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FRAUEN DER SANDWICH-GENERATION: Zwischen Kinderbetreuung und Unterstützung der Eltern ERGEBNISSE EINER REPRÄSENTATIVEN BEFRAGUNG Eine Studie von

BILD der FRAU-Studie 2015: Zwischen Kinderbetreuung und Unterstützung der Eltern

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Rund jede zweite Frau mittleren Alters findet sich in einer Sandwich-Situation zwischen den Generationen wieder: Die Kinder werden flügge und verlassen das Haus. Aber fast gleichzeitig beginnt in dieser Phase für viele der Gedanke und die Sorge um eine (spätere) Pflegebedürftigkeit der Eltern. Selbst wenn dies für Personen mit Anfang 40 noch kein konkretes Thema ist – je stärker man auf die 50 oder 60 zugeht, desto akuter wird das Thema. Und Frauen sind von dieser Thematik deutlich stärker betroffen als Männer. Welche Leistungen Frauen dabei erbringen, welche Belastungen damit verbunden sind und wie Frauen mit diesen Belastungen umgehen - diesen Fragen ist BILD der FRAU nachgegangen. Das Institut für Demoskopie, Allensbach, hat dazu im Auftrag von BILD der FRAU 1060 Personen im Alter zwischen 40 und 59 Jahren befragt. Idee der Studie, Konzeption etc.: ASMI Marktforschung.

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  • FRAUEN DER SANDWICH-GENERATION: Zwischen Kinderbetreuung und Untersttzung der Eltern ERGEBNISSE EINER REPRSENTATIVEN BEFRAGUNG

    Eine Studie von

  • 2 3

    HERAUSGEBER

    BILD der FRAU

    Funke Frauenzeitschriften GmbH

    Groer Burstah 18 -32

    20445 Hamburg

    KONZEPTION

    Marktforschung Axel Springer Media Impact GmbH+Co. KG, Hamburg

    DURCHFHRUNG DER

    UNTERSUCHUNG UND AUSWERTUNG

    Institut fr Demoskopie Allensbach,

    Allensbach am Bodensee

    GESTALTUNG

    Peter Bay

    FOTOS

    Fotolia

    DRUCK

    DRUCKPUNKT Digital Offset GmbH,

    Hamburg

    Copyright 2015

    Alle Verffentlichungen von Daten aus dieser Studie, ausgenommen zu wissenschaftlichen

    Zwecken, bedrfen der vorherigen Zustimmung der Funke Frauenzeitschriften GmbH.

    FRAUEN DER SANDWICH-GENERATION: Zwischen Kinderbetreuung

    und Untersttzung der Eltern

    ERGEBNISSE EINER REPRSENTATIVEN BEFRAGUNGDES INSTITUTS FR DEMOSKOPIE ALLENSBACH FR BILD DER FRAU

  • 4 5

    Erst Hotel Mama, dann Residenz Tochter keine Zeit zum DurchatmenManchmal wchst mir alles ber den Kopf.

    Manchmal wird mir alles zu viel.

    Erschpfte Stze, die wir immer fter hren, wenn wir fr BILD der FRAU-Reportagen und -Reports

    unterwegs sind. Meistens fast verschmt geflstert von starken und pragmatischen Frauen, die mitten im

    Leben stehen.

    Stze, die auch die entscheidende Botschaft dieser neuen FRAUENBILDER-Studie sind: 82 Prozent der

    deutschen Frauen zwischen 40 und 59 Jahren kennen das Gefhl der totalen berforderung. Genau so viele

    leiden unter Zeitnot.

    Sind diese Frauen etwa schlecht organisiert? Oder nicht belastbar? Im Gegenteil. Die reprsentative Un-

    tersuchung, die BILD der FRAU beim Institut fr Demoskopie in Allensbach in Auftrag gegeben hat, macht

    klar: Die Aufgabenliste der Frauen im mittleren Alter wird stndig lnger und sie verlangen immer mehr

    von sich selbst.

    95 Prozent untersttzen ihre Eltern oder Schwiegereltern. 88 Prozent sind als Ansprechpartner immer

    fr die Kinder da. 66 Prozent erledigen die Familienarbeit mehr oder weniger allein. 85 Prozent leiten ein

    prima funktionierendes Hotel Mama mit Koch-, Wasch- und Putzservice. 25 Prozent betreuen schon Enkel.

    In all diesen Punkten bertreffen Frauen die gleichaltrigen Mnner bei weitem. Und in einem anderen

    haben sie nahezu gleich gezogen: Fast jede zweite Frau ist im Job stark engagiert, sagt der Beruf bedeutet

    mir sehr viel kaum weniger als bei den mnnlichen Kollegen ohne die Vierfachaufgabe Kinder-Haushalt-

    Eltern-Job.

    Ansonsten sind die Rollenbilder (erschreckend) unverndert. Der Mann wechselt die Glhbirnen, hilft

    dem Nachwuchs beim Umzug in die erste eigene Wohnung, mht bei Schwiegermutter auch mal den

    Rasen das wirkliche Kmmern aber bleibt Frauensache. Sie fhlt sich zustndig fr die, die in der Familie

    Hilfe, Rat und Trost brauchen. Ein Einsatz ohne jede Pause: Denn stehen die Kinder endlich auf eigenen Be-

    inen, legt Mutter nicht selbige mal hoch und schnauft durch nein, sie verlagert ihr Bemhen direkt weiter

    Richtung ltere Generation. Erst Hotel Mama, dann Residenz Tochter und zwischendrin bewirtschaftet sie

    auch mal beides gleichzeitig.

    Dauerhafter Mitbewohner dabei: das schlechte Gewissen. Es verabschiedet sich in all den Jahren nie.

    Zwischen 40 und 44 meldet es: Ich msste mich mehr um die Kinder kmmern. Zwischen 50 und 54

    lautet der Selbstvorwurf: Ich msste mich mehr um die Eltern kmmern. Und zwischen 55 und 59 qult

    Frauen die groe Sorge, den Pflegeansprchen der Alten gar nicht mehr gerecht werden zu knnen.

    Wie halten Frauen das durch? Und wie sollen Frauen diese Dauerbelastung durchhalten, wenn sich

    ihre Sandwich-Lage weiter zuspitzt weil sie selbst immer spter Kinder kriegen, weil die Zahl der

    Pflegebedrftigen im Land rasant wchst?

    Wie sollen sie, oft gezwungen (und bereit) fr die Familie im Job zurck zu stecken, bei sinkendem

    Rentenniveau ausreichend Altersvorsorge betreiben? Wie sich selbst vor drohender Altersarmut schtzen?

    Die neue FRAUENBILDER-STUDIE zeigt: Frauen zwischen 40 und 59 Jahren sind heute eine gehetzte

    Generation. Und sie warnt: Sie knnten schon morgen auch eine verratene Generation sein.

    So kann es nicht weiter gehen.

    Dieser Satz muss jetzt von uns kommen.

    Denn es geht um die, die ganz offensichtlich die Sttze unserer Gesellschaft sind mit ihrer enorm ho-

    hen Bereitschaft, Verantwortung zu bernehmen. Ich kmmere mich gern, sagen 70 Prozent der betroff-

    enen Frauen, ich will etwas zurck geben erklren 66 Prozent . Noch mehr geben zu Protokoll: Ich fhle

    mich moralisch verpflichtet. Kein Jammern ber verpasste Chancen, Trume und Ziele frs eigene Leben.

    Stattdessen grundoptimistisches Zupacken. Beeindruckend.

    Was muss passieren, damit diese Frauen Hilfe bekommen, was brauchen sie zu ihrer Entlastung auch

    danach haben die Meinungsforscher gefragt. Die Antwort: 75 Prozent finden, dass der Staat mehr tun

    muss, um die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu verbessern. Und auch hier klingt der grte Wunsch

    bescheiden: 64 Prozent leiden vor allem unter dem Brokratie-Wahnsinn, den seitenlangen Antragsfor-

    mularen, den endlosen Befragungen, dem Feilschen um die Pflegestufe. Unwrdig. Die Pflege der Zukunft

    braucht mehr Liebe, mehr Geld und weniger Brokratie. Fr ersteres sorgen die Familienfrauen lngst. Fr

    mittleres und letzteres muss die Politik sorgen.

    SANDRA IMMOOR

    Chefredakteurin BILD der FRAU

  • 6 7

    Diese Frauen verdienen groen Respekt

    Ob John Montagu, Earl of Sandwich, sein Kartenspiel nicht unterbrechen wollte oder ob die Arbeit am

    Schreibtisch ihn zwang, zwischendurch aus der Hand zu essen, darber ist sich die berlieferung uneins.

    Fest steht: Zeitknappheit war der Grund fr die Erfindung des Sandwichs. Heute wird das Sandwich erneut

    zum Symbol knapper Zeit, und diesmal ist es eine ganze Generation, die jeden Tag unter Druck steht: die

    mittlere Generation, die sich im Beruf beweisen will und die sich zugleich um die Familie kmmert. Die

    Studie Frauen der Sandwich-Generation des Instituts fr Demoskopie Allensbach im Auftrag von BILD

    der FRAU zeigt aus vielen Blickwinkeln, wie die Sandwich-Situation insbesondere fr Frauen der mittleren

    Generation aussieht. Unter anderem wird klar: Auch die Politik muss sich um diese Generation kmmern!

    Zeitknappheit und das schlechte Gewissen, im Beruf und in der Familie nicht allem und allen gerecht

    werden zu knnen, sind die Symptome der Sandwich-Situation. Sie zeigen sich zunchst bei den Mttern,

    und sobald dort ein Ende der zeitintensiven Untersttzung abzusehen ist nach der Pubertt wird alles

    leichter, heit es in der Studie , steigt bei immer mehr Frauen der Untersttzungsbedarf der eigenen

    Eltern oder Schwiegereltern. Das fast nahtlose Nacheinander von Pflege- und Untersttzungsphasen ver-

    ursacht Stress bei den 35-59-jhrigen Frauen. Die Studie zeigt allerdings auch: Die Sandwich-Generation

    ist eine solidarische und leistungsbereite Generation. Eltern untersttzen ihre Kinder gern und wollen das

    Beste fr ihre Kinder. Gleiches gilt fr die Untersttzung der lteren Generation: Die Untersttzung wird

    gern gegeben und die anstrengende Pflege ausgenommen nicht als Belastung gesehen. Es ist also nicht

    die Familie selbst, sondern die schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die zu Zeitmangel und Stress

    fhrt. Gleichzeitigkeit von Pflege und Beruf ist dabei nicht die Ausnahme, sondern die Regel: 78 Prozent der

    pflegenden Frauen sind berufsttig, darunter 30 Prozent in Vollzeit.

    Es sind vor allem die Frauen, die die Doppelaufgabe von Familie und Beruf schultern und dadurch Zeit-

    knappheit erleben und ein schlechtes Gewissen haben. Die Folge: Jngere Frauen verringern ihre Arbeit-

    szeit, um mehr fr die Familie da zu sein; ltere Frauen reduzieren aufgrund der Pflegeanforderungen oder

    steigen sogar ganz aus dem Beruf aus. Und was machen die Mnner? Wir wissen aus anderen Erhebungen,

    dass viele Mnner den Wunsch haben, mehr Zeit in der Familie zu verbringen. 60 Prozent der Paare mit

    kleinen Kindern halten Partnerschaftlichkeit bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie fr das ideale

    Lebensmodell. Aber nur 14 Prozent gelingt es, diesen Wunsch auch zu verwirklichen. In der Breite einer

    vernderten Lebenswirklichkeit kommt Partnerschaftlichkeit noch nicht an. Aber das Potenzial ist vorhan-

    den, das zeigt auch die Studie zur Sandwich-Generation. 80 Prozent der Vter sehen sich als Ansprechpart-

    ner fr alltgliche Probleme ihrer Kinder, und bemerkenswerte 64 Prozent der Mnner, die pflegebedrftige

    Angehrige haben, pflegen (auch) selbst. Doch noch immer sind es eher die Frauen, nmlich 82 Prozent, die

    die Pflege in der Familie bernehmen. Ich bin davon berzeugt: Eine partnerschaftliche Vereinbarkeit von

    Familie und Beruf ist ein Schlssel fr mehr Lebensqualitt in der Sandwich-Generation. Genau hier muss

    Familienpolitik ansetzen: fr Frauen und Mnner, fr Vter und Mtter.

