................................................. 35

Tabelle 13: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.1.5 Überdüngungspotential ................................................ 37

Tabelle 14: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.2.1 Primärenergie nicht erneuerbar .................................... 38

Tabelle 15: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.2.2 Gesamtprimärenergiebedarf und Anteil erneuerbarer Primärenergie ........................................................................................................................................................ 39

Tabelle 16: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt ....................................... 42

Tabelle 17: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.1.7 Nachhaltige Materialgewinnung/ Holz .......................... 43

Tabelle 18: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.2.3 Trinkwasserbedarf und Abwasseraufkommen .............. 45

Tabelle 19: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 1.2.4 Flächeninanspruchnahme ............................................ 47

Tabelle 20: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 2.1.1 Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus ............... 48

Tabelle 21: Detailauswertung zur Berechnung der Lebenszykluskosten .............................................................. 49

Tabelle 22: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 2.1.2 Vandalismusschutz ...................................................... 51

Tabelle 23: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 2.2.1 Drittverwendungsfähigkeit ............................................ 52

Tabelle 24: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.1 Thermischer Komfort im Winter .................................... 54

Tabelle 25: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.2 Thermischer Komfort im Sommer ................................. 55

Tabelle 26: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.3 Innenraumlufthygiene ................................................... 56

Tabelle 27: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.4 Akustischer Komfort ..................................................... 58

Tabelle 28: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.5 Visueller Komfort .......................................................... 60

Tabelle 29: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.6 Einflussnahme des Nutzers .......................................... 62

Tabelle 30: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.7 Außenraumqualität ....................................................... 63

Tabelle 31: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.8 Sicherheit und Störfallrisiken ........................................ 65

Tabelle 32: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.9 Innenraumqualität ......................................................... 66

Tabelle 33: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.1.10 Nutzungsflexibilität und Aneignung durch den Nutzer 67

Tabelle 34: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.2.1 Barrierefreiheit .............................................................. 68

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 181/184

Tabelle 35: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.2.4 Zugänglichkeit .............................................................. 71

Tabelle 36: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.2.5 Fahrradkomfort ............................................................. 72

Tabelle 37: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.3.1 Planungswettbewerb .................................................... 73

Tabelle 38: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 3.3.2 Kunst am Bau ............................................................... 74

Tabelle 39: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 4.1.3 Reinigung und Instandhaltung ...................................... 76

Tabelle 40: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 4.1.4 Rückbau, Trennung und Verwertung ............................ 77

Tabelle 41: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 5.1.1 Projektvorbereitung ...................................................... 79

Tabelle 42: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 5.1.2 Integrale Planung ......................................................... 80

Tabelle 43: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 5.1.3 Optimierung und Komplexität in der Planung ............... 82

Tabelle 44: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 5.1.4 Ausschreibung und Vergabe ........................................ 83

Tabelle 45: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 5.1.5 Schaffung von Voraussetzungen für eine optimale Nutzung und Bewirtschaftung ............................................................................................................................... 84

Tabelle 46: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 5.2.1 Baustelle/ Bauprozess .................................................. 85

Tabelle 47: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 5.2.2 Qualitätssicherung der Bauausführung ........................ 86

Tabelle 48: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 5.2.3 Systematische Inbetriebnahme .................................... 87

Tabelle 49: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 6.1.2 Verhältnisse am Mikrostandort ..................................... 89

Tabelle 50: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 6.1.4 Verkehrsanbindung ...................................................... 90

Tabelle 51: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 6.1.5 Nähe zu nutzungsspezifischen Einrichtungen .............. 92

Tabelle 52: Bewertungsergebnisse des Kriteriums 6.1.6 Anliegende Medien/ Erschließung ................................ 93

Tabelle 53: Tabellarische Ergebnisdarstellung der Sensitivitätsanalyse zum Effekt der Hauptkriteriengruppengewichtungen ..................................................................................................................... 98

Tabelle 54: Stoßrichtungen der Erstrevision und Finalisierung der Hauptkriteriengruppe Ökologische Qualität . 101

Tabelle 55: Stoßrichtungen der Erstrevision und Finalisierung der Hauptkriteriengruppe Ökonomische Qualität ............................................................................................................................................................................ 103

Tabelle 56: Stoßrichtungen der Erstrevision und Finalisierung der Hauptkriteriengruppe Soziokulturelle und funktionale Qualität ............................................................................................................................................. 105

Tabelle 57: Stoßrichtungen der Erstrevision und Finalisierung der Hauptkriteriengruppe Technische Qualität .. 107

Tabelle 58: Stoßrichtungen der Erstrevision und Finalisierung der Hauptkriteriengruppe Prozessqualität ......... 108

Tabelle 59: Stoßrichtungen der Erstrevision und Finalisierung der Hauptkriteriengruppe Standortqualität ......... 109

Tabelle 60: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 1.1.1 Treibhauspotential (GWP) ......................................... 114

Tabelle 61: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 1.1.2 Ozonschichtabbaupotential (ODP) ............................ 117

Tabelle 62: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 1.1.3 Ozonbildungspotential (POCP) .................................. 119

