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Bündner Programm Gesundheitsförderung und Prävention im Alter 2017 2020 KONZEPT Gesundheitsamt Graubünden Chur, 5. Dezember 2016

Bündner Programm Gesundheitsförderung und Prävention im ... · Gesundheitsförderung und Prävention: Massnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention tragen dazu bei, die

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Bündner Programm

Gesundheitsförderung und Prävention im Alter

2017 – 2020

KONZEPT

Gesundheitsamt Graubünden

Chur, 5. Dezember 2016

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Inhaltsverzeichnis

I. Zusammenfassung ............................................................................. 2

II. Konzept ............................................................................................... 3

1. Grundlagen ............................................................................................................ 3

1.1 Nationale Ausgangslage ............................................................................ 3

1.2 Ausgangslage im Kanton Graubünden ...................................................... 4

1.3 Ergebnisse und Empfehlungen der ersten Programmphase 2013–2016 10

2. Zweckmässigkeit der Weiterführung des Programms ..................................... 12

3. Zielgruppe, Setting, Themenschwerpunkte und Vorgehensweise .................. 13

3.1 Zielgruppe ................................................................................................ 13

3.2 Setting ..................................................................................................... 14

3.3 Themenschwerpunkte ............................................................................. 15

3.4 Vorgehensweise ...................................................................................... 15

4. Ziel und Massnahmen des Programms ............................................................. 16

4.1 Programmziel .......................................................................................... 16

4.2 Angestrebte Wirkung des Programms ..................................................... 16

4.3 Massnahmen ........................................................................................... 17

4.3.1 Handlungsfeld 1: Information und Sensibilisierung .......................... 17

4.3.2 Handlungsfeld 2: Beratung und Support Gemeinden ....................... 18

4.3.3 Handlungsfeld 3: Vernetzung ........................................................... 20

4.3.4 Handlungsfeld 4: Themenbezogene Projekte .................................. 21

5. Vorgehen mit den Gemeinden ............................................................................ 22

6. Programmorganisation ....................................................................................... 25

7. Evaluation ............................................................................................................ 25

8. Zeitplan und Meilensteine ................................................................................... 26

9. Budget .................................................................................................................. 27

III. Anhang .............................................................................................. 28

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I. Zusammenfassung

Das Programm Gesundheitsförderung und Prävention im Alter wurde im Jahr 2013

vom Gesundheitsamt Graubünden lanciert. Ziel ist es, die Lebensqualität und die

Gesundheit, soziale Kontaktmöglichkeiten, die Selbständigkeit und die Mobilität der

älteren Menschen solange wie möglich zu erhalten und damit die Pflegebedürftigkeit

möglichst lange hinaus zu zögern.

Chronische, nichtübertragbare Krankheiten treten im Zusammenhang mit den demo-

grafischen Veränderungen, dem medizinisch-technischen Fortschritt und dem heuti-

gen Lebensstil häufiger auf. Eine gesunde Lebensweise soll längerfristig verhindern,

dass die finanziellen Aufwände des Kantons und der Bevölkerung zu belastend wer-

den.

Die Massnahmen des Programms sind in vier Handlungsfelder geordnet; Information

und Sensibilisierung (HF 1), Beratung und Support der Gemeinden (HF 2), Vernet-

zung (HF 3) und Themenbezogene Projekte (HF 4). Sie richtigen sich an zu Hause

lebende Menschen ab 60 Jahre, Multiplikatoren und Bezugspersonen älterer Men-

schen.

In der ersten Phase 2013-2016 ist es dem Gesundheitsamt gelungen, die Anliegen

der Gesundheitsförderung im Alter im Kanton breiter bekannt zu machen (u.a. mit

dem Magazin Salute) und medienwirksame Projekte umzusetzen. Als Erfolgsfaktor

gilt der partizipative Ansatz in der Zusammenarbeit mit den Gemeinden (ehemaliges

Projekt "insieme sano"). 21 Gemeinden setzen neue Massnahmen zur Gesundheits-

förderung und Prävention im Alter um. Die Programmleiterin ist national und kantonal

gut vernetzt.

Das Programm Gesundheitsförderung und Prävention im Alter kann einen wesentli-

chen Beitrag an die Erreichung des im Regierungsprogramm 2017-2020 formulierten

Ziels "Die Bevölkerung des Kantons zu einem gesundheitsbewussten Verhalten mo-

tivieren" und damit auch zur Dämpfung des Kostenanstiegs im Gesundheitswesen

leisten. Das Programm ist entsprechend in einer zweiten Phase weiter zu führen.

Die Planung der Phase 2017-2020 baut auf den Ergebnissen und Erfahrungen der

ersten vier Jahre auf. Der Fokus bei der Arbeit mit den Gemeinden wird auf eine

bessere regionale Verankerung der Gesundheitsförderung und Prävention gelegt.

Kooperationen mit regionalen Gesundheitszentren werden angestrebt.

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II. Konzept

1. Grundlagen

1.1 Nationale Ausgangslage

Demenz, mangelnde Bewegung, Stürze, Einsamkeit, Depression, Fehl- und Mangel-

ernährung beeinflussen die Gesundheit der immer älter werdenden Bevölkerung.

Massnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention setzen beim Erhalt und der

Stärkung der Gesundheit und Selbständigkeit, beim eigenverantwortlichen Handeln

der älteren Menschen, an. Ebenso bedeutsam ist die Gestaltung von Rahmenbedin-

gungen im nahen Lebensumfeld (Wege, Wohnsiedlungen, Anlagen, Treffpunkte, Mit-

tagstische), welche es der älteren Menschen erleichtern, ihrer körperlichen und psy-

chischen Gesundheit Sorge zu tragen.

Die Hauptaufgaben bei der Umsetzung von Massnahmen im Bereich der Gesund-

heitsförderung und Prävention liegen in der Verantwortung der Kantone. Die Planung

und Umsetzung von kantonalen Programmen hat sich für eine zielgerichtete Bünde-

lung von Massnahmen bewährt.

In Zusammenarbeit mit diversen Kantonen – auch mit dem Kanton Graubünden -

setzt sich die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz seit 2010 intensiv mit Gesund-

heitsförderung und Prävention im Alter auseinander. Gesundheitsförderung Schweiz

publizierte als Grundlage für die Planung von kantonalen Aktionsprogrammen den

Bericht "Gesundheit und Lebensqualität im Alter"1. Hintergründe, Rahmenbedingun-

gen, Daten der wissenschaftlichen Evidenzen zu wirksamen Interventionen sowie

Handlungsnotwendigkeiten betreffend die Gesundheitsförderung und Prävention im

Alter sind darin zusammengefasst.

1 Gesundheit und Lebensqualität im Alter, Bericht 5, Gesundheitsförderung Schweiz, 2016.

Page 5: Bündner Programm Gesundheitsförderung und Prävention im ... · Gesundheitsförderung und Prävention: Massnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention tragen dazu bei, die

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1.2 Ausgangslage im Kanton Graubünden

1.2.1 Altersleitbild Graubünden

Das Altersleitbild Graubünden 20122 gibt die Richtung der zukünftigen Alterspolitik im

Kanton vor. Es beinhaltet Ziele, Handlungsfelder und Massnahmen, welche vom

Kanton, von den Gemeinden und von den im Altersbereich tätigen Menschen und

Organisationen umzusetzen sind. Die Ziele, Handlungsfelder und Massnahmen be-

rücksichtigen die unterschiedlichen Bedürfnisse älterer Menschen, die Vielfalt des

Themas Alter und orientieren sich an den Leitenden Prinzipien des Altersleitbildes.

