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Aus dem Institut für Klinische Radiologie der Ludwig- Maximilians- Universität München Direktor: Prof. Dr. med. Dr. h. c. M. Reiser, FACR, FRCR Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR): Vergleich einer Nadelstruktur- Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolie Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig- Maximilians- Universität zu München Vorgelegt von Chung Un Song aus Bad Soden/Ts. 2012

Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

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Page 1: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

Aus dem Institut fuumlr Klinische Radiologie

der Ludwig- Maximilians- Universitaumlt Muumlnchen

Direktor Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR

Bildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen

Lumineszenzradiographie (DLR) Vergleich einer Nadelstruktur-

Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolie

Dissertation

zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin

an der Medizinischen Fakultaumlt der

Ludwig- Maximilians- Universitaumlt zu Muumlnchen

Vorgelegt von

Chung Un Song

aus Bad SodenTs

2012

Mit Genehmigung der Medizinischen Fakultaumlt

der Universitaumlt Muumlnchen

Berichterstatter Priv Doz Dr med Markus Koumlrner

Mitberichterstatter Priv Doz Dr med Thomas Meindl

Dekan Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR

Tag der muumlndlichen

Pruumlfung 08032012

In Dankbarkeit und Liebe meinen Eltern und meinem Bruder gewidmet

4

Ein Teil der Ergebnisse dieser Dissertation wurde bereits publiziert

Wirth S Treitl M Reiser MF Koumlrner M bdquoImaging performance with different

doses in skeletal radiography comparison of a needle-structured and a

conventional storage phosphor system with a flat-panel detectorldquo Radiology

2009 Jan 250(1)152-60 Epub 2008 Nov 10

5

Inhaltsverzeichnis

SEITE

1 EINLEITUNG 7

2 EINFUumlHRUNG 8

21 Allgemeine Grundlagen der Erzeugung eines Roumlntgenbildes 8

211 Erzeugung von Roumlntgenstrahlung 8

212 Schwaumlchung der Roumlntgenstrahlung im Koumlrper 10

22 Analoge Projektionsradiographie 11

221 Sicherheitsfilm 12

23 Digitale Radiographie 15

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR) 15

- Unstrukturierte Speicherfolien (PIP) 16

- Strukturierte Speicherfolie (NIP) 17

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen 19

- Flying-spot-Scanner 19

- Zeilenscanner 21

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD) 23

234 Bilddigitalisierung 26

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme 27

- Ortsaufloumlsung 27

- Dynamikbereich 28

- Detective Quantum Efficiency (DQE) 29

- Modulation transfer function (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion

(MUumlF) 31

236 Bildnachverarbeitung 31

3 ZIELSETZUNG 33

4 MATERIAL UND METHODEN 34

41 Praumlparate 34

42 Verwendete Radiographiesysteme 35

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner 35

6

422 Flachbettdetektor 35

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner 35

424 Roumlntgengeneratoren 36

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung 37

426 Bildbetrachtung 40

427 Bewertungskriterien 41

428 Evaluation der Auswertung und Statistik 43

5 ERGEBNISSE 44

51 Bildauswertung 44

52 Gesamtbildqualitaumlt 49

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt 51

6 DISKUSSION 52

- Schlussfolgerung 60

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS 61

8 LITERATURVERZEICHNIS 62

9 DANKSAGUNG 68

10 LEBENSLAUF 69

7

1 EINLEITUNG

Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten fuumlhrten zu einer kontinuierlichen

Erhoumlhung der zivilisatorischen Strahlenexposition Den groumlszligten Anteil an der zivilisatorischen

Strahlenexposition besitzen medizinische Anwendungen wie die Verwendung radioaktiver

Stoffe und ionisierender Strahlen So betraumlgt die effektive Strahlendosis einer Roumlntgen-Thorax

Untersuchung ca 01 mSv die einer Mammographie ca 05 mSv die einer

Computertomographie (CT) des Thorax ca 5-8 mSv und die einer CT des Abdomens ca 8-10

mSv Die durch medizinische Anwendungen verursachte mittlere effektive Dosis pro

Einwohner in Deutschland betrug fuumlr das Jahr 2008 ca 19 mSv waumlhrend sie im Jahr 1996

noch ca 16 mSv betrug Demgegenuumlber steht die durch natuumlrliche Strahlenquellen verursachte

mittlere Dosis fuumlr jeden einzelnen Menschen in Deutschland von 21 mSv pro Jahr (1) Neben

einer ausreichenden Bildqualitaumlt zur Darstellung der medizinisch wichtigen und erforderlichen

Bildinformationen genieszligt die Sicherheit des Patienten und des Personals in der medizinischen

bildgebenden Diagnostik Vorrang Das bedeutet dass alle Institutionen welche Patienten mit

Strahlen exponieren gewissen Standardkriterien unterstellt sind Aus diesem Grund wurden

erstmalig im Jahre 1958 Richtlinien zur Festlegung von Grundeinstellungen in der Radiologie

erlassen wie zB die technischen Mindestanforderungen an die Roumlntgeneinrichtung

(Generatortyp Brennflecknennwert Grenzwerte der Schaltzeit der Dosis bzw Dosisleistung

und der Aufloumlsung) (23) Diese Richtlinien wurden im Laufe der Jahre sowohl durch das

Bundesamt fuumlr Gesundheit (BAG) die Bundesaumlrztekammer und das Europaumlische Parlament

optimiert und europaweit standardisiert

Ziel ist es nach sect23 Abs 1 Satz 2 der Roumlntgenverordnung bei jeder Untersuchung mit

Strahlung abzuwaumlgen ob die Bildgebung und der eventuell daraus resultierende

gesundheitliche Nutzen die von der Strahlenexpositition moumlglicherweise verursachte

Schaumldigung fuumlr den Patienten rechtfertigt Aus diesem Grund ist auch nach sect2a der

Roumlntgenverordnung fuumlr die Durchfuumlhrung jeder Roumlntgenuntersuchung eine bdquospezifische

medizinische Indikationldquo erforderlich Des Weiteren ist es das Ziel des BAG die

Strahlenexposition bei ausreichender diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden untersuchenden

Patienten so gering wie nur moumlglich zu halten (im Englischen als das sog bdquoas low as

reasonably achievableldquo ALARA Prinzip bekannt) (45)

8

2 EINFUumlHRUNG

Dieses Kapitel gibt einen kurzen Uumlberblick uumlber die physikalischen Grundlagen der

Roumlntgentechnik uumlber die analoge Projektionsradiographie uumlber die verschiedenen digitalen

Radiographiesysteme und uumlber die digitale Bildentstehung und ndashnachverarbeitung

21 Allgemeine Grundlagen der Erzeugung eines Roumlntgenbildes

In diesem Kapitel werden die physikalischen Grundlagen uumlber den Aufbau einer Roumlntgenroumlhre

und die Erzeugung und Schwaumlchung von Roumlntgenstrahlen dargestellt

211 Erzeugung von Roumlntgenstrahlung

Zur Erzeugung von Roumlntgenstrahlen werden Roumlntgenanlagen eingesetzt die aus folgenden

Komponenten bestehen (Abb21)

einer Roumlntgenroumlhre welche die elektrisch erzeugte kinetische Energie von Elektronen in

Roumlntgenstrahlung und in Waumlrme umwandelt

einem Generator der zur Erzeugung der Heizspannung fuumlr die Kathode und zur

Erzeugung der Hochspannung fuumlr den Roumlhrenstromkreis dient

einem Schutzgehaumluse das zum Schutz vor ungerichteter Roumlntgenstrahlung sowie zum

Schutz der Roumlhre und zum Anbringen unterschiedlichen Zubehoumlrs wie zB des

Tiefenblendensystems dient

einem Stativ

einer Patientenlagerungseinrichtung (Bucky-Tisch Rasterwandgeraumlt) und

einem Schaltgeraumlt (67)

9

Abb21 Aufbau einer Roumlntgenroumlhre aus Lehmann et al (8)

In der Roumlntgenroumlhre wird ein hitzebestaumlndiger spiralfoumlrmig gewickelter Metalldraht zB aus

Wolfram (Gluumlhkathode) uumlber die Heizspannung erhitzt wodurch Elektronen freigesetzt

werden Diese negativ geladenen Teilchen werden durch die angelegte Hochspannung in

Richtung Anode beschleunigt Die Anode ist ein abgeschraumlgter Metallzylinder aus Metall zB

Kupfer und Wolfram Innerhalb der Glasroumlhre befindet sich ein Vakuum damit die

energiereichen Elektronen nicht mit Luftbestandteilen zusammenstoszligen koumlnnen Am Metall der

Anode werden die freien Kathodenelektronen abgebremst und treten in Wechselwirkung mit

den Atomen und Huumlllelektronen der Anode Der Ort an dem die Kathodenelektronen auf die

Anode treffen wird als Brennfleck oder Fokus definiert Durch den Aufprall des freien

Elektrons wird dem Huumlllelektron Energie uumlbertragen so dass es von einer kernnahen auf eine

kernferne Schale gehoben (Anregung) oder aus dem Atomverband herausgeschleudert wird

(Ionisation) Der freiwerdende Platz wird durch Elektronen der aumluszligeren Schalen mit einem

houmlheren Energiepotential unter Abgabe von Energie besetzt Die an der Anode entstandene

Energie wird zu 99 als Waumlrmeenergie und nur zu 1 als Roumlntgenbremsstrahlen abgegeben

Die Roumlntgenbremsstrahlen bestehen aus einem Spektrum von energiereicheren kurzwelligeren

und energieaumlrmeren langwelligeren Roumlntgenstrahlen Mit der Erhoumlhung der Roumlhrenspannung

werden die Kathodenelektronen in der Roumlntgenroumlhre beschleunigt und die emittierte

kurzwellige Roumlntgenstrahlung aufgehaumlrtet dh die Durchdringungskraft der Strahlung wird

vergroumlszligert Die Intensitaumlt der Roumlntgenbremsstrahlung wird vor allem vom Heizstrom an der

Kathode beeinflusst Je houmlher die Roumlhrenstromstaumlrke desto mehr Elektronen verlassen die

Gluumlhkathode pro Sekunde (67910)

10

212 Schwaumlchung der Roumlntgenstrahlen im Koumlrper

Physikalische Grundlage fuumlr die Roumlntgendiagnostik ist die Abschwaumlchung der

Photonenstrahlung im menschlichen Koumlrper Bei der Schwaumlchung koumlnnen die Strahlen

komplett absorbiert werden (Photoeffekt) nur einen Teil ihrer Energie uumlbertragen und als

energieaumlrmere Streustrahlung den Koumlrper verlassen (Compton-Effekt) oder ohne Schwaumlchung

oder Ablenkung durch den Koumlrper hindurch treten (scharfes Abbild) (791112)

Je weicher dh energieaumlrmer die Photonenstrahlung und je houmlher die Dichte Dicke und

Ordnungszahl der durchstrahlten Materie ist desto wahrscheinlicher ist das Auftreten des

Photoeffekts Beispielsweise werden die weichen Roumlntgenstrahlen vom Knochengewebe

(Dichte von 20-25 gcmsup3) staumlrker absorbiert als von den Weichteilen (Dichte 10 gcmsup3) Die

Roumlntgendichte steigt fuumlr die verschiedenen Gewebe wie folgt an Luft mit einer minimalen

Absorption Fettgewebe Bindegewebe der Organe und Knochen Dies fuumlhrt zu einer houmlheren

Kontrastierung zwischen Knochen und Weichteilen als durch energiereiche Strahlung moumlglich

waumlre (8) Da weiche Strahlen vom Gewebe fast vollstaumlndig absorbiert werden sind sie fuumlr den

Menschen schaumldlicher als harte Durch den Einsatz von Filtern kann eine Aufhaumlrtung der

Strahlung erreicht werden (912)

Der Compton-Effekt ist dagegen weitgehend unabhaumlngig von der Ordnungszahl der Atome des

durchstrahlten Objektes Vielmehr wird der Anteil der Streustrahlung vom durchstrahlten

Koumlrpervolumen und der bestrahlten Feldgroumlszlige bestimmt In der Roumlntgendiagnostik verursachen

die gestreuten Photonen die neben der Primaumlrstrahlung auf die Photoplatte auftreten einen

kontrastmindernden Schleier auf dem Roumlntgenfilm Ferner koumlnnen die gestreuten Photonen von

der urspruumlnglichen Strahlrichtung stark abweichen und wieder aus dem durchstrahlten Objekt

hervortreten und zu einer Strahlenbelastung fuumlr sich in der Naumlhe befindende Personen werden

Durch die Einblendung des Nutzstrahlenbuumlndels auf die unbedingt benoumltigte Feldgroumlszlige kann

das fuumlr die Streustrahlung verantwortliche Koumlrpervolumen verringert werden (679-11)

11

22 Analoge Projektionsradiographie

Bei der Projektionsradiographie handelt es sich um Zentralprojektionen dh die

Roumlntgenstrahlen breiten sich vom Brennfleck geradlinig aus und divergieren hierbei

Theoretisch resultiert durch einen moumlglichst kleinen Brennfleck (06 x 06 mm) eine houmlhere

Abbildungsqualitaumlt es ist weniger belastend fuumlr den Patienten und vor allem fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen geeignet Der Brennfleck muss andererseits moumlglichst groszlig (1 x 1 mm)

sein da es sonst schnell zu einer lokalen Uumlberhitzung der Anode kommt Ein groszliger Brennfleck

fuumlhrt jedoch zu einer schlechteren Abbildungsqualitaumlt und ist vor allem fuumlr Aufnahmen mit

groszliger Dicke geeignet Hierfuumlr sind houmlhere Dosisleistungen bei kurzer Belichtung notwendig

(71213)

Diesem idealen punktfoumlrmigen Fokuspunkt entspricht in der Praxis ein realer flaumlchenhafter

Fokus Die meisten Roumlhren verfuumlgen uumlber einen kleinen und groszligen Fokus (Doppelfokus-

Roumlntgenroumlhre) Der entsprechende Fokus wird vom Bedienpult der Roumlntgenanlage angewaumlhlt

und in der Roumlntgenroumlhre geschaltet

Somit ergeben sich abhaumlngig von der Abbildungsschaumlrfe folgende Gesetzmaumlszligigkeiten

je groumlszliger der Fokus desto groumlszliger die geometrische Unschaumlrfe

fokusnahe Objekte werden divergenzbedingt staumlrker vergroumlszligert als fokusferne

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto groumlszliger wird die fokusbedingte

geometrische Unschaumlrfe

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto staumlrker wird das entstehende Bild

vergroumlszligert

je weiter Objekt- und Filmebene vom Fokus entfernt sind desto geringer wird die durch

den Einfluss der Divergenz entstehende Vergroumlszligerung des Objekts

Das heiszligt dass in Abhaumlngigkeit von der Groumlszlige des Brennflecks und der Groumlszlige des Fokus-

Objekt-Abstandes Roumlntgenaufnahmen mit einer vergroumlszligerten Abbildung des untersuchten

Objektes entstehen Auszligerdem entsteht hierbei Unschaumlrfe Um diese unerwuumlnschte Effekte

moumlglichst gering zu halten sollten folgende Parameter beachtet werden

Die Brennfleckgroumlszlige sollte moumlglichst klein sein

12

Der Fokus-Objekt-Abstand sollte moumlglichst groszlig sein (Verringerung der Divergenz des

Strahlenbuumlndels)

Der Objekt-Film-Abstand sollte moumlglichst klein sein

Daher wird der Patient gewoumlhnlich mit der abzubildenden Seite moumlglichst nahe vor der

Roumlntgenfilmkassette positioniert waumlhrend die Entfernung der Roumlntgenroumlhre zum Film je nach

Aufnahme in der Regel 1-2 m betraumlgt Entsprechend ihrem Abstand zum Film bzw

Bildempfaumlnger werden die Aufnahmeobjekte vergroumlszligert abgebildet Aufgrund der

unterschiedlichen Strahlenabsorption der untersuchten Koumlrperpartien entsteht auf dem

Roumlntgenfilm ein die Schwaumlchungsunterschiede widerspiegelndes Strahlenbild (713)

221 Sicherheitsfilm

Der uumlblicherweise verwendete Sicherheitsfilm (Abb22) besitzt eine lichtempfindliche

Emulsionsschicht aus Gelatine mit eingelagerten Silberbromidkristallen (98 Silberbromid und

2 Silberjodid) die gleichmaumlszligig verteilt sind Nach der Belichtung muss das latent auf dem

Film vorhandene Bild sichtbar gemacht -also entwickelt- werden Dazu werden die belichteten

Silberbromidkristalle durch reduzierende Substanzen (zB Hydrochinon) in metallisches Silber

uumlberfuumlhrt und rufen eine Filmschwaumlrzung hervor Dagegen werden die infolge der Absorption

der Roumlntgenstrahlen nicht belichteten Silberbromidkristalle im Fixierbad durch Fixiermittel

(zB Natriumthiosulfat) aus der Emulsionsschicht herausgeloumlst so dass diese Partien auf dem

Roumlntgenbild hell erscheinen Mit der doppelseitigen Beschichtung der Roumlntgenfilme wird die

Empfindlichkeit der Filme auf das Doppelte gesteigert (1214) Eine weitere Erhoumlhung der

Empfindlichkeit und damit eine Verringerung der Strahlenbelastung des Patienten werden

durch die Verwendung von Verstaumlrkerfolien erreicht Die heutzutage verwendeten

fluoreszierenden Folien basieren auf Elementen der sogenannten seltenen Erden zB

Gadolinium und werden als Kombination aus einer Vorder- und Ruumlckfolie eingesetzt

Zwischen diesen befindet sich in jeweils engem Kontakt der Roumlntgenfilm Auf der

Einstrahlseite liegt die zumeist duumlnnere Vorderfolie und auf der anderen Seite die Hinterfolie

13

Abb22 Aufbau einer Filmkassette Man verwendet doppelseitig mit lichtempfindlicher

Emulsion beschichtete Filme mit Vorder- und Hinterfolie um die Verstaumlrkungswirkung

zu verbessern In der Kassette befindet sich eine Schaumgummieinlage um ein planes

Anliegen der Filme und der Folien zu gewaumlhrleisten aus Laubenberger et al (12)

Der Nachteil dieser Verstaumlrkungsfolien ist eine Zunahme der Unschaumlrfe Die Folien liegen dem

Film zwar eng an es existiert aber eine gewisse Distanz zwischen Lichtentstehung an der Folie

und Lichtregistrierung auf dem Film Dadurch treten wiederum Streuung und Unschaumlrfe auf

Daneben ist eine Verstaumlrkung des Roumlntgensignals auch immer mit einer Zunahme der

Koumlrnigkeit des Signals verbunden folglich sinkt die Aufloumlsung (679111415) Um den

verschiedenen klinischen Fragestellungen mit unterschiedlichen Anforderungen an Aufloumlsung

und Schaumlrfe Rechnung zu tragen hat man Folien mit verschiedenen Verstaumlrkungswirkungen

entwickelt Sie sind zur besseren Vergleichbarkeit zwischen den Herstellern in

Verstaumlrkungsklassen eingeteilt wobei eine houmlhere Zahl houmlhere Verstaumlrkungswirkung anzeigt

(Tab 21) Entsprechend der Zahlenwerte unterscheiden sich die Verstaumlrkungsklassen etwa

jeweils um das Doppelte Gebraumluchlich sind heute Folien der Klassen 50 100 200 400 und

800 Daneben werden noch so genannte Plus-Minus- oder Verlaufsfolien verwendet die zB

von einem Ende der Kassette zum anderen eine zunehmende Verstaumlrkungswirkung aufweisen

Sie dienen zur Aufnahme von Koumlrperregionen mit groszligen Strahlendurchlaumlssigkeitsspruumlngen

zB LWS seitlich (mit Abbildung von lufthaltigem Thorax oben und weichteilhaltigem

Abdomen unten) (1216)

14

Empfindlichkeit S Dosisbedarf in microGy Bezeichnung

100 1000 Feinzeichnend

200 500 Universalfolie

normalverstaumlrkend

400 250 Hochverstaumlrkend

800 125 Houmlchstverstaumlrkend

Tabelle 21 Die Belichtung des Roumlntgenfilmes erfolgt uumlberwiegend durch die

Verstaumlrkerfolien so dass diese in verschiedenen Empfindlichkeitsklassen (S-Klassen)

unterteilt werden gemaumlszlig BAG im Jahre 2001 (4)

Die Wahl des geeigneten Film-Folien-Systems ist fuumlr die erforderliche diagnostische

Information und die Groumlszlige der Strahlenexposition von entscheidender Bedeutung (Tab22)

Ziel ist es zum Schutze des Patienten hochempfindliche dosissparende Film-Folien-Systeme

mit Erreichung der geforderten diagnostischen Bildqualitaumlt bzw moumlglichst kleiner

Strahlenexposition des Patienten bei ausreichender Bildqualitaumlt einzusetzen Das Bundesamt fuumlr

Gesundheit stuumltzt sich dabei auf die European Guidelines on Quality Criteria for Diagnostic

Radiographic Images und auf die Leitlinien der deutschen Aumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung

in der Roumlntgendiagnostik (45)

15

Organ Empfindlichkeitsklasse von

Erwachsenen Kinder

Thorax 400 400-800

Skelett

Huumlftgelenk Oberschenkel

Schulter Oberarm Rippen Sternum

Kniegelenk Unterschenkel

Ellenbogen Unterarm Sprunggelenk

Fuszligwurzel

Hand Handgelenk Handwurzel

Finger Vorfuszlig Zehen

400

400

200

200

400-800

400-800

400

400

Schaumldel 200-400 400-800

Wirbelsaumlule

Halswirbelsaumlule

Brustwirbelsaumlule

Lendenwirbelsaumlule

200-400

400

400-800

400

400-800

400-800

Becken Sacrum 400 400-800

Gallenblase Gallenwege 400 -

Magen Duodenum 400 400-800

Duumlnndarm 400 -

Kolon 400 400-800

Harntrakt 400 400-800

Abdomen 400 400-800

Tabelle 22 Zusammenstellung der empfohlenen Werte fuumlr die Empfindlichkeitsklassen

bei radiologischen Untersuchungen von Erwachsenen und von Kindern gemaumlszlig BAG im

Jahre 2001 (4)

23 Digitale Radiographie

Die digitale Aufnahmekette besteht aus drei unabhaumlngigen Teilschritten

Bilddetektion

Bildverarbeitung

Bilddarstellung

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR)

Waumlhrend bei Flachbettdetektoren die Bildgenerierung und der Ausleseprozess gleichzeitig

erfolgen sind diese beiden Schritte bei der Verwendung von Speicherfolien zeitlich getrennt

(Auslesen der Speicherfolie mittels Scanner in einem zweiten Schritt) Die folgende Abbildung

23 gibt eine Uumlbersicht uumlber momentan kommerziell verfuumlgbare digitale Radiographiesysteme

16

Im Folgenden werden nur die fuumlr diese Arbeit relevanten Detektoren naumlher beschrieben eine

Uumlbersicht uumlber die restlichen Detektoren gibt der Artikel von Koumlrner et al (16)

Abb23 Uumlberblick uumlber die verschiedenen digitalen Radiographiesysteme aus Koumlrner

et al (16)

Unstrukturierte Speicherfolien (PIP)

Hierbei wird anstelle einer Film-Folienkombination eine Leuchtstoff- oder Speicherfolie in

einer Filmkassette verwendet DLR-Systeme bestehen aus 2 Hauptkomponenten

Die Speicherleuchtstofffolie (Speicherfolie oder bdquoimage plateldquo (IP)) die aus speziellen

fluoreszierenden Kristallen aufgebaut ist und als Roumlntgendetektor dient auf dem die

absorbierte Roumlntgenenergie in den Kristallen temporaumlr gespeichert wird

Die Ausleseeinheit (Scanner) welche die in der Folie gespeicherte Energie bdquoausliestldquo

und in bildrelevante Informationen umwandelt

Bei den DLR-Systemen sind am haumlufigsten BaFBr1-xIxEu2+

- und RbBrTI+-

Speicherleuchtstofffolien in Gebrauch Bei einem Querschnitt durch eine konventionelle

Speicherleuchtstofffolie (IP) wuumlrde eine Leuchtstoffschicht bestehend aus 3-10microm groszligen in

einem Bindemittel ungeordnet verteilten Leuchtstoffkoumlrnchen sichtbar werden (Abb24) Dazu

17

kommen noch herstellerspezifische Schichten die zur Optimierung der optischen

mechanischen und elektrischen Eigenschaften gedacht sind DLR-Bildplatten die solch einen

koumlrnige Struktur besitzen werden auch als Pulver-IP (PIP) bezeichnet (17)

Abb24 Querschnitt durch eine konventionelle Speicherleuchtstofffolie (IP) Die aktive

Leuchtstoffschicht bestehend aus kleinen in einem Bindemittel ungeordnet verteilten

Leuchtstoffkoumlrnchen wird auf eine Traumlgerfolie aufgetragen aus Fasbender et al (17)

Die Roumlntgenabsorption haumlngt zum einen von der chemischen Zusammensetzung und von dem

Fuumlllgrad der Leuchtstoffkoumlrnchen ab und zum anderen vor allem von der Dicke der

Leuchtstoffschicht Aufgrund der koumlrnigen Struktur der PIPs bewegen sich die Lichtanteile

nicht geradlinig durch die aktive Schicht sondern sie werden abgelenkt dh gestreut Das

bedeutet dass das zur Stimulation benoumltigte eng fokussierte Laserlicht auf seinem Weg durch

die Folie aufgeweitet wird und sich die oumlrtliche Praumlzision minimiert Die Folge bei

zunehmender Dicke der Leuchtstofffolie ist dass die Streuung und somit die Unschaumlrfe

zunehmen und dass das Stimulationslicht immer schlechter in die hinteren Bereiche der

Speicherfolie vordringen kann Diese Nachteile bewirken ein Maximum an moumlglicher

Roumlntgenabsorption von 20-30 (17-20)

Strukturierte Speicherfolie (NIP)

In den letzten Jahren kam es schrittweise zu einer Optimierung der Technologie von

Speicherleuchtstofffolien Ziel war es die Speicher- und somit auch die Leistungsfaumlhigkeit der

Leuchtstoffe zu verbessern Ansatzpunkt war zum einen eine Veraumlnderung der chemischen

Zusammensetzung oder alternativ dazu eine Veraumlnderung der elektronenmikroskopischen

Struktur der zum Einsatz kommenden Phosphorkristalle

18

Die BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolien heben sich durch die Eigenschaften ihrer Kristalle hervor

welche eine sehr hohe Speicherkapazitaumlt und eine gute Roumlntgenabsorption besitzen Der

Nachteil ist jedoch dass sich diese Kristalle nicht in eine geordnete Struktur bringen lassen da

die Kristalle sehr leicht zum Zerfall neigen RbBrTI+-Folien besitzen im Gegensatz zu BaFBr1-

xIxEu2+

eine niedrigere Roumlntgenabsorption dafuumlr aber eine vereinfachte chemische und eine

stabilere Zusammensetzung die muumlhelos eine Umwandlung in eine geordnete Nadelstruktur

ermoumlglicht Aus diesem Grund wurden andere Detektormaterialien erprobt und schlieszliglich

entwickelt welche die Vorteile der beiden oben genannten Verbindungen vereinen

Nadelfoumlrmig angeordnete auf CsBrA basierende Speicherfolien (Needle Image Plate NIP)

besitzen mehrere Vorteile Aufgrund der Optimierung der chemisch- und physikalischen

Eigenschaften der Leuchtstoffe wird kein Bindemittel mehr in der aktiven Schicht benoumltigt

Dadurch wird der Fuumlllgrad der Kristalle in der Speicherplatte erhoumlht Somit kann die

Schichtdicke der Speicherfolien ohne Verlust der Bildqualitaumlt deutlich erhoumlht werden Dies hat

eine Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres

Auslesen aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (91417)

Die DQE einer auf CsBrA basierenden Speicherfolie ist ungefaumlhr 15-mal houmlher als die DQE

einer BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolie Das bedeutet dass strukturierte Platten nochmals einer

eine houmlhere Roumlntgenabsorption bei gleicher Schichtdicke aufweisen als unstrukturierte Platten

Zum anderen sorgt die nadelfoumlrmige Struktur dafuumlr dass

die Lichtausbreitung in lateraler Richtung minimiert wird

die emittierten Lichtanteile auf dem kuumlrzesten Weg zum Photodetektor geleitet werden

und

das zur Stimulation benoumltigte Laserlicht gebuumlndelt wird und bis tief in die hintersten

Bereiche der aktiven Schicht gelangt

Die benoumltigte Stimulationsenergie betraumlgt 5microJmmsup2 fuumlr CsBrA-Folien gegenuumlber 15microJmmsup2 fuumlr

BaFBr1-xIxEu2+

-Folien Diese niedrige Stimulationsenergie erlaubt eine genauere laumlngere und

tiefere Auslesung So koumlnnen die gebildeten Speicherzentren uumlber die gesamte Schichtdicke ob

mehr oberflaumlchlich oder mehr in der Tiefe liegend gleich praumlzise und intensiv ausgelesen

werden Durch die reduzierte Lichtstreuung wird die Unschaumlrfe vermindert (1719 20-22)

19

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen

In diesem Kapitel werden der bisher im taumlglichen klinischen Alltag zum Einsatz kommende

Flying-spot-Scanner und der neu entwickelte Zeilenscanner der statt sequenziell nun (Zeilen-)

parallel ausliest vorgestellt

Flying-spot-Scanner

Nach der Belichtung der Speicherfolie erfolgt der Ausleseprozess Dabei fungiert die

Speicherfolie nur als Roumlntgendetektor fuumlr den Auslesevorgang wird ein zusaumltzlicher Scanner

benoumltigt Bei den herkoumlmmlichen unstrukturierten Speicherfolien wird ein sog Flying-Spot-

Scanner verwendet (Abb26)

Abb26 Aufbau eines Flying-Spot-Scanner der zur Stimulierung benutzte Laserstrahl

von konstanter Intensitaumlt wird von einem lenkbarem Spiegel uumlber eine Bildzeile der IP

bewegt waumlhrend die IP in senkrechter Richtung transportiert wird Das emittierte Licht

wird gesammelt von einem Photodetektor in ein elektronisches Signal umgewandelt

aus Fasbender et al (17)

Dieser Flying-spot-Scanner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen die schrittweise

dazu beitragen das durch Roumlntgenbelichtung in der Folie gespeicherte Bild auszulesen und in

ein digitales Bild umzuwandeln

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

1 Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit bdquoUmweltradioaktivitaumlt

und Strahlenbelastung Unterrichtung durch die Bundesregierung im Jahr 2009ldquo

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13 W Jaschke R Loose C Claussen (Universitaumltsklinik fuumlr Radiodiagnostik Innsbruck)

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14 P Thurn E Buumlcheler bdquoEinfuumlhrung in die radiologische Diagnostikldquo Georg Thieme

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63

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64

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Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

on amarphous silicon technology image quality and potential for dose reduction in

comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

62 R Schaetzing bdquoManagement of pediatric radiation dose using Agfa computed

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63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

66 R Peer A Lanser et al bdquoStorage phosphor radiography of wrist fractures a subjective

comparison of image quality at varying exposure levelsrdquo Eur Radiol 2002 Jun12(6)1354-

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67 U Bick bdquoDigitale Vollfeldmammographieldquo Fortschr Roumlntgenstr (2000) 173957ndash964

67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 2: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

Mit Genehmigung der Medizinischen Fakultaumlt

der Universitaumlt Muumlnchen

Berichterstatter Priv Doz Dr med Markus Koumlrner

Mitberichterstatter Priv Doz Dr med Thomas Meindl

Dekan Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR

Tag der muumlndlichen

Pruumlfung 08032012

In Dankbarkeit und Liebe meinen Eltern und meinem Bruder gewidmet

4

Ein Teil der Ergebnisse dieser Dissertation wurde bereits publiziert

Wirth S Treitl M Reiser MF Koumlrner M bdquoImaging performance with different

doses in skeletal radiography comparison of a needle-structured and a

conventional storage phosphor system with a flat-panel detectorldquo Radiology

2009 Jan 250(1)152-60 Epub 2008 Nov 10

5

Inhaltsverzeichnis

SEITE

1 EINLEITUNG 7

2 EINFUumlHRUNG 8

21 Allgemeine Grundlagen der Erzeugung eines Roumlntgenbildes 8

211 Erzeugung von Roumlntgenstrahlung 8

212 Schwaumlchung der Roumlntgenstrahlung im Koumlrper 10

22 Analoge Projektionsradiographie 11

221 Sicherheitsfilm 12

23 Digitale Radiographie 15

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR) 15

- Unstrukturierte Speicherfolien (PIP) 16

- Strukturierte Speicherfolie (NIP) 17

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen 19

- Flying-spot-Scanner 19

- Zeilenscanner 21

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD) 23

234 Bilddigitalisierung 26

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme 27

- Ortsaufloumlsung 27

- Dynamikbereich 28

- Detective Quantum Efficiency (DQE) 29

- Modulation transfer function (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion

(MUumlF) 31

236 Bildnachverarbeitung 31

3 ZIELSETZUNG 33

4 MATERIAL UND METHODEN 34

41 Praumlparate 34

42 Verwendete Radiographiesysteme 35

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner 35

6

422 Flachbettdetektor 35

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner 35

424 Roumlntgengeneratoren 36

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung 37

426 Bildbetrachtung 40

427 Bewertungskriterien 41

428 Evaluation der Auswertung und Statistik 43

5 ERGEBNISSE 44

51 Bildauswertung 44

52 Gesamtbildqualitaumlt 49

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt 51

6 DISKUSSION 52

- Schlussfolgerung 60

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS 61

8 LITERATURVERZEICHNIS 62

9 DANKSAGUNG 68

10 LEBENSLAUF 69

7

1 EINLEITUNG

Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten fuumlhrten zu einer kontinuierlichen

Erhoumlhung der zivilisatorischen Strahlenexposition Den groumlszligten Anteil an der zivilisatorischen

Strahlenexposition besitzen medizinische Anwendungen wie die Verwendung radioaktiver

Stoffe und ionisierender Strahlen So betraumlgt die effektive Strahlendosis einer Roumlntgen-Thorax

Untersuchung ca 01 mSv die einer Mammographie ca 05 mSv die einer

Computertomographie (CT) des Thorax ca 5-8 mSv und die einer CT des Abdomens ca 8-10

mSv Die durch medizinische Anwendungen verursachte mittlere effektive Dosis pro

Einwohner in Deutschland betrug fuumlr das Jahr 2008 ca 19 mSv waumlhrend sie im Jahr 1996

noch ca 16 mSv betrug Demgegenuumlber steht die durch natuumlrliche Strahlenquellen verursachte

mittlere Dosis fuumlr jeden einzelnen Menschen in Deutschland von 21 mSv pro Jahr (1) Neben

einer ausreichenden Bildqualitaumlt zur Darstellung der medizinisch wichtigen und erforderlichen

Bildinformationen genieszligt die Sicherheit des Patienten und des Personals in der medizinischen

bildgebenden Diagnostik Vorrang Das bedeutet dass alle Institutionen welche Patienten mit

Strahlen exponieren gewissen Standardkriterien unterstellt sind Aus diesem Grund wurden

erstmalig im Jahre 1958 Richtlinien zur Festlegung von Grundeinstellungen in der Radiologie

erlassen wie zB die technischen Mindestanforderungen an die Roumlntgeneinrichtung

(Generatortyp Brennflecknennwert Grenzwerte der Schaltzeit der Dosis bzw Dosisleistung

und der Aufloumlsung) (23) Diese Richtlinien wurden im Laufe der Jahre sowohl durch das

Bundesamt fuumlr Gesundheit (BAG) die Bundesaumlrztekammer und das Europaumlische Parlament

optimiert und europaweit standardisiert

Ziel ist es nach sect23 Abs 1 Satz 2 der Roumlntgenverordnung bei jeder Untersuchung mit

Strahlung abzuwaumlgen ob die Bildgebung und der eventuell daraus resultierende

gesundheitliche Nutzen die von der Strahlenexpositition moumlglicherweise verursachte

Schaumldigung fuumlr den Patienten rechtfertigt Aus diesem Grund ist auch nach sect2a der

Roumlntgenverordnung fuumlr die Durchfuumlhrung jeder Roumlntgenuntersuchung eine bdquospezifische

medizinische Indikationldquo erforderlich Des Weiteren ist es das Ziel des BAG die

Strahlenexposition bei ausreichender diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden untersuchenden

Patienten so gering wie nur moumlglich zu halten (im Englischen als das sog bdquoas low as

reasonably achievableldquo ALARA Prinzip bekannt) (45)

8

2 EINFUumlHRUNG

Dieses Kapitel gibt einen kurzen Uumlberblick uumlber die physikalischen Grundlagen der

Roumlntgentechnik uumlber die analoge Projektionsradiographie uumlber die verschiedenen digitalen

Radiographiesysteme und uumlber die digitale Bildentstehung und ndashnachverarbeitung

21 Allgemeine Grundlagen der Erzeugung eines Roumlntgenbildes

In diesem Kapitel werden die physikalischen Grundlagen uumlber den Aufbau einer Roumlntgenroumlhre

und die Erzeugung und Schwaumlchung von Roumlntgenstrahlen dargestellt

211 Erzeugung von Roumlntgenstrahlung

Zur Erzeugung von Roumlntgenstrahlen werden Roumlntgenanlagen eingesetzt die aus folgenden

Komponenten bestehen (Abb21)

einer Roumlntgenroumlhre welche die elektrisch erzeugte kinetische Energie von Elektronen in

Roumlntgenstrahlung und in Waumlrme umwandelt

einem Generator der zur Erzeugung der Heizspannung fuumlr die Kathode und zur

Erzeugung der Hochspannung fuumlr den Roumlhrenstromkreis dient

einem Schutzgehaumluse das zum Schutz vor ungerichteter Roumlntgenstrahlung sowie zum

Schutz der Roumlhre und zum Anbringen unterschiedlichen Zubehoumlrs wie zB des

Tiefenblendensystems dient

einem Stativ

einer Patientenlagerungseinrichtung (Bucky-Tisch Rasterwandgeraumlt) und

einem Schaltgeraumlt (67)

9

Abb21 Aufbau einer Roumlntgenroumlhre aus Lehmann et al (8)

In der Roumlntgenroumlhre wird ein hitzebestaumlndiger spiralfoumlrmig gewickelter Metalldraht zB aus

Wolfram (Gluumlhkathode) uumlber die Heizspannung erhitzt wodurch Elektronen freigesetzt

werden Diese negativ geladenen Teilchen werden durch die angelegte Hochspannung in

Richtung Anode beschleunigt Die Anode ist ein abgeschraumlgter Metallzylinder aus Metall zB

Kupfer und Wolfram Innerhalb der Glasroumlhre befindet sich ein Vakuum damit die

energiereichen Elektronen nicht mit Luftbestandteilen zusammenstoszligen koumlnnen Am Metall der

Anode werden die freien Kathodenelektronen abgebremst und treten in Wechselwirkung mit

den Atomen und Huumlllelektronen der Anode Der Ort an dem die Kathodenelektronen auf die

Anode treffen wird als Brennfleck oder Fokus definiert Durch den Aufprall des freien

Elektrons wird dem Huumlllelektron Energie uumlbertragen so dass es von einer kernnahen auf eine

kernferne Schale gehoben (Anregung) oder aus dem Atomverband herausgeschleudert wird

(Ionisation) Der freiwerdende Platz wird durch Elektronen der aumluszligeren Schalen mit einem

houmlheren Energiepotential unter Abgabe von Energie besetzt Die an der Anode entstandene

Energie wird zu 99 als Waumlrmeenergie und nur zu 1 als Roumlntgenbremsstrahlen abgegeben

Die Roumlntgenbremsstrahlen bestehen aus einem Spektrum von energiereicheren kurzwelligeren

und energieaumlrmeren langwelligeren Roumlntgenstrahlen Mit der Erhoumlhung der Roumlhrenspannung

werden die Kathodenelektronen in der Roumlntgenroumlhre beschleunigt und die emittierte

kurzwellige Roumlntgenstrahlung aufgehaumlrtet dh die Durchdringungskraft der Strahlung wird

vergroumlszligert Die Intensitaumlt der Roumlntgenbremsstrahlung wird vor allem vom Heizstrom an der

Kathode beeinflusst Je houmlher die Roumlhrenstromstaumlrke desto mehr Elektronen verlassen die

Gluumlhkathode pro Sekunde (67910)

10

212 Schwaumlchung der Roumlntgenstrahlen im Koumlrper

Physikalische Grundlage fuumlr die Roumlntgendiagnostik ist die Abschwaumlchung der

Photonenstrahlung im menschlichen Koumlrper Bei der Schwaumlchung koumlnnen die Strahlen

komplett absorbiert werden (Photoeffekt) nur einen Teil ihrer Energie uumlbertragen und als

energieaumlrmere Streustrahlung den Koumlrper verlassen (Compton-Effekt) oder ohne Schwaumlchung

oder Ablenkung durch den Koumlrper hindurch treten (scharfes Abbild) (791112)

Je weicher dh energieaumlrmer die Photonenstrahlung und je houmlher die Dichte Dicke und

Ordnungszahl der durchstrahlten Materie ist desto wahrscheinlicher ist das Auftreten des

Photoeffekts Beispielsweise werden die weichen Roumlntgenstrahlen vom Knochengewebe

(Dichte von 20-25 gcmsup3) staumlrker absorbiert als von den Weichteilen (Dichte 10 gcmsup3) Die

Roumlntgendichte steigt fuumlr die verschiedenen Gewebe wie folgt an Luft mit einer minimalen

Absorption Fettgewebe Bindegewebe der Organe und Knochen Dies fuumlhrt zu einer houmlheren

Kontrastierung zwischen Knochen und Weichteilen als durch energiereiche Strahlung moumlglich

waumlre (8) Da weiche Strahlen vom Gewebe fast vollstaumlndig absorbiert werden sind sie fuumlr den

Menschen schaumldlicher als harte Durch den Einsatz von Filtern kann eine Aufhaumlrtung der

Strahlung erreicht werden (912)

Der Compton-Effekt ist dagegen weitgehend unabhaumlngig von der Ordnungszahl der Atome des

durchstrahlten Objektes Vielmehr wird der Anteil der Streustrahlung vom durchstrahlten

Koumlrpervolumen und der bestrahlten Feldgroumlszlige bestimmt In der Roumlntgendiagnostik verursachen

die gestreuten Photonen die neben der Primaumlrstrahlung auf die Photoplatte auftreten einen

kontrastmindernden Schleier auf dem Roumlntgenfilm Ferner koumlnnen die gestreuten Photonen von

der urspruumlnglichen Strahlrichtung stark abweichen und wieder aus dem durchstrahlten Objekt

hervortreten und zu einer Strahlenbelastung fuumlr sich in der Naumlhe befindende Personen werden

Durch die Einblendung des Nutzstrahlenbuumlndels auf die unbedingt benoumltigte Feldgroumlszlige kann

das fuumlr die Streustrahlung verantwortliche Koumlrpervolumen verringert werden (679-11)

11

22 Analoge Projektionsradiographie

Bei der Projektionsradiographie handelt es sich um Zentralprojektionen dh die

Roumlntgenstrahlen breiten sich vom Brennfleck geradlinig aus und divergieren hierbei

Theoretisch resultiert durch einen moumlglichst kleinen Brennfleck (06 x 06 mm) eine houmlhere

Abbildungsqualitaumlt es ist weniger belastend fuumlr den Patienten und vor allem fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen geeignet Der Brennfleck muss andererseits moumlglichst groszlig (1 x 1 mm)

sein da es sonst schnell zu einer lokalen Uumlberhitzung der Anode kommt Ein groszliger Brennfleck

fuumlhrt jedoch zu einer schlechteren Abbildungsqualitaumlt und ist vor allem fuumlr Aufnahmen mit

groszliger Dicke geeignet Hierfuumlr sind houmlhere Dosisleistungen bei kurzer Belichtung notwendig

(71213)

Diesem idealen punktfoumlrmigen Fokuspunkt entspricht in der Praxis ein realer flaumlchenhafter

Fokus Die meisten Roumlhren verfuumlgen uumlber einen kleinen und groszligen Fokus (Doppelfokus-

Roumlntgenroumlhre) Der entsprechende Fokus wird vom Bedienpult der Roumlntgenanlage angewaumlhlt

und in der Roumlntgenroumlhre geschaltet

Somit ergeben sich abhaumlngig von der Abbildungsschaumlrfe folgende Gesetzmaumlszligigkeiten

je groumlszliger der Fokus desto groumlszliger die geometrische Unschaumlrfe

fokusnahe Objekte werden divergenzbedingt staumlrker vergroumlszligert als fokusferne

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto groumlszliger wird die fokusbedingte

geometrische Unschaumlrfe

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto staumlrker wird das entstehende Bild

vergroumlszligert

je weiter Objekt- und Filmebene vom Fokus entfernt sind desto geringer wird die durch

den Einfluss der Divergenz entstehende Vergroumlszligerung des Objekts

Das heiszligt dass in Abhaumlngigkeit von der Groumlszlige des Brennflecks und der Groumlszlige des Fokus-

Objekt-Abstandes Roumlntgenaufnahmen mit einer vergroumlszligerten Abbildung des untersuchten

Objektes entstehen Auszligerdem entsteht hierbei Unschaumlrfe Um diese unerwuumlnschte Effekte

moumlglichst gering zu halten sollten folgende Parameter beachtet werden

Die Brennfleckgroumlszlige sollte moumlglichst klein sein

12

Der Fokus-Objekt-Abstand sollte moumlglichst groszlig sein (Verringerung der Divergenz des

Strahlenbuumlndels)

Der Objekt-Film-Abstand sollte moumlglichst klein sein

Daher wird der Patient gewoumlhnlich mit der abzubildenden Seite moumlglichst nahe vor der

Roumlntgenfilmkassette positioniert waumlhrend die Entfernung der Roumlntgenroumlhre zum Film je nach

Aufnahme in der Regel 1-2 m betraumlgt Entsprechend ihrem Abstand zum Film bzw

Bildempfaumlnger werden die Aufnahmeobjekte vergroumlszligert abgebildet Aufgrund der

unterschiedlichen Strahlenabsorption der untersuchten Koumlrperpartien entsteht auf dem

Roumlntgenfilm ein die Schwaumlchungsunterschiede widerspiegelndes Strahlenbild (713)

221 Sicherheitsfilm

Der uumlblicherweise verwendete Sicherheitsfilm (Abb22) besitzt eine lichtempfindliche

Emulsionsschicht aus Gelatine mit eingelagerten Silberbromidkristallen (98 Silberbromid und

2 Silberjodid) die gleichmaumlszligig verteilt sind Nach der Belichtung muss das latent auf dem

Film vorhandene Bild sichtbar gemacht -also entwickelt- werden Dazu werden die belichteten

Silberbromidkristalle durch reduzierende Substanzen (zB Hydrochinon) in metallisches Silber

uumlberfuumlhrt und rufen eine Filmschwaumlrzung hervor Dagegen werden die infolge der Absorption

der Roumlntgenstrahlen nicht belichteten Silberbromidkristalle im Fixierbad durch Fixiermittel

(zB Natriumthiosulfat) aus der Emulsionsschicht herausgeloumlst so dass diese Partien auf dem

Roumlntgenbild hell erscheinen Mit der doppelseitigen Beschichtung der Roumlntgenfilme wird die

Empfindlichkeit der Filme auf das Doppelte gesteigert (1214) Eine weitere Erhoumlhung der

Empfindlichkeit und damit eine Verringerung der Strahlenbelastung des Patienten werden

durch die Verwendung von Verstaumlrkerfolien erreicht Die heutzutage verwendeten

fluoreszierenden Folien basieren auf Elementen der sogenannten seltenen Erden zB

Gadolinium und werden als Kombination aus einer Vorder- und Ruumlckfolie eingesetzt

Zwischen diesen befindet sich in jeweils engem Kontakt der Roumlntgenfilm Auf der

Einstrahlseite liegt die zumeist duumlnnere Vorderfolie und auf der anderen Seite die Hinterfolie

13

Abb22 Aufbau einer Filmkassette Man verwendet doppelseitig mit lichtempfindlicher

Emulsion beschichtete Filme mit Vorder- und Hinterfolie um die Verstaumlrkungswirkung

zu verbessern In der Kassette befindet sich eine Schaumgummieinlage um ein planes

Anliegen der Filme und der Folien zu gewaumlhrleisten aus Laubenberger et al (12)

Der Nachteil dieser Verstaumlrkungsfolien ist eine Zunahme der Unschaumlrfe Die Folien liegen dem

Film zwar eng an es existiert aber eine gewisse Distanz zwischen Lichtentstehung an der Folie

und Lichtregistrierung auf dem Film Dadurch treten wiederum Streuung und Unschaumlrfe auf

Daneben ist eine Verstaumlrkung des Roumlntgensignals auch immer mit einer Zunahme der

Koumlrnigkeit des Signals verbunden folglich sinkt die Aufloumlsung (679111415) Um den

verschiedenen klinischen Fragestellungen mit unterschiedlichen Anforderungen an Aufloumlsung

und Schaumlrfe Rechnung zu tragen hat man Folien mit verschiedenen Verstaumlrkungswirkungen

entwickelt Sie sind zur besseren Vergleichbarkeit zwischen den Herstellern in

Verstaumlrkungsklassen eingeteilt wobei eine houmlhere Zahl houmlhere Verstaumlrkungswirkung anzeigt

(Tab 21) Entsprechend der Zahlenwerte unterscheiden sich die Verstaumlrkungsklassen etwa

jeweils um das Doppelte Gebraumluchlich sind heute Folien der Klassen 50 100 200 400 und

800 Daneben werden noch so genannte Plus-Minus- oder Verlaufsfolien verwendet die zB

von einem Ende der Kassette zum anderen eine zunehmende Verstaumlrkungswirkung aufweisen

Sie dienen zur Aufnahme von Koumlrperregionen mit groszligen Strahlendurchlaumlssigkeitsspruumlngen

zB LWS seitlich (mit Abbildung von lufthaltigem Thorax oben und weichteilhaltigem

Abdomen unten) (1216)

14

Empfindlichkeit S Dosisbedarf in microGy Bezeichnung

100 1000 Feinzeichnend

200 500 Universalfolie

normalverstaumlrkend

400 250 Hochverstaumlrkend

800 125 Houmlchstverstaumlrkend

Tabelle 21 Die Belichtung des Roumlntgenfilmes erfolgt uumlberwiegend durch die

Verstaumlrkerfolien so dass diese in verschiedenen Empfindlichkeitsklassen (S-Klassen)

unterteilt werden gemaumlszlig BAG im Jahre 2001 (4)

Die Wahl des geeigneten Film-Folien-Systems ist fuumlr die erforderliche diagnostische

Information und die Groumlszlige der Strahlenexposition von entscheidender Bedeutung (Tab22)

Ziel ist es zum Schutze des Patienten hochempfindliche dosissparende Film-Folien-Systeme

mit Erreichung der geforderten diagnostischen Bildqualitaumlt bzw moumlglichst kleiner

Strahlenexposition des Patienten bei ausreichender Bildqualitaumlt einzusetzen Das Bundesamt fuumlr

Gesundheit stuumltzt sich dabei auf die European Guidelines on Quality Criteria for Diagnostic

Radiographic Images und auf die Leitlinien der deutschen Aumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung

in der Roumlntgendiagnostik (45)

15

Organ Empfindlichkeitsklasse von

Erwachsenen Kinder

Thorax 400 400-800

Skelett

Huumlftgelenk Oberschenkel

Schulter Oberarm Rippen Sternum

Kniegelenk Unterschenkel

Ellenbogen Unterarm Sprunggelenk

Fuszligwurzel

Hand Handgelenk Handwurzel

Finger Vorfuszlig Zehen

400

400

200

200

400-800

400-800

400

400

Schaumldel 200-400 400-800

Wirbelsaumlule

Halswirbelsaumlule

Brustwirbelsaumlule

Lendenwirbelsaumlule

200-400

400

400-800

400

400-800

400-800

Becken Sacrum 400 400-800

Gallenblase Gallenwege 400 -

Magen Duodenum 400 400-800

Duumlnndarm 400 -

Kolon 400 400-800

Harntrakt 400 400-800

Abdomen 400 400-800

Tabelle 22 Zusammenstellung der empfohlenen Werte fuumlr die Empfindlichkeitsklassen

bei radiologischen Untersuchungen von Erwachsenen und von Kindern gemaumlszlig BAG im

Jahre 2001 (4)

23 Digitale Radiographie

Die digitale Aufnahmekette besteht aus drei unabhaumlngigen Teilschritten

Bilddetektion

Bildverarbeitung

Bilddarstellung

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR)

Waumlhrend bei Flachbettdetektoren die Bildgenerierung und der Ausleseprozess gleichzeitig

erfolgen sind diese beiden Schritte bei der Verwendung von Speicherfolien zeitlich getrennt

(Auslesen der Speicherfolie mittels Scanner in einem zweiten Schritt) Die folgende Abbildung

23 gibt eine Uumlbersicht uumlber momentan kommerziell verfuumlgbare digitale Radiographiesysteme

16

Im Folgenden werden nur die fuumlr diese Arbeit relevanten Detektoren naumlher beschrieben eine

Uumlbersicht uumlber die restlichen Detektoren gibt der Artikel von Koumlrner et al (16)

Abb23 Uumlberblick uumlber die verschiedenen digitalen Radiographiesysteme aus Koumlrner

et al (16)

Unstrukturierte Speicherfolien (PIP)

Hierbei wird anstelle einer Film-Folienkombination eine Leuchtstoff- oder Speicherfolie in

einer Filmkassette verwendet DLR-Systeme bestehen aus 2 Hauptkomponenten

Die Speicherleuchtstofffolie (Speicherfolie oder bdquoimage plateldquo (IP)) die aus speziellen

fluoreszierenden Kristallen aufgebaut ist und als Roumlntgendetektor dient auf dem die

absorbierte Roumlntgenenergie in den Kristallen temporaumlr gespeichert wird

Die Ausleseeinheit (Scanner) welche die in der Folie gespeicherte Energie bdquoausliestldquo

und in bildrelevante Informationen umwandelt

Bei den DLR-Systemen sind am haumlufigsten BaFBr1-xIxEu2+

- und RbBrTI+-

Speicherleuchtstofffolien in Gebrauch Bei einem Querschnitt durch eine konventionelle

Speicherleuchtstofffolie (IP) wuumlrde eine Leuchtstoffschicht bestehend aus 3-10microm groszligen in

einem Bindemittel ungeordnet verteilten Leuchtstoffkoumlrnchen sichtbar werden (Abb24) Dazu

17

kommen noch herstellerspezifische Schichten die zur Optimierung der optischen

mechanischen und elektrischen Eigenschaften gedacht sind DLR-Bildplatten die solch einen

koumlrnige Struktur besitzen werden auch als Pulver-IP (PIP) bezeichnet (17)

Abb24 Querschnitt durch eine konventionelle Speicherleuchtstofffolie (IP) Die aktive

Leuchtstoffschicht bestehend aus kleinen in einem Bindemittel ungeordnet verteilten

Leuchtstoffkoumlrnchen wird auf eine Traumlgerfolie aufgetragen aus Fasbender et al (17)

Die Roumlntgenabsorption haumlngt zum einen von der chemischen Zusammensetzung und von dem

Fuumlllgrad der Leuchtstoffkoumlrnchen ab und zum anderen vor allem von der Dicke der

Leuchtstoffschicht Aufgrund der koumlrnigen Struktur der PIPs bewegen sich die Lichtanteile

nicht geradlinig durch die aktive Schicht sondern sie werden abgelenkt dh gestreut Das

bedeutet dass das zur Stimulation benoumltigte eng fokussierte Laserlicht auf seinem Weg durch

die Folie aufgeweitet wird und sich die oumlrtliche Praumlzision minimiert Die Folge bei

zunehmender Dicke der Leuchtstofffolie ist dass die Streuung und somit die Unschaumlrfe

zunehmen und dass das Stimulationslicht immer schlechter in die hinteren Bereiche der

Speicherfolie vordringen kann Diese Nachteile bewirken ein Maximum an moumlglicher

Roumlntgenabsorption von 20-30 (17-20)

Strukturierte Speicherfolie (NIP)

In den letzten Jahren kam es schrittweise zu einer Optimierung der Technologie von

Speicherleuchtstofffolien Ziel war es die Speicher- und somit auch die Leistungsfaumlhigkeit der

Leuchtstoffe zu verbessern Ansatzpunkt war zum einen eine Veraumlnderung der chemischen

Zusammensetzung oder alternativ dazu eine Veraumlnderung der elektronenmikroskopischen

Struktur der zum Einsatz kommenden Phosphorkristalle

18

Die BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolien heben sich durch die Eigenschaften ihrer Kristalle hervor

welche eine sehr hohe Speicherkapazitaumlt und eine gute Roumlntgenabsorption besitzen Der

Nachteil ist jedoch dass sich diese Kristalle nicht in eine geordnete Struktur bringen lassen da

die Kristalle sehr leicht zum Zerfall neigen RbBrTI+-Folien besitzen im Gegensatz zu BaFBr1-

xIxEu2+

eine niedrigere Roumlntgenabsorption dafuumlr aber eine vereinfachte chemische und eine

stabilere Zusammensetzung die muumlhelos eine Umwandlung in eine geordnete Nadelstruktur

ermoumlglicht Aus diesem Grund wurden andere Detektormaterialien erprobt und schlieszliglich

entwickelt welche die Vorteile der beiden oben genannten Verbindungen vereinen

Nadelfoumlrmig angeordnete auf CsBrA basierende Speicherfolien (Needle Image Plate NIP)

besitzen mehrere Vorteile Aufgrund der Optimierung der chemisch- und physikalischen

Eigenschaften der Leuchtstoffe wird kein Bindemittel mehr in der aktiven Schicht benoumltigt

Dadurch wird der Fuumlllgrad der Kristalle in der Speicherplatte erhoumlht Somit kann die

Schichtdicke der Speicherfolien ohne Verlust der Bildqualitaumlt deutlich erhoumlht werden Dies hat

eine Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres

Auslesen aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (91417)

Die DQE einer auf CsBrA basierenden Speicherfolie ist ungefaumlhr 15-mal houmlher als die DQE

einer BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolie Das bedeutet dass strukturierte Platten nochmals einer

eine houmlhere Roumlntgenabsorption bei gleicher Schichtdicke aufweisen als unstrukturierte Platten

Zum anderen sorgt die nadelfoumlrmige Struktur dafuumlr dass

die Lichtausbreitung in lateraler Richtung minimiert wird

die emittierten Lichtanteile auf dem kuumlrzesten Weg zum Photodetektor geleitet werden

und

das zur Stimulation benoumltigte Laserlicht gebuumlndelt wird und bis tief in die hintersten

Bereiche der aktiven Schicht gelangt

Die benoumltigte Stimulationsenergie betraumlgt 5microJmmsup2 fuumlr CsBrA-Folien gegenuumlber 15microJmmsup2 fuumlr

BaFBr1-xIxEu2+

-Folien Diese niedrige Stimulationsenergie erlaubt eine genauere laumlngere und

tiefere Auslesung So koumlnnen die gebildeten Speicherzentren uumlber die gesamte Schichtdicke ob

mehr oberflaumlchlich oder mehr in der Tiefe liegend gleich praumlzise und intensiv ausgelesen

werden Durch die reduzierte Lichtstreuung wird die Unschaumlrfe vermindert (1719 20-22)

19

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen

In diesem Kapitel werden der bisher im taumlglichen klinischen Alltag zum Einsatz kommende

Flying-spot-Scanner und der neu entwickelte Zeilenscanner der statt sequenziell nun (Zeilen-)

parallel ausliest vorgestellt

Flying-spot-Scanner

Nach der Belichtung der Speicherfolie erfolgt der Ausleseprozess Dabei fungiert die

Speicherfolie nur als Roumlntgendetektor fuumlr den Auslesevorgang wird ein zusaumltzlicher Scanner

benoumltigt Bei den herkoumlmmlichen unstrukturierten Speicherfolien wird ein sog Flying-Spot-

Scanner verwendet (Abb26)

Abb26 Aufbau eines Flying-Spot-Scanner der zur Stimulierung benutzte Laserstrahl

von konstanter Intensitaumlt wird von einem lenkbarem Spiegel uumlber eine Bildzeile der IP

bewegt waumlhrend die IP in senkrechter Richtung transportiert wird Das emittierte Licht

wird gesammelt von einem Photodetektor in ein elektronisches Signal umgewandelt

aus Fasbender et al (17)

Dieser Flying-spot-Scanner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen die schrittweise

dazu beitragen das durch Roumlntgenbelichtung in der Folie gespeicherte Bild auszulesen und in

ein digitales Bild umzuwandeln

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

1 Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit bdquoUmweltradioaktivitaumlt

und Strahlenbelastung Unterrichtung durch die Bundesregierung im Jahr 2009ldquo

2 Richlinie 9629Euratom des Rates von 13051996

3 Bundeaumlrztekammer bdquoLeitlinien der Bundesaumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung in der

Roumlntgendiagnostik vom 23112007

4 Budesamt fuumlr Gesundheit Abteilung Strahlenschutz Sektion Aufsicht und Bewilligungen

bdquoEmpfindlichkeitsklassen fuumlr Film-Folien-Systeme und digitale Systemeldquo Weisung R-09-01

vom 211100 1-3

5 European Guidelines on quality criteria for diagnostic radiographic images 1996

6 A Lasserre L Blohm bdquoKurzlehrbuch Radiologieldquo UrbanampFischer Verlag MuumlnchenJena

2003 3 Auflage S 1-9

7 G W Kauffmann E Moser R Sauer bdquoRadiologieldquo Urbanamp Fischer 3 Auflage 2006 9-

34

8 T Lehmann W Oberschelp E Pelikan R Repges bdquoBildnachverarbeitung in der Medizin-

Grundlagen Modelle Methoden und Anwendungenldquo Springer Verlag Berlin 1997

9 Cl Schmid bdquoErmittlung von Dosiswerten in der Diagnostischen Radiologie zur Festlegung

von nationalen Referenzdosiswerten nach der Patientenrichtlinie der EU 9743 Euratomrdquo

Dissertation 2002 an der LMU Muumlnchen

10 H Morneburg bdquoRoumlntgen- und Gammastrahlungldquo In Morneburg Heinz (Hrsg)

Bildgebende Systeme fuumlr die medizinische Diagnostik Publicis MCD Verlag 3Auflage

1995 4 84-108

11 M Reiser F-P Kuhn J Debus bdquoRadiologieldquo Duale Reihe Georg Thieme Verlag

Stuttgart 2004 1 Auflage 2- 79

12 Th Laubenberger J Laubenberger (1999) bdquoTechnik der medizinischen Radiologieldquo

Deutscher Aumlrzte-Verlag 7 Auflage 31-60)

13 W Jaschke R Loose C Claussen (Universitaumltsklinik fuumlr Radiodiagnostik Innsbruck)

bdquoLehrbuch der Radiologie Geraumltetechnik (Diagnostik)ldquo geschrieben von VSteil

14 P Thurn E Buumlcheler bdquoEinfuumlhrung in die radiologische Diagnostikldquo Georg Thieme

Verlag Stuttgart New York 1992 9Auflage 7-33

15 G Goretzki bdquoMedizinische Strahlenkundeldquo 2004 Urbanamp Fischer Muumlnchen 2Auflage S

86-173

63

16 Koumlrner et al Advances in Digital Radiography bdquoPhysical Principles and System

Overviewrdquo RadioGraphics 2007 27 675-686

17 R Fasbender RSchaetzing bdquoNeue CR-Technologien fuumlr die digitale Radiographieldquo

Springer Verlag Radiologe 2003 S370-373

18 M Sonoda M Takano J Miyakara H Kato bdquoComputed radiography utilizing screening

laser stimulatet luminescenseldquo Radiology 1983 148 833- 838

19 P Leblans L Struye P Willems (Agfa-Gevaert NV Mortsel Belgium) bdquoA New Needle-

Crystalline Computed Radiograpy Detectorldquo Journal of Digital Imaging Vol 13 No 2

Suppl 1 (May) 2000 117-120

20 M Koumlrner S Wirth M Treitl M Reiser K-J Pfeifer bdquoInitial Clinical Results with a

Needle Screen Storage Phosphor System in Chest Radiogramsrdquo Fortschr Roumlntgenstr

2005 1-6

21 J Frankenberger S Mair C Herrmann et al bdquoReflective and transmissive CR ScanHead

technology on needle image plates Proc SPIE 20055745499-510

22 R Schaetzing R Fassbender P Kersten bdquoNew High-speed scanning technique for

computed radiographyrdquo Proc SPIE20024682511-520

23 M Koumlrner M Treitl R Schaumltzing et al bdquoDepiction of Low-Contrast Detail in Digital

Radiography Comparison of Powder and Needle-Structured Storage Phosphor Systemsrdquo

Investigative Radiology Volume 41 Number 7 July 2006

24 K Ludwig T M Bernhardt bdquoDigitale Flachdetektorsystemeldquo In Radiologie up2date 1

2002 45-58

25 C Schaefer- Prokop M Uffmann J Sailer N Kabalan C Herold M Prokop bdquoDigitale

Thoraxradiographie Flat- panel- Detektor oder Speicherfolie Springer-Verlag 2003 der

Radiologe 52003 351-361

26 M Spahn V Heer R Freytag bdquoFlachbilddetektoren in der Roumlntgendiagnostikldquo Springer

Verlag der Radiologe 52003 340-349

27 HG Chotas JT Dobbins 3rd CE Ravin bdquoPrinciples of digital radiography with large-area

electronically readable detectors a review of the basicsrdquo Radiology 1999210595ndash599

28 M Strotzer J Gmeinwieser M Volk et al bdquoClinical application of a flat-panel X-ray

detector based on amorphous silicon technology image quality and potential for radiation

dose reduction in skeletal radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol 1998 17123-27

29 E Kotter M Langer bdquoDigital radiography with large-area flat-panel detectorsrdquo Eur Radiol

2002 122562ndash2570

64

30 J Freyschmidt bdquoHandbuch diagnostische Radiologie Strahlenphysik Strahlenbiologie

Strahlenschutzldquo Springer 2002 S 79-80

31 St Becht R Bittner bdquoLehrbuch der roumlntgendiagnostischen Einstelltechnikldquo Springer

Verlag 2008 S 14-53

32 HP Busch bdquoDigitale Projektionsradiographieldquo in der Radiologe 081999 S 711-724

33 IA Cunningham IA R Shaw bdquoSignal-to-noise optimization of medical imaging systemsrdquo

JOpt Soc Am A 16 (3) 621-632

34 M Spahn ldquoFlat detectors and their clinical applications Eur Radio 2005 15 1934-1947

35 U Rapp- Bernhard O Effenberger U Redlich UJ Krause W Doehring bdquoDetection of

simulated intestinal lung disease and catheters by flat- panel and asymmetric radiography-

aspects of dose reductionldquo Radiology 2000 217 (Suppl) 548

36 C Schafer-Prokop E Eisenhuber M Fuchsjager S Puig and M Prokop bdquoAktuelle

Entwicklungen auf dem Gebiet der digitalen Thoraxradiographieldquo Springer Verlag

Radiologe 032001 230-239

37 H Illers E Buhr C Hoeschen bdquoMeasurement of the detective quantum efficiency (DQE)

of digital X-ray detectors according to the novel standard IEC 62220-1rdquo Radiat Prot

Dosimetry 2005 11439-44

38 WJVeldkamp LJ Kroft MV Boot et al bdquoContrast-detail evaluation and dose assessment

of eight digital chest radiography systems in clinical practicerdquo Eur Radiol 2006 16333-

341

39 M Volk M Strotzer J Gmeinwieser et al bdquoFlat-panel x-ray detector using amorphous

silicon technology Reduced radiation dose for the detection of foreign bodiesrdquo Invest

Radiol 1997 32373-377

40 W Schlegel J Bille bdquoMedizinische Physikldquo Band 2 (Medizinische Strahlenphysik)

Springer Verlag 2002 S 156-157 260)

41 TW Ovitt PC Christenson HD Fisher 3rd et al bdquoIntravenous angiography using digital

video subtraction x-ray imaging systemrdquo AJR Am J Roentgenol 19801351141ndash1144

42 E Buumlchler K-J Lackner M Thelen bdquoEinfuumlhrung in die Radiologieldquo Thieme Verlag

11Auflage 2006 S 3

43 M Strotzer M Voumllk R Frund et al bdquoRoutine chest radiography using a flat-panel

detector image quality at standard detector dose and 33 dose reductionrdquo AJR Am J

Roentgenol 2002 178(1)169ndash171

65

44 Wirth S Treitl M Reiser MF Koumlrner M bdquoImaging performance with different doses in

skeletal radiography comparison of a needle-structured and a conventional storage

phosphor system with a flat-panel detectorldquo Radiology 2009 Jan250(1)152-60

45 F Fischbach J Ricke T Freund et al bdquoFlat panel digital radiography compared with

storage phosphor computed radiography assessment of dose versus image quality in

phantom studiesrdquo Invest Radiol 2002 37609-614

46 XJ Rong CC Shaw X Liu et al bdquoComparison of an amorphous siliconcesium iodide

flat-panel digital chest radiography system with screenfilm and computed radiography

systems a contrast-detail phantom studyrdquo Med Phys 200128(11)2328-2335

47 CE Jr Floyd RJ Warp JT 3rd

Dobbins et al bdquoImaging characterisctics of an amorphous

silicon flat-panel detector for digital chest radiographyrdquo Radiology 2001218(3)683-688

48 K Ludwig H Lenzen et al bdquoPerformance of a flat-panel detector in detecting artificial

bone lesions comparison with conventional screen-film and storage-phosphor

radiographyrdquo Radiology 2002222(2)453ndash 459

49 T Okamura S Tanaka K Koyama et al bdquoClinical evaluation of digital radiography based

on a large-area cesium iodide-amorphous silicon flat-panel detector compared with screen-

film radiography for skeletal system and abdomenrdquo Eur Radiol 200212(7) 1741ndash1747

50 J Freyschmidt J Th Schmidt bdquoHandbuch Diagnostische Radiologie Strahlenphysik

Strahlenbiologie Strahlenschutzldquo Springer Verlag 2001

51 R Aufrichtig bdquoComparison of low contrast detectability between a digital amorphous

silicon an a screen-film based imaging system for thoracic radiographyrdquo Med Phy

