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01.2016 Aus der Praxis für die Praxis WeltGemeinde Flucht und Migration Gottesdienst in der Passionszeit Passion und Ostern

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01.2016Aus der Praxis für die Praxis

WeltGemeinde

→"Flucht und Migration→"Gottesdienst in der Passionszeit

Passionund Ostern

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Editorial

Inhalt

02 Würdesäule Entwurf für einen Abendgottesdienst von elisabeth kruse

10 Die Würde des Menschen steht über allem Zwei Einheiten für den Konfirmandenunterricht von veronika ullmann

16 Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen Ideen zu einer Gemeinde-veranstaltung zum Thema Flucht und Migration von eckhard röhm

24Starke Kubaner innenWeltgebetstag der Frauen – 2016 aus Kuba von ingvild mathe-anglas

32Vermischtes

34 ServiceRegionale Ansprech- personen, Impressum

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Würde sollte kein Konjunktiv sein. Dass Menschen ihre Würde in vielen Lebensbereichen erkämpfen können oder ihnen dazu (wieder) verholfen wird, dafür steht die Arbeit von Brot für die Welt. In einer neuen Kampagne machen wir die vielfältigen Aspekte unserer Arbeit in der Öffentlichkeit bekannt. Vielleicht haben Sie schon eines der Motive auf den großen orangefarbigen Plakatflächen gesehen? Ein, zwei kurze Sätze und ein Symbol, das reicht aus, um zum Nachdenken anzuregen, neugierig und aufmerksam zu machen auf unsere Arbeit. Unsere Projektpartner in aller Welt arbeiten nicht nur für die Verbesserung der Ernährung, sondern auch für ein friedlicheres Zusammen-leben, für mehr Bildung und Gesundheit, für eine gute Entwicklung von Kindern und Jugend lichen, für die Rechte von Frauen und für eine Eindämmung der Folgen des Klimawandels. Die Aufmerksamkeit für die ganze Bandbreite der Unterstützung wecken – das möchten wir mit der Kampagne erreichen.

Im diesem WeltGemeinde-Heft zur Passions- und Osterzeit finden Sie gleich mehrere Vorschläge, wie Sie mit den Kampagnen-Motiven in der Gemeinde arbeiten können. Ein Gottesdienst-Vorschlag für die Passionszeit und-Bausteine für den Konfirmandenunterricht nutzen verschiedene Motive und entfalten Ideen.

Ein weiteres Thema liegt uns besonders am Herzen: Der Zustrom von asyl-suchenden Menschen nach Europa fordert uns nicht nur zu praktischer Hilfe heraus, sondern auch zum Gespräch: Welche Worte der Bibel begründen und bekräftigen unsere Haltung? Woher kommen unsere Sorgen und Befürch-tungen? Wie gehen wir damit um? Eckhard Röhm hat dazu Ideen für eine Gemeindeveranstaltung zusammengetragen.

Im letzten Beitrag stellen wir Ihnen ein Projekt auf Kuba vor. Kubanische Frauen haben für das Jahr 2016 die Liturgie des Weltgebetstages gestaltet und so rückt der karibische Inselstaat ins Blickfeld des Gemeindelebens. Lassen Sie sich inspirieren für den Weltgebetstag in Ihrer Gemeinde!

Ich wünsche Ihnen für alle Herausforderungen des neuen Jahres, dass Sie in Ihren Gemeinden den Menschen Halt und Orientierung geben können!

Mit Segenswünschen für die Passions- und Osterzeit grüßt Sie herzlich

Ihre

Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel Präsidentin Brot für die Welt

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Neue Kampagne Brot für die Welt

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Bildung ermöglicht Menschen, sich selbst zu helfen und aufrechter durchs Leben zu gehen. brot-fuer-die-welt.de/bildung

Würdesäule.

WürdesäuleEntwurf für einen Abendgottesdienst in der Passionszeit 2016

von elisabeth kruse

Die neue Kampagne von Brot für die Welt enthält auch das Motiv der Würdesäule: einen Bücherstapel, der wie eine Wirbelsäule geformt ist. Dieses Motiv können Sie auf einer Postkarte im Shop von Brot für die Welt bestellen. Aufbauend darauf hat Pfarrerin Elisabeth Kruse einen Entwurf für einen Abendgottesdienst in der Passionszeit verfasst. Er kann mit vielen Gruppen in der Gemeinde gefeiert werden, auch mit älteren Menschen oder Jugendlichen.

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Einstimmung

Orgelvorspiel Begrüßung

Dieser Abend ist eine Einladung.

„Bekehrt euch zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen!“ so begann die Passionszeit am Aschermittwoch (Joel 2,12).

Würdesäule – so ist der Gottesdienst überschrieben. Sie sehen das Motiv auf der Postkarte.

„Brot für die Welt“ schreibt dazu: „Bildung ermöglicht Menschen, sich selbst zu helfen und aufrechter durchs Leben zu gehen.“ Können die Wochen der Fastenzeit eine Einübung im aufrechten Gang sein? Eine Gelegen-heit, Ballast abzuwerfen und wieder zu entdecken, worauf es wirklich ankommt?

Dieser Abend ist eine Einladung auf dem Weg, der vor uns liegt: über Golgatha ans leere Grab. Wir nehmen diese Einladung an im Namen des Vaters, durch den Sohn im heiligen Geist. Amen

Abendlied Bleib bei mir, Herr! EG 488,1-4

Psalm 143 (langsam! im Wechsel zweier Sprecher_innen) EG 755

Klage I

Lied Ich gehöre dazu in „Singt Jubilate“, Nr. 15

Ich gehöre dazu, zu den Dränglern und Rufern, dass doch Gott sich erhebe mit der Macht seines Zorns, und ich hoffe verzagt, dass ein Herrlicher stünde, dass ein Großer sich zeige vor der seufzenden Welt.

„Sehet hin, welch ein Mensch!“ Und ich hebe die Augen, und ich sehe die Ohnmacht, seh mein elendes Selbst, und ich hebe die Faust: Seht, auch dieser ein Mensch nur! Keine Rettung vom Himmel! Kann ein Mensch uns befrein?

Ich gehöre dazu, zu den Rufern nach oben, dass ein Gott sich erbarme. Ich gehöre dazu, und ich schrei mit dem Volk, ich bin blind mit den Blinden, nicht erkenn ich die Zeichen in dem Menschengesicht.

Kurt Rose

Sprecher_in 1: Sumon ist 11 Jahre alt. Sumon ist Sklave. Als er 7 Jahre alt und Halbwaise war, hat sein Vater eine andere Frau geheiratet und ihn weggegeben, in die Hauptstadt, als Hausjunge. Sumon muss bei seinem Arbeitgeber auf dem nackten Küchenfußboden schlafen. Manchmal wird er von den Essensresten nicht satt. Morgens trägt er dem Töchterchen des Hauses die Tasche in die Vorschule, nachmittags muss er mit ihr

Neue Kampagne Brot für die Welt

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links Im „Haus der Freude“ lernen Kinder Lesen und Schreiben, die auf der Straße leben oder als Hausbedienstete arbeiten.

mitte Vorlesestunde für die Jungen mit Lehrerin Feroza Akter, genannt Rupa.

rechts Haushaltshilfe Sumon, 12 Jahre alt.

spielen. „Wir spielen mit Puppen oder reiten“, sagt Sumon. Er ist das Pferd.

Zwischendurch geht er in das „Haus der Fröhlichkeit“. Hier können Straßenkinder und Hausbedienstete wie er leben, lernen, duschen, reden. Hier sind sie sicher. Hier lernen sie den aufrechten Gang.

Sprecher_in 2: In Dhaka, der Hauptstadt von Bangla-desch, leben 14 Millionen Menschen.

Vier Millionen leben in Elendsvierteln mit Namen wie „Nobody“. Jeden Tag kommen 3- bis 400.000 weitere Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben. Viele können nicht lesen und schreiben. 300.000 Kinder arbeiten als Haushaltshilfen, die meisten sind Mädchen. Jungs schlagen sich als Müllsammler oder Lastenträger durch.

Zuspruch I

Lied Dach überm Kopf

Dach überm Kopf, Menschen zu bergen, Tür die zur Stille offen steht. Mauern wie Haut, Fenster wie Augen spähen und hoffen auf den Tag. Haus, das lebendig wird wie ein Leib, wenn wir nach innen gehen, um recht vor Gott zu stehn.

Worte von fern, fallende Sterne; Funken vor Zeiten ausgesät. Namen für ihn, Träume, Signale, tief aus der Welt zu uns geweht.

Münder aus Erde hören und sehn und sprechen neu das Wort von Gott, der uns befreit.

Tisch, der vereint, Brot soll uns zeigen, dass wir einander zugehörn. Wunder von Gott, Menschen in Frieden, altes Geheimnis neu erkannt. Brechen und Teilen, Sein im Vergehn, das Undenkbare tun: Sterben und Auferstehn.

Klage II

Ich erschrecke: hinter den großen Zahlen verbergen sich einzelne Schicksale. Sie haben ein Gesicht, einen Namen, eine Stimme. Und Träume. Sie handeln davon, angesehen und gewürdigt zu werden, von einem Leben in Sicherheit, von der Möglichkeit, zu lernen, und von Freundschaft.

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Hier arbeiten die Kinder nicht für andere – sondern für sich selbst. Sie lernen Lesen und Schreiben.

Ich habe das alles, und nehme es für selbstverständlich. Ich bin satt und träge geworden, „nicht erkenn ich die Zeichen in dem Menschengesicht.“

Ich erschrecke: Mein Leben auf der Sonnenseite wirft lange Schatten. Sie reichen bis nach Dhaka, wo Kinder im Müll wühlen müssen, um zu überleben. Ich habe die Verbundenheit mit ihrem Schicksal aufgekündigt, als ich mich eingerichtet habe in meinem Wohlergehen.

Gott, ich klage dir meine Sattheit. Lass mich wieder hungrig werden danach, verbunden zu sein mit denen, die Jesus besonders am Herzen lagen.

Kyrie EG 178.9

dreimal, danach ein augenblick des schweigens

Zuspruch II

Lesung 2. Petrus 1,2-11 Lutherübersetzung

Gott gebe euch viel Gnade und Frieden durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn! Alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, hat uns seine göttliche Kraft geschenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Kraft.

Durch sie sind uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt, damit ihr dadurch Anteil bekommt an der göttlichen Natur, die ihr entronnen seid der verderblichen Begierde in der Welt.

So wendet alle Mühe daran und erweist in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis und in der Erkenntnis Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in der Geduld Frömmigkeit und in der Frömmigkeit geschwisterlicher Liebe und in der geschwisterlichen Liebe die Liebe zu allen Menschen.

