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Boehme Luz Elementos Pre-socraticos

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pre-socraticos, luz, elementos, filosofia, natureza.

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  • Gernot Bhme/HartmutBhme

    Feuer, Wasser, Erde, LuftEine Kulturgeschichte der Elemente

    Verlag C.H.BeckMnchen

  • Mit 47 Abbildungen im Text

    Dieses Buch ist im Rahmen des Forschungsprojekts Inhalt,,Kulturgeschichte der Natur" entstanden. Das Projekt wurde

    von Klaus Michael Meyer-Abich am Kulturwissenschaftlichen Institutim Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen geleitet und von der I. Einleitung

    Schweisfurth-Stiftung gefrdert. Seite 9

    II. Die Elemente bei Entstehung und Untergang der Welt1. Der Mythos hinter uns und vor uns . . . . . . . . . . . . . . 262. Ovids Zwischenstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283. DasChaos........... .. ......... 324. Differenzierung der Elemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

    . DerMensch..----... -- -- 456. Pythagoras-Rede: Wissenschaft und Poesie. . . . . . . . . . . 487. Macht und Segen der Elemente . . . . . . . . . . . . . . . . . Jo8. Deukalion und die Sintflut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149. Rettungen: Noah - Deukalion - Prometheus. . . . . . . . . . 6o

    io. Phaeton: Feuerflug und Erdenbrand . . . . . . . . . . - - - - 74Universitats-Bibilothek

    Frelburg I. Br. III. Philosophie- und Wissenschaftsgeschichteder vier Elemente

    1. Matrix des Naturverstehens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme 2. Im bergang vom Mythos zur Wissenschaft: Empedokles . . 93Bhme, Gernot: 3. Kosmologie und Elementenlehre: Platon . . . . . . . . . . . . 100Feuer, Wasser, Erde, Luft : eine Kulturgeschichte der Elemente 4. Dynamik und Qualit;iten der Elemente: Aristoteles . . . . . . 111

    Gernot Bhme/Hartmut Bhme.- Mnchen : Beck, 1996 s. Von Aristoteles zur Alchemie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121(Kulturgeschichte der Natur in Einzeldarstellungen) 6. Die vier Elemente in den Schriften der Lauteren Brder . . . 122ISBN 3406412920 7. Paracelsus und die Alchemie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127

    NE: Bhme, Hartmut: 8. Das Ende der Elementenlehre als wissenschaftlicherTheoriederNatur .......... ... ......... 131

    9. Schlu........... .. .. . ......... 14o

    IV. Die Quintessenz und das LichtISBN 34o64x292o 1. Die Einfhrung des fnftenElements in der Philosophie - - - 143

    2. Erscheinungen des Lichts in der Antike. . . . . . . . . . . . . 146 C.H.Beck'sche Verlagsbuchhandlung (Oscar Beck), Mnchen 1996 3. Das Sonnen- und das Hhlen-Gleichnis Platons. . . . . . . . 149

    Satz: Fotosatz Otto Gutfreund GmbH, Darmstadt 4. Neuplatonische Licht-Metaphysik . . . . . . . . . . . . . . . 153Druck und Bindung: Ebner, Ulm . Medium des Lichts: die Kathedrale . . . . . . . . . . . . . . . 15

    y

    Gedruckt auf surefreiem, alterungsbestndigem Papier 6. ther und Licht in der neuzeitlichen Physik . . . . . . . . . . i 8(hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff)

    Printed in Germany

  • 742 Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte der vier Elemente

    setzeszusammenhangs. Sie unterscheidet sich aber auch vom Entwurf desAtomismus, der das Ganze durch Atome und das Leere denken will, undsie unterscheidet sich auch von quantitativenNaturtheorien.Wir beto-nen,quantitativ',denn in Hinblick auf Platon und Aristoteles und in Hin- IV. Die Quintessenz und das Lichtblick auf den pythagoreischen Einflu, den wir schon bei Empedoklesvermuteten, kann man nicht sagen, die Vier-Elementenlehre sei etwanicht mathematisch oder stnde im Gegensatz zu mathematischen Ent- 1. Die Einfhrung des fnften Elements in der Philosophiewrfen der Natur. Aber die Mathematik, die in der Vier-Elementenlehreeine Rolle spielt, ist jedenfalls keine Mathematik von Gren. Die Vier-Elementenlehre zeigt durch die ganze Geschichte hindurch einWennmansodurcheinigeGrundzgeundmglicheGegenpositionen hohes Ma an innerer Geschlossenheit. Die Vollkommenheitder Zahldie Vier-Elementenlehre als eine einheitliche bezeichnet, so zeigt sie doch ,,Vier" und ihre innere Ordnung suggerierten immer wieder, da dasber die Jahrtausende eine Wandlungsfhigkeit, die so gro ist, da man Ganze der Natur durch diese Vier gut reprsentiert ist. Aber da dieseihre Einheit fast in Frage stellen knnte. Auerlich betrachtet sind es fast Reprsentation letztlich nur eine mgliche, geschichtliche Entscheidungnur die Vierheit und die Namender Elemente, die identisch bleiben. So war, wird dadurch deutlich, da immer wieder die Vierzahl durchbro-erscheint die Vier-Elementenlehreals eine Lehre der Naturgewalten,als chen wurde: In wechselnder Gestalt ist das fnfte Element der Begleitereine Lehre von Krften oder von Prinzipien, sie bezeichnet dann aber der Vier-Elementenlehre durch ihre Geschichte. Dieses fnfte Elementauch eine Vierheitvon Naturreichenoder auch von Sphren und Schich- heit gem der vorempedokleischen Tradition gewhnlichther. Undten.Durch eine Verbindungmit demAtomismus wird siedannzum,,Ele- es ist in der Tat das berschieende Potential im Feuer des Heraklit, immentarismus", d.h. zur Vorstellung vom Aufbau alles Seienden aus ele- ther des Parmenides und in der Luft des Anaximenes, das sich der Em-mentaren Bestandteilen. Aber ebensogut findet die Vier-Elementenlehre pedokleischen Lehre nicht fgte. Denn dieser ursprngliche ther warihrenPlatzineinemNaturkonzeptimSinnevonReifungundWachstum. mimer mehr als das einzelne Element, sei es nun Luft oder Feuer oder

    Angesichts dieses historischen Wandels ist zu fragen, wie sie sich ber- gar Erde; er war etwas Hheres, der Himmel oder sogar das Ganze.haupt so lange als eine Traditionhat halten knnen, ohne zu zerfallen, und Dafr stand schon bei Homer der ther.warum sie so wandlungsfhig war. Die Antwort scheint uns in zwei Ei- Eine erste Erweiterungerfuhr die Vier-Elementenlehre durch Hinzu-genschaften schon der empedokleischen Lehre zu liegen: nmlich ihrer fgen des Athers bereits im unmittelbaren Umkreis Platons. Wir findenvielfltigen Interpretierbarkeiteinerseits und zweitens in ihrer Plausibi- sie in der Schrift ,,Epinomis", die im Corpus Platonicum berliefert istlittangesichtsderalltglichenErfahrung.DieseistdurchdieFeststellung, aber sicher nicht von ihm selbst stammt. Der Autor ist unbekannt, dieda die Vier-Elementenlehre sich immer auf Natur als sinnlich wahr- Schrift wird aber heute in der Regel dem Platon-Schler Philippos vonnehmbarer bezieht, noch nicht hinreichend bezeichnet. Vielmehr mu Opus (4.Jh.v. Chr.) zugeschrieben. Wir hatten schon bemerkt, da Pla-man sagen, da die Vier-Elementenlehre die Natur auch immer als eine tons Systematisierung der vier Elemente auf der Basis der Stereometriesolche thematisiert, die uns Menschen etwas angeht. Dieses letztere zeigt die Existenz eines fnften Elementes suggerierte. Nach der Zuordnungsich auch daran, da die Lehre, auch als sie wissenschaftlich an ein Ende von vier der fnf platonischen Krper zu den vier Elementen entschlogekommen war, in Alltag und Kunst weiterlebte. Es wre sicherlich falsch, sich Platon im ,,Timaios" jedoch dazu, das Dodekaederdem Weltall alswenn man sagen wrde, da die Elementenlehre eben mehr als ,,bloe ganzem zuzuordnen. Sei es nun, da Platon selbst den systematischenNatur" zum Inhalt hatte. Denn die Natur, um die es in der Vier-Elemen- Zwngenseines Entwurfs spter erlegen ist, oder sei es, da seine Nach-tenlehre ging und geht, ist eben selbst mehr als ,,bloe" Natur. folger durch den Verlust des Spielerischen, d.h. durch DogmatisierungWollte man aber zum Abschlu formulieren,was denn nun der Kern der Lehre des Meisters erst einen systematischen Zwang empfanden --der vier Elemente sei, bzw. was die Natur sei, insofern sie in den vier Ele- jedenfalls sprt man in der Formulierungder ,,Epinomis", da hier diementen gedacht wird, so wrde man die Lehre selbst verkennen. Denn Fnfzahlder platonischen Krper auch ein fnftes Element erzwungenihre Vielfalt und historische Wandlung gehrt selbst zu ihr. Sie ist bereits hat: ,,Nach der wahrscheinlichen Rede mu man sagen, da es fnf ste-als Naturlehre kulturgeschichtlichund erfhrt das Geschichtliche nicht rische Krper gibt" (Platon: Epinomis 981 b2f). Als fnftes Elementerst als etwas ihr uerliches. Sie ist als Lehre ein Ausdruck des histo- wird dann gleich der ther benannt. Nach dieser Formulierungund derrischen und kulturellen Umgangs des Menschen mit der Natur, und das gelegentlichen Erwhnungdes thers im traditionellen Sinne als obereheit auch mit sich selbst. Himmelssphre, wie im ,,Phaidros", oder als eine Luftart, wie im ,,Ti-