199926(7)1349-1358

52 M Strotzer J Gmeinwieser M Spahn M Voumllk R Frund J Seitz V Spies J Alexander

S Feuerbach bdquoAmorpheus silicon flat- panel x- ray detector versus screen- film

radiography effect of dose reduction on the detactability of cortical bone defects and

fracturesrdquo Invest Radiol 1998 33 33-38

53 WP Hosch C Fink B Radeleff A Kampschulte GW Kauffmann JHansmann bdquoRadiation

dose reduction in chest radiography using a flat-panel amorphous silicon detectorrdquo Clin

Radiol 200257(10)902ndash907

54 C Fink PJ Hallscheidt G Noeldge et al bdquoClinical comparative study with a large-area

amorphous silicon flat-panel detector image quality and visibility of anatomic structures on

chest radiographyldquo AJR Am J Roentgenol 2002178(2)481ndash486

55 HP Busch S Busch C Decker et al bdquoBildqualitaumlt und Dosis in der Digitalen

Projektionsradiographieldquo Fortschr Roumlntgenstr 2003 175 32- 37

66

56 U Redlich S Reissberg C Hoeschen et al Chest Radiography bdquoROC phantom study of

four different digital systems and one conventional radiographic systemldquo Rofo

2003175(1)38-45

57 H Geijer KW Beckmann B Andersson J Persilden bdquoImage Quality vs radiation dose for

flat- panel amorphous silicon detector a phantom studyldquo Eur Radiol 11(9) 2001 1704-

1709

58 K Bacher P Smeets et al bdquoDose reduction in patients undergoing chest imaging digital

amorphous silicon flat-panel detector radiography versus conventional film-screen

radiography and phosphor-based computed radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol2003

Oct181(4)923-9

59 S Grampp C Czerny C Krestan C Henk L Heiner H Imhof

bdquoFlachbilddetektorsysteme in der Skelettradiologieldquo Springer Verlag der Radiologe 5

2003 362- 366

60 M Voumllk M Strotzer N Holzknecht C Manke M Lenhart J Gmeinwieser J Link M

Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

on amarphous silicon technology image quality and potential for dose reduction in

comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

62 R Schaetzing bdquoManagement of pediatric radiation dose using Agfa computed

radiographyldquo Pediatr Radiol (2004) 34(Suppl 3) S207ndashS214

63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

66 R Peer A Lanser et al bdquoStorage phosphor radiography of wrist fractures a subjective

comparison of image quality at varying exposure levelsrdquo Eur Radiol 2002 Jun12(6)1354-

9 Epub 2002 Feb 21

67 U Bick bdquoDigitale Vollfeldmammographieldquo Fortschr Roumlntgenstr (2000) 173957ndash964

67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 3: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

In Dankbarkeit und Liebe meinen Eltern und meinem Bruder gewidmet

4

Ein Teil der Ergebnisse dieser Dissertation wurde bereits publiziert

Wirth S Treitl M Reiser MF Koumlrner M bdquoImaging performance with different

doses in skeletal radiography comparison of a needle-structured and a

conventional storage phosphor system with a flat-panel detectorldquo Radiology

2009 Jan 250(1)152-60 Epub 2008 Nov 10

5

Inhaltsverzeichnis

SEITE

1 EINLEITUNG 7

2 EINFUumlHRUNG 8

21 Allgemeine Grundlagen der Erzeugung eines Roumlntgenbildes 8

211 Erzeugung von Roumlntgenstrahlung 8

212 Schwaumlchung der Roumlntgenstrahlung im Koumlrper 10

22 Analoge Projektionsradiographie 11

221 Sicherheitsfilm 12

23 Digitale Radiographie 15

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR) 15

- Unstrukturierte Speicherfolien (PIP) 16

- Strukturierte Speicherfolie (NIP) 17

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen 19

- Flying-spot-Scanner 19

- Zeilenscanner 21

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD) 23

234 Bilddigitalisierung 26

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme 27

- Ortsaufloumlsung 27

- Dynamikbereich 28

- Detective Quantum Efficiency (DQE) 29

- Modulation transfer function (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion

(MUumlF) 31

236 Bildnachverarbeitung 31

3 ZIELSETZUNG 33

4 MATERIAL UND METHODEN 34

41 Praumlparate 34

42 Verwendete Radiographiesysteme 35

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner 35

6

422 Flachbettdetektor 35

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner 35

424 Roumlntgengeneratoren 36

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung 37

426 Bildbetrachtung 40

427 Bewertungskriterien 41

428 Evaluation der Auswertung und Statistik 43

5 ERGEBNISSE 44

51 Bildauswertung 44

52 Gesamtbildqualitaumlt 49

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt 51

6 DISKUSSION 52

- Schlussfolgerung 60

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS 61

8 LITERATURVERZEICHNIS 62

9 DANKSAGUNG 68

10 LEBENSLAUF 69

7

1 EINLEITUNG

Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten fuumlhrten zu einer kontinuierlichen

Erhoumlhung der zivilisatorischen Strahlenexposition Den groumlszligten Anteil an der zivilisatorischen

Strahlenexposition besitzen medizinische Anwendungen wie die Verwendung radioaktiver

Stoffe und ionisierender Strahlen So betraumlgt die effektive Strahlendosis einer Roumlntgen-Thorax

Untersuchung ca 01 mSv die einer Mammographie ca 05 mSv die einer

Computertomographie (CT) des Thorax ca 5-8 mSv und die einer CT des Abdomens ca 8-10

mSv Die durch medizinische Anwendungen verursachte mittlere effektive Dosis pro

Einwohner in Deutschland betrug fuumlr das Jahr 2008 ca 19 mSv waumlhrend sie im Jahr 1996

noch ca 16 mSv betrug Demgegenuumlber steht die durch natuumlrliche Strahlenquellen verursachte

mittlere Dosis fuumlr jeden einzelnen Menschen in Deutschland von 21 mSv pro Jahr (1) Neben

einer ausreichenden Bildqualitaumlt zur Darstellung der medizinisch wichtigen und erforderlichen

Bildinformationen genieszligt die Sicherheit des Patienten und des Personals in der medizinischen

bildgebenden Diagnostik Vorrang Das bedeutet dass alle Institutionen welche Patienten mit

Strahlen exponieren gewissen Standardkriterien unterstellt sind Aus diesem Grund wurden

erstmalig im Jahre 1958 Richtlinien zur Festlegung von Grundeinstellungen in der Radiologie

erlassen wie zB die technischen Mindestanforderungen an die Roumlntgeneinrichtung

(Generatortyp Brennflecknennwert Grenzwerte der Schaltzeit der Dosis bzw Dosisleistung

und der Aufloumlsung) (23) Diese Richtlinien wurden im Laufe der Jahre sowohl durch das

Bundesamt fuumlr Gesundheit (BAG) die Bundesaumlrztekammer und das Europaumlische Parlament

optimiert und europaweit standardisiert

Ziel ist es nach sect23 Abs 1 Satz 2 der Roumlntgenverordnung bei jeder Untersuchung mit

Strahlung abzuwaumlgen ob die Bildgebung und der eventuell daraus resultierende

gesundheitliche Nutzen die von der Strahlenexpositition moumlglicherweise verursachte

Schaumldigung fuumlr den Patienten rechtfertigt Aus diesem Grund ist auch nach sect2a der

Roumlntgenverordnung fuumlr die Durchfuumlhrung jeder Roumlntgenuntersuchung eine bdquospezifische

medizinische Indikationldquo erforderlich Des Weiteren ist es das Ziel des BAG die

Strahlenexposition bei ausreichender diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden untersuchenden

Patienten so gering wie nur moumlglich zu halten (im Englischen als das sog bdquoas low as

reasonably achievableldquo ALARA Prinzip bekannt) (45)

8

2 EINFUumlHRUNG

Dieses Kapitel gibt einen kurzen Uumlberblick uumlber die physikalischen Grundlagen der

Roumlntgentechnik uumlber die analoge Projektionsradiographie uumlber die verschiedenen digitalen

Radiographiesysteme und uumlber die digitale Bildentstehung und ndashnachverarbeitung

21 Allgemeine Grundlagen der Erzeugung eines Roumlntgenbildes

In diesem Kapitel werden die physikalischen Grundlagen uumlber den Aufbau einer Roumlntgenroumlhre

und die Erzeugung und Schwaumlchung von Roumlntgenstrahlen dargestellt

211 Erzeugung von Roumlntgenstrahlung

Zur Erzeugung von Roumlntgenstrahlen werden Roumlntgenanlagen eingesetzt die aus folgenden

Komponenten bestehen (Abb21)

einer Roumlntgenroumlhre welche die elektrisch erzeugte kinetische Energie von Elektronen in

Roumlntgenstrahlung und in Waumlrme umwandelt

einem Generator der zur Erzeugung der Heizspannung fuumlr die Kathode und zur

Erzeugung der Hochspannung fuumlr den Roumlhrenstromkreis dient

einem Schutzgehaumluse das zum Schutz vor ungerichteter Roumlntgenstrahlung sowie zum

Schutz der Roumlhre und zum Anbringen unterschiedlichen Zubehoumlrs wie zB des

Tiefenblendensystems dient

einem Stativ

einer Patientenlagerungseinrichtung (Bucky-Tisch Rasterwandgeraumlt) und

einem Schaltgeraumlt (67)

9

Abb21 Aufbau einer Roumlntgenroumlhre aus Lehmann et al (8)

In der Roumlntgenroumlhre wird ein hitzebestaumlndiger spiralfoumlrmig gewickelter Metalldraht zB aus

Wolfram (Gluumlhkathode) uumlber die Heizspannung erhitzt wodurch Elektronen freigesetzt

werden Diese negativ geladenen Teilchen werden durch die angelegte Hochspannung in

Richtung Anode beschleunigt Die Anode ist ein abgeschraumlgter Metallzylinder aus Metall zB

Kupfer und Wolfram Innerhalb der Glasroumlhre befindet sich ein Vakuum damit die

energiereichen Elektronen nicht mit Luftbestandteilen zusammenstoszligen koumlnnen Am Metall der

Anode werden die freien Kathodenelektronen abgebremst und treten in Wechselwirkung mit

den Atomen und Huumlllelektronen der Anode Der Ort an dem die Kathodenelektronen auf die

Anode treffen wird als Brennfleck oder Fokus definiert Durch den Aufprall des freien

Elektrons wird dem Huumlllelektron Energie uumlbertragen so dass es von einer kernnahen auf eine

kernferne Schale gehoben (Anregung) oder aus dem Atomverband herausgeschleudert wird

(Ionisation) Der freiwerdende Platz wird durch Elektronen der aumluszligeren Schalen mit einem

houmlheren Energiepotential unter Abgabe von Energie besetzt Die an der Anode entstandene

Energie wird zu 99 als Waumlrmeenergie und nur zu 1 als Roumlntgenbremsstrahlen abgegeben

Die Roumlntgenbremsstrahlen bestehen aus einem Spektrum von energiereicheren kurzwelligeren

und energieaumlrmeren langwelligeren Roumlntgenstrahlen Mit der Erhoumlhung der Roumlhrenspannung

werden die Kathodenelektronen in der Roumlntgenroumlhre beschleunigt und die emittierte

kurzwellige Roumlntgenstrahlung aufgehaumlrtet dh die Durchdringungskraft der Strahlung wird

vergroumlszligert Die Intensitaumlt der Roumlntgenbremsstrahlung wird vor allem vom Heizstrom an der

Kathode beeinflusst Je houmlher die Roumlhrenstromstaumlrke desto mehr Elektronen verlassen die

Gluumlhkathode pro Sekunde (67910)

10

212 Schwaumlchung der Roumlntgenstrahlen im Koumlrper

Physikalische Grundlage fuumlr die Roumlntgendiagnostik ist die Abschwaumlchung der

Photonenstrahlung im menschlichen Koumlrper Bei der Schwaumlchung koumlnnen die Strahlen

komplett absorbiert werden (Photoeffekt) nur einen Teil ihrer Energie uumlbertragen und als

energieaumlrmere Streustrahlung den Koumlrper verlassen (Compton-Effekt) oder ohne Schwaumlchung

oder Ablenkung durch den Koumlrper hindurch treten (scharfes Abbild) (791112)

Je weicher dh energieaumlrmer die Photonenstrahlung und je houmlher die Dichte Dicke und

Ordnungszahl der durchstrahlten Materie ist desto wahrscheinlicher ist das Auftreten des

Photoeffekts Beispielsweise werden die weichen Roumlntgenstrahlen vom Knochengewebe

(Dichte von 20-25 gcmsup3) staumlrker absorbiert als von den Weichteilen (Dichte 10 gcmsup3) Die

Roumlntgendichte steigt fuumlr die verschiedenen Gewebe wie folgt an Luft mit einer minimalen

Absorption Fettgewebe Bindegewebe der Organe und Knochen Dies fuumlhrt zu einer houmlheren

Kontrastierung zwischen Knochen und Weichteilen als durch energiereiche Strahlung moumlglich

waumlre (8) Da weiche Strahlen vom Gewebe fast vollstaumlndig absorbiert werden sind sie fuumlr den

Menschen schaumldlicher als harte Durch den Einsatz von Filtern kann eine Aufhaumlrtung der

Strahlung erreicht werden (912)

Der Compton-Effekt ist dagegen weitgehend unabhaumlngig von der Ordnungszahl der Atome des

durchstrahlten Objektes Vielmehr wird der Anteil der Streustrahlung vom durchstrahlten

Koumlrpervolumen und der bestrahlten Feldgroumlszlige bestimmt In der Roumlntgendiagnostik verursachen

die gestreuten Photonen die neben der Primaumlrstrahlung auf die Photoplatte auftreten einen

kontrastmindernden Schleier auf dem Roumlntgenfilm Ferner koumlnnen die gestreuten Photonen von

der urspruumlnglichen Strahlrichtung stark abweichen und wieder aus dem durchstrahlten Objekt

hervortreten und zu einer Strahlenbelastung fuumlr sich in der Naumlhe befindende Personen werden

Durch die Einblendung des Nutzstrahlenbuumlndels auf die unbedingt benoumltigte Feldgroumlszlige kann

das fuumlr die Streustrahlung verantwortliche Koumlrpervolumen verringert werden (679-11)

11

22 Analoge Projektionsradiographie

Bei der Projektionsradiographie handelt es sich um Zentralprojektionen dh die

Roumlntgenstrahlen breiten sich vom Brennfleck geradlinig aus und divergieren hierbei

Theoretisch resultiert durch einen moumlglichst kleinen Brennfleck (06 x 06 mm) eine houmlhere

Abbildungsqualitaumlt es ist weniger belastend fuumlr den Patienten und vor allem fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen geeignet Der Brennfleck muss andererseits moumlglichst groszlig (1 x 1 mm)

sein da es sonst schnell zu einer lokalen Uumlberhitzung der Anode kommt Ein groszliger Brennfleck

fuumlhrt jedoch zu einer schlechteren Abbildungsqualitaumlt und ist vor allem fuumlr Aufnahmen mit

groszliger Dicke geeignet Hierfuumlr sind houmlhere Dosisleistungen bei kurzer Belichtung notwendig

(71213)

Diesem idealen punktfoumlrmigen Fokuspunkt entspricht in der Praxis ein realer flaumlchenhafter

Fokus Die meisten Roumlhren verfuumlgen uumlber einen kleinen und groszligen Fokus (Doppelfokus-

Roumlntgenroumlhre) Der entsprechende Fokus wird vom Bedienpult der Roumlntgenanlage angewaumlhlt

und in der Roumlntgenroumlhre geschaltet

Somit ergeben sich abhaumlngig von der Abbildungsschaumlrfe folgende Gesetzmaumlszligigkeiten

je groumlszliger der Fokus desto groumlszliger die geometrische Unschaumlrfe

fokusnahe Objekte werden divergenzbedingt staumlrker vergroumlszligert als fokusferne

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto groumlszliger wird die fokusbedingte

geometrische Unschaumlrfe

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto staumlrker wird das entstehende Bild

vergroumlszligert

je weiter Objekt- und Filmebene vom Fokus entfernt sind desto geringer wird die durch

den Einfluss der Divergenz entstehende Vergroumlszligerung des Objekts

Das heiszligt dass in Abhaumlngigkeit von der Groumlszlige des Brennflecks und der Groumlszlige des Fokus-

Objekt-Abstandes Roumlntgenaufnahmen mit einer vergroumlszligerten Abbildung des untersuchten

Objektes entstehen Auszligerdem entsteht hierbei Unschaumlrfe Um diese unerwuumlnschte Effekte

moumlglichst gering zu halten sollten folgende Parameter beachtet werden

Die Brennfleckgroumlszlige sollte moumlglichst klein sein

12

Der Fokus-Objekt-Abstand sollte moumlglichst groszlig sein (Verringerung der Divergenz des

Strahlenbuumlndels)

Der Objekt-Film-Abstand sollte moumlglichst klein sein

Daher wird der Patient gewoumlhnlich mit der abzubildenden Seite moumlglichst nahe vor der

Roumlntgenfilmkassette positioniert waumlhrend die Entfernung der Roumlntgenroumlhre zum Film je nach

Aufnahme in der Regel 1-2 m betraumlgt Entsprechend ihrem Abstand zum Film bzw

Bildempfaumlnger werden die Aufnahmeobjekte vergroumlszligert abgebildet Aufgrund der

unterschiedlichen Strahlenabsorption der untersuchten Koumlrperpartien entsteht auf dem

Roumlntgenfilm ein die Schwaumlchungsunterschiede widerspiegelndes Strahlenbild (713)

221 Sicherheitsfilm

Der uumlblicherweise verwendete Sicherheitsfilm (Abb22) besitzt eine lichtempfindliche

Emulsionsschicht aus Gelatine mit eingelagerten Silberbromidkristallen (98 Silberbromid und

2 Silberjodid) die gleichmaumlszligig verteilt sind Nach der Belichtung muss das latent auf dem

Film vorhandene Bild sichtbar gemacht -also entwickelt- werden Dazu werden die belichteten

Silberbromidkristalle durch reduzierende Substanzen (zB Hydrochinon) in metallisches Silber

uumlberfuumlhrt und rufen eine Filmschwaumlrzung hervor Dagegen werden die infolge der Absorption

der Roumlntgenstrahlen nicht belichteten Silberbromidkristalle im Fixierbad durch Fixiermittel

(zB Natriumthiosulfat) aus der Emulsionsschicht herausgeloumlst so dass diese Partien auf dem

Roumlntgenbild hell erscheinen Mit der doppelseitigen Beschichtung der Roumlntgenfilme wird die

Empfindlichkeit der Filme auf das Doppelte gesteigert (1214) Eine weitere Erhoumlhung der

Empfindlichkeit und damit eine Verringerung der Strahlenbelastung des Patienten werden

durch die Verwendung von Verstaumlrkerfolien erreicht Die heutzutage verwendeten

fluoreszierenden Folien basieren auf Elementen der sogenannten seltenen Erden zB

Gadolinium und werden als Kombination aus einer Vorder- und Ruumlckfolie eingesetzt

Zwischen diesen befindet sich in jeweils engem Kontakt der Roumlntgenfilm Auf der

Einstrahlseite liegt die zumeist duumlnnere Vorderfolie und auf der anderen Seite die Hinterfolie

13

Abb22 Aufbau einer Filmkassette Man verwendet doppelseitig mit lichtempfindlicher

Emulsion beschichtete Filme mit Vorder- und Hinterfolie um die Verstaumlrkungswirkung

zu verbessern In der Kassette befindet sich eine Schaumgummieinlage um ein planes

Anliegen der Filme und der Folien zu gewaumlhrleisten aus Laubenberger et al (12)

Der Nachteil dieser Verstaumlrkungsfolien ist eine Zunahme der Unschaumlrfe Die Folien liegen dem

Film zwar eng an es existiert aber eine gewisse Distanz zwischen Lichtentstehung an der Folie

und Lichtregistrierung auf dem Film Dadurch treten wiederum Streuung und Unschaumlrfe auf

Daneben ist eine Verstaumlrkung des Roumlntgensignals auch immer mit einer Zunahme der

Koumlrnigkeit des Signals verbunden folglich sinkt die Aufloumlsung (679111415) Um den

verschiedenen klinischen Fragestellungen mit unterschiedlichen Anforderungen an Aufloumlsung

und Schaumlrfe Rechnung zu tragen hat man Folien mit verschiedenen Verstaumlrkungswirkungen

entwickelt Sie sind zur besseren Vergleichbarkeit zwischen den Herstellern in

Verstaumlrkungsklassen eingeteilt wobei eine houmlhere Zahl houmlhere Verstaumlrkungswirkung anzeigt

(Tab 21) Entsprechend der Zahlenwerte unterscheiden sich die Verstaumlrkungsklassen etwa

jeweils um das Doppelte Gebraumluchlich sind heute Folien der Klassen 50 100 200 400 und

800 Daneben werden noch so genannte Plus-Minus- oder Verlaufsfolien verwendet die zB

von einem Ende der Kassette zum anderen eine zunehmende Verstaumlrkungswirkung aufweisen

Sie dienen zur Aufnahme von Koumlrperregionen mit groszligen Strahlendurchlaumlssigkeitsspruumlngen

zB LWS seitlich (mit Abbildung von lufthaltigem Thorax oben und weichteilhaltigem

Abdomen unten) (1216)

14

Empfindlichkeit S Dosisbedarf in microGy Bezeichnung

100 1000 Feinzeichnend

200 500 Universalfolie

normalverstaumlrkend

400 250 Hochverstaumlrkend

800 125 Houmlchstverstaumlrkend

Tabelle 21 Die Belichtung des Roumlntgenfilmes erfolgt uumlberwiegend durch die

Verstaumlrkerfolien so dass diese in verschiedenen Empfindlichkeitsklassen (S-Klassen)

unterteilt werden gemaumlszlig BAG im Jahre 2001 (4)

Die Wahl des geeigneten Film-Folien-Systems ist fuumlr die erforderliche diagnostische

Information und die Groumlszlige der Strahlenexposition von entscheidender Bedeutung (Tab22)

Ziel ist es zum Schutze des Patienten hochempfindliche dosissparende Film-Folien-Systeme

mit Erreichung der geforderten diagnostischen Bildqualitaumlt bzw moumlglichst kleiner

Strahlenexposition des Patienten bei ausreichender Bildqualitaumlt einzusetzen Das Bundesamt fuumlr

Gesundheit stuumltzt sich dabei auf die European Guidelines on Quality Criteria for Diagnostic

Radiographic Images und auf die Leitlinien der deutschen Aumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung

in der Roumlntgendiagnostik (45)

15

Organ Empfindlichkeitsklasse von

Erwachsenen Kinder

Thorax 400 400-800

Skelett

Huumlftgelenk Oberschenkel

Schulter Oberarm Rippen Sternum

Kniegelenk Unterschenkel

Ellenbogen Unterarm Sprunggelenk

Fuszligwurzel

Hand Handgelenk Handwurzel

Finger Vorfuszlig Zehen

400

400

200

200

400-800

400-800

400

400

Schaumldel 200-400 400-800

Wirbelsaumlule

Halswirbelsaumlule

Brustwirbelsaumlule

Lendenwirbelsaumlule

200-400

400

400-800

400

400-800

400-800

Becken Sacrum 400 400-800

Gallenblase Gallenwege 400 -

Magen Duodenum 400 400-800

Duumlnndarm 400 -

Kolon 400 400-800

Harntrakt 400 400-800

Abdomen 400 400-800

Tabelle 22 Zusammenstellung der empfohlenen Werte fuumlr die Empfindlichkeitsklassen

bei radiologischen Untersuchungen von Erwachsenen und von Kindern gemaumlszlig BAG im

Jahre 2001 (4)

23 Digitale Radiographie

Die digitale Aufnahmekette besteht aus drei unabhaumlngigen Teilschritten

Bilddetektion

Bildverarbeitung

Bilddarstellung

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR)

Waumlhrend bei Flachbettdetektoren die Bildgenerierung und der Ausleseprozess gleichzeitig

erfolgen sind diese beiden Schritte bei der Verwendung von Speicherfolien zeitlich getrennt

(Auslesen der Speicherfolie mittels Scanner in einem zweiten Schritt) Die folgende Abbildung

23 gibt eine Uumlbersicht uumlber momentan kommerziell verfuumlgbare digitale Radiographiesysteme

16

Im Folgenden werden nur die fuumlr diese Arbeit relevanten Detektoren naumlher beschrieben eine

Uumlbersicht uumlber die restlichen Detektoren gibt der Artikel von Koumlrner et al (16)

Abb23 Uumlberblick uumlber die verschiedenen digitalen Radiographiesysteme aus Koumlrner

et al (16)

Unstrukturierte Speicherfolien (PIP)

Hierbei wird anstelle einer Film-Folienkombination eine Leuchtstoff- oder Speicherfolie in

einer Filmkassette verwendet DLR-Systeme bestehen aus 2 Hauptkomponenten

Die Speicherleuchtstofffolie (Speicherfolie oder bdquoimage plateldquo (IP)) die aus speziellen

fluoreszierenden Kristallen aufgebaut ist und als Roumlntgendetektor dient auf dem die

absorbierte Roumlntgenenergie in den Kristallen temporaumlr gespeichert wird

Die Ausleseeinheit (Scanner) welche die in der Folie gespeicherte Energie bdquoausliestldquo

und in bildrelevante Informationen umwandelt

Bei den DLR-Systemen sind am haumlufigsten BaFBr1-xIxEu2+

- und RbBrTI+-

Speicherleuchtstofffolien in Gebrauch Bei einem Querschnitt durch eine konventionelle

Speicherleuchtstofffolie (IP) wuumlrde eine Leuchtstoffschicht bestehend aus 3-10microm groszligen in

einem Bindemittel ungeordnet verteilten Leuchtstoffkoumlrnchen sichtbar werden (Abb24) Dazu

17

kommen noch herstellerspezifische Schichten die zur Optimierung der optischen

mechanischen und elektrischen Eigenschaften gedacht sind DLR-Bildplatten die solch einen

koumlrnige Struktur besitzen werden auch als Pulver-IP (PIP) bezeichnet (17)

Abb24 Querschnitt durch eine konventionelle Speicherleuchtstofffolie (IP) Die aktive

Leuchtstoffschicht bestehend aus kleinen in einem Bindemittel ungeordnet verteilten

Leuchtstoffkoumlrnchen wird auf eine Traumlgerfolie aufgetragen aus Fasbender et al (17)

Die Roumlntgenabsorption haumlngt zum einen von der chemischen Zusammensetzung und von dem

Fuumlllgrad der Leuchtstoffkoumlrnchen ab und zum anderen vor allem von der Dicke der

Leuchtstoffschicht Aufgrund der koumlrnigen Struktur der PIPs bewegen sich die Lichtanteile

nicht geradlinig durch die aktive Schicht sondern sie werden abgelenkt dh gestreut Das

bedeutet dass das zur Stimulation benoumltigte eng fokussierte Laserlicht auf seinem Weg durch

die Folie aufgeweitet wird und sich die oumlrtliche Praumlzision minimiert Die Folge bei

zunehmender Dicke der Leuchtstofffolie ist dass die Streuung und somit die Unschaumlrfe

zunehmen und dass das Stimulationslicht immer schlechter in die hinteren Bereiche der

Speicherfolie vordringen kann Diese Nachteile bewirken ein Maximum an moumlglicher

Roumlntgenabsorption von 20-30 (17-20)

Strukturierte Speicherfolie (NIP)

In den letzten Jahren kam es schrittweise zu einer Optimierung der Technologie von

Speicherleuchtstofffolien Ziel war es die Speicher- und somit auch die Leistungsfaumlhigkeit der

Leuchtstoffe zu verbessern Ansatzpunkt war zum einen eine Veraumlnderung der chemischen

Zusammensetzung oder alternativ dazu eine Veraumlnderung der elektronenmikroskopischen

Struktur der zum Einsatz kommenden Phosphorkristalle

18

Die BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolien heben sich durch die Eigenschaften ihrer Kristalle hervor

welche eine sehr hohe Speicherkapazitaumlt und eine gute Roumlntgenabsorption besitzen Der

Nachteil ist jedoch dass sich diese Kristalle nicht in eine geordnete Struktur bringen lassen da

die Kristalle sehr leicht zum Zerfall neigen RbBrTI+-Folien besitzen im Gegensatz zu BaFBr1-

xIxEu2+

eine niedrigere Roumlntgenabsorption dafuumlr aber eine vereinfachte chemische und eine

stabilere Zusammensetzung die muumlhelos eine Umwandlung in eine geordnete Nadelstruktur

ermoumlglicht Aus diesem Grund wurden andere Detektormaterialien erprobt und schlieszliglich

entwickelt welche die Vorteile der beiden oben genannten Verbindungen vereinen

Nadelfoumlrmig angeordnete auf CsBrA basierende Speicherfolien (Needle Image Plate NIP)

besitzen mehrere Vorteile Aufgrund der Optimierung der chemisch- und physikalischen

Eigenschaften der Leuchtstoffe wird kein Bindemittel mehr in der aktiven Schicht benoumltigt

Dadurch wird der Fuumlllgrad der Kristalle in der Speicherplatte erhoumlht Somit kann die

Schichtdicke der Speicherfolien ohne Verlust der Bildqualitaumlt deutlich erhoumlht werden Dies hat

eine Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres

Auslesen aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (91417)

Die DQE einer auf CsBrA basierenden Speicherfolie ist ungefaumlhr 15-mal houmlher als die DQE

einer BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolie Das bedeutet dass strukturierte Platten nochmals einer

eine houmlhere Roumlntgenabsorption bei gleicher Schichtdicke aufweisen als unstrukturierte Platten

Zum anderen sorgt die nadelfoumlrmige Struktur dafuumlr dass

die Lichtausbreitung in lateraler Richtung minimiert wird

die emittierten Lichtanteile auf dem kuumlrzesten Weg zum Photodetektor geleitet werden

und

das zur Stimulation benoumltigte Laserlicht gebuumlndelt wird und bis tief in die hintersten

Bereiche der aktiven Schicht gelangt

Die benoumltigte Stimulationsenergie betraumlgt 5microJmmsup2 fuumlr CsBrA-Folien gegenuumlber 15microJmmsup2 fuumlr

BaFBr1-xIxEu2+

-Folien Diese niedrige Stimulationsenergie erlaubt eine genauere laumlngere und

tiefere Auslesung So koumlnnen die gebildeten Speicherzentren uumlber die gesamte Schichtdicke ob

mehr oberflaumlchlich oder mehr in der Tiefe liegend gleich praumlzise und intensiv ausgelesen

werden Durch die reduzierte Lichtstreuung wird die Unschaumlrfe vermindert (1719 20-22)

19

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen

In diesem Kapitel werden der bisher im taumlglichen klinischen Alltag zum Einsatz kommende

Flying-spot-Scanner und der neu entwickelte Zeilenscanner der statt sequenziell nun (Zeilen-)

parallel ausliest vorgestellt

Flying-spot-Scanner

Nach der Belichtung der Speicherfolie erfolgt der Ausleseprozess Dabei fungiert die

Speicherfolie nur als Roumlntgendetektor fuumlr den Auslesevorgang wird ein zusaumltzlicher Scanner

benoumltigt Bei den herkoumlmmlichen unstrukturierten Speicherfolien wird ein sog Flying-Spot-

Scanner verwendet (Abb26)

Abb26 Aufbau eines Flying-Spot-Scanner der zur Stimulierung benutzte Laserstrahl

von konstanter Intensitaumlt wird von einem lenkbarem Spiegel uumlber eine Bildzeile der IP

bewegt waumlhrend die IP in senkrechter Richtung transportiert wird Das emittierte Licht

wird gesammelt von einem Photodetektor in ein elektronisches Signal umgewandelt

aus Fasbender et al (17)

Dieser Flying-spot-Scanner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen die schrittweise

dazu beitragen das durch Roumlntgenbelichtung in der Folie gespeicherte Bild auszulesen und in

ein digitales Bild umzuwandeln

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Verlag 2008 S 14-53

32 HP Busch bdquoDigitale Projektionsradiographieldquo in der Radiologe 081999 S 711-724

33 IA Cunningham IA R Shaw bdquoSignal-to-noise optimization of medical imaging systemsrdquo

JOpt Soc Am A 16 (3) 621-632

34 M Spahn ldquoFlat detectors and their clinical applications Eur Radio 2005 15 1934-1947

35 U Rapp- Bernhard O Effenberger U Redlich UJ Krause W Doehring bdquoDetection of

simulated intestinal lung disease and catheters by flat- panel and asymmetric radiography-

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36 C Schafer-Prokop E Eisenhuber M Fuchsjager S Puig and M Prokop bdquoAktuelle

Entwicklungen auf dem Gebiet der digitalen Thoraxradiographieldquo Springer Verlag

Radiologe 032001 230-239

37 H Illers E Buhr C Hoeschen bdquoMeasurement of the detective quantum efficiency (DQE)

of digital X-ray detectors according to the novel standard IEC 62220-1rdquo Radiat Prot

Dosimetry 2005 11439-44

38 WJVeldkamp LJ Kroft MV Boot et al bdquoContrast-detail evaluation and dose assessment

of eight digital chest radiography systems in clinical practicerdquo Eur Radiol 2006 16333-

341

39 M Volk M Strotzer J Gmeinwieser et al bdquoFlat-panel x-ray detector using amorphous

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Radiol 1997 32373-377

40 W Schlegel J Bille bdquoMedizinische Physikldquo Band 2 (Medizinische Strahlenphysik)

Springer Verlag 2002 S 156-157 260)

41 TW Ovitt PC Christenson HD Fisher 3rd et al bdquoIntravenous angiography using digital

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42 E Buumlchler K-J Lackner M Thelen bdquoEinfuumlhrung in die Radiologieldquo Thieme Verlag

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43 M Strotzer M Voumllk R Frund et al bdquoRoutine chest radiography using a flat-panel

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65

44 Wirth S Treitl M Reiser MF Koumlrner M bdquoImaging performance with different doses in

skeletal radiography comparison of a needle-structured and a conventional storage

phosphor system with a flat-panel detectorldquo Radiology 2009 Jan250(1)152-60

45 F Fischbach J Ricke T Freund et al bdquoFlat panel digital radiography compared with

storage phosphor computed radiography assessment of dose versus image quality in

phantom studiesrdquo Invest Radiol 2002 37609-614

46 XJ Rong CC Shaw X Liu et al bdquoComparison of an amorphous siliconcesium iodide

flat-panel digital chest radiography system with screenfilm and computed radiography

systems a contrast-detail phantom studyrdquo Med Phys 200128(11)2328-2335

47 CE Jr Floyd RJ Warp JT 3rd

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silicon flat-panel detector for digital chest radiographyrdquo Radiology 2001218(3)683-688

48 K Ludwig H Lenzen et al bdquoPerformance of a flat-panel detector in detecting artificial

bone lesions comparison with conventional screen-film and storage-phosphor

radiographyrdquo Radiology 2002222(2)453ndash 459

49 T Okamura S Tanaka K Koyama et al bdquoClinical evaluation of digital radiography based

on a large-area cesium iodide-amorphous silicon flat-panel detector compared with screen-

film radiography for skeletal system and abdomenrdquo Eur Radiol 200212(7) 1741ndash1747

50 J Freyschmidt J Th Schmidt bdquoHandbuch Diagnostische Radiologie Strahlenphysik

Strahlenbiologie Strahlenschutzldquo Springer Verlag 2001

51 R Aufrichtig bdquoComparison of low contrast detectability between a digital amorphous

silicon an a screen-film based imaging system for thoracic radiographyrdquo Med Phy

199926(7)1349-1358

52 M Strotzer J Gmeinwieser M Spahn M Voumllk R Frund J Seitz V Spies J Alexander

S Feuerbach bdquoAmorpheus silicon flat- panel x- ray detector versus screen- film

radiography effect of dose reduction on the detactability of cortical bone defects and

fracturesrdquo Invest Radiol 1998 33 33-38

53 WP Hosch C Fink B Radeleff A Kampschulte GW Kauffmann JHansmann bdquoRadiation

dose reduction in chest radiography using a flat-panel amorphous silicon detectorrdquo Clin

Radiol 200257(10)902ndash907

54 C Fink PJ Hallscheidt G Noeldge et al bdquoClinical comparative study with a large-area

amorphous silicon flat-panel detector image quality and visibility of anatomic structures on

chest radiographyldquo AJR Am J Roentgenol 2002178(2)481ndash486

55 HP Busch S Busch C Decker et al bdquoBildqualitaumlt und Dosis in der Digitalen

Projektionsradiographieldquo Fortschr Roumlntgenstr 2003 175 32- 37

66

56 U Redlich S Reissberg C Hoeschen et al Chest Radiography bdquoROC phantom study of

four different digital systems and one conventional radiographic systemldquo Rofo

2003175(1)38-45

57 H Geijer KW Beckmann B Andersson J Persilden bdquoImage Quality vs radiation dose for

flat- panel amorphous silicon detector a phantom studyldquo Eur Radiol 11(9) 2001 1704-

1709

58 K Bacher P Smeets et al bdquoDose reduction in patients undergoing chest imaging digital

amorphous silicon flat-panel detector radiography versus conventional film-screen

radiography and phosphor-based computed radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol2003

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59 S Grampp C Czerny C Krestan C Henk L Heiner H Imhof

bdquoFlachbilddetektorsysteme in der Skelettradiologieldquo Springer Verlag der Radiologe 5

2003 362- 366

60 M Voumllk M Strotzer N Holzknecht C Manke M Lenhart J Gmeinwieser J Link M

Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

on amarphous silicon technology image quality and potential for dose reduction in

comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

62 R Schaetzing bdquoManagement of pediatric radiation dose using Agfa computed

radiographyldquo Pediatr Radiol (2004) 34(Suppl 3) S207ndashS214

63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

66 R Peer A Lanser et al bdquoStorage phosphor radiography of wrist fractures a subjective

comparison of image quality at varying exposure levelsrdquo Eur Radiol 2002 Jun12(6)1354-

9 Epub 2002 Feb 21

67 U Bick bdquoDigitale Vollfeldmammographieldquo Fortschr Roumlntgenstr (2000) 173957ndash964

67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 4: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

4

Ein Teil der Ergebnisse dieser Dissertation wurde bereits publiziert

Wirth S Treitl M Reiser MF Koumlrner M bdquoImaging performance with different

doses in skeletal radiography comparison of a needle-structured and a

conventional storage phosphor system with a flat-panel detectorldquo Radiology

2009 Jan 250(1)152-60 Epub 2008 Nov 10

5

Inhaltsverzeichnis

SEITE

1 EINLEITUNG 7

2 EINFUumlHRUNG 8

21 Allgemeine Grundlagen der Erzeugung eines Roumlntgenbildes 8

211 Erzeugung von Roumlntgenstrahlung 8

212 Schwaumlchung der Roumlntgenstrahlung im Koumlrper 10

22 Analoge Projektionsradiographie 11

221 Sicherheitsfilm 12

23 Digitale Radiographie 15

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR) 15

- Unstrukturierte Speicherfolien (PIP) 16

- Strukturierte Speicherfolie (NIP) 17

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen 19

- Flying-spot-Scanner 19

- Zeilenscanner 21

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD) 23

234 Bilddigitalisierung 26

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme 27

- Ortsaufloumlsung 27

- Dynamikbereich 28

- Detective Quantum Efficiency (DQE) 29

- Modulation transfer function (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion

(MUumlF) 31

236 Bildnachverarbeitung 31

3 ZIELSETZUNG 33

4 MATERIAL UND METHODEN 34

41 Praumlparate 34

42 Verwendete Radiographiesysteme 35

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner 35

6

422 Flachbettdetektor 35

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner 35

424 Roumlntgengeneratoren 36

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung 37

426 Bildbetrachtung 40

427 Bewertungskriterien 41

428 Evaluation der Auswertung und Statistik 43

5 ERGEBNISSE 44

51 Bildauswertung 44

52 Gesamtbildqualitaumlt 49

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt 51

6 DISKUSSION 52

- Schlussfolgerung 60

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS 61

8 LITERATURVERZEICHNIS 62

9 DANKSAGUNG 68

10 LEBENSLAUF 69

7

1 EINLEITUNG

Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten fuumlhrten zu einer kontinuierlichen

Erhoumlhung der zivilisatorischen Strahlenexposition Den groumlszligten Anteil an der zivilisatorischen

Strahlenexposition besitzen medizinische Anwendungen wie die Verwendung radioaktiver

Stoffe und ionisierender Strahlen So betraumlgt die effektive Strahlendosis einer Roumlntgen-Thorax

Untersuchung ca 01 mSv die einer Mammographie ca 05 mSv die einer

Computertomographie (CT) des Thorax ca 5-8 mSv und die einer CT des Abdomens ca 8-10

mSv Die durch medizinische Anwendungen verursachte mittlere effektive Dosis pro

Einwohner in Deutschland betrug fuumlr das Jahr 2008 ca 19 mSv waumlhrend sie im Jahr 1996

noch ca 16 mSv betrug Demgegenuumlber steht die durch natuumlrliche Strahlenquellen verursachte

mittlere Dosis fuumlr jeden einzelnen Menschen in Deutschland von 21 mSv pro Jahr (1) Neben

einer ausreichenden Bildqualitaumlt zur Darstellung der medizinisch wichtigen und erforderlichen

Bildinformationen genieszligt die Sicherheit des Patienten und des Personals in der medizinischen

bildgebenden Diagnostik Vorrang Das bedeutet dass alle Institutionen welche Patienten mit

Strahlen exponieren gewissen Standardkriterien unterstellt sind Aus diesem Grund wurden

erstmalig im Jahre 1958 Richtlinien zur Festlegung von Grundeinstellungen in der Radiologie

erlassen wie zB die technischen Mindestanforderungen an die Roumlntgeneinrichtung

(Generatortyp Brennflecknennwert Grenzwerte der Schaltzeit der Dosis bzw Dosisleistung

und der Aufloumlsung) (23) Diese Richtlinien wurden im Laufe der Jahre sowohl durch das

Bundesamt fuumlr Gesundheit (BAG) die Bundesaumlrztekammer und das Europaumlische Parlament

optimiert und europaweit standardisiert

Ziel ist es nach sect23 Abs 1 Satz 2 der Roumlntgenverordnung bei jeder Untersuchung mit

Strahlung abzuwaumlgen ob die Bildgebung und der eventuell daraus resultierende

gesundheitliche Nutzen die von der Strahlenexpositition moumlglicherweise verursachte

Schaumldigung fuumlr den Patienten rechtfertigt Aus diesem Grund ist auch nach sect2a der

Roumlntgenverordnung fuumlr die Durchfuumlhrung jeder Roumlntgenuntersuchung eine bdquospezifische

medizinische Indikationldquo erforderlich Des Weiteren ist es das Ziel des BAG die

Strahlenexposition bei ausreichender diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden untersuchenden

Patienten so gering wie nur moumlglich zu halten (im Englischen als das sog bdquoas low as

reasonably achievableldquo ALARA Prinzip bekannt) (45)

8

2 EINFUumlHRUNG

Dieses Kapitel gibt einen kurzen Uumlberblick uumlber die physikalischen Grundlagen der

Roumlntgentechnik uumlber die analoge Projektionsradiographie uumlber die verschiedenen digitalen

Radiographiesysteme und uumlber die digitale Bildentstehung und ndashnachverarbeitung

21 Allgemeine Grundlagen der Erzeugung eines Roumlntgenbildes

In diesem Kapitel werden die physikalischen Grundlagen uumlber den Aufbau einer Roumlntgenroumlhre

und die Erzeugung und Schwaumlchung von Roumlntgenstrahlen dargestellt

211 Erzeugung von Roumlntgenstrahlung

Zur Erzeugung von Roumlntgenstrahlen werden Roumlntgenanlagen eingesetzt die aus folgenden

Komponenten bestehen (Abb21)

einer Roumlntgenroumlhre welche die elektrisch erzeugte kinetische Energie von Elektronen in

Roumlntgenstrahlung und in Waumlrme umwandelt

einem Generator der zur Erzeugung der Heizspannung fuumlr die Kathode und zur

Erzeugung der Hochspannung fuumlr den Roumlhrenstromkreis dient

einem Schutzgehaumluse das zum Schutz vor ungerichteter Roumlntgenstrahlung sowie zum

Schutz der Roumlhre und zum Anbringen unterschiedlichen Zubehoumlrs wie zB des

Tiefenblendensystems dient

einem Stativ

einer Patientenlagerungseinrichtung (Bucky-Tisch Rasterwandgeraumlt) und

einem Schaltgeraumlt (67)

9

Abb21 Aufbau einer Roumlntgenroumlhre aus Lehmann et al (8)

In der Roumlntgenroumlhre wird ein hitzebestaumlndiger spiralfoumlrmig gewickelter Metalldraht zB aus

Wolfram (Gluumlhkathode) uumlber die Heizspannung erhitzt wodurch Elektronen freigesetzt

werden Diese negativ geladenen Teilchen werden durch die angelegte Hochspannung in

Richtung Anode beschleunigt Die Anode ist ein abgeschraumlgter Metallzylinder aus Metall zB

Kupfer und Wolfram Innerhalb der Glasroumlhre befindet sich ein Vakuum damit die

energiereichen Elektronen nicht mit Luftbestandteilen zusammenstoszligen koumlnnen Am Metall der

Anode werden die freien Kathodenelektronen abgebremst und treten in Wechselwirkung mit

den Atomen und Huumlllelektronen der Anode Der Ort an dem die Kathodenelektronen auf die

Anode treffen wird als Brennfleck oder Fokus definiert Durch den Aufprall des freien

Elektrons wird dem Huumlllelektron Energie uumlbertragen so dass es von einer kernnahen auf eine

kernferne Schale gehoben (Anregung) oder aus dem Atomverband herausgeschleudert wird

(Ionisation) Der freiwerdende Platz wird durch Elektronen der aumluszligeren Schalen mit einem

houmlheren Energiepotential unter Abgabe von Energie besetzt Die an der Anode entstandene

Energie wird zu 99 als Waumlrmeenergie und nur zu 1 als Roumlntgenbremsstrahlen abgegeben

Die Roumlntgenbremsstrahlen bestehen aus einem Spektrum von energiereicheren kurzwelligeren

und energieaumlrmeren langwelligeren Roumlntgenstrahlen Mit der Erhoumlhung der Roumlhrenspannung

werden die Kathodenelektronen in der Roumlntgenroumlhre beschleunigt und die emittierte

kurzwellige Roumlntgenstrahlung aufgehaumlrtet dh die Durchdringungskraft der Strahlung wird

vergroumlszligert Die Intensitaumlt der Roumlntgenbremsstrahlung wird vor allem vom Heizstrom an der

Kathode beeinflusst Je houmlher die Roumlhrenstromstaumlrke desto mehr Elektronen verlassen die

Gluumlhkathode pro Sekunde (67910)

10

212 Schwaumlchung der Roumlntgenstrahlen im Koumlrper

Physikalische Grundlage fuumlr die Roumlntgendiagnostik ist die Abschwaumlchung der

Photonenstrahlung im menschlichen Koumlrper Bei der Schwaumlchung koumlnnen die Strahlen

komplett absorbiert werden (Photoeffekt) nur einen Teil ihrer Energie uumlbertragen und als

energieaumlrmere Streustrahlung den Koumlrper verlassen (Compton-Effekt) oder ohne Schwaumlchung

oder Ablenkung durch den Koumlrper hindurch treten (scharfes Abbild) (791112)

Je weicher dh energieaumlrmer die Photonenstrahlung und je houmlher die Dichte Dicke und

Ordnungszahl der durchstrahlten Materie ist desto wahrscheinlicher ist das Auftreten des

Photoeffekts Beispielsweise werden die weichen Roumlntgenstrahlen vom Knochengewebe

(Dichte von 20-25 gcmsup3) staumlrker absorbiert als von den Weichteilen (Dichte 10 gcmsup3) Die

Roumlntgendichte steigt fuumlr die verschiedenen Gewebe wie folgt an Luft mit einer minimalen

Absorption Fettgewebe Bindegewebe der Organe und Knochen Dies fuumlhrt zu einer houmlheren

Kontrastierung zwischen Knochen und Weichteilen als durch energiereiche Strahlung moumlglich

waumlre (8) Da weiche Strahlen vom Gewebe fast vollstaumlndig absorbiert werden sind sie fuumlr den

Menschen schaumldlicher als harte Durch den Einsatz von Filtern kann eine Aufhaumlrtung der

Strahlung erreicht werden (912)

Der Compton-Effekt ist dagegen weitgehend unabhaumlngig von der Ordnungszahl der Atome des

durchstrahlten Objektes Vielmehr wird der Anteil der Streustrahlung vom durchstrahlten

Koumlrpervolumen und der bestrahlten Feldgroumlszlige bestimmt In der Roumlntgendiagnostik verursachen

die gestreuten Photonen die neben der Primaumlrstrahlung auf die Photoplatte auftreten einen

kontrastmindernden Schleier auf dem Roumlntgenfilm Ferner koumlnnen die gestreuten Photonen von

der urspruumlnglichen Strahlrichtung stark abweichen und wieder aus dem durchstrahlten Objekt

hervortreten und zu einer Strahlenbelastung fuumlr sich in der Naumlhe befindende Personen werden

Durch die Einblendung des Nutzstrahlenbuumlndels auf die unbedingt benoumltigte Feldgroumlszlige kann

das fuumlr die Streustrahlung verantwortliche Koumlrpervolumen verringert werden (679-11)

11

22 Analoge Projektionsradiographie

Bei der Projektionsradiographie handelt es sich um Zentralprojektionen dh die

Roumlntgenstrahlen breiten sich vom Brennfleck geradlinig aus und divergieren hierbei

Theoretisch resultiert durch einen moumlglichst kleinen Brennfleck (06 x 06 mm) eine houmlhere

Abbildungsqualitaumlt es ist weniger belastend fuumlr den Patienten und vor allem fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen geeignet Der Brennfleck muss andererseits moumlglichst groszlig (1 x 1 mm)

sein da es sonst schnell zu einer lokalen Uumlberhitzung der Anode kommt Ein groszliger Brennfleck

fuumlhrt jedoch zu einer schlechteren Abbildungsqualitaumlt und ist vor allem fuumlr Aufnahmen mit

groszliger Dicke geeignet Hierfuumlr sind houmlhere Dosisleistungen bei kurzer Belichtung notwendig

(71213)

Diesem idealen punktfoumlrmigen Fokuspunkt entspricht in der Praxis ein realer flaumlchenhafter

Fokus Die meisten Roumlhren verfuumlgen uumlber einen kleinen und groszligen Fokus (Doppelfokus-

Roumlntgenroumlhre) Der entsprechende Fokus wird vom Bedienpult der Roumlntgenanlage angewaumlhlt

und in der Roumlntgenroumlhre geschaltet

Somit ergeben sich abhaumlngig von der Abbildungsschaumlrfe folgende Gesetzmaumlszligigkeiten

je groumlszliger der Fokus desto groumlszliger die geometrische Unschaumlrfe

fokusnahe Objekte werden divergenzbedingt staumlrker vergroumlszligert als fokusferne

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto groumlszliger wird die fokusbedingte

geometrische Unschaumlrfe

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto staumlrker wird das entstehende Bild

vergroumlszligert

je weiter Objekt- und Filmebene vom Fokus entfernt sind desto geringer wird die durch

den Einfluss der Divergenz entstehende Vergroumlszligerung des Objekts

Das heiszligt dass in Abhaumlngigkeit von der Groumlszlige des Brennflecks und der Groumlszlige des Fokus-

Objekt-Abstandes Roumlntgenaufnahmen mit einer vergroumlszligerten Abbildung des untersuchten

Objektes entstehen Auszligerdem entsteht hierbei Unschaumlrfe Um diese unerwuumlnschte Effekte

moumlglichst gering zu halten sollten folgende Parameter beachtet werden

Die Brennfleckgroumlszlige sollte moumlglichst klein sein

12

Der Fokus-Objekt-Abstand sollte moumlglichst groszlig sein (Verringerung der Divergenz des

Strahlenbuumlndels)

Der Objekt-Film-Abstand sollte moumlglichst klein sein

Daher wird der Patient gewoumlhnlich mit der abzubildenden Seite moumlglichst nahe vor der

Roumlntgenfilmkassette positioniert waumlhrend die Entfernung der Roumlntgenroumlhre zum Film je nach

Aufnahme in der Regel 1-2 m betraumlgt Entsprechend ihrem Abstand zum Film bzw

Bildempfaumlnger werden die Aufnahmeobjekte vergroumlszligert abgebildet Aufgrund der

unterschiedlichen Strahlenabsorption der untersuchten Koumlrperpartien entsteht auf dem

Roumlntgenfilm ein die Schwaumlchungsunterschiede widerspiegelndes Strahlenbild (713)

221 Sicherheitsfilm

Der uumlblicherweise verwendete Sicherheitsfilm (Abb22) besitzt eine lichtempfindliche

Emulsionsschicht aus Gelatine mit eingelagerten Silberbromidkristallen (98 Silberbromid und

2 Silberjodid) die gleichmaumlszligig verteilt sind Nach der Belichtung muss das latent auf dem

Film vorhandene Bild sichtbar gemacht -also entwickelt- werden Dazu werden die belichteten

Silberbromidkristalle durch reduzierende Substanzen (zB Hydrochinon) in metallisches Silber

uumlberfuumlhrt und rufen eine Filmschwaumlrzung hervor Dagegen werden die infolge der Absorption

der Roumlntgenstrahlen nicht belichteten Silberbromidkristalle im Fixierbad durch Fixiermittel

(zB Natriumthiosulfat) aus der Emulsionsschicht herausgeloumlst so dass diese Partien auf dem

Roumlntgenbild hell erscheinen Mit der doppelseitigen Beschichtung der Roumlntgenfilme wird die

Empfindlichkeit der Filme auf das Doppelte gesteigert (1214) Eine weitere Erhoumlhung der

Empfindlichkeit und damit eine Verringerung der Strahlenbelastung des Patienten werden

durch die Verwendung von Verstaumlrkerfolien erreicht Die heutzutage verwendeten

fluoreszierenden Folien basieren auf Elementen der sogenannten seltenen Erden zB

Gadolinium und werden als Kombination aus einer Vorder- und Ruumlckfolie eingesetzt

Zwischen diesen befindet sich in jeweils engem Kontakt der Roumlntgenfilm Auf der

Einstrahlseite liegt die zumeist duumlnnere Vorderfolie und auf der anderen Seite die Hinterfolie

13

Abb22 Aufbau einer Filmkassette Man verwendet doppelseitig mit lichtempfindlicher

Emulsion beschichtete Filme mit Vorder- und Hinterfolie um die Verstaumlrkungswirkung

zu verbessern In der Kassette befindet sich eine Schaumgummieinlage um ein planes

Anliegen der Filme und der Folien zu gewaumlhrleisten aus Laubenberger et al (12)

Der Nachteil dieser Verstaumlrkungsfolien ist eine Zunahme der Unschaumlrfe Die Folien liegen dem

Film zwar eng an es existiert aber eine gewisse Distanz zwischen Lichtentstehung an der Folie

und Lichtregistrierung auf dem Film Dadurch treten wiederum Streuung und Unschaumlrfe auf

Daneben ist eine Verstaumlrkung des Roumlntgensignals auch immer mit einer Zunahme der

Koumlrnigkeit des Signals verbunden folglich sinkt die Aufloumlsung (679111415) Um den

verschiedenen klinischen Fragestellungen mit unterschiedlichen Anforderungen an Aufloumlsung

und Schaumlrfe Rechnung zu tragen hat man Folien mit verschiedenen Verstaumlrkungswirkungen

entwickelt Sie sind zur besseren Vergleichbarkeit zwischen den Herstellern in

Verstaumlrkungsklassen eingeteilt wobei eine houmlhere Zahl houmlhere Verstaumlrkungswirkung anzeigt

(Tab 21) Entsprechend der Zahlenwerte unterscheiden sich die Verstaumlrkungsklassen etwa

jeweils um das Doppelte Gebraumluchlich sind heute Folien der Klassen 50 100 200 400 und

800 Daneben werden noch so genannte Plus-Minus- oder Verlaufsfolien verwendet die zB

von einem Ende der Kassette zum anderen eine zunehmende Verstaumlrkungswirkung aufweisen

Sie dienen zur Aufnahme von Koumlrperregionen mit groszligen Strahlendurchlaumlssigkeitsspruumlngen

zB LWS seitlich (mit Abbildung von lufthaltigem Thorax oben und weichteilhaltigem

Abdomen unten) (1216)

14

Empfindlichkeit S Dosisbedarf in microGy Bezeichnung

100 1000 Feinzeichnend

200 500 Universalfolie

normalverstaumlrkend

400 250 Hochverstaumlrkend

800 125 Houmlchstverstaumlrkend

Tabelle 21 Die Belichtung des Roumlntgenfilmes erfolgt uumlberwiegend durch die

Verstaumlrkerfolien so dass diese in verschiedenen Empfindlichkeitsklassen (S-Klassen)

unterteilt werden gemaumlszlig BAG im Jahre 2001 (4)

Die Wahl des geeigneten Film-Folien-Systems ist fuumlr die erforderliche diagnostische

Information und die Groumlszlige der Strahlenexposition von entscheidender Bedeutung (Tab22)

Ziel ist es zum Schutze des Patienten hochempfindliche dosissparende Film-Folien-Systeme

mit Erreichung der geforderten diagnostischen Bildqualitaumlt bzw moumlglichst kleiner

Strahlenexposition des Patienten bei ausreichender Bildqualitaumlt einzusetzen Das Bundesamt fuumlr

Gesundheit stuumltzt sich dabei auf die European Guidelines on Quality Criteria for Diagnostic

Radiographic Images und auf die Leitlinien der deutschen Aumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung

in der Roumlntgendiagnostik (45)

15

Organ Empfindlichkeitsklasse von

Erwachsenen Kinder

Thorax 400 400-800

Skelett

Huumlftgelenk Oberschenkel

Schulter Oberarm Rippen Sternum

Kniegelenk Unterschenkel

Ellenbogen Unterarm Sprunggelenk

Fuszligwurzel

Hand Handgelenk Handwurzel

Finger Vorfuszlig Zehen

400

400

200

200

400-800

400-800

400

400

Schaumldel 200-400 400-800

Wirbelsaumlule

Halswirbelsaumlule

Brustwirbelsaumlule

Lendenwirbelsaumlule

200-400

400

400-800

400

400-800

400-800

Becken Sacrum 400 400-800

Gallenblase Gallenwege 400 -

Magen Duodenum 400 400-800

Duumlnndarm 400 -

Kolon 400 400-800

Harntrakt 400 400-800

Abdomen 400 400-800

Tabelle 22 Zusammenstellung der empfohlenen Werte fuumlr die Empfindlichkeitsklassen

bei radiologischen Untersuchungen von Erwachsenen und von Kindern gemaumlszlig BAG im

Jahre 2001 (4)

23 Digitale Radiographie

Die digitale Aufnahmekette besteht aus drei unabhaumlngigen Teilschritten

Bilddetektion

Bildverarbeitung

Bilddarstellung

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR)

Waumlhrend bei Flachbettdetektoren die Bildgenerierung und der Ausleseprozess gleichzeitig

erfolgen sind diese beiden Schritte bei der Verwendung von Speicherfolien zeitlich getrennt

(Auslesen der Speicherfolie mittels Scanner in einem zweiten Schritt) Die folgende Abbildung

23 gibt eine Uumlbersicht uumlber momentan kommerziell verfuumlgbare digitale Radiographiesysteme

16

Im Folgenden werden nur die fuumlr diese Arbeit relevanten Detektoren naumlher beschrieben eine

Uumlbersicht uumlber die restlichen Detektoren gibt der Artikel von Koumlrner et al (16)

Abb23 Uumlberblick uumlber die verschiedenen digitalen Radiographiesysteme aus Koumlrner

et al (16)

Unstrukturierte Speicherfolien (PIP)

Hierbei wird anstelle einer Film-Folienkombination eine Leuchtstoff- oder Speicherfolie in

einer Filmkassette verwendet DLR-Systeme bestehen aus 2 Hauptkomponenten

Die Speicherleuchtstofffolie (Speicherfolie oder bdquoimage plateldquo (IP)) die aus speziellen

fluoreszierenden Kristallen aufgebaut ist und als Roumlntgendetektor dient auf dem die

absorbierte Roumlntgenenergie in den Kristallen temporaumlr gespeichert wird

Die Ausleseeinheit (Scanner) welche die in der Folie gespeicherte Energie bdquoausliestldquo

und in bildrelevante Informationen umwandelt

Bei den DLR-Systemen sind am haumlufigsten BaFBr1-xIxEu2+

- und RbBrTI+-

Speicherleuchtstofffolien in Gebrauch Bei einem Querschnitt durch eine konventionelle

Speicherleuchtstofffolie (IP) wuumlrde eine Leuchtstoffschicht bestehend aus 3-10microm groszligen in

einem Bindemittel ungeordnet verteilten Leuchtstoffkoumlrnchen sichtbar werden (Abb24) Dazu

17

kommen noch herstellerspezifische Schichten die zur Optimierung der optischen

mechanischen und elektrischen Eigenschaften gedacht sind DLR-Bildplatten die solch einen

koumlrnige Struktur besitzen werden auch als Pulver-IP (PIP) bezeichnet (17)

Abb24 Querschnitt durch eine konventionelle Speicherleuchtstofffolie (IP) Die aktive

Leuchtstoffschicht bestehend aus kleinen in einem Bindemittel ungeordnet verteilten

Leuchtstoffkoumlrnchen wird auf eine Traumlgerfolie aufgetragen aus Fasbender et al (17)

Die Roumlntgenabsorption haumlngt zum einen von der chemischen Zusammensetzung und von dem

Fuumlllgrad der Leuchtstoffkoumlrnchen ab und zum anderen vor allem von der Dicke der

Leuchtstoffschicht Aufgrund der koumlrnigen Struktur der PIPs bewegen sich die Lichtanteile

nicht geradlinig durch die aktive Schicht sondern sie werden abgelenkt dh gestreut Das

bedeutet dass das zur Stimulation benoumltigte eng fokussierte Laserlicht auf seinem Weg durch

die Folie aufgeweitet wird und sich die oumlrtliche Praumlzision minimiert Die Folge bei

zunehmender Dicke der Leuchtstofffolie ist dass die Streuung und somit die Unschaumlrfe

zunehmen und dass das Stimulationslicht immer schlechter in die hinteren Bereiche der

Speicherfolie vordringen kann Diese Nachteile bewirken ein Maximum an moumlglicher

Roumlntgenabsorption von 20-30 (17-20)

Strukturierte Speicherfolie (NIP)

In den letzten Jahren kam es schrittweise zu einer Optimierung der Technologie von

Speicherleuchtstofffolien Ziel war es die Speicher- und somit auch die Leistungsfaumlhigkeit der

Leuchtstoffe zu verbessern Ansatzpunkt war zum einen eine Veraumlnderung der chemischen

Zusammensetzung oder alternativ dazu eine Veraumlnderung der elektronenmikroskopischen

Struktur der zum Einsatz kommenden Phosphorkristalle

18

Die BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolien heben sich durch die Eigenschaften ihrer Kristalle hervor

welche eine sehr hohe Speicherkapazitaumlt und eine gute Roumlntgenabsorption besitzen Der

Nachteil ist jedoch dass sich diese Kristalle nicht in eine geordnete Struktur bringen lassen da

die Kristalle sehr leicht zum Zerfall neigen RbBrTI+-Folien besitzen im Gegensatz zu BaFBr1-

xIxEu2+

eine niedrigere Roumlntgenabsorption dafuumlr aber eine vereinfachte chemische und eine

stabilere Zusammensetzung die muumlhelos eine Umwandlung in eine geordnete Nadelstruktur

ermoumlglicht Aus diesem Grund wurden andere Detektormaterialien erprobt und schlieszliglich

entwickelt welche die Vorteile der beiden oben genannten Verbindungen vereinen

Nadelfoumlrmig angeordnete auf CsBrA basierende Speicherfolien (Needle Image Plate NIP)

besitzen mehrere Vorteile Aufgrund der Optimierung der chemisch- und physikalischen

Eigenschaften der Leuchtstoffe wird kein Bindemittel mehr in der aktiven Schicht benoumltigt

Dadurch wird der Fuumlllgrad der Kristalle in der Speicherplatte erhoumlht Somit kann die

Schichtdicke der Speicherfolien ohne Verlust der Bildqualitaumlt deutlich erhoumlht werden Dies hat

eine Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres

Auslesen aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (91417)

Die DQE einer auf CsBrA basierenden Speicherfolie ist ungefaumlhr 15-mal houmlher als die DQE

einer BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolie Das bedeutet dass strukturierte Platten nochmals einer

eine houmlhere Roumlntgenabsorption bei gleicher Schichtdicke aufweisen als unstrukturierte Platten

Zum anderen sorgt die nadelfoumlrmige Struktur dafuumlr dass

die Lichtausbreitung in lateraler Richtung minimiert wird

die emittierten Lichtanteile auf dem kuumlrzesten Weg zum Photodetektor geleitet werden

und

das zur Stimulation benoumltigte Laserlicht gebuumlndelt wird und bis tief in die hintersten

Bereiche der aktiven Schicht gelangt

Die benoumltigte Stimulationsenergie betraumlgt 5microJmmsup2 fuumlr CsBrA-Folien gegenuumlber 15microJmmsup2 fuumlr

BaFBr1-xIxEu2+

-Folien Diese niedrige Stimulationsenergie erlaubt eine genauere laumlngere und

tiefere Auslesung So koumlnnen die gebildeten Speicherzentren uumlber die gesamte Schichtdicke ob

mehr oberflaumlchlich oder mehr in der Tiefe liegend gleich praumlzise und intensiv ausgelesen

werden Durch die reduzierte Lichtstreuung wird die Unschaumlrfe vermindert (1719 20-22)

19

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen

In diesem Kapitel werden der bisher im taumlglichen klinischen Alltag zum Einsatz kommende

Flying-spot-Scanner und der neu entwickelte Zeilenscanner der statt sequenziell nun (Zeilen-)

parallel ausliest vorgestellt

Flying-spot-Scanner

Nach der Belichtung der Speicherfolie erfolgt der Ausleseprozess Dabei fungiert die

Speicherfolie nur als Roumlntgendetektor fuumlr den Auslesevorgang wird ein zusaumltzlicher Scanner

benoumltigt Bei den herkoumlmmlichen unstrukturierten Speicherfolien wird ein sog Flying-Spot-

Scanner verwendet (Abb26)

Abb26 Aufbau eines Flying-Spot-Scanner der zur Stimulierung benutzte Laserstrahl

von konstanter Intensitaumlt wird von einem lenkbarem Spiegel uumlber eine Bildzeile der IP

bewegt waumlhrend die IP in senkrechter Richtung transportiert wird Das emittierte Licht

wird gesammelt von einem Photodetektor in ein elektronisches Signal umgewandelt

aus Fasbender et al (17)

Dieser Flying-spot-Scanner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen die schrittweise

dazu beitragen das durch Roumlntgenbelichtung in der Folie gespeicherte Bild auszulesen und in

ein digitales Bild umzuwandeln

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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bdquoFlachbilddetektorsysteme in der Skelettradiologieldquo Springer Verlag der Radiologe 5

2003 362- 366

60 M Voumllk M Strotzer N Holzknecht C Manke M Lenhart J Gmeinwieser J Link M

Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

on amarphous silicon technology image quality and potential for dose reduction in

comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

62 R Schaetzing bdquoManagement of pediatric radiation dose using Agfa computed

radiographyldquo Pediatr Radiol (2004) 34(Suppl 3) S207ndashS214

63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

66 R Peer A Lanser et al bdquoStorage phosphor radiography of wrist fractures a subjective

comparison of image quality at varying exposure levelsrdquo Eur Radiol 2002 Jun12(6)1354-

9 Epub 2002 Feb 21

67 U Bick bdquoDigitale Vollfeldmammographieldquo Fortschr Roumlntgenstr (2000) 173957ndash964

67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 5: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

5

Inhaltsverzeichnis

SEITE

1 EINLEITUNG 7

2 EINFUumlHRUNG 8

21 Allgemeine Grundlagen der Erzeugung eines Roumlntgenbildes 8

211 Erzeugung von Roumlntgenstrahlung 8

212 Schwaumlchung der Roumlntgenstrahlung im Koumlrper 10

22 Analoge Projektionsradiographie 11

221 Sicherheitsfilm 12

23 Digitale Radiographie 15

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR) 15

- Unstrukturierte Speicherfolien (PIP) 16

- Strukturierte Speicherfolie (NIP) 17

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen 19

- Flying-spot-Scanner 19

- Zeilenscanner 21

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD) 23

234 Bilddigitalisierung 26

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme 27

- Ortsaufloumlsung 27

- Dynamikbereich 28

- Detective Quantum Efficiency (DQE) 29

- Modulation transfer function (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion

(MUumlF) 31

236 Bildnachverarbeitung 31

3 ZIELSETZUNG 33

4 MATERIAL UND METHODEN 34

41 Praumlparate 34

42 Verwendete Radiographiesysteme 35

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner 35

6

422 Flachbettdetektor 35

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner 35

424 Roumlntgengeneratoren 36

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung 37

426 Bildbetrachtung 40

427 Bewertungskriterien 41

428 Evaluation der Auswertung und Statistik 43

5 ERGEBNISSE 44

51 Bildauswertung 44

52 Gesamtbildqualitaumlt 49

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt 51

6 DISKUSSION 52

- Schlussfolgerung 60

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS 61

8 LITERATURVERZEICHNIS 62

9 DANKSAGUNG 68

10 LEBENSLAUF 69

7

1 EINLEITUNG

Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten fuumlhrten zu einer kontinuierlichen

Erhoumlhung der zivilisatorischen Strahlenexposition Den groumlszligten Anteil an der zivilisatorischen

Strahlenexposition besitzen medizinische Anwendungen wie die Verwendung radioaktiver

Stoffe und ionisierender Strahlen So betraumlgt die effektive Strahlendosis einer Roumlntgen-Thorax

Untersuchung ca 01 mSv die einer Mammographie ca 05 mSv die einer

Computertomographie (CT) des Thorax ca 5-8 mSv und die einer CT des Abdomens ca 8-10

mSv Die durch medizinische Anwendungen verursachte mittlere effektive Dosis pro

Einwohner in Deutschland betrug fuumlr das Jahr 2008 ca 19 mSv waumlhrend sie im Jahr 1996

noch ca 16 mSv betrug Demgegenuumlber steht die durch natuumlrliche Strahlenquellen verursachte

mittlere Dosis fuumlr jeden einzelnen Menschen in Deutschland von 21 mSv pro Jahr (1) Neben

einer ausreichenden Bildqualitaumlt zur Darstellung der medizinisch wichtigen und erforderlichen

