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20. Geburtstag gefeiert Tagesstätte in Kaufbeuren Musikkorps spielt für die Kindersprechstunde Mobiles Pflegebüro Pflegepreis für Florian Loges Wechsel zum 1. Oktober Krankenhausleitung Günzburg davon profitieren. Düll dankte dem Vorstand der Kreiskliniken Günzburg- Krumbach, Dr. Volker Rehbein, dafür, dass die Bezirkskliniken das Grund- stück der Kreisklinik in Erbbaupacht übernehmen können. Lesen Sie dazu die Seite 3. Kinderkrippe wird er bei Bedarf von 6 bis 22 Uhr ge- öffnet haben – mit flexiblen Hol- und Bringzeiten. Tho- mas Düll, Vorstandsvorsit- zender der Bezirkskliniken Schwaben, sprach von ei- ner Win-win-Situation. So- wohl die Beschäftigten des Bezirkskrankenhauses als auch der Kreisklinik würden in dessen unmittelbarer Nachbarschaft der Kinder- garten entsteht. Nach Angaben von Stephanie Denzler, Vorsitzende des Trägervereins und zugleich Verwaltungsrätin der Be- zirkskliniken, soll der Kin- dergarten zwei Gruppen mit insgesamt 50 Plätzen bekommen. Wie auch die Die Bezirkskliniken Schwa- ben werden den ersten Kin- dergarten ihrer Geschichte bauen. Die Einrichtung soll an den „Verein zur För- derung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Landkreis Günzburg e.V.“ verpachtet werden. Er ist auch Träger der Kinderkrip- pe „Kids and Company“, Bezirkskliniken bauen ihren ersten Kindergarten Mitarbeiterzeitung Ausgabe 20 / September 2017 Seiten 6 - 7 Seite 9 Seiten 8 - 9 Seite 4 Dr. Volker Rehbein, Ste- phanie Denzler, Simone Rühlow, Julia Rösch und Thomas Düll (von links) zeigen den Plan für den neuen Kindergarten an der Ludwig-Heilmeyer- Straße in Günzburg. Im Hintergrund ist die Kinderkrippe „Kids and Company“ zu sehen.

Bezirkskliniken bauen ihren ersten Kindergarten

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Page 1: Bezirkskliniken bauen ihren ersten Kindergarten

20. Geburtstag gefeiertTagesstätte in Kaufbeuren

Musikkorps spieltfür die Kindersprechstunde

Mobiles PflegebüroPflegepreis für Florian Loges

Wechsel zum 1. OktoberKrankenhausleitung Günzburg

davon profitieren. Düll dankte dem Vorstand der Kreiskliniken Günzburg-Krumbach, Dr. Volker Rehbein, dafür, dass die Bezirkskliniken das Grund- stück der Kreisklinik in Erbbaupacht übernehmen können. Lesen Sie dazu die Seite 3.

Kinderkrippe wird er bei Bedarf von 6 bis 22 Uhr ge-öffnet haben – mit flexiblen Hol- und Bringzeiten. Tho-mas Düll, Vorstandsvorsit-zender der Bezirkskliniken Schwaben, sprach von ei-ner Win-win-Situation. So-wohl die Beschäftigten des Bezirkskrankenhauses als auch der Kreisklinik würden

in dessen unmittelbarer Nachbarschaft der Kinder-garten entsteht. Nach Angaben von Stephanie Denzler, Vorsitzende des Trägervereins und zugleich Verwaltungsrätin der Be-zirkskliniken, soll der Kin-dergarten zwei Gruppen mit insgesamt 50 Plätzen bekommen. Wie auch die

Die Bezirkskliniken Schwa-ben werden den ersten Kin-dergarten ihrer Geschichte bauen. Die Einrichtung soll an den „Verein zur För-derung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Landkreis Günzburg e.V.“ verpachtet werden. Er ist auch Träger der Kinderkrip-pe „Kids and Company“,

Bezirkskliniken bauen ihren ersten Kindergarten

MitarbeiterzeitungAusgabe 20 / September 2017

Seiten 6 - 7 Seite 9Seiten 8 - 9Seite 4

Dr. Volker Rehbein, Ste-phanie Denzler, Simone Rühlow, Julia Rösch und Thomas Düll (von links) zeigen den Plan für den neuen Kindergarten an der Ludwig-Heilmeyer-Straße in Günzburg. Im Hintergrund ist die Kinderkrippe „Kids and Company“ zu sehen.

Page 2: Bezirkskliniken bauen ihren ersten Kindergarten

Augsburg 2 3

Tag der offenen Tür im BKH Augsburg

Das Gelände des BKH Augsburg aus der Vogelperspektive. Im Vordergrund ist der neue Erweiterungsbau zu sehen.

Im Oktober wird das Bezirks-krankenhaus (BKH) Augs-burg seinen neuen Anbau im Nordwesten des Klinikge-ländes in Betrieb nehmen. Im neuen Trakt sind drei Stationen mit insgesamt 66 Betten entstanden. Dabei handelt es sich um ein knapp14-Millionen-Euro-Projekt. Wer sich den Erweiterungs-bau näher anschauen und erfahren will, welche neuen Angebote es bei der psy-chiatrisch-psychotherapeu-tischen Versorgung der Men-schen im Großraum Augs-burg geben wird, hat dazu am Samstag, 7. Oktober, Ge-legenheit. Die Klinik für Psy-chiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (Dr.-Mack-Straße 1) bietet von 10 bis 15 Uhr einen Tag der offenen Tür an. Den ganzen Tag über ste-hen interessante Informatio-

nen und Vorträge auf dem Programm. Verschiedene Be-rufsgruppen wie Ärzte, Pfle-gekräfte, Therapeuten und Psychologen geben Einblickein ihre Arbeit. So zeigt z.B. die Kunsttherapie eine Fo-topräsentation des Projekts „Mehr Nähe“. Interessierte können an gemeinsamenAchtsamkeits- und Entspan-nungsübungen teilnehmen. Es werden Führungen durch die neuen Stationen angebo-ten und Bilder von der Ent-stehung des Erweiterungs-baus gezeigt. Auch die Kin-dersprechstunde stellt sich vor. Die Initiatoren haben sich ein Kinderprogramm einfal-len lassen. Feuerwehr und Rettungsdienst zeigen auf dem benachbarten Park-platz der Unternehmenslei-tung ihre Einsatzfahrzeuge. Der Ärztliche Direktor des BKH, Prof. Max Schmauß,

wird den Tag der offenen Tür um 10.30 Uhr im Multi-funktionsraum 1 (Oberge-schoss) eröffnen. Um 10.40 Uhr informiert dort Oberarzt Christian Steber über das Thema „Alzheimer – gibt es etwas Neues?“. Der Vortrag „Schizophrenie – wenn der Wahn das Le-ben bestimmt“ von Ober-arzt Dr. Oliver Köhnlein schließt sich um 11.20 Uhr an. Oberarzt Dr. Thomas Reinertshofer beschreibt ab12.40 Uhr, „wenn Burnout zur Depression wird“. Um 13.20 Uhr heißt es „Von A wie Aquavit über B wie Ba-desalz bis Z wie Zolpidem – Suchtstoffe in der heu-tigen Zeit“. Referenten sind Dr. Susanne Hartmann und Gerhard Stecker (beides Oberärzte). Nach den 20-Minuten-Vorträgen besteht jeweils die Möglichkeit zur

Diskussion. Der Eintritt zu allen Führungen und Vorträ-gen ist frei. Für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher ist gesorgt. Die Veranstaltungsorte sind aus-geschildert. Zwei Tage später, am Mon-tag, 9. Oktober, folgt die offizielle Einweihung mit Gästen aus Politik und Ge-sellschaft, darunter Staats-ministerin Melanie Huml, Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert und Bürgermei-stern aus der Region. Mit dann 326 stationären Betten und 32 Plätzen in der Tagesklinik wird das BKH Augsburg die größte psychia-trische Klinik innerhalb Schwa-bens sein. Aber nicht nur das: Das BKH Augsburg wird auch Teil der neuen Unikli-nik werden. Es bleibt aller-dings in der Trägerschaft der Bezirkskliniken Schwaben.

Page 3: Bezirkskliniken bauen ihren ersten Kindergarten

2 3 Günzburg

Der Kindergarten macht die Sache rund

Krippenleiterin Simone Rühlow (links) mit Stellvertreterin Julia Rösch und Krippenhündin Bella. Geplant ist, dass Rühlow auch die Kindergartenleitung übernimmt.