  • 144 Die Quintessenz und das Licht Einfhrung des fnften Elements 45

    maios", konnte in der Tradition eine Lehre von fnf Elementen dannpneumatischen Natur bedarf. Und von dieser heit es, sie sei,,analog zu

    stets Platon zwanglos zugeschrieben werden.dem Element der Gestirne" (De generatione animalium B 736 b 37 f)

    Die ,,Epinomis" hat fr die weitere Geschichte der Vier- bzw. Fnf- Diese Bemerkung brauchte man nur noch zu dogmatisieren bzw. dieElementenlehre noch eine weitere Bedeutung. Hier wohl zum erstenmal Analogie spekulativ zu berspringen, um den ther selbst zur Lebens-werden die bereinandergeschichteten Elemente als spezifische Berei-

    kraft zu machen.

    che unterschiedlicher Arten von Leben bezeichnet. Die oberste Sphre, Die systematische Beziehung von ther und Licht wird durch einedie des Feuers, ist die Sphre der Gtter, die thersphre darunter der

    Stelle in Aristoteles'Schrift ,De anima" gestiftet. Licht ist nach der Leh-Lebensbereich der Dmonen. Wasser und Luft smd durch alle mgh- re von ,,De anima" eine Energeza, oder sagen wir modern, ein Erre-chen Arten von Halbgttern bevlkert, und die Erde schlielich, der gungszustand des ,,Durchscheinenden" (t diaphans). Dieses Durch-zentrale Bereich, wird von Menschen und Tierender gewhnlichen Art schemende fhrt Aristoteles nun zwar nicht als eine besondere Materiebewohnt. oder gar als ein zustzliches Element ein, wohl aber als eine spezifische

    Auf die Einfhrung des fnften Elements bei Aristoteles smd wir Natur, die sich etwa im Wasser und in der Luft befindet. .Zwar ist dasschon in Kapitel III eingegangen. Es hatte sich gezeigt, da das fnfte Wasser nicht qua Wasser und die Luft nicht qua Luft durchscheinendElement, der ther, mit der brigen Vier-Elementenlehreim Grunde sondern weil es eine gewisse zugrundeliegende Natur gibt, die in diesenschlecht verbundenist: Die Notwendigkeit des thers ergibt sich nm- beiden und in dem ewigen, dem himmlischen Krper, dieselbe ist" (Delich allein auf der Basis der Uberlegungenber mgliche Bewegungs- anima 418 b7 f). Auch diese Stelle brauchte man nur zu dogmatisierenformen, whrend die brigen vier Elemente durch die Kombinatorik und so zu lesen, da diese hier namenlos eingefhrte ,,Natur" eben dievon Grundqualittenzusammengehalten werden. Natur des himmlischen Elementes, nmlich des thers sei. Und schon

    Bei Aristoteles selbst wurde der Ather noch nicht als fnftes Element konnte man daraus folgern, da der ther das Licht oder zumindestbezeichnet, sondern vielmehrals der erste und ewige Krper. Die spte- der Lichttrger ist, bis hinein in die tiefsten Tiefen des Kosmos und derre Bezeichnung qumta essentia folgt eher der Aufzhlung der ,,Epmo- Seele.

    mis", in der der Ather noch als Hinzufgung zu den ,,klassischen" vierDie auerordentliche Bedeutung dieser Anstze bei Aristoteles fr

    erschien. Die Geschichte der quinta essentia ist in der Folge mindestens die Spekulation des Neuplatonismus rechtfertigt es, da wir uns im fol-ebenso bunt wie die Geschichte der Vier-Elementenlehreselbst. Die genden auf diese Tradition konzentrieren.Moraux (1963, 12pf) fatQuintessenz ist nicht nur die uerste, ewige Sphre des Kosmos, son- diese Wirkung wie folgt zusammen:dern sie kann auch das Licht sein oder der Lichttrger;dann wiederumist sie die Seelensubstanz oder das Wesentliche jeder einzelnen Substanz

    "Aristoteles hatte darauf hingewiesen, da die Seelenfunktionen, die

    (deren Quintessenz); doch kann sie auch die Einheit aus allem sein, alsoin den irdischen Lebewesen ein pneuma als Trger haben, eine ge-

    das Ganze des Weltalls, der Makrokosmos, oder auch umgekehrt derwisse hnlichkeit mit dem Gestirnselement aufweisen. Auf dieses

    Mikrokosmos, der Mensch (so bei Paracelsus) oder auch Christus. Die-Thema griff die sptere Spekulation zurck, indem sie einen pneu-

    se wechselvolle Geschichte zu verfolgen ist nicht Aufgabe dieses Bu-maartigen Leib als Vermittler zwischen Seele und Leib annahm und

    ches. Deshalb werden wir uns zur Ergnzung dessen, was in Kapitel IIIferner erklrte, da die Seele sich bereits vor der Einkrperung,

    ber die vier Elemente gesagt wurde, nur auf einen Strang der Lehrewhrend ihres Aufenthaltes in den Gestirussphren, mit diesem

    vom fnften Element konzentrieren, nmlich den Strang, der das fnftePneumaleib umkleidet ... Aristoteles hatte das no soma in Verbin-

    Element unter dem Namen ther in eine ausgezeichnete Beziehungdung mit dem Durchsichtigen und dem dieses durchdringenden

    zum Licht und zur Seele bringt. Beides gehrt zum berschieendenLicht gebracht. Auch diese Bemerkung lste bei den Neuplatonikern

    Potential, das der alte vorempedokleische ther enthielt. Beides ist zu-eine wichtige Spekulation aus. Das Licht erschien ja als ein fast im-

    gleich auch in gewissen Bemerkungen bei Aristoteles angelegt.materieller Krper, der durch bestimmte andere Krper hindurch-

    Die Beziehung von ther und Seele hat ihrenAnknpfungspunkt bei.ufen knne, ohne sie zu zerstren. Ein Proklos konnte deswegen

    Aristoteles in dem Begriff des Pneuma, der Lebenswrme, oder besser,emen Raum als einen immateriellen, aus feinstem Licht gebildeten

    der lebenden Wrme. In der Schrift ,,ber die Erzeugung der Tiere"Krper definieren."

    stellt er fest, da dasjenige, was bei der Zeugungdas eigentlich Lebens-schaffende ist, nicht in den vier Elementen, aus denen der Samen gleich-wohl besteht, liegen kann, sondern da es dazu noch einer besonderen

  • 46 Die Quintessenz und das Licht Erscheinungen des Lichts in der Antike 147

    2. Erscheinungen des Lichts in der AntikeErlsung; und Untergang, Metaphern des in sich antagonistischen Le-bens (Hinz 1983, I1-32). Nicht zufllig ist es die Romantik (als Epoche

    Das zarte Aufdmmerndes ersten Lichts am Morgen lt immer neu die nach der Aufklrung), die als eine andere Gnosis die Nacht und dasWelt erscheinen: licht werden. Die treffenden Worte sind, in ihrem Ein- Dunkel wieder in ihre metaphysische Wrde einsetzt (Novalis: ,,Hym-leuchten, ein Aufscheinen der Wahrheit. Der Schimmer, in welchem die nen an die Nacht", vgl. Langen 1963)Dinge gelagert sind in ihrem eigentmlichen Fr-Sich. Das Strahlen, in In der OvidschenKosmogonie, nachdem die elementische Welt ge-welchem die Flle des Seienden, unserer unbedrftig, sich prsentiert. ordnet, das Regiment der Winde eingerichtet ist, und bevor der Him-Das brennend Blendende des.Lichts, wenn das bermchtig Hohe im mel mit Gttergestalten (Sternen), die Meere mit Fischen, das Land mitAugenblick niederschlgt. Das Licht der Welt: der Gottsohn, der das Tieren belebt werden, umkrnzt der namenlose Gott das Ganze mitvernichtende Licht Gottes menschlich mildert. Das Glnzen der Dinge einer Schicht (fast) reiner Immaterialitt: ,,Ober diese (= die Winde)in der Frische lebensvoller Augen. Die lichte Kraft, die erwrmend und setzte der Gott den flssigen und schwerelosen ther, der mit keiner-belebend den Krper durchstreicht. Die glutvolle Kraft des gliederl- lei irdischem Unrat behaftet ist" (Ovid I,6;r/8). Was der ther im Ver-senden Eros. Die gleiende Stille des schattenlosen Mittags: Pans Stun- hltnis zum Kosmos, ist bei Ovid der Mensch im Verhltnis zu den Le-de. Die bannende Anziehungnoch des Lichtleins im Dunkel. Das dm- bewesen: ihre Krnung. Da beide, ther und (menschliche) Seele, inmernde Sich-Neigen der Erscheinungen, wenn sie in die Umarmungder Korrespondenzstehen, gehrt zu den schon jahrhundertealtenSpeku-Nacht zurckkehren. Finsternis liegt auf dem Bses Brtenden. Dunkel lationen ber die materielle oder immaterielle Substanz der Seele odererfllt den Schwermtigen. Helligkeit verbreitetder Frohgemute. Zwie- umgekehrt die Beseeltheit des Alls. Offenbar hatte die Vier-Elementen-licht umgibt den unentschieden Ambivalenten.Inniges Leuchten um- Lehre keine befriedigenden Antworten bereitgestellt fr die Frage nachhllt Maria und das Kind. Der Ordentliche klart auf. Morgenfrisch Einheit und Kohrenz des Kosmos und seiner Teile. Aristoteles be-leuchtet die Unschuld. - Kaum wird man sagen drfen, da in all dem richtet in seinem Referat ber die vorsokratischen Seelen-Vorstellun-,Natur spricht', wohl aber, da das Licht und das Dunkel im semanti- gen (De anima I) davon, da, auer der Erde, alle Elemente, als ,Stoff,schen System der Sprache und der symbolischen Ordnung der Kultur aus dem die Seele ist', in Anspruch genommen wurden. Das gilt eben-vonunausweichlicherNotwendigkeitsind.WeilohneLichtkeinLeben, so fr den Kosmos. Vor dem Hintergrund nicht vllig aufgeklrterist auch jede uerung des Lebendigen allererst vom Licht abhngig. berlieferungenfhrt Aristoteles dagegen (I 3,268 b 3 ff) einen von denDas Licht ist das Absolutum alles Erscheinenden, dessen also, was ,zu Elementen unterschiedenen, ewigen, alterslosen, unvernderlichenundTage tritt'. Das Dunkelaber ist nicht nichts, sondern die Macht der Nacht. unverletzlichen,in sich kreisbewegten und darum die Himmelssphre