Bildinformationen genieszligt die Sicherheit des Patienten und des Personals in der medizinischen

bildgebenden Diagnostik Vorrang Das bedeutet dass alle Institutionen welche Patienten mit

Strahlen exponieren gewissen Standardkriterien unterstellt sind Aus diesem Grund wurden

erstmalig im Jahre 1958 Richtlinien zur Festlegung von Grundeinstellungen in der Radiologie

erlassen wie zB die technischen Mindestanforderungen an die Roumlntgeneinrichtung

(Generatortyp Brennflecknennwert Grenzwerte der Schaltzeit der Dosis bzw Dosisleistung

und der Aufloumlsung) (23) Diese Richtlinien wurden im Laufe der Jahre sowohl durch das

Bundesamt fuumlr Gesundheit (BAG) die Bundesaumlrztekammer und das Europaumlische Parlament

optimiert und europaweit standardisiert

Ziel ist es nach sect23 Abs 1 Satz 2 der Roumlntgenverordnung bei jeder Untersuchung mit

Strahlung abzuwaumlgen ob die Bildgebung und der eventuell daraus resultierende

gesundheitliche Nutzen die von der Strahlenexpositition moumlglicherweise verursachte

Schaumldigung fuumlr den Patienten rechtfertigt Aus diesem Grund ist auch nach sect2a der

Roumlntgenverordnung fuumlr die Durchfuumlhrung jeder Roumlntgenuntersuchung eine bdquospezifische

medizinische Indikationldquo erforderlich Des Weiteren ist es das Ziel des BAG die

Strahlenexposition bei ausreichender diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden untersuchenden

Patienten so gering wie nur moumlglich zu halten (im Englischen als das sog bdquoas low as

reasonably achievableldquo ALARA Prinzip bekannt) (45)

8

2 EINFUumlHRUNG

Dieses Kapitel gibt einen kurzen Uumlberblick uumlber die physikalischen Grundlagen der

Roumlntgentechnik uumlber die analoge Projektionsradiographie uumlber die verschiedenen digitalen

Radiographiesysteme und uumlber die digitale Bildentstehung und ndashnachverarbeitung

21 Allgemeine Grundlagen der Erzeugung eines Roumlntgenbildes

In diesem Kapitel werden die physikalischen Grundlagen uumlber den Aufbau einer Roumlntgenroumlhre

und die Erzeugung und Schwaumlchung von Roumlntgenstrahlen dargestellt

211 Erzeugung von Roumlntgenstrahlung

Zur Erzeugung von Roumlntgenstrahlen werden Roumlntgenanlagen eingesetzt die aus folgenden

Komponenten bestehen (Abb21)

einer Roumlntgenroumlhre welche die elektrisch erzeugte kinetische Energie von Elektronen in

Roumlntgenstrahlung und in Waumlrme umwandelt

einem Generator der zur Erzeugung der Heizspannung fuumlr die Kathode und zur

Erzeugung der Hochspannung fuumlr den Roumlhrenstromkreis dient

einem Schutzgehaumluse das zum Schutz vor ungerichteter Roumlntgenstrahlung sowie zum

Schutz der Roumlhre und zum Anbringen unterschiedlichen Zubehoumlrs wie zB des

Tiefenblendensystems dient

einem Stativ

einer Patientenlagerungseinrichtung (Bucky-Tisch Rasterwandgeraumlt) und

einem Schaltgeraumlt (67)

9

Abb21 Aufbau einer Roumlntgenroumlhre aus Lehmann et al (8)

In der Roumlntgenroumlhre wird ein hitzebestaumlndiger spiralfoumlrmig gewickelter Metalldraht zB aus

Wolfram (Gluumlhkathode) uumlber die Heizspannung erhitzt wodurch Elektronen freigesetzt

werden Diese negativ geladenen Teilchen werden durch die angelegte Hochspannung in

Richtung Anode beschleunigt Die Anode ist ein abgeschraumlgter Metallzylinder aus Metall zB

Kupfer und Wolfram Innerhalb der Glasroumlhre befindet sich ein Vakuum damit die

energiereichen Elektronen nicht mit Luftbestandteilen zusammenstoszligen koumlnnen Am Metall der

Anode werden die freien Kathodenelektronen abgebremst und treten in Wechselwirkung mit

den Atomen und Huumlllelektronen der Anode Der Ort an dem die Kathodenelektronen auf die

Anode treffen wird als Brennfleck oder Fokus definiert Durch den Aufprall des freien

Elektrons wird dem Huumlllelektron Energie uumlbertragen so dass es von einer kernnahen auf eine

kernferne Schale gehoben (Anregung) oder aus dem Atomverband herausgeschleudert wird

(Ionisation) Der freiwerdende Platz wird durch Elektronen der aumluszligeren Schalen mit einem

houmlheren Energiepotential unter Abgabe von Energie besetzt Die an der Anode entstandene

Energie wird zu 99 als Waumlrmeenergie und nur zu 1 als Roumlntgenbremsstrahlen abgegeben

Die Roumlntgenbremsstrahlen bestehen aus einem Spektrum von energiereicheren kurzwelligeren

und energieaumlrmeren langwelligeren Roumlntgenstrahlen Mit der Erhoumlhung der Roumlhrenspannung

werden die Kathodenelektronen in der Roumlntgenroumlhre beschleunigt und die emittierte

kurzwellige Roumlntgenstrahlung aufgehaumlrtet dh die Durchdringungskraft der Strahlung wird

vergroumlszligert Die Intensitaumlt der Roumlntgenbremsstrahlung wird vor allem vom Heizstrom an der

Kathode beeinflusst Je houmlher die Roumlhrenstromstaumlrke desto mehr Elektronen verlassen die

Gluumlhkathode pro Sekunde (67910)

10

212 Schwaumlchung der Roumlntgenstrahlen im Koumlrper

Physikalische Grundlage fuumlr die Roumlntgendiagnostik ist die Abschwaumlchung der

Photonenstrahlung im menschlichen Koumlrper Bei der Schwaumlchung koumlnnen die Strahlen

komplett absorbiert werden (Photoeffekt) nur einen Teil ihrer Energie uumlbertragen und als

energieaumlrmere Streustrahlung den Koumlrper verlassen (Compton-Effekt) oder ohne Schwaumlchung

oder Ablenkung durch den Koumlrper hindurch treten (scharfes Abbild) (791112)

Je weicher dh energieaumlrmer die Photonenstrahlung und je houmlher die Dichte Dicke und

Ordnungszahl der durchstrahlten Materie ist desto wahrscheinlicher ist das Auftreten des

Photoeffekts Beispielsweise werden die weichen Roumlntgenstrahlen vom Knochengewebe

(Dichte von 20-25 gcmsup3) staumlrker absorbiert als von den Weichteilen (Dichte 10 gcmsup3) Die

Roumlntgendichte steigt fuumlr die verschiedenen Gewebe wie folgt an Luft mit einer minimalen

Absorption Fettgewebe Bindegewebe der Organe und Knochen Dies fuumlhrt zu einer houmlheren

Kontrastierung zwischen Knochen und Weichteilen als durch energiereiche Strahlung moumlglich

waumlre (8) Da weiche Strahlen vom Gewebe fast vollstaumlndig absorbiert werden sind sie fuumlr den

Menschen schaumldlicher als harte Durch den Einsatz von Filtern kann eine Aufhaumlrtung der

Strahlung erreicht werden (912)

Der Compton-Effekt ist dagegen weitgehend unabhaumlngig von der Ordnungszahl der Atome des

durchstrahlten Objektes Vielmehr wird der Anteil der Streustrahlung vom durchstrahlten

Koumlrpervolumen und der bestrahlten Feldgroumlszlige bestimmt In der Roumlntgendiagnostik verursachen

die gestreuten Photonen die neben der Primaumlrstrahlung auf die Photoplatte auftreten einen

kontrastmindernden Schleier auf dem Roumlntgenfilm Ferner koumlnnen die gestreuten Photonen von

der urspruumlnglichen Strahlrichtung stark abweichen und wieder aus dem durchstrahlten Objekt

hervortreten und zu einer Strahlenbelastung fuumlr sich in der Naumlhe befindende Personen werden

Durch die Einblendung des Nutzstrahlenbuumlndels auf die unbedingt benoumltigte Feldgroumlszlige kann

das fuumlr die Streustrahlung verantwortliche Koumlrpervolumen verringert werden (679-11)

11

22 Analoge Projektionsradiographie

Bei der Projektionsradiographie handelt es sich um Zentralprojektionen dh die

Roumlntgenstrahlen breiten sich vom Brennfleck geradlinig aus und divergieren hierbei

Theoretisch resultiert durch einen moumlglichst kleinen Brennfleck (06 x 06 mm) eine houmlhere

Abbildungsqualitaumlt es ist weniger belastend fuumlr den Patienten und vor allem fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen geeignet Der Brennfleck muss andererseits moumlglichst groszlig (1 x 1 mm)

sein da es sonst schnell zu einer lokalen Uumlberhitzung der Anode kommt Ein groszliger Brennfleck

fuumlhrt jedoch zu einer schlechteren Abbildungsqualitaumlt und ist vor allem fuumlr Aufnahmen mit

groszliger Dicke geeignet Hierfuumlr sind houmlhere Dosisleistungen bei kurzer Belichtung notwendig

(71213)

Diesem idealen punktfoumlrmigen Fokuspunkt entspricht in der Praxis ein realer flaumlchenhafter

Fokus Die meisten Roumlhren verfuumlgen uumlber einen kleinen und groszligen Fokus (Doppelfokus-

Roumlntgenroumlhre) Der entsprechende Fokus wird vom Bedienpult der Roumlntgenanlage angewaumlhlt

und in der Roumlntgenroumlhre geschaltet

Somit ergeben sich abhaumlngig von der Abbildungsschaumlrfe folgende Gesetzmaumlszligigkeiten

je groumlszliger der Fokus desto groumlszliger die geometrische Unschaumlrfe

fokusnahe Objekte werden divergenzbedingt staumlrker vergroumlszligert als fokusferne

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto groumlszliger wird die fokusbedingte

geometrische Unschaumlrfe

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto staumlrker wird das entstehende Bild

vergroumlszligert

je weiter Objekt- und Filmebene vom Fokus entfernt sind desto geringer wird die durch

den Einfluss der Divergenz entstehende Vergroumlszligerung des Objekts

Das heiszligt dass in Abhaumlngigkeit von der Groumlszlige des Brennflecks und der Groumlszlige des Fokus-

Objekt-Abstandes Roumlntgenaufnahmen mit einer vergroumlszligerten Abbildung des untersuchten

Objektes entstehen Auszligerdem entsteht hierbei Unschaumlrfe Um diese unerwuumlnschte Effekte

moumlglichst gering zu halten sollten folgende Parameter beachtet werden

Die Brennfleckgroumlszlige sollte moumlglichst klein sein

12

Der Fokus-Objekt-Abstand sollte moumlglichst groszlig sein (Verringerung der Divergenz des

Strahlenbuumlndels)

Der Objekt-Film-Abstand sollte moumlglichst klein sein

Daher wird der Patient gewoumlhnlich mit der abzubildenden Seite moumlglichst nahe vor der

Roumlntgenfilmkassette positioniert waumlhrend die Entfernung der Roumlntgenroumlhre zum Film je nach

Aufnahme in der Regel 1-2 m betraumlgt Entsprechend ihrem Abstand zum Film bzw

Bildempfaumlnger werden die Aufnahmeobjekte vergroumlszligert abgebildet Aufgrund der

unterschiedlichen Strahlenabsorption der untersuchten Koumlrperpartien entsteht auf dem

Roumlntgenfilm ein die Schwaumlchungsunterschiede widerspiegelndes Strahlenbild (713)

221 Sicherheitsfilm

Der uumlblicherweise verwendete Sicherheitsfilm (Abb22) besitzt eine lichtempfindliche

Emulsionsschicht aus Gelatine mit eingelagerten Silberbromidkristallen (98 Silberbromid und

2 Silberjodid) die gleichmaumlszligig verteilt sind Nach der Belichtung muss das latent auf dem

Film vorhandene Bild sichtbar gemacht -also entwickelt- werden Dazu werden die belichteten

Silberbromidkristalle durch reduzierende Substanzen (zB Hydrochinon) in metallisches Silber

uumlberfuumlhrt und rufen eine Filmschwaumlrzung hervor Dagegen werden die infolge der Absorption

der Roumlntgenstrahlen nicht belichteten Silberbromidkristalle im Fixierbad durch Fixiermittel

(zB Natriumthiosulfat) aus der Emulsionsschicht herausgeloumlst so dass diese Partien auf dem

Roumlntgenbild hell erscheinen Mit der doppelseitigen Beschichtung der Roumlntgenfilme wird die

Empfindlichkeit der Filme auf das Doppelte gesteigert (1214) Eine weitere Erhoumlhung der

Empfindlichkeit und damit eine Verringerung der Strahlenbelastung des Patienten werden

durch die Verwendung von Verstaumlrkerfolien erreicht Die heutzutage verwendeten

fluoreszierenden Folien basieren auf Elementen der sogenannten seltenen Erden zB

Gadolinium und werden als Kombination aus einer Vorder- und Ruumlckfolie eingesetzt

Zwischen diesen befindet sich in jeweils engem Kontakt der Roumlntgenfilm Auf der

Einstrahlseite liegt die zumeist duumlnnere Vorderfolie und auf der anderen Seite die Hinterfolie

13

Abb22 Aufbau einer Filmkassette Man verwendet doppelseitig mit lichtempfindlicher

Emulsion beschichtete Filme mit Vorder- und Hinterfolie um die Verstaumlrkungswirkung

zu verbessern In der Kassette befindet sich eine Schaumgummieinlage um ein planes

Anliegen der Filme und der Folien zu gewaumlhrleisten aus Laubenberger et al (12)

Der Nachteil dieser Verstaumlrkungsfolien ist eine Zunahme der Unschaumlrfe Die Folien liegen dem

Film zwar eng an es existiert aber eine gewisse Distanz zwischen Lichtentstehung an der Folie

und Lichtregistrierung auf dem Film Dadurch treten wiederum Streuung und Unschaumlrfe auf

Daneben ist eine Verstaumlrkung des Roumlntgensignals auch immer mit einer Zunahme der

Koumlrnigkeit des Signals verbunden folglich sinkt die Aufloumlsung (679111415) Um den

verschiedenen klinischen Fragestellungen mit unterschiedlichen Anforderungen an Aufloumlsung

und Schaumlrfe Rechnung zu tragen hat man Folien mit verschiedenen Verstaumlrkungswirkungen

entwickelt Sie sind zur besseren Vergleichbarkeit zwischen den Herstellern in

Verstaumlrkungsklassen eingeteilt wobei eine houmlhere Zahl houmlhere Verstaumlrkungswirkung anzeigt

(Tab 21) Entsprechend der Zahlenwerte unterscheiden sich die Verstaumlrkungsklassen etwa

jeweils um das Doppelte Gebraumluchlich sind heute Folien der Klassen 50 100 200 400 und

800 Daneben werden noch so genannte Plus-Minus- oder Verlaufsfolien verwendet die zB

von einem Ende der Kassette zum anderen eine zunehmende Verstaumlrkungswirkung aufweisen

Sie dienen zur Aufnahme von Koumlrperregionen mit groszligen Strahlendurchlaumlssigkeitsspruumlngen

zB LWS seitlich (mit Abbildung von lufthaltigem Thorax oben und weichteilhaltigem

Abdomen unten) (1216)

14

Empfindlichkeit S Dosisbedarf in microGy Bezeichnung

100 1000 Feinzeichnend

200 500 Universalfolie

normalverstaumlrkend

400 250 Hochverstaumlrkend

800 125 Houmlchstverstaumlrkend

Tabelle 21 Die Belichtung des Roumlntgenfilmes erfolgt uumlberwiegend durch die

Verstaumlrkerfolien so dass diese in verschiedenen Empfindlichkeitsklassen (S-Klassen)

unterteilt werden gemaumlszlig BAG im Jahre 2001 (4)

Die Wahl des geeigneten Film-Folien-Systems ist fuumlr die erforderliche diagnostische

Information und die Groumlszlige der Strahlenexposition von entscheidender Bedeutung (Tab22)

Ziel ist es zum Schutze des Patienten hochempfindliche dosissparende Film-Folien-Systeme

mit Erreichung der geforderten diagnostischen Bildqualitaumlt bzw moumlglichst kleiner

Strahlenexposition des Patienten bei ausreichender Bildqualitaumlt einzusetzen Das Bundesamt fuumlr

Gesundheit stuumltzt sich dabei auf die European Guidelines on Quality Criteria for Diagnostic

Radiographic Images und auf die Leitlinien der deutschen Aumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung

in der Roumlntgendiagnostik (45)

15

Organ Empfindlichkeitsklasse von

Erwachsenen Kinder

Thorax 400 400-800

Skelett

Huumlftgelenk Oberschenkel

Schulter Oberarm Rippen Sternum

Kniegelenk Unterschenkel

Ellenbogen Unterarm Sprunggelenk

Fuszligwurzel

Hand Handgelenk Handwurzel

Finger Vorfuszlig Zehen

400

400

200

200

400-800

400-800

400

400

Schaumldel 200-400 400-800

Wirbelsaumlule

Halswirbelsaumlule

Brustwirbelsaumlule

Lendenwirbelsaumlule

200-400

400

400-800

400

400-800

400-800

Becken Sacrum 400 400-800

Gallenblase Gallenwege 400 -

Magen Duodenum 400 400-800

Duumlnndarm 400 -

Kolon 400 400-800

Harntrakt 400 400-800

Abdomen 400 400-800

Tabelle 22 Zusammenstellung der empfohlenen Werte fuumlr die Empfindlichkeitsklassen

bei radiologischen Untersuchungen von Erwachsenen und von Kindern gemaumlszlig BAG im

Jahre 2001 (4)

23 Digitale Radiographie

Die digitale Aufnahmekette besteht aus drei unabhaumlngigen Teilschritten

Bilddetektion

Bildverarbeitung

Bilddarstellung

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR)

Waumlhrend bei Flachbettdetektoren die Bildgenerierung und der Ausleseprozess gleichzeitig

erfolgen sind diese beiden Schritte bei der Verwendung von Speicherfolien zeitlich getrennt

(Auslesen der Speicherfolie mittels Scanner in einem zweiten Schritt) Die folgende Abbildung

23 gibt eine Uumlbersicht uumlber momentan kommerziell verfuumlgbare digitale Radiographiesysteme

16

Im Folgenden werden nur die fuumlr diese Arbeit relevanten Detektoren naumlher beschrieben eine

Uumlbersicht uumlber die restlichen Detektoren gibt der Artikel von Koumlrner et al (16)

Abb23 Uumlberblick uumlber die verschiedenen digitalen Radiographiesysteme aus Koumlrner

et al (16)

Unstrukturierte Speicherfolien (PIP)

Hierbei wird anstelle einer Film-Folienkombination eine Leuchtstoff- oder Speicherfolie in

einer Filmkassette verwendet DLR-Systeme bestehen aus 2 Hauptkomponenten

Die Speicherleuchtstofffolie (Speicherfolie oder bdquoimage plateldquo (IP)) die aus speziellen

fluoreszierenden Kristallen aufgebaut ist und als Roumlntgendetektor dient auf dem die

absorbierte Roumlntgenenergie in den Kristallen temporaumlr gespeichert wird

Die Ausleseeinheit (Scanner) welche die in der Folie gespeicherte Energie bdquoausliestldquo

und in bildrelevante Informationen umwandelt

Bei den DLR-Systemen sind am haumlufigsten BaFBr1-xIxEu2+

- und RbBrTI+-

Speicherleuchtstofffolien in Gebrauch Bei einem Querschnitt durch eine konventionelle

Speicherleuchtstofffolie (IP) wuumlrde eine Leuchtstoffschicht bestehend aus 3-10microm groszligen in

einem Bindemittel ungeordnet verteilten Leuchtstoffkoumlrnchen sichtbar werden (Abb24) Dazu

17

kommen noch herstellerspezifische Schichten die zur Optimierung der optischen

mechanischen und elektrischen Eigenschaften gedacht sind DLR-Bildplatten die solch einen

koumlrnige Struktur besitzen werden auch als Pulver-IP (PIP) bezeichnet (17)

Abb24 Querschnitt durch eine konventionelle Speicherleuchtstofffolie (IP) Die aktive

Leuchtstoffschicht bestehend aus kleinen in einem Bindemittel ungeordnet verteilten

Leuchtstoffkoumlrnchen wird auf eine Traumlgerfolie aufgetragen aus Fasbender et al (17)

Die Roumlntgenabsorption haumlngt zum einen von der chemischen Zusammensetzung und von dem

Fuumlllgrad der Leuchtstoffkoumlrnchen ab und zum anderen vor allem von der Dicke der

Leuchtstoffschicht Aufgrund der koumlrnigen Struktur der PIPs bewegen sich die Lichtanteile

nicht geradlinig durch die aktive Schicht sondern sie werden abgelenkt dh gestreut Das

bedeutet dass das zur Stimulation benoumltigte eng fokussierte Laserlicht auf seinem Weg durch

die Folie aufgeweitet wird und sich die oumlrtliche Praumlzision minimiert Die Folge bei

zunehmender Dicke der Leuchtstofffolie ist dass die Streuung und somit die Unschaumlrfe

zunehmen und dass das Stimulationslicht immer schlechter in die hinteren Bereiche der

Speicherfolie vordringen kann Diese Nachteile bewirken ein Maximum an moumlglicher

Roumlntgenabsorption von 20-30 (17-20)

Strukturierte Speicherfolie (NIP)

In den letzten Jahren kam es schrittweise zu einer Optimierung der Technologie von

Speicherleuchtstofffolien Ziel war es die Speicher- und somit auch die Leistungsfaumlhigkeit der

Leuchtstoffe zu verbessern Ansatzpunkt war zum einen eine Veraumlnderung der chemischen

Zusammensetzung oder alternativ dazu eine Veraumlnderung der elektronenmikroskopischen

Struktur der zum Einsatz kommenden Phosphorkristalle

18

Die BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolien heben sich durch die Eigenschaften ihrer Kristalle hervor

welche eine sehr hohe Speicherkapazitaumlt und eine gute Roumlntgenabsorption besitzen Der

Nachteil ist jedoch dass sich diese Kristalle nicht in eine geordnete Struktur bringen lassen da

die Kristalle sehr leicht zum Zerfall neigen RbBrTI+-Folien besitzen im Gegensatz zu BaFBr1-

xIxEu2+

eine niedrigere Roumlntgenabsorption dafuumlr aber eine vereinfachte chemische und eine

stabilere Zusammensetzung die muumlhelos eine Umwandlung in eine geordnete Nadelstruktur

ermoumlglicht Aus diesem Grund wurden andere Detektormaterialien erprobt und schlieszliglich

entwickelt welche die Vorteile der beiden oben genannten Verbindungen vereinen

Nadelfoumlrmig angeordnete auf CsBrA basierende Speicherfolien (Needle Image Plate NIP)

besitzen mehrere Vorteile Aufgrund der Optimierung der chemisch- und physikalischen

Eigenschaften der Leuchtstoffe wird kein Bindemittel mehr in der aktiven Schicht benoumltigt

Dadurch wird der Fuumlllgrad der Kristalle in der Speicherplatte erhoumlht Somit kann die

Schichtdicke der Speicherfolien ohne Verlust der Bildqualitaumlt deutlich erhoumlht werden Dies hat

eine Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres

Auslesen aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (91417)

Die DQE einer auf CsBrA basierenden Speicherfolie ist ungefaumlhr 15-mal houmlher als die DQE

einer BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolie Das bedeutet dass strukturierte Platten nochmals einer

eine houmlhere Roumlntgenabsorption bei gleicher Schichtdicke aufweisen als unstrukturierte Platten

Zum anderen sorgt die nadelfoumlrmige Struktur dafuumlr dass

die Lichtausbreitung in lateraler Richtung minimiert wird

die emittierten Lichtanteile auf dem kuumlrzesten Weg zum Photodetektor geleitet werden

und

das zur Stimulation benoumltigte Laserlicht gebuumlndelt wird und bis tief in die hintersten

Bereiche der aktiven Schicht gelangt

Die benoumltigte Stimulationsenergie betraumlgt 5microJmmsup2 fuumlr CsBrA-Folien gegenuumlber 15microJmmsup2 fuumlr

BaFBr1-xIxEu2+

-Folien Diese niedrige Stimulationsenergie erlaubt eine genauere laumlngere und

tiefere Auslesung So koumlnnen die gebildeten Speicherzentren uumlber die gesamte Schichtdicke ob

mehr oberflaumlchlich oder mehr in der Tiefe liegend gleich praumlzise und intensiv ausgelesen

werden Durch die reduzierte Lichtstreuung wird die Unschaumlrfe vermindert (1719 20-22)

19

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen

In diesem Kapitel werden der bisher im taumlglichen klinischen Alltag zum Einsatz kommende

Flying-spot-Scanner und der neu entwickelte Zeilenscanner der statt sequenziell nun (Zeilen-)

parallel ausliest vorgestellt

Flying-spot-Scanner

Nach der Belichtung der Speicherfolie erfolgt der Ausleseprozess Dabei fungiert die

Speicherfolie nur als Roumlntgendetektor fuumlr den Auslesevorgang wird ein zusaumltzlicher Scanner

benoumltigt Bei den herkoumlmmlichen unstrukturierten Speicherfolien wird ein sog Flying-Spot-

Scanner verwendet (Abb26)

Abb26 Aufbau eines Flying-Spot-Scanner der zur Stimulierung benutzte Laserstrahl

von konstanter Intensitaumlt wird von einem lenkbarem Spiegel uumlber eine Bildzeile der IP

bewegt waumlhrend die IP in senkrechter Richtung transportiert wird Das emittierte Licht

wird gesammelt von einem Photodetektor in ein elektronisches Signal umgewandelt

aus Fasbender et al (17)

Dieser Flying-spot-Scanner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen die schrittweise

dazu beitragen das durch Roumlntgenbelichtung in der Folie gespeicherte Bild auszulesen und in

ein digitales Bild umzuwandeln

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 6: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

6

422 Flachbettdetektor 35

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner 35

424 Roumlntgengeneratoren 36

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung 37

426 Bildbetrachtung 40

427 Bewertungskriterien 41

428 Evaluation der Auswertung und Statistik 43

5 ERGEBNISSE 44

51 Bildauswertung 44

52 Gesamtbildqualitaumlt 49

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt 51

6 DISKUSSION 52

- Schlussfolgerung 60

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS 61

8 LITERATURVERZEICHNIS 62

9 DANKSAGUNG 68

10 LEBENSLAUF 69

7

1 EINLEITUNG

Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten fuumlhrten zu einer kontinuierlichen

Erhoumlhung der zivilisatorischen Strahlenexposition Den groumlszligten Anteil an der zivilisatorischen

Strahlenexposition besitzen medizinische Anwendungen wie die Verwendung radioaktiver

Stoffe und ionisierender Strahlen So betraumlgt die effektive Strahlendosis einer Roumlntgen-Thorax

Untersuchung ca 01 mSv die einer Mammographie ca 05 mSv die einer

Computertomographie (CT) des Thorax ca 5-8 mSv und die einer CT des Abdomens ca 8-10

mSv Die durch medizinische Anwendungen verursachte mittlere effektive Dosis pro

Einwohner in Deutschland betrug fuumlr das Jahr 2008 ca 19 mSv waumlhrend sie im Jahr 1996

noch ca 16 mSv betrug Demgegenuumlber steht die durch natuumlrliche Strahlenquellen verursachte

mittlere Dosis fuumlr jeden einzelnen Menschen in Deutschland von 21 mSv pro Jahr (1) Neben

einer ausreichenden Bildqualitaumlt zur Darstellung der medizinisch wichtigen und erforderlichen

Bildinformationen genieszligt die Sicherheit des Patienten und des Personals in der medizinischen

bildgebenden Diagnostik Vorrang Das bedeutet dass alle Institutionen welche Patienten mit

Strahlen exponieren gewissen Standardkriterien unterstellt sind Aus diesem Grund wurden

erstmalig im Jahre 1958 Richtlinien zur Festlegung von Grundeinstellungen in der Radiologie

erlassen wie zB die technischen Mindestanforderungen an die Roumlntgeneinrichtung

(Generatortyp Brennflecknennwert Grenzwerte der Schaltzeit der Dosis bzw Dosisleistung

und der Aufloumlsung) (23) Diese Richtlinien wurden im Laufe der Jahre sowohl durch das

Bundesamt fuumlr Gesundheit (BAG) die Bundesaumlrztekammer und das Europaumlische Parlament

optimiert und europaweit standardisiert

Ziel ist es nach sect23 Abs 1 Satz 2 der Roumlntgenverordnung bei jeder Untersuchung mit

Strahlung abzuwaumlgen ob die Bildgebung und der eventuell daraus resultierende

gesundheitliche Nutzen die von der Strahlenexpositition moumlglicherweise verursachte

Schaumldigung fuumlr den Patienten rechtfertigt Aus diesem Grund ist auch nach sect2a der

Roumlntgenverordnung fuumlr die Durchfuumlhrung jeder Roumlntgenuntersuchung eine bdquospezifische

medizinische Indikationldquo erforderlich Des Weiteren ist es das Ziel des BAG die

Strahlenexposition bei ausreichender diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden untersuchenden

Patienten so gering wie nur moumlglich zu halten (im Englischen als das sog bdquoas low as

reasonably achievableldquo ALARA Prinzip bekannt) (45)

8

2 EINFUumlHRUNG

Dieses Kapitel gibt einen kurzen Uumlberblick uumlber die physikalischen Grundlagen der

Roumlntgentechnik uumlber die analoge Projektionsradiographie uumlber die verschiedenen digitalen

Radiographiesysteme und uumlber die digitale Bildentstehung und ndashnachverarbeitung

21 Allgemeine Grundlagen der Erzeugung eines Roumlntgenbildes

In diesem Kapitel werden die physikalischen Grundlagen uumlber den Aufbau einer Roumlntgenroumlhre

und die Erzeugung und Schwaumlchung von Roumlntgenstrahlen dargestellt

211 Erzeugung von Roumlntgenstrahlung

Zur Erzeugung von Roumlntgenstrahlen werden Roumlntgenanlagen eingesetzt die aus folgenden

Komponenten bestehen (Abb21)

einer Roumlntgenroumlhre welche die elektrisch erzeugte kinetische Energie von Elektronen in

Roumlntgenstrahlung und in Waumlrme umwandelt

einem Generator der zur Erzeugung der Heizspannung fuumlr die Kathode und zur

Erzeugung der Hochspannung fuumlr den Roumlhrenstromkreis dient

einem Schutzgehaumluse das zum Schutz vor ungerichteter Roumlntgenstrahlung sowie zum

Schutz der Roumlhre und zum Anbringen unterschiedlichen Zubehoumlrs wie zB des

Tiefenblendensystems dient

einem Stativ

einer Patientenlagerungseinrichtung (Bucky-Tisch Rasterwandgeraumlt) und

einem Schaltgeraumlt (67)

9

Abb21 Aufbau einer Roumlntgenroumlhre aus Lehmann et al (8)

In der Roumlntgenroumlhre wird ein hitzebestaumlndiger spiralfoumlrmig gewickelter Metalldraht zB aus

Wolfram (Gluumlhkathode) uumlber die Heizspannung erhitzt wodurch Elektronen freigesetzt

werden Diese negativ geladenen Teilchen werden durch die angelegte Hochspannung in

Richtung Anode beschleunigt Die Anode ist ein abgeschraumlgter Metallzylinder aus Metall zB

Kupfer und Wolfram Innerhalb der Glasroumlhre befindet sich ein Vakuum damit die

energiereichen Elektronen nicht mit Luftbestandteilen zusammenstoszligen koumlnnen Am Metall der

Anode werden die freien Kathodenelektronen abgebremst und treten in Wechselwirkung mit

den Atomen und Huumlllelektronen der Anode Der Ort an dem die Kathodenelektronen auf die

Anode treffen wird als Brennfleck oder Fokus definiert Durch den Aufprall des freien

Elektrons wird dem Huumlllelektron Energie uumlbertragen so dass es von einer kernnahen auf eine

kernferne Schale gehoben (Anregung) oder aus dem Atomverband herausgeschleudert wird

(Ionisation) Der freiwerdende Platz wird durch Elektronen der aumluszligeren Schalen mit einem

houmlheren Energiepotential unter Abgabe von Energie besetzt Die an der Anode entstandene

Energie wird zu 99 als Waumlrmeenergie und nur zu 1 als Roumlntgenbremsstrahlen abgegeben

Die Roumlntgenbremsstrahlen bestehen aus einem Spektrum von energiereicheren kurzwelligeren

und energieaumlrmeren langwelligeren Roumlntgenstrahlen Mit der Erhoumlhung der Roumlhrenspannung

werden die Kathodenelektronen in der Roumlntgenroumlhre beschleunigt und die emittierte

kurzwellige Roumlntgenstrahlung aufgehaumlrtet dh die Durchdringungskraft der Strahlung wird

vergroumlszligert Die Intensitaumlt der Roumlntgenbremsstrahlung wird vor allem vom Heizstrom an der

Kathode beeinflusst Je houmlher die Roumlhrenstromstaumlrke desto mehr Elektronen verlassen die

Gluumlhkathode pro Sekunde (67910)

10

212 Schwaumlchung der Roumlntgenstrahlen im Koumlrper

Physikalische Grundlage fuumlr die Roumlntgendiagnostik ist die Abschwaumlchung der

Photonenstrahlung im menschlichen Koumlrper Bei der Schwaumlchung koumlnnen die Strahlen

komplett absorbiert werden (Photoeffekt) nur einen Teil ihrer Energie uumlbertragen und als

energieaumlrmere Streustrahlung den Koumlrper verlassen (Compton-Effekt) oder ohne Schwaumlchung

oder Ablenkung durch den Koumlrper hindurch treten (scharfes Abbild) (791112)

Je weicher dh energieaumlrmer die Photonenstrahlung und je houmlher die Dichte Dicke und

Ordnungszahl der durchstrahlten Materie ist desto wahrscheinlicher ist das Auftreten des

Photoeffekts Beispielsweise werden die weichen Roumlntgenstrahlen vom Knochengewebe

(Dichte von 20-25 gcmsup3) staumlrker absorbiert als von den Weichteilen (Dichte 10 gcmsup3) Die

Roumlntgendichte steigt fuumlr die verschiedenen Gewebe wie folgt an Luft mit einer minimalen

Absorption Fettgewebe Bindegewebe der Organe und Knochen Dies fuumlhrt zu einer houmlheren

Kontrastierung zwischen Knochen und Weichteilen als durch energiereiche Strahlung moumlglich

waumlre (8) Da weiche Strahlen vom Gewebe fast vollstaumlndig absorbiert werden sind sie fuumlr den

Menschen schaumldlicher als harte Durch den Einsatz von Filtern kann eine Aufhaumlrtung der

Strahlung erreicht werden (912)

Der Compton-Effekt ist dagegen weitgehend unabhaumlngig von der Ordnungszahl der Atome des

durchstrahlten Objektes Vielmehr wird der Anteil der Streustrahlung vom durchstrahlten

Koumlrpervolumen und der bestrahlten Feldgroumlszlige bestimmt In der Roumlntgendiagnostik verursachen

die gestreuten Photonen die neben der Primaumlrstrahlung auf die Photoplatte auftreten einen

kontrastmindernden Schleier auf dem Roumlntgenfilm Ferner koumlnnen die gestreuten Photonen von

der urspruumlnglichen Strahlrichtung stark abweichen und wieder aus dem durchstrahlten Objekt

hervortreten und zu einer Strahlenbelastung fuumlr sich in der Naumlhe befindende Personen werden

Durch die Einblendung des Nutzstrahlenbuumlndels auf die unbedingt benoumltigte Feldgroumlszlige kann

das fuumlr die Streustrahlung verantwortliche Koumlrpervolumen verringert werden (679-11)

11

22 Analoge Projektionsradiographie

Bei der Projektionsradiographie handelt es sich um Zentralprojektionen dh die

Roumlntgenstrahlen breiten sich vom Brennfleck geradlinig aus und divergieren hierbei

Theoretisch resultiert durch einen moumlglichst kleinen Brennfleck (06 x 06 mm) eine houmlhere

Abbildungsqualitaumlt es ist weniger belastend fuumlr den Patienten und vor allem fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen geeignet Der Brennfleck muss andererseits moumlglichst groszlig (1 x 1 mm)

sein da es sonst schnell zu einer lokalen Uumlberhitzung der Anode kommt Ein groszliger Brennfleck

fuumlhrt jedoch zu einer schlechteren Abbildungsqualitaumlt und ist vor allem fuumlr Aufnahmen mit

groszliger Dicke geeignet Hierfuumlr sind houmlhere Dosisleistungen bei kurzer Belichtung notwendig

(71213)

Diesem idealen punktfoumlrmigen Fokuspunkt entspricht in der Praxis ein realer flaumlchenhafter

Fokus Die meisten Roumlhren verfuumlgen uumlber einen kleinen und groszligen Fokus (Doppelfokus-

Roumlntgenroumlhre) Der entsprechende Fokus wird vom Bedienpult der Roumlntgenanlage angewaumlhlt

und in der Roumlntgenroumlhre geschaltet

Somit ergeben sich abhaumlngig von der Abbildungsschaumlrfe folgende Gesetzmaumlszligigkeiten

je groumlszliger der Fokus desto groumlszliger die geometrische Unschaumlrfe

fokusnahe Objekte werden divergenzbedingt staumlrker vergroumlszligert als fokusferne

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto groumlszliger wird die fokusbedingte

geometrische Unschaumlrfe

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto staumlrker wird das entstehende Bild

vergroumlszligert

je weiter Objekt- und Filmebene vom Fokus entfernt sind desto geringer wird die durch

den Einfluss der Divergenz entstehende Vergroumlszligerung des Objekts

Das heiszligt dass in Abhaumlngigkeit von der Groumlszlige des Brennflecks und der Groumlszlige des Fokus-

Objekt-Abstandes Roumlntgenaufnahmen mit einer vergroumlszligerten Abbildung des untersuchten

Objektes entstehen Auszligerdem entsteht hierbei Unschaumlrfe Um diese unerwuumlnschte Effekte

moumlglichst gering zu halten sollten folgende Parameter beachtet werden

Die Brennfleckgroumlszlige sollte moumlglichst klein sein

12

Der Fokus-Objekt-Abstand sollte moumlglichst groszlig sein (Verringerung der Divergenz des

Strahlenbuumlndels)

Der Objekt-Film-Abstand sollte moumlglichst klein sein

Daher wird der Patient gewoumlhnlich mit der abzubildenden Seite moumlglichst nahe vor der

Roumlntgenfilmkassette positioniert waumlhrend die Entfernung der Roumlntgenroumlhre zum Film je nach

Aufnahme in der Regel 1-2 m betraumlgt Entsprechend ihrem Abstand zum Film bzw

Bildempfaumlnger werden die Aufnahmeobjekte vergroumlszligert abgebildet Aufgrund der

unterschiedlichen Strahlenabsorption der untersuchten Koumlrperpartien entsteht auf dem

Roumlntgenfilm ein die Schwaumlchungsunterschiede widerspiegelndes Strahlenbild (713)

221 Sicherheitsfilm

Der uumlblicherweise verwendete Sicherheitsfilm (Abb22) besitzt eine lichtempfindliche

Emulsionsschicht aus Gelatine mit eingelagerten Silberbromidkristallen (98 Silberbromid und

2 Silberjodid) die gleichmaumlszligig verteilt sind Nach der Belichtung muss das latent auf dem

Film vorhandene Bild sichtbar gemacht -also entwickelt- werden Dazu werden die belichteten

Silberbromidkristalle durch reduzierende Substanzen (zB Hydrochinon) in metallisches Silber

uumlberfuumlhrt und rufen eine Filmschwaumlrzung hervor Dagegen werden die infolge der Absorption

der Roumlntgenstrahlen nicht belichteten Silberbromidkristalle im Fixierbad durch Fixiermittel

(zB Natriumthiosulfat) aus der Emulsionsschicht herausgeloumlst so dass diese Partien auf dem

Roumlntgenbild hell erscheinen Mit der doppelseitigen Beschichtung der Roumlntgenfilme wird die

Empfindlichkeit der Filme auf das Doppelte gesteigert (1214) Eine weitere Erhoumlhung der

Empfindlichkeit und damit eine Verringerung der Strahlenbelastung des Patienten werden

durch die Verwendung von Verstaumlrkerfolien erreicht Die heutzutage verwendeten

fluoreszierenden Folien basieren auf Elementen der sogenannten seltenen Erden zB

Gadolinium und werden als Kombination aus einer Vorder- und Ruumlckfolie eingesetzt

Zwischen diesen befindet sich in jeweils engem Kontakt der Roumlntgenfilm Auf der

Einstrahlseite liegt die zumeist duumlnnere Vorderfolie und auf der anderen Seite die Hinterfolie

13

Abb22 Aufbau einer Filmkassette Man verwendet doppelseitig mit lichtempfindlicher

Emulsion beschichtete Filme mit Vorder- und Hinterfolie um die Verstaumlrkungswirkung

zu verbessern In der Kassette befindet sich eine Schaumgummieinlage um ein planes

Anliegen der Filme und der Folien zu gewaumlhrleisten aus Laubenberger et al (12)

Der Nachteil dieser Verstaumlrkungsfolien ist eine Zunahme der Unschaumlrfe Die Folien liegen dem

Film zwar eng an es existiert aber eine gewisse Distanz zwischen Lichtentstehung an der Folie

und Lichtregistrierung auf dem Film Dadurch treten wiederum Streuung und Unschaumlrfe auf

Daneben ist eine Verstaumlrkung des Roumlntgensignals auch immer mit einer Zunahme der

Koumlrnigkeit des Signals verbunden folglich sinkt die Aufloumlsung (679111415) Um den

verschiedenen klinischen Fragestellungen mit unterschiedlichen Anforderungen an Aufloumlsung

und Schaumlrfe Rechnung zu tragen hat man Folien mit verschiedenen Verstaumlrkungswirkungen

entwickelt Sie sind zur besseren Vergleichbarkeit zwischen den Herstellern in

Verstaumlrkungsklassen eingeteilt wobei eine houmlhere Zahl houmlhere Verstaumlrkungswirkung anzeigt

(Tab 21) Entsprechend der Zahlenwerte unterscheiden sich die Verstaumlrkungsklassen etwa

jeweils um das Doppelte Gebraumluchlich sind heute Folien der Klassen 50 100 200 400 und

800 Daneben werden noch so genannte Plus-Minus- oder Verlaufsfolien verwendet die zB

von einem Ende der Kassette zum anderen eine zunehmende Verstaumlrkungswirkung aufweisen

Sie dienen zur Aufnahme von Koumlrperregionen mit groszligen Strahlendurchlaumlssigkeitsspruumlngen

zB LWS seitlich (mit Abbildung von lufthaltigem Thorax oben und weichteilhaltigem

Abdomen unten) (1216)

14

Empfindlichkeit S Dosisbedarf in microGy Bezeichnung

100 1000 Feinzeichnend

200 500 Universalfolie

normalverstaumlrkend

400 250 Hochverstaumlrkend

800 125 Houmlchstverstaumlrkend

Tabelle 21 Die Belichtung des Roumlntgenfilmes erfolgt uumlberwiegend durch die

Verstaumlrkerfolien so dass diese in verschiedenen Empfindlichkeitsklassen (S-Klassen)

unterteilt werden gemaumlszlig BAG im Jahre 2001 (4)

Die Wahl des geeigneten Film-Folien-Systems ist fuumlr die erforderliche diagnostische

Information und die Groumlszlige der Strahlenexposition von entscheidender Bedeutung (Tab22)

Ziel ist es zum Schutze des Patienten hochempfindliche dosissparende Film-Folien-Systeme

mit Erreichung der geforderten diagnostischen Bildqualitaumlt bzw moumlglichst kleiner

Strahlenexposition des Patienten bei ausreichender Bildqualitaumlt einzusetzen Das Bundesamt fuumlr

Gesundheit stuumltzt sich dabei auf die European Guidelines on Quality Criteria for Diagnostic

Radiographic Images und auf die Leitlinien der deutschen Aumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung

in der Roumlntgendiagnostik (45)

15

Organ Empfindlichkeitsklasse von

Erwachsenen Kinder

Thorax 400 400-800

Skelett

Huumlftgelenk Oberschenkel

Schulter Oberarm Rippen Sternum

Kniegelenk Unterschenkel

Ellenbogen Unterarm Sprunggelenk

Fuszligwurzel

Hand Handgelenk Handwurzel

Finger Vorfuszlig Zehen

400

400

200

200

400-800

400-800

400

400

Schaumldel 200-400 400-800

Wirbelsaumlule

Halswirbelsaumlule

Brustwirbelsaumlule

Lendenwirbelsaumlule

200-400

400

400-800

400

400-800

400-800

Becken Sacrum 400 400-800

Gallenblase Gallenwege 400 -

Magen Duodenum 400 400-800

Duumlnndarm 400 -

Kolon 400 400-800

Harntrakt 400 400-800

Abdomen 400 400-800

Tabelle 22 Zusammenstellung der empfohlenen Werte fuumlr die Empfindlichkeitsklassen

bei radiologischen Untersuchungen von Erwachsenen und von Kindern gemaumlszlig BAG im

Jahre 2001 (4)

23 Digitale Radiographie

Die digitale Aufnahmekette besteht aus drei unabhaumlngigen Teilschritten

Bilddetektion

Bildverarbeitung

Bilddarstellung

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR)

Waumlhrend bei Flachbettdetektoren die Bildgenerierung und der Ausleseprozess gleichzeitig

erfolgen sind diese beiden Schritte bei der Verwendung von Speicherfolien zeitlich getrennt

(Auslesen der Speicherfolie mittels Scanner in einem zweiten Schritt) Die folgende Abbildung

23 gibt eine Uumlbersicht uumlber momentan kommerziell verfuumlgbare digitale Radiographiesysteme

16

Im Folgenden werden nur die fuumlr diese Arbeit relevanten Detektoren naumlher beschrieben eine

Uumlbersicht uumlber die restlichen Detektoren gibt der Artikel von Koumlrner et al (16)

Abb23 Uumlberblick uumlber die verschiedenen digitalen Radiographiesysteme aus Koumlrner

et al (16)

Unstrukturierte Speicherfolien (PIP)

Hierbei wird anstelle einer Film-Folienkombination eine Leuchtstoff- oder Speicherfolie in

einer Filmkassette verwendet DLR-Systeme bestehen aus 2 Hauptkomponenten

Die Speicherleuchtstofffolie (Speicherfolie oder bdquoimage plateldquo (IP)) die aus speziellen

fluoreszierenden Kristallen aufgebaut ist und als Roumlntgendetektor dient auf dem die

absorbierte Roumlntgenenergie in den Kristallen temporaumlr gespeichert wird

Die Ausleseeinheit (Scanner) welche die in der Folie gespeicherte Energie bdquoausliestldquo

und in bildrelevante Informationen umwandelt

Bei den DLR-Systemen sind am haumlufigsten BaFBr1-xIxEu2+

- und RbBrTI+-

Speicherleuchtstofffolien in Gebrauch Bei einem Querschnitt durch eine konventionelle

Speicherleuchtstofffolie (IP) wuumlrde eine Leuchtstoffschicht bestehend aus 3-10microm groszligen in

einem Bindemittel ungeordnet verteilten Leuchtstoffkoumlrnchen sichtbar werden (Abb24) Dazu

17

kommen noch herstellerspezifische Schichten die zur Optimierung der optischen

mechanischen und elektrischen Eigenschaften gedacht sind DLR-Bildplatten die solch einen

koumlrnige Struktur besitzen werden auch als Pulver-IP (PIP) bezeichnet (17)

Abb24 Querschnitt durch eine konventionelle Speicherleuchtstofffolie (IP) Die aktive

Leuchtstoffschicht bestehend aus kleinen in einem Bindemittel ungeordnet verteilten

Leuchtstoffkoumlrnchen wird auf eine Traumlgerfolie aufgetragen aus Fasbender et al (17)

Die Roumlntgenabsorption haumlngt zum einen von der chemischen Zusammensetzung und von dem

Fuumlllgrad der Leuchtstoffkoumlrnchen ab und zum anderen vor allem von der Dicke der

Leuchtstoffschicht Aufgrund der koumlrnigen Struktur der PIPs bewegen sich die Lichtanteile

nicht geradlinig durch die aktive Schicht sondern sie werden abgelenkt dh gestreut Das

bedeutet dass das zur Stimulation benoumltigte eng fokussierte Laserlicht auf seinem Weg durch

die Folie aufgeweitet wird und sich die oumlrtliche Praumlzision minimiert Die Folge bei

zunehmender Dicke der Leuchtstofffolie ist dass die Streuung und somit die Unschaumlrfe

zunehmen und dass das Stimulationslicht immer schlechter in die hinteren Bereiche der

Speicherfolie vordringen kann Diese Nachteile bewirken ein Maximum an moumlglicher

Roumlntgenabsorption von 20-30 (17-20)

Strukturierte Speicherfolie (NIP)

In den letzten Jahren kam es schrittweise zu einer Optimierung der Technologie von

Speicherleuchtstofffolien Ziel war es die Speicher- und somit auch die Leistungsfaumlhigkeit der

Leuchtstoffe zu verbessern Ansatzpunkt war zum einen eine Veraumlnderung der chemischen

Zusammensetzung oder alternativ dazu eine Veraumlnderung der elektronenmikroskopischen

Struktur der zum Einsatz kommenden Phosphorkristalle

18

Die BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolien heben sich durch die Eigenschaften ihrer Kristalle hervor

welche eine sehr hohe Speicherkapazitaumlt und eine gute Roumlntgenabsorption besitzen Der

Nachteil ist jedoch dass sich diese Kristalle nicht in eine geordnete Struktur bringen lassen da

die Kristalle sehr leicht zum Zerfall neigen RbBrTI+-Folien besitzen im Gegensatz zu BaFBr1-

xIxEu2+

eine niedrigere Roumlntgenabsorption dafuumlr aber eine vereinfachte chemische und eine

stabilere Zusammensetzung die muumlhelos eine Umwandlung in eine geordnete Nadelstruktur

ermoumlglicht Aus diesem Grund wurden andere Detektormaterialien erprobt und schlieszliglich

entwickelt welche die Vorteile der beiden oben genannten Verbindungen vereinen

Nadelfoumlrmig angeordnete auf CsBrA basierende Speicherfolien (Needle Image Plate NIP)

besitzen mehrere Vorteile Aufgrund der Optimierung der chemisch- und physikalischen

Eigenschaften der Leuchtstoffe wird kein Bindemittel mehr in der aktiven Schicht benoumltigt

Dadurch wird der Fuumlllgrad der Kristalle in der Speicherplatte erhoumlht Somit kann die

Schichtdicke der Speicherfolien ohne Verlust der Bildqualitaumlt deutlich erhoumlht werden Dies hat

eine Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres

Auslesen aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (91417)

Die DQE einer auf CsBrA basierenden Speicherfolie ist ungefaumlhr 15-mal houmlher als die DQE

einer BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolie Das bedeutet dass strukturierte Platten nochmals einer

eine houmlhere Roumlntgenabsorption bei gleicher Schichtdicke aufweisen als unstrukturierte Platten

Zum anderen sorgt die nadelfoumlrmige Struktur dafuumlr dass

die Lichtausbreitung in lateraler Richtung minimiert wird

die emittierten Lichtanteile auf dem kuumlrzesten Weg zum Photodetektor geleitet werden

und

das zur Stimulation benoumltigte Laserlicht gebuumlndelt wird und bis tief in die hintersten

Bereiche der aktiven Schicht gelangt

Die benoumltigte Stimulationsenergie betraumlgt 5microJmmsup2 fuumlr CsBrA-Folien gegenuumlber 15microJmmsup2 fuumlr

BaFBr1-xIxEu2+

-Folien Diese niedrige Stimulationsenergie erlaubt eine genauere laumlngere und

tiefere Auslesung So koumlnnen die gebildeten Speicherzentren uumlber die gesamte Schichtdicke ob

mehr oberflaumlchlich oder mehr in der Tiefe liegend gleich praumlzise und intensiv ausgelesen

werden Durch die reduzierte Lichtstreuung wird die Unschaumlrfe vermindert (1719 20-22)

19

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen

In diesem Kapitel werden der bisher im taumlglichen klinischen Alltag zum Einsatz kommende

Flying-spot-Scanner und der neu entwickelte Zeilenscanner der statt sequenziell nun (Zeilen-)

parallel ausliest vorgestellt

Flying-spot-Scanner

Nach der Belichtung der Speicherfolie erfolgt der Ausleseprozess Dabei fungiert die

Speicherfolie nur als Roumlntgendetektor fuumlr den Auslesevorgang wird ein zusaumltzlicher Scanner

benoumltigt Bei den herkoumlmmlichen unstrukturierten Speicherfolien wird ein sog Flying-Spot-

Scanner verwendet (Abb26)

Abb26 Aufbau eines Flying-Spot-Scanner der zur Stimulierung benutzte Laserstrahl

von konstanter Intensitaumlt wird von einem lenkbarem Spiegel uumlber eine Bildzeile der IP

bewegt waumlhrend die IP in senkrechter Richtung transportiert wird Das emittierte Licht

wird gesammelt von einem Photodetektor in ein elektronisches Signal umgewandelt

aus Fasbender et al (17)

Dieser Flying-spot-Scanner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen die schrittweise

dazu beitragen das durch Roumlntgenbelichtung in der Folie gespeicherte Bild auszulesen und in

ein digitales Bild umzuwandeln

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 7: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

7

1 EINLEITUNG

Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten fuumlhrten zu einer kontinuierlichen

Erhoumlhung der zivilisatorischen Strahlenexposition Den groumlszligten Anteil an der zivilisatorischen

Strahlenexposition besitzen medizinische Anwendungen wie die Verwendung radioaktiver

Stoffe und ionisierender Strahlen So betraumlgt die effektive Strahlendosis einer Roumlntgen-Thorax

Untersuchung ca 01 mSv die einer Mammographie ca 05 mSv die einer

Computertomographie (CT) des Thorax ca 5-8 mSv und die einer CT des Abdomens ca 8-10

mSv Die durch medizinische Anwendungen verursachte mittlere effektive Dosis pro

Einwohner in Deutschland betrug fuumlr das Jahr 2008 ca 19 mSv waumlhrend sie im Jahr 1996

noch ca 16 mSv betrug Demgegenuumlber steht die durch natuumlrliche Strahlenquellen verursachte

mittlere Dosis fuumlr jeden einzelnen Menschen in Deutschland von 21 mSv pro Jahr (1) Neben

einer ausreichenden Bildqualitaumlt zur Darstellung der medizinisch wichtigen und erforderlichen

Bildinformationen genieszligt die Sicherheit des Patienten und des Personals in der medizinischen

bildgebenden Diagnostik Vorrang Das bedeutet dass alle Institutionen welche Patienten mit

Strahlen exponieren gewissen Standardkriterien unterstellt sind Aus diesem Grund wurden

erstmalig im Jahre 1958 Richtlinien zur Festlegung von Grundeinstellungen in der Radiologie

erlassen wie zB die technischen Mindestanforderungen an die Roumlntgeneinrichtung

(Generatortyp Brennflecknennwert Grenzwerte der Schaltzeit der Dosis bzw Dosisleistung

und der Aufloumlsung) (23) Diese Richtlinien wurden im Laufe der Jahre sowohl durch das

Bundesamt fuumlr Gesundheit (BAG) die Bundesaumlrztekammer und das Europaumlische Parlament

optimiert und europaweit standardisiert

Ziel ist es nach sect23 Abs 1 Satz 2 der Roumlntgenverordnung bei jeder Untersuchung mit

Strahlung abzuwaumlgen ob die Bildgebung und der eventuell daraus resultierende

gesundheitliche Nutzen die von der Strahlenexpositition moumlglicherweise verursachte

Schaumldigung fuumlr den Patienten rechtfertigt Aus diesem Grund ist auch nach sect2a der

Roumlntgenverordnung fuumlr die Durchfuumlhrung jeder Roumlntgenuntersuchung eine bdquospezifische

medizinische Indikationldquo erforderlich Des Weiteren ist es das Ziel des BAG die

Strahlenexposition bei ausreichender diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden untersuchenden

Patienten so gering wie nur moumlglich zu halten (im Englischen als das sog bdquoas low as

reasonably achievableldquo ALARA Prinzip bekannt) (45)

8

2 EINFUumlHRUNG

Dieses Kapitel gibt einen kurzen Uumlberblick uumlber die physikalischen Grundlagen der

Roumlntgentechnik uumlber die analoge Projektionsradiographie uumlber die verschiedenen digitalen

Radiographiesysteme und uumlber die digitale Bildentstehung und ndashnachverarbeitung

21 Allgemeine Grundlagen der Erzeugung eines Roumlntgenbildes

In diesem Kapitel werden die physikalischen Grundlagen uumlber den Aufbau einer Roumlntgenroumlhre

und die Erzeugung und Schwaumlchung von Roumlntgenstrahlen dargestellt

211 Erzeugung von Roumlntgenstrahlung

Zur Erzeugung von Roumlntgenstrahlen werden Roumlntgenanlagen eingesetzt die aus folgenden

Komponenten bestehen (Abb21)

einer Roumlntgenroumlhre welche die elektrisch erzeugte kinetische Energie von Elektronen in

Roumlntgenstrahlung und in Waumlrme umwandelt

einem Generator der zur Erzeugung der Heizspannung fuumlr die Kathode und zur

Erzeugung der Hochspannung fuumlr den Roumlhrenstromkreis dient

einem Schutzgehaumluse das zum Schutz vor ungerichteter Roumlntgenstrahlung sowie zum

Schutz der Roumlhre und zum Anbringen unterschiedlichen Zubehoumlrs wie zB des

Tiefenblendensystems dient

einem Stativ

einer Patientenlagerungseinrichtung (Bucky-Tisch Rasterwandgeraumlt) und

einem Schaltgeraumlt (67)

9

Abb21 Aufbau einer Roumlntgenroumlhre aus Lehmann et al (8)

In der Roumlntgenroumlhre wird ein hitzebestaumlndiger spiralfoumlrmig gewickelter Metalldraht zB aus

Wolfram (Gluumlhkathode) uumlber die Heizspannung erhitzt wodurch Elektronen freigesetzt

werden Diese negativ geladenen Teilchen werden durch die angelegte Hochspannung in

Richtung Anode beschleunigt Die Anode ist ein abgeschraumlgter Metallzylinder aus Metall zB

Kupfer und Wolfram Innerhalb der Glasroumlhre befindet sich ein Vakuum damit die

energiereichen Elektronen nicht mit Luftbestandteilen zusammenstoszligen koumlnnen Am Metall der

Anode werden die freien Kathodenelektronen abgebremst und treten in Wechselwirkung mit

den Atomen und Huumlllelektronen der Anode Der Ort an dem die Kathodenelektronen auf die

Anode treffen wird als Brennfleck oder Fokus definiert Durch den Aufprall des freien

Elektrons wird dem Huumlllelektron Energie uumlbertragen so dass es von einer kernnahen auf eine

kernferne Schale gehoben (Anregung) oder aus dem Atomverband herausgeschleudert wird

(Ionisation) Der freiwerdende Platz wird durch Elektronen der aumluszligeren Schalen mit einem

houmlheren Energiepotential unter Abgabe von Energie besetzt Die an der Anode entstandene

Energie wird zu 99 als Waumlrmeenergie und nur zu 1 als Roumlntgenbremsstrahlen abgegeben

Die Roumlntgenbremsstrahlen bestehen aus einem Spektrum von energiereicheren kurzwelligeren

und energieaumlrmeren langwelligeren Roumlntgenstrahlen Mit der Erhoumlhung der Roumlhrenspannung

werden die Kathodenelektronen in der Roumlntgenroumlhre beschleunigt und die emittierte

kurzwellige Roumlntgenstrahlung aufgehaumlrtet dh die Durchdringungskraft der Strahlung wird

vergroumlszligert Die Intensitaumlt der Roumlntgenbremsstrahlung wird vor allem vom Heizstrom an der

Kathode beeinflusst Je houmlher die Roumlhrenstromstaumlrke desto mehr Elektronen verlassen die

Gluumlhkathode pro Sekunde (67910)

10

212 Schwaumlchung der Roumlntgenstrahlen im Koumlrper

Physikalische Grundlage fuumlr die Roumlntgendiagnostik ist die Abschwaumlchung der

Photonenstrahlung im menschlichen Koumlrper Bei der Schwaumlchung koumlnnen die Strahlen

komplett absorbiert werden (Photoeffekt) nur einen Teil ihrer Energie uumlbertragen und als

energieaumlrmere Streustrahlung den Koumlrper verlassen (Compton-Effekt) oder ohne Schwaumlchung

oder Ablenkung durch den Koumlrper hindurch treten (scharfes Abbild) (791112)

Je weicher dh energieaumlrmer die Photonenstrahlung und je houmlher die Dichte Dicke und

Ordnungszahl der durchstrahlten Materie ist desto wahrscheinlicher ist das Auftreten des

Photoeffekts Beispielsweise werden die weichen Roumlntgenstrahlen vom Knochengewebe

(Dichte von 20-25 gcmsup3) staumlrker absorbiert als von den Weichteilen (Dichte 10 gcmsup3) Die

Roumlntgendichte steigt fuumlr die verschiedenen Gewebe wie folgt an Luft mit einer minimalen

Absorption Fettgewebe Bindegewebe der Organe und Knochen Dies fuumlhrt zu einer houmlheren

Kontrastierung zwischen Knochen und Weichteilen als durch energiereiche Strahlung moumlglich

waumlre (8) Da weiche Strahlen vom Gewebe fast vollstaumlndig absorbiert werden sind sie fuumlr den

Menschen schaumldlicher als harte Durch den Einsatz von Filtern kann eine Aufhaumlrtung der

Strahlung erreicht werden (912)

Der Compton-Effekt ist dagegen weitgehend unabhaumlngig von der Ordnungszahl der Atome des

durchstrahlten Objektes Vielmehr wird der Anteil der Streustrahlung vom durchstrahlten

Koumlrpervolumen und der bestrahlten Feldgroumlszlige bestimmt In der Roumlntgendiagnostik verursachen

die gestreuten Photonen die neben der Primaumlrstrahlung auf die Photoplatte auftreten einen

kontrastmindernden Schleier auf dem Roumlntgenfilm Ferner koumlnnen die gestreuten Photonen von

der urspruumlnglichen Strahlrichtung stark abweichen und wieder aus dem durchstrahlten Objekt

hervortreten und zu einer Strahlenbelastung fuumlr sich in der Naumlhe befindende Personen werden

Durch die Einblendung des Nutzstrahlenbuumlndels auf die unbedingt benoumltigte Feldgroumlszlige kann

das fuumlr die Streustrahlung verantwortliche Koumlrpervolumen verringert werden (679-11)

11

22 Analoge Projektionsradiographie

Bei der Projektionsradiographie handelt es sich um Zentralprojektionen dh die

Roumlntgenstrahlen breiten sich vom Brennfleck geradlinig aus und divergieren hierbei

Theoretisch resultiert durch einen moumlglichst kleinen Brennfleck (06 x 06 mm) eine houmlhere

Abbildungsqualitaumlt es ist weniger belastend fuumlr den Patienten und vor allem fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen geeignet Der Brennfleck muss andererseits moumlglichst groszlig (1 x 1 mm)

sein da es sonst schnell zu einer lokalen Uumlberhitzung der Anode kommt Ein groszliger Brennfleck

fuumlhrt jedoch zu einer schlechteren Abbildungsqualitaumlt und ist vor allem fuumlr Aufnahmen mit

groszliger Dicke geeignet Hierfuumlr sind houmlhere Dosisleistungen bei kurzer Belichtung notwendig

(71213)

Diesem idealen punktfoumlrmigen Fokuspunkt entspricht in der Praxis ein realer flaumlchenhafter

Fokus Die meisten Roumlhren verfuumlgen uumlber einen kleinen und groszligen Fokus (Doppelfokus-

Roumlntgenroumlhre) Der entsprechende Fokus wird vom Bedienpult der Roumlntgenanlage angewaumlhlt

und in der Roumlntgenroumlhre geschaltet

Somit ergeben sich abhaumlngig von der Abbildungsschaumlrfe folgende Gesetzmaumlszligigkeiten

je groumlszliger der Fokus desto groumlszliger die geometrische Unschaumlrfe

fokusnahe Objekte werden divergenzbedingt staumlrker vergroumlszligert als fokusferne

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto groumlszliger wird die fokusbedingte

geometrische Unschaumlrfe

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto staumlrker wird das entstehende Bild

vergroumlszligert

je weiter Objekt- und Filmebene vom Fokus entfernt sind desto geringer wird die durch

den Einfluss der Divergenz entstehende Vergroumlszligerung des Objekts

Das heiszligt dass in Abhaumlngigkeit von der Groumlszlige des Brennflecks und der Groumlszlige des Fokus-

Objekt-Abstandes Roumlntgenaufnahmen mit einer vergroumlszligerten Abbildung des untersuchten

Objektes entstehen Auszligerdem entsteht hierbei Unschaumlrfe Um diese unerwuumlnschte Effekte

moumlglichst gering zu halten sollten folgende Parameter beachtet werden

Die Brennfleckgroumlszlige sollte moumlglichst klein sein

12

Der Fokus-Objekt-Abstand sollte moumlglichst groszlig sein (Verringerung der Divergenz des

Strahlenbuumlndels)

Der Objekt-Film-Abstand sollte moumlglichst klein sein

Daher wird der Patient gewoumlhnlich mit der abzubildenden Seite moumlglichst nahe vor der

Roumlntgenfilmkassette positioniert waumlhrend die Entfernung der Roumlntgenroumlhre zum Film je nach

Aufnahme in der Regel 1-2 m betraumlgt Entsprechend ihrem Abstand zum Film bzw

Bildempfaumlnger werden die Aufnahmeobjekte vergroumlszligert abgebildet Aufgrund der

unterschiedlichen Strahlenabsorption der untersuchten Koumlrperpartien entsteht auf dem

Roumlntgenfilm ein die Schwaumlchungsunterschiede widerspiegelndes Strahlenbild (713)

221 Sicherheitsfilm

Der uumlblicherweise verwendete Sicherheitsfilm (Abb22) besitzt eine lichtempfindliche

Emulsionsschicht aus Gelatine mit eingelagerten Silberbromidkristallen (98 Silberbromid und

2 Silberjodid) die gleichmaumlszligig verteilt sind Nach der Belichtung muss das latent auf dem

Film vorhandene Bild sichtbar gemacht -also entwickelt- werden Dazu werden die belichteten

Silberbromidkristalle durch reduzierende Substanzen (zB Hydrochinon) in metallisches Silber

uumlberfuumlhrt und rufen eine Filmschwaumlrzung hervor Dagegen werden die infolge der Absorption

der Roumlntgenstrahlen nicht belichteten Silberbromidkristalle im Fixierbad durch Fixiermittel

(zB Natriumthiosulfat) aus der Emulsionsschicht herausgeloumlst so dass diese Partien auf dem

Roumlntgenbild hell erscheinen Mit der doppelseitigen Beschichtung der Roumlntgenfilme wird die

Empfindlichkeit der Filme auf das Doppelte gesteigert (1214) Eine weitere Erhoumlhung der

Empfindlichkeit und damit eine Verringerung der Strahlenbelastung des Patienten werden

durch die Verwendung von Verstaumlrkerfolien erreicht Die heutzutage verwendeten

fluoreszierenden Folien basieren auf Elementen der sogenannten seltenen Erden zB

Gadolinium und werden als Kombination aus einer Vorder- und Ruumlckfolie eingesetzt

Zwischen diesen befindet sich in jeweils engem Kontakt der Roumlntgenfilm Auf der

Einstrahlseite liegt die zumeist duumlnnere Vorderfolie und auf der anderen Seite die Hinterfolie

13

Abb22 Aufbau einer Filmkassette Man verwendet doppelseitig mit lichtempfindlicher

Emulsion beschichtete Filme mit Vorder- und Hinterfolie um die Verstaumlrkungswirkung

zu verbessern In der Kassette befindet sich eine Schaumgummieinlage um ein planes

Anliegen der Filme und der Folien zu gewaumlhrleisten aus Laubenberger et al (12)

Der Nachteil dieser Verstaumlrkungsfolien ist eine Zunahme der Unschaumlrfe Die Folien liegen dem

Film zwar eng an es existiert aber eine gewisse Distanz zwischen Lichtentstehung an der Folie

und Lichtregistrierung auf dem Film Dadurch treten wiederum Streuung und Unschaumlrfe auf

Daneben ist eine Verstaumlrkung des Roumlntgensignals auch immer mit einer Zunahme der

Koumlrnigkeit des Signals verbunden folglich sinkt die Aufloumlsung (679111415) Um den

verschiedenen klinischen Fragestellungen mit unterschiedlichen Anforderungen an Aufloumlsung

und Schaumlrfe Rechnung zu tragen hat man Folien mit verschiedenen Verstaumlrkungswirkungen

entwickelt Sie sind zur besseren Vergleichbarkeit zwischen den Herstellern in

Verstaumlrkungsklassen eingeteilt wobei eine houmlhere Zahl houmlhere Verstaumlrkungswirkung anzeigt

(Tab 21) Entsprechend der Zahlenwerte unterscheiden sich die Verstaumlrkungsklassen etwa

jeweils um das Doppelte Gebraumluchlich sind heute Folien der Klassen 50 100 200 400 und

800 Daneben werden noch so genannte Plus-Minus- oder Verlaufsfolien verwendet die zB

von einem Ende der Kassette zum anderen eine zunehmende Verstaumlrkungswirkung aufweisen

Sie dienen zur Aufnahme von Koumlrperregionen mit groszligen Strahlendurchlaumlssigkeitsspruumlngen

zB LWS seitlich (mit Abbildung von lufthaltigem Thorax oben und weichteilhaltigem

Abdomen unten) (1216)

14

Empfindlichkeit S Dosisbedarf in microGy Bezeichnung

100 1000 Feinzeichnend

200 500 Universalfolie

normalverstaumlrkend

400 250 Hochverstaumlrkend

800 125 Houmlchstverstaumlrkend

Tabelle 21 Die Belichtung des Roumlntgenfilmes erfolgt uumlberwiegend durch die

Verstaumlrkerfolien so dass diese in verschiedenen Empfindlichkeitsklassen (S-Klassen)

unterteilt werden gemaumlszlig BAG im Jahre 2001 (4)

