28
INHALT 08.07.2020 Editorial Seite 3 Kurz notiert Seite 4 Neuemissionen Analyse Eyemaxx Real Estate Seite 10 Interview mit Seite 12 Dr. Michael Müller, Eyemaxx Real Estate DE-VAU-GE Gesundkostwerk Seite 13 Deutschland Schuldscheindarlehen Konzentration im ersten Seite 14 Halbjahr auf gute Bonitäten Investment Analyse German Seite 16 Real Estate Capital S.A. Analyse Sixt Leasing- Seite 18 Anleihe 18/22 Interview mit Seite 20 Paolo Bernardelli, Eurizon Globaler Green Bond-Markt Seite 24 ist eine attraktive Alternative Coronapandemie nimmt Seite 26 Einfluss auf die Emissionsstruktur Impressum Seite 3 Veranstaltungshinweise 14.07.2020, 17.30 Uhr Video Call mit Dr. Michael Müller, CEO, Eyemaxx Real Estate AG www.ir-call.com 15.07.2020 m:access Fachkonferenz Beteiligungsgesellschaften www.boerse-muenchen.de/maccess 16.07.2020 m:access Fachkonferenz Consumer / Leisure www.boerse-muenchen.de/maccess 10.09.2020 SRC Forum Financials & Real Estate 2020 www.src-research.de/forum-2020 10. Jahrgang Ausgabe 157 08.07.2020 – www.fixed-income.org BOND MAGAZINE | Ausgabe 157 | 08.07.2020 | www.fixed-income.org B OND M AGAZINE DAS MAGAZIN FÜR EMITTENTEN UND INVESTOREN AM ANLEIHENMARKT Aktuelle Neuemissionen Unternehmen Anlass Datum Seite Aves One aktuell 5,25% Ausgabe 154 reconcept 22.06.– 20.08.2020 6,75% GREEN BONDS Silberlake Real Estate aktuell 5,00% Ausgabe 156 Eyemaxx Real Estate Zeichnung: bis 20.07.2020 5,50% Seite 10 –12 Umtausch: bis 16.07.2020 Neue Eyemaxx Real Estate- Anleihe 5,50% p.a. – mit Sicherheit? Text: Christian Schiffmacher D ie Eyemaxx Real Estate AG emittiert eine 5-jährige Anleihe mit einem Vo- lumen von bis zu 30 Mio. Euro (ISIN DE000A289PZ4). Eyemaxx bietet für die Anleihe ein umfangreiches Sicherungskon- zept, bei dem die Anleihegläubiger grund- pfandrechtliche Sicherheiten haben. Zudem werden die laufenden Mieten der erstrangi- gen Sicherheiten zur Absicherung der quar- talsweise auszuzahlenden Anleihezinsen an einen Treuhänder abgetreten, so dass alle Zinszahlungen der Anleihe 2020/2025 durch diese Mieten vollständig abgedeckt sind. Gutachten, die die Werthaltigkeit der Immobilien, die als Sicherheit dienen wer- den, untermauern, liegen vor. Ein großer Teil der Immobilien stammt aus dem be- sonders gefragten Logistikbereich. Die Anleihe kann bis zum 20.07.2020 durch eine Kauforder am Börsenplatz Frankfurt gezeichnet werden. Zudem gibt es ein Umtauschangebot an die Gläubiger der Eyemaxx-Anleihe 2016/21 (ISIN DE000A2AAKQ9). Diese können ihre An- leihen 1:1 in die neue Anleihe tauschen. Zu- dem gibt es eine Umtauschprämie von 15,00 Euro je Anleihe im Nominalwert von 1.000 Euro (also einmalig 1,5%). Auch wenn wir in unseren Berechnungen bei einem Sicherungsobjekt einen Abschlag vornehmen, erscheint die Anleihe als inte- ressant und deutlich attraktiver als Mittel- standsanleihen anderer Projektentwickler, die nicht besichert sind. Weiter auf Seite 10. „Anleger sichern sich 5,50% Zinsen Seite 12 p.a. bei vierteljährlicher Zahlung und einer umfang- reichen Besicherung mit Eintragung ins Grundbuch“ Interview mit Dr. Michael Müller, CEO, Eyemaxx Real Estate AG „Die Ausfallraten steigen!“ Seite 20 Paolo Bernardelli, Head of Fixed Income & FX, Eurizon

BOND MAGAZINE | Ausgabe 157 | 08.07 · 1 day ago · 10. Jahrgang – Ausgabe 157 – 08.07.2020 – BOND MAGAZINE | Ausgabe 157 | 08.07.2020| BOND MAGAZINE DAS MAGAZIN FÜR EMITTENTEN

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INHALT08.07.2020

Editorial Seite 3

Kurz notiert Seite 4

NeuemissionenAnalyse Eyemaxx Real Estate Seite 10

Interview mit Seite 12Dr. Michael Müller, Eyemaxx Real Estate

DE-VAU-GE Gesundkostwerk Seite 13Deutschland

SchuldscheindarlehenKonzentration im ersten Seite 14Halbjahr auf gute Bonitäten

InvestmentAnalyse German Seite 16Real Estate Capital S.A.

Analyse Sixt Leasing- Seite 18Anleihe 18/22

Interview mit Seite 20Paolo Bernardelli, Eurizon

Globaler Green Bond-Markt Seite 24ist eine attraktive Alternative

Coronapandemie nimmt Seite 26Einfluss auf die Emissionsstruktur

Impressum Seite 3

Veranstaltungshinweise

14.07.2020, 17.30 UhrVideo Call mit Dr. Michael Müller,CEO, Eyemaxx Real Estate AGwww.ir-call.com

15.07.2020m:access Fachkonferenz Beteiligungsgesellschaftenwww.boerse-muenchen.de/maccess

16.07.2020m:access Fachkonferenz Consumer / Leisurewww.boerse-muenchen.de/maccess

10.09.2020SRC Forum Financials &Real Estate 2020www.src-research.de/forum-2020

10. Jahrgang – Ausgabe 157 – 08.07.2020 – www.fixed-income.org

BOND MAGAZINE | Ausgabe 157 | 08.07.2020 | www.fixed-income.org

BOND MAGAZINEDAS MAGAZIN FÜR EMITTENTEN UND INVESTOREN AM ANLEIHENMARKT

Aktuelle NeuemissionenUnternehmen Anlass Datum SeiteAves One aktuell 5,25% Ausgabe 154reconcept 22.06.–20.08.2020 6,75% GREEN BONDSSilberlake Real Estate aktuell 5,00% Ausgabe 156Eyemaxx Real Estate Zeichnung: bis 20.07.2020 5,50% Seite 10–12

Umtausch: bis 16.07.2020

Neue Eyemaxx Real Estate-Anleihe

5,50% p.a. – mit Sicherheit?

Text: Christian Schiffmacher

Die Eyemaxx Real Estate AG emittierteine 5-jährige Anleihe mit einem Vo-

lumen von bis zu 30 Mio. Euro (ISINDE000A289PZ4). Eyemaxx bietet für dieAnleihe ein umfangreiches Sicherungskon-zept, bei dem die Anleihegläubiger grund-pfandrechtliche Sicherheiten haben. Zudemwerden die laufenden Mieten der erstrangi-gen Sicherheiten zur Absicherung der quar-talsweise auszuzahlenden Anleihezinsen aneinen Treuhänder abgetreten, so dass alleZinszahlungen der Anleihe 2020/2025durch diese Mieten vollständig abgedecktsind. Gutachten, die die Werthaltigkeit derImmobilien, die als Sicherheit dienen wer-den, untermauern, liegen vor. Ein großerTeil der Immobilien stammt aus dem be-sonders gefragten Logistikbereich.

Die Anleihe kann bis zum 20.07.2020durch eine Kauforder am BörsenplatzFrankfurt gezeichnet werden. Zudem gibtes ein Umtauschangebot an die Gläubigerder Eyemaxx-Anleihe 2016/21 (ISINDE000A2AAKQ9). Diese können ihre An-leihen 1:1 in die neue Anleihe tauschen. Zu-dem gibt es eine Umtauschprämie von15,00 Euro je Anleihe im Nominalwert von1.000 Euro (also einmalig 1,5%).

Auch wenn wir in unseren Berechnungenbei einem Sicherungsobjekt einen Abschlagvornehmen, erscheint die Anleihe als inte-ressant und deutlich attraktiver als Mittel-standsanleihen anderer Projektentwickler,die nicht besichert sind. Weiter auf Seite 10.

„Anleger sichern sich 5,50% Zinsen Seite 12p.a. bei vierteljährlicher Zahlung und einer umfang-reichen Besicherung mit Eintragung ins Grundbuch“Interview mit Dr. Michael Müller, CEO, Eyemaxx Real Estate AG

„Die Ausfallraten steigen!“ Seite 20Paolo Bernardelli, Head of Fixed Income & FX, Eurizon

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BOND MAGAZINE | Ausgabe 157 | 08.07.2020 | www.fixed-income.org 3

EDITORIAL

BaFin-Mitarbeiter hatten nicht nur bei Wirecardeine gewisse Leseschwäche

Es ist doch sehr erstaunlich, dass wegen Wirecard derzeit täglich von allen Seiten auf dieverantwortlichen Wirtschaftsprüfer und Mitarbeiter der BaFin eingeprügelt wird. Wenn

man die aktuellen Kommentare liest, könnte man fast den Eindruck haben, Wirtschafts-prüfer, Finanzaufsicht und Staatsanwälte hätten nur bei Wirecard kläglich versagt.

Doch nach Ansicht vieler professioneller Marktteilnehmer ist eher das Gegenteil der Fall.Oft ist zu hören, dass nur sehr wenig Kapitalmarktdelikte in Deutschland überhaupt ver-folgt werden, weil Finanzaufsicht und Strafverfolgungsbehörden mit komplexen Kapital-marktdelikten möglicherweise erheblich überfordert sind.

Wie sagte mal ein Banker bei der größten Kapitalmarktkonferenz Europas in Frankfurt zumir: „Halten Sie mit einer Hand Ihre Brieftasche und mit der anderen Hand Ihr Handyfest, nach US-Maßstäben laufen hier 3.000 Jahre Gefängnis herum.“

Selbst dann, wenn seriöse Medien über einen langen Zeitraum über Unstimmigkeiten be-richten, scheint das Finanzaufsicht und Schwerpunktstaatsanwaltschaften nicht zu stören.Dies wird gerade bei Wirecard deutlich. Haben die Finanzaufseher und Staatsanwälte schonmal was vom Medienrecht gehört? Könnte es sich die Financial Times über Jahre hinwegleisten, über Unstimmigkeiten zu berichten, wenn da nicht was dran wäre? Welche Anwältehaben nochmal für Wirecard gearbeitet…?

Gerüchten zufolge arbeitet aktuell ein bekannter Medienrechtler für jemanden, der wegenBetruges gesucht wird und auf der Flucht sein soll. Der Job des Medienrechtlers ist es, kri-tische Medienberichte möglichst zu verhindern.

BaFin-Mitarbeiter und Staatsanwälte lesen offensichtlich aber nicht nur die Financial Ti-mes nicht, sondern auch nicht das Handelsblatt. Sonst hätte vielleicht mal jemand die Aus-gabe vom 22. Mai 2018 gelesen. Der „bekannte Medienrechtler“ hat dem Vernehmen nachauch für einige der Akteure gearbeitet, über die das Handelsblatt am 22. Mai 2018 berichtethat.

Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen

Christian Schiffmacher

Christian SchiffmacherChefredakteur

ImpressumBOND MAGAZINE 157, 08.07.2020

Verlag: Institutional Investment Publishing GmbH, Raiffeisenring 1, 76831 Eschbach, www.fixed-income.org, Tel: +49 (0) 63 45 / 959 46-51, Fax: +49 (0) 63 45 / 959 46-52

Redaktion: Christian Schiffmacher (Chefredakteur), Stefan Scharff, Robert Steiniger

Interviewpartner: Dr. Michael Müller, Paolo Bernardelli

Mitwirkung bei dieser Ausgabe: Cosmin Filker, Marcel Goldmann, Norbert Schmidt

Bildredaktion: Denny Guzman Gonzalez, Angelika Schiffmacher

Bildnachweis: pixabay

Korrektorat: Anke Speringer

Gestaltung/Layout: signalrot – grafik & kommunikations design, StephanHörmann, 88048 Friedrichshafen

Disclaimer: Die Institutional Investment Publishing GmbH kann trotz sorgfäl-tiger Auswahl und ständiger Überprüfung der recherchierten und durch die vonden jeweiligen Unternehmen zur Verfügung gestellten Daten keine Gewähr fürderen Richtigkeit übernehmen. Informationen zu einzelnen Unternehmen bzw.Emissionen stellen keine Aufforderung zur Zeichnung und zum Kauf bzw. Ver-kauf von Wertpapieren dar. Eine Investitionsentscheidung sollte nicht auf Grund-lage dieses Dokumentes und von Artikeln bzw. Interviews erfolgen.

Wertpapiere von im BOND MAGAZINE, BONDBOOK/BOND YEAR-BOOK, GREEN BONDS bzw. auf www.fixed-income.org und auf www.green-bonds.com genannten Unternehmen können zum Zeitpunkt der Erscheinungder Publikation von einem oder mehreren Mitarbeitern der Redaktion und/oder

Mitwirkenden gehalten werden. Darüber hinaus können die Mitarbeiter derRedaktion und/oder Mitwirkende einen Interessenkonflikt haben, da sie teil-weise neben ihrer journalistischen/analytischen Tätigkeit auch anderen, unter-nehmensberatenden Tätigkeiten, u.a. im Bereich der Fremd- und Eigenkapi-talbeschaffung, nachgehen können. Die Institutional Investment PublishingGmbH hat hierfür interne Verhaltensregeln und Compliance-Richtlinien er-lassen.