Denn wenn dies alles reichlich bei euch ist, wird’s euch nicht faul und unfruchtbar sein lassen in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus.

Wer dies aber nicht hat, der ist blind und tappt im Dunkeln und hat vergessen, dass er rein geworden ist von seinen früheren Sünden.

Darum, liebe Geschwister, bemüht euch desto mehr, eure Berufung und Erwählung festzumachen. Denn wenn ihr dies tut, werdet ihr nicht straucheln und so wird euch reichlich gewährt werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilands Jesus Christus.

Neue Kampagne Brot für die Welt

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Wer Gott erkennt erfährt Gnade.

Jesus als Herrn anerkennen, eröffnet ein Leben in Frieden.

Ich erkenne in Jesus

den Messias.

Gott schenkt mir aus seiner Kraft alles,

was ich zum Leben im Glauben brauche.

Ich bin befreit von der Verderbtheit und Gier,

unter der alle Welt leidet.

Ich bin erwählt und berufen.

Aktion

Aus dem Text können einfache Sätze formuliert werden, die aufbauend sind.

Sie wurden in der Vorbereitung auf den Gottesdienst z.B. mit Konfirmandinnen und Konfirmanden und/oder Seniorinnen und Senioren auf farbig beklebte Buch-attrappen oder einfache Pappkartons geschrieben.

Sie werden jetzt einzeln und nacheinander vorgelesen und aufeinander gestapelt zu einer „Würdesäule“. So wird für alle sichtbar und nachvollziehbar, dass Zuspruch aufbaut, und die innere Aufrichtung die Voraussetzung dafür ist, aktiv zu werden für andere.

Gott schenkt mir Anteil an seiner Natur.

Mir wird etwas zugetraut.Aus Glauben erwächst Tatkraft, aus Tatkraft Sensibilität, aus Sensibilität Selbstbeherrschung, aus Selbst beherrschung Geduld, aus Geduld Frömmigkeit und aus Frömmigkeit Liebe zu allen Menschen.

Ich kann etwas bewirken.

Ich bin befreit von Schuld und alten Fehlern.

Ich bin angesehen.Ich werde in Ewigkeit bei Gott sein.

Die Sätze können sein

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links Das Mädchen Nasnijne, 7 Jahre alt.

rechts Asma war 10 Jahre alt und lebte auf der Strasse, als sie von Mitarbeitern des Projekts gefunden wurde.

Lied Komm heraus, komm ins Leben, oder Gott, geh Du mit uns

Bitte I

Eine Schale will ich sein, Gott Empfänglich für Gedanken des Friedens und der Freiheit

Meine leeren Hände will ich hinhalten Offen für die Fülle des Lebens und andere leere Hände

Mein Herz will ich öffnen Bereit für die Kraft der Liebe und des Mitgefühls

Gute Erde will ich sein Gelockert für den Samen deines Wortes und geduldig für sein Wachsen

Ein Flussbett will ich sein Empfänglich für das Wasser der Barmherzigkeit

Gebet nach A. Rotzetter

Anspruch

Hier kann eine kurze Auslegung erfolgen, die den Spannungsbogen vom Zuspruch zum Anspruch nach-zeichnet; von der eigenen Aufrichtung zur Möglichkeit, für Menschen im Elend wirksam zu werden.

Fastenzeit: Innehalten; wahrnehmen, wie es um mich steht – innerlich und äußerlich; gewahr werden, dass es, wenn man über den Tellerrand schaut, den meisten Menschen schlechter geht als mir und dass mein/unser Lebensstil mitverantwortlich ist dafür; sich anrühren lassen und einlassen auf einzelne Schicksale (von denen an dieser Stelle erzählt werden kann). Dabei kann es nicht darum gehen, durch ein schlechtes Gewissen nieder-gedrückt zu werden. Wohltätigkeit, die das schlechte

Gewissen beruhigt und so dem eigenen Wohlbefinden dient, geht in die falsche Richtung. Es braucht einen Zwischenschritt: Ich bin selbst bedürftig und angewie-sen auf Zuspruch.

Die Bedürftigkeit in einem reichen Land sieht anders aus als in Bangladesch: Trägheit des Herzens, Mangel an Lebenssinn und sozialer Einbindung, Verun-sicherung durch Anforderungen, denen man kaum noch gewachsen ist, durch äußere Gefahren …

Im Hören auf Gottes Wort und im Erleben von Gemein-schaft erfahre ich den Zuspruch, der aufrichtet, der von der Sorge um mich selbst befreit und Kraft gibt, mich anderen zuzuwenden. Zum Beispiel, indem ich, dank-bar für meine eigene Aufrichtung, dazu beitrage, dass Kinder, die im Elend aufwachsen, durch Bildung und Begleitung den aufrechten Gang erlernen. Sie treffen im Haus der Fröhlichkeit auf Menschen, die sie mit ihren Gaben sehen und würdigen, und ihnen so ihre eigene Würde bewusst machen.

Der erste Anspruch an mich lautet, selbst ernst zu nehmen und anzunehmen, dass mir meine Würde zu gesprochen wird. Ich bin nicht angewiesen auf den Dank derer, denen ich helfe. Das schließt Gesten des Dankes nicht aus, befreit aber von der heimlichen Motivation, durch Hilfe selber Zuwendung zu erfahren. Erst dann folgt der Anspruch, zu teilen, zu geben und für andere zu beten – so, wie es mir möglich ist. Dann ergibt sich von selbst ein Mehr an Sinn und verbunden Sein, auch und besonders im aufrechten Gang, in der Würde, die wir vor Gott haben und von der niemand ausge schlossen ist.

Abkündigungen

Bei der Ansage der Kollekte für Bildungsprojekte von Brot für die Welt kann mehr erzählt werden vom Haus der Fröhlichkeit und dem Beitrag von Bildung zu einem

Neue Kampagne Brot für die Welt

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Leben in Würde. Die Kollekte wird bei der Intonation des folgenden Liedes eingesammelt und möglichst vor dem Gesang entgegen genommen.

Lied Gut, dass wir einander haben, Lieder zwischen Himmel und Erde 258, oder Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehen, ebd. 282

Bitte II

Fürbitte nach Gottesdienstbuch in gerechter Sprache Seite 55

Du, Gott, gibst unserm Glauben Grund, auch wenn die Zustände in unserer Welt zum Verzweifeln sind.

Wir denken vor dir an Menschen, die durch Gewalt um ihr Leben gebracht werden, die unter Ungerechtigkeit leiden und klein gemacht werden, Menschen wie Sumon und Sharmin. Stellvertretend für sie wenden wir uns an dich und hoffen auf deine Hilfe, auch durch uns.

Höre uns, wir rufen dich. Höre uns, wir suchen dich. Höre uns und sei uns nah.

noten zu diesem gebetsruf a.a.o.s. 165

Du, Gott, ermutigst zu aufrechtem Gang, auch wenn Lebensumstände bedrückend sind.

Wir denken vor dir an Menschen, die anderen dabei helfen, ihre Gaben und ihre Würde zu entdecken, zu lernen und Perspektiven für ihr Leben zu erarbeiten, Menschen wie Asma Aktery und Aminur Rahman. Wir bitten dich, gib ihnen Kraft, Geduld und Liebe zu ihren Schützlingen.

Höre uns, wir rufen dich. Höre uns, wir suchen dich. Höre uns und sei uns nah.

Du, Gott, hast uns erwählt und berufen, den Sieg des Lebens zu bezeugen inmitten von Unfrieden und Not.

Wir denken vor dir an Menschen, die auf dein aufrichtendes Wort warten, um gestärkt zu werden für die Zuwendung zu denen, die Hilfe brauchen, Menschen wie mich und meine Geschwister. Wir bitten dich, öffne unsere Ohren und unser Herz, unsere Augen und Hände.

Höre uns, wir rufen dich. Höre uns, wir suchen dich. Höre uns und sei uns nah.

Vater unser

Lied Verleih uns Frieden gnädiglich EG 421

Segen!

Orgelnachspiel

→7Bestellung

Die Aufkleber-Postkarte mit dem Motiv Würdesäule können Sie jeweils im 50er Pack für 7,50 € zzgl. Versand bestellen. Mit den Karten haben Sie zwei in einem: Sie können sowohl als Postkarten verschickt werden als auch als Aufkleber verwendet werden. Sie finden sie im Shop von Brot für die Welt unter dem Stichwort „Würdesäule“ oder Sie bestellen die  Karten direkt beim Zentralen Vertrieb unter der Artikel-nummer 119410570

Ausführliche Informationen zum Projekt „Schreiben statt Schrubben“ in Bangladesch finden Sie unter: www.brot-fuer-die-welt.de/projekte/projektliste/ bangladesch-asd.html

elisabeth kruse ist Pfarrerin für interreligiösen Dialog und interkulturelle Arbeit im Kirchenkreis Berlin-Neukölln. Sie hat das Interkulturelle Zentrum Genezareth aufgebaut und geleitet und ist im interreligiösen Verein Treffpunkt Religion und Gesellschaft e.V. aktiv. Zuvor war sie u.a. Schulpfarrerin in Berlin-Friedrichshain.

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Die Würde des Menschen steht über allemZwei Einheiten für den Konfirmandenunterricht

eine zusammenstellung von veronika ullmann

Brot für die Welt präsentiert neue Plakate, Anzeigen, Online-Banner und einen neuen Spot. Der neue Werbeauftritt macht deutlich, worum es bei der Arbeit von Brot für die Welt geht: um die Achtung und Wahrung der Humanität und Menschenwürde.

Vielleicht haben Sie die neue Kampagne von Brot für die Welt schon gesehen: Weiße Schrift auf einem vollflächigen orange-farbigen Hintergrund und Sprüche, die zum Nachdenken anregen.

Bisher hatte sich Brot für die Welt in der Werbung vor allem auf das Thema Ernährung konzentriert. Doch längst geht es in unseren über 1.000 Projekten weltweit um sehr viel mehr: um Wasser, Bildung, Gesundheit, Frauen, Kinder und Jugendliche, die Bewahrung der Schöpfung und Menschenrechte. Denn zu einem menschenwürdigen Leben ist noch mehr nötig als aus-reichend Nahrung.

Derzeit werden einige Motive der Kampagne im Shop von Brot für die Welt als Aufkleber-Postkarten angeboten. Dieses Material bietet sich für den Konfirmandenunterricht als Stichwort geber an. In diesem Beitrag werden für zwei Motive jeweils Bausteine für eine Einheit im KU vorgestellt.