Für das Programm sind folgende Prinzipien des Altersleibildes zentral:

Autonomie und Partizipation: Mündige Menschen bestimmen selber darüber, wie sie

ihr Leben gestalten. Dies gilt uneingeschränkt auch für ältere Menschen. Wir schät-

zen die vielfältigen Erfahrungen und Kompetenzen der älteren Menschen und nutzen

sie. Wir realisieren Angebote und Massnahmen gemeinsam mit den betroffenen Ziel-

gruppen.

Gesundheitsförderung und Prävention: Massnahmen der Gesundheitsförderung und

Prävention tragen dazu bei, die Gesundheit und die Lebensqualität der älteren Men-

schen zu erhalten. Ziel ist es, die behinderungsfreie Lebenszeit möglichst lange zu

erhalten und damit ein selbständiges und selbstbestimmtes Leben zu leben. Wir sor-

gen für wirkungsorientierte und koordinierte gesundheitsförderliche Rahmenbedin-

gungen und Angebote".

1.2.2 Programm Gesundheitsförderung und Prävention im Alter

Basierend auf dem Gesundheitsgesetz, dem Altersleitbild vom Februar 2012 und

dem Regierungsprogramm 2013 bis 2016 des Kantons Graubünden hat die Abtei-

lung Gesundheitsförderung und Prävention des kantonalen Gesundheitsamts das

Konzept „Kantonales Programm zur Gesundheitsförderung und Prävention im Alter

2013-2016“ erarbeitet.

Im Konzept sind die Wissensgrundlagen zu den Themen Gesundheitsförderung und

Prävention im Alter, die Lebensphasen des dritten und vierten Lebensalters, Modelle

der Lebensgestaltung im Alter, die Einflussfaktoren auf die Gesundheit und die ent-

2 Altersleitbild Graubünden 2012, Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit, 2012.

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sprechenden Schlussfolgerungen zur Planung und Umsetzung eines Programms be-

schrieben3.

Das vom Gesundheitsamt für die erste Phase 2013-2016 erarbeitete Programm be-

inhaltet Massnahmen in folgenden vier Handlungsfeldern (HF):

HF 1: Information und Sensibilisierung

HF 2: Beratung und Support der Gemeinden (gemeindeorientierter Ansatz)

HF 3: Vernetzung

HF 4: Bewegungsförderung

Das Programm Gesundheitsförderung und Prävention im Alter soll dazu beitragen,

das im Altersleitbild formulierte strategische Ziel zu erreichen:

Stärkung der Autonomie, der Gesundheit und der Lebensqualität der älteren Men-

schen zur Erhöhung der Anzahl der gesunden Lebensjahre und zur Verzögerung der

Heimeintritte.

3 Konzept "Kantonales Programm zur Gesundheitsförderung und Prävention im Alter 2013 -2016, Gesundheitsamt Graubünden,

Mai 2013. www.gesundheitsamt.gr.ch

Page 7: Bündner Programm Gesundheitsförderung und Prävention im ... · Gesundheitsförderung und Prävention: Massnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention tragen dazu bei, die

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1.2.3 Leitbild zur Organisation der Gesundheitsversorgung im Kanton Grau-

bünden

Im Leitbild des DJSG zur Organisation der Gesundheitsversorgung im Kanton Grau-

bünden4 wird postuliert, für alle Aufgaben im Gesundheitsbereich deckungsgleiche

Gesundheitsregionen zu bilden. Institutionelle Leistungserbringer einer Gesundheits-

region sollen sich zu einem Gesundheitszentrum als einzige Trägerschaft zusam-

menschliessen und Gesundheitsleistungen aus einer Hand nach dem Leitsatz "am-

bulant vor stationär" erbringen.

Abb. 1: Die Spitalregionen entsprechen den Gesundheitsversorgungsregionen des Kantons

Die Absicht des Departements ist es, die den Gemeinden obliegenden Aufgaben der

Gesundheitsversorgung - einschliesslich der Gesundheitsförderung und Prävention -

den Gesundheitsversorgungsregionen zuzuweisen.

Der organisatorische Entwicklungsstand ist in allen zwölf Gesundheitsversorgungs-

regionen unterschiedlich. Die folgende Tabelle fasst den aktuellen Stand zusammen.

Gutes Beispiel ist das CSEB (Center da Sandà Engiadina Bassa) im Unterengadin,

4 Leitbild zur Organisation der Gesundheitsversorgung, Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit, 2013.

www.gesundheitsamt.gr.ch

Page 8: Bündner Programm Gesundheitsförderung und Prävention im ... · Gesundheitsförderung und Prävention: Massnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention tragen dazu bei, die

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welches Gesundheitsförderung und Prävention bereits als Aufgabe im Gesundheits-

zentrum integriert hat. Langfristiges Ziel ist es, dass alle Gesundheitsvesorgungsre-

gionen in und mit den Gemeinden Massnahmen umsetzen, welche die Lebensquali-

tät, Mobilität, Sicherheit und Gesundheit der älteren Menschen erhalten oder fördern.

Übersicht der Spitalregionen und Gesundheitszentren sowie der Anlauf- und

Koordinationsstellen

Spitalregion Gesundheitszentrum gemäss

Leitbild Kanton

Existierende regionale Anlauf- und Koordi-

nationsstellen für die Bevölkerung

Webportal

www.alter.gr.ch

Valposchiavo

Centro Sanitario San Sisto Gesundheitszentrum ohne Anlaufstelle (aber

Verein ATE)

Nein

Prättigau Flurystiftung -- Ja

Surselva Gesundheits- Gemeindeverband

"Sana Surselva"

www.sanasurselva.ch

Sana Surselva, Geschäftsstelle im Spital Ilanz

Anlauf und Infostelle im Puntreis, Disentis /

Mustér, ab Jan. 2017

Nein

Unterengadin

(Engiadina Bassa)

Center da Sandad Engiadina

Bassa (CSEB)

Beratungsstelle "Chüra" Scuol Ja

Oberengadin

(Engiadina Ota)

-- Beratungsstelle Alter und Pflege Spital

Oberengadin, Samedan

Nein, aber www.

alterundfreizeit.ch/

Mesolcina-Calanca

(Misox)

-- -- Nein

Bregaglia / Bergell Centro Sanitario Bregaglia,

Promontogno

-- Nein

Val Müstair Center da Sandà Val

Müstair (CSVM)

Altersbeauftragte für das Münstertal Nein

Heinzenberg, Dom-

leschg, Hinterrhein,

Albula

-- Koordinationsstelle Domleschg 55+im Aufbau Nein

Churer Rheintal -- Da grosse Region auf Gemeinde Ebene>

Stadt Chur: Fachstelle Alter

Landquart: Anlauf- und Infostelle

Trimmis : Fachstelle Alter

Ja (Stadt Chur)

Davos -- -- Nein, www.gesundheits-

netzdavos.ch

Sursès -- -- Nein

Gesundheitsamt Graubünden Stand, Nov. 2016

Page 9: Bündner Programm Gesundheitsförderung und Prävention im ... · Gesundheitsförderung und Prävention: Massnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention tragen dazu bei, die

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1.2.4 Demografische Entwicklung in Graubünden

Die folgende Abbildung zeigt, dass die Zahl der betagten (65-jährige und ältere) und

der hochbetagten (80-jährige und ältere) Menschen auch im Kanton Graubünden

stark ansteigt. Gegenüber 1980 wird sich die Zahl der betagten Menschen bis 2030

von 22'390 auf 47‘380 mehr als verdoppeln, bei den hochbetagten von 4'160 auf

14'140 mehr als verdreifachen5. Jüngeren Altersgruppen nehmen im Gegenzug ab.