    Das war gewi nicht immer so: z.B. hatte Echnaton, in seinem bildenden Krper ein (t proton soma, I 3,27o b 23), eben den ther.berhmten Sonnen-Hymnusden mythischen Agon von Licht und Fin- Oder das, was spter pnte ousa oder quinta essentia genannt wurde.sternis abzulsen versucht, indem er einzig dem Licht die Qualitt des Wir bewegen uns damit auf einem uerst verwickelten Assoziations-Gttlichen Seins zusprach, whrend ,,die Finsternis keine eigene Macht, feld, auf welchem die griechische Antike wie auch die christlichesondern nur die Abwesenheit des Lichtes" ist (Berner 199o, 21): Nach Philosophie ihre Verstndnisse des Gttlichen, des Seelischen, derSonnenuntergang ist die Erde finster und schweigend ,,nach der Art des lebendigen Urkraft, des Lichtes, aber auch des Schnen entwickeltTodes", d.h. des Nicht-Seins (Echnaton zit. bei Gressmann 1926, 16). haben.Das Sonnen- und Hhlengleichnis Platons wirkt wie inspiriert von Platon verortete den ther als Mittlerschicht zwischen dem FeuerEchnatons Sonnen-Kult. hnlich ist in eleatischer, christlich dann in au- und der Luft; er ist kein fnftes Element, sondern die reinste Luft (Ti-gustinischer Tradition immer wieder versucht worden, dem Dunkel je- maios ;8 d). Hesiod hatte, noch an der Schwelle des Mythos, aus demdes Seinsprdikat abzusprechen und das Licht mit dem Sein zu identifi- Chaos nicht nur Gaia und Eros, den hchsten der Gtter, nicht Tartaroszieren. Doch scheint es so, da unterhalb davon, in den kryptischen nur entstehen lassen, sondern auch Erebos und die schwarze Nacht,berlieferungendes Manichismus und der Gnosis - teilweise unter aber aus dieser den gttlichen ther und die Helle des Tages (Theogo-Einflu des persischen Sufismus (Corbin 1989) -, die Vorstellungen des nie 116-126). Damit war - bis heute wirksam - die grundlegende Pola-Lichtes und des Dunkels auch in Westeuropa beherrscht bleiben von der ritt konstituiert, die den Kosmos ebenso wie die Seele des Menschensymbolischen Form, wonach sie miteinander ringende, dynamische bestimmt: die Mchte von Schwrze und Licht. hnlich hatte Par-Mchte sind (vgl. Sloterdijk/Macho 1993, ;6 -609). Sie bilden die ,,ab- menides die Welt aus der primordialen Dynamik von Licht und Nachtsoluten Metaphern"des Werdens und Vergehens, von Geburt und Tod, hervorgehenlassen (Diels/Kranz 1964, 28 B 9). Er erffnetsein Lehrge-

  • ;48 Die Quintessenz und das LichtDas Sonnen- und das Hhlen-Gleichnis Platons 149

    dicht mit einer ungeheuren Initiation: dem ursprnglichen und dannmit dem Gttlichen verschmolzen worden. Zu Recht nennt Walter

    rhythmisch wiederkehrenden berschreiten jenes liminalenSchwellen- Sparn (1990, 8 1) das Licht ,,die theophore Metapherschlechthin" undraumes, der das ,,Haus der Nacht" von der therischen Sphre des Lich-

    macht in den Religioneneinen Zug der ,,Entngstigung" aus: der Mil-tes trennt. Das ist Anfang der Welt und Initiation der Erkenntnis in ei- derung des unnahbaren, niederschlagenden, blendenden Lichtes. So istnem. Philosophie ist fortan Licht-Botschaft, wie skularisiert auch Jesus, das ,,Licht der Welt", die Vermenschlichung des unertrglichenimmer. Entgegengesetzt der unnennbaren, ,,unwissenden Nacht, einer

    Licht-Gottes (das alttestamentliche Jahwe ist dagegen kein Lichtgott).dichten und schweren Gestalt, ist das therische Feuermeer, das milde,

    Eme solche snftigende Annherungan den Menschen ist wohl auch inberaus behende, berall mit sich selbst identisch, doch mit dem ande-

    dem Gedanken wirksam, der den Eros mit dem Licht gleichsetzt. Erosren nicht identisch" (Diels/Kranz 1964, 28 B 8). Derart ist die Stille des ist,

    in orphischer Tradition, schaffendes Licht: Phanes, der Erscheinen-Lichts die erste Hypostase des Geistes, unentschieden auf der Schwelle

    de und der in Erscheinung treten lt. Noch nher heran an den Kr-von Immateriellemund Materiellem, und das Medium der Darstellung per rckt das Licht, wenn es etwa bei den Stoikern verstanden wird alsvon allem anderen, ohne dieses andere zu sein. Nicht nur die Philoso- das den Leib zusammenhaltende Pneuma (Lichtwrme), das Gestaltphie will Reflexion dieses gttlichen Lichtes sein, sondern die Kunst und Spannung verleiht, Tonus und Hexis. Die Vermenschlichung deswird fortan zum Erscheinen des Erscheinens, Nachahmungdessen, da Lichtes verpiht der Seele etwas von dessen Adel. Das Seelenfeuer unddas Licht das Schaffende des Augenflligenist.

    der reme Ather der Gestirnssphre nmlich entsprechen einanderBei Platon ist das Schne das ,,Leuchtendste des Seienden". Wahrheit

    (Kleanthes): gerade darin erweist sich die Natur des Menschen. Frist Licht. Im indoeuropischen Sprachgefge ist es die Regel, da jedes

    Zenon ist der ther ein Gott, wie schon fr Empedokles, und nochVerstndnis des Gttlichen, des Seienden und Erscheinenden, des Le- Hlderlin nennt ihn: Vater, so nah wie fern, so sublim wie verwandt.bendigen und Geistigen in seiner Versprachlichung auf die Semantik des

    Von der Teilhabe am Licht hngt schlielich die gestufte Ordnung desLichts angewiesen ist. Darum ist das Licht im Sinne Hans Blumenbergs Seienden ab: je lichthafter, um so reiner und werterfllter, je dunkler,(196o, 11) eine ,,absolute Metapher":unausweichlich, nicht ins Begriff- um so verworfenerund nichtiger. So zeigt sich bereits dem flchtigenliche berfhrbar,fr mindestens eine Kultur universell, selbstreferen- Blick: das Gttliche, die erscheinende Natur, der Raum, das Lebendi-tiell und auf nichts verweisend als auf sich selbst. Alles ist Symbolik und

    ge, der Mensch und insonderheitdas, was er als sein Vitales erfhrt -

    Metaphysik des Lichts. Das Sprechen selbst ist ein Lichten, die Wahr-Gefhl (Seele), Eros und Sprache -: all dies ist Licht oder eine Modifi-

    heitssprache ist lgos apophantiks, der erscheinen machende Logoskation desselben.