    Mein Vorschlag einer Familienarbeitszeit geht in diese Richtung. Mir geht es darum, dass die Arbeits-

    zeit fr Familien besser verteilt wird. Es muss fr Mnner und Frauen mglich sein, in Familienphasen

    Teilzeit, zum Beispiel 32 Stunden zu arbeiten, ohne grere Nachteile zu haben. Damit wrden Eltern

    sehr entlastet. Die ersten zwei Schritte hin zur Familienarbeitszeit sind als Gesetze schon in Kraft. Das

    ElterngeldPlus ermglicht einen lngeren und flexibleren Bezug von Elterngeld. Teilzeitarbeit jngerer

    Eltern wird damit finanziell besser untersttzt. Dazu kommt die Familienpflegezeit. Sie bietet eine finanzielle

    Untersttzung, wenn ein berufsttiges Familienmitglied sich um einen Angehrigen kmmert. 20 Prozent

    der Frauen, die in der Studie zur Sandwich-Generation im vergangenen Jahr befragt wurden, haben sich

    einen Rechtsanspruch auf Familienpflegezeit gewnscht: Seit dem 1. Januar gibt es diesen Rechtsanspruch.

    Eltern brauchen im gesamten Lebensverlauf Zeit fr Familie und Beruf ElterngeldPlus und Familien-

    pflegezeit gemeinsam bilden ein Zeitpaket fr die Sandwich-Generation und weisen den Weg zu einer

    Familienarbeitszeit.

    Die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf und damit die Lebenssituation der Sandwich-Generation

    wird weiter im Mittelpunkt der Familienpolitik stehen. Es ist wichtig, dass Frauen kein schlechtes Gewissen

    mehr haben mssen. Diese Frauen sind Leistungstrgerinnen. Sie leisten etwas im Beruf, sie halten ihre

    Familien zusammen und damit auch unsere Gesellschaft. Dafr verdienen sie groen Respekt. Und diesem

    Respekt mssen Taten folgen. Es wird Zeit, dass Gesellschaft, Politik und Wirtschaft konsequent fr diese

    Generation handeln und partnerschaftliche Vereinbarkeit mglich machen.

    MANUELA SCHWESIG

    Bundesministerin fr Familie, Senioren, Frauen und Jugend

  • 8 9

    Die Leistung der FrauenWas Frauen in dieser Gesellschaft leisten, wird weit unter Wert gehandelt. Die Erwerbsquote von Frauen

    ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen. Gleichzeitig liegt die Verantwortung fr den privaten

    Haushalt und die Betreuung und Erziehung der Kinder nach wie vor primr bei den Frauen selbst dann,

    wenn Frauen Vollzeit oder mit einem hohen Stundenkontingent berufsttig sind. Und wenn die Kinder

    aus dem Grbsten heraus sind, wird die Untersttzung der eigenen Eltern und teilweise auch der Schwieg-

    ereltern fr Frauen zunehmend zu einer Herausforderung eine Herausforderung, die durch die lngere

    Lebenserwartung und den Wunsch der lteren Generation, mglichst lange mit der Untersttzung Anderer

    autonom zu leben, kontinuierlich grer wird.

    Wie Frauen diese Herausforderungen empfinden und meistern, zeigt die vorliegende Untersuchung. Die

    Ergebnisse sind eine Besttigung der These, dass der Mensch an seinen Herausforderungen wchst. Die

    Bereitschaft, die eigene Familie zu strken und zu sttzen, und vor allem die Freude, mit der Frauen dies

    tun, sind auerordentlich eindrucksvoll. Die Pflege lterer Angehriger wird allerdings von der Mehrheit

    als Belastung empfunden, vor allem auch die Sorge, wie sich die Situation weiter entwickeln wird. Aber die

    meisten stellen sich dieser Herausforderung und sehen es als ihre Pflicht an, dies zu tun.

    Fr die alternde Gesellschaft ist die Rolle und Strke der Familien von ungeheurer Bedeutung. Umso

    mehr muss die Gesellschaft jedoch alles tun, um die Familien zu untersttzen und insbesondere dafr zu

    sorgen, dass Frauen zwischen den verschiedenen Herausforderungen nicht aufgerieben werden und auch

    nicht gezwungen sind, eigene Ambitionen weitgehend aufzugeben.

    PROF. DR. RENATE KCHER

    Geschftsfhrerin des Instituts fr Demoskopie Allensbach

  • 10 11

    Inhalt

    VORWORTE

    Sandra Immoor, Chefredakteurin BILD der FRAU ........................................................................................... 4

    Manuela Schwesig, Bundesministerin fr Familie, Senioren, Frauen und Jugend ......................................... 6

    Prof. Dr. Renate Kcher, Geschftsfhrerin des Instituts fr Demoskopie Allensbach ................................... 9

    VORBEMERKUNG ....................................................................................................................................... 12

    ERGEBNISSE

    Mtter untersttzen ihre Kinder gerne und intensiv .................................................................................... 19

    Wie stark belasten die einzelnen Untersttzungsleistungen? Eher wenig ................................................... 22

    Kinder zu haben bedeutet auch Einschrnkungen oftmals auch finanzieller Art ................................... 24

    Schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf fhrt zu Zeitmangel

    und schlechtem Gewissen bei berufsttigen Mttern .................................................................................. 28

    Licht am Ende des Tunnels: Nach der Pubertt wird alles leichter .............................................................. 33

    Breite Untersttzung auch fr die Elterngeneration

    Belastungen nehmen mit dem Alter zu ........................................................................................................ 35

    Frauen untersttzen die Elterngeneration strker und aktiver als Mnner

    und machen dabei grere Unterschiede zwischen Eltern und Schwiegereltern ....................................... 40

    Wenn die Eltern weiter weg wohnen: weniger Untersttzung, mehr schlechtes Gewissen ........................ 45

    Belastungen durch die Untersttzung von Eltern oder Schwiegereltern?

    Vor allem zeitlich, vor allem, wenn gepflegt wird .......................................................................................... 48

    Kein Licht am Ende des Tunnels, sondern wachsende Sorge

    ber die weitere Entwicklung ....................................................................................................................... 53

    Pflege ist fr viele ein Thema Kinder sehen sich zumeist moralisch

    in der Pflicht, die Pflege der Eltern zu bernehmen ..................................................................................... 58

    Frauen pflegen hufiger als Mnner und besser? .................................................................................... 63

    Groe psychische Belastungen durch die Pflege und die aufgewendete

    Zeit fehlt hufig an anderer Stelle ................................................................................................................ 69

    Pflege neben der Berufsttigkeit fhrt hufig zu Zeitproblemen

    vor allem der Staat wird in der Pflicht gesehen, hier fr eine bessere Vereinbarkeit zu sorgen .................. 73

    Viele Frauen haben Untersttzung bei der Pflege

    und kmmern sich trotzdem um den Groteil der Pflegearbeit .................................................................. 80

    Wunsch nach Abbau von Brokratie ............................................................................................................. 83

    Trotz der Pflege wird das Verhltnis zum Pflegebedrftigen vor allem positiv wahrgenommen

    durch die Pflege ndern sich die Einstellungen zum eigenen Alter ............................................................. 85

    Mit der drohenden Pflegebedrftigkeit eines nahen Angehrigen

    setzen sich viele nicht intensiv auseinander ................................................................................................ 87

    Frauen im Sandwich zwischen den Generationen:

    kaum sind die Kinder aus dem Haus, klopfen die Eltern an die Tr ............................................................. 92

    Besondere Belastungen fr Sandwich-Frauen, die sich auch um die Pflege kmmern

    trotzdem hohe Lebenszufriedenheit und positive Grundstimmung ........................................................... 97

    Wie Frauen mittleren Alters entspannen und den Stress vergessen ..........................................................104

    ANHANG

    Untersuchungsdaten ...................................................................................................................................106

    Funoten, Ansprechpartner ........................................................................................................................107

  • 12 13

    VorbemerkungZwischen dem 40. und dem 60. Lebensjahr kommen auf viele Menschen noch einmal groe familire

    Umbrche zu. Fr Eltern rund drei Viertel der 40- bis 59-Jhrigen kommt die Zeit, in der die Kinder

    flgge werden und das Haus verlassen. Wohnen bei rund zwei Drittel der 40- bis 44-Jhrigen noch Kinder

    zuhause, liegt der Anteil bei den 55- bis 59-Jhrigen bei nur noch 25 Prozent. Allerdings befinden sich die

    Kinder, selbst wenn sie ausgezogen sind, hufig noch in der Ausbildung oder im Studium. Bis etwa Mitte

    50 hat deshalb noch eine Mehrheit der Bevlkerung fr Kinder zu sorgen, die in diesem Sinn noch nicht

    wirklich auf eigenen Beinen stehen (Schaubild 1).

    Von solchen familiren Vernderungen sind Frauen dabei direkter betroffen als Mnner. Denn im

    Rahmen der familiren Arbeitsteilung schultern Frauen nach wie vor zumeist den greren Teil der

    Familienarbeit, und das heit neben dem Haushalt auch die Betreuung und Untersttzung der Kinder.

    Insgesamt leben von den 40- bis 59-jhrigen Frauen rund drei Viertel mit einem (Ehe-)Partner zusammen.

    In den Partnerschaften bernehmen Frauen sowohl nach eigener Einschtzung als auch nach Einschtzung

    der Mnner zu rund zwei Dritteln den Groteil, wenn nicht sogar die ganze Familienarbeit. Und selbst in

    Partnerschaften, in denen beide Partner Vollzeit berufsttig sind, ist in 52 Prozent der Flle vor allem die

    Frau fr Haushalt und Kinder zustndig. Nur 44 Prozent dieser Paare teilen die Arbeit zwischen den Part-

    nern etwa hlftig. Dass der Mann einen greren Teil der Familienarbeit bernimmt, kommt dagegen kaum

    vor (Schaubild 2).

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, DEUTSCHE 40 - 59 JHRIGQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, ALLENSBACHER MARKT- UND WERBETRGERANALYSE AWA 2014, IFD-UMFRAGE 6299

    ALTERSGRUPPEN

    Eigene Kinderim Haushalt

    Keine eigenen Kinder im Haushalt, aberin Ausbildung,Studium

    40 bis44 Jahre

    40 BIS 59-JHRIGEINSGESAMT

    50 bis54 Jahre

    45 bis49 Jahre

    55 bis59 Jahre

    Die Kinder werden flgge

    76 %

    Es habeneigene Kinder

    Es haben keineeigenen Kinder

    24

    65 %60

    5

    44

    13

    25

    8

    1

    S C H A U B I L D 1 S C H A U B I L D 2

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40 -59 JHRIGE MIT PARTNER/PARTNERINQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    X = WENIGER ALS 0,5 PROZENT

    40- BIS 59-JHRIGE, DIE MIT EINEM PARTNER/EINER PARTNERIN ZUSAMMENLEBEN

    Frauen Mnner Berufsttige Fraueninsgesamt Vollzeit berufsttig

    und Vollzeit berufsttiger Partner

    Teilzeit bzw. stundenweise

    berufsttig

    Die Familienarbeit bleibt meistens immer noch an den Frauen hngen

    selbst wenn sie berufsttig sind

    Die Familienarbeit bleibt meistens immer noch an den Frauen hngen

    selbst wenn sie berufsttig sind

    alles

    das meiste

    etwa die Hlfte

    den kleineren Teilkaum etwas, nichts

    Keine Angabe

    FRAGE: "Wenn Sie an die Familienarbeit denken, also an die tgliche Hausarbeit und gegebenenfalls die Erziehung der Kinder: Wie haben Sie sich die Familienarbeit mit Ihrem

    Partner/Ihrer Partnerin aufgeteilt? Wie viel machen Sie selbst bei der Familienarbeit?"