Abb. 2: Demographische Entwicklung

1.2.5 Daten aus der schweizerischen Gesundheitsbefragung

Auf der Basis der für die Bündner Bevölkerung repräsentativen Stichprobe (Over-

sampling) der Schweizerischen Gesundheitsbefragung von 20126 wurde eine Aus-

wertung für den Kanton Graubünden vorgenommen. Dies mit dem Ziel, Antworten

auf die Fragen zu erhalten, wie die Bündner Seniorinnen und Senioren zwischen 65–

74 sowie über 75 Jahren die eigene Gesundheit und Lebensqualität beurteilten, wie

häufig Stürze vorkommen und wie oft Spitex- Dienstleistungen in Anspruch genom-

men würden. Die wichtigsten Ergebnisse sind:

Der selbst wahrgenommene Gesundheitszustand der älteren Bevölkerung im

Kanton Graubünden ist leicht schlechter als im schweizerischen Durchschnitt.

5 ARE, Amt für Raumentwicklung, Dep. Volkswirtschaft und Soziales, Graubünden,

http://www.gr.ch/DE/institutionen/verwaltung/dvs/are/dienstleistungen/grundlagen/Seiten/Bevoelkerungsperspektive2030.aspx 6 Auswertung Daten SGB 2012, Oversampling Graubünden, Interface, 2016

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Die selbst wahrgenommene Lebensqualität wird von den älteren Personen (75+)

im Kanton Graubünden im Vergleich mit der gesamten Schweiz bei deutlich we-

niger Personen als gut oder sehr gut beschrieben.

Die Anzahl Stürze in den letzten 12 Monaten ist im Vergleich zur gesamten

Schweiz in Graubünden um 3% niedriger.

Im Kanton Graubünden nehmen in beiden Altersgruppen weniger Personen Spi-

texleistungen in Anspruch als im gesamtschweizerischen Schnitt.

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1.3 Ergebnisse und Empfehlungen der ersten Programmphase 2013–2016

Seit der Lancierung des Programms am 5. Juni 2013 ist es dem Gesundheitsamt mit

Partnerorganisationen laut dem Synthesebericht der Selbstevaluation7 gelungen, das

Thema und die Anliegen der Gesundheitsförderung im Alter im Kanton breiter be-

kannt zu machen und medienwirksame Projekte umzusetzen. Gut wahrgenommen

wird insbesondere das Magazin "Salute".

Die folgende Darstellung (Abb. 3) basiert auf Basis der durch die Programmleitung

erhobenen Daten. Auf der Karte sind diejenigen Gemeinden hellgrün unterlegt, die

von der Programmleitung kontaktiert wurden (Erstgespräche mit Gemeindevertre-

tern). Dunkelgrün unterlegt sind die Gemeinden, die die im Rahmen des kantonalen

Programms lancierten Massnahmen umsetzen. Schwarze Punkte markieren Ge-

meinden, in welchen Grossgruppenveranstaltungen stattgefunden haben.

Abb. 3: Übersicht der ins Bündner Programm involvierten Gemeinden, Interface (Stand Mai 2016)

7 Synthese der Ergebnisse der Selbstevaluation zuhanden Gesundheitsamt GR, INTERFACE, 6. Oktober 2016

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Mit dem Programm konnten 66 von 116 Gemeinden erreicht werden und 21 davon

konnten mobilisiert werden, neu Massnahmen für Gesundheitsförderung und Präven-

tion im Alter umzusetzen.

Als Erfolgsfaktor wird im Synthesebericht der partizipative Ansatz des Programms

genannt, welcher sicherstellt, dass die Massnahmen den Bedürfnissen der Seniorin-

nen und Senioren und dem Bedarf der Gemeinden entsprechen. Des Weiteren wer-

den die Rahmenbedingungen im Kanton (Altersleitbild, Regierungsprogramm, die po-

litische Akzeptanz und die finanziellen Ressourcen) als Erfolgsfaktoren gewertet. Die

Vernetzung national und innerhalb des Kantons wird als ausgezeichnet beurteilt.

Im Hinblick auf die Konzipierung der zweiten Programmphase wurden im Synthese-

bericht folgende Empfehlungen formuliert:

Empfehlung 1: Erreichtes sichern, verbreiten. Bessere regionale Verankerung

Regionale bzw. kommunale Weiterführungskonzepte zur besseren Verankerung

mittels Vereinbarungen (Gesundheitszentrum, andere ausführende, regional gut

verankerte Organisation vor Ort) erstellen, finanzielle Anreize oder Anreize in

Form von Beratungsleistungen schaffen.

Erfolgreiche Beispiele und Projekte schriftlich aufbereiten und Multiplikatorinnen

und Multiplikatoren zur Verfügung stellen.

Übersichten des regionalen / kommunalen Angebots (Broschüren, Internet) von

den Gemeinden als Leistung einfordern, publizieren.

Gemeindebudget für die Weiterführung der Angebote / Massnahmen muss zur

Verfügung stehen.

Empfehlung 2: Erfolgreiches weiterführen

Mitwirkungsprozesse sind zentraler Erfolgsfaktor: Andere Hälfte der Bündner Ge-

meinden motivieren, aktiv zu werden.

Nutzung bestehender Angebote fördern und diese ergänzen, regionale und kom-

munale Organisationen einbinden: Weiterverfolgen, verstärken, Beratung und Be-

gleitung bei regionalen oder kommunalen Stellen / Organisationen verankern.

Gesundheitsmagazin Salute: Weiterführen

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Empfehlung 3: Beratung und Begleitung regional verankern

Externe Beratung der Gemeinden / Schlüsselpersonen weiterführen, um damit

Angebote nachhaltig zu verankern: Stabile, regionale Beratung und Präsenz vor

Ort muss aufgebaut und gesichert werden. Aufbau von Anlauf-, Koordinations-

und Beratungsstellen, vorzugsweise integriert in die Gesundheitszentren, finan-

ziert durch Gemeinden/Regionen (umfassendes Beratungsangebot zum Thema).

