Bildung als Schlüssel zur Digitalen Transformation und der ... · Bildung als Schlüssel zur Digitalen Transformation HSU 2018 5 Optimale Unterstützung von Entscheidungsprozessen

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik

insbes. Innovation & Wertschöpfung

Prof. Dr. Kathrin M. Möslein

(Aus-)Bildungskongress der Bundeswehr

HSU Hamburg 2018

Bildung als Schlüssel zur Digitalen Transformation

und der Mehrwert militärischer Ausbildungsformate

Dr. Dr. Albrecht Fritzsche, FAU Erlangen-Nürnberg

Oberleutnant zS d.R. Sascha J. Oks , FAU Erlangen-Nürnberg

Oberleutnant d.R. Tim Mosig, HHL Leipzig Graduate School of Management

FAU Erlangen-Nürnberg

Dr. phil Dr. oec Albrecht Fritzsche


HSU 2018 2 2

IT-Sicherheit Kritischer Infrastrukturen




HSU 2018 3 3

Netzwerkprozesse erkennen und gestalten

ein/ausschalten

entscheidung umgang mit problem

normale nutzung angriff vor ort

hardwarezugang

erfahrung nutzung

ID management anlage backup

eingabe werte

aufbewahrung disks

einbruch

fälschung werte

virenscan kontrolle neuer files

identifikation schädigung

update vireninfo

weitere programm-

abläufe

inhaltliche prüfung

sohutzsoftware hersteller

computer reaktion

wiederherstellung systeminstallation

konfiguration

maintenance

identifikation objekte adresssuche

bewertung objekte

netzangriff vorbereitung

schwachstellentest

verbindungsherstellung authentifizierung

netzangriff durchführung

einbringen schadsoftware

aufbau angriffskompetenz

externe nutzung datenträger

anschluss datenträger

einbringen virus

datenweitergabe

durch virus

datenauslesen

verursachung

schäden weitere

datennutzung

sammlung und abgleich daten

identifikation neuer bedrohungen

information nutzer

automatische reaktion

weitergabe daten an hersteller

dokumentation event

unberechtigte anwesenheit

firewall

computer monitoring

kenntnis weg

bekanntschaft

mitarbeiter

Jalowski & Fritzsche (2016)




HSU 2018 4 4

Intelligente Assistenzsysteme

Naik & Fritzsche (2017)




HSU 2018 5 5

Optimale Unterstützung von Entscheidungsprozessen

High number,

Iterating

Design Questions for User

Q4: Large Solution Space Large

Range,

Continuous

Set,

Unknown

Options

Small Range,

Discrete Set,

Known

options

Op

tio

ns

fo

r e

ac

h Q

ue

sti

on

Low number,

Non-iterating

Q2: Medium Non-Iterating

Solution Space

Q1: Small Solution Space

Q3: Medium Iterating Solution

Space

1

2

3

Create new

Solution Information 4

Choose from Existing

Solution Information

1 Offering known design

questions and options

2 Using algorithms to generate

designs

3 Enabling reuse of existing

designs

4 Offering user created toolkits

1

2

3

4

Naik (2017)




HSU 2018 6 6

CC BY-SA 3.0 Markus Schweiss commons.wikimedia.org

Big-Data Analytics in der Industrie




HSU 2018 7 7

Wertschöpfungsprozesse verstehen

Gölzer & Fritzsche (2017)




HSU 2018 8

Herausforderung Digitalisierung




HSU 2018 9




HSU 2018 10 10

Industrie 4.0: eine neue industrielle Revolution

Kagermann et al. (2013)




HSU 2018 11 11

Kagermann et al. (2013)

… und darüber hinaus




HSU 2018 12 12

Bisheriger

Lösungsraum

Neuer

Lösungsraum

Produktionsaufwand

Preisgestaltung

Wertschöpfungs-

architektur

Breitere Leistungsgestaltung

vgl. Fritzsche (2017)




HSU 2018 13 13

Un

sic

he

re M

ark

ten

twic

klu

ng

Netzwerk-Organisation Virtuelle Organisation

Klassische Hierarchie Modulare Organisation

low

low

high

hig

h

Netzwerke am Markt: Kunden-Lieferanten

Strategische Allianzen: Wettbewerber

Joint Ventures: Heterogene Partner

Koordinationsaufwände

Prozessorientierung

Massenproduktion

Standardisierte Abläufe

Aufgabenorientierte ad-hoc-Teams

Aufgabenorientierte ad-hoc Kooperationen

Komplexität in der Produktion

Flexiblere Organisationsmodelle

Pic

ot,

Reic

hw

ald

, W

iegand (

200

8)




HSU 2018 14

Digitalisierung erfordert eine weiter-

gehende “Innovationskompetenz”




