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BODY ISSUES

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Schönheitsideal Analyse

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BODY ISSUES

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Catharina Michaelis

MD 1011

Februar 2013

Mediadesign Hochschule München

Editorial Design

Mediadesign B.A.

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Einleitung

09 Definition

18 Gegenwart

20 Kultur

27 Werte

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10 Entwicklung des Schönheitsideals

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EINLEITUNGLaut Schätzungen des Bundesministeriums für Ernährung ist die Zahl der Schönheitsoperationen auf weit mehr 400.00 im Jahr gestie-gen. Auf Platz eins steht die Liposuktion – auch bekannt unter der Bezeichnung „Fettabsaugen“, trotz Risiken. Was in Deutschland als schön gilt muss in anderen Ländern noch lange nicht gefallen, die Schönheitsideale sind von Kultur zu Kultur verschieden. Wo es genug zu essen gibt, besteht die Herausforderung darin, sich zu zügeln, Diät zu halten und sich im Fitnessstudio zu quälen. Wo hingegen Men-schen in weniger wohlhabenden Ländern von üppigen Rundungen träumen. Neid als Motiv und Maßstab der unterschiedlichen Schön-heitsideale - der Mensch sehnt sich danach, etwas Besonderes zu sein. Dass das Bild von Schönheit hängt immer mit den gesellschaft-lichen Verhältnissen der jeweiligen Kultur zusammen. Das Projekt „Body Issues“ befasst sich mit der Entwicklung des Schönheitsideals, dem heutigen Stand und dessen Einfl uss auf die Gesellschaft.

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DEFINITIONDer Begriff des Schönheitsideals umschreibt eine spezifische Vorstellung von Schönheit innerhalb einer Kultur. Veranschaulicht wird dabei das Aus-sehen eines einzelnen Menschen in Hinsicht auf das Gesicht, die Haare und der Körper an sich.

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ENTWICKLUNG

DESSCHÖNHEITSIDEALS

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Es ist kein Zeichen unserer Zeit, dass wir auf Schönheit besonde-ren Wert legen – Schönheitswahn gab es schon immer. Was wir allerdings schön finden, hat sich im Laufe der Geschichte erheblich gewandelt. Das hat nicht nur mit verschiedenen Moden zu tun. Auch die gesellschaftliche Ent-wicklung hat erheblichen Einfluss darauf, was uns schön erscheint. In der Steinzeit galten hängende Brüste, dicke Beine, runder Bauch und ein üppiger Po als Schönheits-ideal. Die Fettreserven wurden als Garant für die Aufzucht der nächsten Generation angesehen. Auch wenn dieser Überlebens-faktor im Laufe der Jahrhunderte an Gewicht verlor so blieben die üppigen Frauen in Mode. Bei den Ägyptern galt Kleopatra als Inbe-griff einer schönen Frau. Allgemein wurde im Alten Ägypten vor allem die Haut sehr sorgfältig gereinigt und gepflegt. Nicht nur die Frauen sondern auch die Männer taten dies um sich gegen Sonne und Krankheiten zu schützen. Die Augen wurden durch grüne oder schwarze Farbe betont um sie vor Augenkrankheiten zu schützen. Zu Zeit der Griechen war sowohl männliche als auch weibliche Schönheit sehr wichtig. Vor allem die Ausgewogenheit der Propor-

tionen galt als wichtigstes Krite-rium der Schönheit. Frauen mit weißerer Haut als Elfenbein galten schön, bei Männern hingegen soll-te die Haut dunkler sein. Bei den Römern war Make-up auch nicht fremd. Im Grab von Poppäa, der Frau Neros, fand man Lippenstift aus Zinnober, grüne Schminke aus Malachit, Bleiglanzpulverund gebrannten Kork, der als Wim-perntusche verwendet wurde. Nachdem das römische Reich zerfallen war, wurde Make-up als heidnisch ab gelehnt – der natür-lich blasse Teint galt nun als schön. Im Mittelalter wurde das Schön-heitsideal stark vom Christentum beeinflusst der immer mehr an Bedeutung gewann. Übermäßi-ge Pflege des Körpers oder das Auftragen von Schminke galt als heidnisch. Vor allem schönen Frau-en wurde mit Misstrauen begeg-net, galten sie doch seit der durch Eva verursachten Vertreibung aus dem Paradies als gefährliche Verführerinnen. Gemälde aus dieser Zeit zeigen eine zuneh-mend androgyne Darstellung der Frauen ohne üppige Proportionen. Das Aussehen war trotzdem nicht völlig egal, so galt möglichst helle Haut als Schönheitsideal, wer es sich leisten konnte, mied die Sonne. Auf Hygiene wurde keinen