Die Wahl des geeigneten Film-Folien-Systems ist fuumlr die erforderliche diagnostische

Information und die Groumlszlige der Strahlenexposition von entscheidender Bedeutung (Tab22)

Ziel ist es zum Schutze des Patienten hochempfindliche dosissparende Film-Folien-Systeme

mit Erreichung der geforderten diagnostischen Bildqualitaumlt bzw moumlglichst kleiner

Strahlenexposition des Patienten bei ausreichender Bildqualitaumlt einzusetzen Das Bundesamt fuumlr

Gesundheit stuumltzt sich dabei auf die European Guidelines on Quality Criteria for Diagnostic

Radiographic Images und auf die Leitlinien der deutschen Aumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung

in der Roumlntgendiagnostik (45)

15

Organ Empfindlichkeitsklasse von

Erwachsenen Kinder

Thorax 400 400-800

Skelett

Huumlftgelenk Oberschenkel

Schulter Oberarm Rippen Sternum

Kniegelenk Unterschenkel

Ellenbogen Unterarm Sprunggelenk

Fuszligwurzel

Hand Handgelenk Handwurzel

Finger Vorfuszlig Zehen

400

400

200

200

400-800

400-800

400

400

Schaumldel 200-400 400-800

Wirbelsaumlule

Halswirbelsaumlule

Brustwirbelsaumlule

Lendenwirbelsaumlule

200-400

400

400-800

400

400-800

400-800

Becken Sacrum 400 400-800

Gallenblase Gallenwege 400 -

Magen Duodenum 400 400-800

Duumlnndarm 400 -

Kolon 400 400-800

Harntrakt 400 400-800

Abdomen 400 400-800

Tabelle 22 Zusammenstellung der empfohlenen Werte fuumlr die Empfindlichkeitsklassen

bei radiologischen Untersuchungen von Erwachsenen und von Kindern gemaumlszlig BAG im

Jahre 2001 (4)

23 Digitale Radiographie

Die digitale Aufnahmekette besteht aus drei unabhaumlngigen Teilschritten

Bilddetektion

Bildverarbeitung

Bilddarstellung

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR)

Waumlhrend bei Flachbettdetektoren die Bildgenerierung und der Ausleseprozess gleichzeitig

erfolgen sind diese beiden Schritte bei der Verwendung von Speicherfolien zeitlich getrennt

(Auslesen der Speicherfolie mittels Scanner in einem zweiten Schritt) Die folgende Abbildung

23 gibt eine Uumlbersicht uumlber momentan kommerziell verfuumlgbare digitale Radiographiesysteme

16

Im Folgenden werden nur die fuumlr diese Arbeit relevanten Detektoren naumlher beschrieben eine

Uumlbersicht uumlber die restlichen Detektoren gibt der Artikel von Koumlrner et al (16)

Abb23 Uumlberblick uumlber die verschiedenen digitalen Radiographiesysteme aus Koumlrner

et al (16)

Unstrukturierte Speicherfolien (PIP)

Hierbei wird anstelle einer Film-Folienkombination eine Leuchtstoff- oder Speicherfolie in

einer Filmkassette verwendet DLR-Systeme bestehen aus 2 Hauptkomponenten

Die Speicherleuchtstofffolie (Speicherfolie oder bdquoimage plateldquo (IP)) die aus speziellen

fluoreszierenden Kristallen aufgebaut ist und als Roumlntgendetektor dient auf dem die

absorbierte Roumlntgenenergie in den Kristallen temporaumlr gespeichert wird

Die Ausleseeinheit (Scanner) welche die in der Folie gespeicherte Energie bdquoausliestldquo

und in bildrelevante Informationen umwandelt

Bei den DLR-Systemen sind am haumlufigsten BaFBr1-xIxEu2+

- und RbBrTI+-

Speicherleuchtstofffolien in Gebrauch Bei einem Querschnitt durch eine konventionelle

Speicherleuchtstofffolie (IP) wuumlrde eine Leuchtstoffschicht bestehend aus 3-10microm groszligen in

einem Bindemittel ungeordnet verteilten Leuchtstoffkoumlrnchen sichtbar werden (Abb24) Dazu

17

kommen noch herstellerspezifische Schichten die zur Optimierung der optischen

mechanischen und elektrischen Eigenschaften gedacht sind DLR-Bildplatten die solch einen

koumlrnige Struktur besitzen werden auch als Pulver-IP (PIP) bezeichnet (17)

Abb24 Querschnitt durch eine konventionelle Speicherleuchtstofffolie (IP) Die aktive

Leuchtstoffschicht bestehend aus kleinen in einem Bindemittel ungeordnet verteilten

Leuchtstoffkoumlrnchen wird auf eine Traumlgerfolie aufgetragen aus Fasbender et al (17)

Die Roumlntgenabsorption haumlngt zum einen von der chemischen Zusammensetzung und von dem

Fuumlllgrad der Leuchtstoffkoumlrnchen ab und zum anderen vor allem von der Dicke der

Leuchtstoffschicht Aufgrund der koumlrnigen Struktur der PIPs bewegen sich die Lichtanteile

nicht geradlinig durch die aktive Schicht sondern sie werden abgelenkt dh gestreut Das

bedeutet dass das zur Stimulation benoumltigte eng fokussierte Laserlicht auf seinem Weg durch

die Folie aufgeweitet wird und sich die oumlrtliche Praumlzision minimiert Die Folge bei

zunehmender Dicke der Leuchtstofffolie ist dass die Streuung und somit die Unschaumlrfe

zunehmen und dass das Stimulationslicht immer schlechter in die hinteren Bereiche der

Speicherfolie vordringen kann Diese Nachteile bewirken ein Maximum an moumlglicher

Roumlntgenabsorption von 20-30 (17-20)

Strukturierte Speicherfolie (NIP)

In den letzten Jahren kam es schrittweise zu einer Optimierung der Technologie von

Speicherleuchtstofffolien Ziel war es die Speicher- und somit auch die Leistungsfaumlhigkeit der

Leuchtstoffe zu verbessern Ansatzpunkt war zum einen eine Veraumlnderung der chemischen

Zusammensetzung oder alternativ dazu eine Veraumlnderung der elektronenmikroskopischen

Struktur der zum Einsatz kommenden Phosphorkristalle

18

Die BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolien heben sich durch die Eigenschaften ihrer Kristalle hervor

welche eine sehr hohe Speicherkapazitaumlt und eine gute Roumlntgenabsorption besitzen Der

Nachteil ist jedoch dass sich diese Kristalle nicht in eine geordnete Struktur bringen lassen da

die Kristalle sehr leicht zum Zerfall neigen RbBrTI+-Folien besitzen im Gegensatz zu BaFBr1-

xIxEu2+

eine niedrigere Roumlntgenabsorption dafuumlr aber eine vereinfachte chemische und eine

stabilere Zusammensetzung die muumlhelos eine Umwandlung in eine geordnete Nadelstruktur

ermoumlglicht Aus diesem Grund wurden andere Detektormaterialien erprobt und schlieszliglich

entwickelt welche die Vorteile der beiden oben genannten Verbindungen vereinen

Nadelfoumlrmig angeordnete auf CsBrA basierende Speicherfolien (Needle Image Plate NIP)

besitzen mehrere Vorteile Aufgrund der Optimierung der chemisch- und physikalischen

Eigenschaften der Leuchtstoffe wird kein Bindemittel mehr in der aktiven Schicht benoumltigt

Dadurch wird der Fuumlllgrad der Kristalle in der Speicherplatte erhoumlht Somit kann die

Schichtdicke der Speicherfolien ohne Verlust der Bildqualitaumlt deutlich erhoumlht werden Dies hat

eine Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres

Auslesen aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (91417)

Die DQE einer auf CsBrA basierenden Speicherfolie ist ungefaumlhr 15-mal houmlher als die DQE

einer BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolie Das bedeutet dass strukturierte Platten nochmals einer

eine houmlhere Roumlntgenabsorption bei gleicher Schichtdicke aufweisen als unstrukturierte Platten

Zum anderen sorgt die nadelfoumlrmige Struktur dafuumlr dass

die Lichtausbreitung in lateraler Richtung minimiert wird

die emittierten Lichtanteile auf dem kuumlrzesten Weg zum Photodetektor geleitet werden

und

das zur Stimulation benoumltigte Laserlicht gebuumlndelt wird und bis tief in die hintersten

Bereiche der aktiven Schicht gelangt

Die benoumltigte Stimulationsenergie betraumlgt 5microJmmsup2 fuumlr CsBrA-Folien gegenuumlber 15microJmmsup2 fuumlr

BaFBr1-xIxEu2+

-Folien Diese niedrige Stimulationsenergie erlaubt eine genauere laumlngere und

tiefere Auslesung So koumlnnen die gebildeten Speicherzentren uumlber die gesamte Schichtdicke ob

mehr oberflaumlchlich oder mehr in der Tiefe liegend gleich praumlzise und intensiv ausgelesen

werden Durch die reduzierte Lichtstreuung wird die Unschaumlrfe vermindert (1719 20-22)

19

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen

In diesem Kapitel werden der bisher im taumlglichen klinischen Alltag zum Einsatz kommende

Flying-spot-Scanner und der neu entwickelte Zeilenscanner der statt sequenziell nun (Zeilen-)

parallel ausliest vorgestellt

Flying-spot-Scanner

Nach der Belichtung der Speicherfolie erfolgt der Ausleseprozess Dabei fungiert die

Speicherfolie nur als Roumlntgendetektor fuumlr den Auslesevorgang wird ein zusaumltzlicher Scanner

benoumltigt Bei den herkoumlmmlichen unstrukturierten Speicherfolien wird ein sog Flying-Spot-

Scanner verwendet (Abb26)

Abb26 Aufbau eines Flying-Spot-Scanner der zur Stimulierung benutzte Laserstrahl

von konstanter Intensitaumlt wird von einem lenkbarem Spiegel uumlber eine Bildzeile der IP

bewegt waumlhrend die IP in senkrechter Richtung transportiert wird Das emittierte Licht

wird gesammelt von einem Photodetektor in ein elektronisches Signal umgewandelt

aus Fasbender et al (17)

Dieser Flying-spot-Scanner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen die schrittweise

dazu beitragen das durch Roumlntgenbelichtung in der Folie gespeicherte Bild auszulesen und in

ein digitales Bild umzuwandeln

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 8: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

8

2 EINFUumlHRUNG

Dieses Kapitel gibt einen kurzen Uumlberblick uumlber die physikalischen Grundlagen der

Roumlntgentechnik uumlber die analoge Projektionsradiographie uumlber die verschiedenen digitalen

Radiographiesysteme und uumlber die digitale Bildentstehung und ndashnachverarbeitung

21 Allgemeine Grundlagen der Erzeugung eines Roumlntgenbildes

In diesem Kapitel werden die physikalischen Grundlagen uumlber den Aufbau einer Roumlntgenroumlhre

und die Erzeugung und Schwaumlchung von Roumlntgenstrahlen dargestellt

211 Erzeugung von Roumlntgenstrahlung

Zur Erzeugung von Roumlntgenstrahlen werden Roumlntgenanlagen eingesetzt die aus folgenden

Komponenten bestehen (Abb21)

einer Roumlntgenroumlhre welche die elektrisch erzeugte kinetische Energie von Elektronen in

Roumlntgenstrahlung und in Waumlrme umwandelt

einem Generator der zur Erzeugung der Heizspannung fuumlr die Kathode und zur

Erzeugung der Hochspannung fuumlr den Roumlhrenstromkreis dient

einem Schutzgehaumluse das zum Schutz vor ungerichteter Roumlntgenstrahlung sowie zum

Schutz der Roumlhre und zum Anbringen unterschiedlichen Zubehoumlrs wie zB des

Tiefenblendensystems dient

einem Stativ

einer Patientenlagerungseinrichtung (Bucky-Tisch Rasterwandgeraumlt) und

einem Schaltgeraumlt (67)

9

Abb21 Aufbau einer Roumlntgenroumlhre aus Lehmann et al (8)

In der Roumlntgenroumlhre wird ein hitzebestaumlndiger spiralfoumlrmig gewickelter Metalldraht zB aus

Wolfram (Gluumlhkathode) uumlber die Heizspannung erhitzt wodurch Elektronen freigesetzt

werden Diese negativ geladenen Teilchen werden durch die angelegte Hochspannung in

Richtung Anode beschleunigt Die Anode ist ein abgeschraumlgter Metallzylinder aus Metall zB

Kupfer und Wolfram Innerhalb der Glasroumlhre befindet sich ein Vakuum damit die

energiereichen Elektronen nicht mit Luftbestandteilen zusammenstoszligen koumlnnen Am Metall der

Anode werden die freien Kathodenelektronen abgebremst und treten in Wechselwirkung mit

den Atomen und Huumlllelektronen der Anode Der Ort an dem die Kathodenelektronen auf die

Anode treffen wird als Brennfleck oder Fokus definiert Durch den Aufprall des freien

Elektrons wird dem Huumlllelektron Energie uumlbertragen so dass es von einer kernnahen auf eine

kernferne Schale gehoben (Anregung) oder aus dem Atomverband herausgeschleudert wird

(Ionisation) Der freiwerdende Platz wird durch Elektronen der aumluszligeren Schalen mit einem

houmlheren Energiepotential unter Abgabe von Energie besetzt Die an der Anode entstandene

Energie wird zu 99 als Waumlrmeenergie und nur zu 1 als Roumlntgenbremsstrahlen abgegeben

Die Roumlntgenbremsstrahlen bestehen aus einem Spektrum von energiereicheren kurzwelligeren

und energieaumlrmeren langwelligeren Roumlntgenstrahlen Mit der Erhoumlhung der Roumlhrenspannung

werden die Kathodenelektronen in der Roumlntgenroumlhre beschleunigt und die emittierte

kurzwellige Roumlntgenstrahlung aufgehaumlrtet dh die Durchdringungskraft der Strahlung wird

vergroumlszligert Die Intensitaumlt der Roumlntgenbremsstrahlung wird vor allem vom Heizstrom an der

Kathode beeinflusst Je houmlher die Roumlhrenstromstaumlrke desto mehr Elektronen verlassen die

Gluumlhkathode pro Sekunde (67910)

10

212 Schwaumlchung der Roumlntgenstrahlen im Koumlrper

Physikalische Grundlage fuumlr die Roumlntgendiagnostik ist die Abschwaumlchung der

Photonenstrahlung im menschlichen Koumlrper Bei der Schwaumlchung koumlnnen die Strahlen

komplett absorbiert werden (Photoeffekt) nur einen Teil ihrer Energie uumlbertragen und als

energieaumlrmere Streustrahlung den Koumlrper verlassen (Compton-Effekt) oder ohne Schwaumlchung

oder Ablenkung durch den Koumlrper hindurch treten (scharfes Abbild) (791112)

Je weicher dh energieaumlrmer die Photonenstrahlung und je houmlher die Dichte Dicke und

Ordnungszahl der durchstrahlten Materie ist desto wahrscheinlicher ist das Auftreten des

Photoeffekts Beispielsweise werden die weichen Roumlntgenstrahlen vom Knochengewebe

(Dichte von 20-25 gcmsup3) staumlrker absorbiert als von den Weichteilen (Dichte 10 gcmsup3) Die

Roumlntgendichte steigt fuumlr die verschiedenen Gewebe wie folgt an Luft mit einer minimalen

Absorption Fettgewebe Bindegewebe der Organe und Knochen Dies fuumlhrt zu einer houmlheren

Kontrastierung zwischen Knochen und Weichteilen als durch energiereiche Strahlung moumlglich

waumlre (8) Da weiche Strahlen vom Gewebe fast vollstaumlndig absorbiert werden sind sie fuumlr den

Menschen schaumldlicher als harte Durch den Einsatz von Filtern kann eine Aufhaumlrtung der

Strahlung erreicht werden (912)

Der Compton-Effekt ist dagegen weitgehend unabhaumlngig von der Ordnungszahl der Atome des

durchstrahlten Objektes Vielmehr wird der Anteil der Streustrahlung vom durchstrahlten

Koumlrpervolumen und der bestrahlten Feldgroumlszlige bestimmt In der Roumlntgendiagnostik verursachen

die gestreuten Photonen die neben der Primaumlrstrahlung auf die Photoplatte auftreten einen

kontrastmindernden Schleier auf dem Roumlntgenfilm Ferner koumlnnen die gestreuten Photonen von

der urspruumlnglichen Strahlrichtung stark abweichen und wieder aus dem durchstrahlten Objekt

hervortreten und zu einer Strahlenbelastung fuumlr sich in der Naumlhe befindende Personen werden

Durch die Einblendung des Nutzstrahlenbuumlndels auf die unbedingt benoumltigte Feldgroumlszlige kann

das fuumlr die Streustrahlung verantwortliche Koumlrpervolumen verringert werden (679-11)

11

22 Analoge Projektionsradiographie

Bei der Projektionsradiographie handelt es sich um Zentralprojektionen dh die

Roumlntgenstrahlen breiten sich vom Brennfleck geradlinig aus und divergieren hierbei

Theoretisch resultiert durch einen moumlglichst kleinen Brennfleck (06 x 06 mm) eine houmlhere

Abbildungsqualitaumlt es ist weniger belastend fuumlr den Patienten und vor allem fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen geeignet Der Brennfleck muss andererseits moumlglichst groszlig (1 x 1 mm)

sein da es sonst schnell zu einer lokalen Uumlberhitzung der Anode kommt Ein groszliger Brennfleck

fuumlhrt jedoch zu einer schlechteren Abbildungsqualitaumlt und ist vor allem fuumlr Aufnahmen mit

groszliger Dicke geeignet Hierfuumlr sind houmlhere Dosisleistungen bei kurzer Belichtung notwendig

(71213)

Diesem idealen punktfoumlrmigen Fokuspunkt entspricht in der Praxis ein realer flaumlchenhafter

Fokus Die meisten Roumlhren verfuumlgen uumlber einen kleinen und groszligen Fokus (Doppelfokus-

Roumlntgenroumlhre) Der entsprechende Fokus wird vom Bedienpult der Roumlntgenanlage angewaumlhlt

und in der Roumlntgenroumlhre geschaltet

Somit ergeben sich abhaumlngig von der Abbildungsschaumlrfe folgende Gesetzmaumlszligigkeiten

je groumlszliger der Fokus desto groumlszliger die geometrische Unschaumlrfe

fokusnahe Objekte werden divergenzbedingt staumlrker vergroumlszligert als fokusferne

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto groumlszliger wird die fokusbedingte

geometrische Unschaumlrfe

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto staumlrker wird das entstehende Bild

vergroumlszligert

je weiter Objekt- und Filmebene vom Fokus entfernt sind desto geringer wird die durch

den Einfluss der Divergenz entstehende Vergroumlszligerung des Objekts

Das heiszligt dass in Abhaumlngigkeit von der Groumlszlige des Brennflecks und der Groumlszlige des Fokus-

Objekt-Abstandes Roumlntgenaufnahmen mit einer vergroumlszligerten Abbildung des untersuchten

Objektes entstehen Auszligerdem entsteht hierbei Unschaumlrfe Um diese unerwuumlnschte Effekte

moumlglichst gering zu halten sollten folgende Parameter beachtet werden

Die Brennfleckgroumlszlige sollte moumlglichst klein sein

12

Der Fokus-Objekt-Abstand sollte moumlglichst groszlig sein (Verringerung der Divergenz des

Strahlenbuumlndels)

Der Objekt-Film-Abstand sollte moumlglichst klein sein

Daher wird der Patient gewoumlhnlich mit der abzubildenden Seite moumlglichst nahe vor der

Roumlntgenfilmkassette positioniert waumlhrend die Entfernung der Roumlntgenroumlhre zum Film je nach

Aufnahme in der Regel 1-2 m betraumlgt Entsprechend ihrem Abstand zum Film bzw

Bildempfaumlnger werden die Aufnahmeobjekte vergroumlszligert abgebildet Aufgrund der

unterschiedlichen Strahlenabsorption der untersuchten Koumlrperpartien entsteht auf dem

Roumlntgenfilm ein die Schwaumlchungsunterschiede widerspiegelndes Strahlenbild (713)

221 Sicherheitsfilm

Der uumlblicherweise verwendete Sicherheitsfilm (Abb22) besitzt eine lichtempfindliche

Emulsionsschicht aus Gelatine mit eingelagerten Silberbromidkristallen (98 Silberbromid und

2 Silberjodid) die gleichmaumlszligig verteilt sind Nach der Belichtung muss das latent auf dem

Film vorhandene Bild sichtbar gemacht -also entwickelt- werden Dazu werden die belichteten

Silberbromidkristalle durch reduzierende Substanzen (zB Hydrochinon) in metallisches Silber

uumlberfuumlhrt und rufen eine Filmschwaumlrzung hervor Dagegen werden die infolge der Absorption

der Roumlntgenstrahlen nicht belichteten Silberbromidkristalle im Fixierbad durch Fixiermittel

(zB Natriumthiosulfat) aus der Emulsionsschicht herausgeloumlst so dass diese Partien auf dem

Roumlntgenbild hell erscheinen Mit der doppelseitigen Beschichtung der Roumlntgenfilme wird die

Empfindlichkeit der Filme auf das Doppelte gesteigert (1214) Eine weitere Erhoumlhung der

Empfindlichkeit und damit eine Verringerung der Strahlenbelastung des Patienten werden

durch die Verwendung von Verstaumlrkerfolien erreicht Die heutzutage verwendeten

fluoreszierenden Folien basieren auf Elementen der sogenannten seltenen Erden zB

Gadolinium und werden als Kombination aus einer Vorder- und Ruumlckfolie eingesetzt

Zwischen diesen befindet sich in jeweils engem Kontakt der Roumlntgenfilm Auf der

Einstrahlseite liegt die zumeist duumlnnere Vorderfolie und auf der anderen Seite die Hinterfolie

13

Abb22 Aufbau einer Filmkassette Man verwendet doppelseitig mit lichtempfindlicher

Emulsion beschichtete Filme mit Vorder- und Hinterfolie um die Verstaumlrkungswirkung

zu verbessern In der Kassette befindet sich eine Schaumgummieinlage um ein planes

Anliegen der Filme und der Folien zu gewaumlhrleisten aus Laubenberger et al (12)

Der Nachteil dieser Verstaumlrkungsfolien ist eine Zunahme der Unschaumlrfe Die Folien liegen dem

Film zwar eng an es existiert aber eine gewisse Distanz zwischen Lichtentstehung an der Folie

und Lichtregistrierung auf dem Film Dadurch treten wiederum Streuung und Unschaumlrfe auf

Daneben ist eine Verstaumlrkung des Roumlntgensignals auch immer mit einer Zunahme der

Koumlrnigkeit des Signals verbunden folglich sinkt die Aufloumlsung (679111415) Um den

verschiedenen klinischen Fragestellungen mit unterschiedlichen Anforderungen an Aufloumlsung

und Schaumlrfe Rechnung zu tragen hat man Folien mit verschiedenen Verstaumlrkungswirkungen

entwickelt Sie sind zur besseren Vergleichbarkeit zwischen den Herstellern in

Verstaumlrkungsklassen eingeteilt wobei eine houmlhere Zahl houmlhere Verstaumlrkungswirkung anzeigt

(Tab 21) Entsprechend der Zahlenwerte unterscheiden sich die Verstaumlrkungsklassen etwa

jeweils um das Doppelte Gebraumluchlich sind heute Folien der Klassen 50 100 200 400 und

800 Daneben werden noch so genannte Plus-Minus- oder Verlaufsfolien verwendet die zB

von einem Ende der Kassette zum anderen eine zunehmende Verstaumlrkungswirkung aufweisen

Sie dienen zur Aufnahme von Koumlrperregionen mit groszligen Strahlendurchlaumlssigkeitsspruumlngen

zB LWS seitlich (mit Abbildung von lufthaltigem Thorax oben und weichteilhaltigem

Abdomen unten) (1216)

14

Empfindlichkeit S Dosisbedarf in microGy Bezeichnung

100 1000 Feinzeichnend

200 500 Universalfolie

normalverstaumlrkend

400 250 Hochverstaumlrkend

800 125 Houmlchstverstaumlrkend

Tabelle 21 Die Belichtung des Roumlntgenfilmes erfolgt uumlberwiegend durch die

Verstaumlrkerfolien so dass diese in verschiedenen Empfindlichkeitsklassen (S-Klassen)

unterteilt werden gemaumlszlig BAG im Jahre 2001 (4)

Die Wahl des geeigneten Film-Folien-Systems ist fuumlr die erforderliche diagnostische

Information und die Groumlszlige der Strahlenexposition von entscheidender Bedeutung (Tab22)

Ziel ist es zum Schutze des Patienten hochempfindliche dosissparende Film-Folien-Systeme

mit Erreichung der geforderten diagnostischen Bildqualitaumlt bzw moumlglichst kleiner

Strahlenexposition des Patienten bei ausreichender Bildqualitaumlt einzusetzen Das Bundesamt fuumlr

Gesundheit stuumltzt sich dabei auf die European Guidelines on Quality Criteria for Diagnostic

Radiographic Images und auf die Leitlinien der deutschen Aumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung

in der Roumlntgendiagnostik (45)

15

Organ Empfindlichkeitsklasse von

Erwachsenen Kinder

Thorax 400 400-800

Skelett

Huumlftgelenk Oberschenkel

Schulter Oberarm Rippen Sternum

Kniegelenk Unterschenkel

Ellenbogen Unterarm Sprunggelenk

Fuszligwurzel

Hand Handgelenk Handwurzel

Finger Vorfuszlig Zehen

400

400

200

200

400-800

400-800

400

400

Schaumldel 200-400 400-800

Wirbelsaumlule

Halswirbelsaumlule

Brustwirbelsaumlule

Lendenwirbelsaumlule

200-400

400

400-800

400

400-800

400-800

Becken Sacrum 400 400-800

Gallenblase Gallenwege 400 -

Magen Duodenum 400 400-800

Duumlnndarm 400 -

Kolon 400 400-800

Harntrakt 400 400-800

Abdomen 400 400-800

Tabelle 22 Zusammenstellung der empfohlenen Werte fuumlr die Empfindlichkeitsklassen

bei radiologischen Untersuchungen von Erwachsenen und von Kindern gemaumlszlig BAG im

Jahre 2001 (4)

23 Digitale Radiographie

Die digitale Aufnahmekette besteht aus drei unabhaumlngigen Teilschritten

Bilddetektion

Bildverarbeitung

Bilddarstellung

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR)

Waumlhrend bei Flachbettdetektoren die Bildgenerierung und der Ausleseprozess gleichzeitig

erfolgen sind diese beiden Schritte bei der Verwendung von Speicherfolien zeitlich getrennt

(Auslesen der Speicherfolie mittels Scanner in einem zweiten Schritt) Die folgende Abbildung

23 gibt eine Uumlbersicht uumlber momentan kommerziell verfuumlgbare digitale Radiographiesysteme

16

Im Folgenden werden nur die fuumlr diese Arbeit relevanten Detektoren naumlher beschrieben eine

Uumlbersicht uumlber die restlichen Detektoren gibt der Artikel von Koumlrner et al (16)

Abb23 Uumlberblick uumlber die verschiedenen digitalen Radiographiesysteme aus Koumlrner

et al (16)

Unstrukturierte Speicherfolien (PIP)

Hierbei wird anstelle einer Film-Folienkombination eine Leuchtstoff- oder Speicherfolie in

einer Filmkassette verwendet DLR-Systeme bestehen aus 2 Hauptkomponenten

Die Speicherleuchtstofffolie (Speicherfolie oder bdquoimage plateldquo (IP)) die aus speziellen

fluoreszierenden Kristallen aufgebaut ist und als Roumlntgendetektor dient auf dem die

absorbierte Roumlntgenenergie in den Kristallen temporaumlr gespeichert wird

Die Ausleseeinheit (Scanner) welche die in der Folie gespeicherte Energie bdquoausliestldquo

und in bildrelevante Informationen umwandelt

Bei den DLR-Systemen sind am haumlufigsten BaFBr1-xIxEu2+

- und RbBrTI+-

Speicherleuchtstofffolien in Gebrauch Bei einem Querschnitt durch eine konventionelle

Speicherleuchtstofffolie (IP) wuumlrde eine Leuchtstoffschicht bestehend aus 3-10microm groszligen in

einem Bindemittel ungeordnet verteilten Leuchtstoffkoumlrnchen sichtbar werden (Abb24) Dazu

17

kommen noch herstellerspezifische Schichten die zur Optimierung der optischen

mechanischen und elektrischen Eigenschaften gedacht sind DLR-Bildplatten die solch einen

koumlrnige Struktur besitzen werden auch als Pulver-IP (PIP) bezeichnet (17)

Abb24 Querschnitt durch eine konventionelle Speicherleuchtstofffolie (IP) Die aktive

Leuchtstoffschicht bestehend aus kleinen in einem Bindemittel ungeordnet verteilten

Leuchtstoffkoumlrnchen wird auf eine Traumlgerfolie aufgetragen aus Fasbender et al (17)

Die Roumlntgenabsorption haumlngt zum einen von der chemischen Zusammensetzung und von dem

Fuumlllgrad der Leuchtstoffkoumlrnchen ab und zum anderen vor allem von der Dicke der

Leuchtstoffschicht Aufgrund der koumlrnigen Struktur der PIPs bewegen sich die Lichtanteile

nicht geradlinig durch die aktive Schicht sondern sie werden abgelenkt dh gestreut Das

bedeutet dass das zur Stimulation benoumltigte eng fokussierte Laserlicht auf seinem Weg durch

die Folie aufgeweitet wird und sich die oumlrtliche Praumlzision minimiert Die Folge bei

zunehmender Dicke der Leuchtstofffolie ist dass die Streuung und somit die Unschaumlrfe

zunehmen und dass das Stimulationslicht immer schlechter in die hinteren Bereiche der

Speicherfolie vordringen kann Diese Nachteile bewirken ein Maximum an moumlglicher

Roumlntgenabsorption von 20-30 (17-20)

Strukturierte Speicherfolie (NIP)

In den letzten Jahren kam es schrittweise zu einer Optimierung der Technologie von

Speicherleuchtstofffolien Ziel war es die Speicher- und somit auch die Leistungsfaumlhigkeit der

Leuchtstoffe zu verbessern Ansatzpunkt war zum einen eine Veraumlnderung der chemischen

Zusammensetzung oder alternativ dazu eine Veraumlnderung der elektronenmikroskopischen

Struktur der zum Einsatz kommenden Phosphorkristalle

18

Die BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolien heben sich durch die Eigenschaften ihrer Kristalle hervor

welche eine sehr hohe Speicherkapazitaumlt und eine gute Roumlntgenabsorption besitzen Der

Nachteil ist jedoch dass sich diese Kristalle nicht in eine geordnete Struktur bringen lassen da

die Kristalle sehr leicht zum Zerfall neigen RbBrTI+-Folien besitzen im Gegensatz zu BaFBr1-

xIxEu2+

eine niedrigere Roumlntgenabsorption dafuumlr aber eine vereinfachte chemische und eine

stabilere Zusammensetzung die muumlhelos eine Umwandlung in eine geordnete Nadelstruktur

ermoumlglicht Aus diesem Grund wurden andere Detektormaterialien erprobt und schlieszliglich

entwickelt welche die Vorteile der beiden oben genannten Verbindungen vereinen

Nadelfoumlrmig angeordnete auf CsBrA basierende Speicherfolien (Needle Image Plate NIP)

besitzen mehrere Vorteile Aufgrund der Optimierung der chemisch- und physikalischen

Eigenschaften der Leuchtstoffe wird kein Bindemittel mehr in der aktiven Schicht benoumltigt

Dadurch wird der Fuumlllgrad der Kristalle in der Speicherplatte erhoumlht Somit kann die

Schichtdicke der Speicherfolien ohne Verlust der Bildqualitaumlt deutlich erhoumlht werden Dies hat

eine Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres

Auslesen aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (91417)

Die DQE einer auf CsBrA basierenden Speicherfolie ist ungefaumlhr 15-mal houmlher als die DQE

einer BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolie Das bedeutet dass strukturierte Platten nochmals einer

eine houmlhere Roumlntgenabsorption bei gleicher Schichtdicke aufweisen als unstrukturierte Platten

Zum anderen sorgt die nadelfoumlrmige Struktur dafuumlr dass

die Lichtausbreitung in lateraler Richtung minimiert wird

die emittierten Lichtanteile auf dem kuumlrzesten Weg zum Photodetektor geleitet werden

und

das zur Stimulation benoumltigte Laserlicht gebuumlndelt wird und bis tief in die hintersten

Bereiche der aktiven Schicht gelangt

Die benoumltigte Stimulationsenergie betraumlgt 5microJmmsup2 fuumlr CsBrA-Folien gegenuumlber 15microJmmsup2 fuumlr

BaFBr1-xIxEu2+

-Folien Diese niedrige Stimulationsenergie erlaubt eine genauere laumlngere und

tiefere Auslesung So koumlnnen die gebildeten Speicherzentren uumlber die gesamte Schichtdicke ob

mehr oberflaumlchlich oder mehr in der Tiefe liegend gleich praumlzise und intensiv ausgelesen

werden Durch die reduzierte Lichtstreuung wird die Unschaumlrfe vermindert (1719 20-22)

19

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen

In diesem Kapitel werden der bisher im taumlglichen klinischen Alltag zum Einsatz kommende

Flying-spot-Scanner und der neu entwickelte Zeilenscanner der statt sequenziell nun (Zeilen-)

parallel ausliest vorgestellt

Flying-spot-Scanner

Nach der Belichtung der Speicherfolie erfolgt der Ausleseprozess Dabei fungiert die

Speicherfolie nur als Roumlntgendetektor fuumlr den Auslesevorgang wird ein zusaumltzlicher Scanner

benoumltigt Bei den herkoumlmmlichen unstrukturierten Speicherfolien wird ein sog Flying-Spot-

Scanner verwendet (Abb26)

Abb26 Aufbau eines Flying-Spot-Scanner der zur Stimulierung benutzte Laserstrahl

von konstanter Intensitaumlt wird von einem lenkbarem Spiegel uumlber eine Bildzeile der IP

bewegt waumlhrend die IP in senkrechter Richtung transportiert wird Das emittierte Licht

wird gesammelt von einem Photodetektor in ein elektronisches Signal umgewandelt

aus Fasbender et al (17)

Dieser Flying-spot-Scanner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen die schrittweise

dazu beitragen das durch Roumlntgenbelichtung in der Folie gespeicherte Bild auszulesen und in

ein digitales Bild umzuwandeln

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 9: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

9

Abb21 Aufbau einer Roumlntgenroumlhre aus Lehmann et al (8)

In der Roumlntgenroumlhre wird ein hitzebestaumlndiger spiralfoumlrmig gewickelter Metalldraht zB aus

Wolfram (Gluumlhkathode) uumlber die Heizspannung erhitzt wodurch Elektronen freigesetzt

werden Diese negativ geladenen Teilchen werden durch die angelegte Hochspannung in

Richtung Anode beschleunigt Die Anode ist ein abgeschraumlgter Metallzylinder aus Metall zB

Kupfer und Wolfram Innerhalb der Glasroumlhre befindet sich ein Vakuum damit die

energiereichen Elektronen nicht mit Luftbestandteilen zusammenstoszligen koumlnnen Am Metall der

Anode werden die freien Kathodenelektronen abgebremst und treten in Wechselwirkung mit

den Atomen und Huumlllelektronen der Anode Der Ort an dem die Kathodenelektronen auf die

Anode treffen wird als Brennfleck oder Fokus definiert Durch den Aufprall des freien

Elektrons wird dem Huumlllelektron Energie uumlbertragen so dass es von einer kernnahen auf eine

kernferne Schale gehoben (Anregung) oder aus dem Atomverband herausgeschleudert wird

(Ionisation) Der freiwerdende Platz wird durch Elektronen der aumluszligeren Schalen mit einem

houmlheren Energiepotential unter Abgabe von Energie besetzt Die an der Anode entstandene

Energie wird zu 99 als Waumlrmeenergie und nur zu 1 als Roumlntgenbremsstrahlen abgegeben

Die Roumlntgenbremsstrahlen bestehen aus einem Spektrum von energiereicheren kurzwelligeren

und energieaumlrmeren langwelligeren Roumlntgenstrahlen Mit der Erhoumlhung der Roumlhrenspannung

werden die Kathodenelektronen in der Roumlntgenroumlhre beschleunigt und die emittierte

kurzwellige Roumlntgenstrahlung aufgehaumlrtet dh die Durchdringungskraft der Strahlung wird

vergroumlszligert Die Intensitaumlt der Roumlntgenbremsstrahlung wird vor allem vom Heizstrom an der

Kathode beeinflusst Je houmlher die Roumlhrenstromstaumlrke desto mehr Elektronen verlassen die

Gluumlhkathode pro Sekunde (67910)

10

212 Schwaumlchung der Roumlntgenstrahlen im Koumlrper

Physikalische Grundlage fuumlr die Roumlntgendiagnostik ist die Abschwaumlchung der

Photonenstrahlung im menschlichen Koumlrper Bei der Schwaumlchung koumlnnen die Strahlen

komplett absorbiert werden (Photoeffekt) nur einen Teil ihrer Energie uumlbertragen und als

energieaumlrmere Streustrahlung den Koumlrper verlassen (Compton-Effekt) oder ohne Schwaumlchung

oder Ablenkung durch den Koumlrper hindurch treten (scharfes Abbild) (791112)

Je weicher dh energieaumlrmer die Photonenstrahlung und je houmlher die Dichte Dicke und

Ordnungszahl der durchstrahlten Materie ist desto wahrscheinlicher ist das Auftreten des

Photoeffekts Beispielsweise werden die weichen Roumlntgenstrahlen vom Knochengewebe

(Dichte von 20-25 gcmsup3) staumlrker absorbiert als von den Weichteilen (Dichte 10 gcmsup3) Die

Roumlntgendichte steigt fuumlr die verschiedenen Gewebe wie folgt an Luft mit einer minimalen

Absorption Fettgewebe Bindegewebe der Organe und Knochen Dies fuumlhrt zu einer houmlheren

Kontrastierung zwischen Knochen und Weichteilen als durch energiereiche Strahlung moumlglich

waumlre (8) Da weiche Strahlen vom Gewebe fast vollstaumlndig absorbiert werden sind sie fuumlr den

Menschen schaumldlicher als harte Durch den Einsatz von Filtern kann eine Aufhaumlrtung der

Strahlung erreicht werden (912)

Der Compton-Effekt ist dagegen weitgehend unabhaumlngig von der Ordnungszahl der Atome des

durchstrahlten Objektes Vielmehr wird der Anteil der Streustrahlung vom durchstrahlten

Koumlrpervolumen und der bestrahlten Feldgroumlszlige bestimmt In der Roumlntgendiagnostik verursachen

die gestreuten Photonen die neben der Primaumlrstrahlung auf die Photoplatte auftreten einen

kontrastmindernden Schleier auf dem Roumlntgenfilm Ferner koumlnnen die gestreuten Photonen von

der urspruumlnglichen Strahlrichtung stark abweichen und wieder aus dem durchstrahlten Objekt

hervortreten und zu einer Strahlenbelastung fuumlr sich in der Naumlhe befindende Personen werden

Durch die Einblendung des Nutzstrahlenbuumlndels auf die unbedingt benoumltigte Feldgroumlszlige kann

das fuumlr die Streustrahlung verantwortliche Koumlrpervolumen verringert werden (679-11)

11

22 Analoge Projektionsradiographie

Bei der Projektionsradiographie handelt es sich um Zentralprojektionen dh die

Roumlntgenstrahlen breiten sich vom Brennfleck geradlinig aus und divergieren hierbei

Theoretisch resultiert durch einen moumlglichst kleinen Brennfleck (06 x 06 mm) eine houmlhere

Abbildungsqualitaumlt es ist weniger belastend fuumlr den Patienten und vor allem fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen geeignet Der Brennfleck muss andererseits moumlglichst groszlig (1 x 1 mm)

sein da es sonst schnell zu einer lokalen Uumlberhitzung der Anode kommt Ein groszliger Brennfleck

fuumlhrt jedoch zu einer schlechteren Abbildungsqualitaumlt und ist vor allem fuumlr Aufnahmen mit

groszliger Dicke geeignet Hierfuumlr sind houmlhere Dosisleistungen bei kurzer Belichtung notwendig

(71213)

Diesem idealen punktfoumlrmigen Fokuspunkt entspricht in der Praxis ein realer flaumlchenhafter

Fokus Die meisten Roumlhren verfuumlgen uumlber einen kleinen und groszligen Fokus (Doppelfokus-

Roumlntgenroumlhre) Der entsprechende Fokus wird vom Bedienpult der Roumlntgenanlage angewaumlhlt

und in der Roumlntgenroumlhre geschaltet

Somit ergeben sich abhaumlngig von der Abbildungsschaumlrfe folgende Gesetzmaumlszligigkeiten

je groumlszliger der Fokus desto groumlszliger die geometrische Unschaumlrfe

fokusnahe Objekte werden divergenzbedingt staumlrker vergroumlszligert als fokusferne

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto groumlszliger wird die fokusbedingte

geometrische Unschaumlrfe

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto staumlrker wird das entstehende Bild

vergroumlszligert

je weiter Objekt- und Filmebene vom Fokus entfernt sind desto geringer wird die durch

den Einfluss der Divergenz entstehende Vergroumlszligerung des Objekts

Das heiszligt dass in Abhaumlngigkeit von der Groumlszlige des Brennflecks und der Groumlszlige des Fokus-

Objekt-Abstandes Roumlntgenaufnahmen mit einer vergroumlszligerten Abbildung des untersuchten

Objektes entstehen Auszligerdem entsteht hierbei Unschaumlrfe Um diese unerwuumlnschte Effekte

moumlglichst gering zu halten sollten folgende Parameter beachtet werden

Die Brennfleckgroumlszlige sollte moumlglichst klein sein

12

Der Fokus-Objekt-Abstand sollte moumlglichst groszlig sein (Verringerung der Divergenz des

Strahlenbuumlndels)

Der Objekt-Film-Abstand sollte moumlglichst klein sein

Daher wird der Patient gewoumlhnlich mit der abzubildenden Seite moumlglichst nahe vor der

Roumlntgenfilmkassette positioniert waumlhrend die Entfernung der Roumlntgenroumlhre zum Film je nach

Aufnahme in der Regel 1-2 m betraumlgt Entsprechend ihrem Abstand zum Film bzw

Bildempfaumlnger werden die Aufnahmeobjekte vergroumlszligert abgebildet Aufgrund der

unterschiedlichen Strahlenabsorption der untersuchten Koumlrperpartien entsteht auf dem

Roumlntgenfilm ein die Schwaumlchungsunterschiede widerspiegelndes Strahlenbild (713)

221 Sicherheitsfilm

Der uumlblicherweise verwendete Sicherheitsfilm (Abb22) besitzt eine lichtempfindliche

Emulsionsschicht aus Gelatine mit eingelagerten Silberbromidkristallen (98 Silberbromid und

2 Silberjodid) die gleichmaumlszligig verteilt sind Nach der Belichtung muss das latent auf dem

Film vorhandene Bild sichtbar gemacht -also entwickelt- werden Dazu werden die belichteten

Silberbromidkristalle durch reduzierende Substanzen (zB Hydrochinon) in metallisches Silber

uumlberfuumlhrt und rufen eine Filmschwaumlrzung hervor Dagegen werden die infolge der Absorption

der Roumlntgenstrahlen nicht belichteten Silberbromidkristalle im Fixierbad durch Fixiermittel

(zB Natriumthiosulfat) aus der Emulsionsschicht herausgeloumlst so dass diese Partien auf dem

Roumlntgenbild hell erscheinen Mit der doppelseitigen Beschichtung der Roumlntgenfilme wird die

Empfindlichkeit der Filme auf das Doppelte gesteigert (1214) Eine weitere Erhoumlhung der

Empfindlichkeit und damit eine Verringerung der Strahlenbelastung des Patienten werden

durch die Verwendung von Verstaumlrkerfolien erreicht Die heutzutage verwendeten

fluoreszierenden Folien basieren auf Elementen der sogenannten seltenen Erden zB

Gadolinium und werden als Kombination aus einer Vorder- und Ruumlckfolie eingesetzt

Zwischen diesen befindet sich in jeweils engem Kontakt der Roumlntgenfilm Auf der

Einstrahlseite liegt die zumeist duumlnnere Vorderfolie und auf der anderen Seite die Hinterfolie

13

Abb22 Aufbau einer Filmkassette Man verwendet doppelseitig mit lichtempfindlicher

Emulsion beschichtete Filme mit Vorder- und Hinterfolie um die Verstaumlrkungswirkung

zu verbessern In der Kassette befindet sich eine Schaumgummieinlage um ein planes

Anliegen der Filme und der Folien zu gewaumlhrleisten aus Laubenberger et al (12)

Der Nachteil dieser Verstaumlrkungsfolien ist eine Zunahme der Unschaumlrfe Die Folien liegen dem

Film zwar eng an es existiert aber eine gewisse Distanz zwischen Lichtentstehung an der Folie

und Lichtregistrierung auf dem Film Dadurch treten wiederum Streuung und Unschaumlrfe auf

Daneben ist eine Verstaumlrkung des Roumlntgensignals auch immer mit einer Zunahme der

Koumlrnigkeit des Signals verbunden folglich sinkt die Aufloumlsung (679111415) Um den

verschiedenen klinischen Fragestellungen mit unterschiedlichen Anforderungen an Aufloumlsung

und Schaumlrfe Rechnung zu tragen hat man Folien mit verschiedenen Verstaumlrkungswirkungen

entwickelt Sie sind zur besseren Vergleichbarkeit zwischen den Herstellern in

Verstaumlrkungsklassen eingeteilt wobei eine houmlhere Zahl houmlhere Verstaumlrkungswirkung anzeigt

(Tab 21) Entsprechend der Zahlenwerte unterscheiden sich die Verstaumlrkungsklassen etwa

jeweils um das Doppelte Gebraumluchlich sind heute Folien der Klassen 50 100 200 400 und

800 Daneben werden noch so genannte Plus-Minus- oder Verlaufsfolien verwendet die zB

von einem Ende der Kassette zum anderen eine zunehmende Verstaumlrkungswirkung aufweisen

Sie dienen zur Aufnahme von Koumlrperregionen mit groszligen Strahlendurchlaumlssigkeitsspruumlngen

zB LWS seitlich (mit Abbildung von lufthaltigem Thorax oben und weichteilhaltigem

Abdomen unten) (1216)

14

Empfindlichkeit S Dosisbedarf in microGy Bezeichnung

100 1000 Feinzeichnend

200 500 Universalfolie

normalverstaumlrkend

400 250 Hochverstaumlrkend

800 125 Houmlchstverstaumlrkend

Tabelle 21 Die Belichtung des Roumlntgenfilmes erfolgt uumlberwiegend durch die

Verstaumlrkerfolien so dass diese in verschiedenen Empfindlichkeitsklassen (S-Klassen)

unterteilt werden gemaumlszlig BAG im Jahre 2001 (4)

Die Wahl des geeigneten Film-Folien-Systems ist fuumlr die erforderliche diagnostische

Information und die Groumlszlige der Strahlenexposition von entscheidender Bedeutung (Tab22)

Ziel ist es zum Schutze des Patienten hochempfindliche dosissparende Film-Folien-Systeme

mit Erreichung der geforderten diagnostischen Bildqualitaumlt bzw moumlglichst kleiner

Strahlenexposition des Patienten bei ausreichender Bildqualitaumlt einzusetzen Das Bundesamt fuumlr

Gesundheit stuumltzt sich dabei auf die European Guidelines on Quality Criteria for Diagnostic

Radiographic Images und auf die Leitlinien der deutschen Aumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung

in der Roumlntgendiagnostik (45)

15

Organ Empfindlichkeitsklasse von

Erwachsenen Kinder

Thorax 400 400-800

Skelett

Huumlftgelenk Oberschenkel

Schulter Oberarm Rippen Sternum

Kniegelenk Unterschenkel

Ellenbogen Unterarm Sprunggelenk

Fuszligwurzel

Hand Handgelenk Handwurzel

Finger Vorfuszlig Zehen

400

400

200

200

400-800

400-800

400

400

Schaumldel 200-400 400-800

Wirbelsaumlule

Halswirbelsaumlule

Brustwirbelsaumlule

Lendenwirbelsaumlule

200-400

400

400-800

400

400-800

400-800

Becken Sacrum 400 400-800

Gallenblase Gallenwege 400 -

Magen Duodenum 400 400-800

Duumlnndarm 400 -

Kolon 400 400-800

Harntrakt 400 400-800

Abdomen 400 400-800

Tabelle 22 Zusammenstellung der empfohlenen Werte fuumlr die Empfindlichkeitsklassen

bei radiologischen Untersuchungen von Erwachsenen und von Kindern gemaumlszlig BAG im

Jahre 2001 (4)

23 Digitale Radiographie

Die digitale Aufnahmekette besteht aus drei unabhaumlngigen Teilschritten

Bilddetektion

Bildverarbeitung

Bilddarstellung

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR)

Waumlhrend bei Flachbettdetektoren die Bildgenerierung und der Ausleseprozess gleichzeitig

erfolgen sind diese beiden Schritte bei der Verwendung von Speicherfolien zeitlich getrennt

(Auslesen der Speicherfolie mittels Scanner in einem zweiten Schritt) Die folgende Abbildung

23 gibt eine Uumlbersicht uumlber momentan kommerziell verfuumlgbare digitale Radiographiesysteme

16

Im Folgenden werden nur die fuumlr diese Arbeit relevanten Detektoren naumlher beschrieben eine

Uumlbersicht uumlber die restlichen Detektoren gibt der Artikel von Koumlrner et al (16)

Abb23 Uumlberblick uumlber die verschiedenen digitalen Radiographiesysteme aus Koumlrner

et al (16)

Unstrukturierte Speicherfolien (PIP)

Hierbei wird anstelle einer Film-Folienkombination eine Leuchtstoff- oder Speicherfolie in

einer Filmkassette verwendet DLR-Systeme bestehen aus 2 Hauptkomponenten

Die Speicherleuchtstofffolie (Speicherfolie oder bdquoimage plateldquo (IP)) die aus speziellen

fluoreszierenden Kristallen aufgebaut ist und als Roumlntgendetektor dient auf dem die

absorbierte Roumlntgenenergie in den Kristallen temporaumlr gespeichert wird

Die Ausleseeinheit (Scanner) welche die in der Folie gespeicherte Energie bdquoausliestldquo

und in bildrelevante Informationen umwandelt

Bei den DLR-Systemen sind am haumlufigsten BaFBr1-xIxEu2+

- und RbBrTI+-

Speicherleuchtstofffolien in Gebrauch Bei einem Querschnitt durch eine konventionelle

Speicherleuchtstofffolie (IP) wuumlrde eine Leuchtstoffschicht bestehend aus 3-10microm groszligen in

einem Bindemittel ungeordnet verteilten Leuchtstoffkoumlrnchen sichtbar werden (Abb24) Dazu

17

kommen noch herstellerspezifische Schichten die zur Optimierung der optischen

mechanischen und elektrischen Eigenschaften gedacht sind DLR-Bildplatten die solch einen

koumlrnige Struktur besitzen werden auch als Pulver-IP (PIP) bezeichnet (17)

Abb24 Querschnitt durch eine konventionelle Speicherleuchtstofffolie (IP) Die aktive

Leuchtstoffschicht bestehend aus kleinen in einem Bindemittel ungeordnet verteilten

Leuchtstoffkoumlrnchen wird auf eine Traumlgerfolie aufgetragen aus Fasbender et al (17)

Die Roumlntgenabsorption haumlngt zum einen von der chemischen Zusammensetzung und von dem

Fuumlllgrad der Leuchtstoffkoumlrnchen ab und zum anderen vor allem von der Dicke der

Leuchtstoffschicht Aufgrund der koumlrnigen Struktur der PIPs bewegen sich die Lichtanteile

nicht geradlinig durch die aktive Schicht sondern sie werden abgelenkt dh gestreut Das

bedeutet dass das zur Stimulation benoumltigte eng fokussierte Laserlicht auf seinem Weg durch

die Folie aufgeweitet wird und sich die oumlrtliche Praumlzision minimiert Die Folge bei

zunehmender Dicke der Leuchtstofffolie ist dass die Streuung und somit die Unschaumlrfe

zunehmen und dass das Stimulationslicht immer schlechter in die hinteren Bereiche der

Speicherfolie vordringen kann Diese Nachteile bewirken ein Maximum an moumlglicher

Roumlntgenabsorption von 20-30 (17-20)

Strukturierte Speicherfolie (NIP)

In den letzten Jahren kam es schrittweise zu einer Optimierung der Technologie von

Speicherleuchtstofffolien Ziel war es die Speicher- und somit auch die Leistungsfaumlhigkeit der

Leuchtstoffe zu verbessern Ansatzpunkt war zum einen eine Veraumlnderung der chemischen

Zusammensetzung oder alternativ dazu eine Veraumlnderung der elektronenmikroskopischen

Struktur der zum Einsatz kommenden Phosphorkristalle

18

Die BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolien heben sich durch die Eigenschaften ihrer Kristalle hervor

welche eine sehr hohe Speicherkapazitaumlt und eine gute Roumlntgenabsorption besitzen Der

Nachteil ist jedoch dass sich diese Kristalle nicht in eine geordnete Struktur bringen lassen da

die Kristalle sehr leicht zum Zerfall neigen RbBrTI+-Folien besitzen im Gegensatz zu BaFBr1-

xIxEu2+

eine niedrigere Roumlntgenabsorption dafuumlr aber eine vereinfachte chemische und eine

stabilere Zusammensetzung die muumlhelos eine Umwandlung in eine geordnete Nadelstruktur

ermoumlglicht Aus diesem Grund wurden andere Detektormaterialien erprobt und schlieszliglich

entwickelt welche die Vorteile der beiden oben genannten Verbindungen vereinen

Nadelfoumlrmig angeordnete auf CsBrA basierende Speicherfolien (Needle Image Plate NIP)

besitzen mehrere Vorteile Aufgrund der Optimierung der chemisch- und physikalischen

Eigenschaften der Leuchtstoffe wird kein Bindemittel mehr in der aktiven Schicht benoumltigt

Dadurch wird der Fuumlllgrad der Kristalle in der Speicherplatte erhoumlht Somit kann die

Schichtdicke der Speicherfolien ohne Verlust der Bildqualitaumlt deutlich erhoumlht werden Dies hat

eine Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres

Auslesen aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (91417)

Die DQE einer auf CsBrA basierenden Speicherfolie ist ungefaumlhr 15-mal houmlher als die DQE

einer BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolie Das bedeutet dass strukturierte Platten nochmals einer

eine houmlhere Roumlntgenabsorption bei gleicher Schichtdicke aufweisen als unstrukturierte Platten

Zum anderen sorgt die nadelfoumlrmige Struktur dafuumlr dass

die Lichtausbreitung in lateraler Richtung minimiert wird

die emittierten Lichtanteile auf dem kuumlrzesten Weg zum Photodetektor geleitet werden

und

das zur Stimulation benoumltigte Laserlicht gebuumlndelt wird und bis tief in die hintersten

Bereiche der aktiven Schicht gelangt

Die benoumltigte Stimulationsenergie betraumlgt 5microJmmsup2 fuumlr CsBrA-Folien gegenuumlber 15microJmmsup2 fuumlr

BaFBr1-xIxEu2+

-Folien Diese niedrige Stimulationsenergie erlaubt eine genauere laumlngere und

tiefere Auslesung So koumlnnen die gebildeten Speicherzentren uumlber die gesamte Schichtdicke ob

mehr oberflaumlchlich oder mehr in der Tiefe liegend gleich praumlzise und intensiv ausgelesen

werden Durch die reduzierte Lichtstreuung wird die Unschaumlrfe vermindert (1719 20-22)

19

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen

In diesem Kapitel werden der bisher im taumlglichen klinischen Alltag zum Einsatz kommende

Flying-spot-Scanner und der neu entwickelte Zeilenscanner der statt sequenziell nun (Zeilen-)

parallel ausliest vorgestellt

Flying-spot-Scanner

Nach der Belichtung der Speicherfolie erfolgt der Ausleseprozess Dabei fungiert die

Speicherfolie nur als Roumlntgendetektor fuumlr den Auslesevorgang wird ein zusaumltzlicher Scanner

benoumltigt Bei den herkoumlmmlichen unstrukturierten Speicherfolien wird ein sog Flying-Spot-

Scanner verwendet (Abb26)

Abb26 Aufbau eines Flying-Spot-Scanner der zur Stimulierung benutzte Laserstrahl

von konstanter Intensitaumlt wird von einem lenkbarem Spiegel uumlber eine Bildzeile der IP

bewegt waumlhrend die IP in senkrechter Richtung transportiert wird Das emittierte Licht

wird gesammelt von einem Photodetektor in ein elektronisches Signal umgewandelt

aus Fasbender et al (17)

Dieser Flying-spot-Scanner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen die schrittweise

dazu beitragen das durch Roumlntgenbelichtung in der Folie gespeicherte Bild auszulesen und in

ein digitales Bild umzuwandeln

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

1 Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit bdquoUmweltradioaktivitaumlt

und Strahlenbelastung Unterrichtung durch die Bundesregierung im Jahr 2009ldquo

2 Richlinie 9629Euratom des Rates von 13051996

3 Bundeaumlrztekammer bdquoLeitlinien der Bundesaumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung in der

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4 Budesamt fuumlr Gesundheit Abteilung Strahlenschutz Sektion Aufsicht und Bewilligungen

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10 H Morneburg bdquoRoumlntgen- und Gammastrahlungldquo In Morneburg Heinz (Hrsg)

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11 M Reiser F-P Kuhn J Debus bdquoRadiologieldquo Duale Reihe Georg Thieme Verlag

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12 Th Laubenberger J Laubenberger (1999) bdquoTechnik der medizinischen Radiologieldquo

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13 W Jaschke R Loose C Claussen (Universitaumltsklinik fuumlr Radiodiagnostik Innsbruck)

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14 P Thurn E Buumlcheler bdquoEinfuumlhrung in die radiologische Diagnostikldquo Georg Thieme

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63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

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67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 10: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

10

212 Schwaumlchung der Roumlntgenstrahlen im Koumlrper

Physikalische Grundlage fuumlr die Roumlntgendiagnostik ist die Abschwaumlchung der

Photonenstrahlung im menschlichen Koumlrper Bei der Schwaumlchung koumlnnen die Strahlen

komplett absorbiert werden (Photoeffekt) nur einen Teil ihrer Energie uumlbertragen und als

energieaumlrmere Streustrahlung den Koumlrper verlassen (Compton-Effekt) oder ohne Schwaumlchung

oder Ablenkung durch den Koumlrper hindurch treten (scharfes Abbild) (791112)

Je weicher dh energieaumlrmer die Photonenstrahlung und je houmlher die Dichte Dicke und

Ordnungszahl der durchstrahlten Materie ist desto wahrscheinlicher ist das Auftreten des

Photoeffekts Beispielsweise werden die weichen Roumlntgenstrahlen vom Knochengewebe

(Dichte von 20-25 gcmsup3) staumlrker absorbiert als von den Weichteilen (Dichte 10 gcmsup3) Die

Roumlntgendichte steigt fuumlr die verschiedenen Gewebe wie folgt an Luft mit einer minimalen

Absorption Fettgewebe Bindegewebe der Organe und Knochen Dies fuumlhrt zu einer houmlheren

Kontrastierung zwischen Knochen und Weichteilen als durch energiereiche Strahlung moumlglich

waumlre (8) Da weiche Strahlen vom Gewebe fast vollstaumlndig absorbiert werden sind sie fuumlr den

Menschen schaumldlicher als harte Durch den Einsatz von Filtern kann eine Aufhaumlrtung der

Strahlung erreicht werden (912)

Der Compton-Effekt ist dagegen weitgehend unabhaumlngig von der Ordnungszahl der Atome des

durchstrahlten Objektes Vielmehr wird der Anteil der Streustrahlung vom durchstrahlten

Koumlrpervolumen und der bestrahlten Feldgroumlszlige bestimmt In der Roumlntgendiagnostik verursachen

die gestreuten Photonen die neben der Primaumlrstrahlung auf die Photoplatte auftreten einen

kontrastmindernden Schleier auf dem Roumlntgenfilm Ferner koumlnnen die gestreuten Photonen von

der urspruumlnglichen Strahlrichtung stark abweichen und wieder aus dem durchstrahlten Objekt

hervortreten und zu einer Strahlenbelastung fuumlr sich in der Naumlhe befindende Personen werden

Durch die Einblendung des Nutzstrahlenbuumlndels auf die unbedingt benoumltigte Feldgroumlszlige kann

das fuumlr die Streustrahlung verantwortliche Koumlrpervolumen verringert werden (679-11)

11

22 Analoge Projektionsradiographie

Bei der Projektionsradiographie handelt es sich um Zentralprojektionen dh die

Roumlntgenstrahlen breiten sich vom Brennfleck geradlinig aus und divergieren hierbei

Theoretisch resultiert durch einen moumlglichst kleinen Brennfleck (06 x 06 mm) eine houmlhere

Abbildungsqualitaumlt es ist weniger belastend fuumlr den Patienten und vor allem fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen geeignet Der Brennfleck muss andererseits moumlglichst groszlig (1 x 1 mm)

sein da es sonst schnell zu einer lokalen Uumlberhitzung der Anode kommt Ein groszliger Brennfleck

fuumlhrt jedoch zu einer schlechteren Abbildungsqualitaumlt und ist vor allem fuumlr Aufnahmen mit

groszliger Dicke geeignet Hierfuumlr sind houmlhere Dosisleistungen bei kurzer Belichtung notwendig

(71213)

Diesem idealen punktfoumlrmigen Fokuspunkt entspricht in der Praxis ein realer flaumlchenhafter

Fokus Die meisten Roumlhren verfuumlgen uumlber einen kleinen und groszligen Fokus (Doppelfokus-

Roumlntgenroumlhre) Der entsprechende Fokus wird vom Bedienpult der Roumlntgenanlage angewaumlhlt

und in der Roumlntgenroumlhre geschaltet

Somit ergeben sich abhaumlngig von der Abbildungsschaumlrfe folgende Gesetzmaumlszligigkeiten

je groumlszliger der Fokus desto groumlszliger die geometrische Unschaumlrfe

fokusnahe Objekte werden divergenzbedingt staumlrker vergroumlszligert als fokusferne

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto groumlszliger wird die fokusbedingte

geometrische Unschaumlrfe

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto staumlrker wird das entstehende Bild

vergroumlszligert

je weiter Objekt- und Filmebene vom Fokus entfernt sind desto geringer wird die durch

den Einfluss der Divergenz entstehende Vergroumlszligerung des Objekts

Das heiszligt dass in Abhaumlngigkeit von der Groumlszlige des Brennflecks und der Groumlszlige des Fokus-

Objekt-Abstandes Roumlntgenaufnahmen mit einer vergroumlszligerten Abbildung des untersuchten

Objektes entstehen Auszligerdem entsteht hierbei Unschaumlrfe Um diese unerwuumlnschte Effekte

moumlglichst gering zu halten sollten folgende Parameter beachtet werden

Die Brennfleckgroumlszlige sollte moumlglichst klein sein

12

Der Fokus-Objekt-Abstand sollte moumlglichst groszlig sein (Verringerung der Divergenz des

Strahlenbuumlndels)

Der Objekt-Film-Abstand sollte moumlglichst klein sein

Daher wird der Patient gewoumlhnlich mit der abzubildenden Seite moumlglichst nahe vor der

Roumlntgenfilmkassette positioniert waumlhrend die Entfernung der Roumlntgenroumlhre zum Film je nach

Aufnahme in der Regel 1-2 m betraumlgt Entsprechend ihrem Abstand zum Film bzw

Bildempfaumlnger werden die Aufnahmeobjekte vergroumlszligert abgebildet Aufgrund der

unterschiedlichen Strahlenabsorption der untersuchten Koumlrperpartien entsteht auf dem

Roumlntgenfilm ein die Schwaumlchungsunterschiede widerspiegelndes Strahlenbild (713)

221 Sicherheitsfilm

Der uumlblicherweise verwendete Sicherheitsfilm (Abb22) besitzt eine lichtempfindliche

Emulsionsschicht aus Gelatine mit eingelagerten Silberbromidkristallen (98 Silberbromid und

2 Silberjodid) die gleichmaumlszligig verteilt sind Nach der Belichtung muss das latent auf dem

Film vorhandene Bild sichtbar gemacht -also entwickelt- werden Dazu werden die belichteten

Silberbromidkristalle durch reduzierende Substanzen (zB Hydrochinon) in metallisches Silber

uumlberfuumlhrt und rufen eine Filmschwaumlrzung hervor Dagegen werden die infolge der Absorption

der Roumlntgenstrahlen nicht belichteten Silberbromidkristalle im Fixierbad durch Fixiermittel

(zB Natriumthiosulfat) aus der Emulsionsschicht herausgeloumlst so dass diese Partien auf dem

Roumlntgenbild hell erscheinen Mit der doppelseitigen Beschichtung der Roumlntgenfilme wird die

Empfindlichkeit der Filme auf das Doppelte gesteigert (1214) Eine weitere Erhoumlhung der

Empfindlichkeit und damit eine Verringerung der Strahlenbelastung des Patienten werden

durch die Verwendung von Verstaumlrkerfolien erreicht Die heutzutage verwendeten

fluoreszierenden Folien basieren auf Elementen der sogenannten seltenen Erden zB

Gadolinium und werden als Kombination aus einer Vorder- und Ruumlckfolie eingesetzt

Zwischen diesen befindet sich in jeweils engem Kontakt der Roumlntgenfilm Auf der

Einstrahlseite liegt die zumeist duumlnnere Vorderfolie und auf der anderen Seite die Hinterfolie

13

Abb22 Aufbau einer Filmkassette Man verwendet doppelseitig mit lichtempfindlicher

Emulsion beschichtete Filme mit Vorder- und Hinterfolie um die Verstaumlrkungswirkung

zu verbessern In der Kassette befindet sich eine Schaumgummieinlage um ein planes

Anliegen der Filme und der Folien zu gewaumlhrleisten aus Laubenberger et al (12)

Der Nachteil dieser Verstaumlrkungsfolien ist eine Zunahme der Unschaumlrfe Die Folien liegen dem

Film zwar eng an es existiert aber eine gewisse Distanz zwischen Lichtentstehung an der Folie

und Lichtregistrierung auf dem Film Dadurch treten wiederum Streuung und Unschaumlrfe auf

Daneben ist eine Verstaumlrkung des Roumlntgensignals auch immer mit einer Zunahme der

Koumlrnigkeit des Signals verbunden folglich sinkt die Aufloumlsung (679111415) Um den

verschiedenen klinischen Fragestellungen mit unterschiedlichen Anforderungen an Aufloumlsung

und Schaumlrfe Rechnung zu tragen hat man Folien mit verschiedenen Verstaumlrkungswirkungen

entwickelt Sie sind zur besseren Vergleichbarkeit zwischen den Herstellern in

Verstaumlrkungsklassen eingeteilt wobei eine houmlhere Zahl houmlhere Verstaumlrkungswirkung anzeigt

(Tab 21) Entsprechend der Zahlenwerte unterscheiden sich die Verstaumlrkungsklassen etwa

jeweils um das Doppelte Gebraumluchlich sind heute Folien der Klassen 50 100 200 400 und

800 Daneben werden noch so genannte Plus-Minus- oder Verlaufsfolien verwendet die zB

von einem Ende der Kassette zum anderen eine zunehmende Verstaumlrkungswirkung aufweisen

Sie dienen zur Aufnahme von Koumlrperregionen mit groszligen Strahlendurchlaumlssigkeitsspruumlngen

zB LWS seitlich (mit Abbildung von lufthaltigem Thorax oben und weichteilhaltigem

Abdomen unten) (1216)

14

Empfindlichkeit S Dosisbedarf in microGy Bezeichnung

100 1000 Feinzeichnend

200 500 Universalfolie

normalverstaumlrkend

400 250 Hochverstaumlrkend

800 125 Houmlchstverstaumlrkend

Tabelle 21 Die Belichtung des Roumlntgenfilmes erfolgt uumlberwiegend durch die

Verstaumlrkerfolien so dass diese in verschiedenen Empfindlichkeitsklassen (S-Klassen)

unterteilt werden gemaumlszlig BAG im Jahre 2001 (4)

Die Wahl des geeigneten Film-Folien-Systems ist fuumlr die erforderliche diagnostische

Information und die Groumlszlige der Strahlenexposition von entscheidender Bedeutung (Tab22)

Ziel ist es zum Schutze des Patienten hochempfindliche dosissparende Film-Folien-Systeme

mit Erreichung der geforderten diagnostischen Bildqualitaumlt bzw moumlglichst kleiner

Strahlenexposition des Patienten bei ausreichender Bildqualitaumlt einzusetzen Das Bundesamt fuumlr

Gesundheit stuumltzt sich dabei auf die European Guidelines on Quality Criteria for Diagnostic

Radiographic Images und auf die Leitlinien der deutschen Aumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung

in der Roumlntgendiagnostik (45)

15

Organ Empfindlichkeitsklasse von

Erwachsenen Kinder

Thorax 400 400-800

Skelett

Huumlftgelenk Oberschenkel

Schulter Oberarm Rippen Sternum

Kniegelenk Unterschenkel

Ellenbogen Unterarm Sprunggelenk

Fuszligwurzel

Hand Handgelenk Handwurzel

Finger Vorfuszlig Zehen

400

400

200

200

400-800

400-800

400

400

Schaumldel 200-400 400-800

Wirbelsaumlule

Halswirbelsaumlule

Brustwirbelsaumlule

Lendenwirbelsaumlule

200-400

400

400-800

400

400-800

400-800

Becken Sacrum 400 400-800

Gallenblase Gallenwege 400 -

Magen Duodenum 400 400-800

Duumlnndarm 400 -

Kolon 400 400-800

Harntrakt 400 400-800

Abdomen 400 400-800

Tabelle 22 Zusammenstellung der empfohlenen Werte fuumlr die Empfindlichkeitsklassen

bei radiologischen Untersuchungen von Erwachsenen und von Kindern gemaumlszlig BAG im

Jahre 2001 (4)

23 Digitale Radiographie

Die digitale Aufnahmekette besteht aus drei unabhaumlngigen Teilschritten

Bilddetektion

Bildverarbeitung

Bilddarstellung

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR)