HSU 2018 15

Digitalisierung und Ausbildung




HSU 2018 16

Digitale Technologien als Treiber neuer Ausbildungskonzepte

Digitalisierung in der Ausbildung

◦ Ausrüstung: Bsp. Infanterist der Zukunft mit

dem System „Gladius“

• Die Digitalisierung hält Einzug in eine Vielzahl von Lebensbereichen, so auch

beim Militär

• Digitalisierung des „Schlachtfelds“

◦ Cyber Warfare: Einrichtung des eigenständigen militärischen

Organisationsbereichs „Cyber- und Informationsraum (CIR)“

◦ Abteilung Cyber/ITInformationstechnik (CIT) beim BMVg




HSU 2018 17

Digitale Technologien als Mittel neuer Ausbildungskonzepte


• Bereits Vielzahl etablierter Modelle und Methoden vorhanden

◦ AGSHP

◦ Simulator für die nautische Ausbildung

◦ Flugsimulatoren

• Zumeist Fokus auf spezialisierte Bereiche, die komplexe Simulatoren unterhalten

• E-Learning Angebote und Fernkurse u.a. für Reservisten




HSU 2018 18

Digitale Technologien als Treiber neuer Ausbildungskonzepte


• Herausforderungen bei der Personalgewinnung

• Gestaltung neuer Anforderungsprofile – „IT-Kompetenz wichtiger als BFT?“

Zeit online (2017)




HSU 2018 19

Was muss sich tatsächlich

inhaltlich in den Fächern

ändern?




HSU 2018 20 20

Interpretationsvielfalt

Modellierung von Autonomie

Privatheit und Intimität

Rechte zukünftiger Generationen

Klugheit und Umsicht

Umgang mit Freizeit

Herstellung richtiger Weltbezüge

etc…

Themen jenseits der reinen Fachlichkeit




HSU 2018 21

Permanente Herausforderung zur

Neubestimmung von Möglichkeiten




HSU 2018 22

Schlüsselbegriff Bildung




HSU 2018 23 23

Emanzipation von

natürlichen Zwängen

Bildung und Aufklärung

Emanzipation von

autokratischer Herrschaft




HSU 2018 24 24

Gottesebenbildlichkeit

des Menschen

Ursprünge der Idee

Reisch (1503)




HSU 2018 25 25

Technik als Erweiterung

des Menschen.

Technik: Umsetzung von Bildung

Einlösung des im Menschen

angelegten göttlichen

Potentials.

Kapp (1877)




HSU 2018 26 26

Technik als Macht:

Herrschaftsanspruch des Menschen

Technik als „Kunst“:

Ausdrucksform von Menschlichkeit

Zwei Funktionen von Technik




HSU 2018 27

Ausbildung und Erziehung der Soldaten zu mündigen Befehlsgebern und

-empfängern

Der Soldat als mündiges Individuum

• Pflicht zur Überprüfung eines jeden Befehls auf Rechtmäßigkeit - § 10 Abs. 4

Soldatengesetz (SG)

◦ Ist dienstlicher Zweck gegeben?

◦ Besteht Gesetzeskonformität?

◦ Beachtung der Regeln des Völkerrechts?

◦ Einhaltung von Dienstvorschriften?

• Möglichkeit zur Überprüfung eines jeden Befehls auf Verbindlichkeit - § 11

Soldatengesetz (SG)

◦ Ist dienstlicher Zweck gegeben?

◦ Verstoß gegen die Menschenwürde?

◦ Ist Zumutbarkeit gegeben?




HSU 2018 28

Ausbildung und Erziehung der Soldaten zu mündigen Befehlsgebern und

-empfängern

Der Soldat als mündiges Individuum

• Überprüfung von Befehlen auf Rechtmäßigkeit und Verbindlichkeit

• Kein „blinder“ Gehorsam

• Verhinderung von Straftaten und Vergehen gegen das humanitäre Völkerrecht

• Kein generelles zurückziehen auf Notstand möglich

• Verantwortung sowohl für Befehlsgeber („Er trägt für seine Befehle die

Verantwortung“) als auch Befehlsempfänger (Pflicht zur gewissenhaften

Befehlsausführung)




HSU 2018 29

Verankerung des Soldaten in der Gesellschaft und Bindung an die freiheitliche

demokratische Grundordnung

Der Soldat als Staatsbürger in Uniform

• Soldaten erhalten politische Bildung (verpflichtend) - § 33 Soldatengesetz (SG)

• Politische Bildung ist ein Kernbestandteil der Inneren Führung

• Koordination durch das Zentrum Innere Führung

• Kooperation mit Institutionen außerhalb der Bundeswehr (Netzwerk Politische

Bildung in der Bundeswehr)

◦ Bundeszentrale für politische Bildung

◦ Stiftungen

◦ Bildungseinrichtungen und -werke

◦ Etc.




HSU 2018 30

Verantwortung von Vorgesetzten in der Ausbildung mit dem Ziel der Erreichung von

Ausbildungszielen

Vorgesetztenverhältnis in der Ausbildung

• Kernaufgaben eines Vorgesetzten gegenüber unterstellten Soldaten:

führen, erziehen UND ausbilden

• Vorgesetzter aufgrund besonderer Anordnung - § 5 Vorgesetztenverordnung

(VorgV)

◦ Die Einsetzung Vorgesetzter aufgrund besonderer Anordnung ermöglicht ein

Vorgesetztenverhältnis unabhängig von Dienstgraden

◦ Wichtig bei der Ausbildung und Vermittlung spezifischer Kenntnisse

▪ Fahr-, Flugunterrichte, etc.