Nachdruck: © 2010 – 2020 Institutional Investment Publishing GmbH, Esch-bach. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Vervielfältigungen oder Verbreitungmittels elektronischer Medien sind grundsätzlich nicht gestattet. Ausnahmennur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages.

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BOND MAGAZINE | Ausgabe 157 | 08.07.2020 | www.fixed-income.org4

KURZ NOTIERT

Anleihe Rating ISIN Laufzeit Kupon Kurs Rendite

4finance S.A. 2016/21 B+ (S&P) XS1417876163 20.05.2021 11,250% 93,00 19,4%Bayer AG 2014/74 BBB (S&P) DE000A11QR73 01.07.2074 3,750% 104,89 3,5%K+S AG 2017/22 B+ (S&P) XS1591416679 06.04.2023 2,625% 90,00 6,3%Mogo Finance S.A. 2018/22 B- (Fitch) XS1831877755 10.07.2022 9,500% 86,50 18,0%Peugeot S.A. 2017/24 BBB- (S&P) FR0013245586 23.03.2024 2,000% 100,91 1,8%ThyssenKrupp AG 2015/25 BB- (S&P) DE000A14J587 25.02.2025 2,500% 95,18 3,8%Stand: 06.07.2020, Handelbarkeit für Privatanleger möglicherweise eingeschränkt, viele der Anleihen weisen zur Zeit ein hohes Risiko auf

EUR Corporate Bonds

Anleihe Rating ISIN Laufzeit Kupon Kurs Rendite

Glencore 2017/27 BBB+ (S&P) USU37818AR97 27.03.2027 4,000% 106,52 3,0%Nestlé Holding 2018/23 AA- (S&P) XS1796233150 22.03.2023 3,125% 106,60 0,7%T-Mobile USA, Inc. 2017/27 BB (S&P) US87264AAT25 15.04.2027 5,375% 105,25 4,5%Stand: 06.07.2020, Handelbarkeit für Privatanleger möglicherweise eingeschränkt, viele der Anleihen weisen zur Zeit ein hohes Risiko auf

USD Corporate Bonds

Anleihe Rating ISIN Laufzeit Kupon Kurs Rendite

FCR Immobilien 2020/25 kein Rating DE000A254TQ9 01.04.2025 4,250% 99,89 4,3%UniDevice kein Rating DE000A254PV7 17.12.2024 6,500% 96,00 7,6%PREOS Real Estate kein Rating DE000A254NA6 09.06.2024 7,500% 95,50 9,5%Neue ZWL Zahnradwerk kein Rating DE000A255DF3 18.12.2025 6,500% 94,99 7,6%Schlote Holding kein Rating DE000A2YN256 21.11.2024 6,750% 80,99 12,0%Deutsche Rohstoff kein Rating DE000A2YN3Q8 06.12.2024 5,250% 98,50 5,8%Jung, DMS & Cie. Pool kein Rating DE000A2YN1M1 02.12.2024 5,250% 98,60 5,8%Semper idem Underberg kein Rating DE000A2YPAJ3 18.11.2025 4,000% 100,95 3,8%UBM Development kein Rating AT0000A2AX04 12.11.2025 2,750% 98,75 3,2%Saxony Minerals & Exploration kein Rating DE000A2YN7A3 01.05.2025 7,750% 92,85 9,8%Euroboden 2019/24 BB (Scope) DE000A2YNXQ5 01.10.2024 5,500% 99,99 5,5%EYEMAXX Real Estate 2019/24 kein Rating DE000A2YPEZ1 23.09.2024 5,500% 92,50 7,2%MOREH 2019/24 kein Rating DE000A2YNRD5 22.07.2024 6,000% 92,75 8,0%FCR Immobilien AG 2019/24 kein Rating DE000A2TSB16 29.04.2024 5,250% 97,00 6,2%Hörmann Industries 2019/24 BB (Euler Hermes) NO0010851728 06.06.2024 4,500% 103,00 3,8%IuteCredit 2019/23 kein Rating XS2033386603 07.08.2023 13,000% 91,00 16,2%Joh. F. Behrens AG 2019/24 B+ (Euler Hermes TRIB) DE000A2TSEB6 18.06.2024 6,250% 97,95 7,0%VST Building Techn. 2019/24 kein Rating DE000A2R1SR7 28.06.2024 7,000% 99,45 7,1%TERRAGON kein Rating DE000A2GSWY7 24.05.2024 6,500% 101,50 6,1%Katjes Internat. kein Rating DE000A2TST99 12.04.2024 4,250% 104,80 3,3%Stand: 06.07.2020, Handelbarkeit für Privatanleger möglicherweise eingeschränkt, viele der Anleihen weisen zur Zeit ein hohes Risiko auf

Neuemissionen

FU Fonds – Bonds Monthly Income fei-ert einjähriges Bestehen Der FU Fonds – Bonds Monthly Income(WKN HAFX9M) feiert heute einjährigesBestehen. Die Erstpreisberechnung erfolgte

am 08.07.2019. Der Fonds investiert in aus-gewählte höherverzinsliche Anleihen voneuropäischen Unternehmen aus dem Nicht-Banken-Bereich. Die Auswahl der Wertpa-piere durch den Fondsmanager erfolgt aufBasis fundamental orientierter und wertpa-pierspezifischer Kriterien unter Berücksich-tigung des Zins- und volkswirtschaftlichenUmfeldes. Der Fonds investiert mind. 51%und bis zu 100% des Fonds-Vermögens inEuro denominierten Anleihen von Emit-tenten mit Hauptsitz in Europa. In be-grenztem Umfang kann der Fonds auch inUSD- und CHF-Anleihen, REITs, Aktien-und Wandelanleihen sowie in geringemUmfang in Anteile an Investmentfonds in-

vestieren. Der Fonds schüttet monatlich0,25% aus, also zunächst 3,0% p.a. DasZielportfolio weist 50–100 Investments miteiner durchschnittlichen Verzinsung von 5–6% und einer durchschnittlichen Restlauf-zeit von weniger als 5 Jahren auf. Weiter-führende Informationen zum Fonds unterwww.hauck-aufhaeuser.com und https://www.heemann.org/fonds/fu-bonds-monthly-income.

Norbert Schmidt und Gerhard Mayer,

Heemann Vermögensverwaltung

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BOND MAGAZINE | Ausgabe 157 | 08.07.2020 | www.fixed-income.org6

KURZ NOTIERT

Aegon Asset Management ernenntGlobal CIO für den Bereich Fixed In-comeAegon Asset Management hat Russ Morri-son zum neuen Global Chief Investment Of-ficer (CIO) ernannt. Er ist für die Verwal-tung der Investmentplattform für festver-zinsliche Wertpapiere mit Assets under Ma-nagement in Höhe von 170 Mrd. Euro (188Mrd. USD) verantwortlich. Russ Morrison,der am 29. Juni zu Aegon Asset Managementwechselte, wird die weltweit 140 Fixed In-come-Spezialisten des Unternehmens leiten.

Russ Morrison bringt über 30 Jahre Erfah-rung in den Bereichen festverzinsliche Wert-papiere und Finanzdienstleistungen mit, zu-letzt bei Barings (ehemals Babson Capital).Dort war er 17 Jahre lang tätig und hattemehrere leitende Positionen inne, unter an-derem als President & Head of Fixed In-come, Equities und Multi-Asset. Zuvor warRuss Morrison in den Fixed Income-Divi-sionen der First Union Bank, bei Ernst &Young Management Consultants und derNorth Carolina National Bank tätig.

Russ Morrison kommt in einer spannendenZeit zu Aegon Asset Management. Vor Kur-zem erfolgte die erfolgreiche Integration derasiatischen, europäischen und US-amerika-nischen Einheiten zu einem globalen Ver-mögensverwalter unter einem zentralen Ma-nagement Board, das von Bas NieuweWemeals CEO geleitet wird. Die Fusion hat dieregionalen Anlageteams vier verschiedenerAnlageplattformen für festverzinsliche Wert-papiere, Sachwerte, Aktien und Multi-As-set & Solutions unter einem globalen CIO-Framework miteinander vereint, um hier die352 Mrd. Euro an Assets under Manage-ment zu verwalten.

In der neuen Funktion wird Russ Morrisonfür das 140-köpfige Team von Fixed In-come-Portfoliomanagern, Strategen undAnalysten weltweit, einschließlich des 50-köpfigen globalen Kredit-Research-Teams,verantwortlich sein. Er wird zudem Mitglieddes globalen Management Boards von AAMmit Sitz in Chicago.

DJE Kapital AG: Neuer CIO und Co-Lei-ter der Niederlassung Frankfurt amMainSven Madsen ist Chief Investment Officer(CIO) und stellvertretender Leiter der Nie-derlassung Frankfurt am Main der DJE Ka-pital AG (DJE). Gemeinsam mit Nieder-lassungsleiter Stefan Krause verantwortetHerr Madsen die Kundenportfolios. Mitdem 50-Jährigen setzt DJE weiter auf Er-fahrung und Kompetenz in der individuel-len Vermögensverwaltung. Die FrankfurterNiederlassung besteht seit 2006 und betreutvermögende Privatkunden, Unternehmer-familien, Family Offices und Stiftungen.

„Wir freuen uns sehr, mit Sven Madsen ei-nen so erfahrenen und erfolgreichen Kapi-talmarktexperten für unser Haus gewinnenzu können. Er verfügt über langjährige Er-fahrung in der Steuerung von Aktienquotenin Verbindung mit aktiver Titelselektion –und passt daher ideal zu unserer Anlagephi-losophie. Unsere Kunden werden von seinerausgezeichneten Expertise im Portfolioma-nagement profitieren“, sagt Stefan Krause.

Der Diplom-Kaufmann und Chartered Fi-nancial Analyst (CFA) verfügt über mehr als20 Jahre Kapitalmarkterfahrung. Er war sie-ben Jahre bei Hauck & Aufhäuser Privat-bankiers als Finanzanalyst und Leiter Ak-tienresearch für den Standort München tä-tig. Vor neun Jahren wechselte er zurODDO BHF Trust. Dort war Sven Mad-sen als Teamleiter maßgeblich für den er-folgreichen Ausbau der individuellen Ver-mögensverwaltung sowie für die Aktien-auswahl und Portfoliogewichtung verant-wortlich. Er verwaltete sehr erfolgreich ei-nen prämierten, flexibel gesteuerten Misch-fonds. Darüber hinaus verantwortete er alsPortfoliomanager in der individuellen Ver-mögensverwaltung ein Anlagevermögen vonmehr als einer Milliarde Euro.

Vonovia platziert Anleihen im Volumenvon 1,5 Mrd. Euro Vonovia SE hat zwei Unternehmensanlei-hen mit einem Gesamtvolumen von 1,5Mrd. Euro platziert. Die Mittel werden fürdie vorzeitige Rückzahlung verschiedenerDarlehen in Schweden verwendet, die größ-tenteils im Zusammenhang mit Hembla ste-hen. Mit dieser Transaktion erreicht Von-ovia die angestrebten finanziellen Synergien,die einen Teil der Synergien mit einem Ge-samtvolumen von 30 Mio. Euro bilden, dieim Zusammenhang mit der Akquisition vonHembla im vergangenen Jahr stehen.

„Da die Schuldenmärkte nach erheblichenSchwankungen im Zuge der COVID-19-Krise wieder sehr günstige Voraussetzungenbieten, haben wir diese Gelegenheit genutzt,um unsere Finanzierungsstrategie für Hem-bla umzusetzen. Diese Transaktion zeigt ein-mal mehr deutlich die starke Unterstützungder Investoren für Vonovia und ihren festenGlauben an unser äußerst robustes Ge-schäftsmodell“, sagte Helene von Roeder,Finanzvorständin von Vonovia.

Die Emission war 4-fach überzeichnet, wo-bei die starke Nachfrage von mehr als 300Investoren kam. Die 6-jährige Anleihe miteinem Kupon von 0,625% und die 10-jäh-rige Anleihe mit einem Kupon von 1,00%ergänzen das Schuldenprofil von Vonovia inhohem Maße, wobei die Fälligkeiten gleich-mäßig über eine durchschnittliche Laufzeitvon ca. 8 Jahren verteilt sind. Kapitalstruk-tur und Liquidität von Vonovia sind wei-terhin sehr komfortabel und weisen keinefinanziellen Fälligkeiten auf, bis im Dezem-ber 2020 eine unbesicherte Unternehmens-anleihe in Höhe von 750 Mio. Euro (Ku-pon von 1,625%) ausläuft. Berater (JointLead Managers) für diese Transaktion wa-ren Morgan Stanley, Société Générale, Cre-dit Suisse, Unicredit, Commerzbank, Deut-sche Bank, Bank of America und BNP.

Die Vonovia SE ist Europas führendes pri-vates Wohnungsunternehmen. Heute be-sitzt Vonovia rund 415.000 Wohnungen inallen attraktiven Städten und Regionen

Deutschlands, Schwedens und Österreichs.Hinzu kommen rund 73.000 verwalteteWohnungen. Der Portfoliowert liegt beicirca 53,2 Mrd. Euro.

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BOND MAGAZINE | Ausgabe 157 | 08.07.2020 | www.fixed-income.org8

KURZ NOTIERT

Berlin Hyp emittiert ersten grünenPfandbrief im Jahr 2020Die Berlin Hyp hat ihren fünften grünenPfandbrief und damit den insgesamt neun-ten Green Bond begeben. Zeitgleich ist es dieerste Emission eines grünen Pfandbriefs ausDeutschland im aktuellen Kalenderjahr. IhrVolumen ausstehender grüner Anleihen er-höht sich somit im fünften Jahr nach der De-butemission auf 4,5 Mrd. Euro. Die Bankbleibt damit der aktivste Emittent von GreenBonds im Segment der europäischen Ge-schäftsbanken.

Die 8-jährige Anleihe mit einem Volumenvon 500 Mio. Euro trägt einen Kupon von0,01% und wird von der RatingagenturMoody‘s mit Aaa eingestuft. Die gute Nach-haltigkeitsperformance wird durch eine Se-cond Party Opinion von ISS-ESG bestätigt.