Waumlhrend bei Flachbettdetektoren die Bildgenerierung und der Ausleseprozess gleichzeitig

erfolgen sind diese beiden Schritte bei der Verwendung von Speicherfolien zeitlich getrennt

(Auslesen der Speicherfolie mittels Scanner in einem zweiten Schritt) Die folgende Abbildung

23 gibt eine Uumlbersicht uumlber momentan kommerziell verfuumlgbare digitale Radiographiesysteme

16

Im Folgenden werden nur die fuumlr diese Arbeit relevanten Detektoren naumlher beschrieben eine

Uumlbersicht uumlber die restlichen Detektoren gibt der Artikel von Koumlrner et al (16)

Abb23 Uumlberblick uumlber die verschiedenen digitalen Radiographiesysteme aus Koumlrner

et al (16)

Unstrukturierte Speicherfolien (PIP)

Hierbei wird anstelle einer Film-Folienkombination eine Leuchtstoff- oder Speicherfolie in

einer Filmkassette verwendet DLR-Systeme bestehen aus 2 Hauptkomponenten

Die Speicherleuchtstofffolie (Speicherfolie oder bdquoimage plateldquo (IP)) die aus speziellen

fluoreszierenden Kristallen aufgebaut ist und als Roumlntgendetektor dient auf dem die

absorbierte Roumlntgenenergie in den Kristallen temporaumlr gespeichert wird

Die Ausleseeinheit (Scanner) welche die in der Folie gespeicherte Energie bdquoausliestldquo

und in bildrelevante Informationen umwandelt

Bei den DLR-Systemen sind am haumlufigsten BaFBr1-xIxEu2+

- und RbBrTI+-

Speicherleuchtstofffolien in Gebrauch Bei einem Querschnitt durch eine konventionelle

Speicherleuchtstofffolie (IP) wuumlrde eine Leuchtstoffschicht bestehend aus 3-10microm groszligen in

einem Bindemittel ungeordnet verteilten Leuchtstoffkoumlrnchen sichtbar werden (Abb24) Dazu

17

kommen noch herstellerspezifische Schichten die zur Optimierung der optischen

mechanischen und elektrischen Eigenschaften gedacht sind DLR-Bildplatten die solch einen

koumlrnige Struktur besitzen werden auch als Pulver-IP (PIP) bezeichnet (17)

Abb24 Querschnitt durch eine konventionelle Speicherleuchtstofffolie (IP) Die aktive

Leuchtstoffschicht bestehend aus kleinen in einem Bindemittel ungeordnet verteilten

Leuchtstoffkoumlrnchen wird auf eine Traumlgerfolie aufgetragen aus Fasbender et al (17)

Die Roumlntgenabsorption haumlngt zum einen von der chemischen Zusammensetzung und von dem

Fuumlllgrad der Leuchtstoffkoumlrnchen ab und zum anderen vor allem von der Dicke der

Leuchtstoffschicht Aufgrund der koumlrnigen Struktur der PIPs bewegen sich die Lichtanteile

nicht geradlinig durch die aktive Schicht sondern sie werden abgelenkt dh gestreut Das

bedeutet dass das zur Stimulation benoumltigte eng fokussierte Laserlicht auf seinem Weg durch

die Folie aufgeweitet wird und sich die oumlrtliche Praumlzision minimiert Die Folge bei

zunehmender Dicke der Leuchtstofffolie ist dass die Streuung und somit die Unschaumlrfe

zunehmen und dass das Stimulationslicht immer schlechter in die hinteren Bereiche der

Speicherfolie vordringen kann Diese Nachteile bewirken ein Maximum an moumlglicher

Roumlntgenabsorption von 20-30 (17-20)

Strukturierte Speicherfolie (NIP)

In den letzten Jahren kam es schrittweise zu einer Optimierung der Technologie von

Speicherleuchtstofffolien Ziel war es die Speicher- und somit auch die Leistungsfaumlhigkeit der

Leuchtstoffe zu verbessern Ansatzpunkt war zum einen eine Veraumlnderung der chemischen

Zusammensetzung oder alternativ dazu eine Veraumlnderung der elektronenmikroskopischen

Struktur der zum Einsatz kommenden Phosphorkristalle

18

Die BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolien heben sich durch die Eigenschaften ihrer Kristalle hervor

welche eine sehr hohe Speicherkapazitaumlt und eine gute Roumlntgenabsorption besitzen Der

Nachteil ist jedoch dass sich diese Kristalle nicht in eine geordnete Struktur bringen lassen da

die Kristalle sehr leicht zum Zerfall neigen RbBrTI+-Folien besitzen im Gegensatz zu BaFBr1-

xIxEu2+

eine niedrigere Roumlntgenabsorption dafuumlr aber eine vereinfachte chemische und eine

stabilere Zusammensetzung die muumlhelos eine Umwandlung in eine geordnete Nadelstruktur

ermoumlglicht Aus diesem Grund wurden andere Detektormaterialien erprobt und schlieszliglich

entwickelt welche die Vorteile der beiden oben genannten Verbindungen vereinen

Nadelfoumlrmig angeordnete auf CsBrA basierende Speicherfolien (Needle Image Plate NIP)

besitzen mehrere Vorteile Aufgrund der Optimierung der chemisch- und physikalischen

Eigenschaften der Leuchtstoffe wird kein Bindemittel mehr in der aktiven Schicht benoumltigt

Dadurch wird der Fuumlllgrad der Kristalle in der Speicherplatte erhoumlht Somit kann die

Schichtdicke der Speicherfolien ohne Verlust der Bildqualitaumlt deutlich erhoumlht werden Dies hat

eine Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres

Auslesen aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (91417)

Die DQE einer auf CsBrA basierenden Speicherfolie ist ungefaumlhr 15-mal houmlher als die DQE

einer BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolie Das bedeutet dass strukturierte Platten nochmals einer

eine houmlhere Roumlntgenabsorption bei gleicher Schichtdicke aufweisen als unstrukturierte Platten

Zum anderen sorgt die nadelfoumlrmige Struktur dafuumlr dass

die Lichtausbreitung in lateraler Richtung minimiert wird

die emittierten Lichtanteile auf dem kuumlrzesten Weg zum Photodetektor geleitet werden

und

das zur Stimulation benoumltigte Laserlicht gebuumlndelt wird und bis tief in die hintersten

Bereiche der aktiven Schicht gelangt

Die benoumltigte Stimulationsenergie betraumlgt 5microJmmsup2 fuumlr CsBrA-Folien gegenuumlber 15microJmmsup2 fuumlr

BaFBr1-xIxEu2+

-Folien Diese niedrige Stimulationsenergie erlaubt eine genauere laumlngere und

tiefere Auslesung So koumlnnen die gebildeten Speicherzentren uumlber die gesamte Schichtdicke ob

mehr oberflaumlchlich oder mehr in der Tiefe liegend gleich praumlzise und intensiv ausgelesen

werden Durch die reduzierte Lichtstreuung wird die Unschaumlrfe vermindert (1719 20-22)

19

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen

In diesem Kapitel werden der bisher im taumlglichen klinischen Alltag zum Einsatz kommende

Flying-spot-Scanner und der neu entwickelte Zeilenscanner der statt sequenziell nun (Zeilen-)

parallel ausliest vorgestellt

Flying-spot-Scanner

Nach der Belichtung der Speicherfolie erfolgt der Ausleseprozess Dabei fungiert die

Speicherfolie nur als Roumlntgendetektor fuumlr den Auslesevorgang wird ein zusaumltzlicher Scanner

benoumltigt Bei den herkoumlmmlichen unstrukturierten Speicherfolien wird ein sog Flying-Spot-

Scanner verwendet (Abb26)

Abb26 Aufbau eines Flying-Spot-Scanner der zur Stimulierung benutzte Laserstrahl

von konstanter Intensitaumlt wird von einem lenkbarem Spiegel uumlber eine Bildzeile der IP

bewegt waumlhrend die IP in senkrechter Richtung transportiert wird Das emittierte Licht

wird gesammelt von einem Photodetektor in ein elektronisches Signal umgewandelt

aus Fasbender et al (17)

Dieser Flying-spot-Scanner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen die schrittweise

dazu beitragen das durch Roumlntgenbelichtung in der Folie gespeicherte Bild auszulesen und in

ein digitales Bild umzuwandeln

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 11: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

11

22 Analoge Projektionsradiographie

Bei der Projektionsradiographie handelt es sich um Zentralprojektionen dh die

Roumlntgenstrahlen breiten sich vom Brennfleck geradlinig aus und divergieren hierbei

Theoretisch resultiert durch einen moumlglichst kleinen Brennfleck (06 x 06 mm) eine houmlhere

Abbildungsqualitaumlt es ist weniger belastend fuumlr den Patienten und vor allem fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen geeignet Der Brennfleck muss andererseits moumlglichst groszlig (1 x 1 mm)

sein da es sonst schnell zu einer lokalen Uumlberhitzung der Anode kommt Ein groszliger Brennfleck

fuumlhrt jedoch zu einer schlechteren Abbildungsqualitaumlt und ist vor allem fuumlr Aufnahmen mit

groszliger Dicke geeignet Hierfuumlr sind houmlhere Dosisleistungen bei kurzer Belichtung notwendig

(71213)

Diesem idealen punktfoumlrmigen Fokuspunkt entspricht in der Praxis ein realer flaumlchenhafter

Fokus Die meisten Roumlhren verfuumlgen uumlber einen kleinen und groszligen Fokus (Doppelfokus-

Roumlntgenroumlhre) Der entsprechende Fokus wird vom Bedienpult der Roumlntgenanlage angewaumlhlt

und in der Roumlntgenroumlhre geschaltet

Somit ergeben sich abhaumlngig von der Abbildungsschaumlrfe folgende Gesetzmaumlszligigkeiten

je groumlszliger der Fokus desto groumlszliger die geometrische Unschaumlrfe

fokusnahe Objekte werden divergenzbedingt staumlrker vergroumlszligert als fokusferne

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto groumlszliger wird die fokusbedingte

geometrische Unschaumlrfe

je weiter Objekt- und Filmebene entfernt sind desto staumlrker wird das entstehende Bild

vergroumlszligert

je weiter Objekt- und Filmebene vom Fokus entfernt sind desto geringer wird die durch

den Einfluss der Divergenz entstehende Vergroumlszligerung des Objekts

Das heiszligt dass in Abhaumlngigkeit von der Groumlszlige des Brennflecks und der Groumlszlige des Fokus-

Objekt-Abstandes Roumlntgenaufnahmen mit einer vergroumlszligerten Abbildung des untersuchten

Objektes entstehen Auszligerdem entsteht hierbei Unschaumlrfe Um diese unerwuumlnschte Effekte

moumlglichst gering zu halten sollten folgende Parameter beachtet werden

Die Brennfleckgroumlszlige sollte moumlglichst klein sein

12

Der Fokus-Objekt-Abstand sollte moumlglichst groszlig sein (Verringerung der Divergenz des

Strahlenbuumlndels)

Der Objekt-Film-Abstand sollte moumlglichst klein sein

Daher wird der Patient gewoumlhnlich mit der abzubildenden Seite moumlglichst nahe vor der

Roumlntgenfilmkassette positioniert waumlhrend die Entfernung der Roumlntgenroumlhre zum Film je nach

Aufnahme in der Regel 1-2 m betraumlgt Entsprechend ihrem Abstand zum Film bzw

Bildempfaumlnger werden die Aufnahmeobjekte vergroumlszligert abgebildet Aufgrund der

unterschiedlichen Strahlenabsorption der untersuchten Koumlrperpartien entsteht auf dem

Roumlntgenfilm ein die Schwaumlchungsunterschiede widerspiegelndes Strahlenbild (713)

221 Sicherheitsfilm

Der uumlblicherweise verwendete Sicherheitsfilm (Abb22) besitzt eine lichtempfindliche

Emulsionsschicht aus Gelatine mit eingelagerten Silberbromidkristallen (98 Silberbromid und

2 Silberjodid) die gleichmaumlszligig verteilt sind Nach der Belichtung muss das latent auf dem

Film vorhandene Bild sichtbar gemacht -also entwickelt- werden Dazu werden die belichteten

Silberbromidkristalle durch reduzierende Substanzen (zB Hydrochinon) in metallisches Silber

uumlberfuumlhrt und rufen eine Filmschwaumlrzung hervor Dagegen werden die infolge der Absorption

der Roumlntgenstrahlen nicht belichteten Silberbromidkristalle im Fixierbad durch Fixiermittel

(zB Natriumthiosulfat) aus der Emulsionsschicht herausgeloumlst so dass diese Partien auf dem

Roumlntgenbild hell erscheinen Mit der doppelseitigen Beschichtung der Roumlntgenfilme wird die

Empfindlichkeit der Filme auf das Doppelte gesteigert (1214) Eine weitere Erhoumlhung der

Empfindlichkeit und damit eine Verringerung der Strahlenbelastung des Patienten werden

durch die Verwendung von Verstaumlrkerfolien erreicht Die heutzutage verwendeten

fluoreszierenden Folien basieren auf Elementen der sogenannten seltenen Erden zB

Gadolinium und werden als Kombination aus einer Vorder- und Ruumlckfolie eingesetzt

Zwischen diesen befindet sich in jeweils engem Kontakt der Roumlntgenfilm Auf der

Einstrahlseite liegt die zumeist duumlnnere Vorderfolie und auf der anderen Seite die Hinterfolie

13

Abb22 Aufbau einer Filmkassette Man verwendet doppelseitig mit lichtempfindlicher

Emulsion beschichtete Filme mit Vorder- und Hinterfolie um die Verstaumlrkungswirkung

zu verbessern In der Kassette befindet sich eine Schaumgummieinlage um ein planes

Anliegen der Filme und der Folien zu gewaumlhrleisten aus Laubenberger et al (12)

Der Nachteil dieser Verstaumlrkungsfolien ist eine Zunahme der Unschaumlrfe Die Folien liegen dem

Film zwar eng an es existiert aber eine gewisse Distanz zwischen Lichtentstehung an der Folie

und Lichtregistrierung auf dem Film Dadurch treten wiederum Streuung und Unschaumlrfe auf

Daneben ist eine Verstaumlrkung des Roumlntgensignals auch immer mit einer Zunahme der

Koumlrnigkeit des Signals verbunden folglich sinkt die Aufloumlsung (679111415) Um den

verschiedenen klinischen Fragestellungen mit unterschiedlichen Anforderungen an Aufloumlsung

und Schaumlrfe Rechnung zu tragen hat man Folien mit verschiedenen Verstaumlrkungswirkungen

entwickelt Sie sind zur besseren Vergleichbarkeit zwischen den Herstellern in

Verstaumlrkungsklassen eingeteilt wobei eine houmlhere Zahl houmlhere Verstaumlrkungswirkung anzeigt

(Tab 21) Entsprechend der Zahlenwerte unterscheiden sich die Verstaumlrkungsklassen etwa

jeweils um das Doppelte Gebraumluchlich sind heute Folien der Klassen 50 100 200 400 und

800 Daneben werden noch so genannte Plus-Minus- oder Verlaufsfolien verwendet die zB

von einem Ende der Kassette zum anderen eine zunehmende Verstaumlrkungswirkung aufweisen

Sie dienen zur Aufnahme von Koumlrperregionen mit groszligen Strahlendurchlaumlssigkeitsspruumlngen

zB LWS seitlich (mit Abbildung von lufthaltigem Thorax oben und weichteilhaltigem

Abdomen unten) (1216)

14

Empfindlichkeit S Dosisbedarf in microGy Bezeichnung

100 1000 Feinzeichnend

200 500 Universalfolie

normalverstaumlrkend

400 250 Hochverstaumlrkend

800 125 Houmlchstverstaumlrkend

Tabelle 21 Die Belichtung des Roumlntgenfilmes erfolgt uumlberwiegend durch die

Verstaumlrkerfolien so dass diese in verschiedenen Empfindlichkeitsklassen (S-Klassen)

unterteilt werden gemaumlszlig BAG im Jahre 2001 (4)

Die Wahl des geeigneten Film-Folien-Systems ist fuumlr die erforderliche diagnostische

Information und die Groumlszlige der Strahlenexposition von entscheidender Bedeutung (Tab22)

Ziel ist es zum Schutze des Patienten hochempfindliche dosissparende Film-Folien-Systeme

mit Erreichung der geforderten diagnostischen Bildqualitaumlt bzw moumlglichst kleiner

Strahlenexposition des Patienten bei ausreichender Bildqualitaumlt einzusetzen Das Bundesamt fuumlr

Gesundheit stuumltzt sich dabei auf die European Guidelines on Quality Criteria for Diagnostic

Radiographic Images und auf die Leitlinien der deutschen Aumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung

in der Roumlntgendiagnostik (45)

15

Organ Empfindlichkeitsklasse von

Erwachsenen Kinder

Thorax 400 400-800

Skelett

Huumlftgelenk Oberschenkel

Schulter Oberarm Rippen Sternum

Kniegelenk Unterschenkel

Ellenbogen Unterarm Sprunggelenk

Fuszligwurzel

Hand Handgelenk Handwurzel

Finger Vorfuszlig Zehen

400

400

200

200

400-800

400-800

400

400

Schaumldel 200-400 400-800

Wirbelsaumlule

Halswirbelsaumlule

Brustwirbelsaumlule

Lendenwirbelsaumlule

200-400

400

400-800

400

400-800

400-800

Becken Sacrum 400 400-800

Gallenblase Gallenwege 400 -

Magen Duodenum 400 400-800

Duumlnndarm 400 -

Kolon 400 400-800

Harntrakt 400 400-800

Abdomen 400 400-800

Tabelle 22 Zusammenstellung der empfohlenen Werte fuumlr die Empfindlichkeitsklassen

bei radiologischen Untersuchungen von Erwachsenen und von Kindern gemaumlszlig BAG im

Jahre 2001 (4)

23 Digitale Radiographie

Die digitale Aufnahmekette besteht aus drei unabhaumlngigen Teilschritten

Bilddetektion

Bildverarbeitung

Bilddarstellung

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR)

Waumlhrend bei Flachbettdetektoren die Bildgenerierung und der Ausleseprozess gleichzeitig

erfolgen sind diese beiden Schritte bei der Verwendung von Speicherfolien zeitlich getrennt

(Auslesen der Speicherfolie mittels Scanner in einem zweiten Schritt) Die folgende Abbildung

23 gibt eine Uumlbersicht uumlber momentan kommerziell verfuumlgbare digitale Radiographiesysteme

16

Im Folgenden werden nur die fuumlr diese Arbeit relevanten Detektoren naumlher beschrieben eine

Uumlbersicht uumlber die restlichen Detektoren gibt der Artikel von Koumlrner et al (16)

Abb23 Uumlberblick uumlber die verschiedenen digitalen Radiographiesysteme aus Koumlrner

et al (16)

Unstrukturierte Speicherfolien (PIP)

Hierbei wird anstelle einer Film-Folienkombination eine Leuchtstoff- oder Speicherfolie in

einer Filmkassette verwendet DLR-Systeme bestehen aus 2 Hauptkomponenten

Die Speicherleuchtstofffolie (Speicherfolie oder bdquoimage plateldquo (IP)) die aus speziellen

fluoreszierenden Kristallen aufgebaut ist und als Roumlntgendetektor dient auf dem die

absorbierte Roumlntgenenergie in den Kristallen temporaumlr gespeichert wird

Die Ausleseeinheit (Scanner) welche die in der Folie gespeicherte Energie bdquoausliestldquo

und in bildrelevante Informationen umwandelt

Bei den DLR-Systemen sind am haumlufigsten BaFBr1-xIxEu2+

- und RbBrTI+-

Speicherleuchtstofffolien in Gebrauch Bei einem Querschnitt durch eine konventionelle

Speicherleuchtstofffolie (IP) wuumlrde eine Leuchtstoffschicht bestehend aus 3-10microm groszligen in

einem Bindemittel ungeordnet verteilten Leuchtstoffkoumlrnchen sichtbar werden (Abb24) Dazu

17

kommen noch herstellerspezifische Schichten die zur Optimierung der optischen

mechanischen und elektrischen Eigenschaften gedacht sind DLR-Bildplatten die solch einen

koumlrnige Struktur besitzen werden auch als Pulver-IP (PIP) bezeichnet (17)

Abb24 Querschnitt durch eine konventionelle Speicherleuchtstofffolie (IP) Die aktive

Leuchtstoffschicht bestehend aus kleinen in einem Bindemittel ungeordnet verteilten

Leuchtstoffkoumlrnchen wird auf eine Traumlgerfolie aufgetragen aus Fasbender et al (17)

Die Roumlntgenabsorption haumlngt zum einen von der chemischen Zusammensetzung und von dem

Fuumlllgrad der Leuchtstoffkoumlrnchen ab und zum anderen vor allem von der Dicke der

Leuchtstoffschicht Aufgrund der koumlrnigen Struktur der PIPs bewegen sich die Lichtanteile

nicht geradlinig durch die aktive Schicht sondern sie werden abgelenkt dh gestreut Das

bedeutet dass das zur Stimulation benoumltigte eng fokussierte Laserlicht auf seinem Weg durch

die Folie aufgeweitet wird und sich die oumlrtliche Praumlzision minimiert Die Folge bei

zunehmender Dicke der Leuchtstofffolie ist dass die Streuung und somit die Unschaumlrfe

zunehmen und dass das Stimulationslicht immer schlechter in die hinteren Bereiche der

Speicherfolie vordringen kann Diese Nachteile bewirken ein Maximum an moumlglicher

Roumlntgenabsorption von 20-30 (17-20)

Strukturierte Speicherfolie (NIP)

In den letzten Jahren kam es schrittweise zu einer Optimierung der Technologie von

Speicherleuchtstofffolien Ziel war es die Speicher- und somit auch die Leistungsfaumlhigkeit der

Leuchtstoffe zu verbessern Ansatzpunkt war zum einen eine Veraumlnderung der chemischen

Zusammensetzung oder alternativ dazu eine Veraumlnderung der elektronenmikroskopischen

Struktur der zum Einsatz kommenden Phosphorkristalle

18

Die BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolien heben sich durch die Eigenschaften ihrer Kristalle hervor

welche eine sehr hohe Speicherkapazitaumlt und eine gute Roumlntgenabsorption besitzen Der

Nachteil ist jedoch dass sich diese Kristalle nicht in eine geordnete Struktur bringen lassen da

die Kristalle sehr leicht zum Zerfall neigen RbBrTI+-Folien besitzen im Gegensatz zu BaFBr1-

xIxEu2+

eine niedrigere Roumlntgenabsorption dafuumlr aber eine vereinfachte chemische und eine

stabilere Zusammensetzung die muumlhelos eine Umwandlung in eine geordnete Nadelstruktur

ermoumlglicht Aus diesem Grund wurden andere Detektormaterialien erprobt und schlieszliglich

entwickelt welche die Vorteile der beiden oben genannten Verbindungen vereinen

Nadelfoumlrmig angeordnete auf CsBrA basierende Speicherfolien (Needle Image Plate NIP)

besitzen mehrere Vorteile Aufgrund der Optimierung der chemisch- und physikalischen

Eigenschaften der Leuchtstoffe wird kein Bindemittel mehr in der aktiven Schicht benoumltigt

Dadurch wird der Fuumlllgrad der Kristalle in der Speicherplatte erhoumlht Somit kann die

Schichtdicke der Speicherfolien ohne Verlust der Bildqualitaumlt deutlich erhoumlht werden Dies hat

eine Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres

Auslesen aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (91417)

Die DQE einer auf CsBrA basierenden Speicherfolie ist ungefaumlhr 15-mal houmlher als die DQE

einer BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolie Das bedeutet dass strukturierte Platten nochmals einer

eine houmlhere Roumlntgenabsorption bei gleicher Schichtdicke aufweisen als unstrukturierte Platten

Zum anderen sorgt die nadelfoumlrmige Struktur dafuumlr dass

die Lichtausbreitung in lateraler Richtung minimiert wird

die emittierten Lichtanteile auf dem kuumlrzesten Weg zum Photodetektor geleitet werden

und

das zur Stimulation benoumltigte Laserlicht gebuumlndelt wird und bis tief in die hintersten

Bereiche der aktiven Schicht gelangt

Die benoumltigte Stimulationsenergie betraumlgt 5microJmmsup2 fuumlr CsBrA-Folien gegenuumlber 15microJmmsup2 fuumlr

BaFBr1-xIxEu2+

-Folien Diese niedrige Stimulationsenergie erlaubt eine genauere laumlngere und

tiefere Auslesung So koumlnnen die gebildeten Speicherzentren uumlber die gesamte Schichtdicke ob

mehr oberflaumlchlich oder mehr in der Tiefe liegend gleich praumlzise und intensiv ausgelesen

werden Durch die reduzierte Lichtstreuung wird die Unschaumlrfe vermindert (1719 20-22)

19

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen

In diesem Kapitel werden der bisher im taumlglichen klinischen Alltag zum Einsatz kommende

Flying-spot-Scanner und der neu entwickelte Zeilenscanner der statt sequenziell nun (Zeilen-)

parallel ausliest vorgestellt

Flying-spot-Scanner

Nach der Belichtung der Speicherfolie erfolgt der Ausleseprozess Dabei fungiert die

Speicherfolie nur als Roumlntgendetektor fuumlr den Auslesevorgang wird ein zusaumltzlicher Scanner

benoumltigt Bei den herkoumlmmlichen unstrukturierten Speicherfolien wird ein sog Flying-Spot-

Scanner verwendet (Abb26)

Abb26 Aufbau eines Flying-Spot-Scanner der zur Stimulierung benutzte Laserstrahl

von konstanter Intensitaumlt wird von einem lenkbarem Spiegel uumlber eine Bildzeile der IP

bewegt waumlhrend die IP in senkrechter Richtung transportiert wird Das emittierte Licht

wird gesammelt von einem Photodetektor in ein elektronisches Signal umgewandelt

aus Fasbender et al (17)

Dieser Flying-spot-Scanner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen die schrittweise

dazu beitragen das durch Roumlntgenbelichtung in der Folie gespeicherte Bild auszulesen und in

ein digitales Bild umzuwandeln

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

1 Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit bdquoUmweltradioaktivitaumlt

und Strahlenbelastung Unterrichtung durch die Bundesregierung im Jahr 2009ldquo

2 Richlinie 9629Euratom des Rates von 13051996

3 Bundeaumlrztekammer bdquoLeitlinien der Bundesaumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung in der

Roumlntgendiagnostik vom 23112007

4 Budesamt fuumlr Gesundheit Abteilung Strahlenschutz Sektion Aufsicht und Bewilligungen

bdquoEmpfindlichkeitsklassen fuumlr Film-Folien-Systeme und digitale Systemeldquo Weisung R-09-01

vom 211100 1-3

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6 A Lasserre L Blohm bdquoKurzlehrbuch Radiologieldquo UrbanampFischer Verlag MuumlnchenJena

2003 3 Auflage S 1-9

7 G W Kauffmann E Moser R Sauer bdquoRadiologieldquo Urbanamp Fischer 3 Auflage 2006 9-

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Grundlagen Modelle Methoden und Anwendungenldquo Springer Verlag Berlin 1997

9 Cl Schmid bdquoErmittlung von Dosiswerten in der Diagnostischen Radiologie zur Festlegung

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Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 12: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

12

Der Fokus-Objekt-Abstand sollte moumlglichst groszlig sein (Verringerung der Divergenz des

Strahlenbuumlndels)

Der Objekt-Film-Abstand sollte moumlglichst klein sein

Daher wird der Patient gewoumlhnlich mit der abzubildenden Seite moumlglichst nahe vor der

Roumlntgenfilmkassette positioniert waumlhrend die Entfernung der Roumlntgenroumlhre zum Film je nach

Aufnahme in der Regel 1-2 m betraumlgt Entsprechend ihrem Abstand zum Film bzw

Bildempfaumlnger werden die Aufnahmeobjekte vergroumlszligert abgebildet Aufgrund der

unterschiedlichen Strahlenabsorption der untersuchten Koumlrperpartien entsteht auf dem

Roumlntgenfilm ein die Schwaumlchungsunterschiede widerspiegelndes Strahlenbild (713)

221 Sicherheitsfilm

Der uumlblicherweise verwendete Sicherheitsfilm (Abb22) besitzt eine lichtempfindliche

Emulsionsschicht aus Gelatine mit eingelagerten Silberbromidkristallen (98 Silberbromid und

2 Silberjodid) die gleichmaumlszligig verteilt sind Nach der Belichtung muss das latent auf dem

Film vorhandene Bild sichtbar gemacht -also entwickelt- werden Dazu werden die belichteten

Silberbromidkristalle durch reduzierende Substanzen (zB Hydrochinon) in metallisches Silber

uumlberfuumlhrt und rufen eine Filmschwaumlrzung hervor Dagegen werden die infolge der Absorption

der Roumlntgenstrahlen nicht belichteten Silberbromidkristalle im Fixierbad durch Fixiermittel

(zB Natriumthiosulfat) aus der Emulsionsschicht herausgeloumlst so dass diese Partien auf dem

Roumlntgenbild hell erscheinen Mit der doppelseitigen Beschichtung der Roumlntgenfilme wird die

Empfindlichkeit der Filme auf das Doppelte gesteigert (1214) Eine weitere Erhoumlhung der

Empfindlichkeit und damit eine Verringerung der Strahlenbelastung des Patienten werden

durch die Verwendung von Verstaumlrkerfolien erreicht Die heutzutage verwendeten

fluoreszierenden Folien basieren auf Elementen der sogenannten seltenen Erden zB

Gadolinium und werden als Kombination aus einer Vorder- und Ruumlckfolie eingesetzt

Zwischen diesen befindet sich in jeweils engem Kontakt der Roumlntgenfilm Auf der

Einstrahlseite liegt die zumeist duumlnnere Vorderfolie und auf der anderen Seite die Hinterfolie

13

Abb22 Aufbau einer Filmkassette Man verwendet doppelseitig mit lichtempfindlicher

Emulsion beschichtete Filme mit Vorder- und Hinterfolie um die Verstaumlrkungswirkung

zu verbessern In der Kassette befindet sich eine Schaumgummieinlage um ein planes

Anliegen der Filme und der Folien zu gewaumlhrleisten aus Laubenberger et al (12)

Der Nachteil dieser Verstaumlrkungsfolien ist eine Zunahme der Unschaumlrfe Die Folien liegen dem

Film zwar eng an es existiert aber eine gewisse Distanz zwischen Lichtentstehung an der Folie

und Lichtregistrierung auf dem Film Dadurch treten wiederum Streuung und Unschaumlrfe auf

Daneben ist eine Verstaumlrkung des Roumlntgensignals auch immer mit einer Zunahme der

Koumlrnigkeit des Signals verbunden folglich sinkt die Aufloumlsung (679111415) Um den

verschiedenen klinischen Fragestellungen mit unterschiedlichen Anforderungen an Aufloumlsung

und Schaumlrfe Rechnung zu tragen hat man Folien mit verschiedenen Verstaumlrkungswirkungen

entwickelt Sie sind zur besseren Vergleichbarkeit zwischen den Herstellern in

Verstaumlrkungsklassen eingeteilt wobei eine houmlhere Zahl houmlhere Verstaumlrkungswirkung anzeigt

(Tab 21) Entsprechend der Zahlenwerte unterscheiden sich die Verstaumlrkungsklassen etwa

jeweils um das Doppelte Gebraumluchlich sind heute Folien der Klassen 50 100 200 400 und

800 Daneben werden noch so genannte Plus-Minus- oder Verlaufsfolien verwendet die zB

von einem Ende der Kassette zum anderen eine zunehmende Verstaumlrkungswirkung aufweisen

Sie dienen zur Aufnahme von Koumlrperregionen mit groszligen Strahlendurchlaumlssigkeitsspruumlngen

zB LWS seitlich (mit Abbildung von lufthaltigem Thorax oben und weichteilhaltigem

Abdomen unten) (1216)

14

Empfindlichkeit S Dosisbedarf in microGy Bezeichnung

100 1000 Feinzeichnend

200 500 Universalfolie

normalverstaumlrkend

400 250 Hochverstaumlrkend

800 125 Houmlchstverstaumlrkend

Tabelle 21 Die Belichtung des Roumlntgenfilmes erfolgt uumlberwiegend durch die

Verstaumlrkerfolien so dass diese in verschiedenen Empfindlichkeitsklassen (S-Klassen)

unterteilt werden gemaumlszlig BAG im Jahre 2001 (4)

Die Wahl des geeigneten Film-Folien-Systems ist fuumlr die erforderliche diagnostische

Information und die Groumlszlige der Strahlenexposition von entscheidender Bedeutung (Tab22)

Ziel ist es zum Schutze des Patienten hochempfindliche dosissparende Film-Folien-Systeme

mit Erreichung der geforderten diagnostischen Bildqualitaumlt bzw moumlglichst kleiner

Strahlenexposition des Patienten bei ausreichender Bildqualitaumlt einzusetzen Das Bundesamt fuumlr

Gesundheit stuumltzt sich dabei auf die European Guidelines on Quality Criteria for Diagnostic

Radiographic Images und auf die Leitlinien der deutschen Aumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung

in der Roumlntgendiagnostik (45)

15

Organ Empfindlichkeitsklasse von

Erwachsenen Kinder

Thorax 400 400-800

Skelett

Huumlftgelenk Oberschenkel

Schulter Oberarm Rippen Sternum

Kniegelenk Unterschenkel

Ellenbogen Unterarm Sprunggelenk

Fuszligwurzel

Hand Handgelenk Handwurzel

Finger Vorfuszlig Zehen

400

400

200

200

400-800

400-800

400

400

Schaumldel 200-400 400-800

Wirbelsaumlule

Halswirbelsaumlule

Brustwirbelsaumlule

Lendenwirbelsaumlule

200-400

400

400-800

400

400-800

400-800

Becken Sacrum 400 400-800

Gallenblase Gallenwege 400 -

Magen Duodenum 400 400-800

Duumlnndarm 400 -

Kolon 400 400-800

Harntrakt 400 400-800

Abdomen 400 400-800

Tabelle 22 Zusammenstellung der empfohlenen Werte fuumlr die Empfindlichkeitsklassen

bei radiologischen Untersuchungen von Erwachsenen und von Kindern gemaumlszlig BAG im

Jahre 2001 (4)

23 Digitale Radiographie

Die digitale Aufnahmekette besteht aus drei unabhaumlngigen Teilschritten

Bilddetektion

Bildverarbeitung

Bilddarstellung

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR)

Waumlhrend bei Flachbettdetektoren die Bildgenerierung und der Ausleseprozess gleichzeitig

erfolgen sind diese beiden Schritte bei der Verwendung von Speicherfolien zeitlich getrennt

(Auslesen der Speicherfolie mittels Scanner in einem zweiten Schritt) Die folgende Abbildung

23 gibt eine Uumlbersicht uumlber momentan kommerziell verfuumlgbare digitale Radiographiesysteme

16

Im Folgenden werden nur die fuumlr diese Arbeit relevanten Detektoren naumlher beschrieben eine

Uumlbersicht uumlber die restlichen Detektoren gibt der Artikel von Koumlrner et al (16)

Abb23 Uumlberblick uumlber die verschiedenen digitalen Radiographiesysteme aus Koumlrner

et al (16)

Unstrukturierte Speicherfolien (PIP)

Hierbei wird anstelle einer Film-Folienkombination eine Leuchtstoff- oder Speicherfolie in

einer Filmkassette verwendet DLR-Systeme bestehen aus 2 Hauptkomponenten

Die Speicherleuchtstofffolie (Speicherfolie oder bdquoimage plateldquo (IP)) die aus speziellen

fluoreszierenden Kristallen aufgebaut ist und als Roumlntgendetektor dient auf dem die

absorbierte Roumlntgenenergie in den Kristallen temporaumlr gespeichert wird

Die Ausleseeinheit (Scanner) welche die in der Folie gespeicherte Energie bdquoausliestldquo

und in bildrelevante Informationen umwandelt

Bei den DLR-Systemen sind am haumlufigsten BaFBr1-xIxEu2+

- und RbBrTI+-

Speicherleuchtstofffolien in Gebrauch Bei einem Querschnitt durch eine konventionelle

Speicherleuchtstofffolie (IP) wuumlrde eine Leuchtstoffschicht bestehend aus 3-10microm groszligen in

einem Bindemittel ungeordnet verteilten Leuchtstoffkoumlrnchen sichtbar werden (Abb24) Dazu

17

kommen noch herstellerspezifische Schichten die zur Optimierung der optischen

mechanischen und elektrischen Eigenschaften gedacht sind DLR-Bildplatten die solch einen

koumlrnige Struktur besitzen werden auch als Pulver-IP (PIP) bezeichnet (17)

Abb24 Querschnitt durch eine konventionelle Speicherleuchtstofffolie (IP) Die aktive

Leuchtstoffschicht bestehend aus kleinen in einem Bindemittel ungeordnet verteilten

Leuchtstoffkoumlrnchen wird auf eine Traumlgerfolie aufgetragen aus Fasbender et al (17)

Die Roumlntgenabsorption haumlngt zum einen von der chemischen Zusammensetzung und von dem

Fuumlllgrad der Leuchtstoffkoumlrnchen ab und zum anderen vor allem von der Dicke der

Leuchtstoffschicht Aufgrund der koumlrnigen Struktur der PIPs bewegen sich die Lichtanteile

nicht geradlinig durch die aktive Schicht sondern sie werden abgelenkt dh gestreut Das

bedeutet dass das zur Stimulation benoumltigte eng fokussierte Laserlicht auf seinem Weg durch

die Folie aufgeweitet wird und sich die oumlrtliche Praumlzision minimiert Die Folge bei

zunehmender Dicke der Leuchtstofffolie ist dass die Streuung und somit die Unschaumlrfe

zunehmen und dass das Stimulationslicht immer schlechter in die hinteren Bereiche der

Speicherfolie vordringen kann Diese Nachteile bewirken ein Maximum an moumlglicher

Roumlntgenabsorption von 20-30 (17-20)

Strukturierte Speicherfolie (NIP)

In den letzten Jahren kam es schrittweise zu einer Optimierung der Technologie von

Speicherleuchtstofffolien Ziel war es die Speicher- und somit auch die Leistungsfaumlhigkeit der

Leuchtstoffe zu verbessern Ansatzpunkt war zum einen eine Veraumlnderung der chemischen

Zusammensetzung oder alternativ dazu eine Veraumlnderung der elektronenmikroskopischen

Struktur der zum Einsatz kommenden Phosphorkristalle

18

Die BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolien heben sich durch die Eigenschaften ihrer Kristalle hervor

welche eine sehr hohe Speicherkapazitaumlt und eine gute Roumlntgenabsorption besitzen Der

Nachteil ist jedoch dass sich diese Kristalle nicht in eine geordnete Struktur bringen lassen da

die Kristalle sehr leicht zum Zerfall neigen RbBrTI+-Folien besitzen im Gegensatz zu BaFBr1-

xIxEu2+

eine niedrigere Roumlntgenabsorption dafuumlr aber eine vereinfachte chemische und eine

stabilere Zusammensetzung die muumlhelos eine Umwandlung in eine geordnete Nadelstruktur

ermoumlglicht Aus diesem Grund wurden andere Detektormaterialien erprobt und schlieszliglich

entwickelt welche die Vorteile der beiden oben genannten Verbindungen vereinen

Nadelfoumlrmig angeordnete auf CsBrA basierende Speicherfolien (Needle Image Plate NIP)

besitzen mehrere Vorteile Aufgrund der Optimierung der chemisch- und physikalischen

Eigenschaften der Leuchtstoffe wird kein Bindemittel mehr in der aktiven Schicht benoumltigt

Dadurch wird der Fuumlllgrad der Kristalle in der Speicherplatte erhoumlht Somit kann die

Schichtdicke der Speicherfolien ohne Verlust der Bildqualitaumlt deutlich erhoumlht werden Dies hat

eine Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres

Auslesen aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (91417)

Die DQE einer auf CsBrA basierenden Speicherfolie ist ungefaumlhr 15-mal houmlher als die DQE

einer BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolie Das bedeutet dass strukturierte Platten nochmals einer

eine houmlhere Roumlntgenabsorption bei gleicher Schichtdicke aufweisen als unstrukturierte Platten

Zum anderen sorgt die nadelfoumlrmige Struktur dafuumlr dass

die Lichtausbreitung in lateraler Richtung minimiert wird

die emittierten Lichtanteile auf dem kuumlrzesten Weg zum Photodetektor geleitet werden

und

das zur Stimulation benoumltigte Laserlicht gebuumlndelt wird und bis tief in die hintersten

Bereiche der aktiven Schicht gelangt

Die benoumltigte Stimulationsenergie betraumlgt 5microJmmsup2 fuumlr CsBrA-Folien gegenuumlber 15microJmmsup2 fuumlr

BaFBr1-xIxEu2+

-Folien Diese niedrige Stimulationsenergie erlaubt eine genauere laumlngere und

tiefere Auslesung So koumlnnen die gebildeten Speicherzentren uumlber die gesamte Schichtdicke ob

mehr oberflaumlchlich oder mehr in der Tiefe liegend gleich praumlzise und intensiv ausgelesen

werden Durch die reduzierte Lichtstreuung wird die Unschaumlrfe vermindert (1719 20-22)

19

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen

In diesem Kapitel werden der bisher im taumlglichen klinischen Alltag zum Einsatz kommende

Flying-spot-Scanner und der neu entwickelte Zeilenscanner der statt sequenziell nun (Zeilen-)

parallel ausliest vorgestellt

Flying-spot-Scanner

Nach der Belichtung der Speicherfolie erfolgt der Ausleseprozess Dabei fungiert die

Speicherfolie nur als Roumlntgendetektor fuumlr den Auslesevorgang wird ein zusaumltzlicher Scanner

benoumltigt Bei den herkoumlmmlichen unstrukturierten Speicherfolien wird ein sog Flying-Spot-

Scanner verwendet (Abb26)

Abb26 Aufbau eines Flying-Spot-Scanner der zur Stimulierung benutzte Laserstrahl

von konstanter Intensitaumlt wird von einem lenkbarem Spiegel uumlber eine Bildzeile der IP

bewegt waumlhrend die IP in senkrechter Richtung transportiert wird Das emittierte Licht

wird gesammelt von einem Photodetektor in ein elektronisches Signal umgewandelt

aus Fasbender et al (17)

Dieser Flying-spot-Scanner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen die schrittweise

dazu beitragen das durch Roumlntgenbelichtung in der Folie gespeicherte Bild auszulesen und in

ein digitales Bild umzuwandeln

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 13: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

13

Abb22 Aufbau einer Filmkassette Man verwendet doppelseitig mit lichtempfindlicher

Emulsion beschichtete Filme mit Vorder- und Hinterfolie um die Verstaumlrkungswirkung

zu verbessern In der Kassette befindet sich eine Schaumgummieinlage um ein planes

Anliegen der Filme und der Folien zu gewaumlhrleisten aus Laubenberger et al (12)

Der Nachteil dieser Verstaumlrkungsfolien ist eine Zunahme der Unschaumlrfe Die Folien liegen dem

Film zwar eng an es existiert aber eine gewisse Distanz zwischen Lichtentstehung an der Folie

und Lichtregistrierung auf dem Film Dadurch treten wiederum Streuung und Unschaumlrfe auf

Daneben ist eine Verstaumlrkung des Roumlntgensignals auch immer mit einer Zunahme der

Koumlrnigkeit des Signals verbunden folglich sinkt die Aufloumlsung (679111415) Um den

verschiedenen klinischen Fragestellungen mit unterschiedlichen Anforderungen an Aufloumlsung

und Schaumlrfe Rechnung zu tragen hat man Folien mit verschiedenen Verstaumlrkungswirkungen

entwickelt Sie sind zur besseren Vergleichbarkeit zwischen den Herstellern in

Verstaumlrkungsklassen eingeteilt wobei eine houmlhere Zahl houmlhere Verstaumlrkungswirkung anzeigt

(Tab 21) Entsprechend der Zahlenwerte unterscheiden sich die Verstaumlrkungsklassen etwa

jeweils um das Doppelte Gebraumluchlich sind heute Folien der Klassen 50 100 200 400 und

800 Daneben werden noch so genannte Plus-Minus- oder Verlaufsfolien verwendet die zB

von einem Ende der Kassette zum anderen eine zunehmende Verstaumlrkungswirkung aufweisen

Sie dienen zur Aufnahme von Koumlrperregionen mit groszligen Strahlendurchlaumlssigkeitsspruumlngen

zB LWS seitlich (mit Abbildung von lufthaltigem Thorax oben und weichteilhaltigem

Abdomen unten) (1216)

14

Empfindlichkeit S Dosisbedarf in microGy Bezeichnung

100 1000 Feinzeichnend

200 500 Universalfolie

normalverstaumlrkend

400 250 Hochverstaumlrkend

800 125 Houmlchstverstaumlrkend

Tabelle 21 Die Belichtung des Roumlntgenfilmes erfolgt uumlberwiegend durch die

Verstaumlrkerfolien so dass diese in verschiedenen Empfindlichkeitsklassen (S-Klassen)

unterteilt werden gemaumlszlig BAG im Jahre 2001 (4)

Die Wahl des geeigneten Film-Folien-Systems ist fuumlr die erforderliche diagnostische

Information und die Groumlszlige der Strahlenexposition von entscheidender Bedeutung (Tab22)

Ziel ist es zum Schutze des Patienten hochempfindliche dosissparende Film-Folien-Systeme

mit Erreichung der geforderten diagnostischen Bildqualitaumlt bzw moumlglichst kleiner

Strahlenexposition des Patienten bei ausreichender Bildqualitaumlt einzusetzen Das Bundesamt fuumlr

Gesundheit stuumltzt sich dabei auf die European Guidelines on Quality Criteria for Diagnostic

Radiographic Images und auf die Leitlinien der deutschen Aumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung

in der Roumlntgendiagnostik (45)

15

Organ Empfindlichkeitsklasse von

Erwachsenen Kinder

Thorax 400 400-800

Skelett

Huumlftgelenk Oberschenkel

Schulter Oberarm Rippen Sternum

Kniegelenk Unterschenkel

Ellenbogen Unterarm Sprunggelenk

Fuszligwurzel

Hand Handgelenk Handwurzel

Finger Vorfuszlig Zehen

400

400

200

200

400-800

400-800

400

400

Schaumldel 200-400 400-800

Wirbelsaumlule

Halswirbelsaumlule

Brustwirbelsaumlule

Lendenwirbelsaumlule

200-400

400

400-800

400

400-800

400-800

Becken Sacrum 400 400-800

Gallenblase Gallenwege 400 -

Magen Duodenum 400 400-800

Duumlnndarm 400 -

Kolon 400 400-800

Harntrakt 400 400-800

Abdomen 400 400-800

Tabelle 22 Zusammenstellung der empfohlenen Werte fuumlr die Empfindlichkeitsklassen

bei radiologischen Untersuchungen von Erwachsenen und von Kindern gemaumlszlig BAG im

Jahre 2001 (4)

23 Digitale Radiographie

Die digitale Aufnahmekette besteht aus drei unabhaumlngigen Teilschritten

Bilddetektion

Bildverarbeitung

Bilddarstellung

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR)

Waumlhrend bei Flachbettdetektoren die Bildgenerierung und der Ausleseprozess gleichzeitig

erfolgen sind diese beiden Schritte bei der Verwendung von Speicherfolien zeitlich getrennt

(Auslesen der Speicherfolie mittels Scanner in einem zweiten Schritt) Die folgende Abbildung

23 gibt eine Uumlbersicht uumlber momentan kommerziell verfuumlgbare digitale Radiographiesysteme

16

Im Folgenden werden nur die fuumlr diese Arbeit relevanten Detektoren naumlher beschrieben eine

Uumlbersicht uumlber die restlichen Detektoren gibt der Artikel von Koumlrner et al (16)

Abb23 Uumlberblick uumlber die verschiedenen digitalen Radiographiesysteme aus Koumlrner

et al (16)

Unstrukturierte Speicherfolien (PIP)

Hierbei wird anstelle einer Film-Folienkombination eine Leuchtstoff- oder Speicherfolie in

einer Filmkassette verwendet DLR-Systeme bestehen aus 2 Hauptkomponenten

Die Speicherleuchtstofffolie (Speicherfolie oder bdquoimage plateldquo (IP)) die aus speziellen

fluoreszierenden Kristallen aufgebaut ist und als Roumlntgendetektor dient auf dem die

absorbierte Roumlntgenenergie in den Kristallen temporaumlr gespeichert wird

Die Ausleseeinheit (Scanner) welche die in der Folie gespeicherte Energie bdquoausliestldquo

und in bildrelevante Informationen umwandelt

Bei den DLR-Systemen sind am haumlufigsten BaFBr1-xIxEu2+

- und RbBrTI+-

Speicherleuchtstofffolien in Gebrauch Bei einem Querschnitt durch eine konventionelle

Speicherleuchtstofffolie (IP) wuumlrde eine Leuchtstoffschicht bestehend aus 3-10microm groszligen in

einem Bindemittel ungeordnet verteilten Leuchtstoffkoumlrnchen sichtbar werden (Abb24) Dazu

17

kommen noch herstellerspezifische Schichten die zur Optimierung der optischen

mechanischen und elektrischen Eigenschaften gedacht sind DLR-Bildplatten die solch einen

koumlrnige Struktur besitzen werden auch als Pulver-IP (PIP) bezeichnet (17)

Abb24 Querschnitt durch eine konventionelle Speicherleuchtstofffolie (IP) Die aktive

Leuchtstoffschicht bestehend aus kleinen in einem Bindemittel ungeordnet verteilten

Leuchtstoffkoumlrnchen wird auf eine Traumlgerfolie aufgetragen aus Fasbender et al (17)

Die Roumlntgenabsorption haumlngt zum einen von der chemischen Zusammensetzung und von dem

Fuumlllgrad der Leuchtstoffkoumlrnchen ab und zum anderen vor allem von der Dicke der

Leuchtstoffschicht Aufgrund der koumlrnigen Struktur der PIPs bewegen sich die Lichtanteile

nicht geradlinig durch die aktive Schicht sondern sie werden abgelenkt dh gestreut Das

bedeutet dass das zur Stimulation benoumltigte eng fokussierte Laserlicht auf seinem Weg durch

die Folie aufgeweitet wird und sich die oumlrtliche Praumlzision minimiert Die Folge bei

zunehmender Dicke der Leuchtstofffolie ist dass die Streuung und somit die Unschaumlrfe

zunehmen und dass das Stimulationslicht immer schlechter in die hinteren Bereiche der

Speicherfolie vordringen kann Diese Nachteile bewirken ein Maximum an moumlglicher

Roumlntgenabsorption von 20-30 (17-20)

Strukturierte Speicherfolie (NIP)

In den letzten Jahren kam es schrittweise zu einer Optimierung der Technologie von

Speicherleuchtstofffolien Ziel war es die Speicher- und somit auch die Leistungsfaumlhigkeit der

Leuchtstoffe zu verbessern Ansatzpunkt war zum einen eine Veraumlnderung der chemischen

Zusammensetzung oder alternativ dazu eine Veraumlnderung der elektronenmikroskopischen

Struktur der zum Einsatz kommenden Phosphorkristalle

18

Die BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolien heben sich durch die Eigenschaften ihrer Kristalle hervor

welche eine sehr hohe Speicherkapazitaumlt und eine gute Roumlntgenabsorption besitzen Der

Nachteil ist jedoch dass sich diese Kristalle nicht in eine geordnete Struktur bringen lassen da

die Kristalle sehr leicht zum Zerfall neigen RbBrTI+-Folien besitzen im Gegensatz zu BaFBr1-

xIxEu2+

eine niedrigere Roumlntgenabsorption dafuumlr aber eine vereinfachte chemische und eine

stabilere Zusammensetzung die muumlhelos eine Umwandlung in eine geordnete Nadelstruktur

ermoumlglicht Aus diesem Grund wurden andere Detektormaterialien erprobt und schlieszliglich

entwickelt welche die Vorteile der beiden oben genannten Verbindungen vereinen

Nadelfoumlrmig angeordnete auf CsBrA basierende Speicherfolien (Needle Image Plate NIP)

besitzen mehrere Vorteile Aufgrund der Optimierung der chemisch- und physikalischen

Eigenschaften der Leuchtstoffe wird kein Bindemittel mehr in der aktiven Schicht benoumltigt

Dadurch wird der Fuumlllgrad der Kristalle in der Speicherplatte erhoumlht Somit kann die

Schichtdicke der Speicherfolien ohne Verlust der Bildqualitaumlt deutlich erhoumlht werden Dies hat

eine Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres

Auslesen aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (91417)

Die DQE einer auf CsBrA basierenden Speicherfolie ist ungefaumlhr 15-mal houmlher als die DQE

einer BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolie Das bedeutet dass strukturierte Platten nochmals einer

eine houmlhere Roumlntgenabsorption bei gleicher Schichtdicke aufweisen als unstrukturierte Platten

Zum anderen sorgt die nadelfoumlrmige Struktur dafuumlr dass

die Lichtausbreitung in lateraler Richtung minimiert wird

die emittierten Lichtanteile auf dem kuumlrzesten Weg zum Photodetektor geleitet werden

und

das zur Stimulation benoumltigte Laserlicht gebuumlndelt wird und bis tief in die hintersten

Bereiche der aktiven Schicht gelangt

Die benoumltigte Stimulationsenergie betraumlgt 5microJmmsup2 fuumlr CsBrA-Folien gegenuumlber 15microJmmsup2 fuumlr

BaFBr1-xIxEu2+

-Folien Diese niedrige Stimulationsenergie erlaubt eine genauere laumlngere und

tiefere Auslesung So koumlnnen die gebildeten Speicherzentren uumlber die gesamte Schichtdicke ob

mehr oberflaumlchlich oder mehr in der Tiefe liegend gleich praumlzise und intensiv ausgelesen

werden Durch die reduzierte Lichtstreuung wird die Unschaumlrfe vermindert (1719 20-22)

19

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen

In diesem Kapitel werden der bisher im taumlglichen klinischen Alltag zum Einsatz kommende

Flying-spot-Scanner und der neu entwickelte Zeilenscanner der statt sequenziell nun (Zeilen-)

parallel ausliest vorgestellt

Flying-spot-Scanner

Nach der Belichtung der Speicherfolie erfolgt der Ausleseprozess Dabei fungiert die

Speicherfolie nur als Roumlntgendetektor fuumlr den Auslesevorgang wird ein zusaumltzlicher Scanner

benoumltigt Bei den herkoumlmmlichen unstrukturierten Speicherfolien wird ein sog Flying-Spot-

Scanner verwendet (Abb26)

Abb26 Aufbau eines Flying-Spot-Scanner der zur Stimulierung benutzte Laserstrahl

von konstanter Intensitaumlt wird von einem lenkbarem Spiegel uumlber eine Bildzeile der IP

bewegt waumlhrend die IP in senkrechter Richtung transportiert wird Das emittierte Licht

wird gesammelt von einem Photodetektor in ein elektronisches Signal umgewandelt

aus Fasbender et al (17)

Dieser Flying-spot-Scanner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen die schrittweise

dazu beitragen das durch Roumlntgenbelichtung in der Folie gespeicherte Bild auszulesen und in

ein digitales Bild umzuwandeln

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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59 S Grampp C Czerny C Krestan C Henk L Heiner H Imhof

bdquoFlachbilddetektorsysteme in der Skelettradiologieldquo Springer Verlag der Radiologe 5

2003 362- 366

60 M Voumllk M Strotzer N Holzknecht C Manke M Lenhart J Gmeinwieser J Link M

Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

on amarphous silicon technology image quality and potential for dose reduction in

comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

62 R Schaetzing bdquoManagement of pediatric radiation dose using Agfa computed

radiographyldquo Pediatr Radiol (2004) 34(Suppl 3) S207ndashS214

63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

66 R Peer A Lanser et al bdquoStorage phosphor radiography of wrist fractures a subjective

comparison of image quality at varying exposure levelsrdquo Eur Radiol 2002 Jun12(6)1354-

9 Epub 2002 Feb 21

67 U Bick bdquoDigitale Vollfeldmammographieldquo Fortschr Roumlntgenstr (2000) 173957ndash964

67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 14: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

14

Empfindlichkeit S Dosisbedarf in microGy Bezeichnung

100 1000 Feinzeichnend

200 500 Universalfolie

normalverstaumlrkend

400 250 Hochverstaumlrkend

800 125 Houmlchstverstaumlrkend

Tabelle 21 Die Belichtung des Roumlntgenfilmes erfolgt uumlberwiegend durch die

Verstaumlrkerfolien so dass diese in verschiedenen Empfindlichkeitsklassen (S-Klassen)

unterteilt werden gemaumlszlig BAG im Jahre 2001 (4)

Die Wahl des geeigneten Film-Folien-Systems ist fuumlr die erforderliche diagnostische

Information und die Groumlszlige der Strahlenexposition von entscheidender Bedeutung (Tab22)

Ziel ist es zum Schutze des Patienten hochempfindliche dosissparende Film-Folien-Systeme

mit Erreichung der geforderten diagnostischen Bildqualitaumlt bzw moumlglichst kleiner

Strahlenexposition des Patienten bei ausreichender Bildqualitaumlt einzusetzen Das Bundesamt fuumlr

Gesundheit stuumltzt sich dabei auf die European Guidelines on Quality Criteria for Diagnostic

Radiographic Images und auf die Leitlinien der deutschen Aumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung

in der Roumlntgendiagnostik (45)

15

Organ Empfindlichkeitsklasse von

Erwachsenen Kinder

Thorax 400 400-800

Skelett

Huumlftgelenk Oberschenkel

Schulter Oberarm Rippen Sternum

Kniegelenk Unterschenkel

Ellenbogen Unterarm Sprunggelenk

Fuszligwurzel

Hand Handgelenk Handwurzel

Finger Vorfuszlig Zehen

400

400

200

200

400-800

400-800

400

400

Schaumldel 200-400 400-800

Wirbelsaumlule

Halswirbelsaumlule

Brustwirbelsaumlule

Lendenwirbelsaumlule

200-400

400

400-800

400

400-800

400-800

Becken Sacrum 400 400-800

Gallenblase Gallenwege 400 -

Magen Duodenum 400 400-800

Duumlnndarm 400 -

Kolon 400 400-800

Harntrakt 400 400-800

Abdomen 400 400-800

Tabelle 22 Zusammenstellung der empfohlenen Werte fuumlr die Empfindlichkeitsklassen

bei radiologischen Untersuchungen von Erwachsenen und von Kindern gemaumlszlig BAG im

Jahre 2001 (4)

23 Digitale Radiographie

Die digitale Aufnahmekette besteht aus drei unabhaumlngigen Teilschritten

Bilddetektion

Bildverarbeitung

Bilddarstellung

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR)

Waumlhrend bei Flachbettdetektoren die Bildgenerierung und der Ausleseprozess gleichzeitig

erfolgen sind diese beiden Schritte bei der Verwendung von Speicherfolien zeitlich getrennt

(Auslesen der Speicherfolie mittels Scanner in einem zweiten Schritt) Die folgende Abbildung

23 gibt eine Uumlbersicht uumlber momentan kommerziell verfuumlgbare digitale Radiographiesysteme

16

Im Folgenden werden nur die fuumlr diese Arbeit relevanten Detektoren naumlher beschrieben eine

Uumlbersicht uumlber die restlichen Detektoren gibt der Artikel von Koumlrner et al (16)

Abb23 Uumlberblick uumlber die verschiedenen digitalen Radiographiesysteme aus Koumlrner

et al (16)

Unstrukturierte Speicherfolien (PIP)

Hierbei wird anstelle einer Film-Folienkombination eine Leuchtstoff- oder Speicherfolie in

einer Filmkassette verwendet DLR-Systeme bestehen aus 2 Hauptkomponenten

Die Speicherleuchtstofffolie (Speicherfolie oder bdquoimage plateldquo (IP)) die aus speziellen

fluoreszierenden Kristallen aufgebaut ist und als Roumlntgendetektor dient auf dem die

absorbierte Roumlntgenenergie in den Kristallen temporaumlr gespeichert wird

Die Ausleseeinheit (Scanner) welche die in der Folie gespeicherte Energie bdquoausliestldquo

und in bildrelevante Informationen umwandelt

Bei den DLR-Systemen sind am haumlufigsten BaFBr1-xIxEu2+

- und RbBrTI+-

Speicherleuchtstofffolien in Gebrauch Bei einem Querschnitt durch eine konventionelle

Speicherleuchtstofffolie (IP) wuumlrde eine Leuchtstoffschicht bestehend aus 3-10microm groszligen in

einem Bindemittel ungeordnet verteilten Leuchtstoffkoumlrnchen sichtbar werden (Abb24) Dazu

17

kommen noch herstellerspezifische Schichten die zur Optimierung der optischen

mechanischen und elektrischen Eigenschaften gedacht sind DLR-Bildplatten die solch einen

koumlrnige Struktur besitzen werden auch als Pulver-IP (PIP) bezeichnet (17)

Abb24 Querschnitt durch eine konventionelle Speicherleuchtstofffolie (IP) Die aktive

Leuchtstoffschicht bestehend aus kleinen in einem Bindemittel ungeordnet verteilten

Leuchtstoffkoumlrnchen wird auf eine Traumlgerfolie aufgetragen aus Fasbender et al (17)

Die Roumlntgenabsorption haumlngt zum einen von der chemischen Zusammensetzung und von dem

Fuumlllgrad der Leuchtstoffkoumlrnchen ab und zum anderen vor allem von der Dicke der

Leuchtstoffschicht Aufgrund der koumlrnigen Struktur der PIPs bewegen sich die Lichtanteile

nicht geradlinig durch die aktive Schicht sondern sie werden abgelenkt dh gestreut Das

bedeutet dass das zur Stimulation benoumltigte eng fokussierte Laserlicht auf seinem Weg durch

die Folie aufgeweitet wird und sich die oumlrtliche Praumlzision minimiert Die Folge bei

zunehmender Dicke der Leuchtstofffolie ist dass die Streuung und somit die Unschaumlrfe

zunehmen und dass das Stimulationslicht immer schlechter in die hinteren Bereiche der

Speicherfolie vordringen kann Diese Nachteile bewirken ein Maximum an moumlglicher

Roumlntgenabsorption von 20-30 (17-20)

Strukturierte Speicherfolie (NIP)

In den letzten Jahren kam es schrittweise zu einer Optimierung der Technologie von

Speicherleuchtstofffolien Ziel war es die Speicher- und somit auch die Leistungsfaumlhigkeit der

Leuchtstoffe zu verbessern Ansatzpunkt war zum einen eine Veraumlnderung der chemischen

Zusammensetzung oder alternativ dazu eine Veraumlnderung der elektronenmikroskopischen

Struktur der zum Einsatz kommenden Phosphorkristalle

18

Die BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolien heben sich durch die Eigenschaften ihrer Kristalle hervor

welche eine sehr hohe Speicherkapazitaumlt und eine gute Roumlntgenabsorption besitzen Der

Nachteil ist jedoch dass sich diese Kristalle nicht in eine geordnete Struktur bringen lassen da

die Kristalle sehr leicht zum Zerfall neigen RbBrTI+-Folien besitzen im Gegensatz zu BaFBr1-

xIxEu2+

eine niedrigere Roumlntgenabsorption dafuumlr aber eine vereinfachte chemische und eine

stabilere Zusammensetzung die muumlhelos eine Umwandlung in eine geordnete Nadelstruktur

ermoumlglicht Aus diesem Grund wurden andere Detektormaterialien erprobt und schlieszliglich

entwickelt welche die Vorteile der beiden oben genannten Verbindungen vereinen

Nadelfoumlrmig angeordnete auf CsBrA basierende Speicherfolien (Needle Image Plate NIP)

besitzen mehrere Vorteile Aufgrund der Optimierung der chemisch- und physikalischen

Eigenschaften der Leuchtstoffe wird kein Bindemittel mehr in der aktiven Schicht benoumltigt

Dadurch wird der Fuumlllgrad der Kristalle in der Speicherplatte erhoumlht Somit kann die

Schichtdicke der Speicherfolien ohne Verlust der Bildqualitaumlt deutlich erhoumlht werden Dies hat

eine Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres

Auslesen aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (91417)

Die DQE einer auf CsBrA basierenden Speicherfolie ist ungefaumlhr 15-mal houmlher als die DQE

einer BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolie Das bedeutet dass strukturierte Platten nochmals einer

eine houmlhere Roumlntgenabsorption bei gleicher Schichtdicke aufweisen als unstrukturierte Platten

Zum anderen sorgt die nadelfoumlrmige Struktur dafuumlr dass

die Lichtausbreitung in lateraler Richtung minimiert wird

die emittierten Lichtanteile auf dem kuumlrzesten Weg zum Photodetektor geleitet werden

und

das zur Stimulation benoumltigte Laserlicht gebuumlndelt wird und bis tief in die hintersten

Bereiche der aktiven Schicht gelangt

Die benoumltigte Stimulationsenergie betraumlgt 5microJmmsup2 fuumlr CsBrA-Folien gegenuumlber 15microJmmsup2 fuumlr

BaFBr1-xIxEu2+

-Folien Diese niedrige Stimulationsenergie erlaubt eine genauere laumlngere und

tiefere Auslesung So koumlnnen die gebildeten Speicherzentren uumlber die gesamte Schichtdicke ob

mehr oberflaumlchlich oder mehr in der Tiefe liegend gleich praumlzise und intensiv ausgelesen

werden Durch die reduzierte Lichtstreuung wird die Unschaumlrfe vermindert (1719 20-22)

19

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen

In diesem Kapitel werden der bisher im taumlglichen klinischen Alltag zum Einsatz kommende

Flying-spot-Scanner und der neu entwickelte Zeilenscanner der statt sequenziell nun (Zeilen-)

parallel ausliest vorgestellt

Flying-spot-Scanner

Nach der Belichtung der Speicherfolie erfolgt der Ausleseprozess Dabei fungiert die

Speicherfolie nur als Roumlntgendetektor fuumlr den Auslesevorgang wird ein zusaumltzlicher Scanner

benoumltigt Bei den herkoumlmmlichen unstrukturierten Speicherfolien wird ein sog Flying-Spot-

Scanner verwendet (Abb26)

Abb26 Aufbau eines Flying-Spot-Scanner der zur Stimulierung benutzte Laserstrahl

von konstanter Intensitaumlt wird von einem lenkbarem Spiegel uumlber eine Bildzeile der IP

bewegt waumlhrend die IP in senkrechter Richtung transportiert wird Das emittierte Licht

wird gesammelt von einem Photodetektor in ein elektronisches Signal umgewandelt

aus Fasbender et al (17)

Dieser Flying-spot-Scanner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen die schrittweise

dazu beitragen das durch Roumlntgenbelichtung in der Folie gespeicherte Bild auszulesen und in

ein digitales Bild umzuwandeln

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

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Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 15: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

15

Organ Empfindlichkeitsklasse von

Erwachsenen Kinder

Thorax 400 400-800

Skelett

Huumlftgelenk Oberschenkel

Schulter Oberarm Rippen Sternum

Kniegelenk Unterschenkel

Ellenbogen Unterarm Sprunggelenk

Fuszligwurzel

Hand Handgelenk Handwurzel

Finger Vorfuszlig Zehen

400

400

200

200

400-800

400-800

400

400

Schaumldel 200-400 400-800

Wirbelsaumlule

Halswirbelsaumlule

Brustwirbelsaumlule

Lendenwirbelsaumlule

200-400

400

400-800

400

400-800

400-800

Becken Sacrum 400 400-800

Gallenblase Gallenwege 400 -

Magen Duodenum 400 400-800

Duumlnndarm 400 -

Kolon 400 400-800

Harntrakt 400 400-800

Abdomen 400 400-800

Tabelle 22 Zusammenstellung der empfohlenen Werte fuumlr die Empfindlichkeitsklassen

bei radiologischen Untersuchungen von Erwachsenen und von Kindern gemaumlszlig BAG im

Jahre 2001 (4)

23 Digitale Radiographie

Die digitale Aufnahmekette besteht aus drei unabhaumlngigen Teilschritten

Bilddetektion

Bildverarbeitung

Bilddarstellung

231 Digitale Radiographie mit Speicherfolien (DLR)

Waumlhrend bei Flachbettdetektoren die Bildgenerierung und der Ausleseprozess gleichzeitig

erfolgen sind diese beiden Schritte bei der Verwendung von Speicherfolien zeitlich getrennt

(Auslesen der Speicherfolie mittels Scanner in einem zweiten Schritt) Die folgende Abbildung

23 gibt eine Uumlbersicht uumlber momentan kommerziell verfuumlgbare digitale Radiographiesysteme

16

Im Folgenden werden nur die fuumlr diese Arbeit relevanten Detektoren naumlher beschrieben eine

Uumlbersicht uumlber die restlichen Detektoren gibt der Artikel von Koumlrner et al (16)

Abb23 Uumlberblick uumlber die verschiedenen digitalen Radiographiesysteme aus Koumlrner

et al (16)

Unstrukturierte Speicherfolien (PIP)

Hierbei wird anstelle einer Film-Folienkombination eine Leuchtstoff- oder Speicherfolie in

einer Filmkassette verwendet DLR-Systeme bestehen aus 2 Hauptkomponenten

Die Speicherleuchtstofffolie (Speicherfolie oder bdquoimage plateldquo (IP)) die aus speziellen

fluoreszierenden Kristallen aufgebaut ist und als Roumlntgendetektor dient auf dem die

absorbierte Roumlntgenenergie in den Kristallen temporaumlr gespeichert wird

Die Ausleseeinheit (Scanner) welche die in der Folie gespeicherte Energie bdquoausliestldquo

und in bildrelevante Informationen umwandelt

Bei den DLR-Systemen sind am haumlufigsten BaFBr1-xIxEu2+

- und RbBrTI+-

Speicherleuchtstofffolien in Gebrauch Bei einem Querschnitt durch eine konventionelle

Speicherleuchtstofffolie (IP) wuumlrde eine Leuchtstoffschicht bestehend aus 3-10microm groszligen in

einem Bindemittel ungeordnet verteilten Leuchtstoffkoumlrnchen sichtbar werden (Abb24) Dazu

17

kommen noch herstellerspezifische Schichten die zur Optimierung der optischen

mechanischen und elektrischen Eigenschaften gedacht sind DLR-Bildplatten die solch einen

koumlrnige Struktur besitzen werden auch als Pulver-IP (PIP) bezeichnet (17)

Abb24 Querschnitt durch eine konventionelle Speicherleuchtstofffolie (IP) Die aktive

Leuchtstoffschicht bestehend aus kleinen in einem Bindemittel ungeordnet verteilten

