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Biber fällen Bäume. Wie und wozu tun sie das eigentlich? Biber sind reine Vegetarier. Während andere Tiere Win‐ terschlaf halten oder nach dürrem Gras herumsuchen, bleibt der Biber am Fluss und frisst kiloweise Rinden von Weidenbäumen und ‐bü‐ schen. Am besten schmecken die feinen Zweige und Knos‐ pen hoch oben in den Kronen. Doch wie soll das 20 bis 30 Kilogramm schwere Tier dort hinauf kommen? Kleern geht nicht. Der Biber ist nun mal fürs Schwimmen und Tau‐ chen eingerichtet. Also legen die Biber die Gehölze kurzer‐ hand flach und verzehren ihr Picknick gemütlich am Boden oder im Wasser. Im Sommer stehen übrigens auch allerlei Kräuter, Maiskolben und Früchte auf dem Menüplan, je nach dem, was sich in unmielbarer Wassernähe finden lässt. Da fliegen die Späne Als Holzfäller sind die Biber mit Hightech ausgerüstet: Ihre Kiefer sind derart muskulös gebaut, dass sie mit 80 Kilogramm Druck loshobeln können. Die Zähne schlei‐ fen sich dabei gleich selbst laufend nach. Ob hart oder weich, die dicksten Stämme fallen innerhalb einer Nacht, wenn es sein muss. Es gibt auch einen zweiten Grund, warum Biber Holz hacken: Sie verwenden das anfallende Holz, um ihr Flüsschen auf die bevorzugte Wasserefe zu stauen oder um ihren Bau einzurichten. Biber sind hervor‐ ragende Bauingenieure. Die typisch orangen Zähne Der Biber hat wie alle anderen Nageerarten vier scharfe Schneidezähne. Die äusserste Schicht dieser Zähne (Zahn‐ schmelz) ist mit Eisenablagerungen versehen. Sie machen die orange Farbe aus. Zudem sind die Schneidezähne wur‐ zellos und wachsen permanent nach. Baumfällen im Hocken Die Biber benagen Bäume in hockender Stellung. Sie haken dabei die oberen Schneidezähne in die Rinde ein und leis‐ ten mit den unteren die Raspelarbeit. Zwei paralelle Rillen entstehen so. Indem der Biber um den ganzen Stamm herum nagt, entsteht die typische „Sanduhr“form. Der Künstler e.lin arbeitet mit Materialien aus der Natur. Die„Arche“ und die drei großen „Erdobjekte“ auf der Klos‐ terinsel sind aus seinem Atelier. Jetzt hat er sich mit den Werken der Biber befaßt und zeigt uns, was er daraus ge‐ macht hat. Das „Sanduhr‐Objekt“ z.B. ist ein Kunstwerk für sich ‐ unangetastet stellt er es in einen Rahmen. Des Bibers „Baumaterial“, die gefällten Stämme, werden mit blauen und roten Stützen im Park aufgestellt. Wenn man den Stamm näher betrachtet, findet man die Nage‐ spuren der Biberzähne. Das „Biber‐Objekt für Kinder“ hat e.lin in eine niedrigere Vitrine gelegt. An diesem Stamm hat der Biber noch einen Zweig mit Bläern übrig gelassen. Hier wippen „Biber‐ späne“ an langen Stäben und in der Silberfläche spiegelt sich ein Schmeerling. Die „Zusammenarbeit“ mit dem Biber besteht in der Aufarbeitung der Objekte; e.lin kontrasert die „grobe Schnitzarbeit“ mit „feinen aufpolierten Silberflächen“ und richtet die Objekte ein: in eine Vitrine mit natürlichen Materialien aus Erde, Laub oder Rinden. Ein Ausschni aus der Welt des Bibers, gesehen mit den Augen eines Künstlers. Das „Sanduhr‐Objekt“ an der Fundstelle. Nach dem Fund begannen die ersten Skizzen und Über‐ legungen zur Interpretaon und Kooperaon e.lin´s mit den Werken des Bibers. Skizze zur Einfassung und Einrichtung der „e.lin+Biber‐Projekte“. Die Hobelspäne sollten an langen dünnen Stäben wippen: Die „Biberpromenade“: Biberspäne in der eingerichteten Vitrine Der gefällte Biberstamm mit den „Nagespuren“ der Biber

Biber fällen Bäume. Wie und Der Künstler e.lin arbeitet mit … · 2015. 12. 3. · dabei die oberen Schneidezähne in die Rinde ein und leis‐ ten mit den unteren die Raspelarbeit

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Page 1: Biber fällen Bäume. Wie und Der Künstler e.lin arbeitet mit … · 2015. 12. 3. · dabei die oberen Schneidezähne in die Rinde ein und leis‐ ten mit den unteren die Raspelarbeit

Biber fällen Bäume. Wie undwozu tun sie das eigentlich?