Empfehlung 4: Synergien prüfen

In den Bereichen der Pflege, der Gesundheitsversorgung und der sozialen Si-

cherheit weitere Angebote mit verantwortlichen Stellen entwickeln (z.B. Gesund-

heit der älteren Migrationsbevölkerung, der pflegenden Angehörigen; Demenzprä-

vention strategische Aufbauarbeit leisten).

2. Zweckmässigkeit der Weiterführung des Programms

Die Bewältigung der demografischen Herausforderungen auf Grund der Veränderung

der Altersstruktur ist auch in Graubünden ein politischer und gesellschaftlicher

Schwerpunkt. Die ausgeprägte Zunahme der älteren Menschen in der Bevölkerung

sowie die Umsetzung des Leitsatzes "ambulant vor stationär" sprechen für die ver-

stärkte Umsetzung von gesundheitsfördernden und präventiven Massnahmen in den

Gemeinden, damit die gesunden Lebensjahre zunehmen und damit Heimeintritte

verzögert werden können. Der Kostenanstieg im Gesundheitswesen kann durch die

Verbesserung der Gesundheit und der Erhaltung der Selbständigkeit der älteren

Menschen langfristig gedämpft werden.

Die Synthese des Selbstevaluationsberichts zeigt verschiedene Beispiele, wie sich

Seniorinnen und Senioren in Graubünden für das Gemeinwohl engagieren, interes-

siert sind, sich zu Gesundheitsthemen weiterzubilden sowie Angebote zur Erhaltung

der Gesundheit in Anspruch nehmen (Bewegungsangebote aller Art, Mittagstische,

gemeinsames Kochen und Werken, Treffpunkte besuchen, Gedächtnistreffs, etc).

Studienergebnisse und die Auswertungen der Programme in anderen Kantonen be-

legen, dass sich die Gesundheit auch nach dem Eintritt ins Pensionsalter erheblich

verbessern lässt. Besonders gut belegt ist die Wirksamkeit von Massnahmen in den

Bereichen Ernährung, Bewegung, soziale Teilhabe (psychische Gesundheit) und

Sturzprävention.

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Wie auch auf Bundesebene besteht in Graubünden (kantonal, regional und kommu-

nal) nach wie vor ein grosser Bedarf an Systematisierung, Koordination und Evalua-

tion von Angeboten und Massnahmen im Altersbereich.

Das Programm Gesundheitsförderung und Prävention im Alter kann einen wesentli-

chen Beitrag an die Erreichung des im Regierungsprogramm 2017-2020 formulierten

Ziels "Die Bevölkerung des Kantons zu einem gesundheitsbewussten Verhalten mo-

tivieren" und damit auch zur Dämpfung des Kostenanstiegs im Gesundheitswesen

leisten. Das Programm ist entsprechend in einer zweiten Phase weiter zu führen.

3. Zielgruppe, Setting, Themenschwerpunkte und Vorgehensweise

3.1 Zielgruppe

Zielgruppe sind in erster Linie zu Hause lebende Menschen ab 60 Jahren. Dabei

handelt es sich um mindestens zwei Generationen, um die sog. "jungen Alten" und

um hoch betagte Menschen. Gerade bei älteren Menschen werden Lebensläufe und

Lebensphasen immer unterschiedlicher. Dies gilt auch für Lebensbedingungen, Inte-

ressen und Fähigkeiten. Ältere Menschen können vital, aktiv und gesund sein, ge-

brechlich oder krank, selbständig oder mit ambulanter Unterstützung leben, in der

Gemeinde oder Nachbarschaft integriert sein oder vereinsamt. Deshalb eignet sich

das chronologische Alter nicht als generelles Abgrenzungsmerkmal. Stattdessen

werden die Lebensphasen in der Gesellschaftsgestaltung stärker berücksichtigt. Fol-

gende Übergangsereignisse8 können den Gesundheitszustand und den Lebensstil in

der Lebensphase "Alter" beeinflussen und verändern:

Auszug der Kinder (empty nest)

Ausscheiden aus dem Erwerbsleben (Neuorganisation von Zeit, Kontakten)

Beginn "aktives" Alter (Reisen, mehr Interesse an Gesundheitserhaltung)

Grosselternschaft ("intergenerationell" sorgendes Alter), Freiwilligenarbeit

Beginn funktionaler Einschränkungen (mehr Ausgaben für Gesundheit)

Tod des Partners, der Partnerin (singularisiertes Alter, Einsamkeit, Trauer)

Übergang in besondere Wohnformen (betreutes Wohnen, Pflegeheim)

Das Lebensphasenmodell im Anhang verdeutlicht die Heterogenität der Zielgruppe

und zeigt auf, welche Organisationen, Multiplikator/-innen und Bezugspersonen der

8 Prof. Dr. Rolf G Heinze, wissenschaftlicher Direktor, Ruhr Universität Bochum, 2014

Page 15: Bündner Programm Gesundheitsförderung und Prävention im ... · Gesundheitsförderung und Prävention: Massnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention tragen dazu bei, die

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älteren Menschen in die Planung, Umsetzung und Verbreitung von Massnahmen

eingebunden werden sollen.

3.2 Setting

Die Detail-Planung und Umsetzung des kantonalen Programmes setzt dort an, wo äl-

tere Menschen am meisten Zeit verbringen, am besten erreichbar sind und einbezo-

gen werden können: im Setting9 Gemeinde. Die Gemeinden bestimmen die Rah-

menbedingungen für Lebensqualität. In der gemeindenahen Gesundheitsförderung

und Prävention geht es vor allem um die Stärkung des Bewusstseins, für die eigene

Gesundheit Verantwortung zu tragen (persönlichen Gesundheitskompetenzen) sowie

um die Nutzung des sozialen Kapitals der Gemeinschaft (Beziehungsnetze) und um

strukturelle Verbesserungen im Lebensraum (Policy, Strategie).

Die Abbildung Bausteine zur Umsetzung von Gesundheitsförderung in den Gemein-

den fasst diese drei Ebenen zusammen:

Abb. 4: Bausteine Gesundheitsförderung in den Gemeinden, Gesundheitsamt 2013.

Die Ausführungen zu den Bausteinen sind in den Planungsgrundlagen10 beschrieben

und haben immer noch Gültigkeit für die Arbeit des Gesundheitsamts.

9 Ein Setting ist ein abgegrenztes sozialräumliches System, in welchem Menschen leben und welches Einfluss auf die Gesund-

heit Einzelner und von Gruppen hat. Bekannte Beispiele für Settings sind die Schule, der Arbeitsplatz/Betrieb, das Quartier, die Gemeinde, das Spital, der Wohnraum etc. Quelle: http://www.quint-essenz.ch/de/topics/1167 10

Planungsgrundlagen für die Umsetzung der Bausteine des Kantonalen Programms 2013–2016 zur Gesundheitsförderung im Alter, Gesundheitsamt Graubünden: 2013/Version Graubünden.

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3.3 Themenschwerpunkte

Die wichtigsten Themenschwerpunkte, welche zur Gesundheitsförderung und Prä-

vention sind folgende:

Bewegungsförderung und Sturzprävention: Erhaltung von Kraft, Gleichgewicht,

Ausdauer, Beweglichkeit; Überprüfung Wohn- und Umgebungsfaktoren; Erfassung

Infrastrukturen und Angebote in der Gemeinde / Region; Koordination der Massnah-

men; Vernetzung (allenfalls Schulung) der vom Thema betroffenen Akteure.