Leuchtstoffkoumlrnchen wird auf eine Traumlgerfolie aufgetragen aus Fasbender et al (17)

Die Roumlntgenabsorption haumlngt zum einen von der chemischen Zusammensetzung und von dem

Fuumlllgrad der Leuchtstoffkoumlrnchen ab und zum anderen vor allem von der Dicke der

Leuchtstoffschicht Aufgrund der koumlrnigen Struktur der PIPs bewegen sich die Lichtanteile

nicht geradlinig durch die aktive Schicht sondern sie werden abgelenkt dh gestreut Das

bedeutet dass das zur Stimulation benoumltigte eng fokussierte Laserlicht auf seinem Weg durch

die Folie aufgeweitet wird und sich die oumlrtliche Praumlzision minimiert Die Folge bei

zunehmender Dicke der Leuchtstofffolie ist dass die Streuung und somit die Unschaumlrfe

zunehmen und dass das Stimulationslicht immer schlechter in die hinteren Bereiche der

Speicherfolie vordringen kann Diese Nachteile bewirken ein Maximum an moumlglicher

Roumlntgenabsorption von 20-30 (17-20)

Strukturierte Speicherfolie (NIP)

In den letzten Jahren kam es schrittweise zu einer Optimierung der Technologie von

Speicherleuchtstofffolien Ziel war es die Speicher- und somit auch die Leistungsfaumlhigkeit der

Leuchtstoffe zu verbessern Ansatzpunkt war zum einen eine Veraumlnderung der chemischen

Zusammensetzung oder alternativ dazu eine Veraumlnderung der elektronenmikroskopischen

Struktur der zum Einsatz kommenden Phosphorkristalle

18

Die BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolien heben sich durch die Eigenschaften ihrer Kristalle hervor

welche eine sehr hohe Speicherkapazitaumlt und eine gute Roumlntgenabsorption besitzen Der

Nachteil ist jedoch dass sich diese Kristalle nicht in eine geordnete Struktur bringen lassen da

die Kristalle sehr leicht zum Zerfall neigen RbBrTI+-Folien besitzen im Gegensatz zu BaFBr1-

xIxEu2+

eine niedrigere Roumlntgenabsorption dafuumlr aber eine vereinfachte chemische und eine

stabilere Zusammensetzung die muumlhelos eine Umwandlung in eine geordnete Nadelstruktur

ermoumlglicht Aus diesem Grund wurden andere Detektormaterialien erprobt und schlieszliglich

entwickelt welche die Vorteile der beiden oben genannten Verbindungen vereinen

Nadelfoumlrmig angeordnete auf CsBrA basierende Speicherfolien (Needle Image Plate NIP)

besitzen mehrere Vorteile Aufgrund der Optimierung der chemisch- und physikalischen

Eigenschaften der Leuchtstoffe wird kein Bindemittel mehr in der aktiven Schicht benoumltigt

Dadurch wird der Fuumlllgrad der Kristalle in der Speicherplatte erhoumlht Somit kann die

Schichtdicke der Speicherfolien ohne Verlust der Bildqualitaumlt deutlich erhoumlht werden Dies hat

eine Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres

Auslesen aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (91417)

Die DQE einer auf CsBrA basierenden Speicherfolie ist ungefaumlhr 15-mal houmlher als die DQE

einer BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolie Das bedeutet dass strukturierte Platten nochmals einer

eine houmlhere Roumlntgenabsorption bei gleicher Schichtdicke aufweisen als unstrukturierte Platten

Zum anderen sorgt die nadelfoumlrmige Struktur dafuumlr dass

die Lichtausbreitung in lateraler Richtung minimiert wird

die emittierten Lichtanteile auf dem kuumlrzesten Weg zum Photodetektor geleitet werden

und

das zur Stimulation benoumltigte Laserlicht gebuumlndelt wird und bis tief in die hintersten

Bereiche der aktiven Schicht gelangt

Die benoumltigte Stimulationsenergie betraumlgt 5microJmmsup2 fuumlr CsBrA-Folien gegenuumlber 15microJmmsup2 fuumlr

BaFBr1-xIxEu2+

-Folien Diese niedrige Stimulationsenergie erlaubt eine genauere laumlngere und

tiefere Auslesung So koumlnnen die gebildeten Speicherzentren uumlber die gesamte Schichtdicke ob

mehr oberflaumlchlich oder mehr in der Tiefe liegend gleich praumlzise und intensiv ausgelesen

werden Durch die reduzierte Lichtstreuung wird die Unschaumlrfe vermindert (1719 20-22)

19

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen

In diesem Kapitel werden der bisher im taumlglichen klinischen Alltag zum Einsatz kommende

Flying-spot-Scanner und der neu entwickelte Zeilenscanner der statt sequenziell nun (Zeilen-)

parallel ausliest vorgestellt

Flying-spot-Scanner

Nach der Belichtung der Speicherfolie erfolgt der Ausleseprozess Dabei fungiert die

Speicherfolie nur als Roumlntgendetektor fuumlr den Auslesevorgang wird ein zusaumltzlicher Scanner

benoumltigt Bei den herkoumlmmlichen unstrukturierten Speicherfolien wird ein sog Flying-Spot-

Scanner verwendet (Abb26)

Abb26 Aufbau eines Flying-Spot-Scanner der zur Stimulierung benutzte Laserstrahl

von konstanter Intensitaumlt wird von einem lenkbarem Spiegel uumlber eine Bildzeile der IP

bewegt waumlhrend die IP in senkrechter Richtung transportiert wird Das emittierte Licht

wird gesammelt von einem Photodetektor in ein elektronisches Signal umgewandelt

aus Fasbender et al (17)

Dieser Flying-spot-Scanner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen die schrittweise

dazu beitragen das durch Roumlntgenbelichtung in der Folie gespeicherte Bild auszulesen und in

ein digitales Bild umzuwandeln

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

1 Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit bdquoUmweltradioaktivitaumlt

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61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

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Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

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68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 16: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

16

Im Folgenden werden nur die fuumlr diese Arbeit relevanten Detektoren naumlher beschrieben eine

Uumlbersicht uumlber die restlichen Detektoren gibt der Artikel von Koumlrner et al (16)

Abb23 Uumlberblick uumlber die verschiedenen digitalen Radiographiesysteme aus Koumlrner

et al (16)

Unstrukturierte Speicherfolien (PIP)

Hierbei wird anstelle einer Film-Folienkombination eine Leuchtstoff- oder Speicherfolie in

einer Filmkassette verwendet DLR-Systeme bestehen aus 2 Hauptkomponenten

Die Speicherleuchtstofffolie (Speicherfolie oder bdquoimage plateldquo (IP)) die aus speziellen

fluoreszierenden Kristallen aufgebaut ist und als Roumlntgendetektor dient auf dem die

absorbierte Roumlntgenenergie in den Kristallen temporaumlr gespeichert wird

Die Ausleseeinheit (Scanner) welche die in der Folie gespeicherte Energie bdquoausliestldquo

und in bildrelevante Informationen umwandelt

Bei den DLR-Systemen sind am haumlufigsten BaFBr1-xIxEu2+

- und RbBrTI+-

Speicherleuchtstofffolien in Gebrauch Bei einem Querschnitt durch eine konventionelle

Speicherleuchtstofffolie (IP) wuumlrde eine Leuchtstoffschicht bestehend aus 3-10microm groszligen in

einem Bindemittel ungeordnet verteilten Leuchtstoffkoumlrnchen sichtbar werden (Abb24) Dazu

17

kommen noch herstellerspezifische Schichten die zur Optimierung der optischen

mechanischen und elektrischen Eigenschaften gedacht sind DLR-Bildplatten die solch einen

koumlrnige Struktur besitzen werden auch als Pulver-IP (PIP) bezeichnet (17)

Abb24 Querschnitt durch eine konventionelle Speicherleuchtstofffolie (IP) Die aktive

Leuchtstoffschicht bestehend aus kleinen in einem Bindemittel ungeordnet verteilten

Leuchtstoffkoumlrnchen wird auf eine Traumlgerfolie aufgetragen aus Fasbender et al (17)

Die Roumlntgenabsorption haumlngt zum einen von der chemischen Zusammensetzung und von dem

Fuumlllgrad der Leuchtstoffkoumlrnchen ab und zum anderen vor allem von der Dicke der

Leuchtstoffschicht Aufgrund der koumlrnigen Struktur der PIPs bewegen sich die Lichtanteile

nicht geradlinig durch die aktive Schicht sondern sie werden abgelenkt dh gestreut Das

bedeutet dass das zur Stimulation benoumltigte eng fokussierte Laserlicht auf seinem Weg durch

die Folie aufgeweitet wird und sich die oumlrtliche Praumlzision minimiert Die Folge bei

zunehmender Dicke der Leuchtstofffolie ist dass die Streuung und somit die Unschaumlrfe

zunehmen und dass das Stimulationslicht immer schlechter in die hinteren Bereiche der

Speicherfolie vordringen kann Diese Nachteile bewirken ein Maximum an moumlglicher

Roumlntgenabsorption von 20-30 (17-20)

Strukturierte Speicherfolie (NIP)

In den letzten Jahren kam es schrittweise zu einer Optimierung der Technologie von

Speicherleuchtstofffolien Ziel war es die Speicher- und somit auch die Leistungsfaumlhigkeit der

Leuchtstoffe zu verbessern Ansatzpunkt war zum einen eine Veraumlnderung der chemischen

Zusammensetzung oder alternativ dazu eine Veraumlnderung der elektronenmikroskopischen

Struktur der zum Einsatz kommenden Phosphorkristalle

18

Die BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolien heben sich durch die Eigenschaften ihrer Kristalle hervor

welche eine sehr hohe Speicherkapazitaumlt und eine gute Roumlntgenabsorption besitzen Der

Nachteil ist jedoch dass sich diese Kristalle nicht in eine geordnete Struktur bringen lassen da

die Kristalle sehr leicht zum Zerfall neigen RbBrTI+-Folien besitzen im Gegensatz zu BaFBr1-

xIxEu2+

eine niedrigere Roumlntgenabsorption dafuumlr aber eine vereinfachte chemische und eine

stabilere Zusammensetzung die muumlhelos eine Umwandlung in eine geordnete Nadelstruktur

ermoumlglicht Aus diesem Grund wurden andere Detektormaterialien erprobt und schlieszliglich

entwickelt welche die Vorteile der beiden oben genannten Verbindungen vereinen

Nadelfoumlrmig angeordnete auf CsBrA basierende Speicherfolien (Needle Image Plate NIP)

besitzen mehrere Vorteile Aufgrund der Optimierung der chemisch- und physikalischen

Eigenschaften der Leuchtstoffe wird kein Bindemittel mehr in der aktiven Schicht benoumltigt

Dadurch wird der Fuumlllgrad der Kristalle in der Speicherplatte erhoumlht Somit kann die

Schichtdicke der Speicherfolien ohne Verlust der Bildqualitaumlt deutlich erhoumlht werden Dies hat

eine Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres

Auslesen aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (91417)

Die DQE einer auf CsBrA basierenden Speicherfolie ist ungefaumlhr 15-mal houmlher als die DQE

einer BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolie Das bedeutet dass strukturierte Platten nochmals einer

eine houmlhere Roumlntgenabsorption bei gleicher Schichtdicke aufweisen als unstrukturierte Platten

Zum anderen sorgt die nadelfoumlrmige Struktur dafuumlr dass

die Lichtausbreitung in lateraler Richtung minimiert wird

die emittierten Lichtanteile auf dem kuumlrzesten Weg zum Photodetektor geleitet werden

und

das zur Stimulation benoumltigte Laserlicht gebuumlndelt wird und bis tief in die hintersten

Bereiche der aktiven Schicht gelangt

Die benoumltigte Stimulationsenergie betraumlgt 5microJmmsup2 fuumlr CsBrA-Folien gegenuumlber 15microJmmsup2 fuumlr

BaFBr1-xIxEu2+

-Folien Diese niedrige Stimulationsenergie erlaubt eine genauere laumlngere und

tiefere Auslesung So koumlnnen die gebildeten Speicherzentren uumlber die gesamte Schichtdicke ob

mehr oberflaumlchlich oder mehr in der Tiefe liegend gleich praumlzise und intensiv ausgelesen

werden Durch die reduzierte Lichtstreuung wird die Unschaumlrfe vermindert (1719 20-22)

19

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen

In diesem Kapitel werden der bisher im taumlglichen klinischen Alltag zum Einsatz kommende

Flying-spot-Scanner und der neu entwickelte Zeilenscanner der statt sequenziell nun (Zeilen-)

parallel ausliest vorgestellt

Flying-spot-Scanner

Nach der Belichtung der Speicherfolie erfolgt der Ausleseprozess Dabei fungiert die

Speicherfolie nur als Roumlntgendetektor fuumlr den Auslesevorgang wird ein zusaumltzlicher Scanner

benoumltigt Bei den herkoumlmmlichen unstrukturierten Speicherfolien wird ein sog Flying-Spot-

Scanner verwendet (Abb26)

Abb26 Aufbau eines Flying-Spot-Scanner der zur Stimulierung benutzte Laserstrahl

von konstanter Intensitaumlt wird von einem lenkbarem Spiegel uumlber eine Bildzeile der IP

bewegt waumlhrend die IP in senkrechter Richtung transportiert wird Das emittierte Licht

wird gesammelt von einem Photodetektor in ein elektronisches Signal umgewandelt

aus Fasbender et al (17)

Dieser Flying-spot-Scanner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen die schrittweise

dazu beitragen das durch Roumlntgenbelichtung in der Folie gespeicherte Bild auszulesen und in

ein digitales Bild umzuwandeln

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 17: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

17

kommen noch herstellerspezifische Schichten die zur Optimierung der optischen

mechanischen und elektrischen Eigenschaften gedacht sind DLR-Bildplatten die solch einen

koumlrnige Struktur besitzen werden auch als Pulver-IP (PIP) bezeichnet (17)

Abb24 Querschnitt durch eine konventionelle Speicherleuchtstofffolie (IP) Die aktive

Leuchtstoffschicht bestehend aus kleinen in einem Bindemittel ungeordnet verteilten

Leuchtstoffkoumlrnchen wird auf eine Traumlgerfolie aufgetragen aus Fasbender et al (17)

Die Roumlntgenabsorption haumlngt zum einen von der chemischen Zusammensetzung und von dem

Fuumlllgrad der Leuchtstoffkoumlrnchen ab und zum anderen vor allem von der Dicke der

Leuchtstoffschicht Aufgrund der koumlrnigen Struktur der PIPs bewegen sich die Lichtanteile

nicht geradlinig durch die aktive Schicht sondern sie werden abgelenkt dh gestreut Das

bedeutet dass das zur Stimulation benoumltigte eng fokussierte Laserlicht auf seinem Weg durch

die Folie aufgeweitet wird und sich die oumlrtliche Praumlzision minimiert Die Folge bei

zunehmender Dicke der Leuchtstofffolie ist dass die Streuung und somit die Unschaumlrfe

zunehmen und dass das Stimulationslicht immer schlechter in die hinteren Bereiche der

Speicherfolie vordringen kann Diese Nachteile bewirken ein Maximum an moumlglicher

Roumlntgenabsorption von 20-30 (17-20)

Strukturierte Speicherfolie (NIP)

In den letzten Jahren kam es schrittweise zu einer Optimierung der Technologie von

Speicherleuchtstofffolien Ziel war es die Speicher- und somit auch die Leistungsfaumlhigkeit der

Leuchtstoffe zu verbessern Ansatzpunkt war zum einen eine Veraumlnderung der chemischen

Zusammensetzung oder alternativ dazu eine Veraumlnderung der elektronenmikroskopischen

Struktur der zum Einsatz kommenden Phosphorkristalle

18

Die BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolien heben sich durch die Eigenschaften ihrer Kristalle hervor

welche eine sehr hohe Speicherkapazitaumlt und eine gute Roumlntgenabsorption besitzen Der

Nachteil ist jedoch dass sich diese Kristalle nicht in eine geordnete Struktur bringen lassen da

die Kristalle sehr leicht zum Zerfall neigen RbBrTI+-Folien besitzen im Gegensatz zu BaFBr1-

xIxEu2+

eine niedrigere Roumlntgenabsorption dafuumlr aber eine vereinfachte chemische und eine

stabilere Zusammensetzung die muumlhelos eine Umwandlung in eine geordnete Nadelstruktur

ermoumlglicht Aus diesem Grund wurden andere Detektormaterialien erprobt und schlieszliglich

entwickelt welche die Vorteile der beiden oben genannten Verbindungen vereinen

Nadelfoumlrmig angeordnete auf CsBrA basierende Speicherfolien (Needle Image Plate NIP)

besitzen mehrere Vorteile Aufgrund der Optimierung der chemisch- und physikalischen

Eigenschaften der Leuchtstoffe wird kein Bindemittel mehr in der aktiven Schicht benoumltigt

Dadurch wird der Fuumlllgrad der Kristalle in der Speicherplatte erhoumlht Somit kann die

Schichtdicke der Speicherfolien ohne Verlust der Bildqualitaumlt deutlich erhoumlht werden Dies hat

eine Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres

Auslesen aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (91417)

Die DQE einer auf CsBrA basierenden Speicherfolie ist ungefaumlhr 15-mal houmlher als die DQE

einer BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolie Das bedeutet dass strukturierte Platten nochmals einer

eine houmlhere Roumlntgenabsorption bei gleicher Schichtdicke aufweisen als unstrukturierte Platten

Zum anderen sorgt die nadelfoumlrmige Struktur dafuumlr dass

die Lichtausbreitung in lateraler Richtung minimiert wird

die emittierten Lichtanteile auf dem kuumlrzesten Weg zum Photodetektor geleitet werden

und

das zur Stimulation benoumltigte Laserlicht gebuumlndelt wird und bis tief in die hintersten

Bereiche der aktiven Schicht gelangt

Die benoumltigte Stimulationsenergie betraumlgt 5microJmmsup2 fuumlr CsBrA-Folien gegenuumlber 15microJmmsup2 fuumlr

BaFBr1-xIxEu2+

-Folien Diese niedrige Stimulationsenergie erlaubt eine genauere laumlngere und

tiefere Auslesung So koumlnnen die gebildeten Speicherzentren uumlber die gesamte Schichtdicke ob

mehr oberflaumlchlich oder mehr in der Tiefe liegend gleich praumlzise und intensiv ausgelesen

werden Durch die reduzierte Lichtstreuung wird die Unschaumlrfe vermindert (1719 20-22)

19

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen

In diesem Kapitel werden der bisher im taumlglichen klinischen Alltag zum Einsatz kommende

Flying-spot-Scanner und der neu entwickelte Zeilenscanner der statt sequenziell nun (Zeilen-)

parallel ausliest vorgestellt

Flying-spot-Scanner

Nach der Belichtung der Speicherfolie erfolgt der Ausleseprozess Dabei fungiert die

Speicherfolie nur als Roumlntgendetektor fuumlr den Auslesevorgang wird ein zusaumltzlicher Scanner

benoumltigt Bei den herkoumlmmlichen unstrukturierten Speicherfolien wird ein sog Flying-Spot-

Scanner verwendet (Abb26)

Abb26 Aufbau eines Flying-Spot-Scanner der zur Stimulierung benutzte Laserstrahl

von konstanter Intensitaumlt wird von einem lenkbarem Spiegel uumlber eine Bildzeile der IP

bewegt waumlhrend die IP in senkrechter Richtung transportiert wird Das emittierte Licht

wird gesammelt von einem Photodetektor in ein elektronisches Signal umgewandelt

aus Fasbender et al (17)

Dieser Flying-spot-Scanner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen die schrittweise

dazu beitragen das durch Roumlntgenbelichtung in der Folie gespeicherte Bild auszulesen und in

ein digitales Bild umzuwandeln

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

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70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 18: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

18

Die BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolien heben sich durch die Eigenschaften ihrer Kristalle hervor

welche eine sehr hohe Speicherkapazitaumlt und eine gute Roumlntgenabsorption besitzen Der

Nachteil ist jedoch dass sich diese Kristalle nicht in eine geordnete Struktur bringen lassen da

die Kristalle sehr leicht zum Zerfall neigen RbBrTI+-Folien besitzen im Gegensatz zu BaFBr1-

xIxEu2+

eine niedrigere Roumlntgenabsorption dafuumlr aber eine vereinfachte chemische und eine

stabilere Zusammensetzung die muumlhelos eine Umwandlung in eine geordnete Nadelstruktur

ermoumlglicht Aus diesem Grund wurden andere Detektormaterialien erprobt und schlieszliglich

entwickelt welche die Vorteile der beiden oben genannten Verbindungen vereinen

Nadelfoumlrmig angeordnete auf CsBrA basierende Speicherfolien (Needle Image Plate NIP)

besitzen mehrere Vorteile Aufgrund der Optimierung der chemisch- und physikalischen

Eigenschaften der Leuchtstoffe wird kein Bindemittel mehr in der aktiven Schicht benoumltigt

Dadurch wird der Fuumlllgrad der Kristalle in der Speicherplatte erhoumlht Somit kann die

Schichtdicke der Speicherfolien ohne Verlust der Bildqualitaumlt deutlich erhoumlht werden Dies hat

eine Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres

Auslesen aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (91417)

Die DQE einer auf CsBrA basierenden Speicherfolie ist ungefaumlhr 15-mal houmlher als die DQE

einer BaFBr1-xIxEu2+

-Speicherfolie Das bedeutet dass strukturierte Platten nochmals einer

eine houmlhere Roumlntgenabsorption bei gleicher Schichtdicke aufweisen als unstrukturierte Platten

Zum anderen sorgt die nadelfoumlrmige Struktur dafuumlr dass

die Lichtausbreitung in lateraler Richtung minimiert wird

die emittierten Lichtanteile auf dem kuumlrzesten Weg zum Photodetektor geleitet werden

und

das zur Stimulation benoumltigte Laserlicht gebuumlndelt wird und bis tief in die hintersten

Bereiche der aktiven Schicht gelangt

Die benoumltigte Stimulationsenergie betraumlgt 5microJmmsup2 fuumlr CsBrA-Folien gegenuumlber 15microJmmsup2 fuumlr

BaFBr1-xIxEu2+

-Folien Diese niedrige Stimulationsenergie erlaubt eine genauere laumlngere und

tiefere Auslesung So koumlnnen die gebildeten Speicherzentren uumlber die gesamte Schichtdicke ob

mehr oberflaumlchlich oder mehr in der Tiefe liegend gleich praumlzise und intensiv ausgelesen

werden Durch die reduzierte Lichtstreuung wird die Unschaumlrfe vermindert (1719 20-22)

19

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen

In diesem Kapitel werden der bisher im taumlglichen klinischen Alltag zum Einsatz kommende

Flying-spot-Scanner und der neu entwickelte Zeilenscanner der statt sequenziell nun (Zeilen-)

parallel ausliest vorgestellt

Flying-spot-Scanner

Nach der Belichtung der Speicherfolie erfolgt der Ausleseprozess Dabei fungiert die

Speicherfolie nur als Roumlntgendetektor fuumlr den Auslesevorgang wird ein zusaumltzlicher Scanner

benoumltigt Bei den herkoumlmmlichen unstrukturierten Speicherfolien wird ein sog Flying-Spot-

Scanner verwendet (Abb26)

Abb26 Aufbau eines Flying-Spot-Scanner der zur Stimulierung benutzte Laserstrahl

von konstanter Intensitaumlt wird von einem lenkbarem Spiegel uumlber eine Bildzeile der IP

bewegt waumlhrend die IP in senkrechter Richtung transportiert wird Das emittierte Licht

wird gesammelt von einem Photodetektor in ein elektronisches Signal umgewandelt

aus Fasbender et al (17)

Dieser Flying-spot-Scanner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen die schrittweise

dazu beitragen das durch Roumlntgenbelichtung in der Folie gespeicherte Bild auszulesen und in

ein digitales Bild umzuwandeln

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 19: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

19

232 Ausleseverfahren bei DLR-Systemen

In diesem Kapitel werden der bisher im taumlglichen klinischen Alltag zum Einsatz kommende

Flying-spot-Scanner und der neu entwickelte Zeilenscanner der statt sequenziell nun (Zeilen-)

parallel ausliest vorgestellt

Flying-spot-Scanner

Nach der Belichtung der Speicherfolie erfolgt der Ausleseprozess Dabei fungiert die

Speicherfolie nur als Roumlntgendetektor fuumlr den Auslesevorgang wird ein zusaumltzlicher Scanner

benoumltigt Bei den herkoumlmmlichen unstrukturierten Speicherfolien wird ein sog Flying-Spot-

Scanner verwendet (Abb26)

Abb26 Aufbau eines Flying-Spot-Scanner der zur Stimulierung benutzte Laserstrahl

von konstanter Intensitaumlt wird von einem lenkbarem Spiegel uumlber eine Bildzeile der IP

bewegt waumlhrend die IP in senkrechter Richtung transportiert wird Das emittierte Licht

wird gesammelt von einem Photodetektor in ein elektronisches Signal umgewandelt

aus Fasbender et al (17)

Dieser Flying-spot-Scanner setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen die schrittweise

dazu beitragen das durch Roumlntgenbelichtung in der Folie gespeicherte Bild auszulesen und in

ein digitales Bild umzuwandeln

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 20: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

20

Den Anfang des Ausleseprozesses nimmt ein fokussierter Laserstrahl mit einem dahinter

geschalteten Leistungsregler ein dessen Aufgabe es ist die Intensitaumlt des Laserstrahles

konstant zu halten Vom Leistungsregler aus wird der zu Stimulierung benutzte Laserstrahl

zunaumlchst auf einen oder mehrere bewegliche Spiegel gerichtet Durch diesen Spiegel wird der

Laserstrahl so gebrochen dass er in fast senkrechter Richtung auf die Folie auftrifft und uumlber

die Folie hin und her gefuumlhrt wird Dabei wird die Leuchtstoffschicht der Folie Punkt fuumlr Punkt

stimuliert und dazu angeregt einen Teil ihrer bereits durch Roumlntgenbelichtung gespeicherten

Energie in Form von blauem Licht zu emittieren Man spricht hierbei von der photostimulierten

Lumineszenz

Das emittierte Licht wird nun mit einer Lichtsammeloptik gesammelt und durch ein Laserlicht

blockierendes optisches Filter weiter an einen Photodetektor geleitet Auf diese Art und Weise

soll eine Interferenz des Lasers mit dem emittierten Licht umgangen werden Das nun dem

Photodetektor zugefuumlhrte Licht wird ortsgetreu erfasst Mit Hilfe eines Photomultipliers wird

der Elektronenfluss verstaumlrkt und gemessen Je nach Intensitaumlt des emittierten Lichtes entstehen

unterschiedlich starke Signale die sich zusammen mit der Koordination des Laserlichtpunktes

auf der Folie zu einem analogen latenten Bild zusammensetzen Schlieszliglich entsteht das

endguumlltige Bild nach Digitalisierung der Signale mit Hilfe eines Analog- Digital- Wandler Das

entstandene Bild selber muss danach noch im System nachverarbeitet werden und kann dann

entweder ausgedruckt oder am Monitor betrachtet werden Zusaumltzlich kann das Bild

elektronisch dauerhaft gespeichert werden Nach erfolgtem Ausleseprozess wird die Folie

regeneriert die noch in der strahlungsempfindlichen Schicht gespeicherte nicht ausgelesene

Energie wird mit Hilfe von weiszligem Licht freigesetzt und so vollstaumlndig geloumlscht Dadurch ist

die Speicherfolie wieder fuumlr die naumlchste Belichtung bereit Die Dauer des Scanvorganges mit

einem Flying-Spot-Scanner betraumlgt ca 45 Sekunden (1720)

Die Intensitaumlt des emittierten Lichts dh wie viel der gespeicherten Roumlntgeninformation in den

Folien ausgelesen werden kann haumlngt dabei von verschiedenen Faktoren ab erstens von der

chemischen und physikalischen Zusammensetzung der Speicherfolie und zweitens von der

zugefuumlhrten Stimulationsenergie Diese verhaumllt sich proportional zur Laserintensitaumlt und zur

jeweiligen oumlrtlichen Verweildauer des Lasers was bedeutet dass eine laumlngere Verweildauer des

Lasers auf einem Punkt in einem houmlheren Signal resultiert

Die Weiterentwicklung der DLR-Technologie bestand in erster Linie in der Minimierung der

Baugroumlszlige Da nun aber der Flying-Spot-Scanner aus zahlreichen Einzelkomponenten aufgebaut

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

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Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 21: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

21

ist besteht fuumlr die Herstellung eines Scanners immer eine gewisse Mindestgroumlszlige die nicht

unterschritten werden kann

Neben der Groumlszlige gab jedoch vor allem die so genannte Nachleuchtzeit der Speicherfolie Anlass

fuumlr die Entwicklung eines neuen Scansystems Die Speicherkristalle emittieren nach der

erfolgten Laserstimulation noch fuumlr eine kurze vom jeweiligen Material abhaumlngige Zeit weiter

Licht Dies hat zur Folge dass sich somit zu dem fuumlr die Bildinformation noumltigen emittierten

Licht noch das Licht aus der Nachleuchtzeit addiert Dieses Licht enthaumllt jedoch keine

zusaumltzlichen Bildinformationen stellt einen Stoumlrfaktor dar und fuumlhrt folglich zu einem

Schaumlrfeverlust Um diesen zu eliminieren ist entweder eine laumlngere Verweildauer des

Laserstrahls auf einem Punkt noumltig oder eine Erniedrigung der Lasergeschwindigkeit Denn

eine kuumlrzere Verweildauer bedeutet dass auch weniger Signal gesammelt werden kann Dies

kann durch eine houmlhere Laserintensitaumlt ausgeglichen werden hat jedoch einen Verlust der

Bildschaumlrfe zur Folge (16172324)

Zeilenscanner

Der Zeilenscanner (Abb27) ist aumlhnlich dem Flying-Spot-Scanner aufgebaut nur mit der

Ausnahme dass er keinen Spiegel mehr benoumltigt Dadurch konnte die Baugroumlszlige entscheidend

minimiert werden

Abb27 Zeilenscanner Alle Komponenten (bis auf den nicht mehr notwendigen

Spiegel) sind jetzt in einem kompakten Scankopf integriert aus Fasbender et al (17)

Die jeweiligen Einzelkomponenten sind in einem so genannten Scankopf (scanhead) integriert

worden Der jedoch wichtigste Unterschied zwischen dem Flying-Spot- und dem Zeilenscanner

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

1 Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit bdquoUmweltradioaktivitaumlt

und Strahlenbelastung Unterrichtung durch die Bundesregierung im Jahr 2009ldquo

2 Richlinie 9629Euratom des Rates von 13051996

3 Bundeaumlrztekammer bdquoLeitlinien der Bundesaumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung in der

Roumlntgendiagnostik vom 23112007

4 Budesamt fuumlr Gesundheit Abteilung Strahlenschutz Sektion Aufsicht und Bewilligungen

bdquoEmpfindlichkeitsklassen fuumlr Film-Folien-Systeme und digitale Systemeldquo Weisung R-09-01

vom 211100 1-3

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2003 3 Auflage S 1-9

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Grundlagen Modelle Methoden und Anwendungenldquo Springer Verlag Berlin 1997

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Stuttgart 2004 1 Auflage 2- 79

12 Th Laubenberger J Laubenberger (1999) bdquoTechnik der medizinischen Radiologieldquo

Deutscher Aumlrzte-Verlag 7 Auflage 31-60)

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Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 22: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

22

ist die Art und Weise des Abtastverfahrens Der Laserstrahl stimuliert die Leuchtstoffschicht

der Folie nicht mehr punktweise sondern eine ganze Zeile von Bildpunkten wird simultan

stimuliert Das hat den Vorteil dass der Laser nun laumlnger auf ein und demselben Punkt verweilt

und so mehr Information aus der Folie ausgelesen werden kann Des Weiteren wird der IP-

Nachleuchteffekt beim Zeilenscanner deutlich vermindert weil die Verweildauer des Lasers an

jedem einzelnen Punkt proportional jetzt um mehrere Groumlszligenordnungen laumlnger ist als die

Nachleuchtzeit des Leuchtstoffes

Genauso wie beim Flying-Spot-Scanner benoumltigt auch der Zeilenscanner eine Lichtquelle

(Abb28) Diese besteht aus vielen kleinen Laserdioden mit einer Optik die eine gleichmaumlszligige

feine Linie auf der Speicherleuchtstofffolie produzieren (172123)

Abb28 Querschnitt durch einen Zeilenscanner Die Lichtquelle (Laserdioden) ist auf

der linken Seite und die Komponenten zur Lichtsammlung Detektion und Umwandlung

zu einem elektronischen Signal sind auf der rechten Seite aus Fasbender et al (17)

Das anschlieszligend emittierte blaue Licht von der Folie wird von einer dicht an der Oberflaumlche

lokalisierten Lichtsammeloptik erfasst und durch ein optisches Filter zu einer breiten Reihe von

Photodetektoren weitergeleitet Hier wird das blaue Licht in ein elektronisches Signal

umgewandelt welches anschlieszligend gemessen und quantisiert wird um schlieszliglich mit Hilfe

eines AD-Wandlers in ein digitales Bild umgewandelt zu werden Im Vergleich zum Flying-

Spot-Scanner betraumlgt die Dauer des Scanvorganges mit dem Zeilenscanner nur noch ca 10

Sekunden (1720)

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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bone lesions comparison with conventional screen-film and storage-phosphor

radiographyrdquo Radiology 2002222(2)453ndash 459

49 T Okamura S Tanaka K Koyama et al bdquoClinical evaluation of digital radiography based

on a large-area cesium iodide-amorphous silicon flat-panel detector compared with screen-

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Strahlenbiologie Strahlenschutzldquo Springer Verlag 2001

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dose reduction in chest radiography using a flat-panel amorphous silicon detectorrdquo Clin

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comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

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bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

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Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 23: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

23

233 Digitale Radiographie mit Flachbettdetektor (FD)

Flachbettdetektoren haben sich in den letzten Jahren etabliert und ersetzen im klinischen Alltag

zunehmend die Film-Folien- und die Speicherfoliensysteme Flachdetektoren stellen ein

digitales Radiographiesystem dar in dem die Speicher- und Ausleseeinheit integriert sind so

dass sie auch als Direktradiographie (DR) bezeichnet werden

Dabei handelt es sich bei dem in dieser Arbeit verwendetem FD um groszligflaumlchige

Halbleitermatrixelemente von flaumlchig angeordneten Kondensatoren und

Duumlnnschichttransistoren (sog TFT-Array = thin film transistor) aus amorphem Silizium mit

einer hohen Empfindlichkeit fuumlr Roumlntgenstrahlung (1624-26)

Es werden 2 verschiedene Typen an Flachdetektoren unterschieden

1 Systeme mit direkter Konversion und

2 Systeme mit indirekter Konversion

Bei einem Flachdetektor mit direkter Konversion werden die einfallenden Roumlntgenstrahlen

ohne Umwege das heiszligt direkt mit Hilfe eines Photoleiters in elektrische Ladung umgewandelt

und anschlieszligend mit einem TFT Array ausgelesen (24)

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 24: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

24

Am weitesten verbreitet sind indirekte Flachbettdetektoren so dass diese hier naumlher beleuchtet

werden (Abb29)

Abb29 Indirektes Flachdetektorsystem an einen Szintillator zur Konversion von

Roumlntgenstrahlung in Licht ist eine Photodiode zur Konversion des Lichtes in elektrische

Ladung und ein TFT- Array zur Auslesung der Ladung gekoppelt aus Ludwig et al (24)

Die indirekten Systeme beruhen auf einem zweistufigen Prozess bei dem zunaumlchst die

einfallenden Roumlntgenquanten in einer Szintillatorschicht in Licht umgewandelt werden das

anschlieszligend von einer Detektorschicht registriert und in elektrischen Strom umgewandelt

wird Als Szintillatormaterial kommen unter anderem Gadoliniumoxidsulfid (Gd2O2S) oder

haumlufiger Caumlsiumjodid (CsJ) zum Einsatz (27)

Die Szintillatorschicht ist aus einzelnen Kristallen aufgebaut die in Form von Nadeln mit

einem Durchmesser von 5-10 microm aufgebaut sind Diese nadelfoumlrmigen Kristalle sind senkrecht

zur Detektoroberflaumlche angeordnet und wirken wie ein Lichtleiter waumlhrend der Konversion der

Roumlntgenquanten Die Folge ist ein gerichteter Lichtransport von der Szintillatorschicht zur

Detektorschicht mit nur geringer Streuung Die Reduktion der Lichtstreuung ermoumlglicht die

Verwendung einer dickeren Szintillatorschicht und somit eine verbesserte

Roumlntgenquantenausnutzung Der Aufbau der Szintillatorschicht ist analog zu dem der oben

beschriebenen strukturierten Speicherfolie (NIP) (1624-262829)

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

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Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 25: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

25

Die zweite Stufe der indirekten Konversion stellen die an die Szintillatorschicht gekoppelten

lichtsensitiven Photodioden dar welche aus amorphem Silizium bestehen und das Licht in

elektrische Signale transformieren Beide Stufen sind weitgehend unabhaumlngig voneinander so

dass ein separater Eingriff auf den jeweiligen Prozess und eine eventuelle Optimierung moumlglich

sind Beim letzten Prozessschritt der indirekten Systeme kommt es wie bei den direkten

Systemen zur Speicherung und Auslesung der elektrischen Signale durch ein TFT-Array

(Abb210) mit anschlieszligender Bildnachverarbeitung um den Kontrast fuumlr die Details zu

verbessern (26)

Abb210 Schematische Darstellung des Aufbaus eines TFT- Arrays aus Ludwig et al

(24)

Die Kondensatoren uumlbernehmen die Aufgabe der Speicherung der freigesetzten Elektronen

wogegen die Duumlnnschichttransistoren als Schaltelemente fuumlr eine gezielte Auslesung der

elektrischen Ladung dienen Jeder Bildpunkt (=Pixel) ist aus einem Kondensator und einem

Duumlnnschichttransistor eines TFT-Arrays aufgebaut Jedes Pixel ist verbunden mit Schalt- und

Datenleitungen die wiederum am Rand der Detektoroberflaumlche mit einer entsprechenden

Ansteuerungs- bzw Auslese-Elektronik verbunden sind Diese Zusammenarbeit ermoumlglicht

eine praumlzise und schnelle Auslesung Zuletzt werden die elektrischen Signale quantifiziert und

einem Analog-Digital-Wandler zugefuumlhrt Der Scanvorgang mit dem FD hat eine Dauer von ca

5 Sekunden (2425)

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 26: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

26

234 Bilddigitalisierung

Alle Verfahren der digitalen Radiographie wandeln das Roumlntgenstrahlenrelief durch einen

Detektor in ein elektrisches Signal um welches wiederum einem Analog-Digital Konverter zur

Auslesung zugefuumlhrt wird Dieser wandelt die einzelnen Bildinformationen in binaumlre Zahlen

um damit es im Anschluss an einem Computersystem weiter verarbeitet werden kann Das

heiszligt dass der AD-Wandler fuumlr jeden Bildpunkt (Pixel) einen Zahlenwert erzeugt der die

detektierte Intensitaumlt bzw einen Graustufenwert wiedergibt Aufgrund der Einfachheit der

elektronischen Bearbeitung werden fuumlr diese Rechenoperationen die Dualzahlen 1 und 0

welche die Basis des Dual- oder binaumlren Systems darstellen verwendet Die Binaumlrzahl 1 oder 0

stellen die kleinstmoumlglichste Informationseinheit dar und wird mit bdquoBinary Digitldquo bzw bit

bezeichnet Eine Grundeinheit besteht aus einer Laumlnge von 8 bit (b) welche auch als 1 Byte

(B) bezeichnet wird

Um bei der Digitalisierung des Bildes die oumlrtliche Zuordnung jeder einzelner Bildinformationen

zu ermoumlglichen wird ein Raster uumlber das Bild gelegt und jeweils in Zeilen (horizontal) und

Spalten (vertikal) zerlegt Ein Kaumlstchen diese Bildmatrix wird als Bildpunkt oder Pixel

bezeichnet Jedes Pixel kann somit durch eine Zeilen- und eine Spaltennummer (sogenannte

Adresse) identifiziert werden Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer

Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die Ortsaufloumlsung bzw Detailerkennbarkeit im digitalisierten

Bild (Abb211)

Die Graustufenwerte heiszligen auch Bittiefe Speichertiefe oder Digitalisierungstiefe Je groumlszliger

die Bittiefe ist umso genauer ist die Bilddarstellung Fuumlr die Wiedergabe von 256 Graustufen

werden 8 bits benoumltigt Die Speichertiefe wird auch als dynamischer Bereich bezeichnet Der

dynamische Bereich stellt den Bildbereich zwischen dem noch differenzierbaren hellsten und

dunkelsten Punkt dar Die Zahl der notwendigen Bittiefe haumlngt vom Dynamikbereich und vom

Bildrauschen eines Bildes ab (9123031)

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

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70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 27: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

27

Abb211 Darstellung eines Mammuts mit verschiedenen Bildelementen im

Schwarzweiszligbild ohne Grauabstufung Bei zunehmenden Bildelementen verbessert sich

die Darstellung des Objektes aus Laubenberger et al (12)

235 Abbildungseigenschaften der digitalen Systeme

Die Leistungsfaumlhigkeit und somit die Bildqualitaumlt der verschiedenen digitalen Systeme werden

beurteilt durch folgende Kriterien (121632)

Ortsaufloumlsung

Dynamikbereich

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF) Modulationstransferfunktion (MTF)

Ortsaufloumlsung

Die Ortsaufloumlsung wird auch als Nyquist-Grenzfrequenz (Lpmm) bezeichnet Sie entspricht

dem maximalen Aufloumlsungsvermoumlgen eines Radiographiesystems und ist definiert als der

kleinste Abstand bei dem zwei Objekte noch getrennt dargestellt werden koumlnnen

Uumlblicherweise ist die Darstellung der Ortsaufloumlsung mit einem Bleistrichraster Die

Ortsaufloumlsung ist abhaumlngig von der Pixelgroumlszlige des bilderzeugenden Systems (91632)

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 28: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

28

Unstrukturierte Speicherfolien haben eine Pixelgroumlszlige von 200microm mit einer

Ortsaufloumlsung von 25 Linienpaarenmm

Festkoumlrperdetektoren besitzen eine Pixelgroumlszlige von 140microm (Trixell) 160microm (Canon)

169microm (Swissray CCD- System) und 200 microm (General Electric Revolution XQ iamp

XRd) so dass sich hier eine durchschnittliche Ortsaufloumlsung zwischen 25 und 35

Linienpaarenmm ergibt

Die Ortsaufloumlsung fuumlr digitale Mammographie betraumlgt 5-6 Linienpaaremm

Mit zunehmender Bildpunktzahl und abnehmbarer Bildpunktgroumlszlige verbessert sich die

Ortsaufloumlsung

Das Abtasttheorem besagt dass bei einer Pixelgroumlszlige a die maximal uumlbertragbare Frequenz 12a

ist Dies fuumlhrt zB bei einer Pixelgroumlszlige von 025 mm zu einer Grenzfrequenz (Nyquist-Grenze)

von 2 Lpmm Wird diese Grenze bei einer Strichrasteraufnahme uumlberschritten kommt es zur

Uumlberlagerung von Moireacute-Mustern (auch Aliasing Effekt genannt) Dies hat einen Verlust von

Details zur Folge und dadurch eine Verminderung der Bildqualitaumlt (91532)

Dynamikbereich

Der Dynamikbereich stellt den Dosisbereich der ohne Verlust an Bildinformation in digitale

Signale umsetzbar ist (Abb212) Waumlhrend digitale Systeme sich durch einen linearen

Zusammenhang zwischen Dosis und Signalstaumlrke im gesamten Dynamikbereich auszeichnen

sind bei konventionellen Filmen durch die S-foumlrmige Gradationskurve Absorptionsunterschiede

nur in einem engen Dynamikbereich darstellbar Das bedeutet dass konventionelle Filme nur

eine geringe Toleranz besitzen fuumlr eine Uumlber- bzw Unterbelichtung Dies hat entweder eine

uumlberfluumlssige Roumlntgenexposition mit einer Wiederholungsaufnahme oder eine schlechte

Bildqualitaumlt zur Folge Ein groszliger Dynamikbereich wie bei dem digitalen Detektoren fuumlhrt zu

einem groumlszligeren Belichtungsspielraum (Verminderung der Wiederholungsaufnahmen) und

ermoumlglicht die gleichzeitige Darstellung groszliger Absorptionsunterschiede in einer Aufnahme

(zB Knochen Weichteilgewebe) was durch die Einsparung von Spezialaufnahmen zu einer

Reduktion der Dosis fuumlhrt (91632)

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 29: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

29

Abb212 Graphische Darstellung des Dynamikbereiches eines Flachdetektorsystems

im Vergleich zu einem Film-Folien-System aus Koumlrner et al (16)

Detective Quantum Efficiency (DQE)

Die DQE (Detective Quantum Efficiency) stellt indirekt ein Maszlig fuumlr die Bildqualitaumlt dar Die

DQE entspricht dem Wirkungsgrad eines (digitalen) Detektors ist also ein Maszlig dafuumlr wie

effizient ein Detektor eintreffende Roumlntgenstrahlen in ein verwertbares Bildsignal konvertieren

kann (1724) Sie errechnet sich aus dem Quotienten der Signal-Rauschverhaumlltnisse (SRV) am

Ausgang und am Eingang eines Detektors (16263334)

Eine Verbesserung der DQE kann abgeleitet von der Formel durch Erhoumlhung des SRV am

Ausgang oder durch eine Verringerung des SRV am Eingang des Systems bewirkt werden (34-

36) Der ideale Detektor hat einen DQE-Wert von 1 (100) (37) Die DQE ist abhaumlngig von

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 30: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

30

der Strahlenart der Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion (MTF) und vom

verwendeten Detektormaterial (Abb213) Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Strahlenhaumlrte

dar (1737)

Ein hoher DQE-Wert ist Voraussetzung fuumlr eine potentielle Dosis-Reduktion ohne Verluste

hinsichtlich der Bildqualitaumlt Jedoch kann ein hoher DQE-Wert bei gleich bleibender

Strahlendosis auch zu einer Steigerung der Bildqualitaumlt genutzt werden (36) Mehrere Studien

haben gezeigt dass eine signifikante Dosisreduktion bei FD im Vergleich zu Speicherfolien-

Systemen in verschiedenen klinischen Untersuchungsgebieten moumlglich ist vor allem aber bei

Extremitaumlten- und Thoraxaufnahmen (3839)

Abb213 DQE verschiedener CR- und DR-Systeme aus Koumlrner et al (16)

1 NIP in Kombination mit einem Zeilenscanner (MD50DX-S Agfa-Gevaert Belgium)

2 PIP in Kombination mit einem Flying Spot- Scanner (MD40ADC Compact Agfa)

3 FD- indirekt CsI-basierter indirekter Flachdetektor (Pixium 4600 Trixell France)

4 FD- direkt Selen-basierter direkter Flachdetektor (DR 9000 Kodak USA)

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden zur Messung der DQE etabliert da es

bis zu diesem Zeitpunkt erschwert wenn nicht unmoumlglich war diese zu messen und

miteinander zu vergleichen Im Jahre 2003 wurde der IEC62220-1 Standard eingefuumlhrt um die

DQE- Messung zu standardisieren und einen Vergleich zu ermoumlglichen (243537) Im

klinischen Gebrauch ist der DQE- Wert von digitalen Detektoren limitiert auf ein Maximum

von ca 045 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

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64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 31: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

31

Modulationstransferfunktion (MTF) Modulationsuumlbertragungsfunktion (MUumlF)

Die Erzeugung und die Qualitaumlt eines Roumlntgenbildes werden von verschiedenen Komponenten

beeinflusst zB von dem verwendeten Abbildungssystem dem Brennfleck der Qualitaumlt und

des Aufbaus eines Films und dem Betrachtungssystem Jede einzelne dieser Komponenten

bewirkt einen Informationsverlust und somit eine Abnahme der Bildqualitaumlt Um das

Zusammenwirken dieser Einflussgroumlszligen einheitlich beschreiben zu koumlnnen wurde die

Modulationstransferfunktion (MTF) eingefuumlhrt

Die MTF beschreibt wie stark das Ausgangssignal bei einer definierten Ortfrequenz f

(Linienpaaremm) gegenuumlber dem Eingangssignal reduziert wird (3435) Das Optimum stellt

eine MTF von 1 (100) dar das einer maximal moumlglichen Kontrastdarstellung entspricht Da

die medizinisch relevanten Detail in einem Bereich zwischen 0 und 2 Lpnm liegen sollte die

MTF in diesem Bereich moumlglichst hoch sein (69) Wenn die Objekte einen hohen Kontrast

aufweisen heben sie sich deutlich von ihrer Umgebung ab In mehrstufigen

Abbildungssystemen setzt sich die MTF des Gesamtsystems zusammen aus der Multiplikation

der MTF der einzelnen Komponenten (1632343540)

236 Bildnachverarbeitung

Nach der Belichtung und dem Ausleseprozess eines digitalen Detektors erfolgt die

Bildnachverarbeitung Ungeachtet der Art des verwendeten digitalen Roumlntgensystems muumlssen

die Rohbilder von allen digitalen Systemen nach der Digitalisierung mit einer

herstellerspezifischen Software weiter verarbeitet werden Dieser Vorgang wird als

Bildnachverarbeitung oder post-processing (Abb214) bezeichnet und findet in aller Regel

semiautomatisch statt Die Bildnachverarbeitung ist einer der Hauptbestandteile der digitalen

Systeme da sie einen groszligen Einfluss auf das endguumlltige Erscheinungsbild und somit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes nimmt

Hierbei durchlaufen die Rohdaten zuerst eine Fehlerkorrektur bei der jene Pixel die entweder

fehlerhaft gespeichert oder nicht korrekt ausgelesen wurden erkannt und durch einen

Mittelwert aus umgebenden korrekt ausgelesenen Pixeln ersetzt werden Danach folgt eine

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 32: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

32

Histogrammanalyse die eine Differenzierung zwischen Direktstrahlung Streustrahlung und

Strahlung die tatsaumlchlich zur diagnostischen Bildinformation beitraumlgt ermoumlglicht Den letzten

Schritt der Bildnachverarbeitung stellt die Multifrequenzfilterung (zB multiscale image

contrast amplification MUSICA von Agfa UNIQUE von Philips multiobjective frequency

processing MFP von Fuji) dar Diese dient der Kontrastanhebung vor allem der kleinen

Details unter Beruumlcksichtigung des Ausgangskontrastes und der Groumlszlige des betreffenden

Objektes und der nachtraumlglichen Verbesserung der Modulationstransferfunktion (MTF) In der

DR tragen die hohe Nyquist-Frequenz bei kleiner Pixelgroumlszlige und die gute DQE dazu bei dass

die Detail- und Ortsaufloumlsung keine Limitation darstellen Die Bildnachverarbeitungssoftware

ist auf den jeweiligen Detektor optimiert und herstellerseitg gebunden so dass ein alleiniger

Austausch der Software nicht moumlglich ist (2435)

1 2 3 4

Abb214 Beispiele fuumlr das post-processing Bild Nummer 1 stellt die initial gewonnenen

Rohdaten ohne Bildnachverarbeitung dar Die restlichen drei Bilder sind das Resultat

unterschiedlicher digitaler Nachverarbeitung Eine Kontrastanhebung (Bild 2) hebt

anatomische Strukturen hervor eine Rauschunterdruumlckung (Bild 3) resultiert in Glaumlttung

von unebenen Strukturen und eine Kantenanhebung (Bild 4) grenzt die feinen

Knochenstrukturen schaumlrfer ab

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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silicon flat-panel detector for digital chest radiographyrdquo Radiology 2001218(3)683-688

48 K Ludwig H Lenzen et al bdquoPerformance of a flat-panel detector in detecting artificial

bone lesions comparison with conventional screen-film and storage-phosphor

radiographyrdquo Radiology 2002222(2)453ndash 459

49 T Okamura S Tanaka K Koyama et al bdquoClinical evaluation of digital radiography based

on a large-area cesium iodide-amorphous silicon flat-panel detector compared with screen-

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50 J Freyschmidt J Th Schmidt bdquoHandbuch Diagnostische Radiologie Strahlenphysik

Strahlenbiologie Strahlenschutzldquo Springer Verlag 2001

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66

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57 H Geijer KW Beckmann B Andersson J Persilden bdquoImage Quality vs radiation dose for

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Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

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comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

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Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

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Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

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67

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 33: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

33

3 ZIELSETZUNG

In den letzten 20 Jahren hat die Entwicklung von Bildaufnahmesystemen in der Radiologie

rasante Fortschritte erfahren In der Projektionsradiographie ist man in den letzten Jahren von

den anfangs verwendeten analogen Film-Folien-Systemen immer mehr zu digitalen

bildgebenden Systemen uumlbergegangen Mit der Einfuumlhrung der digitalen

Subtraktionsangiographie (DSA) im Jahre 1978 bei der die digitale Verfuumlgbarkeit der Bilder

und die rechnergestuumltzte Weiterverarbeitung eine wichtige Vorraussetzung waren begann das

digitale Zeitalter der Radiologie (324142) Die digitale Lumineszenzradiographie unter

Verwendung von Speicherfolien (DLR) bietet einige Vorteile gegenuumlber der analogen Film-

Folien-Radiographie So koumlnnen beispielsweise unter anderem die Aufnahmen praktisch

zeitlich unbegrenzt digital archiviert werden es bestehen zahlreiche

Nachverarbeitungsmoumlglichkeiten und die Moumlglichkeit einer sofortigen Befundung am Monitor

Zudem bedeutet eine sofortige Zugriffsmoumlglichkeit auf die archivierten Bilder eine

Zeitersparnis und ermoumlglicht dem radiologisch taumltigen Personal ein effizienteres Arbeiten (32)

In den 90er Jahren wurden Festkoumlrperdetektoren (FD= Flachbettdetektoren) vorgestellt die

keine Speicherfolien mehr benoumltigen sondern das Roumlntgenbild direkt erzeugen (DR

Direktradiographie) Die groumlszligten Vorteile dieser Technologie sind neben der vereinfachten

Bedienung und der schnelleren Bilderzeugung der bessere Wirkungsgrad und eine houmlhere

Aufloumlsung mit der daraus resultierenden verbesserten Bildqualitaumlt

Neben der stetigen Forschung und Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren hat es auch

parallel bei den CR-Systemen (Computed Radiography) Neuentwicklungen gegeben Die

chemisch-physikalischen Eigenschaften der Leuchtstoffe der Speicherfolien wurden im

Hinblick auf ihre Speicherkapazitaumlt so optimiert dass es bei gleichbleibender Bildqualitaumlt eine

Reduktion der Strahlenbelastung zur Folge hat (4243) Dies stellt die strukturierte

Speicherfolie (Nadelstrukturfolie NIP) dar welche die Vorteile sowohl der DLR als auch der

Festkoumlrperdetektortechnologie miteinander verbindet (19) Ziel dieser Dissertation ist die

Evaluation der Bildqualitaumlt dieses neuen DLR-Systems im Vergleich mit den bisher

verwendeten DLR- und Festkoumlrperdetektor-Bildaufnahmesystemen Zudem soll die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei Verwendung der strukturierten Folie im Vergleich zu

einer unstrukturierten Folie und einem indirekten Festkoumlrperdetektorsystem fuumlr den spaumlteren

klinischen Einsatz untersucht werden

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

1 Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit bdquoUmweltradioaktivitaumlt

und Strahlenbelastung Unterrichtung durch die Bundesregierung im Jahr 2009ldquo

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3 Bundeaumlrztekammer bdquoLeitlinien der Bundesaumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung in der

Roumlntgendiagnostik vom 23112007

4 Budesamt fuumlr Gesundheit Abteilung Strahlenschutz Sektion Aufsicht und Bewilligungen

bdquoEmpfindlichkeitsklassen fuumlr Film-Folien-Systeme und digitale Systemeldquo Weisung R-09-01

vom 211100 1-3

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Stuttgart 2004 1 Auflage 2- 79

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Deutscher Aumlrzte-Verlag 7 Auflage 31-60)

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86-173

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64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 34: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

34

4 MATERIAL UND METHODEN

In diesem Kapitel werden die in unserer Studie verwendeten Praumlparate verschiedenen

Radiographiesysteme Roumlntgengeneratoren und Aufnahmeparameter vorgestellt Des Weiteren

werden die Bildbetrachtung unsere Bewertungskriterien und die statistische Auswertung

veranschaulicht

41 Praumlparate

Fuumlr die Auswertung wurden Aufnahmen von Fuszligpraumlparaten angefertigt Hierfuumlr wurden

insgesamt sechs vollstaumlndige menschliche Praumlparate distaler Unterschenkel und Fuumlszlige von

einem anatomischen Institut zur Verfuumlgung gestellt Von den sechs Praumlparaten waren vier

formalinfixiert zwei der Praumlparate wurden unmittelbar nach der Amputation tiefgekuumlhlt Vor

Durchfuumlhrung der Aufnahmen die in die Studie eingeschlossen werden sollten wurden

pathologische Befunde ausgeschlossen Hierunter zaumlhlten zum Beispiel grobe Verkalkungen

fehlende Knochen anatomische Varianten und Fremdkoumlrper die zu bewertende Strukturen

uumlberlagert haumltten Somit konnte eine eindeutige und uneingeschraumlnkte Vergleichbarkeit der

einzelnen Aufnahmen untereinander sichergestellt werden

Die Praumlparate wurden zwecks besserer Handhabung vor den radiologischen Aufnahmen in

Kunststoffsaumlcke vakuumverpackt Die hierfuumlr verwendeten Saumlcke waren strahlendurchlaumlssig

und fuumlhrten nicht zu einer Einschraumlnkung der Bildqualitaumlt oder einer Uumlberlagerung der zu

beurteilenden Strukturen Auf den jeweiligen Tuumlten erfolgte eine zufaumlllige Nummerierung

damit eine Zuordnung der Aufnahmen zum jeweiligen Praumlparat moumlglich war

Zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung wurde darauf geachtet dass die Praumlparate nur

unmittelbar waumlhrend der Aufnahmen der Raumtemperatur ausgesetzt waren im Uumlbrigen

wurden die Praumlparate permanent bei -20 ordmC tiefgekuumlhlt gelagert Vor den Aufnahmen wurde

eine staumlrkere Kristallbildung ausgeschlossen um einen Einfluss auf die Bildqualitaumlt zu

verhindern Durch die Verpackungsmaszlignahmen und die Tiefkuumlhlung konnte waumlhrend des

gesamten Studienzeitraums eine fortschreitende Zersetzung und Verwesung der Phantome

vermieden werden

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

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Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 35: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

35

42 Verwendete Radiographiesysteme

Eine ausfuumlhrliche Beschreibung des Funktionsprinzips der verwendeten Speicherfolien und

Roumlntgendetektoren erfolgte bereits in der Einleitung (siehe Kapitel 231 und 233) weswegen

im Folgenden auf eine weitere Darlegung verzichtet wird

421 Unstrukturierte Speicherfolie (PIP) und Flying-Spot Scanner

Verwendet wurde eine kommerziell erhaumlltliche fabrikneue Speicherfolie mit Pulverstruktur

(MD 40 Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) mit einer Groumlszlige von 24 x 30 cm Die

Leuchtstoffschicht bestand hierbei aus BaSrFBrIEu mit einer typischen Lumineszenz von 400

nm Wellenlaumlnge Die Ausleseeinheit bestand aus einem ebenfalls handelsuumlblichen Analog-

Digitalconverter nach dem bdquoflying-spotldquo Prinzip mit einer Graustufenaufloumlsung von 12 bit pro

Pixel (ADC Compact Hersteller Fa Agfa-Gevaert Belgien) Die Pixelmatrix dieses Systems

war 2380 x 2920 Bildpunkte mit einer Pixelgroumlszlige von 114microm

422 Flachbettdetektor

Fuumlr die Aufnahmen am Flachbettdetektor wurde ein in einen Buckytisch integrierter Detektor

verwendet (Axiom Aristos MX Hersteller Fa Siemens Deutschland) Der hierbei verwendete

Detektor (Trixell Pixium Hersteller Fa Trixell Frankreich) basiert auf Caumlsiumiodid und einer

Detektorschicht aus amorphem Silizium Die aktive Matrixflaumlche betrug 43 x 43 cm mit einer

maximalen Matrix von 3000 x 3000 Bildpunkten mit einer Pixelgroumlszlige von 143microm Die

Graustufenaufloumlsung dieses Systems betrug 14 bit

423 Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) und Zeilenscanner

Sowohl bei der verwendeten Speicherfolie als auch bei dem Zeilenscanner handelte es sich um

Prototypen der Firma Agfa die im Wesentlichen der geplanten Serienfertigungsspezifikation

entsprachen Die Pixelgroumlszlige dieses Systems betrug 100 microm die Graustufenaufloumlsung lag bei 14

bit Die verwendete Kassette hatte eine Groumlszlige von 24 x 30 cm Theoretisch waumlre mit dem

Zeilenscanner auch ein Auslesen der Speicherfolie mit einer Pixelgroumlszlige von 50 microm moumlglich

gewesen hierauf wurde jedoch im Rahmen dieser Arbeit verzichtet Den Versuchsaufbau

dieses Systems zeigt Abbildung 41

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

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Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 36: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

36

Abb41 Versuchsaufbau des Zeilenscanners Zu erkennen ist die aus der Kassette

entfernte Speicherfolie (schwarzer Pfeil) und die Ausleseoptik (weiszliger Pfeil) Fuumlr den

Auslesevorgang musste die Folie noch manuell aus der Kassette entfernt und unter die

Ausleseeinheit gelegt werden Die digitale Weiterverarbeitung der Bilder erfolgte mit

einem nicht abgebildeten PC

424 Roumlntgengeneratoren

Insgesamt wurden zwei verschiedene Generatoren fuumlr die Aufnahmen verwendet Fuumlr die

Bilder des Flachbettdetektor und des herkoumlmmlichen Speicherfolien-Scannersystem wurde die

in die Roumlntgenanlage integrierte Roumlhre des oben genannten digitalen Aufnahmeplatzes der

Firma Siemens verwendet Da die Bilder mit dem Prototyp-Nadelspeicherfoliensystem in

einem Labor der Firma Agfa-Gevaert aufgenommen wurden musste der dort installierte

Generator (Hersteller General Medical Merate Italien) verwendet werden Vor den

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

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64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 37: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

37

Aufnahmen wurden die Einstellungen beider Systeme bezuumlglich der erreichten Dosis

abgeglichen

425 Aufnahmeparameter und Bildverarbeitung

Die Aufnahmeparameter sind in Tabelle 41 abgebildet Fuumlr beide Roumlntgenanlagen wurden die

identischen Parameter bzw Eintrittsdosen eingestellt Von jedem der sechs Praumlparate wurde

zunaumlchst eine Referenzaufnahme mit einer mittleren Eintrittsdosis von 85 microGy unter

Verwendung der herkoumlmmlichen Pulverstruktur-Speicherfolie angefertigt Im Anschluss

wurden von jedem einzelnen Praumlparat dorso- plantare Aufnahmen (Abb42) mit Eintrittsdosen

von 65 43 20 und 10 microGy an allen drei Detektoren durchgefuumlhrt Insgesamt wurden somit

sechs Referenzbilder und 72 Bilder fuumlr den Vergleich hergestellt

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

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64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 38: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

38

Abb42 Referenzbild eines Praumlparates Eintrittsdosis 85 microGy

Die Belichtung wurde manuell anhand des vorher ermittelten Roumlhrenstrom-Zeit-Produktes

eingestellt auf eine automatische Belichtung wurde verzichtet Bei allen Aufnahmen wurden

die Roumlhrespannung der Fokus-Detektor-Abstand und die uumlbrigen Parameter konstant gehalten

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

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64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 39: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

39

Roumlhrenspannung [kV] 50

Roumlhrenstrom-Zeit-Produkt [mAs] Variabel

Fokus-Detektor-Abstand [cm] 115

Raster Oslash

Zusaumltzliche Filter Oslash

Fokusgroumlszlige [mm] 06

Mittlere Oberflaumlcheneintrittsdosis

(Standardabweichung) [microGy] 8491 (plusmn 052)

6512 (plusmn 097)

4255 (plusmn 030)

1950 (plusmn 004)

984 (plusmn 008)

Tabelle 41 Aufnahmeparameter fuumlr beide Roumlntgengeneratoren

= Dosis des Referenzbildes

Des Weiteren wurde versucht die Praumlparate fuumlr alle Aufnahmen moumlglichst identisch zu lagern

Hierfuumlr wurden Schraubzwingen und Metallhalterungen verwendet die auszligerhalb des

Bildfeldes platziert wurden und somit zu keiner Uumlberlagerung der relevanten Strukturen

fuumlhrten

Die digitale Bildnachverarbeitung musste wegen der unterschiedlichen Softwareloumlsungen der

verschiedenen Hersteller an zwei unterschiedlichen Workstations erfolgen Die Rohdaten der

PIP und NIP Bilder wurden aus den jeweiligen Ausleseeinheiten exportiert und zusammen an

einem PC mit der vom Hersteller installierten Software (Musica Hersteller Agfa-Gevaert)

unter Verwendung identischer geraumlteunabhaumlngiger Parameter bearbeitet Hierfuumlr wurden

dieselben Einstellungen gewaumlhlt die sich am Institut bereits im klinischen Alltag bewaumlhrt

hatten

Die Nachverarbeitung der Aufnahmen am Flachbettdetektor erfolgte bereits unmittelbar nach

der eigentlichen Bildakquisition an der Bedienkonsole des Geraumltes Auch hier wurde die

Einstellung entsprechend denen des klinischen Routinebetriebs verwendet

Bei allen Bildern wurde manuell eine Fensterung vorgenommen wobei das Zentrum des

Fenster konstant gewaumlhlt wurde (1600) und die Breite des Fensters so gewaumlhlt wurden dass

Helligkeit und Kontrast so weit als moumlglich bei allen Aufnahmen gleich imponierte Die

Einstellungen wurden von einer unabhaumlngigen Person durchgefuumlhrt die im Folgenden nicht

weiter an der Studie beteiligt war

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

1 Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit bdquoUmweltradioaktivitaumlt

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2 Richlinie 9629Euratom des Rates von 13051996

3 Bundeaumlrztekammer bdquoLeitlinien der Bundesaumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung in der

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2003 3 Auflage S 1-9

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Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 40: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

40

426 Bildbetrachtung

Fuumlr die Bildbetrachtung wurden von allen Aufnahmen Filmausdrucke an einem kalibrierten

Nasslaserdrucker (LR5200 Hersteller Fa Agfa-Gevaert) mit identischen Filmen zur

Auswertung angefertigt Die Referenzbilder wurden eindeutig und fuumlr die Betrachter ersichtlich

gekennzeichnet Die Vergleichsaufnahmen wurden randomisiert durchnummeriert die

Nummern wurden lediglich im Studienprotokoll vermerkt und waren den Betrachtern nicht

bekannt

An der Auswertung der Studie waren fuumlnf unabhaumlngige verblindete Fachaumlrzte fuumlr Radiologie

bzw Assistenzaumlrzte im letzten Weiterbildungsjahr beteiligt Die mittlere Berufserfahrung

betrug etwa fuumlnf Jahre Die Betrachtung erfolgte an einem herkoumlmmlichen Leuchtkasten mit

seitlicher Verdunkelung in einem Raum mit geringem Umgebungslicht um optimale

Betrachtungskonditionen zu gewaumlhrleisten

Die Bewertung der Bilder erfolgte praumlparatbezogen Zunaumlchst wurde den Radiologen das

Referenzbild des jeweiligen Phantoms ausgehaumlndigt Im Anschluss wurden die zu

vergleichenden zwoumllf Bilder des Phantoms in zufaumllliger Reihenfolge nacheinander praumlsentiert

Nach erfolgter vollstaumlndiger Bewertung wurde die naumlchste Aufnahme uumlberreicht Nach jedem

Praumlparat fand eine Pause von etwa zehn Minuten statt

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

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Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 41: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

41

427 Bewertungskriterien

Alle zwoumllf dosisreduzierten Aufnahmen jedes Phantoms wurden mit dem Referenzbild

verglichen Vor der Auswertung erfolgte eine genaue Instruktion der Auswerter bezuumlglich der

Kategorien und der Bewertungsskalen Hierfuumlr wurden exemplarische Bilder verwendet die in

der folgenden Auswertung nicht mehr vorkamen

Beurteilt werden sollte die Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit der in Tabelle 42

aufgelisteten Strukturen Die vergleichende Bewertung der Punkte 1-5 erfolgte mit einer

relativen Fuumlnf-Punkte Skala (Tabelle 43) die Gesamtbildqualitaumlt wurde unabhaumlngig von den

zuvor bewerteten Kategorien bezuumlglich der diagnostischen Verwertbarkeit der Aufnahmen mit

einer absoluten Fuumlnf-Punkte Skala benotet (Tabelle 44)

1 Kortikale knoumlcherne Strukturen Scharfe Abgrenzbarkeit

Gelenkflaumlchen

2 Trabekulaumlre

knoumlcherne Strukturen

Abgrenzbarkeit

Differenzierung einzelner

Trabekelstrukturen

3 Weichteilmantel Einzelheiten erkennbar

Uumlberlagerung Fremdkoumlrper

4 Bilduumlberlagernde Artefakte Folienfehler

Detektorzeilenausfaumllle weitere

technisch bedingte Artefakte

Nicht relevant

Verpackungsmaterial der

Phantome Metallmarken an den

Zehen

5 Subjektiver Bildrauscheindruck Uumlberlagerung von relevanten

Strukturen

Nicht relevant Bildrauschen im

Auszligenbereich

6 Gesamtbildqualitaumlt Diagnostische Verwertbarkeit

der Aufnahme

Tabelle 42 Uumlbersicht uumlber die zu bewertenden Strukturen bezuumlglich ihrer

Erkennbarkeit und Differenzierbarkeit

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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chest radiographyldquo AJR Am J Roentgenol 2002178(2)481ndash486

55 HP Busch S Busch C Decker et al bdquoBildqualitaumlt und Dosis in der Digitalen

Projektionsradiographieldquo Fortschr Roumlntgenstr 2003 175 32- 37

66

56 U Redlich S Reissberg C Hoeschen et al Chest Radiography bdquoROC phantom study of

four different digital systems and one conventional radiographic systemldquo Rofo

2003175(1)38-45

57 H Geijer KW Beckmann B Andersson J Persilden bdquoImage Quality vs radiation dose for

flat- panel amorphous silicon detector a phantom studyldquo Eur Radiol 11(9) 2001 1704-