Biber sind reine Vegetarier.Während andere Tiere Win‐terschlaf halten oder nachdürrem Gras herumsuchen,bleibt der Biber am Fluss undfrisst kiloweise Rinden vonWeidenbäumen und ‐bü‐schen. Am besten schmecken die feinen Zweige und Knos‐pen hoch oben in den Kronen. Doch wie soll das 20 bis 30Kilogramm schwere Tier dort hinauf kommen? Kletterngeht nicht. Der Biber ist nun mal fürs Schwimmen und Tau‐chen eingerichtet. Also legen die Biber die Gehölze kurzer‐hand flach und verzehren ihr Picknick gemütlich am Bodenoder im Wasser. Im Sommer stehen übrigens auch allerleiKräuter, Maiskolben und Früchte auf dem Menüplan, jenach dem, was sich in unmittelbarer Wassernähe findenlässt.

Da fliegen die SpäneAls Holzfäller sind die Biber mit Hightech ausgerüstet: Ihre Kiefer sind derart muskulös gebaut, dass sie mit 80 Kilogramm Druck loshobeln können. Die Zähne schlei‐fen sich dabei gleich selbst laufend nach. Ob hart oderweich, die dicksten Stämme fallen innerhalb einer Nacht,wenn es sein muss. Es gibt auch einen zweiten Grund,warum Biber Holz hacken: Sie verwenden das anfallendeHolz, um ihr Flüsschen auf die bevorzugte Wassertiefe zustauen oder um ihren Bau einzurichten. Biber sind hervor‐ragende Bauingenieure.

Die typisch orangen ZähneDer Biber hat wie alle anderen Nagetierarten vier scharfeSchneidezähne. Die äusserste Schicht dieser Zähne (Zahn‐schmelz) ist mit Eisenablagerungen versehen. Sie machendie orange Farbe aus. Zudem sind die Schneidezähne wur‐zellos und wachsen permanent nach.

Baumfällen im HockenDie Biber benagen Bäume in hockender Stellung. Sie hakendabei die oberen Schneidezähne in die Rinde ein und leis‐ten mit den unteren die Raspelarbeit. Zwei paralelle Rillenentstehen so. Indem der Biber um den ganzen Stammherum nagt, entsteht die typische „Sanduhr“form.

Der Künstler e.lin arbeitet mit Materialien aus der Natur.Die„Arche“ und die drei großen „Erdobjekte“ auf der Klos‐terinsel sind aus seinem Atelier. Jetzt hat er sich mit denWerken der Biber befaßt und zeigt uns, was er daraus ge‐macht hat.

Das „Sanduhr‐Objekt“ z.B. ist ein Kunstwerk für sich ‐ unangetastet stellt er es in einen Rahmen.Des Bibers „Baumaterial“, die gefällten Stämme, werdenmit blauen und roten Stützen im Park aufgestellt. Wennman den Stamm näher betrachtet, findet man die Nage‐spuren der Biberzähne.

Das „Biber‐Objekt für Kinder“ hat e.lin in eine niedrigereVitrine gelegt. An diesem Stamm hat der Biber noch einenZweig mit Blättern übrig gelassen. Hier wippen „Biber‐späne“ an langen Stäben und in der Silberfläche spiegeltsich ein Schmetterling.

Die „Zusammenarbeit“ mit dem Biber besteht in der Aufarbeitung der Objekte; e.lin kontrastiert die „grobeSchnitzarbeit“ mit „feinen aufpolierten Silberflächen“ und richtet die Objekte ein: in eine Vitrine mit natürlichenMaterialien aus Erde, Laub oder Rinden.

Ein Ausschnitt aus der Welt des Bibers, gesehen mit denAugen eines Künstlers.

Das „Sanduhr‐Objekt“ an der Fundstelle.Nach dem Fund begannen die ersten Skizzen und Über‐legungen zur Interpretation und Kooperation e.lin´s mitden Werken des Bibers.

Skizze zur Einfassung und Einrichtung der „e.lin+Biber‐Projekte“.Die Hobelspäne sollten an langen dünnen Stäben wippen:

Die „Biberpromenade“: Biberspäne in der eingerichteten Vitrine

Der gefällte Biberstamm mit den „Nagespuren“ der Biber

Flyer Seeon 210x600_DHW_Layout 1 17.04.13 12:21 Seite 1

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BIOGRAFIEe.lin (Erwin Wiegerling) ist 1943 in Augs‐burg geboren. Seit den 70er Jahren lebtund arbeitet er in Benediktbeuern.

