20
Magazin für nachhaltiges Bauen und Gestalten 01.2014 stadtbilder Mit Städten wird Zukunft gestaltet . gestaltung Der erste Eindruck zählt . dämmung Eine innerordentliche Lösung . co -neutral klimabewusst bauen . bewusst bauen 2

bewusst bauen - sto.at · Ein Slogan als Wegweiser. Am Beispiel Linz wird ersichtlich, wie die Architektur die Stadt Am Beispiel Linz wird ersichtlich, wie die Architektur die Stadt

  • Upload
    doannhu

  • View
    219

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

M a g a z i n f ü r n a c h h a l t i g e s B a u e n u n d G e s t a l t e n01.2014

stadtbilder Mit Städten wird Zukunft gestaltet . gestaltung Der erste Eindruck zählt .

dämmung Eine innerordentliche Lösung . co -neutral klimabewusst bauen .

bewusst bauen

2

2 bewusst bauen

Dr. Eike MessowLeiter Nachhaltigkeit, Sto AG

Wir werden den Klimawandel nicht mehr verhindern können, aber unsere Aufgabe muss sein, die Verän-derungen so zu mildern, dass ein Ende in Sicht ist

und Mensch und Umwelt sich an den Klimawandel anpassen können. Seit über vier Jahrzehnten leistet

Sto einen wesentlichen Beitrag dazu – von 1965 bis 2012 sind rund 214 Mio. Tonnen CO2 dank unserer Fassadendämmsysteme erst gar nicht

in die Atmosphäre gelangt! Mit unseren CO2-neutralen Produkten gehen wir

nun einen Schritt weiter und sorgen nicht nur dafür, dass unsere Produkte in der Nutzungsphase Energie

und Emissionen einsparen, sondern auch die Herstellung klimaneutral gestellt wird.

3bewusst bauen

v o r w o r t

STO GEHT MIT DER ZEIT

ie energetische Gebäudemodernisierung ist für die Bau- und Immobilienwirtschaft zu ei-ner zentralen Herausforderung unserer Zeit geworden. An das Bauen und Sanieren wer-den immer größere Anforderungen gestellt:

Energieeffizienz, Gestaltung, Materialität, Kosten und För-derungen gehören genauso zu den aktuellen Themen wie die Wohn- und Lebensqualität der Bewohner.

Mit unserem Magazin „bewusst bauen“ möchten wir diesen wichtigen Themen einen angemessenen Raum geben. Zwei- bis dreimal jährlich werden externe Exper-ten und Fachleute aus dem Hause Sto auf diesen Seiten komplexe Sachverhalte aus verschiedenen Perspektiven be-leuchten. Gelungene Praxisbeispiele sowie technische und gestalterische Lösungen runden das Bild ab.

STO GIBT DER NACHHALTIGKEIT RAUM

„bewusst bauen“ wird sich vor allem der Nachhaltigkeit und dem ökologischen Bewusstsein widmen – Themen, die für die Sto AG und ihre Tochtergesellschaften seit vielen Jahren im Zentrum stehen. Die Sto Ges.m.b.H. hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die nachhaltigste Tochtergesell-schaft innerhalb des Sto-Konzerns zu werden. Nachhaltig-keit wird hier in allen Bereichen konsequent durchgesetzt: bei den Produkten, in der Produktion, im Unternehmen und bei den Mitarbeitern. Wenn Sie über die Beiträge im Sto-Magazin hinaus das eine oder andere Thema vertiefen wollen, so stehen weiterführende Informationen auf unse-rer Website „www.sto.at“ für Sie bereit.

Die Partnerschaft zwischen der Wohnungswirtschaft und Sto reicht Jahrzehnte zurück. Wir würden uns freuen, wenn Sie „bewusst bauen“ als weiteren Baustein dieser Verbundenheit betrachten und schätzen lernen.

In diesem Sinne viel Vergnügen bei der Lektüre!

D

Impres sum

DI Walter WiedenbauerGeschäftsführung Sto Ges.m.b.H.

ImpressumFür den Inhalt verantwortlich | Sto Ges.m.b.H., 9500 Villach, Richtstraße 47, Austria, Tel. +43 (0) 4242/33 1 33-0, Fax +43 (0) 4242/34 3 47E-Mail: [email protected], www.sto.at

Konzeption/Produktion | mehrWERT GesmbH. Werbe- & Marketingagentur, 9020 KlagenfurtFotos und Grafiken | Sto Ges.m.b.H., Fotolia, Shutterstock, Linz TourismusSatz- und Druckfehler vorbehalten

4 bewusst bauen

er Immobilienmarkt boomt. Das Stadtbild wird derzeit von neuen Wohnanlagen ge-prägt wie noch nie zuvor. Die Objekte wer-den oft bereits in der Planungsphase in den schönsten Farben dargestellt. Die 3D-Skiz-

zen zeigen Lebensräume mit Freiraum und Grünflächen, wo man sich begegnet und wohlfühlt. Doch wie sieht die Realität aus?

Welchen Beitrag leistet der Wohnraum für die Lebensqua-lität seiner Bewohner in der Praxis? Wie wirkt sich der Neubau oder der renovierte Bau auf die Anrainer und die Umgebung aus? Wir wird das Stadtbild durch das Gebäude geprägt?

LEBENSQUALITÄT FÜR BEWOHNER

Wir betrachten, wie sich die Architektur einer Stadt auf ihr Image auswirkt. Wir möchten Ihnen am Beispiel der Stadt Linz zeigen, wie eine Stadt die Lebensqualität ih-rer Bewohner beeinflusst. Wir richten den Fokus darauf, was für die Zielgruppen der Städte wichtig ist und was die Gestalter der Stadtbilder berücksichtigen müssen, um das Miteinander und den Alltag der Bewohner nachhaltig posi-tiv zu beeinflussen.

