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books – Juni 09 – 1 books – das Magazin der Orell Füssli Buchhandlungen – Juni 09 Serientäterin Donna Leon im Gespräch Paparazzo des Regenwalds Thomas Marent auf der Fotojagd nach Fröschen und Schmetterlingen Woodstock Der Erfolg eines legendären Missverständnisses

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books - Das Kundenmagazin von Orell Füssli

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books – Juni 09 – 1

books – das Magazin der Orell Füssli Buchhandlungen – Juni 09

SerientäterinDonna Leon im Gespräch

Paparazzo des RegenwaldsThomas Marent auf der Fotojagd nach

Fröschen und Schmetterlingen

WoodstockDer Erfolg eines legendären

Missverständnisses

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2 – books – Juni 09

10x 4 Tage Abenteuer New York (für je 2 Personen)gewinnen!

Jetzt mitmachen unter: www.marcopolo.de/actiontour2009

ACTION-TOUR 2009

Ab nachNew York!Teilnahmeschluss: 31.07.2009Teilnehmen dürfen alle Personen ab 18 Jahre mit Wohnsitz in D/A/CH. Die Gewinner werden (unter Ausschluss des Rechtswegs) per Los ermittelt.

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books – Juni 09 – 3www.keinundaber.ch

Halbleinen | ca. 320 Seiten | ISBN 978-3-0369-5544-5

19.90, SFr. 32.90

»Diese Geschichten ha ben mir geholfen, das bekannteste meiner Bücher, Der Alchimist, zu schreiben.«

Paulo Coelho

Eine abenteuerliche

Reise durch das Universum der Mathematik

KEIN & ABER

Liebe Leserin, lieber Leser

Wir Buchhändler freuen uns darü-ber, dass Bücher immer Saison ha-ben. Denn der Satz stimmt auf meh-reren Ebenen. Zuerst und überhaupt sind Bücher seit Jahrhunderten un-verzichtbares Medium des Wissens und der Wissensverbreitung, sind Unterhaltung und Menschheitsge-dächtnis – lesen kann man immer und überall. Daran ändert auch ein eBook wenig, denn im Vordergrund stehen immer die Inhalte.Dann sind Bücher aber auch Frisch-produkte, die saisongerecht auf den Markt kommen. Im Gegensatz zu Tomaten etwa, haben Bücher bzw. ihre Autoren und Autorinnen aller-dings kein Ablaufdatum. Denken Sie an Joseph Roth beispielsweise,

Frischprodukte ohne Ablaufdatum

ImpressumHerausgeber: Orell Füssli Buchhandlungs AG, Dietzingerstrasse 3, Postfach, 8036 Zürich Gesamtherstellung: Media Tune AG, Zürich Redaktion: Walkwerk GmbH, Zürich Grafisches Konzept: Type’n more, Zürich Gestaltung: Strichpunkt GmbH, Winterthur Foto Cover: Isolde Ohlbaum

Die nächste Ausgabe von books, dem Magazin der Orell Füssli Buchhandlungen, erscheint Anfang Oktober 2009. Sie bekommen books kostenlos in jeder Filiale.Bestellungen nehmen wir gerne entgegen über www.books.ch, [email protected] und Telefon 0848 849 848. Orell Füssli Buchhandlungen finden Sie in Bern, Frauenfeld, Luzern, St. Gallen, Winterthur und Zürich.

der heute, siebzig Jahre nach sei-nem Tod, geradezu einen Boom er-lebt. (Falls Sie aber gerade noch mit einer Tomatenschwemme kämpfen, haben wir auch dafür eine Lösung parat.)In unserem Magazin stellen wir Ih-nen wiederum eine Auswahl von Büchern und Themen vor, die Sie begeistern sollen, interessieren und unterhalten.

Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht

Ihr András NémethMitglied der Geschäftsleitung

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4 – books – Juni 09

Silja Walter zum NeunzigstenEin Besuch im Kloster Fahr bei Schwester Hedwig – ein Leben für Gott und die Poesie. Seite 16

InhaltI

Menschen

Vater–Tochter ................................................................................................... Seite 13 Ursula Priess und der Schritt aus dem Schatten ihres Vaters Max Frisch

Ein Zuhause für die Welt ...................................................................... Seite 25Der Zürcher Unionsverlag und sein Verleger Lucien Leitess

Joseph Roth ....................................................................................................... Seite 27Der Krisenexperte

Milena Moser ..................................................................................................... Seite 50Ode an die Buchhändlerin

Ereignisse

Begegnungen bei Orell Füssli ......................................................... Seite 26Veranstaltungen für Gross und Klein

Woodstock .......................................................................................................... Seite 48Drei Tage und Nächte lang Friede, Freiheit, Rock’n’Roll

Leben draussen und drinnen

Shopping ............................................................................................................... Seite 20Ich shoppe, also bin ich

Faszination Regenwald ......................................................................... Seite 28Die wunderbaren Fotografien des Thomas Marent

Schlafen Sie gut .............................................................................................. Seite 38Geschichten aus der Welt des Schlafs. Mit Wettbewerb: Gewinnen Sie eine neue Matratze von Bico

Bücherwelt

Faits divers .............................................................................................................Seite 6

Kurznachrichten aus der Welt der Bücher

eBooks .....................................................................................................................Seite 19

Ein Überblick über die neuen E-Reader

Persönliche Lesetipps .............................................................................Seite 23

Ernst Schipper stellt seine Lieblingsbücher vor

Kreuz & Wort ......................................................................................................Seite 37

Das literarische Kreuzworträtsel mit schönen Preisen

Neue Krimis .............................................................................................. Seite 12, 22

Neue Romane ....................................................................... Seite 14, 18, 24, 26

Neue Sachbücher ........................................................................ Seite 30, 34, 42

Neue Filme auf DVD .................................................................................... Seite 46

Das Gute siegtInterview mit Donna Leon und eine Hommage an 17 Brunetti-Fälle. Seite 8

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books – April 09 – 5

Molly schwebt als Geist über ihrem eigenen Begräbnis und ist gar nicht

zufrieden. Ein bisschen idyllischer und erbaulicher hätte es schon sein dürfen! Und Molly will noch nicht ins Jenseits verschwinden. Sie muss doch wissen,

was aus ihrer kleinen Tochter wird, aus ihrer lebensuntüchtigen Schwester,

ihrem untreuen Ehemann – und ihrem Geliebten. Außerdem kann sie sich nicht

an die Umstände ihres Todes erinnern. Wie kam es zu dem Fahrradunfall?

Deutsche Erstausgabe_ premium

Deutsch von Britta Mümmler368 Seiten sFr 25,90 (unverb. Preisempf.)

ISBN 978-3-423-24725-2

Das Jenseits kann warten!

www.dtv.de

_premium

»Witzig und herzzerreißend.« Publishers Weekly

40 Jahre MondlandungArmstrong und die modifizierte Haushaltfolie. Was uns Apollo gebracht hat.

Seite 41

Alles GemüseNachrichten vom Schrebergarten – und wie Rolf Hiltl der Gemüse orgie Herr wird. Mit Rezept für eine geheime Tomaten-Orangen-Suppe

Seite 34

Logenplatz im «Westside»Die OF-Filiale im neuen Shopping-center in Bern Brünnen.

Seite 44

FeldversuchWas blüht denn da? Spaziergang mit Bestimmungsbüchern.

Seite 32

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6 – books – Juni 09

Faits diversF

Boris Vian – Skandalautor, Jazzmusiker

1920 wurde Vian in ein reiches Elternhaus geboren, das Vermögen allerdings ging in der Wirtschaftskrise der Dreissigerjahre verlustig. Den Vater kümmerte es wenig, er ging arbeiten und hat – wie es Vian-Bio-graf Klaus Völker formuliert hat – seine Kinder vor-bildlich erzogen und sie Armee, Kirche und Kapital gründlich verachten gelehrt.Ingenieur und Multitalent Boris Vian war nicht nur ein Jazzmusiker, sondern auch ein höchst erfolgreicher Autor. «Ich werde auf eure Gräber spucken» schrieb

Vian im August 1946 in nur zwei Wochen – und gewann eine Wette damit. Erschienen ist der für die damalige Zeit sehr freizügige Roman unter dem Na-men Vernon Sullivan, angeblich ein schwarzer Amerikaner. Der Skandal, aber auch der Erfolg der Story, war beachtlich, die Auflage betrug mehr als 100000 Exemplare – nicht zuletzt, weil das Buch im Juli 1949 verboten wurde. Der Prozess ging noch über mehrere Instanzen; Vian wurde freigesprochen, dann zu einer Geldstrafe, schliesslich zu zwei Wochen Haft verurteilt, die er aber nicht antreten musste. Später erschienen noch zwei weitere Sullivan-Stories, und auch einige Romane unter Vians richtigem Namen. Zwischen 1946 und 1950 verdiente Vian mit seinen Büchern rund viereinhalb Millionen Francs, das heisst: Sullivan verdiente soviel Geld, die Vian-Romane («Herbst in Peking», «Die Ameisen») brachten kaum etwas ein. Erneute Lektüre lohnt sich auf jeden Fall und eine Portion Nachhilfe in Sachen Pataphysik schadet nie. Eine grosse Auswahl an Büchern von Boris Vian im Original finden Sie bei Payot chez Orell Füssli, Marktgasse 12, 8001 Zürich

And the winner is…Herzlichen Glückwünsch! In der ersten Ausgabe von books haben wir Gutscheine verlost. Das sind die Gewinner:1. Preis: Andreas Hug Egli, Wil SG, 2. Preis: Sibylle Rau, Zürich, 3. Preis: Tim-Niklas Zimmer, Bad Vilbel DEDie Gewinner der Preise 4 - 10 werden schriftlich benachrichtigt.

100 Bücher zum Glück

Bildlegende (v.l.): Sabine Faust, Ruth Riechsteiner, Dani Landolf (Geschäftsführer Schweizer Buch-händler- und Verlegerverband).

Ruth Riechsteiner aus Thörishaus hat anlässlich der Aktion «Schenk ein Buch!» zum Welttag des Bu-ches 100 Bücher gewonnen. Den Gutschein dafür hat ihr Sabine Faust, Filialleiterin OF- Westside, übergeben. Dort deckt sich Ruth Riechsteiner regelmässig mit Le-sestoff ein, und dort hat sie auch am 23. April ein Buch gekauft, verschenkt und damit am Wettbe-werb teilgenommen.

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books – April 09 – 7books – April 09 – 7

Tyler ist Manager einer Londoner

Rockband, die kurz vor dem

Durchbruch steht. Als der exzen-

trische Sänger der Band nach Los

Angeles verschwindet, macht Tyler

sich auf die Suche. Ein Roman von

gescheiterten Aufbrüchen und der

beharrlichen Überlebenskraft

einiger Helden, die keine sind.

»Ein origineller, mit großem Atem und melancholischem Ton geschriebener Roman, der sich

einreiht in die bedeutendenAmerikabücher schweizerischer

Provenienz.« Norbert Straub in der ›NZZ‹

Roman416 Seiten sFr 17,90 (unverb. Preisempf.)

ISBN 978-3-423-13813-0

_

Von gescheitertenAufbrüchenund Helden,die keine sind

www.dtv.de

und Orell FüssliInnert weniger Jahre hat sich die 1999 gegründete Luzerner Firma getAb-stract zum weltweit führenden Anbieter von Businessbuch-Zusammenfas-sungen entwickelt. Mehr als vier Millionen Kunden profitieren von den aus-gesuchten Hinweisen auf neue Wirtschaftsbücher. Über 5000 Titel sind auf der getAbstract-Datenbank zusammengefasst – die Kernidee eines Buches ist so in wenigen Minuten erfassbar. Ein unschätzbarer Vorteil in einer schnell-lebigen Zeit. Mit getAbstract halten Sie sich auf dem Laufenden und bekom-men taugliche Entscheidungshilfen, welche Bücher für Sie wichtig sind und Ihnen zum entscheidenden Wissensvorsprung verhelfen können. Die Orell Füssli Buchhandlungen und getAbstract haben eine Zusammenarbeit ver-einbart. Ab Juni 2009 erhalten Sie bei OF für begrenzte Zeit ein getAbstract-Schnupperangebot für nur 49 Franken. Damit bekommen Sie einen Zu-gangscode zu den Zusammenfassungen der zehn besten Wirtschaftsbücher in Deutsch und in Englisch. Die Abstracts können Sie in verschiedenen For-maten downloaden: PDF, MP3 Audio, Blackberry, Palm, Pocket PC, Kindle. Neu sind die Zusammenfassungen auch via iPhone zu lesen oder zu hören. (www.getabstract.ch/of)

Buchhandels-Vokabular

Der NackenbeisserWissen Sie, was ein Nackenbeisser ist? Nun, es ist kein Tierchen, kein Ausschlag, keine Zerrung und auch kein verwirrter Vampir. Wobei wir hier der Wahrheit doch schon ein bisschen näher kommen. Nackenbeisser heisst im Buchhändler-Slang eine Gattung von Liebesroma-nen, die fast ausnahmslos im Taschenbuch erscheinen, häufig von Frauen gelesen werden und auf dem Cover immer eine hübsche Frau mit gross-zügigem Décolleté und freien Schultern zeigen. Hinter ihr – und jetzt kommt es – steht ein Mann mit langem, dunklem Haar, gerne auch mit freiem Ober-körper und beugt sich in taumelnder Liebe ihrem Hals entgegen, um sie zärtlich zu küssen. Der Furor der Liebe erweckt allerdings auf den ersten und vagen Blick den Eindruck, er wolle sie in den Nacken beissen. Daher der Ausdruck. Ein Verleger hat übrigens mal gesagt, Nackenbeisser für Männer, das seien die Managementbücher.

Der neue Dan BrownDan Brown-Freunde aufgepasst! Der neue Roman des Bestsellerautors er-scheint am 15. September in den USA und in Grossbritannien. Die deutsche Ausgabe von «The Lost Symbol» soll so schnell wie möglich, ebenfalls die-sen Herbst erscheinen, wie der Lübbe Verlag mitteilt.

Doch noch ein WallanderHenning Mankell hat gesagt, es sei Schluss mit Kurt Wallander. Nun soll im August (erstmal auf Schwedisch) doch noch ein letztes Buch über den Fahnder erscheinen. In «Der unruhi-ge Mann» will Mankell erzählen, wer Wallander wirklich ist.

Namen

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T TitelgeschichteInterview: Manuela Ziegler – Foto: Peter Peitsch

8 – books – Juni 09

Gerade hat Commissario Brunetti seinen 17. Fall abgeschlossen.

Der Kriminologe kämpft unermüdlich gegen Korruption und Verbrechen.

Einer muss es tun, meint die Krimiautorin Donna Leon.

Wo das Gute siegt

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books – Juni 09 – 9

Donna Leon, Sie zählen zu den auflagenstärksten Krimi-autorinnen. Ihre Krimis wurden in mehr als 32 Sprachen übersetzt. Wie erklären Sie sich Ihren Erfolg?Ich denke, verschiedene Faktoren spielen eine Rolle. Ein-mal ist es der Handlungsort Venedig, tatsächlich nichts als eine Kleinstadt, die vielen Menschen in ihrer Überschau-barkeit vertraut sein dürfte. Ausserdem sind meine Bücher in einer klaren, leichten Prosa geschrieben und behandeln soziale Themen. Das kommt gut an. Und dann gibt es bei vielen Lesern eine grosse Sympathie für Italien, für das be-rühmte «la dolce vita» – die charakteristische Lebensart der Italiener, es sich gut gehen zu lassen. Und nicht zuletzt offenbaren meine Kriminalromane etwas über das Land. Denn viele möchten nur zu gern verstehen, warum die Ita-liener ihrer Regierung und der Kirche gegenüber so feind-lich gesinnt sind, warum viele von ihnen sogar glauben, dass das öffentliche Leben durchwegs korrupt ist.

Manche Kritiker behaupten, Ihre Romane blieben im Ste-reotyp «guter Brunetti gegen böse Mafia» verhaftet. Wie sehen Sie das?Ich schreibe Kriminalromane und keine literarischen Ro-mane wie Leo Tolstoi. Erstere folgen dem Muster, dass gute Personen mit schlechten Personen oder Institutionen aneinandergeraten. Es gehört zum Wesen des Krimis, dass er die schlechten Dinge auf den Punkt bringt. Und ich ver-gesse dabei die guten Italiener nicht. Sollte ich stattdessen vielleicht über einen bösen Brunetti und eine gute Mafia schreiben?

Wie wurde der gute Brunetti geboren?Brunetti wurde geboren als ich das erste Kapitel des ersten Buches schrieb. Er sollte als Kommissar einen Universi-tätsabschluss haben, am besten in Rechtswissenschaft, und ein Mann in den besten Jahren sein. Und natürlich ist typischerweise ein Italiener seines Standes verheiratet und hat ein oder zwei Kinder. Wie die meisten unserer Gene-ration, die studiert haben, hat Brunetti seine Partnerin an der Universität kennengelernt und sie auch geheiratet – so-weit zum ersten Entwurf von Brunetti und seiner Familie.

Sie sagten einmal, Sie hätten kein Handlungsschema im Kopf, bevor sie mit dem Schreiben begännen. Wie können Sie da Ihre Figuren über einen so langen Zeitraum von 17 Jahren weiter entwickeln?Ich habe nach wie vor keinen Plot im Kopf, wenn ich be-ginne – nur eine vage Idee von der Einstiegsszene. Das kurbelt meine Fantasie an, und ich warte ab, was weiter passiert. Ich habe lange genug über die Figuren geschrie-

ben, um instinktiv zu wissen, wie jede von ihnen auf eine Bemerkung oder unter bestimmten Umständen reagiert. Es genügt also, mir das vorzustellen, um zu wissen, was die Figuren tun werden.

Und wie sieht Ihr Arbeitstag aus?Wenn ich frei bin, um zu arbeiten – und das bedeutet, dass ich eine Woche frei haben muss, sonst macht es keinen Sinn, überhaupt mit der Arbeit zu beginnen – sitze ich am Computer und lese das letzte Kapitel. So sehe ich, wie die Handlung weitergehen könnte. Dann greife ich die Hand-lungsfäden auf und arbeite den ganzen Tag daran Doch freue ich mich immer, wenn jemand anruft und mich auf einen Kaffee treffen will.

Wie sehr sind Ihnen die Figuren ans Herz gewachsen? Wür-den Sie beispielsweise mit Paola tauschen wollen?Nein, ich denke, Brunetti ist bei Paola gut aufgehoben. Ich stelle es mir schwierig vor, mit einem Menschen zusammen zu sein, der einen Job wie Brunetti hat. Ständig müsste man sich darauf gefasst machen, dass er entweder von seinem Vorgesetzten bestraft oder einem Verbrechen zum Opfer fallen würde. Ausserdem müsste ich mich ihm gegenüber mit Kommentaren zurückhalten, aus Angst vor den Kon-sequenzen, die sie haben könnten. Ganz anders verhält es sich hingegen mit Brunettis Vorgesetztem Patta. Ihn finde ich unwiderstehlich. Wer könnte seinem Charme schon wi-derstehen? Die Tatsache, dass viele Menschen für jemanden wie Patta arbeiten, legt nahe, dass Typen wie er es schaffen, in vielen und ganz unterschiedlichen Lebensbereichen zu triumphieren. Ich selber habe im Laufe meines Lebens für einige Menschen eines solchen Schlages gearbeitet.

Bei Brunetti liegt der Fall anders. Er kämpft sozusagen ständig gegen Windmühlen. Denkt er nicht allmählich ans Aufhören, gerade jetzt wo Berlusconi in Italien auf der Höhe seiner Macht ist?Nein, ich glaube nicht, dass Brunetti seinen Job aufgeben würde. Denn er hat tatsächlich nichts anderes gelernt. Ausserdem teilen viele seiner (und meiner) Freunde seine Hoffnungslosigkeit angesichts der Zustände in Italien. In einem der Bücher sagt Brunetti, dass irgendjemand versu-chen muss, daran etwas zu ändern. Warum also, soll nicht er derjenige sein? Lesen Sie das ganze Exklusiv-Interview auf www.books.ch.

Wer könnte seinem Charme schon widerstehen?