Als Thomas Düll, Vor-standsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben, und Dr. Volker Rehbein, Vorstand der Kreiskliniken Günzburg-Krumbach, die Kinderkrippe „Kids and Company“ an der Ludwig-Heilmeyer-Straße betre-ten, haben sie freudige Nachrichten im Gespäck. Soeben ist beim Notar das Projekt „Neubau eines Kin-dergartens in Günzburg“ in trockene Tücher gebracht worden. Die Bezirkskliniken bauen und finanzieren das Haus. Sie verpachten die Einrichtung anschließend an den „Verein zur Verein-barkeit von Familie und Be-ruf im Landkreis Günzburg e.V.“, dessen Vorsitzende Bezirks- und Verwaltungs-rätin Stephanie Denzler ist. Von den Kreiskliniken kommt das Grundstück, das die Bezirkskliniken in Erbbaupacht übernehmen – „zu Konditionen, die dem sozialen Zweck gerecht werden“, wie Düll betont. Gelöste, freudige Mienen in allen Gesichtern. „Ich freue mich riesig, das mit dem BKH machen zu können. Ohne die Bezirks-kliniken Schwaben wäre die Realisierung dieses Traums nicht möglich gewesen“, meint „Hausherrin“ Ste-phanie Denzler. „Die Ent-scheidung, die Kinderkrip-pe hier zu etablieren, war absolut richtig. Der Erfolg von ,Kids and Company‘ zeigt, dass das Konzept absolut sinnvoll ist – gera-de für das Pflegepersonal, das Schichtdienst macht“, stellt Rehbein fest. „Kids and Company“ ist ein Zu-sammenschluss von Indus-

trie- und Kommunalun- ternehmen sowie Mittel-standsbanken des Land-kreises Günzburg. Auch die Bezirkskliniken Schwaben sind dabei. Öffnungszeiten sind 6 bis 22 Uhr; es gibt keine Schließzeiten. „Das könnte Beispiel für fast jede Region sein“, betont Düll. Es passe hervorragend zur gewünschten Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zur aktuellen Entwicklung der steigenden Geburten-raten, so der Vorstandsvor-sitzende. Das i-Tüpfelchen sei, dass sich das Ganze selber trage, ergänzt Reh-bein. Die Kinderkrippe war 2013 als erste interkommunale Krippe in Bayern in Betrieb gegangen. Sie bietet eine bilinguale Erziehung an – zweisprachig deutsch und spanisch. Diese Idee soll im Kindergarten fortgesetzt werden.Ziel ist es, Kinderkrippe und

Kindergarten eng zu ver-zahnen. „Der Garten soll mit beiden Einrichtungen verbunden werden, es wird gemeinsame Feiern ge-ben“, kündigt die Krippen-leiterin Simone Rühlow an. Es ist geplant, dass sie auch die Leitung des Kindergar-tens übernimmt. „Wir wol-len aus beiden Gebäuden eine Einheit machen und sie Kinderhaus nennen“, berichtet Rühlow. Unter-stützt wird sie von ihrer Stellvertreterin Julia Rösch. Im Kindergarten werden sechs bis zehn neue Stellen entstehen. Es wird mit Investitions-kosten in Höhe von zwei Millionen Euro und einer Bauzeit von einem Jahr gerechnet. Architekt ist Martin Brenner (Günzburg). Voraussichtlich im Herbst 2018 soll der Kindergar-ten in Betrieb gehen. „Die Baugenehmigung haben wir. Jetzt geht es an die

Ausschreibung und dann an die Vergabe der einzel-nen Gewerke“, benennt Düll die nächsten Schritte. Die Stadt Günzburg werde zuvor noch eine staatliche Förderung beantragen. Als die Kinderkrippe vor vier Jahren an den Start ging, gab es noch Skepsis und Vorbehalte. Doch das innovative Modell hat sich durchgesetzt. „Es ist kei-ne elitäre Einrichtung ge-worden. Wir haben auch Polizisten und Pflegekräfte als Eltern. Die ganze Ein-richtung funktioniert im Kern. Darauf bin ich stolz“, sagt Rehbein, der zugleich zweiter Vorsitzender von „Kids and Company“ ist. Laut Düll ist von Anfang an der Gedanke vorhan-den gewesen, die Krippe um einen Kindergarten zu ergänzen. „Damit wird das Ganze jetzt rund“, stellen die beiden Klinikvertreter erfreut fest.

Page 4: Bezirkskliniken bauen ihren ersten Kindergarten

Schwabenweit / Günzburg 4 5

Sie zählen zu den Top-Ärzten Deutschlands

Sie stehen auf der Focus-Liste 2017 der Top-Mediziner Deutschlands: (von links) Professor Max Schmauß (BKH Augsburg), Professor Thomas Becker sowie Professor Matthias Riepe (beide BKH Günzburg). Von Focus-Gesundheit als Mediziner in der Region empfohlen wird Dr. Thomas Endrös (MVZ Günzburg).

Seit einigen Jahren veröf-fentlicht das Magazin „Fo-cus Gesundheit“ Ärztelisten der führenden Mediziner in Deutschland. Vorausgegan-gen sind jeweils umfangrei-che Recherchen des Part-ners „Munich Inquire Me-dia“ bei medizinischen Fach-gesellschaften, Patientenver-bänden, Selbsthilfegruppen, Klinikchefs, Oberärzten und

niedergelassenen Medizinern. Regelmäßig werden Me-diziner der Bezirkskliniken Schwaben als Kapazitäten ihres Fachs empfohlen. In der aktuellen Ausgabe des Ma-gazins „Focus Gesundheit“ sind vier Ärzte der Bezirks-kliniken aufgelistet. Zu den deutschen Top-Medizinern im Bereich psychische Er-krankungen gehören der

Ärztliche Direktor des Be-zirkskrankenhauses (BKH) Augsburg, Professor Max Schmauß, in den Fachge-bieten Depression/bipolare Störung sowie Schizophre-nie, der Leitende Ärztliche Direktor des BKH Günzburg, Professor Thomas Becker (Schizophrenie) sowie der Chefarzt der Abteilung Akut-geriatrie und Gerontopsy-

chiatrie am BKH Günzburg, Professor Matthias Wilhelm Riepe (Alzheimer). Außerdem empfiehlt „Fo-cus Gesundheit“ in einer weiteren Liste Dr. Thomas Endrös vom Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) am BKH Günzburg als „sehr guten Arzt in der Region“. Endrös ist Facharzt für Psy-chiatrie und Psychotherapie sowie Facharzt für Neurolo-gie. Das MVZ Günzburg ist eine Tochterfirma der Be-zirkskliniken Schwaben. Thomas Düll, Vorstandsvor-sitzender der Bezirkskliniken Schwaben als Träger der Be-zirkskrankenhäuser, freut sich mit den ausgezeichneten Medizinern und ihren Teams.„Das spiegelt den hohen Leistungsstand und die ex-zellente Expertise unserer Kliniken wieder, die weit über Bayerisch-Schwaben hinausgehen“, sagte Düll.

Der geplante Wechsel in der Regionalleitung Nord der Be-zirkskliniken Schwaben wird nun zum 1.10.2017 vollzo-gen. Wilhelm Wilhelm, der bisherige Leiter des Dienst-leistungs- und Logistikzen-trums (DLZ), folgt auf Ger-hard Kramer, der künftig im Medizincontrolling der Be-zirkskliniken tätig sein wird. Damit rückt der 52-jährige

Wilhelm in die Krankenhaus-leitung des Bezirkskranken-hauses (BKH) Günzburg auf. Seine Stelle im DLZ bleibt vorerst unbesetzt, teilte Vor-standsvorsitzender Thomas Düll mit. Interimsmäßig über-nimmt Hermann Seitz, der Verantwortliche für Zentral-einkauf und Logistik, die Leitungsaufgaben im DLZ.Mit der personellen geht

eine organisatorische Ver-änderung einher: Der neue Regionalleiter Nord wird künftig auch für den tech-nischen Bereich zuständig sein. Dieser war bislang beim DLZ angesiedelt.Die neue Krankenhausleitung des BKH setzt sich ab Ok-tober wie folgt zusammen: Vorsitzender ist der Leiten-de Ärztliche Direktor Profes-sor Dr. Thomas Becker, für den Pflegebereich ist Pfle-gedirektor Georg Baur im Gremium vertreten und als Regionalleiter Nord gehört ihr Wilhelm Wilhelm an. Der gebürtige Ellzeer, der mit seiner Familie in Rettenbach (Kreis Günzburg) wohnt,

freut sich auf die neue Tätig-keit. Insbesondere die zahl-reichen großen Bauvorha-ben, die im BKH anstehen, „sind eine neue Herausfor-derung, die mich begeis-tert“, so Wilhelm.Kramer war jetzt mehr als neun Jahre Regionallei-ter Nord. Der 57-Jährige, der ursprünglich aus dem Bereich Finanzen kommt, wird in das neu geschaffene medizinische Leistungsma-nagement wechseln. Hier übernimmt er das Referat Medizincontrolling, das für den gesamten Bereich der Bezirkskliniken Schwaben und von „Wohnen und För-dern“ zuständig sein wird.

Regionalleitung Nord: Wechsel zum 1. OktoberDie neue Kran-kenhausleitung des BKH Günz-burg: (von li.) Georg Baur, Prof. Dr. Tho-mas Becker und Wilhelm Wilhelm.

Page 5: Bezirkskliniken bauen ihren ersten Kindergarten

Günzburg / Kempten 4 5

Neuer Chefarzt der Anästhesie

Der neue Chefarzt der An-ästhesie am Bezirkskranken-haus Günzburg, Dr. Johannes Tschöp.