    (Aristoteles); christlich ist dies besonders markant auf der Linie des Jo- Und zwischen dem reinen Licht und dem reinen Schwarz, die para-hannes-Evangeliums ausgeprgt. hnlich basal ist das Licht fr den doxal koinzidieren, un- und bermenschlich sind, dem Daseienden soRaum; das Licht ,schafft' allererst Raum, es ist ein Rumen. Etymolo- entragend wie berhaupt prdikationslos und also eher Nichts als Etwasgisch ist der Raum Rodung. Das ist etwas ganz anderes, als die tran-

    zwischen diesen erst, in der Welt des Farbigen, erscheinen wir mit deszendentale Konstruktion des Raumes als generelle Anschauungsform Dingenund die Dinge uns, ,,farbiger Abglanz", an dem allein wir, nachdes Subjekts. In dieser, so mte man von einer Philosophie des Lichtes Goethe, das Leben haben. Farbe aber ist, so lehren die gotischen Kir-her sagen, ist die Tatsache gelscht, da der am Leitsinn des Auges ent- chenfenster, in Materie verkrpertes Licht.,,Was", so fragt Hugo von St.wickelte Orientierungsraummit seinen Lage- und Abstandsbeziehun- Viktor (gest. 1141), sist schner als das Licht, das obwohl selbst farblos,gen erst,aufgeht' im Lichtwerdenund, in seiner Gestalt, im brigen ab- beim Erleuchten die Farben aller Dinge hervortreten lt?" (Eruditio-hngt von der kulturell geprgten Qualitt des Lichtes. So kann man in nes didascalicae XII)heutigen Lichtkunst-Installationen,etwa bei James Turrell, Dan Flavin,RobertIrwin, Douglas Wheeler, Eric Orr, Maria Nordman, Michel Ver-jux, wieder etwas davon erfahren, da erst mit dem Aufdmmern des 3. Das Sonnen- und das Hhlen-Gleichnis PlatonsLichtes auch die Orientierung im Raum aufdmmert. Licht ist einRaumbildnerersten Ranges. In seinem Sonnen-Gleichnis (Politeia o6 b-yo9 b) parallelisiertPlaton

    Und auch Gott ist Licht, sein Erscheinen ist Epiphanie -,ins Licht die Sonne mit der Idee des Gut-Schnen. So wie das Sehen und das Ge-treten'. Dies ist, in fast allen Religionen, ein so numinos-luminoser sehenwerden des Sonnenlichtes als ihres Mediums bedrfen, und so wieVorgang, da die Vermutungbesteht: die Erfahrung von Uberhelle ist das Licht das Auge und das diesem Wahrnehmbare hervorbringt - soin ihrer bengstigenden, bis an den Rand des Todes fhrendenMacht ist die Idee der Mittler zwischen Erkennen und Erkennbarem, ja, sie

  • iso Die Quintessenz und das Licht Das Sonnen- und das Hhlen-Gleichnis Platons ;

    bringt diese allererst ins Spiel und als Wahres und Schnes hervor. Das da Physis und Leistung der Sinne geschuldet sind der Natur dessen,ist nicht nur ein exoterisches Gleichnis fr die abstrakte Objektivitt woraus sie gebildet sind: den Elementen.der platonischen Ideenlehre. Aufschlureich ist, da Platon hier die Das Platonische Sonnen-Gleichnis nun basiert auf dieser Annahme:gleichsam organschaffende Kraft des Lichtes voraussetzt, die Plotin das Auge ist ein Responsorium des Lichtes, weil es sich ihm verdankt.(Enneaden I,6,43) zur wirkmchtigenFormel des sonnenhaften Auges Doch nicht nur das. Das Licht ist zugleich Ursache des Auges und desverdichtetund die fr Goethe zum Kern seiner Farbenlehre wird (Far- Erblickten und deren Medium und deren Inhalt. Hier wirklich gilt: Dasbenlehre, Didaktischer Teil, Einleitung). Kunst- und literaturge- Licht ist das Medium, das die Botschaft ist, seine eigene nmlich. Undschichtlich hnlich wirkungsvoll ist Plotins Schilderung des Sonnen- da Auge und Licht dem Geist seine Form vorgeben, gilt das Gesagte fraufgangs ber dem Meereshorizont.Das Morgenlicht der Sonne ist der das (platonische) Erkennen berhaupt. Das Erkennen ist das ScheinenAufgangdes gttlichen Geistes, der im ,,Geist der schaut", zur Selbst- .der Idee

    - ihr Licht, also ihr Schnes (wie denn Plotin und Hegel dasanschauung des Schnen wird: das ist schlielich nicht ein Sehen ,,des Schne als dieses Scheinen des Geistes bestimmt haben). Darin wirkt dieLichtes drauen", sondern selbst bei verdunkeltemAugensinn ein Se- alte berzeugung, wonach der Logos, so er nicht reine Mathematikundhen des inneren berlichts (Enneaden V ;,7/8). Auch dies, so sprt . Logik, sondern erscheinende Ordnung, also eidos der Welt ist, in wohlman, gehrt zu den kulturellen Milderungen, die das unertrgliche nur einem Medium gedacht werden kann: dem ther (es sei denn, daLicht sich hat - sei's philosophisch, religis oder sthetisch - gefallen der Kosmos, wie es von Pythagoras ber Platon bis zu Johannes Keplerlassen, ohne je, auer heute in der zivilisatorischen Apotheose des men- auch wirkmchtig ist, als musikalischer Klang, als Harmonie gedachtschengemachten Kunstlichtes, seinen numinosen Zauber ganz einzu- wird, vgl. Nicklaus 1994). In beidem aber, im Logos als Licht und alsben (Schivelbusch 1986; Bremer 1974; Ausstellungskatalog Basel Klang, wirkt die noch ltere Vorstellung, wonach die Natur - wie He-199o).

    raklit sagt - nicht nur sich zu verbergen liebt, sondern ebenso sich ma-Das bei Plotin wie selbstverstndlich vorausgesetzte Umschla- nifestiert (wie es Goethe gern bemerkt). Der apophantische Logos ist

    genknnen von ,Licht drauen' in inneres Licht geht auf die ltere Vor- mithin eine ins Philosophische gewendete Naturerfahrung - nmlichstellung zurck, nach welcher zwischen Wahrnehmendem und Wahr- des Lichtes. Als Ather gefat, ebenso immateriellwie feinstofflich, ist esgenommenem eine Analogie besteht. Empedokles hatte schon den das Medium, worin der Logos nicht nur sich entfaltet, sondern sichLehrsatz geprgt (und Aristoteles hatte dies zu Recht als Prinzip ,,der selbst begreift. Was eine Philosophie, die in diesem Sinn nicht Licht-Erkenntnis des Gleichen durch Gleiches" charakterisiert, De anima 41o Botschaft ist, was eine Sprache, die nicht erhellend in Erscheinu tre-

    a): ,,Denn mit der Erde (in uns) sehen wir Erde, mit dem Wasser Was- ten lt, sein knnen, ist auch heute, wo die metaphysischenVorangsset-

    ser, mit dem ther (Luft) den gttlichen ther, aber mit dem Feuer das zungen dekonstruiert sind, unausgemacht.vernichtende Feuer, Liebe mit Liebe, den Streit mit dem unseligen Dies wird vollends deutlich im letzten der Platonischen Gleichnisse:Streite" (Diels/Kranz 1964, 31 B 109). Galen zitiert zustimmend diese der berhmten Hhle (Politeia 4 a-p y b). Man kann gegenwrtig, woVerse beim Erweis der medizinischen These, wonach die Welt er- die Realitt mit der Wirklichkeit der Bilder zu koinzidieren droht, dasschlossen wrde durch die elementenspezifische Kompartementierung Hhlen-Gleichniskaum anders lesen als den Archipel Gulag eines welt-der Sinne: ,,Denn tatschlich nehmen wir mit dem erdartigen Wahr- weiten Medien-Laboratoriums.

    * Im Allermodernstenaber gilt es, dasnehmungsorgan, welches der Tastsinn ist, die erdartige Natur in den Uralte zu entdecken (vgl. Blumenberg 1979, I I-90).- Die Menschen inWahrnehmungsgegenstnden wahr und mit dem lichtartigsten, dem des

    Gesichtssinns, die lichtartige, wie sich auch das Erkennender speziel-len Einwirkungen der Luft durch das im Gehr vorhandeneluftartige

    Es geht hier nicht um antike Seh-Theorien und Optik. Bemerkenswert und

    Organ vollzieht. Und in der Tat wird uns durch das Organ, das seinerem Beleg fr die besondere Stellung des Lichtes in der antiken Kultur ist freilich,

    Natur nach feucht und schwammartig ist, die Wahrnehmung derda die Optik zu den frhesten Formen der griechischen Physik gehrt. Und es

    Geschmacksqualitten zuteil" (De placitis Hippocratis et Platoniist wichtig, da ier d eer trt

    l de duzwhes been egee sderadrt, dda alle

    VII,5,43-45) ' bedarf; im Falle des Auges ist dies das Licht oder die Luft. Vgl. allgemein Wein-Dies darf als Grundberzeugungder Antike gelten, die auch Aristo" mann 198o; Lindberg 1987, 17-46; Zajonc 1994, ;4-7 .

    teles teilt: die Natur der Sinne ist ein Analogon dessen, was sie er- Diese Korrespondenz, die in der gegenwrtigen Medien-Diskussion eineschliefien. Dies ist nicht, wie man vom Standpunkt moderner Rationa- auffllige Hausse aufweist, hat am wenigsten assoziativ entwickelt Busch 1989,litt her annehmen knnte, einfach falsch, sondern der Ausdruck davon, 13 ff.