StadtbilderMit Städten werden Zukunft gestaltet, Lebensräume geschaffen und ein Maßstab für die Lebensqualität gesetzt. Wie wird durch Architektur ein Lebensmittelpunkt entworfen, der optimal auf die Bedürfnisse seiner Bewohner eingeht?

l i n z

D

5bewusst bauen

l i n z

ie Architektur eröffnet neue Perspektiven und beeinflusst Sichtweisen. Sie hat eine starke Auswirkung darauf, wie die Stadt von außen und von innen gesehen wird: vom Besucher, vom Gast und Touristen, der den

äußeren Eindruck beurteilt, und vom Bewohner, der seinen Blick von innen nach außen richtet.

Um die zwei unterschiedlichen Perspektiven zu verste-hen, muss man zunächst seine eigene Betrachtungsweise ändern. Weg, von der Stadt als einfachen Standort und Bal-lungsraum, hin zur Stadt als Marke, als identitätsstiftenden Imageträger, der nachhaltig bewegen und bereichern soll.

Die Architektur, die Gestaltung des Stadtbildes, hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Stadt als Marke. Sie prägt das Image des Standortes und schafft mit Wohn- und Arbeitsräumen einen Rahmen für die Lebensqualität. Was aber macht die Stadt zur Marke und warum ist es sowohl für Bewohner als auch für Tourismus und Wirtschaft wich-tig, dass die Stadt ein Image hat und konsequent entspre-chend ihrer Markenbotschaft kommuniziert und handelt?

Städte stehen in Konkurrenz zueinander. Es gibt ei-nen immer stärker werdenden Wettbewerb um Touristen und Händler genauso wie um die Bewohner, denn wenn eine Stadt ihren Zielgruppen nichts mehr bietet, ziehen sie weiter. Die angespannte wirtschaftliche Situation hat den Druck auf die Städte zusätzlich verstärkt. Eine demografi-sche Krise droht, wenn nicht rechtzeitig mit den richtigen Maßnahmen reagiert wird.

Zu diesen Maßnahmen gehört eine langfristige Strate-gie, die sich mit den Stärken und Herausforderungen der Stadt auseinandersetzt und diese Stärken als Markenbot-schaft inszeniert. Das Markenimage muss so gestaltet und kommuniziert werden dass Touristen und Investoren auf-merksam und aktiv werden, und dass sich die Bewohner mit ihrer Stadt identifizieren können und diese als Lebens-mittelpunkt wahrnehmen: als attraktiven Ort, der die Fami-lien in den Mittelpunkt stellt und der für die Jugend und für ältere Menschen die nötige Infrastruktur und Kultur bietet, die ihren Bedürfnissen und Interessen entsprechen.

Erfolgreiche Strategien müssen langfristig und nach-haltig sein, denn die Zufriedenheit der Bevölkerung ist der Gradmesser für den Erfolg der kommunalen Politik und Verwaltung. Schafft es eine Stadt nicht, attraktiv für ihre Bürger zu sein, so schadet dies ihrem allgemeinen Marken-image und damit auch der wirtschaftlichen und demogra-fischen Zukunft.

Für die Architekten und Gestalter ist es wichtig, zu wis-sen, wohin sich die Stadt als Marke entwickeln soll. Was macht die Stadt aus? Wie lautet ihre Botschaft? Wie will sie langfristig gesehen werden? Architektur stellt Weichen und prägt das Stadt- und Markenbild. Sie entwickelt Le-bensräume und hilft der Stadt dabei, ihr Image als Marke zum Ausdruck zu bringen. Sie hilft dabei, Konzepte für die Zukunft in die Tat umzusetzen, und sorgt nachhaltig für Orientierung und Lebensqualität.

Neue PerspektivenNeue Perspektiven erweitern den Horizont. Um zu verstehen, wie die Bewohner ihre Stadt sehen, muss man selbst einen gründlichen Blick auf den Standort werfen, um zu erkennen was diesen ausmacht. Dieses Image, das durch die Architektur mitgestaltet werden soll, ist das Thema der Standortmarken.

D

6 bewusst bauen

l i n z

m Jahr 2013 haben sich insgesamt ca. 11.900 Menschen dafür entschieden, nach Linz zu ziehen. Das sind um 1.600 Menschen mehr als im Vorjahr. Die oberösterreichische Landeshauptstadt verzeichnet also einen er-

heblichen Zuwachs. Von der angeblichen Stadtflucht ist hier nichts zu merken. Bürgermeister Klaus Luger führt diesen Trend auf die Tatsache zurück, dass in Linz rechtzeitig auf die verschiedenen infrastrukturellen, sozialen und kulturel-len Bedürfnisse der Menschen geachtet wurde.

Wirft man einen Blick auf die Motivation der Wohnort-entscheidung, so wird schnell klar, was die Stadt Linz als Marke ausmacht. Die Nähe zum Arbeitsplatz, die Wohn- und Lebensqualität, die Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten

sowie das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln zählen zu den Hauptgründen für den Zustrom.

Neue Wohnbauprojekte werden unter dem Aspekt der doppelten Qualitätssicherung beurteilt, einerseits für das Linzer Stadtbild und andererseits für die hohe Wohnqua-lität in der Stadt. Neue Gebäude werden so gestaltet, dass sie sich optimal in die städtebauliche Umgebung integrieren und für die zukünftigen und bereits ansässigen Bewohner einen eindeutigen Mehrwert schaffen. Es wird auf zeitge-mäße gemeinschaftliche Nutzungen geachtet, die für die Wohnsiedlung eine wichtige Infrastruktur darstellen.

Die Entscheidungsträger in Linz überlassen nichts dem Zufall. Eine Markenstrategie hat die Stadt zu dem positiven Image verholfen, über das sie heute verfügt. Die Lebens-

Linz verändertEin Slogan als Wegweiser. Am Beispiel Linz wird ersichtlich, wie die Architektur die Stadt als Marke beeinflusst und mitgestaltet. Hier wird mit Gebäudegestaltung Lebensqualität geschaffen und das Stadtbild positiv geprägt.

I

7bewusst bauen

qualität steht im Mittelpunkt der Markenbotschaft. Linz setzt auf Ganzheitlichkeit – vom Ökologischen über das Soziale bis zur Kultur. Linz ist Lebensmittelpunkt für ihre Bevölkerung und genau darauf ist die kommunale Politik ausgerichtet. Linz bietet attraktive Wohnräume und Erho-lungsgebiete, die das Miteinander der Menschen erleich-tern, Kultur für alle und eine Qualität, die in allen Bereichen des Lebens spürbar ist.