    8 %

    58

    29

    22

    1

    26

    26

    57

    36

    6

    55

    33

    32

    1

    4

    48

    44

    31

    x

    7

    63

    23

    12

    x

    VON DER FAMILIENARBEIT MACHEN SELBST

    Kinder im Haushalt 55 62 674353

  • 14 15

    Aber nicht nur, dass Frauen in aller Regel den greren Teil der Familienarbeit leisten: Sie sind auch

    diejenigen, die ihre berufliche Ttigkeit deutlich hufiger als Mnner an die (vermeintlichen) Erfordernisse

    des Familienlebens anpassen. Die groe Mehrheit der 40- bis 59-jhrigen Mtter, aber nur eine Minderheit

    der Vter haben beruflich etwas verndert, um sich auf die Kinder einzustellen. Die Vernderungen, die

    Vter fr die Familie bei ihrer Berufsarbeit vorgenommen haben, beschrnken sich dabei meist auf eine

    Verschiebung der Arbeitszeiten, wohingegen Mtter ihre Berufsttigkeit deutlich hufiger zeitweise oder

    ganz aufgegeben oder die Arbeitszeiten reduziert haben (Tabelle 1, links).

    Auf der anderen Seite kommen die Eltern und sofern vorhanden Schwiegereltern in ein Alter,

    in dem sie zunehmend auf Untersttzungsleistungen angewiesen sind. Bereits 40- bis 44-jhrige Frauen

    erbringen fr ihre Eltern oder Schwiegereltern im Durchschnitt 5,9 von insgesamt 17 in der Befragung

    vorgelegten mglichen Untersttzungsleistungen. 55- bis 59-jhrige Frauen im Durchschnitt sogar 8,4 Leis-

    tungen eine Zunahme des Spektrums der erbrachten Leistungen um 42 Prozent (Schaubild 3).

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE FRAUENQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Die Untersttzungsleistungen fr die Elterngeneration nehmen zu

    Die Untersttzungsleistungen fr die Elterngeneration nehmen zu

    Von 17 vorgelegten mglichen Untersttzungsleistungenerbringen fr die Eltern oder Schwiegereltern

    im Durchschnitt

    FRAUEN IM ALTER VON

    40 bis44 Jahre

    40- BIS 59-JHRIGEFRAUEN

    INSGESAMT 50 bis54 Jahre

    45 bis49 Jahre

    55 bis59 Jahre

    7,2

    5,9

    6,8

    7,98,4

    S C H A U B I L D 3

    BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

    40- BIS 59-JHRIGE ELTERN

    MTTER VTER % %

    Um sich beruflich auf die eigenen Kinder einzustellen, haben

    beruflich nichts verndert bzw. waren nicht berufsttig ..................................................... 17............................... 58

    darunter:beruflich nichts verndert ......................................... ...............................

    .................................

    .................................11 57

    waren nicht berufsttig ............................................. 6 2

    die Arbeitszeiten nicht reduziert, aber gendert........................34...............................28

    darunter: die Arbeitszeiten so gelegt, dass sie bessermit dem Familienleben vereinbar sind ........................ ...............................32 26die Brozeiten reduziert, arbeiten mehr oder ganz von zu Hause aus .............................................. 4 7

    die Arbeitszeiten reduziert ................................................. 39................................11

    die eigene Berufsttigkeit ganz oder teilweise aufgegeben........................................................ 63.................................

    .................................

    ..................................

    8

    darunter: die Berufsttigkeit fr eine Zeit unterbrochen,z.B. Elternzeit genommen........................................

    ...........................47 8

    die Berufsttigkeit ganz aufgegeben 20 1

    eine neue Stelle bzw. einen neuen Arbeitgeber gesucht

    ................................................................19................................. 8

    Anderes ................................................................................. 2................................. 1

    Keine Angabe .......................................................................... 2................................. 4

    176

    118

    QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD- UMFRAGE 6299

    T A B E L L E 1

    Mtter passen ihre Berufsttigkeit den Erfordernissen der Familie

    viel strker an als Vter

    Mtter passen ihre Berufsttigkeit den Erfordernissen der Familie

    viel strker an als VterFRAGE: "Es gibt ja verschiedene Mglichkeiten, sich beruflich auf Kinder

    einzustellen. Hier auf dieser Liste ist einmal einiges aufgeschrieben: Was davon haben auch Sie gemacht?" (Listenvorlage)

  • 16 17

    Vor diesem Hintergrund mchte die vorliegende Studie den Blick vor allem darauf lenken, welche Unter-

    sttzungsleistungen Frauen der mittleren Generation sowohl fr die nachwachsende Generation als auch

    fr die Elterngeneration erbringen, welchen Belastungen sie dadurch ausgesetzt sind und dass sie sich

    trotz dieser Belastungen ein positives Lebensgefhl bewahren: 83 Prozent der 40- bis 59-jhrigen Frauen

    haben ganz ausdrcklich Freude am Leben, rund drei Viertel haben hufigen Kontakt mit guten Freunden,

    rund zwei Drittel beschreiben sich als optimistisch. Gleichzeitig hat nur eine Minderheit der Frauen das

    Gefhl, im Leben etwas zu verpassen oder empfindet ihr Leben als zu wenig abwechslungsreich (Schaubild 4).

    Im Auftrag der Zeitschrift BILD der FRAU hat das INSTITUT FR DEMOSKOPIE ALLENSBACH fr diese

    Untersuchung zwischen dem 11. Oktober und dem 4. November 2014 einen reprsentativen Querschnitt

    von 689 Frauen im Alter von 40 bis 59 Jahren sowie von 371 altersgleichen Mnnern befragt. Um das fr

    die Studie wichtige Thema Pflege auf Basis ausreichend groer Fallzahlen behandeln zu knnen, sind im

    Rahmen der Stichprobe zudem gezielte Aufstockungen vorgenommen worden fr Personen, die ihre Eltern

    oder Schwiegereltern (auch) selbst pflegen. Innerhalb der Gesamtergebnisse wird die dadurch berpropor-

    tionale Bercksichtigung pflegender Personen durch eine Gewichtung ausgeglichen.

    Die wichtigsten Befunde der Studie sind im Folgenden zusammengefasst. Die genauen Untersuchungs-

    daten sind im Anhang des vorliegenden Berichts dokumentiert.

    ALLENSBACH AM BODENSEE INSTITUT FR DEMOSKOPIE ALLENSBACH

    im Mrz 2015

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE FRAUENQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Verbreitet positives Lebensgefhl von Frauen mittleren Alters

    Verbreitet positives Lebensgefhl von Frauen mittleren Alters

    Es haben Freude am Leben

    Es haben gute Freunde, zu denen sie fters Kontakt haben

    Es beschreiben sich als "optimistischen Menschen"

    Es haben fters das Gefhl, etwas im Leben zu verpassen

    Es finden ihr Leben zu wenig abwechslungsreich

    40- BIS 59-JHRIGEFRAUEN

    83 %

    76

    67

    20

    15

    S C H A U B I L D 4

  • 18 19

    Mtter untersttzen ihre Kinder gerne und intensiv

    Insgesamt ist das Verhltnis von Eltern zu ihren Kindern weniger durch Spannungen oder Belastungen

    geprgt sondern vielmehr durch Stolz und Freude der Eltern. 85 Prozent der 40- bis 59-jhrigen Eltern sind

    stolz auf ihre Kinder, 82 Prozent machen ihre Kinder viel Freude und 81 Prozent der Eltern dieser Alters-

    gruppe verstehen sich gut mit ihrem Nachwuchs. Gut zwei Dritteln macht es ausdrcklich Freude, sich um

    ihre Kinder zu kmmern, 59 Prozent der Eltern empfinden sie als ihr Ein und Alles. Auf der anderen Seite

    berichtet nicht einmal jeweils jeder Fnfte von hufigen Konflikten mit den Kindern, oder davon, dass die

    Kinder sie an die Grenzen der Belastbarkeit bringen. Nur rund jeder Sechste kommt wegen der Kinder an

    anderer Stelle hufiger in Zeitprobleme, und nur 12 Prozent der Eltern fhlen sich mit der Erziehung bzw.

    Untersttzung der Kinder fter berfordert (Schaubild 5, Seite 18).

    Kinder sind fr Eltern vor allem ein Grund zur FreudeKinder sind fr Eltern vor

    allem ein Grund zur Freude

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE ELTERNQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    MTTER

    85

    81

    80

    75

    68

    61

    22

    20

    19

    15

    15

    11

    Es sind stolz auf ihre Kinder

    Ihre Kinder bringen sie fters an dieGrenzen ihrer Belastbarkeit

    Es haben fter das Gefhl, dass sich in ihrem Leben alles nur um ihreKinder dreht

    Es macht ihnen Freude, sich um ihreKinder zu kmmern

    Ihre Kinder machen ihnen vielFreude

    Es verstehen sich mit ihren Kindernsehr gut

    Ihre Kinder sind ihr Ein und Alles

    Es kommt hufiger zu Konflikten, zuStreit mit ihren Kindern

    Durch ihre Kinder ist ihr Leben inter-essanter und abwechslungsreicher

    Die Sorgen, die sie sich um ihreKinder machen, belasten sie sehr

    Durch die Zeit, die sie fr ihre Kinderbrauchen, kommen sie bei anderem hufiger in Zeitprobleme

    Es fhlen sich mit der Erziehungbzw. Untersttzung ihrer Kinder fters berfordert

    40- BIS 59-JHRIGE ELTERN

    85 %

    82

    81

    73

    69

    59

    19

    19

    17

    16

    14

    12

    S C H A U B I L D 5

    S C H A U B I L D 6

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE MTTER, DEREN KINDER (NOCH) ZU HAUSE WOHNEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Mtter erbringen ein breites Spektrum an Untersttzungsleistungen: sowohl fr Kinder,

    die (noch) zu Hause wohnen

    Mtter erbringen ein breites Spektrum an Untersttzungsleistungen: sowohl fr Kinder,

    die (noch) zu Hause wohnen

    Ansprechpartner fr alltgliche Probleme sein

    Mit den Kindern etwas unternehmen

    Untersttzung bei wichtigen Entscheidungen

    40- BIS 59-JHRIGE MTTER, DERENKINDER (NOCH) ZU HAUSE WOHNEN

    93 %

    87

    85

    78

    75

    74

    72

    67

    67

    59

    35

    Fr die Kinder, die zu Hause wohnen, kochen, waschen, aufrumen

    Fahrdienste fr die Kinder, die Kinder irgendwo hinbringen oder abholenDie Kinder erziehen, ihnen sagen, was sie tun oder lassen sollenDie Kinder bei den Hausaufgaben, beim Lernen untersttzenDie Kinder frdern, indem man Hobbys oder Nachhilfe finanziertSich mit dem eigenen Kind beschftigen, z.B. mit ihm spielen oder vorlesenGeld fr die Kinder anlegen, z.B. einen Sparvertrag abschlieenFinanzielle Untersttzung bei greren Anschaffungen oder finanziellen Schwierigkeiten

  • 20 21

    Dass die Belastungen durch Kinder in der Wahrnehmung der Eltern nur eine nachrangige Bedeutung

    haben, hat seinen Grund aber nicht darin, dass Eltern, speziell Mtter, hier nur wenig Engagement zeigen

    und mglichen Aufgaben aus dem Weg gehen. Ganz im Gegenteil: Mtter untersttzen ihre Kinder auf zahl-

    reiche Art und Weise, und zwar sowohl Kinder, die noch bei ihnen zuhause wohnen, als auch Kinder, die

    schon ausgezogen sind, selbst dann, wenn sie sich nicht mehr in einer Ausbildung bzw. im Studium befin-

    den. 93 Prozent der 40- bis 59-jhrigen Mtter sind fr ihre Kinder, die noch zuhause wohnen, Ansprech-

    partner fr alltgliche Probleme, 87 Prozent unternehmen etwas mit ihnen, 85 Prozent verrichten fr ihre

    Kinder die tgliche Hausarbeit, und jeweils rund drei Viertel der Mtter untersttzen ihren Nachwuchs bei

    wichtigen Entscheidungen, spielen den Chauffeur, wenn es darum geht, sie irgendwo hinzubringen oder

    abzuholen, oder helfen beim Lernen oder bei den Hausaufgaben (Schaubild 6, Seite 19).