Privatdozent Dr. Johannes Tschöp wird neuer Chefarzt der Neuroanästhesie am Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg. Der 47-jährige Münchner trat die Stelle am 1. September an. Er wurde damit Nachfolger von Dr. Dirk Repkewitz, der seinen Ruhestand angetreten hat.Dr. Tschöp ist verheiratet und hat zwei Kinder (drei und sieben Jahre alt). Er wohnt noch in Ebersberg bei München, will aber dem-nächst mit seiner Familienach Nordschwaben ziehen.Der gebürtige Münchner hat beinahe sein gesamtes Leben in der bayerischen Landeshauptstadt verbracht: Hier wuchs er auf, ging zur Schule, studierte und hatte dort stets seinen Arbeits-platz. Tschöp studierte zu-nächst Physik und begann im Verlauf als Doppelstu-dium mit der Medizin. Das Physikstudium schloss er mit dem Diplom ab, seine me-dizinische Doktorarbeit ab-solvierte er als Physiker. Das

Medizinstudium beendete er Ende 2001. Seit Februar 2002 ist Tschöp in der Anästhesie des Klinikums Großhadern tätig, aktuell als Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie der Univer-sität München am Standort Innenstadt. Er ist inzwischen Facharzt für Anästhesiolo-gie, Intensivmedizin und Notfallmedizin.Von 2006 bis 2008 lebte Tschöp vorübergehend in Cincinnati (US-Bundesstaat Ohio). Dort forschte er an der Universitäts-Klinik Cin-cinnati im Bereich Sepsis und Inflammation. Zurück in München folgte die Habili-tation in diesem Forschungs-bereich, also der Erwerb der Lehrberechtigung an Hochschulen, die er 2015 abschloss. Seitdem ist der 47-jährige Privatdozent.Im Laufe seiner 15-jähri-gen Tätigkeit am Klinikum Großhadern durchwanderte Tschöp nach eigenen Anga-ben alle Bereiche, mit denen die Anästhesie zu tun hat.

Schwerpunkte waren die Neurochirurgie, Gynäkologie und die Kinderanästhesie.Sein ehemaliger Chef habe ihn auf das Stellenangebot der Bezirkskliniken Schwa-ben hingewiesen, berichtet er. „Ich suchte nach einer neuen beruflichen Heraus-forderung und der Möglich-keit, eine Chefarzt-Position zu besetzen. Außerdem wol-lte ich mit meiner Familie in Bayern bleiben. Das alles-kann ich jetzt verwirklichen“, begründet Tschöp, warum er sich beworben hat. Am BKH Günzburg wird der neue Chefarzt etwa zehn Mitarbei-ter haben. Seine Hauptauf-traggeber werden die Neu-rochirurgische Klinik (Prof. Wirtz), die Neuroradiologie (Prof. Schmitz) und die Neu-rologie (Prof. Hamann) sein. Mit der Psychiatrie (Prof. Becker) arbeitet die Neuro-anästhesie vor allem bei der Elektrokrampftherapie eng zusammen.Wenn außerhalb des Beru-fes Zeit bleibt, geht Tschöp

gerne zum Bergsteigen. Sei-ne Familie begleitet ihn da-bei, so oft es geht. Eines sei-ner großen Hobbys ist die Notfallmedizin. Seit 1988 engagiert er sich bei der Bergrettung, seit 2003 als Bergwacht-Notarzt. Seit 2009 ist er als Notarzt auf dem Intensivhubschrauber Chri-stoph München und in der Tiroler Flugrettung tätig.

Die Tage der seelischen Ge-sundheit in Kempten und im Oberallgäu finden vom 5. bis 15. Oktober 2017 statt. Daran beteiligen sich auch das Bezirkskrankenhaus (BKH) und die RPK Kemp-ten. Professor Dr. Markus Jäger, Ärztlicher Direktor des BKH, hält zweimal den Vortrag „Depression – wenn Körper und Seele nicht mehr können…“: zum einen bei der Eröffnungsveranstaltung am Donnerstag, 5. Oktober, ab 19.30 Uhr in der Sing- und Musikschule Kempten

(Bräuhausberg 4, Schöner Saal), zum anderen am Frei-tag, 6. Oktober, um 19 Uhr im SPZ Oberallgäu in Im-menstadt (Sonthofener Stra-ße 17). Am Sonntag, 8. Oktober,findet um 10 Uhr in der St.-Mang-Kirche in Kempten ein Gottesdienst zu den Ta-gen der seelischen Gesund-heit statt. Die Leitung hat Dekan Jörg Dittmar inne. Den Gottesdienst gestalten werden auch der katho-lische Pfarrer Andreas Beut-müller (Klinikseelsorge) und

die evangelische Pfarre-rin Jutta Schröppel (Kli-nikseelsorge und Koordi-nation Suizidprävention)„Mit Achtsamkeit Stress be-wältigen – die Gesundheit stärken – Glücklich leben“: So lautet das Motto eines Abends, der am Donners-tag, 12. Oktober, beim Stadtjugendring Kempten (Bäckerstraße 9) auf dem Programm steht. Beginn ist um 19 Uhr. Veranstalter sind die RPK Kempten (eine Tochter der Bezirkskliniken Schwaben), das Sozialpsy-

chiatrische Zentrum Kemp-ten sowie die Diakonie Kempten Allgäu.Die Tage der seelischen Gesundheit werden im Rahmen des Gemeindepsy-chiatrischen Verbundes Kempten-Oberallgäu or-ganisiert. Die Schirmherr-schaft übernommen haben Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert, Oberbürgermeis-ter Thomas Kiechle und Landrat Anton Klotz. Die Beiträge zu den Aktionsta-gen stehen unter der Über-schrift „Im Gleichgewicht?!“

Tage der seelischen Gesundheit

Page 6: Bezirkskliniken bauen ihren ersten Kindergarten

Kaufbeuren 6 7

Als sie 1997 aus der Taufe gehoben wurde, da war die Tagesstätte für see-lische Gesundheit in Kauf-beuren etwas Besonderes: Menschen, die unter einer seelischen Krankheit litten, sollten raus aus dem statio-nären Krankenhausalltag. Wer in der Lage war, au-ßerhalb zu wohnen, für den sollte die Tagesstätte eine Anlaufstelle sein, in der man sich trifft, redet, Un-ternehmungen macht und kleinere Arbeiten durch-führt. Man sprach damals von einem „Teilprojekt der Enthospitalisierung der Langzeitbereiche“, er-innert sich der Vorstands-vorsitzende der Bezirkskli-niken Schwaben, Thomas Düll, noch sehr gut. Die Tagesstätte sollte den Be-troffenen eine Tagesstruk-tur bieten. So ist es heute noch. Nur mit dem Unter-schied, dass die Einrich-tung inzwischen im Röss-lehaus mitten im Grünen untergebracht ist und nicht mehr, wie in der Anfangs-zeit, im Hauptgebäude des Bezirkskrankenhauses (BKH). Dort befindet sich jetzt die Tagesklinik für see-lisch erkrankte Menschen. Die Tagesstätte für see-lische Gesundheit im Röss-lehaus in Kaufbeuren hat vor kurzem ihren 20. Ge-burtstag gefeiert. Sie ist eine der ältesten ih-

rer Art in Schwaben. In-nerhalb der Bezirkskliniken und deren Geschäftsbe-reichs „Wohnen und För-dern“ ist sie die älteste. Da-von ist im täglichen Betrieb jedoch nichts zu spüren. Das Domizil an der Kemna-ter Straße ist top in Schuss und wirkt inmitten der sat-ten Bäume wie ein kleines Idyll. „Es herrscht immer gute Stimmung bei den Besuchern und Mitarbei-tern, wenn man hierher kommt“, hat Geschäfts-bereichsleiter Gerhard Be-cker festgestellt. Wer sich bei der Feier umhörte, sammelte viele Stimmen, die diese Aussage bestäti-gen. Zirka 25 Frauen und Männer besuchen die Ein-richtung regelmäßig. Drei-mal die Woche bereiten sie ein Mittagessen zu, das sie geplant haben. Dafür verwenden sie Lebens-mittel, die sie gemeinsam eingekauft haben. „Besu-cher haben die Bilder hier selber gestaltet. Es gibt auch eine Holz- und Krea-tivgruppe, die beispielwei-se Nistkästen und Insekten-hotels baut“, berichtet die Leiterin der Tagesstätte, Stefanie Gottlieb. Das Café Dora unterhalb des Röss-lehauses, täglich von 8 bis 11.30 Uhr geöffnet und seit dem Tag der Jubiläumsfei-er rauchfrei, wird in Eigen-regie betrieben. Außer-dem, so Gottlieb, besteht ein Zuverdienstprojekt, bei dem die Besucher der Ta-gesstätte für eine Firma aus Neugablonz Kleinspielzeug zusammenstecken und ver-packen. Bestens funktio-niert auch die Kooperation mit dem Irseer Kreis, wie