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Wert gelegt. Sich nicht zu wa-schen galt als christlich. Wasser und Seife wurden durch Parfum und Puder ersetzt. Übertrieben Hygiene war anscheinend ein Wegbereiter der Pest. In der Re-naissance bevorzugte man mehr und mehrvolle Körper, was als sinnlich-verlockend galt. Trotzdem hatte das Schönheitsideal dünne Arme und Beine und die Brüs-te eines Teenagers, jedoch ein runder Bauch. Der Barock zeigte Frauen im Urzustand eher üppig. Ganz anders, wenn sie in Kleidung steckten: Die Wespentaille war in Mode, die durch das Korsett künstlich erzeugt wurde. Für Frisur und Make-up wurde noch immer viel Zeit verwendet, allerdings nur bei Frauen. Es galt als unmänn-lich sich herauszuputzen. Erst im 20. Jahrhundert ändert sich das Schönheitsideal grundlegend. Was bis dahin das Korsett geleistet hat, muss nun am Körper selbst abge-speckt werden. Am Anfang war zwar noch das dralle Dekoltee gefragt doch schon in den 20er Jahren kam die erste Schlankheits-welle auf. Während des 1. Welt-krieges hatten es die Frauen ge-zwungenermaßen zu einer neuen Selbstständigkeit gebracht, die sie nicht mehr aufgeben wollten. Als äußeres Zeichen dafür schnitten

sie sich die Haare ab und strebten eine sehr schlanke Figur an. Die langen Haare waren vor und man trägt Bubikopf oder Herrenschnitt. Durch den Krieg veränderte sich alles, vor allem das Leben der Frau. Man lackierte sich die Nägel, schmückte sich mit Strass und achtete auf die Linie. Das Rasieren derAchselhöhlen wurde entdeckt, der Beine und sogar des Nackens. Man wollte viel Haut zeigen und die sollte schön glatt sein. Der BH, der 1886 in England konstruiert wurde, war als Busenkörbchen zur Brustvergrößerung gedacht. Natürliche Schönheit wurde um die Jahrhundertwende großge-schrieben, Make-up war verpönt und galt als Zeichen für Leichtfer-tigkeit. Mit dem Aufkommen des Nationalismus erfolgte aber bald wieder ein Umschwung zurück zum mütterlichen Frauentyp. Die äußeren Kennzeichen der neuen Weiblichkeit waren: Eine schlanke und straffe, aber dennoch kräftige Figur mit größeren Brüsten und breiteren Hüften als Ausdruck von Gebärfreudigkeit. Schon bald je-doch, nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, standen die inzwischen mutterkreuzdekorierten Frauen wieder an den Fließbändern der Rüstungsfabriken ihren Mann. In den Entbehrungen der Nach-

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kriegszeit galten ebenfalls die gutgenährten Damen als schön. Die Fülle zeugte von Reichtum. Die 60er Jahre waren mit Marilyn Monroe oder Liz Taylor zunächst das Zeitalter der Frauen mit den langen Beinen, schmaler Taille und großem Busen – bis schließlich das Model Twiggy auf der Bildfläche erschien. Diese knabenhafte, ma-gersüchtige Frau passte in die Zeit der gesellschaftlichen Umwälzung und des Feminismus: Weibliche, mütterliche Formen waren in der Studentenbewegung und der Zeit der Kinderlosigkeit nicht modern. Ab den 80er Jahren sollte Frau zwar nach wie vor eine schmale Taille und Hüfte besitzen, doch die Oberweite durfte wieder größer sein. Ein Startschuss nicht nur für Aerobic, Fitness und Diäten, sondern auch für die plastische Chirurgie. Doch spätestens als Modemachen und Medien in den 90ern das „Magersucht-Schick“ ei-ner Kate Moss priesen, wurde klar : Der sich übers Schlanksein definie rende Begriff von Schönheit hatte ein Stadium erreicht, das nicht nur gesundheitsschädigend war, sondern auch eine Diskussion um den weiblichen Schlankheitswahn im Allgemeinen neu aufflammen ließ.