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE MTTER, DEREN KINDER (NICHT MEHR) ZU HAUSE WOHNEN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    als auch fr Kinder, die von zu Hause ausgezogen sind

    als auch fr Kinder, die von zu Hause ausgezogen sind

    40- bis 59-jhrige Mttermit Kindern, die von

    zu Hause ausgezogen sind

    Es wohnt kein Kind mehr zu Hause und kein Kind in

    Ausbildung oder Studium

    87

    71

    70

    65

    54

    40

    37

    17

    82

    61

    63

    65

    50

    23

    47

    19

    Ansprechpartner fr alltgliche Probleme sein

    Untersttzung bei wichtigen Entscheidungen

    Mit den Kindern etwas unternehmen

    Den erwachsenen Kindern beim Renovieren, bei Reparaturen im Haushalt oder beim Umzug helfen

    Finanzielle Untersttzung bei greren Anschaffungenoder finanziellen Schwierigkeiten

    Regelmige finanzielle Untersttzung erwachsenerKinder, die nicht mehr im Haushalt leben

    Hilfe im Haushalt der erwachsenen Kinder, z.B. Kochen, Putzen

    Betreuung der Enkelkinder

    S C H A U B I L D 7

    Aber auch fr Kinder, die nicht mehr zuhause wohnen, verstehen sich Mtter zu 87 Prozent als An-

    sprechpartner fr alltgliche Probleme, 71 Prozent untersttzen den flgge gewordenen Nachwuchs bei

    wichtigen Entscheidungen und rund zwei Drittel helfen beim Renovieren, Reparaturen oder beim Umzug

    (Schaubild 7, Seite 20).

    Die Untersttzungsleistungen, die Mtter und Vter fr ihre Kinder erbringen, unterscheiden sich

    entlang der gngigen Rollenverteilungen und Klischeevorstellungen: Mtter kmmern sich strker ums

    Zwischenmenschliche sowie um Aufgaben im Haushalt, Vter untersttzen eher ber Geld und helfen

    beim Renovieren oder Umziehen. Insbesondere verstehen sich Mtter sowohl fr Kinder, die noch zuhause

    wohnen, als auch fr Kinder, die schon ausgezogen sind, in hherem Anteil als Ansprechpartner fr alltgli-

    che Probleme als Vter. Diese wiederum untersttzen ihre Kinder hufiger finanziell bei greren Anschaf-

    fungen oder bei finanziellen Schwierigkeiten als Mtter (Schaubild 8).

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE ELTERNQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Untersttzung fr Kinder: Mtter kmmern sich strker ums Zwischenmenschliche,

    Vter geben Geld

    Untersttzung fr Kinder: Mtter kmmern sich strker ums Zwischenmenschliche,

    Vter geben Geld

    Kinder wohnen (auch) noch zu HauseDas machen Eltern fr ihre Kinderbzw. haben in letzter Zeit fr sie getan

    MTTER VTER

    93 %

    85

    35

    87

    70

    65

    54

    17

    80

    44

    43

    72

    56

    74

    69

    6

    Fr die Kinder, die zu Hause wohnen, kochen, waschen,aufrumen

    Ansprechpartner fr alltgliche Probleme sein

    Ansprechpartner fr alltgliche Probleme sein

    Hilfe im Haushalt der erwachsenen Kinder, z.B.Kochen, Putzen

    Mit den Kindern etwas unternehmen

    Den erwachsenen Kindern beim Renovieren, bei Reparaturen im Haushalt oder beim Umzug helfen

    Finanzielle Untersttzung bei greren Anschaffungenoder finanziellen Schwierigkeiten

    Finanzielle Untersttzung bei greren Anschaffungenoder finanziellen Schwierigkeiten

    Kinder sind (auch) schon ausgezogen

    S C H A U B I L D 8

  • 22 23

    Wie stark belasten die einzelnen Untersttzungsleistungen? Eher wenig!

    Die von den Mttern fr ihre Kinder erbrachten Leistungen werden meist nicht als Belastung erlebt. Im

    Durchschnitt untersttzen Mtter mittleren Alters ihre Kinder auf 7,7 von 15 in der Befragung vorgelegten

    Arten und Weisen. Als Belastung werden dagegen im Durchschnitt nur 1,2 dieser Untersttzungsleistungen

    empfunden. Rund die Hlfte der Mtter fhlt sich dabei durch keine der fr ihre Kinder erbrachten Unter-

    sttzungen belastet (Schaubild 9).

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE MTTER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Untersttzungsleistungen fr Kinder werden meist nicht

    als Belastung empfunden

    Untersttzungsleistungen fr Kinder werden meist nicht

    als Belastung empfunden

    40- BIS 59-JHRIGE MTTER

    Von 15 vorgelegtenUntersttzungsleistungen erbringen fr ihre Kinder

    Von den erbrachtenUntersttzungsleistungen empfinden als Belastung

    11 oder mehr

    9 oder 10

    Im Durchschnitt

    7 oder 8

    5 oder 6

    43 2

    1

    Keine

    7,7 1,2

    17 %

    29

    22

    5 %5

    10

    13

    18

    49

    14

    74

    3 2 2

    5 oder mehr43

    2

    1

    Keine

    S C H A U B I L D 9

    Die einzelnen fr die Kinder erbrachten Arten der Untersttzung werden auch jeweils nur von einer

    Minderheit derer, die die jeweilige Leistung erbringen, als belastend erlebt. Es zeigen sich hier aber zwischen

    den verschiedenen Leistungen deutliche Unterschiede. So werden mit Abstand am hufigsten finanzielle

    Untersttzungen fr die Kinder als Belastung erlebt, danach die fr die Kinder geleisteten Fahrdienste.

    Als fr Mtter kaum belastend zeigt sich dagegen, sich mit dem Kind zu beschftigen, z.B. spielen oder vor-

    lesen, zusammen etwas zu unternehmen, alltgliche Probleme zu besprechen oder bei wichtigen Entschei-

    dungen zu untersttzen, und bemerkenswerterweise auch die Erziehung der Kinder (Schaubild 10).

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE MTTERQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    S C H A U B I L D 1 0

    Finanzielle Untersttzung sowie Fahrdienste werden von den Betroffenen am ehesten

    als Belastung empfunden

    Finanzielle Untersttzung sowie Fahrdienste werden von den Betroffenen am ehesten

    als Belastung empfunden

    VON DENJENIGEN 40- BIS 59-JHRIGEN MTTERN, DIE IHRE KINDER AUF DIESE WEISE UNTERSTTZEN, EMPFINDEN DAS ALS BELASTUNG

    42

    38

    31

    25

    22

    21

    18

    16

    15

    15

    13

    8

    6

    5

    2

    %Finanzielle Untersttzung erwachsener Kinder, die nicht mehr im Haushalt leben

    Finanzielle Untersttzung bei greren Anschaffungen oder finanziellen Problemen

    Fahrdienste fr die Kinder, die Kinder irgendwo hinbringen oder abholen

    Fr Kinder, die zu Hause wohnen, kochen, waschen, aufrumen

    Die Kinder frdern, indem man Hobbys oder Nachhilfe finanziert

    Hilfe im Haushalt der erwachsenen Kinder, z.B. Kochen, Putzen

    Die Kinder bei den Hausaufgaben, beim Lernen untersttzen

    Geld fr die Kinder anlegen, z.B. einen Sparvertrag abschlieen

    Betreuung der Enkelkinder

    Die Kinder erziehen, ihnen sagen, was sie tun oder lassen sollen

    Untersttzung bei wichtigen Entscheidungen

    Ansprechpartner fr alltgliche Probleme sein

    Mit den Kindern etwas unternehmen

    Sich mit dem eigenen Kind beschftigen, z.B. mit ihm spielen oder vorlesen

    Den erwachsenen Kindern beim Renovieren, bei Reparaturen im Haushalt oder beim Umzug helfen

  • 24 25

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE MTTER QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Neben finanziellen Belastungen schlagen noch am ehesten Konflikte

    mit dem Partner zu Buche

    Neben finanziellen Belastungen schlagen noch am ehesten Konflikte

    mit dem Partner zu Buche

    S C H A U B I L D 1 1

    AUSSAGEN VON 40- BIS 59-JHRIGEN MTTERN

    28 %

    26

    20

    20

    19

    15

    11

    11

    Wegen der Ausgaben fr unsere Kinder mssen wir uns an anderen Stellen finanziell einschrnken

    Wegen der Kinder habe ich mit meinem Partner immer mal wieder Streit

    Meine Kinder bringen mich fters an die Grenzen meinerBelastbarkeit

    Die Sorgen, die ich mir um meine Kinder mache, belasten mich sehr

    Durch die Zeit, die ich fr meine Kinder brauche, komme ich bei anderem hufiger in Zeitprobleme

    Ich fhle mich durch meine Kinder hufiger eingeschrnkt, weilich meinen Alltag oder meine Freizeit nicht frei gestalten kann

    Ich fhle mich mit der Erziehung bzw. Untersttzung meiner Kinder fters berfordert

    Ich habe fters ein schlechtes Gewissen, weil ich das Gefhlhabe, dass ich mich eigentlich noch mehr um meineKinder kmmern msste

    Kinder zu haben bedeutet auch Ein- schrnkungen oftmals finanzieller Art

    Auch auf die Frage, auf welche Art und Weise sie sich durch die Untersttzung ihrer Kinder insgesamt

    belastet fhlen, gibt jeweils nur eine Minderheit Entsprechendes zu Protokoll. Dass dies im Vergleich zu

    den positiven Erfahrungen und Gefhlen den Kindern gegenber deutlich in den Hintergrund tritt, wurde

    weiter oben ja schon ausgefhrt.1 Am ehesten noch berichten Mtter von finanziellen Einschrnkungen

    wegen der Kinder (28 Prozent). Auch mit Blick auf die konkreten Untersttzungsleistungen werden finan-

    zielle Hilfen fr Kinder ja am hufigsten als belastend erlebt.2 Daneben geben Mtter fast genauso hufig zu

    Protokoll, dass sie wegen der Kinder immer mal wieder Streit mit dem Partner haben. Und immerhin jede

    fnfte 40- bis 59-jhrige Mutter hat fters ein schlechtes Gewissen, weil sie das Gefhl hat, sich eigentlich

    noch mehr um die Kinder kmmern zu mssen (Schaubild 11).

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE MTTERQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Die finanziellen Belastungen wachsen mit der Zahl der Kinder deutlich

    Die finanziellen Belastungen wachsen mit der Zahl der Kinder deutlich

    Wegen der Ausgaben fr ihre Kinder mssen sich finanziell einschrnken

    S C H A U B I L D 1 2

    40- BIS 59-JHRIGE MTTER

    insgesamt mit zweiKindern

    mit einemKind

    mit dreiund mehrKindern

    28 %

    1928

    44

    Die finanzielle Belastung durch Kinder, der insgesamt grte Sorgenposten von Eltern in diesem

    Zusammenhang, wchst mit der Zahl der Kinder deutlich an. Whrend Mtter von einem Kind nur zu 19

    Prozent zu Protokoll geben, dass sie sich wegen der Ausgaben fr den Nachwuchs an anderer Stelle ein-

    schrnken mssen, sind es bei drei oder mehr Kindern mit 44 Prozent fast die Hlfte (Schaubild 12).

  • 26 27

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE MTTERQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Die zeitlichen und psychischen Belastungen hngen vor allem von der Zahl der Kinder im Haushalt ab

    Die zeitlichen und psychischen Belastungen hngen vor allem von der Zahl der Kinder im Haushalt ab

    S C H A U B I L D 1 3

    40- BIS 59-JHRIGE MTTER

    insgesamt mit einemKind imHaushalt

    kein Kindmehr imHaushalt

    mit zweiund mehr

    Kindern imHaushalt

    %

    15

    2020

    4

    13

    35

    19

    911

    24

    3031

    Meine Kinder bringen mich fters an die Grenzen meiner Belastbarkeit

    Ich habe fters ein schlechtes Gewissen, weil ich das Gefhl habe, dass ich mich eigentlich noch mehr um meine Kinder kmmern msste

    Durch die Zeit, die ich fr meine Kinder brauche, komme ich bei Anderem hufiger in Zeitprobleme

    Die zeitlichen und psychischen Belastungen von Mttern hngen dagegen nicht so sehr von der Zahl

    der Kinder insgesamt ab, sondern vielmehr von der Zahl der Kinder im Haushalt. Wenn kein Kind mehr im

    Haushalt lebt, sind von diesen Belastungen durch die Kinder nur kleine Minderheiten der Mtter betrof-

    fen. So bekommen nur 13 Prozent der Mtter mit einem Kind im Haushalt wegen der Kinder hufiger an

    anderer Stelle Zeitprobleme, dagegen 31 Prozent der Mtter mit zwei oder mehr Kindern im Haushalt. hn-

    liches gilt fr die Hufigkeit, mit der Mtter ein schlechtes Gewissen haben: Whrend 19 Prozent der Mtter

    mit einem Kind im Haushalt fters unter einem schlechten Gewissen dem Kind gegenber leiden, weil sie

    das Gefhl haben, sich eigentlich mehr um den Nachwuchs kmmern zu mssen, sind es 35 Prozent der

    Mtter, die zwei oder mehr Kinder haben. Mtter mit zwei oder mehr Kindern im Haushalt werden durch

    ihre Kinder hufiger als andere Mtter an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gebracht (Schaubild 13).

