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Die Redaktion besuchte in Grevenbroich das KJS-Mit- glied Hubertus Giesen, ein langjähriger passionierter Jä- ger und Förster im Raum Gre- venbroich. M it Hubertus Giesen kommt man schnell in eine kurzweilige Unter- haltung. Er weiß aus seinem Le- ben vieles zu berichten. Sein Rückblick, den er schriftlich niedergelegt hat, beginnt mit den Worten: „Jahrgang 1922, am 8. Juli war mein Geburtstag, vier Jahre sind seit dem I. Weltkrieg vergangen.” Und ein paar Zeilen später: „Die Inflation beginnt. Die allgemeine Not wächst. In dieser Zeit also wurde ich um 6.30 Uhr geboren. Wallrath war mein Ge- burtsort, wo ich auch meine Ju- gend verbrachte.” Zu der Zeit arbeitete sein Groß- vater als Jäger bei Fürst Franz Jo- seph zu Salm-Reifferscheidt in den Wäldern um Schloss Dyck. Die Erlebnisse mit dem Großvater prägten offensichtlich den Enkel Hubertus: Bald wollte auch er Förster werden, womit eine Fa- milientradition seine Fortsetzung finden sollte. Im Archiv des Schlosses ist im Jahr 1756 der erste Giesen als Jäger verzeich- net. „Nach bestandener Aufnah- war, einen derart starken Vor- schifftreffer, dass er im Heimat- hafen Kiel monatelang repariert werden musste. Giesen wechsel- te auf das U-Boot U 49, das die 50-köpfige Mannschaft zum Ende des Kriegs in der Ostsee auf Be- fehl der Marineführung versenkte. Im Anschluss daran konnte er an seine frühere Dycker Ausbil- dung anknüpfen. Er absolvierte dort ein Forstpraktikum, die Vor- aussetzung für den Besuch der Landesforstschule. 1948 beende- te er seine forstliche Ausbildung mit der „Forstlichen Abschluss- prüfung” an der Landesforstschu- le in Hannoverschmünden. Da- nach wechselte er zur Stadtver- waltung Rheydt. Seine weiteren Stationen sollten das Forstamt Schleiden und das Forstamt Prümm sein. 1951 übernahm er die Leitung des Forstamts Grevenbroich. Bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1985 gründete er die Grevenbroi- cher „Schutzgemeinschaft Deut- scher Wald”, für die er den Tier- park im Bend südlich von Greven- broich errichtete. Im Jahr 1977 stellte er seine erste Ausstellung „Was geht mich der Wald an?” auf die Beine. Mit System dem Wild- schwein auf die Schwar- te rücken Der DJV stellte auf dem Bun- desjägertag erste Ergebnisse des bis Ende 2010 laufenden bundesweiten Modellprojekts „Schwarzwildbewirtschaftung in der Agrarlandschaft” vor, das vom Bundeslandwirt- schaftsministerium initiiert wurde und finanziert wird. Seit 2008 sucht der Deut- sche Jagdschutz-Verband (DJV) gemeinsam mit dem Bauernverband und sechs landwirtschaftlichen Betrieben nach Möglichkeiten, von Wild- schweinen verursachte Schä- den einzudämmen. Als be- sonders erfolgreich für die Wildschweinjagd und die gleichzeitige Verhinderung von Fraßschäden im Mais ha- ben sich bisher quer zur Saat- reihe angelegte Schneisen er- wiesen. Die Schneisen werden im Modellprojekt als Brache belassen oder – gleichzeitig mit dem Mais – mit verschie- denen Getreidearten und Wildkräutern eingesät. Die Schneisen bieten bessere Sicht auf Wildschweine bei ihrem sommerlichen Wechsel in den reifenden Mais, wo sie Nah- rung und Deckung im Über- fluss finden. Deutschland ist inzwischen ein Schlaraffenland für Schwarzkittel. So ist die Mais- anbaufläche innerhalb von 50 Jahren um das 20-fache gestie- gen und liegt derzeit bei etwa 2 Millionen Hektar. Mais, Ge- treide und Raps zusammen bedecken derzeit etwa 27 Pro- zent Deutschlands. Wegen der durchweg milden Winter und guter Nahrungssituation kön- nen die „Allesfresser” bereits mit fünf Monaten geschlechts- reif werden. Ohne Jagd wür- den Wildschweine ihre Zahl in einigen Regionen innerhalb ei- nes Jahres verdreifachen. Für 2011 wurde der Ab- schlussbericht in Aussicht ge- stellt, der auch den Jagderfolg, die Wirtschaftlichkeit und die Effekte auf die Artenvielfalt wissenschaftlich bewertet. Hundegewässer Bald trainieren hier die Hunde. Seite 2 Wildschwein Bald kommt es auf den Teller. Seite 4 Hundezucht Bald hilft er bei der Jagd. Seite 8 sobald die eine blatt- zeit gedruckt wird, be- ginnt die Redaktion das Sammeln von Themen für die nächste Ausgabe. Die immer wiederkeh- renden Fragen lauten: „Wie viel Texte dürfen wir aus den eigenen Rei- hen erhoffen?” „Wie viel jagdliche Datenbanken für Journalisten müssen wir vorsorglich ,anzap- fen’, damit nur ja keine freien Flächen überblei- ben?” „Und wenn doch, sind die verfügbaren Fo- tos qualitativ so, dass wir sie einfach größer zie- hen und Ihnen eine prall gefüllte Zeitung bieten können?” Gewiss, schlaflose Nächte haben wir nicht, aber wenn es auf den Andruck zugeht, wird es doch eine Woche lang richtig spannend. Ihre Einsendungen für die letzte Ausgabe wa- ren schon toll. Diesmal ist die Anzahl noch hö- her. Herzlichen Dank da- für! Zwei kleine Bitten bleiben uns dennoch: Wenn Sie uns mit Fotos erfreuen, seien Sie bitte überkritisch, denn der Zeitungsdruck verzeiht nichts! Die Bildauflö- sung, mithin die Qua- lität, muss möglichst hoch sein. Für die Tech- niker unter Ihnen: Wir stellen die Bilder mit mindestens 350 dpi ein. Und schön wäre es auch noch, wenn Sie uns den Verfasser eines Tex- tes oder den Fotografen eines Bildes mit Vorna- men und Nachnamen nennen könnten... Wie immer wünschen wir Ihnen zum Schluss viel Weidmannsheil und Spaß beim Lesen Ihrer Zeitung. Liebe Jägerinnen, liebe Jäger, Ihre Redaktion ZEITUNG DER KREISJÄGERSCHAFT NEUSS E.V. NR.9 OKTOBER 2010 blattzeit AUS DEM DJV meprüfung wurde ich 1936 als Forstanwärter im Privatforst der Dyckschen Forstverwaltung ein- gestellt.” Seine forstliche Laufbahn wur- de 1940 jäh durch den Kriegs- dienst unterbrochen. Von 1940 bis zum Ende des II. Weltkriegs war er Soldat der Kriegsmarine, eine traumatische Zeit, denn bei seinem ersten Feindeinsatz vor dem norwegischen Narvik erhielt der Kreuzer Köln, dem er zugeteilt Hubertusbild geschenkt „Hirschvision des heiligen Hubertus” stellt Hubertus Giesen für die Huber- tusmesse zur Verfügung Hubertus Giesen erklärt Peter Kallen die Entstehung seiner Hinterglasmalereien. Fortsetzung auf Seite 2 blattzeit, Ausgabe 09-10 09.10.2010 13:51 Seite 1

blattzeit, Ausgabe 09-10 - KJS Neuss · 2011. 2. 17. · „Hirschvision des heiligen Hubertus” stellt Hubertus Giesen für die Huber-tusmesse zur Verfügung Hubertus Giesen erklärt

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Page 1: blattzeit, Ausgabe 09-10 - KJS Neuss · 2011. 2. 17. · „Hirschvision des heiligen Hubertus” stellt Hubertus Giesen für die Huber-tusmesse zur Verfügung Hubertus Giesen erklärt

Die Redaktion besuchte in

Grevenbroich das KJS-Mit-

glied Hubertus Giesen, ein

langjähriger passionierter Jä-

ger und Förster im Raum Gre-

venbroich.

Mit Hubertus Giesenkommt man schnell ineine kurzweilige Unter-

haltung. Er weiß aus seinem Le-ben vieles zu berichten. SeinRück blick, den er schriftlichniedergelegt hat, beginnt mit denWorten: „Jahrgang 1922, am 8.Juli war mein Geburtstag, vierJahre sind seit dem I. Weltkriegvergangen.” Und ein paar Zeilenspäter: „Die Inflation beginnt. Dieallgemeine Not wächst. In dieserZeit also wurde ich um 6.30 Uhrgeboren. Wallrath war mein Ge-burtsort, wo ich auch meine Ju-gend verbrachte.”