dessen Geschäftsführer Bertram Sellner betont. Die Tagesstätte vermittelt sechs Personen an die Lo-gistik- und Versandfirma und betreut sie. „Das ist auf dem Gebiet der psy-chiatrischen Arbeit einzig-artig“, sagt Sellner lobend.Der ehemalige Pflege-direktor des BKH war es auch, der die Tagesstät-te damals mit aufgebaut hat. Das Konzept, so Vor-standsvorsitzender Düll, stammte vom ehemaligen Oberarzt Christian Schan-ze. „Die Niederschwellig-keit und spezielle Ausrich-tung haben wir bis heute beibehalten“, so Düll. Die Tagesstätte sei ein überaus wichtiger Baustein in der Komplementärversorgung von seelisch erkrankten Menschen. Der Bezirk als überörtlicher Sozialhilfe-träger finanziert diese Ein-richtungen in Schwaben flächendeckend.Achim Crede von der Lei-tung Süd von Wohnen und Fördern unterstrich die Be-deutung der beruflichen Integration. „Die Besucher können hier ihre Fähigkei-ten ausprobieren, erwei-tern und stabilisieren“, sagt er. Er spüre einen guten Geist und eine Frische im Haus, was nicht zuletzt an der neuen Leiterin Stefa-nie Gottlieb liege, die seit März 2017 die Tagesstätte Kaufbeuren gemeinsam mit der in Füssen leitet. Ihre Vorgänger waren Michael Wünsch, Rudolf Klinger undHeinz Deger-Erlenmaier. Stefan Bosse war gleich in dreifacher Funktion zur Feier gekommen, wie er scherzhaft bemerkte. Für

Frischer Wind im ehemaligen Sommerkellerihn als Oberbürgermeister sei die Tagesstätte eine „se-gensreiche Einrichtung“ in einem „wunderschön gestalteten Landschafts-park“. Hier könnten Men-schen Ruhe finden und wieder aufgebaut werden. Bosse ist auch Mitglied des Bezirkstages. „Der Oberbürgermeister sagt dem Bezirksrat: Das ist gut angelegtes Geld, das Du hier reinsteckst.“ Und schließlich ist Bosse Mit-glied des Verwaltungsrates der Bezirkskliniken Schwa-ben. Und als solcher freue er sich, dass die Bezirks-kliniken so ein vitales Un-ternehmen seien, „wo es Menschen gibt, die hinter ihrer Sache stehen“.Thomas Düll sieht Paral-lelen zu seiner Tätigkeit.

Frauenpower bei der Jubiläumsfeier: (von links) Tanja Schiebel, Sylvia Lu-kes, Daniela Dolinar, Jana Gruber und Patricia Müller.

Mitarbeiterin Tanja Schiebel (links) mit Besuchern und Gästen.

Die Tagesstätte für see-lische Gesundheit im Rösslehaus in Kaufbeu-ren feiert 20-jähriges Bestehen. Warum sie für ihre Besucher etwas ganz Besonderes ist.

Page 7: Bezirkskliniken bauen ihren ersten Kindergarten

Kaufbeuren6 7

Das Rösslehaus, in dem die Tagesstätte untergebracht ist, gilt als einer der schönsten Punkte Kaufbeurens.

Sie strahlen mit der Sonne um die Wette: (von links) Gabriele Fleschhut, Sylvia Lukes, Adelheid Weigl-Gosse und Stefanie Gottlieb.

Leiterin Stefanie Gottlieb und Achim Crede (stellver-tretender Geschäftsleiter von Wohnen und Fördern) stellten die Tagesstätte und ihre Geschichte vor.

Vorstandsvorsitzender Thomas Düll freute sich über den Besuch von Oberbürgermeister und Verwaltungsrat Stefan Bosse.

Frauenpower bei der Jubiläumsfeier: (von links) Tanja Schiebel, Sylvia Lu-kes, Daniela Dolinar, Jana Gruber und Patricia Müller.

Mitarbeiterin Tanja Schiebel (links) mit Besuchern und Gästen.

Da er die Bezirkskliniken Schwaben ebenfalls seit genau 20 Jahren leitet, hat er die Geschichte der Tagesstätte von Anfang an mitverfolgen können. Vom Hauptgebäude des BKH war die Einrichtung ins Rösslehaus gezogen. Einweihung war am 2. Mai

2011. Das Rösslehaus, so hat der Vorstandsvorsit-zende recherchiert, stammt aus dem Jahr 1836 und war als Sommerkeller erbaut worden. Düll: „Seinerzeit galt dieser Ort als einer der schönsten Punkte der Stadt Kaufbeuren und ich denke, das gilt auch heute noch.“

Page 8: Bezirkskliniken bauen ihren ersten Kindergarten

Kaufbeuren 8 9

Pflegepreis für „Pflegebüro to go“

An dem mobilen Arbeitsplatz erledigt der Stationsleiter schriftliche Tätigkeiten und ist dabei mitten unter den Patienten – und für sie auch ansprechbar.

Florian Loges in seinem „Pflegebüro to go“: ein fahrbarer Wagen, der es ermöglicht, mitten auf Station administrative Aufgaben zu erledigen.

Es war mal wieder jene Phase, wo die allgemein-psychiatrische Aktstation AP02 des Bezirkskranken-hauses (BKH) Kaufbeuren voll belegt war – mehr als voll. In manchen Zimmern mussten kurzzeitig sogar vier statt drei Patienten un-tergebracht werden. In die-ser Phase machte sich der Stationsleiter Florian Loges nicht nur Gedanken da-rüber, wie er den seelisch Erkrankten helfen, sondern auch, was er für das Pflege-personal Gutes tun kann. Er kam auf die Idee, ein „Pflegebüro to go“ zu kre-ieren. Das ist im Prinzip ein fahrbarer Wagen, der es ermöglicht, dass die Pfle-

gerinnen und Pfleger auf Station – mitten unter den Patienten – administrative Arbeiten erledigen kön-nen und damit für sie an-sprechbar sind. Der „Prä-senzdienst“ war geboren – und die Konflikte und Vorbehalte, die es bis da-hin zwischen Mitarbeitern und Patienten bisweilen gab, nahmen merklich ab. Für dieses innovative Pro-jekt wurde der 46-jährige Fachpfleger für Psychiatrie beim 8. Bayerischen psy-chiatrischen Pflegepreis mit dem 2. Preis geehrt (wir berichteten). Dieser ist mit 700 Euro dotiert.Florian Loges arbeitet seit 1999 im BKH Kaufbeuren. Er liebt seine Tätigkeit, ge-rade in der Allgemeinpsy-chiatrie. Das sei besonders spannend und herausfor-dernd, findet er. „Es ist al-les machbar, wenn man die richtigen Ideen hat“, sagt der dreifache Familienva-ter, der in Hessen geboren ist. Großen Wert legen er und sein Team darauf, dass

die Stationstüren so oft wie möglich offen gehalten werden.Das ist aber auf seiner Sta-tion mit ihren 22 Betten nicht immer realisierbar. Dort werden Menschen mit Psychosen, Depressionen und Persönlichkeitsstörun-gen behandelt, Menschen, die in tiefen Lebenskri-sen stecken. Während das Personal im Dienstzimmer Dokumente erstellen oder jemanden im Intensivraum betreuen musste, hielten sich die anderen Patienten – sofern sie nicht auf ih-ren Zimmern oder bei der Therapie waren – in den Aufenthaltsräumen auf. Es entwickelte sich biswei-len eine Distanz. „Da kam es schon mal vor, dass ein Patient einfach so sagte: ,Den Loges kann ich nicht leiden.‘ Das hat er dann aber nicht zu mir gesagt, sondern zu anderen. Oder ein anderer hatte Angst vor uns – ohne Grund. Und das alles, weil man nicht mitei-nander geredet hat“, be-

schreibt der Stationsleiter.Jetzt zu sagen: „Wir kön-nen nichts dagegen ma-chen, wir haben sowieso zu wenig Personal“, wäre ihm zu einfach gewesen. Dem examinierten Kran-kenpfleger war klar, dass die Patienten ihn und seine Mitarbeiter in dieser Pha-se besonders brauchten. Also wurde ein einfacher Visitenwagen kurzerhand in ein fahrbares Büro um-gewandelt. „Den fahre ich raus auf den Gang, wo ich die Türen und Patienten im Blick habe. Dann klappe ich den Tisch an der Seite aus, hole die Patientenak-ten aus der Schublade und beginne mit meiner Arbeit. In dieser Zeit bin ich prä-sent, für die Patienten an-sprechbar, ohne aufdring-lich zu sein oder gleich immer das 1:1-Gespräch zu suchen und habe im Blick, was im öffentlichen Bereich passiert “, erläutert Loges. Sollte es notwendig wer-den, dass der Pfleger sein „Büro to go“ kurzfristig

Mit der innovativen Ant-wort auf die Frage „Wie können wir mehr Präsenzdienst auf Sta-tion leisten?“ hat Flo-rian Loges vom BKH Kaufbeuren viel Posi-tives bewirkt.