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10 – books – Juni 09

ReportText: Manuela Ziegler

R

Seit 17 Jahren kämpft Commissario Brunetti unter Federführung seiner Schöpferin Donna Leon gegen Ver-brechen in der Serenissima. Mit schö-ner Regelmässigkeit erscheint jährlich ein neuer Fall für die Brunetti-Fans. Den Stoff liest die US-Amerikanerin Leon buchstäblich auf der Strasse auf. Im Klatsch mit Passanten und aus den Zeitungen erfährt sie über kriminelle Delikte in der Lagunenstadt. Verbre-chen wird es auch dort wohl immer geben und Leon also der Stoff nicht ausgehen. Aber das allein erklärt bei-leibe nicht den dauerhaften Erfolg der Bestsellerautorin.

Kleine SittengemäldeInzwischen sind die Brunetti-Krimis in 32 Sprachen übersetzt, als Hörspiele und Hörbücher vertont, und für Kino und Fernsehen verfilmt. Der sympa-thische Guido Brunetti, seine kluge Frau Paola und die beiden Kinder haben das Herz von Millionen Lesern erobert – bei weitem sind es nicht nur Krimifans. Leon trifft den Nerv der Zeit. Die konservative Familie Bru-netti ist ein Bollwerk in der Brandung des Wertezerfalls, wo Jugendkrimina-lität, Menschenhandel, Intrigen und Finanzschiebereien zum Alltag des modernen Menschen gehören. Aber

nicht nur Gesellschaftskritiker fühlen sich angesprochen vom grundguten Kriminologen. Auch Kulturliebhaber und Genussmenschen kommen voll auf ihre Kosten. Einmal folgt er einer heissen Spur in Dantes «Göttlicher Komödie», ein anderes Mal lauscht er den Klängen von «La Traviata» oder schaut sich Glaskunst auf Mura-no an. Kultur ist jedoch nicht nur das

Sahnehäubchen in Brunettis Kampf gegen gesellschaftliche Brandherde. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil von Leons kleinen soziologischen Ve-nedigstudien, die den Kriminalroman aus seinem Genre heraustreten lassen. Dazu gehören auch die lukullischen Verführungen. Denn gutes Essen ge-hört wie selbstverständlich zum Le-bensstil der Italiener. Ein kleine Pasta gefällig, ein Schuss Olivenöl, ein gut gebratenes Fleisch und dazu einen kräftigen Rotwein – die Ingredienzi-en von Leons Werken sind nicht nur sinnhaft, sondern auch sinnlich. Die

blühenden Mandelsträucher auf dem Arbeitsweg Brunettis vom Campo San Polo zur Questura, eine speckige Tischdecke in einer kleinen Kneipe, Leon setzt mit liebevollen Details, Baustein um Baustein, den italieni-schen Alltag zusammen. Die Kritik nennt den lebensnahen, gewieften Commissario Brunetti in einem Atemzug mit Georges Simenons Mai-gret. In der Tat webt Leon mit ihm ein Sittengemälde Italiens, das nicht wenige Leser zur Italienreise inspirie-ren dürfte. Wer weiss, wie viele von ihnen mittlerweile auf Brunettis Spu-ren Venedig entdecken, mithilfe eines Stadtplans mit Originalschauplätzen auf der Internetseite der Autorin.

Auf den Spuren eines ParadoxDie Wirklichkeitsnähe und Authenti-zität mag also ein Grund für den welt-weiten Erfolg einer der meistgelesenen Krimiautorinnen der Gegenwart sein. Und Authentizität führt zurück zur Autorin selbst. Ein Schlüssel zu ih-rem Werk könnte Leons tiefe Leiden-schaft für Italien sein. Bereits mit 23 Jahren verliess die US-Amerikanerin New Jersey, um in Perugia und Siena Englische Literatur zu studieren. Die Liebe zum Land, genauer zu seinen Menschen, ihren Freunden, führte

Italien als Sehnsuchtsort und Commissario Brunettis Lebensnähe – die

Ingredienzen eines weltumspannenden Erfolgs. Eine Annäherung an eine

der beliebtesten Krimiautorinnen der Gegenwart.

Was Brunetti

so beliebt macht

Italien ist eine Projektionsfläche für das leichte Leben.

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books – April 09 – 11

»Fitzek schreibt klar, beklemmend,mit Tiefgang. Seine Romane hallennach, lang nachdem man die letzteSeite gelesen hat.« John Katzenbach

400 SeitenCHF 32,90

Der neue Bestseller von DeutschlandsPsychothriller-Star Nr. 1

PAZ-Fitzek-Splitter_68x272.qxd 09.04.2009 16:35

Leon auch von anderen Schauplätzen der Welt immer wieder zurück nach Italien. «Es gab eine Zeit in meinem Leben, da verbrachte ich jedes Jahr auf einem anderen Kontinent», sagte sie einmal. In Iran, in China und in Saudi-Arabien arbeitete sie als Leh-rerin an amerikanischen Schulen. Neugier und Abenteuerlust trieben sie fort, die politischen Verhältnis-se in jenen Ländern zwangen sie zur Rückkehr nach Italien, wo sie 1981 sesshaft wurde. Dort fand sie ihre Er-satzfamilie und endlich so etwas wie eine berührende Heimat. «Die Italie-ner haben sich trotz Korruption ihre Menschlichkeit bewahrt», sagt Leon. Ein inspirierendes Paradox. Denn mit Brunetti fand die Krimi-Autorin zu ihrem Genre. Sie zeichnet diesen Menschentyp, bei dem Herzenswär-me und die Bereitschaft zum Ver-brechen nah beieinander liegen, aufs Feinste nach. Es ist das Paradox des Italieners, das Leon in ihren Roma-nen ergründet. «Ich spreche immer Leute auf der Strasse an, rede mit ih-nen und höre ihnen zu. Das ist eine phantastische Art und Weise, speziell an venezianische Informationen he-ranzukommen. Insbesondere in Ita-lien ist das wichtig, denn man kann weder der Regierung noch den Zei-tungen, den Zeitschriften oder dem Radio oder dem Fernsehen glauben.» Vor allem die deutschsprachigen Le-ser sind fasziniert von den venezia-nischen Kriminalfällen. Das mag mit der traditionellen Italiensehnsucht zu tun haben, die schon Goethe in das Land zog, «wo die Zitronen blühen». Auch in der jüngeren Vergangenheit war Italien zum gelobten Land ge-worden. Die Nachkriegsgeneration sehnte sich mit Schlagern wie «Wenn auf Capri die rote Sonne im Meer versinkt …» heraus aus dem Schutt und hin zur mediterranen Lebenslust. Italien ist eine Projektionsfläche für

Arbeit am Mythos Leons Bücher sind zu einem Symbol für die Lagunenstadt schlechthin geworden. Seit 1981 lebt sie in Venedig. Davor arbei-tete die 1942 geborene US-Amerikanerin als Reiseführerin in Rom, als Werbetexte-rin in London und lehrte in der Schweiz, in Iran, in China und in Saudi-Arabien an amerikanischen Schulen. Lesen und schreiben gehören für die Autorin zu den schönsten Nebensachen der Welt. Sie widmet sich ihnen, wenn ihr voller Terminkalender es zulässt. Denn die pas-sionierte Musikliebhaberin begleitet das Barockorchester «Il complesso barocco» bei seinen Auftritten.

Das Mädchen seiner Träume. Com-missario Brunettis siebzehnter FallEin Mädchen treibt tot im Canal Gran-de und wird von niemandem vermisst. Brunetti aber geht die Elfjährige bis in die Träume nach. Aus einem venezianischen Palazzo kommt sie wohl nicht, wohl aber aus einer Wagenburg auf dem Festland. Donna Leon, CHF 39.90Diogenes, ISBN 978-3-257-06695-1

About FaceDer neueste Brunetti-Fall, bis jetzt nur auf Englisch. Im Zentrum der Ermittlungen: die Abfall-Mafia.Donna Leon, CHF 39.90 Random House, Sprache: EnglischISBN 978-0-434-01943-4

das leichte Leben. Umso neugieriger mag den deutschsprachigen Leser der Bruch in der italienischen Identität machen. Leon liefert bewusst eine Antwort auf die fremdartige, dop-pelbödige und unterminierende Seite der italienischen Kultur. «Aus meiner Sicht interessiert sich der Leser weit mehr dafür, warum eine Tat began-gen wird, als für die Tat selbst», so die Philosophie der Autorin. Und damit sind wir direkt mittendrin im Leben, das so spannend ist wie ein Brunetti-Krimi.

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B Buchtipps

12 – books – Juni 09

Thun, am Rande des Berner Oberlandes. Ein grausamer Mord droht den

Frieden der Stadt zu zerstören: Ausgerechnet der «Fulehung», die Leit-

figur des jährlichen Stadtfestes, wird tot in einer Schule aufgefunden.

Erschlagen mit dem eigenen «Schyt» – dem hölzernen Schlagstock der

beliebten Narrenfigur.

Um einen Skandal zu verhindern und

die Hintergründe der Bluttat möglichst

unauffällig aufzuklären, wird Privatde-

tektiv Hanspeter Feller mit dem Fall

betraut. Der verfolgt bereits eine heiße

Spur, als es einen weiteren mysteriösen

Todesfall zu beklagen gibt …

CHF 18.90

228 Seiten

Gmeiner

ISBN 978-3-89977-799-4

NarrentodStefan Haenni

K

Kopenhagen, Sonntag, 28. Oktober 1979: Der dänische Finanzminister

Knud Heisen tritt von seinem Posten zurück. In den Nachrichten erklärt

er, dass sich Dänemark auf dem Weg in den Abgrund befinde. Einige

Stunden später wird der Grossunternehmer Keld Borch tot in der Sauna

des Kopenhagener Men’s Club aufge-

funden. Ole Larsen und seine Ermittler

nehmen eine Spur auf, die sie in das

Netzwerk eines geheimen Männerbun-

des und in die höchsten politischen

Kreise führt. Eine dramatische Verfol-

gungsjagd beginnt – von Kopenhagen

nach Ostberlin, von Ostberlin nach

Danzig. Sie endet mit der Begegnung

mit einem Totgeglaubten in der däni-

schen Provinz.

CHF 18.90

463 Seiten

Suhrkamp Taschenbuch

ISBN 978-3-518-46089-4

Der deutsche Freund Christian Dorph, Simon Pasternak

K

Dr. Maura Isles soll der Untersuchung eines sensationellen Fundes bei-

wohnen: im Keller eines Bostoner Museums ist zufällig eine ägyptische

Mumie entdeckt worden. Doch bald wird klar, dass die einbalsamierte

Tote erst kürzlich ermordet worden ist – und in ihrem Mund verbirgt sich

eine Goldmünze mit einer Botschaft.

Schnell gerät die Archäologin Josephi-

ne Pucillo ins Visier der Ermittlungen

von Detective Jane Rizzoli. Als die jun-

ge Frau aber spurlos verschwindet und

in ihrem Auto eine Moorleiche entdeckt

wird, befürchten Jane und Maura das

Schlimmste. Ein teuflisches Gespinst

aus Besessenheit und alten Familien-

geheimnissen legt sich um sie.

CHF 36.90

416 Seiten

Limes

ISBN 978-3-8090-2540-5

GrabkammerTess Gerritsen

K

S = Sachbuch R = Roman D = DVD K = Krimi

In Saint-Denis ist Bruno Courrèges der einzige Polizist. Zudem ist er

Hobbykoch, Rugbytrainer und der begehrteste Junggeselle des Ortes.

Dann geschieht ein Mord in dem sonst so friedlichen Städtchen. Ein

Immigrant, Kriegsveteran aus dem Algerienkrieg, dessen Kinder in der

Ortschaft wohnen, ist tot aufgefunden

worden. Da das Verbrechen offenbar

rassistische Hintergründe hat, werden

auch nationale Polizeibehörden einge-

schaltet, die Bruno von den Ermittlun-

gen ausschliessen wollen. Doch der

nutzt seine Ortskenntnisse und Bezie-

hungen, ermittelt auf eigene Faust. Der

erste Fall von Bruno, Chef de police

– angesiedelt in einer der schönsten

Ecken Frankreichs.

CHF 36.90

352 Seiten

Diogenes

ISBN 978-3-257-06699-9

Bruno, Chef de policeMartin Walker

K

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books – Juni 09 – 13

LiteraturText: Regula Fuchs – Foto: Isolde Ohlbaum

L

Schwierig ist sie ja so häufig, die Be-ziehung zwischen einem Vater und einer Tochter, geprägt von Distanz und der Unfähigkeit, sich zu sagen, dass man sich liebt. Darüber berich-tet auch Ursula Priess in ihrem Buch «Sturz durch alle Spiegel». «15 Jah-re sind es seit Deinem Tod! Warum suche ich Dich noch immer?», richtet sie sich fragend an ihren Vater. Ursula Priess ist die Tochter des Schriftstel-lers Max Frisch.

Ihr Buch bezeichnet die Heilpädago-gin, die schon früh aus der Schweiz wegzogen ist und heute in Deutsch-land lebt, als «Bestandsaufnahme»; es ist der Versuch, die wechselvolle

Beziehung zu ihrem Vater zu verste-hen, in Form einer Collage aus Tage-buchaufzeichnungen, Erinnerungen und Reflexionen.

Nah und doch fernDie 1943 geborene Ursula Priess ist Max Frischs erstes Kind aus der Ehe mit Gertrude Anna Constanze von Meyenburg. Sie erinnert sich, wie sie einst, im Garten spielend, das Klap-pern von seiner Schreibmaschine aus dem offenen Mansardenfenster hörte – der Vater war zwar örtlich nahe, aber dennoch unerreichbar. Nah und doch fern, das sind sich Max Frisch und seine Tochter ihr ganzes Leben lang, ständig bauen die beiden Brü-

cken zueinander und brechen sie wie-der nieder, bis zu seinem Tod.Obwohl Frisch schon früh von seiner Familie getrennt lebt, steht er seiner Tochter immer wieder im Weg, auch noch nach seinem Tod. Denn für die Menschen, die Priess kennenlernt, ist sie zunächst immer nur eines: Frischs Tochter. Sein Schatten verstellt den Blick auf ihre eigene Person. Ausge-rechnet ihr widerfährt dies, der Toch-ter jenes Autors, der sich in seinem literarischen Schaffen immer wieder mit dem Problem der Identität aus-einandergesetzt hat und nicht nur in «Andorra» verlangte, dass man sich von einem anderen Menschen kein Bild mache.

Schritt aus dem Schatten

Ursula Priess ist die Tochter von Max Frisch – eines Autors, der sein Leben

in Literatur verwandelte. Die Autorin versucht in der berührenden und

respektvollen Collage «Sturz durch alle Spiegel», sich und ihrem Vater auf

die Spur zu kommen.

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B Buchtipps

14 – books – Juni 09 S = Sachbuch R = Roman D = DVD K = Krimi

Alice ist die Heldin dieser fünf Geschichten, alle erzählen von ihr – und

davon, wie das Leben ist und das Lieben, wenn Menschen nicht mehr

da sind. Wenn jemand geht, der einem nahe ist, ändert sich das ganze

Leben, es ändert sich, ob man will oder nicht. Alles wird anders. Wenn

jemand fort ist, kann man nicht mehr

sagen, wie er ausgesehen hat, wie er

gesprochen, geflucht, gelächelt hat.

Auch wenn man ihn plötzlich zu sehen

glaubt, auf der Rolltreppe, in der abfah-

renden Strassenbahn. Judith Hermann

erzählt von den Zeiten des Übergangs,

des Wartens, des Festhaltens und

Loslassens – und davon, wie klar und

leuchtend diese Tage sein können.

CHF 34.90

192 Seiten

S.Fischer Verlag

ISBN 978-3-10-033182-3

Alice Judith Hermann

R

Nach dem Tod seines Vaters Weissbart erhält Hussein die Târ, die in der

Familie seit Generationen an den ältesten Sohn weitergegeben wird.

Doch unter Husseins Fingern will die doppelbauchige Laute ihre mysti-

schen Akkorde nicht preisgeben. Hussein und sein Bruder Nur machen

sich auf den Weg ins Dorf des legen-

dären Lautenspielers Mohsen, der mit

seinem Instrument eine solche Magie

entfalten konnte, dass ihr Vater ihn aus

Eifersucht erschlug. Die Brüder ahnen

nicht, dass die Geschichte der Târ,

noch sehr viel weiter zurückreicht …

„Erzählt mit der Eindringlichkeit einer

alten Legende - von Ekstase und Tran-

ce und von der Göttlichkeit der Musik.“

Focus

CHF 30.90

128 Seiten

Ammann, Meridiane 133

ISBN 978-3-250-60133-3

Die Târ meines Vaters Yasmine Ghata

R

Der junge Tazio Firelli hält sich für unattraktiv und gewöhnlich. Er will sei-

ne verhasste Existenz hinter sich lassen. Da kommt ihm der berüchtigte

Agent provocateur Zeus-Peter Lama mit einem verlockenden Angebot in

die Quere und verspricht ihm alles, was er sich ersehnt: Schönheit, Ruhm

und Einmaligkeit. Der Lebensmüde geht

diesen Pakt ein. Dazu muss er sich aber

dem Künstler voll und ganz ausliefern

und sich mit Hilfe eines Chirurgen zu ei-

nem Kunstwerk umwandeln lassen. Als

«Adam zwei» löst er Begeisterungsstür-

me aus. Einzig die stille Fiona bemerkt,

dass sich hinter dem Kunstwerk noch

immer Tazio verbirgt.

„Eine mit leichter Hand hingetuschte

satirische Parabel.“

Süddeutsche Zeitung

CHF 36.90

240 Seiten

Ammann, MERIDIANE 129

ISBN 978-3-250-60129-6

Als ich ein Kunstwerk war Eric-Emmanuel Schmitt

R

Karo lebt schnell und flexibel. Sie ist das Musterexemplar unserer Zeit:

intelligent, liebenswert und aggressiv, überdreht und erschöpft. Als sie

ihren Job verliert und mutig ihre Beziehung beendet, helfen auch die cle-

versten Selbsttäuschungen nicht mehr. Plötzlich ist diese Angst da. Sie

verliert den Boden unter den Füssen.

Dem Wahnwitz unserer Gegenwart

zwischen Partylaune und Panikattacke

gibt Sarah Kuttner in ihrem Debütroman

eine Stimme: vom Augenzwinkern zum

bitteren Ernst, vom launigen Plaudern

zur Selbstkritik. Lustig und tieftraurig,

radikal und leidenschaftlich erzählt sie

von dem Riss, der sich plötzlich durch

das Leben zieht.

CHF 28.90

256 Seiten

S. Fischer Verlag

ISBN 978-3-10-042205-7

MängelexemplarSarah Kuttner

R

Page 15: books 2/09

books – April 09 – 15

www.aufbau-ver lag.de

Fred

Vargas der Verbotene ort

d e r n e u e ro m a n

Einsendeschluss: 15. 8. 2009 Der Rechtsweg ist au

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AufbauVerl_AZ_Books_208x138.indd 1 28.04.2009 10:45:35 Uhr

LLiteraturText: Regula Fuchs

Festgeschriebenes BildDer Anlass für Ursula Priess, diese Recherche in eigener Sache zu betrei-ben, ist ein Treffen mit einem Herrn in Venedig, das im Buch in Bruch-stücken beschrieben wird. Priess, die sonst in der Ich-Form schreibt, redet in diesen Abschnitten von sich selber

in der dritten Person, so, als werde sie sich selber zur literarischen Fi-gur. Die sich anbahnende Romanze mit dem geheimnisvollen Mann wird zerbrechen, noch bevor es sie über-haupt gibt, und zwar an Max Frisch und jener Liebe, die dem Autor selber

zum Verhängnis wurde: der fatalen Beziehung mit der Dichterin Ingeborg Bachmann.Aber nicht nur die realen Verstri-ckungen Frischs sind problematisch für Priess, auch das literarische Bild, das er von ihr und seinem Umfeld zeichnet. «Von Spiegeln umstellt»:

So beschreibt Priess ihre Ohnmacht diesen literarischen Festsetzungen gegenüber. Sie schreibt: «…das Bild, das von dir entworfen oder eben fest-geschrieben wird – du kannst es nicht mitbestimmen und nicht korrigieren.» Nichtsdestotrotz – «Sturz durch alle

Sturz durch alle SpiegelUrsula Priess CHF 34.90 Ammann, Meridiane 131 ISBN 978-3-250-60131-9

«15 Jahre sind es seit Deinem Tod! Warum suche ich Dich noch immer?»