Tabelle 63: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 1.1.4 Versauerungspotential (AP) ....................................... 122

Tabelle 64: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 1.1.5 Überdüngungspotential (EP) ...................................... 125

Tabelle 65: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 1.1.7 Nachhaltige Materialgewinnung/ Holz ........................ 126

Tabelle 66: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 1.2.1 Primärenergiebedarf nicht erneuerbar ....................... 127

Tabelle 67: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 1.2.2 Primärenergiebedarf gesamt und Anteil erneuerbar e Primärenergie ...................................................................................................................................................... 127

Tabelle 68: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 1.2.4 Flächeninanspruchnahme .......................................... 129

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 182/184

Tabelle 69: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 2.1.1 Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus ............. 132

Tabelle 70: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 2.1.2 Vandalismusschutz .................................................... 135

Tabelle 71: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 2.2.1 Drittverwendungsfähigkeit.......................................... 139

Tabelle 72: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 3.1.3 Innenraumlufthygiene ................................................ 146

Tabelle 73: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 3.1.4 Akustischer Komfort ................................................... 150

Tabelle 74: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 3.1.7 Außenraumqualität .................................................... 153

Tabelle 75: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 3.1.8 Sicherheit und Störfallrisiken ..................................... 154

Tabelle 76: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 3.1.9 Innenraumqualität ...................................................... 156

Tabelle 77: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 3.1.10 Nutzungsflexibilität und Aneignung durch Nutzer .... 158

Tabelle 78: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 3.2.1 Barrierefreiheit ........................................................... 161

Tabelle 79: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 3.2.4 Zugänglichkeit ............................................................ 166

Tabelle 80: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 3.2.5 Fahrradkomfort .......................................................... 167

Tabelle 81: Anpassungsbedarf des Kriteriensteckbriefs 4.1.4 Rückbau, Trennung und Verwertung .................. 169

Tabelle 82: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 5.1.2 Integrale Planung ....................................................... 171

Tabelle 83: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 6.1.2 Verhältnisse am Mikrostandort .................................. 174

Tabelle 84: Überarbeitung des Kriteriensteckbriefs 6.1.4 Verkehrsanbindung .................................................... 176

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 183/184

Abbildung 1: Entwurf Lehrsaalgebäude Uckermark Kaserne Prenzlau (Bildquelle: Bauherr) ............................... 12

Abbildung 2: Ansicht Nord (Bildquelle: Bauherr) ................................................................................................... 14

Abbildung 3: Ansicht West (Bildquelle: Bauherr) ................................................................................................... 14

Abbildung 4: Grundrissübersicht (Bildquelle: Bauherr) .......................................................................................... 16

Abbildung 5: Grundriss EG (Bildquelle: Bauherr) .................................................................................................. 16

Abbildung 6: Perspektivische Darstellung des Gebäudes (Bildquelle: Bauherr) ................................................... 17

Abbildung 7: Ansicht Süd (Bildquelle: Bauherr) .................................................................................................... 18

Abbildung 8: Hörsaal Süd (Bildquelle: Bauherr) .................................................................................................... 19

Abbildung 9: Grundriss (Bildquelle: Bauherr) ........................................................................................................ 19

Abbildung 10: Ersatz-Neubau BBS III Ansicht Süd-West (Bildquelle: Bauherr) .................................................... 20

Abbildung 11: Ersatz-Neubau BBS III Ansicht Nord (Bildquelle: Bauherr) ............................................................ 21

Abbildung 12: Exemplarischer Grundriss des Ersatz-Neubaus BBS III (Bildquelle: Bauherr) ............................... 21

Abbildung 13: BNB_UN_2011_0006 Ansicht (Bildquelle: Fotograf Stefan Hanke) ............................................... 23

Abbildung 14: Grundriss 1. OG (Bildquelle: Bauherr) ............................................................................................ 25

Abbildung 15: Integration der archäologischen Funde (Bildquelle: Bauherr) ........................................................ 25

Abbildung 16: Bewertungsergebnisse der Pilotprojekte auf Ebene der Hauptkriteriengruppen ............................ 26

Abbildung 17: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.1.1 Treibhauspotential .......................................................... 28

Abbildung 18: Ökobilanzergebnisse zu Kriterium 1.1.1 Treibhauspotential .......................................................... 29

Abbildung 19: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.1.2 Ozonschichtabbaupotential ............................................. 30

Abbildung 20: Ökobilanzergebnisse zu Kriterium 1.1.2 Ozonschichtabbaupotential ............................................. 31

Abbildung 21: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.1.3 Ozonbildungspotential .................................................... 33

Abbildung 22: Ökobilanzergebnisse zu Kriterium 1.1.3 Ozonbildungspotential .................................................... 34

Abbildung 23: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.1.4 Versauerungspotential .................................................... 35

Abbildung 24: Ökobilanzergebnisse zu Kriterium 1.1.4 Versauerungspotential .................................................... 36

Abbildung 25: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.1.5 Überdüngungspotential ................................................... 37

Abbildung 26: Ökobilanzergebnisse zu Kriterium 1.1.5 Überdüngungspotential ................................................... 37