Förderung einer ausgewogenen Ernährung: Vermeidung von Übergewicht oder

Mangelernährung. Informationsveranstaltungen und Broschüren, Rezepte; Aufbau

von Mittagstischen, Kochgruppen und anderen Aktivitäten in diesem Bereich.

Förderung der psychischen Gesundheit: Ermöglichung sozialer Teilhabe, Schutz

vor Einsamkeit; Suchtprävention. Begegnungsmöglichkeiten schaffen, bestehende

Treffpunkte beleben oder neue initiieren, bei allen Veranstaltungen nebst Informatio-

nen oder Aktionen immer auch Sequenzen einplanen und durchführen, welche Be-

gegnungen und Kontakt ermöglichen.

3.4 Vorgehensweise

Das vom Gesundheitsamt erarbeitete Programm beinhaltet weiterhin Massnahmen in

den nachfolgend aufgeführten vier Handlungsfeldern (HF). HF 4 wird inhaltlich aus-

geweitet und von "Bewegungsförderung" in "Themenbezogene Projekte" umbenannt.

HF 1: Information und Sensibilisierung

HF 2: Beratung und Support der Gemeinden (gemeindeorientierter Ansatz)

HF 3: Vernetzung

HF 4: Themenbezogene Projekte

Der gemeindeorientierte Ansatz (HF 2) ist das Herzstück des Programms und wird in

Kapitel 5 ausgeführt.

Page 17: Bündner Programm Gesundheitsförderung und Prävention im ... · Gesundheitsförderung und Prävention: Massnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention tragen dazu bei, die

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4. Ziel und Massnahmen des Programms

4.1 Programmziel

Das Programmziel entspricht dem strategischen Ziel des Altersleitbildes für das

Handlungsfeld "Gesundheitsförderung und Prävention":

Stärkung der Autonomie, der Gesundheit und der Lebensqualität der älteren Men-

schen zur Erhöhung der Anzahl der gesunden Lebensjahre und zur Verzögerung der

Heimeintritte.

4.2 Angestrebte Wirkung des Programms

Mit dem Programm werden folgende Wirkungen (Impacts) angestrebt:

Die physische und psychische Gesundheit und die Lebensqualität der

Seniorinnen und Senioren sind erhöht

Die Zahl der Stürze ist reduziert und das Bewegungsverhalten verbessert

Die Pflegebedürftigkeit wird hinausgezögert

Das nachfolgende Wirkungsmodell zeigt über alle Handlungsfelder auf, mittels wel-

cher Leistungen (Outputs) des Kantons, welche Wirkungen (Outcomes) bei den Mul-

tiplikator/-innen und bei den Senior/-innen, im Zeitraum 2017-2020, erreicht werden

sollen.

ImpactWirkung/Outcome

Senioren/-innen

Senioren/-innen beteiligen sich aktiv

am Prozess

Multiplikator/-innen nehmen Informationen wahr

und nutzen sie für ihre Arbeit mit Senior/-nnen

Kanton informiert und sensibilisiert

Multiplikator/-innen und Senior/-innen via

Medienbeiträge, Salute, Broschüren,

Newsletter

Senior/-innen nutzen Angebote

Die physische

und psychische

Gesundheit und

Lebensqualität

der

Senior/-innen

sind erhöht

Die Zahl der

Stürze wird

reduziert und

Bewegungs-

verhalten ist

verbessert

Die Pflege-

bedürftigkeit wird

hinausgezögert

Senior/-innen nehmen Informationen

wahr und schätzen sie

Wirkung/Outcome

Multiplikatoren und Gemeinden

Leistung/Output

Kanton

Handlungs-

felder

HF

2: B

erat

ung

und

Sup

port

der

Gem

eind

enH

F1:

Info

rmat

ion

und

Sen

sibi

lisie

rung

Multiplikator/-innen setzen Projekte um

Der Kanton setzen mit Partnern Projekte um

zu:

Ernährung

Bewegungsförderung

Sturzprävention

Psychische Gesundheit und soziale

Teilhabe

HF

4:

The

men

bezo

gene

Pro

jekt

e

HF

3:

Ver

netz

ung Kanton fördert Erfahrungsaustausch

Pro

gram

m-

man

agem

ent

Der Kanton sucht in allen 12 Ge-

sundheitsversorgungsregionen neue

Gemeinden für die Zusammenarbeit

Senior/-innen nutzen Anlaufstellen

Kanton fördert gemeinsam mit Partnern die

nachhaltige Verankerung von

Gesundheitsförderung und Prävention in den

Gemeinden und Regionen

Multiplikator/-innen nehmen gute Beispiele wahr

und multiplizieren sie

Gemeinden beteiligen sich an Finanzierung von

Anlaufstellen in acht Regionen

Senior/-innen nutzen Angebote

Kanton stellt Gesundheitsbildungsangebote

zur Verfügung; Partner übernehmen die

Verbreitung Gemeinden nehmen Angebote in Anspruch

Kanton publiziert gute Bespiele

Multiplikator/-innen nehmen an

Erfahrungsaustausch teil

Kanton schliesst Leistungsverträge mit

externen Partnern ab und führt Controlling

durch

Kanton führt Selbstevaluation durch und

stellt Datenverfügbarkeit sicher

Kanton setzt Kampagne zum aktiven

Lebensstil im Alter um.

Multiplikator/-innen beteiligen sich an

Kampagne

Senior/-innen nehmen an Aktivitäten

der Kampagne teil und schätzen sie

Gemeinden beteiligen sich am Zusammenar-

beitsprozess und publizieren ihre Angebote für

Senior/-innen

Alle beteiligten Gemeinden erstellen

Weiterführungskonzept (inkl. Budget)

Page 18: Bündner Programm Gesundheitsförderung und Prävention im ... · Gesundheitsförderung und Prävention: Massnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention tragen dazu bei, die

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Wie sich die unterschiedlichen Gesundheitsdeterminanten der Senioreninnen und

Senioren im Kanton Graubünden über die Zeit entwickeln und ob das kantonale Pro-

gramm einen Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitszustandes leiset, kann erst

beurteilt werden, wenn 2017 wiederum ein kantonales Oversampling der Schweizeri-

schen Gesundheitsbefragung vorliegt und die Daten von 2012 und 2017 miteinander

verglichen werden können. Um herauszufinden, ob die Pflegebedürftigkeit hinausge-

zögert werden kann und Heimeintritte später stattfinden, müssen jedoch andere Da-

tenquellen einbezogen werden.

4.3 Massnahmen

Im Folgenden werden pro Handlungsfeld die Massnahmen beschrieben. Zudem

werden die Leistungen des Kantons, die Wirkungsziele bei den Multiplikator/innen

und Gemeinden sowie die Wirkungsziele bei den Senior/-innen in Tabellenform dar-

gestellt.