Konsequenter Markenarbeit ist es zu verdanken, dass Linz schon lange nicht mehr als graue Industriestadt, son-dern als zukunftsorientierte und moderne Stadt wahrge-nommen wird. Seit dem Positionierungsprozess im Jahr 2006 arbeitet Linz konsequent an seinem Image als grüne, dynamische Stadt mit hoher Wohn- und Lebensqualität und mit einer umfassenden Infrastruktur im Sozial- und im Frei-zeitbereich. Genau hier setzt die Architektur an. Die Gestal-tung von Wohn- und Arbeitsräumen erfolgt entsprechend der Marke Linz und hilft der Stadt dabei, ihre Identität nach-haltig zu festigen.

l i n z

R e fe renzenVerkaufscenter Linz

Musiktheater LinzBauherr: Stadt Linz, Musiktheater Linz GmbH Standort: LinzArchitekt: Terry Pawson, LondonSto Kompetenzen: StoSilent Panel Top, Bodenbschichtungen in der Tiefgarage

Villa in UrfahrArchitekt: Two in an Box Standort: OttensheimSto Kompetenzen: StoVentec R, Sto Milano Glattspachtelung

Kirche in LichtenbergBauherr: Katholische Kirche Österreich Standort: LinzArchitekt: Alfred Sturm Sto Kompetenzen: StoVentec R, Stolit K3

Gewerbepark Wagram 7, 4061 Pasching T: +43 (0)7229 / 641 00 F: +43 (0)7229 / 641 00-4190 M: [email protected]

Sto-Highlights

8 bewusst bauen

as Wohl der Gemeinschaft – dazu gehört für die GWG in erster Linie die Versorgung brei-ter Bevölkerungsschichten mit Wohnungen sowie das Sicherstellen der Lebensqualität in diesen Wohnungen. Dabei geht es nicht nur

um energetische Maßnahmen, sondern auch um konkrete Qualitätsverbesserungen – zum Beispiel durch die Erhöhung des Komforts und der Sicherheit für die Bewohner.

Dass die Gebäude im Zuge der Maßnahmen auch op-tisch schön gestaltet werden, versteht sich für die GWG von selbst. Laufend wird in Neubaumaßnahmen und in den Er-halt des Bestands investiert. Alleine das Budget für Sanie-rungsmaßnahmen und Wohnungsverbesserungen beläuft sich auf etwa 20 Millionen Euro pro Jahr.

GRUND ZUM FEIERN

Mit einem großen Fest wurde im Stadtteil Linz-Urfahr der Abschluss der umfangreichen Großinstandsetzung der Wohnanlage Hartmayrgut gefeiert, bei der auch Maßnah-men zur Verbesserung des Wohnumfeldes realisiert wurden.

Der Innenhof der Wohnanlage mit seinen großzügig gestalteten Grünflächen und dem wunderschönen Baum-bestand ist von der Straße abgeschirmt und bietet dadurch mit seinen Spielflächen und Ruhezonen einen Ort zum Ver-weilen.

ÄSTHETISCH UND ÖKOLOGISCH PERFEKT DURCHDACHT

Der Altbau der Siedlung aus dem Jahre 1942 erhielt eine stilvolle und farbenfrohe Fassade, die bei den Bewohnern der rund 120 Wohnungen auf große Zustimmung stieß. Mit der Gestaltung der Fassade wurde gleich eine Reihe von ästhetischen und ökologischen Anforderungen erfüllt. Hier stimmt nicht nur der optische Gesamteindruck, den der Bau durch eine unverkennbare Natürlichkeit erhält.

Die Fassade erfüllt auch eine wichtige thermische Auf-gabe. Zusätzlich zur Anbringung eines Vollwärmeschutzes wurden deshalb die oberste und die unterste Decke ge-dämmt, sodass die Mieter Jahr für Jahr Heizkosten einspa-ren.

D

ö s t e r r e i c h w e i t

Linz-Urfahr

Lebensqualität für GenerationenRund 19.000 Wohnungen gehören zum Portfolio der „Gemeinnützigen Wohnungs­gesellschaft der Stadt Linz GmbH“. Für die GWG als größtes gemeinnütziges Wohnungs­unternehmen in Oberösterreich ist es eine Selbstverständlichkeit, das unternehmerische Handeln zum Wohle der Gemeinschaft auszurichten.

9bewusst bauen

ö s t e r r e i c h w e i t

ERSCHWINGLICHE OASE DER ERHOLUNG

Im Zuge solcher Großinstandsetzungsmaßnahmen wird auch das Nachrüsten von Loggien überprüft. Dabei über-lässt die GWG die Entscheidung den Mietern, ob sie künftig eine Loggia nutzen möchten. Die dafür anfallenden Errich-tungskosten sind von den Mietern zu tragen und werden mit einer Laufzeit von 15 Jahren zusätzlich zur Wohnungs-miete monatlich abgezahlt. Die Mieter erhalten so die Mög-lichkeit, ihre Wohnung mit einem kleinen Mehraufwand durch eine Oase der Erholung zu bereichern.

Im nördlich gelegenen Stadtteil von Linz besitzt die GWG 6.452 Wohnungen

I n fo

Sto-Leistungen:Wärmedämm-Verbundsystem (StoTherm Classic), Fassadenputz (StoLotusan K 3,0)

Verarbeiter:Sareno Objektisolierung Ges.m.b.H. & Co KG,Ulrichsberg

Standort:Brückenstraße 13–19, LinzFreistädter Straße 68–74, LinzAm Hartmayrgut 1–15, Linz

10 bewusst bauen

t e c h n i k

ärmedämm-Verbundsysteme sind oft The-ma kontroverser Diskussionen. Viele wider-sprüchliche Aussagen führen zu Skepsis und werfen die Frage nach der tatsächlichen Wirtschaftlichkeit eines solchen Systems auf.