Zu der Zeit arbeitete sein Groß-vater als Jäger bei Fürst Franz Jo-seph zu Salm-Reifferscheidt inden Wäldern um Schloss Dyck.Die Erlebnisse mit dem Großvaterprägten offensichtlich den EnkelHubertus: Bald wollte auch erFörster werden, womit eine Fa-milientradition seine Fortsetzungfinden sollte. Im Archiv desSchlosses ist im Jahr 1756 dererste Giesen als Jäger verzeich-net. „Nach bestandener Aufnah-

war, einen derart starken Vor-schifftreffer, dass er im Heimat-hafen Kiel monatelang repariertwerden musste. Giesen wechsel-te auf das U-Boot U 49, das die50-köpfige Mannschaft zum Endedes Kriegs in der Ostsee auf Be-fehl der Marineführung versenkte.

Im Anschluss daran konnte eran seine frühere Dycker Ausbil-dung anknüpfen. Er absolviertedort ein Forstpraktikum, die Vor-aussetzung für den Besuch derLandesforstschule. 1948 beende-te er seine forstliche Ausbildungmit der „Forstlichen Abschluss -prüfung” an der Landesforstschu-le in Hannoverschmünden. Da-nach wechselte er zur Stadtver-waltung Rheydt. Seine weiterenStationen sollten das ForstamtSchleiden und das ForstamtPrümm sein.

1951 übernahm er die Leitungdes Forstamts Grevenbroich. Biszu seinem Ruhestand im Jahr1985 gründete er die Grevenbroi -cher „Schutzgemeinschaft Deut-scher Wald”, für die er den Tier-park im Bend südlich von Greven-broich errichtete. Im Jahr 1977stellte er seine erste Ausstellung„Was geht mich der Wald an?”auf die Beine.

Mit System dem Wild-schwein auf die Schwar-te rücken Der DJV stellte auf dem Bun -desjägertag erste Ergebnissedes bis Ende 2010 laufendenbundesweiten Modellprojekts„Schwarzwildbewirtschaftungin der Agrarland schaft” vor,das vom Bundeslandwirt-schaftsministerium initiiertwurde und finanziert wird.

Seit 2008 sucht der Deut-sche Jagdschutz-Verband(DJV) gemeinsam mit demBauernverband und sechslandwirtschaftlichen Betriebennach Möglichkeiten, von Wild-schweinen verursachte Schä-den einzudämmen. Als be-sonders erfolgreich für dieWildschweinjagd und diegleichzeitige Verhinderungvon Fraßschäden im Mais ha-ben sich bisher quer zur Saat -reihe angelegte Schneisen er-wiesen. Die Schneisen werdenim Modellprojekt als Brachebelassen oder – gleichzeitigmit dem Mais – mit verschie-denen Getreidearten undWildkräutern eingesät. DieSchneisen bieten bessere Sichtauf Wildschweine bei ihremsommerlichen Wechsel in denreifenden Mais, wo sie Nah-rung und Deckung im Über-fluss finden.

Deutschland ist inzwischenein Schlaraffenland fürSchwarzkittel. So ist die Mais-anbaufläche innerhalb von 50Jahren um das 20-fache gestie-gen und liegt derzeit bei etwa2 Millionen Hektar. Mais, Ge-treide und Raps zusammenbedecken derzeit etwa 27 Pro-zent Deutschlands. Wegen derdurchweg milden Winter undguter Nahrungssituation kön-nen die „Allesfresser” bereitsmit fünf Monaten geschlechts-reif werden. Ohne Jagd wür-den Wildschweine ihre Zahl ineinigen Regionen innerhalb ei-nes Jahres verdreifachen.

Für 2011 wurde der Ab-schlussbericht in Aussicht ge-stellt, der auch den Jagderfolg,die Wirtschaftlichkeit und dieEffekte auf die Artenvielfaltwissenschaftlich bewertet.

HundegewässerBald trainierenhier die Hunde.

Seite 2

WildschweinBald kommt esauf den Teller.

Seite 4

HundezuchtBald hilft er beider Jagd.

Seite 8

sobald die eine blatt-zeit gedruckt wird, be-ginnt die Redaktion dasSammeln von Themenfür die nächste Ausgabe.

Die immer wiederkeh-renden Fragen lauten:„Wie viel Texte dürfenwir aus den eigenen Rei-hen erhoffen?” „Wie vieljagdliche Datenbankenfür Journalisten müssenwir vorsorglich ,anzap-fen’, damit nur ja keinefreien Flächen überblei-ben?” „Und wenn doch,sind die verfügbaren Fo-tos qualitativ so, dass wirsie einfach größer zie-hen und Ihnen eine prallgefüllte Zeitung bietenkönnen?”

Gewiss, schlafloseNächte haben wir nicht,aber wenn es auf denAndruck zugeht, wird esdoch eine Woche langrichtig spannend.

Ihre Einsendungen fürdie letzte Ausgabe wa-ren schon toll. Diesmalist die Anzahl noch hö-her. Herzlichen Dank da-für!

Zwei kleine Bittenblei ben uns dennoch:Wenn Sie uns mit Fotoserfreuen, seien Sie bitteüberkritisch, denn derZeitungsdruck verzeihtnichts! Die Bildauflö-sung, mithin die Qua-lität, muss möglichsthoch sein. Für die Tech-niker unter Ihnen: Wirstellen die Bilder mitmindestens 350 dpi ein.

Und schön wäre esauch noch, wenn Sie unsden Verfasser eines Tex-tes oder den Fotografeneines Bildes mit Vorna-men und Nachnamennennen könnten...

Wie immer wünschenwir Ihnen zum Schlussviel Weidmannsheil undSpaß beim Lesen IhrerZeitung.

Liebe Jägerinnen,liebe Jäger,

Ihre Redaktion

Z E I T U N G D E R K R E I S J Ä G E R S C H A F T N E U S S E . V .N R . 9 O K T O B E R 2 0 1 0

blattzeitAUS DEM DJV

meprüfung wurde ich 1936 alsForstanwärter im Privatforst derDyckschen Forstverwaltung ein-gestellt.”

Seine forstliche Laufbahn wur-de 1940 jäh durch den Kriegs-dienst unterbrochen. Von 1940bis zum Ende des II. Weltkriegswar er Soldat der Kriegsmarine,eine traumatische Zeit, denn beiseinem ersten Feindeinsatz vordem norwegischen Narvik erhieltder Kreuzer Köln, dem er zugeteilt

Hubertusbild geschenkt

„Hirschvision des heiligen Hubertus”

stellt Hubertus Giesen für die Huber-

tusmesse zur Verfügung

Hubertus Giesen erklärt Peter Kallen die Entstehung seiner Hinterglasmalereien.

Fortsetzung auf Seite 2

blattzeit, Ausgabe 09-10 09.10.2010 13:51 Seite 1

Page 2: blattzeit, Ausgabe 09-10 - KJS Neuss · 2011. 2. 17. · „Hirschvision des heiligen Hubertus” stellt Hubertus Giesen für die Huber-tusmesse zur Verfügung Hubertus Giesen erklärt

Darüber hinaus fand er noch dieZeit, sich der Falknerei zu widmen.Mancher verletzt aufgefundeneGreif verdankt ihm das Leben.

Im Jagdhundeverein Neuss-Gre-venbroich engagierte er sich eben-falls. Begnügte er sich zunächst da-mit, manchen Hund auszubilden undan die HZP heranzuführen, bei derer – wie könnte es bei seiner Akku-ratesse anders sein – „nur erste Prei-se erzielte”. Später war er auch eingesuchter Richter.

Das Wort „Ruhestand” kennzeich-net nur unzureichend Giesens neuenLebensabschnitt. Von seinen viel-seitigen Interessen kündet seineWohnung. Dort gibt es eine um-fangreiche Steinsammlung, dieihm einen Einblick in die erdzeit-liche Entwicklung ermöglicht.Das Schnitzen hat er inzwischenebenso gelernt wie die Hinter-glasmalerei. Sein bemerkenswer-testes Bild nennt er „Hirschvisiondes heiligen Hubertus”.

Dieses Werk ist der eigentlicheGrund für den Redaktionsbesuchgewesen, denn im Frühsommerbot er dem Vorstand an, das Bildder Kreisjägerschaft zur jähr-lichen Hubertusmesse zur Verfü-gung zu stellen. Mittlerweiledenkt er nicht mehr an eine Leih-gabe, sondern an eine Schen-kung, allerdings mit Auflagen.„Darüber muss ich mit dem Vor-stand noch einmal reden” been-det er das Gespräch.

Neuss und des JGV Neuss-Grevenbroich war,konnte man unschwer an den Gesichtern ab-lesen: Erstaunen und Freude zeigte sich beidem Anblick des großzügigen und harmonisch

angelegtenGewäs-sers, dasdort imAbendhim-mel glänz-te.

Vor ei-nem Jahrfiel derStart-schuss; imOktoberrückte derBagger anund schau-felte in denkommen-den Wo-

chen mehr als 100 LKW-Ladungen Erdreichbeiseite, um ein 4.600 m² großes Becken mitbis zu 140 cm Tiefe zu schaffen. Es wurde ge-plant, gegraben, gezimmert und bepflanzt.Das Ergebnis konnte sich sehen lassen.