Neue Kampagne Brot für die Welt

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links Apfelbauer She Seid Muamed (48) vor seinem Haus

rechts Tsehaynesh Seid (28) nutzt den Brunnen in der Nähe ihres Hauses.

unten Eine Bewohnerin des Dorfes Anberbir in Nord-Zentral-Äthiopien.

Neue Kampagne Brot für die Welt

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Steigende Meeresspiegel versalzen in Bangladesch die Böden.

Landwirtschaft wird nahezu unmöglich. Brot für die Welt unterstützt

die Menschen dabei, weiterhin wirtschaftlich selbstständig zu bleiben

und so ein Leben in Würde zu führen. brot-fuer-die-welt.de/klima

Ein Haus am Meer. Der Albtraum

bengalischer Bauern.

1. Motiv: „Haus am Meer“

Ein Haus am Meer. Der Albtraum bengalischer Bauern.

Gesprächsschritte zum Einstieg

eventuell unter zuhilfenahme von bildern aus immobilien-magazinen von „traumhäusern“

• Wie sieht dein Traumhaus aus? • Wo steht es? Was kannst du alles darin tun? • Wer lebt mit dir dort? • Was muss in der Nähe deines Hauses sein,

damit es dir dort gut geht und du alles hast, was du zum Leben brauchst?

die beiden sätze aus der überschrift (ohne den unteren text) werden gezeigt, lesbar gemacht (z.b. durch ausdrucken des plakatmotivs aus dem webauftritt von brot für die welt unter brot-fuer-die-welt.de/klima)

genannte gründe sammeln, warum das „haus am meer“ für bengalische bauern ein albtraum ist statt ein traumhaus. (die assoziation, dass es etwas mit der gefährdung durch wasser zu tun haben kann, ist sehr wahrscheinlich anzunehmen.)

• Warum ist so ein Haus am Meer gerade für BAUERN ein Albtraum?

• Wofür sorgen Bauern? • Wovon leben sie, wie sichern sie ihren

Lebensunterhalt?

Hintergrund-Fakten

Was droht Menschen, die in der Nähe des Meeres leben, in der Folge des Klimawandels?

jugendliche erarbeiten am beispiel bangladesch selbst die fakten aus folgendem text

Quellentext

Bangladesch ist von Naturkatastrophen und vom Klima-wandel besonders hart getroffen: Der größte Teil des Landes liegt nur wenige Meter über dem Meeresspiegel. Tropische Wirbelstürme verursachen hohe Flutwellen und starke Überschwemmungen. Zudem führt die Erderwärmung zu steigenden Meeresspiegeln. In Bangla-desch dringt das Meer bereits 100 km weit ins Binnen-land ein, 500.000 Hektar fruchtbare Ackerböden sind versalzen.

Neben der Versalzung macht aber auch Staunässe der Landwirtschaft in den südlichen Provinzen sehr zu

schaffen. Eine Million Menschen lebt inzwischen in Gebieten, in denen die Nutzfläche weit über die Regen-zeit hinaus periodisch oder gar dauerhaft unter Wasser steht – was zu hohen Ertragseinbußen bis hin zum kompletten Ausfall der Ernteerträge führt. Die Ernäh-rungssicherheit von Millionen ist gefährdet. Durch die Verringerung der Reisproduktion und den Verlust und die Versalzung von Ackerland sinken die Erträge, Arbeitsplätze in der Landwirtschaft gehen verloren.

Es klingt zunächst paradox, aber für viele Menschen, die in der „Wasserwelt“ Süd-Bangladeschs leben, ist das akuteste Problem – Wassermangel! Durch das unauf-haltsame Vordringen des Salzwassers ist die dauerhafte Versorgung mit Trinkwasser (und in geringerem Umfang: Bewässerungswasser für die Landwirtschaft) in vielen Regionen nicht mehr gewährleistet – bis zu vier Stunden täglich laufen die Frauen, um an Trinkwasser zu gelangen. Teilweise hängen ganze Dörfer am Tropf der Wasserlieferungen per Boot, was bedeutet, dass arme Familien oft mehr als die Hälfte ihres Einkommens für Trinkwasser aufwenden müssen.

Quelle: www.brot-fuer-die-welt.de/fileadmin/mediapool/ 2_Downloads/Kirche_und_Gemeinde/festtafel_bangladesch.pdf

Optional zu diesem Motiv

Kennenlernen eines Projekts in Äthiopien „Der Weg des Wassers“

Auch aufgrund des Klimawandels leiden die Bauern-familien im Hochland unter verkürzten Regenzeiten und immer häufigeren Dürren. Die Mekane – Yesus – Kirche hilft den Menschen dabei, mit den schwierigen Lebensbedingungen fertig zu werden – unter anderem durch den Bau von Bewässerungskanälen und Brunnen.

→7Bestellung

Dazu kann Material bestellt werden, z.B. ein Projektflyer. Links uns downloads finden Sie hier: brot-fuer-die-welt.de/klima (ganz nach unten scrollen)

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Mable Kagesha und Christopher Itayi mit ihren Kindern. Seit das Paar in der landwirtschaftlichen Arbeit unterstützt wird, isst die ganze Familie ausgewogen.

2. Motiv: „Saatgut“

Satt ist gut. Saatgut ist besser.

Gesprächsschritte zum Einstieg

Warum ist „satt“ gut? Was macht Hunger mit euch? Wie fühlt ihr euch? Wie fühlt ihr euch nach einem leckeren Essen?

Zum Zusammenhang Satt – Saatgut folgender Text

Rund 840 Millionen Menschen hungern auf der Welt. Eine weitere Milliarde Männer, Frauen und Kinder leiden an Mangelernährung. Sie nehmen zwar genügend Kalorien zu sich, um abends nicht hungrig zu Bett zu gehen. Für ein gesundes, aktives und menschen-würdiges Leben reicht es jedoch bei Weitem nicht. Dafür fehlen ihnen wichtige Mikronährstoffe wie Vitamine, Jod, Eisen, Eiweiß oder Zink. Selbst Übergewichtige können vom Nährstoffmangel betroffen sein, wenn sie zu viele „leere Kalorien“ in Form von Weißmehl, gesättigten Fetten und Zucker zu sich nehmen. Ihre Zahl steigt in allen Regionen der Welt. Rund 1,4 Milliarden Menschen wiegen zu viel, 500 Millionen von ihnen sind sogar fettleibig. Damit ist fast die Hälfte der sieben Milliarden Menschen weltweit von Hunger und Mangel-ernährung betroffen. Dieses Problem ist menschen-gemacht. Zu stark haben sich Politik und Wirtschaft in der Vergangenheit auf die Produktionssteigerung von Nahrungsmitteln konzentriert. Grundnahrungsmittel wie Reis, Mais, Weizen oder Kartoffeln wurden so gezüchtet, dass sie reich an Stärke sind, aber kaum noch Spurenelemente enthalten. Die derzeitige Pflanzen-züchtung zielt in die gleiche Richtung. Sie ist ausgelegt,

vor allem hohe Mengen zu produzieren. Die Vielfalt auf unseren Äckern und Tellern nimmt jedoch ab. Unsere Ernährung verwandelt sich in einen Einheitsbrei. Anstelle von vielfältigen und nährstoffreichen Kultur-pflanzen nehmen die Menschen weltweit vor allem Kohlenhydrate, Fette und Zucker zu sich. Pizza, Frittier-tes und süße Limonaden haben einen weltweiten Sieges-zug angetreten – vor allem in den Städten. Wir werden also satt – aber dabei sind wir nicht gesund ernährt.

Quelle: Satt ist nicht genug! Zukunft braucht gesunde Ernährung. Eine Einführung in die 56.–58. Aktion. Brot für die Welt, 2014

Unterschiede herausarbeiten zwischenSatt und träge gemacht und Selbstständig gesund ernährtKonsumierend stolz auf die eigene

Arbeit sein könnenPassiv eigene Erträge machen

unabhängigMüde traditionelle Sorten haben

mehr wertvolle NährstoffeÜbergewichtig selbst erzeugte Nahrung

ist gesünderNahrung passiv Hilfe zur Selbsthilfe von außen erwarten

Neue Kampagne Brot für die Welt

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Helfen Sie den Menschen in Kenia und vielen anderen Ländern,

lebenswichtige Nahrungspflanzen aus eigenem Saatgut anzubauen.

Wer sich selbst versorgen kann, führt ein Leben in Würde.

brot-fuer-die-welt.de/saatgut

Satt ist gut.Saatgut ist besser.

Optional zu diesem Motiv

Kennenlernen des Projekts in Kenia „Ein Füllhorn an Nährstoffen“

Weltweit wird genügend Nahrung für alle Menschen produziert – trotzdem gibt es immer wieder Ernährungs-engpässe und Hungerkatastrophen. Brot für die Welt setzt sich für faire Bedingungen im Handel ein und fördert Projekte, die Landwirtschaft nachhaltig machen. Zum Beispiel in Kenia. Mangelernährung ist dort weit verbreitet. Es kommt häufig zu anhaltenden Dürre-perioden mit der Gefahr von Missernten. Zudem bauen viele Bauernfamilien traditionelle, nährstoffreiche Feld-früchte nicht mehr an. Zu verlockend schienen ihnen die Gewinne, die sie sich vom Anbau von hochgezüch te-tem Mais versprachen.

→7Bestellung

Dazu kann Material bestellt werden, z.B. ein Projektflyer. Links uns downloads finden Sie hier: brot-fuer-die-welt.de/saatgut (ganz nach unten scrollen)

Zusammenhang Menschenwürde und Ernährung

Grundlagen-Texte

Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.

1. Mose 1,29: Die Schöpfung

Du lässest Wasser in den Tälern quellen, dass sie zwischen den Bergen dahinfließen, dass alle Tiere des Feldes trinken und das Wild seinen Durst lösche. 12 Darüber sitzen die Vögel des Himmels und singen unter den Zweigen. Du feuchtest die Berge von oben her, du machst das Land voll Früchte, die du schaffest. Du lässest Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, dass du Brot aus der Erde hervorbringst, dass der Wein erfreue des Menschen Herz und sein Antlitz schön werde vom Öl und das Brot des Menschen Herz stärke.