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE MTTER MIT KINDERN IM HAUSHALTQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Kinder in der Pubertt - Belastungen fr die Mtter

    Kinder in der Pubertt - Belastungen fr die Mtter

    S C H A U B I L D 1 4

    40- BIS 59-JHRIGE MTTER MIT KINDERN IM HAUSHALT

    insgesamt mit Kindern im Alter von

    unter10

    Jahren

    10 bis 13Jahren

    14 bis 15Jahren

    16 bis 17Jahren

    aus-schlielich18 Jahreund lter

    %

    27

    22 21

    28 3025

    25

    34

    40

    45

    34

    18

    31

    24

    12

    2022

    27Meine Kinder bringen mich fters an die Grenzen meiner Belastbarkeit

    Die Sorgen, die ich mir ummeine Kinder mache,belasten mich sehr

    Ich habe fters ein schlechtes Gewissen, weil ich das Gefhl habe, dass ich mich eigentlich noch mehr um meine Kinder kmmern msste

    Fr eine Reihe von Belastungen zeigt sich eine deutliche Abhngigkeit vom Alter der Kinder. Insbesonde-

    re ergibt sich fr Mtter eine berdurchschnittlich hohe Belastung, wenn ihre Kinder 14 oder 15 Jahre alt

    sind, d.h. in der Pubertt sind. Mtter machen sich dann hufiger Sorgen und sie finden sich hufiger an

    die Grenzen ihrer Belastbarkeit gebracht. Aber auch das schlechte Gewissen dem Kind gegenber, sich

    eigentlich noch mehr kmmern zu mssen, ist bei Mttern mit Kindern in diesem Alter so verbreitet wie

    zu keinem anderen Zeitpunkt (Schaubild 14).

  • 28 29

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE MTTER MIT KINDERN IM HAUSHALTQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Teilzeitberufsttigkeit von Mttern: Kompromiss zwischen schlechtem Gewissen

    und finanziellen Einschrnkungen?

    Teilzeitberufsttigkeit von Mttern: Kompromiss zwischen schlechtem Gewissen

    und finanziellen Einschrnkungen?

    S C H A U B I L D 1 5

    40- BIS 59-JHRIGE MTTER MIT KINDERN IM HAUSHALT

    insgesamt Teilzeit bzw.stunden-

    weise berufs-ttig

    Vollzeitberufsttig

    nichtberufsttig

    %

    3835 35

    47

    27

    37

    23 22

    Wegen der Ausgaben frunsere Kinder mssen wiruns an anderen Stellenfinanziell einschrnken

    Ich habe fters ein schlechtes Gewissen, weil ich das Gefhl habe, dass ich mich eigentlich noch mehr um meine Kinder kmmern msste

    Schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf fhrt zu Zeitmangel und schlechtem Gewissen bei berufsttigen Mttern

    Wie sehr Mtter ein schlechtes Gewissen ihren Kindern gegenber empfinden, hngt aber auch vom

    Umfang ihrer Berufsttigkeit ab. Vollzeit berufsttige Mtter berichten deutlich hufiger ber solche Seelen-

    nte als in Teilzeit oder nicht berufsttige Mtter. Auf der anderen Seite sind die Klagen ber finanzielle

    Einschrnkungen unter nichtberufsttigen Mttern besonders verbreitet (Schaubild 15). Insofern erscheint

    die Teilzeitberufsttigkeit vieler Mtter unter diesen Gesichtspunkten als Kompromiss zwischen finanziellen

    Notwendigkeiten und schlechtem Gewissen den Kindern gegenber.

    S C H A U B I L D 1 6

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, BEVLKERUNG VON 40 BIS 59 JAHREN QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Mtter mit Kindern im Haushalt: Wenn berufsttig, dann in der Regel in Teilzeit

    im Gegensatz zu den Vtern

    Mtter mit Kindern im Haushalt: Wenn berufsttig, dann in der Regel in Teilzeit

    im Gegensatz zu den Vtern

    40- BIS 59-JHRIGE FRAUEN

    ES SIND

    Vollzeit berufsttig

    Teilzeit bzw. stunden-weise berufsttig

    nicht berufsttig

    insge-samt

    MtterKinder-lose

    insgesamt mit Kindim Haus-

    halt

    ohne Kindim Haus-

    halt

    40- BIS 59-JHRIGE MNNER

    insge-samt

    Vter

    insgesamt mit Kindim Haus-

    halt

    44 %

    36

    20

    76

    11

    13

    38

    41

    21

    30

    48

    22

    49

    31

    20

    81

    7

    12

    87

    58

    89

    56

    "Der Beruf bedeutet mir sehr viel" 48 55 47 49 45 52 53 58

    Und die Teilzeitberufsttigkeit von Mttern ist zumindest fr die Zeit, in der die Kinder noch zuhause

    wohnen nach wie vor das in Deutschland verbreitetste Modell partnerschaftlicher Arbeitsteilung. Rund

    die Hlfte der 40- bis 59-jhrigen Mtter mit Kindern im Haushalt arbeitet in Teilzeit bzw. stundenweise,

    30 Prozent sind Vollzeit berufsttig und 22 Prozent nicht berufsttig. Kinderlose Frauen dieser Altersgruppe

    sind dagegen zu 76 Prozent Vollzeit berufsttig, und damit in fast ebenso groem Anteil wie Mnner dieser

    Altersgruppe. Vter, deren Kinder (auch) noch zuhause wohnen, gehen dagegen zu 89 Prozent beruflich

    einer Vollzeitbeschftigung nach. Dass Mtter ihre Arbeitszeiten viel eher als Vter den (vermeintlichen)

    Notwendigkeiten des Familienlebens anpassen, wurde ja bereits in der Vorbemerkung des Berichts darge-

    legt.3 Bemerkenswerterweise ist die Bedeutung, die Frauen ihrem Beruf beimessen, dabei nur aber wenig

    geringer als bei Mnnern: 47 Prozent der Mtter bedeutet ihr Beruf nach eigener Aussage sehr viel. Von den

    Mnnern geben dies 53 Prozent zu Protokoll (Schaubild 16).

  • 30 31

    S C H A U B I L D 1 7

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, ELTERN VON 40 BIS 59 JAHRENQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Vter stellen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf kein

    besseres Zeugnis aus als Mtter

    Vter stellen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf kein

    besseres Zeugnis aus als Mtter

    40- BIS 59-JHRIGE

    Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren, fllt persnlich

    sehr leicht

    sehr schwer

    eher leicht

    eher schwer

    Mtter Vter

    40- BIS 59-JHRIGEMIT KIND IM HAUSHALT

    Mtter Vter

    13

    56

    22

    2

    13

    50

    29

    1

    8 9

    56

    27

    2

    54

    32

    1

    NICHT DARGESTELLT = UNENTSCHIEDEN, KEINE ANGABE

    Dass ein Groteil der 40- bis 59-jhrigen Mtter es (eher) leicht finden, Familie und Beruf zu vereinbaren,

    drfte vor diesem Hintergrund auch damit zusammenhngen, dass viele Mtter diese gute Vereinbarkeit

    durch ihre Flexibilitt bei der Anpassung ihrer Berufsttigkeit an die Familienerfordernisse erst herstellen.

    Fr Vter ist das Problem dagegen eher gering, weil die Frauen zumeist den Groteil der Familienarbeit

    schultern.4 Dennoch stellen Vter der Vereinbarkeit von Familie und Beruf insgesamt eher ein schlechteres

    Zeugnis aus als Mtter (Schaubild 17).

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40 BIS 59-JHRIGE BERUFSTTIGE MTTERQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Folgen der schlechten Vereinbarkeit von Familieund Beruf: Zeitnot und schlechtes Gewissen

    Folgen der schlechten Vereinbarkeit von Familieund Beruf: Zeitnot und schlechtes Gewissen

    S C H A U B I L D 1 8

    40- BIS 59-JHRIGEBERUFSTTIGE MTTER

    Es haben hufig dasGefhl, zu wenig Zeit

    zu haben

    Es haben fters einschlechtes Gewissen,

    weil sie das Gefhl haben,dass sie sich eigentlich

    noch mehr um ihre Kinderkmmern mssten

    denen es(sehr/eher)leicht fllt,Familie und

    Beruf zuvereinbaren

    denen das(sehr/eher)

    schwerfllt

    40- BIS 59-JHRIGEBERUFSTTIGE MTTER

    denen es(sehr/eher)leicht fllt,Familie und

    Beruf zuvereinbaren

    denen das(sehr/eher)

    schwerfllt

    36 % 37

    16

    74

    Die Folgen einer schlechten Vereinbarkeit von Familie und Beruf zeigen sich fr berufsttige Mtter vor

    allem in verbreitetem Zeitmangel: Rund drei Viertel dieser Mtter haben hufig das Gefhl, zu wenig Zeit zu

    haben. Berufsttige Mtter, die von einer guten Vereinbarkeit von Familie und Beruf berichten, empfinden

    das dagegen nur zu 36 Prozent in dieser Weise. Daneben fhrt eine schlechte Vereinbarkeit von Familie

    und Beruf bei berufsttigen Mttern auch berdurchschnittlich hufig zu einem schlechten Gewissen den

    Kindern gegenber (Schaubild 18).

  • 32 33

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE BERUFSTTIGE MTTERQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf fr Mtter: Anzahl und Entwicklungsphase

    der Kinder entscheidend

    Schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf fr Mtter: Anzahl und Entwicklungsphase

    der Kinder entscheidend

    S C H A U B I L D 1 9

    40- bis 59-jhrige berufsttige Mtter,die Familie und Beruf miteinander

    vereinbaren knnen BERUFSTTIGKEIT

    Vollzeit Teilzeit/stundenweise

    fllt sehr leicht/eher leicht

    fllt sehr schwer/eher schwer

    fllt sehr leicht/eher leicht

    fllt sehr schwer/eher schwer

    fllt sehr leicht/eher leicht

    fllt sehr schwer/eher schwer

    KINDER IM HAUSHALT

    keine ein Kind zwei oder mehr

    ALTER DES JNGSTEN KINDES

    unter10

    Jahre

    10 bis13

    Jahre

    14 bis17

    Jahre18 Jahre und lter

    45 %

    49

    46

    29

    6 13

    19 13

    55

    28

    30 41

    26

    20 61

    29 39

    51

    Eine schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf hngt dabei weniger mit dem Umfang der Berufs-

    ttigkeit zusammen, sondern vielmehr mit der Anzahl der Kinder im Haushalt sowie deren Alter: Berufs-

    ttige Mtter, die von einer schlechten Vereinbarkeit von Familie und Beruf berichten, haben deutlich hu-

    figer zwei oder mehr Kinder im Haushalt, und deutlich hufiger kleine Kinder unter 10 Jahren oder jugend-

    liche Kinder von 14 bis 17 Jahren als diejenigen berufsttigen Mtter, fr die sich Beruf und Familie gut

    miteinander vereinbaren lassen (Schaubild 19).