Doch dann gab es überraschenderweisenoch einmal ordentlich Arbeit. Nach den Erd -arbeiten Ende vergangenen Jahres erfolgte imFrühjahr die Bepflanzung, und beim anschlie-ßenden ersten Befüllennach dem Winter stelltesich leider heraus, dass derTeich unter dem starkenFrost und dem langen Win-ter gelitten hatte und un-dicht geworden war. DerAufwand, den notwendi-gen Wasserstand mit Pum-pen zu halten, wurde zugroß.

Mit großem Einsatz vie-ler Helfer mussten zu-nächst alle Wasserpflan-zen wieder ausgepflanztund zwi schengelagert wer-den. Danach wurde – nachEinholung von fachkundi-

Vorstandssitzung unter freiem HimmelHUNDEGEWÄSSER Im Frühjahr informierte sich der erweiterte Vorstand der Kreisjägerschaft umfassend über die Bauarbeiten am

neuen Hundegewässer. Eine wasserdurchlässige Lehmschicht und einfallende Kanadagänse erschwerten die Fertigstellung.

NR. 9 OKTOBER 2010BLATTZEIT2

gen Ratschlägen – der Teich leergepumpt undder Untergrund mit verschiedenen Fräsen undWalzen noch einmal bearbeitet und stark ver-dichtet. Danach erfolgte das erneute Ein-pflanzen und Befüllen, das aber nun den ge-wünschten Erfolg hatte. Der Teich hält dasWasser jetzt noch besser als erwartet.

Leider waren es dann Kanadagänse, dieneue Arbeit verursachten. Buchstäblich überNacht wurde aus den Wasserpflanzen Gänse-futter mit der Folge, das zunächst die Gänse„nachhaltig vergrämt” werden mussten unddann eine Nachgepflanzung erforderlich wur-de.

An dieser Stelle dankt der Vorstand herzlich

den vielen freiwilligen Helfern aus Kreisjäger-

schaft und Jagdgebrauchshundeverein

Neuss-Grevenbroich, die beson ders viele

Stunden für das Gewässer geopfert haben, al-

len voran Karl-Heinz Deuss und Hans-Peter

Ortz!

Jetzt wird es Zeit, dass die Pflanzen starkeWurzeln bilden, um sich unter anderem vorhungrigen Kanadagänsen zu schützen. Esbleibt die Hoffnung, dass die größten Hürdengenommen sind und der Betrieb spätestens2012 losgehen kann. Die Geschäftsstelle wirddie Koordination der Termine am Gewässerübernehmen, so dass dieser Ort allen Jägernder beiden Vereine für eine anspruchsvolleArbeit mit dem Hund zur Verfügung stehenwird.

HerausgeberKreisjägerschaft Neuss e.V.Breite Straße 67–6941460 NeussTelefon: 02131 - 4749887Telefax: 02131 - 21415E-Mail: info@kjs–neuss.deInternet: www.kjs–neuss.deAbgedruckte Leserbrie-fe geben grundsätzlichnicht die Meinung desVorstands oder derReda ktion wider.Verantwortl. RedakteurStefan Koch, GrevenbroichTelefon: 02181 - 659436E-Mail: oeffentlichkeitsar-beit@kjs–neuss.deMitwirkendeThomas Groß, Achim Hü-ren, Gabi Illies, Peter Kal-len, Martina Koch, HeidePeters, Stefani Schmoll, Pe-ter Wingerath, ThomasZdrzalekFotosJulian Hüren, Peter Kallen,Martina Koch, Wilma Ma-retsch, Thomas Lammertz,Wolfgang Niemöhlmann,Stefani Schmoll, ThomasZdrzalekDruck

HÜREN DRUCKEREI, Neuss

I M P R E S S U M

Ergebnisse der HZPam 5. September2010 bei Greven-broichAn der HZP nahmensechs Hunde teil, dieauch alle bestanden:Tessa vom DelmeHorst, DK; Führer: M.Koslowski Boarbusters Esther,DD; Führer: G. Dede-richsJannosch vom GrünenWeg, PP; Führer: K.-J.Esters Hetti vom Düsterntal,Weim.; Führer Dr. T.Görgens Brix von der Bären-hecke, KIM; Führer: H.Lenzen Herbert vom Düstern-tal, Weim.; Führer: A.Karger

JAGDHUNDE

Die Damen und Herren des erweitertenVorstands konnten sich im Mai auf ei-ne besondere Vorstandssitzung freu-

en. Besichtigt wurde das neu angelegte und

lang ersehnte Hundegewässer. Und wie po-sitiv die Resonanz auf das Ergebnis einer gro-ßen gemeinsamen Anstrengung der KJS

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Zarte Pflanzen, wachst!

Der Vorstand ist offensichtlich zufrieden.

Hubertusbild geschenktFortsetzung von Seite 1

blattzeit, Ausgabe 09-10 09.10.2010 13:51 Seite 2

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BLATTZEIT 3NR. 9 OKTOBER 2010

tern zuckend und um Verständnis werbend.Ich erhebe mich und füge hinzu: „Meiner Frauhabe ich versprochen, heute Abend nicht zuspät nach Hause zu kommen.“

Einst war ich ein kleines Bübchen, welchessich bei den herbstlichen Treibjagden ger-

ne und freudig in die Treiberwehr einreihte.Munter stapfte ich in meinen hohen Schuhenüber die Schollen. Meine Mütze zierte keck dieStoßfeder eines soeben gestreckten Fasa-nenhahns. Und schoss dann einer der honori-gen Herren seinen Hasen, so ermahnte derJagdherr mich: „Nimm dem Herrn Doktor malden Hasen ab. Er hat an seiner Flinte bereitsgenug zu schleppen. Ein Hase trägt sich soschwer.“ Abends beim Schüsseltreiben lösch-te Limonade mit Zitronengeschmack meinenDurst.

Jahre später – ich war im besten Mannes-alter und führte Hund und die eigene Flinte –schoss ich mit ruhiger Hand und sicherem Au-ge meine Hasen. Das „Weidmannsdank“ mei-nes Standnachbarn, einem Kommilitonen, er-widerte ich mit gezogenem Hut, den inzwi-schen ein Saubart zierte. Mein Hund brachtemir freudig den von mir gestreckten Hasenund ich trug, ohne mit der Wimper zu zucken,jeden selbst gestreckten Mümmelmann ei-genhändig zum Wildwagen. Abends rann

durch die ausgedörrte Kehle und auf die trok-kene Leber reichlich Gerstensaft. Mein Hundkannte ja den Heimweg.

Mein Hund jagt heute in den ewigen Jagd-gründen und meine Flinte zeigtdie ersten Roststellen. Undmanchmal höre ich nach einemTreiben den Jagdherrn mit ei-nem versteckten Hinweis aufmich zu einem Treiberjungensagen: „Nimm dem Herrn Dok-tor, das ist der Herr mit demSaubart am Hut – mal seinenHasen ab. Er hat an seiner Flin-te bereits genug zu schleppen.Ein Hase trägt sich so schwer.“

Bei den abendlichen Schüs-seltreiben stoße ich mit meinenNachbarn zur Rechten wie zurLinken und vis-à-vis mit einemgestauchten Bier auf deren er-ste Hasen an. Anschließendschwenke ich um auf Tee mitZitrone. „Mein Magen, wissenSie…“ erkläre ich ihnen Schul-

Wenn auch die Jahre enteilen...oder Reminiszenz eines Weidmanns auf sein Jägerleben

Mehr als 20 Teilnehmer am Start

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ten. Vom Schüler bis zum Vorruheständler,vom Handwerker bis zum Akademiker reichtedie Bandbreite. Einige meinten, sie seien vor-läufig aus Neugier mitgekommen, ihre Fest-

anmeldung schlossensie aber nicht aus. Ge-nerell kann man sich bisEnde Oktober noch zumMitmachen entschlie-ßen.

Zum Schluss forderteHubertus Velder die„Neulinge” dazu auf,sich auch im Internetüber die Kreisjäger-schaft zu informieren(www.kjs-neuss.de).Dort seien beispiels-weise auch die Hege -ringleiter genannt, diesie gerne ungehemmtansprechen könnten,wenn sie etwas als Trei-ber an einer Jagd teil-

nehmen wollten.

An dieser Stelle wünscht auch die Redak-

tion den „Neuen” eine erfolgreiche Vorberei-

tungszeit und viel Glück für die abschließen-

de Prüfung.

Kreisjägerschaft. Die Monate bis zur Prüfungwürden ihnen vermutlich lang vorkommen,aber sicher sei, dass sie so das erworbeneWissen über Jahre behalten würden. Und er

garantierte: „Wir von der Kreisjägerschaftwerden alles, aber wirklich alles daran setzen,Sie so vorzubereiten, dass Sie die Prüfung be-stehen können!”

Die anschließende Vorstellungsrunde zeigtedas breite Spektrum der jagdlich Interessier-

Der Saal des Klosterhofs war wieder biszum Bersten voll, als die Jagdhornbläser

der Kreisjägerschaft unter Leitung von ErichSegschneider die „Begrüßung” anstimmten.