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„Schön ist, was mir gefällt! Was ich in meinem ästhetischen Konzept als schön empfinde. Das sind Menschen, es können Objekte sein, es können Landschaften sein. Auf jeden Fall ist das im Grunde eine ziemlich klassische Ästhetik.Auch eine gewisse Hässlichkeit kann eine gewisse Schönheit in sich haben.

Das ist nicht so simpel.”

Karl Otto Lagerfeld (Chefdesigner von Chanel)

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GEGENWARTHier ein wenig Lippenaufpols-terung, da eine kleine Nasen-korrektur, dort etwas Hüftgold absaugen – zu keiner Zeit wurde die Perfektionierung des Kör-pers derart in Strahlungsfeld der Ereignisse gerückt wie in der Gegenwart. Für Menschen mit geringem Selbstwertgefühl bleibt diese Entwicklung nicht folgen-los: Je größer der Unterschied zwischen propagiertem Ideal und Bewertung der eigenen Attrakti-vität, desto unzufriedener ist man mit seinem Erscheinungsbild.Heute gilt die schlanke Silhouette als wesentliches Merkmal einer attraktiven Optik. Heute muss die Entfernung von Rippen, oder das Einsetzten von Silikonkissen für denjenigen, der das nötige Kleingeld hat, kein Wunschtraum mehr sein. Laut Schätzungen des Bundesministeriums für Ernährung ist die Zahl der Schönheitsopera-tionen auf weit mehr 400.00 im Jahr gestiegen. Auf Platz eins steht die Liposuktion – besser bekannt unter der Bezeichnung „Fettabsau-gen“, trotz Risiken: Gasbrandinfek-tionen, Infektionskrankheiten von Haut und Unterhaut, Thrombosen, Embolien oder in seltenen Fällen

Tod durch Verletzung innerer Organe. Was in Deutschland als schön gilt muss in anderen Län-dern noch lange nicht gefallen, die Schönheitsideale sind nämlich von Kultur zu Kultur verschieden. Wo es genug zu essen gibt, besteht die Herausforderung darin, sich zu zügeln, Diät zu halten und sich im Fitnessstudio zu quälen. Wo hingegen Menschen in weniger wohlhabenden Ländern von üppi-gen Rundungen träumen. Neid als Motiv und Maßstab der unter-schiedlichen Schönheitsideale, der Mensch sehnt sich danach, etwas Besonderes zu sein. „Etwas Besonderes“ ist man in Asien, wenn man über eine Lidfal-te verfügt. Was unter Europäern als „Mandelaugen“ bewundert wird, gilt dort als Manko. Deshalb steht die Lidplastik auf Platz eins der beliebtesten Korrekturen. Während man in Europa und Amerika die optische Verjüngung anstrebt, sind viele Eingriffe in Asien ethnisch motoviert. Ent-sprechend groß ist die Sehnsucht nach heller Haut. Wer blass ist, ist vornehm, reich, hat alles geschafft, hat es zu etwas gebracht. Das Zeichen der Privilegierten ist das