Page 9: Bezirkskliniken bauen ihren ersten Kindergarten

Kaufbeuren / Augsburg8 9

verlassen muss, auch kein Problem: Die Materialien und Unterlagen sind relativ schnell zusammengepackt und versperrt.Das Modell funktioniert. Die Pflegekräfte sind greifbar, werden von den Patienten als Menschen wahrgenom-men. Man redet über ganz alltägliche Dinge. Der Waschraum oder das Inten-sivzimmer können viel häu-

figer als früher aufgesperrt werden. „Ich kann ganz viel deeskalierend machen, Pati-enten gewähren lassen oder sie auch mal zurückschi-cken“, so Loges. „Es hat sich seitdem ganz viel verän-dert im Miteinander und Zu-sammenleben auf Station“, stellt er zufrieden fest. Nun soll ein neueres und noch zweckmäßigeres Möbel-stück angeschafft werden,

kündigt Pflegedirektor Ha-rald Keller an. Keller hatte Florian Loges für den Pfle-gepreis vorgeschlagen. Dass es geklappt hat und das BKH Kaufbeuren ausge-zeichnet wurde – übrigens zum zweiten Mal binnen eines Jahrzehnts – sei für das Haus eine große Ehre. „Ich finde die Idee gran-dios“, sagt der Pflegedirek-tor voll des Lobes. Sie führe

dazu, dass Stationen wei-testgehend offen geführt werden können und dass Patienten einen sicht- und verfügbaren Ansprechpart-ner haben. Die Mitarbeiter bekämen so Stimmungen leichter mit, die Patienten fühlten sich aufgehobener und sicherer. Inhaltlich sei das ein „super Weg, den wir gehen“, so Keller, „eine Aufwertung für die Pflege“.

Kinder psychisch erkrankter Eltern über ihre Erlebnisse, Sorgen und Ängste spre-chen und mit anderen Mäd-chen und Buben spielen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Für die-ses Engagement wurde das Projekt mit dem Preis für Gesundheitsberufe der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (2010) sowie dem Bayerischen Prä-ventionspreis (2015) ausge-zeichnet.Paul Michelfeit, Präsident des Rotary Club Augsburg, freut sich, die Kindersprechstun-de erneut zu unterstützen. „Bereits 2010 konnten wir der Einrichtung dank des Benefizkonzerts 18 500 Euro überreichen. Ohne finanzi-elle Unterstützung hätte die-

ses wichtige Angebot in un-serer Region nicht aufrecht-erhalten werden können.“ Die diesjährige Spende wird dafür verwendet, den The-rapieraum neu auszustatten: mit Möbeln und Spielzeug für kleine und große Kinder sowie für die Therapie not-wendigen Materialien. Zu-dem können von dem Geld verschiedene diagnostische Fragebögen und Testunter-lagen angeschafft werden.Das Benefizkonzert, präsen-tiert vom Rotary Club Augs-burg, findet am Donnerstag, 19. Oktober, im Kongress am Park statt. Beginn ist um 20 Uhr. Karten gibt es beim AZ-Kartenservice sowie an der Abendkasse.Die unten abgebildeten Fo-tos zeigen Zeichnungen aus der Kindersprechstunde.

Musikkorps der Bundeswehr spielt fürKindersprechstunde des BKH AugsburgHochkarätige Unterhaltung für einen guten Zweck: Ab sofort gibt es Karten für das Benefizkonzert des Rotary Club Augsburg. Das Mu-sikkorps der Bundeswehr gastiert am Donnerstag, 19. Oktober, im Kongress am Park. Mit dem Erlös wird der Therapieraum der Kinder-sprechstunde am Bezirks-krankenhaus (BKH) Augs-burg neu ausgestattet. Es ist das zweite Mal, dass der Rotary Club Augsburg das mehrfach ausgezeichnete Projekt unterstützt.Richard Wagner oder Richard Strauss? Königs- oder doch lieber Cyber-Marsch? Viel-leicht etwas Filmmusik in einem „Two Steps from Hell“-Tribut an Thomas J. Berger-sen? Für jeden Musikge-schmack ist etwas dabei,

wenn der Rotary Club Aug-sburg mit dem Musikkorps der Bundeswehr wieder ein Benefizkonzert der Spit-zenklasse präsentiert. Das renommierte Orchester hat bereits für zahlreiche Staats-gäste gespielt und war auf den größten Bühnen dieser Welt zu Gast. Mit seinem breiten Repertoire begeis-tert das Musikkorps seit vie-len Jahren das Augsburger Publikum – und tut dabei Gutes: Mehr als 200 000 Euro sind durch die Benefiz-konzerte, die die Organisa-tion ehrenamtlich organi-siert, schon in soziale und kulturelle Projekte in Augs-burg geflossen.Diesmal geht der Erlös der Vorstellung an das BKH Augsburg und seine Kinder-sprechstunde. Dort dürfen

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Kaufbeuren 10 11

Betriebssportgemeinschaft feiert 60. Geburtstagken. Wir machen bei keinen Deutschen Meisterschaften mit“, sagt Furchner, der Spartenleiter von Skifahren und Radfahren ist. Auspro-biert wurde schon vieles: Langlauf hat man schon an-geboten und eine Zeitlang Eishockey gespielt – letztes insbesondere, weil der lang-jährige erste Vorsitzende Penz selber leidenschaftli-cher Kufenflitzer war. „Ich habe beim Nachwuchs des ESV Kaufbeuren aktiv ge-spielt, später bei einer Hobby-mannschaft in Irsee. Außer-dem war ich Eisschnellläufer und erreichte einmal den dritten Platz bei der Bayeri-schen Meisterschaft“, er-zählt der heute 65-Jährige. Der gelernte Krankenpfle-ger, der ab 1987 in der Pfle-gedienstleitung des BKH arbeitete und Qualitätsma-nagement-Beauftragter der Klinik war, ist seit 2015 im Ruhestand. „Weil es schwer war, genügend Interessierte zu finden, mussten wir das Abenteuer Eishockey be-enden“, so Penz, der auch jahrelang als Schiedsrichter in der seinerzeitigen Eisho-ckey-Bundesliga fungierte.Dagegen gibt es Sparten, deren Angebote über viele Jahre konstant nachgefragt werden und längst zur Tra-dition geworden sind: Zum Beispiel das große Kegel-turnier im Keller des BKH-Festsaals, an dem jedes Jahr zwischen 100 und 150 Leute teilnehmen. Oder das Oster- und Nikolausschie-ßen, das Alois Resch schon seit fast fünf Jahrzehnten organisiert – jetzt zusam-men mit Marianne Mei-chelböck. „Der Sieger be-kommt eine hochwertige,

riesige Schützenkette mit Silbertalern“, schwärmt Furchner. Eine lebendige Gemein-schaft pflegen auch die Motorradfahrer der BSG: Unter der Leitung des Ge-samtpersonalratsvorsitzen-den Wolfgang Heinlein brechen 15 bis 20 Motor-radfahrer regelmäßig zu Ausfahrten auf. Einmal im Jahr starten sie sogar zu einer Drei-Tages-Tour. Von Mai bis September sind die Fahrradfahrer der BSG sehr aktiv. Die Laufgruppe nimmt in diesem Jahr zum dritten Mal am Gardasee-Lauf teil. „Wir haben viele

Als Peter Furchner und Helmut Penz vor zwei Jah-ren die Ämter tauschten, wurde der bisherige zweite Vorsitzende Furchner zum ersten und der erste Vorsit-zende Penz zum zweiten. Seit der Gründung der Be-triebssportgemeinschaft (BSG) des Kaufbeurer Be-zirkskrankenhauses (BKH) im Jahr 1957 ist Furchner erst der insgesamt dritte Vorsitzende. Heinrich Stei-ninger führte die Gruppe von Beginn an bis Mitte der 80er Jahre. Ab dann über-nahm Helmut Penz seine Aufgaben – bis dieser 2015 von Peter Furchner als Vor-sitzender abgelöst wurde. Ein Zeichen dafür, dass bei der BSG Kaufbeuren Kon-tinuität und Zusammenge-hörigkeit groß geschrieben werden. In diesem Jahr feiert die Gemeinschaft 60-jähriges Bestehen.Dass der gemeinnützige Verein trotz aller Tradition sich dem sinnvollen Wan-del keinesfalls verschließt, beweist sein Angebot. Mit Fußball ging es damals los – heute gibt es keine Fuß-ballsparte mehr. „Wir haben kaum mehr Fußballspieler bekommen. Die meisten wollten am Wochenende in richtigen Vereinen kicken. Außerdem ist das Freizeit-angebot einfach zu groß geworden“, stellt Peter Furchner fest. Auch Bad-minton – die einstige Trend-Sportart – ist aus dem Lei-stungskatalog rausgefallen. Dafür wird jetzt versucht, Tischtennis und Nordic-Walking wieder anzubieten. Viel Potenzial sieht der Vor-sitzende in verschiedenen Spezialkursen wie z. B. Pila-