4.3.1 Handlungsfeld 1: Information und Sensibilisierung

Mit einer altersgerechten Information und Sensibilisierung sollen die Kernbotschaften

für einen gesundheitsförderlichen Lebensstil (physisch und psychisch) in der Öffent-

lichkeit und insbesondere von den Seniorinnen und Senioren wahrgenommen wer-

den. Die Fachpersonen und Gemeinden unterstützen dabei die Verbreitung.

Massnahme 1:

Information und Sen-

sibilisierung

Leistung/Output Kanton Wirkung/Outcome Multipli-

katoren/-innen und Ge-

meinden

Wirkungen/Outcome Se-

nioren/-innen

Der Kanton informiert

und sensibilisiert Mul-

tiplikator/-innen und

Senior/-innen über ge-

sundheitsrelevante

Themen.

Multiplikator/-innen

nehmen Informationen

wahr und nutzen sie für

ihre Arbeit mit den älte-

ren Menschen.

Senior/-innen nehmen

Informationen wahr und

setzen diese im Alltag

um.

Beschreibung der

Massnahme

Das Gesundheitsamt (GA) erarbeitet Informationen zur Bedeutung eines gesunden

Lebensstils, zur Erhaltung der Selbständigkeit und Mobilität und verbreitet

sie über geeignete Kanäle. Ein wichtiger Kanal bildet dabei das vom GA produzierte

Gesundheitsmagazin "Salute" mit themenbezogenen Beiträgen. Zudem publiziert

das Gesundheitsamt (GA) Berichte mit positivem Inhalt zu Programm, Projekten,

Aktionen des Programms Gesundheitsförderung im Alter (Print, Radio, TV, digital).

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Massnahme 2:

Kampagne

Leistung/Output Kanton Wirkung/Outcome Multi-

plikatoren/-innen und Ge-

meinden

Wirkungen/Outcome Seni-

oren/-innen

Der Kanton setzt eine

Kampagne zum aktiven

Lebensstil im Alter um.

Multiplikator/-innen be-

teiligen sich an Kam-

pagne.

Senior/-innen nehmen an

Aktivitäten der Kampag-

ne teil

Beschreibung der

Massnahme

Mit einer Öffentlichkeitskampagne wird die ältere Bevölkerung gezielt sensibilisiert,

körperlich aktiv zu sein und soziale Kontakte zu pflegen. Das GA setzt deshalb ge-

meinsam mit Partnern eine Kampagne mit niederschwelligen Bewegungsangeboten

(Spaziergängen) und sozialer Aktivierung im ganzen Kanton um.

4.3.2 Handlungsfeld 2: Beratung und Support Gemeinden

Als Erfolgsfaktoren gilt der partizipative Ansatz in der Zusammenarbeit mit den Ge-

meinden (siehe auch Kapitel 5). Der Beratungs- und Supportprozess in den Gemein-

den ist relativ aufwändig, schafft aber eine hohe Akzeptanz bei den Gemeinden. Es

sollen einerseits neue Gemeinden für die Gesundheitsförderung im Alter gewonnen

werden. Andererseits soll bei den bereits aktiven Gemeinden das Engagement

nachhaltig verankert werden.

Massnahme 3:

Neuakquise von

Gemeinden

Leistung/Output Kanton Wirkung/Outcome Multipli-

katoren/-innen und Ge-

meinden

Wirkungen/Outcome Se-

nioren/-innen

Der Kanton sucht in al-

len 12 Gesundheits-

versorgungsregionen

neue Gemeinden für

die Zusammenarbeit.

Gemeinden beteiligen

sich am Zusammenar-

beitsprozess und publi-

zieren ihre Angebote für

Senior/-innen

Senioren/-innen beteili-

gen sich aktiv am Pro-

zess

Beschreibung der

Massnahme

Gemeinden, welche noch nicht am Programm Gesundheitsförderung im Alter betei-

ligt sind, werden für eine Zusammenarbeit motiviert. Zu diesem Zweck führt das GA

jährlich zwei Informationsveranstaltungen für Gemeinden durch, um diese auf das

Programm und ihre Mitwirkungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Das GA legt

allen neuen Gemeinden einen Vertrag vor, welcher die zentralen Punkte regelt:

-Erfassung aller bestehender Angebote durch Gemeinde

-Veröffentlichung aller bestehender Angebote inkl. Aktualisierung

-Verpflichtung seitens der Gemeinde ein Budget für Programmbeteiligung zu spre-

chen

GA und Partner beraten und begleiten Gemeinden in den Spitalregionen

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Massnahme 4:

Nachhaltige Veran-

kerung fördern

Leistung/Output Kanton Wirkung/Outcome Multipli-

katoren/-innen und Ge-

meinden

Wirkungen/Outcome Se-

nioren/-innen

Der Kanton fördert die

nachhaltige Veranke-

rung von GF&P in den

Gemeinden und Regi-

onen (gemeinsam mit

Partnern).

Alle beteiligten Gemein-

den erstellen Weiterfüh-

rungskonzept (inkl.

Budget). Sie beteiligen

sich an Finanzierung von

Anlauf- und Koordination

stellen in acht Regionen

Senior/-innen nutzen

Anlaufstellen

Beschreibung der

Massnahme

Bei den bereits "aktiven" Gemeinden wird die Verankerung der Gesundheitsförde-

rung im Alter angestrebt. Zu diesem Zweck beraten das GA und die von ihm beauf-

tragen Partner die Gemeinden beim Aufbau regionaler, kommunaler Anlauf- und

Koordinationsstellen in den Regionen. Zudem beraten sie die Gemeinden bei der

Erarbeitung von Weiterführungskonzepten für Gesundheitsförderung im Alter. Das

GA motiviert weitere Gesundheitsregionen, ein regionales Informationsportal auf

www.alter.gr.ch aufzubauen.

Massnahme 5:

Gesundheitsbil-

dungsangebote

Leistung/Output Kan-

ton

Wirkung/Outcome Multipli-

katoren/-innen und Gemein-

den

Wirkungen/Outcome Se-

nioren/-innen

Der Kanton stellt Ge-

sundheitsbildungs-

angebote zur Verfü-

gung, Partner über-

nehmen Verbreitung.

Gemeinden nehmen An-

gebote in Anspruch

Senior/-innen nutzen

Angebote

Beschreibung der

Massnahme

Mit Gesundheitsbildungsangeboten können Seniorinnen und Senioren für die The-

men der Gesundheitsförderung im Alter gewonnen werden. Ziel ist es, mit gezielter

Informationsvermittlung und praktischen Übungen Zugang zu den Themen zu schaf-

fen. Zudem können bestehende Kursangebote, die es vor Ort gibt, präsentiert wer-

den. Zu diesem Zweck organisiert das GA gemeinsam mit regionalen Partnern und

Fachpersonen Kurse oder Veranstaltungen zu Gesundheits- und Altersthemen.

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4.3.3 Handlungsfeld 3: Vernetzung

Mit der Vernetzung soll der Erfahrungsaustausch und der Wissenstransfer zwischen

Kantonen sowie zwischen den Regionen und Gemeinden in Graubünden sicherge-

stellt werden. Weil verschiedene Angebote oft zu wenig bekannt und oftmals nicht

bzw. nur wenig aufeinander abgestimmt sind, braucht es Netzwerkarbeit.