Spiegel» ist der Versuch einer Korrek-tur – und vor allem der Versuch von Ursula Priess, ihre eigene Geschichte zu verstehen. Es ist berührend, dass sie einen lesend daran teilhaben lässt.

Page 16: books 2/09

16 – books – Juni 09

«Warten Sie einen Moment, ich suche Schwester Hedwig», sagt die Frau am anderen Ende der Leitung. Schritte hal-len durch einen Gang. Eine Türklinke wird betätigt und dann noch eine. Die Stimme der 90-jährigen Ordensfrau, die nun am Hörer ist, klingt wach und lebendig. Ohne Umschweife ist ein Besuchsdatum fixiert.Klein und schmal sitzt sie da. «Der Eintritt ins Kloster ist für mich eine wunderbare Fügung gewesen.» Mehr möchte Schwester Maria Hedwig alias Silja Walter über diesen Le-bensabschnitt nicht preisgeben und verweist auf ihr neues-tes Buch: «Lesen Sie es.» In «Das dreifarbene Meer – Meine Heilsgeschichte» setzt sich Silja Walter mit ihrer Berufung auseinander. Dazu gehörten auch innere Kämpfe, über die zu reden ihr zu persönlich ist. Die literarische Bearbeitung sei eine andere Sache, weil sie hier das Mittel der Verfrem-dung einsetzen könne. Die Anfrage für den Text kam vom

Paulusverlag. Entstanden ist er innert kürzester Zeit: «Ich habe im Januar angefangen zu schreiben und war im April fertig damit. Das geschah wie in einem Guss.» Silja Walter wurde am 23. April 1919 als zweites von neun Kindern im Solothurnischen geboren. Das grossbürgerliche Milieu, in dem sie aufgewachsen ist, war katholisch geprägt. Die Af-finität zur Literatur lag nahe: Der Vater war Verleger und schrieb. Ein Onkel verfasste Theaterstücke. Und auch das jüngste ihrer Geschwister, Otto F. Walter, sollte später als Romanschriftsteller bekannt werden. Der 1991 erstmals erschienene autobiografische Roman «Der Wolkenbaum» handelt von ihrer Kindheit. Aus der Perspektive der sechs-jährigen Cécile schildert die Erzählerin die letzten Mona-te im «alten Haus» der Grossmutter, bevor die Familie in ein neues Haus zieht. «Du wirst sehen, du gehst noch ins Kloster, wenn du gross bist», sagt die Köchin zur kleinen Protagonistin. Mit vierzehn Jahren trat Silja Walter in das von Nonnen geführte Seminar Menzingen ein. Danach hatte sie andere Pläne. Sie fühlte sich zum Theater hin-gezogen und studierte Literatur in Freiburg i.Ü. In dieser Zeit sei sie drei Jahre lang krank gewesen, nicht am Stück, aber immer wieder.

Vielfältiges Schaffen «Das hat eine neue Situation ergeben.» Im Arbeits- und Besucherzimmer der Ordensfrau steht ein Computer. Bald wird sie von hier aus über das Internet mit der Aussenwelt in Kontakt treten. «Ich habe mir das zum 90. Geburtstag gewünscht.» Doch sie will den Austausch per Mail be-grenzt halten und keine Unruhe einziehen lassen. Obwohl sie in einem sogenannt geschlossenen Kloster lebt, ist der Kontakt mit der Aussenwelt rege. Sie empfängt regelmäs-sig Besuch von Menschen, die sich mit einem persönlichen

P PortraitText: Regula Lienin – Foto: Liliane Géraud

Ein Leben für Gott – und die Poesie

Zwei Erfahrungen unter einem Spannungsbogen macht Silja Walter in ihrem

Leben aus. Ein Besuch im Kloster Fahr bei der 90-jährigen Ordensfrau und

unermüdlichen Schriftstellerin.

Page 17: books 2/09

books – Juni 09 – 17

Anliegen an sie wenden. Man spreche über religiöse Erfah-rungen, über Probleme mit der Familie oder der Kirche, manchmal auch über eines ihrer Bücher. «Immer wieder werde ich auf den ‹Wolkenbaum› angesprochen.» Sicher ist, dass sie das Kloster nicht mehr verlassen wird. Immer noch erhält sie Anfragen für kleine Auftritte, so wie letzt-

hin, als sie anlässlich eines Passionsspiels hätte Texte lesen sollen. Daraus wurde nichts. «Wenn jemand etwas von mir will, muss er zu mir kommen.»Seit über sechzig Jahren lebt sie im Kloster Fahr, seit Jahr-zehnten ist sie schriftstellerisch tätig. Kamen sich diese beiden Bereiche, der Glaube und das Schreiben nie in die Quere, will ich wissen. «Nein, es ist kein Konflikt, es sind zwei Erfahrungen unter einem Spannungsbogen.» Ganz so einfach miteinander zu vereinbaren waren die beiden Be-dürfnisse vielleicht doch nicht immer. Denn während der ersten drei Jahre im Kloster schrieb Silja Walter nichts. Bis eines Tages eine Anfrage für ein Singspiel kam und sich etwas von innen heraus geöffnet habe. «Von da an ist fast jedes Jahr ein neuer Band entstanden.» Inzwischen gibt der Paulusverlag eine Gesamtausgabe ihrer Werke heraus. Bis heute sind zehn Bände erschienen. Es ist ein vielfälti-ges Schaffen – von Lyrik, Prosa und Drama über religiöse Schriften und Mysterienspiele. Der Alltag im benediktinischen Kloster ist klar struktu-riert. Von morgens um 5 Uhr bis abends um 20.30 Uhr wechseln sich nach einem fixen Ablauf Gebet, Erholung und Arbeit. Dieser Tagesablauf gilt für alle Nonnen. «Ich bin genau so eingespannt wie die anderen. Einzig von der Chorpflicht sind die älteren Nonnen normalerweise aus-genommen.» Dass sie heute drei Stunden Gebetszeit zur Verfügung hat, erachtet sie als Privileg. In dieser Zeit wid-met sie sich intensiv der Gottesfrage und dem Gebet. «Wir beten für die Welt. Gibt es irgendwo in der Schöpfung ein geistliches Loch, dann füllen wir das.» Sie ist überzeugt, dass das geordnete Leben im Kloster den Menschen ver-ändert. Während sechs Stunden am Tag geht jede Schwester in Fahr einer Arbeit nach, die ihren Fähigkeiten entspricht. Silja Walter nutzt diese Zeit vor allem zum Schreiben. Mo-mentan arbeitet sie an einem neuen Buch, an einer uni-versalen Familiengeschichte. Es ist kein Zufall, dass die kleine Cécile im «Wolkenbaum» sagt: «Wenn ich gross

Silja Walter im Paulusverlag (eine Auswahl)

Das dreifarbene Meer Meine HeilsgeschichteCHF 32.90ISBN 978-3-7228-0760-7

Er pflückte sie vom LebensbaumEin benediktinisches TagebuchCHF 30.90ISBN 978-3-722-80747-8

Der WolkenbaumMeine Kindheit im alten HausCHF 30.90ISBN 978-3-7228-0723-2

Leben im Kloster Fahr Mit Fotografien von Liliane Géraud und Texten von Abt Martin Werlen, Susann Bosshard-Kälin, Josef Rennhard, Silja Walter.CHF 48.90ISBN 978-3-722-80719-5

bin, werde ich alles denken, was es zu denken gibt auf der Welt. Alles, von Anfang an.» Es sind die grossen Fragen der Theologie – wie jene nach dem Wesen Gottes – welche die Ordensfrau umtreiben und am Leben halten. Was mit dem Papst sei? Mit der Rolle der Frau in der katholischen Kirche? «Das Papsttum wird von uns Katholiken nicht in Frage gestellt», sie klopft mit dem Zeigefinger auf den Tisch, «sein menschliches Verhalten hingegen kann disku-tiert werden.» Silja Walter glaubt, dass sich auch die Stel-lung der Frau innerhalb der Kirche längerfristig ändern wird, aber: «Sie braucht Zeit dafür.» Eigentlich äussere sie sich nur ungern zu solchen Themen. «Viele Leute sehen die Kirche als Politikum. Dabei geht es um Jesus Christus.» Zum Schluss möchte ich wissen, ob Silja Walter zeitgenös-sische Literatur lese. Sie schüttelt den Kopf. «Das einzige Buch, in dem ich regelmässig lese, ist die Bibel. Sie ist mei-ne Quelle.» Richtig entdeckt habe sie diese erst im Klos-ter. Mit einer solchen Vehemenz, dass seither kein anderes Buch mehr an das Buch der Bücher heranreiche. «Wenn Gott jemanden ergreift, dann ist es wie eine Liebesgeschich-te.» Während ihrer Meditationszeit im Garten, zwischen Lauch und Bohnen wandelnd, habe sie zu Gott schon ge-sagt: «Du faszinierst mich, und dabei kann ich dich nicht haben.» Das sei auch eine Art Kampf. Dennoch ist sie sich sicher: «Er liebt mich. Er liebt jeden Menschen.»

«Der Eintritt ins Kloster ist für mich eine wunderbare Fügung gewesen.»

Page 18: books 2/09

B Buchtipps

18 – books – Juni 09 S = Sachbuch R = Roman D = DVD K = Kinderbuch

2030: Tornados, Überschwemmungen, Hitze – die Klimakatastrophe ist

Wirklichkeit. Noch dazu begeht eine Sekte mörderische Attentate. Bei

der Sprengung eines Damms sterben Hunderttausende, auch Rudy ver-

liert Frau und Kind. Verzweifelt als Flüchtling in einem Auffanglager nimmt

er das Angebot an, als Fahrer für eine

Hilfsorganisation zu arbeiten. In Afrika,

das unter einer tödlichen Dürre leidet,

ist ein riesiges Wasserreservoir entdeckt

worden, auf das ein amerikanisches

Unternehmen Anspruch erhebt. Die

Hilfsorganisation eilt dem afrikanischen

Land zu Hilfe. Es beginnt ein Wettlauf

gegen die Zeit, um das Lebenselixier für

alle zu sichern …

CHF 45.90

813 Seiten

Gustav Lübbe Verlag

ISBN 978-3-7857-2358-6

Aqua TM Jean-Marc Ligny

R

Im Jahre 2015 steht die Menschheit vor ihrer grössten Herausforderung:

Der Meeresspiegel steigt und steigt, nicht nur einige Meter, sondern

Hunderte von Metern! Zahllose Städte werden überschwemmt, ganze

Staaten verschwinden, Millionen von Menschen versuchen sich in höher

gelegene Regionen zu retten. Durch die

Entwicklung von schwimmenden Habi-

taten und die Verlegung von Teilen der

Zivilisation ins Weltall soll die Mensch-

heit vor dem völligen Untergang bewahrt

werden. Aber nichts scheint die verhee-

rende Flut aufhalten zu können. Bis die

Klimaforscherin Thandie Jones eine

atemberaubende Entdeckung macht

und der Wettlauf mit der Zeit beginnt.

CHF 36.90

752 Seiten

Heyne

ISBN 978-3-453-26630-8

Die letzte Flut Stephen Baxter

R

In den sechziger Jahren sind Yuris Eltern aus Lettland emigriert und wollen

um jeden Preis im öden Brauereinest Milwaukee heimisch werden. Yuris

Vater ist schon mal von Wodka auf Bourbon umgestiegen, seine Mutter

pflastert die Wände mit Werbeanzeigen, beide sprechen ausschliesslich

Englisch, wenn auch ein recht zweifel-

haftes. Nur Yuri scheint aus der Art zu

schlagen. Seit er sich in die Jungkom-

munistin Hannah verliebt hat, zitiert er

beim Essen Marx und Lenin. Trotzdem

lassen die Eltern den Sohn seine eige-

nen Erfahrungen machen, bis er merkt,

dass das Leben tatsächlich so irre ist,

wie in den melancholischen Lügenge-

schichten seines Vaters.

CHF 28.90

368 Seiten

Rowohlt

ISBN 978-3-87134-634-7

Die Geschichte von Yuri Balodis ... Pauls Toutonghi

R

Tessia wächst als Tochter eines Dorfheilers in Kyralia auf. Nichts wünscht

sie sich mehr, als selber Heilerin zu werden. Als Tessia aber in der Burg

ihres Lehnsherrn, des Magiers Lord Dakon, einen Verletzten versorgt,

nimmt das Leben der jungen Frau eine dramatische Wendung! Einen

brutalen Annäherungsversuch eines

sachakanischen Zauberers wehrt Tes-

sia nämlich instinktiv mit Magie ab. So

blickt sie plötzlich einer völlig neuen Zu-

kunft als Novizin von Lord Dakon ent-

gegen. Doch als ein verheerender Krieg

zwischen Kryalia und Sachaka am Ho-

rizont aufzieht, muss Tessia ihre Magie

schneller zu beherrschen lernen als je

eine Novizin vor ihr!

CHF 36.90

736 Seiten

Penhaligon

ISBN 978-3-7645-3037-2

Magie Trudi Canavan

R

Page 19: books 2/09

books – Juni 09 – 19

Ein neues Medium verdrängt ein altes nie gänzlich, sagt die Theorie und die Erfahrung. Das wird auch mit eBooks so sein. Es ist, salopp gesagt, einfach ein neuer Schlauch für alte Inhalte – die aber auch ganz aktuell sein kön-nen. eBooks haben es an sich, dass sie ein Lesegerät (eReader; PC, PDA etc.) brauchen, damit man sie lesen kann. Eine MP3-Datei schliesslich ist ohne einen entsprechenden Player auch nur eine (unnütze) Datei. eBook-Reader sind mittlerweile verschiedene im An-gebot, vor einigen Wochen erst wurde in der Schweiz der Sony Reader PRS 505 lanciert.eReader haben im Vergleich mit dem traditionellen Buch einige Vorteile. Die Schriftgrösse beispielsweise ist verstellbar, die eBooks, also die Tex-te, sind online – zum Beispiel über www.books.ch – rund um die Uhr und von überall her sofort erhältlich und dies meist zu günstigeren Preisen als die gedruckten Bücher. Die Rea-der sind handlich und bieten dennoch

Platz für unzählige Bücher, dabei ist die Bildqualität der eInk-Technologie flimmerfrei und extrem Strom spa-rend – allerdings sind noch keine Farbbildschirme erhältlich. Dagegen fehlen beim Lesen eines eBooks das typische Rascheln beim Umblättern, die persönlichen Widmungen und zur Betrachtung von Bildbänden ist der schwarzweisse Bildschirm keine Al-ternative zur Papierversion.

Welchen E-Reader für welche BedürfnisseDie verschiedenen Geräte unterschei-den sich hauptsächlich in der Bild-schirmgrösse, den verschiedenen For-maten, die sie lesen können und in der Art, wie die eBooks auf das Gerät überspielt werden (via Wireless-Inter-net und/oder via einen Computer). Die Eingabefunktionen bzw. die Möglichkeit, Notizen zu machen, ist sicher für jene Leser und Leserinnen notwendig, die eBooks (oder auch geschäftliche PDF-Dokumente) zum

Arbeiten brauchen. Während der Ge-nussleser eher auf Handlichkeit ach-ten wird – und vielleicht auch aufs Design …eBooks sind nicht nur für Leserinnen und Leser etwas neues, sondern auch für Verlage. Diese allerdings bereiten mit grosser Energie ihre Bücher für die verschiedenen Formate auf. Ein Blick auf www.books.ch zeigt, dass nicht nur die wichtigsten literarischen Bestseller bereits als eBooks erhältlich sind – etwa Romane von Glattauer, Mankell, Follet, Larsson –, sondern auch Sachbücher aus allen Bereichen von Wirtschaft bis Lebenshilfe.

Annette Bernath ist Projektleiterin eBooks bei der Orell Füssli Buch-handlungs AG.

Geladene BücherHat dem traditionellen Buch die letzte Stunde geschlagen? Sicher nicht,

aber eBooks haben schon auch was für sich.

eBooksText: Annette Bernath

E

Page 20: books 2/09

20 – books – Juni 09

Shoppingcenter spriessen auf der grünen Wiese und sind auch zu

einem literarischen Topos geworden.

Fussballergattinen lieben es, Miss-Anwärterinnen ebenso, und manch ein Single gibt es auf der Datingplattform als Hobby an: Shopping. Eine Umfrage des Institutes für De-moskopie Allensbach aus dem Jahre 2007 ging der Frage nach «Wie häufig gehen Sie in Ihrer Freizeit shoppen?» – rund ein Drittel der Befragten antworteten mit «häu-fig». Kein Wunder hat dieses Thema auch in der Literatur längst einen festen Platz. Vom Schnäppchenführer über Selbsthilfebücher bis hin zu einer Fülle von Romanen. Die britische Autorin Sophie Kinsella thematisiert dies in der Buchreihe «Die Schnäppchenjägerin». Kaum eine Frau, die sich nicht in irgendeiner Form in der Hauptperson Re-becca wieder erkennt, die mit kreativen Ausreden all ihre unnötigen Ausgaben rechtfertigt. Sehr amüsant, wie sie sogar beim Sparen Geld ausgibt: Sie kauft eine elektrische Kaffeemühle und eine schicke Tragtasse für den «Coffee to go», ein Kochbuch, um sich das Essengehen zu sparen

und so weiter. Sie legitimiert solche Anschaffungen, indem sie diese unter «Investition» und nicht unter «shopping» verbucht. Eine Aussage, die aus weiblicher Sicht auch bei Taschen, Schuhen, Seidenkleidern und Kaschmirpullovern bestens funktioniert, wie eigene Feldversuche (natürlich im Namen der Recherche) beweisen. Nur das männliche Verständnis ist ausbaufähig. Dabei liegt die «Schnäppchenjägerin» Rebecca gar nicht so falsch. Das lustvolle «shopping» ist zu trennen vom pragmatisch orientierten Einkaufen, worunter – je nach Standpunkt – auch gewisse Investitionen fallen können. Der Stadtplaner und Architekt Victor Gruen wies bereits in den Sechzigerjahren auf den Unterschied zwischen «bu-ying» (dem gezielten Einkauf) und «shopping» (den spon-tanen und ungeplanten Impulseinkäufen) hin. Ein Mann, der genau wusste, wovon er redet. Schliesslich gilt Victor Gruen als Erfinder der Shoppingcenter. Bei diesen geht es – Nomen est omen – um die zweite Kategorie des Einkau-fens.

Nur eine Tube ZahnpastaNur dort, wo sich die Menschen wohl fühlen, sind sie auch geneigt, mehr Geld auszugeben als ursprünglich vorgese-hen. Oder anders ausgedrückt: Stimmt die Atmosphäre, fallen auch Kunden mit klaren Kaufabsichten unverhofft ins Shoppingdelirium. Das nennt sich «Gruen-Effekt» und ist die perfekte Entschuldigung für alle, die nach einem Einkaufsbummel mit prallen Tüten nach Hause kommen, obwohl eigentlich nur eine Tube Zahnpasta, ein Buch und Wattestäbchen auf der Einkaufsliste standen. Eine einkaufsfreundliche Stimmung entsteht, wenn sich die Kunden rundum wohl fühlen. Das wiederum erreicht man, indem den Kunden das Leben im Shoppingcenter so

Der «Gruen-Effekt» macht

volle Taschen

ShoppingText: Kathrin Roth

Shoppingcenter Westside

S

Page 21: books 2/09

books – Juni 09 – 21

einfach wie möglich gestaltet wird. Sie müssen sich immer und überall zurechtfinden. Darum ist jedes Shoppingcen-ter ähnlich angelegt, mit einer «Hauptstrasse» an deren Enden je ein grosses Warenhaus, die sogenannten «Mag-net Stores», locken. Die Hauptstrasse ist gesäumt von kleineren Boutiquen. Kerstin Dörhöfer, Professorin für Architektur/Urbanistik umschreibt dieses Prinzip mit «big stores, small stores, circulation». Dabei ist die Anreihung der kleineren Geschäfte an der Hauptstrasse eine bewusste und wissenschaftlich erforschte. Synergieeffekte werden ausgenutzt. Dörhöfer nennt als Beispiel Zoohandlungen, die sich häufig neben Lebensmittelgeschäften befinden, «weil Singles dann einfällt, gleich etwas für ihr Haustier mitzunehmen». Genügend und bequem erreichbare Park-plätze sind eine weitere Voraussetzung für ein gut funktio-nierendes Shoppingcenter.