Abbildung 27: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.2.1 Primärenergie nicht erneuerbar ...................................... 38

Abbildung 28: Ökobilanzergebnisse zu Kriterium 1.2.1 Primärenergie nicht erneuerbar ...................................... 39

Abbildung 29: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.2.2 Gesamtprimärenergiebedarf und Anteil erneuerbarer Primärenergie ........................................................................................................................................................ 40

Abbildung 30: Ökobilanzergebnisse zu Kriterium 1.2.2 Gesamtprimärenergiebedarf ........................................... 41

Abbildung 31: Ökobilanzergebnisse zu Kriterium 1.2.2 Anteil erneuerbarer Primärenergie .................................. 41

Abbildung 32: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt .......................................... 42

Abbildung 33: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.1.7 Nachhaltige Materialgewinnung/ Holz ............................. 44

Abbildung 34: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.2.3 Trinkwasserbedarf und Abwasseraufkommen ................ 45

Abbildung 35: Bewertungspunkte des Kriteriums 1.2.4 Flächeninanspruchnahme ............................................... 47

Abbildung 36: Bewertungspunkte des Kriteriums 2.1.1 Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus .................. 49

Abbildung 37: Ergebnisse zu Kriterium 2.1.1 Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus ................................. 50

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Erprobung des Systementwurfs „Nachhaltige Unterrichtsgebäude“ 184/184

Abbildung 38: Bewertungspunkte des Kriteriums 2.1.2 Vandalismusschutz ......................................................... 51

Abbildung 39: Bewertungspunkte des Kriteriums 2.2.1 Drittverwendungsfähigkeit ............................................... 53

Abbildung 40: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.1 Thermischer Komfort im Winter ...................................... 54

Abbildung 41: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.2 Thermischer Komfort im Sommer ................................... 56

Abbildung 42: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.3 Innenraumlufthygiene ..................................................... 57

Abbildung 43: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.4 Akustischer Komfort ........................................................ 58

Abbildung 44: Ausschnitt aus der Bewertungsvorschrift zum Akustischen Komfort .............................................. 59

Abbildung 45: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.5 Visueller Komfort ............................................................. 61

Abbildung 46: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.6 Einflussnahme des Nutzers ............................................ 62

Abbildung 47: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.7 Außenraumqualität .......................................................... 64

Abbildung 48: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.8 Sicherheit und Störfallrisiken ........................................... 65

Abbildung 49: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.9 Innenraumqualität ........................................................... 66

Abbildung 50: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.1.10 Nutzungsflexibilität und Aneignung durch die Nutzer .... 68

Abbildung 51: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.2.1 Barrierefreiheit ................................................................ 69

Abbildung 52: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.2.4 Zugänglichkeit ................................................................. 71

Abbildung 53: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.2.5 Fahrradkomfort ............................................................... 72

Abbildung 54: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.3.1 Planungswettbewerb ....................................................... 74

Abbildung 55: Bewertungspunkte des Kriteriums 3.3.2 Kunst am Bau ................................................................. 75

Abbildung 56: Bewertungspunkte des Kriteriums 4.1.3 Reinigung und Instandhaltung ........................................ 77

Abbildung 57: Bewertungspunkte des Kriteriums 4.1.4 Rückbau, Trennung und Verwertung .............................. 78

Abbildung 58: Bewertungspunkte des Kriteriums 5.1.1 Projektvorbereitung ......................................................... 80

Abbildung 59: Bewertungspunkte des Kriteriums 5.1.2 Integrale Planung ............................................................ 81

Abbildung 60: Bewertungspunkte des Kriteriums 5.1.3 Optimierung und Komplexität in der Planung .................. 82

Abbildung 61: Bewertungspunkte des Kriteriums 5.1.4 Ausschreibung und Vergabe ........................................... 83

Abbildung 62: Bewertungspunkte des Kriteriums 5.1.5 Schaffung von Voraussetzungen für eine optimale Nutzung und Bewirtschaftung ............................................................................................................................... 84

Abbildung 63: Bewertungspunkte des Kriteriums 5.2.1 Qualitätssicherung der Bauausführung ........................... 86

Abbildung 64: Bewertungspunkte des Kriteriums 5.2.2 Qualitätssicherung der Bauausführung ........................... 87

Abbildung 65: Bewertungspunkte des Kriteriums 5.2.3 Systematische Inbetriebnahme ....................................... 88

Abbildung 66: Bewertungspunkte des Kriteriums 6.1.2 Verhältnisse am Mikrostandort ........................................ 89

Abbildung 67: Bewertungspunkte des Kriteriums 6.1.4 Verkehrsanbindung ......................................................... 91

Abbildung 68: Bewertungspunkte des Kriteriums 6.1.5 Nähe zu nutzungsspezifischen Einrichtungen................. 92

Abbildung 69: Bewertungspunkte des Kriteriums 6.1.6 Anliegende Medien/ Erschließung .................................. 94

Abbildung 70: Graphische Ergebnisdarstellung der Sensitivitätsanalyse zum Effekt der Hauptkriteriengruppengewichtungen ..................................................................................................................... 98