  • r Die Quintessenz und das Licht Neuplatonische Licht-Metaphysik inder Hhle sind gefesselt, selbst ihr Kopf zwangsausgerichtet, auf da sie wahren erniedrigte (abweichend hierzu vgl. Beierwaltes 19). Die le-nichts sehen als die von einem rckwrtigen Feuer (dem Projektions- bendige und seinsvolle Verbindung,die zwischen den Elementen undlicht) auf die Hhlenwandvor ihnen projizierten Schatten vorberzie- den Sinnen, zwischen dem Licht der Welt und dem Erkennen derarthender Figurenund ihrer Gertschaften, nichts hren als den Widerhall waltete, da im Wahrnehmen und Erkennen, transformiert zwar, dochvon Stimmen. Einer von den Gefesselten wird gezwungen aufzustehen analog, die Natur den ihr entsprechenden Schein fand, war unterbro-und sich umzuwenden: das Licht zu sehen, so da er verwirrt das Nich- chen. Nun erst war mglich, das therische Licht ganz und gar zur Sph-tige dessen erkennt, was fr einzig wirklich er hat annehmen mssen. Er re Gottes zu erklren, an der teilzuhaben Weltabkehr voraussetzte. Diewird gewaltsam aus der Hhle gezerrt ans Licht der Sonne, deren derart verhlichte, des Lichtes beraubte, weil zum Finsteren erklrte,schmerzender berhelle er ausgesetzt wird. Vom Licht ist er blind -wie arme irdische Welt konnte auf das Gttliche allenfalls noch allegorisches immer wieder geschildert wird von Licht-Initiationen in den Myste- verweisen, es aber nicht mehr symbolisch in sich aufnehmen. Man sieht,rien bei der Offenbarungdes Gttlichen. Bei Platon wird das Initiati- da die als Hretiker verfolgtenManicher und Gnostikerniemals weitons-Muster benutzt, um auszudrcken, worum es in der philosophi- von der Heerstrae der Theologielagen. Fr den Neuplatonismus, be-schen Erziehung, der paideia, geht. Denn nach dieser gewaltsamen sonders in seinen christlichen Spielarten, hat Hans Blumenberg eine Art,Umlenkung", die Platon eine ,,Kunst" nennt (Pol.418 d), gewhntsich ,,kosmische Lichtflucht" konstatiert: Das Licht zieht sich aus dem Welt-der philosophische Initiand an das Licht, er nimmt die Welt wahr und ganzen zurck ins Empyreische, so da die Dimensionen der Platoni-schlielich sogar die Sonne, die nicht Bild und Erscheinung des Lichts schen Hhle mit den Grenzen des Mundus zusammenfallen (Blumen-ist, sondern dessen Urquell:und er erkennt die ewige Ordnung des Kos- berg 197, 43 ff); der Effekt mu sein, da der wahrheitssuchendemos. Auch hier nutzt Platon die gleichsam transzendentale Struktur des Geist, der nicht mehr das Medium des alles durchflutendenLichtes ist,Lichts als Symbol fr die Seinsweise der Idee des Schnguten: ,,was al- der also nicht mehr ,von Natur' ist, dann, wenn er der gleichwohl na-lem anderen seine Sichtbarkeit und Gegenstndlichkeit verleiht, kann turhaften Sehnsucht nach Licht folgt, selbst in den Sog der ,,Lichtflucht"selbst nicht gleicherweise gegenstndlich sein" (Blumenberg1957, 434). gert: ins Transzendente sich verrckend.Das war im Sonnen-Gleichnis angelegt: Was allen anderen Seins Ursa-che ist, kann nicht selbst diesem Sein angehren, sondern ragt in seinerSchnheit noch ber dieses hinaus (Pol. Jo8 e-Jo9 b). Derart ist die 4. Neuplatonische Licht-Metaphysikberschwenglichkeitder Idee. Von dieser erfllt, kehrt der philosophi-sche Myste mit seiner Botschaft in die Hhle zurck: und stt dort auf So wird der ganze Mundus zur Hhle, alles Daseiende zum Schatten-Ablehnung und Ha; er sei es, der ,,mit verdorbenenAugen von oben spiel, zur Projektion.Je geistiger das Licht wird, um so dunkler die Na-zurckgekommmen sei, und es lohne nicht, da man versuche hinauf- tur. Der kulturell selbstverstndliche Zusammenhang, der in der antikenzukommen" (Pol. 7a), ja, man solle, womglich, ihn tten. Philosophie zwischen lebensweltlich naher Sinnenpraxis, Seele, GeistDamit hat Platon, hnlich wie in den rituellen Mysterien die Tren- (Sprache) und Natur herrschte, wird zerschlagen durch die lichtmeta-nung des Heiligen vom Profanen befestigt wird, seine eigene elitr-phi- physischen Konsequenzen, die der Neuplatonismus aus dem Hhlen-losophische Paideia begrndet: Wer wahre Erkenntnis wolle, vermag Gleichnis zog. Der Materie, wo sie nicht gnzlich verfinstert war, wur-diese nur zu erlangen durch radikale Abtrennungvon der Verfallenheit de in ihrem schnsten Reprsentanten, dem Eros, eine Sehnsuchtder Vielen (polloi) an das uneigentliche, blo irdische Widerspiel der implantiert nach einem Licht, das nicht von dieser Welt ist - so schonIdeen. Zu Recht sagt Blumenberg, da in der Lichtmetaphorik Platons Plotin. Vervollkommnung-und das war in der platonischen Paideia be-schon die Lichtmetaphysik angelegt sei (Blumenberg1957, 434). Kul- reits angelegt - wchst proportional mit der Verachtung des Krpers.turgeschichtlich geht vom Hhlen-Gleichnis die Tradition der sinnen- Von ihr geht die Naturfeindschaftaus.und leibfeindlichen Abwendung von der empirischen Welt aus, die Parallel dazu wird der Lebenshauch, das Pneuma (hebr. ruah), dernichts als Schatten, unwahres Gaukelspiel, irdischer Schmutz sei. Der Spiritus vergeistigt (Putscher 1973). Auch dieses semantische Feld warNeoplatonismusPlotins (2og-27o) und Proklos' (41o-48;) konnte hier- in der Antike zunchst ganz und gar leiblich fundiert: im ein- und aus-von seinen Ausgang nehmen und damit eine Licht-Konzeption, welche strmenden Atem, ununterbrochen Auen in Innen und Innen in 4- antik oder christlich - die lux intelligibilis als weltabgewandte Sphre Auen vertauschend, wird der rhythmische ,Atem der Welt', pneuma ides Reinen dem Unreinen der Materie und des Volkes entgegensetzte kosmou, spiritus mundi gesprt. So lehrt es der Stoiker Chrysipposund diese wert- und erkenntnistheoretisch zum sinnenverhaftet Un- (281-20; v. Chr.). Das Pneuma hat einen quintessentialen Status. Im

  • r14 Die Quintessenz und das Licht I Medium des Lichts: die Kathedrale i;Neuplatonismus wird der Spiritus, das Pneuma, nunmehr zum reinen jedes ist Alles, das einzelne ist das Ganze, und unermelich ist dasGeist, so immateriell, wie auch die Inspiration nicht mehr glckhaftes Leuchten" (Enneaden V 8,4). - ber die Jahrhunderte hinweg bildetEinflieen von Lebenshauch, sondern Einwohnungdes Geistes ist; oder diese universelle Transparenz die nahezu gleichbleibende Form der Ek-wie auch das Erleuchten zur illuminatio, zum raumlosen Licht des ab- statiker, Mystiker, Schwrmer - bis hin zu Emanuel Swedenborgssoluten Seeleninterieurs wird. Und wie die visio beata kein erhelltes Se- ,,Sprache der Engel", die auf nichts anderes als diese panoptische Durch-hen der Dinge im Licht ist, sondern in vlliger Verdunkelungder Sinne lichtung und vermittlungslose Kommunikation zielt.ein Innewerdender spirituellen lux coelestis, so bleibt bei den Elevati-onen zum gttlichen Nous das Fleisch als ausgebrannte Hlse auf derErde zurck. Der Finsternis der globalen Hhle entkommt nur, wer die s. Medium des Lichts: die KathedraleLichtflucht nachahmt. Erst Weltabsage ffnet die Pforte zum Licht. Dasist ein Idealisierungsschub, der zur Vervollkommnung des Menschen Ereilich gibt es andere Lsungen, die exemplarisch in der gotischen Ka-den elementischen Leib zum Preis fordert. Mag er als Staub zu Staub, als thedrale ihren sthetisch wie kulturgeschichtlich wirkungsvollstenAus-Wasser zum formlosen Wasser, als Feuer zum verbrennendenFeuer, als druck, philosophisch ihre Vorbereitungbei Ps.-Dionysius-AreopagitaLuft zur nichtigen Luft werden: in eine mit dem Tod identifizierte Na- und Johannes Scotus Eriugena gefunden haben. Abt Suger (io81-11p),tur hineingestoen, lt der hinflligeKrper den astralen Leib, gehllt vertraut mit Ps.-Dionysius und Eriugena, Bauherrder Kathedrale vonin den Lichtmantel des Geistes, nur um so heller erstrahlen. Das derart Saint Denis, entwirft eine Architektur, in der es vor allem auf die Regieekstatische, erst in solcher Hinausrckung vollkommene Selbst wird des Lichtes ankommt."zum transzendenten Fluchtpunkt der philosophischen und religisen So philologisch ungesichert der neuplatonische bzw. der Einflu derAnstrengungen und zum Fixpunkt der Verachtung von Leib und Natur. NegativenTheologieauf Suger ist - und gewi ist er nicht konstitutivBei Plotin ist das Schne ausdrcklich das rituell gereinigte ,Mit-sich- fr den Kathedralen-Bau oder gar die Entstehung der Gotik

    -,so ein-selbst-Zusammensein' des Ich im wahren Licht - bei vlliger Extinkti- deutig ist, da Suger einen Bau beabsichtigte, wodurch, in seinen Wor-on des Fremden, Anderen, Objekthaften (Enneaden I 6, bes. 23-42). Im ten, ,,der ganze Raum sich durch das wunderbare, ununterbrocheneGrunde ist dies der Versuch, durch die Gleichsetzung von Sein und Licht (lux continua), das die Schnheit des Inneren aufstrahlen lie, inLicht, von .Licht vor allem Licht" (phos pr phots) und schauendem vollem Glanze zeigte" (De Consecratione 100,19-22, zit.n. van derDenken, eben das Denken mit dem Sein zu identifizieren (phos t noein), Meulen/Speer, 1988, 294). Im Gegensatz zur Platonischen Hhle, wel-d.h. die parmenideische Formel lichtmetaphysisch wiederherzustellen che die Hlle eines unwahren Bild-Terrorismusenthlt, ist die Kathe-(Beierwaltes 1961, 34off). Das ist kultur- und religionsgeschichtlich so drale das Medium des wahren Lichts.