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makellose Weiß ihrer Haut. In westlichen Kulturen: Wer braungebrannt ist, schuftet nicht auf dem Feld – höchstens mal ein Stündchen im Garten. Wer braun ist, gilt als attraktiv, weil er es sich leisten kann, stundenlang in der Sonne zu braten: zum Vergnügen, nicht zum Malochen. Weil er sich den Urlaub auf den Malediven leisten kann, während die Da-heimgebliebenen mit den Zähnen klappern. Bräune ist sexy, weil sie für die Welt außerhalb des ver-staubten Büros steht, für Sonne, Strand und Meer, für Lebensfreu-de, Unabhängigkeit und Freiheit. Dass das Bild von Schönheit

immer mit den gesellschaftlichen Verhältnissen der jeweiligen Kultur zusammenhängt, zeigt sich auch in Amerika. Bei den brasiliani-schen Frauen galt es lange Zeit als schick, kleine Brüste zu haben. Große Brüste waren ein Hinweis auf die ethnische Herkunft und damit ein Ausdruck der ärmeren Gesellschaft. Die weiße, reiche Bevölkerungsschichte brüstete sich mit einer geringeren Oberweite. In den USA war und ist es genau umgekehrt – denn mit Geld kann man sich bekanntlich vielen kaufen, unter anderem die gewünschte Körbchen Größe.

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KULTURBei den brasilianischen Frau-en galt es lange Zeit als schick, kleine Brüste zu haben. Große Brüste waren ein Hinweis auf die ethnische Herkunft und damit ein Ausdruck der ärmeren Gesellschaft. Die weiße, reiche Bevölkerungsschicht brüstete sich mit einer geringeren Ober-weite. In den USA war und ist es genau umgekehrt – denn mit Geld kann man sich bekanntlich vielen kaufen, unter anderem die gewünschte Körbchen Größe. „Et-was Besonderes“ ist man in Asien, wenn man über eine Lidfalte verfügt. Was unter Europäern als „Mandelaugen“ bewundert wird, gilt dort als Manko. Deshalb steht die Lidplastik auf Platz eins der beliebtesten Korrekturen. Während man in Europa und Amerika die optische Verjüngung anstrebt, sind viele Eingriffe in Asien ethnisch motoviert. Ent-sprechen groß ist die Sehnsucht nach heller Haut. Wer blass ist, ist vornehm, reich, hat alles geschafft, hat es zu etwas gebracht. Das Zeichen der Privilegierten ist das makellose Weiß ihrer Haut. Dass im Barock der Übergang von der

wohlgenährten zur korpulenten Figur fl ießen war ist bekannt. Heutige Begriffe wie „Rubensfi -gur“ oder „barocke Lebensart“ scheinen eine genussbetonte und ausschweifende Lebensart zwischen 1600 und 1720 zu be-leuchten. Wohlgenährte Körper in Hülle und Fülle. Der Schein trügt. Denn im bekleideten Zustand hatten die Frauen tunlichst jedes Gramm Fett zu kaschieren. Das Korsett erzeugt jetzt eine künstli-che Wespentaille. Auch das in der bildenden Kunst postulierte Ideal vom wallenden, gekräuselten oder gelockten Haar durften Frauen außerhalb des Schlafgemachs nicht ohne weiteres verwirklichen. In der Öffentlichkeit hatte die Haartracht gebändigt, geschei-telt und zurückgekämmt zu sein. Doch gegen Ende des Rokoko-Zeitalters, wachsen die Frisuren auf geradezu groteske Art und Weise in die Höhe. Der Bequem-lichkeit halber greifen nun auch die Frauen zur Perücke. Anmutig und gesellschaftsfähig ist, wer eine bleiche Haut, mit Rouge gerötete Wangen und kohlen schwarze Augenbrauen zu Markte trägt.

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Die Tatsache, dass heiße Bäder nun als gesundheitsschädlich gel-ten, schafft die Grundlage für eine recht eigentümliche Vorstellung von Körperhygiene: Wozu sich waschen, wenn es doch Parfums gibt. Im Klassizismus wird das Schönheitsideal aus der Antike wiederbelebt: Hochmodern ist – wie einst bei den Römern – eine über den Hüftbereich verschobe-ne Taille. Ein rosiges Gesicht und möglichst ausdrucksvolle, jedoch kaum geschminkte Augen waren Ausdruck von besonderer Anmut. Natürlichkeit ist Trumpf. Im 20. Jahrhundert vollzieht sich der Wandel von Schönheitsidealen immer schneller. Das Korsett wird zum lästigen Relikt vergangener Zeiten erklärt. Das bedeutet aber auch: Was das Mieder an über-fl üssigen Pfunden verbag, musste nun am Körper selbst abgespeckt werden. Zwar galt noch um 1910 ein stattlicher Brustumfang als begehrenswert und schön, doch bereits zu Beginn der 20er Jahre ändert sich das Erscheinungsbild grundlegend. Die Haare wurden nicht mehr hochgesteckt, sondern möglichst in weichen Wellen auf