Hubertus Velder vom Vorstand machte inseiner anschließenden Ansprache über 20Teilnehmern ungeschminkt klar, dass „Sie imJägerkurs unserer Kreisjägerschaft nichts ge-schenkt bekommen”. Er gratulierte ihnen zurWahl der Langzeitausbildung bei der Neusser

KNECHTSTEDEN Vorstand und Ausbilder begrüssten angehende Jäger auf der Einführungveranstaltung des Jägerkurses.

R E C H T

Jagdschutz – was istdas überhaupt? Jagdschutz umfasst nach§ 23 des Bundesjagdge-setzes den Schutz desWildes insbesonderevor Wilderern, Futter-not, Wildseuchen, wil-dernden Hunden undKatzen sowie die Sorgefür die Einhaltung derzum Schutz des Wildesund der Jagd erlassenenVorschriften. Zu diesenVorschriften zählt etwadas in § 19a geregelteVerbot, Wild unbefugtan seinen Zufluchts-,Nist-, Brut- oder Wohn-stätten aufzusuchen, zufotografieren, zu filmenoder in sonstiger Weisezu beunruhigen.

Scheinbar in Wider-spruch hierzu steht dasin § 2 Landesforstgesetzoder in § 49 Land-schaftsgesetz geregelteBetretungsrecht, auf dassich Naturliebhaber sogerne und oft recht ve-hement berufen. Dennin beiden Fällen gilt diesnur, so lange sich aus an-deren Rechtsvorschrif-ten wie etwa dem Beun-ruhigungsverbot nichtsanderes ergibt. Überalldort, wo Wild nistet,brütet oder sich zurük-kzieht, hat der Schutzdes Wildes vor StörungVorrang und besteht diePflicht des Jagdaus-übungsberechtigten,Wild zu schützen.

Nicht zum Jagdschutzgehört dagegen dieWahrung der Straßen-verkehrsordnung – werunerlaubt einen Wald-oder Feldweg mit einemKraftfahrzeug befährt,verstößt vielleicht gegendie Straßenverkehrsord-nung oder gegen dasVerbot, Waldwege mitmotorgetriebenen Fahr-zeugen zu befahren,aber nicht gegen das Be-unruhigungsverbot, daunser Wild auf Wald-und Feldwegen wedernistet noch sich dorthinzurückzieht.

Wird Wild gestört, ha-ben insbesondere be-stätigte Jagdaufseherüber die Anzeige derOrdnungswidrigkeit hin-aus die Befugnis, notfallsdurch unmittelbarenZwang eine weitere Stö-rung zu unterbinden –etwa das Sportgerät vonquerfeldein fahrendenuneinsichtigen Moun-tainbikern zu beschlag-nahmen.

Jägerkurs 2010/11: Sicher wieder ein guter Jahrgang!

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widrigkeiten

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blattzeit, Ausgabe 09-10 09.10.2010 13:51 Seite 3

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Zubereitung

Den Blattknochen vorsichtig ausder Wildschweinschulter auslö-sen. Das Fleisch mit Salz, Pfefferund etwas klein geschnittenemThymian und Rosmarin würzen,dann den Braten zusammenbin-den. Die Seite, aus der der Kno-chen ausgelöst wurde, mussnach innen gewendet sein. In ei-ner Kasserolle von allen Seitenanbraten.

Den Braten entnehmen, das Ge-müse in walnussgroße Stückeschneiden und in dem Bratfett an-rösten. Zwei EL Tomatenmark zu-geben, kurz anschwitzen und mitder Hälfte des Rotweines ablö-schen. Einkochen lassen.

Den restlichen Rotwein, Stern -anis, Zimtstangen, Lorbeerblät-ter, Wacholderbeeren, Knoblauchund den Braten in die Kasserollegeben, für cirka 30 Minuten imvorgeheizten Backofen bei180° C garen. Nicht abdecken!Nach 30 Minuten Wildfond, Ros-marin und Thymianzweige zuge-ben. Jetzt abdecken und für etwa90 Minuten bei 160° C schmo-ren. Der Braten ist gar, wenn erinnen weich ist (Stichprobe mitFleischgabel). Die Schmorflüssig-keit sollte 1 ltr. sein, ansonstenmit Wasser auffüllen.

NR. 9 OKTOBER 2010BLATTZEIT4

Am Samstag, dem 10. Juli2010, trafen sich die Mit-

glieder des Hegerings 4, um aufSchadflächen in der Landwirt-schaft Tauben zu jagen. Wir ka-men gegen Mittag auf dem land-wirtschaftlichen Hof von Hege-ringleiter Peter Krapohl zusam-

men. Nach der Begrüßung, kurzerAufteilung auf die Reviere undEinweisung der rund 35 Schützendurch den Hege ringleiter fuhrenwir in die einzelnen Jagdreviere. Am frühen Abend legten wir imGarten von Wolfgang Manns dierund 290 Tauben zur Strecke, die

von den anwesenden Jagdhorn-bläsern traditionell verblasen wur-den. Bei hochsommerlichen Tem-peraturen mit einem kühlen GlasBier, gutem Essen und netten Ge-sprächen ließen wir den schönenJagdtag ausklingen.

Zum Abschluss möchten wir unsnoch bei den Revierbeständernbedanken, die ihre Reviere zurVerfügung gestellt haben, sowiebei den Organisatoren Stefan Sy-ben, Thomas Groß und StefanMeuters.

Taubentag in Korschenbroich

Auch für diese Ausgabe hat

Küchenmeister Johannes

Siemes ein zur Jahreszeit

passendes Rezept ausge-

sucht: „Braten von der Wild-

schweinschulter mit einer

würzigen Sauce von Aache-

ner Printen”.

Wegen des würzigen Aromaseignen sich Aachener Printen be-stens zum Abbinden und Würzenvon Saucen aus Schmorgerich-ten. Zutaten für sechs Personen

1 Schulter vom Überläufer, cirka 2,5 kg

1 Bund Rosmarin1 Bund Thymian6 Sternanis2 Zimtstangen6 Lorbeerblätter6 Wacholderbeeren0,6 ltr. Rotwein100 g Johannisbeergelee200 g Möhren200 g Sellerie400 g Zwiebeln100 g Aachener PrintenSalz, Pfeffer6 Knoblauchzehen2 EL Tomatenmark1 ltr. WildfondFett zum Anbraten

Die Printensauce

Den Fond passieren und in einenkleinen Topf geben. Bei niedrigerTemperatur köcheln lassen, sichabsetzendes Fett abschöpfen. Jo-hannisbeergelee zugeben, die

Sauce mit den zerbröckelten Prin-ten abbinden und abschmecken.

Als Beilagen eignen sich be-sonders gut Semmelknödel oderSpätzle mit einem Apfelrotkohl.

Taubentag 2010Am 17. Juli 2010 veran-staltete der Hegering 8seine diesjährige revier-übergreifende Tauben-bejagung. 38 Jägerinnenund Jäger waren in sie-ben Revieren aktiv undkonnten insgesamt 353Tauben zur Strecke le-gen.

Auch das danach statt-findende gemeinsameGrillen mit dem Verbla-sen der Strecke war sehrgut besucht und führtenoch zu zahlreichenfreundschaftlichen Ge-sprächen.

HEGERING 8

Taubentag 2010Der Hegering Greven-broich-Rommerskirchenbeging nunmehr seinendritten traditionellen re-vierübergreifenden Tau-bentag. HegeringleiterHubertus Velder istnämlich vom rheinischenGrundsatz fest über-zeugt: „Mit der erstenWiederholung wird einEreignis gleich zur Tradi-tion!”

21 Revierinhaber umGrevenbroich und Rom-merskirchen stellten ihreReviere zur Verfügung.Mehrere Dutzend Jägerjagten dann den ganzenSamstag über mit gro-ßem Eifer. Am Abendkonnten sie zufrieden

auf die Strecke schauen:291 Tauben, eine Elsterund 20 Krähen.

In diesem Jahr hatteFamilie Terhardt auf ih-ren Hof in Laach zumabschließenden Erfah-rungsaustausch eingela-den. Im Namen allerTeilnehmer dankte Hu-bertus Velder Willi Ter-hardt herzlich für dieGastfreundschaft.

Innerhalb kurzer Zeitist der GrevenbroicherTaubentag zu einem derwichtigsten jagdlichenEreignisse des Hegeringsgeworden. Natürlich hatder Hegeringvorstanddeshalb noch am selbenTag mit den Vorberei-tungen eines „Tauben-und Krähentags 2011”begonnen.

HEGERING 2

Küchenmeister Johannes Siemes, Strümper Hof, Meerbusch

Braten von der Wildschweinschulter

Ulrich Vomberg

blattzeit, Ausgabe 09-10 09.10.2010 13:51 Seite 4

Page 5: blattzeit, Ausgabe 09-10 - KJS Neuss · 2011. 2. 17. · „Hirschvision des heiligen Hubertus” stellt Hubertus Giesen für die Huber-tusmesse zur Verfügung Hubertus Giesen erklärt

September irgendwo inBrandenburg, das Wet-ter schon herbstlich.Die klimatischen Bedin-

gungen hatten es bisher nicht zu-gelassen, dass alles Getreide ge-droschen werden konnte. Sostand in dem Revier, in dem icheine Jagdgelegenheit habe, nochein Roggenschlag von gut siebenHektar. Mähdrescher bei Fuß,mürrische Gesichter bei Landwirtund Lohnunternehmer, da bei be-wölktem Himmel jeden Tag seitWochen immer mal ein Regen-schauer niederging.