    S C H A U B I L D 2 0

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE MTTERQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Belastungen durch Kinder: Licht am Ende des TunnelsBelastungen durch Kinder: Licht am Ende des Tunnels

    FRAGE: "Gehen Sie davon aus, dass die Belastungen, die im Zusammenhang mit Ihren Kindern auf Sie als Eltern zukommen, in den nchsten Jahren eher zunehmen, oder eher

    abnehmen, oder wird sich da nicht viel ndern?"

    Mtterinsgesamt

    ALTER DES JNGSTEN KINDES

    unter10 Jahre

    10 bis 13Jahre

    14 bis 15Jahre

    16 bis 17Jahre

    18 Jahreund lter

    Es gehen davon aus, dass die Belastungen durch die Kinder in den nchsten Jahren

    eherzunehmen

    sich nichtviel ndern

    Wird sich nicht viel ndern

    eherabnehmen

    Keine Angabe

    44 37 45 26 42

    17 %

    35

    7

    41

    41

    %

    37

    23

    17

    712

    2025

    55 41

    Licht am Ende des Tunnels: Nach der Pubertt wird alles leichter

    Insgesamt darf aber ber die detaillierte Analyse der Belastungen von Mttern durch Kinder nicht ver-

    gessen werden, dass Kinder nicht in erster Linie als Belastung, sondern als Bereicherung und Grund zur

    Freude wahrgenommen werden. Fr 80 Prozent der Mtter sind ihre Kinder eine Quelle des Glcks.

    Zusammen mit dem krperlichen Wohlbefinden (82 Prozent) und einer glcklichen Partnerschaft (84 Pro-

    zent) sind Kinder damit mit die von Mttern am hufigsten genannte Glcksquelle, deutlich hufiger etwa

    als Freizeit, Hobbys oder Konsum.5

    Und ein weiterer ganz wichtiger psychologischer Faktor tritt hinzu. Bei den durch die eigenen Kinder

    verursachten Belastungen ist langfristig Besserung in Sicht: Gehen Mtter, deren jngstes Kind jnger als

  • 34 35

    10 Jahre ist, noch zu 41 Prozent davon aus, dass die Belastungen im Zusammenhang mit ihren Kindern in

    den nchsten Jahren eher zunehmen werden, und nur 12 Prozent von eher abnehmenden Belastungen,

    kehren sich diese Erwartungen um, sobald das jngste Kind das Jugendalter erreicht hat. Mtter, deren

    jngstes Kind 16 oder 17 Jahre als ist, gehen mehrheitlich davon aus, dass die Belastungen in den nchsten

    Jahren abnehmen werden (Schaubild 20, Seite 33). Dass viele Belastungen am hufigsten von Mttern zu

    Protokoll gegeben werden, die Kinder im Alter von 14 oder 15 Jahre haben, deckt sich mit diesem Befund.6

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE FRAUEN, BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL ODER SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBT QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Die Eltern werden in aller Regel gern untersttzt

    Die Eltern werden in aller Regel gern untersttzt

    S C H A U B I L D 2 1

    Ich untersttze und helfe meinen Eltern gerne und nicht,weil ich mich dazu verpflichtet fhle

    Fr mich ist es wichtig, dass ich durch meine Untersttzung etwas zurckgeben kann

    Es macht mir Freude, mich um meine Eltern bzw.Schwiegereltern zu kmmern

    Ich untersttze und helfe meinen Schwiegereltern gerneund nicht, weil ich mich dazu verpflichtet fhleIch habe fters ein schlechtes Gewissen, weil ich das Gefhl habe, dass ich mich eigentlich noch mehr um meine Eltern oder Schwiegereltern kmmern mssteEigentlich untersttzen meine Eltern bzw. Schwiegereltern mich viel strker als ich sie

    Ich wrde meine Eltern bzw. Schwiegereltern gerne mehruntersttzen, bin dazu aber nicht in der Lage

    Es kommt hufiger zu Konflikten, zu Streit mit den Eltern oder Schwiegereltern

    Die Eltern bzw. Schwiegereltern sehen es als selbstverstndlich an, dass ich sie untersttze, zeigen keine Dankbarkeit

    40- BIS 59-JHRIGE FRAUEN, BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL ODER SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBT

    67 %

    58

    38

    34

    29

    20

    19

    15

    9

    Breite Untersttzung auch fr die Elterngeneration Belastungen nehmen mit dem Alter zu

    Auch die Untersttzung fr die Elterngeneration leisten Frauen mittleren Alters in der Regel gerne.

    Rund zwei Drittel geben zu Protokoll, ihre Eltern aus eigenem Antrieb und nicht etwa aus Pflichtgefhl

    zu untersttzen, 58 Prozent ist es wichtig, durch die Hilfe fr die Eltern etwas zurckgeben zu knnen.

    Allerdings ist im Vergleich zur Untersttzung der eigenen Kinder die Begeisterung bei der Hilfe fr die Eltern

    oder Schwiegereltern etwas gedmpfter. Whrend es gut zwei Dritteln der Mtter nach eigenem Bekunden

    Freude macht, sich um ihre Kinder zu kmmern7, uern sich nur 38 Prozent der 40- bis 59-jhrigen Frauen,

    bei denen mindestens ein Elternteil oder Schwiegerelternteil noch lebt, analog mit Blick auf die Eltern-

  • 36 37

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, FRAUEN IM ALTER VON 40 BIS 59 JAHREN, BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL NOCH LEBTQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Strkerer familirer Zusammenhalt, wenn Kinder da sind

    Strkerer familirer Zusammenhalt, wenn Kinder da sind

    S C H A U B I L D 2 2

    NICHT DARGESTELLT = UNENTSCHIEDEN, KEINE ANGABE

    40- bis 59-jhrige Frauen, bei denen mindestens ein Elternteil noch lebt

    Der Zusammenhaltim engen Familien-

    kreis ist

    sehr stark

    sehr gering

    stark

    eher gering

    ins-gesamt

    ohneKinder

    mit Kindern

    ins-gesamt

    wohnen(z.T.) nochzu Hause

    alle Kinderausgezogen

    und auch nichtmehr in Aus-

    bildungoder Studium

    41

    45

    11

    2

    26

    41

    27

    5

    44

    46

    8

    1

    50 33

    42

    61

    54

    10

    1

    generation. Dementsprechend ist auch ein schlechtes Gewissen wegen einer zu geringen Untersttzung im

    Hinblick auf die Eltern mit 29 Prozent etwas verbreiteter als im Hinblick auf die Kinder (20 Prozent)8. Aus-

    drcklich von hufigen Konflikten oder einer als zu gering empfundenen Dankbarkeit der Eltern berichtet

    aber auch nur ein kleiner Teil der Frauen (Schaubild 21, Seite 35).

    Insgesamt tragen Kinder offenbar zur Strkung des familiren Zusammenhalts bei. Der Zusammenhalt

    im engeren Familienkreis wird von Mttern in hherem Anteil als stark empfunden als von kinderlosen

    Frauen mittleren Alters: 67 Prozent der 40- bis 59-jhrigen kinderlosen Frauen empfinden den Zusam-

    menhalt im engeren Familienkreis als stark oder sehr stark, altersgleiche Mtter dagegen zu 90 Prozent.

    Und selbst Mtter, deren Kinder schon aus dem Haus sind und auch nicht mehr in der Ausbildung ste-

    hen, berichten zu 87 Prozent von einem mindestens starken Zusammenhalt im engeren Familienkreis

    (Schaubild 22).

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 49-JHRIGE FRAUEN, BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL ODER SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBTQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Fast alle Frauen mittleren Alters untersttzen ihreEltern bzw. Schwiegereltern in irgendeiner Form

    Fast alle Frauen mittleren Alters untersttzen ihreEltern bzw. Schwiegereltern in irgendeiner Form

    S C H A U B I L D 2 3

    Es untersttzen ihre Eltern oderSchwiegereltern auf mindestenseine von 17 vorgelegten Weisen

    Es untersttzen die Eltern und Schwiegereltern

    auf keine der vorgelegten Weisen bzw. haben

    keinen Kontakt bzw. machen dazu keine Angabe

    95 %

    5

    Dennoch untersttzen praktisch alle Frauen mittleren Alters ihre Eltern und/oder Schwiegereltern auf

    die eine oder andere Art und Weise. 95 Prozent erbringen fr ihre Eltern mindestens eine von 17 in der

    Befragung vorgelegten Untersttzungsleistungen bzw. haben sie in letzter Zeit erbracht (Schaubild 23).

    Dabei geht es am hufigsten um Gesellschaft und Kommunikation: Jeweils rund drei Viertel der Frauen

    mittleren Alters besuchen ihre Eltern und/oder Schwiegereltern regelmig oder rufen regelmig an. Je-

    weils rund zwei Drittel stehen als Ansprechpartner fr Probleme zur Verfgung oder unternehmen mit den

    Eltern/Schwiegereltern etwas gemeinsam. 60 Prozent untersttzen die Elterngeneration bei wichtigen Prob-

    lemen. Immerhin jeweils 45 Prozent bernehmen Fahrdienste fr die Eltern, helfen bei Angelegenheiten

    mit Behrden, Banken oder dem Vermieter, oder bernehmen Einkufe.

  • 38 39

    Das tun fr ihre Eltern/Schwiegereltern

    Regelmige Besuche

    Regelmige Anrufe

    Ansprechpartner fr Probleme sein

    Zusammen etwas unternehmen

    Untersttzung bei wichtigen Problemen

    Fahrdienste bernehmen

    Einkufe bernehmen

    Hilfe im Umgang mit technischen Gerten

    Mitarbeit im Haushalt/Garten

    Pflege der Eltern/Schwiegereltern

    Regelmige finanzielle Untersttzung

    75 %

    74

    68

    65

    60

    45

    45

    45

    42

    42

    40

    38

    35

    19

    14

    6

    4

    Hilfe bei Angelegenheiten mit Behrden, Banken,dem Vermieter

    Beim Renovieren oder bei Heimwerkerttigkeitenhelfen

    Begleitung bei Einkufen, Erledigungen, z.B.beim Kauf von Kleidung

    Sich um rtzliche Angelegenheiten kmmern, z.B. Gesprche mit dem Arzt

    Die Eltern/Schwiegereltern bei sich aufnehmen,z.B. wenn es ihnen nicht gut geht

    Finanzielle Untersttzung bei greren Anschaf-fungen oder finanziellen Schwierigkeiten

    40- BIS 59-JHRIGE FRAUEN

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE FRAUEN, BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL ODER SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBTQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    S C H A U B I L D 2 4

    Die verbreitetsten Untersttzungsleistungenfr Eltern bzw. Schwiegereltern:

    Gesellschaft und Kommunikation

    Die verbreitetsten Untersttzungsleistungenfr Eltern bzw. Schwiegereltern:

    Gesellschaft und KommunikationFRAGE: "Hier auf diesen Karten steht einiges, was man fr seine Eltern oder

    Schwiegereltern manchmal tun kann. Ist hier etwas dabei, was auch Sie persnlich frIhre Eltern oder Schwiegereltern tun oder in letzter Zeit getan haben?"

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE FRAUEN BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL ODER SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBTQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Viele Untersttzungsleistungen fr die Eltern nehmen mit der Zeit zuViele Untersttzungsleistungen fr die Eltern nehmen mit der Zeit zu

    S C H A U B I L D 2 5

    40- BIS 59-JHRIGE FRAUEN, BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEILODER SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBT

    ins-gesamt

    im Alter von

    40 bis 44Jahre

    45 bis 49Jahre

    50 bis 54Jahre

    55 bis 59Jahre

    %

    60

    47

    5866

    72

    31

    43

    53

    63

    58

    45 45

    42

    51

    60

    29

    914

    31

    43

    1822

    19

    35

    33

    Untersttzung bei wichtigenProblemen

    Fahrdienste bernehmen

    Pflege der Eltern/Schwiegereltern

    Sich um rtzliche Angelegenheiten kmmern,z.B. Gesprche mit dem Arzt

    Es tun fr ihre Eltern/ Schwiegereltern bzw. habenin letzter Zeit getan

    Hilfe bei Angelegenheiten mit Behrden, Banken, dem Vermieter

    Und rund jede siebte Frau zwischen 40 und 59 Jahren nimmt schon mal die Eltern oder Schwiegereltern

    bei sich auf, wenn es ihnen schlecht geht, und 19 Prozent haben schon die Pflege eines Eltern- oder Schwieg-

    erelternteils bernommen, sei es temporr bei akuten Erkrankungen oder dauerhaft bei Pflegebedrftigkeit.