Kinnlänge getragen. Ein kleiner Kopf, möglichst große Augen und ein voller, geschminkter Mund fungieren nun als Sinnbild weibli-cher Schönheit. Blond, blauäugig und möglichst athletisch gestählt, lautete die Defi nition des Schön-heitsbegriffs in der NS-Zeit. Was als arisch und demnach schön im Sinne des nationalsozialistischen Terrorregimes galten wurde genauestens vermessen: Körper-bau, Schädelgrüße, Stirn, Wan-genknochen und Augenhöhlen hatten keine auffälligen Merkmale aufzuweisen. Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg waren rundlichen Formen bei Männern und Frauen gleichermaßen hoch im Kurs. Denn eine vollschlanke Figur ließ in der entbehrungsrei-chen Zeit auf Gesundheit und Wohlstand schließen. dem zwei-ten Weltkrieg waren rundlichen Formen bei Männern und Frauen gleichermaßen hoch im Kurs. Denn eine vollschlanke Figur ließ in der entbehrungsreichen Zeit auf Gesundheit und Wohlstand schließen. Grace Kelly und Sophia Loren standen in den 50er Jahren für ein durchaus vielfältiges

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Schönheitsideal, das ebenso weibliche Rundungen idealisierte. Marilyn Monroe trug Konfekti-onsgröße 42, ein für die 50er und frühen 60er Jahre durchschnittli-ches Maß – bis das britische Mo-del Twiggy die öffentliche Bühne betrat. Knochig, hager, flachbusig hieß nun die Schönheitsdevise. Die Lippen wurden mattiert, die Form der Augen betonten Frauen jetzt großzügig mit flüssigem Eyeliner. Auch in den 70er Jahren galten möglichst ausdrucksstark geschminkte Augen nicht nur als modern, sondern auch als be-sonders begehrenswert. Zudem lagen eine schmale Taille und eine voluminöse Haarpracht voll im Trend. In den 80er Jahren galten symmetrische Gesichtszüge mit Rouge und intensivem Augen-Make-Up als schön. Die schmale Taille, eine größere Oberweite und Schulterpolster waren in Sa-chen modisches Erscheinungsbild das Tüpfelchen auf dem „i“.

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Trägt eine Sendung wie „Germany‘s Next Topmodel“ eigentlich zum Schönheitswahn bei jungen Mädchen bei?

Ich hoffe nicht. Wir vertreten kein bestimmtes Schönheitsideal bei „Germany‘s Next Topmodel“.

Schönheit ist immer Geschmackssache. Jeder ist schön auf seine Art und Weise, aber nicht jeder hat in der Modelwelt Chancen. Ich stehe nicht für Schönheitschirurgie. Und auch nicht für Botox.

Heidi Klum (Model)

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Das Schönheitsideal richtet sich nach den Werten, die in der Gesellschaft und der jeweiligen Kultur vorgegeben werden. Diese „Vorgaben“ werden durch die Medien verbreitet. Kein Wunder, dass die meisten Menschen an sich zweifeln, wenn auf mittlerwei-le fast jedem Fernsehkanal Sen-dungen über Schönheitsoperatio-nen laufen und es immer um die Verbesserung des Aussehens geht. Die schöne Frau heute, ist dünn, hat große Brüste, lange Haare und einen knackigen Po. Dass das auch die Ergebnisse einer ausgewoge-nen und gesunden Ernährung sind und vor allem Sport, davon ist kaum die Rede. Dünner, dünner und noch dünner heißt es. Was verfolgen wir da? Die Medien und die Gesellschaft schaffen es und psychisch so zu manipulieren, dass man wohl bei jeder zweiten Frau von einer Essstörung sprechen kann. Bei den Einen mehr ausge-prägt bei den anderen weniger. Die Ernährung zum Tagesinhalt zu machen tut niemandem gut. Am meisten zu beeinflussen sind die meisten im Alter von 12 - 17