    wenig zu berschtzen wie die dazu umgekehrte Bewegung radikaler Das Neuartigeder gotischen Bauweise mit den weiten und sublimenVerinnerlichung, die ebenfalls von der dualistischen Anthropologie Raumdimensionen, die feingegliederte, minimalistische Materialitt desPlatons ausgeht und im christlichen Neuplatonismus seine Steigerung Steins, das Selbstleuchten der Wnde, die nach oben hin ins Schwebenerfhrt. Im dunklen on ist die immaterielle Seele wie ein hortus con- aufgelste Leichte, ihre dem deus geometra gewidmeten, alles Wuchten-clusus, einzig lichthafte Inkluse in der globalen Finsternis, anagogischer de und Lastende elegant meidenden Lineaturen, ihre der gttlichen cla-Vorweis der Transzendenz. Das Seelenfnklein - wie es etwa Meister ritas huldigende Lichtfhrung, der ungeheure farbige Lichtglanz derEckart konzeptualisiert-,

    das sich erst vor der zur Nacht erklrten Welt Fenster, welchem alles Steinerne in seinem filigran-strebendenGefgeabheben kann, ist die flchtige Spur des Ewigen, nur im huschenden Nu nur dienend beitritt, insbesondere das monumentale Sonnenrad-Fen-erfahrbar als Zeichen himmlischer Lichtflle, mit der die mystisch ver-innerlichte Seele, die wahrhaft melancholische, weil wahrhaft dieSchwrze des Erdkreises wissende Seele, momenthaft illuminiert wird. 9 Ernst Panofsky (1946), Hans Sedlmayr (ipso) und Otto von Simson (1996)Plotin hat auch hierfr die prgenden Formulierungengefunden, wenn haben den Zusammenhang von neoplatoruscher Licht-Metaphysik und goti-.

    d du h

    hscher Kathedrale mauguriert und mit Autoritt versehen.- Dies wird unterdes-er vom Zustand der Licht-Ekstase schreibt: ,,alles ist ort rc sic tigsen, entweder philologisch oder baugeschichtlich, mit guten Grnden bestritten,und es gibt kein Dunkles, Widerstndiges, sondern ein jeder und jedesso durch Bchsel (1983), Kidson (1987) und van der Meulen/Speer (1988, hier:ist fr jeden sichtbar bis ins Innere hinem; denn Licht ist dem Lichte 156--28). - Zu Kathedrale St. Denis ferner: Gerson (1986). - Allgemein zurdurchsichtig. Es trgt ja auch jeder alle Dinge in sich, und sieht anderer- 4 Licht-sthetik vgl. Sed1mayr (1960, 313-324).- Fr unseren Zusammenhang istseits auch im anderen alle Dinge, berall sind daher alle Dinge da und wichtig ferner Busch (1989, 30-48) sowie Ratzinger (196o) und Koch (1960).

  • r;6 Die Quintessenz und das Licht Medium des Lichts: die Kathedrale ;;7

    ster, ein christlicher Reflex heidnischer Sonnenkulte-: das alles hat zum Himmlische Jerusalem, das bereits in Apok.21,9ff, vgl. ebd.4,3-6, alsHauptziel die Installation eines Licht-Raumes, in den einzutreten einen diaphane Lichtarchitektur geschildert wird). Die Licht-Regie ist mithinunmittelbaren Wechsel von profanemTag und lux divina herbeifhren objektivierteTheologiezum einen und zum anderen die kultische In-machen soll. Die Kathedrale ist Licht-Architektur, dies vor allem. Lux szenierung einer ,,Umlenkung" (conversio) der Glubigen auf die Aus-inter omnia corporalia maxime assimilatur luci aeterni: dieser Satz Bo- sicht ihrer Wiedererschaffung im wahren Licht Gottes. Deutlich ist dasnaventuras (1221-1274) kann wie eine Anleitung fr die anagogische anagogische Verfahren: wie der Heilssinn im litteralen Sinn der WorteEinrichtung der Kirchenarchitekturgelesen werden. durchscheint, so ist die Licht-Architektur die Szene fr die zentralen

    Die Lichtfhrung erhlt dabei eine so prominenteRolle, weil das Er- ' christlichen Mysterien.scheinen des subtilen Lichts in der Materie ekklesiologisch als Abbild Wie sehr der Luminismus im Mittelalter auch literarisch verbreitet ist,Gottes und des Universumsgilt. Die neuplatonische Initiation in die lux mag Dantes berhmte Licht-Apotheoseim,,Paradiso",die Lichtgestal-intelligibilis wird dabei in gewisser Hinsicht wiederholt, doch so, da . tung der Minne-Grotte in Gottfrieds ,,Tristan" oder die lichtdurchflu-das Bauwerk den rituellen bergang vom geschaffenen, als knstleri- tete Schilderung des Gralstempels im ,,Jngeren Titurel" des Albrechtsches Materialgenutzten zumunerschaffenen Licht Gottes vollzieht. Zu von Scharfenberg zeigen. Entscheidend ist hier aber, da der SakralbauRecht hat man darum die ,,diaphane Struktur" (zuerst Jantzen 1928) der zum Medium wird, Medium des gttlichen Lichts. Und der Knstler-Kathedrale betont. Baukrperund Glasmalerei-Fenster sind die mate- Architekt wiederholt damit strukturanalog die Schpfung, deren .All-rialen Trgereiner sthetisch-theologischen Gestaltung von Licht der- Knstler" Gott ist - wie Eriugena sagt (Periphyseon III,,6). Die Weltart, da darin der berlichte, selbst undarstellbare Gott in seiner Schn- ist ein Kunstwerk, doch dieses ist nicht der Knstler, sondern steht zuheit durchscheine. Augustinus bereits hatte in Absetzung zu Paulus, der ihm im Verhltnis von zugleich ,,hnlichkeit wie Unhnlichkeit" oderin Epheser 2,19-22 Christus mit dem Schlustein metaphorisch (figura- ,,unhnlicher hnlichkeit" (ebd. III,6). Dahinter steht ein Theologume-te) identifizierte, den folgenreichen Satz aufgestellt, da Christus ei- non, das, von der negativen Theologiedes Ps.-Dionysius inspiriert undgentlich (proprie) Licht sei (De genesis ad litteram, 4,28). Das begrndet von Eriugena entfaltet, auch fr die Licht-Regie der Kathedrale gltiglangfristig, auch ohne ps.-dionysischen Bezug, die extrem mediale Auf- ist. Es ist der Gedanke, da Gott als Ursache allen Seins nicht diesesfassung des Baukrpers, der zur ,,seienden Metapher" des im Licht sich selbst sein kann. Darum ist er ,,Nichts". Dies meint, da der Knstler-offenbarendenChristus wird (Brgel 1983, 33-8). Am Glubigen voll- Gott sich in Alles entuert und zugleich darin entzieht. Gott kann nurzieht sich damit genau die ,,Umlenkung" durch ,,Kunst", welche Pla- als ,,Nichts von dem, was ist und was nicht ist, bezeichnet" werden undtons Hhlenbewohnerbei seiner Versetzung ans Licht erfhrt-er ist ge- wird darum am besten ,,durch Nichtwissen gewut" (ebd. III,22). Die-blendet vom berlicht und erfhrt sich darin auf das ,wahre Licht ber ser Gedanke wird bei Nikolaus von Kues grundlegend fr die Theolo-dem Licht' verwiesen. Die Kathedrale ist eine theologische Form kol- gie des unnennbaren deus absconditus und des non-aliud. Doch schonlektiver Vergesellschaftung. So dichtet Abt Suger fr das Portal von St. seit Ps.-Dionysius und Eriugena ist es das Wesen der realen Dinge, dieDenis Verse, in denen es heit, da ,,das Werk [= die Kirche], das edel ,,gttliche berwesentlichkeit", das .Nichts", die ,,Entziehung" Got-erstrahlt, / erleuchten mge die Geister, die eingehen durch die wahren tes anzuzeigen. Das geht soweit, da fr Eriugena, der damit Jacob Bh-Lichter / Zum wahren Licht, wo Christus das wahre Tor ist. / Wie sehr mes aureolischen Zinnbechervorwegnimmt,jeder Stein oder Holzklotzes [= das wahre Licht = Christus] in diesen [= seinen Werken gegenwr- zum erleuchtenden Licht werden kann. Oder, wie er es mit Ps.-Diony-tig]ist, zeigt dieses goldene Portal: / Der stumpfe Geist erhebt sich zum sius sagt: ,,Ist ja doch Alles, was gedacht und wahrgenommen wird,Wahren durch das Materielle / Und, aus seiner Versunkenheit, aufer- nichts Anderes als die Erscheinung des Nicht-Erscheinenden,das Of-stehterimAnschauendesLichts."6DasKirchenportalwirdzurporta fenbarwerden des Verborgenen, die Bejahung des Verneinten,... dercaeli, es fhrt initiatorisch in einen erhabenen Raum und figuriert damit Ausdruck des Unsagbaren...der Krper des Unkrperlichen..."(ebd.einen zentralen Gedanken des liturgischen Geschehens. Der Eintritt in III,4)den Licht-Raum prfiguriert den Eintritt in den Himmel (oder ins Das will auch sagen: im Licht, das Gott ist, teilt er sich mit als Nicht-