Psalm 104,10-15

Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre

1. Korinther 10,31

„Jeder hat das Recht auf einen Lebensstandard, der seine und seiner Familie Gesundheit und Wohl gewähr-leistet, einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen, sowie das Recht auf Sicherheit im Falle von Arbeits-losigkeit, Krankheit , Invalidität oder Verwitwung, im Alter sowie bei anderweitigem Verlust seiner Unterhalts-mittel durch unverschuldete Umstände.“ (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, 1948 Art. 25)

„Die Vertragsstaaten erkennen das Recht eines jeden auf einen angemessenen Lebensstandard für sich und seine Familie an, einschließlich ausreichender Ernährung, Bekleidung und Unterbringung, sowie auf eine stetige Verbesserung der Lebensbedingungen. Die Vertrags-staaten unternehmen geeignete Schritte, um die Verwirklichung dieses Rechts zu gewährleisten, und erkennen zu diesem Zweck die entscheidende Bedeutung einer internationalen, auf freier Zustimmung beruhen-den Zusammenarbeit an.“

Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, 1966 Art. 11, Absatz 1

Abschließende Gesprächspunkte

• Nahrung ist eine Gabe Gottes aus seiner Schöpfung und auch ein Menschenrecht. Was passiert mit diesen beiden Grundlagen in der jetzigen Zeit? Was sind die Folgen für die betroffenen Menschen?

• Wer ist verantwortlich für die Gefährdungen der Grundlagen der Nahrung?

• Was könnten Forderungen sein, die aus der Gefährdung resultieren? (Aufschreiben!)

• Was können wir tun? Was ist in unserem Leben unsere Ernährung wert?

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Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommenIdeen zu einer Gemeindeveranstaltung zum Thema Flucht und Migration

von eckhard röhm

Seit das Thema aus den Medien nicht mehr wegzudenken ist, sind viele Gemeindeglieder längst ganz direkt mit dem Flüchtlings-thema in Berührung gekommen. Brot für die Welt, zusammen mit der Diakonie Deutschland und der Diakonie Katastrophenhilfe, setzt sich ganz praktisch dafür ein, Fluchtursachen zu bekämpfen, aber auch die akute Not der Flüchtlinge auf ihren Wegen Richtung Europa und in Deutschland zu mildern. Für viele Gruppen in der Gemeinde ist es ein Bedürfnis, über die aktuelle Entwicklung zu reflektieren – auch, weil das Thema die Emotionen anspricht und bis in persönliche Freundschaften hinein für Diskussion sorgt. Eckhard Röhm hat sehr viel Erfahrung in der Arbeit mit Gruppen. Er hat eine Gemeindeveranstaltung entworfen, die für viele Gruppen in der Gemeinde passen kann. Sowohl die wichtigen Bibelworte zum Thema als auch unsere Ängste und Sorgen finden in diesem Entwurf Raum und werden in praktische Impulse für die Gruppe umgesetzt.

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Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommenIdeen zu einer Gemeindeveranstaltung zum Thema Flucht und Migration

von eckhard röhm

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Fatima Joseph Ordnung Angst Abendland

1. Anspiel

entweder werden die rollen vor der veranstaltung an mitwirkende verteilt und etwas eingeübt, oder es wird zu anfang der veranstaltung kurz um freiwillige gebeten, die die rollen nach kurzer vorbereitung ablesen.

Fatima: Ich bin Fatima. Ich komme aus Syrien. Im Bürgerkrieg habe ich meine Eltern verloren. Wir sind geflohen, bevor der IS unser Dorf erobert hat. Erst waren wir in der Türkei. Von dort sind ging es über Bulgarien nach Serbien, Ungarn, Österreich. Schließlich nach Deutschland. Es war eine endlose Reise, die Kinder wurden zwischendurch krank. Wir konnten nicht mehr. Nun sind wir in Deutschland. Ich bin Ingenieurin, mein Mann ist Betriebswirt. Wir wollen endlich ein Leben in Ruhe und Frieden. Unsere Kinder sollen es besser haben als wir. Deutschland ist ein reiches Land, voller fleißiger Menschen, die gut organi-sieren können. Wir möchten hier gerne leben und die Zukunft dieses Landes mitgestalten.

Joseph: Ich bin Joseph. Ich komme aus Kamerun. Meine Eltern haben noch als Geflügelzüchter gearbeitet. Aber als dann das billige Exportfleisch aus Europa kam, da konnten sie nicht mehr mithalten, sie mussten das aufgeben. Eine Ausbildung oder ein Studium konnten sie mir nicht bezahlen. Ich habe mich an verschiedenen Kleingewerben versucht. Handykarten verkauft, Motor-radtaxi gefahren. Es hat alles nicht gereicht, um etwas zurückzulegen, für ein Studium, für eine Familie. Ich habe mich schließlich aufgemacht Über Nigeria, Niger, Libyen. Von dort sind wir übergesetzt nach Italien. Für die Schlepper habe ich fast alles Geld ausgegeben, das ich hatte. Ich habe mich gefürchtet auf dem Boot, das voll war mit Leuten, die nach Europa wollten. Viele  wurden krank und einige haben die Reise gar nicht überstanden. Schließlich kam ich über Italien in Deutschland an. Ich hatte gute Schulzeugnisse. Ich möchte Kaufmann werden. Ich kenne hier viele Leute. Ich glaube, dass ich viel für Deutschland tun könnte. Ich habe Deutschland immer bewundert.

Die Ordnung:

stellt sich beiden drohend entgegen

Ich bin die Ordnung. Ich sehe, dass ihr in Not seid. Aber wir in Deutschland können nicht alle Probleme der Welt lösen. Ich gerate ins Wanken, wenn ich Tag für Tag die vielen Menschen sehe! Hier kann nicht jeder einfach rein, wo soll das denn hinführen? Wer soll das bezahlen, wenn ihr hier alle reinkommt? Es gibt Gesetze. Es gibt Regeln, wer über die Grenze darf. Im Dubliner Abkommen ist genau geregelt, wer kommen darf und wer nicht.

Die Angst:

stellt sich an die seite der ordnung

Ich bin die Angst! So viele fremde, dunkel aussehende Menschen. Unser Land wird sich total verändern. Auf den Straßen und Schulhöfen wird nur noch etwas ganz Fremdes gesprochen. Wir werden zu Fremden im eigenen Land. Die vielen Fremden werden uns aus-rauben. Sie plündern unsere Sozialkassen. Bald gibt es mehr Muslime als Christen hier bei uns. Das Christliche Abendland wird untergehen.

die vier spielenden werden gebeten, sich ihre jetzige position zu merken

Ich sehe, dass ihr in Not seid. Aber wir in Deutsch-

land können nicht alle Probleme der Welt lösen.

Wir werden zu Fremden im

eigenen Land.

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Kleingruppenarbeit

teilnehmende tauschen sie sich in gruppen zu 4–5 personen aus

Was für Ängste vor Migrantinnen und Migranten nehmen Sie in Ihrem Umfeld war bzw. welche davon haben Sie selbst?

das letzte bild des anspieles wird wieder aufgestellt

Das christliche Abendland:

stellt sich zwischen die flüchtlinge auf der einen und angst und ordnung auf der anderen seite

Ich bin das christliche Abendland. Ich werde oft in Anspruch genommen. Viele Menschen hier in Deutsch-land und Europa meinen, das christliche Abendland sei Deutschland und Europa, so wie es in den letzten fünfzig Jahren war. Weiße Mehrheitsgesellschaften. Migrantin-nen und Migranten sollen sich anpassen an das, was die weiße Mehrheit fordert. Das christliche Abendland soll christlich sein. Als christliches Abendland bin ich aber nur ein Teil der weltweiten Ökumene, der weltweiten christlichen Kirche. Die meisten Christen leben heute in Asien, Afrika und Latein amerika. Christen sind die, die dem Herrn Jesus Christus nachfolgen. Jesus Christus will, dass wir im Frieden miteinander leben, dass wir Gerechtigkeit üben, dass wir gemeinsam Gottes gute Schöpfung bewahren.

2. Plenumsgespräch

Gesprächsimpulse

a. zum Anspiel

• Wie ging es mir mit dem Spiel? Ist mir dadurch etwas deutlich geworden?

• Wo sehe ich mich in diesem Spiel selber positioniert?

b. allgemein zu Ängsten vor Migrantinnen und Migranten

• Deutschland braucht dringend Arbeitskräfte, die Flüchtlinge sind eine große Chance, mit dem demographischen Wandel zurecht zu kommen.

• Die Integration einer großen Zahl von Flüchtlingen (1 Mio im Jahr 2015) stellt eine große Herausforde-rung an alle gesellschaftlichen Kräfte dar. Zunächst ist die Versorgung der Grundbedürfnisse der Ankom-menden wie Nahrung, Kleidung, Unterkunft und medizinische Versorgung nötig. Zur gesellschaft-lichen Teilhabe sind Deutschkenntnisse nötig, muss die Integration in den Arbeitsmarkt ermöglicht werden, muss der Schulbesuch von Kindern ermöglicht und Freizeitangebote geschaffen werden. Zahlreiche bürokratische Hürden und Engpässe müssen gemeistert werden.

• Deutschland hat schon ganz andere Flüchtlings krisen gemeistert und ist gestärkt daraus hervor gegangen.

Rütteln an den Grenzen: Das Thema bewegt alle in Gesellschaft und Kirche

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12 Millionen Flüchtlinge nach dem zweiten Welt-krieg, eine halbe Million Menschen auf der Flucht im Jahr 1992 im Zusammenhang mit dem Balkankrieg.

• Studien haben ergeben, dass statistisch gesehen unter Menschen mit Migrationshintergrund Krimi-nalität nicht häufiger ist als unter Menschen ohne Migrationshintergrund. Quelle: mediendienst-inte-gration.de/fileadmin/Dateien/Gutachten_Kriminalitaet_Migration_Walburg.pdf

• Dass Flüchtlinge Deutschen die Arbeit wegnehmen, ist eine Angst, die am leichtesten zu entkräften ist. Ohne Einschränkungen dürfen Flüchtlinge nur arbeiten, sobald ihnen offiziell Asyl gewährt wurde. Die ersten drei Monate dürfen sie überhaupt nicht arbeiten. Danach nur, wenn sie eine Arbeitserlaubnis vom Ausländeramt bekommen. In der Praxis werden aus den drei Monaten schnell ein halbes Jahr oder mehr, bis der Status geklärt ist. Viele Unternehmer haben Angst, denn Flüchtlinge könnten jederzeit abgeschoben werden. Statt uns die Arbeitsplätze wegzunehmen, werden Flüchtlinge durch die Aufl agen eher in die Arbeitslosigkeit gezwungen.

3. Input

Wir wollen uns anschauen, was die Bibel zum Umgang mit Fremden sagt.