tes oder Life-Kinetik, die seit 2016 angeboten werden. „Die sind immer relativ schnell ausgebucht“, berich-tet der Mitarbeiter des BKH-Bauhofes. Ab 11. Oktober steht ein „Winter-Spezial“ auf dem Programm: „Zehn Abende fit in den Winter – Skigymnastik und mehr“.Mit den neuen Angeboten verfolgt die BSG zweierlei: Einerseits will sie auf der Höhe der Zeit bleiben und den neuen Trendsportarten Rechnung tragen. Anderer-seits betreibt sie auf diese Weise Mitgliederwerbung. „Hier können auch Leute mitmachen, die im BKH be-schäftigt, aber noch keine Mitglieder in der BSG sind“, erläutert der 52-Jährige.Die eigentliche Gründung der BSG geht auf das erste offizielle Fußballspiel ge-gen Kollegen aus dem BKH Günzburg vor 60 Jahren zurück. 1961 wurde ein ei-gener BKH-Sportplatz ein-geweiht. „Als damals eine kleine Gruppe begann, im sogenannten A- und C-Garten des Klinikgeländes Fußball zu trainieren, dachte niemand daran, dass später eine Betriebssportgemein-schaft mit mehr als 100 Mit-gliedern daraus entstehen würde“, blickt Helmut Penz zurück. In der Satzung des Vereins ist folgende Präam-bel verankert: „Die BSG hat die Aufgabe, den Gemein-schaftssinn zu fördern und das Sportwesen zu pflegen, unabhängig von den welt-anschaulichen und politi-schen Überzeugungen ihrer Mitglieder.“ „Wir haben einfach Spaß am Sport und betreiben die-sen ohne Leistungsgedan-

Sportlich, sportlich: Der Vor-sitzende der Betriebsportge-meinschaft am BKH Kauf-beuren, Peter Furchner (auf dem Rad), mit seinem Stell-vertreter und Vorgänger Hel-mut Penz.

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Kaufbeuren10 11

Fakten zu BSG KaufbeurenGeschichte: Die Betriebssportgemeinschaft (BSG) des Kaufbeurer Bezirkskrankenhauses (BKH) wurde 1957 gegründet, also vor 60 Jahren. Heute ist die BSG zwar kein eingetra-gener, jedoch ein gemeinnütziger Verein mit Satzung.

Mitglieder: 125

Führung: Peter Furchner (1. Vorsitzender); Helmut Penz (2. Vorsitzender); Markus Resch (Kassierer); Josef Janser (Schriftführer); Beisitzer: Stefan Rothmeier (seit 2015) und Anne Biernat (seit 2017). Das langjährige Vorstandsmitglied Josef Währinger (ehemaliger Kas-sierer und Schriftführer) wurde bei den Neuwahlen 2017 verabschiedet.

Sparten: Fitness an Geräten, Laufen, Motorrad, Radfahren, Schießen, Volleyball, Tisch-tennis (voraussichtlich ab Winter 2017 wieder) und Nordic Walking (voraussichtlich ab 2018 wieder).

Weitere Aktivitäten: Einmal im Jahr finden ein Kegelturnier (2016 war das 30. Turnier) und ein Preisschafkopfen statt. Alle zwei Jahre organisiert die BSG zusammen mit dem Gesamtpersonalrat ein Skirennen der Bezirkskliniken Schwaben. 2016 fiel es wegen Schneemangels aus. 2018 startet man den nächsten Versuch.

Rentner, die sehr aktive Mit-glieder sind – zum Teil in mehreren Sparten“, berich-tet der Vorsitzende. Seinen 60. Geburtstag will der Verein zusammen mit dem Mitarbeiterfest des BKH feiern. Das wird am Freitag, 20. Oktober, ab 18.30 im Festsaal sein. „Wir kümmern uns um zwei Einlagen. Welche, das soll eine Überraschung sein“, kündigt Furchner an. Außerdem organisiert die Betriebssportgemeinschaft an diesem Abend eine Tombola. Der Erlös soll an das Kinderhospiz in Bad Grönenbach gehen.

Diese historischen Aufnahmen von Karl-Heinz Krause zeigen, wie lebendig bei der BSG im Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren über viele Jahrzehnte Sport getrieben wird.

BSG im Laufe der Zeit

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Augsburg 12 13

Neue Stellvertreterin für den Chefarzt des Bezirkskrankenhauses

Stabwechsel im BKH Augsburg: Johannes Weiss-Brummer und seine Nachfolgerin als stellvertretende ärztliche Direktorin, Dr. Anne Hiedl.

Alle Oberärzte – hier Dr. Oliver C. Köhnlein – gaben ihrem schei-denden Kollegen Geschenke mit auf den Weg in den Ruhestand.

Melanie Engelhart, Anja Ansen-Bergmeir und Monika Drexl (von links) hatten sich ein besonderes Abschiedsgeschenk einfallen lassen: ein Bild mit dem Konterfei von Herrn Weiss-Brummer in verschiedenen Farben.

Das Bezirkskrankenhaus (BKH) Augsburg hat seinen langjährigen stellvertre-tenden ärztlichen Direktor Dr. Johannes Weiss-Brum-mer in den Ruhestand ver-abschiedet. Der gebürtige Münchner kam im September 1989 in die Fuggerstadt und war an der Klinik für Psy-chiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik seit-dem ständiger Vertreter von Chefarzt Professor Max Schmauß.Nachfolgerin von Weiss-Brummer wird Oberärztin Dr. Anne Hiedl. Die 62-jäh-rige gebürtige Niederbay-erin, die in Landsberg wohnt, leitet die Geronto-psychiatrische Institutsam-bulanz und ist für die Funk-tionsdiagnostik am BKH zuständig. Sie kam ge-meinsam mit Weiss-Brum-mer vor knapp 28 Jahren zum BKH Augsburg. Vor 100 Gästen in der Mehrzweckhalle der Kli-nik bezeichnete Schmauß seinen scheidenden Stell-vertreter als „fachlich au-ßerordentlich qualifiziert“, sehr aufgeschlossen, wiss-begierig und immer ein-satzbereit. „Er hat stets zwei Stationen betreut und darüber hinaus eine Reihe von nicht gerade vergnü-gungssteuerpflichtigen Aufgaben übernommen“, so der Ärztliche Direktor.Seine Kollegen schätzten seine ruhige, souveräne Art. Dr. Weiss-Brummer ist laut Schmauß der „ju-ristische Fixstern unserer Klinik“ gewesen. Seine „heimliche Liebe“ galt der

Forensik, also dem Arbeits-gebiet, in dem kriminelle Handlungen systematisch untersucht werden. Dazu passte, dass Professor Norbert Nedopil, der ehe-malige Leiter der Abtei-lung Forensische Psychiat-rie an der Psychiatrischen Klinik der LMU, bei einer Mittwochs-Fortbildung im Rahmen der Verabschie-dung Johannes Weiss-Brummers im BKH einen einstündigen Vortrag hielt. Titel: „Zum Umgang mit Verbrechen – Sichtweisen der Psychiatrie.“ Nedopil gilt als Deutschlands be-kanntester Gerichtsgut-achter.Als ein versierter Gut-achter ist auch Dr. Weiss-Brummer in Erscheinung getreten. Aber nicht nur das: Der Facharzt für Psy-chiatrie und Neurologie kümmerte sich unter an-derem um das Qualitäts-management und die Do-kumentation innerhalb der Klinik und engagierte sich im Verein „Horizont“: Des-sen Mitglieder stehen psy-chisch kranken Menschen, die im BKH behandelt werden und sich in einer akuten Notlage befinden, mit rascher finanzieller Un-terstützung ehrenamtlich zur Seite. „Sie haben ihre Aufgaben in all den Jahren immer bravourös gemeistert“, richtete Thomas Düll, Vor-standsvorsitzender der Be-zirkskliniken Schwaben als Trägerin der schwäbischen BKH, lobende Worte an den scheidenden Ober-arzt.

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Günzburg12 13

Begegnung mit sich und (dem) Anderen

Ralf Stegers „Seepferdchen“, eine Skulp-tur auf Sockel.

Manfred Lohner präsentiert stolz eines seiner Bilder.

Der Leitende Ärztlicher Direktor des BKH, Professor Dr. Thomas Becker, sprach zur Ausstellungseröffnung im Amtsgericht.