Für die Berechnung der Wirtschaftlichkeit muss zunächst der Anteil der Fassade am Energieverlust eines Gebäudes ermittelt werden. Die statistische Analyse von mehr als 4.000 Wohngebäuden durch das Institut für Wohnen und Umwelt (IWU), Darmstadt, ermittelte einen Anteil der Fas-sade an den Transmissionswärmeverlusten eines Objektes in Höhe von durchschnittlich 30 Prozent. Im Schnitt sind also Einsparungen in Höhe von bis zu 25 Prozent als realis-tisch anzusetzen.

WIE WIRTSCHAFTLICH IST EIN WDVS?

Wenn also „nur noch“ etwa 25 Prozent der Heizkosten über eine Fassadendämmung eingespart werden können, stellt sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit einer sol-chen Maßnahme neu.

Eine kleine Rechnung hilft weiter: Betrachten wir ein altes Ziegelmauerwerk mit einem Wärmeverlustkoeffizi-enten (U-Wert) von 1,2 W/m2K. Soll der U-Wert auf unter 0,25 verbessert werden, reicht dafür bereits eine nur zehn Zentimeter dicke Polystyroldämmung (WLG 031). Eine ver-einfachte Rechnung – Multiplikation der U-Wert-Differenz mit dem Faktor 10 – ergibt pro Quadratmeter Fassade eine jährliche Einsparung von etwa 10 Litern Heizöl beziehungs-weise Kubikmetern Gas. Nehmen wir weiter einen nicht steigenden (!) Heizölpreis von 0,80 Euro je Liter Heizöl an, amortisiert sich die Maßnahme bereits nach etwa acht Jah-ren. Bei höheren Dämmstoffdicken wird die Differenz zwi-schen WDVS-Errichtungs- und eingesparten Energiekosten prozentuell noch deutlich größer.

Berücksichtigt man bei einer solchen Rechnung auch öffentliche Fördermaßnahmen, kann ein WDVS bereits in wesentlich kürzerer Zeit nach der Installation Profit erwirt-schaften. Da die Lebenserwartung eines Wärmedämm-Ver-bundsystems bei entsprechender Pflege der Standzeit ei-ner Fassade entspricht (Fraunhofer-Institut für Bauphysik, Holzkirchen), summieren sich die jährlichen Heizkostenein-sparungen über die Jahre zu einem stattlichen finanziellen Gewinn.

WDVS-Wissen für Profis

Wärmedämmung ohne WidersprücheWie wirtschaftlich ist ein Wärmedämm­Verbundsystem? Welche Möglichkeiten der Gestaltung bietet es und wie kann es an veränderte Anforderungen angepasst werden? Die Sto­Experten beantworten Ihre Fragen rund um WDVS. Von Profis für Profis.

W

Wohnanlage „Am Tabor“, Bauherr: Kallco Gruppe, 1070 WienWärmedämmverbundsystem: Putzoberfläche kombiniert mit Klinkerriemchen

11bewusst bauen

WIE LÄSST SICH EIN WDVS GESTALTEN?

Das hartnäckige Vorurteil, dass sich Fassadendämmung und Ästhetik nicht miteinander vereinen lassen, muss häu-fig als Ausrede herhalten, wenn es um die energetische Betriebsbilanz eines Projektes geht. Doch die gedämmte Fassade schränkt die Ästhetik oder die Gestaltungsfreiheit keinesfalls ein.

Die Oberflächen gedämmter Fassaden können aus Glas oder Naturstein oder aus keramischen Fliesen bestehen, sie können Radien angepasst und mit unterschiedlichen Putz-strukturen versehen werden. Insbesondere mit organisch gebundenen Putzen lässt sich die ganze Vielfalt von Fassa-denstrukturen und -farben verwirklichen.

WIE LANGE HÄLT EIN WDVS?

Wind und Wetter nagen an jeder Gebäudehülle. In der Regel ist nach spätestens drei Jahrzehnten eine optische Renovierung notwendig (meist reicht ein Neuanstrich).

Darüber hinaus gilt jedoch: Das Dämmsystem ent-spricht nach einem solchen Zeitraum oft nicht mehr dem Stand der Technik. So stiegen die Dämmstoffstärken von durchschnittlich fünf Zentimetern im Jahr 1976 auf heute mindestens zehn Zentimeter – bei verbesserter Dämmleis-tung der Platten.

Ist die Altdämmung tragfähig und putztechnisch in-takt, bildet sie die Basis für eine besonders elegante Form der Ertüchtigung. Das Aufdoppelungsverfahren integriert die vorhandene Dämmung in eine neue; der arbeits- und entsorgungsintensive Abriss wird vermieden. Die Mehrkos-ten gegenüber einer Putzsanierung sind gering, da Gerüst-kosten und Neuverputz ohnehin anfallen.

WARUM ALSO WDVS?

Einzelne Materialien oder Techniken sind längst über-fordert, wenn es darum geht, die komplexen Anforderun-gen modernen, nachhaltigen Bauens zu meistern.

Konstruktionen oder Baustoffe können häufig nur im Verbund bestehen. Das Zusammenspiel einzelner Eigen-schaften sichert die Funktion und sorgt dafür, dass das (Verbund-)Material der komplexen Aufgabenstellung ge-recht wird.

Mit WDVS kann die Fassade Schritt halten mit dem Wissen und den Erfordernissen unserer Zeit. Allein mit den Wärmedämm-Verbundsystemen des Marktführers Sto AG wurden seit 1965 etwa 510 Millionen Quadratmeter Fas-sadenfläche gedämmt, was eine Einsparung von rund 74 Milliarden Liter Heizöl ermöglichte. Und das bedeutet auch: 230 Millionen Tonnen CO2 gelangten erst gar nicht in die Atmosphäre.

t e c h n i k

Vor jeder Aufdoppelung ist die Tragfähigkeit des bestehenden Systems zu prüfen. Dafür wird das alte WDVS auf einer Fläche von etwa einem halben Quadratmeter geöffnet. Im Zuge dessen wird auch die Länge der Dübel festgelegt.

„Lichtkeile“, abgeschrägte Laibungselemente, beeinträchtigen nicht die Dämmleistung, steigern jedoch den Lichteinfall in den Innenraum signifikant.