Bookrunner waren ABN Amro, Commerz-bank, Credit Agricole, DZ Bank und LBBW.Das Bankhaus Lampe fungierte als Co-LeadManager. Bis zur Orderbuchschließung um11.00 Uhr konnten Orders über 1,2 Mrd.Euro von insgesamt 55 Investoren einge-sammelt werden. Der Re-offer Spread wurdebei Mid-Swap +5 Basispunkten fixiert, waseiner Rendite von Minus 0,228 Prozent ent-spricht.

Wie auch schon bei den letzten beiden grü-nen Pfandbriefen konnte mit 54% mehr alsdie Hälfte der Anleihe im Ausland platziertwerden. Hier zeigten insbesondere Anlegeraus Skandinavien (25%), Großbritannien(15%) sowie BeNeLux (6%) Interesse. Ban-ken orderten 45% des Bonds, während sichFonds mit 29% an der Anleihe beteiligten.Weitere 25% gingen an Zentralbanken undöffentliche Institutionen. Sparkassen undVerbundunternehmen zeichneten knapp 9%der Emission. Der Anteil an SRI-Investorenam finalen Orderbuch lag bei mehr als 50%.

„Nachdem die Coronakrise auch das Ge-schehen auf den Finanzmärkten in den letz-ten Monaten wesentlich bestimmt hat,freuen wir uns heute besonders über die er-folgreiche Emission unseres fünften grünen

FCR Immobilien AG erwirbt Nahver-sorger in Westeregeln Die FCR Immobilien AG (ISINDE000A1YC913) baut mit dem Ankauf ei-nes Nahversorgers in Westeregeln, Sachsen-Anhalt, ihr Portfolio mit Schwerpunkt Han-delsimmobilien weiter aus. Über die Höhedes Kaufpreises wurde Stillschweigen ver-einbart. Das 1996 erbaute und 2008 mo-dernisierte, zentral liegende Objekt verfügtüber eine vermietbare Fläche von über1.300 m², die Grundstücksfläche umfasstgut 3.800 m². Langfristiger Ankermieter istNP, eine Marke der EDEKA-Minden-Han-nover – die größte der insgesamt sieben Re-gionalgesellschaften der EDEKA-Gruppe inDeutschland.

Der Münchner Immobilieninvestor FCRerwirtschaftet 96% seiner Mieterträge imdeutschen Markt und ist in allen Flächen-bundesländern mit Objekten vertreten. MitBlick auf das stetig wachsende, gut diversi-fizierte Immobilienportfolio generiert FCRrund 8% ihrer Mieterträge mit in Sachsen-Anhalt befindlichen Objekten. Niedersach-

Pfandbriefs“, so Gero Bergmann, der im Vor-stand der Berlin Hyp das Kapitalmarktge-schäft verantwortet. „Die große Nachfragevon internationalen und SRI-Investorenzeigt, welch hohes Ansehen die Berlin Hypauch in unsicheren Zeiten genießt und dassdas ema Klimawandel inzwischen fest alsübergeordnetes ema im Finanzmarkt ver-ankert ist.“

Mit dem Emissionserlös refinanziert die Ber-lin Hyp Darlehen für Green Buildings. Diehierfür verwendeten Eignungskriterien ori-entieren sich in erster Linie an der Energie-effizienz der Gewerbeimmobilien, berück-sichtigen darüber hinaus jedoch auch weitereNachhaltigkeitskriterien. Wie bei allen vonihr emittierten Green Bonds strebt die Bankdarüber hinaus an, während der Laufzeit derAnleihe einen Betrag in Höhe des Emissi-onserlöses zusätzlich in neue Green Building-Finanzierungen zu investieren.

sen und Nordrhein-Westfalen liegen bei die-ser Betrachtung an der Spitze mit rund 17bzw. 15%.

Falk Raudies, Gründer und Vorstand derFCR Immobilien AG: „Mit unserer bishe-rigen Bilanz 2020 bin ich sehr zufrieden.Wir haben trotz COVID-19 eine gute Aus-gangsbasis für weiteres profitables Wachs-tum. Unsere Investitionsprozesse laufen –wie die Transaktion in Westeregeln zeigt –und unsere An- und Verkaufspipeline ist gutgefüllt.“

In der Privatplatzierung befindet sich die4,25%-Anleihe (ISIN DE000A254TQ9)der FCR Immobilien AG. Die Anleihe hateine Laufzeit von 5 Jahren bei quartalswei-ser Zinszahlung und ist mit einem umfang-reichen Sicherungspaket ausgestattet.Hierzu gehört eine grundbuchliche Absi-cherung durch treuhänderisch gehalteneGrundschulden. Die aus der Anleihe zu-fließenden Mittel dienen der FCR Immo-bilien AG für den weiteren Ausbau des Im-mobilienbestandes.

Falk Raudies, CEO, FCR Immobilien AG

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NEUEMISSIONEN

Neue Eyemaxx Real Estate-Anleihe5,50% p.a. – mit Sicherheit?

Text: Christian Schiffmacher

Die Eyemaxx Real Estate AG emittierteine 5-jährige Anleihe mit einem Volu-

men von bis zu 30 Mio. Euro (ISINDE000A289PZ4). Eyemaxx bietet für dieAnleihe ein umfangreiches Sicherungskon-zept, bei dem für die Anleihegläubiger grund-pfandrechtliche Sicherheiten im vollen No-minalwert der Anleihe eingetragen werdensollen. Insgesamt 30 Mio. Euro an Sicher-heiten bilden somit die Basis des Siche-rungskonzepts, 20 Mio. Euro davon im 1.Rang des Grundbuchs und weitere 10 Mio.Euro im 2. Rang. Zudem werden die lau-fenden Mieten der erstrangigen Sicherheitenzur Absicherung der quartalsweise auszuzah-lenden Anleihezinsen an einen Treuhänderabgetreten, so dass alle Zinszahlungen derAnleihe 2020/2025 durch diese Mieten voll-ständig abgedeckt sind. Gutachten, die dieWerthaltigkeit der Immobilien, die als Si-cherheit dienen werden, untermauern, liegenvor. Ein großer Teil der Immobilien stammtaus dem besonders gefragten Logistikbereich.Zusätzlich werden die Mieteinnahmen derImmobilien als Sicherheit für die Kupon-zahlungen verpfändet.

Die Anleihe kann bis zum 20.07.2020 viaKauforder am Börsenplatz Frankfurt ge-zeichnet werden.

Parallel gibt es ein Umtauschangebot an dieGläubiger der Eyemaxx-Anleihe 2016/21(ISIN DE000A2AAKQ9). Diese könnenihre Anleihen 1:1 in die neue Anleihe tau-

schen. Zudem gibt es eine Umtauschprämievon 15,00 Euro je Anleihe im Nominalwertvon 1.000 Euro (also einmalig 1,5%). Anle-ger können ihre Anleihen 2016/21 bis zum16.07.2020 in die neue Anleihe tauschen.

Die Anleihe erscheint als interessant unddeutlich attraktiver als Mittelstandsanleihenanderer Projektentwickler, die nicht besi-chert sind. Das Chance-Risiko-Profil ist ins-gesamt als attraktiv einzuschätzen.

UnternehmenEin Kernbereich der Geschäftstätigkeit derEmittentin umfasst die Entwicklung vonImmobilienprojekten mit Fokus auf Wohn-sowie Gewerbeimmobilien in Deutschlandund Österreich. Eyemaxx realisiert darüberhinaus Einzelhandels- und Logistikimmo-bilien in aussichtsreichen Märkten derCEE/SEE-Region. Zu dem GeschäftszweigProjektentwicklung gehören die Konzep-tionierung, Projektplanung, Koordinierungmit Behörden, die bauliche Errichtung, Ver-mietung und Verkauf der Immobilien. DieImmobilienentwicklung erfolgt nicht aus-schließlich für den Verkauf, auch werdenProjekte zur Übernahme in das Portfolioumgesetzt.

Der zweite Kernbereich liegt in der Be-standshaltung von ausgewählten vermietetenGewerbeimmobilien in Deutschland undÖsterreich. Dadurch verbindet Eyemaxx at-traktive Entwicklerrenditen durch den Aus-

bau und die sukzessive Umsetzung der Pro-jektpipeline mit stetigen Cashflows durchMieteinnahmen der Bestandsimmobilien.

MittelverwendungDie Emittentin beabsichtigt, den Emissi-onserlös zur Refinanzierung demnächst fäl-lig werdenden Unternehmensanleihe2016/21 zu verwenden.

GeschäftsentwicklungDie Eyemaxx Real Estate AG hat im Ge-schäftsjahr 2018/2019 (01.11.2018 bis31.10.2019) ein Periodenergebnis nachSteuern von 6,6 Mio. Euro erzielt. Dies liegtam oberen Ende der zuletzt anvisierten Er-gebnisspanne von 5,5 bis 6,7 Mio. Euro.

Eyemaxx hat dabei ein EBITDA von 10,1Mio. Euro erzielt, nach 14,8 Mio. Euro einJahr zuvor. Die Umsatzerlöse lagen mit rund8,5 Mio. Euro deutlich über dem Vorjah-resniveau von rund 5,5 Mio. Euro. Die Bi-lanzsumme hat sich zum 31. Oktober 2019auf 282,0 Mio. Euro von 226,5 Mio. Euroein Jahr zuvor erhöht, das Eigenkapital stiegzum Bilanzstichtag auf 65,0 Mio. Euro von63,6 Mio. Euro zum 31.10.2018.

RisikenDie Eyemaxx-Anleihe 2020/25 bietet um-fangreiche Sicherheiten und ist somit posi-tiver einzuschätzen als Mittelstandsanleihenanderer Projektentwickler mit ähnlichemKupon, aber ohne Besicherung.

Emittent Eyemaxx Real EstateStatus besichertKupon 5,50% p.a.Zinszahlung vierteljährlichZeichnungsfrist bis 20.07.2020Umtauschfrist für bis 16.07.2020Anleihe 2016/21Umtauschprämie 15,00 Euro für Anleihe 2016/21 (1,5% einmalig)Stückelung 1.000 EuroLaufzeit 5 Jahre (bis 2025)Listing FrankfurtInternet www.eyemaxx.com

Die Eckdaten der neuen Anleihe

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NEUEMISSIONEN

Als Sicherheit dient u.a. ein Hotel in Offen-bach am Main. Das Gutachten wurde mit Da-tum vom 06.02.2020 veröffentlicht (siehe Ta-belle „Besicherungsobjekte“) – also vor derCoronapandemie und den Auswirkungen aufdie Hotellerie in Deutschland. Die Markt-preise sind inzwischen gefallen. Der Gutach-ter rechnet mit einem Vervielfältiger von22,61. Dies dürfte aktuell nicht realistisch sein.Wir rechnen mit einem Vervielfältiger vonmaximal 18. Hieraus errechnet sich ein aktu-eller Marktwert von ca. 16,9 Mio. Euro. DasObjekt ist (künftig) im ersten Rang mit 11,2Mio. Euro belastet. So dass nach unserer Be-rechnung hier im zweiten Rang noch Platz für5,7 Mio. Euro ist und nicht für 10 Mio. Euro.

Nach unserer Berechnung ist die Anleihemit einem Volumen von bis zu 30 Mio.Euro folglich mit Objekten besichert, dieeinen aktuellen Marktwert von ca. 25,7Mio. Euro haben dürften. Dies entsprichteiner Besicherung von knapp 86%.

Stärken• umfangreiches Sicherungskonzept• hohe Transparenz durch Börsennotierung

der Aktie im Regulierten Markt (GeneralStandard)

• positiver Track-Record am Kapitalmarkt• vertraglich fixierte Projektpipeline von

900 Mio. Euro, davon ein Drittel bereitsals Forward Sales verkauft, Fertigstellungsämtlicher Projekte bis 2023

• positive Analysteneinschätzungen• weitere Kapitalmarktverbindlichkeiten

(Anleihe 2018/23) wird erst im April2023 fällig

Schwächen• Wertgutachten des Hotels in Offenbach

ist vom 6. Februar 2020 (vor Corona), einVervielfältiger von 22,61 dürfte aktuellnicht realistisch sein

• branchentypische Risiken von Projekt-entwicklern

• hohe Abhängigkeit vom Kapitalmarkt-umfeld

Fazit:Die neue Anleihe der Eyemaxx Real EstateAG ist besichert und hat im aktuellenMarktumfeld damit einen entscheidendenVorteil gegenüber anderen Mittelstandsan-leihen aus dem Immobiliensektor. Die Ge-sellschaft hat sich in den vergangenen Jah-ren sehr gut entwickelt und blickt auf einenpositiven Track Record am Kapitalmarkt.Eyemaxx hat zudem eine starke Pipeline von

900 Mio. Euro, die bis 2023 realisiert wer-den soll. Die nächsten Anleihen werden zu-dem erst im April 2023 – also hoffentlichlange nach Corona – fällig.

Eyemaxx hat branchentypische Risiken vonProjektentwicklern. Beim Hotel in Offen-bach am Main, das als Sicherheit für die An-leihe dient, machen wir gegenüber demGutachten vom 06.02.2020 einen Abschlagund rechnen mit einem Vervielfältiger vonmaximal 18. Somit würde sich rechnerischeine Besicherung der Anleihe von knapp86% und nicht von 100% ergeben. Dies istaber allemal besser als keine Besicherung.

Insgesamt erscheint die Anleihe interessantund deutlich attraktiver als Mittelstandsan-leihen anderer Projektentwickler, die nichtbesichert sind. Das Chance-Risiko-Profil istinsgesamt als attraktiv einzuschätzen. EinInvestment sollte sich daher lohnen.