Jagdlich im Wald nichts los, dadas Getreide ein zu großer Mag-net war. Von einer benachbartenAnhöhe waren die „Wildauto-bahnen” und größere „Versamm -lungsplätze” gut einzusehen.Von den angrenzenden Ansitz-einrichtungen waren morgensund abends Mengen von Dam-wild und auch Sauen zu sehen.

Endlich war es einige Tagetrocken gewesen, die Drescherfuhren nun seit 12 Uhr mittags.Eilige Telefonate: wer kann, werwohin, wo am günstigsten.Nach erfolgter Absprache wur-den Schiessfenster festgelegt,Handynummern ausgetauscht.Es wurden nur feste Ansitzein-richtungen an den Hauptwech-seln besetzt. Nun begann dasgroße Warten während die Dre-scher, es waren zwei, ihre Bah-nen zogen. Ich bezog gegen 13Uhr meine Leiter mit Blick aufden Getreideschlag cirka 150Meter vor mir, dazwischen Grün-land, nach rechts auslaufend.Die linke Kante bildete ein Misch-wald etwa 50 Meter von mir, derunmittelbar bis zur Feldkantereichte. Nach ungefähr einerStunde kam Bewegung ins Spiel:einer der Drescherfahrer hupteund meine Aufmerksamkeit kehr-te aus dem Nirgendwo eines Dö-sens in der Mittagssonne in dieWirklichkeit zurück. Ich sahnichts, erwartend, dass sich ander Getreidekante etwas zeigenwürde. Weit gefehlt, zehn bisfünfzehn Meter von der Wald-kante im Inneren war ordentlichBewegung: innerhalb einer Vier-telstunde konnte ich als Beob-achter (als Jäger würde man esmir ja nur eingeschränkt glauben)21 Sauen aller Größen durchs

Unterholz huschen sehen, ge-mein, aber clever. Hin und wiedergaloppierten in meinem Blickfeldkleinere und größere Damwild-trupps vorbei, ohne dass ich zuSchuss kam. Dann und wann fie-len allerdings Schüsse, auf einigefolgten Erfolgsmeldungen perSMS.

Gegen halb sieben zeigte sichin Höhe des Nachbarschützen,der etwa 250 Meter rechts vonmir saß, eine größere einzelneSau kurz am Getreiderand, umdann wieder zu verschwinden. Indiesem Augenblick kam vom inder Nähe vorbeifahrenden Dre-scher ein lautes Geräusch, er hat-te wohl einen Stein mit erfasst,und die Sau stand mit einem Malwieder an derselben Stelle amGetreiderand. Mein Nachbar rea-gierte schnell und schoss auf ei-ne Distanz von cirka 80 Metern.Die Sau ruckte, es gab einendeutlichen Kugelschlag, und ver-schwand wieder im hüfthohenGetreidedschungel.

Meinen Nachbarn interessiertenatürlich die Wirkung seinesSchusses, und so unterbrachenwir die Jagd kurz, damit er sicham Anschuss orientieren konnte.Nachsuchen hatten wir für dasJagdende vereinbart. Ich konntesehen, wie er den Anschuss ver-brach und zu seinem Sitz zurück -kehrte. Es folgten enttäuschteTelefonate: kein Schwein, keinSchweiß (er schätzte die Sau aufetwa 70 Kilo).

Kurze Zeit später kam mir in ei-nem Rudel von acht Hirschen miteinem Mordsschaufler (der als„Coverboy” jeden Katalog hättezieren können) vorne weg, einschwacher Schmalspießer mitzwei Rosenknöpfen auf demHaupt passend. Er lag im Knall.

Am Jagdende gegen 19.30Uhr, das Feld war zur Hälfte ge-mäht, die Drescher standen, la-gen drei Stück Damwild und vierSauen. Es musste nur die eineSau nachgesucht werden. Nachkurzer Besprechung trennte sichdie Truppe und übrig blieb ich mitdem Schützen und dem Jagd-pächter zur Nachsuche, beide er-fahrene Jäger. Ich fuhr los, ummeine Pudelpointerhündin Toskazu holen. Die beiden kümmertensich derweil um den Anschuss.Mit dem Hund zurück klärten wir

den Hund, Hören des beruhigen-den Geräuschs ladender Geweh-re, Vorpreschen der Schützen mitden Waffen im Anschlag, keinSchussgeräusch. Rückmeldungvon beiden „Wir sehen nichts!”

Langsam, im Zeitlupentempo,verschwand das Haupt der Saurückwärts ins Getreide, „Schießtdoch, da ist sie!” – die beiden sa-hen nichts und schossen richti-gerweise auch nicht.

Um das Ende vorwegzuneh-men: die Sau schaffte es tatsäch-lich, sich davon zu mogeln, keineBewegung, kein Geräusch! Trotzsofortiger Wiederaufnahme derVerfolgung durch Hund und Be-teiligte kamen wir nicht mehr ansie heran, Toska legte dasselbeTempo vor, ja noch schneller,denn sie war ja richtig dran ge-wesen.

Den Ort des Wundbettes hatten

wir markiert, und kehrten dorthinzurück, nachdem wir die Sucheabgebrochen hatten. Deutlich sa-hen wir das Lager der Sau, ge-nauso deutlich war auch: keinSchweiß, keine anderen Körper-sekrete. Grosses Rätselraten. Klä-rung brachte auch nicht der näch-ste Tag, an dem die Drescher ih-re Arbeit beendeten. Es kam un-ter anderem eine einzelne Sau mit63 Kilo zur Strecke mit keinerweiteren Verletzungen außer derihr angetragenen Kugel. Eine amMorgen mit einem Schweißhunddurchgeführte Suche blieb eben-falls ohne Erfolg.

Was kann man abschließenddazu sagen: War der Kugelschlagtatsächlich einer? Wenn nein, wa-rum hat sich die Sau stellen las-sen? Warum kein Schweiß, wennsie doch Schuss hatte? MeinesErachtens war sie weidwund, dasVerhalten des Hundes ist für michder Beleg. Toska war der Fährtegefolgt, unbeachtet der vielen an-deren frischen Wildfährten.

Hätte ich den Hund schnallensollen? Ich sage heute noch:„Nein, nicht unter den Bedingun-gen ohne Ausweichmöglichkeit”.Ich hätte einen Schuss anbringenkönnen, hatte aber keine Waffe(in Anbetracht des Getreidejog-gings dachte ich: „So wenigBallast wie möglich!”). Das pas-siert mir zukünftig nicht mehr,auch wegen des Selbstschutzes.

zunächst noch einmal die Lage,der Schütze war sich des An-schusses sicher, den Kugelschlaghatten wir alle gehört.

Wir machten uns fertig, alle mitKopflampen, die beiden Mitjägermit Handlampen und ihren Büch-sen sollten unmittelbar hinter mirsein, während ich mit dem Hundam Riemen die Fährte ausarbei-ten sollte. Als ich Toska in einigerEntfernung aus dem Auto ließ,wusste sie sofort, was gebackenwar, und wollte ab ins Getreide,was ich verhinderte. Nachdemsie sich akklimatisiert hatte, lein-te ich sie an und führte sie zumAnschuss. Nur wenige Sekundender Orientierung und der Hundzog in Kick-down-Manier an.Kreuz und quer durch das Feld inimmer schnellerem Tempo zogToska an Spritzspuren und Wech-seln entlang. Immer wieder ver-hedderte sich dieLeine, und die Ver-suchung war groß,Toska zu schnal-len. Ich ließ es,nicht zuletzt warich mir aufgrunddes Wildvorkom-mens auch nichtsicher, ob sie aufder richtigen Fähr-te war. Gute zehnMinuten ging esso, mein „Perso-nenschutz” immer unmittelbarhinter mir, wir alle ziemlich „un-ter Dampf”. Mit einem Mal gabToska Spurlaut, oder war es vonder Stimmlage her nicht dochSichtlaut? Gänsehaut machtesich bei mir breit, in diesem un-übersichtlichen Dschungel konn-te im Ein-Meterbereich alles sein,ohne dass wir es sahen. Zurechtkribbelten meine Nackenhaare,denn im nächsten Augenblickstieg mir intensiv der bekannteMaggigeruch in die Nase, einenAugenblick weiter sah ich dasHaupt der Sau, die den Hund an-blies, aber regungslos verharrte,keine zwei Meter vor mir im Ge-treide.

In meinem Magen machte sichein Gefühl breit, was man nichtwirklich haben muss. Nennen wires mal nett „Respekt”, man kannauch getrost „Muffe” sagen.