1709

58 K Bacher P Smeets et al bdquoDose reduction in patients undergoing chest imaging digital

amorphous silicon flat-panel detector radiography versus conventional film-screen

radiography and phosphor-based computed radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol2003

Oct181(4)923-9

59 S Grampp C Czerny C Krestan C Henk L Heiner H Imhof

bdquoFlachbilddetektorsysteme in der Skelettradiologieldquo Springer Verlag der Radiologe 5

2003 362- 366

60 M Voumllk M Strotzer N Holzknecht C Manke M Lenhart J Gmeinwieser J Link M

Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

on amarphous silicon technology image quality and potential for dose reduction in

comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

62 R Schaetzing bdquoManagement of pediatric radiation dose using Agfa computed

radiographyldquo Pediatr Radiol (2004) 34(Suppl 3) S207ndashS214

63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

66 R Peer A Lanser et al bdquoStorage phosphor radiography of wrist fractures a subjective

comparison of image quality at varying exposure levelsrdquo Eur Radiol 2002 Jun12(6)1354-

9 Epub 2002 Feb 21

67 U Bick bdquoDigitale Vollfeldmammographieldquo Fortschr Roumlntgenstr (2000) 173957ndash964

67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 42: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

42

Kortikale Struktur Trabekulaumlre Struktur Weichteilmantel Bildrauschen

(GelenkPhalanx) (Caput metatarsale (Knochen

Ossa tarsi) Weichteilmantel)

Abb43 Referenzbild mit den diagnostisch relevanten Regionen fuumlr die einzelnen

Kategorien der Tab42

+ 2 Deutlich besser als Referenzbild

+ 1 Besser als Referenzbild

0 Dem Referenzbild aumlquivalent

- 1 Schlechter als Referenzbild

- 2 Deutlich schlechter als Referenzbild

Tabelle 43 Bewertungsskala fuumlr die Kategorien 1-5

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 43: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

43

1 Optimale

Aufnahme

Alle Details erkennbar

2 Gute Aufnahme

Alle Details mit geringen Einschraumlnkungen erkennbar

3 Ausreichende Aufnahme Alle Details mit stoumlrenden Einschraumlnkung erkennbar

noch kein Verlust von relevanten Informationen

4 Eingeschraumlnkt

verwendbare Aufnahme

Details nicht vollstaumlndig erkennbar stoumlrende Ein-

schraumlnkungen fragestellungsabhaumlngig noch verwendbar

5 Unbrauchbare Aufnahme Unzureichende Detailerkennbarkeit deutlicher Verlust

von Informationen Aufnahme muss wiederholt werden

Tabelle 44 Bewertungsskala fuumlr die Bildqualitaumlt

Die einzelnen Bewertungen wurden in einem Auswertungsbogen mit der korrespondierenden

Bildnummer festgehalten Fuumlr die Bewertung wurde kein Zeitlimit festgesetzt

428 Evaluation der Auswertung und Statistik

Fuumlr jede einzelne Kategorie und jedes Bild wurden die Mittelwerte der Bewertungen aller

Radiologen gebildet Zudem erfolgte eine Analyse der Uumlbereinstimmung der Untersucher

untereinander sowohl getrennt fuumlr jeden Detektor als auch fuumlr die Summe aller Aufnahmen

(Intraclass correlation coefficient nach Pearson) Die Unterschiede in der Bildqualitaumlt bei

unterschiedlichen Dosen wurden mit dem Wilcoxon-Test fuumlr gepaarte Stichproben auf

statistische Signifikanz uumlberpruumlft

Die Statistik wurde mit einer kommerziellen Statistiksoftware berechnet (SPSS 115 Hersteller

SPSS Inc USA)

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 44: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

44

5 ERGEBNISSE

Darstellung unserer Ergebnisse bezuumlglich der Bildauswertung der Gesamtbildqualitaumlt und der

statistischen Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

51 Bildauswertung

511 Kortikale knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP

besser als das Referenzbild bewertet Bei 10 microGy wurde das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter

bewertet Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder

Dosis als besser bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy im Vergleich zum Referenzbild

eine geringfuumlgig bessere Qualitaumlt bezuumlglich der kortikalen knoumlchernen Strukturen auf Wurde

die Dosis weiter reduziert war die Bewertung der Bildqualitaumlt jeweils schlechter als die des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wurden schlechter als die Referenz bewertet wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 1

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0167 -0333 -1000 -1433

NIP 1267 1267 0900 -0133

FD 0233 -0033 -0400 -1100

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 1

PIP

NIP

FPD

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 45: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

45

512 Trabekulaumlre knoumlcherne Strukturen

Bei einer Dosisreduktion auf 20 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als das

Referenzbild bewertet Bei 10 microGy war das NIP-Bild geringfuumlgig schlechter Vergleicht man

NIP sowohl mit FD als auch mit PIP so wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser

bewertet Bilder des FD wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine

gleichwertige Bewertung bezuumlglich der trabekulaumlren knoumlchernen Strukturen auf Saumlmtliche

dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wurden als zum Teil deutlich

schlechter als die Referenz bewertet wobei auch hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 2

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0133 -0533 -1300 -1700

NIP 1700 1567 1233 -0133

FD 0100 0067 -0867 -1533

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

2

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 2

PIP

NIP

FPD

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 46: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

46

513 Weichteilmantel

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy und 43 microGy wurden die Aufnahmen mit NIP besser als

das Referenzbild bewertet und bei 20 microGy waren die NIP-Bilder noch geringfuumlgig besser Bei

10 microGy erschien das NIP-Bild den Auswertern schlechter Vergleicht man NIP sowohl mit FD

als auch mit PIP wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder des FD

wiesen bei 65 microGy und 43 microGy im Vergleich zum Referenzbild eine geringfuumlgig schlechtere

Qualitaumlt bezuumlglich des Weichteilmantels auf Bei 20 microGy und 10 microGy waren die FD-Bilder

schlechter Bilder des FD und der unstrukturierten Folie (PIP) wurden aumlhnlich schlechter als die

Referenz bewertet

Tabelle 3

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0200 -0400 -1267 -1533

NIP 0867 0867 0267 -0567

FD -0233 -0300 -0800 -1433

-2

-15

-1

-05

0

05

1

65 43 20 10

Au

sw

ert

ung

Dosis [microGy]

Abbildung 3

PIP

NIP

FPD

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

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Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 47: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

47

514 Artefakte

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy wurden die Aufnahmen

sowohl mit NIP als auch mit FD geringfuumlgig schlechter als das Referenzbild bewertet

Vergleicht man NIP mit FD wurden die NIP- Bilder bei jeder Dosis als besser bewertet Bilder

der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen bei 65 microGy und 10 microGy eine geringfuumlgig houmlhere

Artefaktrate als die Referenz auf Bei einer Dosisreduktion auf 43 microGy und 20 microGy wurden die

Aufnahmen bezuumlglich der Artefakte dem Referenzbild als aumlquivalent bewertet Vergleicht man

die unstrukturierte Folie (PIP) sowohl mit NIP als auch mit FD so waren auf den PIP-Bildern

weniger Artefakte zu erkennen

Tabelle 4

-09

-08

-07

-06

-05

-04

-03

-02

-01

0

Au

sw

ert

un

g

Dosis [microGy]

Abbildung 4

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0033 0000 0000 -0030

NIP -0300 -0367 -0300 -0167

FD -0667 -0767 -0400 -0433

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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199926(7)1349-1358

52 M Strotzer J Gmeinwieser M Spahn M Voumllk R Frund J Seitz V Spies J Alexander

S Feuerbach bdquoAmorpheus silicon flat- panel x- ray detector versus screen- film

radiography effect of dose reduction on the detactability of cortical bone defects and

fracturesrdquo Invest Radiol 1998 33 33-38

53 WP Hosch C Fink B Radeleff A Kampschulte GW Kauffmann JHansmann bdquoRadiation

dose reduction in chest radiography using a flat-panel amorphous silicon detectorrdquo Clin

Radiol 200257(10)902ndash907

54 C Fink PJ Hallscheidt G Noeldge et al bdquoClinical comparative study with a large-area

amorphous silicon flat-panel detector image quality and visibility of anatomic structures on

chest radiographyldquo AJR Am J Roentgenol 2002178(2)481ndash486

55 HP Busch S Busch C Decker et al bdquoBildqualitaumlt und Dosis in der Digitalen

Projektionsradiographieldquo Fortschr Roumlntgenstr 2003 175 32- 37

66

56 U Redlich S Reissberg C Hoeschen et al Chest Radiography bdquoROC phantom study of

four different digital systems and one conventional radiographic systemldquo Rofo

2003175(1)38-45

57 H Geijer KW Beckmann B Andersson J Persilden bdquoImage Quality vs radiation dose for

flat- panel amorphous silicon detector a phantom studyldquo Eur Radiol 11(9) 2001 1704-

1709

58 K Bacher P Smeets et al bdquoDose reduction in patients undergoing chest imaging digital

amorphous silicon flat-panel detector radiography versus conventional film-screen

radiography and phosphor-based computed radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol2003

Oct181(4)923-9

59 S Grampp C Czerny C Krestan C Henk L Heiner H Imhof

bdquoFlachbilddetektorsysteme in der Skelettradiologieldquo Springer Verlag der Radiologe 5

2003 362- 366

60 M Voumllk M Strotzer N Holzknecht C Manke M Lenhart J Gmeinwieser J Link M

Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

on amarphous silicon technology image quality and potential for dose reduction in

comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

62 R Schaetzing bdquoManagement of pediatric radiation dose using Agfa computed

radiographyldquo Pediatr Radiol (2004) 34(Suppl 3) S207ndashS214

63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

66 R Peer A Lanser et al bdquoStorage phosphor radiography of wrist fractures a subjective

comparison of image quality at varying exposure levelsrdquo Eur Radiol 2002 Jun12(6)1354-

9 Epub 2002 Feb 21

67 U Bick bdquoDigitale Vollfeldmammographieldquo Fortschr Roumlntgenstr (2000) 173957ndash964

67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 48: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

48

515 Subjektiver Bildrauscheindruck

Bei einer Dosisreduktion auf 65 microGy 43 microGy und 20 microGy wurde der subjektive

Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP geringer als beim Referenzbild bewertet Bei 10 microGy

wurde der Rauschpegel als houmlher empfunden Vergleicht man NIP sowohl mit FD als auch mit

PIP werden das Rauschen der NIP- Bilder bei jeder Dosis als geringer bewertet

Bilder des FD wiesen bei 65 microGy 43 microGy und 20 microGy im Vergleich zum Referenzbild ein

geringeres subjektives Rauschen auf Bei 10 microGy war der Rauscheindruck houmlher als der des

Referenzbildes Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP)

wiesen ein houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier ein annaumlhernd linearer Abfall der

Bildqualitaumlt beobachtet werden konnte

Tabelle 5

Abbildung 5

-2

-15

-1

-05

0

05

1

15

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP -0267 -0600 -1433 -1700

NIP 1033 0900 0300 -0533

FD 0767 0567 0200 -0367

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 49: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

49

52 Gesamtbildqualitaumlt

Abschlieszligend wurde noch die Gesamtbildqualitaumlt der NIP- FD- und PIP-Bilder mit den

Eintrittsdosen von 65 microGy 43 microGy 20 microGy und 10 microGy anhand einer Bewertungsskala

bestimmt Ziel war es die allgemeine Verwertbarkeit der Bilder im klinischen Alltag

unabhaumlngig von den Einzelbewertungen abzuwaumlgen Die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy

43 microGy und 20 microGy wurden als optimale Aufnahmen gewertet auf denen alle wichtigen

klinischen Details zu erkennen waren NIP mit 10 microGy FD-Bilder mit 65 microGy 43 microGy und 20

microGy und PIP-Bilder mit 65 microGy und 43 microGy wurden als gute Aufnahme bewertet Dagegen

wurde die Bildqualitaumlt von FD mit 10 microGy und PIP mit 20 microGy und 10 microGy als ausreichend

bzw eingeschraumlnkt gewertet

Tabelle 6

Dosis [microGy]

65 43 20 10

PIP 4100 3833 2767 2333

NIP 4867 4867 4700 3633

FD 4100 4033 3600 2767

Abbildung 6

0

1

2

3

4

5

6

65 43 20 10

Dosis [microGy]

Au

sw

ert

un

g

PIP

NIP

FPD

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Projektionsradiographieldquo Fortschr Roumlntgenstr 2003 175 32- 37

66

56 U Redlich S Reissberg C Hoeschen et al Chest Radiography bdquoROC phantom study of

four different digital systems and one conventional radiographic systemldquo Rofo

2003175(1)38-45

57 H Geijer KW Beckmann B Andersson J Persilden bdquoImage Quality vs radiation dose for

flat- panel amorphous silicon detector a phantom studyldquo Eur Radiol 11(9) 2001 1704-

1709

58 K Bacher P Smeets et al bdquoDose reduction in patients undergoing chest imaging digital

amorphous silicon flat-panel detector radiography versus conventional film-screen

radiography and phosphor-based computed radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol2003

Oct181(4)923-9

59 S Grampp C Czerny C Krestan C Henk L Heiner H Imhof

bdquoFlachbilddetektorsysteme in der Skelettradiologieldquo Springer Verlag der Radiologe 5

2003 362- 366

60 M Voumllk M Strotzer N Holzknecht C Manke M Lenhart J Gmeinwieser J Link M

Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

on amarphous silicon technology image quality and potential for dose reduction in

comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

62 R Schaetzing bdquoManagement of pediatric radiation dose using Agfa computed

radiographyldquo Pediatr Radiol (2004) 34(Suppl 3) S207ndashS214

63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

66 R Peer A Lanser et al bdquoStorage phosphor radiography of wrist fractures a subjective

comparison of image quality at varying exposure levelsrdquo Eur Radiol 2002 Jun12(6)1354-

9 Epub 2002 Feb 21

67 U Bick bdquoDigitale Vollfeldmammographieldquo Fortschr Roumlntgenstr (2000) 173957ndash964

67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 50: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

50

Die folgenden Abbildungen zeigen Ausschnitte aus den Roumlntgenbildern mit den einzelnen

Aufnahmesystemen Es handelt sich dabei um eine Detailaufnahme der Metatarsophalangeal-

Gelenke des 1 und des 2 Strahls (Abb51)

a b c d

Abb51 In den Spalten a-d sind Bilder der drei verschiedenen Aufnahmesystemen

dargestellt Referenz PIP (a) PIP (b) NIP (c) und FD (d) Die Roumlntgenbilder in der

Spalte a entsprechen dem Referenzbild PIP mit einer Eintrittsdosis von 85 microGy Zeile

I stellt die Roumlntgenbilder mit einer Eintrittsdosis von 65 microGy Zeile II mit einer

I

II

III

IV

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

1 Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit bdquoUmweltradioaktivitaumlt

und Strahlenbelastung Unterrichtung durch die Bundesregierung im Jahr 2009ldquo

2 Richlinie 9629Euratom des Rates von 13051996

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12 Th Laubenberger J Laubenberger (1999) bdquoTechnik der medizinischen Radiologieldquo

Deutscher Aumlrzte-Verlag 7 Auflage 31-60)

13 W Jaschke R Loose C Claussen (Universitaumltsklinik fuumlr Radiodiagnostik Innsbruck)

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14 P Thurn E Buumlcheler bdquoEinfuumlhrung in die radiologische Diagnostikldquo Georg Thieme

Verlag Stuttgart New York 1992 9Auflage 7-33

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63

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64

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Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

on amarphous silicon technology image quality and potential for dose reduction in

comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

62 R Schaetzing bdquoManagement of pediatric radiation dose using Agfa computed

radiographyldquo Pediatr Radiol (2004) 34(Suppl 3) S207ndashS214

63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

66 R Peer A Lanser et al bdquoStorage phosphor radiography of wrist fractures a subjective

comparison of image quality at varying exposure levelsrdquo Eur Radiol 2002 Jun12(6)1354-

9 Epub 2002 Feb 21

67 U Bick bdquoDigitale Vollfeldmammographieldquo Fortschr Roumlntgenstr (2000) 173957ndash964

67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 51: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

51

Eintrittsdosis von 40 microGy Zeile III mit einer Eintrittsdosis von 20 microGy und die Zeile

IV mit einer Eintrittsdosis von 10 microGy dar aus Wirth et al (44)

53 Statistische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Unabhaumlngig von den Vergleichsparametern 1-5 wurde die Gesamtbildqualitaumlt auf statistisch

signifikante Unterschiede untersucht Als Testverfahren wurde der Wilcoxon- Test mit einem

Signifikanzniveau von α le 005 verwendet Bei allen Dosisstufen wurden Aufnahmen mit NIP

signifikant besser bewertet als die mit FD und PIP Der Vergleich FD gegen PIP erbrachte nur

bei den beiden staumlrksten Dosisreduzierungen einen signifikanten Vorteil fuumlr FD

Tabelle 51 Statische Auswertung der Gesamtbildqualitaumlt

Vergleich Dosis [microGy] P

NIP ndash PIP 65 lt 0001

NIP ndash PIP 43 lt 0001

NIP ndash PIP 20 lt 0001

NIP ndash PIP 10 lt 0001

NIP ndash FD 65 lt 0001

NIP ndash FD 43 lt 0001

NIP ndash FD 20 lt 0001

NIP ndash FD 10 lt 0001

FD ndash PIP 65 gt 005

FD ndash PIP 43 gt 005

FD ndash PIP 20 0002

FD ndash PIP 10 0015

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 52: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

52

6 DISKUSSION

Aufgrund der zunehmenden Strahlenexposition der Bevoumllkerung durch medizinische

Anwendungen ist es das Ziel der Radiologie die Strahlenexposition bei ausreichender

diagnostischer Bildqualitaumlt fuumlr jeden Patienten so gering wie moumlglich zu halten (sogenanntes

ALARA-Prinzip) Dies wird zum einen durch Referenzwerte fuumlr typische Untersuchungen

festgelegt die in der Praxis nicht uumlberschritten werden sollten und zum anderen durch genaues

Abwaumlgen der Indikation und des Nutzens jeder Roumlntgenuntersuchung (1-5) Um die

Strahlenbelastung fuumlr die Patienten und das medizinische Personal reduzieren zu koumlnnen und

zur Verbesserung der Bildqualitaumlt fanden in den letzten Jahren enorme Fortschritte sowohl in

der technischen Entwicklung bei den DR-Flachbilddetektoren als auch in der chemisch-

physikalischen Zusammensetzung der Leuchtstoffe der Speicherfolien statt Einen solchen

Fortschritt im Bereich der digitalen Lumineszenzradiographie stellt die strukturierte

Speicherfolie (NIP) dar Das Ziel dieser Dissertation war die Vorstellung und der Vergleich der

strukturierten Speicherfolie (NIP) mit den bisher am weitesten verbreiteten digitalen

Bildaufnahmesystemen FD und PIP und die Evaluierung einer moumlglichen Dosisreduktion bei

der Aufnahme von Extremitaumlten

Bei Betrachtung der unter Punkt 5 zusammengefassten Ergebnisse erzielten trotz der eigentlich

objektiv messbaren technischen Uumlberlegenheit uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-

Bilder sondern die Kombination NIPZeilenscannersystem in allen Kategorien eine klare

Uumlberlegenheit in Bezug auf die Bildqualitaumlt Eine Dosisreduktion von 75 (20 microGy) der

Ausgangsdosis (85 microGy) beim Roumlntgen von peripheren Extremitaumlten mit einem

NIPZeilenscannersystem ist in der vorliegenden Praumlparatstudie ohne einen Verlust der

Bildqualitaumlt durchfuumlhrbar Fuumlr FD-Aufnahmen ist indes nur eine Dosisreduktion von 50

moumlglich Bei gleicher Dosis ist im Vergleich der einzelnen Aufnahmesysteme ein deutlicher

Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen vor allem in der Detailerkennbarkeit kortikaler und

trabekulaumlrer knoumlcherner Strukturen oder Gelenkflaumlchen (Abb 51) Dies ist vor allem in der

Differenzierung von Frakturen entzuumlndlich-rheumatischer Erkrankungen und anderer

pathologischer Befunde wichtig Bisher wurden Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren

nachgewiesen da sich diese gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen

durch eine deutlich houmlhere DQE und eine houmlhere Ortsaufloumlsung auszeichnen (22 45 47-50)

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 53: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

53

Bezuumlglich der Rate an Artefakten zeigten sowohl alle NIP-Bilder als auch alle FD-Bilder mehr

Artefakte als das Referenzbild Die in der Studie verwendete Speicherfolie war fabrikneu was

Abnutzungserscheinungen wie sie im Dauergebrauch von Folien beobachtet werden koumlnnen

ausschlieszligt Bei den Artefakten des NIPZeilenscannersystems handelte es sich nach

Ruumlcksprache mit dem Hersteller um Kalibrierungsartefakte die zu streifenartigen

Veraumlnderungen des Bildhintergrundes fuumlhrten Diese Artefakte wurden nur bei dem fuumlr diese

Studie zur Verfuumlgung gestellten Versuchsaufbau bemerkt und konnten bis zur Serienfertigung

eliminiert werden weshalb hier nicht von einer grundsaumltzlich systembedingten relevanten

Beeinflussung der Bildqualitaumlt ausgegangen werden muss Bei dem verwendeten

Flachbettdetektor wurden vereinzelt Detektorzeilenausfaumllle beanstandet die einem technischen

Defekt entsprechen und auch in der klinischen Routine auftreten koumlnnen Wird dieser Defekt

behoben ist nicht mehr von einer weiteren Beeintraumlchtigung der Bildqualitaumlt auszugehen

Auszliger diesen Artefakten wurden keine weiteren Bildartefakte waumlhrend der Studie bemerkt

Das Bildrauschen hat einen groszligen Einfluss auf die Bildqualitaumlt und somit Erkennbarkeit von

Bilddetails In unserer Studie wurde der subjektive Rauscheindruck der Aufnahmen mit NIP

und mit FD bei allen Dosisreduktionen auszliger bei 10 microGy geringer als beim Referenzbild

bewertet Saumlmtliche dosisreduzierte Aufnahmen mit der unstrukturierten Folie (PIP) wiesen ein

houmlheres Rauschen als die Referenz auf wobei hier eine annaumlhernd lineare Zunahme des

Rauschpegels proportional zur Dosisreduktion beobachtet werden konnte

Bereits in fruumlheren Studien wurden die FD-Systeme mit Film-Folienkombinationen (2848

4951-56) Speicherfoliensystemen (45-485557) und auch mit beiden Systemen (48555859)

verglichen In all diesen Studien wurden die FD-Bilder in Hinsicht auf die Bildqualitaumlt

Rauscheindruck und Kontrastanhebung als besser bewertet Einer der Hauptgruumlnde sind die

optimierten technischen und physikalischen Eigenschaften die Quanteneffizienz (DQE) der

FD-Systeme ist 2x so groszlig wie die DQE der Speicherfoliensysteme Die FD-Systeme zeichnet

auch im Vergleich zu den DLR-Systemen eine houmlhere Ortsaufloumlsung aus (1719223755)

Systeme mit einer hohen DQE benoumltigen eine geringere Dosis als Systeme mit niedriger DQE

um ein bestimmtes Bildqualitaumltsniveau zu erreichen

Daher wurde in mehreren Studien der Versuch einer Dosisreduktion mit FD-Systemen

gestartet Viele Studien kommen zu dem Ergebnis dass bei einer gleich bleibenden Bildqualitaumlt

eine Dosisreduktion von bis zu 50 unter Verwendung eines FD-Systems moumlglich ist (24 28

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

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64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 54: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

54

434548495354) In einer von Voumllk et al im Jahre 2000 publizierten Studie wurden in einer

klinischen Studie mit 30 Patienten verschiedene anatomische Areale wie zB die

Knochenkortikalis Knochentrabekel oder Weichteilmantel miteinander verglichen Die

Ergebnisse zeigten dass auch bei einer Dosisreduktion auf 50 keine signifikant schlechtere

Darstellung der FD-Bilder im Vergleich zum Film-Folien-System bemerkbar war Erst bei einer

Dosisreduktion auf 25 der Ausgangsdosis verschlechterte sich die Darstellung einzelner

Strukturen signifikant (60) In der Studie von Schaefer-Prokop et al zeichnen sich die FD-

Detektoren durch ein verbessertes Handling und eine houmlhere DQE aus Dies ermoumlglicht

entweder eine Dosisreduktion um bis zu 50 oder eine Verbesserung der Bildqualitaumlt bei

Thorax-Aufnahmen (25) Diese Resultate bestaumltigten sich ebenso bei digitalen Aufnahmen des

peripheren Skelettsystems in der Studie von Reissberg et al (61)

Unerwarteterweise wurden in unserer Studie die FD-Bilder schlechter als die NIP-Bilder

bewertet obwohl die technischen Parameter von beiden Systemen im fuumlr

Extremitaumltenaufnahmen relevanten Ortsaufloumlsungsbereich weitgehend gleichwertig sind

(1962) In der Gesamtbildqualitaumlt wurden die NIP-Bilder mit der Dosis von 65 microGy 43 microGy

und 20 microGy als optimale Aufnahmen bezuumlglich aller wichtigen klinischen Details gewertet

wogegen die FD-Bilder mit derselben Dosis lediglich als gute Aufnahme bewertet wurden

Ein moumlglicher Grund ist die Verbesserung der chemisch-physikalischen Eigenschaften der zum

Einsatz kommenden Leuchtstoffe der Nadelstrukturspeicherfolie hinsichtlich ihrer

Speicherfaumlhigkeit (1719) und der Entwicklung des Zeilenscanner Der Verzicht auf ein

Bindemittel in der aktiven Schicht und die strukturierte Anordnung der Phosphorkristalle in

einer Nadel-Leuchtstofffolie erhoumlhen den Fuumlllgrad der Kristalle (17) Dies hat folglich eine

Erhoumlhung der Roumlntgenabsorption eine Reduktion der Lichtstreuung ein effizienteres Auslesen

aber vor allem eine Verbesserung der Quanteneffizienz (DQE) zur Folge (Abb 213) (1837)

Der hohe DQE-Wert der strukturierten Speicherleuchtstofffolie wird auch mitunter beeinflusst

von der Kombination mit einem Zeilenscanner Dies zeigt eine Studie von Fasbender et al im

Jahre 2003 wo der Einfluss des Zeilenscanners auf die Bildqualitaumlt bezuumlglich der DQE in

Kombination zunaumlchst mit einer unstrukturierten und anschlieszligend mit einer nadelfoumlrmig

strukturierten Speicherleuchtstofffolie untersucht wurde Das Ergebnis war dass die DQE von

einem Zeilenscanner mit NIP einen Wert von 05 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm

erzielte Im Vergleich dazu erzielte die DQE von einem Zeilenscanner mit PIP (Prototyp) nur

einen Wert von 03 bei einer Ortsfrequenz von 05 Lpmm Die Autoren kamen zu der

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

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Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

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70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 55: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

55

Schlussfolgerung dass der Zeilenscanner neben NIP einen zusaumltzlich entscheidenden Einfluss

auf den DQE-Wert nimmt (17)

Aufgrund der hohen DQE der Nadelstrukturspeicherfolie (NIP) in Kombination mit einem

Zeilenscanner ist wie bei den FD-Systemen eine Dosisreduktion ohne Verlust der Bildqualitaumlt

vorstellbar Eine moumlgliche Dosisreduktion in der Projektionsradiographie war wie bei den FD-

Systemen bereits in fruumlheren Studien ein zentrales Thema Bislang gibt es nur sehr wenige

Studien welche die Moumlglichkeit einer Dosisreduktion mit Speicherfolien-Systemen

untersuchen Heyne publizierte drei Studien in den Jahren 1999 2000 und 2002 uumlber die

Moumlglichkeit einer Dosisreduktion bei verschiedenen Projektionsaufnahmen des Schaumldels der

oberen Extremitaumlten des Beckens und der LWS an einem Phantom Fuumlr die Roumlntgenaufnahmen

wurde eine unstrukturierte Speicherfolie in Kombination mit einem Flying-Spot-Scanner

desselben Herstellers wie in der vorliegenden Studie verwendet In allen drei Studien kamen die

Autoren zu dem Resultat dass eine Dosisreduktion in Abhaumlngigkeit der klinischen

Fragestellung moumlglich sei (63-65) Dieses Vorgehen birgt allerdings die Gefahr dass

Zufallsbefunde uumlbersehen werden koumlnnten wenn eine Untersuchung mit einer zu niedrigen

Dosis angefertigt wurde Eine sinnvolle Dosiseinsparung kann somit mit diesem System nur

mit einer dezidierten Fragestellung erreicht werden Dies zeigte auch die Studie von Peer et al

welche besagt dass in Abhaumlngigkeit des ALARA-Prinzips und der klinischen Fragestellung

eine Dosisreduktion von 37 zur Diagnosestellung einer Handgelenksfraktur mit einem DLR-

System moumlglich ist (66) In einer weiteren Studie von Busch et al wurden verschiedene

Speicherfoliensysteme mit verschiedenen FD-Systemen und einem konventionellen System mit

unterschiedlichen Dosisklassen verglichen (55) Die Ergebnisse zeigten dass bei den FD-

Systemen bei weiterhin hoher Bildqualitaumlt eine Dosisreduktion moumlglich ist bzw dass eine

Steigerung der Dosis eine deutliche Steigerung der Bildqualitaumlt zur Folge hat

Speicherfoliensysteme zeigen eine ebenso hohe Bildqualitaumlt jedoch ist eine Reduktion der

Strahlenexposition im Vergleich zu den FD-Systemen nur in einem beschraumlnkten Maszlige

ausfuumlhrbar

Vergleicht man nun die nach dem IEC62220-1 Standard gemessene DQE des

NIPZeilenscanner-Systems mit der DQE des indirekten FD (Abb 213) so sieht man aumlhnliche

DQE-Werte bis zu einer Ortsfrequenz von 1 Lpmm bevor die indirekten FD-Systeme bessere

DQE-Werte erzielen (16) Dies bedeutet dass die vorliegenden Ergebnisse nicht allein durch

den technischen Aufbau der Systeme zustande gekommen sein koumlnnen

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

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64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 56: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

56

Der warscheinlichste Grund warum der subjektive Gesamtbildeindruck der theoretisch

uumlberlegenen FD-Bilder im Vergleich zu den NIP-Bildern schlechter bewertet wurde duumlrfte die

unterschiedliche Bildnachverarbeitung sein Im Rahmen dieser Studie war es aufgrund

unterschiedlicher Herstellerfirmen (FD Siemens NIP PIP Musica von Agfa-Gevaert) nicht

moumlglich eine identische Bildnachverarbeitungssoftware fuumlr die CR- und fuumlr die DR-Systeme

zu verwenden Obwohl beide Hersteller fuumlr die Bildnachverarbeitung eine Software mit

aumlhnlichen Algorithmen wie zB Kantenanhebung Rauschunterdruumlckung oder

Kontrastanhebung verwendeten unterscheidet sich der daraus resultierende Bildereindruck zum

Teil erheblich Die Unterschiede sind systembedingt und konnten im Rahmen dieser Studie

nicht eliminiert werden Deswegen muss angenommen werden dass zumindest ein Teil der

Ergebnisse durch die unterschiedliche Nachverarbeitungssoftware bedingt ist Die

Einschraumlnkung gilt allerdings nur fuumlr die Aufnahmen die mit dem FD-System erzielt wurden

da fuumlr die Nachverarbeitung von NIP und PIP die identische Software von demselben Hersteller

zur Verwendung kam Die Bildnachverarbeitung beeinflusst den Bildeindruck und damit die

diagnostische Qualitaumlt des Bildes wie die physikalischen Voraussetzungen des Detektors und

des abbildenden Systems fuumlr die Bildqualitaumlt (2325) Durch die Bildnachverarbeitung konnten

kontrastarme und feine Strukturen die im Originalbild nur sehr schwer zu erkennen waren

staumlrker hervorgehoben und eine Unterdruumlckung von Strukturen mit hohem Kontrast erreicht

werden Dies zeigt auch die Studie von Redlich et al im Jahre 2005 wo 5 verschiedene

Roumlntgenaufnahmesysteme fuumlr den Thorax mittels eines Phantoms bezuumlglich der Bildqualitaumlt

miteinander verglichen wurden Die Aumlnderung der Bildnachverarbeitung des Systems mit einer

Speicherfolie resultierte in einer besseren Bildqualitaumlt (56) Um die Limitation

unterschiedlicher Bildnachverarbeitung in unserer Studie zu eliminieren waumlre die Verarbeitung

der Bild-Rohdaten von FD und von NIPPIP mit derselben Bildnachverarbeitungssoftware

noumltig gewesen

Neben der Dosisreduktion ist bei gleich bleibender Dosis ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt

bei Aufnahmen mit dem NIPZeilenscannersystem zu sehen Dies ist vor allem in der

Mammographie oder in der Kinderradiologie von Nutzen Die Bildgebung in der

Mammographie hat erhebliche Anforderungen da einerseits fuumlr die Erkennung von

Mikroverkalkungen eine hohe Ortsaufloumlsung erforderlich ist und andererseits ein hoher

dynamischer Bereich des Bildsignals notwendig ist da sowohl dichtes Druumlsengewebe von

hoher Absorption als auch der Hautbereich mit sehr geringer Roumlntgenschwaumlchung dargestellt

werden muss (67) In der Mammographie dominierten bis vor kurzem noch die konventionellen

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

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63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

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69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 57: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

57

Film-Folien-Systeme welche im Vergleich zu der digitalen Mammographie Nachteile

bezuumlglich des Workflows und vor allem der Bildqualitaumlt mit sich bringen (2668) Mit

Einfuumlhrung des NIPZeilenscannersystems kann die Dosis ohne Verlust der Bildqualitaumlt

reduziert werden oder bei gleich bleibender Dosis kann ein Gewinn der Bildqualitaumlt zu einer

Erhoumlhung der Diagnosesicherung beitragen (68) In der Kinderradiologie ist der Strahlenschutz

bei Kindern aufgrund ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenuumlber ionisierenden Strahlen und

aufgrund des erhoumlhten Strahlenkrebsrisikos besonders wichtig (626970) Daher gilt bei den

Kindern wie bei den Erwachsenen das ALARA-Prinzip Bei einer nur geringen moumlglichen

Dosis gelten bei den Kindern fuumlr eine optimale Bildqualitaumlt bestimmte aufnahmetechnische

Regeln wie zB die Feldgroumlszlige Belichtung oder Positionierung des Patienten Bei fehlender

Erfuumlllung dieser Kriterien zeigt sich wie in der Studie von Engelmann et al im Jahre 2001 eine

schlechte Bildqualitaumlt (70) Haumlufig werden die Feldgroumlszligen zu breit gewaumlhlt was zu einer

erhoumlhten Strahlenbelastung und zu einer zunehmenden Verschlechterung der Bildqualitaumlt fuumlhrt

Dies wiederum hat fuumlr die Kinder Wiederholungsaufnahmen oder das Uumlbersehen von

pathologischen Befunden zur Folge Durch den Gebrauch der strukturierten Speicherfolie in

Kombination mit dem Zeilenscanner und der Bildnachverarbeitungssoftware Musica in der

Kinderradiologie waumlre wie bei der Mammographie eine weitere Reduktion der Dosis bzw eine

Steigerung der Bildqualitaumlt moumlglich (62) Dies bedarf weiterer Studien im klinischen Alltag

Neben der Moumlglichkeit einer Dosisreduktion ist auch der Arbeitsablauf unter Einbindung des

neuen DLR-Systems in den klinischen Routinebetrieb von Wichtigkeit Im Vergleich zu FD

wuumlrde der Gebrauch eines kassettenbasierten Systems im klinischen Alltag erwartungsgemaumlszlig

eine Verlangsamung des Workflows mit sich ziehen obwohl der Auslesevorgang der

Speicherfolie in Kombination mit dem Zeilenscanner (10 Sekunden) beschleunigt wurde und

fast so schnell wie der von FD-Systemen (5 Sekunden) ist (17202425) FD-Systeme

verbessern zum einen den klinischen Arbeitsablauf da keine Kassetten und keine getrennte

Entwicklungs- oder Ausleseeinheit mehr benoumltigt werden was eine Verkuumlrzung der

Bildentstehung und eine Vereinfachung des Arbeitsablaufes mit sich bringt Daraus resultiert

ein houmlherer Patientendurchsatz Auszligerdem entfallen fuumlr das medizinische Personal die bei

kassettenbasierten Systemen anfallenden Wege zwischen dem Roumlntgengeraumlt der Entwicklungs-

oder Ausleseeinheit und dem Ort an dem die Kassetten gelagert werden (2425) Ein

kassettenbasiertes System bringt andererseits den Vorteil der Mobilitaumlt mit sich von dem

besonders die Patienten profitieren Zum anderen ist dieses mobile Roumlntgensystem nicht in

seiner Groumlszlige auf bestimmte Koumlrperregionen limitiert da verschiedene Kassettengroumlszligen zur

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

1 Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit bdquoUmweltradioaktivitaumlt

und Strahlenbelastung Unterrichtung durch die Bundesregierung im Jahr 2009ldquo

2 Richlinie 9629Euratom des Rates von 13051996

3 Bundeaumlrztekammer bdquoLeitlinien der Bundesaumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung in der

Roumlntgendiagnostik vom 23112007

4 Budesamt fuumlr Gesundheit Abteilung Strahlenschutz Sektion Aufsicht und Bewilligungen

bdquoEmpfindlichkeitsklassen fuumlr Film-Folien-Systeme und digitale Systemeldquo Weisung R-09-01

vom 211100 1-3

5 European Guidelines on quality criteria for diagnostic radiographic images 1996

6 A Lasserre L Blohm bdquoKurzlehrbuch Radiologieldquo UrbanampFischer Verlag MuumlnchenJena

2003 3 Auflage S 1-9

7 G W Kauffmann E Moser R Sauer bdquoRadiologieldquo Urbanamp Fischer 3 Auflage 2006 9-

34

8 T Lehmann W Oberschelp E Pelikan R Repges bdquoBildnachverarbeitung in der Medizin-

Grundlagen Modelle Methoden und Anwendungenldquo Springer Verlag Berlin 1997

9 Cl Schmid bdquoErmittlung von Dosiswerten in der Diagnostischen Radiologie zur Festlegung

von nationalen Referenzdosiswerten nach der Patientenrichtlinie der EU 9743 Euratomrdquo

Dissertation 2002 an der LMU Muumlnchen

10 H Morneburg bdquoRoumlntgen- und Gammastrahlungldquo In Morneburg Heinz (Hrsg)

Bildgebende Systeme fuumlr die medizinische Diagnostik Publicis MCD Verlag 3Auflage

1995 4 84-108

11 M Reiser F-P Kuhn J Debus bdquoRadiologieldquo Duale Reihe Georg Thieme Verlag

Stuttgart 2004 1 Auflage 2- 79

12 Th Laubenberger J Laubenberger (1999) bdquoTechnik der medizinischen Radiologieldquo

Deutscher Aumlrzte-Verlag 7 Auflage 31-60)

13 W Jaschke R Loose C Claussen (Universitaumltsklinik fuumlr Radiodiagnostik Innsbruck)

bdquoLehrbuch der Radiologie Geraumltetechnik (Diagnostik)ldquo geschrieben von VSteil

14 P Thurn E Buumlcheler bdquoEinfuumlhrung in die radiologische Diagnostikldquo Georg Thieme

Verlag Stuttgart New York 1992 9Auflage 7-33

15 G Goretzki bdquoMedizinische Strahlenkundeldquo 2004 Urbanamp Fischer Muumlnchen 2Auflage S

86-173

63

16 Koumlrner et al Advances in Digital Radiography bdquoPhysical Principles and System

Overviewrdquo RadioGraphics 2007 27 675-686

17 R Fasbender RSchaetzing bdquoNeue CR-Technologien fuumlr die digitale Radiographieldquo

Springer Verlag Radiologe 2003 S370-373

18 M Sonoda M Takano J Miyakara H Kato bdquoComputed radiography utilizing screening

laser stimulatet luminescenseldquo Radiology 1983 148 833- 838

19 P Leblans L Struye P Willems (Agfa-Gevaert NV Mortsel Belgium) bdquoA New Needle-

Crystalline Computed Radiograpy Detectorldquo Journal of Digital Imaging Vol 13 No 2

Suppl 1 (May) 2000 117-120

20 M Koumlrner S Wirth M Treitl M Reiser K-J Pfeifer bdquoInitial Clinical Results with a

Needle Screen Storage Phosphor System in Chest Radiogramsrdquo Fortschr Roumlntgenstr

2005 1-6

21 J Frankenberger S Mair C Herrmann et al bdquoReflective and transmissive CR ScanHead

technology on needle image plates Proc SPIE 20055745499-510

22 R Schaetzing R Fassbender P Kersten bdquoNew High-speed scanning technique for

computed radiographyrdquo Proc SPIE20024682511-520

23 M Koumlrner M Treitl R Schaumltzing et al bdquoDepiction of Low-Contrast Detail in Digital

Radiography Comparison of Powder and Needle-Structured Storage Phosphor Systemsrdquo

Investigative Radiology Volume 41 Number 7 July 2006

24 K Ludwig T M Bernhardt bdquoDigitale Flachdetektorsystemeldquo In Radiologie up2date 1

2002 45-58

25 C Schaefer- Prokop M Uffmann J Sailer N Kabalan C Herold M Prokop bdquoDigitale

Thoraxradiographie Flat- panel- Detektor oder Speicherfolie Springer-Verlag 2003 der

Radiologe 52003 351-361

26 M Spahn V Heer R Freytag bdquoFlachbilddetektoren in der Roumlntgendiagnostikldquo Springer

Verlag der Radiologe 52003 340-349

27 HG Chotas JT Dobbins 3rd CE Ravin bdquoPrinciples of digital radiography with large-area

electronically readable detectors a review of the basicsrdquo Radiology 1999210595ndash599

28 M Strotzer J Gmeinwieser M Volk et al bdquoClinical application of a flat-panel X-ray

detector based on amorphous silicon technology image quality and potential for radiation

dose reduction in skeletal radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol 1998 17123-27

29 E Kotter M Langer bdquoDigital radiography with large-area flat-panel detectorsrdquo Eur Radiol

2002 122562ndash2570

64

30 J Freyschmidt bdquoHandbuch diagnostische Radiologie Strahlenphysik Strahlenbiologie

Strahlenschutzldquo Springer 2002 S 79-80

31 St Becht R Bittner bdquoLehrbuch der roumlntgendiagnostischen Einstelltechnikldquo Springer

Verlag 2008 S 14-53

32 HP Busch bdquoDigitale Projektionsradiographieldquo in der Radiologe 081999 S 711-724

33 IA Cunningham IA R Shaw bdquoSignal-to-noise optimization of medical imaging systemsrdquo

JOpt Soc Am A 16 (3) 621-632

34 M Spahn ldquoFlat detectors and their clinical applications Eur Radio 2005 15 1934-1947

35 U Rapp- Bernhard O Effenberger U Redlich UJ Krause W Doehring bdquoDetection of

simulated intestinal lung disease and catheters by flat- panel and asymmetric radiography-

aspects of dose reductionldquo Radiology 2000 217 (Suppl) 548

36 C Schafer-Prokop E Eisenhuber M Fuchsjager S Puig and M Prokop bdquoAktuelle

Entwicklungen auf dem Gebiet der digitalen Thoraxradiographieldquo Springer Verlag

Radiologe 032001 230-239

37 H Illers E Buhr C Hoeschen bdquoMeasurement of the detective quantum efficiency (DQE)

of digital X-ray detectors according to the novel standard IEC 62220-1rdquo Radiat Prot

Dosimetry 2005 11439-44

38 WJVeldkamp LJ Kroft MV Boot et al bdquoContrast-detail evaluation and dose assessment

of eight digital chest radiography systems in clinical practicerdquo Eur Radiol 2006 16333-

341

39 M Volk M Strotzer J Gmeinwieser et al bdquoFlat-panel x-ray detector using amorphous

silicon technology Reduced radiation dose for the detection of foreign bodiesrdquo Invest

Radiol 1997 32373-377

40 W Schlegel J Bille bdquoMedizinische Physikldquo Band 2 (Medizinische Strahlenphysik)

Springer Verlag 2002 S 156-157 260)

41 TW Ovitt PC Christenson HD Fisher 3rd et al bdquoIntravenous angiography using digital

video subtraction x-ray imaging systemrdquo AJR Am J Roentgenol 19801351141ndash1144

42 E Buumlchler K-J Lackner M Thelen bdquoEinfuumlhrung in die Radiologieldquo Thieme Verlag

11Auflage 2006 S 3

43 M Strotzer M Voumllk R Frund et al bdquoRoutine chest radiography using a flat-panel

detector image quality at standard detector dose and 33 dose reductionrdquo AJR Am J

Roentgenol 2002 178(1)169ndash171

65

44 Wirth S Treitl M Reiser MF Koumlrner M bdquoImaging performance with different doses in

skeletal radiography comparison of a needle-structured and a conventional storage

phosphor system with a flat-panel detectorldquo Radiology 2009 Jan250(1)152-60

45 F Fischbach J Ricke T Freund et al bdquoFlat panel digital radiography compared with

storage phosphor computed radiography assessment of dose versus image quality in

phantom studiesrdquo Invest Radiol 2002 37609-614

46 XJ Rong CC Shaw X Liu et al bdquoComparison of an amorphous siliconcesium iodide

flat-panel digital chest radiography system with screenfilm and computed radiography

systems a contrast-detail phantom studyrdquo Med Phys 200128(11)2328-2335

47 CE Jr Floyd RJ Warp JT 3rd

Dobbins et al bdquoImaging characterisctics of an amorphous

silicon flat-panel detector for digital chest radiographyrdquo Radiology 2001218(3)683-688

48 K Ludwig H Lenzen et al bdquoPerformance of a flat-panel detector in detecting artificial

bone lesions comparison with conventional screen-film and storage-phosphor

radiographyrdquo Radiology 2002222(2)453ndash 459

49 T Okamura S Tanaka K Koyama et al bdquoClinical evaluation of digital radiography based

on a large-area cesium iodide-amorphous silicon flat-panel detector compared with screen-

film radiography for skeletal system and abdomenrdquo Eur Radiol 200212(7) 1741ndash1747

50 J Freyschmidt J Th Schmidt bdquoHandbuch Diagnostische Radiologie Strahlenphysik

Strahlenbiologie Strahlenschutzldquo Springer Verlag 2001

51 R Aufrichtig bdquoComparison of low contrast detectability between a digital amorphous

silicon an a screen-film based imaging system for thoracic radiographyrdquo Med Phy

199926(7)1349-1358

52 M Strotzer J Gmeinwieser M Spahn M Voumllk R Frund J Seitz V Spies J Alexander

S Feuerbach bdquoAmorpheus silicon flat- panel x- ray detector versus screen- film

radiography effect of dose reduction on the detactability of cortical bone defects and

fracturesrdquo Invest Radiol 1998 33 33-38

53 WP Hosch C Fink B Radeleff A Kampschulte GW Kauffmann JHansmann bdquoRadiation

dose reduction in chest radiography using a flat-panel amorphous silicon detectorrdquo Clin

Radiol 200257(10)902ndash907

54 C Fink PJ Hallscheidt G Noeldge et al bdquoClinical comparative study with a large-area

amorphous silicon flat-panel detector image quality and visibility of anatomic structures on

chest radiographyldquo AJR Am J Roentgenol 2002178(2)481ndash486

55 HP Busch S Busch C Decker et al bdquoBildqualitaumlt und Dosis in der Digitalen

Projektionsradiographieldquo Fortschr Roumlntgenstr 2003 175 32- 37

66

56 U Redlich S Reissberg C Hoeschen et al Chest Radiography bdquoROC phantom study of

four different digital systems and one conventional radiographic systemldquo Rofo

2003175(1)38-45

57 H Geijer KW Beckmann B Andersson J Persilden bdquoImage Quality vs radiation dose for

flat- panel amorphous silicon detector a phantom studyldquo Eur Radiol 11(9) 2001 1704-

1709

58 K Bacher P Smeets et al bdquoDose reduction in patients undergoing chest imaging digital

amorphous silicon flat-panel detector radiography versus conventional film-screen

radiography and phosphor-based computed radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol2003

Oct181(4)923-9

59 S Grampp C Czerny C Krestan C Henk L Heiner H Imhof

bdquoFlachbilddetektorsysteme in der Skelettradiologieldquo Springer Verlag der Radiologe 5

2003 362- 366

60 M Voumllk M Strotzer N Holzknecht C Manke M Lenhart J Gmeinwieser J Link M

Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

on amarphous silicon technology image quality and potential for dose reduction in

comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

62 R Schaetzing bdquoManagement of pediatric radiation dose using Agfa computed

radiographyldquo Pediatr Radiol (2004) 34(Suppl 3) S207ndashS214

63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

66 R Peer A Lanser et al bdquoStorage phosphor radiography of wrist fractures a subjective

comparison of image quality at varying exposure levelsrdquo Eur Radiol 2002 Jun12(6)1354-

9 Epub 2002 Feb 21

67 U Bick bdquoDigitale Vollfeldmammographieldquo Fortschr Roumlntgenstr (2000) 173957ndash964

67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 58: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

58

Verfuumlgung stehen Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Bildaufnahmen mit diesem CR-

System nicht begrenzt und ermoumlglichen auch Bettaufnahmen was vor allem auf der

Intensivstation von Vorteil ist

Weiterhin sind technische Ausfaumllle beider Systeme und somit der Verlust von Produktivitaumlt im

klinischen Alltag naumlher zu beleuchten bei Ausfall eines FD-Systems waumlre das ganze Geraumlt

betroffen und es muumlsste ein Ausfallskonzept zur Uumlberbruumlckung bis zur Instandsetzung erstellt

werden Dagegen sind die neuen CR-Systeme weniger anfaumlllig fuumlr Stoumlrungen denn sie bestehen

nicht wie die FD-Systeme aus einer einzigen zusammengehoumlrigen Einheit so dass technische

Fehler leichter behoben werden koumlnnen indem die jeweils betroffene Einzelkomponente

ausgetauscht wird Dadurch ist der zeitliche Ausfall des Geraumltes im Gegensatz zu FD begrenzt

Ein Einfluss der Beschaffenheit der Praumlparate auf die Ergebnisse dieser Studie konnte

weitgehend ausgeschlossen werden Vor Beginn der Aufnahmen wurden pathologische

Befunde ausgeschlossen Die Praumlparate wurden nur fuumlr die Dauer der Erstellung der

Aufnahmen aus der Tiefkuumlhlung entnommen ansonsten wurde auf eine Einhaltung der

Kuumlhlung geachtet Bei den sechs formalinfixierten Praumlparaten war laut Auskunft des

anatomischen Institutes keine Verwesung zu erwarten bei den unfixierten Praumlparaten wurden

die Aufnahmen innerhalb weniger Tage angefertigt so dass eine erkennbar zunehmende

Veraumlnderung der Praumlparate durch Verwesung ausgeschlossen werden konnte Die Praumlparate

wurden zu Beginn der Studie vakuumversiegelt um eine Luftansammlung in den Beuteln zu

vermeiden Vor den jeweiligen Aufnahmen wurden etwaige auf den Kunststoffbeuteln

vorhandene Eiskristalle manuell entfernt

In unserer Studie wurden Praumlparate ohne pathologische Strukturen verwendet daher beduumlrfen

die Verwendung von NIP im klinischen Alltag und vor allem die Evaluation der moumlglichen

Dosisreduktion weiterer Studien

Eine Einschraumlnkung dieser Studie stellt die Verwendung nur eines Typen einer unstrukturierten

Speicherfolie von einem Hersteller dar Aus diesem Grunde sollte in weiteren Studien die

Verwendung verschiedener Speicherfoliensysteme unterschiedlicher Hersteller untersucht

werden In der Literatur sind bislang keine Studien veroumlffentlicht worden die unterschiedliche

Speicherfoliensysteme bezuumlglich der Bildqualitaumlt untersuchen

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

1 Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit bdquoUmweltradioaktivitaumlt

und Strahlenbelastung Unterrichtung durch die Bundesregierung im Jahr 2009ldquo

2 Richlinie 9629Euratom des Rates von 13051996

3 Bundeaumlrztekammer bdquoLeitlinien der Bundesaumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung in der

Roumlntgendiagnostik vom 23112007

4 Budesamt fuumlr Gesundheit Abteilung Strahlenschutz Sektion Aufsicht und Bewilligungen

bdquoEmpfindlichkeitsklassen fuumlr Film-Folien-Systeme und digitale Systemeldquo Weisung R-09-01

vom 211100 1-3

5 European Guidelines on quality criteria for diagnostic radiographic images 1996

6 A Lasserre L Blohm bdquoKurzlehrbuch Radiologieldquo UrbanampFischer Verlag MuumlnchenJena

2003 3 Auflage S 1-9

7 G W Kauffmann E Moser R Sauer bdquoRadiologieldquo Urbanamp Fischer 3 Auflage 2006 9-

34

8 T Lehmann W Oberschelp E Pelikan R Repges bdquoBildnachverarbeitung in der Medizin-

Grundlagen Modelle Methoden und Anwendungenldquo Springer Verlag Berlin 1997

9 Cl Schmid bdquoErmittlung von Dosiswerten in der Diagnostischen Radiologie zur Festlegung

von nationalen Referenzdosiswerten nach der Patientenrichtlinie der EU 9743 Euratomrdquo

Dissertation 2002 an der LMU Muumlnchen

10 H Morneburg bdquoRoumlntgen- und Gammastrahlungldquo In Morneburg Heinz (Hrsg)

Bildgebende Systeme fuumlr die medizinische Diagnostik Publicis MCD Verlag 3Auflage

1995 4 84-108

11 M Reiser F-P Kuhn J Debus bdquoRadiologieldquo Duale Reihe Georg Thieme Verlag

Stuttgart 2004 1 Auflage 2- 79

12 Th Laubenberger J Laubenberger (1999) bdquoTechnik der medizinischen Radiologieldquo

Deutscher Aumlrzte-Verlag 7 Auflage 31-60)

13 W Jaschke R Loose C Claussen (Universitaumltsklinik fuumlr Radiodiagnostik Innsbruck)

bdquoLehrbuch der Radiologie Geraumltetechnik (Diagnostik)ldquo geschrieben von VSteil

14 P Thurn E Buumlcheler bdquoEinfuumlhrung in die radiologische Diagnostikldquo Georg Thieme

Verlag Stuttgart New York 1992 9Auflage 7-33

15 G Goretzki bdquoMedizinische Strahlenkundeldquo 2004 Urbanamp Fischer Muumlnchen 2Auflage S

86-173

63

16 Koumlrner et al Advances in Digital Radiography bdquoPhysical Principles and System

Overviewrdquo RadioGraphics 2007 27 675-686

17 R Fasbender RSchaetzing bdquoNeue CR-Technologien fuumlr die digitale Radiographieldquo

Springer Verlag Radiologe 2003 S370-373

18 M Sonoda M Takano J Miyakara H Kato bdquoComputed radiography utilizing screening

laser stimulatet luminescenseldquo Radiology 1983 148 833- 838

19 P Leblans L Struye P Willems (Agfa-Gevaert NV Mortsel Belgium) bdquoA New Needle-

Crystalline Computed Radiograpy Detectorldquo Journal of Digital Imaging Vol 13 No 2

Suppl 1 (May) 2000 117-120

20 M Koumlrner S Wirth M Treitl M Reiser K-J Pfeifer bdquoInitial Clinical Results with a

Needle Screen Storage Phosphor System in Chest Radiogramsrdquo Fortschr Roumlntgenstr

2005 1-6

21 J Frankenberger S Mair C Herrmann et al bdquoReflective and transmissive CR ScanHead

technology on needle image plates Proc SPIE 20055745499-510

22 R Schaetzing R Fassbender P Kersten bdquoNew High-speed scanning technique for

computed radiographyrdquo Proc SPIE20024682511-520

23 M Koumlrner M Treitl R Schaumltzing et al bdquoDepiction of Low-Contrast Detail in Digital

Radiography Comparison of Powder and Needle-Structured Storage Phosphor Systemsrdquo

Investigative Radiology Volume 41 Number 7 July 2006

24 K Ludwig T M Bernhardt bdquoDigitale Flachdetektorsystemeldquo In Radiologie up2date 1

2002 45-58

25 C Schaefer- Prokop M Uffmann J Sailer N Kabalan C Herold M Prokop bdquoDigitale

Thoraxradiographie Flat- panel- Detektor oder Speicherfolie Springer-Verlag 2003 der

Radiologe 52003 351-361

26 M Spahn V Heer R Freytag bdquoFlachbilddetektoren in der Roumlntgendiagnostikldquo Springer

Verlag der Radiologe 52003 340-349

27 HG Chotas JT Dobbins 3rd CE Ravin bdquoPrinciples of digital radiography with large-area

electronically readable detectors a review of the basicsrdquo Radiology 1999210595ndash599

28 M Strotzer J Gmeinwieser M Volk et al bdquoClinical application of a flat-panel X-ray

detector based on amorphous silicon technology image quality and potential for radiation

dose reduction in skeletal radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol 1998 17123-27

29 E Kotter M Langer bdquoDigital radiography with large-area flat-panel detectorsrdquo Eur Radiol

2002 122562ndash2570

64

30 J Freyschmidt bdquoHandbuch diagnostische Radiologie Strahlenphysik Strahlenbiologie

Strahlenschutzldquo Springer 2002 S 79-80

31 St Becht R Bittner bdquoLehrbuch der roumlntgendiagnostischen Einstelltechnikldquo Springer

Verlag 2008 S 14-53

32 HP Busch bdquoDigitale Projektionsradiographieldquo in der Radiologe 081999 S 711-724

33 IA Cunningham IA R Shaw bdquoSignal-to-noise optimization of medical imaging systemsrdquo

JOpt Soc Am A 16 (3) 621-632

34 M Spahn ldquoFlat detectors and their clinical applications Eur Radio 2005 15 1934-1947

35 U Rapp- Bernhard O Effenberger U Redlich UJ Krause W Doehring bdquoDetection of

simulated intestinal lung disease and catheters by flat- panel and asymmetric radiography-

aspects of dose reductionldquo Radiology 2000 217 (Suppl) 548

36 C Schafer-Prokop E Eisenhuber M Fuchsjager S Puig and M Prokop bdquoAktuelle

Entwicklungen auf dem Gebiet der digitalen Thoraxradiographieldquo Springer Verlag

Radiologe 032001 230-239

37 H Illers E Buhr C Hoeschen bdquoMeasurement of the detective quantum efficiency (DQE)

of digital X-ray detectors according to the novel standard IEC 62220-1rdquo Radiat Prot

Dosimetry 2005 11439-44

38 WJVeldkamp LJ Kroft MV Boot et al bdquoContrast-detail evaluation and dose assessment

of eight digital chest radiography systems in clinical practicerdquo Eur Radiol 2006 16333-

341

39 M Volk M Strotzer J Gmeinwieser et al bdquoFlat-panel x-ray detector using amorphous

silicon technology Reduced radiation dose for the detection of foreign bodiesrdquo Invest

Radiol 1997 32373-377

40 W Schlegel J Bille bdquoMedizinische Physikldquo Band 2 (Medizinische Strahlenphysik)

Springer Verlag 2002 S 156-157 260)

41 TW Ovitt PC Christenson HD Fisher 3rd et al bdquoIntravenous angiography using digital

video subtraction x-ray imaging systemrdquo AJR Am J Roentgenol 19801351141ndash1144

42 E Buumlchler K-J Lackner M Thelen bdquoEinfuumlhrung in die Radiologieldquo Thieme Verlag

11Auflage 2006 S 3

43 M Strotzer M Voumllk R Frund et al bdquoRoutine chest radiography using a flat-panel

detector image quality at standard detector dose and 33 dose reductionrdquo AJR Am J

Roentgenol 2002 178(1)169ndash171

65

44 Wirth S Treitl M Reiser MF Koumlrner M bdquoImaging performance with different doses in

skeletal radiography comparison of a needle-structured and a conventional storage

phosphor system with a flat-panel detectorldquo Radiology 2009 Jan250(1)152-60

45 F Fischbach J Ricke T Freund et al bdquoFlat panel digital radiography compared with

storage phosphor computed radiography assessment of dose versus image quality in

phantom studiesrdquo Invest Radiol 2002 37609-614

46 XJ Rong CC Shaw X Liu et al bdquoComparison of an amorphous siliconcesium iodide

flat-panel digital chest radiography system with screenfilm and computed radiography

systems a contrast-detail phantom studyrdquo Med Phys 200128(11)2328-2335

47 CE Jr Floyd RJ Warp JT 3rd

Dobbins et al bdquoImaging characterisctics of an amorphous

silicon flat-panel detector for digital chest radiographyrdquo Radiology 2001218(3)683-688

48 K Ludwig H Lenzen et al bdquoPerformance of a flat-panel detector in detecting artificial

bone lesions comparison with conventional screen-film and storage-phosphor

radiographyrdquo Radiology 2002222(2)453ndash 459

49 T Okamura S Tanaka K Koyama et al bdquoClinical evaluation of digital radiography based

on a large-area cesium iodide-amorphous silicon flat-panel detector compared with screen-

film radiography for skeletal system and abdomenrdquo Eur Radiol 200212(7) 1741ndash1747

50 J Freyschmidt J Th Schmidt bdquoHandbuch Diagnostische Radiologie Strahlenphysik

Strahlenbiologie Strahlenschutzldquo Springer Verlag 2001

51 R Aufrichtig bdquoComparison of low contrast detectability between a digital amorphous

silicon an a screen-film based imaging system for thoracic radiographyrdquo Med Phy

199926(7)1349-1358

52 M Strotzer J Gmeinwieser M Spahn M Voumllk R Frund J Seitz V Spies J Alexander

S Feuerbach bdquoAmorpheus silicon flat- panel x- ray detector versus screen- film

radiography effect of dose reduction on the detactability of cortical bone defects and

fracturesrdquo Invest Radiol 1998 33 33-38

53 WP Hosch C Fink B Radeleff A Kampschulte GW Kauffmann JHansmann bdquoRadiation

dose reduction in chest radiography using a flat-panel amorphous silicon detectorrdquo Clin

Radiol 200257(10)902ndash907

54 C Fink PJ Hallscheidt G Noeldge et al bdquoClinical comparative study with a large-area

amorphous silicon flat-panel detector image quality and visibility of anatomic structures on

chest radiographyldquo AJR Am J Roentgenol 2002178(2)481ndash486

55 HP Busch S Busch C Decker et al bdquoBildqualitaumlt und Dosis in der Digitalen

Projektionsradiographieldquo Fortschr Roumlntgenstr 2003 175 32- 37

66

56 U Redlich S Reissberg C Hoeschen et al Chest Radiography bdquoROC phantom study of

four different digital systems and one conventional radiographic systemldquo Rofo

2003175(1)38-45

57 H Geijer KW Beckmann B Andersson J Persilden bdquoImage Quality vs radiation dose for

flat- panel amorphous silicon detector a phantom studyldquo Eur Radiol 11(9) 2001 1704-

1709

58 K Bacher P Smeets et al bdquoDose reduction in patients undergoing chest imaging digital

amorphous silicon flat-panel detector radiography versus conventional film-screen

radiography and phosphor-based computed radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol2003

Oct181(4)923-9

59 S Grampp C Czerny C Krestan C Henk L Heiner H Imhof

bdquoFlachbilddetektorsysteme in der Skelettradiologieldquo Springer Verlag der Radiologe 5

2003 362- 366

60 M Voumllk M Strotzer N Holzknecht C Manke M Lenhart J Gmeinwieser J Link M

Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

on amarphous silicon technology image quality and potential for dose reduction in

comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

62 R Schaetzing bdquoManagement of pediatric radiation dose using Agfa computed

radiographyldquo Pediatr Radiol (2004) 34(Suppl 3) S207ndashS214

63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

66 R Peer A Lanser et al bdquoStorage phosphor radiography of wrist fractures a subjective

comparison of image quality at varying exposure levelsrdquo Eur Radiol 2002 Jun12(6)1354-

9 Epub 2002 Feb 21

67 U Bick bdquoDigitale Vollfeldmammographieldquo Fortschr Roumlntgenstr (2000) 173957ndash964

67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 59: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

59

Eine weitere Einschraumlnkung der Studie ist die Tatsache dass zwei verschiedene

Ausleseverfahren (Flying-Spot-Scanner und Zeilenscanner) verwendet wurden Die Benutzung

von ein und demselben Scanner fuumlr PIP und NIP war in unserer Studie nicht moumlglich da die

beiden Folien und Kassettensysteme mit dem jeweiligen anderen Scanner technisch nicht

kompatibel sind Somit bleibt der Einfluss des Zeilenscanners als separate Groumlszlige in unserer

Studie unklar

Obwohl unsere Studie sich nur auf die unteren peripheren Extremitaumlten beschraumlnkt gibt es

bereits die ersten veroumlffentlichten Resultate im Bereich der Thorax-Radiographie von Koumlrner et

al im Jahre 2005 (20) welche mit den unseren vergleichbar sind Ob eine Dosisreduktion in

anderen Koumlrperregionen wie zB der Wirbelsaumlule oder des Abdomens durchfuumlhrbar ist bedarf

noch weiterer Studien Zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch keine Daten fuumlr diese

Koumlrperregionen vor jedoch erwarten wir aumlhnliche Resultate

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

1 Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit bdquoUmweltradioaktivitaumlt

und Strahlenbelastung Unterrichtung durch die Bundesregierung im Jahr 2009ldquo

2 Richlinie 9629Euratom des Rates von 13051996

3 Bundeaumlrztekammer bdquoLeitlinien der Bundesaumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung in der

Roumlntgendiagnostik vom 23112007

4 Budesamt fuumlr Gesundheit Abteilung Strahlenschutz Sektion Aufsicht und Bewilligungen

bdquoEmpfindlichkeitsklassen fuumlr Film-Folien-Systeme und digitale Systemeldquo Weisung R-09-01

vom 211100 1-3

5 European Guidelines on quality criteria for diagnostic radiographic images 1996

6 A Lasserre L Blohm bdquoKurzlehrbuch Radiologieldquo UrbanampFischer Verlag MuumlnchenJena

2003 3 Auflage S 1-9

7 G W Kauffmann E Moser R Sauer bdquoRadiologieldquo Urbanamp Fischer 3 Auflage 2006 9-

34

8 T Lehmann W Oberschelp E Pelikan R Repges bdquoBildnachverarbeitung in der Medizin-

Grundlagen Modelle Methoden und Anwendungenldquo Springer Verlag Berlin 1997

9 Cl Schmid bdquoErmittlung von Dosiswerten in der Diagnostischen Radiologie zur Festlegung

von nationalen Referenzdosiswerten nach der Patientenrichtlinie der EU 9743 Euratomrdquo

Dissertation 2002 an der LMU Muumlnchen

10 H Morneburg bdquoRoumlntgen- und Gammastrahlungldquo In Morneburg Heinz (Hrsg)

Bildgebende Systeme fuumlr die medizinische Diagnostik Publicis MCD Verlag 3Auflage

1995 4 84-108

11 M Reiser F-P Kuhn J Debus bdquoRadiologieldquo Duale Reihe Georg Thieme Verlag

Stuttgart 2004 1 Auflage 2- 79

12 Th Laubenberger J Laubenberger (1999) bdquoTechnik der medizinischen Radiologieldquo

Deutscher Aumlrzte-Verlag 7 Auflage 31-60)

13 W Jaschke R Loose C Claussen (Universitaumltsklinik fuumlr Radiodiagnostik Innsbruck)

bdquoLehrbuch der Radiologie Geraumltetechnik (Diagnostik)ldquo geschrieben von VSteil

14 P Thurn E Buumlcheler bdquoEinfuumlhrung in die radiologische Diagnostikldquo Georg Thieme

Verlag Stuttgart New York 1992 9Auflage 7-33

15 G Goretzki bdquoMedizinische Strahlenkundeldquo 2004 Urbanamp Fischer Muumlnchen 2Auflage S

86-173

63

16 Koumlrner et al Advances in Digital Radiography bdquoPhysical Principles and System

Overviewrdquo RadioGraphics 2007 27 675-686

17 R Fasbender RSchaetzing bdquoNeue CR-Technologien fuumlr die digitale Radiographieldquo

Springer Verlag Radiologe 2003 S370-373

18 M Sonoda M Takano J Miyakara H Kato bdquoComputed radiography utilizing screening

laser stimulatet luminescenseldquo Radiology 1983 148 833- 838

19 P Leblans L Struye P Willems (Agfa-Gevaert NV Mortsel Belgium) bdquoA New Needle-

Crystalline Computed Radiograpy Detectorldquo Journal of Digital Imaging Vol 13 No 2

Suppl 1 (May) 2000 117-120

20 M Koumlrner S Wirth M Treitl M Reiser K-J Pfeifer bdquoInitial Clinical Results with a

Needle Screen Storage Phosphor System in Chest Radiogramsrdquo Fortschr Roumlntgenstr

2005 1-6

21 J Frankenberger S Mair C Herrmann et al bdquoReflective and transmissive CR ScanHead

technology on needle image plates Proc SPIE 20055745499-510

22 R Schaetzing R Fassbender P Kersten bdquoNew High-speed scanning technique for

computed radiographyrdquo Proc SPIE20024682511-520

23 M Koumlrner M Treitl R Schaumltzing et al bdquoDepiction of Low-Contrast Detail in Digital

Radiography Comparison of Powder and Needle-Structured Storage Phosphor Systemsrdquo

Investigative Radiology Volume 41 Number 7 July 2006

24 K Ludwig T M Bernhardt bdquoDigitale Flachdetektorsystemeldquo In Radiologie up2date 1

2002 45-58

25 C Schaefer- Prokop M Uffmann J Sailer N Kabalan C Herold M Prokop bdquoDigitale

Thoraxradiographie Flat- panel- Detektor oder Speicherfolie Springer-Verlag 2003 der

Radiologe 52003 351-361

26 M Spahn V Heer R Freytag bdquoFlachbilddetektoren in der Roumlntgendiagnostikldquo Springer

Verlag der Radiologe 52003 340-349

27 HG Chotas JT Dobbins 3rd CE Ravin bdquoPrinciples of digital radiography with large-area

electronically readable detectors a review of the basicsrdquo Radiology 1999210595ndash599

28 M Strotzer J Gmeinwieser M Volk et al bdquoClinical application of a flat-panel X-ray

detector based on amorphous silicon technology image quality and potential for radiation

dose reduction in skeletal radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol 1998 17123-27