Seit 40 Jahren ist er synchron als frei‐schaffender Künstler und Restauratortätig.

Bereits in seinen frühen Arbeiten ablesbar ist die Nähe zurNatur. Natürliche Substanzen und Strukturen aus der Natur(Streu, Erde, Asche, Holz, Pflanzen) und die Verbindung mitSymbolismen sind typisch für sein Werk.

Er streut, bündelt, richtet ein, und setzt seine Werke in Rah‐men, führt uns die Schöpfung als schützenswertes Kunstwerkvor. Nicht ohne durch leise Untertöne, Symbole und Zeichen,zum Nachdenken anzuregen, auf das Ungleichgewicht zwi‐schen Mensch und Natur, oder einfach auf ihre Schönheitund ihr Schutzbedürfnis hinzuweisen.

OBJEKTE und ARBEITENObjekte und großformatige Arbeiten für den öffentlichenRaum sind zum Beispiel die "HIMMELSLEITER" die jeweils für1 Jahr an einem anderen Ort steht ‐ beginnend 2000 in Füs‐sen, dann in Kloster Seeon, München, Ratingen und Götters‐wickerhamm, steht sie dieses Jahr in Schmallenberg / Sauer ‐land.

AUSSTELLUNGEN „DAMIT LEBEN GELINGT“ Werke zu Pas‐sion und Auferstehung ‐ von Aschermittwoch bis Pfingsten(14.5.2013) im Diözesanmuseum Augsburg; „TERRA BENEDICTA“ ‐ im Forum LIN (bis Jan. 2014)

Ein Katalog (E.LIN in Kloster Seeon 2005‐2006) liegt im Klosterla‐den auf. Tel. 08624 897‐201; www.kloster‐seeon.de;Klosterweg 1, 83370 Seeon; Im Info‐Raum läuft dazu der Film „Mein lieber Biber“Im Rahmen der Führungen: Sa 25.5./ Sa 3.08./ Sa 14.09., jeweils 14°°, wird die Ausstellung miteinbezogen

Sagen sie e.lin Ihre Meinung! Über www.e‐lin.de oder per Fax: 080 41 799 38‐39; Führungen im Atelier FORUM LIN Erlenstrasse 5, 83674 Gaissach;Nach Vereinbarung.

Die Schnittflächen werden mit hochpoliertenGold‐und Silberflächen versehen

Die natürlichen Materialien spiegeln sich in denSilber‐Flächen An der Spiegelfläche „sonnt“ sich ein

Schmetterling

Im Kinderobjekt (an der Ostseite) hat der Biber noch ein Weidenbüschel übriggelassen ‐

OBJEKTE E.LINE.LIN IN ZUSAMMENARBEIT MITDEM BIBER:

1“Biberstamm, präsentiert mitroten Stützen“

2 „Biber+e.lin - Objekt Nr.2“

3 “Salve a Tutti” Erdobjekt inKeilform aus Lehm-Erde (leuch-tet nachts in Gelb)

4“Herkules“als Wasserwesen“

5-6-7 „Biber+e.lin - Objekte Nr.5,6,7“

8 “Terra Benedicta” Erdobjekt inPyramidenform ausMoor-Erde mit Birkenzweigen -leuchtet nachts in Blau.

Eine neue “Arche Noah” wirddieses Jahr mit den Lebenshilfe-Werkstätten entstehen

9 „Biberstamm“am Boden (liegtauf weiteren Biber-Objekten)

10-11-12 Kinderobjekt „Biber-promenade“ - „Sanduhr-Ob-jekt“ und „Biber+e.lin - ObjektNr.12

13 “Leben und Vergänglich-keit” Erdobjekt in Rhomben-form aus Sahara - Sand(leuchtet nachts in Rot)

14 „Biberstamm, präsentiert mitblauen Stützen“(bitte achten Sie auf die säu-berlich abgenagte Rinde unddie `Werkzeugspuren“ - sprich -Biberzähne!)

15 Bronze-Stele „Feminine Form- mit Spiegelung“

Vielleicht erfinden die Kindernoch passendere Namen fürdie Objekte?

10 11 12

13 14

9

8

SEE

765

INNENHOF

15

4 3 21

PARK

Parkplatz

KLOSTERHOF

KIRCHE

Das „Sanduhr‐Objekt“

e.lin: Der Biber als Bildhauer ‐

‐ für Euch entdeckt

Ausstellung 15. März ‐ 16. Dez. 2013Kloster Seeon / AußenanlagenTäglich 10°°‐17°° Eintritt frei

Flyer Seeon 210x600_DHW_Layout 1 17.04.13 12:21 Seite 2