    Finanzielle Hilfe muss der Elterngeneration dagegen nur selten geleistet werden (Schaubild 24, Seite 38).

    Mit zunehmendem eigenem Alter, und damit mit zunehmendem Alter der Eltern bzw. Schwiegereltern,

    nehmen die von Frauen erbrachten Untersttzungsleistungen fr die Elterngeneration zu. Insbesondere die

    generelle Untersttzung bei wichtigen Problemen, aber auch im Besonderen die Hilfe bei Angelegenheiten

    mit Behrden, Banken etc., die bernahme von Fahrdiensten, sich um die rztlichen Angelegenheiten

    der Eltern/Schwiegereltern mit zu kmmern oder die Eltern/Schwiegereltern zu pflegen, sind Dienste, die

    Frauen mit Ende 50 deutlich hufiger fr ihre Eltern/Schwiegereltern bernehmen als noch mit Anfang 40

    (Schaubild 25).

  • 40 41

    Frauen

    40- BIS 59-JHRIGE

    Mnner

    74 %

    68

    65

    38

    35

    62

    56

    50

    18

    25

    Regelmige Anrufe

    Das tun fr ihre Eltern/Schwiegereltern - AUSZUG -

    Ansprechpartner bei Problemen sein

    Etwas zusammen unternehmen

    Begleitung bei Einkufen, Erledigungen

    Sich um rztliche Anglegenheiten kmmern

    42

    40

    59

    55Beim Renovieren oder bei Heimwerkerttigkeiten helfen

    Hilfe im Umgang mit technischen Gerten

    Von 17 vorgelegten Untersttzungsleistungen im Durchschnitt 7,2 6,6

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE, BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL ODER SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBTQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Unterschiedliche Schwerpunkte von Mnnern und Frauen bei der Untersttzung der Eltern bzw. Schwiegereltern

    Unterschiedliche Schwerpunkte von Mnnern und Frauen bei der Untersttzung der Eltern bzw. Schwiegereltern

    S C H A U B I L D 2 6

    Frauen untersttzen die Elterngene- ration strker und aktiver als Mnner und machen grere Unterschiede zwischen Eltern und Schwiegereltern

    Im Vergleich dessen, was Mnner und Frauen fr die Eltergeneration tun, zeigen sich hnliche

    geschlechtstypische Unterschiede wie bei den Untersttzungsleistungen fr Kinder9: Frauen sind aktiver,

    wenn es um Kontakte und Kommunikation geht, bei der Begleitung bei Einkufen sowie darum, sich um

    die rztlichen Angelegenheiten der Eltern oder Schwiegereltern zu kmmern. Mnner dagegen helfen

    hufiger, wenn es um den Umgang mit technischen Gerten geht oder beim Renovieren bzw. bei Heim-

    werkerttigkeiten (Schaubild 26).

    S C H A U B I L D 2 7

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL ODER SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBT,40- BIS 59-JHRIGE ELTERN, DEREN KINDER (ALLE) SCHON AUSGEZOGEN SINDQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Beim Anbieten von Hilfe sind Frauen proaktiver als Mnner sowohl bei der Elterngeneration

    als auch bei erwachsenen Kindern

    Beim Anbieten von Hilfe sind Frauen proaktiver als Mnner sowohl bei der Elterngeneration

    als auch bei erwachsenen Kindern

    Es fragen regelmigvon sich aus nach, ob sie ihnen bei irgend-etwas helfen knnen

    BEI DEN ELTERN ODERSCHWIEGERELTERN

    40- bis 59-Jhrige,bei denen mindestens ein Elternteiloder Schwiegerelternteil noch lebt

    MnnerFrauen

    BEI DEN KINDERN, DIE VONZU HAUSE AUSGEZOGEN SIND

    Es gehen davon aus,dass sie sich melden,wenn sie Hilfebrauchen

    57 %

    31

    46

    39

    35

    53

    24

    64

    40- bis 59-jhrige Eltern,deren Kinder (alle) schon

    ausgezogen sind

    VterMtter

    Aber neben den inhaltlichen Schwerpunkten der Hilfeleistungen gibt es weitere bemerkenswerte Un-

    terschiede zwischen Mnnern und Frauen, wenn es um die Untersttzung der Elterngeneration (und der

    eigenen Kinder) geht. Zum einen sind Frauen proaktiver im Anbieten von Hilfe. Sie gehen hufiger als

    Mnner von sich aus sowohl auf ihre Kinder als auch auf ihre Eltern zu und fragen, ob sie Hilfe bentigen.

    Mnner vertrauen dagegen hufiger als Frauen darauf, dass die anderen sich schon melden werden, wenn

    sie Hilfe brauchen. So fragen 57 Prozent der 40- bis 59-jhrigen Frauen, bei denen mindestens ein Elternteil

    oder ein Schwiegerelternteil noch lebt, regelmig von sich aus bei den Eltern bzw. Schwiegereltern nach,

    ob sie irgendetwas helfen knnen, dagegen nur 46 Prozent der Mnner. hnlich der Unterschied mit Blick

    auf die nachwachsende Generation: Sind alle Kinder aus dem Haus, fragen 35 Prozent der Frauen, aber nur

    24 Prozent der Mnner von sich aus regelmig nach, ob Hilfe bentigt wird (Schaubild 27).

  • 42 43

    S C H A U B I L D 2 8

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE, BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL ODER SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBT QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Untersttzung der Eltern: Keine systematischungleiche Verteilung zwischen

    Bruder und Schwester

    Untersttzung der Eltern: Keine systematischungleiche Verteilung zwischen

    Bruder und Schwester

    "ICH KMMERE MICH MEHR UM MEINEELTERN ALS MEINE GESCHWISTER"

    40- bis 59-Jhrige, bei denen mindestens ein Elternteiloder Schwiegerelternteil noch lebt

    Mnnerinsgesamt Frauenmit

    Brdern

    Mnnermit

    Schwestern

    Frauen

    31 % 29 32 31 29

    Im Geschwistervergleich zeigt sich eine solche Asymmetrie zwischen Mnnern und Frauen dagegen auf

    den ersten Blick nicht. Sich mehr um die Eltern zu kmmern als die Geschwister, reklamieren Frauen, die

    einen Bruder haben, in in etwa genauso hohem Anteil fr sich, wie Mnner, die noch eine Schwester haben

    (Schaubild 28).

    insgesamt

    S C H A U B I L D 2 9

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE, BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL ODER SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBTQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    oder nehmen Mnner das falsch wahr? oder nehmen Mnner das falsch wahr?

    Von 17 vorgelegten Untersttzungsleistungenerbringen fr ihre Eltern/Schwiegerelternim Durchschnitt

    40- bis 59-Jhrige, bei denen mindestens ein Elternteiloder Schwiegerelternteil noch lebt

    Mnner

    mit Geschwistern

    Frauen

    7,0 7,3 6,6

    Vergleicht man aber die durchschnittliche Anzahl der fr die Elterngeneration erbrachten Untersttzungs-

    leistungen von Frauen und Mnnern mit Geschwistern, zeigt sich ein signifikanter Unterschied zu-

    gunsten der Frauen (Schaubild 29). Der Unterschied ist im brigen praktisch identisch zu dem Unterschied

    in der durchschnittlichen Anzahl von Untersttzungsleistungen fr die Elterngeneration von Frauen und

    Mnnern insgesamt. Nehmen Mnner die eigenen Beitrge im Vergleich zu ihren Geschwistern wirklich

    realistisch wahr oder berschtzen sie mglicherweise ihre Leistungen an dieser Stelle?

  • 44 45

    S C H A U B I L D 3 0

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE, BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL ODER SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBTQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Gerne helfen, und nicht aus Verpflichtung Frauenmachen da einen greren Unterschied zwischen

    Eltern und Schwiegereltern als Mnner

    Gerne helfen, und nicht aus Verpflichtung Frauenmachen da einen greren Unterschied zwischen

    Eltern und Schwiegereltern als Mnner

    FRAUEN

    "Ich untersttze und helfe gerne und nicht, weil ich mich dazu verpflichtet fhle"

    meinenEltern

    meinenSchwieger-

    eltern

    meinenEltern

    meinenSchwieger-

    eltern

    73 %

    4765

    54

    MNNER

    Auf den ersten Blick besonders erstaunlich ist schlielich der deutlich grere Unterschied, den Frauen

    im Vergleich zu Mnnern zwischen der Hilfe fr die eigenen Eltern und fr die Schwiegereltern machen.

    Whrend rund drei Viertel der 40- bis 59-jhrigen Frauen, bei denen mindestens sowohl ein Elternteil als

    auch ein Schwiegerelternteil noch lebt, den eigenen Eltern gerne, und nicht aus Pflichtgefhl hilft, uern

    sie dies mit Blick auf die Schwiegereltern nur zu 47 Prozent. Mnner geben dies fr die eigenen Eltern

    dagegen weniger hufig als Frauen zu Protokoll, mit Blick auf die Schwiegereltern dagegen hufiger (Schau-

    bild 30). Erklrbar ist der geringere Unterschied, den Mnner hier zwischen Eltern und Schwiegereltern

    machen, vermutlich aus den unterschiedlichen Schwerpunkten bei den Hilfeleistungen, die Mnner und

    Frauen erbringen. Bei der Erklrung von technischen Gerten oder beim Tapezieren macht es wohl in der

    Tat einen geringeren Unterschied, wem ich zur Seite stehe, als wenn es um persnliche Probleme, gemein-

    same Unternehmungen oder rztliche Angelegenheiten geht.

    S C H A U B I L D 3 1

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE FRAUEN, BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL ODER SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBTQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Mehr Untersttzung scheitert meist an Zeitknappheit,

    aber auch an rumlicher Entfernung

    Mehr Untersttzung scheitert meist an Zeitknappheit,

    aber auch an rumlicher Entfernung

    VON DEN 40- BIS 59-JHRIGEN FRAUEN, DIE IHRE ELTERN BZW. SCHWIEGERELTERN GERNE MEHR UNTERSTTZEN WRDEN,

    ABER DAZU NICHT IN DER LAGE SIND

    haben hufig zuwenig Zeit

    WEDER NOCH BZW. KEINE ANGABE: 20 PROZENT

    wohnen die Elternweiter entfernt34 % 1828

    Wenn die Eltern weiter weg wohnen: weniger Untersttzung, mehr schlechtes Gewissen

    Rund jede fnfte Frau mittleren Alters, bei der mindestens ein Elternteil oder Schwiegerelternteil noch

    lebt, wrde die Eltern oder Schwiegereltern gerne mehr untersttzen, sieht sich dazu aber nicht in der

    Lage.10 Mehrheitlich fhrt dieses Wollen, aber nicht Knnen bei den Frauen zu einem schlechten Gewis-

    sen den Eltern gegenber. Eine grere Untersttzung der Eltern scheitert dabei meist an einem Mangel

    an Zeit, daneben in vielen Fllen aber auch daran, dass die Eltern weiter entfernt wohnen. Bei fast der

    Hlfte derjenigen, die gerne mehr untersttzen wrden, dazu aber nicht in der Lage sind, ist das der Fall

    (46 Prozent, Schaubild 31).

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    S C H A U B I L D 3 2

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    Wenn die Eltern weiter weg wohnen: weniger Untersttzungsleistungen,

    mehr schlechtes Gewissen

    Wenn die Eltern weiter weg wohnen: weniger Untersttzungsleistungen,

    mehr schlechtes Gewissen

    Von 17 vorgelegten Untersttzungs-leistungen erbringen im Durch-

    schnitt fr ihre Eltern/Schwiegereltern

    40- BIS 59-JHRIGE FRAUEN

    Eltern leben

    weiterentfernt

    in derNhe

    Eltern leben

    weiterentfernt

    in derNhe

    Es haben fters ein schlechtes Gewissen,weil sie das Gefhl haben, dass sie sich

    eigentlich noch mehr um ihre Eltern bzw.Schwiegereltern kmmern mssten

    8,05,6 25 %

    39

    Wenn die Eltern weiter entfernt wohnen, fhrt dies tatschlich zu einer geringeren Anzahl von Unter-

    sttzungsleistungen. Frauen, deren Eltern in der Nhe wohnen, untersttzen diese im Durchschnitt auf

    8,0 von 17 vorgelegten mglichen Arten, wohnen die Eltern weiter entfernt, nur mit durchschnittlich 5,6

    Leistungen. Umgekehrt wchst bei rumlicher Entfernung das schlechte Gewissen, eigentlich mehr fr die

    Elterngeneration tun zu mssen. Von den Frauen, deren Eltern weiter weg wohnen, plagen 39 Prozent ein

    schlechtes Gewissen, von den Frauen, deren Eltern in der Nhe sind, nur 25 Prozent (Schaubild 32).