2017/2018 2018/19 2019/20e 2020/21eUmsatz 5.459 8.546 7.884 12.443EBITDA 14.801 10.117 11.655 20.204EBIT 14.437 9.698 11.190 19.663Jahresüberschuss* 7.199 6.225 4.502 11.116Angaben in TEUR, Quelle: SRC Research, Stand: 14.04.2020, Geschäftsjahr 01.11.2018 bis 31.10.2019, *) nach Minderheiten

Eyemaxx – Geschäftsentwicklung

Immobilie Standort Mietfläche Mieteinnahmen Besicherungs- Verkehrswert Datum des Grundpfand-(m2) p.a. in TEUR wert in TEUR in TEUR Gutachtens rechte

(lt. Gutachten)

Logistik Innsbruck, AT 8.142 378 3.690 3.950 31.05.2020 1. RangLogistik Zell am See, AT 1.401 156 3.676 4.149 16.12.2019 1. RangLogistik Salzburg, AT 4.962 271 1.660 1.660 31.05.2020 1. RangLogistik Linz, AT 9.857 242 3.410 3.410 31.10.2019 1. RangLogistik Aachen, D 3.545 129 1.580 1.580 31.05.2020 1. RangLogistik Wuppertal, D 7.112 265 3.530 3.530 31.05.2020 1. RangLogistik Würzburg, D 7.426 223 2.454 2.680 31.05.2020 1. RangHotel Offenbach, D 3.625 900* 10.000 21.200* 06.02.2020 2. RangGesamt 48.490 2.564 30.000 42.159Quelle: Unternehmensangaben, *) nach Fertigstellung im Juli 2020

Besicherungsobjekte

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NEUEMISSIONEN

schnitt abschließen und das gesamte Projektim kommenden Jahr fertigstellen. Darüberhinaus haben wir ja unser Geschäftsmodellmit zwei stabilen Säulen gut ausbalanciert,erzielen einen stetigen Cashflow aus Miet-einnahmen unserer Bestandsimmobilienund erhalten gleichzeitig attraktive Rendi-ten aus der Projektentwicklung. Und gene-rell sehen wir bei den Assetklassen Wohn-und Büroimmobilien in Deutschland undÖsterreich, auf die wir unseren Fokus imProjektgeschäft gelegt haben, und auch imLogistikbereich in Deutschland und Öster-reich, unserem Schwerpunkt im Bestand,nach wie vor eine hohe Nachfrage amMarkt.

BOND MAGAZINE: Was spricht zusam-menfassend für Ihre neue Anleihe?

Dr. Müller: Anleger sichern sich 5,50 Pro-zent Zinsen p.a. bei vierteljährlicher Zah-lung und einer umfangreichen Besicherungmit Eintragung ins Grundbuch. Und Eye-maxx ist ein kapitalmarkterfahrener undsehr zuverlässiger Emittent mit einem sub-stanzstarken Bestandsportfolio im Wert vonrund 56 Mio. Euro.

BOND MAGAZINE: Vielen Dank für dasGespräch.

Das Interview führte Christian Schiffmacher.

Der Text wurde gekürzt. Das vollständige In-terview ist unter www.fixed-income.org zufinden.

Die Eyemaxx Real Estate AG emittiert eine5-jährige Anleihe mit einem Kupon von

5,50% p.a. (ISIN DE000A289PZ4). Die An-leihe mit einem Volumen von bis zu 30 Mio.Euro ist durch Bestandsobjekte besichert. DieMieteinnahmen der Sicherungsobjekte, die aufein Treuhandkonto fließen, reichen zudem aus,um die Zinsen für die Anleihe in voller Höhe zubedienen, wie CEO Dr. Michael Müller im Ge-spräch mit dem BOND MAGAZINE betont.

BOND MAGAZINE: Bitte erläutern Siedie Eckpunkte Ihrer neuen Anleihe.

Dr. Müller: Unsere neue Anleihe 2020/25hat eine Laufzeit von 5 Jahren und ein Volu-men von bis zu 30 Mio. Euro. Die Anleihehat einen Kupon von 5,50% p.a., die Zins-zahlung erfolgt vierteljährlich. Die Zeich-nungsfrist läuft bis zum 20. Juli 2020. Wirbieten den Anleiheinvestoren unserer Anleihe2016/21 bis zum 16. Juli 2020 zudem dieMöglichkeit, ihre Schuldverschreibungen 1:1in die neue Anleihe zu tauschen. Sie erhaltenbeim Tausch neben den aufgelaufenen Stück-zinsen eine Einmalzahlung von 15 Euro jeSchuldverschreibung im Nominalwert von1.000 Euro, also eine Prämie von 1,5%. Dieneue Anleihe hat eine Besonderheit, die heutegar nicht mehr so häufig ist: Die Anleihe ver-fügt über ein umfangreiches Sicherungskon-zept. Wir bieten den Anleiheinvestoren Be-standsimmobilien als Sicherheit, überwie-gend Logistikimmobilien, und die Markt-werte sind von unabhängigen Gutachtern er-mittelt. 20 Mio. Euro sind sogar im erstenRang des Grundbuchs als Sicherheit und 10Mio. Euro im zweiten Rang.

BOND MAGAZINE: Wie wird das Kapi-tal aus der Anleiheemission verwendet?

Dr. Müller: Wir möchten das Kapital ausder Anleiheemission zur Refinanzierung un-serer Anleihe 2016/21 verwenden, die eben-

falls ein Volumen von 30 Mio. Euro hat.Die Anleihe 2016/21 hat eine Laufzeit bisMärz 2021. Wir können die Anleihe abervorzeitig kündigen und im September, alsoein halbes Jahr vor dem Ende der Laufzeit,vorzeitig zurückführen. Und das wollen wirmachen.

BOND MAGAZINE: Welche Objekte die-nen als Sicherheiten?

Dr. Müller: Bei den Objekten, die im ers-ten Rang als Sicherheit dienen, handelt essich ausschließlich um vollständig vermie-tete Logistikimmobilien. Bei dem Objekt,das im zweiten Rang als Sicherheit dient,handelt es sich ebenfalls um ein gut ver-mietetes Objekt in Offenbach am Main. Fürdie Immobilien liegen aktuelle Marktwert-gutachten vor, die die Werte bestätigen undtransparent auf unserer Website abgerufenwerden können. Wir treten im Rahmen desSicherungskonzeptes auch die Mieten dererstrangig besicherten Objekte auf ein Treu-handkonto ab. Diese Mieteinnahmen rei-chen aus, um die Zinsen für die Anleihe involler Höhe zu zahlen.

BOND MAGAZINE: Wie ist die Situationbei Ihren aktuellen Projektentwicklungen,welche Auswirkungen hat die Coronapan-demie?

Dr. Müller: Auch bei uns hat Corona Spu-ren hinterlassen, aber das nur kurzfristig.Denn langfristig gesehen sind wir gut aufKurs. Unsere vertraglich fixierte Projektpi-peline liegt momentan bei rund 900 Mio.Euro und sämtliche Projekte werden wir bis2023 abschließen – also vor Fälligkeit derneuen Anleihe. Bei unserer Stadtquartier-entwicklung Sonnenhöfe in Schönefeld beiBerlin zum Beispiel, das ein Volumen vonrund 170 Mio. Euro hat, werden wir in die-sem Jahr planmäßig den ersten Bauab-

Dr. Michael Müller, CEO, Eyemaxx Real Estate AG

„Anleger sichern sich 5,50% Zinsen p.a.bei vierteljährlicher Zahlung und

einer umfangreichen Besicherung mitEintragung ins Grundbuch“

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NEUEMISSIONEN

DE-VAU-GE Gesundkostwerk Deutschland GmbH

Erste Tranche der 6,50%-Anleihe platziert

Text: Robert Steininger

Die DE-VAU-GE GesundkostwerkDeutschland GmbH, Lüneburg, hat

die erste Tranche ihrer Anleihe in Höhe von3,0 Mio. Euro bei institutionellen Investo-ren platziert (ISIN DE000A289C55). DasEmissionsvolumen soll in den folgendenMonaten durch weitere Privatplatzierungenerhöht werden. Die zufließenden Mittel die-nen zu ca. 70% Investitionen in neue An-lagen und zu ca. 30% der Working Capital-Finanzierung. Die Transaktion wurde vonder Lewisfield Deutschland GmbH als Fi-nancial Advisor und von der Quirin Privat-bank AG als Bookrunner begleitet.

Die Anleihe bietet über die Laufzeit von 5Jahren einen Kupon von 6,50% p.a. bei halb-jährlicher Auszahlung. Die Einbeziehung inden Handel im Open Market der DeutscheBörse AG (Freiverkehr der Frankfurter Wert-papierbörse) erfolgte am 6. Juli 2020.

Starke Marktstellung bei CerealienDie DE-VAU-GE GesundkostwerkDeutschland GmbH ist ein inhabergeführ-tes Familienunternehmen mit mehr als 120Jahren Tradition und ca. 880 Mitarbeiternan den Standorten Lüneburg und Tanger-münde. DE-VAU-GE stellt ein breites Sor-timent mit ca. 500 Produkten her. Hierzuzählen Cerealien, Müslis, Riegel und milch-alternative Drinks. DE-VAU-GE produziertvorwiegend Handelsmarken für Lebens-mittel-Discounter.

DE-VAU-GE erzielte 2019 ca. 51% desUmsatzes mit Cerealien wie Flocken (Ha-fer, Weizen, Reis und Vollkorn), Cornfla-kes, White Flakes, Nut Flakes und gepuff-

ter Weizen. 17% des Umsatzes wurde mitMüslis erzielt. Hierzu zählen traditionelleSchütt-Müslis, gebackene Knusper-Müslisund Premiumprodukte mit hochwertigenZutaten. Mit Riegeln wurde 2019 rund23% des Umsatzes erzielt. Hierzu zählenklassische Müsliriegel, Cerealienriegel, halb-überzogene Riegel (mit Schokolade bzw. Jo-ghurt überzogen), Obst- und Nussriegel,glutenfreie Riegel und Proteinriegel. 6% desUmsatzes wurde mit Drinks erzielt. Hierzuzählen Nuss-Drinks (z.B. Mandel-Drinks)und natürliche Getreide-Drinks (u.a. Haferund Reis).

Die Gesellschaft zählt zu den führenden Ce-realienherstellern in Europa und ist Markt-führer bei Cerealien in Deutschland mit ei-nem Marktanteil von 34%. Bei Riegeln hatDE-VAU-GE einen Marktanteil von 32%in Deutschland, bei pflanzlichen Drinks16% und bei Müslis 8%.

GeschäftsentwicklungSeit dem Wiedereinstieg der Familie Ma-kowski 2013 als Alleingesellschafter und indie Geschäftsführung ist die Gesellschaftdurchweg profitabel gewachsen. Der Um-satz ist von 2013 bis 2019 von 105 Mio.Euro auf 211 Mio. Euro gestiegen.

2019 ist der Umsatz auf 210,8 Mio. Eurogestiegen (2018: 186,4 Mio. Euro), dabeiwurde ein EBTIDA von 15,6 Mio. Euro er-wirtschaftet (2018: 12,8 Mio. Euro). 52%des Umsatzes wurde in Deutschland erzielt,27% in UK, 11% in anderen europäischenLändern, 4% in Irland, 3% in Australienund 2% in den USA.

Bei einer Bilanzsumme von 105,9 Mio.Euro hatte die Gesellschaft zum 31.12.2019ein Eigenkapital von 11,4 Mio. Euro bzw.ein wirtschaftliches Eigenkapital (ein-schließlich Genussrechtskapital und Son-derposten für Investitionszuschüsse) von20,0 Mio. Euro.

Fazit:DE-VAU-GE hat eine sehr starke Markt-stellung. Bei der Bilanzsumme und demUmsatz ist durchaus Platz für weitereTranchen der Anleihe. Aufgrund des bislangniedrigen Emissionsvolumens ist vorerst nurein sehr überschaubarer Börsenhandel in derAnleihe zu erwarten. Wenn das Anleihevo-lumen deutlich erhöht wird, dürfte die An-leihe für breitere Anlegerschichten interes-sant werden.

2017 2018 2019Umsatz 180,4 186,4 210,8Rohergebnis 67,0 72,8 85,8EBITDA 13,1 12,8 15,6EBIT 5,5 5,2 6,8Jahresüberschuss 1,8 0,9 2,3Quelle: Unternehmensangaben, in Mio. Euro

Geschäftsentwicklung DE-VAU-GE

Emittentin DE-VAU-GE Gesundkostwerk Deutschland GmbH

Kupon 6,50% p.a.Platziertes Volumen 3,0 Mio. EuroISIN / WKN DE000A289C55 / A289C5Stückelung 1.000 EuroValuta 06.07.2020Laufzeit bis 06.07.2025Anwendbares Recht Deutsches RechtListing Open Market, Börse FrankfurtFinancial Advisor Lewisfield Deutschland GmbHBookrunner Quirin Privatbank AGInternet www.de-vau-ge.de/

Eckdaten der DE-VAU-GE-Anleihe

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SCHULDSCHEINDARLEHEN

Schuldscheinmarkt Konzentration im ersten Halbjahr auf gute Bonitäten

Text: Robert Steininger

Die Entwicklung am Schuldscheinmarktwar von Januar bis Juni dieses Jahres

nach einer Analyse der Corporate Finance-Be-ratungsgesellschaft CAPMARCON im We-sentlichen geprägt von einer Konzentrationder Darlehensgeber auf Qualität, einemsprunghaften Anstieg der Risikoprämien undeinem Anstieg sowohl sehr kurzer als auch sehrlanger Laufzeiten. Nach einem sehr starken 1.Quartal verhielten sich die Akteure im 2.Quartal spürbar vorsichtiger, so dass das neueVolumen schließlich um rund ein Viertel un-ter dem Umfang des 1. Halbjahres 2019 lag.