Was dann folgte, war eine Kas -kade der raschen Entscheidungen

und Handlungen,die schneller ge-schahen als mansie liest:

Anleuchten derSau mit der Kopf-lampe, Anrufen derSchützen „da istsie, Haupt im Licht-kegel”, Zurückzie-hen des Hundes,Suchen nach Aus-weichmöglichkei-ten für mich und

BLATTZEIT 5NR. 9 OKTOBER 2010

Wild – Kochen wiedie ProfisRechtzeitig vor der Jagd-saison und den Feierta-gen der Jahreswendewurden wir auf diesesBuch aufmerksam. Esenthält eine Sammlungder besten Rezepte fürReh, Fasan, Hase oderGams, die von World-Toques- und Euro-To-ques Europe-Köchen zurVerfügung gestellt wur-den.

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Die teilnehmendenWorld-Toques und Euro-Toques Europe-Sterne-Köche kommen ausDeutschland, Österreichund der Schweiz. Sie wenden folgendeKriterien an:– schonende Zuberei-tung ohne Geschmacks-verstärker– Verwendung natürli -cher Produkte und hei -mischer Erzeugnisse– keine Fertigprodukteund kein Fast-Food– hoher Qualitätsan-spruch und Verbrau-cherschutz.

Wild96 Seiten, alle Gerich-te sind farbig abgebil-det, 188 x 245 mm,Hardcover; Euro 14,95, ISBN 978-3-7750-0550-0WALTER HÄDECKEVERLAG, Weil derStadt.

Nachlese einer NachsucheNEUES BUCH

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BRANDENBURG Ein Wildschwein kann mit seinem Verhalten einen Jäger schon zum Nachdenken bringen!

Karl-Wilhelm Heikaus

blattzeit, Ausgabe 09-10 09.10.2010 13:51 Seite 5

Page 6: blattzeit, Ausgabe 09-10 - KJS Neuss · 2011. 2. 17. · „Hirschvision des heiligen Hubertus” stellt Hubertus Giesen für die Huber-tusmesse zur Verfügung Hubertus Giesen erklärt

In den vergangenen Jahren häuftensich die Meldungen, dass Jägerwährend der Jagdausübung zum

Ziel eines Einsatzes der von Bürgernalarmierten Polizeibeamten wurden.Die zunehmende Angst vor Terror undAmokläufern führt zu einer erhöhtenAlarmierung von Polizeibeamten mitSätzen wie: „Im Wald läuft jemandmit einer Waffe rum!” oder – ange-sichts der immer effektiveren Tarn-kleidung – „Hier ballern ein paar Ver-mummte den ganzen Tag mit Geweh-ren!“

Deswegen sollten Revierinhaberdurch Hinterlegung ihrer Handynum-mer bei der Polizei und der rechtzeiti-gen Anmeldung von Gesellschaftsjag-den vorsorgen, um der Polizei unnöti-ge Einsätze und sich selber viel Ärgerund einen verdorbenen Jagdtag zu er-sparen. Die KJS Neuss hat schon vormehreren Jahren mit der Kreispolizei-behörde vereinbart, dass Gesell-schaftsjagden zentral unter der Tele-fonnummer 0 21 31 – 3 00 15 71 an-gemeldet werden können. Wie mandarüber hinaus besser mit der Polizeizusammenarbeitet, lesen Sie im neu-en Faltblatt des LJV, das Sie auf derGeschäftsstelle der KJS Neuss anfor-dern oder von der Internetseitewww.kjs-neuss.de downloaden kön-nen.

NR. 9 OKTOBER 2010BLATTZEIT6

Auch die Jägerschaft leidet amGenerationenkonflikt. Einigewerden als altertümliche Lo-denjockel verhöhnt, die ande-

ren werden zu Schießern mit militantemAuftreten und keinerlei jagdlicher Kulturdegradiert. Jagdverstand, Auslese undgroße Erfahrung auf der einen, Aufge-schlossenheit, Experimentierfreude undein Zeitproblem auf der anderen Seite. Die-se Gedanken kommen dem Autor sowohlbei der jährlichen Hauptversammlung derJäger als auch beim Verfolgen von hitzigenDiskussionen (threads) auf diversen Jagd-foren. Dabei ist der Grat zwischen denParteien oft nur schmal, bedarf aber er-fahrungsgemäß einiger Zeit der Überwin-dung.

Doch dies nur als Einleitung und Anre-gung! Die Erfahrungen der Alten habenmich immer schon interessiert, so sam-mele ich jagdliche Literatur aus dem ver-gangenen Jahrhundert, versuche die Sit-ten und Gebräuche der damaligen Zeit aufdas „Hier und Heute” zu übertragen.

Fasziniert lauschte ich kürzlich den Er-zählungen meines nichtjagenden Nach-barn, geboren 1934. Er wuchs ganz in derNähe der bekannten Erdhunde-Schliefan-lage in Kaarst auf, welche auch zu seinerJugendzeit schon existierte. Immer nochfasziniert berichtete er, wie er damals dieJägerschaft regelmäßig auf das jährlicheFuchsgraben begleiten durfte. Dieses fandtraditionsgemäß zum Karfreitag eines je-den Jahres statt. Mit Schippe, Spaten undErdhunden ausgerüstet wanderte eine gro-ße Korona zu den in der Gegend bekann-ten Fuchsbauten, um Nachwuchsfüchsefür die Schliefanlage zu graben. Schmun-zelnd erinnerte sich der Erzähler an seinenkleinen Teckel, der zwar ebenfalls nichtjagdlich abgerichtet war, aber doch aucheinmal bei der Überprüfung eines Baues ineiner Röhre verschwand… um von einemin Sachen Fuchs offensichtlich Erfahrene-ren dann an den Sinn der Inspektion er-innert zu werden. Nicht selten kam es zuheftigen Kämpfen unter der Erde, was sichsicher auch heute ein jeder Baujäger an-hand der Erfahrungen mit Reineke lebhaftvor Augen halten kann.

Den größten Kampf trug allerdings einTeckel aus, der es mit einem der damals imRaum Korschenbroich noch reichlich vor-kommenden Dachse zu tun bekam. EineSeite des Kopfes und der Lefzen war vonGrimbart ordentlich zugerichtet worden,so dass es gleich ab ins Auto und zu einerTierarztpraxis ging, die in der kommendenGeneration auch heute noch existiert.

Die Erzählung lässt mich zum einen stau-nen… über die damals noch in der breitenLandbevölkerung akzeptierte Bejagungdes Rotfuchses, der dem ihm gewidmetenLied von „Du hast die Gans gestohlen“ al-le Ehre machte, über die Beständigkeit,mit der sich offensichtlich eine kleineGruppe Jäger mit Passion der Ausbildungvon Jagdhunden widmete und widmet,und staunen über den einstigen Wildreich-tum in unserer heute durch und durch kul-tivierten Landschaft.

Zum anderen bin ich mir der weitrei-chenden Änderungen und Entwicklungendurchaus bewusst. So werden heute Erd-hunde nicht mehr in direktem Kontakt zum

Fuchs ausgebildet, sondern tierschutzge-recht durch ein Gitter getrennt. Das Wesenzum Beispiel der Jagdterrier hat sich in denletzten Jahrzehnten – eben durch die be-ständige Arbeit engagierter Jäger – erheb-lich geändert, und wenn man auch sicherweiterhin von einem sehr lebhaften Hundsprechen kann, so hat dies doch mit dem„verrückten Köter“ vergangener Tagenichts mehr zu tun.

Eins jedoch steht fest: Damals wie heu-te gab und gibt es eine schlagkräftige Trup-pe, die sich mit vollem Einsatz der weid-gerechten Jagd und der dazugehörigenAusbildung unserer Hunde widmet.

Damals wie heute gab und gibt es „ver-rückte“ Terrierleute und besonnene Tek-kel-Führer. Damals wie heute bestand undbesteht die Notwendigkeit, Reineke Fuchsauf den Balg zu rücken.

Die Jagd ist kein Verharren in alten Ge-fügen, sondern unterliegt einem ständigenWandel. Erfahrungen der Alten müssenden Jungen als Nährboden dienen, es bes-ser zu machen, aber auch die heute nochgültigen und wertvollen Regeln zu bewah-ren.

In diesem Zusammenhang viel Offenheitund Weidmannsheil wünscht CdR.

Christian de Renet

Generationenkonflikt

Immer anmelden!

LESERBRIEF

Die Redaktion erreich-te folgende Zuschriftvon Peter Schnee ausDormagen:

„Im Oktober 2009 er-legte ich eine Nilgans,bei der sich Kunststoff-schnüre, wie sie bei derErnte verwendet wer-den, am linken Ständerverwickelt hatten. DieSchnüre waren ein Me-ter lang. Sie hatten dieHaut durchtrennt undsich bis auf den Knochenfestgezogen. Befreienkonnte sich die Gansnicht mehr. Man solltediese Schnüre nichtachtlos auf dem Feld lie-gen lassen.”