    Licht, als ,,Finsternis" (ebd. III,19). Darum ist, wie W. Beierwaltes be-6 Nobile claret opus, sed opus quod nobile claret / Clarificet mens, ut eant merkt, alles Geschaffene notwendig ,,seiende Metapher" (Beierwaltes

    per lumina vera / Ad verum lumen, ubi Christus janua vera. / Quale sit intus in 1976, 243; McEvoy 1990). Genau dies soll die Kathedrale sein. Und siehis determinat aurea porta: / Mentes hebes ad verum per materialia surgit, / Et ist es vor allem in ihrer Medialitt, in der Weise ihres Lichts. Da Gottdemersa prius hac visa luce resurgit. (Abt Suger zit. bei Panofsky, 1946, 46/48) das Paradoxon der ,,Erscheinung des Nicht-Erscheinenden"ist, kann in

  • ;;8 Die Quintessenz und das Licht ther und Licht in der neuzeitlichen Physik r y,alltglicher Wahrnehmung der Dinge nicht verstanden werden. Dazu ther Newtons, der fr die Entwicklung seit Mitte des 18.Jahrhundertsbedarf es einer rituellen Formierungder Wahrnehmung - und diese lei- mageblich wird, ist aber von jeder anderen krperlichen Substanz nichtstet die Baukunst als Entfaltung von Licht-Ereignissen, welche nichts blo durch den Feinheitsgrad, sondern grundstzlich unterschieden. -sind als das Erscheinen des Lichts als absoluter Metapher. Metapher, in- Man kann geradezu sagen, da seine Einfgung einer gewissen defizi-sofern das Licht Verweis ist, absolut, insofern in diesem Verweis nichts enten Ausstattung der krperlichenSubstanz entspringt.verwiesen wird als das Licht selbst: das prdisponiertdie ,umlenkende' Newton fhrt den ther in den Queries seiner Schrift ,,Opticks"ein.Erfahrung, da Gott nichts ist von dem, was wir kennen und wissen, Diese ,,Queries" (1704/19) sind ein Anhang zum eigentlichen wissen-auch wenn alles ihn, freilich in semantischer Leere, durchscheinen lt. schaftlichen Teil des Buches und enthalten Fragen und berlegungen,So ist alles diaphan, mithin von der sthetischen Form der Kathedrale. mcht aber Behauptungen. Hier erlaubt sich Newton das, was er selbstIhre Leuchtkraft ist ihre Pointe und ihr Groartigstes. Doch ist dieses gerade systematisch ablehnt, nmlich Hypothesen zu bilden. UnterLicht ein Erscheinen, in dessen imponierendemGlanz dem Glubigen Hypothesen sind im Sinne von Newton nicht theoretische Verallge-zugemutet wird, da darin nichts erscheint, ja, da dieses Licht in aller meinerungen zu verstehen, die sich dann empirisch zu bewhren htten,seiner Farbenpracht nichts ist als das Durchscheinen eines berlichts, sondern mchtempirische Annahmen, insbesondere Annahmen vondas in Schwrze umschlgt. Gottes Licht ist Schwarzlicht, das sich im Entitten, die das im Bereich der Phnomene Feststellbare erklrenFarbenmeer der Dinge und im Lichtglanz der Welt entziehend an- sollen. Der Ather Newtons ist eine solche Hypothese.deutet. Der Newtonsche ther hat gewisse Eigenschaften, die die Materie

    nach Newton sonst nicht hat. Er enthlt nmlich ein aktives Prinzip,whrend nach Newton Materie sonst nur trge ist. Und er bt repulsi-6. ther und Licht in der neuzeitlichen Physik ve Kraft aus, whrend sonst Newton alle Krfte als zentripetale oder dy-

    namische Krftezu identifizierensucht. Der ther ist insofernetwas an-Der ther erlebt in der Neuzeit noch einmal eine bedeutende Blte, aber - deres als Materie, gleichwohl ist er nicht einfach ein spirit. Er ist, wiees kommt ihm kaum noch metaphysische Bedeutung zu - nur gelegent- Descartes' Feuer, eine Substanz, die alle anderen durchdringt und auchlich knpfen sich an dieses Element metaphysische Spekulationen. Viel- den ,,leeren" Raum erfllt. Seine Funktionen sind: 1. optische, 2. gravi-mehr hat er in der Regel den Rang einer wissenschaftlichen Hypothese tationstheoretische und 3. physiologische.(vgl. auch Zajonc 1994, 76-1 I). Diese Tradition wird durch Isaac New- Newtons Optik ist insofernunvollstndig, als er, ein Anhngereinerton (1643-1727) geprgt. Vorbereitetwird die Entwicklung durch Ren Korpuskular-Theorie des Lichts, gewissen Wellenphnomenen desDescartes (196-16;o), der in seinen ,,Principien der Philosophie" Lichts mcht Rechnung tragen kann. Er entspricht diesen Phnomenen,(1644/1922) drei krperliche Substanzen oder Elemente einfhrte, die indem er von gewissen periodisch und ber den Raum wechselndengelegentlich auch den Titel tragen: Feuer, Luft und Erde. Diese Elemen- ,,fits spricht, die aber keine Zustandsnderungen des Lichts sind, son-te unterscheiden sich nur durch ihre Feinheit und Gestalt. Dem feinsten, dern des uber den ganzen Raum verteilten thers. Wir sehen hier, wiedem Feuer, kommt die Funktion eines universellen Mediums zu. Es ist der Ather auch in seiner neuzeitlich-wissenschaftlichen Form wieder diein allem enthalten, durchdringt alles und verbindet alles. Die nachfol- Funktion eines Lichttrgers bernimmt,die ihm seit dem Ursprung beigenden ther-Theorien entsprechen dem subtilsten Element bei Des. Aristoteles zukommt.cartes, besonders in zwei Grundfunktionen: nmlich einerseits den Newtons Erfolg in der Gravitationstheoriehat ihn selbst nicht rest-Raum als Plenum, andererseits jede Wirkung als Nahewirkung denken los befriedigt. Eine Ursache der Gravitation habe er nicht angeben kn-zu knnen. Der ther erhlt damit innerhalb des Naturkonzepts eine nen, schreibt er. Die Gravitationskraft, nicht blo als Verrechnungs-hervorgehobeneRolle. Wird die Natur im ganzen mechanistisch ge. groe zwischen Phnomenen verstanden, wrde zudem einedacht, so als Manifestation eines unsichtbaren Mechanismus, dessen Fernwirkungstheorieimplizieren. Eine wahre Theorieder GravitationTrger der ther ist. darm war sich Newton mit seinen cartesischen Zeitgenossen einig, m

    Es ist durchaus gerechtfertigt, auch jene Theorien einer feinstoff- te eine Nahewirkungstheoriesein. Ein ther wrde nach Newton die-. lichen Substanz unter dem Titel ther mitzubehandeln, die in der se Funktion erfllen knnen, wenn er proportional zum Abstand von

    Nachfolgedes Descartes diese Substanz Feuer nennen. Dazu ist insbe- Krperadichter wrde. Es zeigt sich also, da Newton versucht hat, mitsondere die wichtige Theorie des Feuers von Hermann Boerhaave Hilfe der Ather-Hypothesedie Gravitationstheorieals Auftriebstheorie(1668-1738) in seinen ,,Anfangsgrnden der Chemie" zu rechnen. Der zu konzipieren. Das merkwrdigePhnomen, da der ther mit dem

  • 16o Die Quintessenz und das Licht ther und Licht in der neuzeitlichen Physik 16;

    Abstand von der festen Materie zunimmt, versuchte Newton nicht sei- das Licht wurde als longitudinaleDruckwelle im ther gedacht. Ein sol-nerseits aus einer Wirkung der Materie zu erklren - dann wre die cher Ansatz erforderte natrlich eine Drehsymmetrie zur Ausbrei-ganze Theorie ja zirkelhaft gewesen -, sondern durch die Repulsions- tungsrichtung des Lichts. Das schlo das Phnomen der Polarisationkraft des thers, d.h. durch seine generelle Fluchttendenz. , aus. Da war es allemal besser, mit Newton eine Asymmetrie der Licht-

    Die dritte Funktion, die Newton dem Ather zuweist, ist wieder eme teilchen anzunehmen. Dieses Hindernis wurde berwunden, indemtraditionelle, nmlich der Versuch einer Erklrung tierischer Bewegung man die Lichtwellen als transversale annahm. Danach setzte sich ironi-Auch hier mute der ther eine Erklrungslcke fllen. In einer Zeit, scherweise fr den Trger dieser Wellen, nmlich den ther, wiederum

    .die, in der Nachfolgevon Descartes, Tiere mechanistisch konzipierte, Newton gegen Huygens durch, denn solche Transversalwellen warenwar deren Spontaneitt und Reaktionsfhigkeitein schwer erklrbares nur denkbar, wenn man den ther nicht als Flssigkeit, sondern als ela-Rtsel. Der ther, meinte Newton, knnte, weil er alle Substanzen stischen Krper ansah.durchdringt, im tierischen Krper die Funktion einer Reizleitung ber- Ein weiterer Schritt zur Etablierung des thers als physikalischernehmen (Query 24). Damit knpfte er an das aristotelische Verstndnis Entitt vollzog sich durch die schrittweise Integration der Lichttheoriedes thers als Pneuma an und bereitete zugleich die Grundlagefr die und der sich herausbildenden elektromagnetischen Theorie. Hier gingEinfhrung eines Nerventhersin der Neurophysiologie des 18.Jahr- es darum, die Faradaysche Idee des elektromagnetischen Feldes demhunderts. herrschenden mechanistischen Denken in der Physik zu integrieren. So