Sorgfältigere Auswahl durch die Kre-ditgeberDer Schuldscheinmarkt im 1. Halbjahr2020 war – wie andere Segmente des Fi-nanzmarktes auch – von den Auswirkungender Coronahysterie beeinflusst. Dies zeigtesich in einer zunehmenden Konzentrationauf bonitätsstarke Unternehmen, einem An-stieg der Risikoprämien und in einer Ver-kürzung der Laufzeiten.

In den ersten sechs Monaten dieses Jahreswurden laut CAPMARCON Schuld-scheindarlehen in einem Umfang von 9.523Mio. Euro arrangiert; das waren 3.332 Mio.

Euro oder 26% weniger als in der Vorjah-resperiode. Der Rückgang lag sowohl an ei-ner geringeren Zahl von Begebungen (nurnoch 50 statt 61 im Jahr 2019) als auch antendenziell leicht niedrigeren Einzelvolu-mina. Investoren legten mehr Wert auf dieWiderstandskraft der Geschäftsmodelle unddie Leistungsfähigkeit der Kreditnehmer.Nach Darlehenstilgungen in den erstensechs Monaten in Höhe von 6,6 Mrd. Euroerhöhte sich das ausstehende Schuldschein-volumen um rund drei Milliarden Euro auf141,5 Mrd. Euro.

Erheblich zurückgegangen ist der Anteilderjenigen Unternehmen, die erstmals denSchuldschein zur Unternehmensfinanzie-rung einsetzen (Debütdarlehen). Entfiel im1. Halbjahr 2019 noch über die Hälfte desneuen Schuldscheinvolumens auf diese Dar-lehensnehmer, so waren es in diesem Jahrbislang gerade einmal 11%. In der gegen-wärtigen Marktlage haben es Adressen ohneSchuldscheinhistorie deutlich schwieriger,Mittel aufzunehmen als unter Investorenbekannte Unternehmen. Nur fünf der 30Begebungen im 1. Quartal waren Debüt-transaktionen und nur noch zwei der 20 im2. Quartal.

Qualität steigt im zweiten Quartalstark anNoch im 1. Quartal 2020 folgte die Boni-tätsentwicklung der schuldscheinbegeben-den Unternehmen – auf Basis der Ge-schäftszahlen des Jahres 2019 – dem mehr-jährigen Trend. Danach lag die Leistungs-fähigkeit der Kreditnehmer mit durch-schnittlich BBB- im Investment Grade, so-wohl der Mehrfachnutzer von Schuldschei-nen als auch der Debütanten. Das Herun-terfahren der wirtschaftlichen Aktivitäten(Lockdown) mit seinen nahezu unabsehba-ren Folgen führte im 2. Quartal 2020 zuverschärften Anforderungen der Kreditge-ber. Konsequenz waren ein sprunghafterAnstieg der Risikoprämien sowie derSchuldscheinverzinsung und ein Rückzugschwächerer Bonitäten, so dass im Durch-schnitt die Qualität der schuldscheinbege-benden Unternehmen von BBB- um zweiStufen auf BBB+ stieg.

Deutsche Industrieunternehmengrößte DarlehensnehmerIndustrieunternehmen (produzierendes undverarbeitendes Gewerbe) dominierten im 1.Halbjahr 2020 den Schuldscheinmarkt.Nennenswerte Darlehensvolumina, dasheißt mehr als eine Milliarde Euro, wurdennoch in den Sektoren Dienstleistungen undLogistik aufgenommen.

Auch dies spiegelt die Entwicklung in an-deren Finanzmarktsegmenten und einenerhöhten Liquiditätsbedarfs in bestimm-ten Sektoren. Vor allem die Bereiche Luft-fahrt, Automobil und Logistik nahmen zu-sätzliche Mittel auf. Hinzu kamen verstärktöffentliche Darlehensnehmer wie Stadt-werke, auf die zusätzliche Ausgaben zu-kommen. Tendenziell weniger Fremdkapi-tal aufgenommen haben im vergangenenhalben Jahr Energie- und Ver-/Entsor-gungsunternehmen sowie Adressen derBau- und Immobilienwirtschaft; letzterezeigte sich vergleichsweise unbeeindrucktvon der Coronahysterie. In der Folge wardort der zusätzliche Liquiditätsbedarf ge-ring.© Aurubis

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SCHULDSCHEINDARLEHEN

Hinsichtlich der Herkunftsländer vonSchuldscheinen konzentrierte sich das Neu-geschäft in diesem Jahr bislang auf Deutsch-land. Unternehmen aus anderen Ländernwaren deutlich weniger präsent als noch inden Vorjahren.

Mehrere Unternehmen suchten nur sehrkurzfristige Darlehen, weshalb der Anteilvon Schuldscheinen mit bis zu 4-jährigerLaufzeit deutlich zunahm. Gleichzeitig woll-ten einige Adressen sich langfristig Liquidi-tät sichern, so dass verstärkt Tranchen mitLaufzeiten von länger als 10 Jahren ange-boten wurden. Die durchschnittliche Lauf-zeit ging von 7,5 Jahren im Jahr 2019 aufjetzt 7,1 Jahre zurück.

Sprunghafter Anstieg der Risikoprä-mienDas Geschäftsklima kühlte sich für vieleUnternehmen im 1. Halbjahr 2020 rapideab bei gleichzeitig sehr unsicherer Perspek-tive. Dies macht eine differenzierte neue Be-wertung seitens der Kreditgeber schwierig.Infolge stieg die durchschnittliche Verzin-sung von Schuldscheindarlehen in Abhän-gigkeit von Bonität und Laufzeit im Laufedes 1. Halbjahres 2020 stark an.

Die Verzinsung ist bereits im 1. Quartal2020, besonders im 2. Quartal wegen sig-nifikant höherer Risikoprämien deutlich ge-stiegen. Für schwächere Bonitäten undlange Laufzeiten ging der Zins um bis zu220 Basispunkte (2,20%) nach oben. In-vestment Grade-Qualitäten mussten fürDarlehen mit 5-jähriger Laufzeit durch-schnittlich nur 85 Basispunkte mehr Zinszahlen.

Die kritischere Einschätzung wird vor allemfür Kreditnehmer aus den Bereichen Luft-fahrt und Automotive fortdauern, währenddie Einschätzung für die Zukunft zum Bei-spiel der Bereiche Bauwirtschaft und Wohn-immobilien oder Energie und Versorgungdeutlich weniger pessimistisch ausfällt. Po-sitiver ist die Perspektive für die BereichePharma und medizinische Dienstleistung.

Die Einstufung der Unternehmen in Risiko-klassen wird in den kommenden Monatenaktualisiert, zahlreiche Adressen werden he-rabgestuft. Die Risikoaufschläge in den je-weiligen Ratingklassen sinken dann wiederleicht. Die individuelle Zinsbelastung vielerDarlehensnehmer verändert sich allerdingswegen der ungünstigeren Einschätzung ihrerLeistungsfähigkeit nicht. Dessen ungeachtetbleibt der Schuldscheinmarkt nach Ein-schätzung von CAPMARCON aber auch fürNon-Investment Grade-Qualitäten offen.

Volumina in Mrd. Euro 2016 I 2017 I 2018 I 2019 I 2020 IBegebenes Volumen Mrd. Euro 13,12 12,65 6,95 12,86 9,52- davon: Debüt-Darlehen Mrd. Euro 2,68 3,20 2,75 6,90 1,09Anzahl Transaktionen 54 66 47 61 50- davon Debüt-Transaktionen 22 27 26 29 7Getilgtes Volumen Mrd. Euro -4,75 -4,29 -4,38 -4,12 -6,60Ausstehendes Volumen 76,49 95,65 108,71 129,45 141,48Quelle: CAPMARCON, LBBW

Aktivitäten am Schuldscheinmarkt in den ersten Halbjahren

Begebung am deutschen Schuld-scheinmarkt nach Quartalen in Milliarden Euro

Quelle: LBBW, CAPMARCON

Ausstehendes Schuldscheinvolu-men in Milliarden Euro (Jahr 2020:30. Juni)

Quelle: CAPMARCON

© VNG

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INVESTMENT

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German Real Estate Capital S.A.Anleiheninvestment in Wohnimmobilien &

Denkmalimmobilien in B- & C- Lagen mit attraktiven Renditen

Text: Cosmin Filker, Marcel Goldmann, GBC

Die German Real Estate S.A. ist Emit-tentin einer Schuldverschreibung, die

unter der Bezeichnung ETP (Exchange Tra-ded Product) seit dem 20.04.2018 angebo-ten wird und an der Börse gehandelt wird.Dabei handelt es sich um ein unbegrenztlaufendes Wertpapier, ausgestattet mit ei-nem Kupon in Höhe von 3,00% und einerdarüberhinausgehenden möglichen varia-blen Verzinsung, die eine Ausschüttung bismaximal 10% des Nennwertes vorsehenkann. Auch wenn das Wertpapier(https://www.gre-etp.de/) eine unbegrenzteLaufzeit hat, kann dieses erstmals zum20.04.2023, also nach fünf Jahren, ordent-lich gekündigt werden, womit es mit einerklassischen Anleihe vergleichbar ist.

Die Mittelverwendung – Wohnimmo-bilien & DenkmalschutzimmobilienDie Anleihemittel in Höhe von aktuell18,43 Mio. Euro (geplantes Volumen: bis30,00 Mio. Euro) werden über die Zwi-schengesellschaft German Real Estate Im-mobilien GmbH an Immobilien-Objektge-sellschaften weitergeleitet. Insofern sind dieGläubiger des German Real Estate-ETP in-direkt in Bestands- und Handelsimmobilieninvestiert, womit ein grundsätzlich hoher

Sicherheitsaspekt vorliegt. Die Anleihemit-tel werden dabei, neben klassischem Fremd-kapital, als ein Finanzierungsbaustein derObjekte herangezogen. So liegt derzeit bei-spielsweise für das Bestandsportfolio derGerman Real Estate-Gruppe, für welchesein Marktwert von 24,76 Mio. Euro kalku-liert wird, eine Fremdkapitalfinanzierungvon 8,84 Mio. Euro und eine Finanzierungdurch die ETP-Mittel in Höhe von 3,34Mio. Euro vor. Sowohl für die Banken alsauch für die ETP-Gläubiger ist damit einehohe Sicherheit vorhanden.

… in B- und C-Lagen mit attraktivenRenditen Insgesamt umfasst das aktuelle Objektport-folio der German Real Estate-Gruppe 46Objekte, davon sind 24 Objekte dem Be-standsportfolio sowie 22 Objekte dem Han-delsportfolio zuzuordnen. Das Bestands-portfolio der German Real Estate Immobi-lien-Gruppe befindet sich in so genanntenB- und C-Lagen, dabei überwiegend in densächsischen Städten Chemnitz und Glau-chau. Einzelne Objekte werden jedoch auchin Nordbayern (Kulmbach, Bayreuth) ge-halten. Bei einer jährlichen Soll-Miete von1,42 Mio. Euro entspricht die auf den Ver-

kehrswert bezogene Mietrendite derzeit5,7%. Mit dem Handelsportfolio, im Rah-men dessen vornehmlich Denkmalobjektesaniert und zu Wohnungen umgebaut wer-den, könnten unseres Erachtens bis 2023Verkaufserlöse von über 100 Mio. Euro er-zielt werden.

Sehr attraktive Bonitätskennzahlen aufBasis unserer Prognosezahlen Auf dieser Annahme aufbauend haben wirdie künftige Geschäftsentwicklung der Ob-jektgesellschaften prognostiziert, wobei wirhier eine Quasikonsolidierung vorgenom-men haben. Wir stellen dabei die Fähigkeitdes Geschäftsmodells bzw. des aktuellenPortfolios auf den Prüfstand, insbesondereim Hinblick auf die Erwirtschaftung einesausreichenden Gewinns zur Bedienung derausgegebenen Schuldverschreibungen undGenussrechte. Daraus abgeleitet haben wirsehr attraktive Bonitätskennzahlen ermit-telt. Besonders der EBITDA-Zinsde-ckungsgrad liegt dabei im Mittelwert unse-res Prognosezeitraums 2020 bis 2023 bei6,39, womit selbst bei stärkeren Ergebnis-rückgängen die Zinszahlungen noch ge-währleistet sind. Zusammen mit den Ver-schuldungskennzahlen stufen wir die Boni-tät, auf Basis der von der GDV (Gesamt-verband der Deutschen Versicherungswirt-schaft) vorgegebenen Grenzwerte, als sehrgut ein.

Coronaunsicherheit am Bau scheintgut im Griff Unsere Prognosen basieren dabei auf derAnnahme einer planmäßigen Entwicklungbei der Nachvermietung des Bestandsport-folios sowie bei den Neubau- und Sanie-rungsarbeiten des Handelsportfolios. Diesestellen damit den aktuellen Status quo dar,welcher sich jedoch aufgrund der Corona-krise jederzeit ändern kann. Gemäß Unter-nehmensangaben wurden in den vergange-nen Wochen auf den Baustellen Maßnah-men ergriffen, um das Ansteckungsrisiko sogering wie möglich zu halten. Aus heutigerSicht geht die Unternehmensgruppe dabeiaus, die Fertigstellungstermine einzuhalten.

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INVESTMENT

Diese Einschätzung haben wir in unserenPrognosen berücksichtigt, wenngleich dieseaufgrund der aktuellen Lage naturgemäßmit einer höheren Unsicherheit behaftetsind.