12 bewusst bauen

g e s t a l t u n g

Die Fassade

Der erste Eindruck zähltVom ersten Eindruck zur langfristigen Entwicklung des Gebäudes: Gelungene Fassadengestaltung soll ästhetische und ökonomische Aspekte vereinen und zu einem individuellen Entwurf zusammenführen.

er erste Eindruck zählt bekanntlich nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Immobili-en. Die Fassade eines Gebäudes nimmt hier die Rolle einer Visitenkarte ein. Ein gutes

Gestaltungskonzept leistet einen wertvollen Beitrag für die erfolgreiche Vermarktung und wirkt sich somit positiv auf die langfristige Wertentwicklung des Objektes aus.

VON DER ANALYSE BIS ZUR GESTALTUNG

Zunächst ist eine Bestandsaufnahme erforderlich. Die Analyse der Qualitäten und Mängel der baulichen Gestalt und der architektonischen Besonderheiten gehört zu den Voraussetzungen für eine individuelle und angemessene Fassadengestaltung. Relevant sind darüber hinaus die Lage des Objekts, die Mieterstruktur sowie der Anspruch des In-vestors.

Erst nach der Analyse beginnt die eigentliche gestalte-rische Arbeit. Hier zählen Kreativität, vor allem aber auch Erfahrung in Bezug auf die Wirkung von Farben und Flä-chen der Gestaltungselemente wie auch in Bezug auf das technisch Machbare und Mögliche. Komplexe Aufgaben wie detailgenaue Analyse und individuelle Gestaltung er-fordern die Kompetenz von Profis. Das Sto-Team kann mit wertvollem Fachwissen rund um die Fassadengestaltung weiterhelfen.

DAS FENSTER BRINGT LICHT INS DUNKEL

Ein Element, das die Fassade eines Gebäudes sowohl ästhetisch als auch ökonomisch prägt, ist das Fenster. Hier unterscheiden die Sto-Experten folgende Gestal-tungs-Merkmale:

D

Die rhythmische Gestaltung der Fassade durch spiegelbildlich wechselnde Faschenflächen kann durch einfachen Farbwechsel erfolgen. Gesteigert wird die optische Wirkung durch zusätzliche plastische

Ausformungen, zum Beispiel mittels unterschiedlicher Dämmstoffstärken.

Teil 1: Fenstergestaltung

13bewusst bauen

g e s t a l t u n g

„Das Konzept einer Fassadengestaltung kann dann als gelungen bezeichnet werden, wenn ästhetische und ökonomische Erwägungen zu einem individuellen Entwurf zusammengeführt wurden.“

Wiederholende Gestaltung:Die Faschen werden gleichmäßig links stark, rechts dagegen schwach ausgebildet. Wenn dafür hellere und dunklere Farbtöne abwechselnd eingesetzt werden, entsteht ein schachbrettartiges, unaufdringliches und doch interessantes Fassadenbild.

Wechselnde Gestaltung:Hier werden die Fenster optisch betont durch eine einseitige und breite Ausbil-dung der Faschen. Ein dynamisches Fassadenbild entsteht, wenn pro Stockwerk die „Richtung“ der Farbfelder wechselt. Die ursprünglich klar erkennbare „Loch-fassade“ mit gleichmäßigen Fensterabständen wird aufgelöst.

Verknüpfende Gestaltung:Jeweils zwei Fenster werden durch Farbflächen optisch verknüpft. Ein Rhythmus entsteht durch die je Stockwerk versetzte Anordnung der Farbflächen. Diese Flächen sollten eher dunkel als hell gestaltet sein, um diesen Gliederungseffekt erreichen zu können.

Rhythmische Gestaltung:Ungleichmäßig stark ausgeformte Faschen bestimmen das Fassadenbild. Geordnet wird dieser Entwurf durch die jeweilige Spiegelung der Faschenausbildung, wechselnd entweder von unten nach oben oder von links nach rechts.

I n fo

Farb- und MaterialkonzepteStoDesign widmet sich der ästhetischen Seite des Bauens. Das fünfköpfige Team aus Architekten, Innenarchitekten und speziell ausgebildeten Farb- und Designspezialisten ist für die Gestaltung mit Farbe und Textur zuständig. Zur Stärke der Experten gehören Farbgestaltungen für Fassade und Innen-raum, professionelle Farbberatung und Farbdesign.

Unter Berücksichtigung von Rahmenbedingungen, Aufga-benstellung und Zielsetzung werden in enger Zusammenar-beit mit unseren Auftraggebern individuelle Farb- und Mate-rialkonzepte für Fassaden- und Innenräume entwickelt. Die Konzepte und Lösungen entstehen im Gleichklang mit dem städtebaulichen Umfeld, der Gebäudetypologie und -nut-zung sowie der Architektursprache.

Trends und Know-howIn enger Zusammenarbeit mit einem Team von Technikern verbindet StoDesign bauphysikalische Erfordernisse mit dem Wissen um die Wirkung von Licht, Farbe und Materialität. Sie sind somit Partner von Planern, Handwerkern und Baufirmen.

Das Spektrum der Projekte umfasst sowohl den Wohnungs-bau vom einzelnen Gebäude über Gebäudeensembles bis hin zur kompletten Stadtbildgestaltung, als auch Industriebauten und öffentliche Einrichtungen.

Kontakt:StoDesign Studio VillachLeitung: DI Pritz [email protected]

14 bewusst bauen

euchtigkeitsschäden gehören zu den häu-figsten Mängeln bei Wohnungen. Schimmel-pilzbildung an Decken, Wänden oder im Be-reich von Fenstern ist vor allem in der kalten Jahreszeit ein häufig auftretendes Problem.

Nicht selten sind bauliche Mängel schuld an dem Problem. Auch falsches Verhalten der Mieter, etwa beim Lüften und Heizen, kann die Schimmelbildung begünstigen.

Schimmelpilz betrifft nicht nur ältere Gebäude. Auch in Neubauten treten immer mehr Fälle von Schimmelbildung auf. Rechtzeitige Vorbeugungsmaßnahmen ersparen viel Ärger, Zeit und Geld. Die 3 Säulen der Wohngesundheit von Sto bieten eine kompakte und durchdachte Strategie gegen den Schimmel – sowohl präventiv als auch dann, wenn es gilt, den bereits vorhandenen Schimmel zu be-seitigen. Die drei Säulen sind nachhaltige Maßnahmen für mehr Lebensqualität und Wertsteigerung.