Abgerundetes EinkaufserlebnisDie Kür aber sind die Extras, mit denen die Kunden ge-hätschelt werden. So gibt es im Shoppingcenter Westside in Bern neben den rund 55 Geschäften diverse Zusatzser-vices wie einen Kinderhütedienst, eine Post mit Heimlie-ferservice, Schliessfächer, gratis WLAN, eine Schneiderei, und eine Tankstelle. Daneben locken das Erlebnisbad so-wie ein Kino. Und wenn der kleine Hunger zwickt, stehen im Food Court auf rund 3‘000 m2 zehn Restaurants und Bars/Lounges zur Verfügung. Und tatsächlich: «Wir wollten uns das einfach mal an-schauen», sagt eine rüstige Bernerin. Normalerweise mache sie ihre Einkäufe im Wohnquartier, aber sie habe Besuch dabei und da habe man sich mal dieses neue Shop-pingcenter ansehen wollen. Auch das Mutter-Tochter-Duo an der Saftbar gibt «Sightseeing» als Grund an für den Besuch im Westside. Zwei Stunden später verlassen die beiden das Shoppingcenter wieder – mit mehreren Ein-kaufstüten. Die zufriedenen Gesichter sprechen für sich – das Konzept ist aufgegangen. Skeptischen Gemütern, die in diesem Zusammenhang von unnötigem Konsum reden, setzen wir die Aussage der «Schnäppchenjägerin» Sophie Kinsella entgegen: «Shopping kann aufmuntern, wie eine Tasse Kaffee, oder ein Fussballspiel für Männer. Es macht Spass und hält das Rad der Wirtschaft am Laufen.»

ShopaholicSophie Kinsella, CHF 16.90Goldmann, ISBN 978-3-442-47043-3

Was mit Kate geschahCatherine O‘Flynn, CHF 36.90Atrium, ISBN 978-3-85535-580-8

Gelernt ist gelernt:In Eastwick wird

weitergehext.Die Fortsetzung des Riesenerfolgs

aus den 80ern.

416 Seiten. Gebunden. sFr. 36,90

www.rowohlt.de

© co

rbis

Page 22: books 2/09

B Buchtipps

22 – books – Juni 09 S = Sachbuch R = Roman D = DVD K = Krimi

In einer heruntergekommenen Gegend Philadelphias wird die Leiche ei-

nes Mädchens entdeckt. Ein mysteriöser Hinweis führt Kevin Byrne und

Jessica Balzano, Sonderermittler der Polizei von Philadelphia, zu einer

exzentrischen älteren Dame, die sie in die Kunst des Tangrams, eines

Legespiels aus geometrischen Formen,

einführt. Kurz darauf nimmt sie sich das

Leben und hinterlässt eine geheimnis-

volle Botschaft. Die rätselhaften Morde

häufen sich, und allmählich fügt sich ein

grausiges Puzzle zusammen. Den De-

tectives wird klar, dass hier ein Serien-

killer am Werk ist: Seine Spielzeuge sind

Unschuldige, seine Spielfiguren sind

Byrne und Balzano.

CHF 36.90

461 Seiten

Gustav Lübbe Verlag

ISBN 978-3-7857-2365-4

Septagon Richard Montanari

K

Boone Daniels war Polizist, jetzt lebt er, um zu surfen. Nebenbei über-

nimmt er als Privatdetektiv ein paar Jobs, doch nie so viel, um nicht recht-

zeitig bei Tagesanbruch am Strand zu sein, wo er mit seinen Kumpels

die grossen Wellen erwartet. Doch gerade als Riesenbrecher auf Pacific

Beach, Kalifornien, zurollen, wie sie nur

alle paar Jahre vorkommen, wird er von

einer Anwältin engagiert, um eine ver-

misste Stripperin zu finden. Als Boone

auf eine tote Frau im Motel-Pool stößt,

die bedeckt ist mit den Dokumenten

der verschwundenen Stripperin, findet

er sich in einem Fall wieder, der auch ein

dunkles Kapitel seiner Vergangenheit

betrifft.

CHF 18.90

396 Seiten

Suhrkamp Taschenbuch

ISBN 978-3-518-46096-2

Pacific Private Don Winslow

K

Louise Roth ist der Star der Schweizer Kochszene. Besser gesagt, sie war

es. Denn kurz vor dem Finale der TV-Sendung «Supermenü» wird die jun-

ge Köchin tot in der Küche des «Basler Hof» aufgefunden. Ermordet. Bei

ihren Ermittlungen stellt Kommissarin Nora Linder fest, dass Roth zahl-

reiche Männerbekanntschaften in der

Basler Gesellschaft unterhielt und aus

diesen Kreisen wiederholt hohe Geldbe-

träge auf ihr Konto flossen. Und da ist

auch noch der sonderbare Ex-Freund.

Linder beschliesst, das Finale von «Su-

permenü» im Studio zu verfolgen. Dort

bricht Yves Perrin, Roths einstiger Lehr-

meister, bewusstlos zusammen. Der Fall

fängt an zu kochen …

CHF 30.90

264 Seiten

F. Reinhardt

ISBN 978-3-7245-1593-7

Das Geheimnis der toten Köchin Ben Kayser

K

«Papa, was ist das? Da drüben auf dem Eis?» Ein strahlend schö-

ner Wintertag. Anders steht mit seiner sechsjährigen Tochter Maja im

Leuchtturm der Insel Gåvasten und schaut aufs Meer hinaus. Eis, überall

nichts als Eis. Und Schnee. Was hat seine Tochter in der Ferne erspäht?

Anders kann nichts sehen. Kurz darauf

läuft Maja aus dem Leuchtturm, um

nachzusehen und der Albtraum beginnt.

Obwohl sie auf der freien Eisfläche gar

nicht verschwinden kann, passiert ge-

nau das. Plötzlich ist sie weg. Spurlos

verschwunden. Anders und seine Frau

haben kein Kind mehr ... Jahre später

aber erreichen Anders mysteriöse Bot-

schaften. Lebt Maja etwa noch?

CHF 28.90

556 Seiten

luebbe

ISBN 978-3-7857-6006-2

Menschenhafen John Ajvide Lindqvist

K

Page 23: books 2/09

books – April 09 – 23

T.C. BOYLE

»Sex & Crime, Genie und Größenwahn:Das Leben des Architekten Frank Lloyd Wright hat praktisch darauf gewartet, in einen Roman verwandelt zu werden. Ein höllischer Spaß.«

Sven Boedecker, SonntagsZeitung Zürich

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Aus dem Amerikanischen von Kathrin Razum und Dirk van Gunsteren 560 Seiten. Gebunden. sFr 45,90. www.tc-boyle.de

yle_books_05_06.indd 1 09.04.2009 13:40:09 Uh

Unbedingt lesen!Persönliche Lesetipps von Ernst Schipper Orell Füssli Westside

In einem ländlichen Vorort Berlins verschwindet eines Nachmittags ein kleiner Junge. Im Zuge der subtil geschil-derten Ereignisse in Silvio Huonders «Dicht am Wasser» tun sich Risse in der idyllischen Dorfgemeinschaft auf, und es brodelt unter der glatten Oberfläche. Meisterhaft versteht es Huonder, Spannungsbögen auf verschiede-nen Ebenen zu erzeugen. Mein persönliches Highlight in diesem Frühling.Dicht am Wasser, Silvio Huonder

CHF 32.90, Nagel & Kimche

ISBN 978-3-312-00430-0

Lorenz Langeneggers Debütroman «Hier im Regen» schil-dert auf ruhige Art den dreitägigen Ausbruch eines Berner Steuerbeamten aus seinem täglichen Leben. In einer knappen, sehr klaren Sprache, mit viel Sinn für schrägen Humor und einem pointierten Blick für Kleinigkeiten lässt der Autor seinen gewöhnlichen Protagonisten ein aus-sergewöhnliches Wochenende erleben. Ein vermeintlich unscheinbares Buch mit grosser Sogwirkung.Hier im Regen, Lorenz Langenegger

CHF 35.90, Jung & Jung

ISBN 978-3-902-49750-5

«Jakob schläft» machte Klaus Merz einem breiteren Publi-kum bekannt. Zu Recht, versteht es Merz doch wie kaum ein Zweiter mit wenigen Pinselstrichen mächtige Bilder zu erzeugen. Sprachlich verdichtet wie in «Der Argentinier» schildert Merz das Leben einer Familie in den fünfziger Jahren, die von gesundheitlichen Schicksalsschlägen gebeutelt wird. Dies wird nicht mit Pathos, sondern mit viel Lakonie und leiser Komik erzählt.Jakob schläft, Klaus Merz

CHF 16.90, S. Fischer

ISBN 978-3-596-16907-8

Page 24: books 2/09

B Buchtipps

24 – books – Juni 09 S = Sachbuch R = Roman D = DVD K = Krimi

Auf der Schwelle zwischen Leben und Tod findet Logan Thibault einen

Glücksbringer: das Foto einer schönen Frau. Er nimmt es an sich und

fühlt sich von diesem Moment an auf wunderbare Weise beschützt. Un-

versehrt kehrt er aus dem Krieg zurück und macht sich auf die Suche

nach der lächelnden Frau. In einem

kleinen Örtchen in North Carolina steht

er dann plötzlich Elizabeth gegenüber.

Er lässt sich als Aushilfe in der Hunde-

zucht ihrer Grossmutter einstellen und

ist schon bald hoffnungslos verliebt. Sie

öffnet sich ihm jedoch nur langsam –

und Logan beginnt zu erahnen, dass die

Schatten der Vergangenheit ihre aufkei-

mende Liebe zerstören könnten.

CHF 36.90

464 Seiten

Heyne

ISBN 978-3-453-26553-0

Für immer der Deine Nicholas Sparks

R

Nach langer Zeit treffen sich auf einem Weingut in Neuseeland drei Frau-

en wieder – zu einer Beerdigung. Vor Jahren sind sie mit dem «Brautflug»

auf die Inseln am anderen Ende der Welt ausgewandert. Die lebensfrohe

Marjorie, die sich nach einer Zukunft voll Liebe und Sonne sehnt. Die

sinnliche Ada aus der gottesfürchtigen

Familie, über die sie Schande gebracht

hat. Und die rätselhafte, elegante Jüdin

Esther, die niemals mehr zurückblicken

will. Jede mit ihrem eigenen Schicksal im

Gepäck und ihren eigenen Hoffnungen.

Und mit dem geheimnisvollen Frank in

ihrer Mitte. Noch ahnen sie nicht, dass

der Flug sie für immer aneinander bin-

den wird …

CHF 36.90

512 Seiten

Krüger Verlag

ISBN 978-3-8105-1580-3

Brautflug Marieke van der Pol

R

Nur widerwillig kehrt die junge Towner Whitney nach fünfzehn Jahren in

ihre Heimatstadt Salem, Neuengland, zurück. Ihre geliebte Grosstante

Eva, der man hellseherische Fähigkeiten nachsagt, wird vermisst – we-

nige Tage später wird ihre Leiche entdeckt. Die Leute in Salem, allen

voran die Frauen des Whitney-Clans

und Detective Rafferty, glauben nicht an

einen natürlichen Tod. Tatsächlich folgt

eine Reihe unheilvoller Geschehnisse,

die Towner dazu zwingen, sich längst

verdrängten Tragödien zu stellen. Nach

und nach gelingt es ihr, die Bruchstücke

ihrer Erinnerungen zusammenzusetzen

und die sorgsam gehüteten Familienge-

heimnisse aufzudecken.

CHF 36.90

480 Seiten

btb

ISBN 978-3-442-75215-7

Die Mondschwimmerin Brunonia Barry

R

Beths Ehemann Charlie hat Urlaub in Frankreich geplant – allerdings mit

seiner attraktiven Kollegin Clare. Das findet Beth nicht lustig und sorgt

dafür, dass Charlie umbucht. Clare fällt aus allen Wolken, als Charlie mit

seiner Frau und zwei schlechtgelaunten Teenager-Töchtern auftaucht.

Das Hotel ist ein halbverfallenes Cha-

teau mit undichtem Dach, einer betrun-

kenen Köchin und wackligen Betten. Die

anderen Gäste scheinen einer schrägen

Casting-Show entsprungen zu sein.

Zwischen Traumurlaub und Albtraum

verstricken sich Charlie, Beth und Clare

in einen köstlichen Sommernachtsver-

wechslungstraum, in dem schliesslich

doch die Liebe erwacht.

CHF 28.90

384 Seiten

Krüger Verlag

ISBN 978-3-8105-1935-1

Liebe macht lustig Kate Saunders

R

Page 25: books 2/09

books – Juni 09 – 25

PortraitText: Martin Walker – Foto: Unionsverlag

P

Der wohl internationalste Verlag der Schweiz sitzt seit 34 Jahren in Zü-rich. Der Unionsverlag pflegt Litera-turen der ganzen Welt, ohne dabei die Schweiz zu vernachlässigen. Aber die höchsten Auflagen beim Unions-verlag erzielen grosse internationale Autoren: Tschingis Aitmatov, Yasar Kemal, Nagib Machfus, Assia Dje-bar, um nur einige zu nennen. Erzählt Verleger Lucien Leitess von den Be-gegnungen mit seinen Autoren, meint man dabeizusitzen im Café Ali Baba in Kairo etwa, wo er – etwas bang – Nagib Machfus zum ersten Mal getroffen hat. Machfus zeigt, wie Ge-

spür und langer Atem doch zum Er-folg führen können. Zwischen 1985 und 1988 hat der Unionsverlag 300 Bücher von ihm verkauft, dann innert drei Minuten 30000: Nagib Machfus hatte den Nobelpreis erhalten. Eine innige Beziehung pflegte Leitess auch zu Tschingis Aitmatov, hat ihn sogar auf Einladung der kirgisischen Regie-rung auf seiner letzten Reise in die Heimat begleitet und an den Trauer-feierlichkeiten teilgenommen.

Hellleuchtende SonnenWie erhält sich Leitess die Neugier, immer wieder neue Bücher an Land zu ziehen? «Jeder Beruf hat seinen Motor. Der Chemiker sucht neue Moleküle, der Börsianer unterbewer-tete Aktien, der Astronom unbekann-te Sterne», erklärt der Verleger. «Der Büchermacher sucht neue Autoren, am liebsten hellleuchtende Sonnen. Vielleicht sind das am Anfang nur graue Pünktchen in weiter Ferne, aber wenn die dann auf unserem Pla-neten einschlagen ... Das macht rich-tig Spass.» Wie ist der Fokus auf diese «unbekannten» Literaturen entstan-den? Lucien Leitess lüpft die Schul-tern. «Vielleicht weil bei Gründung des Verlags Böll, Grass, Roth, Dür-renmatt und die anderen Grossen der

westlichen Literatur schon in festen Händen waren? Oder weil die Auto-ren Asiens, Afrikas, Lateinamerikas und der arabischen Welt die Litera-tur unserer Epoche erneuert haben? Oder weil sie in diesen Jahrzehnten die aufregenden Geschichten schrei-ben? Jedenfalls ist es schön zu sehen, dass diese ‹unbekannten› Literaturen inzwischen selbstverständlich dazuge-hören.» Wenn China dieses Jahr Gast der Frankfurter Buchmesse ist, hält der Unionsverlag auch hier ein brei-tes Spektrum bereit, von einem der erfolgreichsten Autoren Chinas, Alai, über «Reise nach China. Kulturkom-pass fürs Handgepäck» bis zu Nury Vittachi und seinem «Fengshui-De-tektiven». Was uns zu noch einer Sei-te des Unionsverlags bringt. Die hört auf den Namen metro und versam-melt Spannungsliteratur unter ihrem Dach. Jean-Claude Izzo, Garry Dis-her oder Leonardo Padura erscheinen da, aber auch Friedrich Glauser und Petra Ivanov. Lucien Leitess ist auch ein politisch denkender Mensch und setzt sich seit Jahren für Lese-, Litera-tur- und Verlagsförderung ein. Ohne Verlage keine Bücher – und ohne Bü-cher verlöre die moderne Gesellschaft Geist, Seele und Erinnerung. Davon ist Lucien Leitess überzeugt.

Beim Unionsverlag ist die ganze Welt zuhause. Verleger Lucien Leitess er-

schliesst vermeintlich weisse Flecken auf der Karte der Weltliteratur dem

deutschsprachigen Publikum.

Das Verlagsteam – Lucien Leitess ist ganz rechts im Bild

Geist, Seele und

Erinnerung

Page 26: books 2/09

26 – books – Juni 09

Begegnungen bei Orell Füssli

V Veranstaltungen

Der renommierte Psychotherapeut Joe O’Loughlin wird zu einem er-

schreckenden Vorfall gerufen: Im strömenden Regen steht eine Frau

nackt auf der Clifton Bridge in Bristol, High Heels an den Füssen und ein

Handy am Ohr. Auf Joes beschwichtigende Worte reagiert sie nicht, son-

dern springt direkt in den Tod. Als weni-

ge Tage später die Geschäftspartnerin

der Toten erfroren aufgefunden wird, an

einen Baum gekettet, unbekleidet und

mit einem Handy zu ihren Füssen, hat

Joe Gewissheit: Hier ist ein gefährlicher

Psychopath am Werk, ein Experte für

Menschenmanipulation. Joe bittet sei-

nen Freund, den pensionierten Detecti-

ve Vincent Ruiz, um Hilfe.

CHF 36.90

576 Seiten

Goldmann

ISBN 978-3-442-31178-1

Dein Wille geschehe Michael Robotham

R

Der Vater ein Superman? Ein Slapstickstar? Ein Westernheld? Wenn der

Vater meist alles andere als er selbst ist, kann ihn der Sohn umso leich-

ter so gestalten, wie er ihn in seinen Lieblingsfilmen zu sehen glaubt.

Schliesslich hat ein Neunjähriger noch wenig Ahnung davon, was ein

Alkoholiker ist. Und seine Familie setzt

alles daran, dass das vorerst so bleibt.

Die Sicht des Sohnes auf eine hoff-

nungslose Verfallsgeschichte nimmt

oft grotesk-komische Züge an. Sein

Optimismus aber ist unerschütterlich.

Er kann nicht anders, als die Exzesse

seines Vaters als sorgfältig geplante

Kapitel einer noch geheimen Erfolgsge-

schichte zu verstehen.

CHF 29.90

128 Seiten

Cosmos Verlag

ISBN 978-3-305-00421-8

Der grosse DurstDominik Bernet

R

S = Sachbuch R = Roman D = DVD K = Kinderbuch

Ferne Welten 11.6.2009, 18.30 bis 21 Uhr Orell Füssli Buchhandlung im Krompholz, Spitalgasse 28, 3001 Bern Musik mit Omri Hason und Antonello Messina, Roger Richter zeigt Fotos aus Bangladesch, Fingerfood mit Ali Biçer (Restau-rant Ali Baba) und eine Lesung mit Elham Manea. Mit Apéro. 12.6.2009, 19 bis 21.30 Uhr Orell Füssli Buchhandlung, Bern Westside, Gilberte-de-Courgenay-Platz 4, 3027 Bern Fingerfood mit Ali Biçer, Reisen und Bücher mit Gisela Treichler, orientalische Musik mit Omri Hason und Christian Moser, Apéro und Buffet.

Bücherwurm Buchhändlerin Simone Taylor erzählt live die besten Geschichten aus neuen Kinderbüchern. 24.6.2009 und 26.8.2009, jeweils 15.00–16.00 Uhr. Orell Füssli Buchhandlung, Krompholz, Spitalgasse 28, 3001 Bern.

Sommerzeit bei Orell Füssli: Mit Schatzsuche und Glücksrad 4.7.2009 Orell Füssli Buchhandlung, Marktgasse 3, 8400 Winterthur.