29 E Kotter M Langer bdquoDigital radiography with large-area flat-panel detectorsrdquo Eur Radiol

2002 122562ndash2570

64

30 J Freyschmidt bdquoHandbuch diagnostische Radiologie Strahlenphysik Strahlenbiologie

Strahlenschutzldquo Springer 2002 S 79-80

31 St Becht R Bittner bdquoLehrbuch der roumlntgendiagnostischen Einstelltechnikldquo Springer

Verlag 2008 S 14-53

32 HP Busch bdquoDigitale Projektionsradiographieldquo in der Radiologe 081999 S 711-724

33 IA Cunningham IA R Shaw bdquoSignal-to-noise optimization of medical imaging systemsrdquo

JOpt Soc Am A 16 (3) 621-632

34 M Spahn ldquoFlat detectors and their clinical applications Eur Radio 2005 15 1934-1947

35 U Rapp- Bernhard O Effenberger U Redlich UJ Krause W Doehring bdquoDetection of

simulated intestinal lung disease and catheters by flat- panel and asymmetric radiography-

aspects of dose reductionldquo Radiology 2000 217 (Suppl) 548

36 C Schafer-Prokop E Eisenhuber M Fuchsjager S Puig and M Prokop bdquoAktuelle

Entwicklungen auf dem Gebiet der digitalen Thoraxradiographieldquo Springer Verlag

Radiologe 032001 230-239

37 H Illers E Buhr C Hoeschen bdquoMeasurement of the detective quantum efficiency (DQE)

of digital X-ray detectors according to the novel standard IEC 62220-1rdquo Radiat Prot

Dosimetry 2005 11439-44

38 WJVeldkamp LJ Kroft MV Boot et al bdquoContrast-detail evaluation and dose assessment

of eight digital chest radiography systems in clinical practicerdquo Eur Radiol 2006 16333-

341

39 M Volk M Strotzer J Gmeinwieser et al bdquoFlat-panel x-ray detector using amorphous

silicon technology Reduced radiation dose for the detection of foreign bodiesrdquo Invest

Radiol 1997 32373-377

40 W Schlegel J Bille bdquoMedizinische Physikldquo Band 2 (Medizinische Strahlenphysik)

Springer Verlag 2002 S 156-157 260)

41 TW Ovitt PC Christenson HD Fisher 3rd et al bdquoIntravenous angiography using digital

video subtraction x-ray imaging systemrdquo AJR Am J Roentgenol 19801351141ndash1144

42 E Buumlchler K-J Lackner M Thelen bdquoEinfuumlhrung in die Radiologieldquo Thieme Verlag

11Auflage 2006 S 3

43 M Strotzer M Voumllk R Frund et al bdquoRoutine chest radiography using a flat-panel

detector image quality at standard detector dose and 33 dose reductionrdquo AJR Am J

Roentgenol 2002 178(1)169ndash171

65

44 Wirth S Treitl M Reiser MF Koumlrner M bdquoImaging performance with different doses in

skeletal radiography comparison of a needle-structured and a conventional storage

phosphor system with a flat-panel detectorldquo Radiology 2009 Jan250(1)152-60

45 F Fischbach J Ricke T Freund et al bdquoFlat panel digital radiography compared with

storage phosphor computed radiography assessment of dose versus image quality in

phantom studiesrdquo Invest Radiol 2002 37609-614

46 XJ Rong CC Shaw X Liu et al bdquoComparison of an amorphous siliconcesium iodide

flat-panel digital chest radiography system with screenfilm and computed radiography

systems a contrast-detail phantom studyrdquo Med Phys 200128(11)2328-2335

47 CE Jr Floyd RJ Warp JT 3rd

Dobbins et al bdquoImaging characterisctics of an amorphous

silicon flat-panel detector for digital chest radiographyrdquo Radiology 2001218(3)683-688

48 K Ludwig H Lenzen et al bdquoPerformance of a flat-panel detector in detecting artificial

bone lesions comparison with conventional screen-film and storage-phosphor

radiographyrdquo Radiology 2002222(2)453ndash 459

49 T Okamura S Tanaka K Koyama et al bdquoClinical evaluation of digital radiography based

on a large-area cesium iodide-amorphous silicon flat-panel detector compared with screen-

film radiography for skeletal system and abdomenrdquo Eur Radiol 200212(7) 1741ndash1747

50 J Freyschmidt J Th Schmidt bdquoHandbuch Diagnostische Radiologie Strahlenphysik

Strahlenbiologie Strahlenschutzldquo Springer Verlag 2001

51 R Aufrichtig bdquoComparison of low contrast detectability between a digital amorphous

silicon an a screen-film based imaging system for thoracic radiographyrdquo Med Phy

199926(7)1349-1358

52 M Strotzer J Gmeinwieser M Spahn M Voumllk R Frund J Seitz V Spies J Alexander

S Feuerbach bdquoAmorpheus silicon flat- panel x- ray detector versus screen- film

radiography effect of dose reduction on the detactability of cortical bone defects and

fracturesrdquo Invest Radiol 1998 33 33-38

53 WP Hosch C Fink B Radeleff A Kampschulte GW Kauffmann JHansmann bdquoRadiation

dose reduction in chest radiography using a flat-panel amorphous silicon detectorrdquo Clin

Radiol 200257(10)902ndash907

54 C Fink PJ Hallscheidt G Noeldge et al bdquoClinical comparative study with a large-area

amorphous silicon flat-panel detector image quality and visibility of anatomic structures on

chest radiographyldquo AJR Am J Roentgenol 2002178(2)481ndash486

55 HP Busch S Busch C Decker et al bdquoBildqualitaumlt und Dosis in der Digitalen

Projektionsradiographieldquo Fortschr Roumlntgenstr 2003 175 32- 37

66

56 U Redlich S Reissberg C Hoeschen et al Chest Radiography bdquoROC phantom study of

four different digital systems and one conventional radiographic systemldquo Rofo

2003175(1)38-45

57 H Geijer KW Beckmann B Andersson J Persilden bdquoImage Quality vs radiation dose for

flat- panel amorphous silicon detector a phantom studyldquo Eur Radiol 11(9) 2001 1704-

1709

58 K Bacher P Smeets et al bdquoDose reduction in patients undergoing chest imaging digital

amorphous silicon flat-panel detector radiography versus conventional film-screen

radiography and phosphor-based computed radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol2003

Oct181(4)923-9

59 S Grampp C Czerny C Krestan C Henk L Heiner H Imhof

bdquoFlachbilddetektorsysteme in der Skelettradiologieldquo Springer Verlag der Radiologe 5

2003 362- 366

60 M Voumllk M Strotzer N Holzknecht C Manke M Lenhart J Gmeinwieser J Link M

Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

on amarphous silicon technology image quality and potential for dose reduction in

comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

62 R Schaetzing bdquoManagement of pediatric radiation dose using Agfa computed

radiographyldquo Pediatr Radiol (2004) 34(Suppl 3) S207ndashS214

63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

66 R Peer A Lanser et al bdquoStorage phosphor radiography of wrist fractures a subjective

comparison of image quality at varying exposure levelsrdquo Eur Radiol 2002 Jun12(6)1354-

9 Epub 2002 Feb 21

67 U Bick bdquoDigitale Vollfeldmammographieldquo Fortschr Roumlntgenstr (2000) 173957ndash964

67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 60: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

60

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen dass trotz der objektiven technischen Uumlberlegenheit

uumlberraschenderweise nicht wie erwartet die FD-Bilder sondern die Kombination

NIPZeilenscannersystem mit der zugehoumlrigen Bildnachverarbeitungssoftware in allen

Kategorien eine klare Uumlberlegenheit erzielten Eine Dosisreduktion von bis zu 75 (20 microGy)

der Ausgangsdosis (85 microGy) bei Roumlntgenaufnahmen von peripheren Extremitaumlten mit dem

NIPZeilenscannersystem ist ohne Verlust der Bildqualitaumlt zumindest bei Praumlparaten

durchfuumlhrbar Fuumlr FPD ist dies nur bei einer Dosisreduktion von 50 moumlglich Bei gleich

bleibender Dosis ist ein deutlicher Gewinn an Bildqualitaumlt zu sehen Bisher wurden solch

deutliche Dosiseinsparungen nur mit Flachbilddetektoren nachgewiesen da sich diese

gegenuumlber DLR-Systemen und auch Film-Folien-Kombinationen durch eine deutlich houmlhere

DQE und eine niedrigere Ortsaufloumlsung auszeichnen Somit koumlnnte das neue

Speicherfoliensystem eine Alternative zu FD auch im klinischen Einsatz darstellen

Nach naumlherer Betrachtung aller Vor- und noch bestehenden Nachteile von NIP im Vergleich zu

den indirekten FD-Systemen kommen wir zu der Schlussfolgerung dass das

NIPZeilenscanner-System signifikant bessere Ergebnisse vorweist Aufgrund ihrer

unterschiedlichen Limitationen und Einsetzbarkeit je nach klinischer Fragestellung und

notwendiger Untersuchungsmethode ergaumlnzen sich beide Systeme gut Weitere Studien sind

noumltig um den klinischen Stellenwert des NIPZeilenscannersystems zu evaluieren

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

1 Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit bdquoUmweltradioaktivitaumlt

und Strahlenbelastung Unterrichtung durch die Bundesregierung im Jahr 2009ldquo

2 Richlinie 9629Euratom des Rates von 13051996

3 Bundeaumlrztekammer bdquoLeitlinien der Bundesaumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung in der

Roumlntgendiagnostik vom 23112007

4 Budesamt fuumlr Gesundheit Abteilung Strahlenschutz Sektion Aufsicht und Bewilligungen

bdquoEmpfindlichkeitsklassen fuumlr Film-Folien-Systeme und digitale Systemeldquo Weisung R-09-01

vom 211100 1-3

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6 A Lasserre L Blohm bdquoKurzlehrbuch Radiologieldquo UrbanampFischer Verlag MuumlnchenJena

2003 3 Auflage S 1-9

7 G W Kauffmann E Moser R Sauer bdquoRadiologieldquo Urbanamp Fischer 3 Auflage 2006 9-

34

8 T Lehmann W Oberschelp E Pelikan R Repges bdquoBildnachverarbeitung in der Medizin-

Grundlagen Modelle Methoden und Anwendungenldquo Springer Verlag Berlin 1997

9 Cl Schmid bdquoErmittlung von Dosiswerten in der Diagnostischen Radiologie zur Festlegung

von nationalen Referenzdosiswerten nach der Patientenrichtlinie der EU 9743 Euratomrdquo

Dissertation 2002 an der LMU Muumlnchen

10 H Morneburg bdquoRoumlntgen- und Gammastrahlungldquo In Morneburg Heinz (Hrsg)

Bildgebende Systeme fuumlr die medizinische Diagnostik Publicis MCD Verlag 3Auflage

1995 4 84-108

11 M Reiser F-P Kuhn J Debus bdquoRadiologieldquo Duale Reihe Georg Thieme Verlag

Stuttgart 2004 1 Auflage 2- 79

12 Th Laubenberger J Laubenberger (1999) bdquoTechnik der medizinischen Radiologieldquo

Deutscher Aumlrzte-Verlag 7 Auflage 31-60)

13 W Jaschke R Loose C Claussen (Universitaumltsklinik fuumlr Radiodiagnostik Innsbruck)

bdquoLehrbuch der Radiologie Geraumltetechnik (Diagnostik)ldquo geschrieben von VSteil

14 P Thurn E Buumlcheler bdquoEinfuumlhrung in die radiologische Diagnostikldquo Georg Thieme

Verlag Stuttgart New York 1992 9Auflage 7-33

15 G Goretzki bdquoMedizinische Strahlenkundeldquo 2004 Urbanamp Fischer Muumlnchen 2Auflage S

86-173

63

16 Koumlrner et al Advances in Digital Radiography bdquoPhysical Principles and System

Overviewrdquo RadioGraphics 2007 27 675-686

17 R Fasbender RSchaetzing bdquoNeue CR-Technologien fuumlr die digitale Radiographieldquo

Springer Verlag Radiologe 2003 S370-373

18 M Sonoda M Takano J Miyakara H Kato bdquoComputed radiography utilizing screening

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Crystalline Computed Radiograpy Detectorldquo Journal of Digital Imaging Vol 13 No 2

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2005 1-6

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technology on needle image plates Proc SPIE 20055745499-510

22 R Schaetzing R Fassbender P Kersten bdquoNew High-speed scanning technique for

computed radiographyrdquo Proc SPIE20024682511-520

23 M Koumlrner M Treitl R Schaumltzing et al bdquoDepiction of Low-Contrast Detail in Digital

Radiography Comparison of Powder and Needle-Structured Storage Phosphor Systemsrdquo

Investigative Radiology Volume 41 Number 7 July 2006

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2002 45-58

25 C Schaefer- Prokop M Uffmann J Sailer N Kabalan C Herold M Prokop bdquoDigitale

Thoraxradiographie Flat- panel- Detektor oder Speicherfolie Springer-Verlag 2003 der

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Verlag der Radiologe 52003 340-349

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2002 122562ndash2570

64

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Strahlenschutzldquo Springer 2002 S 79-80

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Verlag 2008 S 14-53

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Entwicklungen auf dem Gebiet der digitalen Thoraxradiographieldquo Springer Verlag

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341

39 M Volk M Strotzer J Gmeinwieser et al bdquoFlat-panel x-ray detector using amorphous

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65

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storage phosphor computed radiography assessment of dose versus image quality in

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flat-panel digital chest radiography system with screenfilm and computed radiography

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47 CE Jr Floyd RJ Warp JT 3rd

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48 K Ludwig H Lenzen et al bdquoPerformance of a flat-panel detector in detecting artificial

bone lesions comparison with conventional screen-film and storage-phosphor

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49 T Okamura S Tanaka K Koyama et al bdquoClinical evaluation of digital radiography based

on a large-area cesium iodide-amorphous silicon flat-panel detector compared with screen-

film radiography for skeletal system and abdomenrdquo Eur Radiol 200212(7) 1741ndash1747

50 J Freyschmidt J Th Schmidt bdquoHandbuch Diagnostische Radiologie Strahlenphysik

Strahlenbiologie Strahlenschutzldquo Springer Verlag 2001

51 R Aufrichtig bdquoComparison of low contrast detectability between a digital amorphous

silicon an a screen-film based imaging system for thoracic radiographyrdquo Med Phy

199926(7)1349-1358

52 M Strotzer J Gmeinwieser M Spahn M Voumllk R Frund J Seitz V Spies J Alexander

S Feuerbach bdquoAmorpheus silicon flat- panel x- ray detector versus screen- film

radiography effect of dose reduction on the detactability of cortical bone defects and

fracturesrdquo Invest Radiol 1998 33 33-38

53 WP Hosch C Fink B Radeleff A Kampschulte GW Kauffmann JHansmann bdquoRadiation

dose reduction in chest radiography using a flat-panel amorphous silicon detectorrdquo Clin

Radiol 200257(10)902ndash907

54 C Fink PJ Hallscheidt G Noeldge et al bdquoClinical comparative study with a large-area

amorphous silicon flat-panel detector image quality and visibility of anatomic structures on

chest radiographyldquo AJR Am J Roentgenol 2002178(2)481ndash486

55 HP Busch S Busch C Decker et al bdquoBildqualitaumlt und Dosis in der Digitalen

Projektionsradiographieldquo Fortschr Roumlntgenstr 2003 175 32- 37

66

56 U Redlich S Reissberg C Hoeschen et al Chest Radiography bdquoROC phantom study of

four different digital systems and one conventional radiographic systemldquo Rofo

2003175(1)38-45

57 H Geijer KW Beckmann B Andersson J Persilden bdquoImage Quality vs radiation dose for

flat- panel amorphous silicon detector a phantom studyldquo Eur Radiol 11(9) 2001 1704-

1709

58 K Bacher P Smeets et al bdquoDose reduction in patients undergoing chest imaging digital

amorphous silicon flat-panel detector radiography versus conventional film-screen

radiography and phosphor-based computed radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol2003

Oct181(4)923-9

59 S Grampp C Czerny C Krestan C Henk L Heiner H Imhof

bdquoFlachbilddetektorsysteme in der Skelettradiologieldquo Springer Verlag der Radiologe 5

2003 362- 366

60 M Voumllk M Strotzer N Holzknecht C Manke M Lenhart J Gmeinwieser J Link M

Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

on amarphous silicon technology image quality and potential for dose reduction in

comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

62 R Schaetzing bdquoManagement of pediatric radiation dose using Agfa computed

radiographyldquo Pediatr Radiol (2004) 34(Suppl 3) S207ndashS214

63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

66 R Peer A Lanser et al bdquoStorage phosphor radiography of wrist fractures a subjective

comparison of image quality at varying exposure levelsrdquo Eur Radiol 2002 Jun12(6)1354-

9 Epub 2002 Feb 21

67 U Bick bdquoDigitale Vollfeldmammographieldquo Fortschr Roumlntgenstr (2000) 173957ndash964

67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 61: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

61

7 ABKUumlRZUNGSVERZEICHNIS

AD-Wandler Analog-Digital-Wandler

ALARA As Low As Reasonably Achievable

BAG Bundesamt fuumlr Gesundheit

CCD Charge-Coupled-Device

CR Computed Radiography (= DLR)

CT Computertomographie

DLR Digitale Lumineszenzradiographie

DQE Detective Quantum Efficiency Roumlntgenquanteneffizienz

DR Direktradiographie

EURATOM European Atomic Energy Community

FD FestkoumlrperdetektorFlachbettdetektor

FPD Flat Panel DetectorFlachbettdetektor

MTF Modulationstransferfunktion

MUumlF Modulationsuumlbertragungsfunktion

NIP Needle-Image-Plate

PACS Picture Archiving and Communication System

PIP Powder-Image-Plate

Pixel Picture Matrix Elements

PSL Photostimulierte Lumineszenz

TFT Thin-Film-Transistor

RIS Radiology information system

SNR Signal-to-noise ratio Signalrauschverhaumlltnisse

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

1 Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit bdquoUmweltradioaktivitaumlt

und Strahlenbelastung Unterrichtung durch die Bundesregierung im Jahr 2009ldquo

2 Richlinie 9629Euratom des Rates von 13051996

3 Bundeaumlrztekammer bdquoLeitlinien der Bundesaumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung in der

Roumlntgendiagnostik vom 23112007

4 Budesamt fuumlr Gesundheit Abteilung Strahlenschutz Sektion Aufsicht und Bewilligungen

bdquoEmpfindlichkeitsklassen fuumlr Film-Folien-Systeme und digitale Systemeldquo Weisung R-09-01

vom 211100 1-3

5 European Guidelines on quality criteria for diagnostic radiographic images 1996

6 A Lasserre L Blohm bdquoKurzlehrbuch Radiologieldquo UrbanampFischer Verlag MuumlnchenJena

2003 3 Auflage S 1-9

7 G W Kauffmann E Moser R Sauer bdquoRadiologieldquo Urbanamp Fischer 3 Auflage 2006 9-

34

8 T Lehmann W Oberschelp E Pelikan R Repges bdquoBildnachverarbeitung in der Medizin-

Grundlagen Modelle Methoden und Anwendungenldquo Springer Verlag Berlin 1997

9 Cl Schmid bdquoErmittlung von Dosiswerten in der Diagnostischen Radiologie zur Festlegung

von nationalen Referenzdosiswerten nach der Patientenrichtlinie der EU 9743 Euratomrdquo

Dissertation 2002 an der LMU Muumlnchen

10 H Morneburg bdquoRoumlntgen- und Gammastrahlungldquo In Morneburg Heinz (Hrsg)

Bildgebende Systeme fuumlr die medizinische Diagnostik Publicis MCD Verlag 3Auflage

1995 4 84-108

11 M Reiser F-P Kuhn J Debus bdquoRadiologieldquo Duale Reihe Georg Thieme Verlag

Stuttgart 2004 1 Auflage 2- 79

12 Th Laubenberger J Laubenberger (1999) bdquoTechnik der medizinischen Radiologieldquo

Deutscher Aumlrzte-Verlag 7 Auflage 31-60)

13 W Jaschke R Loose C Claussen (Universitaumltsklinik fuumlr Radiodiagnostik Innsbruck)

bdquoLehrbuch der Radiologie Geraumltetechnik (Diagnostik)ldquo geschrieben von VSteil

14 P Thurn E Buumlcheler bdquoEinfuumlhrung in die radiologische Diagnostikldquo Georg Thieme

Verlag Stuttgart New York 1992 9Auflage 7-33

15 G Goretzki bdquoMedizinische Strahlenkundeldquo 2004 Urbanamp Fischer Muumlnchen 2Auflage S

86-173

63

16 Koumlrner et al Advances in Digital Radiography bdquoPhysical Principles and System

Overviewrdquo RadioGraphics 2007 27 675-686

17 R Fasbender RSchaetzing bdquoNeue CR-Technologien fuumlr die digitale Radiographieldquo

Springer Verlag Radiologe 2003 S370-373

18 M Sonoda M Takano J Miyakara H Kato bdquoComputed radiography utilizing screening

laser stimulatet luminescenseldquo Radiology 1983 148 833- 838

19 P Leblans L Struye P Willems (Agfa-Gevaert NV Mortsel Belgium) bdquoA New Needle-

Crystalline Computed Radiograpy Detectorldquo Journal of Digital Imaging Vol 13 No 2

Suppl 1 (May) 2000 117-120

20 M Koumlrner S Wirth M Treitl M Reiser K-J Pfeifer bdquoInitial Clinical Results with a

Needle Screen Storage Phosphor System in Chest Radiogramsrdquo Fortschr Roumlntgenstr

2005 1-6

21 J Frankenberger S Mair C Herrmann et al bdquoReflective and transmissive CR ScanHead

technology on needle image plates Proc SPIE 20055745499-510

22 R Schaetzing R Fassbender P Kersten bdquoNew High-speed scanning technique for

computed radiographyrdquo Proc SPIE20024682511-520

23 M Koumlrner M Treitl R Schaumltzing et al bdquoDepiction of Low-Contrast Detail in Digital

Radiography Comparison of Powder and Needle-Structured Storage Phosphor Systemsrdquo

Investigative Radiology Volume 41 Number 7 July 2006

24 K Ludwig T M Bernhardt bdquoDigitale Flachdetektorsystemeldquo In Radiologie up2date 1

2002 45-58

25 C Schaefer- Prokop M Uffmann J Sailer N Kabalan C Herold M Prokop bdquoDigitale

Thoraxradiographie Flat- panel- Detektor oder Speicherfolie Springer-Verlag 2003 der

Radiologe 52003 351-361

26 M Spahn V Heer R Freytag bdquoFlachbilddetektoren in der Roumlntgendiagnostikldquo Springer

Verlag der Radiologe 52003 340-349

27 HG Chotas JT Dobbins 3rd CE Ravin bdquoPrinciples of digital radiography with large-area

electronically readable detectors a review of the basicsrdquo Radiology 1999210595ndash599

28 M Strotzer J Gmeinwieser M Volk et al bdquoClinical application of a flat-panel X-ray

detector based on amorphous silicon technology image quality and potential for radiation

dose reduction in skeletal radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol 1998 17123-27

29 E Kotter M Langer bdquoDigital radiography with large-area flat-panel detectorsrdquo Eur Radiol

2002 122562ndash2570

64

30 J Freyschmidt bdquoHandbuch diagnostische Radiologie Strahlenphysik Strahlenbiologie

Strahlenschutzldquo Springer 2002 S 79-80

31 St Becht R Bittner bdquoLehrbuch der roumlntgendiagnostischen Einstelltechnikldquo Springer

Verlag 2008 S 14-53

32 HP Busch bdquoDigitale Projektionsradiographieldquo in der Radiologe 081999 S 711-724

33 IA Cunningham IA R Shaw bdquoSignal-to-noise optimization of medical imaging systemsrdquo

JOpt Soc Am A 16 (3) 621-632

34 M Spahn ldquoFlat detectors and their clinical applications Eur Radio 2005 15 1934-1947

35 U Rapp- Bernhard O Effenberger U Redlich UJ Krause W Doehring bdquoDetection of

simulated intestinal lung disease and catheters by flat- panel and asymmetric radiography-

aspects of dose reductionldquo Radiology 2000 217 (Suppl) 548

36 C Schafer-Prokop E Eisenhuber M Fuchsjager S Puig and M Prokop bdquoAktuelle

Entwicklungen auf dem Gebiet der digitalen Thoraxradiographieldquo Springer Verlag

Radiologe 032001 230-239

37 H Illers E Buhr C Hoeschen bdquoMeasurement of the detective quantum efficiency (DQE)

of digital X-ray detectors according to the novel standard IEC 62220-1rdquo Radiat Prot

Dosimetry 2005 11439-44

38 WJVeldkamp LJ Kroft MV Boot et al bdquoContrast-detail evaluation and dose assessment

of eight digital chest radiography systems in clinical practicerdquo Eur Radiol 2006 16333-

341

39 M Volk M Strotzer J Gmeinwieser et al bdquoFlat-panel x-ray detector using amorphous

silicon technology Reduced radiation dose for the detection of foreign bodiesrdquo Invest

Radiol 1997 32373-377

40 W Schlegel J Bille bdquoMedizinische Physikldquo Band 2 (Medizinische Strahlenphysik)

Springer Verlag 2002 S 156-157 260)

41 TW Ovitt PC Christenson HD Fisher 3rd et al bdquoIntravenous angiography using digital

video subtraction x-ray imaging systemrdquo AJR Am J Roentgenol 19801351141ndash1144

42 E Buumlchler K-J Lackner M Thelen bdquoEinfuumlhrung in die Radiologieldquo Thieme Verlag

11Auflage 2006 S 3

43 M Strotzer M Voumllk R Frund et al bdquoRoutine chest radiography using a flat-panel

detector image quality at standard detector dose and 33 dose reductionrdquo AJR Am J

Roentgenol 2002 178(1)169ndash171

65

44 Wirth S Treitl M Reiser MF Koumlrner M bdquoImaging performance with different doses in

skeletal radiography comparison of a needle-structured and a conventional storage

phosphor system with a flat-panel detectorldquo Radiology 2009 Jan250(1)152-60

45 F Fischbach J Ricke T Freund et al bdquoFlat panel digital radiography compared with

storage phosphor computed radiography assessment of dose versus image quality in

phantom studiesrdquo Invest Radiol 2002 37609-614

46 XJ Rong CC Shaw X Liu et al bdquoComparison of an amorphous siliconcesium iodide

flat-panel digital chest radiography system with screenfilm and computed radiography

systems a contrast-detail phantom studyrdquo Med Phys 200128(11)2328-2335

47 CE Jr Floyd RJ Warp JT 3rd

Dobbins et al bdquoImaging characterisctics of an amorphous

silicon flat-panel detector for digital chest radiographyrdquo Radiology 2001218(3)683-688

48 K Ludwig H Lenzen et al bdquoPerformance of a flat-panel detector in detecting artificial

bone lesions comparison with conventional screen-film and storage-phosphor

radiographyrdquo Radiology 2002222(2)453ndash 459

49 T Okamura S Tanaka K Koyama et al bdquoClinical evaluation of digital radiography based

on a large-area cesium iodide-amorphous silicon flat-panel detector compared with screen-

film radiography for skeletal system and abdomenrdquo Eur Radiol 200212(7) 1741ndash1747

50 J Freyschmidt J Th Schmidt bdquoHandbuch Diagnostische Radiologie Strahlenphysik

Strahlenbiologie Strahlenschutzldquo Springer Verlag 2001

51 R Aufrichtig bdquoComparison of low contrast detectability between a digital amorphous

silicon an a screen-film based imaging system for thoracic radiographyrdquo Med Phy

199926(7)1349-1358

52 M Strotzer J Gmeinwieser M Spahn M Voumllk R Frund J Seitz V Spies J Alexander

S Feuerbach bdquoAmorpheus silicon flat- panel x- ray detector versus screen- film

radiography effect of dose reduction on the detactability of cortical bone defects and

fracturesrdquo Invest Radiol 1998 33 33-38

53 WP Hosch C Fink B Radeleff A Kampschulte GW Kauffmann JHansmann bdquoRadiation

dose reduction in chest radiography using a flat-panel amorphous silicon detectorrdquo Clin

Radiol 200257(10)902ndash907

54 C Fink PJ Hallscheidt G Noeldge et al bdquoClinical comparative study with a large-area

amorphous silicon flat-panel detector image quality and visibility of anatomic structures on

chest radiographyldquo AJR Am J Roentgenol 2002178(2)481ndash486

55 HP Busch S Busch C Decker et al bdquoBildqualitaumlt und Dosis in der Digitalen

Projektionsradiographieldquo Fortschr Roumlntgenstr 2003 175 32- 37

66

56 U Redlich S Reissberg C Hoeschen et al Chest Radiography bdquoROC phantom study of

four different digital systems and one conventional radiographic systemldquo Rofo

2003175(1)38-45

57 H Geijer KW Beckmann B Andersson J Persilden bdquoImage Quality vs radiation dose for

flat- panel amorphous silicon detector a phantom studyldquo Eur Radiol 11(9) 2001 1704-

1709

58 K Bacher P Smeets et al bdquoDose reduction in patients undergoing chest imaging digital

amorphous silicon flat-panel detector radiography versus conventional film-screen

radiography and phosphor-based computed radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol2003

Oct181(4)923-9

59 S Grampp C Czerny C Krestan C Henk L Heiner H Imhof

bdquoFlachbilddetektorsysteme in der Skelettradiologieldquo Springer Verlag der Radiologe 5

2003 362- 366

60 M Voumllk M Strotzer N Holzknecht C Manke M Lenhart J Gmeinwieser J Link M

Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

on amarphous silicon technology image quality and potential for dose reduction in

comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

62 R Schaetzing bdquoManagement of pediatric radiation dose using Agfa computed

radiographyldquo Pediatr Radiol (2004) 34(Suppl 3) S207ndashS214

63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

66 R Peer A Lanser et al bdquoStorage phosphor radiography of wrist fractures a subjective

comparison of image quality at varying exposure levelsrdquo Eur Radiol 2002 Jun12(6)1354-

9 Epub 2002 Feb 21

67 U Bick bdquoDigitale Vollfeldmammographieldquo Fortschr Roumlntgenstr (2000) 173957ndash964

67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 62: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

62

8 LITERATURVERZEICHNIS

1 Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit bdquoUmweltradioaktivitaumlt

und Strahlenbelastung Unterrichtung durch die Bundesregierung im Jahr 2009ldquo

2 Richlinie 9629Euratom des Rates von 13051996

3 Bundeaumlrztekammer bdquoLeitlinien der Bundesaumlrztekammer zur Qualitaumltssicherung in der

Roumlntgendiagnostik vom 23112007

4 Budesamt fuumlr Gesundheit Abteilung Strahlenschutz Sektion Aufsicht und Bewilligungen

bdquoEmpfindlichkeitsklassen fuumlr Film-Folien-Systeme und digitale Systemeldquo Weisung R-09-01

vom 211100 1-3

5 European Guidelines on quality criteria for diagnostic radiographic images 1996

6 A Lasserre L Blohm bdquoKurzlehrbuch Radiologieldquo UrbanampFischer Verlag MuumlnchenJena

2003 3 Auflage S 1-9

7 G W Kauffmann E Moser R Sauer bdquoRadiologieldquo Urbanamp Fischer 3 Auflage 2006 9-

34

8 T Lehmann W Oberschelp E Pelikan R Repges bdquoBildnachverarbeitung in der Medizin-

Grundlagen Modelle Methoden und Anwendungenldquo Springer Verlag Berlin 1997

9 Cl Schmid bdquoErmittlung von Dosiswerten in der Diagnostischen Radiologie zur Festlegung

von nationalen Referenzdosiswerten nach der Patientenrichtlinie der EU 9743 Euratomrdquo

Dissertation 2002 an der LMU Muumlnchen

10 H Morneburg bdquoRoumlntgen- und Gammastrahlungldquo In Morneburg Heinz (Hrsg)

Bildgebende Systeme fuumlr die medizinische Diagnostik Publicis MCD Verlag 3Auflage

1995 4 84-108

11 M Reiser F-P Kuhn J Debus bdquoRadiologieldquo Duale Reihe Georg Thieme Verlag

Stuttgart 2004 1 Auflage 2- 79

12 Th Laubenberger J Laubenberger (1999) bdquoTechnik der medizinischen Radiologieldquo

Deutscher Aumlrzte-Verlag 7 Auflage 31-60)

13 W Jaschke R Loose C Claussen (Universitaumltsklinik fuumlr Radiodiagnostik Innsbruck)

bdquoLehrbuch der Radiologie Geraumltetechnik (Diagnostik)ldquo geschrieben von VSteil

14 P Thurn E Buumlcheler bdquoEinfuumlhrung in die radiologische Diagnostikldquo Georg Thieme

Verlag Stuttgart New York 1992 9Auflage 7-33

15 G Goretzki bdquoMedizinische Strahlenkundeldquo 2004 Urbanamp Fischer Muumlnchen 2Auflage S

86-173

63

16 Koumlrner et al Advances in Digital Radiography bdquoPhysical Principles and System

Overviewrdquo RadioGraphics 2007 27 675-686

17 R Fasbender RSchaetzing bdquoNeue CR-Technologien fuumlr die digitale Radiographieldquo

Springer Verlag Radiologe 2003 S370-373

18 M Sonoda M Takano J Miyakara H Kato bdquoComputed radiography utilizing screening

laser stimulatet luminescenseldquo Radiology 1983 148 833- 838

19 P Leblans L Struye P Willems (Agfa-Gevaert NV Mortsel Belgium) bdquoA New Needle-

Crystalline Computed Radiograpy Detectorldquo Journal of Digital Imaging Vol 13 No 2

Suppl 1 (May) 2000 117-120

20 M Koumlrner S Wirth M Treitl M Reiser K-J Pfeifer bdquoInitial Clinical Results with a

Needle Screen Storage Phosphor System in Chest Radiogramsrdquo Fortschr Roumlntgenstr

2005 1-6

21 J Frankenberger S Mair C Herrmann et al bdquoReflective and transmissive CR ScanHead

technology on needle image plates Proc SPIE 20055745499-510

22 R Schaetzing R Fassbender P Kersten bdquoNew High-speed scanning technique for

computed radiographyrdquo Proc SPIE20024682511-520

23 M Koumlrner M Treitl R Schaumltzing et al bdquoDepiction of Low-Contrast Detail in Digital

Radiography Comparison of Powder and Needle-Structured Storage Phosphor Systemsrdquo

Investigative Radiology Volume 41 Number 7 July 2006

24 K Ludwig T M Bernhardt bdquoDigitale Flachdetektorsystemeldquo In Radiologie up2date 1

2002 45-58

25 C Schaefer- Prokop M Uffmann J Sailer N Kabalan C Herold M Prokop bdquoDigitale

Thoraxradiographie Flat- panel- Detektor oder Speicherfolie Springer-Verlag 2003 der

Radiologe 52003 351-361

26 M Spahn V Heer R Freytag bdquoFlachbilddetektoren in der Roumlntgendiagnostikldquo Springer

Verlag der Radiologe 52003 340-349

27 HG Chotas JT Dobbins 3rd CE Ravin bdquoPrinciples of digital radiography with large-area

electronically readable detectors a review of the basicsrdquo Radiology 1999210595ndash599

28 M Strotzer J Gmeinwieser M Volk et al bdquoClinical application of a flat-panel X-ray

detector based on amorphous silicon technology image quality and potential for radiation

dose reduction in skeletal radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol 1998 17123-27

29 E Kotter M Langer bdquoDigital radiography with large-area flat-panel detectorsrdquo Eur Radiol

2002 122562ndash2570

64

30 J Freyschmidt bdquoHandbuch diagnostische Radiologie Strahlenphysik Strahlenbiologie

Strahlenschutzldquo Springer 2002 S 79-80

31 St Becht R Bittner bdquoLehrbuch der roumlntgendiagnostischen Einstelltechnikldquo Springer

Verlag 2008 S 14-53

32 HP Busch bdquoDigitale Projektionsradiographieldquo in der Radiologe 081999 S 711-724

33 IA Cunningham IA R Shaw bdquoSignal-to-noise optimization of medical imaging systemsrdquo

JOpt Soc Am A 16 (3) 621-632

34 M Spahn ldquoFlat detectors and their clinical applications Eur Radio 2005 15 1934-1947

35 U Rapp- Bernhard O Effenberger U Redlich UJ Krause W Doehring bdquoDetection of

simulated intestinal lung disease and catheters by flat- panel and asymmetric radiography-

aspects of dose reductionldquo Radiology 2000 217 (Suppl) 548

36 C Schafer-Prokop E Eisenhuber M Fuchsjager S Puig and M Prokop bdquoAktuelle

Entwicklungen auf dem Gebiet der digitalen Thoraxradiographieldquo Springer Verlag

Radiologe 032001 230-239

37 H Illers E Buhr C Hoeschen bdquoMeasurement of the detective quantum efficiency (DQE)

of digital X-ray detectors according to the novel standard IEC 62220-1rdquo Radiat Prot

Dosimetry 2005 11439-44

38 WJVeldkamp LJ Kroft MV Boot et al bdquoContrast-detail evaluation and dose assessment

of eight digital chest radiography systems in clinical practicerdquo Eur Radiol 2006 16333-

341

39 M Volk M Strotzer J Gmeinwieser et al bdquoFlat-panel x-ray detector using amorphous

silicon technology Reduced radiation dose for the detection of foreign bodiesrdquo Invest

Radiol 1997 32373-377

40 W Schlegel J Bille bdquoMedizinische Physikldquo Band 2 (Medizinische Strahlenphysik)

Springer Verlag 2002 S 156-157 260)

41 TW Ovitt PC Christenson HD Fisher 3rd et al bdquoIntravenous angiography using digital

video subtraction x-ray imaging systemrdquo AJR Am J Roentgenol 19801351141ndash1144

42 E Buumlchler K-J Lackner M Thelen bdquoEinfuumlhrung in die Radiologieldquo Thieme Verlag

11Auflage 2006 S 3

43 M Strotzer M Voumllk R Frund et al bdquoRoutine chest radiography using a flat-panel

detector image quality at standard detector dose and 33 dose reductionrdquo AJR Am J

Roentgenol 2002 178(1)169ndash171

65

44 Wirth S Treitl M Reiser MF Koumlrner M bdquoImaging performance with different doses in

skeletal radiography comparison of a needle-structured and a conventional storage

phosphor system with a flat-panel detectorldquo Radiology 2009 Jan250(1)152-60

45 F Fischbach J Ricke T Freund et al bdquoFlat panel digital radiography compared with

storage phosphor computed radiography assessment of dose versus image quality in

phantom studiesrdquo Invest Radiol 2002 37609-614

46 XJ Rong CC Shaw X Liu et al bdquoComparison of an amorphous siliconcesium iodide

flat-panel digital chest radiography system with screenfilm and computed radiography

systems a contrast-detail phantom studyrdquo Med Phys 200128(11)2328-2335

47 CE Jr Floyd RJ Warp JT 3rd

Dobbins et al bdquoImaging characterisctics of an amorphous

silicon flat-panel detector for digital chest radiographyrdquo Radiology 2001218(3)683-688

48 K Ludwig H Lenzen et al bdquoPerformance of a flat-panel detector in detecting artificial

bone lesions comparison with conventional screen-film and storage-phosphor

radiographyrdquo Radiology 2002222(2)453ndash 459

49 T Okamura S Tanaka K Koyama et al bdquoClinical evaluation of digital radiography based

on a large-area cesium iodide-amorphous silicon flat-panel detector compared with screen-

film radiography for skeletal system and abdomenrdquo Eur Radiol 200212(7) 1741ndash1747

50 J Freyschmidt J Th Schmidt bdquoHandbuch Diagnostische Radiologie Strahlenphysik

Strahlenbiologie Strahlenschutzldquo Springer Verlag 2001

51 R Aufrichtig bdquoComparison of low contrast detectability between a digital amorphous

silicon an a screen-film based imaging system for thoracic radiographyrdquo Med Phy

199926(7)1349-1358

52 M Strotzer J Gmeinwieser M Spahn M Voumllk R Frund J Seitz V Spies J Alexander

S Feuerbach bdquoAmorpheus silicon flat- panel x- ray detector versus screen- film

radiography effect of dose reduction on the detactability of cortical bone defects and

fracturesrdquo Invest Radiol 1998 33 33-38

53 WP Hosch C Fink B Radeleff A Kampschulte GW Kauffmann JHansmann bdquoRadiation

dose reduction in chest radiography using a flat-panel amorphous silicon detectorrdquo Clin

Radiol 200257(10)902ndash907

54 C Fink PJ Hallscheidt G Noeldge et al bdquoClinical comparative study with a large-area

amorphous silicon flat-panel detector image quality and visibility of anatomic structures on

chest radiographyldquo AJR Am J Roentgenol 2002178(2)481ndash486

55 HP Busch S Busch C Decker et al bdquoBildqualitaumlt und Dosis in der Digitalen

Projektionsradiographieldquo Fortschr Roumlntgenstr 2003 175 32- 37

66

56 U Redlich S Reissberg C Hoeschen et al Chest Radiography bdquoROC phantom study of

four different digital systems and one conventional radiographic systemldquo Rofo

2003175(1)38-45

57 H Geijer KW Beckmann B Andersson J Persilden bdquoImage Quality vs radiation dose for

flat- panel amorphous silicon detector a phantom studyldquo Eur Radiol 11(9) 2001 1704-

1709

58 K Bacher P Smeets et al bdquoDose reduction in patients undergoing chest imaging digital

amorphous silicon flat-panel detector radiography versus conventional film-screen

radiography and phosphor-based computed radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol2003

Oct181(4)923-9

59 S Grampp C Czerny C Krestan C Henk L Heiner H Imhof

bdquoFlachbilddetektorsysteme in der Skelettradiologieldquo Springer Verlag der Radiologe 5

2003 362- 366

60 M Voumllk M Strotzer N Holzknecht C Manke M Lenhart J Gmeinwieser J Link M

Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

on amarphous silicon technology image quality and potential for dose reduction in

comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

62 R Schaetzing bdquoManagement of pediatric radiation dose using Agfa computed

radiographyldquo Pediatr Radiol (2004) 34(Suppl 3) S207ndashS214

63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

66 R Peer A Lanser et al bdquoStorage phosphor radiography of wrist fractures a subjective

comparison of image quality at varying exposure levelsrdquo Eur Radiol 2002 Jun12(6)1354-

9 Epub 2002 Feb 21

67 U Bick bdquoDigitale Vollfeldmammographieldquo Fortschr Roumlntgenstr (2000) 173957ndash964

67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 63: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

63

16 Koumlrner et al Advances in Digital Radiography bdquoPhysical Principles and System

Overviewrdquo RadioGraphics 2007 27 675-686

17 R Fasbender RSchaetzing bdquoNeue CR-Technologien fuumlr die digitale Radiographieldquo

Springer Verlag Radiologe 2003 S370-373

18 M Sonoda M Takano J Miyakara H Kato bdquoComputed radiography utilizing screening

laser stimulatet luminescenseldquo Radiology 1983 148 833- 838

19 P Leblans L Struye P Willems (Agfa-Gevaert NV Mortsel Belgium) bdquoA New Needle-

Crystalline Computed Radiograpy Detectorldquo Journal of Digital Imaging Vol 13 No 2

Suppl 1 (May) 2000 117-120

20 M Koumlrner S Wirth M Treitl M Reiser K-J Pfeifer bdquoInitial Clinical Results with a

Needle Screen Storage Phosphor System in Chest Radiogramsrdquo Fortschr Roumlntgenstr

2005 1-6

21 J Frankenberger S Mair C Herrmann et al bdquoReflective and transmissive CR ScanHead

technology on needle image plates Proc SPIE 20055745499-510

22 R Schaetzing R Fassbender P Kersten bdquoNew High-speed scanning technique for

computed radiographyrdquo Proc SPIE20024682511-520

23 M Koumlrner M Treitl R Schaumltzing et al bdquoDepiction of Low-Contrast Detail in Digital

Radiography Comparison of Powder and Needle-Structured Storage Phosphor Systemsrdquo

Investigative Radiology Volume 41 Number 7 July 2006

24 K Ludwig T M Bernhardt bdquoDigitale Flachdetektorsystemeldquo In Radiologie up2date 1

2002 45-58

25 C Schaefer- Prokop M Uffmann J Sailer N Kabalan C Herold M Prokop bdquoDigitale

Thoraxradiographie Flat- panel- Detektor oder Speicherfolie Springer-Verlag 2003 der

Radiologe 52003 351-361

26 M Spahn V Heer R Freytag bdquoFlachbilddetektoren in der Roumlntgendiagnostikldquo Springer

Verlag der Radiologe 52003 340-349

27 HG Chotas JT Dobbins 3rd CE Ravin bdquoPrinciples of digital radiography with large-area

electronically readable detectors a review of the basicsrdquo Radiology 1999210595ndash599

28 M Strotzer J Gmeinwieser M Volk et al bdquoClinical application of a flat-panel X-ray

detector based on amorphous silicon technology image quality and potential for radiation

dose reduction in skeletal radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol 1998 17123-27

29 E Kotter M Langer bdquoDigital radiography with large-area flat-panel detectorsrdquo Eur Radiol

2002 122562ndash2570

64

30 J Freyschmidt bdquoHandbuch diagnostische Radiologie Strahlenphysik Strahlenbiologie

Strahlenschutzldquo Springer 2002 S 79-80

31 St Becht R Bittner bdquoLehrbuch der roumlntgendiagnostischen Einstelltechnikldquo Springer

Verlag 2008 S 14-53

32 HP Busch bdquoDigitale Projektionsradiographieldquo in der Radiologe 081999 S 711-724

33 IA Cunningham IA R Shaw bdquoSignal-to-noise optimization of medical imaging systemsrdquo

JOpt Soc Am A 16 (3) 621-632

34 M Spahn ldquoFlat detectors and their clinical applications Eur Radio 2005 15 1934-1947

35 U Rapp- Bernhard O Effenberger U Redlich UJ Krause W Doehring bdquoDetection of

simulated intestinal lung disease and catheters by flat- panel and asymmetric radiography-

aspects of dose reductionldquo Radiology 2000 217 (Suppl) 548

36 C Schafer-Prokop E Eisenhuber M Fuchsjager S Puig and M Prokop bdquoAktuelle

Entwicklungen auf dem Gebiet der digitalen Thoraxradiographieldquo Springer Verlag

Radiologe 032001 230-239

37 H Illers E Buhr C Hoeschen bdquoMeasurement of the detective quantum efficiency (DQE)

of digital X-ray detectors according to the novel standard IEC 62220-1rdquo Radiat Prot

Dosimetry 2005 11439-44

38 WJVeldkamp LJ Kroft MV Boot et al bdquoContrast-detail evaluation and dose assessment

of eight digital chest radiography systems in clinical practicerdquo Eur Radiol 2006 16333-

341

39 M Volk M Strotzer J Gmeinwieser et al bdquoFlat-panel x-ray detector using amorphous

silicon technology Reduced radiation dose for the detection of foreign bodiesrdquo Invest

Radiol 1997 32373-377

40 W Schlegel J Bille bdquoMedizinische Physikldquo Band 2 (Medizinische Strahlenphysik)

Springer Verlag 2002 S 156-157 260)

41 TW Ovitt PC Christenson HD Fisher 3rd et al bdquoIntravenous angiography using digital

video subtraction x-ray imaging systemrdquo AJR Am J Roentgenol 19801351141ndash1144

42 E Buumlchler K-J Lackner M Thelen bdquoEinfuumlhrung in die Radiologieldquo Thieme Verlag

11Auflage 2006 S 3

43 M Strotzer M Voumllk R Frund et al bdquoRoutine chest radiography using a flat-panel

detector image quality at standard detector dose and 33 dose reductionrdquo AJR Am J

Roentgenol 2002 178(1)169ndash171

65

44 Wirth S Treitl M Reiser MF Koumlrner M bdquoImaging performance with different doses in

skeletal radiography comparison of a needle-structured and a conventional storage

phosphor system with a flat-panel detectorldquo Radiology 2009 Jan250(1)152-60

45 F Fischbach J Ricke T Freund et al bdquoFlat panel digital radiography compared with

storage phosphor computed radiography assessment of dose versus image quality in

phantom studiesrdquo Invest Radiol 2002 37609-614

46 XJ Rong CC Shaw X Liu et al bdquoComparison of an amorphous siliconcesium iodide

flat-panel digital chest radiography system with screenfilm and computed radiography

systems a contrast-detail phantom studyrdquo Med Phys 200128(11)2328-2335

47 CE Jr Floyd RJ Warp JT 3rd

Dobbins et al bdquoImaging characterisctics of an amorphous

silicon flat-panel detector for digital chest radiographyrdquo Radiology 2001218(3)683-688

48 K Ludwig H Lenzen et al bdquoPerformance of a flat-panel detector in detecting artificial

bone lesions comparison with conventional screen-film and storage-phosphor

radiographyrdquo Radiology 2002222(2)453ndash 459

49 T Okamura S Tanaka K Koyama et al bdquoClinical evaluation of digital radiography based

on a large-area cesium iodide-amorphous silicon flat-panel detector compared with screen-

film radiography for skeletal system and abdomenrdquo Eur Radiol 200212(7) 1741ndash1747

50 J Freyschmidt J Th Schmidt bdquoHandbuch Diagnostische Radiologie Strahlenphysik

Strahlenbiologie Strahlenschutzldquo Springer Verlag 2001

51 R Aufrichtig bdquoComparison of low contrast detectability between a digital amorphous

silicon an a screen-film based imaging system for thoracic radiographyrdquo Med Phy

199926(7)1349-1358

52 M Strotzer J Gmeinwieser M Spahn M Voumllk R Frund J Seitz V Spies J Alexander

S Feuerbach bdquoAmorpheus silicon flat- panel x- ray detector versus screen- film

radiography effect of dose reduction on the detactability of cortical bone defects and

fracturesrdquo Invest Radiol 1998 33 33-38

53 WP Hosch C Fink B Radeleff A Kampschulte GW Kauffmann JHansmann bdquoRadiation

dose reduction in chest radiography using a flat-panel amorphous silicon detectorrdquo Clin

Radiol 200257(10)902ndash907

54 C Fink PJ Hallscheidt G Noeldge et al bdquoClinical comparative study with a large-area

amorphous silicon flat-panel detector image quality and visibility of anatomic structures on

chest radiographyldquo AJR Am J Roentgenol 2002178(2)481ndash486

55 HP Busch S Busch C Decker et al bdquoBildqualitaumlt und Dosis in der Digitalen

Projektionsradiographieldquo Fortschr Roumlntgenstr 2003 175 32- 37

66

56 U Redlich S Reissberg C Hoeschen et al Chest Radiography bdquoROC phantom study of

four different digital systems and one conventional radiographic systemldquo Rofo

2003175(1)38-45

57 H Geijer KW Beckmann B Andersson J Persilden bdquoImage Quality vs radiation dose for

flat- panel amorphous silicon detector a phantom studyldquo Eur Radiol 11(9) 2001 1704-

1709

58 K Bacher P Smeets et al bdquoDose reduction in patients undergoing chest imaging digital

amorphous silicon flat-panel detector radiography versus conventional film-screen

radiography and phosphor-based computed radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol2003

Oct181(4)923-9

59 S Grampp C Czerny C Krestan C Henk L Heiner H Imhof

bdquoFlachbilddetektorsysteme in der Skelettradiologieldquo Springer Verlag der Radiologe 5

2003 362- 366

60 M Voumllk M Strotzer N Holzknecht C Manke M Lenhart J Gmeinwieser J Link M

Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

on amarphous silicon technology image quality and potential for dose reduction in

comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

62 R Schaetzing bdquoManagement of pediatric radiation dose using Agfa computed

radiographyldquo Pediatr Radiol (2004) 34(Suppl 3) S207ndashS214

63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

66 R Peer A Lanser et al bdquoStorage phosphor radiography of wrist fractures a subjective

comparison of image quality at varying exposure levelsrdquo Eur Radiol 2002 Jun12(6)1354-

9 Epub 2002 Feb 21

67 U Bick bdquoDigitale Vollfeldmammographieldquo Fortschr Roumlntgenstr (2000) 173957ndash964

67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 64: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

64

30 J Freyschmidt bdquoHandbuch diagnostische Radiologie Strahlenphysik Strahlenbiologie

Strahlenschutzldquo Springer 2002 S 79-80

31 St Becht R Bittner bdquoLehrbuch der roumlntgendiagnostischen Einstelltechnikldquo Springer

Verlag 2008 S 14-53

32 HP Busch bdquoDigitale Projektionsradiographieldquo in der Radiologe 081999 S 711-724

33 IA Cunningham IA R Shaw bdquoSignal-to-noise optimization of medical imaging systemsrdquo

JOpt Soc Am A 16 (3) 621-632

34 M Spahn ldquoFlat detectors and their clinical applications Eur Radio 2005 15 1934-1947

35 U Rapp- Bernhard O Effenberger U Redlich UJ Krause W Doehring bdquoDetection of

simulated intestinal lung disease and catheters by flat- panel and asymmetric radiography-

aspects of dose reductionldquo Radiology 2000 217 (Suppl) 548

36 C Schafer-Prokop E Eisenhuber M Fuchsjager S Puig and M Prokop bdquoAktuelle

Entwicklungen auf dem Gebiet der digitalen Thoraxradiographieldquo Springer Verlag

Radiologe 032001 230-239

37 H Illers E Buhr C Hoeschen bdquoMeasurement of the detective quantum efficiency (DQE)

of digital X-ray detectors according to the novel standard IEC 62220-1rdquo Radiat Prot

Dosimetry 2005 11439-44

38 WJVeldkamp LJ Kroft MV Boot et al bdquoContrast-detail evaluation and dose assessment

of eight digital chest radiography systems in clinical practicerdquo Eur Radiol 2006 16333-

341

39 M Volk M Strotzer J Gmeinwieser et al bdquoFlat-panel x-ray detector using amorphous

silicon technology Reduced radiation dose for the detection of foreign bodiesrdquo Invest

Radiol 1997 32373-377

40 W Schlegel J Bille bdquoMedizinische Physikldquo Band 2 (Medizinische Strahlenphysik)

Springer Verlag 2002 S 156-157 260)

41 TW Ovitt PC Christenson HD Fisher 3rd et al bdquoIntravenous angiography using digital

video subtraction x-ray imaging systemrdquo AJR Am J Roentgenol 19801351141ndash1144

42 E Buumlchler K-J Lackner M Thelen bdquoEinfuumlhrung in die Radiologieldquo Thieme Verlag

11Auflage 2006 S 3

43 M Strotzer M Voumllk R Frund et al bdquoRoutine chest radiography using a flat-panel

detector image quality at standard detector dose and 33 dose reductionrdquo AJR Am J

Roentgenol 2002 178(1)169ndash171

65

44 Wirth S Treitl M Reiser MF Koumlrner M bdquoImaging performance with different doses in

skeletal radiography comparison of a needle-structured and a conventional storage

phosphor system with a flat-panel detectorldquo Radiology 2009 Jan250(1)152-60

45 F Fischbach J Ricke T Freund et al bdquoFlat panel digital radiography compared with

storage phosphor computed radiography assessment of dose versus image quality in

phantom studiesrdquo Invest Radiol 2002 37609-614

46 XJ Rong CC Shaw X Liu et al bdquoComparison of an amorphous siliconcesium iodide

flat-panel digital chest radiography system with screenfilm and computed radiography

systems a contrast-detail phantom studyrdquo Med Phys 200128(11)2328-2335

47 CE Jr Floyd RJ Warp JT 3rd

Dobbins et al bdquoImaging characterisctics of an amorphous

silicon flat-panel detector for digital chest radiographyrdquo Radiology 2001218(3)683-688

48 K Ludwig H Lenzen et al bdquoPerformance of a flat-panel detector in detecting artificial

bone lesions comparison with conventional screen-film and storage-phosphor

radiographyrdquo Radiology 2002222(2)453ndash 459

49 T Okamura S Tanaka K Koyama et al bdquoClinical evaluation of digital radiography based

on a large-area cesium iodide-amorphous silicon flat-panel detector compared with screen-

film radiography for skeletal system and abdomenrdquo Eur Radiol 200212(7) 1741ndash1747

50 J Freyschmidt J Th Schmidt bdquoHandbuch Diagnostische Radiologie Strahlenphysik

Strahlenbiologie Strahlenschutzldquo Springer Verlag 2001

51 R Aufrichtig bdquoComparison of low contrast detectability between a digital amorphous

silicon an a screen-film based imaging system for thoracic radiographyrdquo Med Phy

199926(7)1349-1358

52 M Strotzer J Gmeinwieser M Spahn M Voumllk R Frund J Seitz V Spies J Alexander

S Feuerbach bdquoAmorpheus silicon flat- panel x- ray detector versus screen- film

radiography effect of dose reduction on the detactability of cortical bone defects and

fracturesrdquo Invest Radiol 1998 33 33-38

53 WP Hosch C Fink B Radeleff A Kampschulte GW Kauffmann JHansmann bdquoRadiation

dose reduction in chest radiography using a flat-panel amorphous silicon detectorrdquo Clin

Radiol 200257(10)902ndash907

54 C Fink PJ Hallscheidt G Noeldge et al bdquoClinical comparative study with a large-area

amorphous silicon flat-panel detector image quality and visibility of anatomic structures on

chest radiographyldquo AJR Am J Roentgenol 2002178(2)481ndash486

55 HP Busch S Busch C Decker et al bdquoBildqualitaumlt und Dosis in der Digitalen

Projektionsradiographieldquo Fortschr Roumlntgenstr 2003 175 32- 37

66

56 U Redlich S Reissberg C Hoeschen et al Chest Radiography bdquoROC phantom study of

four different digital systems and one conventional radiographic systemldquo Rofo

2003175(1)38-45

57 H Geijer KW Beckmann B Andersson J Persilden bdquoImage Quality vs radiation dose for

flat- panel amorphous silicon detector a phantom studyldquo Eur Radiol 11(9) 2001 1704-

1709

58 K Bacher P Smeets et al bdquoDose reduction in patients undergoing chest imaging digital

amorphous silicon flat-panel detector radiography versus conventional film-screen

radiography and phosphor-based computed radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol2003

Oct181(4)923-9

59 S Grampp C Czerny C Krestan C Henk L Heiner H Imhof

bdquoFlachbilddetektorsysteme in der Skelettradiologieldquo Springer Verlag der Radiologe 5

2003 362- 366

60 M Voumllk M Strotzer N Holzknecht C Manke M Lenhart J Gmeinwieser J Link M

Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

on amarphous silicon technology image quality and potential for dose reduction in

comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

62 R Schaetzing bdquoManagement of pediatric radiation dose using Agfa computed

radiographyldquo Pediatr Radiol (2004) 34(Suppl 3) S207ndashS214

63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

66 R Peer A Lanser et al bdquoStorage phosphor radiography of wrist fractures a subjective

comparison of image quality at varying exposure levelsrdquo Eur Radiol 2002 Jun12(6)1354-

9 Epub 2002 Feb 21

67 U Bick bdquoDigitale Vollfeldmammographieldquo Fortschr Roumlntgenstr (2000) 173957ndash964

67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 65: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

65

44 Wirth S Treitl M Reiser MF Koumlrner M bdquoImaging performance with different doses in

skeletal radiography comparison of a needle-structured and a conventional storage

phosphor system with a flat-panel detectorldquo Radiology 2009 Jan250(1)152-60

45 F Fischbach J Ricke T Freund et al bdquoFlat panel digital radiography compared with

storage phosphor computed radiography assessment of dose versus image quality in

phantom studiesrdquo Invest Radiol 2002 37609-614

46 XJ Rong CC Shaw X Liu et al bdquoComparison of an amorphous siliconcesium iodide

flat-panel digital chest radiography system with screenfilm and computed radiography

systems a contrast-detail phantom studyrdquo Med Phys 200128(11)2328-2335

47 CE Jr Floyd RJ Warp JT 3rd

Dobbins et al bdquoImaging characterisctics of an amorphous

silicon flat-panel detector for digital chest radiographyrdquo Radiology 2001218(3)683-688

48 K Ludwig H Lenzen et al bdquoPerformance of a flat-panel detector in detecting artificial

bone lesions comparison with conventional screen-film and storage-phosphor

radiographyrdquo Radiology 2002222(2)453ndash 459

49 T Okamura S Tanaka K Koyama et al bdquoClinical evaluation of digital radiography based

on a large-area cesium iodide-amorphous silicon flat-panel detector compared with screen-

film radiography for skeletal system and abdomenrdquo Eur Radiol 200212(7) 1741ndash1747

50 J Freyschmidt J Th Schmidt bdquoHandbuch Diagnostische Radiologie Strahlenphysik

Strahlenbiologie Strahlenschutzldquo Springer Verlag 2001

51 R Aufrichtig bdquoComparison of low contrast detectability between a digital amorphous

silicon an a screen-film based imaging system for thoracic radiographyrdquo Med Phy

199926(7)1349-1358

52 M Strotzer J Gmeinwieser M Spahn M Voumllk R Frund J Seitz V Spies J Alexander

S Feuerbach bdquoAmorpheus silicon flat- panel x- ray detector versus screen- film

radiography effect of dose reduction on the detactability of cortical bone defects and

fracturesrdquo Invest Radiol 1998 33 33-38

53 WP Hosch C Fink B Radeleff A Kampschulte GW Kauffmann JHansmann bdquoRadiation

dose reduction in chest radiography using a flat-panel amorphous silicon detectorrdquo Clin

Radiol 200257(10)902ndash907

54 C Fink PJ Hallscheidt G Noeldge et al bdquoClinical comparative study with a large-area

amorphous silicon flat-panel detector image quality and visibility of anatomic structures on

chest radiographyldquo AJR Am J Roentgenol 2002178(2)481ndash486

55 HP Busch S Busch C Decker et al bdquoBildqualitaumlt und Dosis in der Digitalen

Projektionsradiographieldquo Fortschr Roumlntgenstr 2003 175 32- 37

66

56 U Redlich S Reissberg C Hoeschen et al Chest Radiography bdquoROC phantom study of

four different digital systems and one conventional radiographic systemldquo Rofo

2003175(1)38-45

57 H Geijer KW Beckmann B Andersson J Persilden bdquoImage Quality vs radiation dose for

flat- panel amorphous silicon detector a phantom studyldquo Eur Radiol 11(9) 2001 1704-

1709

58 K Bacher P Smeets et al bdquoDose reduction in patients undergoing chest imaging digital

amorphous silicon flat-panel detector radiography versus conventional film-screen

radiography and phosphor-based computed radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol2003

Oct181(4)923-9

59 S Grampp C Czerny C Krestan C Henk L Heiner H Imhof

bdquoFlachbilddetektorsysteme in der Skelettradiologieldquo Springer Verlag der Radiologe 5

2003 362- 366

60 M Voumllk M Strotzer N Holzknecht C Manke M Lenhart J Gmeinwieser J Link M

Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

on amarphous silicon technology image quality and potential for dose reduction in

comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

62 R Schaetzing bdquoManagement of pediatric radiation dose using Agfa computed

radiographyldquo Pediatr Radiol (2004) 34(Suppl 3) S207ndashS214

63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

66 R Peer A Lanser et al bdquoStorage phosphor radiography of wrist fractures a subjective

comparison of image quality at varying exposure levelsrdquo Eur Radiol 2002 Jun12(6)1354-

9 Epub 2002 Feb 21

67 U Bick bdquoDigitale Vollfeldmammographieldquo Fortschr Roumlntgenstr (2000) 173957ndash964

67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

Page 66: Bildqualität und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen ... · 7 1. EINLEITUNG Die technischen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten führten zu einer kontinuierlichen Erhöhung

66

56 U Redlich S Reissberg C Hoeschen et al Chest Radiography bdquoROC phantom study of

four different digital systems and one conventional radiographic systemldquo Rofo

2003175(1)38-45

57 H Geijer KW Beckmann B Andersson J Persilden bdquoImage Quality vs radiation dose for

flat- panel amorphous silicon detector a phantom studyldquo Eur Radiol 11(9) 2001 1704-

1709

58 K Bacher P Smeets et al bdquoDose reduction in patients undergoing chest imaging digital

amorphous silicon flat-panel detector radiography versus conventional film-screen

radiography and phosphor-based computed radiographyrdquo AJR Am J Roentgenol2003

Oct181(4)923-9

59 S Grampp C Czerny C Krestan C Henk L Heiner H Imhof

bdquoFlachbilddetektorsysteme in der Skelettradiologieldquo Springer Verlag der Radiologe 5

2003 362- 366

60 M Voumllk M Strotzer N Holzknecht C Manke M Lenhart J Gmeinwieser J Link M

Reiser S Feuerbach bdquoDigital radiography of the skeleton using a large- area detector based

on amarphous silicon technology image quality and potential for dose reduction in

comparison with screen- film radiographyrdquo Clin Radiol 55(8) 2000 615- 621

61 S Reissberg C Hoeschen A Kaumlstner U Theus R Fiedler U Krause W Doumlhring

bdquoErste klinische Erfahrungen mit einem groszligformatigen Flaumlchendetektorsystem bei

Aufnahmen des peripheren Skelettsystemsldquo Roumlfo 173 1048- 1052

62 R Schaetzing bdquoManagement of pediatric radiation dose using Agfa computed

radiographyldquo Pediatr Radiol (2004) 34(Suppl 3) S207ndashS214

63 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie im Vergleich zum konventionellen Film- Folien- System mit

Rasterkassette am Schaumldelphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 1999 171 54- 59

64 JP Heyne H Merbold J Sehner et al bdquoReduktion der Strahlendosis mittels

Speicherfolienradiographie am Handphantomldquo Fortschr Roumlntgenstr 2000 172 386-390

65 JP Heyne J Sehner R Neumann et al bdquoReduktion der Strahlenexposition mittels

Speicherfolienradiographie an Becken und Lendenwirbelsaumluleldquo Fortschr Roumlntgenstr 2002

174 104- 111

66 R Peer A Lanser et al bdquoStorage phosphor radiography of wrist fractures a subjective

comparison of image quality at varying exposure levelsrdquo Eur Radiol 2002 Jun12(6)1354-

9 Epub 2002 Feb 21

67 U Bick bdquoDigitale Vollfeldmammographieldquo Fortschr Roumlntgenstr (2000) 173957ndash964

67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

70

DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

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67

68 R Schulz-Wendtland K-P Hermann W Bautz bdquoDigitale Mammographieldquo Radiologie

2005 (45)255-263

69 H Jung bdquoStrahlenrisikoldquo Fortschr Roumlntgenstr 1995 162 91-98

70 D Engelmann T Duumltting R Wunsch J Troumlger bdquoQualitaumlt der ambulanten

Roumlntgenthoraxuntersuchung des Kindes- eine Pilotstudieldquo Springer-Verlag 2001 der

Radiologe 52001 (41) 442-446

68

9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

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DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

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9 DANKSAGUNG

Ich moumlchte mich bei Herrn Prof Dr med Dr h c M Reiser FACR FRCR fuumlr die

Uumlberlassung des Themas die Anleitung im wissenschaftlichen Arbeiten und Unterstuumltzung bei

der Anfertigung dieser Arbeit bedanken

Mein Dank geht weiterhin an die Firma AGFA in Muumlnchen die meine Untersuchungen aktiv

unterstuumltzten und bei Schwierigkeiten immer zur Seite standen Insbesondere moumlchte ich den

Kollegen am Institut fuumlr Klinische Radiologie der LMU Muumlnchen Standort Innenstadt fuumlr ihre

tatkraumlftige Mitarbeit an dieser Studie danken Vor allem weil sie neben ihrer Routinearbeit

immer Zeit fuumlr mich fanden und einige sogar einen Teil ihrer Freizeit opferten Den groumlszligten

Dank aber schulde ich Herrn PD Dr med Markus Koumlrner der mir unermuumldlich mit groszliger

Geduld und Hilfe zur Seite stand

Zu guter Letzt danke ich meinen Freunden Patricia Reinhard Saskia Rutner Robert

Bargmann Sandra Luumlscher und vor allem Fabian Luumlscher fuumlr ihre Hilfe

69

1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

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DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

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1 0 L E B E N S L A U F

Name Song Chung Un

Geburtsdatum und ndashort 07 Mai 1979 Bad Soden am Taunus

Familienstand ledig

Staatsangehoumlrigkeit deutsch

Eltern Song Kang-Suk

Song Sum-Soo

Geschwister Dr med Song Bong-Seok

SCHULBILDUNG

081989- 071998 Bischof-Neumann-Schule Koumlnigstein im Taunus

Staatl Anerkanntes humanistisches Privatgymnasium in katholischer

Traumlgerschaft

081985- 081989 Theodor-Heuss-Grundschule in Bad Soden am Taunus

AUSBILDUNG

101999- 102000 Medizinische Technische Assistentin am Klinikum Frankfurt-

Houmlchst

091998- 041999 Freiwilliges Soziales Jahr beim Bayerischen Roten Kreuz im

Klinikum Starnberg Chirurgie

UNIVERSITAumlTSAUSBILUNG

042003 - 112006 Technische Universitaumlt Muumlnchen

102000 - 032003 Studium der Humanmedizin an der Universitaumlt Rostock fuumlr

5 Fachsemester

102006 3 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

092005 2 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082003 1 Abschnitt der Aumlrztlichen Pruumlfung

082002 Aumlrztliche Vorpruumlfung

TAumlTIG ALS

012007-012008 Assistenzaumlrztin in der Medizinischen und Chirurgischen Abteilung im

Spital des SeebezirksHocircpital Du District Du Lac in Meyriez Schweiz

022008-012010 Assistenzaumlrztin in der Chirurgischen Abteilung im Zuger

Kantonsspital in Baar Schweiz

042010 Assistenzaumlrztin in der Visceralchirurgischen Abteilung des

UniversitaumltsSpital Zuumlrich Schweiz

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DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011

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DISSERTATION

bdquoBildqualitaumlt und Dosisreduktionspotenzial in der digitalen Lumineszenzradiographie (DLR)

Vergleich einer Nadelstruktur-Speicherfolie mit einer unstrukturierten Speicherfolieldquo

am Institut fuumlr Klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen Direktor Prof Dr

med Dr h c M Reiser FACR FRCR

PUBLIKATIONPOSTER

bdquoTestikulaumlre Feminisierung seltene Ursache eines Kryptorchismusldquo C Song R Leuppi Ruumledi M

Zurkirchen Urologische Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2008

bdquoExtramammaumlrer M Paget der Glans penisldquo C Song M Bussmann M Zurkirchen Urologische

Abteilung Neues Zuger Kantonsspital (Baar) 2009

Muumlnchen den 01092011