Das Offene Atelier des Be-zirkskrankenhauses (BKH) Günzburg hat sich an einer Ausstellung „Einsichten – Aussichten“ im Günzburger Amtsgericht beteiligt. Seit Ende August sind an den Wänden des Justizgebäu-des (Ichenhauser Straße) 40 Bilder zu sehen. Außerdem wird dort eine Skulptur ge-zeigt, die in der Ergothe-rapie gebaut wurde: ein „Seepferchen“ auf Sockel von Ralf Steger. Die künst-lerischen Arbeiten stammen aus dem Offenen Atelier von Johannes Lorz. Unter-stützt wurde er von Thomas Wohlwend von der Analy-tischen Kunsttherapie des BKH. Wohlwend erklärt den Unterschied: Während die Analytische Kunsttherapie an einer bildnerischen und sprachlichen Auseinander-setzung der Patientinnen und Patienten mit ihrer momentanen Situation in-teressiert ist, ist das Offene Atelier ein Freiraum für bild-nerische Gestaltung. An die-sem stützenden Angebotkönnen interessierte Patien-ten des BKH und der Ambu-

lanz teilnehmen. Es geht nicht darum, Kunst zu pro-duzieren. „Dennoch werdenin immer mehr Ausstellun-gen Arbeiten aus kunstthera-peutischen Zusammenhän-gen gezeigt, durchaus auch in Augenhöhe mit ,professi-oneller Kunst‘“, heißt es in der Ausstellungsbeschreibung. In der Schau spielt Inklusion eine große Rolle. „Es geht sowohl in einem Offenen Atelier als auch im Amtsge-richt um Begegnung: um Begegnung mit sich selbst und mit (dem) Anderen, und es sind im Kontext ei-ner psychischen Krise oder einer Gerichtsverhandlung oft keine Wunschbegeg-nungen“, so die beiden Kunsttherapeuten Johannes Lorz und Thomas Wohl-wend. Wie bedeutsam die Kunsttherapie für die BKH-Patienten ist, verdeutlichen diese Zahlen: Von Januar 2015 bis Juni 2016 haben 1671 unterschiedliche Men-schen an der Kunsttherapie teilgenommen: 937 Frauen und 734 Männer. In diesem Zeitraum seien 7909 „The-rapietermine“ dokumentiert

Auch dieser Kopfschmuck ist ein Hingu-cker. Bilder: Thomas Wohlwend

worden, hat Wohlwend er-mittelt.In der aktuellen Ausstellung im Amtsgericht werden 40 sehenswerte, sehr gelun-gene Arbeiten aus dem BKH gezeigt. Neben eini-gen großformatigen Bildern auf Leinwand und der be-schriebenen Skulptur sind überwiegend kleinere Ar-beiten auf Papier zu sehen, die untereinander in einem „sprechenden“ Kontext ge-hängt sind. Überraschende Bezüge werden sichtbar – zwischen Landschaft, Linie, Gesicht und geometrischen

Formen, zwischen Zartheit und existenzieller Dringlich-keit. Zwischendrin schwebt hier und da Humor.Der Leitende Ärztliche Di-rektor des BKH, Professor Thomas Becker, hatte mit dem Direktor des Amtsge-richts, Walter Henle, den Kontakt geknüpft. Die Vernissage besuchten dann Künstler Lorz und Wohlwend gemeinsam mit einigen Patienten wie Eli-sabeth Reichhardt, Mario Mayer und Manfred Loh-ner. „Sie waren zufrieden und sichtlich stolz, als sie

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Günzburg 14 15

ihre ausgestellten Arbei-ten entdeckten“, berichtet Wohlwend. Lohner erzähl-te am Rande dem Redak-tionsleiter der Günzburger Zeitung, Till Hofmann, dass es neben den Me-dikamenten, Ärzten und Pflegern die Kunsttherapie gewesen sei, die ihm aus seinem Seelental geholfen habe. Der Augsburger war in einer psychischen Akut-situation nach Günzburg gekommen. „Noch heute besuche ich einmal pro Woche das Offene Ate-lier und nehme einmal pro Woche an der Analytischen Kunsttherapie teil“, teilte er mit. Eine von Lohners Arbei-ten ist in einem seitlichen

Flur zu sehen: Es steht zwar „Ohne Titel“ darunter. Der Erschaffer selbst nennt sie „Bunter Vogel in der Welt“ – eine Figur, an der er drei Monate gearbeitet hat. Den Kern bilden aufgeklebte Papierfetzen, die er immer wieder übermalt hat. Neben den künstlerischen Arbeiten von Patienten aus dem BKH werden im örtli-chen Amtsgericht auch Wer-ke gezeigt, die im Domini-kus-Ringeisen-Werk in Urs-berg entstanden sind. Au-ßerdem kann noch bis Jah-resende eine Schau der-Günzburger Künstlergruppe Off Art besichtigt werden. Insgesamt haben Interessier-te die Möglichkeit, gleich-

zeitig drei Kunstausstellun-gen mit etwa 150 Bildern und Werken zu sehen – und das nicht in einer Stadthalle oder in einem Kunsthaus, sondern im Amtsgerichts-

Gebäude. Die Öffnungszei-ten des Günzburger Amts-gerichts sind: Montag bis Donnerstag, jeweils 8 bis 12 und 13 bis 15 Uhr, Freitag 8 bis 12 Uhr.

Die Bilder schmücken die Wände des Amtsgerichts. Rechts vorne ist Johannes Lorz vom Offenen Atelier des BKH Günz-burg zu sehen.

sowie durch Hausärzte un-terstützt. Die Studie wird über einen Zeitraum von drei Jahren durch die Deut-sche Forschungsgemein-schaft gefördert.Im Rahmen der Studie soll untersucht werden, wie Män-ner eine Depression erle-ben, wie sie mit ihr umge-hen und welche Unterstüt-zungsangebote aus deren Sicht sinnvoll sind. Das Pro-jekt zielt auf die Entwick-lung von Grundlagen für eine geschlechtergerechte psychiatrisch-psychothera-peutische Versorgung ab.Gesucht werden Männer im Alter von 18 bis 64 Jahren, die sich aufgrund einer de-pressiven Erkrankung oder Burnout in Behandlung be-finden (oder vor kurzem befanden) und bereit sind, Fragebögen rund um die Themen Männlichkeit und

Depression bzw. Burnout auszufüllen. Mit der Teilnahme an dieser Studie tragen die Betrof-fenen als Experten in eige-ner Sache zur Entwicklung verbesserter Angebote für Männer bei. Alle Anga-ben werden anonym und vertraulich behandelt und unterliegen strengen Da-tenschutzbestimmungen. Für den zeitlichen Aufwand erhalten die Teilnehmer eine finanzielle Aufwands-entschädigung. Kontakt: Interessierte, die Fragen zur Studie und / oder Interesse an einer Teilnahme haben, können sich gerne und unverbind-lich an die Projektmitarbei-terinnen Elisa Sittenberger und Annabel Müller-Stierlin wenden: Tel: 08221/96-2863 oder per E-Mail: [email protected].

Depression bei Männern – Teilnehmer für eine Studie der Universität Ulm gesucht

Männer reagieren mögli-cherweise anders auf see-lische Belastung als Frauen dies tun. Ein Forschungs-projekt der Universität Ulm will nun klären, was es mit der männlichen Depressi-on auf sich hat. Es werden Teilnehmer für die Frage-bogenstudie gesucht.

Obwohl depressive Erkran-kungen bei Frauen und Männern gleichermaßen an-steigen, gilt die Depression als eine typische Frauen-krankheit. Tatsächlich zeigenMänner häufig nicht das klassische Bild einer De-pression. Teilweise berich-ten sie von anderen Symp-tomen oder erfahren die-se in anderer Ausprägung. Dies kann dazu führen, dass

Depressionen bei Männern häufig unerkannt und somit auch unbehandelt bleiben. Nicht selten spielen dabei auch gesellschaftliche Nor-men zur Männlichkeit eine Rolle.Um mehr über die De-pression bei Männern zu erfahren, haben die Klinik für Psychiatrie und Psycho-therapie II am Bezirkskran-kenhaus Günzburg sowiedie Psychosomatische Klinik der Universität Ulm das Forschungsprojekt „Männ-lichkeitskonstruktionen und psychosoziales Gesundheits-handeln von Männern mit depressiven Erkrankungen – MenDe“ ins Leben gerufen. Das Forschungsteam um Dr.Silvia Krumm, Prof. Rein-hold Kilian und Prof. Harald Gündel wird dabei von Kli-niken in Donauwörth, Augs-burg und Obergünzburg

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14 15 Augsburg / Kaufbeuren

15 neue Logopäden haben das Examen gemeistert

Diese 14 jungen Frauen und ein Mann haben erfolgreich das Lo-gopädieexamen abgelegt. Fünf von ihnen erzielten so gute Noten, dass sie mit dem Bayerischen Staatspreis ausgezeichnet wurden und nun darauf hoffen dürfen, jeweils ein Stipendium zu bekom-men. Das Foto zeigt in der hinteren Reihe (jeweils von li.): Katharina Neubert, Melanie Neuner, Sophie Koeniger, Laura Reitenauer. Mitt-lere Reihe: Julia Hirschle, Marina Igelspacher, Miriam Rainer, Fran-ziska Nisseler, Hannah Kube. Vorne: Simon Boos, Christiane Kruck, Vivien Vogel, Verena Nimführ, Lena Wolf, Lea Erne. Bild: Gerlach

das Logopädieexamen ab-gelegt. Unter dem Prüfungs-vorsitz der Regierung von Schwaben wurden zuerst der schriftliche Teil, dann die praktischen Prüfungen und abschließend der mün-dliche Teil der Prüfung ab-gelegt. Alle Schüler des 21.Kurses haben erfolgreich be-standen. „Das Examen war in diesem Jahr besonders erfolgreich“, stellte Schullei-ter Dirk Gerlach bei der Exa-mensfeier erfreut fest. Gleich fünf Schülerinnen wurden wegen besonders guter No-ten mit dem Bayerischen Staatspreis für den hervor-ragende Berufsabschluss ausgezeichnet: Lea Erne, Melanie Neuner, Christiane Kruck, Verena Nimführ und Franziska Nisseler. Aufgrund des erzielten Notendurch-schnitts kommen diese fünf

auch für ein Stipendium derStiftung „Begabtenförderungberufliche Bildung“ in Frage, so wie in den vergangenen Jahren regelmäßig Absolven-ten der Logopädieschule diese Weiterbildungsstipen-dien für Berufseinsteiger erhalten haben. Die Mit-tel für die Stipendien – je-weils 7200 Euro – stellt das Bundesbildungsministerium bereit.Alle 15 Absolventen starten mit hoher fachlicher und therapeutischer Kompetenzins Berufsleben, sagte Ger-lach, der seinem Kollegium dankte. Die weiteren erfolg-reichen Absolventen sind: Simon Boos, Lena Wolf, So-phie Koeniger, Laura Rei-tenauer, Vivian Vogel, JuliaHirschle, Miriam Rainer, Han-nah Kube, Marina Igelspa-cher und Katharina Neubert.