3 SÄULEN GEGEN DEN SCHIMMEL

Säule I – Prävention

Die erste Säule widmet sich der Prävention. Schimmel droht dann, wenn die Oberflächentemperatur sinkt oder

sich lokale Feuchtepunkte bilden. Am effizientesten kann die Temperatur durch eine Dämmung erhöht werden, doch in vielen Fällen ist eine Außendämmung nicht möglich. Durch den Einsatz einer effektiven Innendämmung wie StoTherm In Comfort oder StoTherm In Aevero erhöht sich die Oberflächentemperatur an den Wänden. Dadurch verringert sich die Gefahr, dass sich Schimmelpilze ansie-deln.

Säule II – Raumklima

Die zweite Säule behandelt das Raumklima. Hier kommt ein sorbierender Putz zum Einsatz, der die Feuch-tigkeit vorübergehend speichert und so für ein ausgegli-chenes Raumklima sorgt. Durch diesen Putz wird die Luft-feuchtigkeit verringert.

Die Luftfeuchtigkeit spielt zusammen mit der Raumtem-peratur die entscheidende Rolle für die Behaglichkeit eines Raumes. Je besser das System Feuchtigkeit zwischenspei-chern kann, desto weniger stark fallen vorübergehende Feuchtespitzen aus, die Tag für Tag nach dem Duschen oder Kochen entstehen. Genau hier setzen die Sorptions-produkte von Sto an: Durch natürlichen Kalk und Ton binden sie den Wasserdampf und regulieren die Luft auf ein gesundes Niveau ab. Schimmel wird effektiv verhindert.

F

i n n e n r a u m

Die 3 Säulen des gesunden Wohnens

Endlich schimmelfrei. Mehr Lebensqualität, weniger WertminderungSchimmelpilz ist eine ernstzunehmende Gefahr. Er kann zu einem massiven Wertverlust der Bausubstanz führen und schwerwiegende gesundheitliche Schäden für die Bewohner verursachen. Es gilt, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um das Problem zu verhindern oder einzudämmen. Sto hat ein 3­Säulen­Modell entwickelt, das der Schimmelgefahr effizient entgegenwirkt.

15bewusst bauen

Säule III – Optimierter Schutz

Säule Nr. 3 optimiert den Schimmelschutz. Durch die hohe Alkalität und Diffusionsoffenheit der Sto-Innenpro-dukte wird die Entstehung des Schimmels auf natürliche Weise verhindert.

Die Produkte des Sto-Innensilikatprogramms beste-hen zu 95 % aus natürlichen Rohstoffen. Silikat ist ein Pro-dukt, das bei vielen Öko- und Bioprodukten eingesetzt wird. Die Kombination aus mineralischen Füllstoffen und dem speziellen Bindemittel Kaliumsilikat schafft einen Wohnraum zum Wohlfühlen – eine Investition, die sich lohnt.

WIE ENTSTEHT SCHIMMEL?

Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit spielen bei der Entstehung von Schimmel eine zentrale Rolle. In Innen-räumen wird das Wachstum von Schimmel insbesondere durch drei Faktoren bestimmt: Feuchtigkeit, Nährstoffan-gebot und Temperatur.

Allgegenwärtige Materialien wie Tapeten, Kleister, Far-ben, Lacke, Silikon, Teppichböden, Fußbodenkleber oder Leder dienen dem Pilz als Nahrung. Schimmel wächst sogar auf Keramik oder Glas, wenn sich Staub oder organische Partikel und Verschmutzungen darauf abgesetzt haben. Das Wachstum ist nur möglich, wenn eine bestimmte Min-

destfeuchte vorliegt. Hier genügt schon eine relative Luft-feuchte von zirka 80 % an der Materialoberfläche.

WO ENTSTEHT SCHIMMEL?

Feuchteschäden im Mauerwerk, undichte Stellen und unzureichende Dämmung können mögliche Ursachen für Schimmelpilzbefall sein. In schlecht durchgetrockneten Ge-bäuden lässt sich zunehmend Schimmelpilzwachstum be-obachten, der oft durch die Bewohner verursacht wurde. Besonders in Bädern, Küchen oder innenliegenden Räu-men findet der Pilz oft ideale Lebensbedingungen.

i n n e n r a u m

Gerade in Neubauten treten immer mehr Fälle von Schimmelbildung auf. Die natürlichen Innenprodukte von Sto absorbieren die Feuchtespitzen in der Raumluft und sorgen für natürlichen Schutz – ohne Fungizide.

Zu hohe Luftfeuchtigkeit

Unzureichend gedämmte Außenflächen

Wahl der Baumaterialien

Pilzsporen in der Luft besiedeln Hölzer, Kleber, Gipskartonplatten, Stoffe, Papier

Wasserschäden durch undichte Bedachung oder schadhafte Wasserleitungen

Aufsteigendes Wasser (Schichtwasser, Grundwasser)

Falsches Heiz- oder Lüftungsverhalten

Häufige Ursachen für Schimmelbildung

F a c t b o x

16 bewusst bauen

d ä m m u n g

Eine innerordent liche LösungViele Bestandsgebäude können nicht von außen gedämmt werden; für sie steht nun StoTherm In Comfort bereit. Das Innendämmsystem mit einer nicht brennbaren Dämmplatte basiert auf einem neu durchdachten Feuchtemanagement und löst die Probleme bisheriger Innendämmungen.

s existieren viele Gründe, die nahelegen, den Energieverbrauch weltweit einzudämmen. Ein wichtiger Ansatzpunkt sind dabei die Auf-wendungen für das Heizen beziehungsweise Kühlen von Gebäuden. Neue Bautechniken

sind hierauf nur eine sehr langfristige Antwort. Schnellere und gewichtigere Erfolge lassen sich im Gebäudebestand erzielen. Die Dämmung aller Außenflächen eines Gebäu-des ist dabei der erste und wichtigste Schritt. Doch immer wieder kommt es vor, dass die Gebäudehülle von außen nicht gedämmt werden kann – wegen zu geringer Gebäu-deabstände (Grenzbebauung) in verdichteter Innenstadtla-ge, wegen Denkmalschutzaspekten oder schlicht und ein-fach, weil die Fassade eines Hauses unverändert erhalten

bleiben soll. In solchen Fällen hilft ein Innendämmsystem wie StoTherm In Comfort.