Anleihe im Marktvergleich auf aktuel-ler Kursbasis deutlich unterbewertetund damit überdurchschnittlich attrak-tiv Um die Attraktivität der Anleihe der Ger-man Real Estate Capital S.A. zu ermitteln,haben wir diese einem Marktvergleich un-terzogen, wobei wir hier die im Mittel-standsbereich notierten Anleihen (Vergleichmit Anleihen mit einem gültigen Rating)einbezogen haben. Die im Rahmen diesesAnleihevergleiches ausgewählten Anleihensind mit einem durchschnittlichen Kupon

in Höhe von 5,69% und auf Basis der ak-tuellen Kurse einer durchschnittlichen Ef-fektivverzinsung von 7,41% ausgestattet.Unter Einbezug des ersten möglichen Kün-digungstermins und damit der verbleiben-den Restlaufzeit errechnet sich bei der Ger-man Real Estate-Anleihe eine Effektivver-zinsung von 14,06%, welche deutlich überdem Vergleichsniveau liegt. Wird dieserhohe Wert in Verbindung zum Risikoprofildes Anleihemarktes gegenübergestellt, solässt sich eine überdurchschnittliche At-traktivität der German Real Estate-Anleihedeutlich erkennen. Im Rahmen einerChance-Risiko-Regressionsanalyse liegt dasWertpapier deutlich oberhalb der Regressi-onsgeraden (+55,0%) und ist damit unse-rer Einschätzung nach stark überdurch-schnittlich attraktiv.

In der Analyse ist folgender möglicher Interessens-konflikt gemäß Katalog gegeben: 5a,11

Ein Katalog möglicher Interessenskonflikte finden Sieunter: http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung.htm

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Unternehmen German Real Estate Capital S.A.*5a,11

ISIN DE000A19XLE6

Kupon 3,00% plus mögilche variable Verszinsung

Aktueller Kurs 79,90% (07.07.2020 München)

Internet www.gre-etp.de

Eckdaten der Anleihe

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INVESTMENT

Sixt Leasing-Anleihe 18/22 Extrarendite durch Kündigungsmöglichkeit der Anleihegläubiger bei Kontrollwechselereignis

Text: Norbert Schmidt, Heemann Vermö-gensverwaltung

Die Sixt Leasing SE zählt zu den füh-renden banken- und herstellerunab-

hängigen Fahrzeugleasinganbietern inDeutschland. Das Unternehmen ist mitTochtergesellschaften auch in den LändernFrankreich, der Schweiz, Österreich undden Niederlanden operativ tätig. Die Ur-sprünge des Unternehmens reichen bis indas Jahr 1967 zurück. In diesem Jahr wurdeerstmals ein Leasingprogramm vom Auto-vermieter Sixt angeboten. Das heutige Leis-tungsspektrum umfasst Angebote für Pri-vat- und Gewerbekunden und reicht vomFlottenleasing und Fuhrparkmanagementbis zum Betrieb der Online-Plattform SixtNeuwagen, über die Privat- und Gewerbe-kunden Leasingangebote einholen können.Bis zum Börsengang im Jahr 2015 war dieSixt Leasing SE eine 100%ige Tochterge-sellschaft des Autovermieters Sixt SE. Auchnach dem Börsengang hielt die Sixt SE wei-terhin eine strategische Beteiligung von41,9% an der Sixt Leasing SE.

Nachhaltig positives Konzernergebnis,diversifizierte FinanzierungsquellenDie Sixt Leasing SE verwaltet einen Kon-zernvertragsbestand von 136.200 Verträgen(Stand 31.12.2019). Im Vergleich zum Vor-jahr entspricht dies einem Wachstum von5,0%. Der operative Konzernumsatz (ohneVerkaufserlöse durch Leasingrückläufer und

vermarktete Kundenfahrzeuge im Flotten-management) beträgt 468 Mio. Euro imJahr 2019 und ist damit leicht um 2,6%rückläufig. Der Konzernüberschuss beträgt22 Mio. Euro im Jahr 2019 und ist damitleicht um 2,0% rückläufig.

Die Bilanzsumme per 31.12.2019 beträgtetwa 1,3 Mrd. Euro. Das Vermögen umfasstzu 84,3% das Leasingvermögen von etwa 1,1Mrd. Euro. Die Eigenkapitalquote konnteu.a. aufgrund des ertragreichen Geschäfts-modells von 15,6% auf 17,2% zum Ge-schäftsjahresende gesteigert werden. DieFremdfinanzierung erfolgt unabhängig vomSixt-Konzern und umfasst im Wesentlichenein Asset Backed Securities-Programm im Vo-lumen von bis zu 500 Mio. Euro, zwei Un-ternehmensanleihen im Volumen von jeweils250 Mio. Euro sowie ein Schuldscheindarle-hen im Volumen von 30 Mio. Euro.

Übernahme durch HCBE erfolgreichDie Hyundai Capital Bank Europe GmbH(HCBE), ein Joint Venture von SantanderConsumer Bank und Hyundai Capital Ser-vices, hat am 21.02.2020 einen Aktienkauf-vertrag mit der Sixt SE über den Erwerb al-ler von der Sixt SE an der Sixt Leasing SE ge-haltenen Aktien (etwa 41,9% des Grundka-pitals) unterzeichnet. Der Vollzug des Ak-tienkaufvertrags steht unter anderem unter

der Bedingung des Erreichens der Mindest-annahmeschwelle von 55% (inkl. der von derSixt SE verkauften Aktien) im freiwilligen öf-fentlichen Übernahmeangebot. In der Folgegab HCBE ein freiwilliges öffentliches Über-nahmeangebot an alle Aktionäre der Sixt Lea-sing SE zum Erwerb der verbleibenden Ak-tien ab. Unter Berücksichtigung der Beteili-gung der Sixt SE belief sich die Annahme-quote zum Ende der gesetzlich vorgesehenen,weiteren Annahmefrist am 20. Mai 2020 um24 Uhr (MESZ) auf 92,07%. Am 6. Juli2020 wurde mitgeteilt, dass nun sämtlicheübrigen Vollzugsbedingungen eingetretensind – siehe hierzu auch https://hcbe-of-fer.de/download/companies/ma1044/104403pflicht/06072020_Bekanntmachung_EU_de.pdf. Damit ist die Übernahme formal er-folgreich abgeschlossen.

Kündigungsmöglichkeit der Anleihe-gläubiger bei KontrollwechselereignisTritt ein Kontrollwechselereignis ein, so istjeder Anleihegläubiger in der Sixt Leasing-Anleihe 2018/22 gemäß §5 Abs. 7 der An-

Norbert Schmidt

ist Portfoliomanager des monatlich ausschüttenden

FU Fonds – Bonds Monthly Income (WKN HAFX9M).

Der Fonds ist in der hier besprochenen Anleihe

investiert. Anleger, die an der Entwicklung dieses

und weiterer attraktiven Investments in einem

gestreuten Portfolio partizipieren und gleichzeitig

monatliche Ausschüttungen erhalten wollen, finden

weiterführende Informationen zum Fonds unter

www.hauck-aufhaeuser.com und

www.heemann.org.

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INVESTMENT

leihebedingungen berechtigt, von der Emit-tentin den vollständigen oder teilweisenRückkauf der von ihm gehaltenen Schuld-verschreibungen, jeweils zum Nennbetrag,zuzüglich etwaiger bis zum Wahl-Rück-kauftag aufgelaufener Zinsen zu verlangen(das Gläubigerrückkaufwahlrecht).

Ein Kontrollwechselereignis tritt ein, wennein Kontrollwechsel eintritt und es inner-halb des Kontrollwechselzeitraums zu einerAbsenkung des Ratings kommt. Eine Ab-senkung des Ratings gilt u.a. als eingetreten,

wenn zum Zeitpunkt des Kontrollwechselskein Rating für die Schuldverschreibungenvergeben ist und keine Ratingagentur in-nerhalb des Kontrollwechselzeitraums, deram 120. Tag nach dem Eintritt des Kon-trollwechsels endet, ein Investment Grade-Rating für die Schuldverschreibungen ver-gibt.

Tritt ein Kontrollwechselereignis ein, so teiltdie Emittentin dies unverzüglich, nachdemsie davon Kenntnis erlangt hat, den Gläu-bigern mit (eine „Kontrollwechselereignis-

mitteilung“) und gibt dabei das gemäß §5Abs. 7 der Anleihebedingungen vorgeseheneVerfahren zur Ausübung des Gläubiger-rückkaufwahlrechts an. Dieses sieht danneinen Ausübungszeitraum von 30 Tagen fürdas Gläubigerrückkaufwahlrecht vor. DieRückzahlung erfolgt dann spätestens amsiebten Geschäftstag nach dem Tag, an demder Ausübungszeitraum abgelaufen ist.

Hinweis: Es gelten ausschließlich die an-wendbaren Anleihebedingungen (https://ir.sixt-leasing.de/sixtleasing/ pdf/Sixt_Lea-sing_SE_Base-Prospectus-2018-04-17.pdf).

Fazit:Sofern innerhalb der oben genannten 120-Tage-Frist kein Investment Grade-Ratingfür die Sixt Leasing-Anleihe 2018/22 ver-geben wird, ergibt sich eine Kündigungs-möglichkeit der Anleihegläubiger aus dieserpositiven Sondersituation zu pari. Bei Nut-zung der Kündigungsmöglichkeit und er-warteter Rückzahlung bis Mitte Dezember2020 errechnet sich eine aktuelle Einstiegs-rendite von 6,3% p.a. (Kurs 98,00% am06.07.2020).

Disclaimer:

https://www.heemann.org/disclaimer

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Kursentwicklung der Sixt Leasing-Anleihe 2018/22

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INVESTMENT

tergewichtung in Anleihen aus dem Euro-raum. Bei Ländern aus der Peripherie desgemeinsamen Währungsgebiets war derFonds untergewichtet bei portugiesischenund spanischen Anleihen, „neutral“ bei ita-lienischen Papieren. Unternehmensanleihenhatten wir zu Beginn des Jahres nicht imPortfolio, und die einzige Position inSpread-Papieren bestand aus chinesischenRenminbi-Anleihen. Dank dieser defensi-ven Allokation waren die Folgen der Tur-bulenzen und der Ausweitung der Spreads,die wir im Februar und März hatten, be-grenzt.

BOND MAGAZINE: Ihr Anlageschwer-punkt liegt aber doch bei europäischenStaatsanleihen?

Bernardelli: Wir vergessen nie, dass dieBenchmark des Fonds „Euro Government“ist. Engagements in nichteuropäische Staats-anleihen gehen wir nur opportunistisch ein,wenn wir fest davon überzeugt sind, dass

Die Coronaviruskrise hat die Finanzweltdurcheinandergewirbelt und stellt Fonds-

manager vor große Herausforderungen. „DieAusfallraten steigen!“, betont Paolo Bernardelli,Head of Fixed Income & FX bei Eurizon. Zu-gleich bescheinigt er der EZB und anderen No-tenbanken, einen guten Job zu machen. Sobaldderen Maßnahmen greifen und die wirtschaft-liche Erholung einsetzt, erachtet er Unterneh-mensanleihen als die größten Profiteure. Seineigener Bestand an Unternehmensanleihen setztsich inzwischen überwiegend aus Green Bondszusammen. Daneben präferiert er inflationsin-dexierte Anleihen, weil die Teuerungsraten zu-nehmen dürften. Das EU-Konjunkturpro-gramm „Next Generation EU“ begrüßt er aus-drücklich, weil dies ein wichtiger Schritt inRichtung eines neuen Europas sei.

BOND MAGAZINE: Paolo, wie hat sichdie Coronaviruskrise auf das Anlagesegmenteuropäischer Anleihen ausgewirkt?

Bernardelli: Was in der ersten Jahreshälftegeschah, wird uns für immer in Erinnerungbleiben. Die verheerenden Folgen der Coro-naviruspandemie, die vor allem mit den vonvielen Ländern beschlossenen Einschrän-kungen zusammenhängen oder mit der feh-lenden oder verzögerten Umsetzung solcherMaßnahmen, lassen sich jetzt an den globa-len Wirtschaftsdaten ablesen. Weltweit ist esfür das Geschäftsklima steil nach unten ge-gangen, die Zahlen von Arbeitslosen undSubventionsanträgen haben in den Industrie-und Schwellenländern neue Höchststände er-reicht, und auch die Daten zur BIP-Ent-wicklung waren in allen Ländern für das ersteQuartal schrecklich und werden es wahr-scheinlich auch für das zweite Quartal sein.Der extrem volatile Rohölpreis, der auf dieErhöhung des Angebots gefolgt von einerdrastischen Kürzung durch die OPEC zu-rückzuführen war, brachte weitere Problememit sich. Die Reaktionen der Zentralbanken,

vor allem der Federal Reserve, waren bei-spiellos, wobei der Liquidität der Märkte so-wie der Unterstützung von Unternehmenund Familien besondere Aufmerksamkeit ge-schenkt wurde, um einen schweren Zyklusvon Zahlungsausfällen zu vermeiden.

BOND MAGAZINE: Und welche Aus-wirkungen hatte das auf Ihr Portfolio?

Bernardelli: Der Epsilon Fund – EuroBond, der im Januar 2007 aufgelegt wurdeund seither von mir mit Unterstützung mei-ner Kollegen vom Eurizon Fixed IncomeTeam verwaltet wird – hat das Ziel, den JPMorgan EMU GBI zu übertreffen, wobeidas Risiko auf eine Tracking-Error-Volatili-tät von 2,5 Prozent begrenzt ist. Der Fondsbegann das Jahr 2020 mit einem geringenRisiko gegenüber der Benchmark, sowohlhinsichtlich der Duration als auch der Po-sitionierung in verschiedenen Euro-Län-dern. Das Portfolio hatte ein großes Über-gewicht in US-Schatzpapieren und eine Un-

Paolo Bernardelli, Head of Fixed Income & FX, Eurizon

„Die Ausfallraten steigen!“

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INVESTMENT

Länder, vor allem Deutschlands und Frank-reichs, von entscheidender Bedeutung. DieVerhandlungen mit den kleineren Ländernwerden lang und schwierig sein. Aber schließ-lich werden wir Erfolg haben.

BOND MAGAZINE: Die deutsche Bun-deskanzlerin Angela Merkel und der fran-zösische Präsident Emmanuel Macron ha-ben vorgeschlagen, dass die EU-Kommis-sion 750 Milliarden Euro an Krediten aufdem Kapitalmarkt aufnimmt und diesedann über den EU-Haushalt als Hilfe fürKrisenstaaten verteilt. Ist dies der Einstiegin die sogenannten Euro-Bonds?