27 Absolventinnen der Berufsfachschule für Kran-kenpflege am Bezirkskran-kenhaus (BKH) Kaufbeuren hatten jetzt allen Grund zu jubeln. Zum einen absol-vierten sie ihre Prüfungen nach dreijähriger Ausbil-dung erfolgreich, sodass sie im August feierlich entlas-sen werden konnten. Zum anderen boten die Bezirks-kliniken Schwaben allen eine Übernahme an. Pflegedirektor Harald Keller hob in seiner Festansprache die problemlose Anerken-nung der Ausbildung im europäischen Ausland her-vor. „Dies ist eine Besonder-heit der nunmehr seit fünfJahren angebotenen, ge-

neralistischen Pflegeausbil-dung am BKH“, sagte Kel-ler. Petra Heuberger-Kraft gratulierte den Absolven-tinnen. Die stellvertretende Schulleiterin stellte den Mut Übernahme von Verantwor-tung anderen Menschen gegenüber heraus und würdigte das gute Ergeb-nis der Abschlussprüfungen. Alle Absolventinnen hätten problemlos einen neuen Ar-beitgeber gefunden.Pflegedirektor Keller zeigte sich hoch erfreut, dass er dieses Jahr allen Schüle-rinnen der Abschlussklasse, die sich beworben hatten, eine Übernahme am BKH Kaufbeuren ermöglichen konnte.

Jubel über den erfolgreichen Abschluss

14 Schülerinnen und ein Schüler haben an der Be-rufsfachschule für Logopä-

die der Bezirkskliniken Schwa-ben am Bezirkskrankenhaus (BKH) Augsburg erfolgreich

Die erfolgreichen Absolventinnen (hier mit ihren Lehrern) sind: Natalie Bade, Sandra Benedikt, Laura Berg, Marie-Luise Berger, Sabine Daum, Sarah Eraky, Marina Fischer, Katharina Franz, Janina Güthner, Jennifer Henning, Nancy Ikes, Jen-nifer Krumm, Nina Matschke, Carla Mücke, Olga Neufeld, Jana Ostenried, Sarah Scheichl, Jennifer Schiechtele, Sven-ja Schlittenbauer, Sarah Schmid, Louise Schmidt, Jennifer Stamm, Eva-Maria Tauscher, Magdalena Uhl, Julia Wagner, Stefanie Waldmann, Louisa Wendemuth.

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Pinnwand

… dass Ewald Schmid (links), der ehemaligeWerkleiter der Eigen-betriebe „Schwäbi-sche Bezirkskranken-häuser“, im Juli sei-nen 85. Geburtstag gefeiert hat? Zu die-sem Anlass erhielt erBesuch von seinen ehemaligen Arbeits-

kollegen. Es gratulierten ihm Thomas Düll, Vorstands-vorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben (im Bild rechts), Pflegedirektor Georg Baur und Regionalleiter Gerhard Kramer (beide BKH Günzburg) sowie der Leiter des Dienstleistungs- und Logistikzentrums, Wilhelm Wil-helm. Schmid wurde 1932 in Obergessertshausen (Kreis Günzburg) geboren – als viertes von sechs Kindern einer Bauernfamilie. Nach der Schulzeit in Dillingen schlug er 1955 eine Karriere in der gehobenen Steuerverwaltung ein. 1984 wurde er Verwaltungsleiter beim BKH Günz-burg, 1987 Krankenhausreferent des Bezirks Schwaben und 1994 Leiter der Eigenbetriebe. 1997 ging er in den Ruhestand. 42 Jahre fungierte Ewald Schmid ehren-amtlich als Bürgermeister von Oberrohr und Ursberg. Außerdem engagierte er sich viele Jahre im Kreis- und Bezirkstag. Seine große Leidenschaft ist das Orgelspiel: Der Ursberger Altbürgermeister ist seit 1964 – also seit mehr als 50 Jahren – Organist und Chorleiter seiner heimatlichen Pfarrgemeinde. Dafür erhielt er vor fünf Jahren das päpstliche Ehrenkreuz „Pro Ecclesia et Ponti-fice“, überreicht von Bischof Dr. Konrad Zdarsa. Impressum

Mitarbeiterzeitung „näher dran“Herausgeber: Bezirkskliniken Schwaben, Dr.-Mack-Straße 4, 86156 Augsburg Verantwortlich: Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender Erscheinungsweise: unregelmäßigDruck: WIRmachenDRUCK GmbH, BacknangAuflage: 4000Ansprechpartner: Georg Schalk, Bezirkskliniken Schwaben, Dr.-Mack-Straße 4, 86156 Augsburg, Telefon 0821 4803-2736, Fax 0821 4803-2702, E-Mail: [email protected]/Redaktion: Georg SchalkBilder: Bezirkskliniken SchwabenGestaltung: Margarete Förster (Dipl. Designerin FH), Ursula Nerlinger (Bezirkskliniken)

Bezirkskliniken Schwaben - Kommunalunternehmen (Anstalt des öffentlichen Rechts des Bezirks Schwaben) - Sitz AugsburgVorstand: Thomas Düll, Verwaltungsratsvorsitzender: Bezirks-tagspräsident Jürgen Reichert, AG Augsburg HRA 16251

Wussten Sie schon?

… dass die Kunst-therapeutin und Künstlerin Monika Schultes (Bild) dasBezirkskranken-haus (BKH) Augs-burg und die Be-z i r k s k l i n i k e n Schwaben bei ei-ner Ausstellung

im Wasserschloss Taufkirchen (Vils) vertritt? Bei dieser ungewöhnlichen Schau, die den ungewöhnlichen Titel „ohne Worte“ trägt, stellen 17 Kunsttherapeutinnen und -therapeuten eigene Werke einer breiten Öffentlichkeit vor. Ungewöhnlich deswegen, da Kunsttherapeuten in der Regel ihre Arbeiten nur selten einem breiten Publi-kum zugänglich machen. Monika Schultes ist mit einer Video-Installation vertreten. Der Titel lautet „Un-Schuld“ (2016). Geöffnet ist die Ausstellung vom 5. bis 8. Okto-ber jeweils von 11 bis 18 Uhr. Es wird auch einen Katalog geben. Veranstalter ist das Isar-Amper-Klinikum Taufkir-chen, das zur kbo, den Kliniken des Bezirks Oberbayern, gehört. Mit dabei ist übrigens auch ein alter Bekannter: Professor Dr. Peter Brieger, der Ärztliche Direktor des Klinikums. Er war zuvor bekanntlich zehn Jahre Chefarzt des Bezirkskrankenhauses Kempten.

… dass ins Bezirkskrankenhaus (BKH) Augsburg der Blitz eingeschlagen hat? Dadurch entstand ein Schaden von mindestens 10000 Euro, berichtet Regionalleiter Stefan Reitsam. Glücklicherweise ist niemand etwas passiert. Der Blitzschlag ereignete sich am Montag, 28. August, gegen 8 Uhr plötzlich und ohne Vorwarnung. Ob es ein Blitz oder mehrere waren, ist unklar. „Wir sind alle ziem-lich erschrocken“, so Reitsam. Der gewaltige Donnerhall war im gesamten Augsburger Stadtgebiet zu hören. Im BKH funktionierte daraufhin die Schrankenanlage nicht mehr. Die Zufahrtsschranke zum Klinikgelände und die Hauptschranke zum Mitarbeiterparkplatz konnten zu-nächst nicht mehr geschlossen werden und blieben of-fen. Auch die Sprechanlage war defekt und musste kom-plett erneuert werden. Einen Schaden gab es zudem bei der Photovoltaikanlage. Damit nicht genug: Auch die Gebäudeleittechnik, wo unter anderem Heizung und Lüftung geregelt werden, war betroffen. In welchem Umfang die Überwachungs- und Steuereinheiten in Mit-

leidenschaft gezogen wurden, war zunächst nicht klar. Da die Klinik für solche Fälle versichert sei, geht der Regio-nalleiter Mitte der Bezirkskliniken Schwaben davon aus, dass der entstandene Schaden vollständig ersetzt wird.