    40- BIS 59-JHRIGE FRAUEN,DEREN ELTERN

    in der Nhe leben

    weiter entfernt leben

    in der Nhe leben

    weiter entfernt leben

    sind fr ihre Eltern/SchwiegerelternAnsprechpartner fr Probleme

    untersttzen ihre Eltern/Schwieger-eltern bei wichtigen Problemen

    72 %

    62

    66

    52

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE FRAUEN, BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL ODER SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBTQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Rumliche Entfernung kann auch die menschlicheNhe beeintrchtigen

    Rumliche Entfernung kann auch die menschlicheNhe beeintrchtigen

    S C H A U B I L D 3 3

    Dabei bleiben nicht nur Untersttzungsleistungen auf der Strecke, die natrlicherweise an eine rum-

    liche Nhe gebunden sind, wie z.B. das bernehmen von Einkufen oder gemeinsame Unternehmungen.

    Frauen, die von ihren Eltern weiter entfernt wohnen, empfinden sich auch weniger hufig als Ansprech-

    partner fr Probleme ihrer Eltern, als Frauen, die ihre Eltern in der Nhe haben. Gleiches gilt fr die Unter-

    sttzung der Eltern bei wichtigen Problemen (Schaubild 33). Rumliche Entfernung kann auch zu einer

    greren menschlichen Distanz fhren.

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    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE FRAUEN, BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL ODER SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBTQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Die Untersttzung der Eltern bzw. Schwiegerelternbringt am ehesten Zeitprobleme mit sich

    aber auch das nur bei einer Minderheit

    Die Untersttzung der Eltern bzw. Schwiegerelternbringt am ehesten Zeitprobleme mit sich

    aber auch das nur bei einer Minderheit

    S C H A U B I L D 3 4

    Durch die Zeit, die ich fr meine Eltern bzw. Schwieger-eltern brauche, komme ich bei anderem hufiger inZeitprobleme

    Ich fhle mich durch meine Eltern bzw. Schwiegerelternhufiger eingeschrnkt, weil ich meinen Alltag odermeine Freizeit nicht frei gestalten kann

    Die Untersttzung, die ich fr meine Eltern bzw.Schwiegereltern leiste, belastet meine Partnerschaft

    Wegen der Ausgaben fr meine Eltern bzw. Schwieger-eltern mssen wir uns an anderen Stellen finanzielleinschrnken

    23 %

    12

    6

    2

    Belastungen durch die Untersttzung von Eltern oder Schwiegereltern? Vor allem zeitlich, vor allem, wenn gepflegt wird

    Anders als bei der Untersttzung der eigenen Kinder, spielen die finanziellen Belastungen durch die

    Untersttzung der Elterngeneration eine vllig nachrangige Rolle. Die Hauptbelastung, die hier erwchst,

    ist eine zeitliche. Fast jede vierte Frau mittleren Alters kommt durch die Zeit, die sie fr die Untersttzung

    ihrer Eltern oder Schwiegereltern aufwendet, bei anderen Dingen hufiger in Zeitprobleme (Schaubild 34).

    S C H A U B I L D 3 5

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE, BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL ODER SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBT QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Zeitlich besonders belastend: Pflege und Aufnahme in den Haushalt

    Zeitlich besonders belastend: Pflege und Aufnahme in den Haushalt

    "Durch die Zeit, die ich fr meine Elternbzw. Schwiegereltern brauche, komme

    ich bei anderen Dingen hufiger inZeitprobleme"

    40- BIS 59-JHRIGE FRAUEN

    die ihre pflege-bedftigen Elternbzw. Schwieger-

    eltern selbstpflegen

    die ihre Eltern/Schwieger-

    eltern bei sichaufnehmen, z.B.wenn es ihnen nicht gut geht

    insgesamt insgesamt

    40- BIS 59-JHRIGE FRAUEN

    die ihre pflege-bedftigen Elternbzw. Schwieger-

    eltern selbstpflegen

    die ihre Eltern/Schwieger-

    eltern bei sichaufnehmen, z.B.wenn es ihnen nicht gut geht

    "Ich fhle mich durch meine Eltern bzw.Schwiegereltern hufiger eingeschrnkt,weil ich meinen Alltag oder meine Frei-

    zeit nicht frei gestalten kann

    23 %

    67

    12

    36

    47

    33

    Zeitlich besonders belastend sind dabei die Pflege von Eltern oder Schwiegereltern sei es temporr, sei

    es dauerhaft wegen deren Pflegebedrftigkeit sowie deren (zeitweise) Aufnahme in den eigenen Haushalt

    (Schaubild 35).

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    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE FRAUEN BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL ODER SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBT QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Untersttzungsleistungen fr die Elterngeneration:Zumeist nicht als Belastung empfunden

    Untersttzungsleistungen fr die Elterngeneration:Zumeist nicht als Belastung empfunden

    40- BIS 59-JHRIGE FRAUEN, BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL ODER SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBT

    Von 17 vorgelegten Untersttzungs-leistungen erbringen fr ihre Eltern

    oder Schwiegereltern

    Von den erbrachtenUntersttzungsleistungen empfinden als Belastung

    13 bis 17

    10 bis 12

    Im Durchschnitt

    7

    6

    4

    321

    Keine

    7,2 1,2

    14 %

    16

    12

    11

    9

    9

    85655

    8 oder 9

    5

    5 %3

    45

    11

    9

    63

    6 oder mehr

    43

    2

    5

    1

    Keine

    Insgesamt werden die fr die Elterngeneration erbrachten Untersttzungsleistungen aber in der groen

    Mehrzahl hnlich wie die fr die eigenen Kinder erbrachten Hilfen im Einzelnen nicht als belastend

    erlebt. Im Durchschnitt erbringen 40- bis 59-jhrige Frauen, bei denen mindestens ein Elternteil oder ein

    Schwiegerelternteil noch lebt, 7,2 von 17 vorgelegten Untersttzungsleistungen. Als belastend werden

    davon im Durchschnitt 1,2 Untersttzungsleistungen empfunden. Fast zwei Drittel der Frauen empfinden

    dabei keine der erbrachten Hilfen als belastend (Schaubild 36).

    In besonders hohem Anteil empfinden Frauen, die ihre Eltern oder Schwiegereltern untersttzen, dabei

    deren Pflege als belastend. Fr 61 Prozent derjenigen, die in dieser Weise helfen, stellt die Pflege eine

    persnliche Belastung dar. Daneben wird die Aufnahme von Eltern oder Schwiegereltern in den eigenen

    Haushalt, z.B. wenn es ihnen mal nicht gut geht, in vergleichsweise hohem Anteil als Belastung empfunden

    (44 Prozent, Schaubild 37, Seite 52). Vorangehend hatte sich ja schon gezeigt, dass im Zusammenhang mit

    der Untersttzung der Elterngeneration vor allem Zeitmangel ein Problem ist, und die Pflege sowie die

    Aufnahme in den eigenen Haushalt in besonders hohem Anteil mit zeitlicher Belastung verbunden sind.11

  • 52 53

    Vor allem die Pflege wird als belastenderlebt, andere Untersttzungsleistungen nur

    jeweils von einer Minderheit

    Vor allem die Pflege wird als belastenderlebt, andere Untersttzungsleistungen nur

    jeweils von einer Minderheit

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE FRAUEN, BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL ODER SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBTQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    S C H A U B I L D 3 7

    *) WEGEN GERINGER FALLZAHLEN (N < 50) NUR ALS TENDENZBEFUNDE ZU INTERPRETIEREN

    Von denjenigen 40- bis 59-jhrigen Frauen,die ihre Eltern oder Schwiegereltern in der genannten Weise untersttzen, empfinden

    das als Belastung

    Regelmige Anrufe

    61 %

    44

    39*)

    28*)

    28

    24

    22

    20

    19

    16

    15

    14

    11

    9

    9

    7

    6

    Hilfe bei Angelegenheiten mit Behrden, Banken,dem Vermieter

    Beim Renovieren oder bei Heimwerkerttigkeitenhelfen

    Begleitung bei Einkufen, Erledigungen, z.B.beim Kauf von Kleidung

    Sich um rztliche Angelegenheiten kmmern,z.B. Gesprche mit dem Arzt

    Die Eltern/Schwiegereltern bei sich aufnehmen,z.B. wenn es ihnen nicht gut gehtFinanzielle Untersttzung bei greren Anschaf-fungen oder finanziellen Schwierigkeiten

    Pflege der Eltern/Schwiegereltern

    Regelmige finanzielle Untersttzung

    Mitarbeit im Haushalt/Garten

    Fahrdienste bernehmen

    Ansprechpartner fr Probleme sein

    Einkufe bernehmen

    Untersttzung bei wichtigen Problemen

    Zusammen etwas unternehmen

    Hilfe im Umgang mit technischen Gerten

    Regelmige Besuche bei den Eltern/Schwiegereltern

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE FRAUEN, BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL ODER EIN SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBTQUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Beschleunigte Zunahme der empfundenen BelastungenBeschleunigte Zunahme der empfundenen Belastungen

    S C H A U B I L D 3 8

    40 bis44 Jahre

    50 bis54 Jahre

    45 bis49 Jahre

    55 bis59 Jahre

    100107

    123

    146

    100 116 134 142

    40 BIS 59-JHRIGE FRAUEN, BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEILODER EIN SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBT, IM ALTER VON

    (Indexdarstellung: "40 bis 44 Jahre" = 100)UNTERSTTZUNG DERELTERNGENERATION:

    Durchschnittliche Anzahl derUntersttzungsleistungen,

    die als Belastung erlebt werden

    Durchschnittliche Anzahl der fr dieEltern oder Schwiegereltern erbrachten

    Untersttzungsleistungen (Vorlagevon 17 mglichen Leistungen)

    Kein Licht am Ende des Tunnels, sondern wachsende Sorge ber die weitere Entwicklung

    Im Hinblick auf die Entwicklung der Belastungen durch die Untersttzung der Elterngeneration zeigt

    sich ein ganz anderes Bild als in Bezug auf die Untersttzung der eigenen Kinder. Aus Sicht der Eltern, und

    auch was die tatschliche Entwicklung der Belastungen angeht, ist man mit der Pubertt der Kinder ber

    den Berg.12 Bei den Eltern bzw. Schwiegereltern wird dagegen nur eine zunehmende Verschlechterung

    bzw. eine Zunahme der Belastungen erwartet. Dass viele Untersttzungsleistungen fr die Elterngeneration

    mit zunehmendem Alter faktisch hufiger erbracht werden, ist schon weiter oben dargestellt worden.13

  • 54 55

    S C H A U B I L D 3 9

    IfD-AllensbachBASIS: BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, 40- BIS 59-JHRIGE FRAUEN, BEI DENEN MINDESTENS EIN ELTERNTEIL ODER EIN SCHWIEGERELTERNTEIL NOCH LEBT QUELLE: ALLENSBACHER ARCHIV, IFD-UMFRAGE 6299

    Sptestens ab Mitte 40 werden ganz verbreitet steigende Belastungen durch Eltern bzw. Schwiegereltern befrchtet

    Sptestens ab Mitte 40 werden ganz verbreitet steigende Belastungen durch Eltern bzw. Schwiegereltern befrchtet

    FRAGE: "Gehen Sie davon aus, dass die Belastungen, die im Zusammenhang mit Ihren Eltern bzw. Schwiegereltern auf Sie zukommen, in den nchsten Jahren eher zunehmen,

    oder eher abnehmen, oder wird sich da nicht viel ndern?"