Massnahme 6:

Erfahrungsaustausch

Leistung/Output Kanton Wirkung/Outcome Multi-

plikatoren/-innen und

Gemeinden

Wirkungen/Outcome Se-

nioren/-innen

Der Kanton fördert den

Erfahrungsaustausch.

Multiplikator/-innen

nehmen an Erfah-

rungsaustausch teil

Beschreibung der

Massnahme

Das GA ist an unterschiedlichen nationalen, interkantonalen und kantonalen Tagun-

gen und Fachtagungen präsent. Folgende Vernetzungsplattformen und Netzwerk-

treffen bleiben nach wie vor wichtig:

- Nationale Tagungen, Kongresse und Erfahrungsaustauschtreffen (Gesundheits-

förderung Schweiz, Pro Senectute Schweiz, Nat. Forum für Migration etc.)

- Intervision (PIKA ), informelle Austauschtreffen z.B. mit Basel-Stadt

- Kongresse und Tagungen anderer Kantonen

- Kantonale Tagungen in Graubünden (Bündner Forum für Altersfragen)

- Regionalkonferenzen in den Regionen des Kantons (Federführung: Gesund-

heitsamt)

Massnahme 7:

Gute Beispiele

Leistung/Output Kanton Wirkung/Outcome Mul-

tiplikatoren/-innen und

Gemeinden

Wirkungen/Outcome Seni-

oren/-innen

Der Kanton publiziert

gute Bespiele (good

practice) auf seiner

Homepage.

Multiplikatoren/-innen

nehmen gute Beispiele

wahr und multiplizie-

ren sie

Beschreibung der

Massnahme

Das GA sorgt für die Dokumentation von guten Projekten (mindestens eine pro Re-

gion) und macht sie öffentlch zugänglich (z.B. an Veranstaltungen für Multiplikato-

ren aus Fachwelt und Gemeinden).

Page 22: Bündner Programm Gesundheitsförderung und Prävention im ... · Gesundheitsförderung und Prävention: Massnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention tragen dazu bei, die

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4.3.4 Handlungsfeld 4: Themenbezogene Projekte

In Kooperation mit Partner werden ergänzend zu den HF 1 bis 3 themenbezogene

Projekte lanciert und umgesetzt. Im Fokus stehen: Bewegungsförderung, Sturzprä-

vention, Ernährung sowie psychische Gesundheit und soziale Teilhabe.

Massnahme 8: Leistung/Output Kanton Wirkung/Outcome Multi-

plikatoren/-innen und

Gemeinden

Wirkungen/Outcome Se-

nioren/-innen

Der Kanton setzt mit

Partnern Projekte um zu

Bewegungsförderung,

Sturzprävention, Ernäh-

rung sowie psychische

Gesundheit und soziale

Teilhabe.

Multiplikatoren/-innen

setzen Projekte um

Senioren/-innen nutzen

Angebote

Beschreibung der

Massnahme

Das Pilotprojekt "Gemeinsam Stürzen vorbeugen" (2015-2017) ist in den zwei Re-

gionen abgeschlossen und ausgewertet. Nach erfolgreicher Evaluation wird das

Projekt auf weitere Regionen ausgeweitet. Zudem wird das Trainingsangebot für

sturzgefährdete Personen analysiert und in Kooperation mit Partnern (z. B. Herz-

und Lungengruppen, Turnvereinen) verbessert. Weitere innovative Projekte werden

gemäss Bedarf und Verfügbarkeit der Mittel umgesetzt. Zudem ist vorgesehen, das

Projekt Radeln ohne Alter, welches die soziale Teilhabe fördert, bis Ende 2020 in

mindestens vier weiteren Pflegeheimen in GR zu integrieren.

Page 23: Bündner Programm Gesundheitsförderung und Prävention im ... · Gesundheitsförderung und Prävention: Massnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention tragen dazu bei, die

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5. Vorgehen mit den Gemeinden

Das HF 2: Beratung und Support der Gemeinden (gemeindeorientierter Ansatz) ist

das Herzstück des Programms und wird als Prozess verstanden. Möglichst viele

Gemeinden sollen motiviert werden, am Programm teilzunehmen und selber Mass-

nahmen umzusetzen. Der idealtypische Prozess ist nachfolgend abgebildet. Je nach

Bedürfnis der Gemeinden sind auch Abweichungen davon möglich.

Stufen der Beteiligung der Gemeinden am Programm

Die Gemeindebehörden werden im ersten Schritt zu den Angeboten, Chancen und

Potentialen der Gesundheitsförderung für die Gemeinden informiert mit dem Ziel, ak-

tiv zu werden (1.-3. Stufe).

Entscheiden die Gemeindebehörden am Programm teilzunehmen (Zusammenar-

beitsvertrag), haben sie verschiedene Möglichkeiten (4. Stufe):

Der aktuelle Stand wird mit einem elektronischen Erfassungsraster erhoben,

um Ressourcen und Lücken im Angebot zu ermitteln. Der Bedarf wird mit ei-

nem Spinnendiagramm visualisiert. Darauf basierend werden zuhanden der

Page 24: Bündner Programm Gesundheitsförderung und Prävention im ... · Gesundheitsförderung und Prävention: Massnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention tragen dazu bei, die

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Gemeinde und der Multiplikator/-innen Empfehlungen formuliert, ein Mass-

nahmenplan erstellt sowie das weitere Vorgehen vorgeschlagen.

- Gemeinden können auch direkt mit einer Grossgruppenmethode einsteigen

und auf diese Weise den Bedarf ermitteln. Die Gemeinde / Region wählt eine

vertiefte Bedarfsanalyse, um die Massnahmen unter Einbezug von Organisa-

tionen und ihrer (älteren) Bevölkerung fundiert zu ermitteln. (Grossgruppen-

Veranstaltung, Fragebogen, Fokusgruppen oder andere Form) (5. Stufe).

- Die Gemeinde führt Veranstaltungen und Kurse zur Gesundheitsbildung (Stär-

kung der individuellen Gesundheitskompetenzen) durch und wertet sie aus.

Die Erarbeitung eines Massnahmenplans zur Gesundheitsförderung und Prävention

im Alter, eines Weiterführungskonzepts sowie der Aufbau regionaler, kommunaler

Anlauf- und Koordinationsstellen sollen ein nachhaltiges Engagement der Gemein-

den ermöglichen (6. und 7. Stufe).

Gemeinsam handeln

Die Planung und Umsetzung von Massnahmen in den Gemeinden erfolgt mit den

Gemeindebehörden, Gesundheitszentren und Akteur/-innen, welche Erfahrungen

und Fachkompetenzen mitbringen, Zugänge zu älteren Menschen haben und mit den

Senior/-innen selbst. Wir binden die Akteur/-innen der Regionen und Gemeinden in

die Situationsanalysen oder Veranstaltungen / Kurse zur Gesundheitsbildung ein,

bieten ihnen eine Plattform zur Präsentation ihrer Angebote und nutzen so gegensei-

tig Synergien. Das Motto "Gemeinsam handeln" leitet den gemeindeorientierten Pro-

zess.