    Ob diese verschiedenen Funktionen widerspruchsfrei von einem hiefs denn auch James Clerk Maxwells (1831-1879) erste und entschei-ther erfllt werden knnen, ist fraglich. Newton selbst erwgt bereits dende Arbeit von 18 p ,,On Physical Lines of Force". Hier und in derfr die Erklrung der Doppelbrechungzwei ther. Die Zahl der vorge- Folge rekonstruiert er die nach Faraday phnomenal gegebenen Eigen-schlagenen Arten des thers hat sich im 18.Jahrhundert je nach Er- schaften des Feldes als Wirkungen eines mechanisch funktionierendenklrungsbedrfnis in Physik, Chemie, Physiologie noch wesentlich ver- Trgers, eben des Athers. Diese Bemhungen fhrten ihn zu seinenmehrt. Was bei Newton noch eine eingeklammerte Uberlegungwar, berhmten Grundgleichungen des elektromagnetischen Feldes, dereine Hypothese, die er sich als Wissenschaftler eigentlich nicht gestatte- Maxwellschen Theorie.Das mathematische Rstzeug, das er dabei ver-te, wurde dann im 18.Jahrhundert gerade aufgrund semer Autoritt zu wendete, war der Lagrange-Formalismus. Dieser Formalismus, eine in-einem breit akzeptierten Erklrungsansatz. Alle Deutungen blieben tegrale Formulierung der Mechanik, kann aber gerade darauf verzich-aber qualitativ, und keine von ihnen konnte sich als Paradigma durch- ten, von den im einzelnen wirkenden Krften Rechenschaft zu geben.setzen. Das hie mithin, da im Endergebnis sich die mhsame Arbeit um An-

    Das wurde erst Anfang des 19.Jahrhunderts anders, als Thomas ' schaulichkeit,nmlichsicheinenMechanismusdesthersvorzustellen,Young (1773-1829) und Augustin-Jean Fresnel (1788-1827) gegen Newton erbrigte. Damit kehrte Maxwell im Grundezu Faraday bzw. zum new-wieder eine Wellentheorie des Lichts stark machten. Schon bei Newton tonschen Geist zurck, nmlich sich in der Formulierungphysikalischerwar ja gerade der Wellencharakter ein Anla gewesen, ber die Mg- Theorien auf die mathematischen Gesetze zu beschrnken, die die Ph-lichkeit eines thers nachzudenken. Sein Zeitgenosse Christian Huy- nomene miteinander verbinden.gens (1626-169) hatte seinerzeit eine Wellentheorie des Lichts vorge Man kann sagen, da schlielich mit Maxwell der ther physikalischschlagen, die das Licht als therschwingungenverstand. Er hatte sich an einer entscheidenden Stelle, nmlich als Lichttrger, berflssig ge-aber nicht durchsetzen knnen. Der Grund dafr, da nun Anfang des worden war. Das trifft aber nur zum Teil zu. Einerseits nmlich wre er,19.Jahrhunderts eine Wellentheorie des Lichts und zugleich der Ather selbst wenn er physikalisch sich als Hypothese schon erbrigt htte,als Trgerder Lichtwellen zur physikalischen Theoriewurde, ist m zwei philosophisch noch notwendig gewesen, weil nach dem Substanz-Akzi-Errungenschaften zu sehen. Auf der einen Seite gelang es, die Interfe- denz-DenkenSchwingungsvorgnge sehr wohl einen Trger verlangten.renzphnomene (Beugung, newtonsche Ringe), die qualitativ schon von Ferner war aber die Lichttheorie bzw. die umfassendere, die elektroma-Newton studiert wurden, nun mit der Wellentheorie quantitativ zu er- gnetische Theorie nicht von anderen physikalischen Phnomenen undfassen. Der andere Grund ist darin zu sehen, da ein Hindernis, das der Theorienzu isolieren. Selbst wenn man in der Elektrodynamik mit demWellentheorie des Lichts entgegenstand, weggerumt wurde.Und zwar spten Maxwell auf mechanische Veranschaulichungen verzichtenhandelt es sich um das Phnomen der Polarisation des Lichts und der konnte, so war das nicht mehr der Fall, wo sich die elektromagnetischenDrehungder Polarisationsebenen. Die Wellentheorie des Lichts war bis Vorgnge selbst in mechanisch bewegten Systemen abspielen. Diesedahin gedacht worden in Analogie zur Wellentheorie des Schalls, d.h., berlegung fhrte zum Versuch von Albert Abraham Michelson

  • 162 Die Quintessenz und das Licht ther und Licht in der neuzeitlichen Physik ;6;(18-1931) und E. W. Morley: Sie nahmen an, da sich ein Effekt der einer gewissen minimalen Energiedichte erfllt. Sei es nun auf und drelativen Beweg;ung der Erde im ruhenden Ather mte nachweisen las- Faktums von Gravitation, sei es aufgrund quantentheoretisch notwensen. Sie legten ihr Experiment so an, da zwei Strahlen emer Lichtquel- diger Schwankungen, oder sei es aufgrund der Eigenschaften eines be-le, die jeweils in Richtung der Erdbewegung und senkrecht zu ihr ver. sonderen Elementarteilchens. Ob diese energetische Grundtnun dliefen,mitHilfevonSpiegelnmiteinanderzurWechselwirkunggebracht Welt noch sinnvoll als ther zu bezeichnen ist, sei dahin estellt.

    Wierwurden. Da nach der Annahme der Lichttheorie die Ausbreitung des kungslos ist sie allerdings nicht, vielmehr bestimmt sie als kosmoloLichts im ruhenden ther erfolgt, htte sich dabei eine Weg- bzw. Zeit- sche Konstante den Krmmungsradiusdes Universums(Abbott i 8 )differenzergeben mssen und damit ein Interferenzphnomen.Die Ver- Aufs Ganze gesehen hat der ther in der Wissenschaftsgeschicht dsuche zeigten aber nichts dergleichen. Damit war die ther-Hypothese Neuzeit gne groe Bedeutung gehabt. Zwar kann man sa da

    deer

    an einem entscheidenden Punkt widerlegt. Albert Einstein (1879-19 y) oder ein Ather immer ins Spiel gebracht wurde, um etwas verstanerklrte dann die Verhltnisse durch den vllig neuartigen Ansatz seiner denes zu erklren, aber das Problem war durch eine mechanistische Auf-Relativittstheorie. Der Aufsatz, in dem er sie zum erstenmal der f- fassung des jeweiligen Phnomens, sei es nun die Gravitatio die Rfentlichkeit vorstellte, trgt den bezeichenden Titel ,,ber die Elektro- leitung oder die Lichtausbreitung, gestellt. So kann man frdnie Neueze

    dynamik bewegter Krper" (19o). Bezeichnend ist dieser Titel, weil die sagen, da der Ather das materielle Korrelat der mechanistischen Na-Notwendigkeit einer Verbindung von Mechamk und Elektrodynamik turauffassung war. Mit der berwindungdieses Naturverstndnisses istdasjenige gewesen war, was Physiker auch nach Maxwell noch hatte an auch der Ather berflssig geworden.den Ather glauben lassen.

    Durch die Relativittstheoriewar der ther nicht mit einem Schlageaus der Welt. Auch dort, wo er nicht mehr bentigt wurde, um ein in-nerphysikalisches Problem zu bewltigen - nmlich die Beziehung vonMechanik und Elektrodynamik herzustellen

    -,blieb ihm eine wichtige

    Funktion, nmlich der Physik ihre Anschaulichkeit zu garantieren. DasFesthalten am ther war nach 19o; mehr als das Festhalten an einerphysikalischen Hypothese, es war das Festhalten an einem bestimmtenTyp von Physik. Das zeigte sich nirgends deutlicher als an dem ein-drucksvollen Vortrag, den Philipp Lenard (1862-1947) 191o ,,berther und Materie" vor der HeidelbergerAkademie der Wissenschaf-ten hielt. Hier wurde noch einmal die ther-Hypothesedurch die Ad-hoc-Annahmeeiner Lngenkontraktionin Bewegungsrichtung gesttzt(191o, 34). Worum es dabei ging, war eine Auffassung von Physik, derdas Postulat zugrunde liegt, ,,da unser Geist zum Begreifen - nicht nurzum mathematischen Beschreiben-derNatur eingerichtet sei" (ebd., y).Das erbitterte Festhalten an diesem Postulat fhrte Lenard in die Ideo-logie der ,,Deutschen Physik".

    Die gegenwrtige Physik drfte fern von metaphysischen oder ideo-logischen Bedrfnissen nach einem ther sein. Um so bemerkenswer-ter ist es, da das fnfte Element doch immer wieder in Texten der Phy-sik erscheint. Zwar kann man nicht sagen, da ihm dabei wieder dieRolle eines universellen Mediums zugewiesen wrde, das energetischeoder informationelle Wechselwirkungen ber den Raum vermitteltWohl aber erscheint er in einer anderen seiner traditionellen Rollen,nmlich ein universelles Plenum mglich zu machen. Der Terminusther tritt regelmig dort wieder auf, wo sich die Physik gezwungensieht zu behaupten, da das Vakuum nicht wirklich ist, sondern von