Märlistunde 27.6.2009, 25.7.2009, 29.8.2009, 26.9.2009. Orell Füssli Buchhandlung, Einkaufszentrum Passage, 8500 Frauenfeld. 27.6.2009, 25.7.2009, 29.8.2009, 26.9.2009. Orell Füssli Buchhandlung, Frankenstrasse 7-9, 6003 Luzern.

Zeit für Kinder: Glücksrad für Kinder mit Sofort-Preisen, ein Geschenk für JEDES Kind, fröhliches Basteln 22.8.2009 Orell Füssli Buchhandlung Marktgasse 3, 8400 Winterthur.

Kindernachmittag 26.8.2009, 2.9.2009, 9.9.2009, 16.9.2009. Orell Füssli Buchhandlung, Marktgasse 3, 8400 Winterthur

Workshop mit Markus Pfister: Entstehung eines Bilderbuchs 2.9.2009, 15.00 Uhr. Orell Füssli Buchhandlung, Einkaufszentrum Westside, Gilberte-de-Courgenay-Platz 4, 3027 Bern.

Page 27: books 2/09

books – Juni 09 – 27

Joseph Roth

Sein Werk ist eine Hommage an das Vergangene, ein Gesang auf die un-tergegangene Welt, und doch scheint Joseph Roth ein Schriftsteller mit Zukunft zu sein, der alle paar Jahre wieder ins Gespräch kommt. Eben ist eine neue Biografie über ihn erschie-nen, und am Theater am Neumarkt wird sein Roman «Hiob» dramatisch aufbereitet. Es lässt sich nicht nur ein-fach einem geschickten Verlagsmarke-ting zuschreiben, dass die Wiederkehr seines Todestages am 27. Mai 2009 so viel publizistische Zuwendung er-fährt. Obwohl von der Literaturwis-senschaft eher verschmäht, geniesst Joseph Roth nicht nur unter den Be-

rufslesern oder den literatur-affinen Theatermachern eine konstante Fan-gemeinde. Immer wieder fällt auf, dass Prominente in ihrem persön-lichen Ranking an Lieblingsbüchern ein Werk von Roth aufführen. Mar-lene Dietrich gehörte genauso dazu wie heutzutage die Schweizer Schrift-stellerin Zoe Jenny oder die Zürcher Stadträtin Kathrin Martelli. Sogar der peruanische Schriftsteller und Po-litiker Mario Vargas Llosa bezeichnet Joseph Roth neben Thomas Mann als seinen deutschsprachigen Lieblings-autor. Und die Kritikerlegende Mar-cel Reich-Ranicki empfiehlt Roths berühmtesten Roman «Radetzky-marsch» in seinem Literatur-Kanon aus zwanzig Büchern zur Lektüre.

Was aber macht diesen Schriftsteller, der am 2. September 1894 in der ga-lizischen Provinzstadt Brody geboren wurde, auch fast hundert Jahre nach dem Untergang des Habsburger Kai-serreiches, dessen Zerfall er in seinem ganzen Werk so wunderbar beschrieb und mystifizierte, so aktuell? Das deutsche Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» publizierte kürzlich einen Artikel mit dem Titel «Der Sehn-suchtsexperte» eine spannende Ant-wort auf diese Frage. Roth wird dar-

in als Zeuge eines Epochenumbruchs dargestellt, dessen Glanz und Elend er in seinen Romanen, aber auch seinem journalistischen Werk bis ins letzte Detail ausgekostet hat. In der Beschwörung der Vergangenheit lässt er dem Untergehenden seine Würde – was auch heute eine geeignete Be-wältigungsstrategie im Umgang mit Krisenzeiten sein könnte, wo «immer neues Schlechtes das gute Alte davon jagt». In die Richtung dieser stark psychologisierenden Botschaft des «Spiegels» geht auch ein Artikel in der «Zeit» vor ein paar Monaten mit dem Titel «Können Bücher trösten?», worin selbstverständlich auch von Jo-seph Roth die Rede ist.

Joseph Roth ist zweifellos ein einzig-artiger Darsteller von Krisen- und Sehnsuchtsmomenten, der Leserin-nen und Leser vielleicht auch heute zu trösten vermag. Doch ihm selber hat diese «Expertensicht» nichts ge-nützt. Er starb als schwerkranker Al-koholiker kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Paris.

Wilhelm von Sternburg Joseph Roth. Eine Biografie. CHF 41.90Kiepenheuer & Witsch, KölnISBN 978-3-462-05555-9

der KrisenexperteDer jüdische Autor erlebt siebzig Jahre nach seinem Tod geradezu einen

Boom. Von einem Aussenseiter aus Ostgalizien wird er zum Literaten mit

Weltruhm, der als verlorener Trinker im Pariser Exil stirbt.

LiteraturText: Esther Hürlimann – Foto: Kiepenheuer & Witsch GmbH

L

Page 28: books 2/09

28 – books – Juni 09

Aug in Aug mit dem Rotaugen-LaubfroschMit 16 kaufte er seine erste Kamera, mit 23 erforschte er seinen ersten

Regenwald in Australien, heute mit 43 Jahren ist der Schweizer Thomas

Marent einer der international erfolgreichsten Naturfotografen.

N NaturText: Martin Walker – Bilder: Thomas Marent

Page 29: books 2/09

books – Juni 09 – 29

Man kann sich nicht sattsehen an den Formen und Farben. Die Natur geht verschwenderisch um damit – und Thomas Marent, geboren und wohn-haft in Baden, hat sie eingefangen. Es sind Bilder von faszinierender Nähe und überraschender Vielfalt – und hört man dabei die akustischen Im-pressionen aus verschiedenen Re-genwäldern dieser Welt (dem Buch liegt eine CD bei), wähnt man sich fast mit Marent auf Fotojagd. Dabei ist er sich seiner Verantwortung be-wusst: «Für mich sind Regenwälder die wertvollsten Schätze der Welt, und es wäre schade, sie zu verlieren, gerade jetzt, wo wir ihren Wert lang-sam erkennen. Wir haben nicht nur die Macht, diese wunderschönen und wichtigen Habitate zu zerstören, wir haben auch die Macht und die Ver-pflichtung, sie zu schützen und zu er-halten.» Thomas Marents drei Foto-bücher – Regenwald, Schmetterlinge, Frösche und Amphibien – sind der beste Beweis dafür. Marent sucht und zeigt das Bekannte, solange er es noch finden kann, und setzt sich aktiv für den Schutz ein.

«Der Regenwald», sagt Marent im Interview, «ist der Lebensraum, der die grösste Artenvielfalt der Welt be-herbergt. Also eine Hülle von Moti-ven, aber sie leben versteckt und sind

schwierig zu finden.» Die fotogra-fischen Bedingungen im Regenwald sind tatsächlich eine Herausforde-rung, auch für einen Profifotografen. Kommt dazu, dass die Motive nicht einfach gutmütig hinhalten wie ein Model: Sie fliegen, rennen oder krie-chen davon, wenn man sich ihnen zu schnell nähert. Allerdings kennt Thomas Marent mittlerweile ein paar Tricks: «Schmetterlinge sind früh morgens und bei kalter Witterung weniger aktiv und nicht so scheu, also einfacher zum Fotografieren. Man kann Schmetterlinge auch mit star-ken Gerüchen anlocken. Frösche sind während der Paarungszeit einfacher zu finden und weniger scheu.» Bio-logische Kenntnisse vom Verhalten der Tiere, sagt er, seien bei der Tier-fotografie notwendig – oder zumin-dest sehr hilfreich. Welche Gattung ist denn «einfacher» zu fotografieren, Schmetterlinge oder doch die Frösche? Die Antwort fällt auch hier nicht leicht: «Es ist schwieriger, sich einem Schmetterling zu nähern, um ihn dann fotografieren zu können. Aber bei den Fröschen sind viele nachtaktiv, und das macht es auch nicht so einfach, sie zu finden und dann abzulichten.»

Auf einem Bild sieht man Marent, wie er auf Madagaskar in einer Pfütze kniet, um einen kaum sicht-

Bild links:Rotaugen-Laubfrosch: Ein Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas) setzt seine langen Beine mit den beweglichen Zehen und den Haft-scheiben geschickt ein, um im Cahuita National Park, Costa Rica, einen Ast entlangzulaufen. Die leuchtend blauen und gelben Streifen auf den Flanken können möglicherweise einen Angreifer verwirren, während der Frosch davon-springt. Zudem verschläft er den Tag mit geschlossenen Augen und unter den Körper geschlagenen Beinen in einem Baum. Bei Gefahr reisst er die riesigen Augen auf, verwirrt damit den Angreifer für einen Sekundenbruchteil und springt davon. Bild rechts:Bronzenatter (Denerelaphis formosus) «Dies ist eins meiner Lieblingsfotos. Ich folgte einem kleinen Waldweg, als ich plötzlich etwas Rotes im umgebenden Grün aufblitzen sah. Ich blieb stehen und schaute noch einmal hin – es war die Zunge einer wunderschönen Schlan-ge. Ich befürchtete, dass sie verängstigt fliehen würde, bevor ich die Gelegen-heit zum Fotografieren hätte, doch sie schien genauso neugierig wie ich selber zu sein. Fünf Minuten lang züngelte sie, offensichtlich verwirrt von meinem Geruch. Zum Glück sind Bronzenattern nicht giftig, sodass ich nah genug an sie herankommen konnte.» Thomas Marent

Page 30: books 2/09

B Buchtipps

30 – books – Juni 09

Sagen sind bedeutende kulturhistorische Dokumente. In ihnen artikulie-

ren sich kollektive Vorstellungen und Erklärungsversuche der Menschen

über Zusammenhänge der Natur und des gesellschaftlichen Lebens in ih-

rem jeweiligen Lebensumfeld. Der historische Kern von Sagen wird aller-

dings im Laufe ihrer mündlichen Über-

lieferungen häufig mit Fantastischem

und Übersinnlichem ausgeschmückt.

Auf die Schweizer Bergsagen trifft dies

in besonderem Masse zu, stehen die

Alpen doch im Zentrum der Schweizer

Identität. Der Autor greift die volkstüm-

lichen Geschichten und uralten Mythen

aus der Schweizer Bergwelt auf und er-

zählt sie in zeitgemässer Sprache neu.

CHF 38.90

215 Seiten

F. Reinhardt

ISBN 978-3-7245-1554-8

Schweizer Bergsagen Felix Ruhl

S

Ob Erdmaus, Ziegenmelker oder Bienenwolf, ob Zirbelkiefer, Prachtnelke

oder Streifenfarn – der «Grosse Kosmos-Naturführer Tiere und Pflanzen»

bringt die Fülle der Natur ins Haus. Der Führer bietet mit 1900 Tieren und

Pflanzen auf über 2800 Farbfotos eine unerreichte Artenvielfalt. Geziel-

te Informationen zu Kennzeichen, Vor-

kommen und Wissenswertem helfen

Einsteigern unter den Naturfreunden,

einfach und sicher die wichtigsten Tie-

re und Pflanzen Mitteleuropas zu be-

stimmen und besser kennen zu lernen.

Gleichzeitig ist dieser Doppelband zum

Spitzenpreis aber auch ein fundiertes

Nachschlagewerk für alle an Tieren und

Pflanzen Interessierten.

CHF 28.90

895 Seiten

Kosmos Verlag

ISBN 978-3-440-11657-9

Der grosse Kosmos-Natur-führer Tiere und Pflanzen

S

Neben den bekannten Gärten und botanischen Sammlungen werden in

diesem Band auch Kleinode der schweizerischen Gartenkultur vorge-

stellt, die in den üblichen Gartenführern nicht zu finden sind. Das Ziel des

Führers ist es, Garteninteressierte auf die Reise zu schicken, um Gärten

als Quelle von bereichernden und

beglückenden Erlebnissen zu ent-

decken und darüber hinaus ange-

regt zu werden, selbst Blumen und

Gemüse zu ziehen. Angehenden

Fachleuten der grünen Berufe em-

pfehlen sich die Gärten zudem als

permanente Weiterbildungsstätte,

um auf neue Ideen und Anregungen

zu stossen. Sämtliche in dem Buch

vorgestellten Gärten sind öffentlich

zugänglich.

CHF 30.90

180 Seiten

F. Reinhardt

ISBN 978-3-7245-1552-4

Gartenreisen Elsbeth Dupont-Looser und Verena Gysling-Looser

S

Der erprobte Wanderer Hugo Eichenberger stellt 25 Tageswanderungen

auf kaum bekannten Routen vor: vom Genfer- bis zum Walensee, im

Jura, in den Voralpen und im Mittelland. Die Wanderungen sind ausführ-

lich beschrieben, Routenskizzen helfen

bei der Orientierung. Die Ausgangsorte

der Wanderrouten sind von überall her

problemlos mit öffentlichen Verkehrs-

mitteln zu erreichen. Ob mit Zug, Bus

oder Schiff. Hinweise auf kulturelle und

kunsthistorische Sehenswürdigkeiten

laden zu kleinen Abstechern ein. Das

Buch ermöglicht insbesondere Abon-

nementsbesitzern, ihre Ausflüge in die

Natur optimal an die Möglichkeiten des

öffentlichen Verkehrs anzupassen.

CHF 30.90

168 Seiten

F. Reinhardt

ISBN 978-3-7245-1555-5

Wandern mit dem GA und Halbtax-Abonnement Hugo Eichenberger

S

S = Sachbuch R = Roman D = DVD K = Kinderbuch

Page 31: books 2/09

books – Juni 09 – 31

NaturText: Martin Walker – Bilder: Thomas Marent

N

baren Afrikanischen Ochsenfrosch im Schlamm zu fotografieren. Das sieht nicht gefährlich aus, nur schlammig. Doch man kann sich vorstellen, dass es andere, gefährlichere Situationen gibt. Wie weit geht Tier-Paparazzo Marent für ein gutes Bild? «Ich gehe kein all-zu grosses Risiko ein. Meistens suche ich mir einen kundigen Führer aus der Region. Die gefährlichste Tierart ist nach wie vor noch der Mensch.»

Wer ständig in entlegenen Regionen auf der Suche nach bestimmten Tie-ren ist, muss auch etwas von einem Entdecker in sich haben. Und tatsäch-lich hat Marent in Costa Rica schon einmal eine neue Heuschreckenart gefunden. «Da ich aber kein Beleg-exemplar mitgenommen habe, konn-te sie nie beschrieben werden.» Wer weiss, vielleicht hat er bald Mal mehr Glück. Die nächste Fotoreise bringt

ihn ins brasilianische Pantanal, das grösste Sumpfgebiet der Welt – ein UNESCO Welterbe und akut gefähr-det.

Bild oben:Streifenlaubfrosch Frösche wie dieser Streifenlaubfrosch (Hyla fasciata) im Tambopata Reserve, Peru, treten im Regenwald in unvorstell-barer Vielfalt auf. In Teilen Perus leben über 80 unterschiedliche Arten in Hör- und Sichtweite voneinander.

Bild unten:Raupe des Wolfsmilchschwärmers Nach ihrer letzten Häutung leuchtet die Raupe des Wolfsmilchschwärmers (Hy-les euphorbiae) in einem bestürzenden Rot und Schwarz. Diese lebhafte Fär-bung warnt Fressfeinde: Im Körper der Raupe sind Giftstoffe aus den Blättern der Wolfsmilch gespeichert.

Bücher von Thomas Marent

Frösche und andere AmphibienCHF 54.–, Dorling Kindersley Verlag ISBN 978-3-8310-1356-2

RegenwaldCHF 67.–, mit Audio-CD. Dorling Kindersley Verlag ISBN 978-3-8310-0929-9

SchmetterlingeDie faszinierendsten Arten der Welt. CHF 49.90, Dorling Kindersley Verlag ISBN 978-3-8310-1080-6

Für interessierte Hobbyfotografen: Thomas Marent benützt folgende Ausrüstung: Nikon D3, D300, SB 800 Blitzgerät, 105mm Makro, 200mm Makro, 24-70mm, 70-200mm, 200-400mm, 1,4 und 1,7 Konverter, Gitzo Stativ mit Arca Swiss Kugelkopf.

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32 – books – Juni 09

Die kuriosen Gewächse von OltenDrei Pflanzenbestimmungsbücher im Praxis-Test.

Wir sind noch keine zweihundert Me-ter vom Bahnhof Olten entfernt, da sehen wir auf dem Waldboden einen lustigen roten Stängel mit einer Art Chicorée-Blatt drumherum. Ein paar Minuten später wissen wir: Es handelt sich um den «wohl ungewöhnlichs-ten Vertreter der mitteleuropäischen Flora». Kein schlechter Anfang! Die Bestimmung ist indes nicht ohne Tü-cken. Die drei Pflanzenführer, die wir dabeihaben, sind alle nach Blütenfar-

be geordnet – alles andere ist für Un-eingeweihte zu anspruchsvoll. Doch was ist hier die Blüte? Der rote Stän-gel? Unter «rot» finden wir nichts. Schliesslich entdecken wir unser Pflänzchen bei den Grünblütlern: Es ist der Gefleckte Aronstab. Die Blüte ist tatsächlich grün, aber sie befindet sich unsichtbar unten am Stängel, wo das Chicoréeblatt eng zusammenge-rollt ist. Dorthin lockt der Aronstab kleine Mücken und hält sie so lange gefangen, bis sie die Blüte bestäubt

haben. Diese aufregende Geschichte erzählen uns zwei der drei Pflanzen-bücher. Das dritte, der kurzatmige BLV-Führer, hat keinen Platz für An-ekdoten. Auf dem Aussichtspunkt oben auf dem Hügel sehen wir neben leeren Bierflaschen eine längliche Pflanze mit dunkelgrünen Blättern, die treppenar-tig angeordnet sind. An der Untersei-te hängen an feinen Fäden grünlich-weisse Blüten. Recht schnell finden wir heraus, dass wir entweder das Salomonssiegel oder die Vielblütige Weisswurz vor uns haben. Doch wel-ches von beiden ist es? Die Beschrei-bung im BLV-Führer fängt so an: «St. scharfkantig; bogig überhängend; B. br.-elliptisch, 2zeilig». Das mag exakt sein, aber uns ist es zu knapp und zu hoch. Der Kosmos-Naturführer hat einen anderen Makel: Die Fotos zei-gen hier Details, ergeben aber keinen Gesamteindruck der Pflanze. Um den Informationsgehalt einer einzigen gu-ten Zeichnung zu ersetzen, bräuchte es drei oder vier Fotos. Eindeutig am meisten überzeugt uns das Buch «Was blüht denn da?»: Sehr übersichtlich, keine Abkürzungen bei den Beschrei-

bungen, das Wichtigste dennoch auf den Punkt gebracht. Besonders gut ist die Idee, die entscheidenden Bestim-mungsmerkmale direkt in den Zeich-nungen anzuschreiben. «Büschel mit 2–5 Blüten» heisst es bei der Viel-blütigen Weisswurz. «Blüten meist einzeln» beim Salomonssiegel. Alles klar, unser Kandidat ist eine Vielblü-tige Weisswurz. Das Urteil bestätigt sich mehrfach. Den Gundermann, eines von Dutzenden kleinen blauen Blümchen, können wir nur dank dem Hinweis aus «Was blüht denn da?» sicher bestimmen, die Pflanze enthalte ätherische Öle. In den beiden anderen Büchern fehlt diese Information. Das Fazit ist eindeutig: «Was blüht denn da» schwingt obenaus. Das hat auch seinen Preis. Der BLV-Führer ist da-für mit über tausend Pflanzen umfas-sender als die anderen. Der für einen Feldversuch etwas unhandliche und gewichtige Kosmos-Führer schliesslich kommt für denjenigen in Frage, der Pflanzen und Tiere in einem Band ha-ben will. Vorsicht: der sehr rudimen-täre Pilz-Teil dieses Buches ist für Pilz-sammler nicht geeignet – dazu braucht man einen richtigen Pilzführer.

ReportText: Mathias Plüss

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Wer ist wer?

v.l.n.r.: Vielblütige Weisswurz, Aronstab, Gundermann

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«Was ist hier die Blüte?»