Unter Fachleuten genießt Innendämmung meist nicht den besten Ruf: Schlechtes Feuchtemanagement, Konden-satbildung und der Verlust nutzbarer Raumfläche sprachen häufig gegen diese Energiesparvariante. Hinzu kam, dass die bei klassischen Innendämmsystemen obligatorische Dampfsperre keine überzeugende Lösung darstellte. Ihre lückenlose Verlegung war schwierig, und außerdem be-stand stets das Risiko einer punktuellen Verletzung durch Nägel oder Bohrungen. Doch diese Vorbehalte gehören der Vergangenheit an. StoTherm In Comfort basiert auf einer diffusionsoffenen, feuchteverteilenden Dämmplatte

E

Nicht immer ist eine Fassadendämmung möglich. Der Wunsch nach Wohnbehaglichkeit und Energieeinsparung muss deswegen aber nicht unerfüllt bleiben.

17bewusst bauen

d ä m m u n g

Das Sto-Innendämmsystem: StoTherm In Comfort

Das auf einer massiven, nicht brennbaren Perliteplatte (0,045 W/mK) basierende Innendämmsystem StoTherm In Comfort spart nicht nur Energie, sondern regelt auch die Feuchtigkeit im Innenraum und in der Fassadenkonstruktion.

Darüber hinaus erhöht eine Innendämmung die Ober-flächentemperatur der Wände, was die Behaglichkeit solcher Räume erhöht und auch das Aufheizen von nur zeitweise genutzten Räumen (z. B. Kirchen oder Versamm-lungsräume) deutlich beschleunigt. Ein weiteres Plus: Mit dem Innensilikat- und Innenkalkprogramm von Sto steht eine umfangreiche Palette verschiedener Oberflächen zur Verfügung. Putze und Farben auf Silikatbasis schützen – dank ihres dauerhaft hohen pH-Werts von 11 – zusätzlich vor Schimmel, bieten umfangreiche Gestaltungsfreiheit in Bezug auf Struktur, Farbigkeit oder Haptik, und das alles mit natürlichen, umweltverträglichen Baustoffen. Auch die nicht brennbare, massive Perlitedämmplatte aus natürli-chem Vulkangestein ist baubiologisch völlig unbedenklich. Sie verfügt über gute wärmedämmende (0,045 W/mK) und schalldämmende Eigenschaften, ist in Stärken von fünf bis 20 Zentimetern erhältlich und besitzt eine Europäische Technische Zulassung (ETA-08/0313).

„Innendämmsysteme mit Dampfsperre sind passé. Die Zukunft gehört dem diffusionsoffenen,

kapillaraktiven System von Sto.“

und benötigt darum keine Dampfsperre mehr. Das Innen-dämmsystem spart nicht nur Energie, sondern regelt auch die Raumfeuchte. Insbesondere seine silikatischen Spach-telmassen und Beschichtungen puffern Feuchtespitzen, in-dem sie Wasserdampf aufnehmen und zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Raumluft trocken genug ist, wieder abgeben. Diese Eigenschaft des Systems minimiert die Ge-fahr von Schimmelbildung.

Doch das rein mineralische System beeinflusst nicht nur die Raumluftfeuchte, sondern auch das hygrothermische Verhalten der gesamten Fassadenkonstruktion. Bei einer Innendämmung verlagert sich der Taupunkt während der kalten Jahreszeit von außen weiter nach innen – die Fassa-denkonstruktion wird kälter als vor der Innendämmmaß-nahme. Mögliche Folge: Tauwasserausfall. Die feuchte-verteilenden Eigenschaften des diffusionsoffenen Systems sorgen jedoch dafür, dass das Tauwasser aufgenommen und in den Dämmstoff hineintransportiert wird, es kann in Richtung Innenraum abtrocknen. Im Gegensatz zu ei-nem System mit Dampfsperre ist also eine Austrocknung sowohl zum Innenraum als auch zur Fassade hin möglich. Dieses aktive Feuchtemanagement verhindert effektiv loka-le Feuchteanreicherungen in der Wandkonstruktion.

1 2 3 4 3 5 6

1 Verklebung2 Dämmung3 Armierungsmasse4 Armierungsgewebe5 Grundierung6 Schlussbeschichtung

Weiterführende Informationenzum Thema Innendämmungerhalten Sie unter www.sto.at

ING. ALEXANDER SCHAUPERLProduktmanager

Geschäftsfeld Innenraum

18 bewusst bauen

c o 2 - n e u t r a l

icht nur bei der Herstellung von innovativen Produkten demonstriert Sto Nachhaltigkeit und zukunftsweisendes Denken. Sto forciert darüber hinaus alternative Energiekonzepte wie die Passivhaustechnologie und leistet als

weltweiter Technologieführer bei Wärmedämmverbund-systemen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Über die Gebäudedämmung konnte Sto zwischen 1965 und 2012 insgesamt 214 Millionen Tonnen CO2 einsparen.

DER NATUR ETWAS ZURÜCKGEBEN

Um die beiden Produkte StoColor Sil In bzw. StoColor Lotusan vollständig klimaneutral zu gestalten, wurde eine lokale Kooperation mit der Ökoregion Kaindorf in der Stei-ermark abgeschlossen. Für jedes Kilogramm CO2, das bei

der Produktion von StoColor Sil In und StoColor Lotusan anfällt, entsteht ein Stück humusreicher landwirtschaftli-cher Boden, der CO2 bindet. Dieses klar durchdachte und regionale Programm dient unmittelbar dem Klimaschutz.