Aufbruch, Wandern und Migration gehören zu den sehr grundlegenden Erinnerungen des Volkes Israel, die in der Hebräischen Bibel reflektiert werden und spielen

daher in der biblischen Überlieferung eine wesentliche Rolle. Abraham folgte dem Ruf Gottes, seine chaldäische Heimat zu verlassen und ins Land Kanaan zu gehen, in dem seine Nachkommen zu einem großen Volk werden sollten (1. Mose 12). Sein Urenkel Joseph war von seinen Brüdern verkauft worden und nach einigen Weiterver-käufen schließlich in Ägypten gelandet (1. Mose 37,27 ff.) wo er zum weisen Ernährungsminister des Pharao wurde, der für schlechte Zeiten Nahrungsmittelvorräte anlegte (1. Mose 41,40). Als bei seinen Brüdern im Lande Kanaan eine Hungersnot ausbrach, kamen sie ebenfalls nach Ägypten. Als nun die in Ägypten lebenden Israe liten dort unterdrückt wurden, führte Gott sie mit starker Hand heraus in das Land, das Israel werden sollte. Ein Heilsereignis von großer Bedeutung.

Die Erfahrung fremd zu sein und sich neue Orte zum Leben suchen zu müssen, ist prägend für Israel. Daher verlangen die religiösen Vorschriften Israels, Fremden mit Wertschätzung zu begegnen. Sie sollen an religiösen Festen teilnehmen (5. Mose 16,11) und die Abgabe für Arme soll ihnen genauso zukommen wie den Armen Israels (5. Mose 14,29).

Nach jüdischem Verständnis sind alle Menschen von Gott geschaffen und Gott hat sie als sehr gut bezeichnet (1. Mose 1,27;31) Auch im Neuen Testament spielen Unterscheidungen nach Nationen keine Rolle bei der Zusammensetzung der Gemeinde Jesu (Galater 3,28) und der Ruf Jesu gilt allen Völkern (Matthäus 28,19).

links Flüchtlingsfamilie in einer Zeltunterkunft in Griechenland

rechts An der Grenze von Serbien zu Ungarn

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links Syrische Flüchtlinge im jordanischen Zaatari Refugee Camp

rechts Flüchtlinge am Busbahnhof in Belgrad/Serbien

Kleingruppengespräche zu je einem biblischen Text

• Was spricht mich an dem Text besonders an? Was weniger? Finde ich in dem Text hilfreiche Impulse für den Umgang mit dem Thema Flüchtlinge?

• Fassen Sie die Aussage des Textes in einem Demospruch zusammen.

• Am Ende kann die Veranstaltung mit den erarbeite-ten Fürbitten abgeschlossen werden.

1. Text: 5. Mose 5,13b-15. 2. Text: Matthäus 25,31-46

Zusammentragen der Gruppenergebnisse

Gesprächsimpulse

• Vorstellung der Demosprüche• Israel kannte die Erfahrung von Fremdheit

und Unterdrückung in Ägypten.• Auch wir wissen, dass Vertreibung und

Migrationszwang prinzipiell jeden treffen können. Dies ruft uns zu Empathie und Solidarität mit Migrantinnen und Migranten.

• Zeiten von Ruhe und Erholung sind wesentlich für Migrantinnen und Migranten.

• Im Fremden, den wir aufnehmen, erkennen wir Jesus Christus selbst.

• In der Gemeinschaft mit dem Fremden haben wir Gemeinschaft mit Jesus Christus.

• Gemeinschaft ist nicht nur Gemeinschaft zu Menschen, die wir je schon kennen, sondern auch mit Menschen, die uns fremd sind.

• Fremdheit bringt neue Impulse.

Input

Weltweit sind fast 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Die Ursachen sind verschieden: Terror, Krieg und Konflikt, Verfolgung aus religiösen Gründen, wirtschaftliche Perspektivlosigkeit aufgrund des Klimawandels, aufgrund Landraubs, aufgrund ungerechter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen.

Ein Großteil der Flüchtlinge flieht innerhalb des eigenen Landes. In der Türkei und in Pakistan leben mit jeweils über anderthalb Millionen die meisten aus-ländischen Flüchtlinge. 25% der Flüchtlinge weltweit sind in Ländern mit extremer Armut geflohen. Aber auch Ländern wie Jordanien oder Libanon haben für ihre Verhältnisse große Mengen von Flüchtlingen auf-genommen. Jeder vierte Mensch, der im Libanon lebt, ist ein Flüchtling aus einem anderen Land. Und auch

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eckhard röhm ist Pastor und arbeitet bei Brot für die Welt als theologischer Referent

für Gemeindekommunikation.

nach Europa haben sich große Menschen von Flücht-lingen aufgemacht – und machen sich noch auf.

Die Diakonie Katastrophenhilfe und Brot für die Welt setzen sich an vielen Stellen der Welt dafür ein, dass Menschen auf der Flucht geschützt werden.

So unterstützt die DKH in Syrien Menschen die Partnerorganisation International Orthodox Christian Charity (IOCC). Sie behandelt Menschen mit Krebs-erkrankungen und chronischen Krankheiten wie Diabetes, die sonst keinen Zugang zu Medikamenten bekämen. Die DKH unterstützt die IOCC beim Wieder-aufbau von Schulen in der Stadt Homs und sorgt neben Unterrichtsmitteln auch für Schultransporte. Zudem versorgt sie Menschen in Syrien mit Lebensmitteln, Decken, Wasserfiltern und Kleidung.

Angekommen in Serbien. Wo wird die Reise enden?

→7Informationen

Weiterführende Informationen zur Arbeit von Brot für die Welt und Diakonie-Katastrophenhilfe finden Sie unter: www.brot-fuer-die-welt.de/weltgemeinde/gemeinde/ fluechtlinge.html und www.diakonie-katastrophenhilfe.de

In Deutschland engagieren sich zahlreiche Initiativen für die Integration von Flüchtlingen und für die Entwicklung einer Willkommenskultur. Diese Freiwilligen befördern die Inte gration, vermitteln Deutschkurse, geben Hilfestellung bei Behördengängen, helfen bei Problemen im Zusammenhang mit dem Schulbesuch der Kinder.

Zahlreiche Hinweise, wie Sie sich engagieren können, finden Sie unter: info.brot-fuer-die-welt.de/blog/koennen-kirchengemeinden-fuer-fluechtlinge-tun

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Gott, du bist Flüchtling gewesen

in dem kleinen Kind aus der Krippe

auf dem Weg nach Ägypten.

Wir bitten dich für alle,

die auf der Flucht sind vor Verfolgung,

vor Not und Hoffnungslosigkeit.

Gott, du hast dein Volk 40 Jahre

durch die Wüste geführt.

Wir bitten dich für alle,

die in den Wüsten ausgesetzt werden,

die verloren gehen

im Niemandsland zwischen den Grenzen.

Gott, du hast die Väter und Mütter

zum Aufbruch gerufen

in ein neues, gesegnetes Land.

Wir bitten dich für alle,

die den Mut haben,

aufzubrechen in ein neues Land,

in dem sie Zukunft finden wollen.

Gott, du herrschest über das ungestüme Meer,

du stillest seine Wellen,

wenn sie sich erheben.

Wir bitten dich für alle,

die hilflos auf den Meeren treiben

und in den Wellen versinken.

Gott, du zerteiltest das Meer

und ließest das Volk hindurchziehen

und stelltest das Wasser fest wie eine Mauer.

Wir bitten dich für alle,

für die Meer voller Mauern ist,

weil wir sie nicht hindurchziehen lassen.

Gott, du hast uns die Flüchtlinge

als unsere Nächsten anbefohlen.

Wir bitten dich für uns alle,

die wir für sie Verantwortung tragen.

aus: Kirchenamt der EKD

Kein Raum in der Herberge Europa? Zur Menschenrechtslage an den Außengrenzen der Europäischen Union,

Materialheft für einen Gottesdienst zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2010

Gebete zum Thema!Vater unser im Himmel, auch der Flüchtlinge, Asylanten und Migranten geheiligt werde dein Name in vielen fremden Sprachen und Ritualen Dein Reich komme hinein in unser Land, unsere Stadt, unsere Gemeinde Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden und hier mitten unter uns Unser tägliches Brot gib uns heute, und ihnen die Anerkennung, die wir ihnen schulden Und vergib uns unsere Schuld große Worte zu machen, aber nichts zu verändern wie auch wir vergeben unsern Schuldigern die uns mit Vordergründigem abzuspeisen versuchen

Und führe uns nicht in Versuchung uns abzuschotten von allem Fremden, sondern erlöse uns von dem Bösen, von allen Vorurteilen und von der Ausrede „Da kann man eh nichts machen“ Denn dein ist das Reich das schon hier mitten unter uns Wirklichkeit wird und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Wenn wir es nur wollen. So sei es!

aus: Stefan Federbusch (Hg.) Friedensgebete. Buzon&Berker, 2003

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Starke Kubaner innen – mit und ohne BehinderungWeltgebetstag der Frauen – 2016 aus Kuba von ingvild mathe-anglas

Am 4. März 2016 wird der Weltgebetstag gefeiert. Der Weltgebetstag ist eine weltweite Basisbewegung christlicher Frauen. Jedes Jahr, immer am ersten Freitag im März, feiern Menschen weltweit den Weltgebetstag (WGT). Der Gottesdienst wird jährlich von Frauen aus einem anderen Land vor bereitet. Diese Frauen sind Mitglieder in unterschiedlichen christlichen Kirchen. Texte und Stimmen kommen dies Jahr aus Kuba. Wir nehmen den Weltgebetstag zum Anlass, Ihnen unser aktuelles Projekt auf  Kuba vor-zustellen, für das beim WGT-Gottesdienst Kollekte gesammelt werden kann.

Weltgebetstag der Frauen – Kuba

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Rosalie ist acht Jahre alt und muss sich meistens im Rollstuhl fortbewegen. Dass sie Menschen hat, die sich liebevoll um sie kümmern, fördert sie enorm.

Mittendrin statt außen vor

Menschen mit Behinderungen haben auf der Karibik-insel Kuba kaum Perspektiven. Mit der Unterstützung von Freiwilligen hilft ihnen der kubanische Kirchenrat, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Zweimal pro Woche bringt Ana Delvis Linares ihre Tochter Rosalie zum Handarbeitskurs in die Episkopal-kirche in Palmo Soriano. „Früher war Rosi immer allein zuhause. Hier hat sie Freundinnen gefunden“, freut sich die Mutter der Achtjährigen. Diese leidet an einer seltenen Muskelerkrankung, kann daher kaum laufen. Beim Handarbeitskurs trainiert sie auch ihre moto ri-schen Fähigkeiten.

„Lange Zeit befanden sich Menschen mit Behinderungen auf Kuba am Rande der Gesellschaft“, sagt Ernesto González Sotolongo. Dass sich das langsam ändert, ist auch das Verdienst des 58-Jährigen. Er ist stellvertreten-der Leiter der Behindertenpastorale des Kubanischen Kirchenrates (CIC). Dieser setzt sich für die Integration von Behinderten und anderen gesellschaftlichen Rand-gruppen ein. In Teams kümmern sich Ehrenamtliche um die Betroffenen, helfen ihnen im Haushalt, reparie-ren Rollstühle oder unterstützen sie dabei, einen Schul-abschluss zu machen.