Page 33: books 2/09

books – Juni 09 – 33Bücher fürs Leben.

sFr 54,–408 Seiten, 450 FarbfotosISBN 978-3-8354-0484-7

Jetzt raus ins Grüne: Garten und Natur erleben

sFr 28,90160 Seiten, 140 FarbfotosISBN 978-3-8354-0468-7

sFr 14,9096 Seiten, 160 ZeichnungenISBN 978-3-8354-0434-2

sFr 18,9096 Seiten, 80 FarbfotosISBN 978-3-8354-0466-3

Anzeige_orellfuessli:Layout 1 30.04.2009 11:38 Uhr Seite 1

Die getesteten Bücher:

Was blüht denn da?

Ein nach Blütenfarben eingeteilter Pflanzenführer, der auch Merkmale wie Blütenform, Standort, Blütenzeit und Grösse berücksichtigt. Unter «Verwechslungsart» sind die ähn-lichsten Arten und die entscheiden-den Unterscheidungsmerkmale auf-gelistet.

Margot und Roland Spohn, Marianne Golte-Bechtle, Dietmar Aichele, CHF 34.90, Kosmos, Zeichnungen, 492 Seiten, 870 Pflanzen. ISBN 978-3-440-11379-0

Der BLV Pflanzenführer für unterwegs

Das vollständigste populäre Pflanzen-Bestimmungsbuch nach Blütenfar-ben, mit 1600 präzisen und detailge-nauen Farbzeichnungen und Fakten zu Gräsern, Bäumen und Sträuchern. Mit Piktogrammen, die über Stand-ort, Wuchshöhe und Blütezeit infor-mieren.

Thomas Schauer, Claus Caspari CHF 24.90, blv, Zeichnungen, 496 Seiten, 1150 Pflanzen. ISBN 978-3-835-40354-3

Der grosse Kosmos-Naturführer Tiere und Pflanzen

Gezielte Informationen zu Kennzei-chen, Vorkommen und Wissenswer-tem helfen Einsteigern unter den Na-turfreunden, einfach und sicher die wichtigsten Tiere und Pflanzen Mit-teleuropas zu bestimmen und besser kennen zu lernen.

Ursula Stichmann-Marny, Prof. Dr. Wilfried Stichmann, Dr. Erich Kretzschmar, CHF 28.90, Kosmos, 896 Seiten, 2800 Farbfotos, 900 Tiere, 1000 Pflanzen. ISBN 978-3-440-11657-9

Page 34: books 2/09

34 – books – Juni 09

GemüseText: Martin Walker

Gino D’Acampo ist ein Meister der italienischen Küche. Er liebt es, auf einfache, überzeu-

gende Weise, seine Gäste zu verwöhnen: Denn es braucht nicht zahlreiche Zutaten und

komplizierte Techniken, um ein fantastisches Gericht zu zaubern. Das vorliegende Koch-

buch ist Ginos Antwort auf die vielen Fragen, die man sich rund um die italienische Küche

stellt. Es präsentiert 100 Rezepte der modernen italienischen Esskultur und bietet viele ver-

blüffend einfache Tipps. Die elf verschiedenen Kapitel des Buches führen durch die sinnliche

Welt Italiens und verbinden mit Leichtigkeit kulinarische Tradition und Moderne.

CHF 34.90

176 Seiten | Werd Verlag | ISBN 978-3-85932-595-1

Fantastico!Gino D’Acampo

S

Und dann ist sie eben da: die Schwem-me. Und soll keiner sagen, man hätte ihn nicht gewarnt. Nur schon ein Blick in Karel Capeks «Gartenjahr» hätte genügt: «Nach einer gewissen Zeit stellte sich heraus, dass ich täg-lich hundertzwanzig Radieschen hät-te essen müssen, da sie zu Hause kei-ner mehr wollte; eine Woche später versank ich wieder in Kohl, worauf die Orgien der Kohlrabi folgten, die bereits holzig waren. Es gab Wochen, wo ich dreimal am Tag gezwungen war, Salat zu essen, um ihn nicht ver-derben zu lassen.» Jedes Jahr dassel-be: Mit den Samenkatalogen fängt die Planwirtschaft an. Mischkultur

und Fruchtfolge wollen beachtet sein – und geht doch nie wirklich auf. Die Pflänzchen auf der Fensterbank recken bleiche Stängelchen, der Rha-barber pumpt sich auf und wartet auf die ersten warmen Tage. Gerade eben sah der Garten noch leer aus, dann so richtig parat und schon ist er zur grünen Hölle verkommen. Mein Nachbar im Schrebergarten hat die Konsequenzen gezogen: Alles Gemü-se raus und Stauden rein. Ich halte mich noch ein bisschen an Capeks: «Ich möchte auf keinen Fall den Ge-müsezüchtern die Freude nehmen; aber was sie sich einbrocken, mögen sie auch auslöffeln.» Am besten, wir

fragen mal Rolf Hiltl, was er in einem solchen Fall macht.

Herr Hiltl, im Garten wuchert’s und macht’s, und alles ist zur gleichen Zeit reif. Was tun?Da gibt es nur eines: vegetarisch es-sen!

Da war Ihre Familie ja gewissermas-sen Stil bildend. Ich glaube schon, dass man behaup-ten kann, Hiltl habe in der Deutsch-schweiz vegetarisches Essen vom Körnlipicker-Image befreit. Aber das hat auch über hundert Jahre gedauert. Wichtig ist aber auch, dass sich das

Gemüseschwemme im Schrebergarten. Und was Rolf Hiltl in einem solchen Fall rät.

Alles Gemüse

G

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books – Juni 09 – 35

Gesundheitsbewusstsein geändert hat, körperliche Arbeit hat abgenommen. Vielen, besonders jungen Frauen, ist der Tierschutz ein wichtiges Anliegen. Aber es stimmt schon, gute Gastrono-men müssen heute auch ein richtiges vegetarisches Menü anbieten.

Sie geben auch Kochkurse, gibt es so etwas wie die Angst des Kochs vor dem Gemüse?Es gibt eher die Angst vor dem Auf-wand. Ein Wienerli zu wärmen und mit etwas Senf garnieren, ist definitiv schneller und einfacher als vegeta-risch kochen. Vor allem der Rüstauf-wand ist nicht zu unterschätzen. Man muss die Grundzubereitungsarten kennen und auch richtig anwenden. Man sollte die vier Geschmacksrich-tungen passend einsetzen können und dabei auch das Bauchgefühl nicht vergessen. Aber es gibt eigentlich nur zwei Haupt-Fehler, die man machen kann: Gemüse verkochen oder zu we-nig lange kochen. Letzteres ist gerade z.B. bei Kartoffeln fatal, weil sie dann kaum zu verdauen sind.

Wie entstehen neue Gerichte bei Hiltl?Wir bekommen Inputs von unseren Gästen. Dann bringen unsere Mitar-beiterInnen (aus 40 Nationen) immer mal wieder Gerichte ihrer Mütter (die besten Köchinnen überhaupt) mit. Schliesslich sieht man auch auf Rei-sen immer wieder neue Gerichte. Die probieren wir dann zuerst im kleinen Kreis aus, modifizieren sie vielleicht ein wenig und bieten sie dann auf dem Tageszettel oder am Buffet an – und wenn die Gäste zufrieden sind, neh-men wir sie in unser Angebot auf.

Es gibt Religionen, wie den Jainismus etwa, die Pflanzen, also auch Gemü-sen, eine Seele zugestehen. Können Sie dieser Ansicht etwas abgewinnen?

Uns Menschen ist die Erde zur Ver-waltung gegeben, wir dürfen die Schöpfung und was sie uns gibt ge-niessen, müssen sie aber auch pflegen und respektvoll mit ihr umgehen. Massentierhaltung beispielsweise passt nicht in dieses Bild. Aber ich persönlich muss dem Gemüse eine Seele absprechen, sonst müsste ich ja auch unser Restaurant schliessen. Aber, das ist ganz wichtig, ich urteile nicht über die Essgewohnheiten ande-rer Menschen.

Gewürze spielen in der Hiltl-Küche eine wichtige Rolle. Was macht für Sie die Würze des Lebens aus?Lebensfreude und Optimismus. Zu-frieden sein, mit dem, was man hat, und nicht undankbar sein für Din-ge, die man eben nicht hat. Und die Wertschätzung gegenüber des und dem Anderen.

Wenn Sie sich selber als Gemüse be-schreiben müssten, was wären Sie und wie würden Sie sich zubereiten?Ich wäre eine schöne rote Tomate und würde mich als Suppe zubereiten.

Martin Walker ist Journalist und beackert seit Jahren einen Schreber-garten – genau zwischen Kläranlage und Autobahn.

Rolf Hiltl: Hiltl. Vegetarisch. Die Welt zu Gast. CHF 65.–, Orell Füssli Verlag, ISBN 978-3-280-05342-3

Karel Capek, Das Jahr des Gärtners,CHF13.90, Aufbau, ISBN 978-3-746-61712-1

Tomaten-Orangen-Suppe (Pascals Geheimrezept)

Zutaten für vier Portionen:500 g Tomaten 15 g Kochbutter 1 Zwiebel, gehackt 2 EL Tomatenpüree 2 EL Mehl 3 Zweige frischer Basilikum 1 l Gemüsebouillon 4 dl Orangensaft, frisch gepresst 2 EL Rohzucker 2 Lorbeerblätter 2 Nelken 10 schwarze Pfefferkörner, ganz 1 Zimstange 2,5 dl Rahm Meersalz, Pfeffer aus der Mühle

ZubereitungDie Tomaten kreuzweise einschneiden, kurz in kochendes Wasser tauchen und schälen, in Würfel schneiden. Die Butter erhitzen, Zwiebeln dazugeben, anziehen. Tomatenpüree dazugeben, weitere 5 Minuten anziehen. Die Toma-tenwürfel beigeben und wieder 5 Minuten anziehen.Mit Mehl bestäuben, die Basilikumzweige dazugeben und mit der Bouillon ablö-schen. Die Suppe unter Rühren aufko-chen, 15 Minuten köcheln lassen. Den Orangensaft mit Zucker und Gewür-zen in einer separaten Pfanne aufkochen und bei kleiner Hitze auf ca. die Hälfte re-duzieren, die Zimstange nach 10 Minuten Kochzeit entfernen. Die Reduktion durch ein Sieb zur Suppe geben, alles mit dem Stabmixer pürieren, den Rahm beigeben und nochmals vors Kochen bringen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Tipp: Die Suppe mit einer Zimtschaum-Haube servieren. Dafür 3 dl Milch auf 69°C erhitzen und 2 Minuten aufmixen. Die Suppe anrichten, den Milchschaum auf die Suppe verteilen und mit wenig gemahlenem Zimt bestäuben.

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Globis Velokarte SchweizSonnenzeit ist Velozeit – richtig schön wird es erst mit Globis Velokarte

Globi weiss, dass Velofahren Spass macht und gesund ist. Er ist mit den Hallwag-Kartografen zusammen gesessen und hat ihnen viele Geheimnisse über seine 100 tollsten Velorouten verraten. Zusammen mit wichtigen Details sind sie auf einer stra-pazierfähigen, praktischen und übersichtli-chen Schweizerkarte eingezeichnet. Spiele-risch verrät Globi zudem Tipps und Tricks zum einfachen Unterhalt des fahrbaren Un-tersatzes und zu den wichtigsten Verkehrs-regeln. Die Globi Velokarte Schweiz gibt’s auch als Poster im Format von 99 x 69 cm.

Schweizer Karte mit 100 Velotouren für die ganze Familie. Verkehrsregeln und Pfl egetipps, Globi-Figuren zum Aus-malen. Karte in Plastikhülle mit Farbstiften.Format 13 x 25 cm, ISBN 978-3-828-30658-5 Hallwag

CHF 16.90

Poster (beidseitig)Format 99 x 69 cm, ISBN 978-3-8283-0600-4 Hallwag

CHF 24.90

Wanderkarten-Serie 1:50 000

Mit den signalisierten Wanderrouten, vie-len regionalen Informationen, Sehenswür-digkeiten, Restaurants und Hütten, Auto-buslinien und Index. GPS-tauglich. Absolut wasserfest, reissfest und farbecht!

Top-Regionen erhältlich in dieser Reihe:Nr. 1 Valsertal 978-3-8283-0646-2Nr. 2 Chasseral/ Bielersee 978-3-8283-0641-7Nr. 3 Appenzell/ Alpstein 978-3-8283-0640-0Nr. 4 Vierwaldstättersee 978-3-8283-0647-9Nr. 5 Haslital 978-3-8283-0642-4Nr. 6 Montreux/ Rochers de Naye 978-3-8283-0644-8Nr. 7 Adelboden/ Lenk/ Kandersteg 978-3-8283-0639-4Nr. 8 St. Moritz 978-3-8283-0645-5Nr. 9 Zermatt 978-3-8283-0648-6Nr. 10 Lago di Lugano 978-3-8283-0643-1Nr. 11 Baselland 978-3-8283-0660-8Nr. 12 Franches-Montagnes 978-3-8283-0661-5Nr. 13 Zürichsee 978-3-8283-0662-2Nr. 14 Heidiland-Sarganserland 978-3-8283-0663-9Nr 15 Arosa-Chur 978-3-8283-0664-6Nr. 16 Nationalpark 978-3-8283-0665-3Nr. 17 Grindelwald/ Wengen/ Mürren 978-3-8283-0666-0Nr. 18 Lötschberg 978-3-8283-0667-7Nr. 19 4 Vallées/ Verbier/ Nendaz 978-3-8283-0668-4Nr. 20 Locarno/ Val Verzasca 978-3-8283-0669-1

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My SwitzerlandDie Schweiz in ihrer schönsten Form

Das perfekte Geschenk für alle Gäste oder Kunden aus dem Ausland – und für sich selber: Die wichtigsten und schöns-ten Eindrücke unseres Landes in einem kompakten Bildband. Über 150 eindrück-liche Farbbilder zeigen in 10 Regionen aufgeteilt die Highlights der Schweiz. Zur einfachen geografi schen Zuordnung helfen eingedruckte Übersichtskarten. Die eingebundene Bildlegende gibt Aus-kunft in den 12 Sprachen: Deutsch, Eng-lisch, Spanisch, Italienisch, Französisch, Por-tugiesisch, Russisch, Japanisch, Chinesisch, Arabisch, Indisch (Hindi) und Holländisch.

192 Seiten, Übersichtskarten mit Eintragung der OrteFormat: 14,5 x 14,5 cm, ISBN 978-3-8283-0673-8

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K+F WanderkartenDie schönsten Wander- und Tourengebiete der Schweiz in 32 Blättern im Massstab 1:60 000. Die Wanderungen sind unterteilt in «Wanderweg», «Bergweg» und «Alpine Route». Jede Karte mit nützlichen Zusatzinformationen: Unterkunft, Verpfl egung, Autobuslinien mit Haltestellen, Sport, Freizeit… Karten mit Index und Anfahrtskarte der Region, wasser- und reissfest.

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Top-Regionen u.a. erhältlich in dieser Reihe:Basel/Aarau, Jura, Neuchâtel, Oberengadin, Tessin Sopraceneri, Tessin Sottoceneri, Unter-engadin, Zürich.

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Für Sport

und Freizeit in

der Schweiz

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books – April 09 – 37

WWettbewerb

Das Literatur-KreuzworträtselUnter den richtigen Lösungen verlosen wir Bücher-Gutscheine: 1. Preis: Fr. 200.–, 2. Preis: Fr. 100.–, 3. Preis: Fr. 50.–, 4. bis 10. Preis: je Fr. 25.–

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Bis am 31. Juli 2009 in einer der Orell Füssli Filialen in Zürich, Bern, Luzern, Winterthur, Frauenfeld oder bei Rösslitor Bücher in St. Gallen abgeben oder per E-Mail an: [email protected]. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt.

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38 – books – Juni 09

Dieses daunenweiche Glücksgefühl!, ruft Ursula Eichen-berger wohlig aus und hat sich aufgemacht, dem Phä-nomen Schlaf auf die Spur zu kommen. Sie beleuchtet in ihrem neuen Buch das Thema interdisziplinär und aus verschiedenen Perspektiven, lässt Wissenschaftler ebenso zu Wort kommen wie Kinder. Tatsächlich verbringen wir doch gegen ein Drittel unserer Lebenszeit mit geschlos-senen Augen, aber offenen Ohren, schlafend. Warum schlafen wir überhaupt? «Die ehrlichste Antwort ist», entgegnet Professor Claudio L. Bassetti von der neurolo-gischen Uniklinik in Zürich, «dass man es nicht weiss.» Als Laie könnte man sagen, ich schlafe, weil ich müde bin. Dem ist auch so, bestätigt Bassetti. Körperliche Erholung ist sicher eine der Grundfunktionen, jedoch: «Wir wissen heute aber auch, dass ein guter Prozentsatz des Schlafs fürs Gehirn elementar ist.» Schlafen ist ein aktiver Prozess des Gehirns, und damit ist nicht das Schäfchenzählen gemeint, wenn sich der Schlaf eben mal nicht einstellt wie geplant. Denn was zum einen Segen ist – eben das daunenweiche Glücksgefühl, das Absinken ins Vergessen, in Träume, die einen noch tagelang ver-folgen können, kann auch zu einer Belastung führen. «Die Erinnerung an diese Tage ist in Nebel gehüllt. Es schien als gehörte ich nicht mehr zum Rest der Welt», erinnert sich Ursula Eichen-berger an eine schlaflose Phase in ihrem Leben. Ande-re wiederum plagt die nächtliche Unruhe in Form des Schlafwandelns, das ganz schön gefährlich sein kann. Von einem ganz anderen Problem berichtet ein Narko-

leptiker, der mit den Jahren gelernt hat, mit der Schlaf-sucht umzugehen. Und auch seine nähere Umgebung, erklärt er, habe sich an seine plötzlichen Abwesenheiten gewöhnt, daran, dass sein Kopf plötzlich auf die Seite kip-pe, nach vorn falle oder auf der Tischplatte aufschlage. Wie wohltuend sind da die Fotos von selig schlafenden Kindern, die die Fotokünstlerin Ruth Erdt dem Buch beige-steuert hat. «Das schlafende Gesicht, der schlafende Körper liessen mich nicht mehr los, und ich begann über die Jahre, andere Menschen im Schlaf zu fotografieren», kommen-tiert sie ihre Bilder. Es sind berührend intime Momente, die sie eingefangen hat. Als Betrachter fühlt man sich fast ein wenig als Voyeur angesichts dieser schutzlosen Men-schen, die sich gerade in einer ganz anderen Welt befinden. Geschlafen wird nicht überall gleich, wie die Sozialan-thropologin Brigitte Stieger in einem der vielen Interviews im Buch erklärt. In den Industrienationen soll Schlaf

möglichst effizient sein und helfen, fit zu sein. «Wenn die Zeit mit Geld berechnet wird, kann man während der Arbeit weniger schlafen. Wird demgegenüber das Er-gebnis honoriert, ist es ein-facher, zwischendurch zu schlafen.» Auch klimatische und biologische Faktoren

beeinflussen das Schlafen. Soziale Umstände spielen mit: Arbeitslose schlafen mehr, Verliebte dagegen brauchen weniger Schlaf – was auch zum Tod führen kann. Wir er-innern uns an Robert Schneiders Roman «Schlafes Bru-der», wo Johannes Elias Alders Wunsch zum Wachbleiben schliesslich – via Tollkirschen – zum ewigen Schlaf führt.

R ReportText: Martin Walker – Foto: Ruth Erdt, NZZ Libro

Reportagen und Geschichten aus der Welt des Schlafes.

Aktiv schlafen

«Einschlafen ist für mich jeden Abend ein bisschen sterben, aber ein wunder-schönes Sterben.» Dimitri, Clown, 73-jährig

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books – Juni 09 – 39

Aus der Welt des SchlafsUrsula EichenbergerCHF 48.90,Verlag Neue Zürcher Zeitung, ISBN 978-3-03823-489-0

Tim, Schüler, 13-jährig

«Ich finde es nicht so einfach, über etwas zu sprechen, das man gar nicht mitbekommt. Wenn ich schlafe, schlafe ich. Dann weiss ich ja nicht, was mit mir pas-siert. Aber gut, ich probiere es. Also: Wenn ich am nächsten Tag Schule habe, muss ich um halb zehn im Bett sein. Oft stinkt mir das, weil ich meistens nicht müde bin. Manchmal lese ich dann noch etwas, am liebsten einen Krimi oder einen Comic, und am al-lerliebsten Eurosoccer. Donald Duck kenne ich alle auswendig. Um zehn Uhr ist «Augen zu» angesagt. Es kann aber auch mal Viertel nach zehn werden. Mami kommt immer um halb zehn, um mir gute Nacht zu sagen und mir einen Gutenachtkuss zu geben. Es ist schön, dass sie immer kommt. Danach kommt niemand mehr, um zu kontrollieren, ob ich schlafe. Aber sie wür-den schon merken, wenn ich Licht anhätte.»