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Der Projektmanagement-Zyklus

Die Interventionen in den Gemeinden erfolgen nach dem Projektmanagement-Zyklus

(PDCA -Zyklus): „Planen, ausführen, kontrollieren, optimieren“: Plan Do Check

Act in Zusammenarbeit mit Entscheidungsträgern, Multiplikator/-innen, Bezugs-

personen und der älteren Bevölkerung selbst.

Im ersten Schritt geht es um die Analyse des Ist-Zustandes. Bestehende Anknüp-

fungspunkte, Stärken und Schwächen werden ermittelt, Bedarf und Bedürfnisse er-

hoben. Die Ergebnisse liefern Grundlagen für die weitere Planung und Umsetzung

(zweiter Schritt).

Die Kontrolle als dritter Schritt wird vorzugsweise von unabhängigen externen Fach-

personen durchgeführt. Im Idealfall sind Personen in den Kontrollprozess involviert,

welche einen Beitrag zur Verbesserung der Prozesse und Projekte leisten können.

Wichtig ist, dass danach der Zyklus geschlossen wird, damit auch wirklich eine Opti-

mierung der Ergebnisse stattfindet. Ebenso sind erzielte (Zwischen-) Ergebnisse und

Erfolge zu dokumentieren, um die Motivation der Projektbeteiligten und das weitere

Vorgehen sicherzustellen.

Darauf aufbauend können weiterführende Arbeiten und Aktivitäten angeregt werden.

Somit ist der Endpunkt gleichzeitig Startpunkt für neue Prozesse (Schritt vier).

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6. Programmorganisation

Das Programm ist wie folgt organisiert:

Aufraggeber Regierung des Kantons Graubünden Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit

Steuerung lic.iur. Gion Claudio Candinas, Departementssekretär Gesundheit Dr. Rudolf Leuthold, Leiter Gesundheitsamt Denise Rudin, Abteilungsleiterin Gesundheitsförderung & Prävention, Gesundheitsamt

Umsetzung Marianne Lüthi, Programmleiterin Gesundheitsförderung und Prävention im Alter

Das Gesundheitsamt stellt die Programmleitung sicher. Gemeinsam mit dem Depar-

tement wird eine Steuergruppe geführt. Diese führt die Programmumsetzung über die

Jahresplanungen.

Für definierte Leistungen werden mit Partnern Leistungsverträge abgeschlossen.

Das Controlling wird sichergestellt.

7. Evaluation

Das Programm Gesundheitsförderung im Alter wird, wie in der ersten Phase, auch

von 2017 bis 2020 mit externer Unterstützung auf Basis einer Selbstevaluation über-

prüft. Die Evaluationsgegenstände und -fragen werden formuliert und eingegrenzt.

Zudem wird das Pilotprojekt "Gemeinsam Stürzen vorbeugen" nach einem Konzept

der ZHAW (Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften) bis Ende 2017

ausgewertet.

Gemeindeorientierte GF & P

Gesundheitszentren

Vernetzung National, Kantonal, Regional

Programmleitung, Abt. GF & P

Öffentlichkeitsarbeit Programmleitung

Abt. GF & P

Themenbezogene Projekte, interne

/externe Projektlei-tende

12 Spitalregionen

Bevölkerung ab 60, Bezugspersonen, Multiplikator/-innen, Freiwillige in den Gemeinden

und Regionen Graubündens

Pilot-projekt Sturz-

präven-tion

Steuergruppe Sturz

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Der Evaluationsprozess für das Programm gliedert sich in folgende Arbeitsschritte:

A: Erstellung des Selbstevaluationsformular (Ende Dezember 2016)

B: Durchführung von drei Selbstevaluationsworkshops inklusive Protokoll, jeweils

im November 2017, 2018 und 2019.

C: Zwischenbericht: Drittes Quartal 2018

D: Zusätzliche Erhebungen nach Bedarf, welcher sich bei der Umsetzung

allenfalls zeigen wird, erneuter Einbezug Schweizerischer Gesundheitsbericht

2017, Oversampling Graubünden zum Vergleich mit dem Bericht der

Befragung 2012

E: Berichterstattung (Drittes Quartal 2020).

8. Zeitplan und Meilensteine

Meilensteine 2017 und 2018

Nr. Meilensteine Termin

M1 Die Jahresplanung 2017 ist durch die Steuergruppe genehmigt. 10. Januar 2017

M2 Kampagne "Lassen Sie sich gehen" ist gestartet.

1. März 2017

M3 Steuergruppensitzung Pilotprojekte Sturzprävention "Gemeinsam Stürzen vor-beugen", Zwischenbilanz ist protokolliert.

7. März 2017

M4 Magazin Salute (Ausg.1) publiziert Gesundheitsforum.

April 2017

M5 Kantonaler Fachtagung GF & P, Davos, ist erfolgreich durchgeführt.

31. Mai 2017

M6 1. Sitzung Programm Steuergruppe: Zwischenbilanz 2017

30. Juni 2017

M7 Magazin Salute (Ausg. 2) publiziert

30. Sept. 2017

M8 Evaluations- u. Planungsworkshop mit INTERFACE ist erfolgt.

31. Okt. 2017

M9 2. Sitzung Programm Steuergruppe: Zwischenbericht und Jahresplanung 2018 ist genehmigt.

30. Nov. 2017

M10 Magazin Salute (Ausg.3) publiziert April 2018

M11 Bündner Forum für Altersfragen durchgeführt Juni 2018

M12 3. Sitzung Programm Steuergruppe: Zwischenbilanz 2018

30. Juni 2018

M13 Magazin Salute (Ausg. 4) publiziert 30. Sept. 2018

M14 Evaluations- u. Planungsworkshop mit INTERFACE ist erfolgt. Zwischenbericht liegt vor

31. Okt. 2018 15. Nov. 2018

M15 4. Sitzung Programm Steuergruppe: Zwischenbericht und Jahresplanung 2019 ist genehmigt. Meilensteinplan 2019 und 2020 liegt vor.

30.Nov. 2018

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9. Budget

Für die zweite Programmphase sind, wie für die erste Programmphase, 80 Stellen-

prozent jährlich für die Programmleitung beim Gesundheitsamt vorgesehen.

Es ist vorgesehen, gewisse Leistungen auszulagern. Von den Gemeinden wird eine

aktive Teilnahme am Angebot erwartet. Die Zusammenarbeit mit den regionalen Ge-

sundheitszentren wird angestrebt.

Für die Umsetzung der Aktivitäten 2017-2020 werden die Sachkosten im Jahres-

budget festgelegt.

Programmkosten Beträge in Franken pro Jahr

Bereich 2017 2018 2019 2020

HF 1: Information und Sensibilisierung

HF 2: Beratung und Support Gemeinden

HF 3: Vernetzung (Altersforum 2018, 2020)

HF 4: Themenbezogene Projekte

Begleitung Selbstevaluation

Total

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III. Anhang

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Lebensphasenmodell mit Bezugspersonen und Multiplikator/-innen als Orientierungsrahmen

Abb.: Lebensphasenmodell, Gesundheitsförderung Schweiz 2016