Eine der Freiwilligen ist Yanet Peralta Cobas, Rosis Handarbeitslehrerin. Bis 2011 arbeitete die 31-Jährige als Sozialarbeiterin an einer Behindertenschule. Dann wurde sie Opfer massiver Stellenkürzungen im öffent-lichen Dienst. Es ist auch ihr Verdienst, dass Rosi vor Kurzem eine Hauslehrerin bekommen hat und die Kirche nun eine behindertengerechte Toilette und eine Rollstuhlrampe baut – so kann die Achtjährige noch leichter zum Handarbeitskurs gelangen.

Die Kümmerin – Yanet Peralta Cobas

Wenn man sie sieht, möchte man meinen, ein Windstoß könne Yanet Peralta Cobas umblasen. 40 schmale Kilo sitzen auf einem Stuhl in einem alten Haus mit hellblau gestrichenen Holzwänden. Doch die 31-Jährige Frei willige von CIC ist ein Ausbund an Energie und Temperament.

Das Haus ist voll. Wohnungen sind auf Kuba überall knapp, viele Familien leben auf engstem Raum bei-sammen. Nicht anders ist das bei Familie Peralta-Cobas: Drei Schlafzimmer gibt es für acht Personen. Deshalb schläft Yanet mit Tochter Lianet in einem Zimmer mit der vierköpfigen Familie ihres Bruders lediglich durch halbhohe Schränke getrennt . Ihre Mutter lebt im

Durchgangszimmer zum Bad. Im dritten Zimmer wohnt ihr Vater. Die Eltern sind seit langem getrennt, doch mangels Alternativen leben sie immer noch in einem Haus.

„Wenigstens haben wir wieder ein Dach über dem Kopf“, sagt Yanet. Hurrikan Sandy hatte 2012 das Dach ab gedeckt, das Yanets Vater erst im Jahr zuvor erneuert hatte. „Das hat uns damals viel Geld ge kostet. Und dann hat der Wind alles davon-geblasen“, erinnert sich die 31-Jährige. Immer für andere da „Ich war zu dieser Zeit im Krankenhaus bei meiner Mutter“, fährt sie fort, „durfte ihr aber nichts davon erzählen, weil sie sich nach ihrer Augenoperation nicht aufregen sollte.“

Während sie spricht, zieht sie ihre Achtjährige an, bürstet ihr die Haare und packt ein Pausenbrot ein. Sie ist eine Kümmerin, das merkt man bald. Um die Mutter über Wochen im Krankenhaus begleiten zu

können, gab sie ihren mobilen Kaffeestand auf, mit dem sie damals ihren Lebensunterhalt verdiente. Heute bietet sie nur noch am heimischen Wohnzimmertisch Espresso, Saft und belegte Brote an. Schulkinder und

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Yanet kümmert sich um andere – so z.B. um die achtjährige Rosalie (unten links auf dem Foto), der sie in der Gemeinde Handarbeits-Unterricht gibt.

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Frauen aus der Nachbarschaft sind die Kunden ihres „Paladars“ – so nennt man in Kuba die kleinen, privaten Restaurants und Cafés, die der Staat seit einigen Jahren erlaubt. Zum Glück für Yanet, denn wie Hundert-tausende andere Staatsbedienstete auch hatte sie zuvor aufgrund von massiven Stellenkürzungen im öffent-lichen Dienst ihre Arbeit als Sozialarbeiterin verloren.

All dies erzählt sie mit viel Gestik, ein Ausbund an Energie und Temperament. Nebenher erledigt sie ständig irgendetwas. Während sie das Mittagessen vorbereitet, trudeln die ersten vier Cafébesucherinnen ein. Sie bekommen für einen Peso Cubano einen kleinen, wohlschmeckenden Kaffee. Auch Brot mit herzhaftem Aufstrich oder mit selbst gemachter Guyaba – und Mango-Marmelade gibt es. Nach dem Mittagessen setzt sich die junge Frau an eine Näh-maschine mit Fuß antrieb. Heute näht sie Tischsets aus Altkleiderstoff. So verdient sie noch etwas dazu.

Gelebter Glaube

Eigentlich ist der Tag von Yanet schon gut ausgefüllt, doch sie hat sich entschlossen, noch ein Ehrenamt zu übernehmen. In der Episkopalkirche von Palma Soriano kümmert sie sich um die Inklusion von Menschen mit Behinderungen. So manchen Papierkram erledigt sie

für sie, und sie gibt ihnen zusammen mit Nicht-behinderten Handarbeitsunterricht.

Die Schulungen zu gemeindebasierter Behinderten-arbeit des Kubanischen Kirchenrates hätten sie selbst-bewusster und reifer gemacht, sagt Yanet. Dabei hatte sie früher nichts mit der Kirche am Hut: „Ich bin in einem Haushalt aufgewachsen, in dem der Marxismus – Leninismus das höchste Gebot war. Wenn du auf Kuba nicht in eine religiöse Familie hineingeboren wirst, dann hast du auch nichts mit der Kirche zu tun. Sie spielt einfach keine Rolle. Und so war es auch bei mir“, erklärt sie. Erst nach Schicksalsschlägen in der Familie, wie der schweren Krebserkrankung und Augen-erkrankung ihrer Mutter, änderte sich das.

Heute geht Yanet regelmäßig in die Kirche: „Es ist schön, eine andere Welt kennenzulernen, eine Spiritu a-lität und einen Glauben zu erleben, den man manchmal zwar hat, aber nicht lebt. Es fühlt sich gut an, was wir in der Gemeinde machen. Und ganz ehrlich: Mir geht es wunderbar damit“, sagt sie, und das Strahlen in ihrem Gesicht unterstreicht das Gesagte.

Weltgebetstag der Frauen – Kuba

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Auch politische Themen sind Teil des Weltgebetstages

Ormara Nolla Cao stammt aus Ciego de Avila, wo sie die Provinzbibliothek gegründet hat, in der sie bis 1997 über 34 Jahre lang gearbeitet hat. Seitdem widmet sie sich der Arbeit beim Kubanischen Kirchenrat. Sie ist verheiratet mit dem emeritierten, blinden Pastor Noel Fernández, dem Leiter der Behindertenpastorale. Ingvild Mathe-Anglas von Brot für die Welt hat mit ihr gesprochen.

Frau Nolla, Sie sind seit 2011 Koordinatorin des Nationalen Komitees des Weltgebetstags der Frauen. Wie haben sie reagiert, als Kuba den Zuschlag für 2016 bekam? Wir hatten 2007 zum ersten Mal einen Antrag gestellt. Im Juni 2012 trafen sich, wie alle vier Jahre, die Abgesand-ten der 170 nationalen Komitees. Wir hatten im Vorfeld die Themen und Bibeltexte diskutiert und brachten am Ende das Thema „Hoffnung“ mit. Die verschiedenen Arbeitsgruppen – natürlich ohne die Antragstellenden – einigten sich dann auf uns. Bei der Bekanntgabe bin ich zusammen mit einer weiteren Delegierten auf-gesprungen, wir haben uns umarmt und vor Freude geschrien!

Aber beim Thema Hoffnung blieb es nicht … Nein, das Thema sollte auf der Bibelstelle Markus 9,37 basieren. Die heißt: Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf. Und eigentlich sind die Kinder ja unsere Hoffnung, oder?

Und wie ging es dann weiter? Im Mai 2015 hatten wir die erste Sitzung zusammen mit der Geschäftsführerin des Weltkomitees, Rosángela Oliveira, die nach Havanna kam. Wir hatten etwa 20 Frauen aus ganz Kuba zusammengerufen, die verschiede-nen Denominationen und Altersgruppen angehörten. Am Ende bildeten sieben Frauen das Nationale Komitee und wir schufen Arbeitsgruppen zu vier Themen:

• Informationen zum Land• Bibelstudien• Liturgie für Erwachsene und• Liturgie für Kinder

Gab es Schwierigkeiten bei der Planung? Wir wussten um die große Herausforderung, aber manchmal wurde es uns fast zuviel! Wir hatten so unsere Schwierigkeiten mit dem E-Mail-Verkehr,

also Kommunikationsprobleme. Aber letztendlich ist diese Arbeit eine Bereicherung.

Gab es staatlicherseits Auflagen? Nein, überhaupt nicht. Einschränkungen kamen eher aus den Gruppen und Komitees selbst. Manche wollten keine politischen Themen haben, wie z.B. das Wirtschafts-embargo. Wir entgegneten aber, dass wir das nicht als politisches Element einbringen wollen, sondern schlicht als Teil unserer Lebenswirklichkeit, denn es hat ja Aus-wirkungen auf unser tägliches Leben.

Sie haben sich also letztendlich durchgesetzt und das Programm wie geplant erarbeitet? Wir waren pünktlich 18 Monate vorher fertig. Der WGT mit unseren Beiträgen wird dann am 4.3.16 sein. Damit alle Komitees die Texte lesen können, übersetzten Frei-willige sie in verschiedene Sprachen.

Für das Bild unseres kubanischen Weltgebetstags hatten wir drei Vorschläge, die wir an viele Leute verschickten. Gewonnen hat Ruth Maria Trueba, die Leiterin des Liturgie-Programms. Man sieht auf dem Bild ein Fenster, Palmen, einen Karren, sowie eine große und eine kleine Hand.

Wie wird der 4.3.2016 in Kuba selbst gefeiert werden? Abends werden wir unser nationales Programm ver an-stalten, hoffentlich mit internationalen Gästen! Wir haben Rosángela Oliveira eingeladen. Das Fernsehen wird da sein und es wird ein großes Fest geben, auf das wir uns sehr freuen.

Ormara Nolla Cao koordiniert auf Kuba das Nationale Komitee des Weltgebetstags der Frauen.

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Der Weltgebetstag der Frauen im Land des Marxismus und des Machismo

Gespräch von Ingvild Mathe-Anglas mit Joel Ortega Dopico, dem Präsident des Kubanischen Kirchenrates

Was bedeutet die Wahl Ihres Landes als Welt-gebetstagsland für den Kubanischen Kirchenrat? Nach der kubanischen Revolution gab es große institu-tionelle Probleme bei den Kirchen und Verwerfungen zwischen Staat und Kirche. All dies führte – als positiver Nebeneffekt – zu einer größeren Einheit zwischen den Kirchen. Wenn es diese soziale Revolution nicht gegeben hätte, wären wir heute andere Kirchen als wir es sind.