Bernardelli: Wahrscheinlich im Juli, wenndie EU-Präsidentschaft von Kroatien aufDeutschland übergeht, werden wir eine Ei-nigung über das EU-Konjunkturprogrammhaben, das kürzlich „Next Generation EU“genannt wurde. Wenn es ohne große Än-derungen verabschiedet wird, wäre dies einwichtiger Schritt in Richtung eines neuenEuropas. Es wird eine große Anzahl von bis-her wahrgenommenen nationalen roten Li-nien hinter sich lassen. Und es wird die Aus-gabe von Anleihen der EU implizieren, umdies zeitweilig zu finanzieren. Obwohl essich um einen vorübergehenden Rahmenhandelt, kann es im Lauf der Zeit zu einemdauerhaften Rahmen werden. Und dieneuen Anleihen der EU, die von Moody‘smit AAA bewertet werden, könnten durch-aus zu einer neuen sicheren Anlage fürEuropa werden, mit positiven Auswirkun-gen auf die Euro-Finanzmärkte.

BOND MAGAZINE: Wenn sich die wirt-schaftliche Lage zunehmend entspannt, wel-che Anleihen würden davon besonders pro-fitieren?

Bernardelli: Den größten Vorteil werdenUnternehmensanleihen haben, wenn sichdank der Zunahme der wirtschaftlichen Ak-

Positionen außerhalb der Benchmark einenhohen Wert haben. So haben wir beispiels-weise von der Verringerung des Spreads zwi-schen US-Staatsanleihen und jenen aus demEuroraum profitiert. Die offene Long-Posi-tion in Dollar-Anleihen haben wir mittler-weile geschlossen und in eine „Inflation-Break-even“-Position umgewandelt.

BOND MAGAZINE: Welche Änderungenaufgrund der Coronaviruskrise haben Sienoch vorgenommen?

Bernardelli: Seit März, nachdem die Be-deutung und Wirksamkeit der Reaktionender Zentralbanken und Regierungen deut-lich geworden war, haben wir begonnen,eine Position in Unternehmensanleihen auf-zubauen, angefangen mit High Yield, dannmit Investment Grade und schließlich mitGreen Corporate Bonds. Das Engagementin Unternehmensanleihen, direkt oder überDerivate oder andere Fonds, lag Ende Maibei fast zehn Prozent des Portfolios. Im Junihaben wir nach einer guten Wertenwicklungmit dem Abbau dieser Position angefangen.Der Fonds weist im Vergleich zur Bench-mark eine kürzere Duration auf, mit einer„Barbell“-Struktur aus Kurzläufern und ex-tra-langlaufenden Anleihen. Hinzu kom-men ein Übergewicht in inflationsindexier-ten Anleihen und Staatsanleihen aus der Pe-ripherie des Euroraums sowie ein Unterge-wicht in Schuldtiteln aus dem Kern unddem Semi-Kern des gemeinsamen Wäh-rungsgebiets. Mit Blick auf die Währungenhalten wir eine Long-Position in chinesi-schen Renminbi-Wertpapieren über einenhauseigenen Fonds sowie eine kleine Posi-tion in japanischen Yen aus Gründen derRisikodiversifizierung.

BOND MAGAZINE: Was bevorzugen Siederzeit in Bezug auf Emittenten, Ratingsoder Laufzeiten und wovon würden Sie eherabraten?

Bernardelli: Unsere Allokation in Unter-nehmensanleihen ist sowohl in Bezug auf dasRating als auch auf den Sektor gut diversifi-ziert, und die durchschnittliche Größe vonEinzelwerten liegt in der Regel unter 0,05Prozent. Das Portfolio der Unternehmens-anleihen, das jetzt hauptsächlich aus „grü-nen Anleihen“ besteht, wird aktiv von demTeam verwaltet, das auch unseren GreenBond-Fonds betreut – einen der größten sei-ner Art in Europa mit einem verwaltetenVermögen von 1,4 Milliarden Euro. Der ver-bleibende Teil des Engagements in Unter-nehmensanleihen erfolgt über spezialisierteETFs oder Fonds. Bei Staatsanleihen bevor-zugen wir liquide Emittenten, beispielsweiseDeutschland unter den Ländern mit niedri-geren Renditen und Italien unter den Län-dern mit höheren Renditen.

BOND MAGAZINE: Sehen Sie Liquidi-tätsrisiken durch die verstärkten Anleihen-käufe der EZB?

Bernardelli: Die EZB und die anderenZentralbanken leisten gute Arbeit und ver-suchen, mit ihren Käufen keine Liquidi-tätsprobleme zu schaffen, auch wenn sie eswahrscheinlich nicht vermeiden konnten,die Preise und den relativen Wert der weni-ger liquiden Märkte zu beeinflussen.

BOND MAGAZINE: Werden die ange-kündigten Maßnahmen ausreichen, um dieFolgen der Coronakrise zu heilen? Oder se-hen Sie zusätzlichen Bedarf?

Bernardelli: Die Coronaviruspandemie hatdas Argument gestärkt, dass Europa einenWandel im Umgang mit der Krise und derWirtschaft braucht. Durch die richtige Mi-schung von Geld- und Fiskalpolitik könnenwir eine Verbesserung der Funktionsweise derWährungsunion erreichen. Europa muss Na-tionalismen überwinden, in dieser Richtungist ein Impuls der wichtigsten europäischen

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BOND MAGAZINE | Ausgabe 157 | 08.07.2020 | www.fixed-income.org22

INVESTMENT

BOND MAGAZINE: Abschließend ge-fragt, was ist Ihre mittelfristige Erwartungfür die Zins- und Inflationsentwicklung inEuropa?

Bernardelli: Wir glauben, dass sich die Si-tuation in Bezug auf die wirtschaftlichenAktivitäten normalisieren wird, mit poten-ziellen Risiken durch eine mögliche zweitePandemiewelle gegen Ende des Jahres. Ichglaube auch, dass der Zinsanstieg langsamerfolgen wird, mit möglichen Phasen derVolatilität. Und mit der Normalisierung derangespannten Situation werden sich die In-flationsraten auf die Ziele der Zentralban-ken zubewegen, mit dem durchaus „er-wünschten“ Risiko, noch höher zu gehen.Aus diesem Grund ist der Fonds in Bezugauf die Duration untergewichtet und infla-tionsindexierte Anleihen sind übergewich-tet.

tivität das Herabstufungs- und Ausfallrisikoverringert. Bei Staatsanleihen werden wahr-scheinlich die Renditen etwas steigen und dieSpreads zwischen den Emittenten werdensich verringern. Wir glauben, dass sich dieInflation auf die Ziele der Zentralbanken zu-bewegen wird, die in der Eurozone viel hö-her sind als das derzeit von den Märkten im-plizierte Niveau. Daher dürften inflationsin-dexierte Anleihen eine gute Perspektive in Be-zug auf Rendite und Volatilität bieten.

BOND MAGAZINE: Welche Kreditra-tings bevorzugen Sie und bis zu welcherQuote des Portfolios?

Bernardelli: In den vergangenen Monatenhaben wir bei Emittenten von Unterneh-mensanleihen eine starke Herabstufung vonInvestment Grade- auf High Yield-Ratings er-lebt. Wahrscheinlich sind diese „Fallen An-gels“ diejenigen, die von der Verbesserung derWirtschaftslage am meisten profitieren kön-nen. Im gegenwärtigen Kontext bevorzugenwir die Anleihen zwischen BBB und BB – dasPortfolio hält etwa vier Prozent der Invest-ments in BBB und ein Prozent in BB Ratings.

BOND MAGAZINE: Wie schätzen Sie dieEntwicklung der Ausfallraten ein?

Bernardelli: Die Ausfallraten steigen! ImJuni liegt die Ausfallrate bei 4,7 Prozent, hö-her als die 4,1 Prozent, die wir im vergan-genen Monat hatten, was auch dem lang-fristigen Durchschnitt entspricht. Anderer-seits verbessern sich die Erwartungen für diekünftigen Ausfallraten schon wieder – vonzehn Prozent auf neun Prozent, dank derLockerung der Kreditbedingungen und derVerbesserung der Marktstimmung, die eineproblemlose Refinanzierung der Unterneh-men ermöglichen. Und die Verbesserungder Aussichten zählt stärker als die vorhe-rige Verschlechterung der Lage.

BOND MAGAZINE: Wie können sich dieAnleger gegen Zahlungsausfälle wappnen?Welche anderen Instrumente können zurDiversifizierung der Anleihenportfolios oderzur Risikobegrenzung eingesetzt werden?

Bernardelli: Die beste Möglichkeit für Anle-ger, sich vor unerwarteten Ausfällen zu schüt-zen, ist die Diversifizierung. Der Fonds ist inseinem Engagement in Unternehmensanlei-hen extrem diversifiziert. Der beste Weg zurRisikobegrenzung führt wiederum über un-korrelierte Instrumente oder Derivate. Unserbereits erwähntes Engagement im chinesi-schen Renminbi-Fonds ist ein klares Beispielfür solch ein unkorreliertes Instrument, dasin der Regel eine Outperformance liefernkann, wenn andere Anlageklassen negativ ten-dieren. Auch Währungen bieten Unterstüt-zung zur Verringerung des Gesamtportfolio-risikos. Im Lauf des Jahres hatten wir wich-tige Positionen im Dollar, und derzeit habenwir eine kleine Position im japanischen Yen,um das Risiko zu reduzieren.

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Globaler Green Bond-Markt ist eine attraktive Alternative

Text: Marcio da Costa, BANTLEON

Der Green Bond-Markt wird weiter starkwachsen. Dafür sprechen die durch die

EU-Taxonomie zunehmende Transparenzund einheitliche Klassifizierungskriterienebenso wie die wachsende Zahl zu finanzie-render nachhaltiger Umweltprojekte. Den-noch eignen sich europäische Green Bondsbis auf Weiteres nur als Beimischung, weil siewegen ihres geringen Anteils von 2,5% ameuropäischen Anleihenmarkt keine ausrei-chende Diversifikation ermöglichen. Anleger,die ausschließlich in Green Bonds investierenwollen, ohne Klumpenrisiken einzugehen,können auf dem globalen Green Bond-Marktinvestieren. Der bietet zudem eine geringereSensitivität bei steigenden oder fallenden Zin-sen und die Chance auf Kursgewinne durchfallende Zinsen in anderen Zinsräumen wiebeispielsweise den USA.

Der Green Bond-Markt wird künftig merk-lichen Rückenwind erfahren. Zum einenschafft der kürzlich veröffentlichte finale Be-richt der EU-Taxonomie Transparenz undeinheitliche Klassifizierungskriterien fürGreen Bonds. Zum anderen wird der EU-Green-Deal die Anzahl an zu finanzierendennachhaltigen Umweltprojekten in den kom-menden Jahren deutlich erhöhen. Die fürSeptember angekündigte grüne 10-jährigedeutsche Bundesanleihe schafft zudem eine

quasi risikofreie grüne Referenzrendite. Fürkünftige grüne Anleihen dürfte diese als Ori-entierung dienen. Aufgrund des dynami-schen Marktwachstums ist damit zu rechnen,dass Green Bonds schon bald einen größerenAnteil an konventionellen Anleihenindizeseinnehmen. Durch den höheren Anteil wer-den sie künftig auch in nicht nachhaltigenbenchmarkorientierten Portfolios stärker ver-treten sein.

Bis dahin ist aber noch ein gutes Wegstückzu gehen. Trotz der 62 Neuemissionen miteinem Volumen von etwa 36 Mrd. Euro vonJanuar bis Juni 2020 hat der europäischeGreen Bond-Markt nur einen Anteil von2,5% am europäischen Anleihenmarkt. Beieiner ausschließlichen Investition in Euro-denominierte Green Bonds bleiben deshalbKlumpenrisiken im Bereich der Laufzeit-,Länder- und Sektorallokation unvermeid-lich. Investitionen in europäische GreenBonds sind daher nach wie vor nur in Kom-bination mit einem bereits diversifiziertenAnleihenportfolio sinnvoll.

Globaler Green Bond-Markt bietet bes-sere DiversifikationsmöglichkeitenWer ausschließlich in Green Bonds inves-tieren möchte, ohne Klumpenrisiken ein-zugehen, kann global in Green Bonds in-

Marcio da Costa,

Portfoliomanager SSA & Green Bonds,

BANTELON

vestieren. Die wesentlichen Unterschiedezum europäischen Green Bond-Markt be-stehen in der breiteren Auswahl an zur Ver-fügung stehenden Anleihen sowie demFremdwährungsanteil von etwa 35%.Durch das globale Anlageuniversum stehenden Anlegern eine breitere Auswahl anGreen Bonds und damit bessere Diversifi-kationsmöglichkeiten zur Verfügung. Anle-ger, die keine Fremdwährungsrisiken einge-hen möchten, können das globale GreenBond-Portfolio gegen Fremdwährungsrisi-ken absichern. Die Rendite auf Endfällig-keit liegt nach Absicherungskosten etwa aufdem Niveau der in Euro denominiertenGreen Bonds – aktuell bei 0,4%. Die glo-bale Investition ist entsprechend auch aufwährungsgesicherter Basis nicht mit einemRenditenachteil verbunden.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich im Hinblickauf die Modified Duration, also die Sensi-tivität gegenüber steigenden und fallendenZinsen. Diese ist beim globalen GreenBond-Markt um 1,2%-Punkte tiefer, was ander niedrigeren Konzentration an lang lau-fenden Staatsanleihen liegt. Die gemessenan der Marktkapitalisierung fünf größtenTitel haben im globalen grünen Universum

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lediglich einen Anteil von 14,5%, währendsie im europäischen Green Bond-Markt ei-nen Anteil von 22,6% ausmachen. InSumme zeigt sich auf globaler Ebene eineausgewogenere Allokation, die in Phasensteigender Zinsen zu geringeren Kursverlus-ten gegenüber dem europäischen GreenBond-Markt führen dürfte.