▪ Lehrgänge mit spezialisierter Ausrichtung

◦ Eingeschränkt: „ Unterstellung „für eine bestimmte Aufgabe vorübergehend“




HSU 2018 31

Räume für „digitale Bildung“




HSU 2018 32 32

Innovation als Ausbildungsthema

Category Dimension Attributes

Teaching

Method

Knowledge Factual Conceptual Procedural Metacognitive

Cognitive processes Remembering Understanding Applying Analyzing Evaluating Creating

Course

setting

Level Undergraduate Master MBA

Course format Lecture Tutorial Workshop Project Hackathon Lab Contest

Participation as Individual Team

Team composition Monodisciplinary Interdisciplinary

Third parties Involved No involved

Course

Content

Data value chain Data

generation

Data

acquisition

Data

processing

Data

aggregation Analytics Visualization

Analytics perspective Descriptive Predictive Prescriptive

Analytics technologies (Big) data

analytics Text analytics

Network

analytics

Streaming

analytics Web analytics

Innovation &

Solution

Design

Approach

Innovation method None Grounded in innovation mgt. Grounded in analytics

Creativity technique None Intuitive Discursive Mixed

Ideation approach Data first Business first

Data provision None Provided Self-organized Mixed

Kind of data source Open data Self-generated Company data

Tools None Given Self-selected

Degree of elaboration Concept Prototype Full-fledged service

See

Din

ter,

Kol

lwitz

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en In

nova

tion




HSU 2018 33 33

Offene Innovationslabore als Orte für Innovation

© Fraunhofer IIS / SCS




HSU 2018 34 34

JOSEPHS ® in Nürnberg

JOSEPHS





HSU 2018 35 35

Innovation mitten in der Innenstadt





HSU 2018 36 36

Prototypen ausprobieren

• Alltagstauglichkeit untersuchen

• Nutzerkompetenzen verstehen

• Kundenorientierung erhöhen





HSU 2018 37 37

Miteinander Probleme bearbeiten

• Probleme durchdenken

• Lösungswege erkennen

• Designtechniken anwenden





HSU 2018 38 38

Geschäftsmodelle gemeinsam entwickeln

• Technologien kennenlernen

• Kundenbedarfe identifizieren

• Wertschöpfung gestalten





HSU 2018 39 39

Tauglichkeit nachweisen

• Sich der Öffentlichkeit stellen

• Rückmeldung einholen

• Qualität sicherstellen





HSU 2018 40 40

Gesellschaftliche Themen adressieren

• Sicherheitsdiskurs anregen

• Praxis dokumentieren

• Lösungen identifizieren





HSU 2018 41 41

Mensch-Technik-Interaktion fokussieren

• Mehrwert charakterisieren

• Nutzerbeiträge erlauben

• Agil entwickeln





HSU 2018 42 42

Erfahrungen mit Gästen der BW

Nicht jeder ist geübt darin, sich aktiv in die Problemlösung einzubringen.

Soldaten leisten dabei mehr konstruktive Beiträge als viele andere!




HSU 2018 43

Questions, Remarks?

Don’t hesitate!

? !

Albrecht Fritzsche

Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik 1

Fachbereich

Wirtschaftswissenschaften


Lange Gasse 20

90403 Nürnberg T +49 (0) 911 5302 158

F +49 (0) 911 5302 155

E: [email protected]

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit




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Dinter, B., Kollwitz C., & Fritzsche A. (2017). Teaching Data Driven Innovation – Facing a Challenge for Higher Education. AMCIS. Proceedings of the 23nd Americas Conference on Information Systems.

Fritzsche, A. (2017). Open Innovation and the Core of the Engineer’s Domain. In: Michelfelder, D., Newberry, B., & Zhu, Q. (Eds.) Philosophy and Engineering. Philosophy of Engineering and Technology, 26, (pp. 255–266). Cham: Springer.

Fritzsche, A., & Oks S. J. (2018). The Future of Engineering: Philosophical Foundations, Ethical Problems and Application Cases. Cham: Springer.

Gölzer, P., & Fritzsche A. (2017). Data-driven operations management: organisational implications of the digital transformation in industrial practice. Production Planning & Control (28:16), S. 1332-1343.

Jalowski, M., & Fritzsche A. (2016). Ein Rahmenwerk zur Erfassung von IT-Sicherheit als Service-System. Multikonferenz Wirtschaftsinformatik, S. 1063.

Kagermann, H., Wahlster, W., & Helbig, J. (2013). Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0. S. 17.

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Naik, H. S. (2017). Simplifying Solution Space. Wiesbaden: Springer Gabler.

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Quellen

Documents

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