Der Weltgebetstag hat die kubanische Kirche wie viele andere in der Welt geprägt. Das Wichtigste dabei ist, dass er etwas ist, was die Frauen erarbeiten. Das gibt ihm viel Gewicht, und viele Kirchen in unserem Land feiern ihn und es ist toll zu sehen, wie dieser Tag Frauen in der ganzen Welt vereint. Ein Tag, der die christliche, die gläubige Frau in den Vordergrund rückt. Der Kirchen-rat nimmt ihn sehr ernst und wir sind sehr glücklich, dass Kuba das Programm erstellen darf. Ich glaube, dass der WGT auch eine Chance ist für die Länder und die Frauen, die dort leben, ihre Realität zu zeigen. Für mich ist es eines der schönsten Dinge, dass Kuba das mit viel Leidenschaft macht. Die meisten Kirchen-mitglieder sind ja Frauen, so 70O%, die in die Kirche gehen, sind Frauen.

Und man kann sagen, dass es in den schweren Zeiten die Frauen waren, die die Kirchen retteten. Manchmal ein, zwei Frauen in einer kleinen Kirche, Witwen, oder Frauen mit ihren Männern, die die Kirche am Leben erhielten. Deshalb ist der WGT nicht nur wichtig, weil er uns im Gebet vereint, sondern weil es ein Gebet ist, das mit den Stimmen der Frauen gesprochen ist. Diese Stimmen waren an vielen Orten und zu vielen Zeiten zum Schweigen gebracht worden. Deshalb ist das etwas ganz Großes für den Kubanischen Kirchenrat. Wir müssen zugeben, dass wir bislang nur eine Präsidentin hatten, aber in unseren Programmen sind viele Frauen beschäftigt.

… und warum? Das liegt an der patriarchalen Kultur. Dank des Kirchen-rates, hier müssen wir einmal die Rolle des CIC hervor-heben, wurde in Kuba die erste Frau im Jahr 1977 ordiniert – in der Presbyterianischen Kirche. Der Rat hat also viel bewegt im Bereich Gender. Auch heute gibt es immer noch Kirchen, die keine Frauen ordinieren, in denen die Frauen eine Nebenrolle spielen. Da gibt es für uns noch viel zu tun. Dessen müssen wir uns bewusst sein: wir haben zwar viel erreicht, die Gesellschaft hat viel erreicht. An den Universitäten sind heute die meisten Studenten weiblich, wie auch in anderen Ländern. Aber Kuba hat eine Latino-Kultur. Und dann ist da noch der Einfluss des Marxismus, der – naja – auch ziemlich machistisch war. Wir kriegen’s von beiden Seiten, der Latino- und der marxistischen Kultur und dann ist da

links Joel Ortega Dopico, Präsident des Kubanischen Kirchenrates

rechts Yanet (vorne rechts) beim Gottesdienst

Weltgebetstag der Frauen – Kuba

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Page 33: BFDW WeltGemeinde 01 2016 web[2]€¦ · rechts Asma war 10 Jahre alt und lebte auf der Strasse, als sie von Mitarbeitern des Projekts gefunden wurde. Lied Komm heraus, komm ins Leben,

ingvild mathe-anglas war bis Januar 2016 bei Brot für die Welt Projektkommunikatorin für die Länder Lateinamerikas und der Karibik. Sie ist außerdem Journalistin und Diplom-Übersetzerin.

noch der Protestantismus, der nach Kuba kam: der war nämlich in den Führungspositionen rein männlich. Wie auch in manchen Kirchen bis heute! Das bleibt also eine große Herausforderung.

… aber es gibt Hoffnung? Viel Hoffnung! Sie sehen ja, vor allem hier im Kirchen-rat, sind wir umgeben von lauter Frauen. Wir haben drei Haupthandlungsstränge, die sich durch alles ziehen, was wir tun:

• Frauen• Behinderte• Klimagerechtigkeit und Umwelt Dabei hat uns Brot für die Welt sehr geholfen. All die Themen, die in Deutschland diskutiert werden, kriegen wir mit und das hat uns geholfen, wie auch all die Materialien, die wir bekommen.

→7Bestellung

Das Faltblatt mit Informationen zum Projekt „Mittendrin statt außen vor“ können Sie unter der Artikelnummer 116202135 im Shop von Brot für die Welt bestellen.

Eine Fotoserie des Projekts auf Kuba mit 10 hochwertigen Fotos im Format 20x30 cm gibt es zum Preis von 5,00 € ebenfalls im Shop unter der Artikelnummer 119308910.

Eine ausführliche Projektdokumentation und eine Powerpointpräsentation zum Projekt finden Sie hier: brot-fuer-die-welt.de/projekte/projektliste/kuba

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Brot für die Welt am BauzaunMotive der neuen Kampagne zum Ausleihen

Für Kirchengemeinden stellen wir kostenlos Werbe-banner für Bauzäune zur Verfügung. Bauzäune sind standardisiert und die Banner passen deshalb an alle Bauzäune. Alle Banner sind rundum geöst, so dass sie ganz leicht mit Kabelbindern am Bauzaun befestigt werden können.

Motive• „Satt ist gut. Saatgut ist besser.“• „Erste Hilfe. Selbsthilfe“• „Ein Haus am Meer“• „Flüchtlinge“• „Ärztemangel im Tschad“

Maße

342 cm Breite und 175 cm Höhe

Wir liefern Ihnen die Banner kostenlos und Sie können diese auch kostenlos über uns zurückschicken an unse-ren Zentralen Vertrieb.

→7Bestellung

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an:

Claudia Scheible (Messe Event/Ausstellungen) Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.>V. [email protected]

Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst Zentraler Vertrieb Karlsruher Straße 11 70771 Leinfelden-Echterdingen

Vermischtes

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zu Themen wie Gesundheit, Familienplanung

und Klimawandel dienen die Gruppen vor allem

als Sparvereine. Alle haben gemeinsame Spar

konten angelegt, auf die sie regelmäßig klei

ne Beiträge einzahlen. Bei Bedarf können sich

die Mitglieder Geld leihen, um beispielsweise

Vieh oder Saatgut zu kaufen oder Notlagen zu

überbrücken. Aber auch für gemeinsame An

schaffungen wie einen Ochsen zum Pflügen

wird gespart.Eine der wichtigsten Errungenschaften

der Gruppen ist die Verbreitung energiesparen

der Öfen. Je zehn Frauen lernen in Workshops,

die Öfen aus Lehm, Stroh und Sand herzustel

len, und geben ihr Wissen anschließend an den

Rest der Gruppe weiter. „Es qualmt viel weni

ger“, sagt Lubaba Ebre aus Chulke und zeigt,

stolz den selbstgebauten Ofen, von dem ein Ab

zugsrohr nach draußen führt. 30–40 Teigfladen

backt die 40-jährige jeden Tag für ihre Familie.

Doch nicht nur ihre Gesundheit wird geschont.

Die Öfen brauchen auch nur knapp die Hälfte

an Holz oder Kuhfladen zum Befeuern. Mit

dem übrigen Kuhmist können die Familien den

Boden düngen. Einige Frauen mit schulpflich

tigen Kindern haben zudem Solarmodule er

Gemeinsam gegen die Erosion. In wenigen Jahren soll der

kahle Hang wieder zu einer blühenden Landschaft werden.

Die Schwächsten stehen

im Mittelpunkt

Mehr als 4.200 Haushalte in vier Gemeinden

des Legambo-Distrikts haben die Mitarbeiter

der Mekane Yesus Kirche zu Beginn des Projekts

befragt. 905 wurden als besonders anfällig ein-

gestuft. „Die Risikoanalyse ermöglicht es uns,

gezielt jene Familien zu unterstützen, die am

stärksten gefährdet sind und die geringsten Res-

sourcen besitzen“, erklärt der Projektkoordinator.

Im zweiten Schritt analysierte das Team, über

welche Möglichkeiten und Mittel jede einzel-

ne Familie verfügt – ob etwa Ackerflächen oder

Weiden zur Viehhaltung vorhanden sind, oder

wie viele Mitglieder der Familie arbeitsfähig

sind. Gemeinsam mit den Betroffenen und Fach -

leuten wurden dann die passenden Aktivitäten

ausgewählt.Einige davon richten sich speziell an

Frauen, denn viele von ihnen müssen sich al-

lein um Kinder, Haus und Felder kümmern. In

mehr als 60 lokalen Selbsthilfegruppen kom-

men jede Woche bis zu 20 Frauen zusammen,

um gemeinsam Lösungen für ihren schwieri-

gen Alltag zu entwickeln. Neben Diskussionen

Weniger als 1 Prozent

der Fläche in der

Projektregion im

Distrikt Legambo ist

mit Wald bedeckt.

1Prozent

Wald

14 ImFokus

ausgabe 01 | 2015

Aus Risiken Chancen machen

Klimawandel

ImFokus

Besteckkreuz am Kirchturm Weitere Gemeinde macht gute ErfahrungenDie Nathan-Söderblom-Kirche der Evangelisch-Lutheri-schen Kirchengemeinde Reinbek-West in Reinbek im Süden Schleswig-Holsteins ist seit dem Jahr 1968 die Heimat der Gemeinde. Im Herbst 2015 nahm ein Ver-treter des Kirchgemeinderates Kontakt mit Brot für die Welt auf, nachdem er einen Bericht über das Turm-plakat einer Leipziger Gemeinde gelesen hatte. Mithilfe der Feuerwehr wurde das Plakat Mitte November am Kirchturm befestigt. Was eigentlich nur für den Zeitraum von sechs Wochen gedacht war, geht nun in die Ver längerung. In einer Email erfuhren wir, das Plakat würde die Arbeit der Gemeinde, die einmal in der Woche eine Suppenküche unterhält und Lebensmittel an Bedürftige verteilt, gut unterstützen. Sehr gern kamen wir dem Wunsch nach einer längeren Nutzung nach.

→7Information

Auskunft über den kostenlosen Verleih eines Turmplakats bekommen Sie hier:

Sandra Klemm [email protected] Tel 030 65 211 1161

oder bei Claudia Scheible [email protected] Tel 030 65 211 1056

Fachpublikation für alleKlimawandel – Aus Risiken Chancen machen

Der Klimawandel entwickelt sich zu einem der größten Hindernisse bei der Überwindung von Hunger und Armut. Er gefährdet die ohnehin unsicheren Lebens-grundlagen armer und für Krisen besonders anfälliger Menschen und droht, Entwicklungsfortschritte wieder zunichtezumachen. Weltweit stellen Klimaveränder-ungen unsere Partnerorganisationen vor neue komplexe Herausforderungen. Wo Katastrophen durch den Klima-wandel immer heftiger werden, ist es nötig, die unter-schiedlichen Kompetenzen von Diakonie Katastrophen-hilfe und Brot für die Welt zu bündeln. Mit unseren

„Klima-Leuchtturmprojekten“ wollen wir Katastrophen-vorsorge und Klimaanpassung besser miteinander ver-zahnen.