Jahren. Da kommt es öfter mal vor, dass Mädchen sich ein Idol suchen und diesem Nacheifern. „Alles was dieser Promi macht, will ich auch erreichen“. Schlecht nur wenn man sich dann Nicole Richie während ihrer Magersucht-phase aussucht. Doch was können wir dafür, wenn uns die Medien und Promis vormachen wie es geht, man zieht automatisch hinter her. Nur wird dabei der Gesund-heitsaspekt völlig untergraben und vernachlässigt, was den meisten wohl erst bewusst wird wenn sie wirkliche Schäden von einer Operation oder Unterernährung tragen. Hauptsache schön sein steht hier im Vordergrund. Und schön heißt was die Medien sagen und nicht das, was ein Mensch individuell für sich entscheidet.

WERTE

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BIN ICH NICHTSCHÖN?

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VIEWS ON

Studentin, 22

Schülerin, 18

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Findest du dich zu fett?

Nein

Welche OP würdest du als erstes durchführen?

Vielleicht ein bisschen größere Brüste, oder

am Bauch Fettabsauegn... ein bisschen straffer

wäre schon gut!

Wer oder was drückt für dich das

Schönheitsideal aus?

Ich fi nde Jessica Alba super schön!

Würdest du Dir jemals den Finger in der Hals

stecken, um dünner zu werden?

Nein, niemals.

Stehst du zu deinen Aussagen in diesem

Interview, oder sagst du es nur gesagt weil es

anonym ist?

Ich fi nde besser, dass es anonym ist ;) 33

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Findest du dich zu fett?

Manchmal ...

Welche OP würdest du als erstes durchführen?

Am liebsten meine Lippen, ich hasse meine

Lippen! Und blondere Haare wären auch schöner.

Wer oder was drückt für dich das

Schönheitsideal aus?

Marylin Monroe war schon die Hübscheste, nur

leider zu dick.

Würdest du Dir jemals den Finger in der Hals

stecken, um dünner zu werden?

Ja.

Stehst du zu deinen Aussagen in diesem

Interview, oder sagst du es nur gesagt weil es

anonym ist?

Ich hätte es nicht beantwortet wenn es nicht

anonym wäre.

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„Man will immer

das, was man nicht

kriegen kann“

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SchlusswortDieses Sprichwort triff t in diesem Falle wohl voll zu. Aber war-um kann sich keiner zufrieden geben mit dem wie er auf die Welt gekommen ist? Es ist wohl jetzt schon vorher zu sehen, dass in der Schönheitsoperation Industrie sich alles noch mehr steigern wird. Vielleicht bekommt man in 10 Jahren eine Nasenoperation für 100 € an der nächsten Ecke, innerhalb von Minuten. Die Schönheits-industrie nimmt also zu, und der Natürlichkeitswert völlig ab. Für Menschen, die wirklich Selbstwertprobleme haben weil eine Frau vielleicht zu kleine Brüste hat und sich deswegen weniger Frau fühlt ist diese Art von Veränderung vielleicht sinnvoll. Aber wieso über-haupt ein schwaches Selbstbewusstsein nur wegen des Aussehens? Hierbei liegt die Schuld bei der Kultur und den verantwortlichen Medien. Und was machen dann die ganzen operierten in 20 Jahren wenn der Trend wieder in die andere Richtung geht und Hackennasen und Fettpolster angesagt sind? Eine Ironie in sich ...

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Quellen :

Quelle: http://www.br-online.de/land-und-leute/thema/pfundig/schoen-heit.xml.

http://www.sueddeutsche.de/leben/schoenheitsideale-der-kulturen-bin-ich-nicht-schoen-1.204145

Quelle: http://www.br-online.de/land-und-leute/thema/pfundig/schoen-heit.xml.

http://www.sueddeutsche.de/leben/schoenheitsideale-der-kulturen-bin-ich-nicht-schoen-1.204145

Models:

Anonym

Fotografie:

Catharina Michaelis

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