VEREINT

Gemeinsame Probealler HornbläserIn den historischenSandbauernhof zu Lied-berg hatte Bläserob-mann Erich Segschnei-der alle Bläserinnen undBläser der Kreisjäger-schaft eingeladen. Mehrals 35 Aktive der Jagd-horn-BläsergruppenDormagen/Zons, Kaarst,Korschenbroich, Meer-busch und Neuss trafensich Ende April zu deralljährlich stattfindendengemeinsamen Probe.

Gegen trockene Keh-len und knurrende Mä-gen war bestens vorge-sorgt. Ein Dank an dieJagdhorn-BläsergruppeKorschenbroich für ihreGastfreundschaft unddie vorzügliche Bewir-tung!

Nach dem Aufwärmender zahlreichen Fürst-Pless- und einiger Par-force-Hörner erfüllte ihrKlang die Halle des Bau-ernhofes. Unter der mu-sikalischen Leitung vonErich Segschneider er-schallten mehrstimmigdie „Münsterlandfanfa-re“ und der „ Jäger-marsch Nr. 1“. Besonde-ren Wert wurde dabeiauf die Dynamik derStücke gelegt.

Der „Hubertusgruß“rundete das Programmab, bevor mit dem „Zap-fenstreich“ und einem„Auf Wiedersehen“ dergemeinsame Übungs-abend harmonisch aus-klang.

GESELLSCHAFTSJAGDEN Neues Faltblatt des Landesjagdverbands bei der KJS

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blattzeit, Ausgabe 09-10 09.10.2010 13:51 Seite 6

Page 7: blattzeit, Ausgabe 09-10 - KJS Neuss · 2011. 2. 17. · „Hirschvision des heiligen Hubertus” stellt Hubertus Giesen für die Huber-tusmesse zur Verfügung Hubertus Giesen erklärt

Leider entspricht der Titelnur der Wunschvorstellungder Organisatorin und Ob-

frau für Jägerinnen, Dana Schu-bert. Die Einladung zum Tontau-benschießen auf der GüratherHöhe sollte einen Erfolg wie imVorjahr haben, doch leider spiel-te das Wetter nicht mit. Bei 37°

Wettkampfstimmung bei bestem

Wetter! – Schön wäre es gewesen...

Celsius war die Sonne am wol-kenlosen Himmel mehr als prä-sent und die Teilnehmerzahlgleich null.

Zur Unterstützung von Danawar nur noch unsere Schatzmei-sterin Heide Peters mit von derPartie. Die beiden haben aller-dings tapfer die schweißtreiben-

den Trainingsstun-den wahrgenom-men. Weniger an-stehen musstensie schließ lich lan-ge nicht mehr! Undmit Hardo WebersUnterstützung amDrücker konnte oh-nehin nichts mehrschief gehen.

Sie hoffen sehr,dass beim Besuch

des Kerpener Schießkinos am 28.Oktober wieder eine starke Trup-pe antritt. „Denn dort scheint janur die Schweinesonne!“

BLATTZEIT 7NR. 9 OKTOBER 2010

GOLD

mondtagen wie diesem hinter dem Schwarzwild hersind, trafen sich am festgelegten Tag so viele Neus-ser Jäger in Kerpen, dass sie auf drei Gruppen auf-geteilt werden mussten. Eine Reihe von Teilnehmernerwarb an diesem Abend mit ihren Schüssen auf die8,5 m x 3 m große Bildwand die ,Drückjagdbe-scheinigung’.

In der zweiten September-Hälfte bot der HegeringNeuss im Schießkino Kerpen wetterunabhängigewirklichkeitsnahe Trainingsmöglichkeiten im Um-

gang mit der Waffe bei Drück- und Bewegungsjag-den an.

Das im Jahr 2005 eröffnete ,Jagd- und Schießki-no’ erfüllt alle bautechnischen Vorschriften, die dieVoraussetzung fürdie Nutzung durchBundes- oder Lan-despolizeibehördensind. Dass es darü-ber hinaus über dieneueste schieß-technische Hard-und Software ver-fügt, versteht sichdabei von selbst.

Die Organisatorenhatten mehr Glückals die Obfrau derJägerinnen (sieheArtikel oben). Ob-wohl Jäger übli-cherweise an Voll-

Hegering Neuss trainierte im Schießkino

Jagdhorn-Bläser-gruppe Kaarstbeim Landeswett-bewerb in BrüggenBeim alle zwei Jahrestattfindenden Landes-wettbewerb der Jagd-hornbläser nahm dieJagdhorn-BläsergruppeKaarst in diesem Jahr mitvier Parforce- und neunFürst-Pless-Hörnern teil.

Die mehrstimmig vor-getragenen Signale „Be-grüßung“, die Totsignalefür Wisent, Damhirsch,Fuchs sowie der „Hun-deruf“ überzeugten diePreisrichter. Für ihrenVortrag erhielten „dieKaarster“ vom Landes-jagdverband die „Horn-fesselspange in Gold”.

Groß war der Beifallder zahlreichen Zuhörer.Matthias Johnen, Leiterder Bläsergruppe, dermusikalische Leiter Da-niel Dohr sowie derAusbilder Herbert Köl-ler wünschten ihren Blä-serinnen und Bläsern fürdie Zukunft „stets einenreinen Ton im Horn“.

Beim Landesjagdver-band hatten sich 122Bläsergruppen mit rund2000 aktiven Bläsern an-gemeldet. Er verfolgtmit dem „Landesbläser-wettbewerb” zwar ei -nerseits das Ziel, daskonzertante Jagdhorn-blasen zu fördern. Vielwichtiger ist dem Ver-band aber andererseitsdie Abstimmung undVereinheitlichung derwichtigen Jagdsignale,die die Jäger im Jagdbe-trieb verwenden.

Höhepunkte der bei-den Wettbewerbstagewaren die Kürvorträgeeinzelner Bläserkorpsund das gemeinsameAbschlussblasen alleranwesenden Jagdhorn-bläserinnen und -bläser.

Zum Rahmenpro-gramm gehörte ein Jä-germarkt vor histori-scher Kulisse, dem aucheine Kinderanimationangeschlossen war. Alsbesondere Ergänzungstand das Jagd- und Na-turkundemuseum BurgBrüggen für Besucheroffen.

Jagdhaftpflichtver-sicherungSeit Jahren bietet dieKJS Neuss in Koopera-tion mit der GothaerAllgemeine Versiche-rung AG ihren Mitglie-dern eine besondersgünstige Jagdhaftpflicht-versicherung an.

Deren Deckungssum-me beträgt sechs Millio-nen Euro pauschal fürPersonen- und Sach-schäden und 100.000Euro für Vermögens-schäden. Der Drei- Jah -res-Beitrag beträgt 79Euro, der JahresbeitragEuro 28 Euro. Vorausset-zung zum Abschluss derJagdhaftpflichtversiche-rung ist die Mitglied-schaft in der Kreisjäger-schaft Neuss.

Der Versicherungs-schutz umfasst das er-laubte Bejagen und Erle-gen von Tieren, dienicht dem Jagdrecht un -terliegen, von Kanin-chen und Tauben in be-friedeten Bezirken unddarüber hinaus auch diegesetzliche Haftpflichtaus Besitz, Halten undGebrauch von bis zudrei Jagdhunden.

Die Kündigungsfristvon Versicherungen be-trägt drei Monate zumAblauf. Also spätestensam 31. Dezember müs-sen Sie Ihre Versiche-rung kündigen, wenn Siezum 1. April in die Go-thaer wechseln wollen.

Der Versicherungsbei-trag wird zusammen mitdem Jahresbeitrag derKJS abgebucht, dennLastschrifteinzug ist beidieser Jagdhaftpflicht-versicherung Vorausset-zung.

Die Untere Jagdbe-hörde erhält rechtzeitigzum neuen Jagdjahr vonder KJS eine Liste mit al-len Versicherten. Abdiesem Zeitpunkt kön-nen Sie Ihren Jagdscheindort verlängern. WennSie in einem anderenKreis wohnen, sendenwir Ihnen eine Versiche-rungsbestätigung.

Antrags- und Scha-densmeldungsformulareerhalten Sie in unsererGeschäftsstelle, im Inter-net (www.kjs-neuss.de)oder direkt bei unsererSchatzmeisterin.Weitere Informatio-nen: Heide Peters,Buschweg 16, 41540Dormagen, Tel: 0173-2942540, Fax: 02133-280138, E-mail: [email protected]

VERSICHERUNG

GÜRATHER HÖHE 37° Celsius können auf dem Schießplatz einsam machen!