Die Broschüre ist als erstes Heft einer neuen Publi-kationsreihe erschienen. Wichtige Themen unserer Arbeit sollen darin für ein breiteres Publikum auf-bereitet werden: fundiert und faktenreich, aber auch verständlich und ansprechend gestaltet. Sie ist auf Deutsch und Englisch erschienen.

→7Bestellung

Die Broschüre mit 36 Seiten können Sie kostenlos im Shop unter der Artikelnummer 119109840 beziehen.

Zur Ansicht oder zum download finden Sie sie hier: www.brot-fuer-die-welt.de/fileadmin/mediapool/2_Downloads/Fachinformationen/Sonstiges/ImFokus_Klimawandel.pdf

01.2016  WeltGemeinde

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Regionale Ansprechpersonen

BadenVolker ErbacherDas Diakonische Werk der Evangelischen Landeskirche in Baden e.V.Vorholzstraße 376137 KarlsruheTel 0721 9349 219Fax 0721 9349 [email protected] 500 500 500BLZ 1006 1006Bank für Kirche und DiakonieIBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GENODED1KDB

BayernKarin DeraëdDiakonisches Werk Bayern e.#V.Pirckheimerstraße 690408 NürnbergTel 0911 9354 223Fax 0911 9354 [email protected] 500 500 500BLZ 1006 1006Bank für Kirche und DiakonieIBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GENODED1KDB

Berlin-Brandenburg- schlesische OberlausitzChristiane AlbrechtDiakonisches Werk Berlin-Branden-burg-schlesische Oberlausitz e.#V.Paulsenstraße 55–5612163 BerlinTel 030 82097 203Fax 030 82097 [email protected] 500 500 500BLZ 1006 1006Bank für Kirche und DiakonieIBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GENODED1KDB

BraunschweigJürgen LauschDiakonie im Braunschweiger Land gGmbHPeter-Joseph-Krahe-Straße 1138102 BraunschweigTel 0531 88920 32Fax 0531 88920 [email protected] 500 500 500BLZ 1006 1006Bank für Kirche und DiakonieIBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GENODED1KDB

BremenAngela HesseDiakonisches Werk Bremen e.#V.Contrescarpe 10128195 BremenTel 0421 16384 14Fax 0421 16384 [email protected] 500 500 500BLZ 1006 1006Bank für Kirche und DiakonieIBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GENODED1KDB

HamburgLinda Corleis Diakonisches Werk HamburgLandesverband der Inneren Mission e.V.

– Brot für die Welt –Königstraße 5422767 Hamburg Tel 040 30620 341Fax 040 30620 [email protected] 500 500 500BLZ 1006 1006Bank für Kirche und DiakonieIBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GENODED1KDB

HannoverUwe BeckerTel 0511 3604 166Fax 0511 3604 [email protected] JacobsTel 0511 3604 111Fax 0511 3604 [email protected] Werk in Niedersachsen e.V. Brot für die Welt in der Evangelisch-luth. Landeskirche Hannovers Ebhardtstraße 3A30159 HannoverSpendenkonto 500 500 500BLZ 1006 1006Bank für Kirche und DiakonieIBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GENODED1KDB

Hessen und Nassau/ Kurhessen-WaldeckDr. Ute GreifensteinZentrum Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen und NassauPraunheimer Landstraße 20660488 Frankfurt am MainTel 069 976518 35Fax 069 976518 [email protected] 500 500 500BLZ 1006 1006Bank für Kirche und DiakonieIBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GENODED1KDB

LippeSabine HartmannDiakonisches Werk der Lippischen Landeskirche e.V. Referat Ökumene und Mission Leopoldstraße 2732756 DetmoldTel 05231 976 864Fax 05231 976 850sabine.hartmann@ lippische-landeskirche.deSpendenkonto 500 500 500BLZ 1006 1006Bank für Kirche und DiakonieIBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GENODED1KDB

Mecklenburg-VorpommernAnke BobuschKörnerstraße 719055 SchwerinTel 0385 5006 127Fax 0385 5006 [email protected] Stackelberg Grimmer Straße 11–14 17489 GreifswaldTel 03834 8899 29 Fax 03834 8899 33 [email protected] Werk Mecklenburg-Vorpommern e.#V.Spendenkonto 500 500 500BLZ 1006 1006Bank für Kirche und DiakonieIBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GENODED1KDB

MitteldeutschlandDetlef HarlandDiakonisches Werk Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland e.#V.Merseburger Straße 4406110 Halle Tel 0345 12299 231Fax 0345 12299 [email protected] 500 500 500BLZ 1006 1006Bank für Kirche und DiakonieIBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GENODED1KDB

Regionale Ansprechpersonen, Impressum

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Page 37: BFDW WeltGemeinde 01 2016 web[2]€¦ · rechts Asma war 10 Jahre alt und lebte auf der Strasse, als sie von Mitarbeitern des Projekts gefunden wurde. Lied Komm heraus, komm ins Leben,

OldenburgFrerk HinrichsDiakonisches Werk der Evangelisch-Luth. Kirche in Oldenburg e.#V.Kastanienallee 9O–O1126121 OldenburgTel 0441 21001 14Fax 0441 21001 [email protected] 500 500 500BLZ 1006 1006Bank für Kirche und DiakonieIBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GENODED1KDB

PfalzDieter WeberDiakonisches Werk der Evangelischen Kirche der PfalzPostfach 156067325 SpeyerTel 06341 5566 27Fax 06341 5566 [email protected] 500 500 500BLZ 1006 1006Bank für Kirche und DiakonieIBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GENODED1KDB

Reformierte KircheCarola DeinisDiakonisches Werk der Evangelisch-reformierten KircheSaarstraße 626789 LeerTel 0491 9198 255Fax 0491 9198 [email protected]: 907 006BLZ 285 500 00Sparkasse LeerWittmundIBAN: DE17 2855 0000 0000 9070 06BIC: BRLADE21LER

RheinlandUlrich T. ChristennDiakonie Rheinland-Westfalen- Lippe e.#V.Lenaustraße 4140470 DüsseldorfTel 0211 6398 255Fax 0211 6398 [email protected] PortmannTel 0251 2709 790 Fax 0251 2709 [email protected] 500 500 500BLZ 1006 1006Bank für Kirche und DiakonieIBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GENODED1KDB

SachsenMarius ZippeDiakonisches Werk der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens e.#V.Obere Bergstraße 101445 RadebeulTel 0351 8315 129Fax 0351 83153 [email protected] 100 100 100BLZ 350 601 90LKG Sachsen – Bank für Kirche und DiakonieIBAN: DE93 3506 0190 0100 1001 00BIC: GENODED1DKD

Schaumburg-LippeGünter HartungDiakonisches Werk der Evange- lisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe e.#V.Bahnhofstraße 1631655 StadthagenTel 05721 9930 11Fax 05721 9930 [email protected] 500 500 500BLZ 1006 1006Bank für Kirche und DiakonieIBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GENODED1KDB

Schleswig-HolsteinTorsten Nolte Tel 04331 593 195 Fax 04331 593 139 [email protected] FrerichsTel 04331 593 134 Fax 04331 593 139 [email protected] Rönnspieß Tel 04331 593 418 Fax 04331 593 134 [email protected] Diakonisches Werk Schleswig-Holstein – Landesverband der Inneren Mission e.V. Ökumenische DiakonieKanalufer 4824768 RendsburgSpendenkonto 500 500 500BLZ 1006 1006Bank für Kirche und DiakonieIBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GENODED1KDB

WestfalenKatja BreyerAmt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung der Evangelischen Kirche von WestfalenOlpe 3544135 DortmundTel 0231 5409 73Fax 0231 5409 [email protected] 500 500 500BLZ 1006 1006Bank für Kirche und DiakonieIBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GENODED1KDB

WürttembergAnn-Kathrin HartterDiakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.#V.Heilbronner Straße 18070191 StuttgartTel 0711 1656 414Fax 0711 1656 [email protected] 500 500 500BLZ 1006 1006Bank für Kirche und DiakonieIBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00BIC: GENODED1KDB

Frei- und altkonfessionelle KirchenDr. Gyburg BeschnidtDiakonische Arbeitsgemeinschaft evangelischer KirchenCaroline-Michaelis-Straße 110115 Berlin Tel 030 65211 1775Fax 030 65211 [email protected]

Bitte nutzen Sie die Kontonummern der einzelnen Kirchen!

01.2016  WeltGemeinde

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Immer mehr Menschen müssen Länder wie Syrien aufgrund der Folgen des Krieges verlassen. Wir unterstützen Flüchtlinge und Einheimische in den Nachbarländern bei der Bewältigung dieser Krise. Weil jeder Mensch das Recht auf ein Leben in Würde hat. brot-fuer-die-welt.de/fluechtlinge

Manche lassen ihr ganzes Leben zurück.

Um es zu behalten.

Herausgeber Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst, Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung Postfach 40 1 64, 10061 Berlin Tel +49 30 65211 1189 Fax +49 30 65211 3333

Texte und Redaktion Veronika Ullmann, Thomas Sandner (v.i.S.d.P.), Kontakt zur Redaktion: [email protected]

Fotos Hermann Bredehorst (S. 1), Uta Wagner (U1, S. 24–31 oben), Karin Desmarowitz (U 1, S. 2–8), Jörg Böthling (U>1, S. 11, S. 14), Christof Krackhardt (S. 12), Christoph Püschner (S. 16–22, U4), Thomas Lohnes (S. 31 unten, U4), Adolf Drost, Reinbek (S. 33 oben), Die Porträts aller Autorinnen und Autoren: privat

Gestaltung NORDSONNE IDENTITY, Berlin

Druckvorstufe David Burghardt und NORDSONNE IDENTITY, Berlin

Druck WAHL-DRUCK GmbH, Aalen

Gedruckt auf Recyclingpapier – aus 100>% Altpapier.Berlin, Januar 2016 Art. Nr. 119 106 160

Impressum

Regionale Ansprechpersonen, Impressum

WeltGemeinde 01.201636

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Hiermit möchte ich WeltGemeinde regelmäßig bestellen. Pro Jahr gehen mir drei Ausgaben zu. (Februar, Juni, September)

Gewünschte Anzahl an Exemplaren

Institution

Landeskirche

Name

Vorname

Straße, Hausnummer

PLZ, Ort

Telefon

Datum Unterschrift

Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.!V.

Zentraler Vertrieb

Karlsruher Straße 11

70771 Leinfelden-Echterdingen

Bitte ausreichend frankieren

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