Von sinkenden Zinsen in anderen Zins-räumen profitierenZusätzlich bietet der globale Green Bond-Markt weitreichendere Möglichkeiten in Be-zug auf potenzielle Renditequellen: Wäh-rend Anleger im europäischen Green Bond-Markt lediglich von Rückgängen des Euro-Zinsniveaus profitieren können, haben An-leger im globalen Green Bond-Markt dieMöglichkeit, an Zinsbewegungen außerhalbder Eurozone zu partizipieren. So könnenglobale Anleger beispielsweise von fallendenUS-Zinsen profitieren, während die Zinsenin der Eurozone unverändert bleiben – ohneein Fremdwährungsrisiko einzugehen. DieAllokation über verschiedene Zinsmärktedürfte sich zudem positiv auf die Diversifi-kation des Portfolios auswirken.

Fazit: Der globale Green Bond-Markt ist eine at-traktive Alternative zum europäischen GreenBond-Markt. Er lässt wegen der breiterenDiversifikationsmöglichkeiten und der kür-zeren Modified Duration eine ausschließli-che Allokation in Green Bonds ohne Klum-penrisiken zu. Anleger, die kein Fremdwäh-

rungsrisiko eingehen möchten, sollten einenaktiven globalen Green Bond-Fonds mitWährungsabsicherung wählen. Von passivenGreen Bond-Fonds raten wir ab, weil eineeingehende Prüfung der Green Bonds undmöglicher Nachhaltigkeitsrisiken unerläss-lich ist.

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Eigenschaften des globalen und des europäischen Green Bond-Marktes

Quellen: Bloomberg, BANTLEON

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Green Finance Coronapandemie nimmt Einfluss auf die Emissionsstruktur

Text: Robert Steininger

Das Green Financing war im 1. Halbjahr2020 nach einer Analyse der Corpo-

rate Finance-Beratungsgesellschaft CAP-MARCON vor allem von zwei Kräften ge-trieben. Dies war zum einen die Emissions-tätigkeit staatlicher Adressen, um die Hilfs-versprechen der öffentlichen Hände zurKompensation der Lockdown-Schäden zufinanzieren. Und das war zum anderen dasBemühen der Unternehmen, ihre Liquidi-tätsversorgung sicherzustellen.

Staaten einschließlich Gebietskörperschaf-ten sowie Entwicklungs- und Förderbankennahmen in diesem Jahr verstärkt nachhal-tige Finanzierungen in Anspruch. Allerdingswaren die Titel selten umweltbezogen, also„grün“, sondern kamen meist als „soziale“Emissionen (Social Bond), die auch unterden Gattungsbegriff Green fallen. Mit denErlösen werden zum Beispiel Maßnahmenim Bereich Gesundheit und Pflege umge-setzt. Besonders aktiv waren dabei Ent-wicklungsbanken inklusive Weltbank, derenGreen Financing sich von Januar bis Junidieses Jahres gegenüber dem Vorjahr auf 41Mrd. Euro fast verdreifachte. So entwickeltesich das SARS-CoV-2-Virus zum Antriebfür grüne Finanzierungen – allerdings zu-vorderst von staatlicher Stelle.

Unternehmen nutzten grüne Finanzierun-gen laut CAPMARCON sowohl für nach-haltige Investitionen als auch zur Verbesse-rung der Liquiditätsposition – insbesondereVersorgungs-, Logistik- und Industrieun-ternehmen. Banken sahen sich mit einerdeutlich gestiegenen Kreditnachfrage kon-frontiert, was die Ressourcen der Finanzin-stitute stark in Anspruch nimmt und zu ei-nem Rückgang der Begebung von grünenTiteln seitens der Banken selbst führte.

Anteil von Debütemissionen nimmt re-lativ abDer Anteil der Green Finance-Nutzer, dieerstmals an den Markt kamen, sogenannteDebütemittenten, ist im 1. Halbjahr 2020gegenüber Vorjahresperiode – außer inDeutschland – relativ zurückgegangen. Un-

ternehmen, die bereits über ein „grünesRahmenwerk“ (nachhaltige Investitions-und Finanzierungsstrategie) verfügen undErfahrung mit dem Prozedere einer Finan-zierung besitzen, arrangieren in der gegen-wärtigen Marktsituation erheblich leichtereinen Green Bond oder Kredit. Bei anderenUnternehmen hatten Einfachheit der Trans-aktion und Schnelligkeit Priorität.

Deutlich nachlassende Dynamik imglobalen Green FinancingDas Volumen an neuem Green Financingist im 1. Halbjahr 2020 gegenüber der ent-sprechenden Vorjahresperiode weltweit nurnoch vergleichsweise moderat angestiegen –und zwar um 16% auf 131 Mrd. Euro. Im1. Halbjahr 2019 hatten sich die Emissio-nen gegenüber der Vorperiode noch fast ver-doppelt. Die Anzahl der Begebungen gingjüngst sogar von 385 auf 357 zurück. Ent-sprechend stieg das durchschnittliche Ein-zelvolumen pro Transaktion von 295 Mio.Euro auf 365 Mio. Euro.

Nach dem starken Anstieg nachhaltiger Fi-nanzierungen im Jahr 2019 kann dies an ei-ner Marktberuhigung liegen; immerhin er-höhte sich die Zahl an neuen Transaktionenin der Vorperiode um knapp 60% und dasVolumen um fast 80%. Eine ähnliche Ent-wicklung war auch nach der expansivenPhase des Jahres 2017 zu beobachten.

Tatsächlich aber dürfte die Emission grünerFinanzierungen erheblich von den Auswir-kungen der Coronahysterie beeinflusst ge-wesen sein. So ist der deutliche Volumen-anstieg ausschließlich auf die massive Zu-nahme staatlicher Emissionen zurückzu-führen. Zentralregierungen, Gebietskörper-schaften, Sondervermögen des Staates sowieFörder- und Entwicklungsbanken erhöhtenihr Volumen um 50% auf 67 Mrd. Euro.Diese Emittenten platzieren laut CAP-MARCON oftmals höhere Einzelvolumina.

Gleichzeitig nahmen Geschäftsbanken undandere Finanzdienstleister ihre eigenenGreen Financing-Aktivitäten um fast 30%

auf unter 20 Mrd. Euro zurück. Und Un-ternehmen der Realwirtschaft nahmen mit45 Mrd. Euro nur etwa 5% mehr grüneMittel auf. Diese Entwicklung dürfte sichzumindest noch in der zweiten Jahreshälftefortsetzen.

Das Green Financing wurde in diesem Jahrbislang maßgeblich von den Aktivitäten inEuropa und Lateinamerika getragen, wäh-rend nachhaltige Finanzierung in den ande-ren Regionen sogar an Bedeutung verlor.

Ansonsten nahm das Green Financing deut-lich ab. In Nordamerika fiel das Volumengrüner Finanzierungen um 12% und inAsien um fast 40%, insbesondere in China.Am deutlichsten war der Rückgang bei aust-ralischen Adressen, hier verringerten sichgrüne Finanzierungen um 75%.

Industrie- und Logistikunternehmennehmen mehr Grüne Mittel aufUnternehmen der Realwirtschaft, also nicht-staatliche Adressen oder Finanzinstitute, ha-ben laut CAPMARCON im 1. Halbjahr2020 mit 45 Mrd. Euro nur wenig mehr alsdas Volumen der Vorjahresperiode (42 Mrd.Euro) an Finanzierungen für nachhaltigeAusgaben und Investitionen neu aufge-nommen.

Während sich Energie- und Ver-/Entsor-gungsunternehmen sowie Adressen der Bau-und Immobilienwirtschaft in geringeremUmfang engagierten, nahm die Kredit-nachfrage seitens des Produzierenden unddes Verarbeitenden Gewerbes sowie des Lo-gistiksektors deutlich zu.

Europäische Kreditnehmer als Motorfür grüne FinanzierungenEuropa ist weltweit die Region mit denmeisten nachhaltigen Finanzierungen, so-wohl nach Anzahl als auch nach Volumen.Im 1. Halbjahr 2020 wurden 177 Transak-tionen mit einem Volumen von 69 Mrd.Euro arrangiert, während es im 1. Halbjahr2019 nur 153 Transaktionen mit einem Vo-lumen von 58 Mrd. Euro waren.

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Treibende Kraft waren auch hier – wieweltweit – Förder- und Entwicklungsban-ken. Deren Emissionen erhöhten sich inden genannten Zeiträumen von 8,3 Mrd.Euro auf 13,7 Mrd. Euro. Gebietskörper-schaften in Europa erhöhten ihr Green Fi-nancing bislang nur wenig von 12,7 Mrd.Euro auf aktuell 14,6 Mrd. Euro. Ge-schäftsbanken nahmen sogar weniger nach-haltige Mittel auf (11,4 Mrd. Euro nach12,8 Mrd. Euro). Unternehmen der Real-wirtschaft begaben in der ersten Jahres-hälfte 28,2 Mrd. Euro nach 24,9 Mrd.Euro in der Vorjahresperiode. Und mehrals 40% dieser Unternehmensemissionenentfallen auf den Sektor Energie und Ver-/Entsorgung. Das bedeutet, nur 23% allergrünen Finanzierungen in Europa im 1.Halbjahr kamen von anderen realwirt-schaftlichen Unternehmen.

Größtes Emissionsland ist Frankreich miteinem Anteil von 31% am europäischenGreen Financing. Auf Deutschland undSpanien entfallen jeweils 10%, auf die Nie-derlande 9%, auf Schweden 7% und aufGroßbritannien 3%. Gemessen an der Wirt-schaftsleistung besteht in Ländern wieDeutschland oder Großbritannien noch einerhebliches Potenzial an grünen Finanzie-rungen.

Deutschland: Grüne Emissionen bis-lang überwiegend von Bankengrüne Emissionen in Deutschland kamenlaut CAPMARCON bislang überwiegendvon Geschäfts- und Förderbanken. Deren

Anteil am deutschen Green Financing lagbis zum vergangenen Jahr stets bei über70%, oft sogar über 80%. Dies änderte sichnun im 1. Halbjahr 2020: Der Bankenan-teil ging auf unter 40% zurück. Einerseitsstellten Banken selbst weniger Material zurVerfügung, andererseits führte der erhöhteMittelbedarf der Unternehmen zu einer ver-stärkten Emissionstätigkeit. Beides war dieKonsequenz des politisch verordneten Lock-downs: Banken mussten ihre Ressourcen aufdie Bearbeitung der zahlreichen Kreditan-träge konzentrieren.

In der Folge blieb das Green Financing-Vo-lumen in Deutschland von Januar bis Juni2020 gegenüber der entsprechenden Vor-jahresperiode nahezu unverändert. DieseEntwicklung ist auch dem Umstand ge-schuldet, dass staatliche Adressen inDeutschland grüne Finanzierungen bislangnicht nutzen – ganz anders als beispielsweisein Frankreich, wo der Staat der größte Emit-tent ist.

Das wird sich allerdings künftig ändern. DasBundesfinanzministerium hat die französi-sche Bank Crédit Agricole mit dem Arran-gement des ersten Green Bond des Bundesbeauftragt. Allerdings ist das Volumen die-ser Titel begrenzt: Wegen des föderalen Sys-tems liegen viele umweltbezogene Aufgabenbei Ländern und Kommunen, nicht beimBund. Ungeachtet der Volumenbegrenzungsollen grüne Bundeswertpapiere über das ge-samte Spektrum an Laufzeiten bis zu 30 Jah-ren begeben werden. Um in den jeweiligen

Emissionen eine ausreichende Liquidität zugewährleisten, werden diese „Green Bunds“als Doppelanleihe konzipiert. Dem grünenTitel wird eine identische nicht-grüne tra-ditionelle Anleihe zurseite gestellt. DieTranchen besitzen unterschiedliche WKNs,die Konditionen einschließlich Verzinsungsind aber gleich. Dadurch wird das poten-zielle Handelsvolumen in der jeweiligenLaufzeit deutlich erhöht, was eine ausrei-chende Liquidität sicherstellt. Die Konzep-tion der Green Bunds bedeutet gleichzeitig,dass es keinen Renditevorteil der grünenBundeswertpapiere geben kann. Nachhal-tigkeit drückt sich nur in der Verwendungder Mittel aus.

Deutsche Unternehmen nutzen grünesPotenzial nicht ausUnternehmen der Realwirtschaft haben lautCAPMARCON zwar im Jahr 2019 erstmalsnennenswerte Beträge zur Verwendung fürnachhaltige Zwecke aufgenommen. Jedochkonzentrieren sich die Aktivitäten auf Un-ternehmen einerseits der Energiewirtschaftund der Ver-/Entsorgung sowie andererseitsder Industrie (Produzierendes und Verar-beitendes Gewerbe). Gesellschaften aus demLogistiksektor, der international eine he-rausragende Rolle einnimmt, haben inDeutschland noch keine Transaktionen anden Markt gebracht. Und auch anderevolkswirtschaftlich bedeutende Bereiche wieder Dienstleistungssektor oder der Handelsind beim Green Financing in Deutschlandpraktisch nicht präsent.

2016 2017 2018 2019 2020*Emissionen weltweit 78,93 141,41 138,23 244,46 131,26Europa 26,82 57,88 61,40 122,07 68,96Nordamerika 17,11 38,97 30,68 54,06 20,96Lateinamerika 3,35 7,40 0,98 7,46 10,70Asien 27,09 30,83 37,01 47,91 13,96Australien 0,72 3,51 4,68 5,38 0,54Afrika/Naher Osten 1,49 0,83 0,67 3,95 3,44Weltbank 2,92 1,89 2,82 3,64 12,71Volumina in Mrd. Euro, Quelle: CAPMARCON (Ursprungsinformationen Bloomberg und Thomson Reuters), *) erstes Halbjahr

Globale Green Financing-Emissionen nach Regionen

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