StoColor Sil InMIT GUTEM GEWISSEN – WOHLFÜHLEN IM INNENRAUM

StoColor Sil ist eine Innensilikatfarbe, die völlig frei von Konservierungsmitteln, Lösemitteln und Weichmachern ist. Dadurch ist StoColor Sil In bestens geeignet für sensible In-nenräume wie Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser.

Aber auch im privaten Wohnbereich begünstigt die Innensilikatfarbe ein behagliches und vor allem gesundes Raumklima und schützt durch seine hohe Alkalität auf na-türliche Weise vor Schimmel.

Klimabewusst bauen

Gelebte Nachhaltigkeit mit Sto-ProduktenÖkologisches Bewusstsein und Nachhaltigkeit gehören für Sto schon seit vielen Jahren zu den höchsten Unternehmenszielen. Mit drei CO2­neutralen Produkten, der Innenfarbe StoColor Sil In, der Fassadenfarbe StoColor Lotusan und der Fassadendämmung StoTherm Wood, beweist Sto einmal mehr, wie sich Klimaschutz und Nachhaltigkeit praktisch anwenden lassen.

N

19bewusst bauen

Die Produkte des Sto-Innensilikatprogramms bestehen zu 95 % aus natürlichen Rohstoffen. Silikat ist ein Produkt, das bei vielen Öko- und Bioprodukten eingesetzt wird. Die Kombination aus mineralischen Füllstoffen und dem spezi-ellen Bindemittel Kaliwasserglas schafft einen Wohnraum zum Wohlfühlen.

StoColor Lotusan mit Lotus-Effect®-TechnologieMIT GUTEM GEWISSEN – SAUBERE FASSADEN OHNE BIOZIDE

Die Natur hat die besten Lösungen parat. Man muss sie nur aufmerksam beobachten. Die Evolution hat einfache, doch erstaunlich geniale Lösungen hervorgebracht. Ein Bei-spiel ist der Selbstreinigungseffekt des Lotusblattes. Durch die raue Mikrostruktur perlt der Schmutz mit dem Wasser einfach vom Blatt ab.

Mit StoColor Lotusan ist es erstmals gelungen, das Ge-heimnis der Lotuspflanze auf eine Fassadenfarbe zu über-tragen. Schmutzpartikel können auf der wasserabweisen-den Oberfläche mit Mikrostruktur schwer anhaften: Sobald es regnet, werden sie von den Regentropfen mitgerissen. Die Technologie wurde mit dem Namen Lotus-Effect®-Tech-nologie patentiert und besteht seit 1999 mit dem Produkt StoColor Lotusan erfolgreich auf dem Markt.

StoTherm Wood MIT GUTEM GEWISSEN – FASSADENDÄMMUNG MIT DEM PLUS AN NACHHALTIGKEIT

StoTherm Wood ist ein diffussionsoffenes, hoch däm-mendes Fassadendämmsystem, das sich punkto Nach-haltigkeit deutlich von anderen abhebt. Die mit dem natureplus-Zertifikat ausgezeichnete Sto-Weichfaser-dämmplatte M ist das Herzstück von StoTherm Wood. Die CO2-Ökobilanz des gesamten Dämmsystems ist nicht nur neutral, sondern negativ. Das bedeutet, dass StoTherm Wood während seines gesamten Produktzyklus mehr CO2 einspart als verbraucht.

Schon der gesamte Produktionsprozess der Sto-Weich-faserdämmplatte wurde durch ökologische Optimierung nachhaltig gestaltet. Sie wird im Trockenverfahren aus Hackschnitzeln von rindenfreiem Fichten- und Tannenholz hergestellt. Durch dieses Produktionsverfahren wird im Ver-gleich zum Nassverfahren 40 % Energie gespart.

Bei der Herstellung der Sto-Weichfaserplatte M werden außerdem ausschließlich emissionsfreie Bindemittel und Baumwachs als Hydrophobierungsmittel verwendet. Ob optimiert im ökologischen Holzbau eingesetzt oder klas-sisch auf Massivuntergrund angebracht, StoTherm Wood hält aufgrund seiner niedrigen Wärmeleitfähigkeit die Wär-me immer dort, wo sie sein soll. Die Bewohner profitieren so über viele Jahre von einem weit geringeren Energieauf-wand und CO2-Ausstoß.

c o 2 - n e u t r a l

KURT KOBERGebietsverkaufsleiter

Lagerstraße 25071 Wals

M: +43 (0)664 / 142 54 26F: +43 (0)662 / 853 064-22

E: [email protected]

ING. WOLFRAM KOOTZArchitektenberater

Richtstraße 479500 Villach

M: +43 (0)664 / 816 70 02F: +43 (0)4242 / 331 33-9900

E: [email protected]

ING. REINHARD LEDERERArchitektenberater

Vorarlberger Allee 351230 Wien

M: +43 (0)664 / 133 94 55F: +43 (0)1 / 615 27 62-2901

E: [email protected]

DIPL.- ING. REINHARD C. MAGAUERArchitektenberater

Gewerbepark Wagram 7 4061 Linz

M: +43 (0)664 / 816 70 24 F: +43 (0)7229 / 641 00-4190

E: [email protected]

GERARD KATHANGebietsverkaufsleiter

Interpark Focus 146832 Röthis

M: +43 (0)664 / 133 94 20F: +43 (0)5523 / 6920-1900

E: [email protected]

SEBASTIAN OBORILArchitektenberater

Industriestraße 143200 Ober-GrafendorfM: +43 (0)664 / 443 72 53F: +43 (0)2747 / 294 1E: [email protected]

THOMAS PFLUGArchitektenberater

Vorarlberger Allee 351230 WienM: +43 (0)664 / 133 94 57F: +43 (0)1 / 615 27 62-2901E: [email protected]

MARTIN REINISCHGebietsverkaufsleiter

Valiergasse 146020 InnsbruckM: +43 (0)664 / 133 94 89F: +43 (0)5123 / 428 80-80E: [email protected]

VIKTOR WEISSENBERGERArchitektenberater

Ott-Baumgartner-Straße 78055 Neu-SeiersbergM: +43 (0)664 / 133 94 27F: +43 (0)316 / 296 800-8900E: [email protected]

Bewusst bauen

Ihre Sto-Ansprechpartner in Österreich