Bis am 30. Juni 2009 in einer der Orell Füssli Filialen in Zürich, Bern, Luzern, Winterthur, Frauenfeld oder bei Rösslitor Bücher in St. Gallen abgeben oder online teilnehmen unter www.books.ch/wettbewerb.

Für ä tüüfä gsundä Schlaaf Gewinnen Sie mit books und Bico eine neue Matratze!

Wenn ich nicht schlafen kann …

Auch ein Matratzenleben ist endlich. Der Bettinhalt sollte alle zehn Jahre ersetzt werden – für ä tüüfä gsundä Schlaaf, wie das Schweizer Traditionsunternehmen Bico in legendären Werbespots der Schweiz erklärt. Ergänzen Sie den untenstehenden Satz und gewinnen Sie mit etwas Glück einen Einkaufsgutschein* von Bico im Wert von 3000 Franken. Unter den originellsten Einsendungen verlosen wir zusätzlich fünf Exemplare des Buches «Aus der Welt des Schlafs» aus dem Verlag der Neuen Zür-cher Zeitung. *Der Gutschein ist nicht auszahlbar und

einzulösen bis Ende 2009

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Ursula Eichenberger bringt also Licht in diese dunkle An-gelegenheit Schlaf, sie lässt Menschen aller Altersgruppen über ihre Schlaferfahrungen berichten, besucht ein Schlaf-labor und porträtiert einen Matratzenhersteller, befragt Expertinnen und Experten zum Thema. Kein Buch für Schlafmützen also.

Dimitri, Clown, 73-jährig

«Einschlafen ist für mich jeden Abend ein bisschen ster-ben, aber ein wunderschönes Sterben. Man taucht in eine andere Welt ein, schaltet das Bewusstsein aus, ein anderes Bewusstsein schaltet sich an, wir dürfen uns entspannen und ausruhen. Das alles kommt mir vor wie ein lebenslanges Training auf den Moment hin, wo wir wirklich sterben müssen.»

Page 40: books 2/09

Mit einem Vorwort von Steven C.Hayes. Aus dem Englischen übersetztvon Matthias Wengenroth.2009. 219 S., 2 Abb., 7 Tab., Kt Verkaufspreis bei Orell Füssli CHF 34.90ISBN 978-3-456-84685-9

Georg H. Eifert / Matthew McKay / John P. Forsyth

Mit Ärger und Wut umgehenDer achtsame Weg in ein friedliches Leben

Lassen Sie Ihre Aggressionen los – und werden Sie endlich Herrim Hause Ihres eigenen Lebens!

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Aktuelle Sachbücher & Ratgeber fürsLeben

2009. 128 S., Abb., Tab., Kt Verkaufspreis bei Orell Füssli CHF 25.90ISBN 978-3-456-84724-5

Guy Bodenmann

Depression und PartnerschaftHintergründe und Hilfen

Das Buch gibt einen unentbehrlichen Einblick in die Zusam-menhänge zwischen Depression und Partnerschaft und gibt aufdem neusten Forschungsstand wertvolle Hinweise darauf, wie derdepressive Partner angemessen unterstützt werden kann.

Aus dem Englischen von Dr. Gabriele Kreutzner. Deutsch-sprachige Ausgabe herausgegebenvon Christian Müller-Hergl und Dr. med. Christoph Gerhard.2009. Etwa 304 S., 18 Abb., Kt Verkaufspreis bei Orell Füssli CHF 45.90ISBN 978-3-456-84690-3

Peter J. Whitehouse / Daniel George

Mythos AlzheimerWas Sie schon immer über Alzheimer wissen wollten,Ihnen aber nicht gesagt wurde

Gestützt auf aktuelle Forschungen, bietet «Mythos Alzheimer»zahlreiche Informationen, die zeigen wie man am besten mitGedächtnisverlusten umgeht, in Weisheit altert und seine Lebens-qualität erhält oder gar verbessert.

2009. 331 S., 1 Tab., Kt Verkaufspreis bei Orell Füssli CHF 42.90ISBN 978-3-456-84672-9

Brigitte Vetter

Pervers, oder?Sexualpräferenzstörungen – 100 Fragen 100 AntwortenUrsachen, Symptomatik, Behandlung

Um sich für dieses Buch zu interessieren, brauchen Sie nicht «per-vers» zu sein. Vielleicht haben Sie nur Fragen, weil Sie Betroffenekennen oder weil Sie beruflich damit beschäftigt sind oder ausganz anderen Gründen mehr erfahren möchten.

Huber_books_02_09 9.4.2009 14:25 Uhr Seite 1

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books – Juni 09 – 41

Am 20. Juli 1969 um 21.18 Uhr (MEZ) landete die amerikanische Mondfähre «Eagle» im Mare Tran-quillitatis. Und um 03.56 Uhr am nächsten Morgen setzte Neil Arm-strong seinen linken Fuss in den Mondsand. Der Mensch hatte erst-mals seinen Heimatplaneten verlas-sen und einen fremden Himmelskör-per besucht. Die Mondlandung von Apollo 11 war die Krönung eines acht Jahre langen Kraftaktes, der sich im Falle der USA höchstens mit dem Bau des Panamakanals verglei-chen lässt. Mit einem Budget von 25 Milliarden Dollar arbeiteten 20’000 Firmen und Institute mit einer Beleg-schaft von insgesamt um die 400’000 Personen am ehrgeizigen Ziel. Auslöser des Apollo-Vision war eine tiefe nationale Verunsicherung. Am 4. Oktober 1957 hatte die Sow-jetunion mit Sputnik 1 den ersten künstlichen Satelliten in eine Erdum-laufbahn gebracht. Knapp vier Jahre später, am 12. April 1961, umkreis-te der Sowjetbürger Juri Gagarin als erster Mensch im Raumschiff die Erde. Diese Schlappen der westlichen Weltmacht verlangten nach einer ful-minanten Antwort. Am 25. Mai 1961 erklärte der amerikanische Präsident John F. Kennedy vor dem Kongress,

dass sich die Nation das Ziel setzen solle, noch im laufenden Jahrzehnt ei-nen Menschen auf dem Mond landen zu lassen und ihn wieder heil zur Erde zurück zu bringen. Das gigantische Vorhaben hatte ein ausgesprochen politisches Ziel; von Wissenschaft war kaum die Rede.

Die modifizierte HaushaltfolieNach dem Riesenerfolg der ersten Mondlandung erfolgten bis Dezem-ber 1972 fünf weitere Mondlandun-gen mit immer längeren Aufenthalten. Die drei letzten Missionen, Apollo 15, 16 und 17, führten sogar ein Mond-auto mit, was die Astronauten zu

ausgedehnten Spritztouren animierte. Was hat Apollo, ausser dem Prestige-gewinn für die USA, der Menschheit insgesamt gebracht? Es sind vor allem technische und logistische Fortschrit-te, die heute als Hauptnutzen ins Feld geführt werden. Die Notwendigkeit ein Projekt von bisher noch nie ge-sehener Komplexität innert relativ kurzer Zeit zu planen, zu organisie-ren und auszuführen, hat ganz neu-

artige Formen von Kooperation und Management generiert. Und indem als Zulieferanten die verschiedens-ten Firmen aus der Luftfahrt, der Autoindustrie, der Datenverarbei-tung und Telekommunikation im Apollo-Programm involviert wa-ren, hat das gewonnene Fachwissen

auch der Entwicklung zahlreicher irdischer Applikationen gedient. Trotz ihrer anfänglichen Nebenrol-le hat auch die Wissenschaft von den Besuchen auf dem Mond enorm profitiert. Für Apollo 11 wurden aus einer langen Liste schliesslich drei Experimente ausgewählt, die für die Astronauten möglichst einfach und rasch zu bedienen waren. Neben ei-nem Laserlichtreflektor für Distanz-

Was hat uns

Apollo gebracht?

WissenschaftText: Herbert Cerutti – Foto: NASA

Vor 40 Jahren landeten die ersten Menschen auf dem Mond.

Bild oben: Sonnenwindsegel von Apollo 11. Neil ist gerade an Buzz vorbeigegangen. Die «modifizierte Haushaltfolie» ist rechts im Bild.

W

Das gigantische Vorhaben hatte ein ausgesprochen politisches Ziel.

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42 – books – Juni 09

B Buchtipps

Juli 1969: Eines der grössten Abenteuer der Menschheit begeistert Milli-

onen: Mit den Worten «Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein gros-

ser Schritt für die Menschheit» betritt Neil Armstrong als erster Mensch

den Mond. Es war der Höhepunkt eines der grössten Abenteuer in der

Geschichte der Menschheit. Aktuell zu dem 40-jährigen Jubiläum die-

ses Ereignisses entstand dieses Pop-up-Buch mit sensationellen Pop-

up-Elementen, dazu grossartige

Fotos, übersichtliche Grafiken und

alle wissenswerten Informationen

zu diesem Ereignis. Richard Platt

schreibt für Kinder und legt dabei

grossen Wert auf lebendige Darstel-

lung und sorgfältige Recherche.

CHF 45.90

24 Seiten, ab 6 Jahren

Carlsen Verlag

ISBN 978-3-551-18537-2

Mondlandung Richard Platt

S

Keiner ist in der Finanzwelt so umstritten wie George Soros: US-ame-

rikanischer Investmentbanker ungarischer Herkunft, Philanthrop, Autor

und politisches Enfant terrible. Die einen preisen ihn als demokratischen

Motor, der nicht müde wird, sich für seine Open-Society-Idee in aller Welt

einzusetzen. Die anderen halten ihn für

einen skrupellosen Börsenspekulanten,

dessen riskante Finanztransaktionen

mutmasslich mehrere Währungen, ja

ganze Volkswirtschaften ruiniert haben.

Der renommierte Finanzjournalist Ro-

bert Slater zeichnet in dieser Biografie

ein objektives und ungewöhnlich aus-

gewogenes Bild der schillernden Per-

sönlichkeit des Grossspekulanten.

CHF 49.90

500 Seiten

Finanzbuch Verlag

ISBN 978-3-89879-473-2

George SorosRobert Slater

S

Es sollte für die vier Schweizer eigentlich eine unvergessliche Ferienreise

durch die algerische Sahara werden. Doch dann werden sie 2003 zusam-

men mit elf weiteren europäischen Touristen von einer fundamentalisti-

schen Terrorgruppe entführt. Um dem Wahnsinn für Momente zu entflie-

hen, schreibt Reto Walther die Eindrücke

und Erlebnisse in Tagebuchform nieder.

Neben der Beschreibung des Alltägli-

chen dokumentiert sein chronologisch

aufgebauter Bericht die permanenten

Konfrontationen zwischen den Geiseln

und den Entführern und skizziert ein-

drücklich die enormen Unterschiede

zwischen den ultra-islamischen und

den europäischen Wertesystemen.

CHF 35.90

302 Seiten, 34 farbige Abbildungen

F. Reinhardt

ISBN 978-3-7245-1556-2

In der Gewalt der Mudschaheddin Reto Walther

S

S = Sachbuch R = Roman D = DVD K = Krimi

Am 20. Juli 1969 setzt die Landefähre von Apollo 11 auf dem Mond

auf. Neil Armstrong und Buzz Aldrin betreten als erste Menschen den

Mond. Mit dieser Landung verändert sich das kollektive Bewusstsein

der Menschheit, und die Raumfahrt revolutioniert unser Wissen über den

Mond, seine Entstehung und Bedeu-

tung. Zum 40. Jahrestag haben Profes-

sor Ralf Jaumann und Ulrich Köhler vom

Institut für Planetenforschung in Berlin

nun ein unvergleichliches Porträt des

Mondes geschaffen und den aktuellen

Erkenntnisstand der Wissenschaft vom

Mond aufgearbeitet. Zudem befragt

mit Thomas Reiter erstmals ein euro-

päischer Astronaut den «Moonwalker»

Buzz Aldrin.

CHF 83.–

320 Seiten, 400 Abbildungen

Fackelträger Verlag GmbH

ISBN 978-3-7716-4387-4

Der MondRalf Jaumann, Ulrich Köhler

S

Page 43: books 2/09

books – Juni 09 – 43

messungen Erde-Mond sowie einem Seismographen kam als einziges nicht - amerikanisches Experiment das vom Physikalischen Institut der Universi-tät Bern, unter der Leitung von Jo-hannes Geiss, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kristallographie und Petrographie der ETH Zürich ent-wickelte Sonnenwindsegel zum Zug. Mit einer modifizierten Haushaltfolie aus Aluminium wollte man den Son-nenwind, einen von der Sonne in den Weltraum abgestrahlten Ionenstrom (elektrisch geladene Atome), ein-fangen und die Folie am Schluss der Mondmission für die Analyse zurück auf die Erde bringen. Das Gewicht von lediglich 430 Gramm und die simple Handhabung durch die Ast-ronauten lobte die Fachwelt mit dem Prädikat «most science per pound». Das SWC (Solar Wind Composition)-Experiment blieb 77 Minuten dem Sonnenwind ausgesetzt. Dies erlaub-te den Forschern in Bern mit ihren hochempfindlichen Massenspektro-metern, die Edelgase Helium und Neon und deren Isotope (Atome des gleichen Elements, aber mit un-terschiedlicher Neutronenzahl und daher unterschiedlicher Masse) zu messen. Das überzeugende Konzept bewog die NASA, das Berner Ex-periment bei weiteren vier Apollo-Mondlandungen einzusetzen, was dank immer längeren Expositions-zeiten auch das Messen von Argon erlaubte. Die Ergebnisse der SWC-Experimente haben gezeigt, dass der Sonnenwind ungestört die Mond-oberfläche erreicht, was das Fehlen eines lokalen Magnetfeldes wie auch einer Atmosphäre bestätigt. Auch ergaben sich wichtige Erkenntnisse, wie die Ionen in der Sonnenkorona beschleunigt werden sowie über die Zusammensetzung der Materie zur Zeit der Entstehung des Sonnensys-tems.

Entdeckung des blauen PlanetenVon grösster wissenschaftlicher Be-deutung waren die insgesamt 382 Kilogramm Steine und Sand, die von den Apollo-Astronauten auf dem Mond an den sechs verschiedenen Landeplätzen gesammelt wurden. Die Mondproben zeigen, dass es auf dem Mond kein Leben gibt und auch nie gegeben hat. Auch fehlt Wasser. Ebenfalls geklärt werden konnte der Ursprung des Mondes. Der Erdtra-bant ist weder ein vom Schwerefeld der Erde eingefangener Vagabund noch hat er sich von der ursprünglich schnell rotierenden Erde abgespalten. Als einzig plausibles Szenarium bleibt der «Giant Impact», der Riesenein-schlag eines marsgrossen Himmels-körpers im flachen Winkel auf die noch junge Erde vor 4,6 Milliarden Jahren. Dies generierte eine gewaltige Wolke aus gasförmigem und flüssigem Material, das im Weltraum schliess-lich zu einem neuen Himmelskör-per kondensierte – unserem Mond. So eindrücklich die technische und wissenschaftliche Ausbeute der Apollo-Missionen auch gewesen sein mag, eine scheinbar nebensächliche Beobachtung hatte globale Wirkung. An Weihnachten 1968 hatte die Be-satzung von Apollo 8 die Aufgabe, zum Mond zu fliegen und dort bei einer Umrundung Daten für die spä-tere Mondlandung zu sammeln. Zum ersten Mal sah jetzt der Mensch seine Heimat aus grosser Distanz. Das Bild des blau schimmernden Planeten, wie er unfassbar schön und verletz-lich im unendlichen Schwarz des Alls schwebte, prägte sich dem kollekti-ven Gedächtnis der Menschheit ein. Dieses Apollo-Dokument hat für das ökologische Gewissen wohl nachhal-tiger gewirkt als noch so deutliche Zahlen über Schadstoffe und Klima-veränderungen.

WissenschaftText: Herbert Cerutti

W

Mondbücher

MondlandungRichard Platt, CHF 45.90, Carlsen ISBN 978-3-551-18537-2

Der Mond Ralf Jaumann, CHF 83.–, Fackelträger ISBN 978-3-7716-4387-4

Zurück vor den UrknallMartin Bojowald, CHF 36.90, S. FischerISBN 978-3-10-003910-1

MoonwalkerAndrew Smith, CHF 41.90, S. FischerISBN 978-3-10-077202-2

Der Autor ist freischaffender Journa-list und lebt in Wolfhausen. Er hat als Doktorand am Berner Sonnenwind-experiment mitgearbeitet.

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44 – books – Juni 09

Orell FüssliText: Manuela Ziegler – Foto: Orell Füssli

O

Logenplatz im

Orell Füssli rückt Richtung Westschweiz vor. Im Oktober 2008 eröffnete im

Berner «Westside» nicht irgendeine Filiale, denn die Architektur von Daniel

Libeskind zaubert Leuchtkristalle in den Buchtempel.

Freitagmorgen halb elf Uhr im Ein-kaufszentrum «Westside» in Bern Brünnen. Auf den breiten Fluren ist es noch ruhig, nur wenige Kunden sind um diese Zeit unterwegs. Die Kundschaft aus den umliegenden Agglomerationen findet sich erst gegen die Mittagszeit im modernen Einkaufszentrum ein. Neben 55 Ge-schäften beherbergt es das Bernaqua Erlebnisbad & Spa, die Cinémas Pathé, das Hotel Holiday Inn und die Altersresidenz SeneCasita. Buch-stäblich inmitten der grünen Wiese steht der Gebäudekomplex unter Fe-derführung der Neue Brünnen AG, einer Tochterfirma der Migros AG Aare. Drumherum wächst allmäh-

lich ein neuer Stadtteil mit Wohnun-gen. Dessen Herz, das «Westside», schlägt schon seit vergangenem Herbst für die Bewohner aus dem Berner Umland.

Für SinnverliebteEine von ihnen ist Tamara (25). Sie tummelt sich bei Orell Füssli in der DVD-Abteilung. «Die Auswahl an Spielfilmen ist spitze», meint sie. Frü-her wäre die KV-Gehilfin nie in Buch-handlungen gegangen, hier lockt sie das Zusatzangebot. Das Konzept von Orell Füssli kommt an. «Unser brei-tes Filmangebot spricht jeden Film-liebhaber an», bemerkt die Filiallei-terin Sabine Faust. Attraktiv ist nicht

nur das inhaltliche Sortiment, son-dern auch die Architektur. Das vom polnisch-amerikanischen Star-Archi-tekten Daniel Libeskind entworfene Gebäude bildet das i-Tüpfelchen für den Sehsinn. Es gibt keine rechtwink-lig zulaufenden Wände, dafür viel Schrägen und vor allem Tageslicht. Das bricht sich Bahn durch die so-genannten «Kristalle» des Künstlers, asymmetrische Glasfenster auf dem Dach des Gebäudes. Und das Tages-licht leuchtet hinein bis in die zentral im Eingangsbereich gelegene Orell Füssli-Filiale. Auch in deren Innerem setzt sich Libeskinds dekonstrukti-vistische Architektur fort. «Jedes der drei versetzt übereinander liegenden

«Westside»

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Stockwerke variiert im Zuschnitt seiner Grundfläche», erklärt die Fi-lialleiterin. Die neue Orell Füssli-Ladengestaltung bildet dazu einen spannungsreichen Kontrast. Es sind anthrazitfarbene Regale mit dunkel-roten Beschriftungen – sie symbolisie-ren den Beginn einer neuen Ära.