Achim Hüren beim Drück- und Bewegungsjagdschießen

blattzeit, Ausgabe 09-10 09.10.2010 13:52 Seite 7

Page 8: blattzeit, Ausgabe 09-10 - KJS Neuss · 2011. 2. 17. · „Hirschvision des heiligen Hubertus” stellt Hubertus Giesen für die Huber-tusmesse zur Verfügung Hubertus Giesen erklärt

28. Oktober, 20 UhrJägerinnen, 2. Schies-sen im Schießkino Ker-pen(weitere Auskünfte: Dana Schubert,01 73 - 88 76 04)

31. Oktober, 11 UhrKreisjägerschaft, „ Jä-germesse von Her-mann Neuhaus fürVentil-, Fürst-Pless- und Parforcehörner”,Pfarrkirche St. Andre-as, Korschenbroich

7. November, 18 UhrKreisjägerschaft, Hubertusmesse beim Hegering 2 im Kloster Langwaden, nach Mög lichkeit im Freien

12. November, 19 UhrHegering 1, Grünkohl-essen, Gaststätte Mehl,Nievenheim

14. November, 11 UhrKreisjägerschaft, Jung-jägergrillen, Grillhütte Tannenbusch

16. NovemberHegering 8, Martins-gansessen, Gaststät-te „Am Fusseberg“, Neuss-Helpenstein, Harbernusstraße 50

29. November und 6. DezemberHegering 8, Themen-kochabende in Zu-sammenarbeit mit derVolkshochschule Düsseldorf, Düssel-dorfWeitere Angaben sie-he www.kjs-neuss.de, Anmeldung bei [email protected] oder Telefon 0 21 31 – 1 33 11 55

14. bis 16. Januar 2011Hegering 8, revier-übergreifende Fuchs-bejagungWeitere Angaben sie-he www.kjs-neuss.de, Anmeldung bei [email protected] oder Telefon 0 21 31 – 1 33 11 55

NR. 9 OKTOBER 2010BLATTZEIT8

TERMINE

SCHIESSSTAND

Öffnungszeiten Güra -ther Höhe mittwochs und freitags:15 bis 18 Uhr;samstags: 15.30 bis17.30 Uhr;Kugel: ab 15 Uhrsonntags: 10.30 bis12.30 Uhr

Schon länger hatten wir den

Wunsch, mit unserer Pudelpoin-

ter-Hündin „Naomi vom Prinzen-

busch“ (Rufname „Toska“) zu

züchten. Dafür müssen natürlich einige

Prüfungen bestanden, Kriterien erfüllt und

Formalien beachtet werden. Nachdem wir

alle Unterlagen, Nachweise und Röntgen-

bilder für Toska und unseren Zwinger

„vom Lindenhof“ beisammen hatten,

konnte es endlich losgehen. Als Deckrü-

den der Welpen hatten wir uns „Cliff von

Saalhof“ ausgesucht.

Als Toska heiß wurde, fuhr ich mit ihr

zum Halter von Cliff, um Toska decken zu

lassen. Erfolgreich aus Duisburg-Baerl zu-

rück, hieß es nun warten. Für mich liefen

die Abiturvorbereitungen und ich konnte

zusehen, wie mein Hund immer „dicker”

und „schwangerer” wurde.

An einem Donnerstag im Juni war es so

weit. Mein Vater sagte schon morgens:

„Heute bekommen wir Zuwachs.” Wir hat-

ten Freunde zum Kaffeebesuch, und Toska

lag in ihrer Wurfkiste, als es plötzlich los-

ging. Doch die Wurfkiste schien für sie

nicht der geeignete Platz, um die Welpen

zu werfen. Deshalb verlegte sie sich kur -

zerhand selbst in ihr Körbchen. Publi-

kumswirksam kamen innerhalb von fünf

Stunden sechs putzmuntere Welpen zur

Welt und unser Besuch blieb natürlich län-

ger als erwartet. Die frischgebackene Mut-

ter wusste instinktiv, was sie zu tun hat-

te, und kümmerte sich ausgezeichnet. Als

die Welpen geboren waren, brachten wir

alle in die Wurfkiste, da das Körbchen zu

klein für sieben Hunde war. Die vier Rüden

„Anton”, „Argus”, „Atlas” und „Asbach”

waren deutlich größer als die beiden Hün-

dinnen „Anneliese” und „Antonia”. In den

ersten drei Nächten musste ich oft nach

unten kommen und Toska helfen, die Wel-

pen, die sich verirrt hatten, wieder anzule-

gen. Tagsüber war sie schwer von ihrem

Wurf zu trennen und stets wachsam.

Als die Welpen nach zwei Wochen samt

Mutter nach draußen ins Gartenhaus zo-

gen, war insbesondere meine Mutter froh,

den „süßen Duft” von Hundewelpen aus

dem Wohnzimmer zu haben (Familie macht

schon was mit!).

Der Tag begann jetzt um 4.30 Uhr, da

sich die Damen und Herren wegen ihrer

leeren Mägen sehr pünktlich meldeten. Da

die beiden Hündinnen von ihren großen

Brüdern immer ein wenig abgedrängt wur-

den und sich mit den weniger ertragreichen

Zitzen zufrieden geben mussten, bekamen

sie mehrmals am Tag Einzelstillen verpasst

und entwickelten sich dann prächtig. Mitt-

lerweile konnte man sie auch gut für län-

gere Zeit von ihrer Mutter trennen, damit

Toska auch mal Ruhe hatte.

Zusätzlich zur Muttermilch bekamen sie

jetzt auch Welpenfutter. Als wir sie das er-

ste Mal in den Garten setzten, schien die

Truppe nicht mal verunsichert von der neu-

en Umgebung und zog sofort los, um alles

zu erkunden. Auch unsere ältere Hündin

„Paula“ konnten wir mit ihnen laufen las-

sen, wobei sie sich aus Respekt vor der

Mutter immer nur vorsichtig den Welpen

näherte.

Nach dem Umzug unserer Familie konn-

ten die Hunde vor allen anderen ihr neues

Reich mit extra großem Auslauf beziehen.

Die Anrufe möglicher Interessenten, die es

bereits gab, als die Welpen noch nicht ge-

wölft waren, wurden nun immer häufiger.

Es gab nicht nur Interessenten quer durch

Deutschland – auch Interessierte aus den

Niederlanden, Polen, Italien und Schweden

erreichten uns. Mit sechs Wochen konnten

sich die potentiellen Besitzer die Hunde

zum ersten Mal anschauen kommen.

Neben dem Spiel innerhalb der Truppe

und ihrer Mutter rauften sie auch mit un-

serer anderen Hündin, wobei diese immer

deutlich zu erkennen gab, wenn sie genug

hatte. So lernten sie um so mehr sich zu

unterwerfen, denn Toska ließ sich so ziem-

lich alles gefallen. Abgesehen davon konn-

te man die Kleinen mittlerweile auch mit

der Reizangel oder Futterschleppen för-

dern.

Mit zehn Wochen wurden die ersten Wel-

pen dann von ihren neuen Besitzern abge-

holt. Im ersten Moment war Toska aufge-

bracht, da plötzlich Welpen fehlten, aber

als sie sich beruhigt hatte, schien sie doch

froh darüber, dass es nicht mehr so an-

strengend wie vorher war. Nach dreizehn

Wochen gaben wir den letzten Hund ab.

In der darauffolgenden Zeit normalisierte

sich der Tagesablauf aller Beteiligten wie-

der, und irgendwie war man neben dem an-

fänglicher Wehmut auch froh, dass man

die kleinen Quälgeister in gute Hände ab-

gegeben hatte. Über die ersten Briefe der

Besitzer, in denen die Fortschritte ihrer

Zöglinge beschrieben wurden, freuten wir

uns natürlich sehr. Mittlerweile haben alle

ihren ersten Schritt in ihr offizielles Jagd-

hundeleben gemacht und die Jugendsuche

abgelegt. Der Familienrat hat übrigens den

B–Wurf beschlossen unter der Bedingung,

dass die Wurfkiste nicht mehr im Wohn-

zimmer steht!? Mein Vater sagte dazu nur:

„Kindchenschema klappt immer …”

Lukas Heikaus

Erste Schritte als Züchter

Der Ursprung des PudelpointersDer Pudelpointer entstammt ursprünglich — wie der Name schon verrät — der Verbindung Pudel x Pointer. Es mag heute erstaunlich

anmuten, dass der Pudel, der uns nur noch als Modehund bekannt ist, zur Begründung einer Jagdhundrasse Verwendung gefunden

hat. Denn nur wenige Zeitgenossen werden wissen, dass der große, kraushaarige Pudel (Königspudel) ursprünglich ein vorzüglicher

Jagdhund war und bis in das vorige Jahrhundert mit bestem Erfolg geführt wurde. Besonders gerühmt wurden seine Stöber- und Was-

serpassion, sein Spurwille und Spurlaut, seine Apportierlust und Verlorenbringerfähigkeit, seine Raubwildschärfe, Intelligenz und Lern-

fähigkeit. Ja, er galt als der intelligenteste aller Hunde.

Besser als die einstigen jagdlichen Qualitäten des Pudels sind den Jägern unserer Zeit die Vorzüge des Pointers bekannt. Der Pointer

galt einst wie heute als der im Feld unübertroffene englische Vorstehhund mit der weiten, nie versagenden Nase, dem feurigen Tem-

perament, der enormen Ausdauer, der Schnelligkeit mit raumgreifender Suche und festem Vorstehen, überhaupt als der Hund mit den

brillantesten Feldmanieren.

Quelle: Verein Pudelpointer e.V. seit 1897, Stuttgart

blattzeit, Ausgabe 09-10 09.10.2010 13:52 Seite 8