Für FrankophoneDie Marke Orell Füssli wird künftig auch durch einheitliche Ladengestal-tung für den Kunden sofort erkenn-bar sein. Die «Westside»-Filiale war der erste Meilenstein auf diesem Weg. Die Zusammenarbeit mit dem Mu-sikhaus Krompholz in der Berner In-nenstadt und die Neueröffnung von Rösslitor in St. Gallen setzen dieses Konzept fort. Was bleibt, ist die be-währte Qualität: fachkundige Bera-tung durch 18 BuchhändlerInnen und ein Vollsortiment auf 1500 Quadrat-metern. «Im Erdgeschoss präsentieren wir, was den Buchhandel ausmacht – Belletristik», sagt Faust. Sie führt auf der Wendeltreppe, ebenfalls ein wiederkehrendes Element der neuen Ladengestaltung, in den ersten Stock. Dort steigt Kaffeeduft in die Nase. In Zusammenarbeit mit dem angrenzen-den Kaffeeröster «Starbucks» bietet Orell Füssli dem Büchermensch hier Nahrung fürs leibliche Wohl. Einla-dend winken die knallroten Sessel. Darin sitzend kann der Blick über den Laden schweifen und wird auf das integrierte Sortiment des franzö-sischen Buchfilialisten «Payot Lib-raire» aufmerksam. «Dieses Angebot findet regen Zuspruch, sind doch

etwa ein Viertel der Besucher des Ein-kaufszentrum französischsprachig», so die Filialleiterin. Wer angesichts der fremdsprachigen Literatur Reise-lust bekommt, sollte in der benach-barten Reisebuchabteilung gleich das passende Kartenmaterial für einen Urlaubstrip aussuchen gehen.

Für jeden etwas dabeiStatusorientierte und Experimen-talisten, ebenso wie die bürgerliche Mitte und Postmaterielle sind das Zielpublikum des «Westside». Fausts Besucherbilanz nach einem halben Geschäftsjahr: «Die gute Mischung macht’s.» Architekturpilger und Trendbewusste, Jugendliche, Fami-lien und Senioren gehen inzwischen ein und aus. Die kommen vor allem bequem per S-Bahn. In gerade mal acht Minuten bringt sie die Shopper vom Hauptbahnhof Bern gen «West-side», wo sich ihnen eine breite Ange-botspalette eröffnet. «Wir haben für jeden etwas», meint die Filialleiterin. Ästhetische Ansprüche von Architek-turpilgern befriedigt im dritten Stock sicher das 12 Meter lange rote Leder-sofa vor einer voll verglasten Fenster-seite mit Blick auf das Innenleben im «Westside». Gestresste Eltern kön-nen hier Platz nehmen, während der Nachwuchs auf dem Klettergerüst spielt oder sich ein Buch aussucht. Ob Kinder- oder Gesundheitsbuch, Psychologie- oder Erziehungsratge-ber: Im dritten Stock steht alles im Zeichen Familie. Einmal monatlich dürfen die Kleinen auch basteln, sich schminken lassen oder Globi zuhören.

«Es freut mich besonders, dass sich zahlreiche, zufriedene Kunden per-sönlich für unseren Service bedan-ken», sagt Faust. Das sei eine neue Erfahrung für das junge Team und ein grosser Ansporn dazu. «Die Berner sind spezielle Kunden mit anderen Bedürfnissen als beispielsweise die Zürcher», weiss die Filialleiterin aus ihrer Erfahrung in der Schwei-zer Metro pole. So symbolisiere die bekannte Berner Bedächtigkeit ein Stück Lebens qualität schlechthin. Deren literarischen Früchten räumt Orell Füssli mit Büchern in Berndeut-scher Mundart und weiterer regiona-ler Literatur einen entsprechend gros-sen Stellenwert im Sortiment ein.

Für VisionäreLaden und Einkaufszentrum sind noch in der Aufbauphase. Aber die Gesamtbesucherzahlen können sich mit knapp 3 Millionen sehen las-sen. Soviel hatte man erst nach Ab-lauf eines Jahres erwartet. Bis dahin wird bei Orell Füssli an den langen Freitagen bis 22 Uhr noch einiges geboten. Frei nach dem Motto «Li-terarisch geniessen» lädt das Team vierteljährlich zu literarischen The-menabenden mit kulinarischen Aus-flügen ein. Auch Synergien mit den anderen Geschäften wollen genutzt sein. «Unser Angebot auf den Kun-den auszurichten, ist eine Investition in die Zukunft, und die Pionierarbeit macht mir viel Spass», sagt Faust. So-gar soviel Spass, dass ihr das eigene fensterlose Büro im Backoffice gar nichts ausmacht.

«Unser Angebot auf den Kunden aus zurichten, ist eine Investition in die Zukunft und die Pionierarbeit macht mir viel Spass.»

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D DVD

S = Sachbuch R = Roman D = DVD K = Krimi

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Erhältlich ab 02.04.2009

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Zeiten des Aufruhrs Drama

Bolt – ein Hund für alle FälleZeichentrick

Sieben Leben

Drama

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Australia

Drama

England, Ende des 19. Jahrhun-

derts. Die Bewohner des armen

Lark Rise und des wohlhabenden

Candleford sind nicht gut aufein-

ander zu sprechen. Das Bindeglied

zwischen den Städtchen ist Laura

aus Lark Rise, die in Candleford

eine Post-Lehre macht. Weitere

spannende Episoden: Lady Ade-

laide möchte ein Kind adoptieren,

ein gewalttätiger Ehemann wird

angezeigt und Zillahs jährliche Ge-

burtstagfeier steht bevor.

Ein Mann kommt als über 80-jäh-

riger Greis auf die Welt und wird

immer jünger. In New Orleans

werden wir Zeugen seiner Lebens-

geschichte vom Ende des Ersten

Weltkriegs bis ins 21. Jahrhundert,

in der er Lebensfreude und Todes-

trauer erfährt und lernt, was von

zeitloser Bedeutung ist. Regie:

David Finchers. In den Hauptrol-

len: Brad Pitt und Cate Blanchett.

Nach einer Kurzgeschichte von F.

Scott Fitzgerald.

Am Anfang steht ein unmora-

lisches Angebot. In Barcelona

treffen Vicky (Rebecca Hall) und

Cristina (Scarlett Johansson) den

Maler Juan Antonio (Javier Bar-

dem), der die beiden zu einem Lie-

besabenteuer überreden möchte.

Vicky ist empört, und Cristina von

seiner Ausstrahlung fasziniert. Das

romantische Wochenende gerät

ins Stolpern, als Juans heissblü-

tige Ex (Penélope Cruz) auftaucht.

Regie: Woody Allen.

Kurz vor Ausbruch des Zweiten

Weltkriegs reist Lady Sarah Ashley

(Nicole Kidman) nach Australien.

Dort verbündet sie sich mit einem

Viehtreiber (Hugh Jackman), um

die Farm ihres Mannes, die sie ge-

erbt hat, zu retten. Ihr Abenteuer

führt sie durchs unwegsame Out-

back. Die Lage spitzt sich zu, als

sie die Bombardierung von Darwin

durch die Japaner erleben, die

zuvor Pearl Harbor angegriffen

haben.

Bella war schon immer ein we-

nig anders als ihre gleichaltrigen

Mitschüler. Als ihre Mutter erneut

heiratet, zieht sie zu ihrem Vater

nach Forks, einer langweiligen,

verregneten Kleinstadt im Staat

Washington. Ihre Erwartungen an

ihr neues Leben sind gering, doch

dann begegnet sie in der Schule

dem geheimnisvollen und äus-

serst attraktiven Edward … Nach

dem Erfolgsroman von Stephenie

Meyer.

Mitte der 50-Jahre ist das Ehepaar

Wheeler in der Realität angekom-

men. Ihre Träume, anders zu leben

als im genormten Vorstadtglück,

haben sich nicht erfüllt. Frank ist

frustriert, die ambitionierte Schau-

spielerin April unglücklich darüber,

sich nur als Mutter zweier Kinder

zu definieren. Mit dem Vorschlag,

den Trott hinter sich zu lassen und

nach Paris zu ziehen, kommt neu-

es Leben in die Ehe.

In dem sensiblen Drama arbeitet

Will Smith erneut mit Regisseur

Gabriele Muccino und den Pro-

duzenten von «Das Streben nach

Glück» zusammen. Smith spielt

den von Selbstzweifeln geplagten

Ben Thomas, den ein schicksal-

haftes Geheimnis umgibt. Er bricht

auf zu einer aussergewöhnlichen

Reise, auf der Suche nach Wie-

dergutmachung – an deren Ende

sich sein Leben und das von sie-

ben Fremden für immer verändern

wird.

Penny und den verspielten Vier-

beiner Bolt verbindet eine Freund-

schaft fürs Leben. Bis Pennys

Vater vom Superverbrecher Dr.

Calico – einem niederträchtigen

Wissenschaftler mit einem grünen

Auge und einer Vorliebe für fiese

Katzen – entführt wird. Aber Bolts

Laserblick und sein vernichten-

des Supergebell hält die Feinde

in Schach. Nach einer actiongela-

denen Verfolgungsjagd liegen die

Schufte am Boden.

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ern und einer Hippiekommune aus der Umgebung (und von der Armee per Hubschrauber) geliefert werden, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern. Besonders berühmt sind die starken Regengüsse, die viele Konzerte unterbrachen und für Ver-zögerung sorgten – und die legen-dären Schlammschlachten erlaubten. Wieviele Besucher wieviel von den Auftritten von Joan Baez, Canned Heat, The Band, Janis Joplin, Sly and the Family Stone, Jefferson Airplane, The Who, Jimi Hendrix, Grateful Dead, Tim Hardin, Crosby, Stills, Nash & Young etc. mitkriegten, ist angesichts einer auf ein viel kleineres Publikum ausgerichteten Verstärker-

Vom 15.–17. August 1969 fand das legendärste Open-Air-Festival aller

Zeiten statt: Woodstock. Drei Tage und Nächte lang Friede, Freiheit,

Rock’n’Roll – trotz heftiger Regengüsse, Stromunterbrüchen, Lebens-

mittelknappheit und langer Schlangen vor den Toiletten …

Eigentlich war Woodstock ein gran-dioses Missverständnis. Ein spekta-kuläres Fiasko. Mehr noch: Genau genommen fand Woodstock gar nicht statt. Jedenfalls nicht im idyllischen Künstlerkaff Woodstock selber, dem Wohnort von so illustren Musikern wie Bob Dylan, The Band und Tim Hardin, sondern auf einem Farmge-lände im gut 70 Kilometer entfern-ten Bethel. Der Name Woodstock wurde gewählt, weil der Ort dank seiner prominenten Bewohner einen weitherum wohlklingenden Namen hatte, der die Hippies aus dem nahen New York aufs Land locken sollte. Und sie kamen, die Hippies, in Mas-sen und von überall her, und das war

der Beginn einer drei Tage währenden Katastrophe, bei der so gut wie alles schief ging, was an einem Festival schief gehen kann. Statt der erwar-teten 60000 Leute machten sich eine gute Million auf den Weg, über die Hälfte blieb glücklicherweise auf den verstopften Zufahrtsstrassen stecken, und die 400000 Glücklichen, die das Gelände erreichten, mussten mangels genügend Kassenhäuschen gratis ein-gelassen werden. Die Infra struktur war dem Ansturm nicht gewachsen: Die Warteschlangen vor den nur 600, bald schon grässlich stinken-den Toiletten waren endlos, und auch Trinkwasser und Lebensmittel mussten notfallmässig von den Bau-

Im Schlamm sind alle gleich

M MusikText: Christian Gasser

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books – Juni 09 – 49

anlage auch fraglich. Wobei dies viel-leicht gar nicht so schlimm war – etliche Musiker, so etwa Creedence Clear-water Revival oder Johnny Winter, untersagten die Verwendung der Auf-nahmen für den Film und das Drei-fach-Album, weil sie ihre Auftritte zu schwach für die Ewigkeit fanden …

Gegenkulturelle IllusionenUnd doch ist Woodstock der un-bestrittene Inbegriff des Open-Air-Festivals. Dabei gab es vor und nach Woodstock bedeutendere und inte-ressantere Anlässe. Das erste grosse Rockfestival hatte zwei Jahre zuvor, im Juni 1967, im kalifornischen Monterey stattgefunden. Monterey war der Moment, wo der Under-ground seine Unschuld verlor und die Hippiekultur zum Mainstream wur-de. Nach Monterey erhielten so gut wie alle auftretenden Bands – zum Teil die gleichen, die auch in Wood-stock zu sehen waren – dicke Platten-verträge und wurden in der Folge von grossen Musikkonzernen wie CBS in die internationalen Charts gepusht. Im August 1969 hatte die Hippiesze-ne nicht nur ihre Unschuld verlo-ren, sondern auch den Zenith ihrer gesellschaftlichen Mobilisierungs-kraft überschritten. Wenig später, im Dezember 1969, mutierte die «Friede, Freude und Freiheit»-Idylle am Altamont Free Concert zum Alb-traum, als ein Hells Angel während des Konzertes der Rolling Stones vor der Bühne einen Zuschauer erstach. Bald setzte auch das grosse Sterben der Hippieikonen ein (Jimi Hendrix, Janis Joplin und Jim Morrison), und der hoffnungsvolle Aufbruch verirrte sich, zugespitzt formuliert, auf dem langen Marsch durch die Instituti-onen. Im August 1969 war es aber noch möglich, sich der Illusion ei-ner heilen Gegenwelt hinzugeben, in

der man sich gegen das böse Estab-lishment verschwörte und sich stark und zahlreich genug wähnte, um die bessere Welt von morgen zu schaffen.

Chaos und MythosWoodstock wurde aber auch aus anderen Gründen zum Mythos. Die Musik spielt dabei – wie bei allen Open-Air-Festivals – eine unterge-ordnete Rolle. Das Programm von Woodstock war für die damalige Zeit nicht einfallsreicher als es Sankt Gallen und das Gurtenfestival heute sind. Es spielten die Bands, die man an so einem Anlass erwarten durfte. Nein, Woodstock wurde zum My-thos, weil Woodstock eine Kata-strophe war. Nicht die berechenbaren und durchgerechneten Erfolge wer-den zu Legenden – wirklich interes-sant ist vielmehr das Unvorhergese-hene, das Ungeplante, das Chaos, die Katastrophe, in der etwas entsteht, das grösser ist und bedeutender, als man es sich hätte träumen lassen. Aus diesem Grund steht Woodstock (und nicht das musikalisch weit relevantere Monterey) sinnbildlich für den Zeit-geist jener Generation. Wer hätte es noch wenige Jahre zuvor für möglich gehalten, dass Millionen Menschen friedlich gegen den Vietnamkrieg auf die Strasse gehen und sich für die Bürgerrechte einsetzen würden? Wer hätte gedacht, dass aus den Hip-pies eine Massenbewegung würde? Deshalb hat seit Woodstock kein Festival, egal wie gross es ist, eine vergleichbare Symbolkraft entfalten können. Die genau kalkulierten und von Sponsoren abgesicherten Som-merfestivals von heute haben mit Woodstock so wenig gemein wie der Musikantenstadl mit einer Stubete im Schächental. Nur wenn es regnet, ruft die obligate Schlammrutschete den viel beschworenen Geist von Wood-

stock wach. Aus dem Schlamm stam-men wir, im Schlamm sind wir alle gleich. Und in der Warteschlange vor den Toiletten.

Christian Gasser ist freier Schriftstel-ler und Journalist. Der 1963 geborene Pop-Besessene Gasser hat nicht nur Woodstock verpasst, sondern macht bis heute um so gut wie jedes Open-Air-Festival einen weiten Bogen. Letzte Buchveröffentlichung: «Blam! Blam! Und Du bist tot!» (Edition Tiamat, Berlin).

Woodstock lesenWoodstock – Wunder oder WaterlooZur Frage des Mythos Woodstock kommen Dutzende der Akteure zu Wort: Musiker, Manager, Plattenfirmen-Leute und Teilnehmer.Jörg Gülden, CHF 28.90, Hannibal, ISBN 978-3-85445-299-7

Woodstock ’69 – die LegendeIn Woodstock feierte die Gegenkultur ihr letztes grosses Fest, und das im Angesicht Vietnams. Woodstock ist der legendäre Kulminationspunkt der Hippie-bewegung und zugleich ihre grösstmögli-che Verdichtung.Frank Schäfer, CHF 34.90, Residenz, ISBN 978-3-7017-3138-1

Making Woodstock Fünf Jahre nach dem Organisations- und Finanzdisaster namens Woodstock schrieben Rosenman und Roberts, die das Risikokapital in das Unternehmen Woodstock eingebracht haben, ihre Erin-nerungen an das Projekt auf. Joel Rosenman, CHF 36.90, Wolfbach, ISBN 978-3-936086-42-3

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50 – books – Juni 09

Ode an die Buchhändlerin

Was verbindet so unterschiedliche Autorinnen wie Tania Kummer, Susy Schmid, Katja Alves und mich? Wir sind alle gelernte Buchhändlerinnen. Keine von uns wird man je dabei erwischen, wie sie mit hochgestelltem Mantelkragen und Sonnenbrille auf der Nase eine Buchhandlung betritt und nach ihren eigenen Titeln fragt. Wir erinnern uns nur zu gut daran, wie wir damals mit solchen Wichtigtuern um-gegangen sind: «Moser? Und wie buchstabiert man das?» Buchhändlerin war mein zweiter Traumberuf. Den ersten, Schriftstellerin, wagte ich damals noch nicht auszusprechen. Lesen und Schreiben gehören aber bekanntlich zusammen, deshalb war die Buchhändlerlehre der logische nächstbes-te Schritt. Ausserdem kann man diesen Beruf im Gegen-satz zu Schriftstellerin, lernen. Jedenfalls war es damals so. Heute würde ich diesen Umweg vielleicht nicht mehr machen, und es wäre schade. Es würde mir etwas fehlen. Von meinem zweiten Traumberuf hatte ich, wie die meis-ten Berufsanwärterinnen, höchst romantische Vorstel-lungen: Zwischen raumhohen Regalen voller Bücher, von denen ich jedes einzelne gelesen hätte, würde ich lustwandeln, damit ich jeden potentiellen Leser mit dem für ihn richtigen Buch verkuppeln konnte. Dem Buch, das sein Leben verändern würde. Denn Buchhändlerin wird man aus Leidenschaft. Die Realität sieht allerdings etwas anders aus: lange Arbeitszeiten, niedriger Lohn, kaum Aufstiegschancen – was erklärt, warum die meisten Buchhändler Buchhändlerinnen sind. Zum Lesen bleibt einem definitiv weniger Zeit als in den meisten anderen

Berufen. Buchhändlerin bleibt man aus Leidenschaft. Ich selber war leider eine lausige Buchhändlerin. Ich kam fast jeden Tag zu spät, ich liess schwere Kunst-bände auf ihre Ecken fallen, und als ein Kunde nach einem Buch über Dali fragte, bat ich ihn, den Namen des Künstlers zu buchstabieren, den ich in seiner kor-rekten spanischen Aussprache nicht verstanden hat-te. D-A-L – ach so! Was soll ich sagen, ich war in Ge-danken meist woanders. Bei meinem ersten Roman. Geblieben sind mir ein paar Grundregeln: Man spricht eine Buchhändlerin nicht mit Frollein an, schon gar nicht mit: «Frollein, ich hätte gern ein Buch!» Das kommt gar nicht so selten vor. «Ein Buch! Ja, da sind Sie schon mal richtig», denkt dann die Buchhändlerin und aktiviert den inneren Meditationsgong. Es ist hilfreich, wenn man sich entweder an den Namen des Autors oder an den Titel des Buches erinnert, im Notfall kann die Buchhändlerin auch mit «das Titelbild ist rot» etwas anfangen. Oder mit «es war in der Zeitung». Das dauert dann allerdings einen Moment. Am besten aber lässt man sich beraten. Das genau richtige Buch für den richtigen Leser im rich-tigen Moment seines Lebens zu finden, das ist schliess-lich die Leidenschaft der Buchhändlerin. Das kann sie. Geblieben ist mir der Respekt vor der Buchhändlerin. Selbst vor der, die gelangweilt grummelt: «Max Frisch? Schauen Sie doch mal unter F!» Denn die ist vielleicht in Gedanken einfach woanders. Bei ihrem ersten Roman.

Eine Kolumne von Milena Moser

KolumneFoto: Thomas Kern

K

Milena Mosers aktueller Roman heisst «Stutenbiss», zuletzt erschien von ihr «Flowers in your hair – Wie man in San Francisco glücklich wird». Die Website von Milena Moser: www.milenamoser.com

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